Tinu
Name:           Tinu
Wohnort:       Bützberg
Geburtstag:   27.01.1968
Metalinteressiert: 1980
Email: tinu(ät)metalfactory.ch
Werdegang eines Metal Verrückten

Es müssen Abba und die Beatles gewesen sein, die mir den Weg in die musikalische Landschaft öffneten. Zwei Bands, die noch heute zu den grössten und erfolgreichsten ihres Faches gehören. Aber irgendwann zuckten meine Ohren zusammen, als sie neue Klänge aus dem TV-Gerät vernahmen. Erst noch, als ich die dazu gehörenden Mucker sah, die wie eine Mischung aus Comic-Figuren und zum Leben erwachten Monstern aussahen. Der Titel schimpfte sich «I Was Made For Lovin’ You» und die Band hörte auf den Namen Kiss. Von diesem Moment an war es um mich geschehen und das Unheil nahm seinen Lauf. Ich wollte mehr wissen von diesen Schockrockern und durchstöberte die Plattenläden nach den Amerikanern. Was ich fand, war die taufrische Vinyl-Scheibe «Unmasked», die ab diesem Moment für die kommenden Monate meinen Plattenspieler blockierte. «Double Platinum», «Hotter Than Hell», «Alive II» und «Love Gun» waren die nächsten Stationen zu meiner neugewonnen Liebe, die bis heute anhält. Ob es die unmaskierte, oder maskierte Zeit der Jungs um mein Idol Paul Stanley war, spielte keine Rolle. Was die Herren kreierten, war sensationell und begleitete mich in den letzten Jahren in all meinen emotionalen Berg- und Talfahrten. Okay, eine Scheibe hätte sich die Truppe sparen können, denn noch heute habe ich «Carnival Of Souls» nicht verstanden. Wahrscheinlich haben dies Stanley, Simmons, Kulick und Singer selber nicht...

Kiss sollte aber nicht meine einzige Droge bleiben. Nach und nach kamen Krokus («One Vice At A Time»), Iron Maiden («Killers») und Saxon («Strong Arm Of The Law») dazu. Die Nacht in welcher das ZDF «Rock Pop in Concert» ausstrahlte wurde zum ultimativen «GO», als ich mit Kassettenrekorder bewaffnet die Gigs von Iron Maiden, Judas Priest, Ozzy, Def Leppard, den Scorpions, Krokus, Quiet Riot und MSG aufnahm und in den folgenden Tagen diese Songs unterwürfig konsumierte. Mein Verlangen kannte keine Grenzen mehr und als ich eines schönen Tages im Verkaufsladen meines Vertrauens stand und mich zwischen drei Scheiben entscheiden musste, wählte ich Accept «Metal Heart» und Judas Priest «Screaming For Vengenace» und stellte Thin Lizzy «Thunder And Lighning» wieder zurück. Für mich eine wegweisende Entscheidung, da ich erst Jahre später in den Genuss von Phil Lynott und seinen Jungs kam. Die Gitarrenfront von Priest und Accept verzauberten mich damals ebenso wie heute, wie auch die gesangliche Leistung von Rob Halford und Udo Dirkschneider.

Die ersten Magazine wie das «Desaster» oder der «Metal Hammer» wurden für den informellen Austausch zu neuem Kraftfutterkonsum gekauft. Somit erweiterte sich mein Horizont und mit einem breiten Grinsen erinnere ich mich, wie ich meinen ersten Lehrlingslohn in einem Berner Plattenladen liegen liess. Auf die Frage des Verkäufers mit weitaufgerissenen Augen: «...willst du die alle hören...», antwortet ich keck: «...ne, kaufen!». Dies brachte mir 10 % Rabatt ein und zu Hause das Bewusstsein, neben knapp 45 neuen Scheiben auch keine Ahnung zu haben, wie ich die kommenden 30 Tage finanziell überleben sollte. ABER! Auf meinem Plattenteller rotierten ab sofort solche Perlen wie Exciter «Heavy Metal Maniac», die EP von Maxx Warrior, Ozzy Osbourne «Bark At The Moon», Loudness «Live-Loud-Alive», die Metal Masscare Sampler, Keel «Lay Down The Law», Treat «Scratch And Bite», das Debüt von Liege Lord und die EPs von Destruction «Sentenced Of Death», Grave Digger «Shoot Her Down», W.A.S.P. «Animal (I F… Like A Beast)» und Running Wild «Victims Of State Power». Der Metal hatte mich in seinen Klauen. Es gab so viel neues Material zu entdecken und alles, wirklich alles übte damals seinen Reitz auf mich aus. Es war mir egal, ob ich nun Mercyful Fate, Stryper, Slayer und Poison nacheinander hörte. So lange ich Spass daran hatte…

Wenn ich heute so zurückdenke kommen Tausende von Erinnerungen in mir hoch. Sei es an mein erstes Konzert in Basel (Iron Maiden mit Mötley Crüe), die funkelnden Augen als ich meine Helden Kiss 1996 in Zürich sah, oder mein erstes Open Air, das Monsters Of Rock mit den Scorpions, Ozzy Osbourne (mit Jake E. Lee), Def Leppard, MSG, Bon Jovi und Warlock. Damals gab es so vieles zu entdecken, war es aus Amerika (Annihilator, Black’n Blue, Cinderella, Alice Cooper, Crimson Glory, Danger Danger, Dirty Looks, Exodus, Flotsam And Jetsam, Lita Ford, Heretic, Keel, L.A. Guns, Lilian Axe, Megadeth, Metal Church, Savatage, Testament, Toxic, Vicious Rumors, Virgin Steele, Warrior, etc.), Kanada (Anvil, Helix, Rush, Sword, etc.), Japan (Anthem, Bow Wow, Earthshaker, etc), Australien (AC/DC, Angel City), oder Europa (Axxis, Black Angels, China, Destruction, Europe, Gamma Ray, Heavy Pettin’, Kreator, Magnum, Mercyful Fate, Gary Moore, Sodom, Tankard, Venom, Vengeance, etc.). Alles war frisch und neu und hatte seine Daseinsberechtigung. Auch wenn heute nach wie vor sehr interessante und gnadenlos tolle Scheiben veröffentlicht werden, stammen die in der Regel von meinen alten Helden. Neue Bands, welche die alten einmal beerben können, sehe ich am Horizont leider keine. Oder nur ganz Wenige. Und wenn das Potenzial vorhanden ist, besteht die Truppe meistens aus alten Recken, die eine neue Combo gründeten. Was also wird in einem Jahrzehnt sein?

Die folgende Auflistung ist weder komplett noch der Reihe nach geordnet, sondern beinhaltet einfach die, in meinen Augen, wichtigsten Weggefährten, sprich Scheiben, die mich vielleicht intensiver als andere Scherben begleitet haben. Unzählige gibt es, die hier nicht aufgezählt werden, aber nicht minder schlechter sind. …Zudem wurde die Liste immer wieder gekürzt und gekürzt und gekürzt…

220 Volt: Alles
Accept: Metal Heart, Russian Roulette
The Almighty: Soul Destruction
Armored Saint: March Of The Saint, Raising Fear
Attentat Rock: Strike
Backyard Babies: Stockholm Syndrome
Lizzy Borden: Visual Lies, Master Of Disguise
Def Leppard: Pyromania
King Diamond: Fatal Portrait
Dio: The Last In Line, Dream Evil
Dokken: Under Look And Key, Back For The Attack
Doro: Warrior Soul
Fifth Angel: Fifth Angel
Heir Apparent: Graceful Inheritance
Grave Digger: The Reaper, Heart Of Darkness, The Grave Digger, Ballads Of A Hangman
Great White: Shot In The Dark, …Twice Shy
Gypsy Rose: Prey
Hardline: Hardline
Headhunter (Netz): Headhunter
Heaven: Bent
Helloween: Keeper Of The Seven Keys 2, Master Of The Rings
Hitman: Hitman
Iron Maiden: The Number Of The Beast, Powerslave
Bon Jovi: Bon Jovi, 7800° Fahrenheit
Judas Priest: British Steel, Point Of Entry, Defenders Of The Faith
Kick Axe: Vices
Kingdom Come: In Your Face
Kiss: Alles ausser Carnival Of Souls
Kix: Blow My Fuse
Krokus: One Vice At A Time, Headhunter, Stampede, Hellraiser
Leatherwolf: Street Ready
Loudness: Thunder In The East
Madison: Diamond Mistress
Malice: In The Beginning, License To Kill
Yngwie Malmsteen: Trilogy, Eclipse
Maxx Warrior: Maxx Warrior
Mötley Crüe: Shout At The Devil
Night Ranger: Dawn Patrol
Ozzy Osbourne: The Ultimate Sin
Overkill: Feel The Fire, Years Of Decay, Ironbound
Pink Cream 69: Pink Cream 69, One Size Fits All, Games People Play, Electrified, In10sity
Pretty Maids: Alles
Q5: Steel The Light
Queensrÿche: EP, Rage For Order
Ratt: Out Of The Cellar, Dancing Undercover
Riot: Night Breaker
Rough Cutt: Rough Cutt
Ruffians: Ruffians
Running Wild: Alles
Saxon: Strong Arm Of The Law, Innocence Is No Excuse, Solid Ball Of Rock, Unleashed The Beast
Scorpions: Blackout, Love At First Sting, World Wide Live, Crazy World
Shakra: Shakra, Infected
Sinner: Bottom Line, Crash And Burn
Skew Siskin: Skew Siskin, What The Hell
Paul Stanley: Live To Win
Status Quo: Never Too Late, If You Can't Stand The Heat
Steeler: Rullin’ The Earth, Strike Back
Stratovarius: Episode
Stryper: To Hell With The Devil
Andy Taylor: Thunder
Teeze: Teeze
Tesla: Mechanical Resonance
Tokyo Blade: Tokyo Blade, Night Of The Blade
Treat: Alles
Trouble Tribe: Trouble Tribe
Twisted Sister: You Can’t Stop Rock’n Roll, Stay Hungry
U.D.O.: Timebomb, Thunderball, Mission N° X, Dominator
Vain: No Respect
Victory: Don’t Get Mad…Get Even, Hungry Hearts, Culture Killed The Native
Viva: Dealers Of The Night
Warlock: Hellbound, True As Steel, Triumph And Agony
W.A.S.P.: W.A.S.P., The Headless Children, The Crimson Idol
Waysted: Save Your Prayers
Whitesnake: Slide It In, 1987, Slip Of The Tongue
Wildside: Under The Influence
X-Wild: Savageland
XYZ: Hungry
Y & T: Mean Streak, Ten