Interview: Skakra
By Saskia B.
Mark Fox
Seit Shakra sich mit einem neuen Sänger zurückgemeldet haben, fragt sich jeder, wer denn der Neue ist. Deshalb hier für alle Neugierigen unser erstes Interview mit Mark Fox.

MF: Wie würdest du dich selbst vorstellen, für alle, die dich bisher noch nicht kennen?


Ich bin 23 Jahre alt, habe lange Haare und alles andere werdet ihr nach und nach erfahren (sonst hat man ja nach einem Interview schon alles gesagt!)

MF: Seit wann kennst du Shakra?
Shakra kannte ich eigentlich vor meinem Eintritt in die Band gar nicht - bis auf einen einzigen Gig, den ich vor Jahren einmal gesehen habe.

MF: Was gefällt dir an Shakra? Wie wurdest du von den anderen aufgenommen?

Shakra ist kompromißlos - eine Band, die seit vielen Jahren ihr Ding mit steigendem Erfolg durchzieht, und dabei immer ihren Prinzipien treu bleibt. Zudem sind die Jungs sehr selbstkritisch und arbeiten hart. Die erste Zeit mit Shakra war für mich nicht immer angenehm, zumal es zügig vorwärts gehen mußte, und der Druck den ich mir selbst machte enorm war - wenn man einen guten Mann
ersetzen muß merkt man plötzlich, daß man sich selbst gegenüber noch viel skeptischer ist, als die Fans oder die Band. Das ist ein ziemlich komisches Gefühl, wenn man sich immer wieder beim Versuch ertappt, sich mit dem Vorgänger zu vergleichen. Dabei haben mir die Jungs sehr geholfen - ich habe noch selten eine so gute Truppe gesehen, die es auch versteht, einen zu motivieren. Aus
meiner Sicht war die Chemie von Anfang an richtig. Schon nach kurzer Zeit haben wir nicht nur zusammen geprobt, sondern verbrachten auch viel Zeit außerhalb des Proberaums zusammen, was für mich sehr wichtig ist, denn wer macht schon gerne mit Arschlöchern Musik... In der Zwischenzeit sind mir die Jungs ganz schön ans Herz gewachsen.

MF: In welchen Bands hast du vor Shakra schon gesungen?

Singen tue ich eigentlich schon seit ich 3 war (es existieren sogar noch aufnahmen davon!). Richtig los ging's dann etwa mit 12 Jahren, als ich meine erste Band "Nameless" gründete. Damals machte ich mit ein paar Klassenkameraden Mundartrock, so à la Züri West und Polo Hofer. Aber schon bald zog mich der Hardrock magisch an, und ich trat als Sänger einer AC/DC-Coverband "Thunderwork"
bei, die ich dann nach ca. 4 Jahren wieder verließ, um meine Mundartsachen wieder neu aufzuwühlen - diesmal ein bißchen härter. Als ich dann Anfangs 2002 mein erstes Album endlich fertig hatte, kam diese Shakra-Sache, und die wird's jetzt auch bleiben!

MF: War Balingen dein bisher größtes Konzert, bist du überhaupt vorher schon aufgetreten?

Balingen war definitiv das Größte! Ich hatte zwar schon sicher etwa 60 Konzerte hinter mir, die meisten Clubgigs, aber so was großes hätte ich mir im Traum nicht einfallen lassen - und dann noch als Debüt mit Shakra!

MF: Wie hast du dich auf Balingen vorbereitet? Sind deine Erwartungen an den Auftritt erfüllt worden?

In der kurzen Zeit die mir blieb (ich glaube ca. 6 Wochen), mußte ich mich erst mal auf das Wesentliche konzentrieren, d.h. die Gesangslinien lernen und die Texte in die Birne hämmern. Es war ziemlich intensiv, und doch motivierend, wenn man die Fortschritte von Probe zu Probe hörte. Als ich das Set dann im Kopf hatte, ging's auch schon ab nach Deutschland. So betrachtet bin ich eigentlich sehr zufrieden, wie der erste Gig über die Bühne ging. Es gibt sicher einiges zu bemängeln, wie zum Beispiel das Auftreten an sich, aber ich mußte Prioritäten setzen. Lieber sicher und gut singen, und das "Showen" ein bißchen vernachlässigen, als wie ein Wilder über die Bühne zu fegen und
schrecklich zu klingen. An den darauffolgenden Gigs in Bad Ragaz und Sumiswald wußte ich ja, daß der Gesang funktioniert, und konnte mich auch besser auf die Show konzentrieren, was auch bei den weiteren Konzerten der Fall sein wird.

MF: Wie hat es dir gefallen, bei so einem großen Festival vor so viel Publikum zu stehen?

Kurz vor dem Auftritt dachte ich, ich müsse sterben - so nervös war ich noch nie in meinem Leben. Als es dann losging, verflog dies aber allmählich und ich konnte den Gig gegen Schluß sogar genießen. Vor so vielen Leuten zu stehen und abzurocken war schon immer mein Traum - mit Balingen ist dieser in Erfüllung gegangen, und es wird dieses Jahr noch zweimal passieren!

MF: Mittlerweile sind Shakra ja auch für das Wacken Open Air bestätigt, ist es für dich ein Traum bei großen Festivals auftreten zu können?

Eben - mein Traum - und jetzt wird er wahr!!!

MF: Habt ihr schon neue Songs geschrieben, oder hast du bisher die alten Songs einstudiert?

Wir haben zu den alten Songs schon einige Ideen aufgenommen die sehr vielversprechend klingen, und bei denen ich die Charakteristik meiner Stimme auch richtig zur Geltung bringen kann. Man darf gespannt sein!

MF: Was sind deine Ziele als Musiker?

Ehrliche, gute Musik machen, die auch den Leuten gefällt. Ich würde niemals etwas machen, das mir nicht gefällt, denn alles was ich tue, tue ich mit Herzblut. Irgendwann möchte ich von der Musik leben können, möchte auf der ganzen Welt in den Stadien spielen und einfach alles was so dazugehört, natürlich auch Erfolg! - who knows - der Weg ist das Ziel! Auf jeden Fall möchte ich niemals als Musiklehrer enden - daß könnte ich mir nicht vorstellen.

MF: Interessierst du dich fürs Internet?

Sehr, da ich auch Sites für diverse Leute bastle, und das Internet als eine der praktischsten Medien finde.

MF: Hast du Angst, in Zukunft immer wieder an Pete's Leitung gemessen zu werden?

Bis jetzt waren die Meinungen eigentlich alle positiv (außer solche, die ich nicht gehört habe). Deswegen ist es schwierig, diese Frage zu beantworten. Angst davor habe ich sicher nicht, da es einfach normal wäre, und solange ich die "alten" Songs singe, haben die Leute ja wirklich einen Grund dies zu tun - man hat's so im Ohr, und möchte es auch weiterhin so hören. Deshalb gebe ich mir auch die größte Mühe, so ähnlich wie möglich zu singen. Zwei Stimmen können nicht gleicht klingen, deshalb muß dies jeder nach seinem Geschmack beurteilen. Auf der neuen Scheibe werde ich dann die Chance haben, meine Stimme zu entfalten, so wie sie mir gewachsen ist!

MF: Mit welcher Band würdest du gerne einmal touren?

Ich denke Mötley Crüe oder AC/DC! Wäre geil - vielleicht ja irgendwann mal... Und sonst ist es eigentlich egal welche Truppe, hauptsache es sind nicht arrogante Ärsche!

MF: Von welchen Sängern wurdest du beeinflußt, wer sind deine Idole?

Ich würde sagen: ein bißchen Coverdale, Brian Johnson, Bon Scott, Axl Rose und Steven Tyler

MF: Wie kamst du zur Rockmusik?

Das war in einem Schullager... Wir saßen eines Abends um einen CD-Player herum und lauschten gebannt: das war Power, was da aus den billigen Lautsprechern drang. Es klang böse, geheimnisvoll und magisch anziehend. "I'm on a highway to hell...". Niemand wußte, was der Kerl da ins Mikrofon röhrte, aber es klang geil! Da gab es keine Schnörkel. Geradlinige Gitarrenriffs, geile eingängige
Melodien, eine kratzige, hohe Stimme und das Ganze gewürzt mit 220 Volt! Das jagte sogar dem coolsten 14-jährigen den Schiss in die Hose, so daß er im wilden 4/4 durch das Massenlager hüpfte. Das war so das Schlüsselereignis, und von da an ging die Post ab!

MF: Welche Pläne hast du für dich und Shakra?

Geile CD's, geile Konzerte, viel Spass und volle Pulle voraus!