CD-Reviews August 2008
Wertung:
  9.0 bis 10 Kaufempfehlung.         7.5 bis 8.9 Gut.
  4.0 bis 7.4 Vor Kauf reinhören.    0.0 bis 3.9 Nicht empfohlen.
EXCELSIS - Standing Stone
Non Stop Music
Endlich! Das lang ersehnte neue Werk unserer Schweizer von Excelsis ist da! Vier Jahre liessen uns die Berner nach einer weiteren Ladung Helvetic Folk Power Metal lechzen. Die Entschädigung ist dafür umso schöner, denn "Standing Stone" vereint alles, was man von einer Band diesen Kalibers erwartet, nämlich straffe Gitarrenklänge, präzises Drumming, ein kompakter Bass-Teppich, ein extentiver Keyboardsound und Sänger Münggu's markante Stimme, die erhaben über den Instrumenten schwebt. Nicht zu vergessen Dudelsack und Flöte, um nur mal zwei aussergewöhnliche Instrumente zu nennen! Für diesen Release gingen Excelsis sogar noch einen Schritt weiter und haben die Jungs von Tumba Zaffa an Bord geholt, die sich fürs Intro (hier "Yleitig" genannt) gekonnt an Hackbrettern zu schaffen machten. Das Hackbrett ist übrigens ein wundervolles Saiteninstrument, welches traumhafte Klänge erzeugt - für Excelsis also echt perfekt! Weitere Gastmusiker auf "Standing Stone" sind Many Maurer (ehemals Krokus) und Chrigel Glanzmann (Eluveitie), was der CD natürlich einen besonderen Schliff gibt. Fans von Excelsis wissen, dass die Band auf ihren Alben gerne spannende Themen der Schweizer Geschichte behandeln; man denke an "Tales Of Tell" oder "Legacy Of Sempach"! Diesmal geht es darum, wie sich aus Schweizer Söldnern die weltberühmte Schweizer Garde entwickelte. Es sei an dieser Stelle noch betont, dass das alles nichts mit dem Papst bzw. dem Vatikan zu tun hat, denn Excelsis lassen ausdrücklich ihre politische und religiöse Neutralität verlauten. Das Konzept des Albums ist wirklich bemerkenswert, und Songtitel wie "Soldiers Of Heaven" springen einem anhand dessen gleich noch etwas mehr ins Ohr. Obwohl erneut ein weiteres Stück Schweizer Geschichte auf hervorragende Weise vertont wurde, sind die Songs grösstenteils in Englisch gehalten, während man -im Gegensatz zu den vorgängigen Alben- bedauerlicherweise nur noch sporadisch ein paar Zeilen auf Schweizerisch zu hören kriegt. Dennoch, das Album ist umwerfend geworden und wird sicher nicht nur gestandene Excelsis-Fans begeistern. Als Appetizer seien übrigens das starke Stück "For Death And Glory", das pushende "Standing Stone" mit der genialen Hauptmelodie sowie der herrlich ruhige instrumentale Bonustrack "The Classic Chamber" empfohlen. Trotz einer gewissen musikalischen Kontinuität schaffen es Excelsis immer wieder, sich selbst neu zu erfinden und auf jedem Album wieder etwas anders zu klingen, was die Band und die Musik mit jedem weiteren Album immer wieder zu einem Hörgenuss der Marke "Wolke 7" macht. Excelsis, ihr habt es wieder mal geschafft!
Maiya R.B.
Punkte: 9.1 von 10
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KYPCK – Cherno
Century Media/EMI
Man stelle sich folgendes Bild im Kopf vor: Die russische Tundra, Kältesteppe mit einem rauen, öden und harten Gebiet, dazu die Taiga mit ihren endlosen Wäldern, Weiten, in denen wenige Menschen wohnen, abgeschottet, alleine, verlassen… Kälte, die sich im Boden, der Flora und Fauna sowie in den Seelen festsetzt. Der zweite Weltkrieg ist gerade in seiner finalen Phase angekommen, aber wie ein ungezähmtes Wildpferd sich immer noch aufbäumend, mit allen verheerenden Folgen für das Land sowie seine Bewohner. 1943 fand die grösste Panzerschlacht in dieser Gegend statt, nahe der Stadt Kursk, auf russisch Kypck. Jeder Funken Hoffnung auf eine Besserung des Lebens sowie aller widrigen Umstände scheint vernichtet, zerstört, in der ewigen Kälte und Einsamkeit begraben… Die Vertonung all dieser Bilder und noch weit mehr haben vier Männer in Angriff genommen, die als Finnen die kalten Klimate und die Verlorenheit inmitten weitläufiger Natur mehr als nur kennen. Bezeichnenderweise ist ein ehemaliges Sentenced-Mitglied dabei, Sami S. Lopakka, der zusammen mit dem Sänger E. Seppänen die Vocals geschrieben hat. Seppänen hat längere Zeit in Russland selbst gelebt und kennt daher die russische Sprache gut, was der Authentizität extrem zugute kommt. Überhaupt, das gesamte Gebilde, welches sich dem geneigten Hörer vor dem geistigen Auge erschliesst, ist schlichtwegs atemberaubend, zu keiner Zeit bekommt man das Gefühl, nur eine Show geboten zu bekommen. Kursk vertonen auf ihrem Debut „Cherno“ weit mehr als nur die gelebte Trauer und Verzweiflung, es ist viel mehr ein Abbild all der Sorgen, Ängste und Nöten, die sich in der russischen Volksseele zur Zeit des zweiten Weltkrieges breitgemacht haben, und sehr wahrscheinlich ist all dies bis heute nicht verklungen. Wer slawische Musik wie Block Out oder Ekatarina Velika kennt, der weiss, wie intensiv berührend die Menschen dieser Region Musik zu machen wissen. Drückend-zäher Doom Metal, gepaart mit leicht rockigeren Anteilen, die aber das Gesamtbildnis des Dooms niemals zerstören, sondern nur weiter antreiben, wie in eine Klimax hineintreibend, schlussendlich wieder fallend, am Boden zerstört. Ein jeder beherrscht seine Instrumentalfraktion, da gibt’s keine Kompromisse, die Jungs wissen, was Perfektion bedeutet. Ganz besonders sind aber die Vocals zu vermerken: Erzählend, wütend, beinahe schreiend, flüsternd, melodisch beklagend, ohne weinerlich zu sein… Dazu kommt noch, dass alle Texte ja auf Russisch sind, was eine Gänsehaut nach der anderen erzeugt, denn die russische Sprache ist sehr melodisch in der Wortgebung, die Texte erhalten somit einen enormen Tiefgang, der einen geradezu in sich hineinsaugt und in der Wolga versinken lässt, um durch das ewige Eis nur die Freiheit betrachten, aber nicht erreichen zu lassen. Der Worte gibt es nicht genug, um zu beschreiben, was „Cherno“ auszulösen vermag, und einzelne Lieder können auch nicht als Referenz herangezogen werden, da jedes Stück für sich selbst genommen eine eigene Persönlichkeit und einen eigenen Charme besitzt, der jeden, der sich intensiv mit (gut gemachter!) Musik befasst, für immer einnimmt und nie mehr loslässt. Selten war Doom Metal dermassen intensiv, fesselnd, innovativ und eigenständig, so dass man getrost von einem Kunstwerk sprechen mag, wenn man Kursk und „Cherno“ erwähnt.
Toby S.
Punkte: 9.0 von 10
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BLACK STONE CHERRY – Folklore And Superstition
Roadrunner Records/Musikvertrieb
Schon mit dem selbstbetitelten Debut konnten die Youngsters aus Edmonton, Kentucky, für aufsehen sorgen. Obwohl erst wenig älter als 20, brillierte das Quartett mit einem unglaublich frischen Hard Rock-Album. Sie vermischten die Klänge ihrer Heimat, sprich Southern Rock, mit dem Sound der alten Helden, Led Zeppelin und AC/DC und mit Grunge bzw. Neo Grunge als modernes Element. Rund zwei Jahre waren sie dann praktisch ohne Unterbruch live unterwegs. In dieser Zeit entstanden die Songs des neuen Outputs "Folklore And Superstition". Die Tracks haben dadurch viel Flair und 'On the road'-Feeling einverleibt bekommen. Dass die Jungs imstande sein sollten, das hervorragende Erstwerk zu toppen, hätten ihnen sicher nur wenige zugetraut. Aber genau das haben sie geschafft: Das neue Album knallt wie gehabt ultra-groovig, fett und locker aus den Speakern. Es klingt aber auch gereifter, erfahrener und weiterentwickelt. Soundtechnisch hat sich grundsätzlich nur eines geändert: Die Grunge-Elemente wurden auf ein Minimum reduziert. Dadurch klingt das Teil echt und zeitlos. Geblieben ist die knackige Gitarrenarbeit von Ben Wells in Form von dreckigen Soli und fetten Riffs. Aber auch Sänger (und Gitarrist) Chris Robertson brilliert mit seiner rauen Stimme. Wäre er zwanzig oder dreissig Jahre älter, man würde denken, Jack Daniels in grossen Mengen habe seine Spuren hinterlassen. Die gestandenen, grossen Southern Rock-Bands, wie Molly Hatchet oder Lynyrd Skynyrd haben nun eine legitime Band, die in ihre Fussstapfen treten kann. Die Jungs schaffen es aber auch, dem manchmal ein bisschen angestaubten Genre neue Impulse zu verleihen und neue Kraft einzuverleiben. Erste Sahne!
Chris C.

Punkte: 9.0 von 10
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COR SCORPII - Monument
Descent Productions/
Non Stop Music
Wenn eine Band Kultstatus erlangt, kann man davon ausgehen, dass sie nicht mehr existiert. So auch bei den Norwegern Windir. Da sich Windir nur aufgelöst haben, weil Sänger Valfar auf tragische Weise ums Leben kam, war es irgendwie logisch, dass man von den anderen Mitgliedern Windirs noch irgendwann was hören würde. Viele denken jetzt bestimmt an Vreid, die ja schon mit drei Alben im Rennen sind, aber nun gehören auch Cor Scorpii zum Nachfolgergrüppchen dazu. Gaute und Stian sind die beiden des Sextett, die auch mit Valfar zusammengearbeitet haben und wohl auch bei "Monument", dem ersten Album von Cor Scorpii, sehr viel Windir-Stil mit eingebracht haben. Das Debutalbum der Norweger ist gewaltig abwechslungsreich: Black Metal alleine genügt bei Weitem nicht. Melodische Gitarrenwände, Keyboardpassagen, die zur Abwechslung mal nicht kitschig, sondern eher dramatisch daherkommen, bombastische Drums, eine atmosphärische, kalte Stimmung, elektronische Elemente, welche für Windir bereits typisch waren und zu guter letzt eine rohe, böse Stimme, die dem gesamten Klangbild noch den Feinschliff verabreicht. Vor allem die wunderschönen warmen Melodien, vermischt mit der kalten Stimmung, versetzen den Hörer in unglaubliche Welten. Cor Scorpii sind wahrlich die Nachfolger von Windir. Sie sind präzise, atemberaubend und wunderschön anzuhören. "Monument" fasziniert auf ganzer Linie, ein Album für jeden Fan von abwechslungsreicher Musik mit Tiefgang und ein absolutes Muss für Windir-Fans!
Yannick S.
Punkte: 9.0 von 10             
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DESCENDING – Enter Annihilation
Massacre Records/Musikvertrieb
Auch wenn Nationalitäten im Metal selten eine wichtigere Rolle spielen, oder es zumindest nicht spielen sollten: Bands aus dem wunderschönen Griechenland haben bei mir meist schon vor dem ersten Hören einen Stein im Brett. Neben Tempeln, Ouzo und der ältesten Demokratie haben die Hellenen aber auch ein paar verdammt geile Truppen wie Firewind, Sarissa oder auch Inner Wish am Start, und so ist dies nicht ganz realitätsfremd. Nun, ohne positive Vorurteile reiht sich mit den Youngsters von Descending ein weiterer Namen in diesen Reigen ein. Stark an die halbgriechische Combo Nightrage (deren Ex-Leadklampfer Constantine hier auch die superbe Axt schwingt) erinnernd zockt der Fünfer auf seinem Debut "Enter Annihilation" nämlich schwedischen Death Metal der melodischsten Sorte, hier mal etwas rauher ("Killer Instinct"), da mal etwas moderner ("Raging Cold Blood"). Gesungen wird wie heute üblich geshoutet und clean gemischt, wobei die stimmlichen Qualitäten von Jon Simvonis gleich das erste fette Plus an Descending ausmacht: Dieser Glatzkopf nämlich vermag es nämlich, einerseits so heftig zu klingen wie Tompa Lindberg (At The Gates, Disfear & Ex-Nightrage) und andererseits ein Organ zu besitzen, welches clean verdammt nahe an Tom S. Englund von Evergrey kommt. Somit könnte man von "Enter Annihilation" also auch als inoffizielle Nightrage-Platte sprechen, denn auch in Sachen Songwriting stehen die Hellenen der griechisch-schwedischen Allianz in Nichts nach: Vom eröffnenden Titeltrack über das dynamische "Part Of Game", die epische Bandhymne, das lickreiche "Suicidal Role" bis zum kompromisslos rasenden Rausschmeisser "The Trust", Descending zelebrieren all das, was man von melodischem Death der alten Göteborger Schule erwartet und liebt: die klassische Symbiose aus Melodie und Härte. Würden sich Nightrage auflösen (der Metalgod bewahre!), so hätten wir hier den legitimen Nachfolger gefunden. Zeus sei Dank!
Kissi
Punkte: 8.8 von 10
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PAGANINI – Medicine Man
NL Distribution/Non Stop Music
Für unerwartete Überraschungen war der Bündner Marco Paganini schon immer gut. Nach der längeren Pause war dies Anfang 2004 das moderne, düstere Album "Esoterrorism". Ende 2005 folgte mit "Resurection" eine soundtechnische Fortsetzung. Es wurden dafür einige der zahlreichen alten Hits neu aufgenommen und in das gleiche zeitgemässe Soundgewand gepackt. Mit "Medicin Man" hält man nun ein weiteres Album der Band um den charismatischen Mr. Paganini in Händen. Schon die optische Erscheinung ist anders als auf den beiden Vorgängern. Bilder von H.R. Giger sind einem farbigen Cover gewichen. Vor allem aber musikalisch beschreiten Marco und seine Mitstreiter neue Wege, ohne sich selber untreu zu werden. Die modernen Aspekte wurden fast gänzlich weggelassen. Nur die äusserst satte, druckvolle Produktion wurde wiederholt. Musikalisch geht man in der Zeit einen Schritt zurück, ohne sich aber irgendwo festzulegen. Nichts also mit back to "Weapon Of Love" oder "Detox". Diese Phasen wurden zwar stark berücksichtigt, aber ebenso wurden 70er-Einflüsse integriert. Diese zeitlose Mischung wurde in Form von zehn verschiedenen Songs umgesetzt. "Faith Healer" wurde in einer Radio Edition sowie einer Extended Edition aufgenommen. Praktisch alle Songs wurden von Paganini und seinem Gitarristen Dale Powers geschrieben. Einmal mehr beweisen die Beiden viel Können im kreieren starker Melodien und eingängiger Gesangslinien. Irgendein Lückenfüller ist definitiv nicht vorhanden, im Gegenteil: Jeder Song hätte das Potential zur Singleauskopplung. Das Beste auf "Medicine Man" sind aber Marco's Vocals. Im ersten Moment singt er, zwar ungewohnt, sehr melodiös, so gar nicht dreckig, doch unglaublich intensiv. Dale Powers brilliert mit fetten Riffs und filigranen Soli. Aber auch die Rhythmussektion, Kiki Crètin (Bass) und Diego Rapacchietti (Drums), liefert einen starken Job ab. "Medicine Man" ist ein brillantes Album geworden, das höchstens ab und zu die von Paganini gewohnte Aggressivität vermissen lässt.
Chris C.
Punkte: 8.8 von 10
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NACHTMYSTIUM – Assassins
Candlelight Records/Irascible
Truer Black Metal kommt nur aus Europa. Vor allem aus dem Norden. Egal, wie schlecht die Qualität, gleich, wie langweilig die Riffs, in den anderen teilen der Welt ist es meist noch viel übler. Nun, zum Glück gibt es immer mal wieder Ausnahmen! So die Amerikaner von Nachtmystium, die anscheinend schon seit 8 Jahren auf der anderen Seite des Deiches im Underground rumdümpeln. Und mit "Assassins" hätten sie in Europa Erfolg verdient! Den Blick mal auf was anderes gerichtet als auf schneebedeckte Wälder und Berge, verspricht "Assassins" interessant zu werden. Und tatsächlich verpacken sie Black Metal in ein urbanes Gewand. Der Titeltrack ist einfach nur ein Brett! Klassische, brutale Gitarren, tolle Vocals, und dann der Refrain: Dezente Synthklänge mit endlos viel Hall, einfach zum Mitsingen. Nach einigem Geprügel dann die Abwechslung mit langsameren, doomig anmutenden Riffs und genauso gut eingesetztem Drumming. Da hört man die Erfahrung von Toni Laureano (u.A. Dimmu Borgir, 1349, Nile) deutlich raus. Weiter geht die Reise dann ein wenig progressiver, Gitarreneffekte werden genauso passend eingesetzt wie Synthteppiche oder abwechslungsreiche Rhythmen. Grenzen verfliessen, und spätestens beim "Code Negative" kann man nicht mehr von Black Metal sprechen. Vergleichsmöglichkeiten finde ich keine, ich kenne keine Band, die sich auch nur ähnlich anhört. Es haben aber auch nicht viele Bands ein Saxophonsolo (hier bei "Oceanborn"). Man kann einfach sagen, dass Nachtmystium mit diesem Werk die melancholische Stimmung der Vorstädte auffangen, mit innovativem Schwarzmetall vermischen und damit einen stimmungsvollen Mix aus Endzeit, technischer Finesse und doomigem Groove kreieren. Ein absolutes Meisterwerk!
Tristan
Punkte: 8.8 von 10
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GORATH - Misotherism
Descent Productions/
Non Stop Music
Im Black Metal-Bereich ist man nicht immer offen für moderne Klangwelten, oft begnügt man sich mit bereits Dagewesenem. Old School ist halt trve, und darum möchte man auch nicht anders sein. Auf der anderen Seite gibt es aber auch Bands, die von diesem konservativen Getue davonlaufen und ihren eigenen Black Metal präsentieren. Beispiele gibt es heutzutage genügend. Auf dieses Boot steigen nun auch Gorath, ein belgisches Quartett. Moderner, progressiver und rockiger Black Metal wird auf dem neuen Album geboten. Was Gorath auf "Misotherism" fabrizieren ist stark, facettenreiche Melodien, druckvolle Struktur, die zum Kopfschütteln einlädt, monströses, abwechslungsreiches Drumming und eine beachtliche Girarrenarbeit. Auch die Vocals sind nicht bloss ideenlos böse, sondern variieren ständig. Auch die gewisse Eigenständigkeit ist vorhanden, klar gibt es melodischen, progressiven Black Metal bereits, aber nicht auf diese Weise. "Misotherism" ist das dritte Werk der Band, und wenn man sich einmal das erste Album anhört, muss man gestehen, dass sich Gorath gewaltig entwickelt haben und im modernen Black Metal-Genre sicherlich nicht mehr bloss ein Geheimtipp darstellen. Es ist schön, solchen Schwarzmetall hören zu können, und es ist auch wunderbar, dass es immer noch solche Diamanten in dieser Szene versteckt hat.
Yannick S.
Punkte: 8.7 von 10
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FEAR MY THOUGHTS – Isolation
Century Media/EMI
Die deutschen Fear My Thoughts wühlten einst im Metalcore-Acker, bevor es mit dem letzten Output "Vulcanus" auf die Todesstahl-Schiene ging, und ehrlich gesagt hätte ich erwartet, dass die Jungs diesen Zug nicht so rasch verlassen. Nun, wie ich feststellen musste, hatte ich mich schwer getäuscht, denn mit neuem Sänger Martin Fischer an Bord hat sich auch der Sound gewaltig geändert. Ein solch heftiger Kurswechsel kommt sehr selten vor und zeugt doch von einigem Mut, zumal ich schätze, dass einige der Fans an "Isolation" hart zu beissen haben werden. Sehen wir mal von "Pitch Black" ab, welches noch am ehesten Verwandtschaft zu den alten Tagen aufzeigt, öffnen Fear My Thoughts ein neues Klanguniversum. Komplexer, melodischer, unterstrichen mit einer progressiven Fussnote, gewürzt mit Stoner Rock und Alternativ-Einflüssen. Martin legt sich dabei voll ins Zeug und setzt mit seiner variablen Stimme dem neuen Sound von Fear My Thoughts die Krone auf. Zudem erinnert mich oftmals der Sound an eine härtere Version der einstigen Alternativ-Band Mordred (sofern die überhaupt noch jemand kennt). Ein Vergleich mit Opeth hinkt zwar, was die Musik anbelangt, aber auf Ebene des Songaufbaus könnte man auf die Jungs schielen. Zudem braucht es auch ein paar Durchläufe, bis man so richtig in "Isolation" eintauchen kann, jedoch wird man mit einer wunderbaren und facettenreichen Reise belohnt. Voraussetzung dabei ist natürlich, dass man bereit ist, sich von den alten Fear My Thoughts-Sachen zu lösen, am einfachsten wäre dies mit dem Einstieg in das bereits erwähnte "Pitch Black", gefolgt von dem grandiosen "The Hunted" und dem rockigen "Creeping Lord". Hat man zu diesem Zeitpunkt Blut geleckt, sollte unbedingt "Number By The Beast" verzehrt werden, dieser alternativ eingefärbte Song entschädigt mit einem äusserst eingängigen Refrain. Fast schon radiotauglich wird es bei "Bound And Weakened", der Song passt aber absolut ins Gesamtbild und zeugt von der enormen Bandbreite, welche sich auf "Isolation" eröffnet. Zu kritisieren gäbe es vielleicht, dass die Band zu viel im Mid Tempo bereicht verweilt und die Ausgewogenheit zwischen Melodien, progressiven Strukturen und Härte noch nicht ihren Höhepunkt erreicht hat. Eine Überraschung ist Fear My Thoughts mit "Isolation" dennoch gelungen, und ich werde das Gefühl nicht los, dass hier in Zukunft noch einiges auf uns zukommen wird. Dass sich einige Fans abwenden werden könnte ich jedoch durchaus verstehen, andererseits sehe ich die Entwicklung der Band als äusserst positiv an. Sind wir doch mal ehrlich: Jeder erwatet immer was Neues, verändert sich dann eine Band, heulen alle, dass sie nicht mehr so wie früher töne. Fear My Thoughts zeigen Mut, und dieser sollte belohnt werden, hört mindestens mal rein und gebt der Scheibe eine Chance, verdient hat sie es!
R.K.
Punkte: 8.5 von 10    
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KISSIN' DYNAMITE - Steel Of Swabia
EMI Music
Dass die Jugend auf dem Vormarsch ist, beweist eindrücklich, dass die Szene lebt, respektive eine neue Generation sich anschickt, den Rock-, respektive Metal-Olymp erklimmen zu wollen. Bands wie Age Of Evil, Sturm Und Drang, Black Tide oder Drive-A lassen aufhorchen, und zwar live auf der Bühne ebenso wie auf Tonträger! In die gleiche Kategorie gehört die Deutsche Combo Kissin' Dynamite, dessen Musiker knackig vorgetragenem Hardrock mit Metal-Anleihen frönen und aktuell altersmässig zwischen 16 bis knapp 18 Jahren rangieren! Wer nun an eine Wochenend Schüler-Truppe denkt, dem wird bereits vom kräftig abgehenden Opener «Let's Get Freaky» das Maul gestopft. Sänger Hannes Braun hört sich dabei entfernt etwas nach W. Axl Rose an und ist der Jüngste in der Band. Musikalisch liegt der Sound irgendwo zwischen Bonfire und Edguy. Letztere werden zumindest beim Titeltrack, einer härteren Nummer mit deutlichen Metal-Vibes, in wohlige Erinnerung gerufen. Nach diesem geilen Power-Brocken zeigen die fünf jungen Schwaben bei «Against The World» dann gekonnt, wie man die Herzen der Girls erobert. Die beiden Gitarristen Ande Braun (ist wohl der Bruder oder Cousin von Hannes) und Jim Müller zeigen dabei, dass sie ihre Instrumente sehr gut beherrschen. Das drückt sich einerseits in fetten, mit etwas runter gestimmten Klampfen gespielten Riffs aus und andererseits in echt töften Soli. Die Abwechslung kommt beim Songwriting auch nicht zu kurz, denn bei «My Religion» (mehr) und «Only The Godd Die Young» (weniger) schimmern Axxis durch, um in der Heimat zu bleiben. Viele der Refrains weisen einen ansteckenden Mitsing-Faktor auf, der vor allem live gut ankommen dürfte. Die Produktion des Erstlings ist zeitgemäss und kann überzeugen. Somit alles Friede, Freude und Eierkuchen? Nicht ganz, denn bei aller Anerkennung auf der musikalischen Ebene sind die Lyrics überwiegend dürftig ausgefallen und oft total klischeebeladen! Den Vogel schiesst vor allem der ansich groovige, letzte Track mit dem geistreichen Titel «I Hate Hip Hop» ab. Hier ist noch lyrisches Potenzial auszumachen. Was die aufstrebende Instrumentierung angeht, so wird die Zukunft zeigen, wohin die Reise noch gehen wird. Diese dürfte aber mit einem Major-Deal bei der EMI (aber hallo!) ziemlich sicher von einiger Zuversicht getragen sein.
Rockslave
Punkte: 8.5 von 10
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MORGION – Morgion: The Relapse Collection
Relapse Records/Non Stop Music
Ab und zu gibt es doch noch eine Chance, von einer Band quasi ein Lebenszeichen (oder das letzte Röcheln aus der Gruft) zu vernehmen, selbst wenn der Split schon längstens vollzogen worden ist. Mit „Morgion: The Relapse Collection“ kommt nun eine Compilation auf den Markt, die, wie sollte es anders sein, zwiespältige Gefühle hervorrufen kann und sehr wahrscheinlich auch wird. Einerseits klar als Positiv ist zu vermerken, dass hiermit eine Zusammenstellung der beiden Alben „Among Majestic Ruin“ und „Solinari“ sowie die EP „Oceans Without Shores“ und einige Tracks, die als Demo oder Rehearsal vorlagen, vorgelegt wird und dem interessierten Kenner der Death und Doom Metal-Mucke eine gute Gelegenheit bietet, einerseits die Sammlung zu komplettieren und einige rare Tracks sein Eigen nennen zu dürfen (die EP war bisher unveröffentlicht). Und andererseits… Nun, wie das bei Compilations praktisch immer der Fall ist, riecht es nach schneller Geldmacherei und im schlimmsten Fall nach Fan-Verarsche. Doch trotz diesem Gedankengang lässt sich konstatieren: Diese Collection distanziert sich angenehmerweise davon, ein reines Geldmacherprodukt zu sein. Morgion werden sich nie wirklich kommerziell vermarkten lassen können, dafür ist ihr Sound zu schwer und zu melancholisch-düster, und genau dies bewirkt, dass es eben keine lieblose Zusammenstellung der Songs gibt, sondern eine Reise in die Vergangenheit darstellt. Gewisse Lieder sind mehrmals vertreten, sowohl in der Original- als auch in der Demo- oder Rehearsal-Version, was ebenfalls gute Einblicke in das Schaffen von Morgion gewährt. Kurzum: Wer auf schweren, düsteren Sound steht, der wird hiermit keineswegs enttäuscht werden, denn eines ist gewiss: Es ist schade um die Auflösung einer solch genialen Truppe, die nicht einfach simplen Dark/Doom Metal gespielt hat sondern es verstand, Soundteppiche von zeitloser Intensität zu kreieren!
Toby S.
Punkte: keine Wertung  
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ROSS THE BOSS - New Metal Leader
AFM Records/Musikvertrieb
Das ist True Metal. Ross gibt alles. Da sind Melodien, harte Drums und sägende, kreischende Gitarren. Was will das True Metal-Herz mehr. Die Titel wie auch der Album-Titel selbst sind richtig schön klischeebehaftet. Viele kennen Ross The Boss als Gründungsmitglied von Manowar, aber seine musikalische Laufbahn begann bereits 1973 mit der Band The Dictators, aber Ross The Boss spielte in diversen Bands, bevor er bei der Gründung der Kings of Metal dabei war. Auch danach aktivierte er seine alten Bands wieder und spielt bis heute mit ihnen diverse Spezial-Gigs. Wie zuletzt mit der Band Shakin' Street auf dem Sweden Rock Festival. Jetzt legt er sein erstes wirkliches Soloalbum vor. Das Ganze hört auf den treffenden Titel New Metal Leader. Man darf sich aber nicht irritieren lassen, das Ganze hat keinerlei New Metal-Einflüsse. Wie Eingangs schon erwähnt rockt das Teil richtig fett los. Die Drums hauen schön rein. Die Gitarren riffen zum satten Sound und legen damit die Linie für den Gesang vor. Ross The Boss zaubert geniale Soli aus seinem Sechssaiter und zeigt, wer der New Metal Leader ist. Über allem thronen die kraftvollen Vocals. Die Stimme ist etwas angerauht kann aber durchaus auch klar rüberkommen. Die powervollen Vocals geben dem Ganzen so richtig den Drive und bleiben im Ohr hängen. Auch die Refrains sind öfters mal mehrstimmig gehalten und eignen sich somit sicherlich gut im Liveeinsatz als Mitsingparts. Es ist schwer, zu der Scheibe seinen Kopf stillzuhalten. Die Nackenmuskeln beginnen von selbst zu zucken. Mit dem sechsten Track, "God Of Dying", wird einem auch vor Augen geführt, dass es nicht nur knallen muss. Der Song ist eine geniale Powerballade, in welcher der Gesang nur von der Gitarre unterstützt wird und dadurch noch mehr an Kraft gewinnt, in der Mitte des Songs ist genug und alle setzen wieder ein und powern los. Fans des True und Power Metals sollten sich dieses Teil zu Gemüte führen. Ob Ross The Boss der Leader dieses Metalgenres wird sei dahingestellt, aber der Silberling ist sicher ein solides True Metal-Album geworden.
André G.
Punkte: 8.5 von 10
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THERION – Live Gothic
Nuclear Blast/Warner
Nach dem opulenten "Celebration Of Becoming" gibt es mit "Live Gothic" Nachschub in Sachen Konzertgeschehen, welches den Auftritt von Therion in Warschau vom letzten Jahr dokumentiert. Das Package enthält 2 CDs sowie eine DVD, welche mir jedoch leider vorenthalten wurde und somit keine Schilderung des visuellen Geschehens abgeliefert werden kann. Wenden wir uns also den hörbaren Eindrücken zu, und wie gewohnt beliefern uns Therion dabei einmal mehr mit einem sehr umfangreichen Packet, denn Satte 22 Tracks wurden für die Ewigkeit auf die Silberlinge gepresst. Vom aktuellen "Gothic Kabbalah" bis zurück zu "Theli" serviert Mastermind Christofer Johnsson mit seinen Mitstreitern eine Auswahl an Songs, welche eindrucksvoll aufzeigen, wieso Therion zurecht auf den Olymp des Symphonic Metal gehören, sprich wie weit es Christofer mit seiner Vision gebracht hat. Ja, ich muss zugeben, mir laufen fast schon Freudentränen über die Wangen, wenn ich einen alten Klassiker wie "To Mega Therion" in gestreckter Version in dieser fabelhaften Klangqualität höre, auch wenn das Publikum beim Mitjohlen nicht immer seiner Sache sicher ist. Selbst die düstere Grundatmosphäre der "Secret Of The Runes"-Songs: "Ginnungagap", "Schwarzalbenheim" und "Muspelheim" kommen live grandios rüber, aber auch neue Songs wie "Tuna 1613" und "Son Of The Staves Of Time" fliessen hier absolut mitreissend über die Membrane. Wie gewohnt wirken alle Songs eine Prise härter und erdiger als ab Studiokonserve, und an der Klangqualität gibt es absolut nichts zu bemängeln. Natürlich könnte man jammern, dass noch einige Therion-Klassiker fehlen, aber das Schwergewicht liegt hier nun mal bei den neueren Werken. Auch wenn ich immer sehr skeptisch gegenüber Live-Werken bin, muss ich gestehen, dass Therion mit "Live Gothic" ein nahezu perfektes Zeitzeugnis abgeliefert haben, welches eindrucksvoll die Stimmung einfängt und die Band in Bestform und erlesener Spielfreude präsentiert. Wer Therion noch nie live erleben durfte, kann sich hier einen gelungenen Eindruck machen und auf eine nächste Tour hoffen, und wer die letzte Tour gesehen hat, der kommt eh nicht drumherum, hier zuzugreifen.
R.K.

Punkte: keine Wertung  
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SILENT CALL - Creations From A Choosen Path
Escape Music/
Non Stop Music
Die Geschichte von Silent Call beginnt bereits 1990, als sich Daniel Ekholm und Patrik Ulfström kennen lernten. Erst im Jahr 2006 stiessen jedoch der Schlagzeuger Mikael Kvist und der Bassist Tobbe Moen zu dem Line Up. Nachdem sie 2007 ihr erstes Demo veröffentlicht haben, liegt nun ihre erste CD vor. Wie bereits der Name der Band vermuten lässt, bieten Silent Call eher ruhige Musik. So bewegen sie sich zwischen melodischem und progressivem Metal, haben aber dennoch ihren eigenen Stil entwickelt. So kann man Silent Call ohne grössere Probleme von anderen Prog-Formationen unterscheiden. Es freut auch, dass die vier scheinbar gar nicht versuchen wollen, die Musik von jemand Anderem nachzuspielen. Das Resultat ist ein Debut-Album, welches die Herzen der Prog/Melodic-Fangemeinde höher schlagen lassen dürfte. Eingängige Songs mit vielen musikalischen Feinheiten, vorgetragen mit viel Energie und Liebe zur Sache. Genau so sollte es sein. Mit ihrem Debut-Album "Creations From A Choosen Path" ist Silent Call ein abwechslungsreiches Album gelungen, welches in keiner Prog-Sammlung fehlen sollte.
Miriam
Punkte: 8.5 von 10
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ODIN'S COURT - Deathanity
ProgRock Records/SPV
Das aus Maryland, USA, stammende Quintett hat auf seinem neuesten Output Einflüsse aus vielen Richtungen in ihren Sound einfliessen lassen. Da kann man Älteres raushören wie Pink Floyd, Yes, Rush, Boston und Queen ebenso wie Dream Theater und Symphony X. Und auch neuere Einflüsse von Devin Townsend, Tool und sogar Porcupine Tree kann der aufmerksame Zuhörer raushören. Ein sehr buntes Gemisch also, das dem Proggie einiges abverlangt. Odin's Court gehen hier immer sehr dynamisch zu Werke, wissen heftige Passagen durch fließende Übergänge mit melancholischen und gefühlvollen Elementen zu kombinieren. Dazu haben die Amis mit Matt Brookins einen sehr ungewöhnlichen Frontmann in ihren Reihen: Der Junge hat eine ziemlich starke Stimme, die er sehr variabel einsetzt. Die Amis können nicht nur durch ihren rockigen Sound überzeugen, sondern auch mit sehr relaxten und bis ins Art/Jazz Rock-übergreifende Soundgewand. Sprich, harte Riffs, zweistimmige Soli, schwebende Keypassagen und tolle Klavier-Elemente. Odin's Court machen es dem Zuhörer bestimmt nicht einfach, der musikalischen Reise von "Deathanity" zu folgen. Da es wirklich wenige Bands mit einer dermaßen grossen musikalischen Bandbreite gibt, kann ich da nur sagen: schweinegeil das Teil!
Crazy Beat
Punkte: 8.5 von 10
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REINO ERMITANO – Rituales Interiores
I Hate Records/Non Stop Music
Peru würde man jetzt selbst als kundiger Metal/Rock-Anhänger nicht zwingend mit ebenjenem Genre in Verbindung bringen, allenfalls würde Lima, die dortige Hauptstadt, sowie die Regenwälder und Strände als Feriendestination herhalten können. Doch genug des Geographie-Unterrichtes, hier geht’s um knallharte, metallische Fakten. Und die lauten? Reino Ermitano kommen aus erwähntem Gebiet und spielen Old School Doom Metal, und zwar definitiv old as fuck, denn was hier im Sound durchschimmert sind nichts Geringeres als uralte Dekaden der 70er- und 80er-Jahre! Hat hier eben jemand Black Sabbath, Saint Vitus oder Reverend Bizarre geschrieen? Absolut korrekt: Schleppend, düster und dennoch verdammt rockig macht sich der professionell produzierte Sound in den Gehörgängen breit. Interessant an der ganzen Sache sind die Vocals, die nicht testosterongeschwängert in das Mikro gegrowlt, sondern weiblich-rauchig daherkommen und zeitweise an McQueen erinnernd gebrüllt werden. Muss man noch mehr Worte verlieren? Absolut nicht. Wer auf die erwähnte Sound-Dekate mit ihren Vertretern steht und keine Angst vor spanischen Texten hat, der findet in Reino Ermitano eine weitere, bisher eher unbekannte Perle. Bleibt nur zu hoffen, dass sich dies bald ändert, denn das Zeugs haben die Jungs und das Mädel dazu!
Toby S.
Punkte: 8.4 von 10
                            
LAMB OF GOD - Walk With Me In Hell (DVD)
Roadrunner Records/Musikvertrieb
Eigentlich sollte ich ob der aktuellen Situation ordentlich eins auf angepisst machen: Da füllen Lamb of God schon einen guten Moment lang grössere Hallen in Amerika, veröffentlichen fette Platten und werden regelmässig in die vordersten Ränge der Jahrescharts gehievt – aber all das, ohne dabei regelmässig den Fuss in unsere Gefilde zu setzen. Sicher, sie waren vor zwei Jahren bei der Unholy Alliance mit Slayer, In Flames und Co in Winterthur am Start – aber eine Band mit diesem Status sollte mindestens einmal pro Jahr ihre Territoriumsmarkierung auffrischen, ansonsten ist verdammt schnell Schicht im Schacht... Zumal in Europa abseits der amerikanischen Mainstream-Kultur vor allem immer noch live über die Qualität einer Band entschieden wird. Glücklicherweise erreicht die Band dank eines starken Majors im Rücken eine starke Medienpräsenz, die aufgrund der aktuellen Veröffentlichungsflut durchaus gerechtfertigt ist: "Sacrament", das letzte Studiowerk des groovenden Quintetts, ist seiner Frische zum Trotz bereits zwei Jahre alt, und die neue Scheibe wird aller Voraussicht nach erst im Februar des nächsten Jahres das Licht der Welt erblicken – ein optimaler Zeitpunkt also, um die Dokumentation "Walk With Me In Hell" auf die Öffentlichkeit loszulassen. Laut Drummer Chris Adler rückt die Doppel-DVD die 23 Konzertfreien Stunden pro Tag ins Rampenlicht, um damit der Konzert-DVD "Killadelphia" aus dem letzten Jahr die Stirn zu bieten - aber glücklicherweise hat die Band den restlichen Platz der Doppel-DVD trotzdem mit amtlich Mucke gefüllt. Konkret heisst das auf DVD Nummero Uno knapp zwei Stunden Off-Stage Chaos inklusive Episoden, bei denen sich unter anderem Sänger Randy mit einer Machete gleich selber beinahe einen grossen Zeh absägt, die Band Bungee-Jumpen geht, sich wie kleine Kinder über jede Menge idiotischer Spiele freut (Basser John Campell und Gitarrist Willie Adler schiessen dabei mit ihrem Ohrfeigen-Game den Vogel ab), zum ersten Mal Japan besucht und in Neuseeland einen 'Haka-Tanz' von den Eingeborenen vorgeführt bekommt - darunter übrigens auch eine kleine Sequenz von ihrem bereits erwähnten Besuch in Winterthur, in der sich die Band über einen Security mit einem an einen berühmt-berüchtigten, gescheiterten Exil-Österreicher aus dem zweiten Weltkrieg erinnernden Schnauzer lustig macht. Desweiteren finden sich auf dieser DVD quasi als Goodie jeweils ein aus den pro Tour absolvierten Konzerten zusammenschnittener Song in optimaler Sound– und Bildqualität. DVD Nummero Due enthält das komplette Konzert vom letztjährigen Download-Festival in England, bei dem die Band vor dem bisher grössten Publikum aufspielte – hier wurde zwar ordentlich am Sound geschraubt, aber das Resultat lässt sich sehen/hören. Auf dieser DVD gibt es zudem noch den Videoclip zum Song "Redneck", ein dazugehörendes, 30-minütiges Making Of sowie das Making Of-Feature zur Platte "Sacrament", das bereits als Bonus bei der Limited Edition eben dieser CD dabei war. Unterm Strich also definitv ein gelungenes Unterfangen - "Walk With Me In Hell" überzeugt von der ersten bis zur letzten Minute der total gut fünf Stunden Unterhaltung, und sei es auch nur Aufgrund der Debilität einiger Aktionen der Jungs - Willie etwa beim Peitschenschwingen zuzusehen ist auf jeden Fall unterhaltsam, zumal der gute dabei in erster Linie Bier umwirft und sich selber ohrfeigt, als das Grundprinzip umzusetzen... Ach ja, trotzdem nochmal aus Prinzip und sowieso nach wie vor: Schön und gut, aber wir wollen euch trotzdem Live erleben - hier zulande, omnipräsent & keulenschwingend!
El Muerte
Punkte: keine Wertung
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TAROT - Undead Indeed (Live)
Nuclear Blast/Warner
Noch lange bevor Nightwish (mit Bassist Marco Hietala) wirklich was gerissen haben, gab es in Finnland eine Band namens Tarot, die ihr Debüt-Album «Spell Of Iron» schon 1986 (!) veröffentlicht hatte. In der Zeit bis heute sind, das letzte Album «Crows Fly Black» von 2006 (Release in Finnland, respektive bei uns 2007) mitgezählt, sieben Studio-Alben und ein Live-Album (1994) aufgenommen worden. Ausserhalb der Heimat wurden Tarot bisher kaum bis gar nicht wahr genommen, was sich spätestens mit «Crows Fly Black» und zum Glück auch geändert hat, denn diese Power-Mucke, geprägt von der geilen Gesangsstimme und dem prägnanten Bass-Spiel von Marco Hietala steht den kommerziell zwar viel erfolgreicheren Nightwish in Nichts nach. Im Gegenteil, denn das Songwriting ist durchgehend hochklassig und war das auch schon früher, nur merkte es kaum jemand! Der vorliegende Mitschnitt der letzten Tour (Live in Rupla - SF) besteht zwar überwiegend aus Songs der letzten zwei Alben und je nachdem welche Version man sich krallt (in Finnland gibt's davon nämlich eine limitierte DCD!) kommen weitere, ältere Tracks zum Vorschein, die keinen Deut schlechter sind. Dazu kommt eine transparente und sehr fette Produktion, die keine Gnade kennt. Wie schon erwähnt steht Bassist/Sänger Marco im Vordergrund, aber der Rest der Truppe, zu der auch sein Bruder Zachary (g) gehört, legt sich genau so engagiert ins Zeug. Der Sound klingt derart perfekt, dass man fast geneigt ist anzunehmen, dass da vielleicht noch etwas nachgeholfen wurde. Ich glaube das jedoch nicht und weil das Ganze komplett gefilmt wurde, gibt es davon auch eine DVD und im hohen Norden..., Ihr habt's erraten: Eine Doppel-DVD mit zusätzlichem Material, die in den heimatlichen DVD-Charts, kaum erschienen, den ersten Platz belegte! Bei der Flut von mittlerweile unzähligen wie halbgaren Live-Mitschnitten ragt «Undead Indead» meilenweit obenaus und ist für Power Metal (und Nightwish) Fans ein absolutes Muss! Daneben sollte man sich auch die alten Alben (alle wurden 2006 remastered) ebenso einverleiben. Hoffentlich spielen die endlich einmal im Z7 den allerersten CH-Gig, da die letztjährige «Earthshaker Roadshock 2007»-Tour, wo Tarot zusammen mit Finntroll, After Forever, Die Apokalyptischen Reiter, Machine Men und All Ends in Deutschland unterwegs waren, wegen krassem Missmanagement des Organisators leider abgebrochen werden musste. Das audiovisuelle Trostpflaster heilt diese Wunde allerdings vorzüglich!
Rockslave
Punkte: keine Wertung
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VADER - XXV
Regain Records/Irascible
Was tut eine Band, die ihr 25-jähriges Bestehen feiert? Richtig! Sie begiesst bzw. beschallt das gewissenhaft mit der Veröffentlichung eines Albums. Die polnischen Urgesteine machen das in Form einer Best Of, bestehend aus zwei Silberlingen. Zu diesem Zweck wurden die strahlendsten Juwelen der zwanzig bisher veröffentlichten Alben neu eingespielt. Das bedeutet natürlich, dass alte Kracher wie "Incarnation" in einem soundtechnisch perfekten und neuen Gewand am Vader-Himmel funkeln. So akustisch restauriert bietet "XXV" ein Hörvergnügen der besonderen Art, bei dem Gastmusiker wie Seth von Severe Torture (Gesang bei "Reborn In Flames") ihre Hände im Spiel hatten. Um allem Perfektionismus die Krone aufzusetzen, kommen die Songs auch noch chronologisch geordnet daher. Zudem kriegt man hier einen bisher unveröffentlichten Track namens "Tyrani Tyrani Piekiel" zu hören, welcher aus den Anfangstagen der Band stammt. Käufer der limitierten Digipack-Auflage werden mit einem Bonus in Form einer DVD mit Video-Aufnahmen aus den Jahren 1986 – 2001 sowie mit den polnischen Versionen von "Reborn In Flames" und "Trupi Jad" belohnt. Um es militärisch zu beschreiben: Vader ballern hier nicht so herum, als hätten sie bloss ein paar polnische Kettenfahrzeuge zur Verfügung, sondern sämtliche Panzer des Warschauer Paktes! Allen Kennern von Vader sei "XXV" dringend empfohlen, und wenn die jüngere Generation sich stilvoll an lupenreinen Death Metal erster Klasse heranwagen möchte, dann liegt sie mit diesem Jubiläumsrelease goldrichtig!
Maiya R.B.
Punkte: keine Wertung
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THE GATES OF SLUMBER – Conqueror
I Hate Records/Non Stop Music
"Wir haben nicht den Ansatz eines Zweifels, dass "Conqueror" die beste True Metal-Scheibe von 2008 sein wird", steht stolz auf den Promo-Zettel geschrieben. Betrachtet man das stilechte Cover (Muskelprotz à la Conan in Lendenschurz mit Schwert und abgetrenntem Kopf in den Händen, zu seinen Füssen eine vollbusige Sexsklavin, alles in blutrot gehalten), so will man dem Label und The Gates Of Slumber schon fast glauben, genauso beim Betrachten der Songtitel, die mit "Children Of Satan", "To Kill And Be King" oder "Call Of The Black Gods" truer als true wirken. Besinnen wir uns aber auf das Wesentliche: das Songmaterial. Wie schon auf dem Vorgänger von 2006, "Suffer No Guilt", zelebriert das amerikanische Trio auf "Conqueror" erneut in erster Linie schleppenden Doom Metal, der mit einer Prise Jag Panzer angereichert wurde. In bester Candlemass-Manier präsentiert sich dabei der Opener "Trapped In The Web" in straightem Mid Tempo neben dem galoppierenden "Children Of Satan" als der schnellste Track der ganzen Scheibe, wobei Sänger und Gitarrist Karl Simon auch mit einem gewissen Messiah Marcolin-Touch, nur rauher, singt. Der darauffolgende Titeltrack orientiert sich dagegen stark an den Black Sabbath der 70er, inklusive psychedelisch angehauchtem Solo. Noch einen Tick bekiffter geht es bei "Eyes Of The Liar" mit seinem Vocal-Effekten zu und her. "The Machine" besticht danach mit dem gekonnten Wechsel von treibender Schnelle und klassisch-doomiger Lava-Rhythmik und entwickelt im Solo-Part schon fast rockiges Flair. Das Grande Finale heisst jedoch "Dark Valley Suite", ein in vier Parts unterteilter Doom-Epos, der tonnenschwer beginnt und in der Folge immer düsterer und apokalyptischer wird, mit einem kreischenden Solo ausgestattet ist, bevor dies dann in einen atmosphärisch-morbiden Teil mündet, um danach nochmals in Zeitlupen-Geschwindigkeit auf die 10 zu hauen. Rechnet man noch die roh gehaltenen Produktion dazu, so wird aus "Conqueror" zwar nicht die Killer-Scheibe des Jahres, sicherlich aber eine reine Perle für jeden Fan des aus dem Underground stammenden Old School-Metals.
Kissi
Punkte: 8.1 von 10
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ALICE COOPER – Along Came A Spider
Steamhammer/SPV
Alice Cooper feiert dieses Jahr das 40 Jährige bestehen seiner Band mit einer Scheibe, welche bereits rege Diskussionen ausgelöst hat. Manche finden die Scheibe schlecht, andere loben sie in den Himmel. Die Wahrheit liegt wohl, wie so oft, irgendwo dazwischen. Das 25. Album in der Karriere von Vincent Furnier erzählt die Geschichte des erfundenen Serienkillers „Spider“, der seine Opfer gezielt auswählt, sie dann überrascht und in Seide hüllt, bevor er sie tötet. Es ist eine schaurige, spannende Geschichte, in der der Schockrocker ähnlich des Hauptprotagonisten gezielt musikalische Melodien sucht, um mit ihnen zu spielen. Alice Cooper beschränkt sich dabei darauf, sich an seinen eigenen Songs zu bedienen. Es entsteht der Eindruck, dass Cooper sein frühes musikalisches Vermächtnis zusammen genommen hat, und es einer Zitrone gleich in dieses Album ausgepresst hätte. Denn das Ergebnis schmeckt tatsächlich sauer, hat aber auch süsse Komponenten. Dazu gesellt sich eine Soundmischung, die das 70er Jahre Feeling aufleben lässt. Songs wie „I Know Where You Live“, „Catch Me If You Can“ oder “Wrapped In Silk” rumpeln angenehm hard rockig vor sich hin. Die zwei Balladen “Killed By Love” und “Salvation” tummeln sich im Fahrwasser von Klassikern wie „Only Woman Bleed“, laufen aber Gefahr, als dessen Plagiate abgestempelt zu werden. Ebenfalls sehr nahe am Original, diesmal an „Lost in America“, rockt „I’m Hungry“, das ohne Referenzsong sogar für Furore sorgen könnte. Along Came A Spider ist ein nettes 70er Jahre Album mit einem authentischen Sound, welches nett aber nicht mehr ist und leider nicht an Klassiker wie „Billion Dollar Babies“ oder „Trash“ rankommt.
Roger W.
Punkte: 8.0 von 10
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LÄÄZ ROCKIT - Left For Dead
Massacre Records/Musikvertrieb
Die wieder aufkeimende Thrash-Szene bringt nicht nur neues Material von neuen Bands ans Tageslicht. Ur-Gesteine wie Exodus, Testament, Exciter oder Death Angel haben allesamt wieder zu ihren Tugenden und/oder Stärken zurück gefunden und lieferten in der letzten Zeit ein Qualitäts-Album nach dem andern ab. Dass das natürlich Signalwirkung auf weitere seit Jahren eingemottete Kapellen hat, liegt auf der Hand. Der Beweggrund einer Reunion dürfte allerdings nicht immer die reine Freude am Musizieren sein, aber dieses Thema sei hier mal ausgeklammert. Lääz Rockit aus San Francisco gehören als typische Bay Area Thrasher auf jeden Fall zu den Combos, die aufgrund ihrer Vergangenheit durchaus noch was zu sagen haben. Das versucht das beinahe wiedervereinigte Ur-Lineup mit Michael Coons (v), Aaron Jellum (g), Phil Kettner (g) und Willy Lange (b) sowie Neuzugang Sky Harris (d) mit dem neuen Langeisen «Left For Dead» zu bewerkstelligen. Dass sie es ernst meinen, legt bereits der Opener «Brain Dead» nahe, der ziemlich flott um's Eck zischt. Die beiden Gitarreros riffen und solieren dabei sehr effektiv, während der pumpende wie rumpelnde Bass die schweisstreibenden Drums unten rum noch fetter macht. Die Snare ist allerdings einen Tick zu leise geraten und zu flach abgemischt. Über allem thront schliesslich der eigentümliche Gesang von Master Coons. Dass durchgehendes Gebolze aber meist auf Kosten der Heaviness geht, scheinen Lääz Rockit auch so zu sehen, denn beispielsweise «Delirium Void» und «Erased» entfalten sich dadurch einfach besser. Klar heisst Thrash auch Speed, aber es kommt halt darauf an, wie interessant man einen Song aufbaut, damit man als Hörer laufend gefordert wird und nicht nach dem dritten, gleichartigen Song gelangweilt die Stopp-Taste drückt oder was anderes anwählt. «Left For Dead» trägt klar die Handschrift der Herkunft und vermag gleichzeitig dem aktuellen Geschmack gerecht zu werden. Somit stösst man die alten Fans nicht vor den Kopf und gewinnt erst noch neue dazu. Für eine absolute Killer-Scheibe reicht das songwriterische Niveau insgesamt nicht, aber Genre-Fans kommen an dieser soliden Scheibe kaum vorbei!
Rockslave
Punkte: 8.0 von 10
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ARCHITECTS – Ruin
Century Media/EMI
Nun, "Ruin" von der britischen Truppe Architects ist nicht mehr ganz neu, sprich die Scherbe kam schon letztes Jahr auf den Markt, jedoch erst jetzt, mit dem Century Media-Deal, wird das Album flächendeckend über Europa ausgeschüttet. Grundsätzlich pendelt "Ruin" irgendwo zwischen Metal- und Mathcore, schräge Passagen treffen auf fette Riffwände, lassen aber auch mal einem Tropfen Melodie genügend Raum, um sich zu entfalten. Sprich, das Werk spuckt dem gewohnt durchschnittlichen Metalcore geschickt ins Gesicht, verarbeitet interessante Ideen, wirkt aber nicht abartig vertrackt und Kopfschmerzen fördernd wie einige Vertreter reiner Mathcore-Veteranen. Ab und an erinnern mich stellenweise Songs wie "Heartless" an Unearth zu ihren "Stings Of Conscience"-Zeiten, jedoch ohne dabei als billiger Abklatsch zu wirken. Auch Between The Buried And Me könnten als Vergleich herangezogen werden, wobei die Architects nicht ganz in dem breiten Spektrum wildern, trotzdem gekonnt ihre progressiven Ansätze in die aggressive Grundstimmung einbinden und für einen anspruchsvollen, jedoch nachvollziehbaren Nackenbrecher sorgen. Grundsätzlich durchpflügt dabei "Ruin" den Mid Tempo-Acker, wobei bei den eher schrägen Passagen das Tempo gedrosselt wird, ohne dabei aber wirklich in die Tiefen des Down Tempo zu fallen, und auch wenn zwischendurch mal Geknüppelt wird, an der Geschwindigkeitsschallmauer nach oben wird kaum gekratzt. Bedenkt man aber, dass die Jungs erst mal an der 20-Jahre-Altersmarke kratzen, ist es schon erstaunlich, wie reif und ausgewogen ihre Musik klingt. Neben der routiniert wirkenden Saitenfront und den angepissten, aber durchaus angenehmen Shouts überzeugt auch das äusserst variable Drumming vom Können der Jungspunde. Architects schaffen mit "Ruin" für eine angenehme Überraschung im gesättigten Metalcore-Umfeld und sollten unbedingt im Auge behalten werden.
R.K.
Punkte: 8.0 von 10
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THE BANNER - Frailty
Ferret Music
Nach einem gesprochenen, mit Akustikgitarre versehenen Intro steigen die New Jersey-Jungs gleich voll in ihr Hardcore-Gewitter ein. Seit mittlerweile 10 Jahren rotzen, prügeln und schreien sich die Jungs durch die Hardcore-Szene. Sie wissen aber, dass mit reinem Gedonnere nichts zu gewinnen ist. Sie mischen selbst doomige Passagen in die Songs rein. Bei gewissen Songs sind sogar Melodiepassagen auszumachen. Die relativ kurze Platte ist in der Grundstimmung sicherlich alles andere als Lebensfreude: Hier regiert die Wut und der Hass. Joey Southside, der Mann hinter dem Mikro, lässt seinen Gedanken und seiner Wut freien Lauf. Er brüllt, als wollte er den ganzen Ärger in einer halben Stunde aus sich raushauen. Die Drums geben den Beat vor. Gnadenlos und ohne Punkt und Komma werden die Felle bearbeitet. Da kommt meistens ein richtiger Hurrikan daher. Der selbige wird druckvoll von den Bassläufen unterstützt. Die Gitarren jagen dazu ihre Riffs gnadenlos in die Lauscher der Zuhörerschaft. Wer auf Hardcore mit einer düsteren Stimmung sowie Ecken und Kanten steht, sollte seine Ohren wirklich mal in "Frailty" reinhängen. Das Ganze läuft unter dem Motto: Mit Volldampf in die Fresse. The Banner zeigen der ganzen Welt, dass es ausser Bon Jovi in New Jersey noch so einiges gibt.
André G.
Punkte: 8.0 von 10
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IHSAHN – angL
Candlelight Records/Irascible
Die Katze lässt das Mausen nicht, das war mein erster Gedanke. Nach dem Tod von Emperor waren die Musiker ja unterschiedlich beschäftigt, und das war ja auch gut so. Der ehemalige Frontmann hat sich ganz klar vom Black Metal abgewandt, und auch gegen diese Entwicklung gibt es als Aussenstehender nichts zu entgegnen. Nun, umso erstaunter war ich beim ersten Lied: Back to the roots, könnte man meinen. Typisch Emperor, mit einigen neuen Einlagen wie langem, cleanen Gesang oder progressiv angehauchten Gitarren. Aber schon bei "Scarab" wird's anders, und bei "Unhealer" ist der Fall klar: Mit der zweiten CD hat der Herr sein Soloprojekt in völlig progressive Gewässer gesteuert. Unterstützt wird er genau in diesem Lied von Mikael Akerfeldt (Opeth), und genau diesen Einfluss hört man den Rest der Platte hindurch mehr als nur deutlich heraus. Am Schlagzeug sitzt Asgeir Mickelson (U.a. Borknagar), aber "angL" bleibt deutlich im Fahrwasser von Opeth. Dabei meine ich nicht, dass irgendwas kopiert wird. Viel eher will ich damit aufzeigen, dass Ihsahn tatsächlich weiss, mit welchen Mitteln man Spannung erzeugen kann, ohne dabei mit Überschall oder totaler Finsternis um sich zu schlagen. Eine feine, subtile Art von lebensecht dargestellten Selbstzweifeln, schön untermalt mit den jeweilig angepassten musikalischen Stilmitteln, das ist einiges glaubwürdiger als manch andere Band, die sich mit irgendwelchen Klischees schmückt. Dabei werden meiner Meinung nach mehr als nur einmal die Grenzen zum Metal gesprengt. Anderseits hört man bei den schnellen Parts ganz eindeutig die Erfahrung aus den alten Zeiten mit Emperor heraus. Überaus hörenswert, und auch nach dem 10. mal Durchhören ist es noch interessant. Bestnote gibt es deshalb nicht, weil mir gewisse Passagen einfach nicht gefallen. Doch auch nach Abzug bleibt "angL" ein zeitloses Stück Musik, wenn auch nicht immer Metal.
Tristan
Punkte: 8.0 von 10
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PLANETHARD - Crashed On Planet Hard
Musicbuymail/Non Stop Music
Dieses Album ist ein richtig schönes Hard Rock-Teil. Mit allem, was dazugehört. Planethard hatten zu Beginn ihrer Zeit als Coverband angefangen. Wenn man ihre eigenen Songs heute hört, weiss man gleich, wen sie im Jahre 2004 noch gecovert haben. Das waren die 80er-Bands wie Bon Jovi, Skid Row, Whitesnake etc. Auf "Crashed On Planet Hard" ist alles vertreten, was es in der Stilrichtung braucht. Das geht von schönen Melodielinien, sei es im Gesang wie auch bei den Gitarren, über die eingängigen Refrains bis hin zu sattem Drumspiel. Man hört die Einflüsse deutlich raus, aber es wirkt nie, als würden die Italo-Boys einfach nur abkupfern. Es bestehen sicherlich gerade im Songwriting noch einige Mängel, die behoben werden müssen, aber wenn sie so weiterfahren können sie durchaus noch mehr Fans gewinnen und Erfolge verbuchen. Die Songs gehen von bluesigen Rockern wie "Unchain My Heart" über schöne Melodic/Hard Rock Songs wie "If I Want To Forget (Her Love)" bis hin zu der obligatorischen, aber super emotionalen Ballade "She". Der letztgenannte Song ist eine wunderschöne Ballade, wie man sie immer wieder gerne hört und dazu schwelgt. Man darf aber auch den genialen, mit dem Klavier begleiteten Track "Fairy Tale", der das Album abrundet, nicht vergessen. Der Song bringt einen zum Träumen. Die Band spielt tight miteinander und rockt gut los. Die Gitarren bieten satte Riffs, gepaart mit schönen Soli, die ins Ohr gehen. Vocalist Marco Sivo weiss mit seiner Stimme sehr gut Gefühle zu übermitteln und einen mitzureissen. Es gibt sicherlich im Melodic-Sektor manche stärkere Scheibe, aber auch sehr viele schlechtere. Gutes Mittelmass würde ich der Scheibe attestieren.
André G.
Punkte: 8.0 von 10
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JAUGERNAUT - Contra Mantra
ProgRock Records/SPV
Jaugernaut klingen irgendwie nach den guten alten 70ern, und das kommt sicher auch daher, dass die Amis schon seit 1978 in der Musiklandschaft tätig sind. In den 80ern waren die Jungs ziemlich aktiv in den Staaten, versanken dann aber still und leise im Untergrund und wurden dann im Jahre 1999 von Mastermind Jim Johnstone wiederbelebt. Der Anstoß für die Wiederbelebung kam von einem Fan, der Jim darauf aufmerksam machte, dass ihre alten Veröffentlichungen auf eBay für bis zu 150 Dollar gehandelt wurden. Aber kommen wir zur Gegenwart: Vocals, Bass, Drums und Keyboard wurden alle von Jim eingespielt, nur gerade die Leadgitarren und das zweite Key wurden von anderen Musikern beigesteuert. Die Musik hat durch ihre starke AOR-Schlagseite einige Parallelen zu Bands wie Styx oder auch Kansas. wenn jedoch die Prog-Schiene gefahren wird, klingt's dann schon eher Richtung Rush. Die Stimme von Jim ist sehr angenehm und kann schon mal an Geddy Lee in höheren Passagen erinnern. Mir gefallen besonders die hochmelodiösen Refrains wie zum Beispiel bei "The Damage Is Done", das auch mit einem klasse Solo glänzt. Oder auch das vielseitige, mit einem schönen Akustik-Gitarrenpart startenden "The Hard Way", das sich dann in einen oberklasse Prog Rock-Track entwickelt. Jaugernaut vermischen hier wirklich verschiedene Stile zu einem grandiosen Hörerlebnis. Dieses Album ist nicht nur für Prog-Historiker interessant, sondern auch für alle anderen, die gerne guten Rock mit Prog und AOR vermischt hören.
Crazy Beat
Punkte: 8.0 von 10
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METAL CHURCH – The Human Factor (Re-Release)
Steamhammer/SPV
Es gibt viele Arten, die Headbanggemeinde auf eine neue Veröffentlichung 1. aufmerksam und 2. heiss zu machen. Macht man's klassisch, so schüttet man Kohle aus für Inserate, Flyer, Newsletter und was weiss ich. SPV denkt sich das anders: Denn nicht mal mehr einen Monat dauert es, bis Seattles Metalkapelle Nr. 1, die glorreichen Metal Church, mit "This Present Wasteland" die nächste powermetallische Messe abhalten wird. Und um für Werbung mal nicht in die Taschen greifen zu müssen, lässt man das einfach die Fans tun, und zwar, indem man schnell eine Re-Release der vierten Church-Scheibe "The Human Factor" von 1991 (nach "Blessing In Disguise" und "Hanging In The Balance") in die Läden haut. Leider hat man sich dabei nicht gerade viel Mühe gemacht: Zwar kommt das Ganze im Digipack und mit ausführlichen Linernotes zur Geschichte der Scheibe daher, dann ist aber schon Schicht im Schacht. Keine Bonustracks, keine Livetracks, keine Lyrics abgedruckt... Klar, die Scheibe, auf welcher noch Mike Howe shoutet und die mit Tracks wie "Agent Green" oder "Date With Poverty" aufwarten kann, ist es auch ohne Zusätze wert, gekauft zu werden. Soundtechnisch lässt sie sich jedenfalls sehen, und als Versüssung der Wartezeit auf "This Present Wasteland" funktioniert "The Human Factor" auch allemal. Obwohl ein, zwei Bonustracks mindestens schon zu erwarten gewesen wären.
Kissi

Punkte: keine Wertung  
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MOLLY HATCHET - Flirtin' With Desaster (Re-Release)
Steamhammer/SPV
Vor fünf Jahren erschien die Scheibe «25th Anniversary Best Of Re-Recorded», wo einige der besten Hatchet-Songs frisch, aber diesmal mit dem aktuellen Sänger Phil McCormack eingetrümmert wurden. Noch bevor jetzt eigentlich das neue Album zum 30. Jahrestag in trockenen Tüchern liegt, wurde die zweite Pladde «Flirtin With Desaster» von 1979 nochmals neu aufgelegt und mit vier Bonus-Tracks bestückt. Der Sinn dieser Aktion (ausser dem Aufpolieren der Bandkasse) ist mir nicht ganz klar, aber es handelt sich zumindest klar um das erfolgreichste Album der Southern Rocker, das über zwei Millionen mal verkauft wurde! Von der damaligen Besetzung einer der ersten Bands, die drei Gitarristen im Line-Up stehen hatten (das gibt's nicht erst seit Iron Maiden Leute!), ist nur noch Gitarrist und Gründermitglied Dave Hlubek übrig geblieben. Ur-Sänger Danny Joe Brown (R.I.P.) starb 2005 (wie übrigens auch Stefanie Ingram, die Frau vom heutigen Mainman Bobby Ingram) und ein Jahr später Gitarrist Duane Roland (R.I.P.) - Bobby (g) war auch dafür verantwortlich, dass der zweite Teil der Karriere ab 1996 mit dem brillanten Album «Devil's Canyon» eingeläutet wurde und die mit dem einen oder anderen schwächeren Output noch heute andauert. Auf «Flirtin' With Desaster» geht es indes nicht gemächlich, aber deutlich dezenter als Jahre später zu und her. Darum auch der ewige Vergleich zu Lynyrd Skynyrd, die ja nur dank Rickey Medlocke (Ex-Blackfoot) wenigstens etwas Pfeffer rüber bringen. Dieser Re-Release von Molly Hachet ist deshalb als Ode an die alte Zeit und die inzwischen verstorbenen Kollegen anzusehen. Die drei Live Bonus-Tracks «Flirtin' With Desaster», «One Man's Pleasure» und «Cross Road Blues» klingen dabei, nebst den remasterten Studio-Oldies, auch ganz ordentlich. Das Teil kommt zudem als schmuckes Digipak mit dem alten Original-Cover daher und beinhaltet im Booklet bloss einen kleinen, aber mitunter peinlichen Verschreiber, denn der erwähnte Flugzeugabsturz mit zwei Members von Lynyrd Skynyrd (17.10.77) wurde glatt 20 Jahre nach vorne versetzt!
Rockslave
Punkte: keine Wertung  
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FALL OF THE IDOLS – The Seance
I Hate Records/Non Stop Music
Irgendwie kann man es sich ja denken: Finnland und was gehört zusammen wie der Balisto zum gestandenen Black Metaller? Richtig, depressive, schwerwiegende, düster-traurige Mucke. Über all die Bands, die man hier aufzählen könnte, soll hier nichts gesagt werden da sich sonst die Review ins Unendliche erstrecken würde. Nur so viel sei gesagt: Gewisse Parallelen scheinen schon beim ersten Track „Nosophoros“ durch, seien es Riffs der allerersten Paradise Lost-Scheibe oder die Stimmung der Hammer-bands Saturnus oder Dolorian. Schwer walzt sich der professionell abgemischte Brocken des Verderbens durch die Gehörgänge, die Lead-Gitarren sind deutlich herauszuhören und beschwören mit ihren Einlagen eine Stimmung herauf, die ihresgleichen sucht, und die cleanen Vocals… Was, wie bitte, cleane Vocals, durchgehend, und das bei einer Doom-Band? Absolut richtig, denn auch wenn mehrheitlich Gegrunze erwartet wird, so wirken die hypnotisierend-ruhigen Vocals einerseits überraschend wie auch erfrischend, denn so wird eine gewisse Leichtigkeit im ansonsten tonnenschweren Sound bewirkt. Auch die Tatsache, dass gewisse Riffmuster an alte Meister wie Black Sabbath erinnern, sorgt für eine Auflockerung des Gesamten. Überhaupt scheinen die Jungs irgendwie Fans der Truppe um den ehemaligen Fledermausvertilger Ozzy oder Goldkehlchen Ronnie James Dio zu sein, denn in mehreren Stücken wird riffmässig darauf angespielt. Doch wie es halt im Doom-Sektor ist, so sind viele Tracks sehr lang und zwingen damit den Hörer, sich intensiv damit auseinander zu setzen, denn bei nur flüchtigem Anhören werden viele Details nicht erkannt, die wichtig sind für die Prägung des Fall Of The Idols-Sounds. Fans der schwermütigen Mucke, die sich im Schneckentempo-Bereich wohl fühlen, können bedenkenlos zugreifen, allen anderen dürfte die Komplexität wohl zuviel des Guten sein. Aber soviel ist sicher: Sie verpassen definitiv etwas!
Toby S.
Punkte: 7.9 von 10
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SHADE EMPIRE - Zero Nexus
Dynamic Arts Records/Non Stop Music
Nach zwei Jahren Pause sind die Finnen mit ihrem dritten Release "Zero Nexus" zurück. Nomen est omen, wenn man sich die verschiedenen Stile auf diesem Album mal gewissenhaft anhört. Hier wird der Zuhörer auf eine turbulente Achterbahn vielerleier Spielarten und Musikstile befördert. Double Base, Frauenchöre, ruhige bis fidele Keyboard-Parts, Black Metal-Einschübe... Ein roter Faden wird erst sichtbar, wenn man das Album mehrere Male durchhört. Obwohl das alles durchaus gut gespielt wird und somit auch ausgesprochen gut klingt, scheinen die verschiedenen Stile nicht so richtig ineinander zu greifen, ganz nach dem Albumtitel "Zero Nexus", was frei übersetzt beudeutet 'Null Verknüpfung'. Die Produktion ist allerdings sehr sauber geworden, was nicht zuletzt an Hiili Hiilesmaa liegt, der schon dafür gesorgt hat, dass die Musik von Bands wie The 69 Eyes, HIM oder Sentenced zu einem Hörgenuss wird. Es ist schier unglaublich, aber die Highlights auf dieser Scheibe sind doch tatsächlich die Keyboards, sei dies bei "Ecstasy Of Black Light“, welches mit einem zarten Keyboardintro beginnt, oder "Whisper From The Depths" mit dem herrlichen Klimper-Part. Wahrlich unerwartet und ungewöhnlich erklingt beim letzten Track "Victory" ein Saxophon-Solo, welches trotz eines gewissen 'Es steht ein rosa Elefant im Zimmer'-Effektes einfach grossartig in den Song passt. Sänger Juha meint hier: "What is end to others, is victory for some". Ein wahres Wort!
Maiya R.B.

Punkte: 7.8 von 10
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LANFEAR - X To The Power Of Ten
Locomotive Records
Ich habe bei den letzten zwei Scheiben von Lanfear, "The Art Effect" (2003) und "Another Golden Rage" (2005), praktisch die Höchstnote gezogen. Jetzt, eine zeitlang danach, kann ich mit überzeugung immer noch sagen: Ja, die Jungs sind richtig gut gewesen. Wieso gewesen? Wir sind im Jahre 2008 angelangt, und bei den Heilbronnern hat sich einiges getan. Man hat die Plattenfirma gewechselt und ist jetzt neu bei Locomotive Records angelangt. Doch der gröbste Wechsel ist sicher der des Sängerpostens. Für Tobias Althammer ist nun neu Nuno Miguel Fernandes dabei. Und das wirkt sich auch auf den Gesamtsound der Deutschen aus. Mit Fernandes hat man viel mehr Varietäten im Gesang vertreten. Beim vorherigen Vocalisten Althammer war seine Falsettstimme stark im vordergrund. Doch der Neue hat, wie schon erwähnt, von cleaner bis härterer Stimme alles drauf, damit Lanfear auf dem neuen Album einen guten Job machen. Dem Sänger kann man aber keinen Vorwurf machen, dass mir das neueste Werk "X To The Power Of Ten" nicht so geil einfährt wie die letzen zwei. Dafür gibt es schnell einen Grund: Das Songwriting ist mir zu wenig gut. Bei den letzten zwei Alben war der schnelle, treibende Power Metal im Vordergrund, jetzt hat man auch dann und wann gemütlichere Parts eingebaut, die schon fast an Jazz erinnern. Für mich zünden die Songs zu wenig richtig, es fehlt der letzte Funken, das gewisse 'Aha-Erlebnis'. Schlecht sind Lanfear deswegen sicher nicht, sondern einfach nicht mehr spitze, man rutscht langsam ins Mittelfeld ab. Schade, denn da wäre sicher mehr drin gewesen!
Daniel J.
Punkte: 7.8 von 10
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SARASIN A.D. – Daggers, Lust And Disgust
Musicbuymail/Non Stop Music
Kanada hat mit Rush auch noch andere Perlen vorzuzeigen. Mit Sarasin A.D. rocken die Veteranen nicht nur das Land der Elche. "Daggers, Lust And Disgust" ist ein ehrlich gespieltes, sehr abwechslungsreiches Hard Rock-Album mit extrem viel Spassfaktor. Heavy Metal-Freunde der 70er- und 80er-Jahre werden sicherlich Freude daran finden. Mit "No Sensation" kracht es so richtig schön durch die Boxen – ebenso "Woken At Noon". Richtig geiler Sound, um im Auto den Heavy-Nacken zu trainieren. Die spezielle Stimme von Sänger Phil Naro finde ich persönlich echt authentisch und knusprig. Mit "Kiss Of Death", einer extrem schnell gespielten Heavy-Perle, gipfelt das Album im Höhepunkt. Für Abwechslung ist also gesorgt – denn mit "Jeanie's Gone Crazy" erhält das Album "Daggers, Lust And Disgust" den etwas anderen Groove. Ein wahres Heavy/Rock-Album, das ich nach mehrmaligem Hören sehr empfehlen kann.
Patrick D.
Punkte: 7.8 von 10
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STARBREAKER – Love's Dying Wish
Frontiers Records/Disctrade
Vor rund drei Jahren debütierte die Allstar-Truppe Starbreaker. Für durchs Band gute Kritiken sorgten Sänger Tony Harnell, der vor allem durch seine Arbeit mit TNT zu Ruhm gekommen ist, aber auch schon mit Westworld und Morning Wood in Erscheinung getreten ist, Gitarrist Magnus Karlsson stand bei den Prog-Metallern Last Tribe in Diensten, Drummer John Macaluso spielte bei ARK, Riot und Yngwie Malmsteen, und Bassist und Produzent Fabrizio Grossi war bei Steve Vai und ca. hunderttausend anderen Bands und Projekten dabei. Nun, der gute Mr. Harnell ist bekannterweise leider bei TNT ausgestiegen. Gemäss Label brauchte er Zeit, um seine Batterien wieder aufzuladen und seine Solokarriere voranzutreiben. Dies ist geschehen, und Tony fand Zeit, Starbreaker zu reaktivieren. Schon das erste Album war ein ausgezeichnetes Melodic-Werk. Dies wird nun fortgesetzt. Im Line Up hat sich nur der Posten des Bassisten geändert: Neu dabei ist Jonni Lightfoot. Neu für die Produktion war T. Harnell und sein Sidekick Magnus Karlsson verantwortlich, gemixt wurde das Teil von Tommy Hansen (TNT, Jorn, Pretty Maids, Helloween). Die Produktion ist dann auch das erste Highlight von "Love's Dying Wish". Die Scheibe hat nämlich ordentlich Druck und Wumms. Es wurden zwölf starke Tracks verfasst. Trotzdem gibt es in diesem Bereich Mankos. Der grosse Hit (bei TNT immer wieder vorhanden) fehlt leider. Lückenfüller gibt's zwar auch nicht, aber ein paar eingängige Hooks mehr hätte man erwarten können. Dieses Manko wird zu einem grossen Teil durch die Wahnsinnsröhre von Tony Harnell wieder wettgemacht: Der Mann ist definitiv einer der besten Sänger überhaupt. Seine Stimme hat nicht nur Tiefgang und Charisma, sondern besitzt auch grossen Wiedererkennungswert. Wer Grundsätzlich auf Tony's Vocals steht, und davon wird es viele geben, kann hier bedenkenlos zugreifen. Alle, die auch aussergewöhnliche Songs erwarten, sollten das Album vielleicht besser zuerst anchecken.
Chris C.
Punkte: 7.8 von 10
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EREB ALTOR – By Honour
I Hate Records/Non Stop Music
Manche Musiker sind jahrelang nicht fähig dazu, richtig starke Scheiben zu veröffentlichen. Andere wiederum beglücken die metallischen Heerscharen gleich mit zwei Knallern binnen einem Jahre. Unter dem Banner Isole hat Daniel Brynse mit "Bliss Of Solitude" im Januar die bis anhin beste Doom-Platte 2008 veröffentlicht, und mit seiner Jugendband Ereb Altor lässt es der Schwede nun auf eine etwas andere Weise ein zweites Mal krachen. Zwar herrscht auch auf "By Honour" das zähe Tempo des Dooms vor, jedoch vermischt mit der eisigen Kälte des epischen Viking Metals, so dass man mitten im Hochsommer beinahe gewillt ist, sich etwas Wärmeres anzuziehen. Dabei erschliesst sich "By Honour" dem Hörer erst nach mehrmaligem Einlegen, dann entfaltet sich jedoch die ganze Epik und Verzweiflung dieser Platte, hat man das eher nutzlose Piano-Intro mal hinter sich. Mit folkigen Akustik-Gitarren beginnt "Awakening", um darauf mit schleppendem Riff und bombastischen Chören in bester Bathory-Manier schneebedeckte Landschaften und blutige Wikinger heraufzubeschwören. Auch Bands wie Gjallarhorn oder die Italiener Doomsword können dabei als Referenzen genannt werden, was der bedrückende Titelsong bestens illustriert. Aufs Gaspedal wird durchwegs nie gedrückt, dennoch wirken die Songs nie langweilig, sondern vielmehr hypnotisierend, was nicht zuletzt an den ätherischen Stimmen Brynses und dessen Mitstreiter Mats liegt, welche sich sämtliche Aufgaben (auch die instrumentellen) teilten. Mit brachialen Riffs wartet "Winter Wonderland" auf, genauso mit einem paganisch anmutenden und an Týr erinnernden Gitarrenlick und schon fast orientalisch mutet hingegen "Dark Nymph" an, ein klassischer Doom-Track, welcher sich durch dezenten Keyboard-Einsatz im Mittelteil bedrohlich steigert, um in sektiererische Gesänge zu münden. Nach dem ebenso starken "Wizard" fällt die instrumentale Bandhymne "Ereb Altor" zwar etwas ab, aber nach 5 so intensiven und eindringlichen Songs ist dies zu verkraften. Soundtechnisch etwas mühsamer ist die etwas leise Stimme, die im Vergleich zu den Instrumenten zeitweise doch ziemlich schwach aus den Boxen wimmert. Dennoch: Als Debut einer Band, die seit den 90ern darauf wartet, endlich veröffentlicht zu werden ist diese Scheibe mehr als gelungen, wenn auch nicht über alle Zweifel erhaben wie das göttliche "Bliss Of Solitude" von Isole.
Kissi
Punkte: 7.7 von 10
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COG - Sharing Space
Superball Music/SPV
In ihrer Heimat sind die drei Australier schon ziemlich bekannt. Die Jungs haben schon einige EPs und Singles veröffentlicht, und "Sharing Space" ist das zweite Album, das man auf den Markt wirft. Musikalisch sind die Aussies nicht so einfach unterzubringen, ich würde jetzt einfach mal sagen, ich schmeiss die Jungs mal Richtung Alternative-Ecke. Aber auch dahin kann man sie nicht generell hinpacken. Es hat auch durchaus einige Prog-Elemente im Sound der Australier. Der zehnminütige Opener beinhaltet schon viele verschiedene Elemente: Mal klingen sie rockig, dann wieder schwermütig oder dann eher wieder nach "Slave To The System". Mal düster und melancholisch und dann gefühlvoll wie bei der Halbballade "How Long". Ja, sogar wirklich schöne, ruhige Momente mit akustischer Gitarre findet man hier. Und immer werden die Tracks untermalt von der eher tiefen Stimme des Sängers, der meiner Meinung nach schon in Richtung Chris Cornell geht. Ich denke, wer so die Richtung von Tool mag sollte die Australier ruhig mal anchecken, es lohnt sich.
Crazy Beat
Punkte: 7.6 von 10
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MÖRKER – Höstmakter
Northern Silence Productions/Non Stop Music
Klingt komisch, ist aber schwedisch. Und bedeutet soviel wie Dunkelheit. Mit ihrer zweiten Platte machen die Schweden ihrem Namen alle Ehre. Und auch das schöne Cover passt zum Namen, herbstliche Farben kündigen an, worum es in den 12 Tracks hauptsächlich geht. Den Natureinfluss von Herbst und Winter wird in Schwedisch besungen, was die mystische Atmosphäre der rauen Aufnahmen noch unterstützt. Wie ein Nebelschleier setzt sich die Gitarrenwand über den Hörer, während Ascaroth mit mächtig viel Hall in bergigen Wäldern von Vergänglichkeit und Tod schreit. Sachte eingesetzte Synthesizer oder Pianoeinlagen erinnern an alte Dimmu Borgir ("Stormblast"), auch wenn Mörker eher noch im Mid Tempo ihre wahre Stärke finden. Der Sessiondrummer erledigt seine Aufgabe gut, Tempowechsel machen die Lieder abwechslungsreich und spannend. Wäre die Zeit stehen geblieben, könnte man die Platte als wegweisend bezeichnen. Nur ist dem jetzt leider nicht so, da es zwar eine wirklich gelungene CD ist, aber halt zu wenig Neues bietet. Was dem Hörer/der Hörerin hier geboten wird, besticht durch die Dichte und die schönen Klangbilder. Neues sucht man aber vergebens. Genau dies macht wiederum den Stil aus, ich glaube, es ist eine der wenigen Bands, die man aus Tausenden heraushören könnte. Für Fans der alten Schule sicher ein Muss, für all die anderen empfehle ich mal "Segertag" und den Titeltrack "Höstmakter".
Tristan

Punkte: 7.5 von 10
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VOBISCUM - Berchfrit
Behemoth Productions/
Non Stop Music
Hier kommt das dritte Album der schwarzen Österreicher, welches im Vergleich mit seinem Vorgänger "Christenblut" noch straffer und professioneller aus den Boxen dröhnt. Straffer deshalb, weil die Melodien kein Übergewicht mehr erleiden, sondern den einzelnen Songs nur noch den nötigen Anstrich verpassen. Wie ein undurchdringliches Moosbett legt sich die Stimme von Gra Inimicus über das Saitenspiel und das Drumming seiner Kollegen Morturom und Count Grimthorn. Den Infos nach dauerten die Aufnahmen zu "Berchfrit" von Ende 2005 bis Mitte 2007, wobei die jeweiligen Aufnahmesessions an verschiedenen Locations stattfanden. So heisst es zum Beispiel, die Vocals seien in der Ruine Wimberg aufgenommen worden. Vielleicht rührt der Albumtitel ja sogar daher, denn "Berchfrit" ist eine alte Bezeichung für den unbewohnten Hauptturm einer Burg, im neuen Deutsch auch 'Bergfried' genannt. Als Hörprobe seien "Wimberg" und "Unterthurn" empfohlen, zwei herrliche Songs! Liebhaber sphärischer Black Metal-Klänge werden an diesem Werk ihre Freude haben, wurde das Album doch von Abigor's TT abgemischt und gemastert. Na dann, auf ein baldiges Viertes!
Maiya R.B.
Punkte: 7.5 von 10
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SCHWERMETALL VOL 3. – Sampler
Auf in die dritte Runde. Das bekannte Schweizer Internetmagazin bringt erneut einen limitierten Sampler auf den Markt, prall gefüllt mit deutschsprachigen Bands der etwas raueren Gangart. Einige klingende Namen wie Atritas, Finsterforst oder Shadowthrone sind dabei genauso vertreten wie etwas weniger bekannte, allesamt aber absolut hörenswert. Die auf 500 Stück limitierte Platte eignet sich meiner Meinung nach perfekt zum Kennenlernen neuer Bands, vor allem, weil die knapp 74 Minuten Unterhaltung für nur 10.- zu ersteigern sind! Dabei kauft man sich eine schöne Mischung von Black Metal über Doom (Excruciation) zu Ambient (Kerbenok) zu Pagan, für jeden Geschmack ist etwas dabei. Und natürlich absolut Underground! Kaufen, solange es noch hat.
Tristan
Punkte: keine Wertung
      
HAMMERFALL - Masterpieces
Nuclear Blast/Warner
Man will es beinahe nicht glauben, dass eine gestandene Band ihre liebsten Songs anderer Bands covert, diese auf CD knallt und damit auch noch auf Platz 38 in den Schweizer Charts einsteigt! Elf Jahre ist es her, dass die Schweden von Hammerfall ihr erstes Studioalbum "Glory To The Brave" veröffentlicht und damit ihren Teil zur Rettung des Metal beigetragen haben. Man mag über Hammerfall denken was man will, aber sie waren es, die damals während der tiefnarkotischen Schnarchzeit des Metals einfach mal stinkfrech ein super-CD-Debut auf den Markt geworfen und somit Metal wieder attraktiver gemacht haben. Vor allem sind sie sich immer treu geblieben, trotz diverser Memberwechsel, so erst neulich, als Basser Magnus Rosén und Gitarrist Stefan Elmgren durch Fredrik Larsson und Pontus Norgren (The Poodles) ersetzt worden sind. Positiv an "Masterpieces" ist sicher mal, dass junge Metalfans hier Bands entdecken werden, von denen sie bisher noch nichts gehört haben und somit ihren musikalischen Horizont erweitern können. Echt gut gelungen sind vor allem "I Want Out" (Helloween), "Ravenlord" (Stormwitch) sowie "Back To Back" (Pretty Maids). Natürlich haben alle Songs den klassischen Hammerfall-Anstrich verpasst gekriegt, vor allem, was den Gitarrensound betrifft. Für Fans handelt es sich hier wohl um einen Pflichtkauf, alle anderen mögen einfach mal reinhören und dann selber entscheiden.
Maiya R.B.
Punkte: keine Wertung      
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SIEGES EVEN - Playgrounds (Live)
InsideOut Music/SPV
Ja endlich haben's die Deutschen Vorzeigeproggies geschafft, ihre Jünger mit einem Live-Album zu beehren. Unsere Helden bieten hier größtenteils Songs von den beiden Alben "Paramount" und "The Art Of Navigating By The Stars". Nur grade zwei Stücke, nämlich "The Waking Hours" und "These Empty Places" vom Album "A Sense Of Change" aus dem Jahre 1991 haben es auf den Live-Silberling geschafft. Wobei Sänger Arno Menses auch bei diesen Songs eine großartige Figur abgibt. Überhaupt war der Junge der reinste Glücksgriff für die Gebrüder Holzwarth. Wer SE schon mal live gesehen hat, wird mir das nur bestätigen. Durch seine immer wieder eingestreuten humoristischen Einlagen ist er nicht nur unerhaltsam, sondern auch eben mit seiner guten Stimme super. Etwas über die musikalischen Fähigkeiten der Deutschen zu erzählen wäre wohl dasselbe, wie Wasser in den Rhein zu tragen. Die Songs kommen allesamt grandios und genial dargeboten rüber, und es macht echt Spass, sich "Playgrounds" mehrere Male reinzuziehen. Hier gibt's Prog/Rock-Sound der Spitzenklasse auf die Lauscher, so, wie es eben nur Sieges Even zelebrieren können. Und irgendwelche Songs rauszuheben ist ebenso Sinnlos wie zu versuchen, die Bassläufe von Oliver Holzwarth nachzuspielen. Für diejenigen, die Sieges Even noch nicht kennen, ist "Playgrounds" eine gute Gelegenheit, in die geniale Welt der Deutschen Prog/Rock-Könige einzusteigen und abzuheben. Die Fans werde sich das Teil ja sowieso zulegen. Und was jetzt noch fehlt, ist die erste DVD der Proggies und wir wären vollauf zufrieden.
Crazy Beat

Punkte: keine Wertung
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DER W. – Höher, Schneller, Weidner
Tonpool/Musikvertrieb
Aus der Asche der Böhsen Onkelz landen nun langsam die musikalischen Ergüsse deren Ex-Mitgliedern auf den Ladentischen. War es letzten Herbst ex-Gitarrist Matthias Gonzo Röhr mit seinem Album „Barra Da Tijuca“ folgt nun ¾ Jahre später der Ex-Bandkopf, Hauptsongwriter und Bassist Stephan Weidner mit „Schneller, Höher, Weidner“. Weidner avanciert dabei zum Alleinunterhalter. Er schrieb für die Solo-Scheibe nicht nur alle Songs, sondern spielte zum grössten Teil auch alle Instrumente ein und veredelte sie mit seinem Gesang. Obwohl er bei den Onkelz nicht Hauptsänger war, kommt einem die Stimme sehr bekannt vor. Im Vergleich zu seiner Hauptband, geht Weidner auf seiner ersten Soloscheibe ruhiger und experimenteller vor. Gitarrensoli sind selten zu hören. Was geblieben ist, sind die sehr ehrlichen persönlichen Texte. Kernstück des Albums ist das Lied „Asche zu Asche“, das alleine schon den Kauf dieser Scheibe berechtigt und jedem Onkelz-Fan traurig schauern lässt. In diesem Lied verarbeitet Weidner das Ende seiner Hauptband und nimmt jedem die Hoffnung auf eine möglichst baldige Reunion. Dieses Lied nahm mich so in Beschlag, dass es mir schwer fiel, Zugang zu den restlichen 13 Liedern zu finden. Mir persönlich ist das Album zu ruhig geworden und rockt zu wenig. Die wirklichen Ohrwürmer fehlen weitgehend. Wenn Weidner nicht gerade prahlt wie im Titelstück „der W, zwo, drei“, sind seine Worte aber von einer erfrischenden Ehrlichkeit die zu bewundern ist. Onkelz-Fans können ruhig zugreifen. Und für die, die trotz der obigen Zeilen immer noch von einer Böhsen Onkelz-Reunion träumen hier zum Schluss noch ein Zitat aus „Asche zu Asche“: „Asche zu Asche, Staub zu Staub. Es gibt kein Zurück, Schande über mein Haupt. Habe alles getan, habe alles gegeben. Jetzt beginnt der Rest. Hallo Rest meines Lebens.“
Roger W.
Punkte: 7.5 von 10
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FROM THE INSIDE – Visions
Frontiers Records/Disctrade
Das Cover wird Meinungen spalten. Inwiefern das an und für sich tolle Bild eines weissen Tigers als Plattencover geeignet ist, soll aber jeder selber entscheiden. Doch widmen wir uns der Band und deren Werk: From The Inside ist ein reinrassiges Studioprojekt, dass vier Jahre nach dem Debut mit "Visions" in die zweite Runde geht. Entstanden ist das Projekt durch das Aufeinandertreffen von Sänger Danny Vaughn und Bassist und Produzent Fabrizio Grossi. Vermittelt wurde dies von Serafino Perugino, seines Zeichens Boss des italienischen Labels Frontiers. D. Vaughn dürfte vielen bekannt sein, nämlich als Sänger von Tyketto. Lange ist es aber her, als diese Band grosse Hallen füllte und auf MTV gespielt wurde. Dass dies nicht mehr so ist, ist aber nur, weil sich der Zeitgeist verändert hat und hat nichts mit der Qualität der Musiker zu tun. Nichts desto trotz ist Tyketto immer noch, bzw. wieder, live unterwegs. Mit Danny steht ein begnadeter Sänger hinter dem Mic, bei Tyketto wie eben auch bei From The Inside. Bereits durch diese Tatsache ist "Visions" auf einem sehr hohen Niveau angesiedelt. Leider verzichtet man grösstenteils auf harte Gitarrenklänge. Dies, obwohl mit dem House Of Lords-Gitarristen Jimi Bell ein sehr fähiger Musiker bei der Truppe spielt. Dafür sind die Keyboards sehr präsent. Damit ist auch klar, wo die Truppe musikalisch beheimatet ist, nämlich im klassischen AOR. Worin das Duo Vaughn/Grossi besser ist als so manche andere in diesem Genre, ist im komponieren von starken Songs mit eingängigen Melodien und Hooks. Immerhin zwölf Tracks wurden auf die Scheibe draufgepackt. Das teilweise sehr hohe Niveau kann aber nicht durchgehend gehalten werden. Durch die starken Vocals hebt sich das Album aber dennoch vom AOR-Einheitsbrei deutlich ab. Melodic-Freaks können also bedenkenlos zugreifen, Tyketto-Fans ist das vorherige Anhören aber zu empfehlen.
Chris C.

Punkte: 7.2 von 10
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SCARS ON BROADWAY - Scars On Broadway
Interscope Records/Universal
Übersättigung lässt sich meiner persönlichen Ansicht immer noch mit Hilfe eines einzelnen Faktes festnageln: Eine Band verschwindet von der Bildfläche, und plötzlich erkennt man wieder, wie klasse sie doch war. Ist mir mit System Of A Down genau so ergangen... Auf dem Zenit ihrer Popularität war die Band quasi allgegenwärtig, konnte aber leider vor allem live zuletzt nicht immer mit Qualität aufwarten – und irgendwann freute sich dann nicht nur die Band auf die 2006 angetretene Auszeit. Was das mit Scars On Broadway zu tun hat? Ganz einfach, System-Songwriter/Gitarrist Daron Malakian und Drummer John Dolmayan feiern damit ihre Solo-Auferstehung. Ob die Band ähnlich gute Kritiken wie System-Fronter Serj Tankian zuletzt mit seinem Solo-Debut "Elect The Dead" einfahren kann, wird sich zeigen - klar ist allerdings, dass die schräge System-Schlagseite definitiv von Serj gepachtet wurde: Scars On Broadway reduzieren sich hautpsächlich auf ziemlich direktes Songwriting, der mehr oder weniger einzige quere Faktor des Debut-Albums ist allein Daron's nasale Stimme. Die Band zeigt sich gemäss den Einflüssen überaus flexibel, vom Disco-Beat bis hin zur Schmachtballade finden sich beinahe sämtliche bereits bekannten Facetten, bloss der Metalfaktor, der wurde klar runtergeschraubt - womit ich mir persönlich die Schublade 'gerader Rock mit Folk-Einflüssen' aufmache. Klingt vielleicht etwas komisch, macht aber meiner Meinung nach durchaus Sinn. Die Platte selber kommt dafür unterm Strich dann doch etwas zu geradlinig daher... Hätte die Band drei, vier Songs von den total fünfzehn von Bord gekippt, hätte man das noch als amtliches Album mit ein paar Füllern abtun können, aber so... Ich weiss ja nicht. Songs wie der Opener "Serious", das folgende "Funny", das schizophrene "Kill Each Other/Live Forever", das funkige "Enemy" und das abschliessende "They Say" können viel, die dazwischen aber leider nicht zwingend. Wie so oft erliegen auch Scars on Broadway einem bereits zu genüge bekannten Phänomen – bekannte Mucker veröffentlichen Solo-Scheiben, ohne die Songs vorher live getestet resp. ihnen genügend Zeit zum Reifen gelassen haben. Momentan fehlt der Band auf jeden Fall noch ein guter Schuss Leben.
El Muerte
Punkte: 7.0 von 10
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EISBRECHER – Sünde
AFM Records/Musikvertrieb
Eisbrecher respektive die beiden kreativen Köpfe hinter dem zurückgelassenen Megaherz-Projekt, Alexx Wesselsky und Noel Pix, haben bereits zwei Alben auf eisigen Schollen treiben lassen, und jetzt haben sie ihr neuestes Werk endlich fertig aus dem Eis gemeisselt. Und gleich zu Beginn wird die provokativ gemeinte Frage „Kann denn Liebe Sünde sein?“ gestellt und ebenfalls auch wuchtig verneint, allerdings dreht sich textlich herzlich wenig um die sogenannte ‚wahre’ Liebe, sondern um ein aktuelles wie verstörendes Thema. Was dies sein mag, dies muss der aufmerksame Zuhörer selbst herausfinden, denn wie bei allen Texten sowohl von Megaherz wie auch eben Eisbrecher ist Interpretation ein wichtiger Bestandteil des Konzeptes. Und dies wird gnadenlos durchgezogen, mal offensichtlicher wie in „Alkohol“, dann wiederum versteckter wie in dem Track „Heilig“, der sowohl einen deutlichen wie auch zu findenden Inhalt beherbergt. Interessant ist die Ballade „Herzdieb“, die für Eisbrecher-Verhältnisse sehr ruhig und emotional-rührend daherkommt, man könnte sogar beinahe kitschig sagen, wenn nicht wiederum die fiesen Textstellen wären, die hinterhältig über den Hörer herfallen und sein Konstrukt des Verständnisses des Liedes mit einem kurzen Augenzwinkern zu Asche zerfallen lassen. Innovativ erscheint auch die Tatsache, dass vermehrt auch Abwechslung Wert gelegt wird, denn die Industrial-Schiene wird zwar nach wie vor befahren, aber es gibt neuerdings auch einige Nebengeleise, die „Sünde“ in verschiedenen Lichtern erscheinen lassen. „Komm süsser Tod“ wie auch „Zu sterben“ oder „Mehr Licht“ sind sehr elektronisch gehalten und erinnern mehr an Nine Inch Nails oder Skinny Puppy denn an die Eisbrecher selbst, wohingegen aber „Die durch die Hölle gehen“ oder eben auch „Kann denn Liebe Sünde sein?“ wiederum metallischer erklingen (und einen deutlichen Rammstein-Touch beinhalten). „This Is Deutsch“ hat sogar einen derben Schlag Elektronik-Pop der Marke Hot Butter erhalten… Ist dieses Album nun eine Sünde wert, es zu kaufen, oder ist es gar selbst eine? Einerseits haben Eisbrecher klar bewiesen, dass sie sich nicht nur auf eine bestimmte Richtlinie festlegen und sich auch in anderen Bereichen breit machen können, wobei der Sarkasmus zwischen den Zeilen niemals verloren geht. Und andererseits… Es ist schlichtwegs nicht mehr dasselbe Feeling, wie es Eisbrecher noch zu Debut-Zeiten und auch auf „Antikörper“ versprüht haben. Wäre es irgendeine andere Band, so würde die Stimmung deutlich positiv ausfallen, so aber bleibt irgendwie ein seltsamer Nachgeschmack zurück, denn die Kälte, die einst Eisbrecher ausmachte, scheint sich verflüchtigt zu haben…
Toby S.
Punkte: 6.7 von 10      
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ABYSMAL DAWN - Programmed To Consume
Relapse Records/Non Stop Music
Das farbige, futuristische Albumcover passt eigentlich so gar nicht zum Stil des Quartetts rund um Jamie Boulanger, so erinnert es doch eher mehr an die kalten Industrialwelten von Ministry oder Fear Factory. Abysmal Dawn spielen aber richtig akzeptablen Modern Death Metal, welcher typisch amerikanische Züge aufweist. "Programmed To Consume" ist die zweite Platte nach "From Ashes", welche 2006 auf dem Markt erschienen ist. Der Sound von Abysmal Dawn kann man keineswegs als innovativ bezeichnen, was auf der einen Seite etwas langweilig wirkt, auf der anderen aber beweist, dass man mit interessanten, gesellschaftskritischen Texten und präzisen Klängen durchaus überzeugen kann. Nicht jeder wird die Platte beim ersten mal Reinhören mögen, und auch ich hab mehrere Runden gebraucht, bis ich selber davon überzeugt war, dass die Platte nicht eintönig ist, sondern viele interessante Aspekte mit sich bringt. Dass die Jungs ihre Instrumente beherrschen wird schon beim ersten Rundgang schnell klar, und es ist schön, dass sie dies nicht mit Dauerfeuer beweisen müssen. "Twilight's Fallen" sticht mit einem etwas schleppenden Tempo heraus, und "Grotesque Modern Art" begeistert durch sagenhaft schnelle Drum- und Gitarrenparts. Der tiefe Growlgesang von Charles Elliot erinnert eher an traditionellere Death Metal-Bands wie zum Beispiel Morbid Angel oder Cannibal Corpse. Doch auch melodische Einflüsse lassen sich nicht verleugnen, was aber erst nach genauerem Hinhören auffällt, so dezent sind sie. Diese jedoch bringen eine angenehme Abwechslung rein, genauso wie die langen Soloparts und die immer wieder eingesetzten Tempowechsel. Das kaum mehr als einminütige Zwischenstück "Aeon Aomegas", inszeniert mit klassischer Gitarre und ohne Vocals, lediglich begleitet von einem düsterem Gewitter, ist eine erfreuliche Pause zwischen den sonst so geballten Kraftentladungen der anderen Stücke. Abysmal Dawn sollten Fans von Death Metal durchaus im Auge behalten und "Programmed To Consume" ist absolut empfehlenswert für Freunde von präzis gespielten Instrumenten und traditionellem Death Metal-Gegrunze.
Xenia
Punkte: 6.5 von 10      
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MARIONETTE - Spite
Listenable Records/Irascible
So, und jetzt gibt's noch was Deftiges aus dem hohen Norden, gemeint ist Schweden, präziser ausgedrückt Göteborg. Ihr wisst, was jetzt kommt, nachdem ich das Stichwort Göteborg in die Runde geworfen habe: Melodischer Death Metal. Marionette existieren schon seit drei Jahren, und das ist ihr Debutalbum geworden. Musikalisch gesehen bin ich mehr oder minder entzückt. Die Äxte sägen richtig fett und mit viel Melodie (alte In Flames), das Keyboard bringt auch einiges mit, damit der Gesamtsound von "Spite" richtig melodiös und harmonisch ausgefallen ist. Soweit so gut, das Mühsame an der neuen Scheibe von Marionette ist ihr Sänger Axel Widen, der mit seinem Gekreische die solide Basis der Schweden unterdrückt und die versteckten, genialen musikalischen Ergüsse im Keime erstickt. Schade, denn Marionette hätten vielleicht mal das Erbe der alten In Flames antreten dürfen, aber solange sie ihren Schreiklops behalten, sind sie leider nicht mehr als Mittelmass, und von diesem gibt es enorm viel. Mal sehen, wie lange sich die Band im knallharten Business behaupten kann. Wem die neuen In Flames zu soft und kommerziell klingen, kann hier mal ein Ohr riskieren, vielleicht kommt ihr besser zurecht mit der Scheibe als ich, denn nach wie vor lautet die Devise: Musik ist Geschmackssache.
Daniel J.
Punkte: 6.2 von 10      
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THRONAR - Unleash The Fire
Twilight/Non Stop Music
Die letzten drei Jahre waren nicht bloss die Jahre des Pagan Metals, sondern auch die Jahre von Thronar. Mit ihrem Debutalbum "For Death And Glory" faszinierten sie unzählige Pagan-Fans an verschiedensten Konzerten, und von Auftritt zu Auftritt war der Andrang grösser. Es geht bereits soweit, dass man ihren sogenannten Battle Metal mit Turisas vergleicht und ihnen ähnlichen Erfolg vorhersagt. Ohne Frage steckt viel Potential in den sechs Holländern, die auch in anderen Bands ihre Finger mit im Spiel haben, so zum Beispiel bei Heidevolk. Was aber das neue Album anbelangt und damit auch der Vergleich zu Turisas, so muss ich leider einen Rückgang vermelden, denn "Unleash The Fire" ist ganz und gar nicht mehr so genial, wie es der Vorgänger war. Zu überladen, zu hektisch und leider oft viel zu kitschig wirkt nun alles. Irgendwie fühlt man sich bei Thronar nicht im Kampf, sondern viel mehr an einem heidnischen Freudenfest. Die Musik kommt hymnisch daher, die blechigen Drums strahlen Bombast aus und auch die kriegerische Stimme wirkt eigentlich perfekt. Doch mit allem zusammen, vermischt mit den Trompeten, Gitarren und Keyboards, hat man einen Kasten voller Werkzeuge, aber leider keine Anleitung, die Sache richtig zusammenzubauen. Wenn man die neuen Songs mit den alten vergleicht, hat man das Gefühl, die Band hat sich drei Jahre weniger Zeit dafür genommen. "Unleash The Fire" ist zu unausgereift und kommt höchstens live ein wenig zur Geltung. Schade eigentlich, denn Thronar besitzen Potential, und auch die Instrumente beherrschen sie. Alles in allem ist der zweite Streich der Holländer ein Schatten hinter dem alten Album, und auf die gesamte Paganszene betrachtet einfach bloss Durchschnitt.
Yannick S.
Punkte: 6.2 von 10      
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EXTREME – Saudades de Rock
Frontiers Records/Disctrade
Die Reunion von Extreme ist nicht mehr ganz neu. Bereits 2004, nach genau zehnjähriger Pause, trat die Truppe aus Bosten wieder in Erscheinung. Vereinzelte Konzerte wurden absolviert, zwischendurch sogar in der originalen, genauer gesagt, in der erfolgreichsten Besetzung, mit Gary Cherone (Vocals), Nuno Bettencourt (Guitars), Pat Badger (Bass) und Paul Geary (Drums). Der Posten hinter dem Schlagzeug wurde inzwischen mit Kevin Figueiredo neu besetzt. Die eigentliche Überraschung ist also nicht die Reunion als solches, sondern, dass die Band wieder ein neues Album aufgenommen hat. Doch werfen wir nochmals einen kurzen Blick zurück. Extreme haben durch die Fusion von knackigem Hard Rock und Funk einen damals einzigartigen Sound kreiert. Der grosse Durchbruch gelang ihnen 1990 mit ihrem Zweitwerk "Pornograffitti". Die Ballade "More Than Words" konnte sich in den US Billboard-Charts bis auf die Spitzenposition vorarbeiten. Dies wiederholte sich weltweit, und der Track wurde zum Smash-Hit. Leider konnte die Band den Erfolg nicht wiederholen. Das Nachfolgealbum floppte gnadenlos und die Musiker trennten sich. Ob mit "Saudades de Rock" sich nochmals der grosse Erfolg einstellt ist eher ungewiss. Aber wirklich beurteilen lässt sich das an dieser Stelle sowieso nicht. Dem Rezensenten liegt nämlich nur eine CD mit den beiden Singleauskopplungen des Albums vor. Bei "Star" handelt es sich um einen treibenden Hard Rock-Song mit coolem Hook. "Ghost" ist eine Schmalzballade, mit der sich der Erfolg von "More Than Words" nicht erzwingen lässt. Ihrem erfolgreichen Stil ist die Truppe aber glücklicherweise treu geblieben. Wenn der Rest des Albums sich ebenfalls auf diesem Niveau bewegt, werden die Fans sicher zufrieden sein. Andernfalls wird die Truppe aber Mühe haben, sich in der Rockszene halten zu können.
Chris C.
Punkte: keine Wertung 
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SOULLESS – In The Maze Of Darkness (Demo)
Eigenvertrieb
Die Wurzeln der Westschweizer Death Metal-Formation Soulless reichen bis ins Jahr 1989 zurück. Die Band erschuf zwischen 1996 und 2002 drei Werke, wobei das letzte, "New Era", mehr atmosphärische Einschläge aufwies und mit weiblichen Vocals angereichert wurde. Danach war Schluss mit lustig, aufgrund unterschiedlicher Ausrichtungen der Bandmitglieder wurde Soulless auf Eis gelegt. Nun, im Jahr 2008 schien es aber zu tauen, und Bandgründer Stéphan Grand reanimierte Soulless mit frischem Blute neuer Mitstreiter. Die aktuelle 7-Track-Demo "In The Maze Of Darkness" beinhaltet neu eingespielte Stücke der ersten beiden Veröffentlichungen "Lost Hopes" und "Life Extinction", welche mit einer erstaunlich sauberen Produktion aufwarten kann. Von den Songs her spürt man die deutliche Ausprägung schwedischer Einflüsse: Entombed, At The Gates oder beim Opener "Symbolic Immorality" auch mal eine Prise Fear Factory. Neben dem Opener sind auch "Infected The Crypts", "Lost Hopes" und "Soulless" sehr hörenswerte Stücke, welche mit Abwechslung und einer guten Mischung aus Härte und Groove aufwarten können. Auch wenn Soulless hier keine Innovationswelle lostreten, so ist es schön anzuhören, dass die Songs auch im Jahre 2008 durch ihren kernigen Mid Tempo-Death Metal zu gefallen wissen und Soulless nicht auf Teufel komm raus versuchen, wie die nächste Modern Metal-Band zu tönen. Dieses bodenständige Retro-Feeling begleitet den Zuhörer über die gesamte Länge dieses Demos, wobei der Song "Living Fear" teilweise etwas auf der Stelle tritt und die kurzen Einschnitte mit cleanen Vocals nicht wirklich zu überzeugen wissen. Trotzdem, man darf gespannt sein, was die Westschweizer als nächstes planen, mit den neu eingespielten Songs machen sie schon mal kräftig Appetit auf neues Kraftfutter.
R.K.
Punkte: keine Wertung 
   
FUCK THE FACTS - Disgorge Mexico
Relapse Records/Non Stop Music
Bären, Seen, Wälder, Brian Adams, Celine Dion und Fuck The Facts... Auf welchen gemeinsamen Nenner kommt man bei den aufgeführten Sachen? Es gibt nur einen: Kanada! Das Trio Fuck The Facts steht für kompromisslosen, brutalen Grind und Noisecore. Die zwei Jungs und das Mädel legen mit dem ersten Track "No Return" die Marschrichtung vor: Es gibt kein zurück, als ginge es darum, die kanadischen Wälder in einem Zug abzuholzen wird gleich mit einer Dampframme losgelegt. Alles andere als leicht verdaulich. Die drei prügeln ihr Soundmassaker mit voller Inbrunst aus den Boxen. Die Brutalität steht an erster Stelle. Hier geschieht viel zu viel, um es mit wenigen Malen zu erfassen, zum Grindcore gesellen sich sämtliche Elemente aus anderen Stilarten und bilden einen ungewöhnlichen Brei extremer Metalmusik. Dass da eine Frau hinter dem Mikro steht, würde man vom reinen Hören nicht feststellen. Die Stimme ist meiner Meinung nach der Schwachpunkt von "Disgorge Mexico": Sie ist zwar brutal und Mel, deren Wut merklich ehrlich und direkt aus dem Bauch kommt, schreit auch, was das Zeug hält. Aber die Vocals könnten etwas mehr Power vertragen. Sie sollten auch mehr in den Vordergrund gehoben werden. Dies würde dem Sound zusätzliche Brutalität verleihen. Dass die Band klar über den Tellerrand des Grindcores schaut, merkt man gut und das bereichert die Songs sicherlich. Zwischen dem absoluten Massaker sind immer wieder Breaks und Riffs, die zum Teil sogar richtig schleppend und melancholisch daherkommen. Das nimmt dem Sound die Eintönigkeit etwas weg. Als repräsentativer Track für das ganze Album würde ich Song 10, "The Storm", empfehlen. Der enthält alles von einem ruhigen Start bis hin zu Vollgas-Geprügel. "Disgorge Mexico" ist kein einfaches Album, und es beginnt sich auch erst nach mehrmaligem Hören richtig zu entfalten. Aber es ist sicherlich ein gutes Grindcore-Album, mit leider etwas eintönigem Gesang. Wer reines Geprügel will, ist bei Fuck The Facts sicher falsch.
André G.
Punkte: 6.0 von 10      
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LEVEL-C - Level-C
Locomotive Records
Als ich die Scheibe der vierköpfigen Band aus Ohio in die Finger bekam, war ich erst etwas skeptisch. Trotz der Silhouette eines nackten, weiblichen Oberkörpers auf dem Cover handelt es sich bei dieser Band nämlich um eine reine Frauengruppe. Mit einem leichten Stirnrunzeln hab ich den Silberling meiner Anlage verfüttert, und da dröhnt mir auch schon der Opener "Ignite Us" entgegen. Ich muss zugeben: Ich hab Schlimmeres erwartet. Die Musik der 'Girlgroup' erinnert teilweise an Bands wie Disturbed oder Slipknot und hat Nu Metal-, Thrash- und Hardcore-Einflüsse. Die teils doomigen Elemente wie zum Beispiel bei "Relax" bringen interessante atmosphärische Klänge hervor, und die tief gestimmte Gitarre von Crago haut ganz schön rein. Die kraftvolle Stimme Christine Maynards kann man wirklich ernst nehmen, und gerade bei Liedern wie "Fly" ist es schön zu hören, dass die Dame sich nicht nur an männlichem Gegrunze versucht - was sie aber so gut beherrscht, dass man teils glaubt, ein Mann habe sich eingeschlichen - sondern ab und an auch Abwechslung mit klarem Gesang reinbringen kann. "Misery" ist meines Erachtens ein kleiner Ausrutscher in die softeren Gefilde, doch vielleicht wollten die Frauen auch mal zeigen, dass sie doch noch etwas feinfühliger sein können, was ich aber für unnötig halte. Für eine Debut-CD kann sich dieses doch recht kurze Album sehen lassen, auch wenn es noch einige Dinge zu verbessern gibt. Vor allem die Beständigkeit lässt noch zu wünschen übrig, denn bei der zweiten Hälfte des Albums geht den Mädels langsam die Puste aus. Dennoch, Level-C ist eine interessante Band mit Potential, welche in den USA schon einige Erfolge aufweisen können und mit Bands wie Rob Zombie und The Misfits unterwegs waren. Eine Europatour wird gerade geplant, und ich bin gespannt, wie es mit den Ladys weiter geht.
Xenia
Punkte: 5.5 von 10        
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JAM PAIN SOCIETY - Black Light Messiah
Locomotive Records
Das Merkmal von Jam Pain Society ist wohl die Stimme der Sängerin Leah Kirby. Aber ob dieses Merkmal wirklich gut ist? Darüber lässt sich wohl streiten. Leider wird mir durch Leah einmal mehr bestätigt, dass Frauen als Sängerinnen in einer Metalband meistens fehl am Platz sind. Und so wie Leah's Gesang, kommt auch die CD als Ganzes daher. Was definitiv fehlt sind die Ecken und Kanten, sprich der eigene Stil. Die Stücke hat man nach kurzer Zeit gehört und so verschwindet die CD wohl bald irgendwo in einer Ecke des Zimmers um unter einer immer dicker werdenden Staubschicht langsam in Vergessenheit zu geraten. Dies kommt wohl vor allem daher, dass man immer wieder das Gefühl hat, dies habe ich doch schon mal irgendwo gehört und ausserdem scheinen sich die Songs scheinen zu wiederholen. Leider hebt sich keiner der zwölf Songs aus der Masse hervor und der wohl am besten gelungene Song des Albums dürfte „The Ride“ sein. Aber wen wundert's? Denn bei diesem Song hatte der KISS Gitarrist Ace Frehley seine Finger im Spiel. Ace hat den Song wohl noch etwas zurecht gestutzt und am Ende auch gleich noch selbst musikalisch umgesetzt. Obwohl die Band gute Ansätze aufweist, hege ich meine Zweifel, dass Jam Pain Society eine zweite Platte herausbringen wird, denn dafür fehlt ihnen, im Moment jedenfalls, die nötige Kreativität und die nötige Eigennote.
Miriam
Punkte: 5.5 von 10        
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MASTERSTROKE – Sleep
Dynamic Arts Records/Non Stop Music
Finnischen Powermetal gibt es wie Sand am Meer. Und wie der Sand am Meer, gleichen sich auch diese finnischen Powermetalbands sehr. Klar ist jedes Sandkorn für sich einzigartig, in der Masse aber nimmt man das einzelne Korn nicht mehr für sich wahr. Was das mit Mastertroke zu tun hat? Viel. Denn diese Suomis klingen wie Powermetalbands klingen sollen: Schnell, symphonisch und mit einer guten Stimme. Schiebt man das Album in den CD Player fallen einem zugleich ein paar positive Eigenschaften der Band auf. Das Intro ist wahnsinnig eingängig und bombastisch, die Stimme kennt auch tiefe Töne und die ersten zwei Songs überzeugen. Doch schon sehr bald darauf nützt sich die Scheibe ab und die Lieder beginnen zu langweilen. Es fehlt plötzlich an packenden, neuen Ideen und die Band zwängt sich wie ein Sandkorn musikalisch zwischen Heerscharen anderen Bands, als ob sie Angst hätte, aufzufallen. Dies wäre aber zwingend notwendig, wenn Masterstroke langfristig erfolgreich sein möchten. Wer unbedingt alles braucht, was aus dem hohen Norden in Sachen Powermetal zu uns kommt, kann reinhören. Alle anderen investieren ihr Geld besser in aufregendere Felsbrocken anstatt in dieses einzelne Sandkorn.
Roger W.
Punkte: 5.5 von 10        
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ANGST SKVADRON – Flukt
Agonia Records/Non Stop Music
Metal in Kombination mit Aliens? Das gab’s doch schon mal… Right, Mr. Tägtgren hat ja sein Faible für Extraterrestrisches in seiner Hauptband Hypocrisy schon mehrmals zur Sprache gebracht (sowohl vertont wie auch visuell), und auch andere haben sich diesem Thema schon verschrieben – wie seit Neuestem auch Urgehal-Frontgurgler Trondr Nefas. „Flukt“ nennt sich seine Solo-Scheibe, und bei allem Respekt: Die Gameboy-Dudeleien beim Intro „UFO“ hätte er sich getrost sparen können, denn das wirft erstens ein extrem schiefes Licht auf das durchaus gelungene Gesamtwerk, und zweitens muss man sich die Frage stellen: Wird hier ernsthaft mit einem kontroversen Thema umgegangen, oder sollte dies einfach nur als Scherz fungieren? Anyway, wie bereits angetönt ist der Silberling ziemlich gut in seiner Gesamtheit, geboten wird Black Metal abseits jeglichen Pandabären-Gekeifes für unreife Kiddies, einerseits knurrt Trondr Nefas in bewährter Qualität (wobei auch einige Keifer nicht fehlen dürfen), andererseits singt er sogar clean (beispielsweise bei „Negativitetens Kveletak“) und lässt kurz weibliche Gesänge erklingen, macht Platz für ruhigere Parts mit Keyboard-Effekten, was dem Ganzen einen sehr melancholischen Anstrich verpasst und so weiter und so fort. Kurzum: „Angst Skvadron“ ist eine Ein-Mann-Wundertüte, vergleichbar mit dem musikalischen Schaffen von Mörk Gryning oder Cemetary 1213… Allerdings, und das ist der ganz grosse Schwachpunkt der Chose, ohne an die Klasse der beiden als Beispiel genannten Bands. Bei der Qualität der Mucke gibt’s nichts zu meckern, der Mix kommt ein wenig roh und ungeschliffen aus den Boxen, was aber nicht unbedingt ein Negativpunkt ist da hierbei die Authentizität unterstrichen wird. Nein, der effektive Grund, dass dem aufgeschlossenen Musikhörer sich die Stirne runzelt, liegt darin, dass die Thematik respektive deren Herangehensweise nicht klar ersichtlich ist. Will man ernsthaft das Thema Ausserirdische behandeln, oder handelt es sich um eine Parodie des Themas? Es gibt Punkte für beide Seiten, deshalb ist auch eine klare Standortbestimmung nicht wirklich möglich. Fazit: Der Sound ist gut und in einem retromässigen Gewand verpackt, ohne allzu angestaubt zu wirken, die Abwechslung bleibt gewahrt, aber die Thematik dürfte sich nur Eingeweihten erschliessen, und vielleicht nicht mal denen. Denn wie immer gilt: Die Wahrheit ist irgendwo da draussen…
Toby S.
Punkte: 5.3 von 10        
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THEUDHO - Cult Of Wuotan
Det Germanske Folket/Non Stop Music
Im Zweijahrestakt bringt das belgische Quartett ihre Alben auf dem Markt und sind mit "Cult Of Wuotan" nun bei der dritten Scheibe angelangt. Wie der Titel und auch das Cover schon vermuten lassen, handelt es sich bei den Texten der Band um die Welt der alten germanischen Götter und ihrer Anhänger. Musikalisch gesehen bewegen sich Theudho im Bereich des Pagan/Black Metal. So, nach diesen allgemeinen Informationen zum wichtigen Teil, nämlich dem neuen Album. Ich war eigentlich ganz neugierig auf diese Band, da ich den Mix zwischen Pagan und Black Metal wirklich interessant finde. Leider wurde ich enttäuscht, denn anscheinend haben die Jungs grosse Freude am Synthesizer, was die Musik nach ein paar Songs richtig nervtötend macht. Auch die Frauenstimme, welche bei "Silence Reigned Over The Bog" und "Veleda" im Hintergrund mitträllert, ist mehr als unnötig und erinnert eher an Gesangseinlagen unter der Dusche. "Terror Cimbricus" ist eines der wenigen Lieder, welches durch interessante Gitarrenklänge und gute Drumparts überzeugen kann. Der Rest der Platte ist langweilig und viel zu überarbeitet, was das Ganze breiig und eintönig macht. Einziger Lichtblick ist, dass die Band noch relativ jung ist und vielleicht noch mal auf die Idee kommen könnte, eher auf ihr durchaus vorhandenes Talent zu setzen anstatt auf den allzu beliebten Synthi. Mit weniger künstlicher Musik, abwechslungsreicheren, kürzeren Liedern und nicht ganz so vielen experimentellen Ausrutschern könnte es vielleicht einmal klappen. Diese Platte jedoch empfehle ich wirklich nur grossen Fans von Synthesizern und Leuten, die sich alles reinziehen, was den Titel Black Metal besitzt.
Xenia
Punkte: 3.5 von 10    
      
VRANKENVORDE - Schlachtensang
BloodFireDeath Productions/Non Stop Music
Fahnen mit den Logos von Riger und Minas Morgul zieren das Cover von Vrankenvorde. Ein wenig in Vordergrund rückt eine dritte Fahne, die Fahne mit dem Logo der Frankfurter selber. Nun muss man sich trotzdem ein wenig fragen, aus welchem Grund eine Band zwei weitere, in der Szene sehr bekannte Bands auf das Cover schmeisst. Der einzige Grund, der mir da in den Sinn kommt, ist, aufzufallen und dem Hörer weis zu machen, dass man mit den anderen beiden Bands viel gemeinsam hat. In der Tat haben die drei was gemeinsam, sie kommen alle aus Deutschland und spielen diese Art von Musik: Pagan Metal. Wenn man sich aber "Schlachtensang" anhört und dies in irgendeiner Art und Weise mit Riger in Verbindung setzen kann, dann hat man tatsächlich keine Ahnung von Musik. Im besten Fall sind Vrankenvorde schlechte Nachahmer, die versuchen, Riger-Songs zu klonen. Wenn aber die lyrische Kunst, die Technik und auch die Ideen fehlen, ist es nicht verwunderlich, dass ein solches Album dabei herauskommt. Pagan Metal ist bereits der falsche Ausdruck, denn ausser den lahmen Texte ist gar nichts 'pagan'. Black/Death Metal trifft es eher, und leider ist es auch in diesem Genre einer der schlechteren Sorte. Die Vocals sind langweilig, die Gitarrenmelodien nerven nach kurzen Zeit und die Drums sind ebenfalls eintönig. Das grösste Problem liegt aber bei der Abwechslung, ausser einem einigermassen ansprechenden Instrumental und einer Art Ballade zum Schluss kann man Song für Song immer dasselbe 'geniessen'. Für was braucht man Vrankenvorde? Es gibt etliche viel bessere Bands!
Yannick S.
Punkte: 3.5 von 10          
HERO DESTROYED - Hero Destroyed
Relapse Records/Non Stop Music
Klare Sache, wenn Relapse auf der Packung steht, gibt's Relapse auf die Ohren: Das Label veröffentlicht mit Hero Destroyed's Debutalbum eine weitere Scheibe in Richtung des bisherigen Kurses - es wird gefrickelt und geballert, was die die Saiten hergeben. Entgegen vieler mittlerweile etablierter Relapse-Bands haben Hero Destroyed aber klar und offensichtlich die Kurve zum anspruchsvollen aber klaren Songwriting leider noch nicht wirklich gepackt... Eventuell würde sich hier die Aussage 'meilenweit verpasst' anbieten. Tatsache ist, dass die Band ob der kiloweise Takt-, Riff- und Arrangement-Spielereien mehr als nur einmal die Songs völlig aus dem Fokus verliert. Akustisches Chaos ist oftmals das Resultat, hängen bleibt nix, Song reiht sich an Song. So leid es mir auch tut, aber mit Hero Destroyed's aktueller Platte tun sich Relapse keinen Gefallen, zumindest genau so wenig wie die Band. Vor 10 Jahren hätte diese Scheibe wahrscheinlich eingeschlagen, heute gibt's das ganze besser und vor allem durchdachter. Einmal durch und ab in den Müll!
El Muerte
Punkte: 3.0 von 10
WEEPING BIRTH – Anosogostic Industry Of The I
Conatus Records
Wow, nicht dass die Hitze alleine schon zuschlägt wie ein Hammer, Weeping Birth haut drein wie ein Presslufthammer! Okay, ein Drumcomputer ersetzt den Typen hinter der Schiessbude, aber ein Einmannprojekt kann ja auch selten alles spielen. Wenn man die Geschäftigkeit von Vladimir bedenkt, ist es erstaunlich, dass er überhaupt noch Zeit zum Atmen hat. Unholy Matrimony, Weeping Birth und Mirrorthrone, dazu einige andere Projekte. Dies hört man der Produktion durchaus an, glasklar schneiden die Riffs einem das Fleisch von den zertrümmerten Knochen. Die Vocals sind in Englisch, Deutsch und, festhalten, Französisch gehalten! Aber in dem ganzen Massaker nimmt man die Growls nicht vordergründig wahr, denn an erster Stelle versucht man durch das nervöse Treiben mal, Melodielinien zu finden. Diese sind, wenn mal rausgehört, tatsächlich schön anzuhören. Aber im Grossen und Ganzen bleibt es bei einem Death- bis Grindcore-Geknüppel. Wenn die Geschwindigkeit mal etwas zurückgedreht wird wie zum Beispiel bei „I Was“, dann höchstens zum Tanken, bevor die Motorsäge dann über die nächste Leiche herfällt. Und genau das nervt. Ich mag ja schnelle Musik, aber dieses nervende Getöse hier ist schlimmer als Wespen auf der Mahlzeit. Die Tracks sind kaum auseinander zu halten, die Stimme geht in dem Lärm unter. Schweizer Underground hin oder her, mir gefällt das eindeutig nicht. Von 13 Liedern kann ich 3 einigermassen anhören, da sie sich unterscheiden, aber der Rest ist einfach für den Fleischwolf.
Tristan
Punkte: 3.0 von 10
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