Es ist noch nicht so lange her, da wurde im April
2006 im Luzerner Alt-Kino ABCMixx (R.I.P.) die CD-Taufe
der ersten Langrille 170105 gefeiert. Dort sah ich das
mittlerweile gefestigte Lineup zum ersten Mal und war
nicht nur von Andy's Mörder-Vocals angetan. Felskinn
überzeugten auf der ganzen Linie als kompaktes Kollektiv
und hinterliessen eigentlich bloss Schutt und Asche.
Etwas später als ein Jahr danach, kam mit Listen! das
erste, richtige Band-Album heraus und haute mich
abermals glatt aus den Socken! Im Schmelztiegel zwischen
Rock und Metal wird ein Brett der Sonderklasse
aufgefahren, das sich gewaschen hat. Lest nun im
Interview mit Sänger Andy Portmann, wie er das Ganze
rund um Felskinn sieht, seine Meinung zu Music-Star ist
und was es mit dem (altersunabhängigen)
Musiker-Nachwuchs in der Schweiz auf sich hat! (AP =
Andy Portmann)
MF: Sali Andy! Wie geht's?
AP: Wunderbar! Und selber?
MF: Danke..., kann nicht klagen!
AP: Cool..., wunderbar!
MF: Andy..., du besitzt einen breiten, stilistischen
Range. Was hat dich letztlich wieder zurück zur harten
Basis gebracht?
AP: (lacht laut) - Das ist einfach so passiert...,
irgendwie..., weisst du. Ich meine, ich habe die harte
Basis eigentlich nie ganz verlassen. Wie soll ich
sagen..., mich haben immer Dinge interessiert, die eine
tiefe und intensive Energie besitzen. Grundsätzlich bin
ich musikalisch eben stark daran interessiert, was geht.
Das sind viele Dinge..., die mich auch eine Zeit lang
dazu bewogen haben, das solo zu tun. Das war etwas von
Allem..., das von innen heraus kam. Dann war auch
grundsätzlich wieder die Freude an mehr harten Gitarren
da und ich merkte, dass das gut kam und ich es mit einer
Band machen musste..., nicht mehr als Solo-Projekt.
Ja..., und so sind Felskinn daraus entstanden. In der
Zwischenzeit sind wir glücklicherweise von einen Projekt
zu einer richtigen Band geworden. Das ist auch das, was
heute mit dem zweiten Album Listen! jetzt vorhanden ist.
Was ich vielleicht dazu noch sagen muss..., dass es vor
allem inhaltlich..., das erste Album..., das zweite
natürlich auch..., ist ja eine Fortsetzung des
ersten..., auch textlich intensiv..., viele
gesellschaftliche Themen, wahrscheinlich auch
gesellschaftskritische sind immer geblieben. Das ist
auch das, was für mich den Metal ausmacht oder
ausgemacht hat: Die Rebellion..., das Sprachrohr zu
haben, irgendwie auf Sachen hinweisen zu können.
Kritisch zu sein und..., das Debüt-Album hätte am Anfang
ja Stillstand benannt werden sollen..., angelehnt an den
einen deutschen Titel, der ja drauf ist. Und das war
eigentlich die Grundthematik und auf Listen! geht es
mehr darum: Hör auf dich selber! Es hat aber auch
Anti-Kriegssongs drauf und so weiter.
MF: Sarah (b), Stefan (g) und Flavio (d) bringen
einen gut gefüllten, musikalischen Rucksack in die Band
ein. Macht das Felskinn so stark?
AP: Ja! Auf jeden Fall..., das war eine absolut
göttliche Fügung mit diesen Leuten..., dass wir uns
gerade im richtigen Moment gefunden haben. Ich denke,
wenn es etwas Schwieriges gibt..., da kann mir jeder
beipflichten, der schon mal versucht hat, eine Band
zusammen zu stellen..., ist es Leute zu haben, die
einerseits musikalisch gleich ticken, das Gleiche
erreichen wollen und sich sagen genau, so muss es
klingen! Und wenn jeder noch so andere Einflüsse hat,
das gleichzeitig aber auch alle wollen und nicht einer
sagt, er wolle das so neben dem Studio her machen oder
dem Unterricht, den er gibt..., sondern mit Felskinn so
weit kommen, wie es nur geht.
MF: Wie lange hat das Songwriting von Listen!
gedauert und aus wievielen Songs wurden die elf des
Albums ausgewählt?
AP: Ähmm..., das war so..., ich habe eigentlich gerade
nach dem Debüt wieder angefangen zu schreiben. Der
allererste Song war Stay, der in der Probephase..., zu
Zeiten des allerersten Auftritts im Z7 im Oktober 2005
schon vorhanden war..., den hatten wir bereits gespielt!
Dann ein paar weitere Ideen..., zum Beispiel Foreign
Style..., da bestand die Grundidee von Stefan und Flavio
schon länger..., etwa zwei Jahre. Sie hatten ja zusammen
dieses Progrock-Projekt..., und auch No Electricity ist
aus so einem Umfeld entstanden. Aber der ganze Rest ist
innerhalb..., würde ich sagen..., zwischen Februar und
August 2006 entstanden. Songs..., ich würde es mal so
sagen..., bei mir läuft es beispielsweise so, dass ich
sehr viele Dinge..., wenn mir schon nur die Idee eines
Refrains oder eines Riffs am nächsten Tag nicht mehr
gefällt, arbeite ich nicht mehr daran weiter. Also
konkrete Songs, die wir in ein nächstes Stadium weiter
getragen und ausgearbeitet haben, waren vielleicht etwa
zwanzig. Grundideen hatte es jedoch viel mehr.
MF: Read Your Mind mit Ain't Dead Yet war oder ist
aus heutiger Sicht ohne Zweifel immer noch eine
Hammer-Scheibe und Einiges davon findet sich auch
aktuell bei Felskinn. Teilst du diese Meinung?
AP: (kichert) - Ja..., auf jeden Fall! Das ist
eigentlich noch ganz witzig..., das kommt..., logisch,
ich war ja ein Teil von dem Album..., habe Songs, Texte
und Melodien mitgeschrieben und alles Drum und Dran.
Aber..., zum Beispiel dass wir nächstes Jahr zwei und
dieses Jahr mit Crush My Balls ja nur einen Song aus
Read Your Mind spielen, kam nicht mal von mir, sondern
von Flavio und Stefan! Sie waren damals sehr grosse Fans
von Ain't Dead Yet und haben diese Einflüsse
mitgenommen..., ja.
MF: Ein weiteres Markenzeichen von Felskinn ist deine
unglaublich variable Stimme. Was liegt dir mehr? Das
Harte oder eher Sanfte?
AP: (kichert) - Genau die Abwechslung ist das, was mir
liegt! Ich könnte nicht..., das ist das, was ich
herausgefunden habe..., das fühlt sich eben so an...,
wie du eingangs gefragt hast..., wegen der Variation der
Stile. Ich glaube, bei Felskinn kann ich, wie vorher
noch gar nie, wirklich jedes Register ziehen. Natürlich
sofern es erwünscht ist und auch gerade passt und so...,
ich mache alles gern. Logisch, gebe ich den harten
Sachen sehr sehr gerne 180%, aber die feinen Dinge
wirken gerade so gut auf mich ein. Ich könnte es jetzt
nicht sagen..., ich möchte mich auch nicht beschränken.
MF: Die öffentliche Resonanz auf Listen!, also auf
die Reviews und die Konzertberichte, ist überwältigend!
Weiss man das als Profimusiker schon vorher, wenn etwas
gut ist!
AP: Ähh..., ja du..., man weiss es schon. Bei Listen
hatte ich von Anfang an ein sehr gutes Gefühl. Wir
hatten die Energie der Bühne und erspielten uns die
Sicherheit..., weil die Songs auch live ausprobiert
wurden, die Band in dieser kurzen Zeit gut wachsen
konnte und wir gute Feedbacks bekamen. Wir lernten auch
von Kritiken her und konnten das auch wirklich auf das
Album übertragen. Aber ob es den Leuten nachher gefällt
oder nicht, ist immer eine Riesen-Lotterie. Das kannst
du..., nein, ich glaube, das kann man nicht sagen. Du
kannst hingehen und sagen wow, das ist wieder einmal das
Geilste, was ich bisher gemacht habe..., und ich hoffe,
dass es ganz vielen Leuten gefällt.
MF: In meiner Review habe ich einen Verweis auf The
Police gemacht, den ich jetzt auch anderswo gelesen
habe. Was hat es also mit Sting & Co. auf sich? Haben
sie Felskinn beeinflusst?
AP: (kichert) - Das sind die vielen Einflüsse, die wir
aufnehmen. Dieser Police-Input ist sehr stark aus
Flavio's Küche gekommen. Wenn wir irgendein Riff spielen
oder an einem Song basteln, dann ist er nicht einfach
der Drummer, der gerade dazu spielt und einfach den Song
begleitet. Er kommt von einer ganz anderen Seite, die
man nicht erwarten würde, an den Song heran. Und dann
passieren natürlich solche Dinge, dass man in einem
Metal-Song Elemente drin hat, die eine andere Band
niemals machen würde. Es töne vielleicht zu poppig...,
das könne man ja nicht machen und so..., Flavio kommt
mit dem daher und wir finden's cool.

MF: Bleiben wir noch kurz bei The Police: Sie touren
wieder nach über zwanzig Jahren, wenn auch zu sauteuren
Ticket-Preisen. Geht allenfalls jemand von euch die im
Ausland anschauen? (Da war der Gig von Genf noch nicht
bestätigt! - MF)
AP: (Lacht) - Also ich gehe nicht..., ähmm und bei den
andern weiss ich n..., vielleicht geht der Flavio. Wenn,
dann wahrscheinlich er, aber ich wüsste es jetzt nicht.
MF: Wenn man Hardrock und die Schweiz thematisiert,
dann werden fast immer Krokus, Gotthard und Shakra
genannt. Wie steht es da mit Metal in der Heimat und wo
stehen Felskinn?
AP: Hmm..., ja eben..., ich denke..., wie du gesagt
hast, hat es irgendwie in den 70ern mal angefangen mit
Krokus und die Schweiz hat seither eine
Hardrock-Tradition, wie mit den Bands, die du gerade
aufgezählt hast. Die wurde nun durch Generationen weiter
getragen und erzeugt(e) ein sehr offenes Ohr für Jung
und Alt. Heute hast du zum Teil ja 50- oder 60-Jährige
an diesen Konzerten und die Jungen auch. Der Metal ist
vielleicht für einige, die ihn cool finden, eine Ladung
zu viel..., manchmal. Das Spannende an unseren Gigs...,
ich denke da zum Beispiel ans Brienzer Rockfest, da
hatte es sehr viel gemischtes Publikum vor Ort, das
aufhorchte. Dieses würde nach dem Anhören der CD
vielleicht nicht an so ein Konzert von Felskinn gehen,
da es zu hart rüber kommt. Aber live ist das wieder eine
ganz andere Geschichte..., wirkt anders und packt die
Leute dann halt gleichwohl. Die Schwierigkeit generell
für den Metal und die Metal-Szene in der Schweiz ist, an
die breite Masse heran zu kommen. Dann kommt natürlich
noch dazu, dass..., gut weltweit hast du
Sparten-Radios..., diese Musik in unserer
Radiolandschaft eigentlich überhaupt nicht statt findet.
Es findet sich vereinzelt im TV und nur von solchen, die
sich teure Videos leisten können..., auf Viva und
MTV..., Schweizer Bands natürlich nicht. Von dem her ist
es schon noch ziemlicher Untergrund, der hier abläuft.
Aber du..., wir hoffen, dass wir hier mit Felskinn eine
Vorreiterrolle einnehmen können.
MF: In der (kleinen) Schweiz ist nur ein begrenzter
Erfolg möglich. Was wird bei euch unternommen, damit
auch das Ausland von euch Notiz nimmt?
AP: Das..., ähhmm..., ist jetzt genau das, was wir
momentan hinter den Kulissen sehr stark angehen. Wir
sind in Kontakt mit ausländischen Labels, vor allem in
Deutschland, und Europa ein paar wenige und so. Es zeigt
sich auch schon bescheidenes Interesse. Wir merken
einfach ein wenig, dass der Markt sehr übersättigt ist
und werden deshalb bei einem wirklich kleinen Label
anfangen müssen, um den Fuss heraus strecken zu können.
Es ist, wie du richtig gesagt hast, ein Muss, dass wir
mit Felskinn über die Grenzen hinaus kommen..., sonst
wird es eng.
MF: An der Qualität liegt es sicher nicht..., und was
ist zum Beispiel mit Festival-Auftritten in Deutschland?
AP: Wir sind dieses Jahr dafür leider zu spät dran! Wir
arbeiten jedoch im Hintergrund mit Hochdruck daran,
Möglichkeiten zu schaffen, dass wir eventuell nächstes
Jahr..., also das Ziel wäre, spätestens anfangs nächstes
Jahr in Deutschland und Europa hoffentlich zu releasen.
Das würde dann auch mit sich bringen, dass wir
entsprechend auftreten können. Da müsst ihr uns die
Daumen drücken, dass wir das gut hinkriegen und etwas
aufbauen können.
MF: Wenn es um Schweizer Sänger geht, hört man immer,
dass es kaum gute gibt. Würdest du als Gesangslehrer und
Profi gerne Talente mittels Castings wie Music-Star
finden und fördern wollen?
AP: Nein! Nein..., auf keinen Fall! (lacht) - auf keinen
Fall..., ich finde das ganze Zeug zum Anschauen schon
irgendwie lustig, aber das hat mit dem, wo ich herkomme,
viel zu wenig mit der Musik und vor allem mit der Freude
und der Leidenschaft zu tun. Dort geht es um das
Berühmtwerden und den Versuch, eine Abkürzung zu nehmen.
Das hat nichts mit wirklich Musik im Vordergrund machen
wollen zu tun. Zum Glück bin ich in meiner Gesangsschule
von solchen Leuten relativ verschont geblieben, die auf
die Schnelle berühmt werden wollten. Gesang ist wie ein
guter Wein..., er muss reifen und man muss hart arbeiten
daran, wie ihn geschehen lassen. Das muss dann auch
oberste Priorität haben. Casting-Shows sind amüsant zum
Zuschauen, aber ich bin froh, dass ich das nicht über
mich ergehen lassen muss. (lacht)
MF: Einer deiner bekannteren Schüler ist ja Mark
(Sweeney - MF) von Crystal Ball, der sich immer wieder,
bei jeder sich bietenden Gelegenheit, bei dir dafür
bedankt. Offensichtlich hast du einen bleibenden
Eindruck bei ihm hinterlassen. Gibt es denn noch weitere
solche Talente, von denen du der Meinung bist, dass sie
gut werden können oder bildet Mark da eine Ausnahme?
AP: Nein, nein! Die Schweiz hat schon einige Leute, die
gut auf dem Weg sind. Er hat mir in der Zwischenzeit
auch ein paar gute Schüler gebracht! Zum Beispiel der
Reto (Thalmann - MF) von Tempesta ist auch bei mir...,
es gibt da schon junges Blut. Mich dünkt im Moment
sowieso..., das ist noch ganz spannend..., habe ich ein
paar junge Leute zwischen 19 und 23, die extrem vor
allem auf die traditionelle Schiene abfahren. Also Metal
der 80er-Jahre..., sei das Maiden, Aerosmith, Priest und
all die Sachen. Echt 20-jährige, die das damals ja nicht
miterlebt haben und fasziniert sind von dieser
Sangeskunst und natürlich auch der Musik. Und die
möchten das erlernen und knien sich voll rein. Für mich
ist das sehr spannend, dass das gerade jetzt passiert
irgendwie. Das ist eine tolle Entwicklung und ich
arbeite sehr gerne mit diesen Leuten.
MF: Man kann also sagen, dass du Zulauf hast?
AP: Ja..., schon seit 15 Jahren kann ich davon leben.
MF: Kann so ein Film wie School Of Rock nicht auch
aufzeigen, dass ansich viel Talent vorhanden wäre, die
Leute sich dessen aber gar nicht bewusst sind?
AP: Ja..., das auf jeden Fall! Ich denke, das ist
auch..., das merkt man den Leuten schon an und
vielleicht traut man sich mit diesen Casting-Shows eher
zu singen..., ich glaube zwar nicht. Was ich einfach in
der Gesangsschule feststelle, ist, dass sich bei der
ganzen materiellen Sättigung langsam eine Rückkehr zum
Sinnlichen, dem Künstlerischen hin einstellt. Einfach
auch etwas für die Seele tun..., da ist das Singen
sicher etwas Gutes. Wenn ich mit Stefan spreche...,
Gitarristen haben ebenfalls einen Riesenzulauf. Die
Jungen wollen verzerrte Gitarren spielen, metallen was
das Zeug hält. Er hat auch grösseren Zulauf, seit er bei
Felskinn spielt. Das ist bei den Kiddies gleich wie bei
den Erwachsenen..., man könnte schon bald von einem Boom
sprechen und da habe ich das Gefühl, dass die Ursachen
dafür in der Gesellschaft liegen, weil halt alles so eng
geworden ist und man sich dort..., zum Glück auch...,
einen Ausgleich zu holen probiert.
MF: Eine fiktive Ausgangslage: Ihr könntet mit
Megadeth auf eine US-Tour gehen oder als Headliner den
Ostblock (inklusive Russland) abgrasen.
AP: (lacht laut!)
MF: Was würdest du wählen und warum?
AP: Huhh..., du stellst mir da eine Frage..., du hast
mit Megadeth gerade eine meiner Lieblingsbands
getroffen!
MF: Das ist aber Zufall!
AP: Uff..., was soll ich dir jetzt da sagen? Hmm..., was
soll ich..., du musst mir das genauer..., als Headliner
in welcher Grössenordnung?
MF: Einfach so, wie es gerade auf dich wirkt...
AP: Ok..., scheisse, das ist jetzt gerade eine etwas
schwierige Frage. Hmm..., die Staaten sind natürlich
immer cool und so..., was würde ich lieber tun..., mit
Megadeth..., ja, ich glaube schon den Headliner im
Ostblock!
MF: Ein kleines Wortspiel zu Felskinn..., ich sage
den Bandnamen und ein Wort dazu, das du wiederum mit
einem Wort ergänzt!

AP: Ok...
MF: Felskinn ist?
AP: Eine geile Band! (lacht)
MF: Felskinn hat?
AP: Ein Riesenpotenzial!
MF: Felskinn macht?
AP: Die Leute glücklich!
MF: Und Felskinn bleibt?
AP: Hoffentlich noch ganz lange im Rennen!
MF: Wie schätzt du die Wirkung von MySpace.com (für
Felskinn) ein? Nützlich oder bloss Zeitvertrieb?
AP: Puhh..., das ist eine gute Frage! Ich bin da schon
ziemlich gespalten in der Meinung darüber..., ja ok, ich
finde gut, dass es das gibt und es ist lässig und Drum
und Dran, aber ob es für unsere Karriere wirklich
wahnsinnig was bringt, glaube ich ehrlich gesagt nicht.
Ich bin hin und her gerissen..., das ist die Zukunft und
schon gut und so, ich bin aber nicht ganz sicher, ob
dieser riesige Aufwand, den man da betreibt..., das
braucht ja wahnsinnig Zeit! Da gibt es MySpace, das gibt
es 6degrees und noch Dies und Das. Jede Plattform zu
unterhalten ist ein Fulltime-Job! In dieser Zeit ist es,
glaube ich, gescheiter, man geht halt wirklich wie...,
ich habe die 80er-Jahre miterlebt und lange in Los
Angeles gespielt..., geht man raus zu den Leuten und
versucht, die Fans 1:1 zu erreichen. Oder als Musiker
selber an die Konzerte zu gehen, die Leute zu aquirieren
und den persönlichen Kontakt zu pflegen. Weil..., ich
bin nach wie vor der Überzeugung, dass dort, wo man
herkommt..., obwohl wir auch ins Ausland gehen..., man
sich eine gute Basis erarbeiten kann. Mit Leuten, die
auch wirklich da sind. Das ist nachhaltiger und schöner,
als wenn du im Internet keine Ahnung hast, wer da jetzt
dahinter steht, der mit dir Kontakt aufnimmt. Es ist
logisch, es ist die Zukunft und ein wichtiger
Bestandteil. Wobei ich eher das Gefühl habe, dass zum
Beispiel die (legale) Vermarktung über iTunes ein gutes
Mass angenommen hat und wichtiger sein wird.
MF: Wagen wir den Blick in die Zukunft! Das nächste
Album von Felskinn wird das berühmte Dritte sein! Hast
du schon eine Vorstellung davon, in welche Richtung es
gehen könnte?
AP: Keine Ahnung! Was ich jetzt schon weiss, ist..., wie
soll ich das sagen..., letztes Jahr haben wir umgehend
an neuen Sachen angefangen und haben ein paar Songs im
Köcher. Momentan habe ich, wo das neue Album jetzt
gerade draussen ist, keine Lust, wieder ran zu gehen.
Ich wünsche mir, wie die anderen auch, dass wenn wir
soweit sind, wieder eine intensive Phase angegangen, das
heisst ein paar Monate daran gearbeitet wird. Was dabei
heraus kommt..., da habe ich keine Ahnung. Aber das ist
auch das Spannende daran..., nicht zu wissen, in welche
Richtung es gehen wird. Ich freue mich auf jeden Fall
auf Neues, bis wir wieder hungrig sind und dann zack
loslegen. Ob es inhaltlich ein Konzept geben wird, weiss
ich noch nicht. Die Texte werden auf die Musik oder
Songauswahl abfärben..., das ist klar. Wir lassen uns
inspirieren und wenn man die Welt anschaut, hat es genug
zur Auswahl.
MF: Last famous words an unsere Leser und alle
Schweizer Felskinn Fans?
AP: Ähmm..., (lacht) - keep up the good spirit!
MF: Das machen wir doch..., auf jeden Fall!
AP: Wunderbar!
MF: Allright!
AP: Hey..., ich danke dir vielmals und noch einen
schönen Abend!
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