Interview: Opeth
By Marco G
Als ich vor gut einem halben Jahr zum ersten Mal Opeth hörte, hätte ich nie gedacht das ich mal mit jemanden von ihnen persönlich sprechen würde. Es war es eine grosse Ehre für mich Mikael Akerfeldt (auf dem Bild vorne rechts) den Gittaristen, Sänger und Mastermind der Band persönlich treffen zu dürfen. Ich betrat bei dieser Kälte den wohl temperierten Band-Bus und traf den gut gelaunten, Auskunftsfreudingen und sehr sympathischen Musiker.

MF: Was bedeutet der Name Opeth eigentlich?

Mikael: Er bedeutet gar nichts, es ist einfach nur ein Name. Er stammt aus einem Buch von Wilbert Smith. In diesem Buch war Opeth (im Buch ohne „h“ geschrieben, Anm. d. Verf.) die Stadt des Mondes, es war einfach ein Name soviel ich weiss. Opeth war eine Stadt die in der Wüste von Afrika lag und alle die in diese Stadt kamen übergaben sich dem Massenselbstmord. Es ist eine erfundener Name.

MF: Wo siehst du eure Musik im heutigen Durcheinander von Musikbezeichnungen?

Mikael: Ich denke das Durcheinander ist jenseits von uns. Ich mache mir keine Gedanken darüber unseren Stil zu bezeichnen. Aber wenn jemand zu mir kommen würde und mich wirklich danach fragt, würde ich sagen extremer Progressive Metal.

MF: Wie lange hat es gedauert euren Stil zu finden, den ihr nun habt?

Mikael: Es hat etwa ein Jahr gedauert. Wer spielen seit 1990 unter dem Namen Opeth. Wir machten einige Jahre zuvor schon Musik (unter dem Namen „Eruption“, Anm. d. Verf.). Da war ein Song den wir gemacht haben, ein Bonus-Track, von der CD „Into the frost of Winter“ die wir unter Candlelight Records raus brachten. Das war der erste Song der in einem anderen Stil war als die meisten anderen Bands mit denen wir zu dieser Zeit spielten.

MF: Was sind deine grössten Inspirationen?

Mikael: Alle klassischen Heavy Metal Bands, ein paar der Death-Metal Bands der achtziger und neunziger, wie Obscure und Progressive Metal der sechziger und siebziger, wie Psychadelien.

MF: Deine Texte erzählen manchmal von der dunkleren Seite des Lebens. Sind diese Geschichten in deinem Kopf entstanden oder sind sie real?

Mikael: Sie sind keine realen Geschichten. Das einzige das sie real macht, ist die aktuelle Person, sie kommen nicht von mir. Aber ich habe schon früher viele Fantasie Texte geschrieben. Für das letzte Album schrieb ich mehr gewöhnliche Texte.

MF: Ist das Leben für dich eine grosser Einfluss?

Mikael: Ja. Ich denke es ist so ziemlich der einzige Einfluss. Ich höre nicht andere Metal Bands wenn ich zur Zeit wirklich Inspiration oder eben Einfluss suche. Weil ich spüre das ich schon zu viel gehört habe.

MF: Dies ist eure erste Headliner-Tour, was ist das für ein Gefühl Headliner zu sein?

Mikael: Ja, es ist unsere erste Headliner-Tour bis jetzt und es ist gut. Manchmal haben wir das Gefühl, dass wir zu spät auf die Bühne kommen. Wir gehen so um 7 Uhr am Morgen zu Bett. Aber es ist trotzdem ein gutes Gefühl. Wir haben bei jedem Konzert einen ordentlichen Soundcheck und es arbeiten Leute für uns. Da wir der Haupt-Name der Tour sind, ist vieles einfacher. Aber es ist auch strenger, wir müssen ein längeres Set spielen.

MF: Es muss für euch sowieso eine besondere Tour sein, denn Katatonia ist an eurer Seite, eure manchmal so genannte „Bruder-Band“.

Mikael: Ja. Jonas der Sänger der Band ist mein bester Freund. Wir arbeiteten sehr hart dafür sie auf diese Tour mitnehmen zu können. Wir hatten die Idee auf ein Gemeinsame Tour zu gehen schon seit etwa 5 oder 6 Jahren. Es ist wirklich super. Es war so ziemlich der einzige Grund das wir diese Tour starteten, weil wir sehr wenig Geld für diese Tour zur Verfügung haben. Wir hätten es mit keiner anderen Band als Katatonia, weil wir wissen das wir am Ende das Gequassel geniessen werden. Auch wenn wir mal kein Essen haben oder wir für zwei Wochen nicht duschen können oder irgendwas, wir werden einfach das Beisammen sein geniessen.

MF: Ich habe gehört das ihr auch eine Tour mit My Dying Bride machen werdet. Ist das richtig?

Mikael: Nein. Es wurde darüber geredet als wir „Still Life“ rausbrachten und sie „The Light at the End of the World“ veröffentlichten. Wir waren aus einigen Gründen gerade in einem Labelwechsel, das machte das ganze sehr schwierig. Ich weiss nicht was genau war. Wir waren geneigt für die Tour zu zahlen, aber wir brauchten Geld. Wir konnten es einfach nicht tun.

MF: Etwas anderes. Wieso verliessen Anders Nordin und Johan DeFarfalla die Band? Oder habt ihr sie zum gehen bewegt?

Mikael: Johan haben wir gefragt ob die Band verlassen könnte, weil er von einem anderen Musikhintergrund kam als alle anderen der Band. Er kam von einem Glamour-Metal Hintergrund. Er war nicht Zuverlässig. Aber vor allem mochte er die Musik nicht, ich fragte ihn nie direkt danach, aber ich redete mit ihm und ich denke die Musik war nichts für ihn. Seine Persönlichkeit passte einfach nicht zu uns, weil er mehr erwartete aber wenig dafür gab. Anders war eines der Desaster in der Bandgeschichte von Opeth. Er verlies die Band weil er nach Brasilien wollte, damit war mit ihm Schluss. Er meinte das es keine Zeit habe, er suchte nach einem ordentlicheren Job, er hatte eine Art Service in Brasilien. Darum verlies er die Band.

MF: Und wie habt ihr Martin Mendez und Martin Lopez gefunden?

Mikael: Es war der normale Weg. Wir haben ein paar Anzeigen in den Musikläden rund um Stockholm aufgehängt, sagten das Opeth einen Bassisten in einen Drummer suchen. Die zwei kamen aus Uruguay nach Schweden. Sie sind wie Brüder, obwohl sie es nicht sind. Sie antworteten auf eine der Anzeigen und sagten das sie Bass und Drumms spielen. Aber wir waren mehr daran interessiert das wir Leute haben die sich nicht kennen. Darum haben wir zuerst den Drummer (Martin Lopez, Anm. d. Verf.) angeheuert. Deswegen spielt Martin Mendez auf der „My Arms your Hears“ CD auch noch nicht Bass, weil wir wie gesagt Leute wollten die sich nicht kannten. Aber nach diesem Album hatten wir ein paar Konzert Angebote, darum waren wir verzweifelt. Und wir konnten die Fakten nicht einfach Übersehen, Martin Mendez ist ein brillanter Bassist und zugleich ein netter Typ. Und so war es in unseren Köpfen das wir etwas machen wollten, er ist nun wirklich gut akzeptiert in der Band.

MF: Was sind eure Zukunftsaussichten?

Mikael: Ich weiss nicht. Wir werden nun diese Tour machen und dann erst mal relaxen. Und vielleicht werden wir nächstes oder übernächstes etwas aufnehmen. Es kommt drauf an.

MF: Und zu guter letzt, wie bist du zum Metal gekommen?

Mikael: Es war, weißt du wenn man ein Kind ist alles was nicht gewöhnlich und unheimlich ist interessant. Ich kam in den Metal mit Iron Maiden, kaufte „The Number of the Beast“ als sie rauskam, ich war etwas 7 Jahre alt. Ich war aufschreckt, ich hörte die Musik nicht wirklich. Es war einfach Heavy and die Cover waren aussergewöhnlich, das war alles was ich brauchte. Von da an war es die Welle von neuen Britischen Heavy Metal Bands, sowie auch Deutsche Bands, die mich erfasste.

MF: Das war’s. Danke für das Interview.

Mikael: Danke dir für das Interview