CD-Reviews April 2011
Wertung:
  9.0 bis 10 Kaufempfehlung.         7.5 bis 8.9 Gut.
  4.0 bis 7.4 Vor Kauf reinhören.    0.0 bis 3.9 Nicht empfohlen.
URIAH HEEP - Into The Wild
Frontiers Records/Musikvertrieb
Nächstes Jahr, also 2012 soll ja gemäss dem alten Kalender der Maya der Weltuntergang sein. Angesichts der jüngsten Naturgewalten in Japan und dem damit einher gehenden Desaster mit den dortigen Atomkraftwerken sind die Anzeichen dafür für einige Leute bereits jetzt sichtbar. Das wird aber die Rolling Stones kaum davon abhalten, im Jahr der Apokalypse das 50-jährige (!!) Bandjubiläum zu begehen. Eine der Bands, die das vermutllich auch zelebrieren werden (falls die Menschheit bis dahin nicht schon ausgelöscht wurde), sind fraglos Uriah Heep! Erstaunlicherweise ist der Rock-Dinosaurier fitter denn je, spielt aktuell jedes Jahr immer noch an die 250 Gigs (!!) und ruht sich keinesfalls auf den Lorbeeren der ruhmreichen Vergangenheit aus, im Gegenteil! Spätestens seit dem megastarken Comeback-Album «Wake The Sleeper» von 2008 beweisen Mick Box und seine Jungs, dass sie immer noch fähig sind, neues wie mitreissendes Songmaterial abzuliefern, das sich mühelos zwischen den unzähligen Klassikern halten, wenn nicht locker behaupten kann. Dass die Band aktuell nichts von ihrem Schneid eingebüsst, respektive sogar mehr als je zuvor davon hat, liegt ohne Zweifel am neuen Schlagzeuger Russell Gilbrook, der 2007 den in Würde abgetretenen Lee Kerslake abgelöst hat. Sein unglaubliches Power Drumming (so wie Mikkey Dee bei Motörhead) bringt die alte Lokomotive voll auf Trab und ist Garant für mitreissende Live-Shows. Wer zum Beispiel im letzten Herbst das sensatsionelle Konzert im Moonwalker in Aarburg miterlebt hat, weiss, wovon ich spreche. Und nun steht mit «Into The Wild» das 23. Studioalbum in den Startlöchern, das Euch, um es gleich vorweg zu nehmen, wegpusten wird! Ganz im Geiste von «Wake Up...» schüttelt der Altherren-Club neue Hymnen aus dem Ärmel, das einem Angst und Bange wird, respektive die pure Freude herrscht. Ohne sich billig zu kopieren, wurden sämtliche Trademarks wie die unverzichtbaren Backing Vocals natürlich beibehalten, wiederum wunderbare Melody-Lines kreiert und satt Riffs wie Soli verewigt. Der Titeltrack ist dabei eine gnadenlose Abrissbirne wie aus dem Lehrbuch, an der noch sich tausende anderer Combos mit Ambitionen die Zähne ausbeissen werden. Ferner liefert auch Sänger Bernie Shaw eine weitere Glanzleistung ab, die dem geneigten Fan schier das Augenwasser nach vorne treibt und unter anderem bei «Trail Of Diamonds» nach zu hören ist. «Into The Wild» steht aber als Ganzes wie eine stramme Eins im Musikwald und darum zücke ich hier, wie im Vormonat bei Whitesnake, den vollen Zehner ohne mit der Wimper zu zucken! Only killers and not one fuckin' filler!!
Rockslave  

Punkte: 10 von 10
ABRAHAM - An Eye On The Universe
Pelagic Records
Ich müsste hier kurz erwähnen, dass diese Scheibe schon seit Anfang Januar bei mir ihre Runden dreht – Klammheimlich hat sich das Teil in meine Sammlung geschlichen und sich subtil bis in die Pole Position vorgearbeitet. Ein Prädikat, das auf die Eigenheit der Mucke rückschliessen lässt: Abraham (Ex-Le Baron Vampire) gehen zwar nicht zimperlich mit dem Hörer um, Verzichten aber glücklicherweise auch darauf, sämtliches Pulver gleich von Beginn weg zu verschiessen. "An Eye On The Universe" lehnt sich zwischendurch gleichmässig an Neurosis-mässiger Verzweifeltheit und dem rauen Soundgewand aktueller Cult Of Luna an, das Quintett geht dabei aber etwas rifflastiger zur Sache, was der Platte einen rotzigen Anstrich verpasst. Zu den Höhepunkten zählen sicher Stücke wie "Saloon Bizarre", "Bullet Dozer", "Hellsinki" und das abschliessende "Baruch", das den 45-minütigen Reigen schon fast sphärisch ausklingen lässt – die acht Tracks sind dabei aber keineswegs zu wenig Material, hier wurde jede Sekunde bis auf den Kern ausgepresst, Gefangene machen Abraham mit dieser Platte schon gar nicht. Und wenn man dann realisiert, dass dieses Quintett doch tatsächlich aus der Schweiz kommt, kennt der Jubel keine Grenze mehr: Sollten wir endlich die legitimen Nachfolger des Erbes der grossen Vier (Unhold/Knut/Kruger/Zatokrev) gefunden haben? Ein Hoch auf Spekulationen, soll der Thron doch brennen! Bleibt noch zu vermerken, dass auch hier mal wieder Raphaël Bovey (Kruger, Rorcal, etc.) die Finger im Spiel hatte und die Scheibe mit seiner wunderbar gedeihenden Arbeit zur triefenden Fettheit verholfen hat. Ich kann mir beileibe nicht erklären, weswegen diese Platte nicht einschlagen sollte - Kaufen!
El Muerte  

Punkte: 10 von 10
SYMFONIA - In Paradisum
Ear Music/Phonag
Revolution Renaissance, die Truppe von Timo Tolkki, die er nach seinem Abgang bei Stratovarius gründete, bekam mehr Aufsehen durch die internen Streitigkeiten als durch die immer besser werdende Musik. Auch Uli Kusch hatte sich seinen Ausstieg bei Masterplan sehr wahrscheinlich anders vorgestellt, und André Matos konnte weder mit Shaman noch mit seiner Solotruppe ähnliche Erfolge feiern wie mit Angra. Auf Symfonia haben sich die drei gefunden und werden durch den ehemaligen Stratovarius-Bassisten Jari Kainulainen und den früheren Sonata Artica-Keyboarder Mikko Harkin unterstützt. Schon der Opener "Fields Of Avalon" macht klar, wohin die Reise der Truppe geht. Mit einem im Soloteil sich duellierenden Gitarren- und Keyboard-Part und den Jörg Michael-liken Drumspuren erinnert vieles an Stratovarius. Zudem singt André in schwindelerregenden Höhen, in denen sich sonst nur Timo Kotipelto wohlfühlt. "Come To My Hills" ist einer dieser "S.O.S."-Kopien, und hier stellt sich zum ersten Mal die Frage, wieso, wenn nicht Mister Tolkki selber, darf man solche Strukturen kopieren? Wieso soll es dem Finnen verwehrt sein, seine eigene Art nicht mehr umsetzen zu dürfen? Eben! Wäre "In Paradisum" nach den Stratovarius-Werken "Elements" erschienen, es hätte niemanden überrascht. Und mit diesen Musikern hat Timo wohl endlich auch die Mistreiter gefunden, die seine Ideen technisch umsetzen können. Das ganze Spektrum, welches man von "Episode" bis "Elements" kennt, wird hier abgedeckt. Sei es mit einer feinen Keyboardmelodie, wie in "I Walk To My Own Way", nein Sorry, der heisst hier ja "I Walk In Neon", das mit irischen Klängen untermalene "Pilgrim Road" oder das mächtige "Rhapsody In Black". Die Symfonianten könnten eine kommende Supertruppe werden, kriegen sich die ausgeprägten Egos nicht vorher in die Haare. Rein musikalisch haben die Junge hier alles gegeben und eine verdammt geile Scheibe abgeliefert.
Tinu
   
Punkte: 9.2 von 10
GUANO APES – Bel Air
Columbia/Sony BMG
Hach, da werden doch gleich Jugenderinnerungen wach, hab ich mir doch dazumals wie so viele andere Pubertierende „Proud Like A God“, das Debut-Werk der Deutschen, zugelegt und fand’s total cool, nicht zuletzt wegen „Lords Of The Boards“. Nun, nach ihrem Split und der Wiedervereinigung (alles nachzulesen im ausführlichen Interview) haben die Affen ein neues Werk auf den Markt gebracht, und eines gleich vorneweg: Wer jetzt etwas im Stil von „Big In Japan“ oder dergleichen erwartet, dürfte enttäuscht werden, denn nur schon der erste Song „Sunday Lover“ macht klar, dass sich die Guano Apes neu orientiert haben. Die Songs sind generell lockerer, rockiger und auch atmosphärischer geworden, was sehr deutlich beim balladesken „When The Ships Arrive“ zum Zuge kommt. Sandra singt mit deutlich mehr Vielfalt in der Stimme als zuvor, und generell muss man sagen, dass „Bel Air“ einfach erwachsen rüberkommt. Immer noch rockig, teilweise mit Anleihen an ältere Werke mit Liedern wie „She’s A Killer“, „Tiger“ oder „Trust“, atmosphärisch wie bei zu Beginn genannten Tracks oder schlichtwegs progressiv orientiert („All I Wanna Do“). Den besten Track, welcher alle Elemente von „Bel Air“ in sich vereint, hat man sich aber für den Schluss aufgespart: „Running Out the Darkness“ ist langsam, schnell, hektisch, sphärisch… Sucht euch einen Begriff aus. Passt alles. Die lange Wartezeit hat sich definitiv gelohnt, auch wenn die Anhänger der alten Alben umdenken und sich neueren Einflüssen werden öffnen müssen, damit der Sound in all seinen Facetten genossen werden kann. Ein absolut eigenständiges, weil offenes Werk der Musikgeschichte. Zieht’s euch rein!
Toby S.  

Punkte: 9.0 von 10 
WOLF - Legions Of Bastards
Century Media/EMI
Als die Heavy Metaller aus Schweden 2000 ihr gleichnamiges Debüt veröffentlichten, stellten Fans wie die Fachpresse erstaunt fest, dass es doch möglich ist, trotz starker Anleihen bei den übermächtigen Iron Maiden etwas Eigenes zu kreieren. Während die sich praktisch im gleichen Fahrwasser befindenden Tierra Santa kaum bis gar nicht mehr wahr genommen werden und sich Machine Men unlängst aufgelöst haben, ist es an der Zeit, dass Wolf wieder zurück kehren, und wie! Da die 2009er Vorgänger-Scheibe «Ravenous» von Roy Z. produziert wurde, nahmen wohl einige an, dass das Material ähnlich wie die Solo-Dinger von Bruce Dickinson klingt, also mit etwas "modernem Touch", was aber nicht der Fall war. In der Heimat gab es dafür sogar den "Grammy", was uns eigentlich damit nichts anders sagen will, als dass wir das edle Teil wohl wieder mal aus dem Regal ziehen sollten. Gefühlt waren Wolf aber in der letzten Zeit nicht wirklich präsent und darum ist man umso erfreuter darüber, dass heuer eine neue Studio-Scheibe ansteht, die den "netten" Titel «Legions Of Bastards» trägt. Das Cover hat wiederum ein gewisser Thomas Holm gestaltet, der sich mit den beiden Mercyful Fate Klassikern «Melissa» und «Don't Break The Oath» schon zu Lebzeiten ein Denkmal für die Ewigkeit geschaffen hat. Entsprechend oldschoolig kommt die Optik daher und Gleiches gilt für den Sound, der einem ab der ersten Sekunde regelrecht ins Gesicht rein springt! Niklas "Viper" Stålvind (v/g), Johannes "Axeman" Losbäck (g), Anders "Tornado" Modd (b) und Richard "Raptor" Holmgren entfachen wieder den gleichen Flächenbrand wie auf ihre bisherigen Alben. Getragen von der schneidigen Stimme des Herrn Stålvind pflügt sich der schwedische Metal-Vierer durch den Ackerboden und hinterlässt mehrheitlich nichts anderes als verbrannte Erde. Diesmal von Pelle Saether produziert, gibt es fette Riffs und Soli bis der Arzt kommt. Dazu wollt Ihr noch eine amtlice Hmyne? Bitte sehr..., der «Skull Crusher» wird auch dem letzten Fan den Schmalz ordentlich aus den Ohren pressen! Hierbei wird auch gleich der heroischen Rückkehr von Accept gehuldigt. Es steht somit prächtig um den guten Heavy Metal der alten Schule und es wäre natürlich cool, die Jungs bald wieder einmal auf einer Schweizer Bühne abrocken zu sehen. Bis es soweit ist, kann «Legions Of Bastards» ohne Einschränkungen wärmstens empfohlen werden und das ältere Material gleich mit dazu.
Rockslave
   
Punkte: 9.0 von 10
RISE AGAINST - Endgame
Geffen/Universal
Ich sehe mich als ehrlichen Menschen, und drum habe ich bis auf unser Schlammfestival in Jonschwil zwar den Namen von Rise Against gehört, aber mich mit der Band noch nie beschäftigt. Das war ein grosser Fehler. Rise Against aus Chicago gibt es schon zehn Jahre, und sie haben hier ihr sechstes Werk veröffentlicht und eigentlich den Durchbruch schon vorher mit "Appeal To Reason" ereicht. Wie schon erwähnt, war ich sehr sehr positiv überrascht von der Performance am Festival von den amerikanischen Punk-Rockern. Voll drauflos gehauen mit einer Unbekümmerheit, als hätte man das schon seit ewig gemacht, eben das Gute-Laune-Spiel des Punk Rocks. Jetzt zu "Endgame": Ich habe mir extrem viel Zeit gelassen, um meinen Fehler des Ignorierens zu korrigieren und die Scheibe ein paar Mal von vorne bis hinten durchgehört und analysiert. Ich habe herausgefunden, dass "Endgame" eine erwachsene Scheibe geworden ist. Die Mitsing-Refrains sind natürlich immer noch da, die Schnelligkei,t die geilen Hooks, aber auch die Arrangements haben sich zum Guten verbessert, denn wir wollen ja nicht ewig die gleichen Sachen hören, wie das zum Beispiel von Offspring mehrheitlich der Fall war. "Make It Stop", der mit einem Kinderchor anfängt, "Help Is On The Way", die erste Single-Auskoppelung "Wait For Me" - sie alle haben geniale, sozial-kritische Texte vom Krieg bis zu Umweltkatastrophen, und dafür zolle ich Rise Against hohen Respekt, denn sie gehen die Probleme auch innenpolitisch sehr streng an und wollen einfach die Leute für diese Problemen sensibilisieren. Aber denen, die sich einen Scheiss um die Parolen kümmern, ist halt die Gute-Laune-Musik da mit den unzähligen eingängigen Chören in den Refrains, die geile Stimme von Frontmann Tim McIlrath und die geile Instrumentierung von Rise Against, der Punk Rock ist nicht progressiv, aber hier haben wir sehr gute Musiker am Werk, und wenn ich wieder einmal ehrlich mit euch bin: Rise Against sind die absolute Nummer eins im Punk Rock, ohne Wenn und Aber. Für mich im bisherigen Verlauf des Jahres klar die beste Scheibe. Ganz Stark!
Daniel J.
 

Punkte: 9.0 von 10
NAZARETH - Big Dogz
Ear Music/Phonag
In die gleiche Kategorie der Rock-Dinosaurier gehören nebst Uriah Heep oder Deep Purple, wenn man von noch aktiven Bands aus der Gründerzeit Ende der 60er ausgeht, ohne Zweifel auch die Schotten Nazareth. Sie feierten unlängst ebenfalls bereits vier Dekaden ihrer grossartigen Karriere und waren in den letzten Jahren auch immer fleissig unterwegs. Nachdem die stilistisch etwas fahrigen 80er und 90er überstanden waren, besann man sich Ende des Jahrtausends wieder auf die alten Tugenden, brachte 1998 das tolle Album «Boogaloo» heraus und war bereit für die Bühnen den Welt. Leider verstarb kurz darauf und das mitten auf der Tour Schlagzeuger Darrell Sweet und verursachte so einen albummässigen Stillstand von zehn Jahren. In dieser Zeit waren Nazareth ohne Deal und mussten wohl oder übel spielen, damit wenigtens etwas Kohle rein kam, da ja auf der Seite der Tonträger kommerziell gesehen kaum mehr was zu holen war. Zum Jubiläum kam schliesslich «The Newz» heraus und zeigte auf, dass das alte Gründer-Gespann McCafferty/Agnew sein kompositorisches Pulver offenbar noch nicht ganz verschossen hat. Die Scheibe wirkte insgesamt zwar nicht ganz so homogen und klang mitunter ganz schön ruppig und ungewohnt rau. Trotzdem war dem Teil viel Lob beschieden und das erhofft man sich nun zum neusten Wurf mit dem Titel «Big Dogz» auch. Eins ist schon nach dem ersten Durchlauf klar, nämlich dass das neue Werk bedeutend ruhiger und bedachter aufgebaut ist. Das grimmige (Comic-) Cover mit fletschenden Hunden suggeriert allerdings eine gewisse Härte, die aber nicht wirklich auszumachen ist. Vielmehr dominiert die Abwechslung, die erstmal durch den genialen Opener «Big Dogs Gonna Howl» die 70er im Stil der alten UFO herauf beschwört. Dan McCaffertys Reibeisenstimme passt hier wie die berühmte Faust aufs Auge. Ähnlich gut rockt darauf «Claimed» und speziell bei «No Mean Monster» hört man Pete Agnews Bass herrlichst bollern. Eher ungewöhnlich empfängt einen «When Jesus Comes To Save The World Again», wo sich zu tiefen Pianoklängen zuerst akustische Gitarrenklänge anschliessen, Dan fast fragil anfängt singen und der langsam einsetzende Bass eine Art Spannung aufbaut, die dann aber doch nicht in einem lauten Part endet. Schon fast fluffig regt «Radio» zu einem spontanen Tänzchen an, während das über 7-minütige «Time And Tide» sich fast zäh gebärdet, aber einfach was Beruhigendes ausstrahlt. Das Gegenteil davon ist das groovige «Lifeboat» und was die Stimme von Dan noch hergibt, zeigt das bluesige "Watch Your Back». Wenn alle elf Songs durch sind, verspürt man sofort den Drang, die CD nochmals abzuspielen. Unerwartet gut und nie langweilig!
Rockslave
   
Punkte: 9.0 von 10
SEPTICFLESH – The Great Mass
Season Of Mist
/Irascible
Die Griechen, die sind ja schon ein eigenwilliges Völkchen, was den Sound betrifft. Nebst den sehr bekannten Rotting Christ zählen auch Septicflesh (seit der Reunion 2007 zusammen geschrieben) zu den absolut starken, weil eigenwilligen Vertretern des Black Metals. Nach „Communion“ folgt nun knapp 3 Jahre später „The Great Mass“, welches mit „The Vampire From Nazareth“ auch geradlinig durchstartet: Nach einem an Samael’s „Moongate“ erinnernden Intro bricht die Hölle los, die Jungs pflügen sich brutal-düster durch die Botanik und lassen keinen Stein auf dem anderen, aber immer mit Abwechslung im Gepäck! Da erklingen Frauenstimmen im Hintergrund, es wird gegrowlt und gesungen, chorale Einspielungen bewirken eine beklemmende Atmosphäre und die Instrumental-Fraktion setzt alles dran, dies zu untermauern – mit Erfolg! Septicflesh behaupten sich mit einem kompakten Paket aus Härte und Melodie, es wird nie nur geprügelt sondern stets auf die Atmosphäre geachtet, welche ja die Band schlussendlich auch so einzigartig macht. „Pyramid God“ stampft im Mid Tempo daher, erklingt schon beinahe rockig (für Septicflesh-Verhältnisse, klar) und könnte live zum echten Kracher avancieren. Das absolute Prunkstück von „The Great Mass“ dürfte der Horror-Song „Mad Architect“ sein, denn so überzeugend hat wohl selten jemand den Wahnsinn vertont, wer bei diesem Lied keine Gänsehaut bekommt, dem ist wohl nicht mehr zu helfen. Man könnte einwenden, dass die Produktion ohne jegliche Ecken und Kanten auskommt, dass alles sehr glatt poliert ertönt – aber hey, bei welchen Bands ist dies heute nicht der Fall? Ausser man versucht, einen auf extrem true zu machen und bannt seine Garagen-Kompositionen (wahlweise auch Keller) auf ein Acht-Spur-Band. Deswegen: „The Great Mass“ bedarf keiner grossen, ausschweifenden Worte, der Sound und die Stimmung sprechen für sich: krachend, düster, brutal, beklemmend, beängstigend, rockend, beinahe schon locker (beispielsweise bei „Rising“)… All das und noch viel mehr haben die Griechen in ihren Sound eingearbeitet. Hört’s euch an und lasst euch überzeugen, hier wird Musik noch gelebt und nicht bloss erzeugt!
Toby S.  

Punkte: 9.0 von 10 
GRAVE DIGGER - The Ballad Of Mary (EP)
Napalm Records/Musikvertrieb
Kennen wir diese Nummer nicht schon? "The Ballad Of Mary (Queen Of Scots)" haben die deutschen Grabschaufler schon auf ihrem Jahrhundertwerk "Tunes Of War" veröffentlicht. Da Grave Digger auf dem letztjährigen Wacken Open Air die komplette Scheibe zum ihrem 30-jährigen Bestehen spielten, bot es sich an, gleich die Gelegenheit beim Schopf zu packen und die Gastsänger von Wacken ins Studio zu holen. So erklingt "The Ballad Of Mary" in einer modernisierten Version. Häuptling Chris Boltendahl teilt sich dazu den Gesang mit niemand Geringerem als der Metal-Lady Nummer 1 aus Deutschland, Doro Pesch. Zusammen mit Streicherarrangements, der feinfühligen Akustikarbeit von Gitarrist Axel Ritt und dem sehr passenden Gesangsduett ergibt dies eine fantastische, neue Version. "The Ballad Of Mary" erklingt gleich noch in einer "Extended Symphonic Version". Als zweiter Gastsänger darf sich Hansi Kürsch (Blind Guardian) den Text mit dem Reaper bei "Rebellion" teilen. Ein Song, der neben "Heavy Metal Breakdown" bei keiner Show des Quintetts fehlen darf. Auch hier darf man von einer harmonischen Ergänzung sprechen. Als abschliessende Nummern sind die beiden Tracks "Coming Home" und "Highland Farewell" zu hören. Beide Nummern sind von der letzten Studioscheibe "The Clans Will Rise Again" bekannt. Die EP ist nicht nur was für die Fans der Truppe, sondern zeigt Grave Digger von ihrer besten Seite.
Tinu
 
Punkte: keine Wertung
ROOTLESS - Dominate The Chaos
Ultimhate Records/Non Stop Music

Wir wär's, wieder mal einen voll in die Fresse zu kriegen? Ich meine das natürlich nur musikalisch, denn wir wollen hier notabene keine Gewalt verherrlichen. Aber bei dem neuen Output der Östereicher von Rootless, das sich "Dominate The Chaos" nennt, ist die Intensität und Brutalität verdammt hoch. Death, Thrash, Hardcore - diese drei Genres zusammen vermischt gibt einen richtig grossen Wutklumpen, der mit dem Gesang von Daniel Valicek seinen Höhepunkr erreicht. Das gewaltige Stimmorgan des Österreichers ist in den tieferen Lagen der Hölle zu finden, aber immer noch verständlich, was mir persönlich richtig gut gefällt. Also kein unverständliches Gemurmel. Die vier anderen Kerle der Truppe stehen dem Sänger auch in Nichts nach, denn hier werden tonnenschwere Gitarrenriffs an die Hörmuschel geschleudert, das Double Base des Drummers Simon Altmann ist omnipräsent, aber das Snare, Leute, klingt so echt wie ein Schuss von einem Sturmgewehr. Und dieses Gefühl sorgt richtig für Gänsehaut, denn das Inferno, das Rootless da ablassen, klingt wie eine Apokalypse von einem Krieg, der wie ein Sturm über uns hinwegfegt. Die zwölf Songs sind ausserdem abwechslungsreich gestaltet, was das Songwriting angeht, und die Produktion ist auch amtlich. Also, Leute, die es gerne hart haben: Hier müsst ihr mal reinhören, nur um auch mitzureden, wenn es darum geht, Kriegserlebnisse auszutauschen. Fett!
Daniel J. 

Punkte: 8.9 von 10
SCAR SYMMETRY – The Unseen Empire
Nuclear Blast/Warner
Dass sie es verstehen würden, bombastischen Metal ohne Kitsch zu machen, grosses Ohren-Kino, ohne gleich im musikalischen Disneyland zu landen, mit diesen oder ähnlichen Worten hatte ich 2008 "Holographic Universe", den dritten Silberling von Scar Symmetry zum Kauf angepriesen. Nun, drei Jahre, einen Sängerwechsel und das ebenfalls gelungene "Dark Matter Dimension" später sind die Schweden mit ihrem neuen Langeisen zurück. Und was ich vor drei Jahren schrieb, das gilt, den Metal-Göttern sei Dank, immer noch. Gut, mit den gar auf Single getrimmten "The Anomaly" als Opener und "Domination Agenda" hat man zwar schon zwei etwas zuckrige Songs mit dabei. Mit den restlichen sieben Songs jedoch entführt man den Zuhörer, wie es die Fans lieben, in eine abgefahrene und abwechslungsreiche Cyberwelt, dominiert von dem sich duellierenden Sängerduo Roberth Karlsson (growls) und Lars Palmqvist (clean) und den exorbitanten Gitarrenkünsten Per Nilssons. Sci-Fi Metal könnte man sie nennen, diese aufregende Mischung aus schwedischem Death, nie billig wirkenden Synthies, betörend schwebenden Melodien und frickeligen Prog-Parts. 'Kleckern' gehört nicht zum Vokabular des skandinavischen Sextetts, das beweisen Nummern wie das stampfende "Illuminoid Dream Sequence", das epische "The Draconian Arrival" oder der mit einer an Disturbed erinnernden Strophe ausgestattete Titeltrack. So abwechslungsreich die Stücke dabei sind, so stringent und auf den Punkt gebracht sind sie geschrieben, mit nicht ganz sechs Minuten ist das zwischen räudigen Death-Sprints und erhaben melancholisch gesungenem Refrain pendelnde "Seers Of The Schaton" das längste Stück dieser Scheibe. Doch nicht nur des gelungenen Spagats zwischen Komplexität und Zugänglichkeit wegen gilt für diesen Silberling Kaufpflicht. "The Unseen Empire" ist gleichzeitig auch ein Gitarrenalbum erster Güte. Jeder einzelne Song wartet mit einem Gitarrensolo auf, das nicht von dieser Welt zu sein scheint.
Kissi 

Punkte: 8.9 von 10
THE GATES OF SLUMBER – The Wretch
Rise Above Records
War "Conqueror" von 2008 noch klar urwüchsigem Metal der 80er verschrieben, so setzten The Gates Of Slumber mit dem Nachfolger "Hymns Of Blood And Thunder" schon an zum Sprung zurück in die verdrogten 70er. Mit ihrem neusten Werk "The Wretch" sind sie nun definitiv dort gelandet. Zwar fand sich bei dem Trio aus Indianapolis schon in der Vergangenheit das eine oder andere psychedelische Versatzstück, doch erst jetzt hat man Kriegshymnen und Galopp endgültig den Rücken gekehrt. Auf "The Wretch" regiert stilistisch Doom Metal der guten alten Schule. Saint Vitus schwingen mit, Pagan Altar und natürlich, wie könnte es anders sein, Black Sabbath der frühen Tage. Vom eröffnenden "Bastards Born" bis zum über zwölf Minuten langen Abgesang "Fire And Iron": Kaum je übersteigt der Dreier das Tempo einer Schildkröte. Einzig die straighteren "To The Rack With Them" und "Coven Of Cain" marschieren etwas strammer, aber immer noch gemütlich daher. Langweilige Sache also? Mitnichten, denn The Gates Of Slumber reihen nicht einfach Miesepeter-Hymne an Miesepeter-Hymne, sondern verstehen es mithilfe einer rohen und organischen Produktion den Spirit der schon genannten Sabbath zu Ozzy-Zeiten aufleben zu lassen, ohne sich als simple Kopie zu gebärden. Zwar kann Bandkopf Karl Simon auch weinerlich hoch krächzen, wie er etwa im schleppenden "Day Of Farewell" beweist, doch singt er meist in einem tieferen, kratzbürstigeren Timbre und besitzt, wie sich in "Castle Of The Devil", dessen Bassline im Zwischenteil vielleicht etwas gar derer in Sabbaths "Warning" ähnelt, zeigt, auch über reichlich Volumen in seinem Stimmorgan. "The Wretch" – ein musikgeschichtlicher Rückschritt, der sich als qualitativer Fortschritt entpuppt und perfekt in eine Zeit passt, in welcher Retro-Rock so in ist wie schon lange nicht mehr!
Kissi

Punkte: 8.8 von 10
PYLON – Armoury Of God
Quam Libet Records/Non Stop Music
Eigentlich wollte ich zu dieser Scheibe ja eine negative Kritik schreiben. Nicht nur, weil ich in den Danksagungen erwähnt werde und ich meine Unabhängigkeit auf dem Prüfstand sah. "Armoury Of God", Pÿlons viertes Langeisen und gleichzeitig abschliessender Teil einer mit "The Eternal Wedding Band" (2006) eröffneten und mit "Doom" (2009) weitergeführten Trilogie, erschloss sich mir auch nach mehrmaligem Durchhören einfach nicht, und so legte ich den edel aufgemachten Silberling erstmal enttäuscht beiseite. Tage vergingen, bis ich mir den neusten Output unserer heimischen Experten für Zeitlupen-Sound wieder anhörte. Und als dann die ersten Takte des Openers "The First Church" aus meinen Boxen waberten, schleppend, trist, beklemmend, kam unabwendbar die Erkenntnis: So muss Doom Metal klingen! Ok, vielleicht könnte man an der Produktion noch schrauben, hin und wieder, wie etwa in der Strophe des ansonsten entzückend depressiven "Gravestar", geht der Gesang von Matt Brand schon etwas unter. Doch egal ob mit dem melancholisch balladesken "In From The Funeral Fields", dem erdig rollenden "Hollow Sky", dem nicht nur von der diabolischen Dramatik her an Candlemass erinnernden "Hunter Angels" oder dem unheilvoll dahinwalzenden "In Serpent Tongues", Pÿlon gelingt es auf "Armoury Of God" unentwegt, neblig triste Klanglandschaften auferstehen zu lassen, die das aktuelle Frühlingswetter wie einen irrealen Traum erscheinen lassen. Darauf muss man sich einlassen, ein Snack für zwischendurch ist das nicht. Man muss den minimalistischen Riffs und dem entrückten Gesang Zeit lassen, viel Zeit sogar. Tut man dies, so entwickelt "Armoury Of God" eine hypnotische Kraft, von derer gefangen man so schnell nicht wieder loskommt.
Kissi 

Punkte: 8.7 von 10
WINDS OF PLAGUE - Against The World
Century Media/EMI
Schon mal was von Epic Deathcore gehört? Nein? Dann seit ihr hier richtig, denn mit Winds Of Plague haben die Vorreiter diese Subgenres die Vormachtstellung und werden diese mit grosser Sicherheit gegen eventuelle Störenfriede verteidigen. Das südkalifornische Sextett mit seinen Hardcore- und Death Metal-Wurzeln ist eine pikante Kombination, die in dieser Form noch nie da gewesen ist. Für eine amtlich druckvolle Produktion konnten die Amerikaner den Grammy Award-Gewinner Matt Hyde (Slayer, No Doubt, Hatebreed) für sich gewinnen. Dass man so einen Topmann an den Reglern verflichten konnte, zeugt vom immensen Potenzial, das in dieser Krachertruppe steckt. Ja, das Wort Epic ist wie der Schlüssel zum System der Kalifornier, denn in den 12 Songs sind die Orchestralen Elemente allgegenwärtig und unterstützen die superben Gitarren, wo sie nur können. Also rechnen wie zusammen: Wir haben einen Hardcoresänger, der auch im Death Metal-Sektor wildert, die Instrumentierung ist gewaltig filigran und hat zum Beispiel eine Gitarrenfraktion, die locker mit jeder grossen, derben Krachkapelle mithalten kann, die zu einem Fels mutierenden Bass und Drums unterstützen das Killerkommando ohne mit der Wimper zu zucken - gibt also summa summarum eine Band, die ziemlich hart mit Orchester im Schlepptau, vielen Melodien und geilen Songarrangements ihr Können darlegt und somit extrem zu überzeugen vermag. Reinhören in die Scheisse, und zwar subito!
Daniel J. 

Punkte: 8.7 von 10
LAKE OF TEARS – Illwill
AFM Records/Musikvertrieb
Ich kann mich noch gut an meine Rezension zu „Moons And Mushrooms“, dem Vorgänger, erinnern: Da war die Rede von legalen und illegalen Substanzen zur Erschaffung, Reminiszenzen an Pink Floyd und Konsorten sowie der Aufforderung, mit offenen Ohren an das Werk heran zu gehen. Nun, knapp 4 Jahre später ist endlich der Nachfolger erschienen: „Illwill“ knüpft stellenweise stark an den Vorgänger an, „Floating In Darkness“ ist typisch rockig, düster und entweder nehmen sich die Schweden bei den Lyrics selber nicht so Ernst, oder sie sind komplett in die Klischee-Schublade abgedriftet. Ich nehme jetzt mal das erstere an. Egal. „Illwill“ ist dann der ultimative Track, wenn es um Lake Of Tears geht: Treibend prescht er vorwärts, mit den typischen Melodiebögen versehen, und einem Daniel Brennare, der sich im Refrain so richtig schön auskotzt. Es kommt einem fast so vor, als wären die Schweden aus ihrem Drogentrip aufgewacht, mit mörderischen Kopfschmerzen und miserabler Laune, und hätten sich in diesem Zustand ins Studio begeben. Was dann auch in solchen beinahe schon thrashigen Tracks wie „The Hating“ resultiert, oder das eindeutig von Venom und Konsorten inspirierten „Parasites“ und speziell „Midnight Madness“. Dazwischen gibt es auch die eher ruhigeren Parts mit Songs wie „House Of The Setting Sun“ (klasse Anspielung) oder „Behind The Green Door“. Alles in allem kann man sagen, dass „Illwill“ deutlich straighter zu Werke geht als noch die Vorläufer und sich auch dementsprechend leichter in den Gehörgängen festsetzt. Man könnte jetzt sagen, dass der rote Faden fehlt und die Jungs sich ziellos in verschiedenen Bereichen tummeln – mag sein, aber genau diese Abwechslung bringt Leben in die Bude! Also, zieht euch ein Balisto, geht auf den Friedhof, braust den Highway entlang, was auch immer – aber hört euch dazu die neue Lake Of Tears an, denn so düster-rockig-locker seid ihr noch nie unterwegs gewesen!
Toby S.
 

Punkte: 8.5 von 10
BELIEVER – Thranshuman
Metal Blade/Sony Music

"Wir möchten Kunst und Musik in Einklang bringen" - ein schönes Statement der Band Believer, die mit "Thranshuman" ihr 5. Studio-Album präsentieren und mit dieser Aussage schon mal meine Aufmerksamkeit auf sich gezogen haben. Das von A-Z durchdachte Meisterwerk der Herren aus Pennsylvania ist ein Konzeptalbum und befasst sich textlich mit transhumanistischem Gedankengut. Musikalisch bietet das Album eine sehr grosse Bandbreite an Songstrukturen bzw. Stilrichtungen, die man gekonnt zusammenfliessen lässt. Auch der Gesang wechselt zwischen klarem Gesang bis hin zu kotzendem, trashigem Grunzen. Vielleicht bin ich dem Album so offen gegenüber, weil ich über Steven Wilson zu Opeth geraten bin. Nicht falsch verstehen, ich möchte hier keinen Vergleich ziehen! Ich möchte lediglich erklären, wie vielschichtig dieses Album geraten ist. Daher: Nur zu empfehlen für Musikliebhaber, die auch mal über den Tellerrand hinaus schauen können und offen sind für reichlich kreatives und provokatives Schaffen, denn hier gibt es was auf die Ohren, auf die Augen und was aufs Gehirn! Tip: Auf youtube gibt es einen aussergewöhnlichen Clip über das Entstehen des Fotos auf dem Album-Cover. Diesen findet ihr unter: "Believer Transhuman Album Cover Photo Shoot". Hierbei arbeitete man erneut mit dem Künstler Michael Rosner zusammen.
Liane P.  

Punkte: 8.5 von 10
HORIZON ABLAZE - Spawn
Mayhem Music
Mit "Spawn" geben die 2008 gegründeten Norweger Horizon Ablaze ihr Debut auf den Markt. Gleich am Anfang einer Diskografie mit einem Konzeptalbum zu beginnen, ist ein mutiger Schritt. Und diesen Schritt haben Horizon Ablaze gemacht. "Spawn" handelt thematisch von zweiten Weltkrieg, und dass man sich in diesem keine Kissenschlachten geliefert hat, hört man dem Album an. Schleppende Death Metal-Riffs, gepaart mit einem überragenden Drummer und unterstützt durch orchestrale Einspieler lassen einen sich hier direkt im Schützengraben an der Front wägen. Ein Album genau nach meinem Gusto, hier wird Brutalität nicht in übertriebenem Masse zelebriert, nein, hier wird Wert gelegt auf Atmosphäre, Spannung und Unterhaltung. Sozusagen das Ü-Ei des Death Metal. Wäre das Album ein wenig solider produziert und hätten die Norweger einen nur wenig mehr charismatischen Sänger, die Band wäre der absolute Geheimtip. Insofern sich die Herren nicht zurück entwickeln,  könnte sich diese Formation sicherlich etablieren. Auf diesem Album berufen
sie sich auf die Wurzeln dieses Genres, lassen aber auch moderne Einflüsse zu. Eine viel versprechende Formel, mit der es gilt, mich auch in Zukunft umzuhauen!
Steve Butcher

Punkte: 8.5 von 10
NORTHER – Circle Regenerated
Century Media/EMI
Da hat das Promo-Schreiben ganz Recht: Die Finnen Norther wurden lange Zeit als zweitklassiger Verschnitt ihrer Landsmänner Children Of Bodom verschrieen, und das nicht ganz zu Unrecht. Schwedischer Melodic/Death als Grundwert, angereichert mit einer keifenden Stimme an der Kante zum Black Metal und auf Bombast schielende Keyboard-Teppiche bzw. -läufe, so lässt sich der Sound beider Bands grob umreissen. Auch "Circle Regenerated", Northers nunmehr sechstes Album, ist nach diesem Muster gestrickt. Doch während die Bodomkinder kontinuierlich an Orientierung zu verlieren scheinen – man höre sich den Rohrkrepierer "Relentless Reckless Forever" an – führt Norther's Weg steil nach oben und dies trotz des Abgangs von Fronter Petri Lindroos (jetzt Ensiferum). Nicht nur wurde mit Aleksi Sihvonen perfekten Ersatz gefunden, sondern auch das Songwriting wurde im Vergleich zum Vorgänger "N" verfeinert. Das macht nur schon der Einsteiger "Through It All" klar, ein furioses Up Tempo-Geschoss mit erhabenem Refrain und abgedrehten Backing Vocals. Während COB mit der Eintönigkeit von Alexi Laihos Gesang zu kämpfen haben, umschiffen Norther diese Klippe gekonnt mit den cleanen Parts, gesungen von Gitarrist Kristian Ranta. Schwächelten diese auf dem Vorgänger noch, gereichen sie durch ihre Epik und Eingängigkeit dem Fünfer nun zum Vorteil. Und anstatt den immer gleichen Klangfarben zu frönen, gibt's hier mal einen Industrial-Beat ("Thruth"), da mal scharfe Thrash-Riffs ("Some Day", "We Do Not Care"), und das alles auf technisch beeindruckendem Niveau. Zugegeben, nicht alle Nummern auf "Circle Regenerated" besitzen das selbe Hit-Potential wie der Opener, doch die direkte Konkurrenz vom Bodom-See schlagen Norther damit um Längen. Der Schüler ist zum Meister geworden.
Kissi  

Punkte: 8.5 von 10
STONEY CURTIS BAND - Cosmic Conn3ction
Provogue Records/ Musikvertrieb
Obwohl schon seit über zehn Jahren musikalisch unterwegs, ist die Stoney Curtis Band meinen blueshungrigen Ohren bisher entglitten, aber dank meiner bescheidenen Tätigkeit für Metal Factory ist mir diese Blues Rock–Perle ins Haus geschneit, und seither befindet sich die Scheibe in meinem Player in Dauerrotation! Zum Entsetzen zahlreicher Blues-Puristen, für die Frickelmeister wie Stevie Ray Vaughn oder Gary Moore (Mögen beide sanft, aber nicht leise ruhen!) verachtenswerte Ketzer waren, lässt es auch Stoney Curtis mit wechselnden Sidekicks immer wieder ordentlich krachen. Schon der Opener "Blues & Rock'n'Roll" ist Programm, mit viel Tempo und Overdrive erklärt uns Stoney den Sinn seines Lebens, um dem Hörer danach mit Track Nummero Zwei, "When The Sweet Turns To Sour", eine eindrückliche Lektion in Sachen Blues ohne Schmalz und Pathos zu erteilen. Die Entspannungsphase wird mit dem locker entspannten Shuffle "Headin‘ For The City" fortgesetzt, bevor danach Stoney Curtis, der im echten Leben eigentlich Curtis Feliszak heisst, mit der Wah Wah-Orgie "Soul Flower" das beste Lenny Kravitz-Stück raushaut, das Letzterer leider nie geschrieben hat. Und in schön abwechselnder Manier geht es weiter, von locker bluesig ("Good Lovin' Done Right"), über sanft ("Infatuation Blues") bis zu richtig heftig ("Mary Jayne", "Before The Devil Knows You're Dead", "Rise Up") überzeugt das Powertrio auf der ganzen Länge der immerhin 68 Minuten dauernden, von Mike Varney opulent produzierten Scheibe, grossartig! Wem bei Bands bzw. Interpreten wie Jimi Hendrix, Stevie Ray Vaughan, Blue Cheer, George Thorogood, Gary Moore, Mountain oder Jeff Healey das Wasser im Munde zusammenläuft, sollte unbedingt in diese CD mit Ohrgasmusgarantie investieren!
Mirko B.

Punkte: 8.5 von 10
MY INNER BURNING - Eleven Scars
Steamhammer/SPV
My Inner Burning bringen mit "Eleven scars" hiermit ihr zweites Album auf den Markt. Schon das Debutalbum hat vor knapp zwei Jahren die Kritiker überzeugt und so knallen uns die fünf Deutschen wieder ein sattes Stück vor den Latz. 11 Songs mit viel Power, Melodie und wütenden Momenten. Frontfrau Becky überzeugt extrem mit ihrem kraftvollen Organ. Dabei wechselt sie auch mal in ruhigere Passagen wie bei "Electrified". Unterstützt wird sie von einem druckvollen Drumming, tiefgestimmten Gitarren und natürlich von Jörg Janssen mit seinen Growls. Gerade das Zusammenspiel der klaren Stimme von Becky und den Growls passt perfekt. Dadurch wirken die einzelnen Refrains sehr abwechslungsreich, aber doch eingängig. Da sich aber dieses Duett doch bei den meisten Songs wiederholt, kann es je nach Stimmung auch zu einer Langeweile führen. "When I'm Gone" ist ziemlich atypisch gegenüber den restlichen Songs. Es beginnt sehr langsam und erinnert stark an das Intro von Metallica's "One". Wir hören hier im Verlaufe der nächsten Minuten die gesamte stimmliche Bandbreite in einem sphärischen Umfeld. Toller Song. Dagegen ist "Gone Wrong" der härteste Song der Scheibe. Hier wird geknüppelt, und die beiden am Mikrofon liefern sich ein geiles Duett. Der Song geht direkt ins Hirn und bleibt da auch sofort hängen. "Eleven Scars" sind elf Songs, die es in sich haben. Es macht richtig Spass, zuzuhören. Der Sound ist klar und gut abgemischt. Natürlich gibt's hier noch Verbesserungspotential, aber es ist ja auch erst die zweite Scheibe dieses jungen Quintetts. Gebt ihnen einen Chance und kauft das Album.
Timo K.
 
Punkte: 8.5 von 10
MIRROR QUEEN – From Earth Below
Tee Pee Records
Noch vor wenigen Jahren war Stoner Rock in aller Munde. Doch aktuell gibt's kaum mehr eine Truppe, die diesen Musikstil praktiziert. Mit Mirror Queen haben wir aber einen Vertreter dieses Genres mit ganz viel Klasse. Hervorgegangen ist die Band aus den New Yorkern Kreisor. Die Truppe von Gitarrist und Sänger Kenny Kreisor brachte es auf immerhin drei Alben. "From Earth Below" sollte der vierte Output werden. Mit zwei neuen Mitstreitern formierten Kenny und Drummer Jeremy O'Brien die Gruppe Mirror Queen. Unter diesem Namen erscheint nun der Longplayer. Die Truppe setzt den Schwerpunkt eindeutig auf die fetten Gitarrenriffs und die satten Rhythmen von Bass und Schlagzeug. Die Vocals spielen die zweite Geige. Die Songs sind nämlich ziemlich spartanisch damit ausgestattet. Zudem wurde dem Gesang, auch bei der Produktion bzw. dem Mix, nicht viel Beachtung geschenkt. Trotzdem wäre "From Earth Below" ganz ohne Vocals nicht halb so stark, denn unter dem Strich sind reine Instrumentalalben auf Dauer schlichtweg langweilig. Mirror Queen belassen es aber nicht bei klassischem Stoner Rock. Sie bedienen sich auch ausgiebig im 70er-Fundus. So sind Einflüsse von Black Sabbath, Deep Purple, UFO oder Blue Oyster Cult auszumachen. Mit dem dezenten Hawkwind-Anstrich entsteht ein angenehmer Psychedelic-Touch. Mit diesem kreativen Mix, aber trotzdem eigenständigem Sound und starkem Songmaterial, spielen Mirror Queen in derselben Liga wie Spiritual Baggers oder Kayser.
Chris C.
 
Punkte: 8.2 von 10
DER W. – Was ist denn hier nicht los (EP)
3R Entertainment/Musikvertrieb
Ex-Bassist der Böhsen Onkelz und Songwriter Stephan Weidner scheint auch im Leben nach den Bö nichts an Energie verloren zu haben. Denn diese sechs Lieder beinhaltende Mini-CD beherbergt ausschliesslich neue Songs. Das verwundert, kam doch das letzte reguläre Album erst im Dezember 2010 heraus. Es wäre aber wirklich schade gewesen, wenn "An die, die wartet", das melancholische "In stürmischer See" oder der Rocker "Heiss" nie die Fans erreicht hätten. Das grösste Hit-Potential besitzt für mich die Hymne "Gewinnen kann jeder". Diese kann hervorragend Fussball- oder Eishockeyfans trösten, wenn die Lieblingsmannschaft wieder einmal verloren hat. Aufgepeppt werden die sechs neuen Kracher durch zwei Videos von der "Autonomie"-Scheibe. Während "Machmalauf" harmlose Studio-Homevideos zeigt, schockiert "Fleisch". Das Bildmaterial der Tierrechtsorganisation PETA führt einem vor, wie Tiere für die Grossfleischindustrie gehalten und geschlachtet werden. Text und Bilder können als Abschwörung vom Fleischkonsum wahrgenommen werden, propagieren aber wohl eher ein bewusstes Fleischessen, bei dem die Herkunft wichtiger als der Preis sein sollte. "Was ist denn hier nicht los" ist somit eine Runde Sache für Der W-Fans. Ob man dafür aber den Preis eines regulären Albums zahlen soll, bleibt fraglich.
Roger W. 

Punkte: keine Wertung
PIEL DE SERPIENTE – Inevitable
Pure Rock Records/Non Stop Music
Ich geb ja zu, ich war ganz schön skeptisch, als ich diese Platte erstmals vor mir hatte – spanischer Heavy Metal. Bei spanischen Songs fallen mir zuerst Bands wie Ska-P oder Heroes del Silencio ein, die für sich genommen schon gut sind, aber nicht gerade meiner Vorstellung von Hard Rock entsprechen. Doch Piel de Serpiente (zu Deutsch "Schlangenhaut") zeigen, dass Südländer nicht nur Feuer, sondern offensichtlich auch Metal im Blut haben und richtig guten, soliden Rock machen können. Runde Kompositionen und sehr einprägsame Melodien, die durch die Klangfarbe der Sprache noch mehr herausgearbeitet werden, zusammen mit der kräftigen Stimme von Sänger Lufti Salah Al-Karbutli, machen diese Platte zu einem der besten Exporte Spaniens seit langem. Die spanischen Lyrics sind zwar ein wenig gewöhnungsbedürftig, doch dieses Album macht einfach gute Laune, ohne dabei klischeehaft zu sein. Die Band wagt sich mit "Sons Of The Night" auch an einen englischen Song, wobei der Sound hier viel kantiger wirkt und etwas an Rage erinnert, was den Spaniern sehr gut steht. Allerdings wird bei diesem Song auch klar, warum die Band sich an ihre Landessprache hält – der Akzent ist unüberhörbar, wobei das irgendwie ganz charmant ist. "El Umbral" überzeugt durch interessante Riffs, und auch "La Marea Del Ayer" prunkt mit einem rockigen Gitarrensolo, das den als Ballade angefangenen Song auf rockige Höhen führt. Mit "Ronnie James" haben Piel de Serpiente dem kürzlich verstorbenen Ronnie James Dio ein Denkmal gesetzt. Für die Band, die es bereits seit 2004 gibt, ist es bereits das zweite Album, doch mit diesem Werk könnte ihnen der Sprung in internationale Gewässer gelingen. Inevitable, also unvermeidlich, ist eigentlich nur, dass einem diese Band nicht mehr aus dem Kopf geht. Meine Meinung über spanischen Hard Rock haben sie zumindest revidiert. Endgültig.
Patricia

Punkte: 8.1 von 10
EXAWATT - Among Different Sights
Musea Records
Hahaha... Exawatt haben Humor, verwursten die Italos doch tatsächlich "Breakfast In America" von Supertrampel ähh Supertramp, und die machen doch wirklich eine Progressive-Nummer daraus, herrlich komisch. Exawatt kommen wie gesagt aus dem Berlusconi-Land und zelebrieren laut eigenen Angaben Progressive Metal der Marke Kamelot, early Dream Theater und Conception. Und das kann man im Ganzen so stehen lassen. Den Gesang teilen sich hier Luca Benni und die hübsche Cecilia Menghi, wobei mir die Stimme von Cecilia besser gefällt, oder die zweistimmigen Gesangsparts. Luca's Stimme klingt mir etwas dünn. Die Songs sind durchwegs gut, sehr abwechslungsreich mit vielen Spielereien, Breaks und ein ausgeglichenes Guitar/Keyboard-Verhältnis. Man legt viel Wert auf gute Melodien, und die immer wieder eingestreuten Instrumental-Parts erinnern tatsächlich öfter an Dream Theater. Einen Song hervorzuheben ist nicht nötig, da alle gut sind, obwohl es auch bei "Among Different Sights" einige Durchläufe braucht, um die Tracks zu kapieren und wirklich zu geniessen. Aber dann entfalten sich einzelnen Lieder nach und nach. Man wird zwar nachher erkennen, dass die Italos nichts Neues erfunden haben, aber das ist ja auch nicht unbedingt nötig, um gute Musik zu machen. Dies ist einfach ein gutes Stück Progressive Metal, nicht mehr und nicht weniger, sonst gibt's eigentlich gar nicht mehr zu sagen, enjoy it!
Crazy Beat
 
Punkte: 8.1 von 10
KINGDOM COME - Rendered Waters
Steamhammer/SPV
Rendered Waters ist eigentlich keine Best Of-CD, obwohl hier acht bekannte Songs auf dem Rundling zu finden sind. Alle acht Songs kann man auf den ersten drei Alben "Kingdom Come", "In Your Face" und "Hands Of Time" in Original-Versionen finden. Und mit "Break Down The Wall" gib es sogar noch einen Track von Lenny's alter Band Stone Fury. Lenny hat all seinen alten Lieder einen neuen, zeitgemäßen Sound verpasst und das Ganze noch mit drei neuen Tracks ergänzt. Bei den alten Perlen wurden die Keys auf ein absolutes Minimum gesetzt und dafür bietet hier Gitarrist Eric Foerster ein gewaltiges Brett, vor allem beim unsterblichen "Should I" kommt das Riff derart fett aus den Boxen, dass man um die Membrane fürchten muss. "I´ve Been Trying" wurde stark verändert und geht schon fast als neuer Song durch, herrlich, wie Lenny den alten Krachern neues Leben gegeben hat. Auch "Pushing Hard" kommt mit gewaltigem Dampf daher, und auch die Drums knallen ohne Ende. Noch besser kommt das brettharte "Seventeen", einfach saugeil. Ja und auch einer meiner absoluten Faves "Living Out Of Touch" hat den Weg auf dieses Werk gefunden, und auch hier kracht's ohne Ende, fett fett Lenny. Mit "Dont Remember", einer der neuen Songs, hat dann doch noch eine echte Powerballade den Weg aufs Album gefunden. Auch die beiden anderen neuen Lieder fügen sich gut ein, ohne jedoch ganz das Niveau der anderen Perlen zu erreichen, aber das ist bei der Songauswahl ja auch nicht gerade einfach. Lenny wurde ja in seinen Anfangsjahren mit Kingdom Come öfters vorgeworfen, ein Zeppelin-Plagiat zu sein. Na klar hört man hie und da noch einige Zep-Anleihen aus Lenny's Songs, auch bei den überarbeiteten neuen Versionen hier, na und? Ich find's geil, es lästert ja auch keiner über die 4753gste AC/DC-Kopie, oder? Ich finde, Lenny hat hier ein grandioses Album geschaffen mit neuen und erneuerten Songs und darum geht meiner Meinung nach das Ganze nicht unter einer Best Of-CD durch.
Crazy Beat
  
Punkte:
8.1 von 10
AMON AMARTH - Surtur Rising
Metal Blade/Sony Music
Amon Amarth habe ich seit ihrem Auftauchen in der Szene mehr als einmal live gesehen, ohne mich jemals nachhaltig daran erinnern zu können, denn bei aller Sympathie für das Quintett war mir die Band immer etwas zu flauschig. Da mir aber momentan von so ziemlich jeder Ecke Werbung für die neue Platte vor den Latz geknallt wird und der Sängerbart mit dem anscheinend chronisch fettig-strähnigen Haupthaar (Ist Shampoo in Sverige eigentlich illegal?) mir von jeder Metalzeitschrift entgegen-'lächelt', war ich doch ein bischen neugierig, meine erste Studioaufnahme dieser Erfolgsband anzuhören und vielleicht dadurch zu ergründen, wieso denn genau diese Band soviel Erfolg hat. Nach mehrmaliger Einverleibung ist die Sache für mich klar, denn Amon Amarth machen auf "Surtur Rising" fast alles komplett richtig. Das Image vom freundlichen Metalwikinger kommt gut an, die Jungs wollen ihre metsaufenden Kameraden werden, die Mädels ihre Eltern mit heidnischen Fortpflanzungsabsichten ärgern. Die Songs sind zudem zwingend und decken mit ihrem eingängigen Songwriting, den Dicke-Hosen-Riffs und den ins Hirn fräsenden Melodien ein breites Spektrum ab. Der Frontbart hat ein souveränes, beeindruckendes Organ und der Texthintergrund mit den nordischen Mythen lässt bestimmt in manchem Kopf dauernd Szenen von Verrat, Kampf, schwerterschwingenden Halbgöttern oder Berserkern rotieren. Die Produktion ist zeitgemäss perfekt und hat trotz entschärften Ecken genug Druck, um vor dem Spiegel ohne schlechtes Gewissen Egobanging zu betreiben. Wer auf diese Art Musik steht, kommt an den Platzhirschen Amon Amarth zwangsläufig nicht vorbei, denn man muss neidlos zugeben, da reiht sich kommerziell gesehen Hit an Hit. Nach einem kompletten Durchhören der Platte befällt mich aber immer eine fast schon rituelle Trance, und da die Hinzunahme von Streichern und ein paar gar arg plastifizierten Sounds nicht meine Zustimmung finden, bleibe ich persönlich bei meiner Ansicht: Amon Amarth sind mir zu flauschig. Sympathische Gute-Laune-Mucke, aber ausser als Hintergrundbeschallung, die niemandem weh tut, nix für mich. Afficionados können blind zugreifen, Neueinsteiger sollten reinhören.
Hardy   

Punkte:
8.0 von 10
PATHFINDER - Beyond The Space, Beyond The Time
Sonic Attack
Wieder mal schafft es eine polnische Band, Westeuropa und den Rest der Welt zu erobern. Aber nicht wie üblich aus Polen in der härteren Gangart, sondern mit Bombast und Symphonic Metal. Die sechs Jungs (sowie die Gastsängerin mit der Sopranstimme) von Pathfinder packen in ihr Debutalbum "Beyond The Space, Beyond The Time" alles rein, was geht. Sie legen gegenüber Kamelot, Stratovarius oder RhapsodyOf Fire noch eine Scheibe drauf, um wohl den Bombast-Himmel zu erklimmen. Alles beginnt schon mit dem Intro "Deep Into That Darkness Peering". In diese knapp 3 Minuten wird wirklich alles reingepackt, was an Streich- und Blasinstrumenten erfunden wurde. Danach geht's mit "The Whisper Of Ancient Rock" trabend und sehr schnell weiter. Der Drummer hat ein unglaubliches Tempo drauf und lässt kaum Zeit, zu verschnaufen. Die Gitarrensoli überzeugen, genau so wie die Stimme von Fronter Simon Kostro. Zwischendurch fällt er zwar ziemlich krass in die Eunuchen-Gegend, aber es lässt sich aushalten. Auch die weiteren Songs "Pathway To The Moon", "All The Mornings Of The World" und "The Demon Awakens" schlagen in die gleiche Kerbe. Was aber sofort auffällt, ist die Tatsache, dass alle Songs extrem vollgeladen sind. Wir reden hier nicht nur von mehreren Gitarren, mehreren Stimmen oder Chören, nein es ist alles stets mit Keyboard, Orchestern jeglicher Art oder auch mit einem Spinett versehen. Der Zuhörer kriegt kaum alle Eindrücke mit. Es ist dermassen bombastisch, was mitunter fast zu viel wird. Manchmal ist weniger doch mehr. Einzig bei "Discovered Dreams" gönnen uns Pathfinder eine Verschnaufpause. Eine herrliche Ballade, welche im Duett von Simon und Agata gesungen wird. Ein wirklich toller Song. Wie gesagt geht's dann aber wie üblich weiter. Alle Tonspuren ausnutzen, alles reinpacken, was möglich ist, und das mit ungeheurer Geschwindigkeit. Ein Fazit zu ziehen ist echt schwierig. Die Band hat ein extremes Potential und strotzt nur so von Ideen. Aber wie gesagt, es ist so viel, und der Durchschnittsgehörgang kann dies gar nicht alles aufnehmen. Ein wenig tiefer stapeln, und dann wird's bestimmt ein Erfolg.
Timo K.  

Punkte:
8.0 von 10
THE ATOMIC BITCHWAX – The Local Fuzz
Tee Pee Records
Tatsächlich – ganz sicher kein April-Scherz und es kommt auch nicht mehr, wenn man das Ding zu Ende hört: "The Local Fuzz" besteht einfach nur aus "The Local Fuzz", einem 42 Minuten langem Instrumentalstück. Was man hier zu hören bekommt, sind 50 energiebepackte Riffs in Folge, die vom Psychedelic Rock aus den 60ern geprägt sind. Durch die stellenweise sphärischen Zwischenstücke zieht sich der 'Endlos-Song' nicht belanglos in die Länge, sondern überrascht ab und an mit abwechslungsreichen Übergängen. Der Sound an sich ist eigentlich keine grosse Überraschung, sieht man sich die Mitglieder von The Atomic Bitchwax mal genauer an. Alles alte Bekannte aus der New Jersey-Rock-Szene: Chris Kosnik, der 1994 bei Godspeed den Bass zupfte und das unglaubliche Album "Ride" (produziert von Rachel Bolan/Skid Row) mit eingespielt hatte, ist jetzt in dieser Konstellation wieder am Bass und zur Abwechslung am Gesang zu finden, am Schlagzeug sitzt Bob Pantella, der wohl mit Monster Magnet den Hals nicht voll genug bekommt und sich noch anderweitig engagiert und Finn Ryan von Core, ebenfalls Gesang und Gitarre. Die Band existiert nun schon seit 15 Jahren und für die unter euch, denen instrumentale Stücke zu langweilig sind, empfehle ich das Album mit dem schlichten Titel "3", welches 2005 erschienen ist. Von mir bekommen Atomic Bitchwax 8 Punkte. Wer so selbstbewusst dieses freche Scheibchen auf den Markt wirft, muss erhört werden. Ach ja, und falls jemand gerade ein Snowboard-Video drehen möchte und noch nach der passenden musikalischen Untermalung sucht: Bitte schön! Mal gespannt, wie sie das ganze live umsetzten wollen. Wer es wissen möchte, sollte am 21.4.2011 den Gig in Luzern besuchen.
Liane P.  

Punkte:
8.0 von 10
BLINDEAD - Affliction XXVII II MMIX
Mystic Productions
Welche Mucke erwartet der geneigte Metal-Hörer, wenn ein ehemaliges Mitglied von Behemoth bei einer Platte die Finger im Spiel hat? Genau, theoretisch sollte auf "Affliction XXVII II MMIX" von Blindead ordentlich geballert werden, immerhin hat Mateusz 'Havoc' Smierzchalski damit seine ersten grossen Brötchen gebacken. Umso grösser das Erstaunen, während sich der Opener "Self-Conciousness Is Desire" acht Minuten lang über Celli und akustischen Gitarren zu einer schleppenden Riffwalze heraufschraubt, um im letzten Drittel in einer gigantischen Effektwand zu versinken - hier darf der Baller-Fan gleich einpacken, Fans von Post Metal sollten aber definitiv aufhorchen. Blindead ziehen über die gesamten 46 Minuten Spielzeit der Platte sämtliche Register: Von Delay-getränkten Gitarren, über verzerrte Vocals bis hin zu verhallten Drums-Sounds ist hier alles vertreten, was sphärische Mucke zu bieten hat. Oftmals ähneln sich die Tracks bis auf den Dynamikumfang gar etwas zu sehr, und mir fällt es beinahe schwer, die Dinger auseinander zu halten - am Stück durchgehört macht das aber durchaus Sinn, immerhin sind auch die Songtitel trackübergreifend aufgebaut. Richtig fett kommt dabei vor allem der letzte Track "Affliction XXVII II MMIX", hier wird dank Hammond-Orgel noch mal eins draufgelegt - hat ein bisschen Solstafir-Touch, würde ich spontan meinen. Hinter einem Bandnamen wie Blindead hätte ich klar nicht so essenziell schöne Musik erwartet, das Album überzeugt aber fast auf voller Länge - auf jeden Fall schon mal Hut ab soweit, da kommt sicher noch mehr!
El Muerte 

Punkte:
8.0 von 10
ACROSS THE SUN - Before The Night Takes Us
Metal Blade/Sony Music
Metalcore-Truppen gibt es in Hülle und Fülle. Schlecht oder gut, das ist hier wahrlich die Frage, wenn wir die Band 381205 rezensieren. Entschuldigt mir die kleine Satire, aber es ist schon unglaublich, wie viele Veröffentlichungen von dem doch schon sehr ausgeleierten Genre an den Mann oder die Frau verscherbelt wurden. Doch manchmal gibt es auch kleine Lichtblicke, wie hier eine Band aus Portland, U.S.A., die man hören kann, ohne sofort die Nase zu rümpfen. Klar, der Gesang basiert auf der notabene cleanen Stimme, die im Duell mit der bösen Sache, also den Growls, sich einen Kampf liefert. Wenn man über das hinwegsehen kann, hört man im Sound von Across The Sun geile Melodien mit Keyboards und harte Gitarrenriffs mit einer überaus soliden Rhythmusfraktion. All das mit einem ausgekügelten Sound, der den Hörer sofort in den Bann zieht, um ihn in die weiten des Metalcore-Universums zu bringen. Jezt werden wieder einige meinen, er dreht ab, aber ich bin wirklich positiv überrascht von der Frische der Songs. Ja, die unglaublichen Harmonien, einige werden das als Pop abklassieren, aber das lässt uns kalt, denn wenn man schon nach dem ersten Hördurchlauf ein gutes Gefühl hat, so kann das was werden.
Daniel J.
 
Punkte:
8.0 von 10
NOTHGARD – Warhorns of Midgard
Black Bards Entertainment
Ein Blick aufs Artwork des Covers reicht, und man weiss, dass man hier auf den Pfaden des Heiden-Metals wandelt. Mit dem ersten Song "Lex Talionis" ist man gleich schon mittendrin. Düstere Black Metal-Elemente mischen sich mit skandinavischem Melodic/Death, der schwer an Amon Amarth erinnert, wobei das Folk-artige des Pagan immer wieder durchschimmert. Nothgard bezeichnen ihren Stil selbst als Symphonic/Viking Metal, sind also durchaus vergleichbar mit Black Messiah, Finntroll oder auch Ensiferum, wobei sie ihren eigenen Stil beibehalten. Wer auf Gitarre steht, kommt bei dieser Band auf seine Kosten, denn ein Gitarrensolo ist praktisch bei jedem Song dabei. Im Titel "Warhorns of Midgard" steht eine Minute lang nur die Gitarre im Vordergrund, was den ansonsten eher mittelmässigen Song rausreisst. Auch "Ragnarök" weist ein grossartiges Gitarrensolo auf, wobei bei diesem Song das Keyboard fast schon zu viel des Guten ist, wie es leider oft der Fall ist. Die Heavy-Riffs erinnern an Power Metal, passen also gut zu den Lyrics, in denen es hauptsächlich um nordische Helden, Sagen und Mythen geht. Besonders episch düster ist "Blackened Sky", wo sich Sänger Dom mit Lokhi von Wolfchant ein Voice-Battle liefert, das nach Blitz, Donner, roher Gewalt und einem Hauch Apokalypse schmeckt. Das Album wartet mit vielen guten Kompositionen auf und gehört definitiv in die Sammlung jedes Viking-Fans. Denn so mögen wir unseren Metal: Wenn er im Kettenhemd daher kommt.
Patricia 

Punkte:
8.0 von 10
VISIONS OF ATLANTIS – Delta
Napalm Records/Musikvertrieb
Vier Jahre nach ihrem dritten Werk "Trinity" melden sich die österreichischen Symphonic-Metaller Visions Of Atlantis wieder zurück. Obwohl sich die Band musikalisch treu geblieben ist, hat sich doch einiges verändert. Sängerin Melissa Ferlaak ist nun mit Gitarrist Wolfgang Koch verheiratet und hat zusammen mit ihm die Band verlassen. Für den weiblichen Gesang konnten die Österreicher die Griechin Maxi Nil verpflichten. Zudem ist die Gitarre und der Bass neu besetzt. Bei so vielen Wechseln ist es umso erfreulicher, dass die Qualität der Musik nicht gelitten hat. Auf "Delta" dominieren schöne Lieder zum Schwelgen, die mal härter ("Conquest Of Others"), leicht progressiv ("Memento") oder auch poppig ("New Dawn") sind. Besonders Letzterer hat das Potential, sich zu einem Bandklassiker zu mausern. Die weibliche Stimme wird auch auf dem vierten Alben mit Mario Planks Gesang ergänzt, der auch mal seine düstere Seiten zeigen darf. Die sehr ausgewogene Produktion sorgt dafür, dass trotz vielen Elementen wie Rock-Band, Doppelgesang und klassischer Musik die Übersicht nicht verloren geht. Sie sorgt zusammen mit den abwechslungsreichen Liedern dafür, dass man das Album gut am Stück hören kann, und es grundsätzlich niemanden weh tut. Für mich fehlt hier aber der letzte Wille, etwas Eigenes, Neues auszuprobieren. Oder anders gesagt: Visions Of Atlantis trampeln annähernd perfekt auf bereits bekannten Pfaden, ohne neue zu Beschreiten. Das ist schade, weil die dafür nötigen Fähigkeiten durchaus vorhanden wären. So aber fehlt der letzte nötige Biss, der dafür sorgt, dass man von der Band auch in 20 Jahren noch spricht. Man darf gespannt sein, ob es Visions Of Atlantis gelingt, sich einen Platz neben den dominierenden Grössen Nightwish, Within Temptation und Epica zu erspielen. "Delta" kann der Schlüssel dazu sein, muss es aber nicht.
Roger W. 

Punkte:
8.0 von 10
NAFTA - Wake Up
Eigenvertrieb
Punk Rock aus Rapperswil-Jona, kurz und bündig. Nafta heisst anscheind so etwas wie Treibstoff, und das wollen die fünf Jungs auch auf die CD bringen. Der Punk Rock ist dann auch sehr amerikanisch gehalten, sprich wir hören Offspring, Green Day, Billy Talent oder auch Rise Against, aber wer kann das den Jungs auch übel nehmen, denn das System des Punk Rocks ist eben so gehalten, wie wir es von diesen Bands gewohnt sind, die die Szene auch dominieren. Die einfachen, melodischen Gitarrenriffs, der eingängige Gesang, ja einfach die Gute-Laune-Musik, die den Punk Rock so beliebt macht, triumphiert hier, und auf den 12 Songs der Scheibe gibt es natürlich auch viel Abwechslung, aber die zwei Singles "Deep Inside" (Was meinen die Kerle auch damit? Hehehe) und "Knowing Better" gehen einem beim ersten Durchlauf nicht mehr aus dem Kopf, und so muss eine Punk Rock-Scheibe klingen, einfach schnell, melodisch und eingängig. Diese Kriterien sind auf "Wake Up" in Hülle und Fülle vorhanden, also Punk Rock-Fans: Wenn ihr mal keine Ami-Truppe auflegen wollt, dann hört euch mal Nafta an, und ihr werdet erstaunt sein von dieser überdurchschnittlichen Scheibe.
Daniel J. 

Punkte:
8.0 von 10
INGRIMM – Live & DVD
Black Bards Entertainment
Die wohl härteste Mittelalterband präsentiert nach drei Alben ihr erstes Livewerk. Sie greifen dabei auf Tugenden zurück, die bereits die ersten Scheiben prägten: gnadenlose Ehrlichkeit und Spielmannsblut. Denn "Live" klingt wahrlich live. Die Ansagen wirken spontan und so belassen, wie sie auch tatsächlich waren. So will das auserwählte "Teufelsweib" aus dem Publikum irgendwie doch nicht auf die Bühne kommen. Die Setliste ist ausgewogen und wechselt zwischen Stampfern ("Krieger"), Tanznummer ("Skudrinka"), schnellen Abschädlern ("Der letzte Tanz") und nachdenklicher Nummer ("Der Stern"). Der Sound klingt transparent und roh, so dass man jedes Instrument gut hören kann. Einzig das Publikum hätte man mehr in den Vordergrund mischen sollen, da man es meist nur bei den Ansagen wahrnimmt. Dies stört vor allem, wenn Sänger Fenris von den Fans eine lautstarke Reaktion verlangt. Ebenfalls etwas unglücklich gewählt ist der Zeitpunkt der Veröffentlichung des Albums. Denn "Live" wurde bereits 2009 am Celtic Rock Open Air in Greifenstein aufgenommene und beinhaltet nur ein Lied des 2010 veröffentlichten Albums "Böses Blut". Ob dies auf der beigelegten, aber in den Promo nicht enthaltenen DVD anders ist, entzieht sich meinen Kenntnissen. Aber auch so ist "Live" ein Zeitzeugnis, welches Lust macht, die Band mal live zu erleben.
Roger W. 

Punkte: keine Wertung
THE POODLES - Performocracy
Frontiers Records/Musikvertrieb

Zeitreise gefällig? Sunset Strip im Jahre 1987? Dann ist "Performocracy" der perfekte Soundtrack dazu! The Poodles haben auf ihrer Fahrt über den musikalischen Highway gleich von Anfang an das Bodenblech durchgetreten und innerhalb von nur sechs Jahren bereits ihr viertes Studioalbum veröffentlicht. Nun gut, das ist vielleicht noch keine so grosse Leistung, doch für alle vier Alben von den Medien dermassen abgefeiert zu werden, das ist eine Leistung par excellence! Im Jahre 2006 ging es los mit "Metal Will Stand Tall", einer stolzen und energiegeladenen Hymne mit passendem Videoclip. Vor einem halben Jahr veröffentlichte man eine Live CD/DVD namens "No Quarter", die wirklich nett gemacht war. Während der ganzen sechs Jahre blieb man seiner Linie treu, nämlich einer perfekten Spielart von 80er-Rock. Natürlich gibt es heuer eine Menge Bands, die sich in diesem Stil versuchen, besonders im schwedischen Heimatland der Poodles. Der Unterschied besteht jedoch darin, dass die Poodles nicht einfach all die Supertruppen der damaligen Zeit kopieren, sondern dem klassischen 80er-Sound einen modernen und individuellen Anstrich geben. Es sind die frischen und kreativen Innovationen, welche die Spielart der Poodles dermassen markant und professionell machen. Grossartige Melodien hatten sie ja schon immer drauf, so mag es nicht verwundern, dass schon der erste Song "I Want It All" mit einem herzergreifenden Refrain daherkommt. Diese Leidenschaft fliesst nahtlos in das nächste wunderbare Stück namens "Until Our Kingdom Falls" über. Der Reiz an "Performocracy" besteht vor allem darin, dass kein Song wie der andere klingt. Das Tempo wird immer wieder gewechselt, und auch die langsameren Lieder tun ihren Teil daran, der ganzen CD eine umwerfende Würze zu geben. "As Time Is Passing By" ist die einzige Ballade auf dem Album, jedoch gibt es auch noch Songs der sanfteren Spielart zu hören, so zum Beispiel "Into The Quiet Night". Vorwiegend besteht "Performocracy" jedoch aus schnellen und mitreissenden Tracks, welche die Stimmung in ungeahnte Höhen pushen. Die toupierten Jungs und Mädels auf den Tanzflächen der ganzen Welt werden an "Performocracy" ihre helle Freude haben!
Maiya R.B. 
Punkte: 7.9 von 10
GENTLEMAN'S PISTOLS – At Her Majesty's Pleasure
Rise Above Records
Cathedral-Kopf Lee Dorrian hat bekannterweise ein zweites Standbein, nämlich das Label Rise Above. Bei dieser Company unter Vertrag steht die britische Combo Gentleman's Pistols. Die Jungs aus Leeds frönen kompromisslos dem 70er-Hard Rock. Retro pur also, was auf "At Hear Majesty's Pleasure" geboten wird. Obwohl in England beheimatet, können auch amerikanische Acts als potentielle Einflüsse genannt werden, so zum Beispiel Alice Cooper und Kiss, natürlich ausschliesslich deren Frühwerke der 70er. Um aber nochmals in die Heimat von Gentelman's Pistols zurück zu kommen, sind auch Black Sabbath und Deep Purple zu nennen. In deren Fahrwasser begeistert die Band mit lockerem Rock'n'Roll. Mit diesem Sound können Gentleman's Pistols durchaus als zeitlos eingeordnet werden. Mainman James Atkinson macht dabei eine ausgezeichnete Figur als Gitarrist wie auch als Sänger. Das bedeutet zu Hauf fette Riffs und coole Vocals. Es gibt auf dem Album zwar ab und zu Momente, die einem bekannt vorkommen, sprich in der einen oder anderen Form schon mal dagewesen sind. Doch gerade wenn die musikalische Zeitreise so weit zurückreicht, kann man den Rock'n'Roll nicht neu erfinden. Leider kann aber das Songmaterial nicht zu 100% überzeugen. Das heisst nicht, dass die Tracks schlecht wären, doch Ohrwürmer wie von den genannten Bands praktisch an der Tagesordnung gibt es bei Gentleman's Pistols nur selten. Die Truppe versprüht aber viel Charme. Das reicht, um sich mit der Band bzw. der Scheibe "At Hear Majesty's Pleasure" genauer auseinander zu setzen.
Chris C.  

Punkte: 7.8 von 10
ANNIHILATIONMANCER - The Involution Philosophy
Pure Underground Records/Non Stop Music
Technischer, progressiver Thrash Metal aus Neapel, Italien. Sagt euch das etwas? Nein? Sollte euch aber, denn das Trio mit dem wegweisendem Bandnamen Annihilationmancer spielt soliden Old School-Thash der Marke alte Megadeth und Annihilator. Vor allem Sänger/Gitarrist Bruno Masulli klingt schon extrem wie der Rotschopf Mustaine, und auch die Instrumentierung lässt keine Zweifel übrig, dass sich die Italiener Megadeth als grosses Vorbild genommen haben. Auf den acht Songs finden wir dann auch die übrigen Alte-Sachen-Riffs und -Kniffs mit vielen Breaks, coolen Mid Tempo-Parts, Geschwindigkeitsübertretungen und natürlich ein mehr als durchschnittlich musikalisches Können. Was mir noch ein wenig fehlt bei dem Trio aus dem Süden, sind die Arrangements, denn wir haben viele Puzzleteile, die man noch besser verschmelzen lassen könnte. Wenn das mal eintreffen würde, dass sie die Tracks songdienlicher verarbeiten liessen, sind sie sicher ein heisser Anwärter auf die oberen Spitzenplätze in unserer Reviewtabelle. Bis dahin warten wir und geniessen schon mal das tolle "The Involution Philosophy"-Werk.
Daniel J.
  
Punkte: 7.8 von 10
WOOD OF DESOLATION – Torn Beyond Reason
Northern Silence Productions
Australien hat so einige kleine Perlen hervorgebracht. Die vorliegende Band kannte ich vorher noch nicht, aber mit Nazxul und Pestilencial Shadows hatte ich doch schon zu tun. Vergleiche dazu lassen sich allerdings nicht anstellen, denn die Riffs sind verträumter, melancholischer und stilistisch mehr im depressiven Black Metal einzuordnen. Bei den epischen Riffs kommt einem Orizen oder Hellveto in den Sinn, auch wenn Lieder wie "Darker Days" gänzlich auf Heldentum oder Fantasyschlachten verzichtet und sich thematisch mehr mit Einsamkeit und Dunkelheit auseinander setzt. Da der Gesang mit übermässig viel Hall unterlegt ist, verschwinden die Vocals teilweise im Hintergrund und lassen den Gitarren mehr Platz, was den Songs einen hypnotischen Charakter verleiht. Jedes Lied wurde zudem mit kleinen Feinheiten garniert, so kann "Unbroken Moment" durch den plötzlichen Zusammenfall der Geschwindigkeit trumpfen, nach dem das Keyboard Ruhe suggeriert und den Song schliesslich mit einem hoffnungsvollen letzten Drittel abschliesst. Wem Agalloch gefallen haben, könnte an der raueren, direkteren Art der Australier auch Freude finden. Trotz dieses Vergleiches ist "Torn Beyond Reason" stilistisch noch näher an Black Metal anzusiedeln, ohne aber den Szenendiktaten unterlegen zu sein. Dafür haben die Lieder Platz für ganz viele Emotionen, und auch thematisch geht es weniger um typische Szenenthemen denn um Geschichten, welche den Hörer verzaubern. Mit dem traurigen, clean gesungenen "Somehow" endet der Kurztrip in das Känguruland nach 37 Minuten. Ganz klar ein Album für verregnete Sommertage, Respekt.
Tristan  

Punkte: 7.5 von 10
ABRASIVE - The Birth... Born In Sodom
MDD Music
Abrasive kennt man hierzulande vielleicht vom etablierten Mountains Of Death-Festival. Die 1999 in Stuttgart gegründete Death Metal-Formation verbreitet einen Sound, der sich stark an altbewährte Old School-Grind-Traditionen anlehnt. Ihre neue Platte "The Birth... Born In Sodom" beginnt mit einem stimmigen Intro, das entfernt an Venom erinnert, bevor ein nicht mehr enden wollendes Todesgewitter beginnt. Wie beweits erwähnt besinnen sich die Deutschen Brachialmusiker auch auf ihrem neuen Werk auf ihre Wurzeln, was dem Album, durch die rohe Energie, sicherlich nur zugute kommt. Hier ist nichts übertrieben produziert, aber trotzdem hört es sich solide und nicht unfertig an. Stark hervorzuheben ist, dass Abrasive es schaffen,  mit nur einer Gitarre eine starke, melodische Führung hinzubekommen. Das ist in diesem Genre leider bisweilen nicht immer der Fall. "The Birth... Born In Sodom" wird selten langweilig, und sobald sich einmal eine gewisse Eintönigkeit einzuschleichen scheint, ist schon wieder ein genialer Basseinspieler da, der einen wieder wachrüttelt. Abrasive haben es bislang nicht geschafft, über den Underground hinaus bekannter zu werden. Mit diesem Album ist vielleicht ein weiterer Schritt in Richtung selbsternannter Befreiung des Nintendo/Death Metal getan.
Steve Butcher  

Punkte: 7.5 von 10
ILLDISPOSED – There Is Light (But Not For Me)
Massacre Records/Musikvertrieb
lldisposed aus Dänemark sind ja nun schon lange Zeit keine Unbekannten mehr. Erstaunlich, dass sie hier mit ihrem neuesten Werk "There Is Light (But Not For Me)" schon ihr 11. Album veröffentlichen und gleichzeitig das 20-jährige Bandjubiläum zelebrieren. Nun, was gibt es Neues bei den 'eierlosen Nutten' (bandeigene Definition)? Altbewährtes, vermischt mit Neuem von Soundprofi und Landsmann Tue Madsen hervorragend soundtechnisch in Szene gesetzt. Beispiele gefällig? "There Is Light (But Not For Me)" ist eine perfekte Mischung aus "1-800 Vindication" und "The Prestige" bzw. "To Those Who Walk Behind Us". Die leicht elektronische Untermalung wurde wiederentdeckt, die knüppelharte, ruppige Death Metal-Keule wird wieder ordentlich geschwungen (inkl. vereinzelten Blastausflügen), und dennoch finden die Songs genügend Zeit, um weiche, fast schon sanfte Harmonielinien zu integrieren, um danach nur noch brutaler zuzuschlagen als zuvor. Sie sind zurück zur alten Stärke gelangt und haben sich zumindest dieses Mal aus der Durchschnittlichkeit von zum Teil älteren Veröffentlichungen intelligent und kreativ erhoben. Kenner der Band können hier blind zugreifen. Reinhören unnötig, da das Songwriting durch die Bank sehr stark ist und beweist, dass der Fünfer es immer noch wirklich drauf hat.
Ralf W.G. 

Punkte: 7.5 von 10
TANGENT PLANE - Project Elimi
7Hard
Beim ersten Durchhören dieses Rundlings hatte ich so meine Mühe, klingt doch alles etwas chaotisch, ohne Plan und das Ganze ähnelt einem grossen Durcheinander. Die Deutschen Progressive-Rocker vergleichen sich doch tatsächlich mit den Superproggies Psychotic Waltz. Ich kann da aber beim besten Willen keine Parallelen finden. Musikalisch gibt's hie und da schon ein paar tolle Parts, oder Ansätze, aber man kommt nie und nimmer an Devon Graves und seine Mannen ran. Allerdings, das muss ich zugeben, ändert man seine Meinung nach einigen Durchläufen, irgendwann beginnt man, die ersten Songs zu verstehen und erkennt sogar einige Songstrukturen. "Project Elimi" beginnt zu wachsen je öfter man es reinzieht, hat Sänger Jan Michaelis am Anfang noch gehörig genervt, beginnt das Ganze dann langsam interessant zu werden. Aber wirklich langsam, ich hatte selten so ein Album am Start, das durch mehrfaches Anhören so einen Verwandlungsprozess durchmacht. Natürlich gibt's da einzelne Lieder, die ich bis jetzt noch nicht gut finde, oder die sich mir nie erschlossen haben. Aber ich denke, auch das wird etwas später noch passieren. Wenn ich jetzt also sage, dass Tangent Plane tollen, abwechslungsreichen, interessanten Progressive Metal zelebrieren, werdet ihr mich beim ersten Durchhören dieser seltsamen CD sicherlich für verrückt halten, aber wenn ihr durchhaltet, wird sich euch mit der Zeit ein gutes Progressive-Album erschließen, das verspreche ich euch.
Crazy Beat 

Punkte: 7.5 von 10
MAX PIE – Initial Process
Ultimhate Records/Non Stop Music

Belgien ist nicht unbedingt bekannt für Heavy Metal. Doch selbstverständlich gibt es auch in diesem Land Bands, die hart rocken und internationales Format besitzen. Max Pie nennt sich die hier zu beurteilende Formation und "Initial Process" deren Debut-Album. Doch wer nun blutjunge Musiker erwartet, liegt komplett falsch. Die Belgier haben schon einige Jährchen auf dem Buckel, mit Max Pie starteten sie trotzdem erst 2005 als Coverband. Drei Jahre später begannen sie mit eigenen Songs. Das Resultat liegt uns jetzt vor, und dieses ist nicht von schlechten Eltern. Die Truppe geht als Progressive/Power Metal-Act durch. Dabei beweisen die fünf Jungs äusserst versiertes Können. Präzision wird gross geschrieben. Den Dreh haben sie raus, denn bei falsch eingesetzter Progressivität leidet schnell einmal die Eingängigkeit. Glücklicherweise wissen die Musiker, wie es geht, und nur selten wird es holprig. Der Schwerpunkt wird klar auf klassischen Heavy Metal gelegt. Nicht selten tendiert man dabei Richtung German Metal. Vor allem Sänger Tony Carlino hat manchmal was von Kai Hansen oder Michael Kiske. Doch auch die skandinavische Schiene des Metal kommt nicht zu kurz. Sprich Hammerfall scheint man auch in Belgien zu kennen. Optisch wiederum hat man bei Running Wild und Grave Digger abgekupfert. Doch bei so viel Konkurrenz ist es auch nicht einfach, eigenständig zu bleiben. Max Pie haben aber mit "Initial Process" Individualität bewiesen. Beim Songwriting schwächelt die Band zwar noch, doch für ein Debut-Album kann man noch ein Auge zudrücken. Vor allem Symphony X- und Kamelot-Fans kommen auf ihre Kosten.
Chris C. 
Punkte: 7.5 von 10
CRUACHAN - Blood On The Black Robe
Candlelight Records/Irascible
Metal ist ja bekannt für die vielen Heiraten zwischen seinen diversen Genres, so gibt es von "Geigen Metal" bis hin zu Operngesang mittlerweile so ziemlich alles in diesem Bereich. Wenn sich allerdings Black Metal mit Folk Metal paart, dann haben wir es mit etwas wirklich Ungewöhnlichem zu tun. Zu Beginn ihrer Karriere spielten Cruachan noch vorwiegend Pagan Metal mit den dazugehörenden Instrumenten, danach wurde mit Karen Gilligan auf weiblichen Gesang gesetzt. Die Kritiken waren sehr gut und die Band erlebte einen Höhenflug, der sich bis zu den letzten beiden Alben "Pagan" (2004) sowie "The Morrigan's Call" (2006) hinzog. Schon damals hörte und spürte man die Black Metal-Facetten heraus, doch nun auf "Blood On The Black Robe" drängt dieser Aspekt immer mehr in den Vordergrund, was das Album insgesamt sehr, sehr interessant macht! Karen Gilligan ist im vergangenen Jahr zwar aus der Band ausgestiegen, doch sie ist auf diesem Album bei einiges Songs als Gastsängerin zu hören. So unterstützt sie beispielsweise beim Song "An Bea Sidhe" Gründungsmitglied Keith Fay, der mittlerweile den Gesang übernommen hat. Zugegeben, alle Tracks auf dieser CD haben ihren eigenen Charme und keiner von ihnen ist ein simpler "Füller". Dennoch gibt es ein Stück, das sich besonders hervorhebt, nämlich "The Voyage Of Bran", das Keith und Karen eher schon erzählen als singen. Ein wundervoll mittelalterlich klingendes Stück mit verspielter Melodie, die von einem Klecks Black Metal gebändigt wird. Wahrlich, Cruachans Kombination aus Black Metal und Irish Folk ist umwerfend und wirkt auf ihre Weise recht inspirierend. Wer die Iren bisher sowieso schon mochte und gerne hörte, der wird sich auch an "Blood On The Black Robe" erfreuen, zumal die Band sich nicht einfach wiederholt, sondern vielmehr verbessert hat. Auf dass Cruachan noch viele weitere Alben veröffentlichen mögen!
Maiya R.B.  

Punkte: 7.5 von 10
WOLFCHANT - Call Of The Black Winds
Massacre Records/Musikvertrieb
Wolfchant nennen sich selber eine der bekanntesten und erfolgreichsten Pagan-Bands Deutschlands. Dies unter anderem auch, weil sie schon viele Livegigs mit internationalen Grössen wie beispielsweise Ensiferum, Moonsorrow oder Unleashed gespielt haben. Auch mit ihrem vierten Album "Call Of The Dark Winds" bleiben sich die sieben Bayern ihrem Stil treu. Die Songstrukturen sind einfach und eingängig gehalten. Gepaart wird das Ganze mit einem deftigen Riff und ein paar epischen Melodien. Nach dem obligaten Intro, was mittlerweile fast jede Band bringt, gehts mit "Stormwolves" gleich richtig los. Der Song ist typisch Pagan. Die Melodie ist sehr eingängig und hymnisch. Die Gitarrenarbeit erinnert mich hierbei stark an die Spielweise von Alestorm. Auch das nachfolgende "Eremit" schlägt in die gleiche Kerbe. Das ganze ist sehr episch. Der Gesang wechselt hier zudem noch von Clean Vocals hinüber zum obligaten Gekeife. Wie üblich singen Wolfchant Songs auf Deutsch oder Englisch. Gerade bei den deutschen Songs habe ich stets das Bild von Rammstein vor Augen. Nortwin mit seiner klaren Stimme könnte durchaus auch in der anderen Band singen. Gerade aber seine Stimme bietet grosse Abwechslung und macht das Ganze nicht langweilig. Wolfchant liefern uns mit "The Last Farewell" sogar eine Ballade. Richtig gelesen, eine Ballade, obwohl dies nach dem Refrain vielleicht eher nicht mehr ganz zu dieser Sparte gezählt werden kann. Trotzdem ist der Song sehr eingängig mit tollen Melodiebögen. Zum Schluss zeigen uns Wolfchant mit dem Titelsong "Call Of The Black Winds" ihr ganzes Können. In diesem 9-minütigen Song wird alles reingepackt, was das Pagan-Herz liebt und braucht. Ein würdiger Abschluss für ein gelungenes Album. Wir erleben mit "Call Of The Dark Winds" sicherlich kein musikalisches Höhenfeuer. Hierfür sind die Songs manchmal zu einfach gestrickt. Trotzdem sind die Songs alle sehr eingängig und bleiben in den Gehörgängen verankert. Pagan-Liebhaber können hier durchaus zugreifen.
Timo K. 

Punkte: 7.5 von 10
SAHARA RAIN - Eternity
SR-Records/Eigenvertrieb
Wer bei unserem Topic "Demos" das Debüt «Sand In Your Hands» aufsucht, kann da am Schluss der Rezi lesen, dass das nächste Album, also das Zweite, bereits 2010 hätte erscheinen sollen. Es hat nun etwas länger gedauert, was ja nicht zwingend negativ behaftet sein muss, denn gut Ding will bekanntlich Weile haben. Als Produzent fungierte abermals Michael Bormann, der in der AOR-Szene bestens bekannt ist. Wer das Booklet aufmerksam durchliest, stösst darin auf den Hinweis, dass die Aufnahmen mittlerweile gut ein Jahr alt geworden sind, ehe sie den Weg in die Verkaufstregale finden werden. Der Opener «Heavy Times» startet mit pianoversetzten Vibes, die etwas Savatage erinnern. Während der Refrain sehr eingängig daher kommt und kräftig rockt, stören mich hier jedoch die begleitenden Klavierklänge, da sie dem Song so einiges an Härte entziehen. Der erste Song eines Albums darf nämlich ruhig aufhorchen und entsprechend einen Markstein setzen. «Forever Young» ist nachfolgend in Sachen Stärken und Schwächen genau gleich gelagert und spätestens bei «Will I Ever Die» bin ich dem Pianoforte umgehend überdrüssig! Die Keyboard-Klänge des Vorgängers gefallen mir an der Stelle bedeutend besser. Die stimmige Halbballade «Miss You» entschädigt dann erstmal für die nicht wirklich überzeugende Eingangs-Triplette und offenbart gleichzeitig die Stärke von Ricci Domenico, der überdies von guten Backing-Vocals unterstützt wird. In die gleiche Ecke gehört das ebenso so starke «Love Me Loud», wo mehr als einmal der unvergessene Steve Lee (R.I.P.) in Erinnerung gerufen wird. «Shout It Out» lässt dezentere Klaviereinsätze anklingen und passt meines Erachtens besser zu Sahara Rain. Dass mir dann am Schluss «Since You've Been Gone» (nicht zu verwechseln mit dem gleichnamigen Song von Rainbow) eindeutig am besten gefällt, spricht Bände! Insgesamt ist der Erstling klar besser und eindeutig härter, aber auf «Eternity» findet sich grundsätzlich gutes Songmaterial, wenn auch nicht so eindringlich und prägnant. Die wiederum megafette Produktion und das viel bessere Artwork können das Schwächeln wegen dieser unglücklich verwendeten Klavierparts allerdings nicht wett machen. Unter dem Strich zeigt sich auf jeden Fall eine gute Rockscheibe aus heimischer Küche, die aber mehr Potenzial ausschöpfen könnte.
Rockslave  

Punkte: 7.5 von 10
WIZARD - ... Of Wariwulfs And Bluotvarwes
Massacre Records/Musikvertrieb
Eines gleich vorweg: Wer die deutschen True-Metaller Wizard bisher nicht mochte, wird auch mit den neuen Album nicht warm. Die Band setzt auf Konstanz, ohne dabei still zu stehen. Das bedeutet aber auch, dass auch das neue Album 'nur' gut und nicht hervorragend aus den Boxen klingt. Das Niveau konnte also gehalten werden. Und auch die lyrische Konzeptarbeit wurde beibehalten. Diesmal dreht sich alles um die Hagen von Stein-Trilogie von Autor Andre Wiesler. Diese wurde in elf abwechslungsreichen Liedern umgesetzt. Wizard ziehen dabei alle Register von rasend, stampfend bis episch. Besonders die Gitarren-Soli von "Messengers Of Death" lassen ein eiskaltes Schaudern über den Rücken laufen. Daneben gibt es gute Heavy Metal-Hausmannskost, die durch Leidenschaft und Ehrlichkeit zu gefallen weiss. Der grosse Wurf ist Wizard damit zwar nicht gelungen. Ihre Fans dürften aber mehr als zufrieden sein.
Roger W. 

Punkte: 7.5 von 10
SHADOWMAN - Watching Over You
Escape Music/Non Stop Music
Was kommt raus, wenn sich Steve Overland (FM), Steve Morris (Heartland), Chris Childs (Thunder) und Harry James (Thunder) gemeinsame Sache machen? Natürlich ein Melodic/Hard Rock/AOR-Album, was auch sonst? Horchen wir doch mal etwas genauer in das Teil rein. Die ersten beiden Tracks "Across The Universe" und "Renegades" sind schon mal zwei coole flotte Rock-Nummern, die beim ersten Mal hören bereits gefallen. Bei "Cry" wird's dann etwas ruhiger und klingt etwas nach Dare. Kommt aber trotzdem ganz gut, mit viel Gefühl und Melodie. "Watching Over You" ist dann wieder etwas flotter und klingt ein wenig nach Demon Drive. "Are You Ready" kommt als guter "Shuffle"-Rock-Song daher, gefällt mir sehr. "Suzanne" und "Waiting For A Miracle" schlagen etwa in die gleiche Kerbe, wobei letzterer durch die Hammond-Orgel einen klasse Touch bekommt und das coole Gitarrenriff erledigt dann noch den Rest. Das etwas langweilige "Stop Breaking This Heart Of Mine" bremst mit seinem Bon Jovi-Touch das Ganze etwas aus. Das gleiche gilt für "Heaven Waits". Zum Glück kriegt man dann mit "Whatever It Takes" wieder die Kurve (klingt nach Nelson). "Justify" und das abschliessende "Party Is Over" sorgen dann noch für einen guten Abgang. Auf diesem Werk wurde ganz klar das Hauptgewicht auf den Gesang gegeben, der hier überwiegend mit starken, sehr guten Melodien glänzt und dadurch ein gutes Hard Rock/AOR-Album abliefert. Noch ein Tipp: Wenn ihr "Watching Over You" anhört, dreht das Teil voll auf, erst dann wirken die Songs und gefallen dann auch richtig gut.
Crazy Beat  

Punkte: 7.4 von 10
SERENITY – Death And Legacy
Napalm Records/Musikvertrieb
Das dritte Album von Serenity gleicht einem Streifzug durch vergangene Jahrhunderte und begleitet historische Figuren, wie Christoph Columbus, Giacomo Casanova, Queen Elisabeth I oder Sir Francis Drake. So fantastisch sich dies auch lesen lässt, unterm Strich muss die Musik überzeugen. Und da klingt einfach zu vieles wie schon zu oft gehört. Vom symphonischen Metal gibt es zwischenzeitlich leider viel zu viel. Auch wenn Serenity ihren Job gut machen, es bleibt zu wenig hängen und man wird immer wieder daran erinnert, ähnliches schon gehört zu haben. Speziell Kamelot können immer wieder als Ideengeber herhalten, wobei Serenity dabei nie das qualitative Niveau der Amerikaner erreichen. Da kann auch ein Song wie "The Chevalier" die Kohlen nicht mehr aus dem Feuer holen. Oder "Serenade Of Flames" mit einem Victor Smolski-artigen Gitarrenteil. Selbst die Duette zusammen mit Charlotte Wessels (Delain), Ailyn (Sirenia) und Amanda Somerville retten dieses Album nicht aus dem Mittelmass heraus. Ganz böse Zungen würden behaupten, dass die Inzucht bei solchen Scheiben so langsam den Höhepunkt erreicht hat. Freunde von symphonischem Metal können hier bedenkenlos mal reinhören. Alle anderen werden den Bandnamen sehr wahrscheinlich äusserst schnell wieder vergessen haben.
Tinu
Punkte: 7.2 von 10
ALPHA TIGER – Men Or Machine
Sonic Attack
Nachdem diverse Hard Rock-Variationen ein Revival erlebten, scheint nun auch klassischer Heavy Metal in der Gunst der nächsten Generation zu steigen. Ein aktuelles Beispiel nennt sich Alpha Tiger. Die blutjunge Truppe aus Sachsen wird die Metalgemeinde mit ihrem Debut "Man Or Machine" mit Sicherheit erfreuen. Obwohl die Jungs ganz klar musikalisch in den 80ern herumtollen, kopieren sie weder einen bestimmten Stil noch eine bestimmte Band. Sehr professionell adaptieren sie NWOBHM-Elemente genauso wie US, German und Scandinavian Metal-Parts. Daraus bastelte man zwar nichts wirklich Innovatives, aber es entstand durchaus individuelle Heavy Metal-Mucke. Die Truppe bewegt sich irgendwo zwischen Hammerfall und Iron Maiden, ohne aber in die Reichweite deren Klasse zu kommen. Im Vordergrund agieren die harten Gitarren mit schnellen Riffs. Der Gesang könnte metaltypischer nicht sein, klar und kraftvoll, dürfte aber auch variabler und variantenreicher sein. Songtechnisch macht die Truppe ihre Sache ebenfalls ziemlich gut. Man erkennt aber auch, dass es noch an Routine mangelt. Dadurch bewegen sich die Tracks zwar einheitlich im oberen Durchschnittsbereich, wirkliche Highlights fehlen aber. Die Produktion ist schlichtweg Geschmacksache. Old School passt sicher zur Musik, mit dem Hall der Vocals wurde aber ein bisschen übertrieben. Alpha Tiger stehen noch am Anfang, haben aber mit Sicherheit Potential. "Man Or Machine" sollte definitiv eine Chance bei den Metalheads bekommen.
Chris C.

Punkte: 7.2 von 10
ATTONITUS – Opus II: Von Lug und Trug
Black Bards Entertainment
Der Mittelalter-Rock hat einen neuen Mitstreiter: Attonitus. Die Band aus dem Norden Deutschlands tritt mit ihrem neuen Album in die Fussstapfen von Bands wie In Extremo, Subway To Sally oder auch Saltatio Mortis. Mit einer grossen Vielfalt an mittelalterlichen Instrumenten (Dudelsack, Flöten, Nyckelharpa, Schalmey, Harfe, Cister, Davul) bringen sie eine ziemlich klanggewaltige Vorstellung, die zusammen mit der härteren E-Gitarre und dem Schlagzeug eine gute Mischung ergibt. Thematisch ist der Titel des Albums Programm: Es geht um Lug, Trug und Verrat, eine kritische Abrechnung mit der Kirche und der (mittelalterlichen) Gesellschaft. Den Anfang machen gleich zwei Intros, die man besser weggelassen hätte, denn jedes Klischee vom Regenprasseln über die Kirchenglocken bis hin zum Latein-ächzenden Mönch ist bereits zur Geschmacklosigkeit ausgelutscht worden. Die ersten Songs "Ketzer" und "Deus Lo Vult" machen jedoch Hoffnung – eine gute Komposition, Dudelsack und kräftige Gitarrenriffs erinnern an die frühen Subway To Sally. "12 Brüder" gehört allerdings eher zur Kategorie "Kommt LIVE bestimmt gut an, verliert aber in der Aufnahme", wie leider viele andere Songs auch. Das liegt unter anderem an der Stimme von Sänger Vodric Kurzweyl, der mitunter an seine Grenzen zu stossen scheint. Das ist schade, denn die Kompositionen wären an sich gut, doch vor allem beim Sprechgesang in "Der alte Ritter" oder bei "Inquisition" funktioniert das gar nicht. Andere Songs jedoch kommen sehr gut rüber, speziell da gegen Ende Folk-Elemente im Vordergrund stehen und die Stimmung so richtig angeheizt wird wie "Laut" oder auch das Trinklied "Skol", bei dem man am besten ein gefülltes Trinkhorn griffbereit haben sollte. Eingefleischte Fans des Mittelalter-Rock werden an diesem Album ihre helle Freude haben, denn Attonitus erfinden das Genre zwar nicht neu, doch sie halten sich tapfer im Vergleich.
Patricia
 
Punkte: 7.1 von 10
BLUT AUS NORD – 777 Sect(s)
Debemur Morti Productions
Endlich. Nach all den Re-recordings nun das neue Stück kosmischer Leere. Unverkennbar, der Stil der Franzosen. Ich kenne keine andere Band, die so gekonnt mit Dissonanzen, unmenschlichen Vocals und druckvollen Rhythmen Musik kreieren kann, welche schon fast visuell wahrnehmbar ist. Schon nach der ersten Epitome (Wie passend doch nur schon der Ausdruck für ihre Liedtexte!) öffnet sich die Pforte zu den zeitlosen Abgründen, jenseits von Dimensionen, welche dem Menschen bekannt sind. Denn auch nach der inzwischen achten Scheibe können sie noch immer überraschen. Das fällt im eben genannten ersten Track schon auf, dass die Keyboards häufiger Mal sphärische Teile einbauen. Auch sind die Gitarren zwischendurch mit doomigen Rhythmen unterwegs, wodurch die Lieder abwechslungsreicher werden und schon fast okkult anmuten, da man sich eher auf eine Melodie konzentrieren kann, die man dann unterschwellig durch die verbleibende Spielzeit mitträgt und sich so schneller in den düsteren Dimensionen ihres Schaffens verlieren kann. Erstaunlicherweise sind die Lieder eher kurz gehalten, was die Annäherung an ihr finsteres Schaffen auf die eine Seite erleichtert, andererseits hätte es gerne mehr als 'nur' 45 Minuten sein dürfen. Wie auch immer, auf das Gesamtwerk hat das kaum Einfluss. Das 11-minütige vierte Epitome beweist allerdings, wie verstörend die stark verzerrten, dissonanten Gitarren wirken könnten, wenn sie sich in schier endlosen Wiederholungen mit ihrem eigenen Delay überschneiden und mit dem schnell programmierten Drumcomputer auf den Hörer einprügeln. "777" ist bestimmt kein Werk für alle Tage, wie auch der Rest ihres Schaffens nicht. Aber für Kenner und solche, denen Musik nicht mehr reicht, könnte das durchaus ein Anspieltipp sein.
Tristan

Punkte: 7.0 von 10
FERAL – Dragged To The Altar
Ibex Moon Records
Und noch mal eine Band aus einem Land der scheinbar niemals enden wollenden Welle von Death Metal-Bands. Feral aus Schweden haben sich der rotzigen, rockigen Death Metal-Variante verschrieben. Und so kommen einem schon nach wenigen Sekunden Namen wie z.B. Entombed (ab "Wolverine Blues") in den Sinn. Schön räudig und fett knallen die 11 Songs inkl. Outro aus den strapazierten Lautsprechern. Klassisch und groovig geht es zu von Anfang bis Schluss. Sehr gut gemacht auf der einen Seite, aber leider absolut nicht Neues. "Dragged To The Altar" ist Hochkunst der klassischen Death'n'Roll-Schule und Hommage an die Erfinder dieses Stiles zugleich. Wer Erneuerungen oder Innovationen sucht, wird diese hier nicht finden. Wer aber eine grundsolide und fette Platte im genannten Genre sucht, kann hier blind zugreifen. Echtheit garantiert mit allen entsprechenden Stilmitteln und Standards, welche es für hingerotzten Todesmetall benötigt.
Ralf W.G.
  
Punkte: 7.0 von 10
BLACKGUARD – Firefight
Victory Records
Blackguard können sich offenbar nicht so ganz entscheiden, wie böse sie denn nun eigentlich sein wollen. Angefangen haben die Kanadier als Straight-Black Metal-Band, sind dann jedoch auf den Pagan Metal-Zug aufgesprungen und haben für ihren Erstling "Profugus Mortis" 2009 mit dem Label Nuclear Blast zusammengespannt. Diese Zusammenarbeit dauerte allerdings nicht sehr lange, und die Band fand zum Label Victory (Hardcore), was nun eigentlich gar nichts mehr mit ihrer Musik zu tun hat. Es folgt wieder eine musikalische Umorientierung (wohlgemerkt nicht unbedingt in die Richtung, die Victory sonst so vertritt) und ein neues Album, "Firefight". Der neue Sound von Blackguard ist Melodic/Death, der gesanglich an Black Metal erinnert (allerdings ohne die entsprechenden Lyrics), ein paar Pagan-Elemente rübergerettet hat und mitunter sogar etwas symphonisch daherkommt. Der erste Eindruck schreit Children Of Bodom, Gitarre und Keyboard sind ganz klar von den Skandinaviern inspiriert, wobei die Drums bei Blackguard fast noch etwas brutaler hämmern, was zwar ganz gut kommt, auf Dauer jedoch erschlagend wirkt. Wirklich herausstechen tun die wenigsten Songs. Erwähnt seien hier jedoch "A Blinding Light", das mit schönen Heavy Metal-Elementen glänzt und "Iblis", das sehr sanfte Töne anschlägt und mit einer zauberhaften Frauenstimme überzeugt. Auch "The Path" zeigt sich eher melodiös und abwechslungsreich, und "Sarissas" könnte rein von der Melodie her glatt als Metal-Version eines Soundtracks für einen Piratenfilm durchgehen. Fazit: Blackguard haben ein paar sehr gute Kompositionen zu bieten, doch ist ihnen die eigene Identität bei den vielen Richtungsänderungen verloren gegangen.
Patricia
 
Punkte: 7.0 von 10
CURSE – Void Above, Abyss Below
Schwarzdorn Productions/Non Stop Music
Im Beipackzettel stand geschrieben, dass der kreative Schöpfer einstmals bei Thule mitgewirkt hat und sich nun für sein Soloprojekt einen Drummer gesucht hat, der sinnvollerweise mit ihm zusammen auch bei Fortid mitwirkt. Vielleicht kennt sich damit jemand aus, mir zumindest haben diese Namen nicht wirklich viel ins aktive Gedächtnis gerufen. So liess ich mich vom nett gestalteten Cover überzeugen und führte mir ohne weitere Gedanken das zweite Werk der beiden zu Gemüte. Beginnend mit Gitarrenrückkopplung, holpert schon bald das thrashige Schlagzeug zu Hilfe, drückt den Song aus den Boxen und beschwört die Delay-gesättigten Vocals. Nach den ersten zwei Minuten hat man allerspätestens verstanden, dass hier nicht geklotzt oder gekleckert wurde. Die Tracks klingen allesamt wie auf den alten Vinylplatten, das Schlagzeug klingt mehr wie eine Dampflock denn ein Schnellzug und offenbart dadurch die simplen, rockigen, altehrwürdigen Riffs. Celtic Frost's "Morbid Tales" stand hier genauso Pate wie Bathory oder alles, was an den Ursprüngen sonst noch so beteiligt war. Schneller wird es nur bei "The Mad Sheperd", ansonsten aber bleibt das Material gemütlich headbangtauglich. Das ganze Album wurde innerhalb von 42 Tagen geschrieben und aufgenommen, was zum einen Respekt verdient, zum anderen aber sicher auch Grund für den ursprünglichen, unverfälschten Charme der Platte darstellt. Und wer damit nichts anfangen kann, der wird Mühe haben, sich mit der Musik von Curse anzufreunden.
Tristan 
Punkte: 7.0 von 10
CEREBRAL BORE - Maniacal Miscreation
Earache Records/Non Stop Music
Acht Songs technischer Brutal/Death Metal aus dem schönen Schottland, verteilt auf knappe 32 Minuten drücken dir den Brustkorb ein und bohren dir die Birne auf. Eigentlich gar keine schlechte Mucke, denn was die Band vom Gros seiner Bruddl-Däff-Mitbewerber abhebt, sind der sauber gespielte Variantenreichtum ihrer Kompositionen, die flüssigen Songstrukturen und all die kleinen, unvorhersehbaren Wendungen, die schlussendlich eben extrem wichtig sind, um einen gewissen Wiedererkennungswert bereit zu stellen. Der Gesang besteht zwar genrebedingt zum Grossteil nur aus viehischem "Üüüh-Üüüh-Üüüh!" und schweinisch abgestochenem "Wiih-Wiih-Wiih!", kommt aber fett und lässt durchaus Text durchblicken. Wenn man dann noch erfährt, dass diese oralen Ausgeburten von einem blutjungen Mädel fabriziert wurden, wird der Frauen-Joker ohne Probleme akzeptiert. Wäre jetzt der Mix noch ein bischen ausgewogener, gäbe es auch mehr Punkte, aber die Bassdrum platscht mir zu laut, die Gitarren sind mir zu leise und der Gesang etwas zu penetrant im Vordergrund. Aber das ist meine Meinung und schmälert meine Freude über dieses Debut auch nur ganz am Rande. Reinhören.
Hardy   

Punkte: 7.0 von 10
SOROR DOLOROSA – Blind Scenes
Beneath Grey Skies/Non Stop Music
Als eingefleischter Gothic Rock-Fan lachte mir das Herz, als ich den vielversprechend aussehenden Silberling der Franzosen in Händen hielt und ihn voll sehnsüchtiger Spannung einlegte. Ich wurde nicht enttäuscht – das Album ist schaurig schön. Aber damit hat es sich leider auch schon. Soror Dolorosa spielen eine wunderbar melancholische Mischung aus Anathema und den an sich unvergleichlichen Depeche Mode, eine Musik, bei der Atmosphäre und Stimmung im Vordergrund stehen und alles andere in einem Nebel aus Rhythmus und dem Hauch einer Melodie verschwindet. Gleichzeitig ist die fehlende Abwechslung ganz im Sinne der Musik, denn man wird in eine andere Sphäre entführt, eine Stimmung, die einen erst mit Ende des letzten Songs loslässt. Es ist schwierig, einen Titel hervorzuheben, denn dieses Album ist tatsächlich ein rundes, in sich abgeschlossenes Gesamtwerk ohne spezielle Höhen und Tiefen, dafür mit umso mehr Tiefgang. Gleichzeitig lässt einen das Gefühl nicht los, dass da noch mehr möglich gewesen wäre, was alleine schon genug ist, um in diese feine Melancholie abzudriften. Die etwas überlangen Songs plätschern vor sich hin, mit fliessenden Übergängen zwischendrin, sodass die knapp 48 Minuten all zu kurz scheinen, obwohl man eigentlich bereits nach 5 Minuten die Highlights gehört hat. Freunde des Genres haben hier eine Perle vor sich, vorher reinzuhören lohnt sich jedoch in jedem Fall.
Patricia  

Punkte: 7.0 von 10
TALETELLERS – Radicalizer
Metalville/Musikvertrieb
Musik ist eine komische Sache. Konnte mich das Debut-Album der Deutschen Heavy-Rock'n'Roller begeistern, löst bei mir das Zweitwerk keine Emotionen mehr aus. Dabei hat sich die Band nicht einmal grossartig verändert. Noch immer zelebrieren sie einen eigenständigen Heavy Metal, der geradlinig in die Fresse rockt. Liegt es nun an mir oder am Album? Tatsache ist, dass das frühere "Detonator" auch heute noch zündet. Ich könnte nun versucht sein, zu behaupten, dass das Songwriting nicht mehr ganz so zwingend ist oder die Refrains nicht mehr sitzen und dem Album die nötige Abwechslung fehlt. Wer allerdings das schnelle "The Lie" hört, sich dem Stampfer "Enter The Gun" hingibt oder dem starken "Slave" lauscht, wird feststellen, dass Taletellers wenig bis gar nichts verlernt haben. Vielleicht sind zwölf Lieder für diese Art von Rock'n'Roll aber auch schlicht zu viel, weil alles, wie in diesem Genre üblich, doch sehr ähnlich klingt. Echte Ohrwürmer suche ich hier vergeblich. Wer aber eine gute Mischung aus Rock'n'Roll und Heavy Metal sucht, soll den Taletellers eine Chance geben. Denn das Potential ist nach wie vor erkennbar.
Roger W. 
 
Punkte: 7.0 von 10
PANZERCHRIST – Regiment Ragnarok
Listenable Records/Irascible
Album Nummer 8 der dänischen Death Metal-Institution aus Aarhus, welche nun doch schon seit 1993 ihre Kriegsgeschichten verbreitet. Auffallend waren dabei immer die Ausflüge in schwarzmetallische Welten sowie die gelegentlichen Keyboardpassagen. Nun, auf "Regiment Ragnarok" sind einige Veränderungen zu verzeichnen. Neuer Drummer, neuer Sänger und einen Gitarristen weniger. Um eines vorneweg zu nehmen: Auf die Qualität der Songs hatten diese grundlegenden Veränderungen in der Besetzung keinen Einfluss. Natürlich wirkt das neue Album etwas anders, schon alleine wegen des fehlenden angezerrten Gesanges von Bo Summers (Illdisposed). Der neue Mann am Mikro, Magnus (Adversary), macht seine Sache aber ausgesprochen gut. Das teils gekreischte, fast schon dämonisch anmutenden Geröchel passt wie die Faust aufs Auge der zum Grossteil hyperschnellen "Panzer"-Brecher. Power und Kompromisslosigkeit besitzt das "Regiment Ragnarok" auf alle Fälle. Eine Death Metal-Platte, die Kennern wirklich Freude bereitet und die nötige fiese Brachialität besitzt und entsprechend nichts als verbrannte Erde hinterlässt. Anspieltipps: "Panzer Regiment Jylland", "Impact", "Feuersturm".
Ralf W.G. 

Punkte: 7.0 von 10
HAVOK – Time Is Up
Candlelight Records/Irascible
Im Zweijahrestakt liefern die Thrasher Havok (nicht zu verwechseln mit der gleichnamigen schwedischen Death Metal Band!) aus Denver, Colorado, der schier unersättlich wirkenden Trash Metal-Meute das nötige Kraftfutter ab. Offensichtlich hat die seit 2004 existierende Truppe die besten Momente von world's finest Trash Metal-Bands mit der Muttermilch aufgesogen, denn die präzis eingeprügelten zehn Tracks weisen ein konstant hohes Energielevel auf, was gepaart mit den technischen und kompositorischen Fähigkeiten der Band einen absolut tödlichen Mix ergibt, der durch Producer James Murphy zudem glasklar und druckvoll abgemischt wurde. Natürlich dürfen die Reminiszenzen an die Szene-Urväter nicht fehlen. Ob Kreator, Slayer, Megadeth oder Testament, die Einflüsse sind unüberhörbar. So gesehen bieten die Jungs eigentlich nichts Neues, ohne jedoch dabei zur reinen Kopie der oben genannten Szenevorreitern zu verkommen; trotzdem hört man hier und da das eine oder andere durchaus absichtlich eingestreute, bekannt klingende Element. Selbst Tom Araya's markerschütternden Eröffnungsschrei von "Angel Of Death" konnte sich Shouter und Gitarrist David Sanchez vor dem Blastpart in "D.O.A." nicht verkneifen und erweist so mit seiner eigenen "Aaaaaaaaaaaaargh!!"–Version der in Würde ergrauten Thrash-Eminenz die Ehre. Den Sound von Havok als eingängig zu beschreiben wäre ein klarer Trugschluss, dennoch schaffen sie es, die Komplexität auf genau jenem Niveau zu halten, wo sie der Durchschlagskraft der Songs noch nicht den Wind aus den Segeln nimmt. Mit dieser CD verhält es sich eigentlich wie mit Sex: Mal geht's richtig hart zur Sache, mal wird im Maschinengewehr-Tempo gerammelt, mal lässt man es gemütlicher angehen, aber immer macht es Spass, obwohl es irgendwie mit Arbeit verbunden ist. Wer sich dies alles in einem einzelnen Track vereint mal anhören will, dem sei "The Cleric" wärmstens empfohlen. Danach sollten keine Zweifel mehr darüber bestehen, wofür diese Band steht und was sie ausmacht. Einziger Wermutstropfen ist meines Erachtens der Drumsound: Dass in dieser Sparte einem Drummer ohne Trigger der nötige Druck fehlt, ist mir schon klar, aber speziell in "Out Of My Way" sind die hyperschnellen und komplexen Double Base-Parts dermassen extrem präzise gespielt, dass mir unweigerlich der charakteristisch klinische Knattersound eines Drumcomputers in den Sinn kommt. Sollte ich mich diesbezüglich irren (wie seinerzeit einige Schreiberlinge bei Drum–Monster Nicholas Barker), entschuldige ich mich hierfür jetzt schon bei der hochtalentierten Band und ziehe vor Lead-Drummer Pete Webber ehrfürchtig meinen Hut! Kompositorisch anspruchsvoller High Energy-Thrash Metal auf technisch höchstem Niveau, damit ist in einem Satz der Sound von Havok perfekt zusammengefasst. Für den erst zweiten Longplayer der Band eine beeindruckende Vorstellung!
Mirko B.

Punkte: 6.9 von 10
FLAMMENSTURM – Die Feuer Sind Entfacht
Bloodred Horizon Records/Non Stop Music
Aufwendig, das Ganze. Fehlt nur noch ein Drache, und fertig wäre das kitschigste Cover des Jahres. So bleibt es wohl nur bei Platz zwei, aber schliesslich geht es ja auch um den Inhalt. Und auch da geben die Östereicher alles und noch ein wenig mehr. Nach dem stolzen Intro erinnert man sich irgendwie an den Film 300, erkennt aber gleich die Absicht, Fans an einem Konzert zu animieren. Und so kommt auch beim Titeltrack ein klein wenig Schlachtenfreude auf, wenn auch die Musik an sich nicht wirklich etwas Neues darstellt. Textlich orientiert man sich ganz stark an den bereits totgekauten Sagen um nordische Götter, es wäre mal interessant, all die Lieder zu hören, in welchen der Name Wotan oder Odin vorkommen. Daneben besingen unsere östlichen Nachbarn auch gerne den Einfall in Rom, ihr eigenes Heimatland oder aber den auf dem Cover dargestellte Wolf. Man darf sich wohl an Varg erinnert fühlen, "Wolfsgedanken" und "... denn die Wölfe tragen unser Feuer" würden thematisch wohl genauso dazu passen. Innovation ist also an anderen Orten zu suchen, denn auch wenn die Jungs solide spielen wurde all das Dargebotene von ähnlichen Bands auch schon praktiziert. Von Chören über seichte Keyboards, tiefen Growls und hellen Screams, schnelles Picking und rockigen Riffs: alles schon mal gehört, nichts überrascht. Fans von Pagan Metal werden sich wohl darüber streiten, ob das Album nun nötig war oder nicht, tatsächlich aber ist es satt aufgenommen, kann durch durchdachte Songstrukturen überzeugen und langweilt nicht schon beim ersten Mal. Wenn schon keine speziellen Instrumente, dann mag ich Riger mehr. Aber das ist meine Meinung, und daneben werden Flammensturm mit ihrem ersten Album sicher eine solide Fanbasis erarbeiten. Wie eingangs schon beschrieben bleibt im Vergleich trotzdem nur der zweite Platz.
Tristan

Punkte: 6.8 von 10
DEMONAZ - March Of The Norse
Nuclear Blast/Warner
Der ehemalige Gitarrist und Nach-wie-vor-Texteschreiber von Immortal wandelt mit "March Of The Norse" auf ersten Solopfaden und wird dabei instrumental unterstützt von Ice Dale (Enslaved, Audrey Horne, I) an Gitarre und Bass sowie Drummer Armagedda (Ex-Immortal, I). Herausgekommen sind für sowohl Liebhaber wie Ablehner dieses Albums sieben Songs plus je ein Intro und ein Zwischenpart mit urchigstem 80er-Skandinavien-Metal. Unüberhörbar darauf ist sowohl Demonaz' Einfluss bei Immortal wie auch seine Vorlieben für heroische Bathory, alte Manowar, Kiss und Kriegergeschichten à la Conan. Was mir persönlich an "March Of The Norse" richtig gut gefällt, ist die zum Teil souveräne Gitarrenarbeit zusammen mit dem zwar fast schon primitiven, aber gerade auch deshalb hypnotischen Drumming und das coole Cover. Danach wird's harzig, denn auch wenn ich das eine oder andere "Aaa-haa" und "Oh-hoo" Chörchen durchaus zu schätzen weiss - man kann es auch übertreiben. Dazu tönt Demonaz' krächzendes, heiseres Organ nach zuwenig Druck auf der Lunge und reichlich limitiert, passt aber wenigstens zu den etwas angestaubten Old School-Schwingungen der Platte (auch wenn die Produktion dafür eigentlich schon wieder viel zu modern daherkommt). An dieser Scheibe werden sich deshalb die Geister scheiden, denn wer den erwähnten Reminiszenzen nachtrauert, könnte durchaus positiv überrascht werden, Liebhaber von moderneren Sounds werden "March Of The Norse" jedoch eher als belangloses, überflüssiges Ego-Werk abtun. Reinhören ist angesagt.
Hardy 

Punkte: 6.5 von 10
SONNE ADAM – Transformation
Century Media/EMI
Sonne Adam (hebräisch für "Hass" und "Mensch") aus Tel Aviv/Israel zelebrieren auf ihrem Debut doomigen, sehr düsteren Death Metal, für welchen Bands wie Paradise Lost (zu Zeiten des allerersten Albums), Celtic Frost und teilweise langsame Morbid Angel als Vorbilder herangezogen werden können. Eine sehr dunkle, drückende Stimmung erzeugen die 9 Songs zu jeder Sekunde. Sehr finster gestalten sich somit auch die Einheit von Text und Produktion. Der Gesamtsound klingt kaputt und bedrückend und dennoch transparent. Eine gute Leistung an und für sich. Dennoch ist mir persönlich das Ganze zu anstrengend auf Dauer. Die Gefühlswelt, welche diese Scheibe mir als Zuhörer offenbart, ist mir definitiv zu eingleisig und entsprechend nach ein paar Songs zu monoton. Dies ist definitiv eine Platte, welche zu verstehen einige Zeit in Anspruch nimmt. So mal eben zum nebenher Hören eignet sich dieser Sound definitiv nicht. Interessant und eigenständig sind Sonne Adam. Dieses Prädikat haben sie sich sicherlich verdient. Jedoch trifft die Platte meinen persönlichen Geschmack nicht. Wer aber auf okkulten, absolut tiefschwarzen und atmosphärischen Sound mit Einflüssen der genannten Genrebands steht, wird hier sicherlich seine helle Freude finden. Oder eher nicht Freude, sondern eben Gedanken der Selbstzerstörung.
Ralf W.G. 

Punkte: 6.5 von 10
SELLING THE DRAMA - Beyond Examination
Noisehead Records/Non Stop Music

Wirr, wirrer, Selling The Drama. Es wird für mich definitiv nie nachvollziehbar sein, wieso talentierte Musiker ihr handwerkliches Können dazu verschwenden, möglichst unharmonische und unrhythmische Musik zu produzieren. So und nicht anders klang mein erster Gedanke zum Debut der Österreicher Selling The Drama. Natürlich ist es lobenswert, innerhalb des Universums harter bis extremer Musik immer noch eine eigene Nische finden zu wollen, nur dürfte es inzwischen extrem schwierig sein, in der heutigen Zeit der tausend Kategorien und Schubladen wirklich noch etwas Neues und Eigenständiges zu erfinden, ohne dass es zusammengeschustert wirkt. Dass es einem Selling The Drama diesbezüglich nicht einfach machen, beweist ein kurzer Blick ins World Weird Web. Da reichen die Beschreibungen von Alternative Rock über Sludge mit Grunge-Einsprengseln und Doom/Stoner Rock bis hin zu Death/Thrash. Erst nach mehrmaligem Einverleiben der angenehm brutal eingeprügelten Scheibe konnte ich mir danach einen etwas differenzierteren Eindruck davon machen, woraus die Essenz von Selling The Drama eigentlich besteht. In der Tat bedienen sie sich instrumental wie auch gesangstechnisch verschiedenster Stile aus der Extremmusik, als repräsentatives Beispiel sei hier mal der zweite Track "Brute Force" genannt. Da hört man Metalcore-Elemente raus, welche sogleich in eine geniale Bridge übergehen, die jedem Stoner-Fan Freude bereiten wird, um danach in unerwartete Blastparts überzugehen. Sänger Erwin Pfeiffer beweist dabei höchste Variabilität, ob Growls, Screams. Clean Vocals, der Junge hat alles drauf. Dennoch empfinde ich auch nach dem x-ten Durchlauf die meisten Kompositionen als zu komplex, von daher überrascht es nicht, dass lediglich die beiden eingängigsten Nummern wirklich in meinen Ohren hängen geblieben sind. Einerseits wäre da die düstere Ballade "Tooth Of Time", in der richtig auffällt, dass Sänger Erwin über das selbe beeindruckende Timbre verfügt wie der grosse Phil Anselmo. An zweiter Stelle steht das sehr thrashig beginnende "Mother", welches sich danach sogleich als positive Energie versprühendes Groovemonster erster Güte entpuppt. Die Qualität stimmt, nicht zuletzt auch bezüglich der sozialkritischen Texte, und handwerklich sind die Jungs auch über jeglichen Zweifel erhaben. Wenn nun Selling The Drama noch eine klitzekleine Kurskorrektur in Richtung eingängigere Songstrukturen vornehmen sowie die ausufernden Frickelparts zu Gunsten eines höheren Sludge- und Stoner-Anteils etwas verringern, dann können sie nur gewinnen.
Mirko B. 
Punkte: 6.5 von 10
MAIM – Deceased To Exist
Soulseller Records/Non Stop Music

Entspricht es denn wirklich der Realität, dass wir schon im Jahr 2011 verweilen? Ich hatte soeben das Gefühl, immer noch 1990 festzustecken angesichts des zweiten Albums von Maim aus Schweden. Abermals, wie bei ihren Landsleuten von Repuked, werden Autopsy und Repulsion zitiert. Ebenso gestaltet sich sich die Produktion, welche auch bewusst 'schwedisch' gehalten wurde. Völlig kaputte Gitarrensounds, ein nur zu vermutender Bass, Gesang mit einer besonders gut gemeinten Portion Hall und ein recht undifferenziertes Geklopfe an der Schiessbude. Und auch hier muss ich sagen, dass mir das tausend Mal lieber ist als irgendwelches modernes, glattproduziertes Griffbrettgewichse. Allerdings geht es nun mal immerhin noch um Songs, mal abgesehen vom Charisma. Wo Repuked auf Punk und Crust setzen, gehen Maim den Weg der Bewahrer der schwedischen Death Metal-Geschichte, was heissen soll, dass Entombed, Dismember, Grave und die Elch-Ikonen Nihilist für viele Stilelemente und ganze Riffs Pate stehen. Keine Überraschungen, nichts Aussergewöhnliches und tendenziell eher Plagiat als Innovation von Altbewährtem. Als Gedenk-CD und Memoriam an alte und schöne Zeiten durchaus zu geniessen, aber ansonsten schon zu oft gehört. Und dies auch schon in besserer Form.
Ralf W.G.  
Punkte: 6.5 von 10
WE ARE THE DAMNED - Holy Beast
Bastardized Recordings
Hell yeah! Bis zum Anschlag runtergestimmte Gitarren und dezente Synthies.
Genau das, was man braucht, wenn man an einem verregneten Tag mit dem linken Bein aufgestanden ist, keine Zeit mehr für einen Kaffee hatte, vergessen hat, das Geld für das Mittagessen mitzunehmen und wieder einmal einen schlechten Arbeitstag hatte. Oder einfach ausgedrückt: Das neue Album der portugiesischen Inquisitoren ist der perfekte Aggressionskiller. Also doch, Portugal bringt nicht nur Fussballer hervor, die sich die Fussnägel lackieren, nein sie horten auch einige Musiker, die es Wert sind, beachtet zu werden. Das Album "Holy Beast" ist eine grandiose Mischung aus schwedischem Todesblei, Hardcore und phasenweise sogar Thrash Metal. Das Album ist dem Sound entgegenkommend produziert, und absolut genial sind die mit Bedacht eingespielten Synthie-Elemente. Die Einspieler sind treffend und pointiert eingesetzt, was dem Album den letzten Schliff verleiht. Ein richtiger Ohrwurmtrack hätte dem Album jedoch gut getan, denn nach mehrmaligem Hören droht die anfängliche Euphoriewelle zu verblassen. Trotzdem gehört dieses Album in jede gut sortierte Plattensammlung, nicht auf einem Ehrenplatz, aber zumindest so, dass man sie jederzeit zu Griff hat, wenn man ein wenig Aggressionen abbauen und die Stimmung heben will.
Steve Butcher  

Punkte: 6.5 von 10
KING KOBRA - King Kobra
Frontiers Records/Musikvertrieb
Die ältere Generation erinnert sich wahrscheinlich noch an King Kobra, die von dem legendären Schlagzeuger Carmine Appice ins Leben gerufene Band, die im wunderschönen Jahre 1986 den kultigen Song "Iron Eagle" zum nicht minder kultigen und gleichnamigen Film beisteuerte. Das flotte Liedchen sang damals ein gewisser Mark Free, welcher im November 1993 so "free" war, sich einer Geschlechtsumwandlung zu unterziehen und als Marcie Free wiedergeboren zu werden. Er bzw. sie stieg bereits 1986 nach dem Erfolg mit dem Album "Thrill Of A Lifetime" bei King Kobra aus und wandte sich vorübergehend vom Musikbusiness ab. Bis heute ist Marcie Free mit der Band Unruly Child musikalisch tätig, falls jemand sich fragen sollte, was aus der Dame geworden ist. Nach Marcies Ausstieg folgten diverse Wechsel in der Bandformation sowie ein weiteres Album, doch der Erfolg blieb aus, worauf die Band sich auflöste. Pünktlich zum Jahrtausendwechsel reformierte Carmine Appice die Band und man nahm "Hollywood Trash" auf - ein Album, das so klingt wie es heisst, und natürlich nicht den erhofften Triumph brachte, sondern für die zweite Auflösung der Band sorgte. Nun versucht man es also ein drittes Mal, wobei man es diesmal schon viel besser hingekriegt hat. Songs wie "Turn Up The Good Times" oder "Top Of The World" klingen frisch und sexy, während langsamere Stücke wie "Live Forever" oder "Crying Turns To Rain" für entspannte Pausen von dieser dichten Ansammlung rockiger Tracks sorgen. Erwähnenswert ist Sänger Paul Shortino, der über ein ausgesprochen angenehmes und talentiertes Stimmorgan verfügt, mit seinem rauen Timbre jedoch meilenweit von der eher mit hoher Stimme singenden Marcie Free entfernt liegt, und das ist auch gut so, denn zu dieser Art wiederlebten 80er-Rocks passt eine kratzige Stimme einfach besser. Nun, liebe King Kobra... Euer Frischling klingt ausgesprochen nett, doch beim Anhören sorgt es leider nicht für Purzelbäume, sondern bloss für wohlwollendes Nicken. Immerhin ist es aber besser geworden als das letzte Comeback-Werk, und das ist doch schon mal ein Fortschritt.
Maiya R.B.
  
Punkte: 6.1 von 10
REPUKED – Pervertopia
Soulseller Records/Non Stop Music
Death Metal aus Schweden kann ja nun ganz unterschiedliche Soundgewänder annehmen. Im Falle von Repuked aus Stockholm ist dies seit 2007 eine absolut räudige, rohe, ungeschliffene und sehr rotzige Angelegenheit. Es werden am laufenden Band Zitate von Autopsy und Konsorten verwurstet und von diversen 80er-Metalpunk- und Crust-Bands geliefert. Die Gitarren klingen gewohnt schwedisch, die Vocals sind total verhallt zum Grossteil, die Drums klingen, als ob das Kit inkl. Musiker die Treppe herunterpoltert. Zusammengefasst gesagt ist somit alles gewollt ungehobelt. Knüppelparts wechseln sich mit den typisch doomigen Death Metal-Passagen ab. Rein technisch wurde hier gar nicht versucht, irgendeinen Anspruch zu erzeugen. Abgefuckt rules! Das ganze Album hat irgendwie noch Charme, wenn man auf derartig 'verkotzte' Auswüchse steht. Allerdings sind die Songs bis auf ein paar wenige Ausnahmen sehr durchschnittlich, weswegen die Platte am Stück nur mit erhöhtem Alkoholgenuss erträglich wird.
Ralf W.G. 

Punkte: 6.0 von 10
ARKAN - Salam
Season Of Mist/Irascible
Arkan? Noch nie gehört, habe ich mir gedacht, umso mehr, als mir ins Auge Sprang, dass die Formation aus Frankreich stammt. "Salam" ist die zweite Veröffentlichung des Gespannes. Mit Freude begann ich, in die CD reinzuhören, und wurde schon mit den ersten Tönen überrascht: Arkan unterstreichen gleich zu Beginn mit orientalischen Klängen, in welche Richtung diese Reise führen wird. Während des Hörens erwägt man sich des Öfteren, einem alten persischen Schatz auf der Spur zu sein. Die weibliche Gesangstimme weiss nicht immer zu überzeugen, jedoch ist das nicht so gewichtig, da man stets von ihrem teils grunzenden, teils singenden männlichen Pendant wieder positiv aus den Träumen gerissen wird. Die Arrangements sind durchaus sehr frisch, und gepaart mit dem orientalischen Touch lassen die Franzosen zumindest aufhorchen. Leider vermag ihr Zweitling nicht durchs Band zu fesseln, was zum Teil auf die Ideenlosigkeit der Rhythmusfraktion zurückzuführen ist. Da dies aber erst der zweite Streich der Croissant-Metaller ist, darf man sich für zukünftige Erscheinungen einiges erhoffen.
Steve Butcher 

Punkte: 6.0 von 10
PROTEST THE HERO - Scurrilous
Spinefarm/Universal
Die Kanadier von Protest The Hero präsentieren mit "Scurrilous" nach "Kezia" (2005), und "Fortress" (2008) ihre dritte Studioscheibe – ein erster Höreindruck zeugt von einer überraschenden Schlagseite zu progressivem Material, der Hardcore-Einfluss wurde um Weiten zurückgeschraubt. Es dauert dann auch fünf Songs, bis ich realisiere, dass sich die Band neuerdings tatsächlich etwas nach Dream Theater anhört... Schräger Vergleich, haut aber hin: Die mehrstimmigen Vocal-Arrangements wecken mit ihrem nasalen Sound Erinnerungen an eine Mischung aus James LaBrie und Ari Koivunen (Amoral), während die Frickelelemente klar in theatersche Hoheitsgewässern rumschippern. Protest The Hero gehen dabei aber kaum zimperlich an den Start, sondern scheinen im Gegenteil die ganzen 44 Minuten durch unter Strom zu stehen - über lange Strecken wird die Band nicht müde, jeden Song bis weit über die Toleranzgrenze hinaus mit Fricklereien voll zu stopfen. Was wahrscheinlich bei der Produktion ein Heidenspass war, entpuppt sich dabei leider beim Durchhören als Zumutung an den guten Geschmack – hier wird endlos gezockt, anstatt mal einen Schritt weg vom Bild zu machen und die Sache mit etwas Distanz zu betrachten. So lässt sich dann auch konsequent kein Song hervorheben, die Band gibt über zehn Tracks lang Vollgas, als ob es keinen Morgen gäbe. Mag je nach Stilrichtung durchaus interessant sein (Oder will hier wer von Immortal verlangen, dass sie den Fuss vom Gaspedal nehmen?), bei progressivem Metal ist das in erster Linie nicht mehr als einschüchternd. Weit über's Ziel hinausgeschossen, würde ich meinen.
El Muerte
 
Punkte: 6.0 von 10
WITHERIA - Vanishing Order
Violent Journey Records/Non Stop Music
Meine Fresse. Ein infernales Speed/Trash-Gemetzel mit starkem Hang zu Death Metal schlagen uns Witheria mit ihrem dritten Album "Vanishing Order" um die Ohren. Man könnte meinen, dass nun des Teufels Dreizack komplettiert wurde und das Böse definitiv auferstanden ist. Es wird von der ersten Sekunde bei "A.T.D.B.T.S" ("And The Dust Blackened The Sky") geknüppelt, geschreddert und geschrieen. Zeit für eine Verschnaufpause: Fehlanzeige. Erst bei "The Abyss Within" scheint der erste Frust gesättigt zu sein und Witheria setzen auf ein paar Rhythmenwechsel. Dazu gesellen sich auch längere Gitarrenpassagen mit einem tollen Solo. Ebenfalls "The Nameless Beast" brilliert durch gute Gitarrenarbeit. Auch rhyhtmisch setzen Witheria hier verschiedene Elemente ein, mal brachial schnell, mal stampfend bis hin zu Mid Tempo-Death-Passagen. Danach geht's aber im alten Stil weiter. Schnell, wütend, tödlich. Weitere Songs einzeln zu beschreiben fällt schwer. Tuberculosis (welch beschissener Künstlername) tötet mit seinen Vocals einfach alles, was sich in seiner Nähe befindet und der Rest der Band zerstört ihre Instrumente ohne Gnade. Wir haben hier insgesamt 9 Songs von krasser Härte. Jeder, der seinen Frust mit so was abbauen kann und sich nur durch das zuhören bewusst wird, dass es viele Menschen mit ganz grossen persönlichen Problemen gibt (anders ist dies nicht zu erklären), der soll sich die Scheibe kaufen. Dem Rest bleibt nur der Rat: unbedingt die Finger davon lassen. Es besteht Todesgefahr.
Timo K.  

Punkte: 6.0 von 10
FIREFORCE – March On
7Hard
True/Power Metal servieren uns Fireforce. Eine belgische Truppe, die sich mit schreiendem Gesang und vielen Gitarrenriffs durch die eisigen Wellen des Mainstrem manövriert. Nicht in irgendwelchen Trends, sondern ganz schön tief im US-Power Metal mit einem fetten Schuss New Wave Of British Heavy Metal, liegt das Endprodukt namens "March On" vor. Die Vergleiche mit den alten Helloween und Running Wild lassen sich für mich nicht nachvollziehen, zumal ich ein fanatischer Rock'n'Rolf-Fan bin, hier aber beim besten Willen keine Anleihen an sein Schaffen heraushören kann. Der Sound ist eher der amerikanischen Seite zuzuordnen, und ich bin mir sicher, dass die ganz Truen an diesem Album ihre wahre Freude haben werden. Der Untergrund lebt und schreit aus jeder Pore. Allerdings beherbergt dies schon eine klare Sperre für eine massentaugliche Präsentation. Auch wenn vieles sehr authentisch klingt, sind die Tracks zu sperrig. Das liegt auch an Sänger Flype, der mit seinem Organ keine Glanzpunkte setzen kann wie zum Beispiel ein Harry Conklin von Jag Panzer. Auch greifen die Refrains nicht wie eine Klemmzange an den metallenen Eiern, sondern sind schlicht und ergreifend selten auszumachen. Nun ja, es ist okay, mehr aber auch nicht.
Tinu  

Punkte: 5.9 von 10
HATETREND - Violated
Violent Journey Records/Non Stop Music
Metalcore-Jünger aufgepasst! Aus Finnland, dem Land der tausend Seen, deren Anzahl eigentlich bei ca. 188‘000 liegt, was auch der gefühlten Anzahl an Suomi-Bands entspricht, kommt das Hatetrend-Debut daher gerollt. Und wenn man sich kurz die Bandhistorie anschaut, dann hat dieses Debut eine verdammt lange Vorgeschichte. Hatetrend wurden 2002 durch den Sänger Markus Mutta gegründet, mit dem erklärten Ziel, Musik ausserhalb der Genregrenzen zu kreieren, die extrem, aggressiv und manchmal auch einfach schön sein sollte. Entsprechend lange dauerte es, bis er die passenden Leute gefunden hatte, die seine musikalischen Visionen umzusetzen bereit waren. Nach insgesamt fünf Demos ist nun endlich die erste Full Length CD der Truppe erschienen, die aber in meinen Ohren bei Weitem nicht das hält, was vollmundig auf der Homepage der Band versprochen wird. Nicht, dass das durch Produzent Anssi Kippo (u.a. Norther, Sentenced und vor allem Children Of Bodom) wuchtig produzierte Endergebnis schlecht wäre, aber so richtig innovativ kommt mir das Ding dann doch nicht rüber, zumal sechs der zehn Tracks auf dieser CD bereits auf den Demos erschienen sind, wenn auch in weniger sauber produzierten Versionen. Natürlich bollern sämtliche Tracks erwartungsgemäss laut und meist auch mit dem nötigen Groove durchs Gebälk, was insbesondere die zahlreichen Slamdancer und Wall Of Death-Fanatiker freuen dürfte. Die ursprüngliche Intention des Bandgründers M. Mutta, verschiedene Stile miteinander zu verschmelzen, endet aber lediglich damit, dass der Sound von Hatetrend zwar schon extrem, aggressiv und zuweilen schön klingt, aber schlussendlich aus nichts anderem besteht als aus Thrash und Death Metal sowie Metalcore-Elementen, vor allem bezüglich Growls, Screams und cleanen Gesangspassagen. Ich kann mich noch oft durch die Scheibe durchzappen, es nutzt nichts. Die Wiese des "noch härter, noch brutaler, noch extremer, die Saiten noch ein paar Ganztöne tiefer gestimmt" ist meines Erachtens weitgehend abgegrast, da kommt irgendwie nichts Neues mehr, und was dereinst Combos wie Machine Head oder Slipknot losgetreten haben, hat sich praktisch totgelaufen. Für Leute, die zur Musik lieber durch die Botanik hüpfen statt den Kopf zu schütteln und die Faust gen Himmel zu recken, ist "Violated" sicher eine lohnende Anschaffung, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass der geschmackssichere Metaller damit wirklich was anfangen kann. Anspieltipps: "Free Yourself", "Disciple", "Weak".
Mirko B.  

Punkte: 5.1 von 10
BLOODRIDE – Crowned In Hell
Violent Journey Records/Non Stop Music
Und noch eine finnische Thrash Metal-Band, die vier Demos und elf Jahre benötigt hat, um endlich ihren offiziellen Erstschlag auf die Menschheit loszulassen. Mit dem schwerfälligen Intro "There Will Be Blood" und dem düsteren Stampfer "March Of The Dead" beginnt die Sache eigentlich schon ganz verheissungsvoll. Danach geben die Jungs mal mehr ("Straight From Hell", "Slave Of Evil"), mal weniger Gas ("Cain"), und mich erfasst immer mehr die Lust, auf die Skip-Taste zu drücken. Den Kompositionen von Bloodride fehlt es durchaus nicht an der nötigen Heaviness und Vielseitigkeit, aber sie folgen dem Trend vieler anderer Thrash-Bands: Statt einen Sänger mit variabler Stimme zu suchen, wird auf eintöniges Geröchel mit Langeweile–Garantie gesetzt. Sorry Jungs, aber selbst Krachmaten und Urgesteine wie Cronos von Venom oder Chuck Billy von Testament waren bzw. sind stimmlich variabler als euer Shouter Jirki. Ich stelle mir vor, wie Dampframmen–Nummern wie "Cain" oder "God" mit einem echten Sänger geklungen hätten, und dabei kommt mir immer wieder Aaron Stainthorpe von My Dying Bride in den Sinn, wie er sich vor etlichen Jahren reumütig darüber geäussert hat, dass er die Frühwerke seiner Band mit undifferenziertem Gegrowle eigentlich ruiniert hat. Genau so geht es mir bei Bloodride: Im Ansatz wirklich gute Songs werden durch monotones Gebelle und Geröchel ins Nirvana des Thrash-Mainstreams katapultiert und verlieren so einiges an Eigenständigkeit und auch an Spannung. Eigentlich schade drum, denn ansonsten haben Bloodride wirklich alles richtig gemacht, um ein unterhaltsames Thrash-Feuerwerk zu zünden, aber auch in der Musik gilt: Eine Kette ist so stark wie ihr schwächstes Glied. Ich denke, die ganze Problematik wird sich in absehbarer Zeit von selbst lösen, denn wenn es heutzutage reicht, ein paar Musiker, die fit an ihren Instrumenten sind und einen ewig gleich klingenden Schreihals vorzuweisen, um von einer Plattenfirma gesignt zu werden, dann wird der Hype um das momentan grassierende Thrash Metal-Revival genauso schnell wieder abebben, wie er vor ein paar Jahren hochgepusht worden ist. Diese Scheibe wird es jedenfalls nicht schaffen, sich aus der Masse hervorzuheben.
Mirko B.  

Punkte: 5.0 von 10
THROMDARR – Electric Hellfire
Violent Journey Records/Non Stop Music
Finnland, Metal… Ich glaub, diese beiden Begriffe müssen in Zukunft nebeneinander im Lexikon aufgeführt werden. Egal, diese Band (vermutlich ein Quintett oder ein Sextett, mehr scheint darüber nicht bekannt zu sein) veröffentlicht nun ihren zweiten Longplayer. Der Sound ist irgendwo im Dark Metal mit Death/Black Metal-Anleihungen einzuordnen, der Sänger schreit sich mehrheitlich monoton durch die Tracks, wobei die Aufnahmen sich irgendwie seltsam anhören, die Höhen sind viel zu stark betont. Dies lässt zwar den Solo-Gitarrensound deutlich hervorstechen, ist aber sonst eher nervig. Die Texte bedürfen keiner grossen Worte, da der Tiefgang, na ja, also er ist nicht wirklich vorhanden. Das übliche Klischee-Zeugs halt vom Sterben, dem Tod, der ach so schwarzen Seele des Protagonisten/Sängers etc. Nicht wirklich innovativ, und genau da liegt der Schwachpunkt von „Electric Hellfire“: Alles klingt einfach viel zu farblos, es gibt zwar immer mal wieder Versuche, Abwechslung ins Spiel zu bringen, aber die können leider auch nicht viel retten. Mehr muss man dazu echt nicht sagen, Thromdarr haben zwar nicht unbedingt schlechte Arbeit geleistet, aber auch nix erschaffen, das weltbewegend wäre. Eignet sich super als Hintergrundbeschallung fürs Grillen.
Toby S.  

Punkte: 5.0 von 10
STARGAZERY – Eye On The Sky
Pure Legend Records/Non Stop Music
Aua, da trägt das Infoblatt der Plattenfirma aber reichlich dick auf. Der Sound soll an die Pioniere von Black Sabbath mit Toni Martin und logischerweise an Rainbow erinnern. Und da Jari Tiura, der ehemalige MSG-Sänger, mitträllert, werden ja dann auch gleich Erinnerungen an Dio wach. Und ja, die Schweden von Astral Doors sind schliesslich auch auf Augenhöhe... Nun, alleine die Coverversion von "Headless Cross" (Black Sabbath) zeigt schon, dass man zumindest in den Grössenordnungen der Iommi-Truppe nichts zu suchen hat. Genauso wenig wie bei Rainbow oder Dio. Denn erstens macht ein Name, der an 'Stargazer' erinnert, noch keine tolle Band aus und zweitens hinterlässt Jari, der bei MSG wirklich einen guten Job abgeliefert hat, hier einen mehr als nur gequälten Endruck. Astral Doors liegen auch noch einige Jahre mit einem profitablen Vorsprung in nicht unbedingter Nähe. Die Finnen Stargazery sind eine dieser Bands, die man sich nicht antun muss und bekommt durch eine wirklich 'interessant' geschriebene Info einen völlig falschen Stempel aufs Auge gedrückt. Selbst gute Ansätze wie "I Am The Night" verlieren an Kraft, wenn man sich den Song länger anhört. Ne Jungs, das wird leider nix.
Tinu

Punkte: 5.0 von 10
DYING SIGNALS - Intuitive Senses
Rising Records
Malta, was kann man nicht alles von dieser kleinen Republik sagen? Genau - nichts. Bis mir diese CD in die Hände gekommen ist. Tatsächlich schafft sich hier ein Deathcore-Band aus Malta ihren Weg aus dem kleinen Land direkt in meinen Player. Ein Brutalvirus hat hier jedes einzelne Stück infiziert, die Songs wechseln immerzu von Stakkatogewitter zu den genretypischen Breakdowns. Wirklich Neues liefern die sechs Musiker nicht, trotzdem wechselt das Album stimmig zwischen brutalen Feuerwerken und epischen Passagen. Die Herren verstehen unwiderhörlich ihr Handwerk, zum Teil schaffen sie es sogar, gewisse bleibende Momente zu schaffen, aber auf ganzer Linie überzeugt das Werk nicht. Die Tonfolgenbleiben meist die Selben, während das Drumming immer die gleichen Standards benutzt.Einige frischere Elemente hätten dem Album sicher gut getan sowie ab und an vielleicht eine längere Verschnaufpause von dem mit der Zeit nervigen Gitarrengefiedle. Normalerweise kann man sich nach mehrmaligen Anhören mehr mit einem Album anfreunden, bei Dying Singnals' "Intuitive Sense" verhält es sich genau gegenpolig. Mit jedem Mal werden die Breakdowns und der immer gleiche Aufbau mühsamer. Das Talent ist sicherlich da, und da der Core-Trend nicht mehr das ist, was er einmal war, besinnen sich die sechs Malteser beim nächsten Mal vielleicht ein wenig auf mehr Tradition und Tiefe.
Steve Butcher  

Punkte: 5.0 von 10
BATTLE DAGORATH – Acient Wraith
Grau
Da haben sie wieder zugeschlagen. Die Amerikaner haben mir ihrem ersten Werk anscheinend doch einige Fans gekriegt und nun, drei Jahre später, legen sie nach. Wie gewohnt spielen die Gitarren ihre zwei oder drei Riffs im oberen Tempobereich, während das Schlagzeug genauso seinen Teil dazu beiträgt. Christoph Ziegler (Vinterriket, Atomtrakt, Fräkmündt und andere) trägt diesmal nicht nur Intro und Outro bei, sondern bereichert die Musik mit Keyboardklängen. Durch seine Erfahrung habe ich mir doch einige Fortschritte vorgestellt. Wie klingt also das Gesamtwerk? Nun, wer Paysage d'hiver kennt, kann sich vorstellen, wie Battle Dagorath gerne klingen würde. Dazu picke ich mal das längste Lied raus: Nach anfänglichem Grunzen und Rasseln klappert dann ein Generator los und soll wohl sowas wie Stimmung erzeugen. Was leider über eine Dauer von zwanzig Minuten alles andere als unterhaltsam ist. Nichts gegen spannendes Ambiente, aber das hier hört sich mehr nach Lückenfüller und Pseudo-Avantgardismus an. Ausser "Spirit Of The Winter Darkness" und "Where Darkness And Frost Prevails" kann mich kein Song überzeugen. Für zwei Lieder lohnt sich aber der Kauf einer Platte meiner Meinung nach zu wenig, vor allem, wenn die Konkurrenz in diesem Genre bessere Musik schafft. Sorry Jungs, aber auch mit besserer Aufnahmequalität ist das Songwriting immer noch langweilig.
Tristan  

Punkte: 4.0 von 10
ASSAULTER – Boundless
Metal Blade/Sony Music
Ich stehe ja wirklich auf Bands, die sich den guten alten Zeiten verpflichtet fühlen. Sei es die neue Thrash-Welle oder die aktuellen Retro-Bands, welche die 70er wieder auferstehen lassen. Nun kann man es aber auch übertreiben. Bei "Boundless", dem Zweitling der Australier Assaulter, ist dies definitiv der Fall. Nichts gegen rohe Produktionen, aber wer zum Teufel kommt anno 2011 auf die Idee, dass Gitarren so überverzerrt und lärmig klingen sollten? Das ist nicht old school, das ist Folter! Gut, passen tut es ja schon irgendwie, zu dieser Mischung aus straightem Thrash Metal und sehr sehr frühem Black Metal à la Venom. Doch wenn dann, wie hier der Fall, auch noch auf den Bass verzichtet wird und dazu der Fronter S. Berserker unentwegt Galle spuckt und die Trommeln irgendwo im Soundbrei verschwinden, dann kratzt das doch heftigst an den Ohren und man bekommt ein Gefühl davon, wie es sein muss, ohne Ohrenschützer dem Aufreissen einer Strasse beiwohnen zu müssen. Schade eigentlich, denn der räudige Metal-Mix direkt aus den 80ern ist songwriterisch betrachtet nicht von schlechten Eltern. Doch bringt auch ein echter Knaller wie "Dying Day" nichts, wenn man sich vor erneutem Anhören schon die Ohren zuhält, aus Angst vor dem Schmerz, der einem gleich wiederfahren wird. Für eines ist "Boundless" also gut: Für die Einsicht, dass man es mit 'retro' auch übertreiben kann. Assaulter, das heisst auf deutsch: Angreifer. Passend also der Name, denn ein Angriff auf die Gehörgänge vollführt diese Band auf jeden Fall.
Kissi 

Punkte: 3.9 von 10
LEGIO MORTIS – The Human Creation And The Devil’s Contribution
Massacre Records/Musikvertrieb
Hmm... Ok, fangen wir mit einem allseits beliebten Ratespiel an: Was ist ein sehr wichtiges Element und kann von Anfang an jegliche Mucke versauen? Na? Ja, du da, in der hinteren Ecke? Die Vocals, sehr schön. Gut, wir halten hier ja keine Schulstunde ab, daher kommen wir gleich zur Sache: Die neue Legio Mortis krankt grausam am Sänger, der klingt, als würde er auf der Schüssel hocken und Verstopfung haben. Da kann auch das Duett mit Liv Kristine bei „Life Denied“ nichts mehr reissen, das Kind ist schon von Anfang an in den Brunnen gefallen. Der Sound an sich ist eigentlich nicht schlecht, halt Death Metal, aber auch nichts Besonderes. Das geht eindeutig besser, vor allem innovativer. Was aber dem Fass den Boden ausschlägt, ist die wirklich miese Cover-Version von Paradise Lost’s „Pity The Sadness“: Ich weiss nicht, wie die Jungs an die Erlaubnis dazu gekommen sind, aber es war ein Fehler. Man orientiert sich praktisch eins zu eins am Original, ein wenig langsamer im Tempo, aber auch hier vermiest der Gesang alles: gepresst, unterdrückt, ohne jegliches Feuer. Dies führt dann auch zu unfreiwilliger Komik, beispielsweise im Song „From Throat To Cunt“ (hui, was für ein Titel): Da wird im Refrain gegrowlt und zu kreischen versucht, aber der Text „schneller, schneller, schneller“ erklingt dabei so was von kindisch-möchtegern-böse, dass ich vor Lachen beinahe meinen Kaffee verschüttet hätte. Bleiben wir dabei: Der Sound ist ordentlich, aber ohne jegliche eigenständige Substanz, und den Sänger kann man gleich in die Tonne kloppen. Muss nun wirklich nicht sein.
Toby S.
Punkte: 3.5 von 10
LIQUID GRAVEYARD - The Fifth Time I Died
Rising Records
Melancholischer Metal aus englischen Gefilden, das ist man sich durchaus gewohnt - My Dying Bride und Paradise Lost haben hier schon vor Dekaden die Schwelle beinahe unerreichbar hoch gesetzt, und dabei der ganzen Welt gezeigt, wo's lang geht. Dass gerade diese Sparte die letzten Jahre nix wirklich umwälzend Neues hervorgebracht hat, ist allerdings auch kein Geheimnis - Liquid Graveyard sind da keine Ausnahme. Ihre etwas angeschwärzte vierte Platte "The Fifth Time I Died" kreist grösstenteils um die typischen Elemente, flächige Parts mit Frauen-Vocals wechseln sich mit zu Tode (sic!) polierten Riffs ab, während die Drums bis ins letzte Detail zurecht platziert wurden. Hätte man der Mucke etwas Rotz und Charme belassen, das Material auf "The Fifth Time I Died" hätte wahrscheinlich sogar zünden können. Also so Ansatzweise halt... In der vorliegenden Form tut mir die Band für die in diese Platte gesteckte Arbeit aber fast leid: da wäre mehr gegangen. Nicht, dass man diese Aussage jetzt als Generalamnestie für fragwürdige Songelemente und oberflächliche Stil-Basteleien verwenden sollte (auch da wäre offensichtlich noch Steigerungspotential, um's mal politisch auszudrücken), aber das abgewürgte Potential scheint ab und zu tatsächlich durch, wenn auch nur knapp, und mit letzter Kraft um Luft kämpfend... Als Tüpfchen auf dem I müsste man noch kurz erwähnen, dass hier mit John Walker ein ehemaliges Cancer-Mitglied die Finger im Spiel hatte - was mal wieder beweist, dass der Promi-Bonus nur selten wirklich zieht. 08/15-Metal für den orientierungslosen Fan. Wird wohl mal auf irgend 'nem üblen Sampler landen.
El Muerte
Punkte: 3.5 von 10
BROCKEN MOON – Hoffnungslos
Northern Silence Productions
Seit der Vorgänger erschienen ist, konnte ich kaum auf die Fortsetzung warten. Wahrscheinlich habe ich aber die Erwartungen ein wenig zu hoch gesteckt. "Hoffnungslos" klingt ein wenig verwaschener als das "Märchen vom Schnee". Damit ist nicht nur die Aufnahmequalität, sondern auch das Songwriting. Klar, depressiver Black Metal hört sich nicht sauber und verbessert an. Aber schon beim ersten Track fällt auf, dass die einzelnen Spuren nicht ineinander verschmelzen, sondern sich viel eher voneinander trennen. Und das Keyboard ist nervenderweise in den Vordergrund gedrungen, während die Gitarre irgendwo im Nachbarsdorf hinter dem Wald spielt, was den Ausdruck 'verwaschen' eben ziemlich auf den Punkt bringt. Die Texte wirken leider auch wie das 08/15-Genregeheule, hinter Titeln wie "Ritual" oder "Regen" verbirgt sich leider keine durchdachte Geschichte oder auch nur ein interessanter Gedanke. "Einsamkeit" schafft es zumindest, die stiltypische Melancholie zu erschaffen, auch das Geigenspiel zaubert ein Lächeln (oder Weinen) auf das Gesicht jedes suizidalen Pandas. Wenn man die klischeetriefenden Liedtexte liest, verschwindet das allerdings gleich wieder. Einzig "Krieg" scheint nicht in die Reihe zu passen. Genauso wenig passt das Schlagzeug in diesem Song zur Gitarre. Tja, im Vergleich mit den vorhergegangenen Alben kann das hier nicht überzeugen, und damit erreichen sie zumindest eines: Sie machen mich traurig.
Tristan
Punkte: 3.5 von 10
PARZIVAL – Urheimat
VME Group
Ohjeh, das wird nicht einfach. Parzival versuchen, mittels elektronischer Sounds im EBM-Bereich Hymnen zu erzeugen, welche quasi die Grundlage für den geschichtlichen Hintergrund bieten sollen. Funktioniert im Prinzip nicht schlecht, und tanzbar ist das Material alleweil – in jedem beliebigen Schwarzkittel-Club werden die entsprechenden Leute schon ihr Tanzbein schwingen. Kein Thema. Was aber ganz und gar nicht geht, ist die Monotonie der Vocals: Da wird weder gesungen noch sonst wie irgendeine Stimmfarbe eingebracht, es wird nur undeutlich im Hals hinten versteckt gegrummelt. Die Chöre an sich sind toll und vermitteln auch ein gewisses Feeling, aber das ewig gleiche Gegrummel nervt einfach nur. Schade, denn so werden definitiv Chancen vergeben. Man hätte so viel aus diesem Konzept herausholen können, aber so erstickt man jeglichen Anflug von Interesse schnell mal im Keim. Wie gesagt, in Clubs, wo man keinen Wert auf Vocals oder Texte legt (man versteht nämlich kein einziges Wort), wird das garantiert funktionieren, aber für den heimischen Gebrauch sind Parzival absolut untauglich.
Toby S.
Punkte: 2.0 von 10
FACTORY OF DREAMS - Melotronical
ProgRock Records
Jaja so was musste ja mal kommen, heute hat jeder Musiker das Gefühl, er müsse ein Album selber machen. So auch Hugo Flores, ist er doch für alle Instrumente verantwortlich ausser dem grossen Anteil der Lead Vocals. Herausgekommen ist ein sehr schwaches Album ohne irgendwelche Tiefe oder irgend sonst was Interessantes. Sängerin Jessica Lehto macht den verkrampften Versuch, wie Tarja oder sonst welche guten Gotik-Damen zu klingen, schafft dies aber bei Weitem nicht. Im Infoblatt wird Jessica wie folgt beschrieben, ich Zitiere: "Jessica's Voice reaches levels never before heard". Na ja, ich find sie eher kraftlos und langweilig. Die Songs sind schwach produziert, und das Schlimmste ist das Drum-Programming, das klingt so was von Scheisse, das hab ich wirklich noch nie so gehört. Der einzig halbwegs gute Song ist das eher ruhige "Into Oblivion". Sonst kommt hier alles ziemlich nervös, überladen und ohne Plan daher. Die Songs greifen einfach nicht und es bleibt auch nach mehrmaligem Durchhören einfach gar nichts im Gehör hängen (ausser, dass es schmerzt). Sorry Flores, das ist wirklich nix Schlaues, und ihr lasst besser die Finger von diesem Rundling.
Crazy Beat 

Punkte: 2.0 von 10
HASSMORD – Scherbenkotsplittergranate
Human to Dust/Non Stop Music
Meine Fresse! Gerade als ich gedacht habe, das übelste Album des Jahres gehört zu haben, stolzieren die Pandas von Hassmord daher und präsentieren ihre (zu Recht) benannte Granate. Ich kenne zwei alltägliche Tätigkeiten, die mit Körperausscheidungen zu tun haben und immer noch besser klingen als das hier aufgenommene Material. Nun, das Leben ist eben kein Ponyhof, also hört man sich den Dung mindestens einmal an. Ernsthaft, was sollen Lieder wie "Traktor auf dem Leichenacker" oder "Messias als Gulasch" bezwecken? Lustig oder böse sein? In beiden Fällen eignen sich tote Meerschweinchen besser. Trotzdem, im Vergleich zum Vorgänger ist das tatsächlich eine Steigerung. Zumindest sind hier keine Rechtschreibfehler zu finden (also keine "Mienenfelder" mehr). Raue Produktion und heiserer Gesang, wäre soweit gar nicht übel. Mensch, hört mal den stumpfsinnigen Marschpattern beim Titeltrack an, das Schlagzeug ist sowas von unrhythmisch dass ich mich schon fremdschämen muss! Auch "Ein Papst brennt" zeugt käumlich von ausgefeilter Songwritingqualität, da die Gitarre punkige Kadenzen vergewaltigt, während das Schlagzeug... nun ja, nennen wir es 'spielt'. Und beim Ausklang wird auch klar, welches Lied hier gecovert wurde: "Kumbaya My Lord". Natürlich muss am Ende noch gerülpst und geröhrt werden. Nein was habe ich mich gefürchtet vor euch. Die Platte eignet sich nur, wenn man was zum Lachen haben will. Und ich schliesse mit den Worten des Sängers: "Ich scheiss aus allen Rohren", würde aber immer noch besser klingen.
Tristan
Punkte: 1.0 von 10     
     
FROWSER - The Silver Shell Club
Rising Records
Ach Gottchen, schon eine Weile her, seit ich mir bereits beim ersten Durchhören einer Platte ein fieses Grinsen erlaubt habe... Es gibt einfach Scheiben da draussen, die es nicht einfach haben werden - Und dann gibt's noch solche wie "The Silver Shell Club"... Hier sprechen Fakten die selbe Sprache wie relative Höreindrücke, man will das Teil einfach hinter sich bringen: 27 Minuten Alternative Rock als komplette Platte bezeichnen zu wollen ist schon irreführend genug, kann aber noch als wahnhaft abgetan werden – dieses Etikett aber auf gerade dieses Resultat zu pappen kommt nur noch blankem Hohn gleich. Das Quartett aus England huldigt unverfroren dem alternativen Rock, als ob die letzten zehn Jahre Evolution in der Musikwelt nicht stattgefunden hätten – bei manchen Stilen macht das durchaus Sinn, aber das setzt dann schon etwas qualitativen Boden voraus. Ein Attribut, das eben dieser Mucke wohl kaum attestiert werden kann. So drehen sich Frowser dann auch über sämtliche sieben Songs konstant endlos im Kreis, ohne auch nur einmal über den Ausweg aus dem Dilemma zu stolpern. Alle Songs wurden hübsch getrimmt und poliert, drücken brav etwas ab und werden im dritten Chorus nett auf den Punkt gebracht - ich könnte mich vor Anwiderung übergeben, wenn ich schon nur an diesen glatten Aal denke, den die Jungs da hervorgezaubert haben. Möge sich die Erde erbarmen und alles an diese Platte Erinnernde Verschlingen - bevor die Jungs noch aufgrund einer Reihe Verbrechen an der Menschheit vor's Gericht gezerrt werden. Denn das wäre definitiv zu viel Aufmerksamkeit für Frowser.
El Muerte
Punkte: 1.0 von 10     
     
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