Bericht: Bang4Beer
By Xenia S.
Dass unsere gemütliche Hauptstadt (noch) ein schwarzer Fleck auf der Schweizer Metal-Landkarte ist, wissen wir leider. Nur wenige haben bis jetzt etwas dagegen getan, doch wenn mal etwas läuft, dann gleich richtig! Seit Frühling 2008 gibt es eine neue Veranstaltung, welche sich am 11. Oktober zum zweiten Mal wiederholt hat; das „Bang 4 Beer“. Dieser Konzertmarathon wurde von Nathalie Gauchat und der Band ROAD TO NOWHERE auf die Beine gestellt und fand bis jetzt in einem verschlafenen Nest in der Nähe von Bern statt, genauer gesagt im Restaurant Sternen in Neuenegg. Waren beim ersten „Bang 4 Beer“ erst vier Bands anwesend, konnte man dieses Mal mit elf Bands einen ganzen Tag lang Musik anbieten, was mehr Leute nach Neuenegg gelockt hat, als man dachte. Die Qualität der Musik war erfreulich hoch, obwohl man von einigen Bands bis jetzt noch nicht viel gehört hat. Doch auf die Bands will ich hier nicht im Detail eingehen und zwar aus dem Grund, weil ich denke das jede Band das Beste von dem gezeigt hat, was sie drauf haben und somit eine super Stimmung erzeugen konnten. Viel mehr geht es bei diesem Bericht um den Event an sich. Das „Bang 4 Beer“ gibt jungen, teils unbekannten Bands eine Chance vor Publikum zu spielen und den Bernern eine der wenigen Möglichkeiten, in ihrer Umgebung gute Musik zu geniessen. Hier ein kurzes Interview mit den Veranstaltern, welches andeutet wer und was hinter dem „Bang 4 Beer“ steckt.

MF: Wer und wie kam auf die Idee und wieso?

B4B: Den Ursprung des „Bang 4 Beers“ finden wir im März 2008. Irgendwie wurde der Vater von Nathalie auf den Sternensaal in Neuenegg aufmerksam und nach Absprache mit ROAD TO NOWHERE entschloss man sich ziemlich spontan ein Konzert zu organisieren. Das Motiv dabei war grundsätzlich eine Möglichkeit für Auftritte in einem guten Lokal zu schaffen und die Fanbase der Band zu vergrössern. Mit unseren guten Freunden, den TRIGGER TONES und PESTICIDE, waren auch schnell zwei Bands gefunden. Damals wurde der Grösste Teil nur von Nathalie organisiert. Leider war der Erfolg trotz einer geilen Party nur begrenzt.

Wir liessen uns jedoch nicht entmutigen und nahmen das Ganze nochmals in Angriff. Beim „Bang 4 Beer II“ waren auch Silvano und Dave (Gitarrist und Drummer von ROAD TO NOWHERE) als Organisatoren dabei. Wir wählten bewusst das Festival als Format, weil wir realisiert haben, dass besonders im Bereich Metal dieser Art von Veranstaltung stärker nachgefragt wird. Ausserdem wollten wir eine Plattform schaffen um auch Bands eine Chance zu geben, die zu Unrecht eher noch unbekannt sind.

MF: Wie lange möchtet ihr das noch machen?

B4B: Wir werden diese Veranstaltung auf jeden Fall weiterführen! Solange es Leute gibt die dem Mainstream den Rücken kehren und die harte Gangart genauso lieben wie wir, braucht es Events wie das „Bang 4 Beer“! Das Angebot an solchen Veranstaltungen in der Schweiz ist doch eher überschaubar... Besonders in der Umgebung von Bern. Wir wollen der Szene das geben, was sie Verdient!

MF: Welche organisatorischen Schwierigkeiten tauchten/tauchen auf?

B4B: Die Informationsflüsse mit allen Bands sowie die Koordination der Helfer stellten sich als sehr schwierig heraus. Es gab Unmengen an Informationen, welche an die Bands weitergegeben werden mussten und dabei war es manchmal schwierig abzuschätzen, was wirklich wichtig ist und was nicht. Wir waren uns auch bewusst, dass zu viele Informationen auch nicht unbedingt gut sind. Schwierig war auch, den eher kleinen Backstagebereich gut zu verwalten. Bei insgesamt elf Bands kommt wirklich viel Material zusammen. Aus welchen Gründen auch immer, ging scheinbar nichts verloren, worauf wir schon ein wenig stolz sein können. Auch haben wir nicht mit einem derartigen Ansturm gerechnet! Wir rechneten mit maximal 250 Personen, es kamen jedoch 400! Folglich gingen uns gegen Ende die Getränke aus (es musste dann neues Bier besorgt werden), was natürlich nicht vorkommen darf. Ausserdem waren die Pausen zwischen den Bands ein bisschen zu knapp bemessen, wodurch der Line-Check leider grösstenteils ins Wasser fiel. Zudem war die Kapazität der Lokalität zeitweise erschöpft. Wie sagt man so schön: Fehler sind da, um daraus zu lehren. Dafür war der Sound absolut genial!

MF: Wie viele Leute waren beim ersten Bang 4 Beer anwesend und wie viele beim zweiten Mal?

B4B: Beim ersten „Bang 4 Beer“ hatten wir ungefähr 80 Eintritte gezählt, Helfer und Bands mal ausgeschlossen. Beim zweiten Anlauf waren dies wie gesagt schon 400, noch ohne die Helfer und die elf Bands. Das haben wir vor allem der Marketing-Offensive zu verdanken, bei der auch die anderen Bands einen massgeblichen Beitrag geleistet haben und natürlich dem genialen Line-Up! Nochmals ein metallisches Dankeschön an alle Bands, Helfer und Besucher.


MF: Wie sieht euer Traum für die nächsten Jahre aus?

B4B: Wie bereits erwähnt, möchten wir das nächste Mal einen grösseren Raum mit besserer Infrastruktur mieten. Die Zuschauerzahl ist dabei nicht einmal massgebend, Hauptsache die Besucher haben ihren Spass dabei! Wir hoffen, dass wir auch mal eine nationale Grösse wie Cataract verpflichten können. Es ist natürlich aber noch ein wenig zu früh, um Luftschlösser zu bauen. Wir werden voraussichtlich mit dem gleichen Format weiterfahren. Das heisst konkret: Ca. acht Bands an einem ganzen Tag.

MF: Was möchtet ihr unseren Lesern gerne sagen?

B4B: An alle Metalheads und Rocker da draussen: Ihr habt uns gezeigt, das Metal und Rock’n’Roll nie aussterben wird! Danke dass ihr daran glaubt und auch neuen Events eine Chance gebt! Es war ein traumhafter Tag mit maximalen Metalfaktor! Wir hoffen, dass wir euch alle auch am „Bang 4 Beer III“ antreffen werden!

Line Up:

- Fate
- Sykaron
- Mekonium
- Fragment of Symmetry
- Chain Reaction
- Cronic Syndrome
- Pregnancy
- Trigger Tones
- Nihilo
- Road To Nowhere
- HAK

Link: http://www.myspace.com/bang4beer