Wertung:
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9.0 bis 10 Kaufempfehlung.
7.5 bis 8.9 Gut.
4.0 bis 7.4 Vor Kauf
reinhören. 0.0 bis 3.9
Nicht empfohlen.
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CONCEPT OF GOD - Visions
Massacre Records/Musikvertrieb
Solitude Aeternus, Texas und auch ganz Amerikas
Doom-Institution Nr. 1, halten bekanntlich nicht gerade
viel von einem straffen Zeitplan. Schliesslich liess
Gitarrist und Mastermind John Perrez die Fans nach
"Adagio" ganze sieben Jahre auf den neuesten SA-Output "Alone"
warten. Auch dreien der Truppe selbst, so scheint es,
befanden diese Spanne als zu lange, um einfach
herumzusitzen. Also schrieb der zweite Axtmann Steve
Mosley 2001 kurzerhand eine Reihe von Songs,
kommandierte Stimmgewalt Robert Lowe zum Texteschreiben
ab und komplettierte sein Projekt mit Tieftöner James
Martin und Ex Solitude-Schlagwerker John Covington. Kann
daraus etwas anderes werden als eine suboptimale Kopie
der an sich unübertreffbaren Hauptband? Ein fettes 'JA'
ist die Antwort darauf! Logisch, die vier Musiker, die
seit Jahrzehnten den Doom-Sektor unsicher machen,
bleiben ihrem geliebten Slow Motion-Stil auf weiter
Strecke treu, doch Concept Of God scheuen sich
keineswegs, über den Tellerrand hinaus zu blicken. So
ist nur schon das Durchschittstempo um einige Beats
hochgeschraubt worden, was der paranoide Opener "Past
Perfect" (könnte ohne Weiteres auch als Eröffner von
"King Of The Grey Islands" von candlemass fungieren),
gleich eindrücklich beweist. Ausgefeiltere Drum-Rhythmen,
abgefahrenere und wegen der einzelnen Gitarre stark
auffallende Basslinien, schlicht mehr Groove, das ist
der prägnante Unterschied zu Solitude Aeternus. Ob
unaufhaltsame Gitarrenläufe in "Hearing Voices", die
erdig stampfenden Riffs mit leichtem Korn-Touch von "Falling
Down", Wüstenrock-Klänge in "Fires Of Life" (Godsmack
winken aus der Ferne) oder das jazzig funkige, auch
leicht debile "Traces" an sich, an allen Ecken findet
man mutig moderne Klangfarben, die dem Ganzen einen
lockeren Anstrich verpassen. Und wenn dann Rob Lowe sein
unverwechselbares Organ facettenreicher und abgedrehter
denn je einsetzt - man erstaune ab den Vocals von "Soul
Embrace" - dann kann man einfach nicht mehr anders, als
die Scheibe abzufeiern. Also weniger Dramatik, Trauer
und Melancholie als bei Solitude Aeternus, so dass "Visions"
geradezu als das Party-Album des Dooms bezeichnet werden
könnte. Die abschliessende Cover-Version von Rainbows
"Man On The Silver Mountain" ist dagegen so unbedeutend,
dass einzig der Umstand, dass Lowe sich vor Dio nicht zu
verstecken braucht, erwähnenswert ist.
Kissi
Punkte: 9.2 von 10 Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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1. Meinung
PRIMORDIAL - To The Nameless Dead
Metal Blade/Musikvertrieb
Die irren Iren sind wieder da! 2 1/2 Jahre nach dem
Riesenerfolg mit "The Gathering Wilderness" werfen die
fünf Musiker ihr neustes Werk ins Land der harten Musik.
Mit ihrem letzten Album haben die Iren alles abgeräumt
und mit "To The Namesless Dead" wird es wohl nicht
anders laufen. Musikalisch hat sich einiges verändert.
Stilistisch bewegten sich Primordial immer auf einer
ganz eigenen Route und auch mit dem 6. Silberling kann
man den Fünfer nicht einordnen. Jedoch steht eines fest:
Primordial ist noch immer top und liefern mit "To The
Nameless Dead" einen Hauptanwärter für das Album des
Jahres. Düstere, heroische Stimmung begibt sich mit
gewaltigen Gitarrenwänden in eine Welt der Vergessenen,
in eine Welt, in der die Macht und Gier vielen
Unschuldigen das Leben kostete. Alan A. Nemtheanga kann
mit seiner Stimme jedes, aber wirklich jedes Gefühl
ausdrücken. Er ist womöglich einer der besten Sänger in
der Metalszene. Jeder tragische Moment, jeder
wutentbrannter Aussetzer und jede noch so kleine Emotion
spürt man in seiner Stimme. Die surrenden Gitarren, die
beklemmenden Riffs und die dunklen, aber sehr
ergreifenden Melodien passen vorzüglich zu der
clean-gehaltenen Stimme. Die abwechslungsreiche
Drumarbeit geht durch Mark und Bein. Jeder einzelne
Schlag strahlt Ruhe und Unruhe zugleich aus. Pagan Metal
der Extraklasse, ohne auf irgendeine Art klischeehaft zu
wirken, erzählen die Iren ihre Geschichten und können so
auch einen direkten Zusammenhang mit der heutigen Zeit
schaffen. Nicht nur früher waren die schwachen Völker
die Unterdrückten auch in der Gegenwart scheint die Gier
nach Macht unersättlich zu sein und jeder noch so reiche
Herrscher versucht an Land und Geld zu kommen.
Primordial zeigen also nicht nur musikalisch wo es
langgeht, sondern auch ihre Texte sind meisterlich. Der
Kampf wird niemals vorüber sein und auch in dieser
Angelegenheit schrecken Primordial vor nichts zurück.
Druckvoll und kämpferisch wirkt ihr Meisterwerk, als
wollen sie etwas verändern, etwas manisfestieren. "To
The Nameless Dead" bietet nicht nur grandiose Musik,
sondern stachelt den Hörer auch an nachzudenken. Dieses
Album ist ein unvergessliche Hörbereicherung, die ewig
zu scheinen vermag. Bravo!
Yannick S.
Punkte:
9.1 von 10 Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
2. Meinung
Hmm... Im Voraus war ja nur zu bekannt, wie heftig
Primordial verehrt werden, und ihr neuestes Werk wird
allseits nur gelobt – und genau dies machte mich
einerseits umso neugieriger, andererseits umso
skeptischer. Denn meiner bescheidenen Meinung nach muss
Sound, welcher der breiten Masse gefällt, nicht
zwangsläufig wirklich gut sein. Nachdem ich das
Gesamtwerk durch meine Gehörgänge habe rauschen lassen,
fiel es mir nicht leicht, „To The Nameless Dead“
einzuordnen. Sehr opulent das Ganze, wären jetzt noch
kitschige Keyboards und eine Frauenstimme als Lead Vocal
dabei, kämen Nightwish oder ähnliche Kapellen dabei
heraus. Abgesehen davon ist die Mucke von Primordial
deutlich düsterer und direkter. Die ist übrigens sehr
gelungen, kann man nix gegen sagen. Brettert von Anfang
an los und prescht mit der Energie einer wildgewordenen
Kampfsau durchs Unterholz, an manchen Stellen werden
auch brav kleinere Verschnaufspausen eingelegt,
stellenweise bei „As Rome Burns“, „Heathen Tribes“ oder
beim Instrumental „The Rising Tide“. Die Produktion
klingt anständig druckvoll und knackig, die Jungs
verstehen ihr Handwerk (auch wenn’s manchmal ein
bisschen ausartet und der ‚rote Faden’ sich aufzulösen
scheint), die Abwechslung ist ebenfalls garantiert, von
Thrash über zu klassischen Heavy Metal-Parts sowie Dark
Metal-Anleihen ist so ziemlich alles vertreten... Und
jetzt folgt das ganz grosse Aber, das dieses ganze
schöne Bild ins Wanken bringt: Die Vocals. Sie passen
einfach absolut nicht zu dieser Art von Sound, viel zu
hoch, zu weinerlich, zu abgehackt und somit unfertig in
den Melodiebögen... Somit bleibt eigentlich nur eine
sehr schöne Hülle, deren Inhalt deutlich fehlplatziert
ist. Mit einer anderen Stimme würde sich ein
differenzierteres, stimmigeres Universum dem Hörer
erschliessen, doch auf diese Art und Weise hinterlassen
Primordial eher Fragezeichen als Begeisterung.
Toby S.
Punkte: 4.5 von 10
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DESPISE - Some Noise In Your
Silence
Lucifer Legions Recordings/Irascible
Whoooooah! Was für Freudentränen produzierende
Klänge aus heimatlichen Reihen! Die Romands von Despise
dürften wohl die grösste Underground-Überraschung des
Jahres für unser Land darstellen! Fans von allerfeinstem
Metalcore kennen sowas bereits von As I Lay Dying oder
Maroon, doch im Gegensatz zu manch anderen nacheifernden
Bands können Despise sich womöglich schon bald
bedenkenlos neben diese anderen Grössen aufs oberste
Treppchen des Metalcore-Podestes stellen! Wer mich
kennt, der weiss um meine äusserlich unterkühlte
Erscheinung an Konzerten, aber bei "Some Noise In Your
Silence" kann nicht einmal ich mir regelmässige
Freudenjauchzer und ein "Mann, ist das geil!" während
jedem einzelnen Song verkneifen! Wer sind Despise
überhaupt? Es handelt sich hierbei um fünf junge Männer
aus der Westschweiz, die es nach der Gründung 1998 erst
einmal mit zwei Demo-Releases versucht haben, bevor nun
mit "Some Noise In Your Silence" ein komplettes Album
auf den Markt geworfen wurde. Mögen sie auch von anderen
Kritikern dafür verrissen werden, dass ihre Musik
"berechenbar" und "zu straight" klingt, ich für meinen
Teil sage ganz klar, dass gerade bei Metalcore weniger
oftmals mehr ist. Andere Bands dieses Genres vermengen
ihre Songs gerne mal mit den verrücktesten Elementen, um
sich von der Konkurrenz abzuheben. Nicht so Despise!
Angenehm normal erzeugen schmucke Gitarrenriffs,
einlullende Midtempo-Parts und eine perfekte Stimme hier
ein markantes Muster auf dem musikalischen Motiv.
Sinnvolle und teilweise tiefgründige Texte geben den
zehn sensationellen Nummer zusätzliche Würze. Auch die
bewegenden melodischen Parts sind ein willkommenes
Zeichen für eine gewisse Eigenständigkeit. Diese wurden
stets passend rein gestrickt und geben den einzelnen
Songs einen gewissen Wiedererkennungswert.
Bühnenerfahrung konnten Despise auch schon sammeln,
nämlich im Gepäck von Bands wie Caliban, Cataract, Walls
Of Jericho oder Pro Pain. Als Anspieltipps sollte man es
mal mit "Every Death", "Release The Pressure" oder "Your
Own Truth" versuchen. Mit der Produktion müsste man sich
nächstes Mal mehr Mühe geben, die kommt nämlich leider
nur auf knappen Durchschnitt. Aber das musikalische
Niveau sollte auf jeden Fall beibehalten werden, denn in
dieser Band steckt sicher noch mehr Potential drin. Auf
ein Nächstes!
Maiya B.
Punkte:
9.2 von 10 Hier reinhören
und bestellen für 29.90 SFr.
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LAY DOWN ROTTEN – Reconquering The Pit
Metal Blade/Musikvertrieb
Währen Holland sich zum Mekka des Mädchenmetals
etabliert, mausert sich Germanien klammheimlich zur
europäischen Todesblei-Hochburg. Dazu tragen auch Lay
Down Rotten bei, welche zwar nicht mehr die neuesten
Hasen im Gewerbe sind, jedoch mit "Reconquering The Pit"
ein brandheisses Eisen aus der Asche zaubern. Sie
Vereinen gekonnt und technisch einwandfrei US- und
Schwedenstahl, Old School und Modernes,
Kompromisslosigkeit, Härte, Groove und würzen dabei mit
ein wenig mit Trash nach. Überzeugend, wie Lay Down
Rotten es schaffen, jedem der 8 Nackenbrecher seinen
eigenen Stempel aufdrücken und dadurch dem oftmals bei
Death Metal-Scheiben aufkommende Gefühl, man höre nur
einen Song, gekonnt ein Schnäppchen schlagen. Dazu
gesellen sich diese abgrundtiefen Grunz-Vocals von Jost
Kleiner, welche jedem Amon Amarth-Jünger eine
Freudenträne entlocken sollten. Davon abgesehen werden
wohl auch die Heerscharen der Kriegsmaschinerie Bolt
Thrower bei dem Rausschmeisser "All Of This Pain" vor
Glückseligkeit auf die Knie fallen, was für eine
verfluchte Granate, die sich kein Todesschwadron
entgehen lassen sollte. Voraussetzung ist natürlich, man
holt sich nicht schon davor einen Nackenbruch, welcher
bereits beim Opener "Reconquering The Pit" eintreten
könnte. Getreu dem Titel des folgenden "Sound Of
Breaking Bones" wüten die Herren durch die Death-Botanik,
als gäbe es kein Morgen mehr. Egal ob nun "Bitter
Thoughts" oder "Demons Breed", jeder Song ist
Sprengstoff pur, und bei "Nihil", welches Erinnerungen
an die Anfangszeit von Machine Head weckt, ist für mich
der Sack zu. "Reconquering The Pit" katapultiert Lay
Down Rotten in die Oberliga des Death Metals, ohne
irgendwelchen Trends hinterher zu hecheln. Auch wenn man
den Jungs einen satten Nebenblick auf Bolt Thrower
vorwerfen könnte, die Scheibe steckt so voller Energie
und erstklassigen, brachialen Songs, dass dies zur
absolut verzeihlichen Nebensache wird. Unverzeihlich ist
die etwas über 40 Minuten dauernde Spielzeit, denn von
dieser Klasse wünscht man sich einfach mehr, und geht es
nur darum, den letzten heilen Knochen im Körper brechen
zu können.
R.K.
Punkte:
9.0 von 10 Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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LETZTE INSTANZ – Das weisse Lied
Drakkar
Entertainment/Musikvertrieb
Nicht einmal ein Jahr nach der Veröffentlichung
ihres Albums "Wir sind gold" bringen Letzte Instanz ihr
8. Album, "Das weisse Lied", auf den Markt.In diesem
Album liegt, obwohl die instrumentalen Parts wirklich
gut sind, die Betonung mehr auf dem Text als auf den
Instrumenten. Dies führt dazu, dass Letzte Instanz
wirklich gehört werden müssen, d.h., man sollte sich die
Texte anhören und sich auch mal Gedanken darüber machen.
Da alle Texte auf deutsch sind, dürfte dies auch den
Englischmuffeln unter uns nicht allzu schwer fallen. Mit
ihren Liedern erzählen Letzte Instanz Geschichten.
Getraut man sich, ihre Texte zu interpretieren, bemerkt
man, dass zum Teil jedoch mehr dahinter stecken könnte
als nur schöne und poetische Texte. Natürlich kommen
auch die instrumentalen Parts nicht zu kurz, sondern
bilden eine Einheit mit den Texten, unterstreichen diese
gekonnt und bringen Abwechslung ins Spiel. Diese Einheit
von Texten und Liedern macht das Album interessant, da
man bei jedem Mal hören etwas Neues entdecken kann und
gibt einem das Gefühl, dass auch die Band perfekt
miteinander harmonisiert. Dies wiederum bereitet beim
Hören wirklich Freude.
Miriam
Punkte:
9.0 von 10 Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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ALTER BRIDGE - Blackbird
Universal Republic/Universal Music
Alter Bridge sind zurück -
zwar nicht mit Paukenschlag & Trompeten, aber den roten
Teppich würde ich für "Blackbird" allemal ausrollen. Die
ehemaligen Creed-Mucker und ihr Frontmann Myles Kennedy
haben während der vergangenen drei Jahre seit der
Veröffentlichung ihres überraschenden Debutalbums
ordentlich an Fahrt gewonnen und konnten
glücklicherweise ebenso durch ihre kraftvollen
Live-Shows überzeugen. "Blackbird", ihre neueste
Veröffentlichung, strotzt zwar typisch amerikanisch nur
so von Pathos, kann glücklicherweise aber auch
songwriterisch komplett überzeugen. Der Opener "Ties
That Bind" kommt dabei in überraschend hartem Gewand
daher, aber vor allem "Before Tomorrow Comes", "Watch
Over You" und der sensationelle Titelsong zeigen, wo's
heutzutage lang geht, wenn man fette Riffs in kraftvolle
Songs verpacken und dabei den Vocals immer noch genügend
Raum bieten will. Die Band kommt dabei auch diesmal
überdurchschnittlich gut weg, allen voran Fronter
Kennedy und Saitenkünstler Mark Tremonti brillieren im
Scheinwerfer-Licht - aber auch nur, weil Basser Brian
Marshall und Drummer Scott Phillips eine äusserst
druckvolle Klangwand vorlegen. Hier liegt erneut der
Beweis vor, dass das Resultat weit mehr ausmacht als die
Summe seiner (zugegeben exquisiten) Teilchen - trotz
aller Verspieltheit verlieren die Songs nie an
Zielstrebigkeit. Keine Frage, Alter Bridge mischen mit "Blackbird"
erneut ganz weit vorne mit, auch wenn mir persönlich ein
weniger poliertes Soundgewand weitaus besser gefallen
hätte.
El Muerte
Punkte:
9.0 von 10
Hier
reinhören und bestellen für 23.90 SFr.
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AXXIS - Doom Of Destiny
AFM
Records/Musikvertrieb
Eins vorweg: Meiner Meinung nach konnten Axxis den
tollen Vorgänger "Paradise In Flames" noch toppen mit
ihrem neusten Output "Doom Of Destiny". Die Deutschen
werden im Gegensatz zu anderen Bands bei jedem Album
noch ein bisschen härter. Schon der erste Song "Doom Of
Destiny" knallt voll aus den Boxen, ohne jedoch die
typischen Merkmale zu verlieren. Immer noch dominieren
die grandiosen Melodien. Der Grund, weshalb das neue
Werk härter und auch etwas rauher klingt, liegt erstens
daran, dass die Band aufgrund des kurzfristigen
Aufspringens auf die Helloween-/Gamma Ray-Tour gefordert
war, dass die neue CD früher fertig werden musste, und
zweitens an Marco, dem neuen Gitarristen, der eindeutig
viel frischen Wind und auch etwas mehr Härte zu Axxis
brachte, und drittens am grandiosen, harten Stil von
Drummer Andre. Wieder findet man viele tolle, nicht
selten an Queen erinnernde Chöre auf dem Silberling, wie
beim tollen "Better Fate". Auch dürfen natürlich die
typischen Axxis-Songs nicht fehlen wie das obergeile "Blood
Angel"(ich liiiiebe diesen Song!), und auch das
herrliche "She Got Nine Lifes". Auf dem ganzen Album
wird Sänger Bernie wieder unterstützt von Sängerin
Lakonia, die ja schon beim Vorgänger gute Arbeit
geleistet hat. Und mit "The Fire Still Burns" hat man
wieder eine tolle, gefühlvolle Ballade am Start, die
klasse gesungen wird von Bernie + Lakonia. Als
Bonus-Track gibt's dann noch ein deutsch gesungener Song
Namens "Engel aus Hass", der ein einmaliges Ding sein
soll laut Aussage von Keyboarder Harry, und der kommt
echt gut rüber. Im Ganzen kann man sagen, dass Axxis
2007 so stark wie nie zuvor sind und auf der ganzen
Linie überzeugen. "Doom Of Destiny" wird die Band wieder
ein ganzes Stück nach vorne bringen, und das haben die
sympathischen Deutschen wirklich verdient.
Crazy Beat
Punkte:
9.0 von 10
Hier
reinhören und bestellen für 27.90 SFr.
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AIRTIME - Liberty Manifesto
Escape Music/Non
Stop Music
Kein Geringerer als
Ex-Triumph Recke Rik Emmett steckt, zusammen mit Kollege
Michael Shotton, hinter der als neu angekündigten
Rockband Airtime. Von einer 'richtigen' Gruppe kann
allerdings keine Rede sein, weil die beiden
Multiinstrumentalisten alleine für die ganze
Instrumentierung gesorgt haben. Geboten wird flüssiger
Rock-Sound, der dem Genre Classic Rock zuzuordnen ist
und dem zu Folge bei "Liberty Manifesto" Szene-Grössen
wie Rush oder Led Zeppelin frönt. Erstere höre ich noch
eher heraus, als Jimmy Page und Co. Dass dabei auch
Journey eine Rolle spielen, liegt nahe. Unvermittelt
Wehmut erzeugen diejenigen Vibes, die beim Gesang den
unvergessenen Freddie Mercury (R.I.P.) und Queen
gleichermassen wieder aufleben lassen. Akustisch und
spanisch angehaucht leitet das Instrumental "Headstream"
über in das fetzige "River Runs Deep", das wiederum
stark, aber nicht anbiedernd an die Türe von Rush
klopft. "Addicted" würde derweil auch Deep Purple gut zu
Gesicht stehen und es ist ein echtes Wunder, bei "Code
9" den so ungemein umtriebigen Glenn Hughes nicht noch
im Hintergrund mitsingen zu hören. Egal welchen Titel
man anspringt, die Songs gehen allesamt runter wie Öl.
Auch die Vocals des Airtime-Duo's sind spitze und
ergänzen sich gegenseitig optimal. Zudem merkt man
einfach, dass hier zwei töfte Könner am Werk gewesen
sind und produktionsseitig nichts anbrennen liessen. Das
gilt auch für die feineren Töne, die unter anderem "Moving
Day" auszeichnen. In der Manier von Dream Theater, die
immer wieder für spontane Einfälle gut sind, genehmigt
sich man mit "Transmutation" ein leicht proggig
gewürztes (zweites) Instrumental als Abschluss einer
tollen Scheibe, die man immer wieder gerne anhört. Als "Europe-Only"
Bonus-Track rockt "Cryin' Shame" schliesslich auf dem
erfreulich gleichen Niveau wie der Rest von "Liberty
Manifesto" und holt sich so noch einen verdienten
Pluspunkt zur starken Basis hinzu. Für etwas ältere
Semester wie der Rezensent, gehört "Airtime", mastered
von Nick Blagona (Deep Purple, April Wine, Tea Party und
andere) zwingend in jede gepflegte Tonträger-Sammlung
rein! Buy or die!!
Rockslave
Punkte:
9.0 von 10
Hier
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DARKMOON – Apocalyptic Syndrome
CCP
Records/Non
Stop Music
Neulich im CD-Shop des Vertrauens: „Ja hallo, sach
ma, haste wat neues da, so richtig geilen Death Metal,
aber so kombiniert, weisste, vielleicht sogar doomig und
gleichzeitig groovend wie sau?“ „Hmm ja wart ma, hab da
wat ganz dolles reinbekommen, dat musste dir unbedingt
reinziehen, bläst dir garantiert frischen Wind in die
Gehirnwindungen.“ Stimmt, und das Ohrenputzen entfällt
ebenfalls, denn wo Darkmoon erst mal durchgefetzt sind,
da bleibt echt nichts beim Alten. Von Beginn an wird
klargemacht: Keine Gefangenen! Mit düsteren Klängen wird
„Apocalyptic Syndrome“ vorgestellt, zuerst eher noch
zahm und beinahe schon freundlich, nur um im nächsten
Atemzug die geballte Wut aus allen Rohren abzufeuern.
Wer jetzt aber denkt, dass da nur Geprügel stattfindet,
der irrt gewaltig und bekommt kein Balisto zum
Nachtisch, denn die Eidgenossen präsentieren nicht nur
kraftvollen Death Metal mit verständlich gegrunzten
Vocals (ja, auch das soll’s geben), sondern kehren mir
nichts dir nichts den Spiess komplett um und servieren
im gleichen Song doomig-schleppende Einflüsse und
thrashig anmutende Riff-Attacken, aber alles, ohne den
Hörer auf einen proggigen Trip zu schicken, das würde
echt nicht passen. Stattdessen beschränkt man sich auf
gelungene, melodiöse Arrangements mit gelegentlichen
Kreischattacken, welche dem Hörer unvermutet auflauern
und somit wohlige Schauer das Rückgrat hinunterschicken.
„Black Domain“ erinnert anfangs gar an A Perfect Circle
auf ihrem letzten Album, nur um hinterhältig grinsend
Double Base-Attacken zu starten und ohne
Bremsmöglichkeiten querbeet die Nachbarschaft
durchzurütteln. Gelegentlich mögen sich die
Soundstrukturen zu ähneln, aber das ist bei dieser
präzisen Arbeit zu verschmerzen. Vielleicht wären hier
und da leichte Reduktionen im Gesamtbild gut gewesen, um
eine noch druckvollere Wirkung erzielen zu können...
Dennoch: Wer auf Abwechslung steht, die Nackenwirbel neu
sortieren will und einfach wieder mal hören will, wo der
Bartli den Most holt, kommt an Darkmoon nicht vorbei.
Genau die richtige Mucke, um vom komplett verschlafenen
in einen hellwachen Zustand zu wechseln.
Toby S.
Punkte:
8.9 von 10 Hier
reinhören und bestellen für 27.90 SFr.
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DUG PINNICK - Strum Sum Up
Magna Carta/Disctrade
Jedes Jahr dieselbe Leier:
Die Adventszeit kommt, draussen dunkelt's, man ist
gestresst und hat die Schnauze voll von allem und jedem.
Aber aufgepasst, dieses Jahr gibts endlich eine
aufheiternde Medizin gegen diesen Endjahres-Frust. Nein,
ihr müsst nicht gleich in die nächste Apotheke dafür
rennen, sondern euch lediglich die hier rezensierte
Scheibe zulegen. Die stammt von Dug (eigentlich Doug),
bekannt als kreativer Kopf, Bassist und Stimme von den
US-Rockern King's X. Mit "Strum Sum Up" veröffentlicht
einer der wenigen afroamerikanischen Interpreten
verzerrter Gitarren-Musik sein schon lange überfälliges
Solo-Werk, und wer King's X Hits wie "Groove Machine", "Believe"
oder "Summerland" kennt, der weiss, was das heisst: Gute
Laune pur! Noch stärker als bei seiner Hauptband geht
das Dreigespann Funk/Soul/Gospel mit Rock eine so
perfekt harmonisierende Liaison ein, dass man sich von
den einprägsamen Songs einfach nicht mehr losreissen
kann. Dugs warm virbierende Soul-Stimme, mal in Richtung
Chris Cornell und Eddie Vedder, dann wieder gen James
Brown (Screams) gelenkt, die zwischen Tom Morello (Rage
Against The Machine, Ex Audioslave) und Jimi Hendrix
angesiedelten funky Shred-Gitarren, mal von Pinnick
selbst, dann wieder von Wally Farkas gespielt, die
jazzig verspielte Rhythmusfraktion, all das lässt „strum
Sum Up“ zu einem Groove-Hörgenuss der Extraklasse
werden. Abwechselnd kommen hier fette Riffs ("Perfect
World", "Cross It", "Hostile World"), Südstaaten-Flair
der Marke Blackfoot oder Lynyrd Skynyrd ("Life Is What
You Make It" & "All I Want") und tanzbare Funk-Beats ("Damn
It") zum Zuge, immer angereichert mit dem Flair eines
afroamerikanischen Gottesdienstes (euphorisches
Highlight: das 10minütige, in geniales Jammen ausufernde
"Coming Over" – Hallelujah!). Natürlich laufen solche
Ohrwürmer mit Sonnenschein-Attitüde zwar manchmal
Gefahr, etwas zu kitschig und nach heiler Welt zu
klingen, doch ist man auch noch so pessimistisch: Beim
Hören von "Strum Sum Up" kann man es sich einfach nicht
verkneifen, wenigstens einen Moment lang ein fröhliches
Grinsen zu kiegen. Das Mittel gegen Winterdepression!
Kissi
Punkte: 8.9 von 10
Hier
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ICARUS WITCH – Songs For The Lost
Cruz Del Sur Music
Erst vor zwei Jahren
erschien mit der EP "Roses On White Lace" das erste
Lebenszeichen der Amerikaner Icarus Witch. Kurz danach
folgte der erste Longplayer "Capture The Magic". Nun
setzen die vier Jungs mit "Songs For The Lost" noch
einen drauf. Die Verpackung täuscht wieder einmal über
den Inhalt: Das Albumcover jedenfalls ist nicht sehr
aussagekräftig. Die Musik aber hat es in sich. Von der
Truppe werden einem zehn waschechte Power Metal-Granaten
vor den Latz geknallt. Im Gegensatz, vor allem zu
deutschem Metal, sind die Amerikaner einfach direkter
und weniger verspielt. Icarus Witch sind ein
Paradebeispiel: Die aktuellen Metal Church müssen
ernsthafte Konkurrenz fürchten. Gemäss Label-Infoblatt
soll auch ein Schuss Queensrÿche eingearbeitet worden
sein. Doch der progressive Anteil ist so gering, dass er
irrelevant ist. Vielmehr werden die Songs schnörkellos
durch harte Gitarrenriffs vorwärtsgetrieben. Sänger
Matthew Bizilia ist es, der der Band eine eigene Note
verleiht, mit seinen kraftvollen Vocals, die das
Charisma einer Kreissäge um ein Vielfaches übertreffen.
Eigentlich ist Icarus Witch im klassischen Heavy Metal
zu Hause. Doch genau das ist die Kunst, etwas nicht mehr
Neues so zu interpretieren und songtechnisch umzusetzen,
dass es aktuell und eben nicht altmodisch klingt. Mit
Songs wie "Out For Blood", 2Nature Of The Beast", "House
Of Usher" oder "Afterlife" ist der Beweis erbracht. Kein
Geringerer als Joe Lynn Turner steuert die Vocals beim
äusserst gelungenen Def Leppard-Cover "Mirror Mirror2
bei. Beim Rausschmeisser "Smoke And Mirrors" handelt es
sich um eine rein akustische Ballade. Selbst in diesem
aussergewöhnlichen Bereich sind die Jungs offensichtlich
zu Glanztaten fähig. Von Icarus Witch wird man mit
Sicherheit noch viel hören. Zu "Songs For The Lost" gibt
es abschliessend nur noch eins zu sagen: Kaufen!
Chris C.
Punkte: 8.8 von 10
Hier
bestellen für 29.90 SFr.
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DIES ATER - Odium's Spring
Twilight Zone Records/Non
Stop Music
Nicht zu glauben! Es gibt
wirklich noch Bands, welche mit markanten Melodien
veredelten Black Metal erschaffen, ohne dabei wie die
tausendste Kopie einer anderen Kopie zu klingen! "Odium's
Spring" ist aber weit mehr als irgendwelcher Black
Metal, denn schon der erste Song "Dark Strike" (nach dem
atmosphärischen Intro "Crimson Blood") vermag den Hörer
durch anheimelnde elektronische Klänge am Trommelfell zu
packen. Das hört sich in etwa so an, als würde man
gespannt in einen dunklen Tunnel gucken, um gleich
darauf von einem herausdonnernden Blastbeat-Zug
überfahren zu werden! Aufmerksamkeit gebührt auch den
beiden Songs mit deutschen Lyrics, "Die Gier nach Eurem
Untergang" und "Die Gewissheit zu siegen", welche eine
auf diesem Sektor selten da gewesene Magie versprühen
und den Hunger nach mehr wecken. Diese Gier dürfte mit
dem genauso starken Rest gestillt werden, denn hier
paaren sich schwedische Black Metal-Riffs, faszinierende
Keyboardklänge, verführerisches Schlagzeugspiel und eine
schier unfassbar variable Stimme zu einem Black
Metal-Mosaik, welches in all seinen perfekt gefächerten
Facetten wirklich keine Wünsche mehr offen lässt! Bleibt
nur zu hoffen, dass die Berliner von Dies Ater mit ihrem
mittlerweile vierten Release den Erfolg einheimsen
werden, der ihnen zusteht. Von Qualität und
Individualität verstehen sie ja nun wirklich etwas,
immerhin haben sie einmal mehr niemanden geringerem als
Andy Classen in den Stage-One Studios den Posten des
Produzenten anvertraut. Wenn auch ihr lateinischer
Bandname ein Synonym für "Unglückstag" darstellt, Dies
Ater haben ein wahres Meisterwerk aus ihren schwarzen
Ärmeln gezaubert, somit ist dies definitiv ein
Freudentag!
Maiya B.
Punkte: 8.8 von 10
Hier
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SLAYER - The Unholy Alliance/Chapter
II (DVD)
American Recordings/SonyBMG
Unter diesem Namen, also "The
Unholy Alliance" fegte im Herbst 2006 ein ähnlich
besetztes Package (anstatt Mastodon spielten bei uns In
Flames) über die Bühne der Winterhurer Eulachhalle. Ein
paar Monate davor, genauer am 13. July 2006, spielte der
Tross in Vancouver (U.S.A) auf, wo diese DVD-Aufnahmen
entstanden sind. Ein Blick auf die Track/Band-Liste
zeigt, dass hier klar Slayer als Headliner im
Vordergrund stehen. Während sie zehn Songs performen,
kommen lediglich Mastodon auf deren drei. Children Of
Bodom kriegten Credits für zwei Songs, die anderen Bands
(Thine Eyes Bleed und Lamb Of God) wurden mit je einem
Song berücksichtigt. Ein klare Sache also für die
Schlächter vom Dienst. Beim Start des Rundlings werden
zuerst noch zu jedem Auftritt Kurzinterviews
vorangestellt, um nicht gleich mit der Tür ins Haus zu
fallen. Den Auftakt machen Thine Eyes Bleed, für die
allein schon das Dabeisein auf dieser Tour der bisher
grösste Erfolg war. Ihr Beitrag "Dark White" ist jetzt
nicht gerade der Burner und halt das, was zur Zeit viele
amerikanische Bands aus der Metalcore Ecke abziehen.
Children Of Bodom sind da ein anderes Kaliber, wobei die
Resonanz in Europa deutlich besser sein dürfte. Mastodon
gelten schon eine gewisse Zeit als Geheimtipp, wobei mir
bis heute schleierhaft ist, was an denen über alles
gesehen so speziell sein soll. Diese Art von Metalcore,
vermischt mit etwas Thrash und proggig anmutender
Komplexität ist nicht so meine Sache. Technisch ohne
Fehl und Tadel, aber der Groove fehlt irgendwie. Ok...,
"Blood And Thunder" bildet da die Ausnahme. Das Publikum
reagiert allerdings nicht wirklich euphorisch auf die
Mucke, was sich dann zwar bei Lamb Of God
augenscheinlich ändert, aber gleichzeitig offenbart,
dass das Publikum nicht dicht gedrängt vor der Bühne
stand. Das könnte unter Umständen aus Gründen der
Sicherheit gewesen sein. Wie dem auch sei, das
Hauptaugenmerk gilt natürlich Slayer und die lassen es
auf diesem Mitschnitt krachen wie die Sau. Unterstützt
durch eine mörderische Lightshow, die so in Winterthur
nicht annähernd anzutreffen war, zeigen Tom Araya & Co.
der Welt eindrücklich, wer in dieser Stilecke immer noch
das Mass aller Dinge ist. Mit einem unglaublichen Druck
eröffnet "South Of Heaven" den Set, obwohl ein Blick auf
die längere Euro-Setlist zeigt, dass hier erstens wohl
etwas gekürzt und zweitens womöglich umgestellt wurde.
Bei insgesamt nur zehn Tracks ist die Auswahl
entsprechend eingegrenzt. Von "Christ Illusion" ist nur
"Cult" vertreten, während "God Hates Us All" ganz leer
ausgeht. Was schmerzlich fehlt, sind "Raining Blood" und
"Seasons In The Abyss". Freilich sieht das natürlich
jeder anders, doch "Hell Await's" pulverisiert dafür
alles! Da wähnt man sich echt am Schlund der Hölle. Für
Newbies wie Altfans gleichermassen ist diese überdies
gut klingende wie anzuschauende DVD ein Muss. Bei den
Extras sticht vor allem das zum Brüllen komische
Interview von Mastodon Drummer Brann Dailer mit Dave
Lombardo (d) heraus, der sich vor Ehrfurcht fast in die
Hose macht!
Rockslave
Punkte:
keine Wertung
Hier
bestellen für 26.90 SFr.
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THIRDMOON – Dimorphic Cynosure
Maintain Records
Nachdem Thirdmoon beinahe
vier Jahre mit Abwesenheit glänzten, sind sie nun
zurück, und dies ziemlich unüberhörbar. Obwohl
Mastermind Wolfgang Rothbauer das 5. Album der Band als
das textlich und musikalisch emotionalste Werk in ihrer
Karriere bezeichnet, fehlt es nicht an Härte. Ja, diese
Scheibe hat es wirklich in sich... Beim Opener "Slave"
halten sich die Jungs noch etwas zurück, nur um kurz
darauf bei "Crawl Through Subspecies" zu zeigen, dass
sie noch oder besser gesagt wieder leben! Durch die
Wucht des Albums erhält man das Gefühl, als ob die
Musiker einem Süchtigen gleichen, welcher endlich wieder
seine Droge bekommt. Jaja, Musik kann ja schliesslich
auch eine Droge sein, zumindest meiner Ansicht nach...
Zurück zur Platte: Immer wieder runden akustische
Passagen das Ganze ab, und während der ganzen Spieldauer
harmonieren die aggressiven Parts mit den melodischen
und verschmelzen nahtlos miteinander. Es ist nicht
einfach, Aggressivität und Harmonie so zu mischen, dass
es am Ende auch für den Zuhörer stimmt und keine Unruhe
entsteht, aber Thirdmoon beweisen, dass es möglich ist.
Die Ruhepause, welche nicht immer ganz freiwillig war,
hat der Band gut getan, und mit diesem Album
hinterlassen sie beim Hörer die Freude, es immer wieder
zu hören, aber auch die Vorfreude auf das, was wohl als
nächstes kommen wird.
Miriam
Punkte: 8.7 von 10
Hier
reinhören und bestellen für 27.90 SFr.
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QUEEN - Rock Montreal
Capitol/EMI
Yes, die Götter haben sich noch einmal von Himmel
heruntergelassen und den Rock-Planet mit einem
Doppel-Live-Album Namens "Rock Montreal" beehrt. Die
grösste Rock-Band aller Zeiten zeigt, wem der Thron
gehört. Das 1981 an zwei Abenden aufgenommene Werk vor
18'000 Fans in Kanada lässt keine Wünsche offen und
zeigt die Briten in hervorragender Spiellaune. Freddies
Ansage "Hello Montreal, long time no see, you wanna get
crazy?" eröffnet ein denkwürdiges Konzert mit "We Will
Rock You". Was dann folgt, ist History: "Let Me
Entertain You", "Play The Game", das grandiose, auf
sieben Minuten ausgedehnte "Somebody To love", das
unsterbliche "Killer Queen": Wenn man den Song voll
aufdreht, gibt's auch heute noch, 23 Jahre nach der
Veröffentlichung, ne meterdicke Hühnerhaut. Oder das von
Roger Taylor gesungene "Im In Love With My Car", einfach
herrlich. Freddie, Roger, Brian und John waren definitiv
in diesen Jahren auf ihrem absoluten musikalischen
Höhepunkt. Ob das spezielle "Get Down Make Love", das
tolle "Save Me", das grandiose "Now I'm Here" mit
"Dragon Attack"-Einschub und der einmaligen gesanglichen
Solo-Einlage Freddies, er war und ist halt der beste
Sänger des ganzen Universums, sind und bleiben
unerreichte Werke. Und die nächste Hühnerhaut kommt
natürlich mit der Überballade "Love Of My Life". Auf
Disc zwei geht's weiter mit "Keep Yourself Alive", dem
obligaten Drum- und Guitar-Solo, "Flash", "Tie Your
Mother Down" und "Another One Bites The Dust", um nur
einige zu nennen. Das Ganze wird natürlich mit "We Will
Rock You", "We Are The Champions" und "God Save The
Queen" abgeschlossen. "Rock Montreal" ist ein zeitloses,
unverzichtbares Stück Rockgeschichte, das meiner Meinung
nach in jede gut Sortierte CD-Sammlung gehört und
eindeutig klarmacht, dass Queen nach so vielen Jahren
nach Freddies Tod noch immer noch die Götter am
Rock-Himmel sind.
Crazy Beat
Punkte: keine Wertung Hier
reinhören und bestellen für 29.90 SFr.
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VANCOUVER/ZATOKREV – Split (EP)
Get A Life Records
Während man an den Baslern Zatokrev spätestens seit
der Veröffentlichung ihrer zweiten CD, "Bury The Ashes",
nicht mehr vorbei kommt, war von den Yverdonern
Vancouver seit ihrem Debutalbum vor 3 Jahren nichts mehr
zu hören. Und nun melden sie sich dieses Jahr mit zwei
Splits zurück. Die erste zusammen mit Fresnel, die
zweite, nun vorliegende, zusammen mit Zatokrev. Zusammen
haben diese beiden Bands eine EP aufgenommen, welche es
krachen lässt. Vier Tracks sind auf der EP zu finden,
jeweils von den beiden Interpreten. Zatokrev eröffnen
das gute Stück mit "Out Of Despair" und gehen dann
gleich ziemlich nahtlos zu "Pro Co" über. Und die Stücke
sind, wie man es von Zatokrev kennt, düster und
erscheinen gegenüber der beiden Songs von Vancouver,
ganz gewohnt im Zatokrev-Stil, eher brachial und düster.
Vancouver dagegen kommen eher etwas emotionaler daher.
Wer jedoch bisher lieber auf Schreiattacken verzichtet
hat oder sonst eher fein besaitet ist, sollte lieber auf
diese EP verzichten, allen anderen dagegen sei sie
empfohlen.
Miriam
Punkte: keine Wertung Hier
reinhören und bestellen für 19.90 SFr.
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THE OCEAN - Precambrian
Metal Blade/Musikvertrieb
Das deutsch-englische Mucker-Kollektiv von The Ocean
existiert zwar bereits seit acht Jahren, trat aber erst
gegen 2006 mit ihrem sechsten Release "Aeolian" ins
Licht der Öffentlichkeit - schnell wurde klar, dass sich
die Band keinen Deut um Kategorisierungen kümmerte:
Obwohl sich die Musik hauptsächlich in moderen, harten
Gefilden bewegte, war von linearem Songwriting nicht die
Rede, die abenteuerlichen Riff- und Tempi-variationen
sowie der Hang zu ruhigen Klangcollagen zeugten
gleichermassen von musikalischer Reife wie auch
ausgeklügeltem Denken. Mit "Precambrian" legen uns die
Jungs um Mastermind Robin Staps nun ihr neuestes
Doppel-Werk vor, eine Strategie, die eigentlich bereits
für "Aelion" in Betracht gezogen wurde. Auf Teil 1, "Precambrian
- Hadean/Archaean", liegt der Fokus auf der bisher lieb
gewonnenen härteren Ausrichtung - hier dürfen durchaus
Bands wie ältere Mastodon und Meshuggah als Vergleich
zitiert werden. Teil 2, "Precambrian - Proterozoic"
kommt schon bedeutend melancholischer und schleppender
daher, die Instrumentierung und generell die
Arrangements sind hier weitaus flexibler und flächiger
ausgelegt. So lassen sich in den 61 Minuten unter
anderem auch mal Streicher, ein Saxophon, ein Klavier
oder gar ein Xylophon ausmachen. Was "Precambrian" aber
wirklich einzigartig macht, ist die konzeptionelle
Ausrichtung - denn "Precambrian" ist nichts Geringeres
als der geologische Ausdruck des ersten Kapitels in der
Evolution der Erde, "Proterzoic" und "Hadean/Archaean"
sind geologische Perioden innerhalb dieser Zeit und die
Songtitel sind Bezeichungen einzelner kleinerer
Zeitalter. Die musikalische Ausrichtung macht somit
durchaus Sinn, denn sie stellt meines Erachtens nach
nichts Geringeres als die damals vorherrschenden
Naturgewalten dar. Fakt ist, dass ich hier noch gut und
gerne ein paar Stunden länger über die inhaltlichen
Verstrickungen zwischen der Musik, den Texten, und des
Konzepts referieren könnte, was uns aber eigentlich
ehrlich gesagt auch nicht weiter bringen würde. The
Ocean festigen mit "Precambrian" ihren Status als
weitgehend komplett frei agierende Mannschaft, auch wenn
"Hadean/Archaean" am Ende etwas flachbrüstig daherkommt
- an den Dimensionen dieses Doppelalbums werden sich
aber noch so einige die Zähne ausbeissen, und genau
daran lässt sich leicht der künstlerische Wert erkennen.
El Muerte
Punkte: 8.6 von 10 Hier reinhören
und bestellen für 29.90 SFr.
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SILVER DIRT – Sonic Life 2006 (DVD)
Silver Muzeek Production
Bereits rund Anderthalb Jahre nach Erscheinen des
ersten Langeisens "Sonic Boom" erscheint nun eine
Live-DVD von Silver Dirt. Nach über 50 Auftritten in den
letzten zwei Jahren unter anderem als Opener von Deep
Purple, Iron Maiden, Rammstein, Gilby Clarke und Brides
Of Destruction, ist dies auch legitim. Die Genfer Band
hat sich dem Sleazy/Kick Ass-Rock'n'Roll verschrieben.
Die parallelen zu Guns'N'Roses oder Mötley Crüe sind
ziemlich offensichtlich. Wobei der Ehrlichkeit halber
auch erwähnt werden muss, dass zu deren Niveau doch noch
ein grosses Stück fehlt. Ohne grosses Label im Rücken
hat die Band eine feine DVD zusammengeschustert.
Dementsprechend hält sich die Bild- und Tonqualität in
Grenzen. Das geringe Budget relativiert das Ganze aber
wieder. Es wird viel Wert auf Authentizität gelegt.
'100% no overdubs' steht auf dem Cover. Daran zweifelt
man keine Sekunde: Rund 100 Minuten wird geradlinig und
schweisstreibend gerockt. Die Jungs sind mit Herzblut
bei der Sache. Obwohl auch optisch einiges geboten wird,
ist mir nicht verständlich, warum drei der vier Musiker
eine Krawatte tragen. Hey, Krawatten sind was für
Spiesser, nicht für Rocker. Leider werden die
Live-Aufnahmen mehrmals unterbrochen, um übliche
Backstage- und On The Road-Aufnahmen zu zeigen. Amüsant,
doch nicht zuletzt durch die französische Sprache nicht
wirklich nötig. Als Bonusmaterial gibt's noch weitere
Backstage- und Soundcheck-Einspielungen, zwei weitere
Live-Tracks und das Video zu "Go! She Said". Im
Fahrwasser von angesagten Acts wie The Backyard Babies,
Hardcore Superstar oder Crashdiet haben Silver Dirt mit
Sicherheit auch eine Chance.
Chris C.
Punkte: keine Wertung
Hier
bestellen für 22.90 SFr.
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SPICE AND THE RJ BAND – The Will
Scarlet Records/Musikvertrieb
Dies ist das Solowerk des Kayser- und Ex Spiritual
Beggars-Sängers Spice. Und tatsächlich klingt es ein
wenig nach Letzteren, wenn auch deutlich härter
produziert. Hier dominiert eine Mischung aus Rock'n'Roll,
Hard Rock, Heavy Metal und Doom. Darüber schwebt die
eingängige, kratzende, ächzende Stimme von Spice. "The
Will" bietet kurzweilige Unterhaltung in 12-facher
Ausführung, welche vor allem live gut funktionieren
dürfte. Die Refrains sitzen, und das stilistische
Gefängnis wird immer wieder bis an seine Grenzen
ausgelotet. So dass z.B. "Don’t Tell Me" fast gänzlich
ohne verzerrte Gitarren auskommt und trotzdem dank
Gesang, Schlagzeug und Bass den restlichen Songs
härtetechnisch in nichts nachsteht. Gemächlicher wird's
bei "Hold On", einem Song, der sich bestens für
Autofahrten bei Sonnenschein eignet. Das Album atmet den
Rock'n'Roll. Wenn man es hört, stellt man sich
unweigerlich drei langbärtige und langhaarige, mit
Schweiss überströmte Männer an ihren Instrumenten vor.
Diese toben sich auf diesem Album nach Herzenslust aus
und spielen sich beim Schluss- und Titeltrack in
Ekstase. Acht Minuten dauert dieser Song, wovon die
Hälfte für einen lärmigen Jam reserviert ist. Dabei
passiert zwar musikalisch nicht mehr viel, vermittelt
aber einen Hauch von Wahnsinn. Wieso es trotzdem nicht
für eine Höchstpunktzahl reicht, liegt nur daran, dass
ich das Ganze von seiner Ex-Hauptband noch ein klein
wenig besser kenne.
Roger W.
Punkte: 8.5
von 10
Hier
reinhören und bestellen für 27.90 SFr.
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THE CODEX - The Codex
Frontiers Records/Disctrade
Sieh mal an, Mark Boals (Ring Of Fire/Malmsteen)
lässt auch mal wieder was von sich hören, und es lässt
sich auch hören. Das liegt nicht nur an Goldkelchen
Mark, der diesen Silberling mit seiner Stimme mehr als
nur veredelt, sondern auch am Flitzefinger Magnus
Karlsson, der schon die Allan/Lande-Silberlinge zu etwas
Besonderem gemacht hat. Sehr stark, was Magnus hier auf
der Klampfe bietet, wunderschöne Soli, die sich
hervorragend zu den Gesangslinien paaren und riffmässig
lässt er es auch ordentlich krachen, wie bei "Toxic Kiss".
Aber auch bei ruhigeren Tönen können The Codex voll
überzeugen, wie "Whole Again" zeigt. Hier wird
eigentlich alles abgedeckt, von leichten Prog-Einflüssen
über powervolle Parts zu sehr melodiösen Sachen bis hin
zu ruhigen Klavierparts und zweistimmigen Gitarrensoli.
Man kann nur hoffen, dass dies kein einmaliges Projekt
ist, denn was die beiden Schweden hier abliefern, ist
beileibe mehr als nur ein Projekt wert.
Crazy Beat
Punkte: 8.5 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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FESTUNG NEBELBURG - Gabreta Hyle
Blood Fire Death Productions/Non
Stop Music
Der Bassist der im Moment sehr angesagten Band
Wolfchant versucht es mit seinem Projekt Festung
Nebelburg mal alleine, und was man zu hören bekommt kann
sich durchaus auch hören lassen. Das einzige Mitglied,
Nattulv, ist ein sehr begabter Musiker und ohne Frage
ein typischer Musik-Workaholic. Mit Wolfchant ist er
ständig an Konzerten anzutreffen, und mit Festung
Nebelburg und Nordfrost hat er noch zwei eigene
Projekte, die ihn wohl auch einige Zeit in Anspruch
nehmen. Das Debutalbum "Gabreta Hyle" ist ein sehr
gelungenes Werk: Folkiger, hymnischer Pagan Metal,
trifft auf Neofolk und Black Metal. Anfangs erinnert die
Scheibe doch ein wenig an Wolfchant, aber mit seiner
eigenen Stimme und auch der heroischen Struktur geht
Nattulv einen ganz eigenen Weg. Es ist fabelhaft, wie
viel Abwechslung dieser Musiker in sein Scheibchen
reingezwängt hat. Feine Songstrukturen gehen in Double
Base-Attacken über und verschwinden im epischen Abgang,
bevor ein bombastischer Aufbau noch das Letzte aus dem
Hörer herausholt. Klar hat Nattulv auch noch ein paar
Schwächen, wie zum Beispiel seine Stimme, die nicht
immer jeden Ton genau trifft. Glücklicherweise stört
dies aber kaum. Das Album hat keinen einzigen
Durchhänger, aber dafür einen absoluten Übersong: Die
"Wintersonnenwende" kommt sehr hymnenhaft daher und
wirkt vor allem im Refrain wie ein Ohrwurm. Es ist aber
kein gewöhnlicher Ohrwurm, denn es macht immer wieder
Spass, diesen Song zu summen oder mitzusingen. Ich kann
Nattulv für dieses Album nur herzlich gratulieren und
hoffen, dass sich all die Pagan Metal-Bands ein Stück
von diesem Genie abschneiden dürfen. In diesem Sinne:
"Bald schon sind die Julfeuer entfacht."
Yannick S.
Punkte: 8.5 von 10
Hier bestellen für 27.90 SFr.
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TRIBES OF CAIN – Retaliation
Fastbeast Entertainment
Ich mag mich noch recht gut daran erinnern, als ich
Anno 2004 "Supra Absurdum" von Tribes Of Cain das erste
mal meinem Geiste zugänglich machte und bis heute der
Überzeugung bin, dass dieses Werk zu den absolut Besten
der heimischen Black Metal-Veröffentlichungen zählt.
Somit war ich natürlich mehr als nur gespannt, was die
Eidgenossen jetzt drei Jahre später auf das Volke
niederlassen. Einstand feiert "Retaliation" mit "Reborn
With Wings", welches meine Laune gleich mal dämpft, denn
gegenüber dem "Decorated With Flowers" von der "Supra
Absurdum"-Scheibe fehlt dem Song der Druck, dieser
stetige Vorwärtsdrang und das mächtige Riffing. Zudem
wirkt der Song für Tribes Of Cain sehr 'einfach'
gestrickt. Mit "Ikon der Einsamkeit" erlangen dann die
Jungs aber mein Vertrauen zurück: Schleppende Passagen
treffen auf Blastbeats, warme Melodien auf die kalte
Atmosphäre, durchdachte, abwechselnde Strukturen sorgen
für den erwarteten Anspruch beim Geniessen. Ja man muss
sich bewusst sein, dass "Retaliation" für den
Fast-Blast-Verzehr denkbar ungeeignet ist. Wer sich aber
die Mühe macht und seinen Geist eintauchen lässt in die
Musikalischen Ergüsse von Tribes Of Cain, der wird satt
belohnt. "Bringer Of Disquiet" beginnt mit typisch
nordischen, melodiösen Schrummel-Riffs, verdichtet sich
immer mehr bis zum ruhigen Mittelpart und bäumt sich
abermals zum Orkan auf, ein bemerkenswerter Song,
welcher deutlich macht, dass man durchaus intelligente
Black Metal-Kompositionen erstellen kann. Je tiefer ich
in "Retaliation" eindringe, desto besser gefällt mir der
Silberling, besonders bei den finalen "Hjadningavig" und
"The Fifth Star" holen die Jungs nochmals alles aus sich
heraus und lassen meine anfänglichen Bedenken vom Winde
verwehen. Eine starke Black Metal-Scheibe mit
progressivem Einschub und Tiefgang. Roher und etwas
schwerer zugänglich als der Vorgänger, zudem bekomme ich
das Gefühl, dass "Retaliation" eine Prise weniger Death
Metal-Einfluss aufweist und einen leicht geminderten
Melodieanteil, was mich persönlich dazu veranlasst,
"Supra Absurdum" doch noch den Vorzug zu geben, denke,
das ist aber (wie so oft) Geschmacks- und Gefühlssache.
Trotzdem, erneut 'horns up' für diese Leistung, welche
Tribes Of Cain nach wie vor an der Spitze des
hell-vetischen Metals nagen lässt.
R.K.
Punkte: 8.4 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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PUSCIFER - "V" Is For Vagina
SonyBMG
Dass Maynard James Keenan einen Ecken ab hat, könnte
mir sicher der eine oder andere Fan von Tool, seiner
Hautband, bestätigen. Der Meister hat sich mit A Perfect
Circle eigentlich doch schon ausgetobt, werden jetzt
sicher die meisten denken. Doch weit gefehlt, der Sänger
von Tool hat mit seinem neuen Projekt Musik geschaffen,
die eigentlich auf unserer Metalseite keine
Daseinsberechtigung haben würde, wenn nicht eben Master
Keenan am Mikro sein würde. Der exzentrische Sänger hat
sich bei seinem Projekt eine vielfalt an klingenden
Namen an Bord geholt wie etwa Brad Wilk und Tim
Commerford (beide Ex Rage Against The Maschine/Audioslave),
Danny Lohner (Ex Nine Inch Nails) oder auch Tim
Alexander (Primus). Doch kommen wir zum Sound von
Puscifer: Der ist eben, wie schon erwähnt, kein Metal,
sondern zu 100% im Elektronischen zu finden, will
heissen: Gitarren werden mit Samples wiedergegeben, und
die Drums kommen auch aus der Maschine. Die Vocals von
Keenan sind auf "V Is For Vagina" (wie aufschlussreich
dieser Albumtitel, muss ich doch sagen!) sehr simpel,
vergesst Tool oder A Perfect Circle. Meistens ist der
Gesang im tiefen Sprechtempo mit begleitenden Chören im
Hintergrund gehalten. Und der Rhythmus ist für mich so
eine Art Trip Hop, ihr werdet jetzt ab dem Wort sicher
zusammenzucken, das habe ich um ehrlich zu sein auch
getan nach den ersten Klängen von dem doch sehr wirren
neuen Werk des Meisters. Doch schon bei Song drei
"Vagina Mine" zuckte es in meinen Beinen ab dem doch
sehr coolen Beat. Auch der darauffolgende Song "Momma
Sed" mit seinem superben Akustikgitarrenanfang bieb mir
relativ schnell im Gehirn stecken. Nicht zu vergessen
ist die geniale Aufmachung des CD-Booklets, das auf
einer Comiczeichnug basiert, die uns die
Sicherheitsvorschriften eines Flugzeugs auf eine sehr
lustige Art und Weise zeigt, mit dem genialen Humor von
Master Keenan. Das Booklet ist schon jetzt absoluter
Kult. Also das Résumé ist das folgende : Ein
eingefleischter Black Metal-Fan wird diese Scheibe bei
seinem nächstem satanischem Ritual in die Hölle
verdammen. Alle über den Tellerrand schauenden Metaller
sollten sich bald eine Hörprobe von diesem coolen Werk
nehmen und sich ihre eigene Meinung bilden, ob 'ja, das
knallt ohne Ende' oder 'ich schliesse mich hier den
Black Metallern an, zur Hölle mit dem Ding' gilt. Mein
Verdikt lautet: Gefällt mir sehr gut nach ein paar
Durchläufen! Ich bin mir auch klar darüber, dass ich mit
dieser Aussage auf dünnem Eis stehe. Doch ich nehme das
in Kauf. Checkt das komische Ding mal an!
Daniel J.
Punkte: 8.1 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 23.90 SFr.
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MUDVAYNE - By The People, For The People
Epic/SonyBMG
Um die vier Schmink- und Kostümfanatiker aus
Illinois/Amerika ist es im vergangenen Jahr überraschend
still geworden, in erster Linie vor allem, weil Sänger
Chad Gray und Klampfer Tret Tribbett zusammen mit Ex
Pantera- und Damageplan-Drummer Vinnie Paul bei HellYeah
aktiv sind. Mudvayne versuchen nun mit dem aktuellen
Release, die Pause bis zur nächsten LP zu überbrücken,
was meiner Ansicht nach leider nur teilweise gelingt. "By
The People, For The People" ist zwar eine mehr oder
weniger liebevoll zusammengestellte Kollektion aus Demos
("Silenced", "Death Blooms", "Fall Into Sleep" usw.),
raren Songs ("Dull Boy", "On The Move", "Goodbye" etc.)
und einigen Live-Tracks ("Dig", "-1", "World So Cold"),
aber erstens gibt's die Live-Songs schon auf der
limitierten Edition der vorletzten Platte "The End Of
All Things To Come", und zweitens unterscheiden sich die
Demos nur marginal von den finalen, veröffentlichten
Versionen. Somit stellt "By The People, For The People"
eher etwas wie ein Lückebüsser für die Die Hard-Fans
dar, alle anderen müssen hier nicht zwingend zugreifen.
El Muerte
Punkte:
keine Wertung Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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LIZZY BORDEN - Appointment With Death
Metal Blade/Musikvertrieb
Wie schon Metallica vor ihnen, legten auch Lizzy
Borden den Grundstein zur Band mittels eines Beitrages
("Rod Of Iron") auf dem legendären "Metal
Massacre"-Sampler, und zwar auf deren vierten Ausgabe.
Nach einer Mini-LP folgt 1985 das Debüt "Love You To
Pieces". Eine Hörprobe darin lässt erkennen, warum ich
diese Truppe damals wie auch später links liegen
gelassen habe. Musikalisch zwar mit mehr oder weniger
deutlichen Reminiszenzen in Richtung Iron Maiden, den
frühen Skid Row oder auch etwas Mötley Crüe versehen,
geht mir der sirenenartige Gesang von Frontkasper Lizzy
Borden einfach auf den Sack. Was die blutigen
Showelemente angeht, so waren da Alice Cooper, Kiss oder
W.A.S.P. früher besser und origineller positioniert. In
der Folge wollte sich der Erfolg nicht einstellen,
obwohl die 86er-Scheibe "Menace To Society" zuerst
diesen Anschein machte. Zwei Jahre später und nach einem
kurzen Euro-Abstecher ist die Band Geschichte und Lizzy
gebärdet sich mehr als Solo-Künstler, der den
89er-Release "Master Of Disguise" mit einer ganzen Latte
an Musikerkollegen aufnimmt. Danach wurde es ziemlich
ruhig um den axtschwingenden Lockenkopf. Ein ernsthafter
Versuch ins Business zurück zu kehren, wurde 2000 mit
dem Album "Deal With The Devil lanciert. Die Scheibe
rockt gar nicht mal so schlecht daher und der gute Lizzy
singt mittlerweile deutlich abwechslungsreicher, das
heisst nicht mehr so konstant hoch wie früher. Warum man
dann allerdings auf das aktuellen Werk "Appointment With
Death" ganze sieben Jahre warten musste, lässt gewisse
Fragezeichen aufkommen. Nichtsdestotrotz wollen es die
Amis 2008 nochmals wissen und stehen zum Beispiel nach
1999 zum zweiten Mal auf dem Billing des BYH!!!-Festivals
in Balingen. Dort passt die Band von wegen dem
inzwischen legendären Reunion-Geist dieses Anlasses eh
ganz gut hin. Ob die inzwischen powermetallisch
ausgerichtete Mucke bei der heutigen Konkurrenz wirklich
punkten kann, steht allerdings auf einem anderen Blatt.
Auf jeden Fall ist der Gesang angenehmer denn je
anzuhören und die Songs gehen mit jedem Durchgang besser
rein. Das liegt vor allem am exzellenten Gitarren-Spiel
von Langhaar-Wunder Ira Black (Ex-Vicious Rumors), der
der Mucke klar seinen Stempel aufdrückt. Dennoch sind
die ersten beiden Tracks, darunter der Titelsong, nur
mittelprächtig ausgefallen. Ab "Live Forever" wird es
spürbar besser und auch "Bloody Tears" treibt einen
vorwärts. Ebenso fallen immer wieder gute Backing-Vocals,
resp. zwei- oder mehrstimmige Chöre, wie bei "Perfect
World (I Don't Wanna Live)", auf. Was "Appointment With
Death" allerdings fehlt, ist der berühmte Killer-Song,
der einen süchtig macht aus den Latschen fegt.
Rockslave
Punkte:
7.9 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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WINGER - Live (CD) (DVD) nur
einzeln erhältlich
Frontiers Records/Disctrade
Etwas fürs Auge und fürs Ohr bietet dieses CD/DVD
Duo der legendären New Yorker um Frontshouter Kip Winger!
Kenner wissen, dass Winger auf der Bühne eine wahre
Herrlichkeit darstellen, somit vermag es nicht zu
überraschen, dass ihre Konzerte auf Polycarbonat
gebrannt genauso viel Klasse zeigen. Winger wurden 1987
von Bassist Kip Winger und Keyboarder Paul Taylor
gegründet, die beide vorher in der Liveband von Alice
Cooper tätig waren. Den Posten an der Gitarre erhielt
Reb Beach (Whitesnake) und in Rod Morgenstein hatte man
einen passenden Drummer gefunden. Die ersten
musikalischen Schritte erfolgten unter dem Bandnamen
Sahara, welcher aber passend zum Erscheinen des Albums "Winger"
geändert wurde. Während ihrer 20 Jahre haben Winger
Konzerte rund um den Globus gegeben, diverse
Studioalben, EPs, Singles usw. veröffentlicht und sich
eine treue Fangemeinde erarbeitet. Mit dieser Live CD/DVD
kriegt der Fan nun das Beste von Winger zu hören, vor
allem aber zu sehen. Hits wie "Seventeen", die
Hammerballade "Miles Away" oder der unüberbietbare Song
"Can't Get Enuff" bilden ganz klar die Rosinen in dieser
leckeren 20 Jahre Geburtstagstorte! Die DVD überzeugt
mit einer piekfeinen Bildqualität, genialer Tonqualität
und vor allem mit guter Musik! Ein Muss für jeden
Winger-Fan!
Maiya B.
Punkte: keine Wertung Hier
CD reinhören
und bestellen für 33.90 SFr.
Hier DVD bestellen für 32.90 SFr.
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NICKELBACK - The Ultimate Video Collection (DVD)
Roadrunner Records/Musikvertrieb
Die Kanadier haben schon eine bemerkenswerte
Karriere hin gelegt! Die EP "Hesher" erschien 1996 mit
einer Auflage von nur 4000 Stück, die mittlerweile
natürlich einen enormen Wert haben. Schon kurze Zeit
später kam das erste Album "Curb", welches immer noch
nicht den erwünschten Erfolg brachte. Pünktlich zum
Jahrtausendwechsel gab es mit dem zweiten Album "The
State" erste nationale Erfolge, nämlich den Goldstatus.
Ein Jahr später wurden Nickelback auch bei uns bekannt,
denn die dritte CD "Silver Side Up" mit der Single "How
You Remind Me" eroberte den ganzen Kontinent und kriegte
Platin, wie auch die nachfolgenden beiden Releases "The
Long Road" und "All the Right Reasons". Während ihrer
Karriere haben Nickelback es stets hervorragend
verstanden, ihre Fans mit grossartigen Videos zu ihren
Songs zu beglücken. Diese zwölf Perlen gibt es nun auf
der Video Collection zu sehen. Nickelback haben es
eindeutig geschafft, sich vor allem durch die Stimme von
Sänger Chad Kroeger von anderen Bands dieses Metiers
abzuheben. Zudem gab es während der zwölf Jahre seit der
Gründung nur zwei Wechsel am Schlagzeug, was für Bands
solcher Grösse nun wirklich ungewöhnlich ist. Mögen
Nickelback noch viele weitere tolle Songs und Videos
machen, denn die Fan-Schar ist ihnen sicher!
Maiya B.
Punkte: keine Wertung
Hier bestellen für 27.90 SFr.
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HÄIVE - Mieli Maassa
Northern Silence Productions/Non
Stop Music
Das finnische Einmannprojekt Häive trat erst
kürzlich zum ersten Mal vor meinen Augen auf, dazumal
noch auf dem Split mit Wyrd. Jetzt veröffentlicht
Varjosielu, so das Pseudonym des Gründers von Häive,
sein erstes Album. Varjosielu, der mit richtigem Namen
Janne Väätäinen heisst, spielt auch bei der Pagan
Metal-Band Solgrav, die man sicherlich auch schon das
eine oder andere Mal gehört hat. Der Finne zeigt mit
Häive, dass er auch alleine im Stande ist, gute Musik zu
fabrizieren. Mid Tempo-Black Metal mit feinen
Gitarrenmelodien, wie wir es von Wyrd oder Moonsorrow
kennen. Die hervorragenden Melodiebögen wiederspiegeln
die wunderbaren Bilder der Natur, welche auch im Booklet
sehr schön ersichtlich sind. Wahrhaftig wollte Väätäinen
sein Tribut an die Natur abgeben, und es ist ihm bis auf
kleine Details sehr gut gelungen. Ein Schwachpunkt ist
die Tatsache, dass man das ganze Album hindurch auf
einen Angriff wartet. Die Musik baut auf, kommt wieder
runter, baut wieder auf, aber der absolute Höhepunkt
bleibt aus. Es wird nie so richtig gebrettert, obwohl
das dem Stil von Häive gar nicht geschadet hätte.
Ebenfalls nicht so richtig überzeugen konnte mich die
Stimme. Nicht, dass sie allgemein schlecht wäre, sondern
eher, dass sie kaum Abwechslung bietet. Das finnische
Einmannprojekt ist zwar gewissermassen eigenständig,
aber man merkt sehr wohl, woher Janne seine
Inspirationen her hat. Na gut, es handelt sich um das
Debutalbum, und an sich gefällt der folklorische Black
Metal sehr gut. Für das zweite Album erhoffe ich mir
noch mehr Eigenständigkeit und ab und zu eine richtige
Hammerattacke.
Yannick S.
Punkte: 7.9 von 10
Hier bestellen für 27.90 SFr.
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VARDLOKKUR - Med Doden Til Folge
Det
Germanske Folket/Non
Stop Music
Der Name Ynleborgaz sollte wohl jedem Pagan/Black
Metal-Hörer etwas sagen, ansonsten hat man in diesem
Genre einen wichtigen Musiker und dazu seine genialen
Bands Angantyr, Make A Change... Kill Yourself,
Holmgang, Zahrim und Tagefolket verschlafen. Das
dänische Multitalent greift bei Vardlokkur nicht alleine
in die Saiten, denn zwei Musiker von Monomania stehen
ihm zur Seite. Am Schlagzeug wäre da Saulc und an der
Gitarre ist Vrede, dieser ist auch für die Vocals
zuständig. Musikalisch bewegen sich Vardlokkur im
Angantyr-Stil, sicherlich nicht so einzigartig und
herausragend, aber trotzdem ansprechend. Die 17-minütige
EP "Med Doden Til Folge" hämmert wie wild um die Ohren
und ist vor allem durch die starke Drumarbeit
empfehlenswert. Immer wieder Abwechslung und
interessante Wechsel, die man so nie erwartet. Der
Gesang ist leider nicht besonders gut gelungen, da fragt
man sich, warum man nicht Ynleborgaz ans Mikro gestellt
hat. Naja, trotzdem kann die kurze EP einiges zeigen und
Vardlokkur machen einen soliden Eindruck.
Abwechslungsreicher, harter Black Metal, der auch ab und
zu mit feinen Gitarrenmelodien daherkommt. Man ist
gespannt auf Weiteres!
Yannick S.
Punkte: keine Wertung
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27.90 SFr.
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TARABAS - Aus alter Zeit
Trollzorn Records/Non
Stop Music
Nach Fimbulvet und Konsorten werfen die Jungs von
Trollzorn eine neue Band in den Ring. Es handelt sich um
die vierköpfige Band Tarabas aus Magdeburg. Ihr Album
heisst "Aus alter Zeit" und schien wie aus dem Nichts
entstanden. Das Logo wie auch das Cover scheinen ein
wenig hastig erarbeitet, und so blieb kein guter erster
Eindruck. Musikalisch haben die Deutschen aber mehr auf
dem Kasten: Sie bleiben zwar im typischen Rahmen
stecken, machen aber bis dorthin keinen schlechten
Eindruck. Ein bisschen von Ensiferum, eine Prise Amon
Amarth, noch ein paar andere Death/Viking Metal-Bands
dazugemischt und das Gesamte mit Folkelementen
auffrischen. Klingt jetzt sicherlich typisch nach
08/15-Wikingermusik. Nicht ganz, wie gesagt, bewegen
sich Tarabas in diesen Umgebungen, aber sie können auch
ein wenig Distanz aufbauen. Ihre Musik ist
abwechslungreich, und auch die Melodien können ganz
schön abgehen. Die growlige Stimme passt nicht wirklich
gut ins Konzept, stört aber den Gesamteindruck nur minim.
Tarabas versuchen alles, um nicht langweilig zu wirken
und auch sich vom gesamten Pagan-Topf zu verabschieden,
aber irgendwie gelingt ihnen das nur bedingt. Es gibt
jetzt schon etliche Bands, die Death Metal mit
Folkmelodien vermischen wollen, und es existieren nur
wenige wirklich gute Bands. Tarabas gehören nicht zur
Spitze, aber mit Bestimmtheit auch nicht an den Schluss.
Der interessante Folk/Death Metal ist unterhaltsam, sehr
einladend zum Kopfschütteln und immer wieder für ein
'ja, mann, geiler Part' gut. Die Band ist jung und hat
noch viel Zeit, aus Tarabas etwas Besonderes zu machen,
mit dem Debut haben sie bereits einen grossen Schritt in
die richtige Richtung gemacht.
Yannick S.
Punkte: 7.8 von 10
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27.90 SFr.
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ATRITAS – Medium Antigod
CCP
Records/Non
Stop Music
Zugegeben, ich war erst etwas kritisch, als das
Promoschreiben mir einheimischen Symphonic/Black Metal
versprach, vielleicht, weil man erwartet, dass so was
doch von weiter nördlich kommen muss, doch irren ist
menschlich und ich wurde von Atritas äusserst positiv
überrascht. Wer jetzt an eine Dimmu-Kopie denkt, denn
muss ich gleich mal zurechtweisen, denn Medium Antigod
frönen mehr dem klassischen kalten Black Metal der 90er,
welcher durch dunkle Keyboardflächen eine epische Tiefe
erhält, ohne dabei kitschig zu wirken. Das Thema
Tasteninstrument lässt ja einige Gehörntenjünger
erschaudern, doch Atritas haben hier eine ausgewogene
Mischung gefunden, setzen im richtigen Moment auf die
synthetischen Akkorde, lassen dabei aber den
schrummelnden Saiten genügend Raum, um für eine
düster-frostige Atmosphäre zu sorgen. Dazu gesellt sich
eine richtig fies keifende Stimme, wie ich sie so schon
lange nicht mehr gehört habe. Natürlich wildern Atritas
dabei, was der heidnische Wald preis gibt, von Blast bis
Mid Tempo, von hektisch bis dramatisch, die Jungs lassen
nichts aus und sorgen für gute Unterhaltung. Durch das
reine Tasten-Intro und die ersten Takte von "Earthbound
Suicide", welches dann doch ein wenig die Erinnerung an
Dimmu aufkeimen lässt, sollte man sich nicht abschrecken
lassen, denn mit dem Titelsong "Medium Antigod"
schneiden die Saiten so richtig den 90er-Schinken an.
Dabei gelingt es Atritas grundsätzlich, die Spielart des
90er-Black Metals mit ihren schrummelnden und
schneidenden Riffs einzufangen, jedoch muss ich
anmerken, dass zwar das Feeling stimmt, aber die Bahnen
in gewohnt sicheren und bekannten Pfaden abgeschritten
werden. Was aber Atritas sehr gut ausweiden, sind diese
Spannungsbögen mittels der Tastenfront, welche manchen
Song deutlich aufwerten und ihn von dem 'solide, aber
schon oftmals gehört'-Eindruck retten. Also die Mischung
macht's und hebt "Medium Antigod" über den Durchschnitt.
Wenn Atritas ihren Weg weiter so konsequent verfolgen
und auf der Saitenfront noch ein paar Bluttropfen mehr,
sprich Eigenständigkeit, herausholen können, dann werden
im Norden die Heizdecken sehr bald ausverkauft sein.
R.K.
Punkte: 7.7 von 10 Hier reinhören
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INDIGO DYING - Indigo Dying
Frontiers Records/Disctrade
Die Liste der Musiker, mit welchen sich Gisa Vatcky
die Bühne bereits teilen durfte, ist lang. Darunter
befinden sich Namen wie Enrique Iglesias, Andrea Bocelli
oder Meat Loaf. Mit "Indigo Dying" bringt sie nun ihr
erstes Soloalbum auf dem Markt. Obwohl das Album von
Hard Rock bis hin zu Gothikelementen so ziemlich alles
abdeckt, was man sich wünschen kann, lässt sich das
Album wohl eher in die Kategorie 'ruhig' einordnen und
ist daher auch mal etwas für eher gemütliche Zeiten oder
wenn man seinen Nachbarn und Eltern zur Abwechslung auch
mal etwas Erholung gönnen möchte... Gisa's Stimme ist
klar und bietet somit einen Kontrast du denn ansonsten
meist rauhen Männerstimmen. Für ihr Debutalbum erhält
Gisa Unterstützung von Michael Kiske, mit welchem sie
die sehr gefühlvolle Balade "Breath In Water" singt.
Während bei "Superman" und "Far Enough" Mark Boals ein
gut harmonisierendes Gegenstück bildet. Gisa singt ihre
Lieder mit viel Gefühl, was die meist auch gefühlvollen
Texte gekonnt unterstreicht. Leider verliert man, hört
man das Album etwas mehr als 3 mal am Stück, bald den
Überblick über die Lieder und kann das eine nicht mehr
vom andern unterscheiden, da sie immer etwa einen
ähnlichen Aufbau haben. Ebenfalls hätte mal ein etwas
härteres oder ausgedehnteres Gitarrensolo etwas
Abwechslung gebracht, und Gisa dürfte ruhig noch etwas
mehr mit ihrer Stimme spielen. Aber trotz allem bietet
Gisa mit "Indigo Dying" eine willkommene Abwechslung,
von welcher man ohne Bedenken mal ein 'Ohr voll' nehmen
kann.
Miriam
Punkte: 7.6 von 10 Hier reinhören
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SEVEN TEARS - In Every Frozen Tear
Frontiers Records/Disctrade
Mit Seven Tears steigt wieder mal eine schwedische
Progressive Metal-Band in den Rock-Circus ein, die Jungs
sind so gesehen keine Rookies sondern haben alle schon
in diversen Bands gezockt. Das Debut der Schweden ist
durchaus hörenswert und klingt sehr vielschichtig. Der
Frickelanteil ist auf ein Minimum beschränkt, man spielt
lieber songdienlich, und das passt auch ganz gut so.
Sänger Zoran Djorem hat eine sehr angenehme Stimme, an
die man sich sehr schnell gewöhnt und sie auch mag. Die
zwölf Songs liegen alle zwischen drei und sechs Minuten
und werden auch nicht mit Double Base-Gehämmer
zugeschüttet, was dem Album richtig gut steht. Gitarren
unbd Keys ergänzen sich gut, und wie gesagt: Bei Seven
Tears steht eindeutig der Song im Vordergrund. Man
findet natürlich auch hier einige klasse Guitar-Riffs,
mal dramatisch, mal treibend, und auch die zarten Parts
sind cool und ergänzen einander in den einzelnen Tracks.
"In Every Frozen Tear" ist ein starkes Debut, das Spass
macht, und um das geht's doch, oder?
Crazy Beat
Punkte: 7.5 von 10 Hier reinhören
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DELAIN – Lucidity
Roadrunner Records/Musikvertrieb
Tulpen, Windmühlen und wohl auch Gothic Metal
gehören neuerdings zu Hollands Markenzeichen. Mit Delain
wird ein weiterer Abgesandter dieser Zunft vorstellig,
welcher unsmit "Lucidity" einen 'neuen'
Mädchenmetal-Release in die Wiege legt. Wobei ich neu in
Anführungszeichen setzen muss, denn die Scheibe wurde
bereits letztes Jahr in den Tulpenfeldern veröffentlicht
(fand auch seinen weg von dort in die Schweiz), jedoch
der offizielle, internationale Vertrieb, darunter auch
die Bemusterung mit der Promo, erfolgt erst jetzt, warum
auch immer. Also wir sind nicht von gestern, können aber
an der teils seltsamen Release-Politik auch nichts
ändern. Mastermind hinter Delain ist Martijn Westerholt,
seines Zeichens einst Keyboarder bei Within Temptation,
bevor er krankheitsbedingt den Posten räumen und auf die
WT-Erfolgswelle verzichten musste. Nun ist der Herr aber
zurück und schart eine hochstehende Gästeschar um sich,
welche unter dem Deckmantel Delain agiert und als so was
wie ein Projekt verstanden werden kann. Marco von
Nightwish, Sharon von Within Temptation und Liv von
Leaves' Eyes sollten wohl Allen bekannt sein. Dazu noch
ein paar bekannte holländische Musikzeitgenossen wie Ad
Sluijter (Epica), Arien van Weesenbeek (God Dethroned),
George Oosthoek (Ex Orphanage) und und und.
Hauptsängerin Charlotte Wessels besitzt ein äusserst
angenehmes, warmes, leicht rockiges Organ, verzichtet
dabei auch, in opernhafte Landschaften einzutauchen, was
die Nerven deutlich schont und "Lucidity" zu einem
honig-süssen Ohrenschmaus verhilft. Die Kompositionen
sind (nicht verwunderlich) sehr keyboardlastig, und eine
gewisse Verwandtschaft zu Within Temptation ("Mother
Earth") kann nicht abgestritten werden. Doch durch die
illustere Gästeschar lässt einen Vorwurf des 'billigen
Klons' absolut vergessen, sorgen besonders die
vielfältigen (jeder treibt's mit jedem) Duette für einen
Höhepunkt, sprich Seltenheitswert. Die Songs wandern auf
direktem Wege ins Ohr, egal ob mal ruhig ("No Compliance")
oder härter ("Sleepwalker's Dream"), und selbst mit
Grunzbeigaben ("Day For Ghosts") sind die Melodien sehr
eingängig und schön (dachte nicht, dass ich dieses
Adjektiv jemals im positiven Sinne benutzen werde). Eine
heile, dunkel-romantische Gothic Metal-Welt, da liegt
jedoch für mich auch der Hund begraben... Denn sind wir
ehrlich: Trotz der hochstehenden Namen und den
eingängigen Songs liefern Delain keine Revolution in
dieser Sparte. Ecken und Kanten sucht man vergebens,
glattpoliert bis auf die letzte Chorstimme und
massenmarktkompatibel bis ins Rückenmark. Stört man sich
an so was nicht, dann sollte "Lucidity" auf der
Einkaufsliste stehen, besonders Within Temptation &
Co.-Verehrer können hier kaum etwas falsch machen.
R.K.
Punkte: 7.5 von 10 Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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ASHURA - Legacy Of Hatred
Thundering Records/Non
Stop Music
Vive la France. Was uns Ashura aus Amiens,
Frankreich, auf Ihrem zweiten Album "Legacy Of Hatred"
anbieten, ist sauber und schnell gespielter Thrash
Metal. Vier Jahre nach ihrem Debut "At The Dawn Of Your
Deterioration" bringt die Band ihr zweites,
stilistisches Todesblei auf den Markt. Während ihrem
fünfjährigen Bestehen haben sie gut geübt und ihre
Hausaufgaben gemacht. Der Gesang geht von böse brüllend
bis hin zu tiefsten Growls. Auch bei der Gitarrenarbeit,
welche von drei Äxten ausgeführt und intelligent
eingesetzt wird, schlägt das Thrash Metal-Herz höher.
Ohne es bewusst zu wollen, beginnt der Kopf sich zu
bewegen und man macht mit. Der Drumsound ist schnell und
mit guten Double Base-Passagen versehen. Diesem fehlt
leider etwas die Power und Kraft, an der sollte noch
etwas gearbeitet werden. Sänger David Masson schreit und
gurgelt sich die Seele aus dem Leib. Man merkt die Wut
und den Hass sehr gut. Live wird die Post richtig
abgehen, wenn der Fünfer aufspielt. Da werden sogar die
Froschschenkel und Schnecken zu Bangen beginnen. Track 5
ist eher als Intro für den nächsten Song zu betrachten,
es ist ein Instrumental à la "Alison Hell" von
Annihilators ersten Longplayer, wer sich noch erinnern
kann. Der darauffolgende Song haut dann voll rein.
Ashura haben ein unglaubliches Potential – die Ideen
sind frisch, die Umsetzung phantastisch. Wer auf Thrash
Metal mit Death-Einflüssen steht, der schnell und hart
ist, sollte sein Gehör den fünf Franzosen und ihrem
aktuellen Silberlig "Legacy Of Hatred" schenken. Der
Rest der Thrash Metal-Welt muss sich warm anziehen, wenn
die Jungs so weitermachen. Sie sind jung, heiss und
voller Tatendrang. Ich kann mich nur wiederholen, vive
la France!
Andrè G.
Punkte: 7.5 von 10 Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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THE WANDERING MIDGET - I Am The
Gate
Eyes Like Snow/Non
Stop Music
Das altgriechische Wort 'kairos' lässt sich frei mit
'der richtige Augenblick' ins Deutsche übersetzen. Es
handelt sich dabei um jenen Augenblick, an welchem
einfach alles stimmt, an welchem alle Vorteile und
Chancen optimal ausgenutzt werden. Warum ich hier mit
meinen Sprachkenntnissen angebe? Mit ihrem Debut "I Am
The Gate" haben The Wandering Midget diesen 'richtigen
Moment' definitiv nicht erwischt. Dies ist besonders
schmerzlich, da sich mit diesem Erstling eine Band an
die metallische Öffentlichkeit wagt, die in den nächsten
Jahren - und da bin ich mir ziemlich sicher - zu einer
der führenden und massgebenden Doom-Kapellen dieses
Planeten avancieren könnte. Völlig an der Vergangenheit
orientiert lassen die drei finnischen Jungspunde hier
die psychedelische Melancholie, die minimalistische
Verzweiflung und den düsteren Groove alter
Zeitlupen-Helden wie frühe Black Sabbath, Cathedral,
Trouble oder auch Black Widow wieder aufleben, schielen
zeitweise in brachialere Gefilde der Sorte Doomsword
oder Candlemass und bringen es sogar fertig, in der
hippiesken Bandhymne "The Wandering Midget" den Spirit
der legendären Doors anno 2007 zu reanimieren! Das
Problem dabei: Um all jene kreativen, atmosphärischen
Ergüsse in Form eines offiziellen Outputs zu
veröffentlichen, dazu ist es eindeutig zu früh. Dies
zeigt sich nicht nur in den verstreuten Holpern und
Ungenauigkeiten bei Übergängen und Breaks, sondern auch
in den Songstrukturen. Zu ausufernd, zu sehr auf
klassisch überlange Doom-Strukturen fixiert heftet man
Teile aneinander, die in einem eigenständigen Song
besser zur Geltung gekommen wären, oder man zieht
martialische Riffs, die allesamt klasse sind, zermürbend
in die Länge. Als Beispiel dafür das fast 18 Minuten
dauernde "Wasteland Shrine", dass nicht mehr
hypnotisiert, wie etwa das ultra schleppende "Black
Figure Follows The Burial Company", sondern nur noch
langweilt, so dass man spätestens nach der Hälfte
abschalten will. Wirklich schade ist dabei auch die
wirklich unterirdische Produktion, die gerade mal
Demo-Qualität hat. Trotz all dieser negativen Punkte
manifestieren The Wandering Midget aber eindrücklich,
welches kreative Potential hier schlummert und nur
darauf wartet, von einer ambitionierten Plattenfirma und
einem souveränen Produzenten in richtige Bahnen gelenkt
zu werden. Bestes Beispiel dafür der Titeltrack "I Am
The Gate", der mit seinem göttlichen Refrain so manche
alteingesessene Doom-Combo neidisch machen sollte.
Kissi
Punkte: 7.4 von 10
Hier bestellen für
19.90 SFr.
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STEREO.PILOT - Crash To Come
Modern Noise/Phonag
Die aus Stuttgart, 'Tschörmeny', stammenden
Stereopiloten haben sich zum Ziel gesetzt, ihren Flieger
auf Kurs Alternativ-Metal zu setzen. Tja, die vier Jungs
von unserem nördlichen grossen Nachbarn wollen mit ihrem
zweiten Album "Crash To Come" sich zwischen die Fronten
von New Age Rock und New Metal positionieren. Nach dem
fulminaten Abflug mit "Room For One More" geht es so
Stück für Stück weiter. Die Stereopiloten begeistern mit
erdigem, modernen Rock, der mit angenehmen Melodien
versehen ist, die uns der Vocalist Kai Hölle
hervorragend präsentiert. Als Anhaltspunkt kann man auch
die folgenden Bands nennen: Alice In Chains oder Life Of
Agony, auch Audioslave und sogar die harten Disturbed.
Ihr seht Leute, bei den Stereopiloten ist echt was los,
aber ob die Jungs in höhere Sphären hinausfliegen
werden, mag ich doch ein wenig zu bezweifeln. Schlecht
klingen die 13 Songs beileibe nicht, aber eben halt auch
zu wenig, um in schwindeleregende Höhen abzufliegen.
Daniel J.
Punkte: 7.3 von 10 Hier bestellen für
23.90 SFr.
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EDGE OF THORNS - Masquerading Of
The Wicked
Twilight Zone Records/Non
Stop Music
Nein, Edge Of Thorns ist keine Savatage-Tribute-Band,
wie man vom Namen her schliessen könnte, sondern eine
von unzähligen deutschen Metal-Bands, die verzweifelt
versuchen, sich endlich einer breiteren Masse bekannt zu
machen. Sicherlich nicht schaden kann bei einem solchen
Unterfangen das Mitwirken prominenter Gastmusiker. So
ist es neben dem Klampfer Bernd Aufermann (Ex Angel Dust)
vor allem der Szene-Mann Piet Sielk (Iron Saviour), der
als Gast-Gitarrist und Mixer zur Seite stand. Durch
diese Verbindung auch im Sound Parallelen zu erwarten,
diese Annahme stellt sich bei Edge Of Thorns, die doch
öfters an die Band ihres bekannten Paten anlehnen,
keinesfalls falsch, doch zuerst wird man gleich mal mit
einem echten Feuerwerk an Metal überrannt. Der
eröffnende Titeltrack nämlich haut in bester "Painkiller"-Manier
nämlich gleich mal auf die Zwölf und glänzt mit einem
eingängigen Refrain, der auch an Metal Church erinnern
lässt. Leider kann das darauf folgende Material dieses
Niveau dann zwar nicht mehr halten, dafür herrscht auf "Masquerading
Of The Wicked" eine kurzweilige Abwechslung: Der rauhe
Sound Grave Diggers steht dem ansteckenden "Turning
Wheels" Modell, Lordis locker-spassiger Party-Attitüde
wird mit "Bleeding Hearts" nachgeeifert, und die schon
erwähnten Iron Saviour inklusive Piet Sielk hinterlassen
bei "Hungry Eyes" und "Vagrant" ihre Spuren. Sehr
wandlungsfähig absolviert Fronter Dirk Schmitt seinen
Job in all diesen Nummern, wie auch bei den balladesken
"Captured" (beinhaltet reichlich kreischende Gitarren
der Marke Stadion-Rock) und "Life", obwohl manchmal auch
nicht ganz so überzeugend. Eine kurzweilige, souveräne
Platte also, die zwar nicht durch Originalität
überzeugt, dennoch Spass macht und für eine ziemlich
unbekannte Truppe als Zweitling ("Raveland" erschien
2003) mehr als akzeptiert werden kann.
Kissi
Punkte: 7.1 von 10 Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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VESANIA – Distractive Killusions
Napalm Records/Musikvertrieb
Symphonic/Black Metal... Und schon rollt es dem
wahren Black Metal-Jünger die blutverkrusteten
Fingernägel hoch. Dimmu Borgir, da winken alle ab, 'zu
untrue', zu 'kommerziell', und doch sind seltsamerweise
die Konzerthallen voll. Anyway, die Norweger standen
wohl Pate für die polnischen Herren von Vesania, welche
sich in deren Fahrtwasser bewegen. Grossflächige
Keyboardwände, Blastparts, Industrial- und Death
Metal-Anleihen, düstere Atmosphäre und Melodien, ja
alles da, was ein Dimmu-Untertan begehrt. Dazu muss
erwähnt werden: Vesania liefern einen eindrücklichen Job
ab. Bereits der Opener "Narrenschyff" ist ein
Symphonic-Brecher, welcher auch auf einem Dimmu-Album
eine verteufelt gute Figur abgegeben hätte. Ich gehe
noch einen Schritt weiter und behaupte, die Polen
gestalten ihr "Distractive Killusions" interessanter und
abwechslungsreicher als das aktuelle Werk der
norwegischen Musikgenossen. Ob nun ein druckvoll
rasender Brocken wie "Of Bitterness And Clarity" oder
ein schleppendes und bedrohliches "Hell Is For Children",
Vesania sind stets bemüht, den Hörer bei den Hörnern zu
halten und spicken ihre Songs mit vielen, wenn auch
nicht absolut neuen Details. Dabei gehen die Polen
absolut professionell vor, die Arrangements sind
ausgefeilt und die Produktion lässt keine Wünsche offen.
Melodien, die unter die Haut gehen, jedoch nicht
überdimensional bis zum Erbrechen eingesetzt werden und
das Parkett mit einer guten Portion Härte teilen müssen.
Ich bin geneigt zu sagen: Es stimmt alles bei diesem
Werk, wäre da nicht der allgegenwärtige, norwegische
Schatten, der mit erhobenem Zeigefinger auf das 'Wer
klaut stirbt!'-Warnschild hinweist. Um mein Gewissen zu
beruhigen wird meine Wertung etwas tiefer angesetzt,
wobei ich zugeben muss, "Distractive Killusions" weiss
mich zu überzeugen und wird wohl noch einige Runden
drehen bis zur nächsten Dimmu-Scheibe. Wer auf die
'moderne' Symphonic/Black Metal-Schiene abfährt (ach ja,
stimmt macht ja niemand... zu untrue), der muss hier
einfach reinhören, und sei es im dunklen, stillen
Kämmerlein, wo er von der wirklich bösen Horde nicht
erwischt werden kann.
R.K.
Punkte: 7.0 von 10 Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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IN THE NAME OF THE KING – A Dungeon Siege Tale
Nuclear Blast/Musikvertrieb
19 Tracks befinden sich auf diesem Sountrack zum im
Januar erscheinenden Kino-Film. 19 Tracks, die wohl vor
allem eines symbolisieren sollen: den Start einer
glorreichen Zusammenarbeit zwischen Nuclear Blast und
Warner Music, von denen sämtliche Songs stammen. Denn
nicht anders ist es zu erklären, dass genau in dem
Moment diese Kompilation erscheint, indem eine enge
Zusammenarbeit im deutschsprachigen Europa bekannt wird.
Und was bringt das dem hoch geliebten Musik-Fan? Vorerst
mal viel! Denn auf dieser Zusammenstellung kommt man in
den Genuss von Blind Guardian, Dream Theater, Pantera,
Amorphis, Nightwish und 11 anderen Bands. Die meisten
Songs sind, wie man bei einem Fantasie-Krieger-Film
erwartet, eher ruhig, episch oder mittelalterlich
angehaucht. Ausnahme bilden da vor allem die beiden
Schlusstracks von Soilwork und Mastodon. Die Kompilation
ist sehr geschmackvoll und mit viel Abwechslung
zusammengestellt, bietet aber mit Ausnahme von zwei
Filmmusikstücke weder neues noch bisher
unveröffentlichtes oder exklusives Material. Diese
Tatsache schmälert den Kaufreiz natürlich beträchtlich.
Wer also über 50% der enthaltenen Bands schon kennt, der
kann seinen Einkaufszettel ohne schlechtes Gewissen mit
anderen CDs füllen. Für Einsteiger könnte dieser
Soundtrack aber das Tor zum heavy metallischen Paradies
darstellen.
Roger W.
Punkte: keine Wertung Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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HELLFEST COMPILATION VOL 3
Golden Core Records
Die erfolgreichste Metalcompilation geht
mittlerweile in die dritte Runde. Wer die ersten beiden
Teile kennt, weiß, dass sich die Serie mit dem Metal von
heute beschäftigt und somit eine ganze Reihe moderner
Acts mit jeweils einem Song vertritt. Im
schwarz-silbernen Digipack präsentiert, bietet sie 35
Songs der guten Metalszene. Wenn man die auf dem
Doppelalbum enthaltenen Bands liest, hat man das Gefühl,
es wäre der Walk of Fame der härteren Metalgangart. Es
ist wieder ein guter Mix aus grossen, international
bekannten Bands und heissen Newcomern enstanden, die
Ihre Songs zum Besten geben. Schauen wir jetzt mal die
CD Nummero uno, die in silber gehalten ist, an. Das
Ganze startet mit Chimairas Resurrection voll los.
Weiter sind Bands wie Caliban, Volbeat, Paradise Lost
und Newcomer wie Sonic Syndicate und viele andere darauf
vertreten. Auch die Schweiz ist darauf mit den Walliser
Jungs von Samael vertreten. Das Ganze wird mit Cadavers
Soul Of A New Breed abgeschlossen. Danach heisst es der
Nackenmuskulatur eine kurze Pause gönnen und die in
schwarz gehaltene 2. CD in den CD Player legen. Der 2.
Teil wird von der Band Job For A Cowboy" eingeläutet, um
dann mit dem Song "The Serpentine Offering" von Dimmu
Borgirs aktuellen Longplayer "In Sorte Diaboli"
weitergeführt zu werden. Man könnte jetzt jede Band,
eine nach der anderen, auflisten. Aber das macht auch
fast keinen Sinn. Auf der zweiten CD geht es von den
Vikings Amon Amarth über die One Man Army And The Undead
Quartet hin zu Hatesphere, um mit den Niederländern von
Legion Of The Damned und ihrem Song "Infernal Wrath" das
Ganze zum Ende zu bringen. Die Compilation ist gut
aufgemacht in einem schönen, in Silber und schwarz
gestylten Pappschuber. Mit diesem Doppelschlag hat man
einen guten Überblick über die härtere Musikszene, da
das gestaltete Werk von keinem bestimmten Label getragen
wird. Es sind Bands von Labels wie Nuclear Blast,
Roadrunner Records, Metal Blade, Century Media etc.
darauf enthalten. Auch sind einige Newcomer und
unbekannte Bands zu hören, die ihren Job recht gut
machen. Ich finde Sampler immer eine feine Sache.
Speziell fürs Autofahren eignen sie sich gut, so kann
man Gas geben und hat trotzdem musikalische Abwechslung.
Andrè G.
Punkte:
keine Wertnung Hier bestellen für
37.90 SFr.
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TWILIGHT GUARDIANS - Ghost Reborn
Spinefarm Records/Musikvertrieb
Vereinfacht man Darwins Theorie der Evolution auf
ein populistisches Minimum, so kommt man zum berühmten
Schluss: Der Stärkste, anders, der Beste überlebt. Wer
im direkten Kampf ums tägliche Brot dann nicht mithalten
kann, der sucht sich seine Nische. Mehr oder weniger
passt diese Aussage dann auch auf den Metal, der
Lebensraum unzähliger Bands, die sich entweder im
direkten Vergleich mit ihren Artgenossen messen oder
ihre eigene Nische finden müssen. Nachdem die Finnen
Twilight Guardians mit ihren Alben "Tales Of The Brave"
(2000), "Wasteland" (2004) und "Sintrade" (2006) in der
Vergangenheit im Kampf um die Gunst der Melodic
Metal-Fans mit Truppen wie Masterplan, Nocturnal Rites
und Edguy eher den Kürzeren gezogen haben, versucht das
Quintett nun durch die neue Scheibe "Ghost Reborn", es
sich in der individuellen Nische gemütlich zu machen.
Waren Tastentöne, fabriziert von Jari Pailamo, schon auf
den Vorgängern fester Bestandteil des Sounds, so nehmen
sie nun einen noch dominanteren Platz im Klangkleid der
Skandinavier ein. Im ganz eigenen Verständnis von 'retro'
lässt man im flotten Opener "Glasschains", in "Bring It
On" oder "The Game" so typischen Melodic Metal mit Deep
Purple-Vibes der Coverdale-Ära verschmelzen, während man
sich in "Rainbow's Gold" und dem von einem Hauch
Foreigner beseelten "Walk The Line" am AOR der 80er und
frühen 90er orientiert, inklusive dem dazugehörenden
Tropfen Schmalz. Leider hat es sich dann aber schon mit
der scheuen Neuorientierung, und die übrige Hälfte der
10 Tracks von "Ghost Reborn" könnte bestenfalls noch als
B-Side einer Masterplan-Scheibe verwendet werden. Zu
abgenutzt, zu vorhersehbar und stereotyp sind sowohl
Harmonien, Gesangslinien wie auch die Strukturen der
Songs. Zwar nicht schlecht und hübsch anzuhören, aber
eben auch nicht auffallend, geschweige denn besonders.
Um Zeit zu schinden reicht zwar eine gewisse
Spezialisierung, doch um wirklich Überleben zu können,
müssen Twilight Guardian diese Entwicklung
weiterverfolgen.
Kissi
Punkte: 6.9 von 10 Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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NAUGHTY BOYS – R U Naughty Enough?
MusicBuyMail
Der Bandname Naughty Boys, der Albumtitel "R U
Naughty Enough?", das Coverartwork mit einer Menge
Knochen und roten Lippenabdrücken, das alles lässt
eigentlich nur einen Schluss zu: Sleazy Rock. Das
Gründungsjahr 1989 und selbst das Bandfoto, das fünf
Jungs zeigt, die auch optisch zu Hardcore Superstar oder
The Backyard Babies passen würden, scheinen nur den
Schluss Kick Ass Rock'n'Roll zuzulassen. So kann man
sich täuschen. Die Schweden spielen vielmehr reinen
Melodic/Hard Rock. Dies taten sie erstmals aber nur bis
'94. Die Fortsetzung folgte neun Jahre später und
resultiert nun im zweiten Album. Musikalisch versucht
man gar nicht, anders zu klingen als Ende der 80er.
Tradition wird also gross geschrieben. Ob man dies nun
kritisiert oder lobt ist reine Ansichtsache. Fakt ist,
dass die 'ungezogenen Jungs' ein talentiertes Händchen
für starke Melodien haben. Genau das ist das A und O im
Melodic/AOR-Bereich. Der Schwerpunkt des Songmaterials
liegt dabei aber ganz klar im softeren Bereich, sprich
Balladen bzw. Halbballaden sind übermässig stark
vertreten. Doch auch rockige, gitarrenlastige Klänge
sind auszumachen. Mit einigen groovigen und catchy
Melodien hat das Album durchaus starke Momente, leider
haben sich aber auch einige Füller eingeschlichen. Ab
und zu fehlt der Truppe zudem einfach der Biss. "R U
Naughty Enough" ist keineswegs ein Überalbum, hat aber
eine gesicherte Stellung im Mittelfeld.
Chris C.
Punkte: 6.8 von 10
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29.90 SFr.
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EMPTINESS – Oblivion
Agonia Records/Non
Stop Music
Im Gegensatz zu Finnland, hat man bei Belgien nicht
das Gefühl, dass jeder Einwohner in einer Metal-Band
spielt und an weiteren 666 Projekten beteiligt ist, oder
könnt ihr mir aus dem Stehgreif mal ein Dutzend
belgischer Bands aufzählen? Nun, auch ich hege den
Verdacht, es gibt mehr Balisto-Sorten als über die
Landesgrenze hinaus bekannte Stahl-Combos. Wären da nur
nicht Enthroned, welche selbst bei uns hel(l)vetischen
Pandabärchen einen durchaus hohen Bekanntheitsgrad
erworben haben. Mit "Phorgath" und "Olve" haben
Emptiness einen bestehenden und Ex-Musikanten von
Enthroned mit an Bord, jedoch wandeln die Herren hierbei
nicht auf einem Nachahmungspfad, sondern vereinen Black
und Death Metal zu einem deftigen Bastard. Ein Bastard,
der roh, dreckig und vom ersten Takt an recht aggressiv
aufkeimt mit dem Opener "Truth Of Trinity", welches
schwergewichtig mit Black Metal seinen Einstand feiert,
jedoch gegen Schluss die Death Metal-Richtung einschlägt
und richtig schön fies anrollt. Ja anrollt und auch
überrollt wie bei "Feeding Force", das zwischendurch in
die Brutal/Death Metal-Zone eintaucht. Erstmals
überrascht werde ich bei "Crushing Ignorance", da sind
doch tatsächlich Strukturen einer Melodie vorhanden,
welche unter typisch nordländischen
Schwarzschrummelriffs hervorquellen, solche Momente sind
aber eher spärlich gesät auf "Oblivion", welches mehr
von Hass und Brutalität genährt wird. Richtig gut erden
Emptiness, wenn sie sich auf eine Richtung einigen
können wie beim Death Metal-lastigen "Guilty To Exist"
oder mehr Black Metal-gewichtigen "Exhausted Forms",
zwischendurch klappt auch die Mixtour, was mit "Slave"
bewiesen wird, jedoch passiert es auch gerne, dass man
in einem Song den roten Faden verliert und nicht so
richtig weiss, wohin Emptiness nun gehen wollen. Fazit:
Wer auf Melodien verzichten kann und nicht auf ein Genre
fixiert ist, sollte mit Oblivion eine Proberunde
einlegen.
R.K.
Punkte: 6.6 von 10
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27.90 SFr.
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TRANSILVANIAN BEAT CLUB - Das Leben soll doch schön
sein
Massacre Records/Musikvertrieb
Yantit, Blutknecht, Dr. Franzenstein... Das klingt
nach einer Aneinanderreihung komischer Worte oder nach
Pseudonymen einer skandinavischen Black Metal-Band.
Nichts dergleichen ist der Fall. Es handelt sich hierbei
um die, zugegeben etwas komischen, Pseudonymen der
Mitglieder des Transilvanian Beat Club, kurz TBC. Der
Club besteht aus Teilen der Ewigheim-Liveband und aus
dem Dunstkreis um Eisregen. TBC bringen ihre von Tod,
Sex und Suff handelnden Texte in deutscher Sprache
unters Volk. Die Musik würde ich als straighten
Rock'n'Roll-Metal bezeichnen. Die Songs mit so komischen
Titeln wie "Das Leben soll doch schön sein" oder "Der
Mann am Strick (sterben gehen Part 2)" rocken schön nach
vorne los. Auch die Instrumentierung ist gut, ein
musikalisches Potpourri! Man ist schnell mal geneigt,
mit dem Fuss den Takt mitzuwippen oder gar mitzusingen.
Yantit, seines Zeichen Gitarrist und Sänger der Combo,
hat eine genial rauhe Stimme mit etwas Punk-/Mittelaltermetal-Touch.
Laut der Bandbiografie auf www.myspace.com entstand die
Band im Jahre 2005 in Thüringen als Folge exzessiver
Besäufnisse. Mittlerweile liegt Ihr zweiter Output vor,
und es ist noch kein Ende abzusehen. Die Songs von "Das
Leben soll doch schön sein" bewegen sich meistens im Mid
Tempo-Bereich. Track 5 ist eine schöne Ballade, der Text
handelt nicht etwa von Herzschmerz sondern vom Tod von
Pavel, dem Säufer, daher ist er eher was für die
depressive Seite des Herzens. Der an sechster Stelle
stehende Song "Road To Transilvaningen Road" verfügt
über den einzigen englischen Text auf diesem gelungenen
Album. Der letzte Song "Bauer im Ruin" bringt's auf
stolze 15 Min. Spielzeit. Die Band passt für mich
wunderbar in kleinere Locations, die verraucht sind und
wo es genügend Gerstensaft gibt. Da geht die Post
sicherlich gut ab. Der vorliegende Tonträger ist
sicherlich gut gemacht und geht ins Ohr, mit der Zeit
wird das Ganze aber etwas eintönig. Fans des
Mittelaltermetals und solche, die auf
Rock'n'Roll-lastigen Sound stehen, könnten Gefallen an
dem Album finden. Für die Sammler unter euch gibt es
auch diesmal wieder eine auf 200 Stück limitierte
Edition in einer stilgerechten Holzbox.
Andrè G.
Punkte: 6.5 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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FINSTERFORST - Weltenkraft
Heavy Horses Records
Endlich ist das langersehnte erste Album der
Freiburger Band Finsterforst veröffentlicht. Nach der
sehr ansprechenden Mini-CD waren die Hörer heiss auf
neuen Stoff, den sie jetzt auch besonders heiss serviert
bekommen. Etliche Gastmusiker haben bei "Weltenkraft"
mitgewirkt, z.B. Leute von Eluveitie. Die neue Scheibe
ist länger, aber leider auch langatmiger und nicht mehr
so frisch, wie es damals "Wiege der Finsternis" war. Das
Akkordeon wird zwar wieder sehr gut in Szene gesetzt und
auch die Flöten kommen keinesfalls zu kurz. Dazu kommt
noch, dass das Keyboard hymnisch eingesetzt wird, so
dass der Hörer Musik voller Dramatik und Epik geniessen
kann. Wäre da nicht, und dieses 'wäre' sollte man jetzt
als dick unterstrichen betrachten, die Stimme von Marco
Schomas, die bereits nach einer Minute nicht mehr
gefällt. Durchschnittliches Herumgekreische ohne
Abwechslung, und wenn ich sage 'ohne Abwechslung', dann
ist es auch wirklich traurigerweise absolut der Fall,
dass die Vocals nerven und die gesamte Unterhaltung der
Musik zur Sau machen. Musikalisch sind die Jungs wie
gesagt gut, typischer Hüpf-Folk Metal, mit allem, was
dazugehört. Aber "Weltenkraft" geht in Odins Namen
einfach zu lang, denn nach einer halben Stunde hat man
von dieser künstlich aufgebauten Spannung und dem
Akkordeon genug. Trotzdem werden wohl Freunde des
tanzbaren Metals begeistert sein und stundenlang im
Zimmer herumturnen können. Den meisten kann ich das
Album als 'für Zwischendurch' empfehlen. Ein Kauftipp
ist es nie und nimmer und vor allem wegen der Stimme
auch kein überragendes Werk.
Yannick S.
Punkte: 6.5 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 35.90 SFr.
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THREE HEADED MONSTER - Three Headed Monster
Melissa Records
Man mag mich Banause, Kleingeist oder
Scheuklappenträger schimpfen, doch beim Hören von 90%
allem instrumentalen Metal-Materials kann ich mich des
Gefühls nicht erwehren, dass da ganz einfach der Gesang
fehlt. Denn wenn wir ehrlich sind, dann braucht es
gerade in der Rock-Musik mehr als nur einen guten
Gitarristen, um die Stimme eines guten Frontmanns zu
ersetzen. Die instrumentalen Headbanger Three Headed
Monster aus den Vereinigten Staaten haben gleich zwei
überaus versierte Saitenmalträtierer in ihren Reihen,
Chris Kessaris bzw. Chris Cecchini mit Namen, und
meistern ihre Sängerlosigkeit über weite Strecken auch
durch reichlich Abwechslung, nur so triefend von
metallischer Kreativität, mit Bravour. Mit virtuosen
High Speed-Läufen Dragonforce zum Duell herausfordern,
durch Old School-Riffs Triviums Drittling Dampf machen,
bei den cleanen Teilen Iced Earths Sinn für Atmosphäre
teilen, zu all jenem ist das junge und tighte Quartett
in der Lage, doch letzten Endes bleiben ihre mit Liebe
zum Detail strukturierten Songs eben Instrumentals, die
sich trotz catchy Melodien voller 80er-Verneigungen und
abgefahrener Fingerarbeit eher für den Hintergrund
eignen, als dass man sich ihnen mit voller
Aufmerksamkeit widmet. Eine Scheibe also, die in bester
Sechssaiter-Helden-Manier nicht wirklich mehr Leute
interessieren kann als Gitarristen selbst. Auf die
Gefahr hin, dass ich wieder mit den am Anfang genannten
Worten beschrieen werde: Ich vertrete die These, dass,
würde man einen Sänger einbauen, hier genug Material für
zwei superbe Metal-Alben traditionellen, aber auch
zeitgenössischen Stils hätten entstehen können. Die
fetten Riffs und furiosen Licks tun mir schon beinahe
leid...
Kissi
Punkte: 6.4 von 10
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29.90 SFr.
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RANDOM DAMAGE - Human Flytrap
MusicBuyMail
Seien wir mal ehrlich Leute, die 1994 von Ray
Hartmann, seines Zeichen Drummer von Annihilator,
gegründeten Random Damage haben bis heute keinen aus dem
Sockel gehauen, und werden das auch weiterhin mit ihrem
wiederveröffentlichtem Album "Human Flytrap" nicht tun.
Ray Hartmann ist ein guter Drummer, das steht ausser
Frage, sonst würde er ja auch nicht bei Annihilator die
Felle verdreschen. Aber es kann halt auch nicht jeder
Musiker gute Songs schreiben wie zum Beispiel sein Boss
Jeff Waters. Thrash Metal finden wir auf "Human Flytrap"
sozusagen keinen. Die Kanadier zielen eher in die
Richtung von Alice In Chains oder Soundgarden, ja man
nennt es auch Grunge mit einem Schuss Nickelback. Auf
dem Zettel der Plattenfirma steht zwar: File under:
Heavy Metal! Klar kann man für Random Damage auch diesen
Oberbegriff nehmen. Doch wie schon Anfangs erwähnt,
werden die Kanadier mit ihrer neuen Scheibe leider
keinen Blumentopf gewinnen, denn dafür ist die
'menschliche Fliegenfalle' zu ideenlos. Höhepunkte sucht
man vergebens, die Scheibe rauscht an einem vorbei, ohne
ein 'Aha'-Erlebnis zu hinterlassen. Schlusswort an den
guten Ray: Bleib bei deiner Band Annihilator und
verschone uns mit deiner Soloband. Sorry Ray, klingt
'Hart', aber mit Random Damage wirst du definitiv nicht
Millionär.
Daniel J.
Punkte: 6.1 von 10
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29.90 SFr.
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IGNITOR - Road Of Bones
Cruz Del Sur Music
Als ich das erste Mal via Fernseher mit unser allen
Lieblingen Tokyo Hotel gequält wurde, da fragte ich mich
ernsthaft, ob das Wesen am Mikro nun Männlein oder
Weiblein sei. Beim ersten Durchhören des offiziellen
Debuts der texanischen Old School-Metaller Ignitor
stellte sich mir diese Frage erneut, einfach in
umgekehrter Richtung. Denn was beim ersten Hinhören nach
einem nicht immer über alle Zweifel erhabenen
Underground-Shouter männlichen Geschlechts klingt, das
ist in Wirklichkeit das Organ einer gewissen Erika, die
gesanglich nur ganz selten, zum Beispiel bei den Screams
des hervorragenden Smashers "March To The Guillotine"
oder beim bombastischen Chor-Einstieg zu "God Of
Vengeance", an eine Frau hinterm Mikro erinnert. Zu
Beginn etwas verwirrend, vielleicht gar irritierend, ist
bei Ignitor aber nicht nur die Geschlechterfrage -
übrigens wird die eine der beiden Klampfen der Band von
einer Amazone namens Annah Moore geschwungen - sondern
auch das Material von "Road Of Bones" an sich. Während
gewisse Songs wie das schräge "Scarlet Enigma" oder das
wohl ungewollt komisch wirkende, unnachvollziehbare "Hymn
Of Erin" diesen Eindruck auch nach mehrmaligem Hören
nicht wegkriegen, verschwindet dieser Eindruck nach und
nach. Leider können danach aber eine ganze Reihe von
Songs, den flotten Opener, das schon erwähnte "March To
The Guilloutine" mit seinem furiosen Refrain und das
gesanglich mehr als überzeugende "Castle In The Clouds"
mal ausgenommen, immer noch nicht wirklich überzeugen.
Zeugen Intros (als Paradebeispiel die elegischen
Doppel-Lead-Gitarren von "God Of Vengeance") oder
dramatische Breaks und Solo-Teile wie in "Wings Of The
Blackheart" von einigen vielversprechenden Ideen, so
bleiben Strophen und vor allem Refrains oftmals blass,
vermögen schlicht nicht zu zünden. Ganz ausser
Konkurrenz steht am Schluss ein an Manowar erinnernder
True Metal-Stampfer mit dem verheissungsvollen Namen
"Reinheitsgebot". Mit einem Augenzwinkern wird in diesem
meist in Deutsch gehaltenen Text zwei Dinge verbunden,
die seit jeher fest zusammen gehören: Metal und Bier.
Wer in bester Joey DeMaio-Manier Phrasen wie "Lied vom
flüssigen Gold" oder "Geschrieben mit Leder, Bolzen und
Stahl" von sich gibt, der verdient wirklich einen
Bonuspunkt. Prost!
Kissi
Punkte: 6.0 von 10
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27.90 SFr.
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ACTION – Action
Frontiers Records/Disctrade
Aus dem Hause Frontiers kommen Monat für Monat
Melodic-Alben neuer Bands. Das italienische Label hat
sich bekannterweise auf diesen Stil spezialisiert und
legt dementsprechend Wert auf Qualität. Auch Action
bilden da keine Ausnahme. Trotzdem macht sich in diesem
Genre grundsätzlich eine gewisse Eintönigkeit breit.
Innovation ist im AOR-Bereich Mangelware. Leider muss
auch diese Formation in den gleichen Topf geworfen
werden: Die Wurzeln von Action reichen aber weit zurück,
nämlich bis ins Gründungsjahr 1985. In den späten 80ern
konnte man in Amerika einen gewissen Bekanntheitsgrad
als Support von Quiet Riot, Firehouse, Slaughter, Rough
Cutt und Zebra erreichen. Mit der Veränderung der
Musikszene in den 90ern war dann auch mit Action schluss.
Zehn Jahre später fanden die Musiker wieder zusammen,
und als Resultat halten wir nun dieses selbstbetitelte
Album in den Händen. Oft wird in diesem Genre durch die
Mithilfe namhafter Musiker ein Album einer praktisch
Unbekannten Formation deutlich aufgewertet. Gerade diese
Tatsache kann eine 08/15-Platte interessant machen.
Leider lässt sich auf dieser Scheibe kein einziger Name
entdecken, den man schon irgend einmal gehört hätte. Das
alles bedeutet nicht, dass man am handwerklichen
Geschick, am Gespür für schöne Melodien oder am
produktionstechnischen Können der Musiker zweifeln
müsste. Dem Ergebnis fehlen aber Songs, die Eindruck
hinterlassen, irgend etwas, das Action vom Durchschnitt
abhebt. For AOR-Fans only.
Chris C.
Punkte:
6.0 von 10 Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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GARY HUGHES - Veritas
Frontiers Records/Disctrade
Nachdem sich Hughes' Stamm-Combo Ten letztmals,
genauer gesagt 2006 mit "The Twilight Chronicles"
bemerkbar gemacht hat, kommt nun der Chef der britischen
Rock-Institution mit einem weiteren Solo-Werk um die
Ecke geschossen. Wie es sich für Releases von Frontiers
häufig gehört, zieren einige Musikerkollegen die Liste
derer, die bei "Veritas" mitgeholfen haben. Auf den
ersten Blick sagen mir die Namen allerdings nichts...,
nein überhaupt nichts! Wie dem auch sei, schwimmen die
ersten zwei Songs schwer im Fahrwasser von Ten. Das
überrascht eigentlich nicht wirklich. Hingegen erweist
sich "In My Head" als erschreckend uninspiriert und auch
"Time To Pray" will nicht so recht in die Gänge kommen.
Besser schneidet derweil die Halbballade "Wide Awake in
Dreamland" ab, die wiederum über die melodischen
Qualitäten verfügt, für die man Gary Hughes kennt und
schätzt. Auch "I Pray For You" kann trotz etwas poppiger
Note locker dazu gezählt werden. Dass man sich auf einem
Solo-Album abseits der gewohnten Pfade austoben kann,
ist völlig legitim, aber wer sich grundsätzlich nur
wenig von der angestammten Wirkungsstätte entfernt, muss
sich entsprechend an ihr messen lassen. Unter diesem
Gesichtsspunkt hinterlässt "Veritas" einige Fragezeichen
bezüglich der Ernsthaftigkeit. Auch wenn knapp kein
Totalausfall zu beklagen ist, leidet dieser Silberling
stark an mittelmässigem Songwriting, was man von einem
Profi wie Gary eigentlich nicht erwartet. Ein paar der
insgesamt zwölf Songs, vorab die langsameren Vertreter,
können zwar noch etwas reissen, aber die durchwegs guten
bis sehr guten Alben von Ten sind diesem insgesamt
halbgaren und somit unnötigen Release der Reihe "Werke,
die die Menschheit nicht braucht" klar vorzuziehen.
Hoffentlich färbt das nicht auf den Nachfolger von "The
Twilight Chronicles" ab!
Rockslave
Punkte:
6.0 von 10 Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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AVANTASIA – Lost In Space Part 1 + 2
Nuclear Blast/Musikvertrieb
Die Aufnahmen zum neuen Avantasia-Album bei Sascha
Paeth scheinen eine ganze Stange Geld gekostet zu haben.
Und dies will der kleine Mann mit der grossen Stimme
sich wieder zurückverdienen. Dies macht der Sänger von
Edguy in erster Linie mit grossartiger Musik, anderseits
aber auch mit einer mehr als fragwürdigen Preispolitik;
Zumindest, was die Schweiz betrifft. Aber sprechen wir
zuerst über die dargebotene Musik auf diesen zwei
Singles. Die ist eingängig, knallt, rockt und erinnert
im Falle von "The Story Ain't Over" von Single 1 an Meat
Loaf. Um das Ganze zu versüssen, hört man neben Sammets
Stimme auch immer wieder die von Jorn Lande, Amanda
Sommerville, Bob Catley (Magnum, nur auf Part 1) und
Michael Kiske (Ex Helloween, nur auf Part 2). Das
musikalische Niveau ist hoch und kann sich mit den 4
enthaltenen Coverversionen durchaus messen. Ein weiterer
genauerer Blick enthüllt, dass die von Nuclear Blast
marktschreierisch verkündeten je 5 'exclusive Non
Album-Tracks' bei Part 1 genau genommen nur einer ist.
Bei den restlichen 4 handelt es sich um 2 Coversongs,
einem 43-sekündigen Intrumental und einem weiteren,
neben dem Titeltrack ebenfalls auf dem künftigen Album
enthaltenen Song. Auf Part zwei sieht die Sache nur
leicht besser aus, sind es da doch zwei exklusive
Eigenwerke. Dafür bekommt man den Track "Lost In Space"
in einer zusätzlichen Epic-Version. In Deutschland
gibt's die Singles für je 7 Euro, ein fairer Preis.
Wieso man in der Schweiz aber je 18 – 20 Franken zahlt,
bleibt mir schleierhaft. Da bleibt nur der (legale)
Download. Fassen wir zusammen: Für die Songs gibt's von
mir 8.9 Punkte, für die Veröffentlichungspolitik aus
Donzdorf null. Null geht nicht, nehmen wir also 0.1.
Addieren wir 8.9 und 0.1 und teilen das Ganze durch
zwei, erhalten wir das Resultat. So tief?! Schade, denn
rein musikalisch sind diese Singles eine Anschaffung
durchaus wert.
Roger W.
Punkte: keine Wertung
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19.90 SFr.
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INSOMNIUS DEI – Illusions Of Silence
Firebox
Records/Non
Stop Music
Jaja, unsere Aussies haben’s echt nicht leicht. Wenn
man danach fragt, ob man eine Band von Down Under kennt,
werden meistens AC/DC oder Rose Tattoo genannt. Also
alles nur im hartrockigeren Bereich? Mitnichten! Wer
gedacht hat, in der ehemaligen Sträflingskolonie der
Briten würde nur locker flockig vor sich hin gerockt,
der irrt gewaltig, denn auch hier kennt man den
ultraschweren, alles niederwalzenden Doom. „Illusions Of
Silence“ braucht sich denn auch nicht hinter solchen
Giganten wie Dolorian oder Ahab zu verstecken, auch wenn
Insomnius Dei nicht einen direkten Frontalangriff
starten, sondern mehr mit langsamen Lavariffs aufwarten,
um danach fies grinsend und kellertief growlend sowie im
Ansatz kreischend das Messer in den Rücken des Hörers zu
treiben. „A Funeral Sky“ ist mit seinen knapp zwei
Minuten Spielzeit denn auch die Ausnahme und
Verschnaufspause des Albums zugleich, wirkt aber
irgendwie unfertig und hinterlässt einen
unbefriedigenden Eindruck. Was aber nichts am
Gesamteindruck des Debuts zu ändern vermag, vertrackte
Melodien mit variablem Gesang wechseln sich im
Minutentakt ab, stellenweise erinnert die
Horror-Atmosphäre gar an The Vision Bleak. Über die
Produktion muss man auch nicht viele Worte verlieren,
denn es wäre effektiv ein Segen, wenn alle
Erstlingswerke dermassen sauber und klar produziert
würden wie hier geschehen. Da steckt noch viel Potential
dahinter, man mag daher auf eine Fortsetzung mehr als
nur gespannt sein.
Toby S.
Punkte:
5.6 von 10
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27.90 SFr.
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INFECTION CODE - Intimacy
Beyond Production/Non
Stop Music
Im Piemont gibt es nicht nur Kirschen für Mon Chéri.
Seit gut acht Jahren lärmen dort vier Jungs herum. Das
sind Gabriele (Vocals), Davide (Guitar), Enrico Cerrato
(Bass/Keyboards) und Riky Pozio (Drums). Sie haben sich
ganz dem Industrial Metal mit Hardcore- und
Thrash-Einflüssen verschrieben. Ihr Sound ist eine
Mischung aus der Brutalität des Thrashs, der Kälte des
Industrials und zeitweise der Explosivität des Hardcores.
Zwischen dem zweiten Longplayer "Sterile" und dem neuen
Album "Intimacy" gab es im Bandgefüge gewisse personelle
Veränderungen. Was vielleicht auch dazu führte, dass auf
dem vorliegenden Album mit den Sounds mehr
experimentiert wurde. Der Tonträger wurde von Billy
Anderson produziert, der sich einen Namen mit
Produktionen für Neurosis und Melvins gemacht hat. Er
leistete saubere Arbeit mit Infection Code! Der Sound
klingt fett und ist gut gemischt. Der erste Song auf "Intimacy"
beginnt mit einem sphärischen Teil mit einem italienisch
gesprochenen Text, welcher dann nahtlos in einen
schleppenden Part übergeht, um zum Schluss so richtig in
die Fresse zu hauen. Das Album enthält relativ lange
Songs, zwischen 4.35 und 6.52 Min. Der Gesang wechselt
immer wieder von Industrial zu Thrash zu Hardcore, aber
beinhaltet leider zu wenig Kraft und Energie. Beim
Drumsound ist es ähnlich: Da fehlt auch die treibende
Kraft und Aggressivität. Man hat eh das Gefühl, dass
Bass, Gitarre und Drums nur als Untermalung des Gesangs
und der Keyboards benötigt werden, die das ganze Werk
dominieren. Mir fehlt die Abwechslung. Es hat auch zu
wenig musikalische Highlights auf dem Tonträger. Für
Liebhaber elektronischer Sounds und Freunde von Bands
wie Nine Inch Nails ist "Intimacy" sicher was. Einfach
mal reinhören. Wer aber auf die 'klassische' Variante
steht, sollte sich eher ein Mon Chéri gönnen, wenn er
etwas aus dem Piemont haben will.
Andrè G.
Punkte:
5.5 von 10
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27.90 SFr.
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LANA LANE - Red Planet Boulevard
Frontiers Records/Disctrade
Die bezaubernde Lana Lane bringt durchschnittlich
ein Album pro Jahr heraus und mischt mit ihrer
einzigartigen Stimme auch gerne mal bei Ayreon, Gary
Hughes oder ihrem Ehemann Erik Norlander mit. Letzterer
hat auch das vorliegende Album wieder mal produziert und
als Bassist und Keyboarder kräftig mitgemischt. Nach dem
Vorgänger "Lady MacBeth" ist Frau Lane nun mit Songs am
Start, die sie und Erik geschrieben haben. Über die
Stimme braucht nicht diskutiert zu werden, die ist wie
üblich einfach grossartig. Doch bei der Musik scheiden
sich die Geister zweifellos. Bis auf die Highlights
"Save The World" und "The Sheltering Sorrow" mit seinem
anmutigen Gitarrensolo klingt alles sehr ähnlich und
verwaschen. Vielleicht sollte die gute Lana nur noch
alle zwei Jahre ein Album veröffentlichen, dafür aber
mit etwas mehr Pfeffer, sonst läuft sie nämlich Gefahr,
in "Lana Lame" umbenannt zu werden. "Red Planet
Boulevard" ist leider nicht mehr als unspektakuläre
Fahrstuhl-Musik, da hilft auch die ausgezeichnete
Produktion nicht weiter. Selbst grosse Fans sollten sich
dieses Album vor dem Kauf gründlich anhören, denn Lana
Lane hat in der Vergangenheit schon deutlich bessere
Releases auf die Beine gebracht.
Maiya B.
Punkte:
5.1 von 10
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und bestellen für 27.90 SFr.
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COLOSSEUM - Chapter 1: Delirium
Firebox
Records/Non
Stop Music
Ohne es nachzuprüfen war ich zuerst der Meinung,
dass sich mit Colosseum ein weiterer Prog Rock Dino aus
der Versenkung zurückgemeldet hat. Dem ist aber nicht
so, denn wo früher ein gewisser Gary Moore und eine Zeit
lang auch Cozy Powell (R.I.P.) mitgewirkt haben,
beansprucht nun eine Funeral Doom Band aus Finnland den
gleichen Namen. Wie das möglich ist, weiss ich nicht,
aber es gibt ja noch etliche weitere Bands gleichen
Namens, die man auseinander halten muss, wie zum
Beispiel Killer (Schweiz und Belgien) oder als extremes
Beispiel Ritual, von denen es bei rockdetector.com nicht
weniger als 17 (!!) verschiedene Einträge gibt. Die
finnischen Colosseum haben mit "Chapter 1: Delirium"
ihre erste Langrille am Start. Da meine Wenigkeit
eigentlich querbeet auf Rhythmisches aller Art steht,
versetzt mich der Opener "The Gate Of Adar" fast in ein
Wachkoma. Minutenlang erklingt das gleiche Thema in Form
von übermässig stark keyboardbetontem Funeral Doom mit
sehr düsterem und tiefem Gesang. Dann und wann setzt
auch eine Lead-Gitarre ein, die jeweils eine immerhin
schöne Melodie absetzt. Zeitweilen klingt es wie eine
Mischung aus den alten Genesis mit Dan Swanö (Edge Of
Sanity) am Gesang. Noch langsamer und mit fast noch
lauteren Keys als vorher (*sic*) geht das Ganze bei "Corridors
Of Desolation" weiter. Selbst austretende Lava ist noch
schneller unterwegs. Obwohl bombastisch anmutend und
total raumfüllend, zieht einen diese Depro-Mucke voll
den Bach runter. Gleiches gilt für das 13-minütige (!)
Epos "Weathered", das erst gegen Schluss mit der Double
Bass-Drum sich wenigstens etwas griffiger zeigt. Leider
wird das äussert zähe und megaklebrige Soundgebilde viel
zu selten durch rhythmischere Parts bereichert, sodass
dieses Teil mehr was für triste Schwarzwurzeln, als für
bewegungsfreudige Matten- und Nackenschwinger ist. Wie
gesagt strahlt der Key-Sound in Richtung der frühen
Genesis, Vangelis, Pink Floyd ("Animals") und Konsorten.
Fans von Edge Of Sanity kommen hier eventuell auf ihre
Kosten. Ansonsten, vor allem wenn man sich mal den
ätzend langweiligen und öden Gesang wegdenkt, entpuppt
sich "Chapter 1: Delirium" unter anderem als überaus
fett produzierter Tonträger. Das alleine führt jedoch
freilich nicht dazu, dass sich dieses langatmige Teil
jemals wieder in meinem CD-Player drehen und somit
elendiglich in der Versenkung verschwinden wird.
Rockslave
Punkte:
5.0 von 10
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ANGELS & AIRWAVES - I-Empire
Geffen/Universal Music
Da will einer auf Teufel komm raus U2 bis ins
hinterste Detail kopieren. Und dieser eine nennt sich
Tom DeLonge, war Sänger bei Blink 182 und hat jetzt
scheinbar seine eigene Band Angels & Airwaves ins Leben
gerufen. Nach der ersten Scheibe "We Don't Need To
Whisper", die eigentlich keine Sau bemerkte, wird das
bei dem neuen Werk, das sich "I-Empire" nennt, auch
nicht anders sein. Mister DeLonge hat sehr
wahrscheinlich zu wenig Kohle gescheffelt bei seinem
letzten Arbeitsgber Blink 182, denn der seichte Rock von
"I-Empire" ist doch extem auf Kommerz ausgerichtet. Da
hat sich der Ex Punk-Sänger wohl gedacht, wenn sich U2
so gut verkaufen, werden wir das auch schaffen. Sorry
Leute, aber diese Scheibe ist ganz und gar überflüssig,
denn wenn wir guten Rock hören wollen, greifen wir oder
doch zumindest der Schreiber dieser Zeilen (der von
diesem Werk ziemlich angepisst ist) einfach zum
Original. Ich wage doch zu behaupten, dass Angels &
Airwaves die nächsten fünf Jahre nicht überleben werden,
eher wird es sicher wieder eine Reunion von Blink 182
geben, was für mich eigentlich auch eine Katastrophe
wäre. Also alles in einem: Mehr als fünf Punkte wäre
anderen Musikern gegenüber, die sich mit Herzblut bei
ihren Bands um ehrliche Musik bemühen, ungerecht. Fazit:
Pure Rohstoffverschwendung!
Daniel J.
Punkte:
4.9 von 10
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27.90 SFr.
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BELENOS - Chemins de Souffrance
Northern Silence Productions/Non
Stop Music
Ist es nicht so, dass man eine Band nach 4 Alben und
3 Demos langsam kennen sollte? Belenos waren mir
sicherlich ein Begriff, aber die Musik der Band kannte
ich nicht. Komisch, denn normalerweise kennt man die
Band ja wegen ihrer Musik. Die Franzosen machen jetzt
bereits seit 9 Jahren Musik und kommen leider auf keinen
grünen Zweig. Mit dem neuesten Album "Chemins de
Souffrance" wird ihnen das unglücklicherweise wohl
wieder nicht gelingen, denn obwohl man auch noch einmal
das 2. Demo überarbeitet und vier neue Songs produziert
hat, kann die neue/alte Scheibe absolut nicht
überzeugen. "Chemins de Souffrance" ist niemals
schlecht, aber einfach nicht mitreissend. Der brachiale,
keltische Black Metal, der düster und auch irgendwie
satanisch wirkt, kann keine Spannung aufbauen und
plätschert hinter meinem Rücken so daher. Es ist
schwierig zu sagen, weshalb Belenos seit Jahren immer
ein Begriff sind, aber keiner kennt die Musik wirklich.
Aber ich glaube, es liegt daran, dass die Band einfach
zu langweilig ist. Die Ideen wären gut und auch die
Ansätze stimmen. Trotzdem fehlt dem Gehämmere eine
Struktur, der Stimme die Abwechslung, den Melodien etwas
Besonderes. Aber das ist sicherlich auch der springende
Punkt: Belenos sind nichts Besonderes. Es ist bloss
Celtic/Black Metal-Standard, und zwar 08/15 der obersten
Liga. Belenos ist wie gesagt nicht schlecht, die
Franzosen spielen jetzt seit 9 Jahren ihre Musik und
wahrscheinlich haben sie gar keinen Bock mehr, ihre
Musik zu verändern. So leid es mir tut, es kommt mir so
vor.
Yannick S.
Punkte: 4.5 von 10
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ABSENTIA LUNAE - In Vmbrarvm Imperii Gloria
Sol Invictus Records/Non
Stop Music
Dass ich nicht lache, da will wieder einmal eine
italienische Black Metal-Band so klingen wie Mayhem und
Co. In Wahrheit spielen die vier Italiener von Absentia
Lunae zwar Black Metal, aber absolut anderen, als dass
die Norweger tun. Aggressiv, schnell, gewaltig, böse,
progressiv und dermassen krank, dassdem Hörer das Blut
in den Adern gefriert. Die Drumparts sind so abartig
schnell, dass ich nicht glauben kann, dass ein echter
Schlagzeuger am Werke sitzt. Doch wie es scheint ist die
gesamte Aufnahme nicht computergesteuert. Gewaltig!
Trotz der Schnelligkeit passen die Drums nicht ins
Konzept, vor allem nicht, weil sie miserabel aufgenommen
wurden. Ansonsten gibt es weder viel auszusetzen noch
irgendwas zu loben. Insgesamt nichts Anderes als
typischer italienischer Black Metal, der dazugehören
will, es aber nicht ganz auf die Reihe kriegt. Die
Vocals sind abwechslungsreich, aber dennoch nicht
ansprechend. Die düsteren, kalten Melodien sind
einzigartig, aber leider nicht genügend in Szene
gesetzt. "In Vmbrarvm Imperii Gloria" ist, wie der
Albumname schon sagt, so trve, dass es bestimmt wieder
etliche Black Metal-Fans gibt, die die Italiener
vergöttern werden. Es ist aber darum besonders schade,
dass solche Bands dafür aber nicht einmal richtig gut
sein müssen. Hauptsache, die Musik ist krank und böse
und es schreit ein beknackter Sänger im Zeugs herum,
wobei die Stimme meistens noch mit dem Synthesizer
unterstützt wird. Absentia Lunae haben aber mit ihrer
Progressivität etwas Spezielles, möchte schon fast sagen
Irritierendes in die düstere, schwarze Welt gelassen.
Immer wieder trumpfen diese Teile auf und man kann
aufatmen, weil man spürt, dass die Jungs doch ein
kleines bisschen innovativ und eigenständig ans Werke
gegangen sind. Ansonsten ist die Scheibe mehr schlecht
als recht, und ich kann nur den 'Obertrven' einen Kauf
empfehlen. Den Anderen empfehle ich andere Kaliber des
Black Metals.
Yannick S.
Punkte:
4.0 von 10
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FURY'N'GRACE – Tales Of The Grotesque And The
Arabesque
Dragonheart/Musikvertrieb
Dies ist ein Album für stille, einsame Momente. Wer
dann damit noch nichts anfangen kann, der geniesse noch
ein weiteres Glas Rotwein oder schnüffle an einem
weiteren Joint. Und plötzlich öffnet sich einem die
ganze Tragweite von Fury'N'Grace. Da ich mir diese
Drogenprozedur selber nicht antun wollte, klang für mich
"Tales Of... " schlicht sehr verwirrend, wie ein
gemaltes Bild, welches keine klaren Formen und Konturen
zeichnet. Was mich zur Annahme bringt, dass es sich hier
um wahre Kunst handelt. Ganz nüchtern betrachtet ist
"Tales Of... " überambitionierter Progressiv-Metal, der
mit 8 Tracks und auf über 70 Minuten nicht einen Refrain
beinhaltet. Dies stellt eine beachtliche Leistung dar,
erschwert einem aber ungemein den Zugang. Die einzelnen
Liedteile scheinen willkürlich zusammengesetzt zu sein,
der Gesang zu eintönig. Generell gibt es keine Stellen
mit Wiedererkennungswert, und trotzdem klingt alles
irgendwie gleich. Die Songs auseinander zu halten ist
schwer. Man merkt nicht mal, wann einer zu Ende ist und
wann der nächste beginnt. Witzig sind die zum Teil
minutenlangen, an Pink Floyd erinnernden Stellen, bei
denen man nur noch komische Geräusche hört. Wer
sperriges Material als freudige Herausforderung
betrachtet, kann hier ruhig zugreifen. Allen anderen
rate ich ein weiter Bogen um Fury'N'Grace zu machen.
Roger W.
Punkte:
4.0 von 10
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DARK THE SUNS – In Darkness Comes Beauty
Firebox
Records/Non
Stop Music
Die Schwemme an Gothic-Bands aus dem höheren Norden
scheint nicht abzunehmen, man ist beinahe versucht, sich
zu fragen, ob denn da entweder ein Nest oder eine Fabrik
sei, die am Laufband solche Truppen ausspuckt. Wie dem
auch sei, Dark The Suns bedienen sich althergebrachter
Elemente, die heutzutage wohl oder übel jeder Fraktion
zum kurzweiligen Charterfolg verhelfen. Was jedoch
auffällt, ist die Betonung der Keys und der stellenweise
abwechslungsreichen Vocals, die meistens gegrowlt, ab
und an geflüstert und einmal sogar zweistimmig
daherkommen. Und hier kommen wir auch schon bereits zu
den grössten Schwächen dieser Scheiblette: Die starke
Betonung der Keyboardmelodien sind zwar eine willkommene
Abwechslung, da sie meistens nur Begleitmaterial sind,
aber dermassen süsslich und kitschig hätten sie echt
nicht sein müssen. Der Kontrast zu den Growls ist zwar
angenehm, geht einem aber spätestens nach einem Song auf
den Wecker. Eine Ausnahme bildet der letzte Track „Away“,
der ausnahmsweise mal die Leadgitarre voranstellt und
die Keys ein wenig in den Hintergrund drängt. Tönt gar
nicht übel, denn Talent haben die Jungs, soviel steht
schon mal fest, und sie könnten sich auch tatsächlich
vom üblichen Einheitsbrei abheben... Jedoch gelingt
ihnen das mit ihrem Debut nicht wirklich. Nicht wirklich
schlecht, aber auch nicht wirklich interessant, landet
die Scheibe in der ‚So what’-Ecke. Nächstes Mal bitte
mehr Mut zur Eigenständigkeit.
Toby S.
Punkte:
3.6 von 10
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ANCIENT CREATION – Evolution Bound
Melissa Records
Die USA schicken uns immer wieder tolle Dinge, mit
denen man hier schlicht nichts anzufangen weiss. War es
in den letzten Jahren der Kürbiskult um Halloween (nein,
nicht die beiden Bands), so sind es diesen Winter
Ancient Creation. Ihr Erstwerk klingt zwar während den
ersten beiden Songs ambitioniert, verbreitet danach aber
gepflegte Langeweile. Die Produktion ist absichtlich (?)
rauh gehalten, passt zum aggressiven, schnellen Power/Thrash
Metal und fällt damit der eigentlichen Dynamik in den
Rücken. Bester Beweis dafür ist der dritte Song "Carrion
– The Horde". Lichtblitze und Oasen in der Wüste sind
die Leadgitarren, die von Zeit zu Zeit Melodien mit
Wiedererkennungswert zum Besten geben und ganz dezent an
frühe Helloween erinnern. Dabei bemühen sich Ancient
Creation durchaus auch als Pfadfinder und suchen mit
sparsam eingestreuten Growls nach neuen Wegen im
Metal-Universum. Dies klappt beim ersten Gehversuch
durchs Metal-Ländle aber noch nicht so richtig. Die
Amerikaner haben in den USA bereits für Strapping Young
Lad, Helstar, Lacuna Coil oder Metal Church eröffnet.
Wollen sie den Sprung über den grossen Teich schaffen,
braucht es neben einem strafferen Songwriting vor allem
eine CD-Produktion, die dem hohen europäischen Standart
gerecht wird.
Roger W.
Punkte:
3.5 von 10
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GOTHIC SPIRITS 6 - Sampler
Golden Core Records
Jaja, die lieben Sampler... Es ist doch einfach so:
Richtig Gute sind sehr rar, die Schlechten findet man
wie Sand am Meer. Die „Gothic Spirits“-Reihe geht nun
schon in die sechste Runde, und meiner Meinung nach
liegt sie mehr als nur angeschlagen in der Ecke. Wieso?
Nun, da wäre mal das Tracklisting: Es werden in jeder
Version immer wieder die selben Bands verwendet, welche
Kommerziell erfolgreich sind und nun als Zugpferde
herhalten müssen. Ist im Grunde genommen logisch, aber
trotzdem ermüdend und eher den Verkaufszahlen
abträglich. Theoretisch sollte der Sinn und Zweck eines
Samplers sein, neue Bands vorzustellen, die im selben
Bereich anzusiedeln sind wie die bekannteren. Jedoch ist
der Prozentsatz hierbei eher verschwindend gering... Was
aber noch viel schwerer wiegt als die Auswahl, ist die
Gestaltung, die Sorgfalt, welche hinter einem Produkt
steckt. Davon ist bei diesem Machwerk nicht viel zu
spüren, das Artwork von Luis Royo ist szenetypisch und
eher klischeehaft als sonst etwas, das Booklet ist
keines sondern nur zwei hinten und vorne bedruckte
Blätter mit fehlerhaften und fehlenden Angaben... Und
genau das macht’s mit all den erwähnten Punkten zusammen
aus, weshalb man sich den Kauf von „Gothic Spirits 6“
getrost schenken kann: Die Bands werden teilweise falsch
geschrieben (z.B. ‚Lucuna Coil’ oder ‚Type-O-Negative’),
die Angaben zum Album sind entweder falsch (das neue
Album von Paradise Lost heisst ‚In Requiem’ und nicht
einfach ‚Requiem’, so heisst ein Song) oder gar nicht
vorhanden (beispielsweise bei The 69 Eyes oder Samael),
was auf extrem genaue Recherchearbeit schliessen lässt,
auch sind gewisse Songs falsch geschrieben (ebenfalls
bei Samael, das Lied heisst ‚Suspended Time’ und nicht ‚Suspented
Time’)... Ein weiterer Fall von liebloser, weil
geldgeiler Machenschaft. Versagt, setzen!
Toby S.
Punkte: keine Wertung
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