Wertung:
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9.0 bis 10 Kaufempfehlung.
7.5 bis 8.9 Gut.
4.0 bis 7.4 Vor Kauf
reinhören. 0.0 bis 3.9
Nicht empfohlen.
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WARREL DANE - Praises To The War Machine
Century Media/EMI
Der erste Gedanke war noch, ob die Welt jetzt
zwingend ein Solo-Album von Warrel Dane (normalerweise
in Diensten von Nevermore) braucht! Die Antwort dazu
fällt eindeutig aus: Oh ja..., sehr sogar! Obwohl die
Musik von Nevermore mitunter bretthart daher kommt, so
gab es schon immer ein Element, das diese Band als
Ganzes ausmacht und das ist die beeindruckende Gabe von
Warrel, dass er seine Stimme bei Bedarf sehr melodisch
einsetzen kann. Ein Umstand, der die Amis seit je her so
unverwechselbar und eigen da stehen lässt. Trotzdem ist
dieser Anteil nicht immer gleich stark vertreten und
genau da setzt "Praises In The War Machine", die erste
Solo-Scheibe des charismatischen Sängers, an. Das, was
er bisher mit Nevermore nicht umsetzen konnte, gibt es
nun im Überfluss! Unterstützt durch Peter Wichers (Ex-Soilwork,
spielte Gitarren sowie Bass ein und sorgte auch für die
Aufnahme und den Mix), Drummer Dirk Verbeuren (Soilwork)
und Gitarrist Matt Wicklund entstand ein wunderbares
Album, das meinen CD-Player seit dem Eintreffen
hartnäckig blockiert. Bereits der Opener "When We Pray"
weist den Weg und überrascht mit etwas rockigem
Einschlag, sowie ungewohnt kurzen dreieinhalb Minuten
Spielzeit. "Messenger" klingt nachfolgend deutlich mehr
nach Nevermore, aber auch hier wirkt Warrel's Stimme wie
ein zusätzliches Instrument. Weiter sind interessante
Tempi-Breaks und Arrangements auszumachen. Insgesamt ist
der Härtegrad gegenüber der Hausband schon einen Zacken
geringer, aber dadurch rückt der geniale Gesang noch
weiter in den Vordergrund als sonst. Lob gebührt in
diesem Zusammenhang auch der vorzüglichen Produktion,
die fett und ausgewogen zugleich gestaltet wurde. Was
die bereits erwähnte Spiellänge der Songs angeht, ist
auf diesem Album kein einziger Song vertreten, der die
5-Minuten Marke überschreitet! Deshalb musste man sich
auf das Wesentliche beschränken und erreicht damit, dass
nie Langeweile aufkommt. Bei "Your Chosen Misery" sind
zu Beginn gar akustische Klänge zu vernehmen, die durch
die Ruhe fast zerbrechlich wirken und abermals
aufzeigen, mit welch genialem Stimm-Organ Mr. Dane
ausgestattet ist. "Praises In The War Machine" ist mit
seinen zwölf gleichwertigen Songs nicht nur für
Nevermore Fans ein absolutes Muss! Kaufen!!
Rockslave
Punkte: 9.3 von 10 Hier reinhören
und bestellen für 23.90 SFr.
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MALPRACTICE - Triangular
Spinefarm Records/Musikvertrieb
Ja heilige Elekrische Gitarre! Prog-Bands gibt's ja
inzwischen zur Genüge, und musikalisch sind ja die
meisten wirklich klasse. Aber was Malpractice hier
bieten ist spitze. Die Jungs aus Finnland haben hier ein
kleines Meisterwerk abgeliefert. Schon der Opener "Maze
Of Inequity" fräst sich im Prog Metal verwöhnten Gehirn
gnadenlos fest und hat sogar noch ne klasse
Gesangsmelodie. Und so geht's gleich weiter mit "Symmetry",
einfach ein herrlicher Song, bei dem man echt das Gefühl
hat, der gute alte Ozzy himself sei hinter dem Mic.
Überhaupt hat die Band mit dem neuen jungen Sänger
Aleksi Parfiainen einen riesigen Glücksgriff gemacht,
der Kerl singt sehr vielseitig, hat man doch bei "Deception"
das Gefühl, dass zeitweise James Hetfield singt (nur
singt Aleksi besser). So paaren sich hier geile
Gesangslinien mit noch geileren Riffs und einem klasse
Drumming und sehr vielseitigen, sehr anspruchsvollen
Gitarrensoli, viele davon auch zweistimmig. Der
Oberhammer aber ist das Instrumentalstück "Triangular",
bei dem die Band wirklich alles gibt. Und der
Rausschmeisser "Fragments", ein auf und ab an Tempo und
Stimmungen, beendet ein hammergeiles Prog Metal-Werk das
meiner Meinung nach ganz oben im Prog-Olymp angesiedelt
ist. Das Ganze kommt in einem Guss ohne Ausfälle daher
und ist in etwa zu vergleichen mit den ebenso genialen
Dreamscape. Halleluja, Proggies!
Crazy Beat
Punkte:
9.1 von 10 Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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WHITESNAKE - To Good To Be Bad
Steamhammer/SPV
Trotz der vor allem
livemässigen Rückkehr der weissen Schlange auf die
Bühnen der Welt, war nicht zwingend mit einem neuen
Studio-Album zu rechnen, obwohl sich das viele Fans
natürlich sehnlichst wünschten. Warum auch, denn der
Backkatalog von Whitesnake ist so stattlich, dass schon
lange nicht mehr auf alle Wünsche in Sachen Setlist
eingegangen werden kann. Dennoch tauchten dann nach der
2004er DVD "Live In The Still Of The Night" auf der
Live-DCD "Live In The Shadows Of The Blues" von 2006
erstmals vier Neu-Kompositionen aus der Feder Coverdale/Aldrich
auf, die mindestens andeuteten, dass noch Leben in der
Band steckte, was durch das letzte, hammergeile Konzert
im Zürcher Volkshaus (5.6.06) mehr als nur bewiesen
wurde. Knapp zwei Jahre später und nach dem Abgang von
Drummer Tommy Aldridge (wurde durch Chris Frazier
ersetzt) spielte die Formation Coverdale/Aldrich/Beach/Duffy/Drury/Frazier
"To Good To Be Bad" ein. Die Erwartungen an das neue
Studiowerk sind/waren natürlich gross und auch meine
Wenigkeit ging eher nervös auf die neuen Songs zu. Der
Opener "Best Years" startet zunächst mal in ähnlicher
Art und Weise wie die voran gegangenen Neu-Songs, weist
jedoch eine bessere Hookline auf und vor allem der
Keyboard-Sound ist angenehm auf alt getrimmt, welcher
erfreulicherweise den roten Faden durch das ganze Album
hindurch spinnt. Ein weiteres Merkmal sind die
megageilen Soli von Doug Aldrich, der sich fast in einen
Rausch spielt und mehr als einmal Vibes von Ex-Schlange
John Sykes (g) aufleben lässt. Auch "Can You Hear The
Wind Blow" geht gut ins Ohr und der erdige(re)
Gitarren-Sound, der tatsächlich in der Nähe von Moody/Marsden
angesiedelt ist wie schon lange nicht mehr, erwärmt die
Herzen der Alt-Fans zusehends. "Call On Me" scheppert
derweil wieder etwas metallischer daher und zeigt einen
erstaunlich "fitten" David Coverdale. Nicht fehlen
dürfen natürlich die feinen Klänge, die erstmals bei
"All I Want All I Need" auftauchen und einfach nur geil
sind. Zu diesem Gänsehaut-Refrain werden die Mädels
wieder reihenweise schwach und die Jungs melancholisch,
garantiert! Während der Titeltrack und auch "All For
Love" wieder für ordentlich Dampf sorgen und deutlich
alte Songstrukturen hervor kramt, respektive sich vor
Thin Lizzy verbeugt, folgt mit "Summer Rain" die nächste
Hammer-Ballade, die förmlich nach Sonnenuntergang und
Cabrio schreit. Allerdings offenbart hier der gute und
in Würde gealterte David mit einigen rauen Sequenzen,
dass seine Stimme ganz klar nicht mehr über die früheren
Qualitäten verfügt und er sich deshalb künftig (wie
Purple's Ian Gillan bei "Child In Time") nicht mehr
durch "Still Of The Night" hindurch quälen sollte. Die
Ingredienzien von "To Good To Be Bad" sind indes nicht
neu, sind merklich in der bluesigeren Phase der
Bandkarriere angesiedelt und auch wenn "A Fool In Love"
schwer nach "Crying In The Rain" tönt, bereitet die
Mucke viel Freude. Mindestens neun der elf Songs sind
gehören zu Kategorie Spitzenklasse, was ebenso für die
am Schluss der CD vertonte Liebeserklärung mit dem Titel
"Til The End Of Time" angeht. Whitesnake sind wieder
definitiv dick im Geschäft, das steht fest, und ich wage
zu behaupten, dass das neue Album den höchsten
Chart-Einstieg aller bisherigen Alben in der Schweiz
realisieren wird!
Rockslave
Punkte:
9.0 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 23.90 SFr.
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4LYN - Hello
Rodeostar Records
Mit "Hello" bringt die deutsche Band 4Lyn ihr 5.
Studioalbum auf den Markt. Obwohl sie ihr erstes Album
erst im Jahre 2001 veröffentlichten, können die 4
Deutschen bereits auf einige Highlights in ihrer bisher
erst kurzen Karriere zurückschauen. So teilten sie ihre
Bühnen bereits mit Künstlern wie Papa Roach, und sie
traten als einziger Support Act bei einem Konzert von
Guns'n'Roses in Istanbul auf. Mit ihrer neuen CD "Hello"
wollen 4Lyn nun noch weiter hinaus, und wer die CD
gehört hat, der wird bald bemerken, dass sie dazu
durchaus das Zeug haben. Die Songs sind
abwechslungsreich und emotional. Bei dem Track "Hello
(For You I´m Dying)" fangen die Gedanken schon mal an
abzuschweifen, und "Nostalgia" weißt Hühnerhautpotenzial
auf. Ebenso hofft man bei Songs wie "Shadow Valley" auf
ein gutes Ende. Ebenso gibt es sowohl am Gesang als auch
an dem instrumentalen Teil der Band nichts, das störend,
zu viel, zu wenig oder sonst irgendwie unstimmig wäre.
Die Jungs vereinen Texte und Musik perfekt und lösen so
ein (emotionales Feuerwerk aus. Kurzum, die CD zieht
einen vom ersten Moment an in ihren Bann und lässt einen
so schnell nicht mehr los.
Miriam
Punkte: 8.9 von 10 Hier reinhören
und bestellen für 17.90 SFr.
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SCHANDMAUL – Anderswelt
Fame Recordings/Musikvertrieb
Ich muss gestehen, zuerst schon etwas ängstlich auf
die nunmehr sechste Studio-Veröffentlichung der
bayrischen Spielleute von Schandmaul gewartet zu haben,
denn "Anderswelt" ist ein Albumtitel, der so manche
Assoziationen wecken kann. Wendet man sich nun ab von
Altbewährtem? Gehören wunderschöne Melodien,
träumerische Geschichten, gefühlvolle Streicher und
freche Pfeifen nun der Vergangenheit an? Beim ersten
Durchhören dann die Erleichterung: Schandmaul bleiben
Schandmaul. Denn sowohl ergreifende Melodien und
poetisch bildliche Texte stehen noch immer auf der
Checkliste des gemischten Sextetts. Anstatt dem grossen
Wandel wird nämlich weiter dem Weg gefolgt, den man 2004
mit "Wie Pech und Schwefel" eingeschlagen hatte. Soll
heissen: durchdachtere Arrangements, mehr Tiefe (auch in
den Texten), mehr Details auf Kosten simpler
Eingängigkeit. Dennoch lassen es sich die Schandmäuler
nicht nehmen, auch in der "Anderswelt" noch ordentlich
zu rocken, was nur schon das eröffnende "Frei"
demonstriert, genauso wie das spitzbübische
"Missgeschick", der zukünftige Live-Kracher
"Wolfsmensch" oder das obligate Instrumental "Fiddlefolkpunk".
Gestiegen ist aber der Anteil an düsteren Nummern, seien
sie nun rockig bedrohlich wie der "Krieger" und die
"Zweite Seele" oder getragen-melancholisch, wie sich die
"Königin" und "Sirenen" präsentieren. Letzteres ist auch
beispielhaft für die bis ins kleinste Detail
ausgearbeiteten Klangcollagen. Chöre und mehrstimmige
Gesangslinien nehmen dabei einen immer prägnanteren
Platz ein, was sich auch im elegischen "Stunde des
Lichts" positiv niederschlägt. Der sehnsüchtig Titelrack
verleitet mit seinen schwebenden Flötenmelodien zum
Träumen von der "Anderswelt", und mit "Meine Braut" und
"Prinzessin" schmachtet man wegen der (unerfüllten)
Liebe. Wie bei Schandmaul üblich erzählt das
Oberschandmaul Thomas Lindner, der seine markante Stimme
noch einmal ein Stück variabler einsetzt als bisher, mit
jedem Text eine Geschichte, so auch beim wehmütigen
"Drei Lieder", einer der literarisch wohl gelungensten
Texte der Band überhaupt. Dazu noch die differenzierte,
klare und dennoch warme Produktion von Schandmauls
Hausproduzent Thomas Heimann-Trosien und dem passend
fantastischen Artwork von Thomas von Kummant, und der
Reise in eine andere Welt steht nichts mehr im Wege. Auf
in die "Anderswelt"!
Kissi
Punkte: 8.9 von 10 Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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HEIDEVOLK - Walhalla wacht
Napalm Records/Musikvertrieb
Die Heiden jubeln, Heidevolk sind zurück mit ihrem
zweiten Werk "Walhalla wacht". Nach "De Strijdlust is
geboren" und der MCD "Wotan Heerst" kehren die Holländer
in bekannter Manier zurück und schlagen mit Axt und
Hammer mitten in die Fresse. Wie gewohnt liefern die
sieben Heiden melodisch tanzbaren Pagan/Folk-Metal ab.
Das Besondere an den Heidevolk-Alben ist sicherlich die
zweite Stimme, dadurch, dass sie zwei Sänger am Start
haben, wirkt die Musik interessanter und fesselnder. Der
Bandname ist Produkt, denn genau diese abwechselnden
oder aufeinanderfallenden Vocals geben dem Hörer das
Gefühl, mitten in einer Gruppe Heiden zu feiern. Hebt
die Hörner und singt mit! Ein weiterer, sehr
intelligenter Schachzug der Band: Die Texte mit
typischen Ohrwurm-Refrains sind bestens zum Mitgröhlen
geeignet. Bei aller Bewunderung nun aber zu einem Punkt,
der mir sehr mies aufstösst: Der Song "Wotan Heerst" ist
auf dem Album zwar bestens platziert, aber was zum
Teufel sucht dieser Song nun schon wieder auf einem
Album?! Nach der MCD "Wotan Heerst" packt man das Stück
nun noch einmal frech auf "Walhalla wacht". Auf deutsch
ist es eine reine Geldmacherei gewesen, diese MCD auf
den Markt zu bringen. Ich hoffe nicht, dass sich eine
talentierte Band wie Heidevolk durch ein Label zur
Geldpresse umformen lässt. Denn so wurden auch schon
andere Bands ganz grässlich verhunzt. Musikalisch kann
man der Horde aber nur ganz herzlich gratulieren, denn
"Walhalla wacht" macht Spass von Anfang bis Ende. Dieser
Pagan Metal mit vielen Folkinstrumenten und genialen
Vocals bringen die Holländer nach ganz Vorne. So bleibt
mir eigentlich nur noch zu erwähnen: Kauft euch das
Album, feiert eure Götter und PROST!
Yannick S.
Punkte: 8.9 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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CATARACT – Cataract
Metal Blade/Musikvertrieb
10 Jahre Cataract, na bitte wenn das kein Grund zum
Feiern ist und wer am 20. März nicht im Zürcher
Rohstofflager an der Plattentaufe war, der hat definitiv
was verpasst. Ja man spürte den Jungs förmlich an, dass
nach dem Dreh am Besetzungs-Karussell und den Aufnahmen
zum neusten Paukenschlag die Zeit für das Leben auf der
Bühne überreif ist und die Zuschauer mit Blitzen aus dem
Allerwertesten in entzücken versetzten. Na ja vielleicht
etwas übertrieben, aber Cataract haben dem Volke deftig
eingeheizt nicht zuletzt auch mit neuen Songs der
selbstbetitelten Scheibe. Eine Scheibe, die wieder mal
mächtig Trash auf den Teller knallt mit Harcore-Gewürzen
verfeinert und ich irgendwie nicht vollends in die
‚Unwort-Schublade’ Metalcore stecken kann. Der Einstieg
in das Vergnügen mit ‚The Separation Of Life And Time’
ist schon mal ein Faustschlag aufs Auge. Treibende Riffs
knallen in den Unterleib, versüsst mit kurzen
melodischen Einsätzen und ein Herr Frederico, welcher
sich die Kehle aus dem Leibe kotzt, untermalt das Ganze
mit Breakdowns, ja so wird jeder Stubenhocker zum
Moshpit-Veteranen. ‚Blackest Hour’ eine gnadenlose
Trash-Granate die das Niveau des Openers locker
mithalten kann und gleichzeitig beweisst, dass Catract
durchaus versucht sind ein Mass an Abwechslung in ihr
Spiel zu bringen, welches durch das eher zu Hardcore
tendierende ‚Snake Skin’ unterstützt wird. Selbst vor
einem reinen Instrumental Stück wird nicht abgeschreckt,
so walzt sich das schleppende ‚Tonight We Dine In Hell’
sehr düster durch die Landschaft. Zur Höchstform laufen
die Eidgenossen jedoch mit ‚Deathwish’ auf, eine
Dampfwalze welche die Nackenwirbel pulverisiert und
dabei fast schon einen hypnotisierenden Grundcharakter
an den Tag legt, welcher die letzten Gliedmassen in
euphorisches Zucken versetzt. Die Energie, welche
Cataract hier hinein gesteckt hat, spürt man förmlich
raus und den Versuch jedem Song seinen eigenen Stempel
aufzudrücken fördert den Appetit ungemein. Der rohe
Grundcharakter aller Songs verleiht eine Schmutzige
Atmosphäre, die ausgesprochen gut wirkt und das Werk
nicht als überpoliert, überproduziert oder gar ‚hart
aber nett’ auf den Stapel der 08/15 Veröffentlichungen
katapultiert. Cataract ein Rohdiamant einheimischer
Wutausbrüche, welcher nicht geschliffen, sondern in
voller Lautstärke zum Leid aller Bünzli-Nachbarn
verzehrt werden muss!!
R.K.
Punkte: 8.8
von 10
Hier
reinhören und bestellen für 27.90 SFr.
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DEBAUCHERY - Continue To Kill
AFM
Records/Musikvertrieb
Die deutschen Brutal/Death-Killer Debauchery sind
mit ihrem fünften Album im achten Jahr zurück. Der
ehemalige Six Feet Under-Klon hat sich mit "Continue To
Kill" weiterentwickelt und neben den gewohnt
schleppenden Stücken etliche schnellere Songs auf die
Scheibe gepackt. Dazu kommt die gewaltige Stimme und
technisch vorzüglicher Brutal/Death Metal. Was
Debauchery meinerseits aber noch immer am meisten
abhebt, ist ihre ironische Ader. Die Jungs nehmen sich
wohl selbst nicht besonders ernst, wie könnte man sich
sonst Songs wie "Cuntkiller" oder "King Of Killing"
erklären. Sie klingen alle dermassen böse und gemein, so
dass sehr schnell klar wird, dass Debauchery einfach mit
dem Hörer spielen. Ebenfalls ein absolut typischer Punkt
auf dem Album ist das Cover "Angel Of Death" von Slayer.
Debauchery mögen Coverversionen, und auch bei diesem
Stück gelingt dem Quintett eine tolle Umsetzung.
Gitarrensoli und Heavy Metal-Elemente fehlen genauso
wenig wie rockige Parts, was die Abwechslung extrem in
die Höhe treibt. "Continue To Kill" ist das mit Abstand
beste Debauchery-Album. Die Metzgerhorde hat sich
endlich von ihrem Six Feet Under-Nachahmer-Image lösen
können und haben ein 'eigenes' Album produziert. Dieses
wuchtige, abwechslungsreiche und vor allem einzigartige
Werk wird jeden Death Metal-Liebhaber umhauen.
Yannick S.
Punkte: 8.8
von 10
Hier
reinhören und bestellen für 27.90 SFr.
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TITANIC – Full Steam Ahead
Retroactive Records
Full Steam Ahead, "mit voller Kraft voraus", so
heisst das dritte Album des Trios um Seventh Power- und
Final Axe-Mastermind Bill Menchen. Und genau so klingt
es auch: direkt, druckvoll und heavy. Hier werden
garantiert keine Gefangenen gemacht. Dabei stört es auch
nicht, dass das Material vergnügt im Running
Wild-Fahrwasser planscht. Im Gegenteil, denn nach
mehreren eher durchzogenen Alben täte diese Scheibe Rolf
Kasparek und seinen Piraten mehr als gut. Der Vergleich
ist nicht nur instrumental gerechtfertigt, sondern
zementiert sich auch in der kratzigen Stimme von David
St. Andrew. Dabei verwundert es, dass die amerikanischen
Titanic mit ihrem Dampfer eher in europäischen Gewässern
unterwegs sind. Nur textlich treibt man es zum Teil (zu)
sehr christlich und pathetisch, was sich in Texten über
Jesus und Gott äussert ("Upon The Cross" und "Dead Men's
Bone"). Wobei auch an diesen Songs musikalisch nichts
auszusetzen ist. Daneben gibt es die Geschichten über
alte Kapitäne und andere Seefahrerstorys. Ein ganz
leichter Mötley Crüe-Einfluss ist in "Wisdom" zu hören.
Eine grosse Stärke von "Full Steam Ahead" ist, dass
trotz enger musikalischer Grenzen niemals Langeweile
aufkommt. Diese Titanic ist alles andere als zum Sinken
verurteilt, und daran werden sich künftig wohl einige
Bands die Zähne ausbeissen!
Roger W.
Punkte: 8.8 von 10
Hier bestellen für
29.90 SFr.
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GREY MONDAY – 13 Sharp
Twilight/Non
Stop Music
Die Berner Grey Monday machen einen Schritt nach
vorne und präsentieren uns nach zwei hervorragenden
Demo-CDs mit "13 Sharp" ihr erstes reguläres Album. Und
was uns bereits in kürzerer Form aus den Boxen bezaubern
konnte, überzeugt auch auf die Länge einer vollen
Stunde. Soundmässig reissen Grey Monday die Grenzen
zwischen Rock, Stoner Rock, Hard Rock und Heavy Metal
ein und kreieren daraus ihren eigenen Sound. Das sehr
tighte, kratzende Soundgewand erinnert zusammen mit
Patrick Pfister's rauher Stimme am ehesten an die
Spiritual Beggars. Dabei vergisst man schnell, dass die
Jungs von Grey Monday noch sehr jung sind. Zu erwachsen
klingen die von V.O. Pulver und Franky Winkelmann
aufgenommenen Songs. Neben bereits erprobten
Livekrachern à la "Headhunters" und "Twilight Girl" ist
Grey Monday mit "Two Coins" sogar ein balladesker
Radiosong gelungen, welcher in Sachen Leidenschaft den
restlichen 12 Songs in nichts nachsteht. Von den bereits
erwähnten Demo-CDs haben es mit "Come Closer", "Nonetheless"
und "Dealermen" gleich drei Tracks auf das Album
geschafft. Dabei provoziert vor allem "Nonethless" mit
seinem unwiderstehlichen Groove und dem schon fast Nu
Metal-artigen Zwischenteil immer wieder freudiges
Mitwippen. Grey Monday sind definitiv auf dem richtigen
Weg. Und wer die Band um die beiden Brüder Pfister
(Gesang und Gitarre) schon je livehaftig erleben durfte,
wird nun durch dieses Album in seiner positiven Meinung
bestätigt. Nur schade, dass die Rhythmus-Sektion, welche
dieses Album eingespielt hat, bereits wieder
ausgewechselt wurde. Grey Monday scheint dies jedoch
nicht zu erschüttern, und so röcheln und rocken sie
ungebremst weiter. Denn mit "13 Sharp" ist den Bernern
vielleicht noch kein geschichtsträchtiger Klassiker
gelungen, ich gehe aber jede Wette ein, dass dieser noch
kommen wird.
Roger W.
Punkte: 8.7 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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HOUSE OF LORDS – Come To My Kingdom
Frontiers Records/Disctrade
Beim Italienischen Label stehen ein Haufen
hochkarätiger Bands aus der Melodic-Ecke unter Vertrag.
Dazu gehört eben auch House Of Lords. Nun kommen die
Italianos aber auf eine ganz doofe Idee: Um der
Veröffentlichung der Promo-CDs im Internet vorzubeugen,
versauen sie seit neustem die Alben mit so genannten
Voice-Overs. Dabei werden die Tracks mehrmals durch
Einblendung der Worte "You are listening to the new
HOL-Album" unterbrochen. Dadurch wird das Hörvergnügen
für den Rezensenten erheblich eingeschränkt. Wie dem
auch sei, auf die hochwertige Musik der Band hat's
natürlich keinen Einfluss. Mainman, Sänger und
Keyboarder James Christian jedenfalls lässt auf "Come To
My Kingdom" nichts anbrennen. Was nämlich auf dem
Comeback-Album "The Power And The Myth" vor vier Jahren
ein starker Neuanfang war und 2006 mit "World Upside
Down" ergänzt wurde, findet nun eine weitere,
erstklassige Fortsetzung. James verfügt über eine
Wahnsinns-Stimme, kraftvoll und mit Tiefgang. Passend
für pompöse Melodic-Kracher genauso wie für
Herzschmerz-Balladen. Dies definiert auch den Umfang der
Tracks auf diesem Output. Das heisst, das Genre wird von
Melodic Metal bis AOR komplett durchlaufen. Auch beim
Songwriting spielt Mr. Christian sein Können sehr
routiniert aus. Nach einem Intro zeigt der Titeltrack,
wo es langgeht: Eingängige Gesangslinien, durchdacht
arrangierte Melodien, viel Gitarre, wenig Keyboard, 80er
Jahre like inklusive melancholischem Touch, Melodic Rock
in Reinkultur eben aber alles andere als kitschig. Die
Powerproduktion von James himself beweist auch sein
Talent als Knöpfchendreher. Einzig gegen Ende fällt das
hohe Niveau etwas ab und der eine oder andere
Lückenfüller ist erkennbar. Dies verzeiht man aber
aufgrund der vielen Top-Songs.
Chris C.
Punkte: 8.6 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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VENOMOUS CONCEPT - Poisoned Apple
Century Media/EMI
O la la! Hier haben wir wieder mal ein sogenanntes
Schmankerl: Venomous Concept schreiten zur Tat und
holzen alles nieder, was nicht niet- und nagelfest ist.
Gnadenlos wird da gebrettert und gekreischt, und das im
Old School-Hardcore/Punk-Niveau der besten Tage,
angelehnt an die göttlichen Poisen Idea. Die Truppe
besteht aus so illustren Namen wie etwa Shane Embury
(Gitarre) und Danny Herrera (Drums) von den Kultigen
Grindcore-Göttern Napalm Death, und am Gesang Kevin
Sharp und der Bass bedient Danny Lilker, beide von
Brutal Truth beziehungsweise Lilker spielt auch bei den
New Yorker Thrashern Nuclear Assult und hat auch bei dem
Hardcore-Projekt S.O.D. mitgemacht. Und so wie damals
bei S.O.D. klingen Venomous Concept: Es gibt simple,
schnelle Gitarrenriffs, Drums, die einem Maschinengewehr
ähnlich sind und Vocals, die absolut melodielos klingen,
was wir aber bei dieser Truppe ja auch erwarten. 17
Songs bei einer Gesamtlänge von etwa 30 Minuten, und
Leute, ich sage euch, dass das auch genug ist, denn nach
dem Verzehr von Venomous Concept bleiben keine
Gefangenen. Für mich als Geniesser von Napalm Death ist
diese Scheibe sowieso ein Muss, aber auch der Old
School-Faktor und die Lockerheit, die "Poisoned Apple"
ausmacht, ist hier auschlaggebend für den Erfolg von
Venomous Concept. Für Grindcore-Fans ein absolutes Muss,
aber auch Thrasher können sich hier bedienen, denn hier
ist das Handwerk aus dem besten Holz geschnitzt.
Daniel J.
Punkte: 8.6 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 23.90 SFr.
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DISMEMBER – Dismember
Regain Records/Irascible
‚So lange wie es Dismember gibt, so lange wird Death
Metal herrschen!’ Was Manowar für den Heavy Metal sind,
das sind Dismember offensichtlich für den Death Metal,
und wie sie das sind! Fett, roh, dreckig und
unverfälscht prügelt und brüllt sich das Quintett um
Frontgurgler Matti Kärki durch 11 Tracks hindurch und
hinterlassen nichts weiter als Asche und Trümmer.
Während sich der Opener „Death Conquers All“ zu Beginn
noch deftigst reinprügelt, wird nach genau eineinhalb
Minuten die Handbremse leicht angezogen und in schönstem
Mid Tempo weitergebolzt, wobei die Growls deutlich
besser zur Geltung kommen. „Europa Burns“ pflügt amtlich
den Acker um und zeigt die Stärken von Dismember
nochmals auf, nämlich eingängige Death Metal-Songs zu
erschaffen, die dennoch nichts an Härte oder Heftigkeit
einbüssen. Wer auf saubere, geordnete und absolut
vorhersehbare Tracks steht, der wird mit „Dismember“
heftigst enttäuscht werden, denn wenn den Jungs eines
nicht in den Kram passt, dann ist das die moderne Art
und Weise, im Studio nachträglich Effekte einzubringen
und Feintuning zu betreiben, was viele Scheiben leblos
und kalt erscheinen lässt. Nur schon die Tatsache, dass
Drummer Thomas Daun weder mit Triggering noch mit
Click-Tracks arbeitet zeigt deutlich, dass Authentizität
eine der Stärken ist, die Dismember von anderen Bands
abhebt und live auch ehrlich dargeboten werden kann. „Under
A Bloodred Sky“ wartet gegen Ende sogar mit einem
ruhigeren Part auf, der auf jeder Iron Maiden-Scheibe
einen Ehrenplatz bekommen würde. „The Hills Have Eyes“
brettert gnadenlos durch, während „Legion“ sogar noch
extremer daherkommt und das Tempo nochmals steigert.
„Tide Of Blood“ erinnert von der Melodie und der
Eingängigkeit her stark an Children Of Bodom, was
wiederum ein klares Zeichen dafür ist, dass Dismember
auch über den eigenen Tellerrand hinausgucken können.
Dagegen wirkt „Combat Fatigue“ leider eher farblos, geht
aber relativ fix in das doomig-schleppende „No Honor In
Death“ über, das so nicht zu erwarten gewesen war aber
einer der Höhepunkte des kreativen Schaffens darstellt,
einzig die Growl-Shouts passen nicht so recht zum Sound.
„To End It All“ und „Dark Depth“ ähneln stark den
vorangegangenen Tracks und weisen nicht wirklich
überraschende Wendungen auf, aber was danach folgt ist
genial: „Black Sun“ erweist sich als DAS Dismember-Stück
schlichtwegs, zu Beginn getragen, beinahe schon sanft,
dann abrupt in Double Base-Gehämmer und krachenden
Gitarrenwänden übergehend, endet dieser Bastard, wie er
begonnen hat und ist mit knapp 6 Minuten und 25 Sekunden
das längste Stück auf dieser Langrille überhaupt. Fazit:
Manchmal wirken die Stücke ein wenig eintönig, vor allem
dann, wenn Dismember einfach nur auf die Kacke hauen,
aber sobald sie ein wenig Abwechslung durch Tempowechsel
oder melodiösen Einsprengseln mit einbringen, dann zeigt
sich, dass die Mannen es nach wie vor verstehen,
geniale, brutale, wuchtige und vor allem unverfälschte
Songs zu kreieren. Interessante Angelegenheit!
Toby S.
Punkte: 8.6 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 29.90 SFr.
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CAVALERA CONSPIRACY - Inflikted
Roadrunner Records/Musikvertrieb
Was noch vor wenigen Jahren nie mehr für möglich
gehalten, ja kategorisch ausgeschlossen wurde, ist
hiermit auf halbem Weg realisiert: Die Reunion von
Sepultura im alten Line-Up ab 1987, also mit Andreas
Kisser (g) und Paulo Xisto Pinto Jr (b)! Dass sich
hierbei zuerst die Brüder Igor und Max Cavalera wieder
angenähert haben, liegt auf der Hand. Allerdings hätte
das Max Cavalera (v/g) keineswegs nötig, denn seine
eigene Band Soulfy ist mittlerweile fest sowie
erfolgreich in der Szene etabliert und hat auch eine
grosse Fanbasis aufbauen können. Der Rest von Sepultura,
verstärkt durch den schwarzen Sänger Derrick Green, kam
im gleichen Zeitraum nicht unbedingt weiter. Dieser
Zustand änderte sich nochmals mit dem Ausstieg von
Drummer Igor Cavalera im Juni 2006, der sich zuerst
wegen weiteren Vaterfreuden eine Auszeit nehmen wollte
und etwas später aufgrund von "andersartig ausgelegten
musikalischen Visionen" gar nicht mehr auf den
Drum-Sessel zurück kehrte. Das war natürlich unbewusst
der Grundstein für die Cavalera Conspiracy, der ersten
gemeinsamen Zusammenarbeit der Brüder seit dem
Sepultura-Split von 1996. Da beim ersten Konzert in
Tempe (U.S.A) im vergangenen Sommer der Funke definitiv
wieder über sprang, liegt nun mit "Inflikted"
folgerichtig ein neues Album vor, auf welchem übrigens
mit Marc Rizzo der etatmässige Soulfly Gitarrist mittut.
Somit ist die Marschrichtung praktisch vorgegeben, denn
alte Sepultura Fans dürften ob dem Opener und Titeltrack
gleich Pippi in den Augen haben! Ob das nun mehr nach
Soulfy oder Sepultura klingt, überlasse ich Jedem
selber. Mehrheitlich thrashig gehalten, gibt es auf
jeden Fall stets voll eins auf die Zwölf. Da mit Marc
Rizzo ein absoluter Meister seines Fachs mitwirkt,
herrscht auf "Inflikted" (übrigens von Max selber
produziert!) nicht nur das obligate Geshreddere und
Riff-Gewitter. Feinste Soli, wie zum Beispiel bei "Ultra-Violent
oder "Hearts Of Darkness", und grundsätzlich
ausgearbeitete Gitarren-Arbeit ("Black Ark" oder "Bloodbrawl")
haben ihre Spuren hinterlassen. Zusätzlich ist natürlich
das eigentümliche Spiel von Igor Cavalera die andere,
erfreuliche Seite der wiedergewonnenen "Conspiracy".
Alle Fans, denen der Name Cavalera was bedeutet, können
hier blind zugreifen. Ob diese sich dereinst mal auch
über ein neues Sepultura Album freuen können, hängt
primär davon ab, ob sich Andreas Kisser und Max Cavalera
je wieder die Hände reichen werden. Die Zeit wird es
zeigen!
Rockslave
Punkte: 8.5 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 25.90 SFr.
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WHITE LION - Return Of The Pride
Frontiers Records/Disctrade
Der Titel vom neuen Album des weissen Löwen gibt die
Marschrichtung deutlich vor. Mike Tramp und seine Schar
haben sich an die alten Werte, welche die namenhafte
Band gross gemacht haben, erinnert. Auf ihrem ersten
Album nach 16 Jahren zeigen die Jungs deutlich auf, für
was sie stehen: Melodischen Hard Rock der Extraklasse.
Das Album besteht aus 11 genialen Rocksongs. Da lösen
sich gefühlsvolle Powerballaden mit straighten
Rocknummern ab. Der erste Song "Sangre De Cristo" ist
ein epischer Song von über 8 Minuten Länge, der zweite
in Überlange ist "Battle At Little Big Horn", welcher
sich während siebeneinhalb Minuten einem geschichtlichen
Grossereignis widmet: General Custers letzte Schlacht.
Das ist, unter anderem, das, was White Lion schon immer
ausgezeichnet hat. Sie verarbeiteten in ihren Lyrics
immer wieder auch politische und soziale Themen. Die
Band, welche von Mike Tramp fein säuberlich
zusammengestellt wurde, besteht aus Topmusikern, die
wissen, was sie tun. Die Gitarre von Jamie Law gibt den
Songs den Spirit und das Gefühl, das sie benötigen.
Seine Soli sind absolut klar und sauber. Man wird durch
sie fast weggetragen. Auch was die Rhythmussektion
angeht gibt es nichts zu meckern. Drummer Troy Patrick
Farrel und Bassmann Claus Langskov harmonieren so toll
zusammen, das die Songs richtig zu rocken anfangen und
einen Powerteppich bekommen. Die geniale und etwas
angerauhte Stimme von Frontmann Mike Tramp ist natürlich
das unverkennbare Markenzeichen von White Lion. Seine
Stimme überzeugt mit Gefühl und verliert dabei nie die
Power, von der die Songs leben. Sie nimmt einen mit auf
eine Reise durch Gefühle und Ereignisse. Seien es die
Balladen oder auch die harten Rocknummern wie zum
Beispiel "Let Me Be Me", man muss einfach mitgehen auf
die Reise. White Lion werden diesen Sommer auch die
europäischen Bretter stürmen. Sie haben sich zum Ziel
gesetzt, den klassischen White Lion-Sound unter die
Leute zu bringen, die für diese Art von Musik leben.
Andrè G.
Punkte: 8.5 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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SEVENTH AVENUE - Terium
Massacre Records/Musikvertrieb
Konnten die Wolfsburger Seventh Avenue mit ihrem
letzten Album "Eternals" nicht so recht überzeugen,
sieht das mit dem neuen Output anders aus. Sie haben
sich recht ins Zeug gelegt und sich deutlich gesteigert.
Schon der Opener brettert aus den Boxen und gefällt
schon beim ersten Mal. Es regieren die schnellen Songs
und zweistimmige Gitarren. Ein kräftiger Gesang und
Melodien, die gefallen und hängen bleiben, findet man
jede Menge auf "Terium" Das Ganze klingt
abwechslungsreicher und hat einfach mehr Power. Man hat
das Gefühl, dass die Band mehr zusammengewachsen ist und
deshalb einfach ausgereifter klingt. Die Gesangslinien
sind gut, und auch die Chöre sind um Klassen besser als
noch beim Vorgänger. Obwohl auch hier der Grossteil im
Up Tempo-Bereich stattfindet, streut man einige
gelungene Tempowechsel in die Songs ein. Fazit: Starke
Songs, gute musikalische Umsetzung und eine gute Stimme
garantieren ein Album, das dem Zuhörer, der auf
Schnellen Metal mit Prog-Einlagen steht, garantiert viel
Freude bereiten wird.
Crazy Beat
Punkte: 8.5 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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PERTNESS - Seven Times Eternity
Karthago Records/Non
Stop Music
Dass Berner, dem Volksmund nach, etwas langsamer
sind als andere, beweisen die Berner Oberländer Jungs
von Pertness eindrucksvoll. Seit 16 Jahren beschallen
sie die Berge des Frutig/Kandertals mit ihrem
melodischen, straigthen Heavy Metal, haben jedoch noch
nie vorher ein ganzes Album aufgenommen sondern seither
nur Demos veröffentlicht. Aber was lange währt wird
endlich gut, denn nie waren sie besser. "Die Jungs sind
schärfer als dein Messer", haben die Onkelz mal
gesungen, das trifft auf Pertness voll zu. In Karthago
Records haben die Jungs Schlufi (Vocals, Guitars), Tom (Guitar),
Bidi (Bass) und Märs (Drums) einen Vertriebspartner
gefunden. Jetzt können sie ihr erstes komplettes Album "Seven
Times Eternity" auf die Hörerschaft loslassen. Ich kann
mir vorstellen, dass auch die Murmeltiere in ihren
Löcher langsam froh sind, wenn die Jungs auch mal
ausserhalb des Tals spielen. Auf "Seven Times Eternity"
bieten sie Songs mit äusserst eingängigen Mitsing-Lines,
welche mit passgenauen Riffs der beiden Gitarren
unterstrichen werden. Die Gitarrenthemen lassen einen
richtig mitfliegen, um die Songs ganz zu erleben. Als
Untergrund für die Gesangs- und Gitarrenleistungen dient
die satte, druckvolle Rhythmussektion von Bidi und Märs.
Die Drums werden tight und punktgenau gespielt, sie
erzeugen dadurch noch mehr das Feeling, gleich losziehen
zu wollen. Pertness konnten schon einiges an
Liverfahrung als Vorband von Grössen wie Savatage,
Crystall Ball, Metal Church oder auch den Schweizern von
Excelsis sammeln. Soundtechnisch spüre und höre ich eine
starke Verbindung zwischen den letztgenannten Koppiger
Jungs und den Berner Oberländer. Sie schlagen mit ihrem
Sound in die gleiche Kerbe. Einfach gut gespielten,
kraftvollen Heavy Metal, der im Ohr hängen bleibt. Man
kann den Jungs nur wünschen, dass sie auf dem Level
weitermachen und trotz Berner Gemütlichkeit nicht noch
einmal 16 Jahre bis zum nächsten Release brauchen.
Andrè G.
Punkte: 8.5 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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ULTIMATUM - Into The Pit
Retroactive Records
Man kann zu Bands mit christlichen Texten stehen,
wie man will. Aber am Beispiel des vierten Albums der
Band Ultimatum "Into The Pit" sieht man deutlich, dass
jeder Metal-Maniac was verpassen würde, wenn er wegen
der geistlichen Gesinnung der Band nicht reinhören
würde. Die Jungs mischen seit dem Jahre 1992 nach
Christi in der Thrash Metal-Szene mit. Sie haben sich
mit Leib und Seele dem Old School-Thrash Metal im Stile
der Combos aus der Bay Area verschrieben. Ab dem ersten
Track "One For All" fühlt man sich in die Blütezeit der
Bay Area zurückversetzt, als Bands wie Exodus, Forbidden,
Metallica und Megadeth wie Pilze aus dem Boden schossen.
Der Vierer aus Albuquerque jagt einem einen Thrashhammer
nach dem anderen in die Ohrmuscheln. Da paaren sich
hammerharte Gitarrenriffs mit mal schleppenden und mal
rasenden Double Base-Attacken. Sänger Scott Waters
schreit, growlt und röchelt, als ginge es ihm ans
Lebendige. Das fünfte Stück "Heart Of Metal" ist das
eingängiste auf "Into The Pit". Es besitzt absolute
Ohrwurmqualitäten. Erwähnenswert ist sicher auch der
Coversong des Iron Maiden-Klassikers "Wrathchild".
Ultimatums Thrashversion des Songs ist sehr gelungen.
Sie haben dem Song ein ganz anderes Gewand verpasst. Man
muss sich einfach beim Hören vom Original lösen, sonst
gibt man dem Song keine Chance, da die eiserne Jungfrau
eigentlich unantastbar ist. Die Songs auf dem
vorliegenden Album sind mehrheitlich im Mid
Tempo-Bereich gehalten. Ysidro Garcia, seines Zeichens
Produzent, hat bei der Produktion ganze Arbeit
geleistet, soundtechnisch ist das Album erste Sahne. Er
gibt den Songs mit seiner fetten, harten Produktion noch
mehr Power, als sie ohnehin schon haben. Der achte Track
"Blink" beginnt mit einem geilen Gittarenriff, um dann
voll nach vorne zu brettern. Was sicher auch speziell
ist, ist der Titeltrack: Der befindet sich an zehnter
Stelle und ist ein Instrumental, das stark an Metallica
erinnert. Zum Abschluss gibt es dann noch ne amtliche
Thrashharke mit dem treffend betitelten Song "Game Over".
Ich will diese Review mit einer Textzeile aus dem Song "Heart
Of Metal" beenden, denn die Zeile umschreibt das Album
perfekt: "Neck snappin', fist pumpin', headbanging,
heart of metal."
Andrè G.
Punkte: 8.5 von 10
Hier bestellen für 29.90 SFr.
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MY UNCLE THE WOLF – My Uncle The Wolf
Cargo Records/Phonag
Luke Skywalker hatte Obi Wan, Alexander der Grosse
hatte Aristoteles, Toni Brunner Blocher und My Uncle The
Wolf haben Down-Drummer Jimmy Bower (auch EyeHateGod,
Ex-Superjoint Ritual). Betrachtet man dann noch das
braune, auf vergilbt getrimmte Cover mit seinen
archaischen Drucklettern, so ist man über die
musikalische Ausrichtung der debütierenden Band aus
Brooklyn schnell im Bild: Knarzende, tonnenschwere Riffs
und an Phil Anselmo erinnernder Krächzgesang auf der
einen, atmosphärische Klangcollagen und weinerlicher
Heulgesang im beliebten Retro-Stil auf der anderen Seite
– Doom eben. So kann man zum treibenden Opener "March Of
The Hung", dem thrashigen "Ten: Forty Six" oder dem
Stoner-Knaller "A Sirens Chorus" die Nackenmuskeln
trainieren, während leicht drogengeschwängerte Nummern
wie das melancholische "Double Barrel Blues", das
hippiesk relaxte "Tale Of Shye" und der intensive
Blues-Abschluss "Lift The Storm" zum seligen
Sitzsack-Gammeln auffordern. Frontwolf Zac Hutton weiss
seine Stimme dabei in jedem Moment richtig einzusetzten,
klingt hier mal nach Ozzy, da wieder nach Phil Anselmo,
erinnert "Shpd's Hwy" an Kyuss' John Garcia oder während
"The Cross" an Mr. Monster Magnet Dave Wyndorf. Ob das
allgemein hohe Niveau der Songs nun Mentor Bower zu
verdanken ist bleibt ungeklärt, die fette Produktion und
das Spielen des Tieftöners geht auf jeden Fall auf sein
Konto, was ihm einen weiteren positiven Punkt in seinem
Lebenslauf einbringt, denn "My Uncle The Wolf" kann ohne
Probleme mit einschlägigen Szenegrössen mithalten. So
machen heulende und jaulende Vierbeiner Laune!
Kissi
Punkte: 8.4 von 10
Hier bestellen für 23.90 SFr.
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CHRIS CATENA - Discovery
Escape Music/Non
Stop Music
Ich muss zugeben, ich hab noch nie was gehört von
Chris Catena. Umso überraschter war ich, als ich mir das
Teil einige Male durchgehört habe. Der Typ hat ne geile
Stimme und wird hie und da noch unterstüzt von
Toto-Oberkehle Bobby Kimball, wenn die gemeinsam röhren
kommt das echt geil rüber. Weiter hat sich Chris noch
Carmine Appice, Tona Franklin, Earl Slik, Pat Travers
und Bruce Kulick ins Boot geholt. Und das hört man
einfach, das Teil rockt! Hier haben wir es mit einer
richtig coolen Hard Rock-Scheibe zu tun, fette Gitarren,
röhrender Bass und knackige Drums, da hört man einfach
die Profimusiker raus, ganz klar. Auch die Songs
überzeugen und haben grösstenteils recht grossen
Wiedererkennunswert. Hervor sticht das
Whitesnake-lastige "The Chosen One", bei denen Chris und
Bobby perfekt harmonieren. Auch ruhigere Nummern wie "The
Flight" sind stark und bleiben sofort hängen. Das Ganze
ist recht abweschslungsreich und mit vielen tollen
Chören untermalt. Chris liefert hier ein erstklassiges
Hard Rock-Album ab, in das ihr unbedingt reinhören
solltet.
Crazy Beat
Punkte: 8.3 von 10
Hier bestellen für 27.90 SFr.
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SOLID GROUND - Can't Stop Now
Let It Burn Records
Vom ersten stampfenden Akkord an zeigen uns Solid
Ground, dass sie wirklich nicht zu stoppen sind. Man
darf die fünf Winterthurer Jungs ohne mit der Wimper zu
zucken als die führende Hardcore-Band der Schweiz
bezeichnen. Seit ihrer Gründung im Jahre 3 nach dem
Millenium haben sie sich mit heissen Releases und vielen
Konzerten einen immer grösser werdenden Fankreis
aufgebaut. Auf "Can't Stop Now" bieten sie druckvollen,
knallharten Hardcore der Extraklasse. Die Riffs knallen
einem so richtig die Rübe weg. Das Drumming von Roman
bringt den Körper zum Zucken und Stampfen. Er verleiht
mit seinem harten, straighten Drumming die absolute
Härte, um die Songs auf den richtigen Level zu heben. In
Verbindung mit dem Bass ergibt das die perfekte
Grundlage, um richtig abzugehen. Solid Ground machen auf
ihrem 15 Songs starken neuen Tonträger klar, dass es
keine Gefangenen gibt, nur Tote. Sie walzen mit ihrem
Sound alles platt, was sich ihnen in den Weg stellt.
Sänger Martin schreit und brüllt sich die Seele aus dem
Leib. Mit seiner wuterfüllten, aggressiven Stimme setzt
er der Glanzleistung der Band noch das I-Tüpfelchen auf.
Man kann nicht anders als mitzugehen und loszurocken.
Beim Hören fühlt man sich in einen stickigen, nach
Schweiss riechenden Club versetzt, in dem man mitten in
einem Moshpit steht und einem die Stiefel und die Leiber
der Fans nur so um die Ohren fliegen. Die Songs auf "Can't
Stop Now" sind alle eher im kürzeren Bereich
angesiedelt, was perfekt zu der musikalischen Spielart
passt: Hart, druckvoll und mitten in die Kauleiste. Ein
Highlight, wenn ich eins rauspicken muss, ist Track 9 "Alive":
Der treibt einen so richtig nach vorne und knallt rein.
Die Schweizer Solid Ground sind nicht mehr aufzuhalten.
Wenn sie so weitermachen, werden sie den ganz Grossen
der Hardcore-Szene den Thron streitig machen.
Andrè G.
Punkte: 8.3 von 10
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KIUAS – The New Dark Age
Spinefarm Records/Musikvertrieb
Was gehört genauso zu Finnland wie grosse Wälder und
Seen? Genau, die Sauna! Und wer sich jetzt fragt, was
das mit Metal zu tun hat: Kiuas ist nicht etwa der Name
eines altnordischen Gottes, sondern bedeutet übersetzt
"Saunaofen". Nach soviel Hintergrundwissen hatte ich
keine Ahnung, was für Musik mich da erwartet. Aber der
Opener öffnete mir die Ohren, und auch die folgenden 50
Minuten luden zum Mitsingen und –bangen ein. Power Metal
der Extraklasse! Herrliche Soli, nicht einfach schnelles
Skalengezupfe, einprägsame Refrains. Wäre Kiuas eine
Farbe, dann stonewashed Denim oder Lederschwarz. Die
Stimme mag teilweise an Andy Franck (Brainstorm)
erinnern, auch wenn Iilja Jalkanen nicht die gleichen
Höhen erreicht. Dafür bekommt er bei "After The Storm"
weibliche Unterstützung. Die Gitarren und Keys hören
sich ähnlich an wie Masterplan, sind aber durch die
eingestreuten Effekte und Akustikeinlagen recht
eigenständig. Und vor allem auch vielseitig, beim
Titeltrack "The New Dark Age" könnte man am tatsächlich
an ein Thrashsong denken. Ideenreichtum auch bei "To
Excel And Ascendent", irgend ein ägyptisches Instrument
am Anfang, passt perfekt zur Stimmung des Songs, hört
sich einfach toll an! Und die Screams im gleichen Lied
zeugen erneut von der Vielseitigkeit dieser Band. Durch
die teilweise komplexen Abläufe machen nicht alle Songs
gleich von Beginn an Spass, aber dafür erhöht sich die
Freude beim mehrmaligen Hören. Und diese Platte wird man
ganz einfach mehrmals hören. Ein wahrer Stern am sonst
so ausgelutschten Power Metal-Himmel! Kutte raus und auf
die Strasse, es ist Zeit für "The New Dark Age".
Tristan
Punkte: 8.2 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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ASSAILANT - Wicked Dream
Dockyard1/Musikvertrieb
Und zum zweiten Mal betreten die Schweden die Bühne
und beweisen uns, dass sie ihren Sinn für gute Musik
nicht verloren haben. Assailant's zweites Album "Wicked
Dream" fällt vor allem durch seine grossartigen Melodien
auf, welche durch Sänger Peder Sundquist hervorragend
unterstützt werden. Er beherrscht es, mit seiner Stimme
zu spielen und setzt sie abwechslungsreich, immer dem
Song angepasst, ein. Einflüsse von Bands wie Dream
Theater und In Flames sind deutlich herauszuhören,
jedoch hört es sich nie kopiert an sonder weist
Eigenständigkeit auf. Der Opener "A Day Tomorrow" zieht
einen sofort in seinen Bann, welcher sich bei dem darauf
folgenden Track "Wicked Dream" noch weiter aufbaut.
Leider können Assailant diesen Bann nicht während der
ganzen CD aufrecht erhalten, holen ihn aber immer wieder
zurück. Dennoch besitzen die Schweden hohes Potential,
und es lässt sich hoffen, dass sie es mit ihrem nächsten
Album noch weiter ausschöpfen werden.
Miriam
Punkte: 8.1 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 31.90 SFr.
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COMMANDER - The Enemies We Create
Bad Land Records
Ich hatte bei der ersten Veröffentlichung von der
deutschen Death Metal-Truppe um Commander beim Review
geschrieben, dass ich bei der nächsten Scheibe einen
O(h)rgasmus erwarte. Nun, der erhoffte Erguss blieb nach
dem ersten Durchlauf aus. Leider sind die Deutschen beim
neuesten Werk ähnlich vorgegangen wie beim ersten
Longplayer "Word's Destructive Domination": Man schreibt
eigentlich gute Songarrangements, verheddert sich aber
meistens bei der Ausführung und Zusammensetztung der
einzelnen Songstrukturen. Klingt auf den ersten Nenner
ein wenig komplex, ist es aber nicht. Nein, die zehn
Tracks sind geil gespielt, aber die Songs wollen bei mir
einfach nicht zünden. Die Vocals von Gitarrist Nick
Kolar sind richtig schön evil, aber um einem David
Vincent von Morbid Angel das Wasser zu reichen langt das
(noch) nicht. Die Instrumentensektion spielt auch mal
technisch hochstehend, aber das ist vielleicht das
Problem von Commander, ich vermisse ein wenig die Hooks,
die Bands wie Death gross gemacht haben. Wie gesagt,
schlecht ist das Ganze nicht, aber es reicht auch nicht,
um an die internationale Spitze im Death Metal zu
gelangen. Ich gebe Commander noch eine Chance, die
dritte Platte ist meistens die beste. Hoffen wir es!
Daniel J.
Punkte: 8.1 von 10
Hier bestellen für 27.90 SFr.
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S.I.N. – The 13th Apostle
Musicbuymail/Non
Stop Music
Die Kreativität bei dieser Formation fängt schon
beim Bandnamen an. S.I.N. steht hier nicht für Sünde,
sondern als Abkürzung für 'Somewhere Into Nowhere', oder
für die des Englischen nicht mächtigen: Irgendwo im
Nirgendwo. "The 13th Apostle" ist bereits der dritte
Output der Band. Auf dem selbstbetitelten Debut und auf
dem Zweitwerk "Equilibrium" stand noch der Engländer
Jason Marks hinter dem Mikro. Dieser Posten wurde nun
durch den Norweger Patrik Simonsen neu besetzt. Die Wahl
dieses auch für Hush tätigen Sängers ist definitiv eine
gute Entscheidung gewesen, überzeugt er doch durch eine
kraftvolle, variable aber trockene Stimme. Beim neuesten
Streich aus dem Hause S.I.N. handelt es sich, wie der
Titel schon vermuten lässt, um ein Konzeptalbum. Der
Stoff, der hier musikalisch umgesetzt wurde, ist zwar
nicht neu, aber höchst interessant. Das Internet gibt
genauere Auskunft. Die Lyrics wurden von Ana Kugli
verfasst und aufbereitet. Für die Vocals der
Hauptakteure wurden ein paar namhafte und äusserst
fähige Sänger hinzugezogen. P. Simonsen übernahm den
wichtigsten Part, der des 13. Apostels Julian. Carsten
Schulz (Ex-Domain, Evidence One) besetzt die Rolle von
Jesus. Die weiblichen Stimmen gehören Renee Walker und
Connie Andreszka. Offensichtlich, dass die Vocals im
Zentrum des Albums stehen. Doch auch die Arbeit der
restlichen vier Musiker lässt aufhorchen: Die Geschichte
wurde in ein feines Melodic Rock/Metal-Gewand gesteckt.
Knackige Gitarrenriffs wurden mit klaren Keyboardklängen
kombiniert und mit druckvollen Schlagzeug- und
Bassrhythmen unterlegt. Musikalisch befindet sich die
Band irgendwo in der Schnittmenge von Fates Warning,
Edguy und Dokken. Manchmal klingt "The 13th Apostle"
aber auch ein bisschen holperig. Trotz diverser starker
Melodien will die Musik nicht so recht fliessen. Einige
spoken words mögen zwar zur Story passen, für die Musik
sind sie aber nicht hilfreich. Wer Grundsätzlich auf
Konzeptalben steht, wird aber auch mit dieser Scheibe
mit Sicherheit warm werden.
Chris C.
Punkte: 8.1 von 10
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MIDNATTSOL - Nordlys
Napalm Records/Musikvertrieb
In diesem Monat geht für alle Gothic Metal-Fans die
Mitternachtsonne auf. Die deutsche Band Midnattsol
präsentiert ihr zweites Werk, nachdem sie mit ihrem
Erstling bereits haufenweise gute Feedbacks erhalten
haben. Die Musik von Midnattsol wird vor allem durch die
Stimme von Carmen Elise Espanæs, der Schwester von Liv
Kristine, ausgezeichnet. Die Deutschen bezeichnen sich
selber zwar als Nordic/Folk-Metaller, aber viel ist
weder von 'Nordic' noch von 'Folk' herauszuhören. Es
wird zwar neben Englisch auch Norwegisch gesungen und ab
und zu hört man Einflüsse aus dem nordischen Folk, z.B.
die Maultrommel. Ansonsten bewegt sich der Sechser im
typischen Gothic-Sound: Weibliche Vocals, kitschige
Melodien und ein gemächliches Tempo machen Midnattsol
nicht unbedingt zu einer Einzigartigkeit, doch Frontfrau
Carmen hat eine sehr schöne Stimme, die sie, obwohl
nicht, wie man es noch von Tarja Turunen kannte, im
Opernstil gesungen, absolut richtig zur Geltung bringt.
"Nordlys" überzeugt durch die Gemächlichkeit, von Song
zu Song zu schlendern, sich in Märchenwelten führen zu
lassen und mit der weiblichen Stimme die geheimen Welten
zu erforschen. Was aber auf dem Album fehlt, ist das
Besondere, das gewisse Etwas. Kein Song ist ein
absoluter Überhammer, aber auch keiner schwächelt. In
jedem Fall haben Midnattsol ein solides Gothic
Metal-Album aufgenommen und können in der Szene
sicherlich problemlos mithalten. Wer aber mehr als nur
eine süsse Stimme mit feinen Melodien im Mid Tempo
möchte, der sollte sich vielleicht das gesamte Werk
zuerst einmal anhören. Für kurzweilige Märchenreisen ist
"Nordlys" aber sicherlich sein Geld wert.
Yannick S.
Punkte: 8.0 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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TEMPESTT – Bring 'Em On
Metal Heaven/Disctrade
Aus dem brasilianischen Sao Paolo stammt Tempestt.
Das südamerikanische Land ist nicht unbedingt bekannt
als Heimat von Melodic-Bands, Angra mal ausgenommen.
Tempestt haben aber durchaus das Zeugs, es ihren
Landsleuten gleichzutun und auf internationaler Ebene in
Erscheinung zu treten. Angefangen haben die vier Jungs
als Cover-Band. Nachgespielt wurden Songs von Journey,
Kansas, Europe, Queen, Bon Jovi und Dream Theater. Die
logische Folge war, dass die eigenen Tracks auf dem
Debut sich ziemlich genau in der Schnittmenge der
aufgezählten Acts befinden. Im Detail heisst das, dass
zwischen reinrassigem AOR und knackigem, melodiösem Hard
Rock abwechslungsreiche Kost geboten wird. Ein ganz
gewichtiger Punkt stellt der Einfluss von Dream Theater
dar: Fundierte Progressivelemente machen einen grossen
Teil der Musik von Tempestt aus. Dies wirkt sich in
diversen Tempowechseln aus, ohne dass dabei die Songs
zerstückelt werden. Im Gegenteil, Abwechslung wird bei
den Brasilianern gross geschrieben, dies in Kombination
mit eingängigen und nachvollziehbaren Melodien. Dabei
macht Sänger BJ eine sehr gute Figur. Bei Songs der
härteren Gangart wie "Too High", bei den zwischen
ruhigen Klängen und knackigen Gitarrenriffs hin und her
pendelnden Tracks wie dem Opener "Faked By Time" oder
bei Balladen der Marke "Healing". Der vielleicht
stärkste Song ist "Insanity Desire": BJ singt hier im
Duett mit Jeff Scott Soto. Da wird aber auch der
Klassenunterschied aufgezeigt. JSS ist nun mal ein
Übersänger, dessen Level auch der Brasilianer nicht
erreicht. Soto unterstützt aber die Band und nimmt sie
mit auf seine kommende Europatour. Eine grosse, aber
verdiente Chance für die sympathische Truppe.
Chris C.
Punkte: 8.0 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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CHILDREN OF BODOM – Blooddrunk
Spinefarm Records/Universal
Music
Schon über 10 Jahre ist es her, als ich damals die
knallrote CD-Hülle in meinen Händen hielt und von ‚Something
Wild’ total überrascht war. Ja Children Of Bodom haben
mit ihren penetranten Keyboardtönen, welche sich rasende
Duelle mit der Saitenfront lieferten einen eigenen und
damals innovativen Sound kreiert, welcher sich über die
Jahre felsenfest in der Metalszene etabliert hat und als
Referenz immer wieder herhalten muss. Spätestens nach ‚Hatebreeder’
und ‚Follow The Reaper’ hatten sich die Finnen in
unzählige Metalheads-Seelen gefressen und die
Vermarktung auf Hochtouren antreiben lassen. Doch in
jeden Teich wird Notdurft verrichtet, so stiess ‚Are You
Dead Yet’ nicht überall auf die unabdingbare Gegenliebe
und ich war sehr gespannt, wie sich die Band auf dem
neuen Werk ‚Blooddrunk’ präsentiert. Das Resultat möchte
ich mal als „Spagat“ bezeichnen, während sehr stark auf
die Trash-Schiene aufgebaut wird, versuchen Children Of
Bodom wieder vermehrt diese wahnwitzigen Tasteneinsätze
gepaart mit virtuosen Solis alter Tage aufleben zu
lassen um die Fans erster Stunde bei Stange halten zu
können. Dieser Eindruck wird mir beim Opener ‚Hellbound
On My Trail’ schon mal so richtig in die Magengrube
gedrückt, doch durchaus im positiven Sinne. Anders
verhält es sich mit der aktuellen Single-Auskopplung ‚Blooddrunk’,
welche zwar extrem eingängig anrollt aber von der
Empfindung her als Handelsübliche C.O.B.-Stangenware
abgeschmettert werden kann, ähnliches Schicksal ereilt ‚Lobodomy’,
welches jedoch durch seinen düsteren Grundton mehr zu
überzeugen verweiss als der Titeltrack. Doch es gibt
auch die Killertracks, wie das verspielte ‚Done With
Everything, Die For Nothing’ und das treibende ‚Roadkill
Morning’ welches mit den gewohnten Duellen verteufelt
viel Spass machen. Nun Blooddrunk ist einmal mehr eine
gute Scheibe finnischer Klangeskunst geworden, mehr
jedoch nicht. Verdammt noch mal es sind Children Of
Bodom und hier sind die Erwartungen hoch gesteckt und
was dieser Scheibe gut getan hätte wäre zwischendurch
ein deftiger Tritt aufs Gaspedal. Obwohl wieder vermehrt
spielerische Finessen das Geschehen bereichern und
wahrlich einige gnadenlose Solis den Griff zur
Luftgitarre erzwingen, ergreift mich das beklemmende
Gefühl, dass der ‚Spirit’ der ersten drei
Veröffentlichungen nicht eingefangen werden konnte (und
vielleicht auch nie wieder wird). Aber wer Cildren Of
Bodom in sein Herz geschlossen hat, kommt um diese
Scheibe nicht herum und ich bin sicher, dass Blooddrunk
einige Glückshormone frei setzten kann, doch ein
anbetungswürdiges Meisterwerk sollte nicht zwingend
erwartet werden.
R.K.
Punkte:
7.7 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 23.90 SFr.
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MINISTRY - Cover Up
13th Planet/Musikvertrieb
Es ist soweit: Ministry gehen in Pension. Doch bevor
dies geschieht, wird noch ein letztes Album
veröffentlicht, welches die Lieblingssongs von Sänger Al
Jourgensen enthält. Natürlich werden diese nicht 1:1
gespielt, sondern mit einem gehörigen Klecks
Jourgensen-Glasur, welche vor allem aus zwei Komponenten
besteht: Industrial und Punk. Bei diesem Projekt standen
ihm namhafte Musiker zur Seite, wie beispielsweise Tony
Campos und Wayne Static von Static X, oder Burton C.
Bell (Fear Factory). Dieser leiht "Under My Thumb"
(Rolling Stones) seine Stimme. Einige der Songs wie
Black Sabbath’s "Juggernaut" wurden schon auf früheren
Alben veröffentlicht, aber es sind auch viele neue
Covers dabei. Interessant klingen vor allem "Just Got
Paid" (ZZ Top), "Radar Love" (Golden Earring) und "Roadhouse
Blues" (The Doors). Spätestens bei "What A Wonderful
World" (Louis Armstrong) wird einem klar, dass man
"Cover Up" mit einem Augenzwinkern nehmen muss, artet
dieser eigentlich wunderschöne Song doch in einer Art
Säuferballade aus. Die Releases der letzten Jahre
handelten stets vom Thema George Bush und hatten somit
einen gewissen Ernst. Al Jourgensen soll einmal gesagt
haben, dass Ministry sich auflösen könnten, sobald Bush
nicht mehr im Amt sei. Leider, leider schien er das wohl
ernst zu meinen, und den Fans wird das Herz bluten.
Nicht viele Bands haben die Eier, Songs mit solchen
Inhalten zu spielen, soviel ist klar. Ministry standen
stets für Courage und intelligente Lyrics. Der wohl
grösste Hit gelang ihnen 1991 mit "N.W.O." vom
Erfolgsalbum "Psalm 69". Der Song stellte einen Protest
gegen den Krieg am Persischen Golf dar. Damit der
Abschied weniger schmerzhaft wird gibt es noch eine
Welttournee, auf der an jedem Konzert zweieinhalb (!)
Stunden lang gespielt werden soll. Trotz dieses
Trostpflasters geht die Wunde über den Verlust enorm
tief, denn Al Jourgensen ist nicht nur ein
übermenschlich guter Musiker und Songwriter, sondern
stellt ganz klar einen der grössten und gebildetsten
Menschen dar, den das Metal Business je gesehen hat.
Ministry haben leider niemals den Erfolg erfahren, der
ihnen zustehen würde. Dennoch haben sie eine
bemerkenswerte Karrire hingelegt und ihr Song "Bad Blood"
vom Soundtrack zum Film "Matrix" wurde für den Grammy
nominiert. 1992 kam es für "Just One Fix" zur
Zusammenarbeit mit William S. Burroughs, einem ebenfalls
gerne unterschätzten Schriftsteller und
Sozialphilosophen. Nach der bevorstehenden Welttournee
möchte Jourgensen sich seinem eigenen Label "13th Planet
Records" widmen, unter welchem die letzten beiden
regulären Studioalben von Ministry veröffentlicht
wurden. An dieser Stelle sei Meister Jourgensen und
Ministry herzlich gedankt für rund ein
Vierteljahrhundert überwältigender Musik!
Maiya B.
Punkte: keine Wertung
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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QUIZZ MY ASS (PC-Game)
Hypnogoat
Mal zur Abwechslung ein PC-Game in unseren Rezis.
Dann auch noch eins, das richtig gut ist. "Quizz My Ass"
ist ein reines Quizspiel mit Fragen rund um die
Metalszene. 6666 Fragen zu Songs, Albumtitel, Musikern,
Alben, Geschichtliches usw. Um das Ganze etwas
interessanter zu gestalten, wurden die Fragen in die
vier Kategorien Hard, Heavy, Extreme und Alternative
unterteilt. Man kann Punkte sammeln und auch bei jeder
Frage selbst aussuchen, wieviele mögliche Antworten man
zur Verfügung hat. Dies macht die Sache dann auch nicht
immer einfacher, es winken jedoch mehr Punkte. Der
einzige Negativpunkt ist, dass man nach einer falschen
Antwort 'fliegt' und nochmal von vorne anfangen muss.
Trotzdem verspricht "Quizz My Ass" viel Spass, ob
alleine oder in einer fröhlichen Runde. Das Beste an
diesem Game finde ich, dass man dabei noch verdammt viel
über unsere geliebte Metalszene lernen kann, egal, wie
lange man schon dabei ist.
Roxx
Punkte: keine Wertung
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JENX - Fuseless
Massacre Records/Musikvertrieb
Uii..., eine Französische Metalcore/Industrial Band?
Das kann ja heiter werden! "Fuseless" ist zunächst mal
das Debüt der Franzosen mit Namen Jenx, die in ihrer
Heimat als Hopefuls gehandelt werden. Als
Stilbeschreibung wird eine Mischung aus Neurosis,
Treponem Pal und Red Harvest genannt. Dazu noch eine
Prise Thrash. Schon der Opener mit dem Titel "Hole"
zeigt auf, dass sich Metalcore mehrheitlich auf den
Gesang oder das Gebrüll von Sänger/Bassist Xavier
Bertrand bezieht. Musikalisch kann man sich die Mucke
wie eine Art Industrial-Version von Machine Head
vorstellen. Der Industrial-Aspekt erklärt sich derweil
ein wenig von den gesampleten Effekten her. "Kira", der
zweite Song, passt da gut in dieses Schema rein und ist
nicht ultrahart. Groovig thrashig, aber nicht mit
Tempogebolze wälzt sich "Acht" durch die Speaker und
fröhliche Musik ist das auch nicht. Die teils ziemlich
wütend rausgehauenen Textpassagen passen jedoch wie die
Faust auf's Auge zu diesem Sound. Mit der Zeit fallen
mir da von der Metalcore Seite her auch Merauder ein,
wobei dessen Stärke für einprägsamstes Riffing auf "Fuseless"
nur ansatzweise erfüllt wird. Nichtsdestotrotz poltert
das Teil sehr effektiv auf meine Lauscher ein und dürfte
für die Zielgruppe durchaus interessant wie hörenswert
sein! Mich stört halt einfach der mitunter etwas
eingleisige Gesang, dafür punktet das ultra schwere
Instrumental"Mute", das sich am Ende gar wie Celtic
Frost (!) anhört. Gleiches gilt für das treibende "Overloaded",
das in die Kategorie "Slomo-Thrash" eingereiht werden
kann. Insgesamt ist es ziemlich überraschend, dass Jenx
(und das als Franzosen!) in dieser Weise ans Werk gehen.
Geht besser ins Ohr ich als gedacht habe, obwohl diese
CD nicht mit Dauerrotation in meinem CD-Player aufwarten
wird. Dafür fehlen einfach die entsprechenden Höhepunkte
mit Wiedererkennungswert, um "Fuseless" aus der Masse
heraus ragen zu lassen. Dennoch ganz ordentlich und mit
jedem Durchgang ein Quäntchen eingängiger.
Rockslave
Punkte: 7.7 von 10 Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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ROYAL HUNT - Collision Course
Frontiers Records/Disctrade
Wer sich nicht mit der Vergangenheit, respektive den
ersten Jahren von Royal Hunt auseinander setzt, würde
aufgrund des letzten Schweizer Auftritts im Rock City
(5.10.05) kaum glauben, dass die Dänisch/Schwedische
Band in den 90ern, vor allem in Japan, sehr angesagt
war. Das brillante Live-Album "1996" zeugt von dieser
sehr erfolgreichen Zeit, die aber schon längst
Geschichte ist. Mastermind André Andersen (keys, g) ist
noch der einzige übrig gebliebene Ur-Member und seit dem
schicksalshaften Abgang von Sänger D.C. Cooper (Silent
Force) nach dem Album "Paradox" (1997) kamen Royal Hunt
nie mehr richtig vom Fleck. Ersatz John West (Ex-Artension)
machte danach zwar mehrere Jahre einen sehr guten Job,
doch das Backen kleinerer Brötchen konnte auch von
diesem Line-Up nicht durchbrochen werden. Dass dieser
sich inzwischen auch noch vom Acker gemacht hat,
bedeutet nichts Gutes. Diese Bürde lastet nun auf dessen
Nachfolger Mark Boals (Ring Of Fire) und ich weiss echt
nicht, ob der konzeptmässige Aufguss vom Klasse-Album
"Paradox" mit dem Titel "Collision Course" die erhoffte
Wende bringen wird. Der zweite Titel der neuen Scheibe
ist ja "Paradox 2". Das zeugt eher von Resignation denn
Aufbruchstimmung. Dennoch ist es mal grundsätzlich
positiv, dass nach "Paper Blood" (2005) wieder Leben in
die Bude kommt. Nach dem bekannten "Paradox"-Thema beim
Opener "Principles Of Paradox" geht es nach dem gleichen
Muster, also sehr keyboardlastig, mit "The First Rock"
weiter. Dabei fällt sogleich auf, dass Mark Boals'
Stimme die bis jetzt schlechteste Variante für den Royal
Hunt Sound ist. Die beiden Vorgänger hatten einen
deutlich raueren Timbre, was als Gegenpol zum dominanten
Synthie-Sound einfach unerlässlich ist. Diese Situation
erinnert mich an Deep Purple 1991, als ein gewisser Joe
Lynn Turner ein kurzes Gastspiel gab. Was bei Rainbow
noch funktionierte und bei Purple im Studio gerade noch,
entpuppte sich danach, also live, als Rohrkrepierer. Zum
Glück kam etwas später wieder Ian Gillan zurück! Mit
Sicherheit würde ein D.C. Cooper hier und heute Einiges
raus reissen können, aber die neuen Songs klingen
allesamt trotz fetter Produktion geschliffener als
vorher. Zudem fehlt dem aktuellen Songwriting einfach
das Gespür für aufsässig mitreissende Melodien, die
früher im Übermass vorhanden waren. So bleibt guter,
solider Durchschnitt mit ein paar Ausrufezeichen ("Blood
In Blood Out", "Hostile Breed" und "Chaos A.C.") übrig
und ein Sänger, der es auf der Bühne eher schwer haben
wird.
Rockslave
Punkte: 7.5 von 10 Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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POWERWORLD – PowerWorld
Metal Heaven/Disctrade
Eine kleine Geschichte aus meinem studentischen
WG-Leben: Ich bin gerade am Kochen und höre mir die
PowerWorld-Scheibe des Ex-Freedom Call-Bassisten Ilker
Ersin an. Die Tracks Nummer 6 – 9 zaubern mir dabei ein
Lächeln auf die Lippen, und ich freue mich besonders
über die tolle Bombast-Nummer "Your World Is Not Mine".
Mittlerweile sind meine nicht-metallischen WG-Kollegen
nach Hause gekommen. Das gelungene Cutting Crew-Cover "I
Died In Your Arms" setzt ein, und ein hungriger
Mitstudent fängt an mitzusummen. Soweit ist die Welt
noch in Ordnung. Danach passiert es: Das darauf folgende
musikalisch tolle, aber mir zu kitschige "Breaking The
Silence", welches bei mir nur Kopfschütteln auslöst,
wird von meinen ungestählten WG-Kollegen ebenfalls
positiv aufgenommen. Ich wundere mich und löse damit
eine längere Diskussion aus. Und die Moral von der
Geschichte: Bei PowerWorld scheiden sich die Geister.
Für mich besitzt die Scheibe sowohl Stärken wie auch
Schwächen. Erst konnte ich nur mit den bereits erwähnten
Tracks etwas anfangen. Erst allmählich gewannen auch die
anderen Songs an Profil. Von Ilker Ersin gegründet,
schimmern bei "PowerWorld" immer wieder Freedom
Call-Ähnlichkeiten durch, ohne diese zu kopieren. Mit an
Bord sind At Vance-Schlagzeuger Jürgen Lucas, Jaded
Heart-Gitarrist Barish Kepic, Ex-Freedom Call-Keyboarder
Nils Naumann und am Gesang Neuentdeckung Steffen
Brunner. Alle Beteiligten meistern ihren Einstand mit
Bravour, wobei vor allem Steffens Gesang zu reden gibt.
Darf er gute Kompositionen singen, brilliert er, wird
das Songwriting belangloser, fängt er an zu nerven. Mein
Urteil nach zwei Wochen Dauerbeschallung fällt nun
folgendermassen aus: Noch immer mögen mich Songs wie "Creatures"
und "Lake Of Eternety" nicht zu 100% zu überzeugen,
dafür haben aber die starken Songs noch an Intensität
zugenommen. Das ergibt eine 7.5, und das ist für ein
Debut doch schon mal ordentlich.
Roger W.
Punkte: 7.5 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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PAUL GILBERT - Silence Followed By A Deafening Roar
Mascot Records/Disctrade
Ich muss zugeben, dass ich mich mit Paul Gilbert
erst richtig befasst habe, nachdem er die letzte Neal
Morse-CD mitveredelt hat. So habe ich hier meine erste
Solo-CD von Paul auf dem Tisch. Und ich muss sagen, ich
bin total überrascht, wie vielseitig dieses Teil ist. Da
gibt's echt geile, von Soli dominierte Tracks wie der
Titel-Song, oder das Van Halen-ähnliche "Eudaimonia
Overture", geile Rocksongs wie "The Rhino", bei dem klar
das Gitaren-Riff im Vordergrund steht, "Norwegian
Cowbell" hat einen Scorpions-Touch und desweiteren
gibt's noch bluesiges und funkiges. Natürlich hat Paul
auch eine sanfte Seite, die er mit "Suite Modale"
zelebriert. Wie gesagt, Paul ist sehr vielseitig und
abwechslungsreich, und so muss man zugeben, dass hier
eigentlich nicht mal ein Sänger fehlt, wie das so oft
bei Instrumental-Alben der Fall ist. Das Teil ist klasse
und wird überhaupt nicht langweilig.
Crazy Beat
Punkte: 7.5 von 10 Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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ANCARA – Beyond The Dark
Metal Heaven/Disctrade
Kaum ein Genre, das in Skandinavien nicht
hochkarätige Vertreter vorzuweisen hat. Der Fundus
scheint in Nordeuropa grenzenlos zu sein. Doch dem nicht
genug, neben treuen Fans können die Bands oft auch auf
den Support des kommerziellen Fussvolkes zählen. Ancara
aus Finnland sind ein Paradebeispiel dafür. Bereits
deren Debut-Album "The Dawn" aus dem Jahre 2006
erreichte Platz 25 der nationalen Albumcharts. Die im
gleichen Jahr erschienene EP "The World" platzierte sich
für vier Wochen in den Top Ten der Singlecharts und
stiess bis auf Platz 2 vor. Gleichzeitig befanden sich
nur noch Lordi weiter vorne. Das neue Werk "Beyond The
Dark" preschte gleich auf Rang 9. Die Singleauskopplung
"Deny" wird angeblich des öfteren im finnischen Radio
und TV gespielt. Ob dieser Erfolg auf den Rest von
Europa oder gar der Welt ausgedehnt werden kann, ist
aber fraglich. "Deny" jedenfalls ist zwar ein ganz
netter Song, aber alles andere als ein Überflieger. Die
Halbballade "Snowflower" wäre eine bessere Wahl als
Singleauskopplung gewesen. Dieser Track besticht durch
ein ultrageiles Killerriff, eines, das bereits nach
einmaligem Hören tagelang nicht mehr aus dem Kopf
verschwindet. Grundsätzlich bewegen sich Ancara in der
für Skandinavische Melodic Metal-Bands typischen
Schnittmenge zwischen düsterem Heavy Rock und epischem
Power Metal. Die Tracks flutschen locker aus den
Speakern und überzeugen durch eingängige Melodien,
teilweise auch mit starken Refrains. Wuchtige Riffs und
spritzige Soli ergänzen sich passend mit den klaren,
kraftvollen Vocals. Ancara sind eine tolle Truppe, wie
aber dutzende andere auch. Das heisst, anchecken ist
einem Blindkauf vorzuziehen.
Chris C.
Punkte: 7.5 von 10 Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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DIVINITY – Allegory
Nuclear Blast/Warner
Die Nationalität scheint in manchen Belangen doch
noch eine gewisse Rolle zu spielen. Betrachtet man sich
zum Beispiel Kanada, so fällt schnell auf, dass die
international angesehenen Metal-Bands aus dem Land der
Elche, Bären und Ahornbäumen allesamt zwei Vorstellungen
von guter Musik besitzen: hart und kompliziert. Neuestes
Mitglied dieses National-Genres hört auf den Namen
Divinity und packt auf seinem Debut "Allegory" mehr
Riffs, Breaks, abegdrehte Licks und verwirrende Rhythmen
in einen einzelnen Song als so manche Band auf eine
ganze Scheibe. Landsmänner wie Into Eternity, Strapping
Young Lad oder Kataklysm nimmt man sich dabei als
Vorbild und lässt es somit mehr als ordentlich krachen.
Old School-Death Metal, Melo Death oder Thrash Metal ("Strain")
kommen ebenso zum Zuge wie Grindcore oder Black Metal,
alles natürlich nur in der verfrickeltsten und technisch
anspruchsvollsten Form. Nach dem kompromisslosen
Einstieg mit "Induce", bei welchem man nur schon ab dem
Variationsvermögen von Sänger Sean Jenkins, der hier mal
growlt, dann wieder schreit und keift, nur um
zwischendrin wieder mit sauber gesungenen, cleanen
Passagen zu verzücken. Bei so vollgepackten Tracks ist
es dann die grosse Kunst, dem Hörer ab und zu auch einen
entspannteren Abschnitt zu gönnen. Genau diese, die noch
mehr Abwechslung und noch mehr Dynamik ins Songmaterial
bringen würden, sind es dann auch, welche Divinity bei
aller Freude an Härte und Heftigkeit bis auf das
gemässigtere "The Unending" vernachlässigen. Zwar hält
man sich auch bei Nummern wie "Chasm" zu Beginn noch
etwas zurück, lässt es dann nach ca. einer Minute nur
noch krachen, was auf längere Zeit doch zu
Ermüdungserscheinungen beim Hörer führen kann. Nichts
desto trotz haben die fünf Nordamerikaner mit "Allegory"
ein beachtenswertes Erstwerk abgeliefert, das mehr ist
als nur Gefrickel und Geknüppel.
Kissi
Punkte: 7.5 von 10 Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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SIDEBLAST - Flight Of A Moth
Cyclone Empire
Einmal französischer Extreme Metal im Höllentempo,
bitte! Kein Problem: Sideblast, die vierköpfige Band,
veröffentlicht ihr erstes Album und haut jedem Hörer
gehörig an den Latz. Nach einer halben Stunde Sideblast
sitzt man paranoid im Zimmer und zittert am ganzen
Körper, doch was steckt genau hinter diesem Mottenflug?
Man nehme ein wenig Death, Thrash, und Black Metal,
vermischt diese zu einem Brei, kombiniert diesen mit
Modernität, aggressiver Stimme und einer satten
Produktion und man hat das Album "Flight Of A Moth" kurz
und bündig beisammen. Wichtigster Punkt am Franzosenlärm
ist aber sicherlich die Mischung aus Schnelligkeit und
Aggression. Leider leidet unter dieser Schnelligkeit
nicht nur der Nacken, sondern auch das gesamte Werk. Der
von mir genannte Brei wirkt nämlich zusammengesetzt und
unkoordiniert, was dem Hörer das Gefühl gibt, sich viel
zu oft an neue Situationen anpassen zu müssen. Zudem
möchten die Franzosen um alles in der Welt aggressiv
sein, und dies führt bei "Flight Of A Moth" zu einer
masslosen Übertreibung. Technisch gesehen sind Sideblast
stark, machen musikalisch wie auch stimmlich eine guten
Eindruck. Was jetzt noch fehlt, ist ein wenig Reife und
Koordination. Wenn man in Betracht zieht, dass dies das
Debutalbum der Franzosen ist, kann man sich wohl in
Zukunft im Extreme Metal-Genre auf diesen Namen
einstellen. Wer wieder einmal so richtig Nackenschmerzen
haben oder einfach sein Zimmer umbauen bzw.
auseinandernehmen möchte, der wird mit Sideblast
sicherlich an sein Ziel kommen. Für gemütliche Chill-
und Grill-Abende sollte man das Teil aber im Regal
stehen lassen.
Yannick S.
Punkte: 7.0 von 10 Hier bestellen für
29.90 SFr.
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AMAGORTIS – Pre-Natal Cannibalism
Fastbeast Entertainment
Prost Mahlzeit, was für ein stimmungsvolles, ja
ästhetisches Cover, welches uns die Freuden der Geburt
in einer etwas anderen Form präsentiert und Baby-Hassern
ein wohltuendes Schmunzeln auf die Lippen zaubert.
Natürlich drängt sich da automatisch Cannibal Corpse ins
Unterbewusstsein und mal ehrlich, wer von euch hat denn
in seinen Jungen Jahren nicht mal so ne Schweinerei
erworben nur um mal die Eltern zu schocken um sich die
moralischen „aus dir wird nix, bist du noch ganz normal
oder woher hast du das nur“ Ergüsse anhören zu dürfen.
Tja wenn ich mir Pre-Natal Cannibalism zu Gemüte führe,
dann fühle ich mich doch gleich wieder 15 Jahre jünger,
genau in diese Zeit versetzt, wo man als halbstarker
Pickelfresser als unglaublich hart auftreten wollte. Nun
über die provokativen und perversen Texte, welche unsere
heimischen Amagortis in den Tiefen abartigster Gedanken
entlockt haben, kann man natürlich geteilter Meinung
sein, doch bei Hip-Hop wird ja auch Gewalt und
Gedärmefressen das als cool taxiert, also Augen zu und
durch. Musikalisch wandert die Truppe auf spuren des
brutalen US-Death Metal und sorgen natürlich auch
musikalisch für eine herrliche Splatter-Orgie.
Blastbeats, Gefrickel, Breaks, Amagortis lassen nichts
aus um den gewillten (ja so was sollte man sich schon
freiwillig einverleiben) Hörer einen gewissen
Unterhaltungswert auf das Innereien Frühstücktablett zu
servieren. Zu meinen Favoriten auf der Scheibe gehört ‚Chainsaw
Ass Massacre’ welches zwischen den Blastattacken richtig
gut groovt und mich natürlich von Namen her an
nächtelanges DOOM zocken erinnert, wo die Monster
genüsslich mit einer wohl summenden Kettensäge
zerstückelt wurden. Auch ‚Overdose Per Hole’ kann durch
seine Strukturen schon fast als „eingängig“ bezeichnet
werden und ‚Teabagged To Death’ treibt sich schön
rhythmisch durch die verfaulten Leichenteile. Was jedoch
bei dieser Scheibe auf die Dauer nervt ist der Gesang.
Das abgrundtiefe Gegrunze mag zu gefallen, aber diese
zwischenzeitlichen „Quickeinlagen“, grässlich zumal mir
da immer die Muppet Show in den Sinn kommt. Mögt ihr
euch an den Assistenten des Arztes ‚Dr. Bunsen’
erinnern? „Mi-mi-mi“, ja in etwa so tönt das
zwischendurch (mit Stimmbruch) und zieht die ach so böse
Grundatmosphäre irgendwie ins Lächerliche. Nun
abschliessend bleibt wohl zu sagen, dass zwar Amagortis
keine Innovationsschleuder sind, jedoch sollte man die
Band nicht unterschätzen und auf die geschmacklosen
Texte minimieren. Handwerkliches wird einiges geboten,
auch wenn man erst zwei Mal hinhören muss und die
Produktion etwas zu dumpf ausgefallen ist. Wer auf
Splatter abfährt, hat hier die nötige Begleitmusik. Für
Freunde des schlechten Geschmacks gibt es bei mir 7
Punkte, wer das nicht nachvollziehen kann, soll darüber
hinwegsehen.
R.K.
Punkte: 7.0 von 10 Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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GODHATECODE– Aeons
Maintain Records
Interessant, eine ‚Multikulti-Band’ mit Mitgliedern
aus Thirdmoon (Wolfgang Rothbauer), Ex-Grave (Pelle
Ekegren), Distaste (Armin Schweiger) und Avulsed (Tana),
dürfte an und für sich für ein hoffnungsvollen
Lichtblick im Todesstahl-Universum sorgen. Wenn es
textlich dabei noch um die Gedankenwelt eines im
hypnagogischen Zustand verweilenden Serienkillers dreht,
dann schüttelt schon mal mein Astralkörper vor Vorfreude
seinen feinstofflichen Nacken. In gewohnter Brutal Death
Metal Manier scheppert es mit ‚Crawl Down To Zero’ auch
gleich mal so richtig los. Blastbeats, handelsübliches
Gegrunze und eine verwaschene Produktion läuten den
Reigen der Zerstörung ein. Von diesem Trampelpfad weicht
man erst auch bei ‚Deathlike God Complex’ nicht ab,
jedoch groovt der Song zwischendurch erstaunlich cool ab
und erste Anzeichen von Melodien, ja sogar ein
Frikelsolo hält Einzug und lässt den ersten Eindruck
eines stumpfen Geprügels in der Zwischenwelt
erschüttern. Während ich mir bei ‚Slumbering Sikness’
mehr Durchschlagskraft der Doppelpauken wünsche, kommt
es mit ‚Seelenkalt’ zu einer Überraschung…., melodische
Leads, ja eine richtige Melodie, welche zwischen dem
stumpfen Zerstörungswahn ans Licht kriecht und sich wie
ein Farbtupfen in einer eisigen Umgebung ausbreitet.
Während zwischendurch wieder ordentlich gerumpelt wird,
folgt die nächste Überraschung mit ‚Survive Pain To
Survive Hate’, ein Song welcher viel mehr Richtung
Melodic- denn Exterem Death Metal abzielt und mit ‚Torrent
Of Hatred’ haben die Jungs einen Midtempo-Stampfer im
Gepäck, welcher zu fesseln vermag. Laut Promo-Info wird
mir auf Aeons ein brutales Death Metal Inferno
angekündigt, was zwar Anfänglich den Knüppel aus dem
Sack lässt, aber zunehmend an Groove gewinnt und sich zu
einem interessanten Death Metal Werk mit beachtlich
vielen Einfällen formt. Für Leute, welche das ultimative
Exterme suchen nur ansatzweise geeignet zumal die
Scheibe ab der Hälfte an Tempo etwas einbüsst, aber
interessanter und abwechslungsreicher wirkt. Über die
gesamte Spielzeit gesehen drängt sich der Eindruck auf,
dass GODHATECODE noch nicht so richtig schlüssig sind,
in welche Himmelsrichtung der Marsch führen soll, aber
Schlagkraft ist auf jeden Fall vorhanden und wohin die
Reise führt wird uns das nächste Album vermutlich
aufzeigen.
R.K.
Punkte: 6.6 von 10
Hier bestellen für
27.90 SFr.
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DERANGED – Red Light Murder Case
Regain Records/Irascible
Die schwedischen Deranged sind ja nun doch schon
eine Weile im Geschäft, dass jedoch beim dem Namen nicht
gleich jeder Hirnlappen aufblitzt, liegt wohl daran,
dass die Herren nicht dem sehr erfolgreichen und
kommerziell ausgeschlachteten Schweden-Tod ihre Seele
verschreiben haben, sondern von der gebotenen
Zerstörungsorgie mehr über den grossen Teich schielen.
Weiter liegt es vielleicht auch daran, dass Innovation
und Abwechslung nicht im Interesse der Herren liegt,
dadurch der gebotene Death Metal nicht taufrisch
erscheint und sich dieses „hab ich schon mal irgendwo
gehört“ Gefühl aufdrängt. Ja man kann es als Fluch
ansehen, denn bei einer solchen Scheibe wird rasch ein
Ohr riskiert und gleich auf dem Stapel „laaaangweilig“
abgelegt. Dies wäre aber nicht ganz fair, denn Deranged
verstehen ihr Handwerk und liefern mit Red Light Murder
Case eine amtliche Death Metal Scheibe ab, welche trotz
ihrer teilweise nervösen und verstörten Gitarren und dem
monotonen Gegrunze ordentlich Drive unter dem Arsch
besitzt. Egal ob nun ‚Strip For Your Killer’, ‚Redlight
Murderess’ oder ‚Formula For A Murder’, die Songs
knallen ordentlich rein und sind für gelegentliche
Wutausbrüche Balsam für die Seele. Also kein Fluch,
sondern ein Segen für diejenigen, welche auf
schnörkellosen Ami-Death abfahren (und nicht genug davon
bekommen können), das ehrliche Handwerk schätzen, bei
Melodien Brechreiz empfinden und Abstumpfung als elitäre
Lebensform ansehen.
R.K.
Punkte: 6.5 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 29.90 SFr.
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SHANNON - Angel In Disguise
Musicbuymail/Non
Stop Music
Melodic Hard Rock made in Fronkreisch? Gibt es
wirklich und Shannon nennt sich die Französische Ausgabe
von Crystal Ball. 1998 durch Patrice Louis (g) und
Thierry Dagnicourt (keys) gegründet, fand das Debüt Ende
2003 den Weg ans Tageslicht. Mit Support-Gigs für Axxis,
Gotthard, Pink Cream 69 und Jeff Scott Soto stellten
sich die Franzosen dann auch einem grösseren Publikum
vor. Bis zum Zweitling "Angel In Disguise" dauerte es
jetzt aber mehr als vier Jahre, in denen die Band meines
Wissens kaum bis gar nicht in unseren Breitengraden
unterwegs war, respektive wahrgenommen wurde. Muss wohl
an den Verkäufen gelegen haben, denn in/aus dieser
Stil-Ecke gibt es haufenweise Konkurrenz, vor allem aus
Übersee! Ob alt oder neu spielt dabei keine Rolle und
auch aus Schweden, Finnland oder Norwegen kommen
unzählige gute Bands. Um da mithalten zu können, braucht
es schon einiges an Substanz und davon haben Shannon
mindestens etwas davon. Doch das reicht heute schon
lange nicht mehr. Die Band ist allerdings bemüht und vor
allem Sänger Olivier Del Valle hat die perfekte Stimme
für dieses Genre. Was überwiegend fehlt, ist das gewisse
Etwas, um aus jedem Song etwas Besonderes zu machen.
Bands wie Dokken, Danger Danger, Hardline oder Y&T haben
zu ihren Glanzzeiten Songs geschrieben, die ewig Bestand
haben werden. Wer kürzlich mal Y&T gesehen hat, weiss,
was ich damit meine! Viele der dreizehn ansich gut und
nicht zu glatt produzierten Tracks plätschern einfach
wirkungslos an einem vorbei. Handwerklich zwar gut
gemacht, aber nicht mehr. Kaum einer der Refrains bleibt
haften und nur gerade "No Better Times" wartet
wenigstens mit einem guten Eingangs-Riff auf, das zum
Lautermachen anregt. Die (einzige Halb-) Ballade "On And
On" ist viel zu kitschig geraten, während "Long Gone"
wenigstens etwas Flair von Aldo Nova herauf beschwört.
Die eingangs erwähnten Crystal Ball haben sicherlich
auch den einen oder anderen halbgaren Song geschrieben,
aber insgesamt erleiden Shannon im Vergleich mit den
Schweizern ziemlich Schiffbruch! Nur was für Puristen
und Freaks.
Rockslave
Punkte: 6.5 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 29.90 SFr.
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KINGS CALL - No Alibi
Musicbuymail/Non
Stop Music
Kings Call bedienen den Zuhörer mit Classic Hard
Rock und benennen ihre Einflüsse selbst mit Bands wie
Thin Lizzy, Gary Moore, Led Zeppelin, Magnum und
ähmlichen. Gegründet wurde die Band vom ehemaligen Eagle
Springs-Sänger und Gitarristen Alex Garoufalidis.
Geboten werden 10 mehr oder weniger knackige Rocksongs,
die durchaus gefallen. "All You Can", "Shaking" und "Rock'n'Roll
All Star" rocken recht gut aus den Boxen und erinnern
durchaus an obengenannte Truppen. Auch die etwas
ruhigeren Tracks kommen nicht schlecht. Einzig der etwas
dünne, zeitweise kraftlose Gesang kann nicht so
überzeugen. Eine kräftigere Stimme hätte dem Album
sicherlich gut getan.Die Gitarre bedient Alex klasse,
und auch der Rest stimmt musikalisch, aber mir fehlt
dann doch der gewisse Biss, den diese Art Musik meiner
Meinung nach braucht.
Crazy Beat
Punkte: 6.5 von 10
Hier bestellen für
29.90 SFr.
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STONE LAKE – Uncharted Souls
Musicbuymail/Non
Stop Music
Diese schwedische Formation ist aus der Band
Whitelight hervorgegangen. Im Gegensatz zum damaligem
Soft Rock wird bei Stone Lake das Gaspedal oft
ordentlich durchgedrückt. Vor allem die ultra
verzerrten, fetten Bratgitarren fallen positiv ins
Gewicht. Diese gehen auf das Konto von Jan Akesson,
seines Zeichens Multi-Instrumentalist und Produzent der
Band. Sein Sidekick ist der Sänger Peter Gundström, mit
dem er, mit Unterbrüchen, bereits seit 1984 zusammen
Musik macht. In erster Linie könnten die Vocals für
geteilte Meinungen sorgen, eine gefährliche Annäherung
an nervendes Gekreische in höheren Tonlagen, die aber
eben auch unausweichlich einen Gewissen Reiz und Charme
ausüben. Deftiger Melodic Metal wird auf diesem dritten
Output geboten. Da hat die Band einen grossen Schritt in
die richtige Richtung gemacht. Die Einbrüche in seichte
Gewässer der Vergangenheit sind praktisch nicht mehr
vorhanden. Mehr als einmal versaut aber das Keyboard mit
kitschigen Klängen die im Ansatz durchaus vorhandenen
knackigen Melodien. Die zeitliche Einordnung ist relativ
Offensichtlich: Wie für 80er Metal typisch wurde der
Schwerpunk auf die Refrains gelegt. Leider wurde aber
auf mehrstimmige Vocals verzichtet. Gut die Hälfte der
Songs halten grundsätzlich der Kritik stand. Ab und zu
driftet die Truppe aber in durchschnittliche, seltener
in belanglose Gefilde ab. Schade, denn songwriterisches
Talent und musikalische Versiertheit sind vorhanden.
Chris C.
Punkte: 6.3 von 10
Hier bestellen für
29.90 SFr.
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CRYSTAL VIPER – The Last Axeman (Mini-CD)
Karthago Records/Non
Stop Music
Beim Debut-Album dieser polnischen Heavy Metal-Band
mit Frauenstimme habe ich bereits prophezeit, dass die
Songs von "The Curse Of The Crytal Viper" live gut
funktionieren werden. Diese auf 1000 Stück limitierte CD
tritt nun den Beweis an, dass meine Vermutung richtig
war. Dabei handelt es sich hier aber nicht um eine reine
Live-Scheibe, sondern mehr um einen Gemischtwarenladen
mit zwei neuen Songs, mehreren Coverversionen und der
offiziellen Bootleg-Aufnahme "Live In Andernach 2007".
Gemeinsam haben alle, dass sie eine Spur leiser
aufgenommen wurden als die Songs normaler CDs. Den
Titelsong kann man sich gleich dreimal anhören. Einmal
in der Album-Version, dann reizvoll auf polnisch
gesungen und zum Schluss noch live. Der Song hat es aber
auch verdient, überzeugt er doch durch seinen starken
Ohrwurmcharakter. Ebenfalls mehr als einmal vertreten
ist "Flaming Metal System" von Manilla Road. Bei Virgin
Steeles "Blood And Gazoline" konnten Crystal Viper gar
Virgin Steele-Sänger David DeFeis für ein Duett
gewinnen, welches sehr gelungen ist. Wie bereits erwähnt
handelt es sich bei den Live-Aufnahmen um ein
offizielles Bootleg. Und das hört man auch. Denn wer
hier die gehobene Soundqualität von 'normalen' Live-CDs
erwartet, wird bitter enttäuscht. Diese sind schon
ziemlich grenzwertig und unterbieten sogar normale Radio
Kanal K-Liveübetragungen. Wer aber authentische Klänge
möchte kann sofort zugreifen, denn die Stimmung zu den
Highlights des Debut-Albums und die Energie der Band
sind gut hörbar. Betrachtet man diese CD als offizielles
Release, welches sich mit allen anderen CDs in den
Regalen messen muss, ist die Soundqualität nicht
veröffentlichungswürdig. Nimmt man "The Last Axemen"
aber als limitiertes Geschenk für die treuen Fans, ist
sie akzeptabel. Neueinsteiger sollten sich aber an das
immer noch erhältliche, hervorragende Debut-Album halten
und hoffen, dass Crystal Viper bald die Schweiz beehren
werden.
Roger W.
Punkte: keine Wertung
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr
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HATE SQUAD - Degüello Wartunes
Dockyard1/Musikvertrieb
Die Hannoveraner von Hate Squad gibt es jetzt schon
ganze 15 Jahre lang. Dem Vierer wird nahegelegt, dass es
die Mischung aus Death Metal, Thrash und Hardcore
erfunden habe. Tatsache ist, dass die Band schon auf den
bekanntesten Festivals wie dem Wacken Open Air oder dem
kultigen Dynamo in Holland oder auch dem With Full Force
Festival war. Ausserdem wurde man im Fernsehen, genauer
genommen auf dem Sender Viva Metalla im Jahre 1995, zur
besten Newcomer-Band of the Year gewählt. Doch nun
schreiben wir das Jahr 2008 wie wir alle wissen, und bei
den Teutonen hat sich der Erfolg ein wenig in Luft
aufgelöst. Man hat sich zu lange auf den Lorbeeren
ausgeruht, denn das neue Werk "Degüello Wartunes" (was
immer dieser Name auch bedeuten mag) ist zu
bedeutungslos für so eine Truppe wie Hate Squad, die
doch immerhin Pionierarbeit geleistet haben. Zu harmlos
sind die Songarrangements, die 11 Nummern plätschern bei
mehreren Durchläufen nur so vor sich hin. Da muss
einfach mehr Feuer kommen, mehr Leidenschaft, denn bei
so was ist der Untergang in die bedeutungslosigkeit
nicht mehr weit weg. Schade.
Daniel J.
Punkte: 6.1 von 10
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und bestellen für 31.90 SFr
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UNINVITED GUEST – Malice In Wonderland
Maddening Media/Non
Stop Music
England, düstere Mucke, die später als ‚Gothic’
bekannt werden sollte… Irgendwoher kennt man das doch.
Gut, zugegeben, heutzutage sind die Briten eher wegen
der unsäglichen Indie-Welle im Gespräch, aber das ist
ein anderes Thema. Uninvited Guest entsprechen exakt
dem, was man sich unter ihrem Namen vorstellt, nur im
positiven Bereich: Sie lassen sich offensichtlich nicht
gerne in eine bestimmte Schublade zwingen, was sehr
löblich ist und viel zu selten angestrebt wird, wobei
die Grundrichtung rein theoretisch dennoch gegeben ist:
Gothic. Jedoch nur schon mit den ersten beiden Tracks
wird nur allzu deutlich, dass sich hier bei der
Definition gewaltige Abgründe auftun: „Mother Nature
Made A Monster“ kommt in besten
Nightwish-Bombastchor-Gewand daher und ist damit eher
auf der Klischee-Seite anzusiedeln, während „Abigail“
sehr wavig erklingt und sich zu distanzieren weiss.
Kleinere Metal-Einschübe inklusive Keys sind dennoch
auszumachen, unterstreichen aber die Szenerie gekonnt.
Richtig interessant, wenn nicht gar skurril, wird’s aber
bei „Strange Gothic Romance“, wobei Kirmesmusik,
Queen-Anleihen und ein schunkeliger Touch miteinander
gemixt und mit düsteren Grundzutaten versehen werden.
Nicht unbedingt eingängig, aber für einen Schmunzler
reicht’s allemal, zumal man sich des Eindruckes nicht
erwehren kann, dass sich Uninvited Guest nicht allzu
Ernst nehmen. „The Law Of The Playground“ ist nur
gesprochen, ab und an ist ein Bass im Hintergrund zu
vernehmen, was ziemlich beklemmend wirkt. Diese
Abwechslungen wirken konstant weiter, „Your Private
Hell“ ist leicht industriell angehaucht, während „ Join
The Dance“ dies zwar auch ist, jedoch stärker die
Metal-Elemente miteinbezieht und zur Geltung bringt.
Zwischendurch ist auch ein reines Instrumental-Stück
namens „Sombre Défilé“ zu hören, nicht besonders
aufregend, aber schön in den nachfolgenden Track
übergehend. „Still I Miss The Man“ wird wiederum nur von
einer akustischen Gitarre und den Vocals bestritten, was
zwar an sich interessant ist, den roten Faden der
Scheibe aber irgendwie zu zerreissen scheint. Diese
Stilvariationen wiederholen sich bei den nachfolgenden
Tracks, zu Beginn von „Human“ ist aber auch noch ein
mehrstimmiger Chor zu hören, während „Wonderland“
wiederum rein instrumentell gehalten ist. Alles in allem
muss gesagt werden: Diese Scheibe ist effektiv nichts
für den Fast Food-Liebhaber unter den Musikfreunden, und
ein Faible für spezielle Soundkonstruktionen sollte man
auch noch besitzen, denn sonst kann es passieren, dass „Malice
In Wonderland“ überhaupt keinen Anklang findet. Nicht
schlecht, aber zu wenig eingängig, um eine grössere
Schar begeistern zu können. Aber das Cover ist definitiv
ein Hingucker!
Toby S.
Punkte: 6.1 von 10
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27.90 SFr.
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WHITECROSS - Nineteen Eighty Seven (Re-Release)
Retroactive Records
Ausverkauf, Geldmangel, Ideenlosigkeit, zuwenig
christlicher Glauben auf der Welt? Das sind Fragen, die
man sich stellt, wenn man das neue bzw. alte Album von
Whitecross in den Händen hält. "Nineteen Eigthy Nine"
ist einfach eine Neuauflage des 1987 erschienen Albums "Whitecross".
Es wurden kurzerhand 2 Bonus Tracks und 4 Outtakes dazu
gepackt, und gut ist. Klar waren die Jungs in den 80ern
eine der führenden White Metal-Bands, und auch in der
Ton- und Aufnahmetechnik hat sich einiges getan. Damals
heimsten die Musiker diverse Preise ein und spielten in
grossen Hallen. Sie öffneten auch vielen Bands aus der
gleichen gedanklichen Ecke die Türen. Zu der Zeit wurden
sie des öfteren mit den Rockern von Ratt verglichen, was
ich durchaus bestätigen kann. Whitecross resp. heute
Nineteen Eighty Seven haben/hatten durchaus ihre
Berechtigung auf dem Melodic/Hard Rock-Markt. Das Album
weist die gängigen Trademarks dieser Stilrichtung auf.
Zum einen sind da die Melodielines, die direkt ins Ohr
gehen, perfekt vorgetragen von Frontmann Scott Wenzel.
Zum zweiten ist da sicher das saubere, melodiöse
Gitarrenspiel von Mastermind Rex Carrol, der mit seinen
Soli brilliert. Auch die Rhythmusabteilung gibt den
Songs den nötigen Drive. Die Tracks sind super aufgebaut
und besitzen eigentlich fast immer einen Refrain, der
zum Mitsingen animiert. Die Lieder sind alle in einem
80er-typischen Bombastgewand gehalten. Das Album ist
eine gute Melodic/Hard Rock-Scheibe. Leider haben die
Songs einfach zu wenige Highlights zu bieten und
verlieren dadurch an Wiedererkennungswerten. Auch was
die Lyrics betrifft, die sind für mich zu direkt und
vordergründig christlich. Aber wem's gefällt...
Andrè G.
Punkte:
6.0 von 10
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29.90 SFr.
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DEATHSPIRIT - Deathspirit (EP)
Let It Burn Records
Deathspirit stammen aus dem Raum München/Karlsruhe
und haben sich dem Hardcore verschrieben. Bei den vier
Musikern handelt es sich um gestandene Männer, die auch
schon in folgenden Bands mitgespielt haben: Paint The
Town Red, The Blackout Argument oder Within Walls. Die
vier Songs auf dieser EP sind in zehn Minuten (!) durch,
aber das erstaunt in diesem Business ja niemanden, wo
die Songlänge einen Durchschnitt von etwa zwei Minuten
hat. Bei den vier Tracks "Up Against The Wall", "Penn
Vs.Pulver", "Viva Jihad" und "Black Mask/The City Will
Pay For This" finden wir die gängisten
Hardcore-Trademarks, will heissen schnelle Riffs,
Schrei-Gesang, coole Breaks und sozialkritische Texte.
Es ist zu hoffen, dass die Deutschen schon bald mit
einen Longplayer nachrücken, denn diese EP ist schon mal
recht gut in Szene gesetzt worden.
Daniel J.
Punkte: keine Wertung
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VERTEBRA – Vertebra (EP)
Eigenvertrieb
Die Schweizer um Vertebra sind dem einen oder
anderen vielleicht bekannt, da sie doch schon einige
Auftritte hinter sich haben, zum Beispiel mit Cataract
oder Amphitrium. Und die Motivation hört man auch der
Promo an: Die vier Tracks sind eigentlich alle
moshpittauglich, auch wenn ruhigere Teile immer mal
wieder die Lieder auflockern. Ganz schön finde ich die
gezielt eingesetzten Effekte der Gitarren, erinnert
einen gleich an alte KoRn. Dabei macht die Band
allgemein einen recht modernen Eindruck, auch wenn sie
das Rad natürlich nicht neu erfindet. Teilweise sind die
Songs ein wenig zu drucklos, da bei einzelnen Strukturen
die Gitarren zu leise spielen/abgemischt sind. Man darf
gespannt sein auf die folgenden Werke, ich hoffe auf ein
wenig mehr Gitarre, mehr geile Effekte wie bei "Tartaros"
und vielleicht ein wenig mehr Mut zum Experimentieren.
Tristan
Punkte: keine Wertung
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FIRES OF BABYLON – Fires Of Babylon
Metal Heaven/Disctrade
Achtung! Bei Fires Of Babylon handelt es sich nicht
um eine normale Band, sondern um ein Projekt, welches
von Metal Heaven initiiert wurde. Diese baten nach dem
erfolgreichen Release des letzten Winters Bane-Album
deren Gründer und Gitarristen, Lou St. Paul, eine Band
im 80er US Metal-Stil zusammenzustellen. Das Ergebnis
hört nun auf den Namen Fires Of Babylon und vereinigt
neben Lou auch den Ex-Death-Bassisten Kelly Conlon,
Shatter Messiah-Schlagzeuger Bob Falzano und
Tausendsassa Rob Rock. Rock hat in der Vergangenheit
nicht nur mit seiner Soloband überzeugt, sondern auch
das zweite Axel Rudi Pell-Album mit seiner Stimme
veredelt. Ein fähiger Sänger also, welcher mich aber,
und da liegt der Haken am Ganzen, beim vorliegenden
Release nicht zu überzeugen vermag. Rob Rock macht
seinen Job zwar gut, klang aber auch schon besser.
Insbesondere presst er die Töne zu fest heraus und
verliert dadurch an Volumen. Insgesamt wurde die Vorgabe
der Plattenfirma, eine klassische 80er Jahre-Scheibe zu
schreiben, aber erfüllt. Nicht mehr, und nicht weniger.
"Fires Of Babylon" klingt nach typischem Metal, für mich
zu typisch! Zu viel hört sich nach Standart an, ohne
wirklich zu zünden. Nach vielen Durchgängen gewinnen
zwar ausgewählte Songs wie das schnelle "When The
Kingdom Comes", "Revolution Coming" oder "Generation Of
Destruction" an Substanz, Aha-Erlebnisse bleiben aber
weiter aus. Rob Rock- und US Metal-Fans dürfen ruhig ein
Ohr riskieren, für alle anderen gibt es aber deutlich
bessere CDs von den Fires Of Babylon-Akteuren, welche
bestimmt noch nicht alle in euren Regalen stehen.
Roger W.
Punkte:
5.5 von 10
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und bestellen für 31.90 SFr.
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OPERA METAL - Vol. 1 (Sampler)
Goldencore Records
Ach... Wieder ein neuer Sampler aus dem Hause
Goldencore Records. Na, hoffentlich besser als der Eine
kürzlich. Na, dann wollen wir mal sehen, was wir da
haben. Das ganze nennt sich "Opera Metal". Was daran
operettenhaft sein soll, entzieht sich leider meiner
Beobachtungsgabe. Liegt es vielleicht daran, dass sich
Stücke wie "Amaranth" von Nightwish oder sogar das
relativ aktuelle "Promised Land" von Tobias Sammets
Avantasia darauf verirrt haben? Heisst es so, weil da
und dort ein paar Mädels wie Liv Kristine und Stücke von
Epica, After Forever, Edenbridge und Sirenia mit drauf
sind? Ist es der Bombast von den enthaltenen Songs von
Bands wie Freedom Call oder Rhapsody Of Fire? Weiss der
Geier. Diese Angelegenheit ist dennoch nicht ganz
uninteressant, und die Songauswahl ist gut. Sogar die
Bandnamen und Songtitel wurden richtig geschrieben. Na,
welch ein Glück. Die meisten von euch dürften aber schon
die CDs mit den enthaltenen Songs seit einer Weile in
der Sammlung haben. Daher stellt sich eindeutig die
Frage nach der Berechtigung dieses Samplers.
Roxx
Punkte: keine Wertung Hier bestellen für
23.90 SFr.
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ENIGMATIK - Slitherin
Manitou Records/Non
Stop Music
Stellenwertdefinition: Wie experimentell darf man
als Metalband eigentlich agieren, um noch als solche
wahrgenommen zu werden? Oder konkreter: Wie viel Konzept
verträgt Musik, bevor sie ihren Stellenwert als
emotionale Übertragungsschmiere verliert? Obwohl ich
trotz des mir einverleibten Vokabulars genauso wie alle
anderen Schreiberlinge dieser Galaxis an einer
sachlichen Definition grandios scheitere, erlaube ich
mir an dieser Stelle klar, den Strich zu ziehen: Was
Enigmatik auf "Slitherin" abliefern, hat für meinen
Geschmack dann doch einen zu wissenschaftlichen Ansatz
im Nacken. Irgendwann war die Band mal im Fahrwasser von
technischen Death-Bands wie Morbid Angel, Death und Co.
unterwegs, aber mittlerweile hat sich das auf
beachtlichem Niveau agierende Quartett etliche
Stilerweiterungen einverleibt - vom Frickeljazz über
ausgedehnte Taktspielereien bis hin zu minutenlangen
Samples und Filmzitaten, Enigmatik machen vor nichts
halt. Eigentlich müsste gerade ich mich vor dem
Aufbruchsgeist der Band verneigen – aber es gibt einen
guten Grund, weswegen so komplex agierende Bands so
spärlich gesät sind: Die Qualität des Songwritings nimmt
unter Zuführung solcher Elemente grundsätzlich einfach
exponentiell ab - der Sound der Platte vermag hier auch
nix mehr zu polieren, der Scheibe scheint auch klanglich
einfach die Puste auszugehen. Und so lässt sich nach
über 60 Minuten ununterbrochener Vollbedienung nur
konstatieren: Gut gebrüllt, Löwe. Aber beeindrucken
tut's nur auf den ersten Blick.
El Muerte
Punkte:
5.1 von 10
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und bestellen für 27.90 SFr.
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WARMASTER – First War
Dutch Metal Records
Aus Holland kommt definitiv mehr als nur flache
Holzschuhe, Tulpen und so manche
Mädelmetal-Gruftiekapelle. Warmaster besinnen sich da
auf völlig andere Tugenden und haben sich dem Death
Metal verschrieben, aber ohne jegliches moderne
Gefrickel oder sonstige Soundspielereien wie Keyboards.
Nein, meine Damen und Herren, wird wird effektiv der
ganz alten Schule gehuldigt, und mehr als nur einmal
musste ich an die erste Cemetary-Scheibe denken, denn
wenn Keys und mehr Melodien eingebaut gewesen wären, so
hätten sich „First War“ und „An Evil Shade Of Grey“
verdammt ähnlich angehört. Aber eben, tut es nicht und
genau das ist es, was Warmaster authentisch erscheinen
lassen: Jegliche unnötigen Einflüsse wurden von Anfang
an in die Ecke gepfeffert und verrotten jetzt dort, hier
wird einzig und alleine Musik um der Musik Willen
gemacht… Auch wenn sich die ganze Chose auf die Dauer
ein wenig eintönig anhört. Musikalisch kann man den
Jungs nichts vormachen, die wissen, wie man ordentliche
Blasts durch die Boxen jagt. Auch der Grunzer vom Dienst
macht seine Sache ganz ordentlich, zwischendurch können
beinahe Black Metal-artige Schreie ausgemacht werden.
Dennoch… Irgendwie zündet die Scheibe nicht so richtig,
stellenweise kommt zwar ein erkennendes Fünkchen in den
Gehirnwindungen auf, dass man die Einflüsse zu erkennen
mag (Bolt Thrower oder auch Obituary mögen hier als
generelle Beispiele dienen), aber man kann sie dann doch
nicht wirklich mit dem Sound von „First War“ in Einklang
bringen. Was aber definitiv gesagt werden muss: Für ein
Debut ist die Scheiblette wirklich ordentlich produziert
worden, der Sound drückt schön nach vorne, die
Abmischung stimmt, sogar Einsprengsel von gesprochenen
Texten sind deutlich zu erkennen. Nun, dies ist auch
‚erst’ der erste Krieg, beim nächsten Mal ist die ganze
Sache ausgereifter, da bin ich mir sicher denn das
Können dazu haben die Jungs allemal!
Toby S.
Punkte:
5.1 von 10
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C-T PREVAIL - Mean Season
Morningstar Records
C-T Prevail entstanden aus dem jahr 2000 von
Gorelords Live-Gitarristen Hansi Brosstad und haben seit
dem viele Liveshows in Norwegen und Europa auf dem
Buckel. Die Band scheint in Norwegen eine Macht zu sein
und veröffentlicht in diesen Tagen ihren ersten
Silberling, der den Titel "Mean Season" trägt. Die vier
Wikinger aus dem hohen Norden haben auf ihrem Album dann
auch vierzehn hochkarätige Hardcore/Thrash-Nummern
verewigt, die eigentlich richtig amtlich aus den
Lautsprechern fetzen und die ganze Spielfreude vom
norwegischem Quartett aufzeigen. Es wird beim Gesang
gänzlich auf Melodien oder Hooks verzichtet, wie das
halt im Hardcore so üblich ist, man brettert mit den
Gitarren voll durch, das aber mit dem geringsten
Aufwand, da gibt's gerade mal drei Riffs. Die ganze
Angelegenheit ist halt weniger technisch und macht, um
ehrlich zu sein, nach einer gewissen Zeit auch keinen
Spass mehr, da es keine Anhaltspunkte gibt in den
Arrangements. Hardcore kann auch Spass machen, aber hier
gibt es definitiv noch viel zu tun.
Daniel J.
Punkte:
5.1 von 10
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29.90 SFr.
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WARLIGHT - The Bloodchronicles
Whirlwind Records/Profimusic
Vier Jungs aus den dunklen Wäldern Norwegens machen
sich an, den Bloodpunk zu retten. Was auch immer
Bloodpunk sein soll. Nach guten zwei Jahren basteln
lassen sie "The Bloodchronicles" auf die Menschheit los.
Nach einem Gewitter, welches von schnellem
Gitarrengeschrammel abgelöst wird, legen die Jungs mit
dem zweiten Track "Vengeance Of The Martyrs" los. Sie
halten sich streng an die alten Punktrademarks, leider
mit etwas wenig Eigenständigkeit und fehlendem Spirit.
Man hört auch hin und wieder Anlehnungen an die grossen
The Exploited in ihren Anfangstagen heraus. Warlight
besitzen aber lange nicht die Wut, welche die besagten
Engländer hatten. Was die Arbeit von Drummer Arvid
betrifft, gibt es nicht viel zu berichten. Sie ist
speziell bei den schnelleren Tracks eher kraftlos.
Dagfin am Mikro hat das punktypische Organ in all seinen
verschiedenen Varianten voll drauf. Was Frode an der
Gitarre zusammenzimmert, ist zu grossen Teilen rohes,
einfaches Geschrammel ohne Highlights. Der Sound vermag
sicher in einem besetzten Haus, nach Genuss von einigen
alkoholhaltigen Getränken, zum Pogo zu animieren.
Warlight bringen aber die Weltkugel nicht dazu, sich
andersrum zu drehen. Ich empfehle den Jungs, die Zeit
der Mitternachstsonne noch etwas zum Proben zu nutzen.
Wenn sie mehr an Originalität und Eigenständigkeit
zulegen, könnte es schon noch was mit der Rettung des
Bloodpunks werden. Wobei ich immer noch nicht weiss was
das genau ist. Als Anspieltipp könnte man den sechsten
Song "Like You" anbringen, der geht von Beginn weg gut
los und rockt ins Ohr.
Andrè G.
Punkte:
5.0 von 10
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27.90 SFr.
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INCRAVE – Dead End
Ulterium Records
Bekanntlich soll man ja nicht nach dem Äusseren
urteilen. Dennoch: Betrachtet man sich die schwedischen
Jungs von Incrave, wie sie auf dem Promo-Photo so
dastehen in ihren Anzügen inklusive Krawatte, dann
schliesst man schnell mal darauf, dass hier eine hippe
Band hippen Indie-Sound fabriziert. Das Cover von "Dead
End", der zweiten Scheibe des Sextetts ("The Escape"
erschien 2006) hingegen spricht eine andere Sprache:
Bedrohlich steht der von Kristian Wahlin gezeichnete
Todesengel mit Gasmaske inmitten einer apokalyptischen
Fabrik-Landschaft. Death Metal? Industrial? Die
unerwartete korrekte Antwort: Melodic Metal. Harmonische
Gitarrenriffs und einprägsame Refrains in der Tradition
von Bands wie Masterplan, Nocturnal Rites, Sonata
Arctica und zeitweise auch Edguy sind die Bausteine, aus
denen "Dead End" gemacht ist, wobei Incrave ihren Sound
zudem reichlich mit skandinavischer Melancholie
ausgestattet haben, so dass hier und da auch schon
einmal Assoziationen an Teenie-Idole wie Negative
entstehen können. Das Keyboard von Tastenmann Jonathan
Stenberg führt zu reichlich dramatischen Momenten ("The
Forgotten", "Scream In Silence"), drängt sich dabei aber
zu oft und zu lange in den Vordergrund, so dass das
Können des Klampfenduos Jon Balefalk/David Ohlsson gar
nicht zur Geltung kommt. So können gerade die härteren,
etwas keyboardärmeren Nummern wie der epische Titeltrack
oder das riffbetonte "The Touch Of Death" besser
gefallen, auch durch den etwas rauheren Gesangsstil von
Sänger Johan Falk, der jedoch auf vom Anfang bis zum "Dead
End" zu überzeugen weiss, kann man seine Stimme doch als
Gemisch aus Jorn Lande und Jonny Lindkvist verstehen.
Trotz dem musikalischen Talent bleibt das Produkt als
Ganzes aber unter dem notwendigen Niveau, um in der
internationalen Szene Fuss zu fassen, auch deshalb, weil
zu wenig Eigenständigkeit und zu wenig spezielle Momente
enthalten sind.
Kissi
Punkte: 4.9 von 10
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BURNING SKIES - Greed. Filth. Abuse. Corruption
LifeForce Records
Für Metalfans, die auf exteremen Sound in unserer
ach so geliebten Domäne stehen, gibt es mit der aus
Bristol, England stammenden Truppe von Burning Skies
Futter. Man kann das Genre auch mit Deathcore benennen,
so oder so, hier haben wir melodielose Zone. Bei der
dritten Veröffentlichung der Briten ist man wieder ein
wenig mehr in die Extreme gegangen. Die Vocals von Merv
sind eigentlich keine, denn der gute Mann klingt so
krass, ich habe so was Extremes in meinen 25 Jahren
Metalzugehörigkeit so gut wie noch nie erlebt. Bei dem
Geschrei zieht es einem alle Körperöffnungen zusammen.
Schade, denn der Gesamtsound, der in den Rape of
Harmonies Studios in Deutschland aufgenommen wurde,
hätte etwas besseres verdient als diese Nuss von einem
Sänger. Der Death/Grindcore vom Rest der Truppe ist
nicht mal so schlecht. Aber eben, es kommt anders, als
man hofft, wenn die Truppe mit Merv weiter macht wird
man nie auf einen grünen Zweig kommen. Wer meint, der
härteste Metaller zu sein und keine Berührungsängste
hat, kann ja hiervon mal eine Hörprobe nehmen. Alle
anderen lassen die Finger von dem Zeug, glaubt mir, es
ist besser für eure Gesundheit. Pure
Rohstoffverschwendung!
Daniel J.
Punkte: 4.6 von 10
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REMASCULATE – Perversemonger
Unexploded Records
Ach du liebes Bisschen, was springt mich denn da aus
meinen Brüllwürfeln an und meint, aus mir Hackfleisch
machen zu wollen? Nach heldenhafter Verteidigung meiner
Wenigkeit und einem neckischen Blick auf das doch eher
unscheinbare Cover steht fest: Remasculate kennen kein
Pardon und machen auch keine Gefangenen, was bei drei
nicht aus dem Weg ist wird mittels einer fetten Walze
aus Grindcore, Death Metal und klitzekleinen Fetzen an
Melodien plattgemacht. Ohne Ausnahme. Der Stil an sich
ist im derberen Death Metal zu suchen, die Gitarreros
fräsen sich beinahe ohne Atempause durch die Gehörgänge,
die Schiessbude wird mehrheitlich mit Double Base
angetrieben… Tja, und die Vocals bewegen sich eben eher
im brachialen Würg- und Grunzbereich. Geschmackssache,
den einen wird’s als die absolute Krönung der Scheibe
erscheinen, andere können damit wiederum gar nichts
anfangen (wobei angefügt werden muss, dass hierbei
beinahe kein Wort verstanden werden kann, vergleichbar
mit Cannibal Corpse oder Deicide). Das Problem ist, dass
die einheitliche Grunzerei mit gelegentlichen Black
Metal-Schreieinlagen sehr abstumpfend wirkt und einfach
zu wenig Abwechslung in sich birgt, als dass man hier
von wirklicher Bereicherung sprechen könnte. Zum Sound
an sich passt dies jedoch wie die sprichwörtliche Faust
aufs Auge, und Fans von obengenannten Bands sowie
ähnlichen Genrevertretern werden ihre helle Freude an „Perversemonger“
haben, und aufmerksame Zuhörer werden sogar mit
kleineren melodisch angehauchten Passagen belohnt.
Dennoch, eher etwas für Insider und Die Hard-Freaks.
Toby S.
Punkte: 4.5 von 10
Hier bestellen für 29.90 SFr.
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ILL NINO - Enigma
Roadrunner Records/Musikvertrieb
Dass Ill Niño ihre Reputation überwiegend mit
Live-Shows aufgebaut haben, mag zwar im Zeitalter des
Internets als überraschend klassisch und true ausgelegt
werden, aber ich wage mal in den Raum zu stellen, dass
die Band einfach keine andere Wahl hatte: Ill Niño
klingen auch auf ihrem vierten Album nach wie vor genau
gleich, von Fortschritt und Weiterentwicklung kann nicht
die Rede sein. Dass diese scheinbare Köngisdisziplin
jedoch schon seit Jahren für Klassiker wie Slayer, AC/DC
und Konsorten reserviert ist, beweist vor allem aber
auch, wie nötig die Welt eine weitere stagnierte Band
der Marke
'Hosen-unter-dem-Arsch-Cap-tief-im-Gesicht-und-munter-drauflos-Einfinger-Hüpfriffs-zelebrieren'
wirklich hat. Obwohl die Band nach wie vor die eigene
Schiene sehr Konsequent fährt (vor allem die
latino-amerikanischen Perkussions-Einflüsse wollen hier
genannt werden) und damit ihren Wurzeln mehr als gerecht
wird, dümpeln die Songs nach wie vor ohne Höhepunkte vor
sich hin. Ein echter Ausbrecher findet sich zwar in Form
des Songs "De Sangre Hermosa" am Ende des Albums, aber
dämlicherweise verlässt sich die Band hier auf ein 100
prozentiges Pop-Gewand, das mich spontan an
Latino-Giganten von No Mercy erinnert... würg! "Enigma"
ist nüchtern betrachtet der optimale Soundtrack für jede
Alternative-Teenie-Beach-Party und will offensichtlich
auch gar nicht mehr darstellen. Als ich das letzte Mal
nachgeguckt habe, gab's aber für Schnulzigkeit noch
keine Punkte!
El Muerte
Punkte: 4.0 von 10
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und bestellen für 27.90 SFr.
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EPICUREAN – A Consequence Of Design
Metal Blade/Musikvertrieb
Ich hätte es wissen müssen... Kaum rotiert die CD in
der Anlage, ist ein kurzes Brutzeln zu hören, und dann:
Unheil verkündende Stille. Anlage futsch. An was auch
immer es liegen mag, ich hätte es als Zeichen deuten
sollen. Wobei der Anfang gar nicht mal so übel war,
nachdem das Keyboard eingesetzt hat, mag man Einflüsse
von Children Of Bodom herauszuhören. Die Gitarren sind
dabei ein wenig moderner, typisch amerikanisch. Also
schöne, melodische Riffs mit unverkennbarem 'New Wave of
American Heavy Metal'-Charakter. Ähnlichkeiten mit
Bullet For My Valentine sind auch nicht unmerkbar. Durch
die Arbeit mit Metal Blade Records hört sich das alles
natürlich auch sauber an, daran kann meine Anlage also
nicht gescheitert sein. Aber der Gesang... Die Screams
finde ich schon übel, aber warum um alles in der Welt
noch diese Heulsusen-Einlagen? Nichts gegen cleanen
Gesang, aber das hier gefällt mir überhaupt nicht. Ja,
die Musik entwickelt sich. Und man darf den Amerikanern
ja auch die High School-Musik anhören, ist ja auch
nichts einzuwenden dagegen. Nur sind die Vocals so wenig
Metal wie Jeanette Biedermeier Rock'n'Roll. Vom
musikalischen Standpunkt aus könnte man ja noch darüber
diskutieren, aber Metal ist mehr als nur Musik. Aber
wenn man das so hört, könnte man meinen, es klage jemand
über unfaire Preise bei H & M. Nein, ich bin kein
alternder Hard Rocker, der keinen Fortschritt mag. Aber
wenn es eine Stimme schafft, eine ganze CD zu versauen,
dann muss die potenzielle Hörerschaft davon erfahren.
Schade um die guten Ansätze. Vielleicht findet jemand,
der mehr Metalcore hört als ich, seine Freude daran. Ich
auf jeden Fall kann es niemandem empfehlen. Einzig die
ersten beiden Lieder konnten mich überzeugen, der Rest
gefällt mir einfach nicht. Aber Meinungen sind ja
bekanntlich wie Ars...
Tristan
Punkte: 3.6 von 10
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GENGHIS TRON – Board Up The House
Relapse Records/Irascible
Was die drei New Yorker Jungs hier auf „Board Up The
House“ veranstalten, lässt sich definitiv nicht so
einfach beschreiben geschweige denn verdauen. Mir
persönlich war nach den ersten Höreindrucken so zu Mute,
als hätte ich mich total zugekifft und wäre nach wie vor
auf einem extremen Trip Richtung Nirgendwo, quasi per
Anhalter durch die Balisto-Galaxis aber ohne Reiseführer
und der Kompass liegt auch in Stücken auf dem Boden.
Jedes Stück ist angefüllt mit elektronischen
Spielereien, Fetzen von Keyboard-Melodien, Samples,
Drum-Clips, Black Metal-Gekeife und zwischendrin
ruhigeren Breaks, dominiert von der elektronischen Seite
her und mit leichten, beinahe schon gemurmelten Vocals…
Bei aller Liebe zu Experimenten und Versuchen, die
bisherig bekannten Grenzen zu überschreiten wenn nicht
gar zu sprengen, aber was sich Genghis Tron erlauben,
entzieht sich allem, was mir in meiner doch schon recht
langen musikalischen Laufbahn untergekommen ist: Weder
ist ein roter Faden innerhalb des Gesamtwerks
auszufinden noch sind irgendwelche bekannten Strukturen
erkennbar. Viel mehr lässt sich dazu nicht wirklich
sagen, denn entweder man steht auf so abgefahrenen
Sound, der irgendwo zwischen Kraftwerk, Mechanical
Organic und Necrodeath liegt und findet eben diese
orientierungslosigkeit innerhalb der Tracks klasse, oder
man findet keinen Zugang dazu, weil sich weder Sinn noch
Zweck dieser wirren Ansammlung von Klangelementen
ausmachen lässt. Aber eines ist gewiss: Hiermit hat die
Chaos-Theorie ihren eigenen Soundtrack bekommen!
Toby S.
Punkte: 3.5 von 10
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POWERS COURT – The Red Mist Of Endenmore (Re-Release)
Dragonheart/Musikvertrieb
Keine Ahnung, was sich das italienische Label
Dragonheart und die amerikanische Band Powers Court
überlegt haben, als sie den Plan fassten, "The Red Mist
Of Endenmore" wieder zu veröffentlichen. Als ob wir
'armen' CD-Kritiker nicht schon genug mit den normalen
Releases zu tun hätten, quälen uns die beiden noch mit
einer Scheibe, die sowohl vom Songwriting wie auch vom
Sound her keiner Qualitätsprüfung standhält. So macht
dieses Hobby definitiv keine Freude. Ein zwangshafter
Versuch, der CD doch noch was Positives abzugewinnen,
endet darin, dass man sich allmählich an die Scheibe als
seltsame, eher nervige Hintergrundmusik gewöhnt. Die im
Titel beschriebenen roten Nebel sind denn auch Sinnbild
für ein Album, welches durch zähes Songwriting und
düstere, zum Teil elfenhafte Gesänge eine Atmosphäre des
Unfassbaren, Schleierhaften schaffen. Positive Ansätze
finden sich in den Songs "The Prophecy" und "There Once
Was A Time", wo die Amerikaner eher auf den Punkt
kommen. Ansonsten half bei mir alles Schönhören nichts.
Für eine nächste Scheibe habe ich folgende Tipps:
Versucht die Songs nachvollziehbar zu strukturieren,
achtet auf ein lebendiges, aber nicht chaotisches
Songwriting und nehmt notfalls nur einige wenige Songs
auf, wenn das Geld für eine anständige Produktion nicht
für ein ganzes Album reicht.
Roger W.
Punkte: 2.5 von 10
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TOTAL HATE – Depopulating Planet Earth
Agonia Records
Was die Deutschen in ihrem Debut darbieten ist genau
das, wonach es sich anhört. Mit "Depopulating Planet
Earth" haben sie nicht nur einen für Black Metal
typischen Dreiworttitel, sondern auch einen Bezug zu
ihrem Bandnamen. Und natürlich kommt das Werk ohne
Lyrics, dafür mit bösen Schwarz-weiss Photos daher.
Soviel Trueness schlägt sich natürlich auch in der Musik
nieder, das Ganze hört sich an wie in einer Garage
aufgenommen. Dabei ist das hier nicht positiv gemeint,
das Drumming ist so übergewichtig, dass man die Gitarren
nur erahnen kann. Allerdings lassen sich die Riffs auch
durch ihre unmelodiöse Art nicht wirklich anhören,
selbst wenn sie lauter wären. Und wenn wir schon dabei
sind: Der Basedrum wird soviel Platz eingeräumt, dass
sogar die Blastbeats sich nicht wirklich toll anhören.
Die Stimme wäre noch markant, nur gibt es tatsächlich
abwechslungsreichere Sänger. Hört sich nach Vokalen an,
Texte kann man nicht wahrnehmen. Die Musiker sind zwar
alle nicht unerfahren, und in einem gewissen Masse hört
man es in einigen Liedern auch raus. Zum Beispiel hat "Humanity
Banished" wirklich das Potenzial eines Killersongs. Der
Rest ist schlichtes Geknüppel, unispiriert und schlecht
abgemsicht. Für diese schlichte Präsentation und einer
Spielzeit von knappen 45 Minuten Geld auszugeben wirkt
irgendwie masochistisch. Zumindest treffen sie mit dem
Titel ins Schwarze: Mit solcher Musik wird die Erde
entvölkert...
Tristan
Punkte: 2.5 von 10
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LAMINIUSX – One Man Show
Timezone Records
Normalerweise kann man schon vom Cover einer Scheibe
her erahnen, in welche Richtung der Sound auf dem
beiliegenden Silberling erklingen wird. Natürlich kann
man dabei auch bös danebengeifen, aber die Erfahrung
zeigt, dass in den meisten Fällen dem eben doch so ist.
Bei „One Man Show“ jedoch… Nun, weder der erste Eindruck
noch das erste Hörerlebnis passen in das Schema. Vom
Cover her müsste es eindeutig Gruftie-Mucke sein, auf
der Scheibe jedoch befinden sich Stücke im Gothic-/Punk/Nu
Metal/Dark Metal-Gewand, die Liste liesse sich noch
erweitern, aber nur schon diese kurze Auflistung reicht
völlig. Die Stimme wird eher im angenehmen Bereich
gehalten, leicht dunkel, wie ein kleiner Bruder von Sven
Friedrich, wobei auch gewisse Ausrutscher in die
Schrei-Etage gewagt werden, etwa bei „Somebody’s Lying“,
das ganze Stück könnte man schon eher in die Emo-/Hardcore-Ecke
einordnen. Wobei im Gegensatz „Nichts ist wichtig“ wie
ein Ärzte-Song anhört, punkig, radiotauglich, nett
anzuhören und gleich wieder vergessen. Und genau hier
liegt der Hase erschossen im Pfeffer: Es wird mit aller
Macht versucht, jedes einzelne Stück individuell zu
gestalten, und dabei geht der Zusammenhalt, der rote
Faden komplett verloren. Man hätte aus jedem einzelnen
Stück eine CD mit ähnlich klingenden Songs machen
können, und niemand hätte vermutet, dass ein und
dieselbe Band dahintersteckt. Das wäre ja im Prinzip gar
nicht mal so schlimm, denn das technische Niveau ist
echt nicht schlecht, und die Abwechslung im sprachlichen
Bereich ist auch nicht unbedingt alltäglich (von deutsch
über englisch zu französisch ist alles dabei), aber: Die
Lyrics sind dermassen auf möchtegern-depressiv und
Gesellschaftliche Missstände anprangernd getrimmt, dass
man sich echt fragen muss, ob hier engstirnig-verbohrte
Gruftie-Kiddies am Werk gewesen sind oder schlichtwegs
Leute, die jeglichen Bezug zur Realität verloren haben
und nicht erwachsen geworden sind. Da gibt es nichts
daran zu rütteln, diese Inhalte haben wir schon
zigtausende Male gehört, und es hat sich nicht wirklich
was verändert, auch wenn die ‚Anklagepunkte’ in diesem
Sinne berechtigt sind, aber erstens könnte man solche
Botschaften auch subtiler und nicht so kindisch an den
Hörer bringen und zweitens nützen diese
Kinderstuben-Rebellionen niemandem und sie verändern
auch nichts. Daher: Punkte gibt’s fürs Handwerk und die
versuchte Vielfalt, aber deftige Abzüge müssen LaminiusX
für ihre ‚Texte’ und die stellenweise nervenden, weil zu
bemühte und klischeehaft wirkenden Vocals hinnehmen.
Esst lieber mehr Spinat und werdet endlich volljährig!
Toby S.
Punkte: 2.1 von 10
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KOREOPSIS - Resin (EP)
Fastbeast Entertainment
Death/Grind aus dem Kanton Aargau präsentiert hier
das Einmannprojekt Koreopsis. Mit der EP "Resin"
versucht Johannes Real deathiger Grindcore mit
progressiven Teilen und Jazz zu verbinden, was ihm aber
absolut nicht gelingt. Innovativ wäre seine Idee
allemal, aber was bringt es einem, etwas vollkommen
Neues zu vollbringen, wenn man es nicht umsetzen kann?
17 Minuten lang wird gegrunzt, in diversen
Geschwindigkeiten gepoltert und ab und zu kommt ein
vollkommen unpassendes Teilstück in das Chaos. Um es mal
klar und deutlich auszudrücken: "Resin" ist nicht
schlecht, die Abwechslung stimmt und der Gesang geht in
Ordnung, aber die Idee, Jazzeinflüsse und Prog-Teile
einzusetzen ging fürchterlich in die Hose. Zusätzlich
nehmen diese unkonventionellen Elemente auch noch den
Schwung aus der EP. Grindcore und Brutal Death-Fans
dürfen ruhig mal reinhören, allen anderen rate ich davon
ab.
Yannick S.
Punkte: keine Wertung
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OPHIOLATRY – Transmutation
Regain Records/Irascible
Ui! Wenn ich mir die Jungs auf dem Promoblättchen so
ankucke, dann krieg ich direkt Angst, denn wer sich ein
Pentagramm mit der Spitze nach unten eintättowieren
lässt der MUSS ein böser Mensch sein. Wo ist bloss mein
Weihwasser… ‚Totally blasphemous, dark and brutal Death
Metal, played at ridiculous speeds’ ist weiterhin zu
lesen. Nun, die Texte sind zwar im Netz nicht auffindbar
und die angegebene Homepage auf der myspace-Seite
verläuft in einer Sackgasse, aber es dürfte auch so klar
sein, worum es geht: Gottesliebe, Frieden und
Gänseblümchen, was denn sonst. Nicht umsonst bedeutet
der Bandnamen sinngemäss ‚Anbetung der Schlangen’, und
auf myspace sind auch die Einflüsse ‚satan, madnezz and
snakez 666’ angegeben, ergo sind die drei
Durchgeknallten ganz sicher der Traum jeder
Schwiegermutter. Der Sound ist dem ganzen Klischeebild
angepasst, das Tempo ist effektiv irrsinnig schnell
(keine Pausen, das wäre ja was für Weicheier), der
‚Gesang’ ist Gegrunze, das unkenntlich herausgewürgt
wird (sehr wahrscheinlich versucht der Satan persönlich,
durch die Kehle herauszuschlüpfen) und die
Gitarrenfraktion – na ja, ich denke nicht, dass die
Instrumente mehr als maximal eine Show wenn nicht
überhaupt einen ganzen Song überstehen. Aber jetzt mal
im Ernst: Brasilianer hin oder her, auch wenn
bekanntlich viel Extremes von dort her den Weg zu uns
findet, im Brutal Death Metal-Sektor habe ich selten
Wahnwitzigeres gehört. Das mag durchaus für die Band
sprechen, denn ein gewisses Können muss für dieses Tempo
vorhanden sein. Aber was den ganzen Rest betrifft:
Einfach nur lächerlich, angefangen beim versucht bösen
Auftreten, der Gestaltung des Albums, dem gesamten
Spirit, dem inhaltlich ach so blasphemischen Wirken… Es
gibt auch Geprügel auf hohem Niveau mit inhaltlich
besseren Texten. Vielleicht sollte man dies den Jungs
mal sagen, ich geh derweilen weihrauchschwingend ins
nächste Kloster, die freuen sich sicher über
musikalische Abwechslung.
Toby S.
Punkte: 0.6 von 10
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