Wertung:
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9.0 bis 10 Kaufempfehlung.
7.5 bis 8.9 Gut.
4.0 bis 7.4 Vor Kauf
reinhören. 0.0 bis 3.9
Nicht empfohlen.
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TANKARD – Thirst
AFM
Records/Musikvertrieb
Hier kommt Frankfurt's Finest in Sachen Thrash Metal
und Gerstensaft-Vernichtung: Tankard haben eine neue
Langrille eingefüllt. Die vier Jungs sind seit über 25
Jahren eine Konstante in Sachen echter deutscher Thrash
Metal ohne wenn und aber. Satte Riffs, heisse Soli,
treibende Drums und eine unverwechselbare Stimme vom
Mastermind Gerre. Auch auf ihrem 13. Tonträger bieten
sie zehn Songs, die Tankard verkörpern. Sei es
musikalisch, da rocken oder besser gesagt thrashen sich
die Jungs das Bier aus dem Leib. Ohne dabei immer mal
wieder mit dem Tempo zu variieren oder, gerade in den
Gitarrenparts von Andi, mit genialen Melodien zu
glänzen. Olaf am Drum und Frank am Bass treiben die
Jungs an und geben die Marschrichtung hart und auf den
Punkt vor. Sie haben sogar ganz 'spezielle' Sachen
eingebaut, wie zum Beispiel beim Song Nummer 3 "Stay
Thirsty", der mit einem Akustikpart der Gitarre beginnt,
um sich dann nonstop bis in den Mid Tempo-Bereich zu
steigern. Dieser Song handelt, wie sollte es anders
sein, wenn man die Band kennt und den Titel liest, vom
Alkoholkonsum. Die Textzeile "stay thirsty, let the beer
flow, liquid nation" sagt alles. Der Song hat meiner
Meinung nach absolut den Charakter, um eine neue
Tankardhymne zu werden. Tankard ist eine der wenigen
Bands, gerade in dem Sektor, die textlich den Spagat
machen und auch machen können von lustigen Texten und
sehr ernsten. Man nimmt ihnen beides ab. Gutes Beispiel
ist der Track 6 "When Daddy Comes To Play", der Titel
sagt, in welche Richtung es geht: Sie beschreiben in dem
Song die Taten, die 24 Jahre lang in Österreich in einem
Kellerverlies geschehen sind aus den Augen der Opfer. Am
Ende des Songs singen Kinder die Zeilen "daddy comes and
we are dancing, to his words we will obey". Auch
musikalisch erzeugen die vier Frankfurter bei dem Song
eine Stimmung, die einen nachdenken lässt. Im Song "Myevilfart"
zeigen sie dafür wieder ihre Spass-Seite. In dem Track
wird ausführlich über extreme Fürze gesungen. Man
erfährt, wie man die besten erzeugen kann. Der Song wird
im True Metal-Style vorgetragen, als Verehrung der üblen
Düfte. Der Furz sei eine 'burning flame of power'. Track
10, "Sexy Feet Under" behandelt das Thema der
Fussfetischisten in allen Einzelheiten. Vom Sound her
ist das sicherlich der schnellste und treibendste Song
von "Thirst". Mit Andy Classen haben sie dem edlen Teil
in den Stage One Studios die nötige Kraft und das
musikalische Gewand verpasst. Der Meister hat bei der
Produktion eine Top-Leistung erbracht. Da gibt's nur
eins zu sagen: Hoch die Tassen auf Tankard und ihr sehr
gelungenes, 13. Album "Thirst".
André G.
Punkte:
9.0 von 10 Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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GUNS'N'ROSES – Chinese Democracy
Geffen Records/Universal Music
Noch vor wenigen Wochen hätte niemand auch nur einen
Cent darauf gewettet, dass "Chinese Democracy" in
absehbarer Zeit das Licht der Welt erblickt. Rund 15
Jahre hat's gedauert, bis das Album nun endlich in die
Regale der Plattenläden gestellt wurde. Satte 12
Millionen Dollar soll die Produktion angeblich
verschlungen haben. Kaum veröffentlicht, erklomm nun die
Scheibe die Spitzenpositionen der Charts rund um den
Globus. Und das Warten hat sich definitiv gelohnt.
Allgemein bekannt ist, dass W. Axl Rose nicht nur der
Kopf der Band ist, sondern auch das einzige
Originalmitglied und zudem alleiniger Inhaber der
Namensrechte. Da Slash, Duff McKagan, Izzy Stradlin und
Steven Adler schon seit ewig nicht mehr in der Band
spielen, lässt sich die Frage stellen, ob der Name
Guns'N'Roses überhaupt noch gerechtfertigt ist.
Musikalisch haben nämlich damals alle zum Songwriting
ihren Teil beigesteuert. Vielleicht war genau dies das
Elementare, das dazumal "Appetite For Destruction" nicht
nur zum Soundtrack der Sleazy-Bewegung gemacht hat,
sondern auch zu einem der meistverkauften Alben ever.
Von diesem Gesichtspunkt aus müsste also "Chinese
Democracy" als Axl-Soloalbum angepriesen werden. Doch
entgegen der allgemeinen Meinung war diese Scheibe
keineswegs nur das Werk von Mr. Rose. Im Gegenteil, es
sind daran so viele Musiker beteiligt, dass deren
Auflistung den Rahmen sprengen würde. Selbst die Tracks
wurden nur in einem einzigen Fall ("This I Love") von
Axl im Alleingang verfasst. Die einzelnen Songs wurden
jeweils von mehr als einem dutzend Musikern eingespielt.
Die einzige Personelle Verbindung zu den früheren Tagen
der Band ist der Keyboarder der "Get In The Ring"-Tour,
Dizzy Reed. Nun, wo soll man "Chinese Democracy"
musikalisch einordnen, wie mit den anderen GNR-Alben
vergleichen? Mit "Appetite For Destruction" hat es
praktisch nichts mehr gemeinsam. Doch dies konnte auch
nicht erwartet werden. Eine Fortsetzung ist schon
deswegen nicht möglich, weil sich die Zeit verändert
hat. Kein Album widerspiegelte den Zeitgeist der 80er so
authentisch. Doch dies ist jetzt halt schon zwanzig
Jahre her. Auf "Use Your Illusion" sind dann aber
bereits Anhaltspunkte für das neue Album zu erkennen.
Namentlich sind das Tracks wie "Locomotive", "Coma", "Estranged",
"Breakdown" oder "You Could Be Mine". Konkret ist also
die schmutzige, unbekümmerte Komponente auf der Strecke
geblieben. Auf "Use Your Illusion" war dies nur
teilweise der Fall, auf "Chinese Democracy" ist davon
überhaupt nichts mehr vorhanden. Dies ist schlussendlich
der einzige, grundsätzliche Kritikpunkt des neuen
Albums. Was wir dafür haben, sind extrem dichte
Soundgefüge, pompöse und satte Klanggebilde. Dass Axl
eine breit gefächerte Vorliebe für den Einsatz
verschiedenster Instrumente und elektronische Sounds
hat, ist nicht neu. Auf dem jetztigen Output lebt er
dies uneingeschränkt aus. Das Piano wird praktisch in
jedem Song verwendet. Ebenso Keyboard- und Synthiesounds.
Elektronisch kreierte Orchesterparts werden ebenfalls zu
Hauf eingesetzt. Trotzdem dominieren durchs Band die
harten, verzerrten Gitarren. Axl hat die Kombination
zwischen elektronischen Soundspielereien und den
'richtigen' Instrumenten beinahe zur Perfektion
gebracht. Mitgröl-Refrains im Stile von z.B. "Paradise
City" sucht man vergebens. A. Rose hat das Gewicht
vielmehr auf eingängige Melodien und nachvollziehbare
Gesangslinien gelegt. Der Titel- und Eröffnungstrack war
auch die erste Singleauskopplung. Warum die Wahl
ausgerechnet auf diesen Song fiel, ist schwer
nachvollziehbar, da dieser ziemlich sperrig und schwer
verdaulich daherkommt. Dies wiederholt sich noch ein
weiteres Mal, bei "If The World". Damit wären bereits
die schwächeren, aber keineswegs schlechten Songs
genannt. "Shackler's Revenge" bleibt (unerwartet) der
einzige Track, der dem Bereich des Industrial zuzuordnen
ist. Mit "Better" folgt dann der erste Höhepunkt (dem
noch viele folgen sollen), mit grandioser
Ohrwurmmelodie. "Street Of Dreams" ist eine Axl-typische
Pianonummer, stark. Nach dem bereits erwähnten "If The
World" folgt "There Was A Time" (erinnert an "Estranged")
und "Catcher In The Rye" (der Titel wurde dem
weltbekannten Buch entliehen), beide glänzen wiederum
durch eindringliche Melodien. "Scraped" knallt dann
wieder hart und sehr modern aus den Boxen. "Riad N' The
Bedouins" (nur geil), "Sorry" (ergreifend) und "I.R.S."
(Hammer) folgen. "Madagascar" (mit eingespielten Teilen
u.a. von "I Have A Dream", der berühmten Rede von Martin
Luther King) kennt man bereits vom Live-Auftritt,
anlässlich der Verleihung der MTV Music Awards 2002,
ebenfalls ein grandioser Titel. "This I Love" (eine
musikalische Fortsetzung des wunderschönen "November
Rain") ist der vorletzte Song, bevor das Album mit "Prostitute"
(ein weiterer Knaller) endet. Das A und O des gesamten
Werkes sind schlicht die intensiven, grandiosen und
absolut einzigartigen Vocals von Axl Rose. Die unbändige
Wut und tiefe Leidenschaft ist glücklicherweise seit
Beginn seiner Karriere die wichtigste und ganz
entscheidende Konstante geblieben. Vokaltechnisch muss
nicht der geringste Abstrich in Kauf genommen werden.
"Chinese Democracy" ist ein voll beladenes (manchmal
vielleicht ein bisschen überladenes), opulentes Werk mit
einem enormen Groove und ergreifenden und in allen
Belangen aussagekräftigen Texten. Auf der ganzen Linie
interessant und mit vielen verschiedenen,
abwechslungsreichen Facetten. Wer das Fehlen von Slash,
Izzy, Duff und Steven kritisieren will – ok. Wer
"Appetite For Destruction" nachtrauert – ebenfalls ok.
Wer aber mit 'open mind' Axl's neue GNR akzeptiert,
muss, ich wiederhole, muss das Album anhören. Es gibt
kein Grund, das Werk nicht zu mögen.
Chris C.
Punkte:
9.0 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 23.90 SFr.
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NOCTE OBDUCTA – Sequenzen einer Wanderung
Supreme
Chaos Records
Wie soll man am besten etwas beschreiben, das sich
nur flüchtig greifen lässt, wie Nebel in der Hand
entschwindet und sich in dem Nichts auflöst, aus dem es
gekommen ist? Ist es möglich, musikalische Vielfalt und
Experimentierfreudigkeit in Worte zu fassen, die
jegliche Rahmen sprengt und sich jeglicher
Schubladisierung widersetzt? Solche Gedanken sind mir
durch den Kopf gegangen, als ich „Sequenzen einer
Wanderung“ angehört und mich dabei zurückgelehnt habe.
Dabei gehen die guten Herren zumindest beim Tracklisting
extrem minimalistisch vor, sind doch ‚nur’ zwei Songs
vorhanden (knappe 23 und beinahe 21 Minuten lang), und
die Namensgebung ist schlichtwegs „Teil 1“ und „Teil 2“.
Doch nur schon, was beim ersten Lied geboten wird, hätte
man mehrere reguläre Platten füllen können, dermassen
breit ist das Spektrum der musikalischen Schaffensweise:
Sphärische Melodiebögen werden mit rockigeren Intermezzi
komplettiert, Sprachsamples erzeugen eine extreme
Gänsehaut, eine Gitarre erklingt einsam im Dunst der
Keyboards... All dies und noch viel mehr wird hier
geboten. Erst gegen Ende kann man eine eher alltägliche
Songstruktur ausmachen, doch auch die ist wiederum nicht
wirklich greifbar, da sie, sobald man glaubt, sie
erkannt zu haben, sogleich wieder aufgelöst wird. Die
Variabilität ist enorm, und auch bei „Teil 2“ wird sie
beibehalten, auch wenn das Gewicht hierbei mehr auf
progressivere Metal-Strukturen gelegt wird und die Keys
eher in den Hintergrund rücken, und ein zaghafter
Vergleich mit Deadsoul Tribe, gefolgt von My Dying
Bride-artigen Musikfetzen, zeigt noch einmal deutlich,
dass auf handelsübliche Massenkonsumstrukturen nur zu
gerne verzichtet wird. Leider wird dies das letzte
Lebenszeichen von Nocte Obducta sein, denn wenn ihr
diese wunderbare Perle der musikalischen Vielfältigkeit
in euren Händen haltet, bedeutet dies, dass sich die
Band endgültig verabschiedet hat. Und auch die Trauer
hat viele Gesichter, wie der wunderbare, schwer fassbare
und unvergleichliche Sound von „Sequenzen einer
Wanderung“ zeigt...
Toby S.
Punkte:
9.0 von 10
Hier reinhören und bestellen für 33.90 SFr.
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TESLA - Comin' Atcha Live! 2008 At Myth (DVD)
Frontiers Records/Disctrade
Wenn es nach meinem Verständnis darum geht, eine in
Europa ziemlich verkannte, Amerikanische Band zu nennen,
gehören Tesla mit Sicherheit dazu! Ich selber (*sic*)
gehöre auch zu der Sorte Ignoranten, die in den 80er
Jahren (warum auch immer) kein Gehör für solche Hämmer
wie "Mechanical Resonance" (1986) oder "Great Radio
Controversy" (1989) hatten. Ganz zu schweigen davon,
dass mit «Five Man Acoustical Jam» (1990) das akustische
Referenz-Album für alle Nachahmer schlechthin auf das
Konto der Amis geht. Inzwischen haben Tesla den
europäischen Kontinent zumindest etwas beackert und auch
bei uns in der Schweiz eindrücklich gezeigt, wer es in
Sachen Hardrock, wie Y&T, einfach drauf hat! Deshalb ist
diese aktuell in den Staaten aufgenommene DVD ein
absolutes Muss. Bis auf Gitarrist und Gründungsmitglied
Tommy Skeoch (wurde 2006 durch Dave Rude ersetzt), sind
alle Original-Members noch mit im Boot. Allen voran
natürlich Sänger Jeff Keith, dessen raue, kantige Stimme
oft mit der von Steven Tyler (Aerosmith) verglichen
wird. Dazu Gitarrist Frank Hannon, der dem Riffing
seinen Stempel aufdrückt. Dave Rude steht ihm dabei
nicht Nichts nach und soliert, wie Hannon, einem Tornado
gleich! All dies und noch viel mehr wird einem auf
dieser DVD mit dem Titel «Comin' Atcha Live! 2008 At
Myth» geboten. Nebst einem schweisstreibenden Konzert,
das bild- und tonmässig optimal eingefangen wurde, gibt
es noch den Zusatz «Behind The Sscenes», wo der geneigte
Fan Einblick in das Tourleben einer Band auch Achse
erhält. Die interaktive Verknüpfung ins Netz liess sich
bei mir nicht starten, was womöglich was mit der
Promo-DVD zu haben könnte. Wie dem auch sei..., wer
einem trüben Wintertag mit brillantem Hardrock trotzen
will, braucht nur den DVD-Player zu starten. Danach
genehmigt man sich am besten einen Drink oder ein Bier,
lässt sich in einen bequemen Sessel fallen oder
bemächtigt sich sonst einer passenden Sitzgelegenheit.
Es bleibt zu hoffen, dass der sich auf der DVD
befindende Spruch «We hope to see you on the road this
year and many more years to come» baldmöglichst wieder
Tatsache wird!
Rockslave
Punkte:
keine Wertung
Hier
DVD bestellen für 34.90 SFr.
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KEHLVIN - Holy Cancer
Division Records
Dass die Schweiz fernab der Hard Rock-Kultur und
trendigeren Acts wie Cataract und Co. über qualitativ
hochstehende Bands verfügt, ist leider nach wie vor den
meisten da draussen völlig unbekannt. Dabei ziehen Bands
wie die Berner Unhold, die Genfer Knut und die Basler
Zatokrev schon jahrelang quer durch die Lande, um ihre
Vision von bodenständiger Mucke unters Volk zu ziehen.
Die aus La-Chaux-De-Fonds stammenden Kehlvin wurden zwar
bis anhin noch nicht in derselben Liga eingestuft, mit
"Holy Cancer" könnte sich dies aber grundlegend ändern.
Thematisch dem Titel gemäss auf Religion und deren
Auswirkung ausgerichtet, spielt sich die Band in einen
Strudel aus Isis- und Neurosis-mässigen
Klanglandschaften, agiert dabei allerdings bedeutend
heavier."Holy Cancer" besteht aus drei Songs und drei
Zwischenteilen: Song Nummer eins ("Le Barnacle", 12
Minuten lang) schiebt mit seinem mächtigen Bass
ordentlich nach vorne, erholt sich im ruhigen
Zwischenteil äusserst langsam und baut sich gegen das
Ende hin zum alles verschlingenden Koloss auf. Song
Nummer zwei ("God As A Mere Intentional Object") stellt
das brutale Gegenstück dar und zieht dabei unbändig nach
vorne. Song Nummer drei ("Atheist Hope", 11 Minuten)
wird im Kern bedeutend ruhiger angegangen, das Leitmotiv
ist dabei omnipräsent und taucht in einer Vielzahl an
Variationen auf. Drummer Zen und Bassist Baptiste halten
sich im Gegensatz zu den Gitarristen Spieli und Jona
(ebenfalls Gitarrist bei The Ocean) weitgehend zurück
und beschränken sich auf tendenziell eher simple, aber
solide Grooves, während vor allem die Saitenfraktion
ziemlich fette Riffs und Sounds hervorzaubert. Sänger
Yonni (ebenfalls Sänger bei der Grindcore-Combo YOG)
taucht zwar äusserst spärlich auf, vermag aber der
breiten Palette der Gitarristen ziemlich versiert
entgegenzuwirken - Seine Performance verpasst dieser
Scheibe klar den letzten Schliff. Auch wenn die Lyrics
sich beinahe durchgehend als nur schwer verständlich
herausstellen, so übernehmen die pure Aggression und die
darin eingebeteten Emotionen die klärende Position -
Kehlvin sind sauer und wollen dabei gehört werden. Als
weiteren Bonus gibt es ürigens eine Live-DVD mit einer
Performance des kompletten Albums sowie vier weiteren
Live-Mitschnitten vom VnV-Festival in Le Locle (2007)
und einem Video-Clip. Die Bilder sind dabei zwar oftmals
etwas wackelig auf den Beinen, aber die generelle
Qualität, der Schnitt und auch der Ton machen das Ganze
zu einem wirklich fetten Erlebnis. Klarer Fall: Einmal
mehr qualitatives Schaffen fernab des Mainstreams, und
definitiv ein Höhepunkt unter den diesjährigen CD–Releases.
Kehlvin sind und bleiben ein Garant für faszinierende
Musik, die sich einen Dreck um Regeln und Konformitäten
schert.
El Muerte
Punkte:
9.0 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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VOODOO CIRCLE – Voodoo Circle
AFM
Records/Musikvertrieb
Der ehemalige Sinner- und aktuell Silent
Force-Gitarrist Alex Beyrodt hat eine neue Band am
Start. Diese Tatsache wird verständlicherweise noch
niemanden vom Hocker reissen. Doch bereits das Line Up
lässt aufhorchen. Als Sänger konnte mit dem Pink Cream
69-Shouter David Readman einer der definitiv
begnadetsten Vocalisten Europas gewonnen werden. Am Bass
begeistert der langjährige Weggefährte von Alex, Mat
Sinner. Hinter der Schiessbude sitzt der Drummer von
Simple Minds, Gary Moore und Brian May, Mel Gaynor. Zu
guter letzt bedient Jimmy Kresic das Keyboard. Doch dem
nicht genug, auch eine illustre Gästeschar unterstützt
Mr. Beyrodt: Rudy Sarzo (Quiet Riot, O. Osbourne,
Whitesnake), Doogie White (Rainbow, Y. Malmsteen,
Cornerstone), Norifumi Shima (Concerto Moon) und Richard
Andersson (Majestic, Space Odyssey). Musikalisch
orientiert sich die Truppe an der 70er-Ikone Rainbow.
Dies betrifft Sänger D. Readman, der einem Ronnie James
Dio in nichts nachsteht. Aber auch Alex' satte
Gitarrenriffs und feinen Soli weisen Parallelen zu
Richie Blackmore oder auch Yngwie Malmsteen auf. A.
Beyrodt's Songs besitzen trotzdem die zu erwartende
Eigenständigkeit. Man macht keinen Hehl aus der
Inspirationsquelle, ist aber weit von einer Kopie
entfernt. Das gesamte Songmaterial überzeugt durch
Eingängigkeit und der perfekten Mischung aus Melodie und
Härte. Es werden Erinnerungen wach an den Weg (und auch
die Musik) von Masterplan. Ursprünglich ein Projekt mit
unsicheren Erfolgsaussichten. Durch ein harmonisierendes
Bandgefüge und vor allem den richtigen Songs, folgte der
Ritt auf der Erfolgswelle. Voodoo Circle erfüllen die
Voraussetzungen, um es Masterplan gleichzutun.
Chris C.
Punkte: 8.8 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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TURISAS - A Finnish Summer with Turisas (DVD)
Century Media/EMI
Etwas ganz Tolles gibt es auf DVD aus dem Hause
Turisas: Nicht nur diverse Shows in Finnland werden
gezeigt, auch wird die neue Dame an der Quetschkommode
vorgestellt, nachdem ihr Vorgänger plötzlich auf kaum
Wiedersehen untergetaucht ist. Auch ziemlich ausführlich
wird die finnische Saunakultur von den Bandmitgliedern
dem Zuschauer nähergebracht. Ob die Funktionen des
finnischen Saunaofens oder das Binden der Vihta: Da
werden ein paar Äste zusammengebunden, und damit
verdreschen sich die Leute in der Sauna gegenseitig. Das
soll offenbar die Durchblutung anregen. Das ist eine
todernste Sache für die Suomis. Man kann auch
miterleben, wie Turisas zusammen das Mittsommer-Fest mit
einem guten, selbstgemachten Essen und durch Entzünden
eines traditionellen Juhannusfeuers feiern. Das Ganze in
dieser wunderschönen grünen Seelandschaft in Finnland.
Man wünscht sich sofort, auch dabei zu sein. Soviel zum
Tourismus-Tipp. Des Weiteren gibt es Einblicke in die
Vorbereitungen vor einer Show, die ziemlich viel Zeit in
Anspruch nehmen. Wie auch immer, es würde zu lange
dauern, alles hier niederzuschreiben. Schaut lieber
selbst, denn mir hat diese DVD sehr viel Freude
bereitet.
Roxx
Punkte:
keine Wertung
Hier
DVD bestellen für 26.90 SFr.
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U.D.O. - Mastercutor Alive (DCD)
Goldencore Records/ZYX Music
Eigentlich könnte man diese Review äusserst kurz
fassen, das heisst auf ein einziges Wort reduzieren:
kaufen! Damit ist natürlich der Tonträger gemeint, denn
kaum eine andere, Deutsche und altgediente Metal Band
wie U.D.O. (höchstens noch Grave Digger, Kreator
und/oder Destruction) ist über so viele Jahre gesehen
immer noch präsent und absolut top! Seit 1987, also dem
(ersten) Split mit Accept, kommt ein geiles Metal-Album
nach dem anderen heraus. Immer noch unerreicht ist des
Meisters untrüglicher Reibeisen-Gesang, den man
spätestens nach zwei Sekunden erkannt haben muss. Der
vorliegende Doppeldecker enthält den ganzen Gig aus
Tuttlingen (D) von anfangs Mai 2008, wo Udo und seine
Jungs auf der offiziellen «Mastercutor»-Tour einen
speziellen Hammer-Set hingelegt haben. Die Setliste
bestand aus einer optimalen Mischung der Solo-Werke,
ergänzt um ein paar der alten und unumgänglichen
Accept-Heuler. Sogar «Fast As A Shark» ist mit dabei.
Einziger Wermutstropfen der sehr gut und authentisch
abgemischten DCD ist die, trotz offensichtlich gut
gefülltem Haus, nicht gerade überschwengliche Stimmung
in dieser Location. Da mir die DVD von diesem Anlass
leider nicht zur Verfügung steht, kann ich das optisch
nicht nachprüfen. Zum Glück wurde jedoch audiomässig der
originale Ist-Zustand belassen, was dergestalt eh zu
U.D.O und seinen Jungs, namentlich Stefan Kaufmann (g),
Igor Gianola (g), Fitty Wienhold (b) und Francesco
Jovino (b) passt. Hier wird feinster German Heavy Metal
ohne doppelten Boden serviert, und darum wiederhole ich
mich an dieser Stelle gerne zum zweiten Mal: kaufen das
edle Teil, und zwar je eher, je besser!!
Rockslave
Punkte:
keine Wertung Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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QNTAL – Purpurea – The Best Of (2CDs)
Drakkar
Entertainment/Musikvertrieb
Qntal waren und sind wohl eine der besten Bands,
wenn es um die Verschmelzung von mittelalterlichen
Klängen und moderneren Beats geht. Das haben die beiden
Herren und die Dame mit der wunderschönen Stimme
mehrfach sowohl auf CD wie auch bei Konzerten bewiesen.
Gewiss sind die Lieder und auch die Texte nicht zwingend
massentauglich, doch genau dies macht die Band so
einzigartig. Aber genug der Komplimente, um was es hier
geht, ist etwas, von dem ich bisher dachte, dass es
nicht möglich sei: eine Best Of. Warum konnte ich mir
das nicht vorstellen? Nun, Qntal haben auf ausnahmslos
allen Alben bewiesen, dass jeder einzelne Track ein
kleines Meisterwerk an sich darstellt. Und jetzt haben
sie sich auf 14 Songs auf Scheibe eins beschränkt, wobei
gesagt sein muss: Die Auswahl ist gelungen, dürfte aber
sicherlich nicht alle Hörer zufrieden stellen, da
logischerweise nicht alle Lieder berücksichtig werden
konnten. Die zweite CD beinhaltet 13 Tracks, die sich
(zum Glück) von denjenigen der ersten Scheibe
unterscheiden (abgesehen von Levis) und ebenfalls einen
Querschnitt durch alle Alben darstellen. Was aber
hierbei besonders ist: Die meisten Tracks sind von
Philipp Groth elektronisch verändert worden oder stellen
bei „Unmaere“, „Rot“ und „Ludus“ auch die originalen
Versionen dar. Die Gefahr, dabei schlechte Tracks zu
produzieren, besteht aber keineswegs, denn jeder
einzelne Song ist auf seine eigene Art und Weise
einzigartig neu interpretiert worden. Für Fans ist
dieser Output eh Kaufpflicht, für alle, die schon immer
neugierig auf den Sound von Qntal waren oder die
massenkompatiblen Sauf- und Feierlieder von den
üblichen, voneinander kaum zu unterscheidenden
Möchtegern-Mittelalter-Bands satt haben, denen sei diese
Kollektion mehr als nur empfohlen.
Toby S.
Punkte:
keine Wertung
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und bestellen für 22.90 SFr.
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EVOCATION - Dead Calm Chaos
Cyclone Empire
Spätestens seit "Tales Of The Tombed" sollte
Evocation jedem Death Metal-Fan ein Begriff sein. Die
fünfköpfige Band aus Schweden wurde zwar schon in den
frühen 90ern gegründet, das Projekt wurde aber schon
sehr bald auf Eis gelegt und erst wieder im Jahre 2004
aufgetaut. Zwei Demos aus den alten Zeiten wurden als LP
re-released, und 2006 kam dann ihr erstes, richtiges
Album "Tales Of The Tombed" auf den Markt. Jetzt sind
die Nordländer zurück mit ihrer Scheibe "Dead Calm
Chaos" und zeigen erneut, wie gut sie es meistern, den
Old School-Death Metal in die Neuzeit zu übertragen,
ohne dabei langweilig oder veraltet zu wirken. Die
Scheibe beginnt etwas lasch mit dem Opener "The Reign Of
Chaos", doch Evocation legen beim zweiten Stück dann
richtig los und zeigen, was sie drauf haben. Die
unverkennbaren Death Metal-Riffs hört man vor allem beim
Stück "Angel Of Torment", bei welchem auch Gitarrist
Anders Björler (At The Gates, The Haunted) seine Finger
an der Klampfe hat. Ausserdem grunzt bei "Antidote" auch
Dan Swanö (Ex-Bloodbath) bösartig ins Mikrofon.
Insgesamt sind die Melodien einfach gestrickt, dafür
aber umso brachialer und sorgen hundertprozentig für
richtig fette Nackenschmerzen. Für die, welche Evocation
noch nicht kennen, können sie am ehesten mit Bands wie
Dismember und Entombed vergleichen. Fans von
ebengenannten Bands sollten sich "Dead Calm Chaos"
definitiv ins Regal stellen und natürlich auch alle,
welche sich schon immer klassischen Schweden-Death
reingezogen haben. Ich kann den Silberling nur
weiterempfehlen!
Xenia
Punkte: 8.7 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 29.90 SFr.
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REWIRING GENESIS - A Tribute To The Lamb Lies Down On
Broadway
ProgRock Records
Darf man sich an einen so genialen Klassiker
ranwagen und ihn einfach covern? Dazu braucht es sicher
Mut und eine gosse Portion Können. Zieht man sich damit
nicht den Zorn aller älteren Peter
Gabriel/Genesis-Ära-Fans zu? Und kann man ein so
geniales Werk überhaupt so rüberbringen, dass es
überzeugend wirkt? Und wer darf denn so was
schlussendlich tun? Ja ja, viele Fragen, meine lieben
Prog-Freunde. Und ich kann euch sagen: Es gibt jemanden,
der das kann und darf, nämlich einer der besten Drummer
im Prog-Sektor, Nick D'Virgilio, bekannt als Sänger und
Drummer der Oberproggies Spock's Beard. Und ich habe
grossen Respekt vor Nick's Leistung. Er und engineer
Mark Hornsby haben es geschafft, das ganze Werk so
rüberzubringen, dass auch der härteste Genesis-Fan sich
daran erfreuen kann. Das Album wurde liebevoll
eingespielt, nahe am Original, aber dennoch mit
Einflüssen der unterschiedlichsten Stile. Ein Hauch
Jazz, ein bisschen Funk, etwas Kammer-Orchester, einige
Bläser-Einsätze. Ich behaupte sogar zu sagen, dass diese
Version das Original noch schlägt. Ich höre die Fans
schon schreien: "Blasphemie!!" Aber zieht euch das Opus
erst mal ein paar mal rein, und ihr werdet merken, dass
Genesis auf "The Lamb... " die Songs, die zwar sehr gut
sind, nie so fröhlich, relaxt und mit Musical-Charakter
rübergebracht haben, wie es Nick + Co. tun. Im Gegensatz
wirkt das Original trotz seiner genialen Songs manchmal
zu düster und beklemmend. Hier bringt Nick mit
Sicherheit seine beste Leistung als Sänger, und als
Drummer spielt er ja sowieso in der obersten Liga. Liebe
Genesis-Fans, ich meine, die echten Peter Gabriel-Fans,
nehmt euch die Zeit und führt euch diesen echten
Leckerbissen zu Gemüte, und ihr werdet sehen, dass ihr,
wenn ihr ehrlich seid, zugeben müsst, dass diese Version
von "The Lamb Lies Down On Broadway" euch voll
überzeugen wird. Hut ab vor dieser Leistung, Mr.
D'Virgilio, das ist wirklich eine Meisterleistung.
Crazy Beat
Punkte: keine Wertung
Hierbestellen für
32.90 SFr.
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WHITE LION – Bang Your Head Festival 2005 (DVD)
Frontiers Records/Disctrade
White Lion hatten ihren Zenit in den 80er Jahren mit
genialen Rocksongs und wunderschönen Balladen. Im Jahre
1991 hat sich die Band aufgelöst. Sänger Mike Tramp hat
zwar solo weitergemacht, jedoch aber nie an diese
grossen Erfolge anknüpfen können. Dann, im Jahre 2005,
hat er den weissen Löwen reformiert. Er ist das einzige
Originalmitglied, aber es sind trotzdem White Lion. Nach
einer erfolgreichen, langen Europa-Tour spielten sie
ihren Gig auf dem Bang Your Head Festival in Balingen.
Das war auch das Zeichen für die Band, dass sie durchaus
noch Erfolg haben können und sich in den 2. Teil der
White Lion-Geschichte aufmachen wollen. Die DVD enthält
ihren Auftritt, bei dem sie die alten Klassiker aus den
80ern spielten. Die Setlist liest sich sehr gut für
einen Fan der Band: "Lights And Thunder", "Hungry", "Lonely
Nights", "Broken Heart", "Fight To Survive", "Little
Fighter", "Living On The Edge", "Tell Me", "Wait" und
"Radar Love". Zwischen den Songs wird immer mal wieder
eine Sequenz des Interviews mit Sänger und Mastermind
Mike Tramp gezeigt. Mike bezeichnet den Auftritt als
klares Statement für das, was war und für die Zukunft
der Band, die, wie wir jetzt wissen, das erfolgreiche
Album "Return Of The Pride" hervorbrachte, sein wird.
Das Konzert als solches war eine gute, solide Rock-Show
ohne grosse Spielereien. Macht aber Laune. Mike hat zwar
zwischendurch mal etwas Probleme, alle Töne zu treffen,
aber das ist eben live. Die DVD verfügt noch über ein
paar Extras als Bonusmaterial. Zum einen ist es das
komplette Interview mit Mike Tramp, in dem er über alle
möglichen Themen, sei es die 80er, White Lion oder
Politik/Weltgeschehen und Messages in Songs, redet. Als
zweiter Bonus ist der Song "Lights And Thunder" drauf.
Das Video dazu wurde während der US-Tour der Band
aufgenommen. Das ist eine ganz amüsante Sache mit viel
Live-Action, Backstage-Szenen und sonstigen lustigen
Sachen drin. Als drittes gibt's noch eine Foto-Slide
Show für alle Freunde der Fotografie. Alles in allem ist
die DVD gelungen und zeigt auch, dass White Lion eine
gute, erdige Rock-Band sind.
André G.
Punkte:
keine Wertung
Hier
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FIREWIND – Live Premonition (DVD/2 CDs)
Century Media/EMI
Ein geballtes Päcklein harter Musik legen uns die
Griechen Firewind unter den Weihnachtsbaum. Denn "Live
Premonition" ist vom Umfang her das, was der verwöhnte
Metal-Fan heute von seinen Lieblingen schlicht erwartet:
Eine umfangreiche Live-Dokumentation mit reichlich
Bonusmaterial. Letzteres gibt's in Form einer
spannenden, 15-minütigen Road-Dokumentation, bei der man
Firewind u.a. beim Frühstücken mit Dark Tranquillity
beobachten kann. Zusätzlich gibt's sämtliche vier
bisherigen Videoclips, "My Loneliness" und "Where Do We
Go From Here?" als Akustik-Songs und drei weitere Lieder
live in Montreal 2008. Das eigentliche Konzert wurde am
12. Januar in der Heimatstadt von Gitarrist und Bandkopf
Gus G. und Bassist Petros Christo aufgenommen. Das
Konzert war als Pre-Listening fürs neue Album "The
Premonition" gedacht. Eingeladen wurde die
internationale Presse. Dazu gesellten sich die
Hardcore-Fans der Band. Sämtliche 10 Songs des neuen
Albums wurden an diesem Konzert also zum ersten Mal
gehört, was man aber an den Reaktionen im Publikum nicht
erkennen kann. Denn kleine Hits wie "Mercenary Man" oder
"My Loneliness" funktionieren scheinbar bereits beim
ersten Hören. Wahnwitzig wird's beim Instrumental "The
Fire And The Fury", wo sich Firewind in einen wahren
Rausch spielen. "Live Premonition" zeigt eine Band in
gefestigter Besetzung, wie sie aktuell zu erleben ist:
schnell, virtuos und intensiv! Wer zusätzlich ein paar
wenige Franken mehr aufbringt, kriegt die DVD gar im
Packet mit der 2-stündigen Show auf zwei CDs verteilt.
Das ist wahrlich 'value for money' und fanfreundlich!
Roger W.
Punkte: keine Wertung
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CRISIS NEVER ENDS - Kill Or Cure
Prevision Music
Der Bandname Crisis Never Ends klingt nach Hardcore
oder auch Metalcore. Doch wie wir alle wissen, ist der
Metalcore-Stern stark am Sinken, und die Szene macht
einen Wandel durch. So auch mit den fünf Schwaben von
Crisis Never Ends, die gezielt ihre alten
Metalcore-Roots mit neueren In Flame'schen
Gitarrenläufen paaren, um so einen tollen, druckvollen
Sound zu kriegen. Der Druck von der Produktion ist
wirklich beachtlich, schon fast furchteinflössend. Die
beiden Gitarristen Stephan Hildebrand und Jürgen Kurz
erzeugen mit ihren Äxten so einen genialen Riffbeton,
der dazu auch noch fucking melodiös klingt. Auch über
Frontbrüller Heiko Blocher kriegt man kein schlechtes
Wort heraus, denn seine Wutausbrüche sind kontrollierter
als der eine oder andere seiner in diesem Genre
beheimateten Kollegen. Klasse, brutale Vocals, ohne dass
ich mich nerven oder langweilen muss, gepaart mit
brutalen, melodiösen, gepanzerten, harten Betonriffs
(ich übertreibe gerne ein bisschen), die von einer
felsenfesten Rhythmusmaschine begleitet wird, gibt für
mich summa summarum den Höhepunkt in diesem Monat. Fuck,
ist das ein Kracher, In Flames ist damit zu Pop-Musik
degradiert worden, und endlich zeigt eine Band, wo's
langgeht, um am Thron von In Flames zu rütteln, die für
mich zu unrecht dort hocken und langsam aber sicher
Spinnweben ansetzen. Zeit also für einen Putsch, wieso
nicht mit Crisis Never Ends?
Daniel J.
Punkte:
8.6 von 10
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29.90 SFr.
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CHEENO- The Next Step Will Be The Hardest
Prevision Music
Cheeno erfinden mit ihrer Musik definitiv nichts
Neues. Aber man muss schliesslich nicht alle Erfindungen
zwei Mal machen, damit sie gut sind... Mit ihrem Album "The
Next Step Will Be The Hardest" wird die deutsche Gruppe
wohl eher die Prog- und Alternativfans ansprechen, dies
aber bereits auf einem hohen Niveau. So hat etwa die
Ballade "You" Gänsehautpotential, und denn Schluss des
Albums bildet das knapp fünfzehn-minütige Stück "The
Next Step Will Be The Hardest". Ausserdem punktet die
Band auf ihrem Debutalbum mit der kräftigen und
überraschend ausdrucksvollen Stimme von Jennie Kloos.
Alles in allem ist "The Next Step Will Be The Hardest"
ein Album, welches erst beim zweiten Mal Hören aus der
Masse hervorsticht und so auf das Potential der Band
aufmerksam macht, welches sie bei ihrem nächsten Album
hoffentlich noch etwas mehr ausschöpft.
Miriam
Punkte:
8.5 von 10
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29.90 SFr.
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MARTIN ORFORD – The old Road
Giant
Electric Pea
Nach eigenen Angaben liefert uns hier der ehemalige
IQ-Keyboarder sein finales Album ab. Schade ist es
allemal, dass so ein begnadeter Keyboarder und
Songwriter sich aus dem Prog-Business zurückzieht. Aber
Martin hat uns mit "The Old Road" zum Abschied ein
starkes Album beschert. Natürlich hört man hier, wo
Martin herkommt. Geboten wird erstklassiger, britischer
Prog Rock mit sehr vielen, guten Melodien und klasse
Songs. Martin hat hier eine Menge klasse Musiker um sich
geschart: Nick D'Virgilio an den Drums, am Bass Dave
Meros und John Wetton, die Klampfen werden bearbeitet
von John Mitchel (wo spielt der eigentlich im Moment
nicht?!), Gary Chandler + Steve Thorne. Das Mic geben
sich Martin Orford, John Wetton, David Longdon und Steve
Thorn in die Hand. Bei dieser Besetzung kann doch nun
wirklich nichts mehr schief gehen. Die neun Tracks sind
alle im rockigen und neoproggigen Gefilden zu finden und
können allesamt voll überzeugen. "The Old Road" ist ein
warmes, gefühlvolles, abwechslungsreiches Werk geworden,
das grade bei Songs wie dem ruhigeren "Ray Of Hope" die
etwas melancholische Seite ziemlich deutlich zeigt. Dem
entgegen hält das energiegeladene Drumming von Nick
D'Virgilio, und genau das macht dieses Album zusammen
mit den wunderschönen Gesängen und Chören zu einem ganz
speziellen und angenehmen Hörerlebnis. Good bye Mister
Orford, and thank you for this wonderful moments of
music!
Crazy Beat
Punkte:
8.5 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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ONE HOUR HELL - Product Of Massmurder
Twilight/Non
Stop Music
Dass Schweden ein geiles Land für Liebhaber von
Death Metal ist, wissen wir alle. Es gibt mittlerweile
so viele neue Bands aus dem skandinavischen Raum, dass
man leicht den Überblick verliert, und leider sind auch
immer wieder Enttäuschungen unter den vielen jungen
Bands. Dies trifft aber definitiv nicht auf One Hour
Hell zu. Die fünf Nordländer aus Södertälje bringen mit
ihren rasend schnellen Riffs, den donnernden Blastbeats
und den echt genialen Basslines jeden zum Schwitzen!
Frontsau Mike schreit sich währenddessen die Lunge aus
dem Leib und bombardiert die Zuhörer mit aggressiven
Texten. Die Mischung aus brutalem Death und Thrash Metal
wirkt frisch und abwechslungsreich, und die sorgfältig
eingesetzten Breakdowns passen optimal in die hämmernden
Songs. Deshalb wird die neue Platte mit dem
sympathischen Namen "Product Of Massmurder" nie
langweilig und tritt einem von Anfang bis Ende
ordentlich in den Arsch. Dass bei der doch recht jungen
Band reichlich Talent im Spiel ist, hört man schnell,
denn die drei Saitenzupfer Jompa und Spud (Gitarren)
sowie Eric (Bass) geben sich alle Mühe, ihre Instrumente
zum Äussersten zu treiben. Am ehesten Ist One Hour Hell
etwa mit Lamb Of God oder The Haunted zu vergleichen,
doch nicht nur Fans von Extrem-Metal werden ihre Freude
an dem Fünfer haben. Ihr Debutalbum, welches sich
keineswegs wie eines anhört, wird bestimmt noch für
einige Schlagzeilen sorgen, und ich bin gespannt, was
die Jungs uns als nächstes abliefern. Eine Tour im
Sommer 2009 ist schon geplant, und es wird auch schon an
einem neuen Album gefeilt, welches nach eigenen Angaben
noch härter und schneller sein wird. Ich würde die
Scheibe definitiv jedem weiterempfehlen, der gerne
harten, schnellen und technisch versierten Metal hört.
Xenia
Punkte: 8.5 von 10
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27.90 SFr.
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GUILLOTINE – Blood Money
Pulverised Records
Glücklicherweise scheint er kein Ende zu nehmen, der
Aufwind, in welchem sich Thrash Metal seit mindestens
einem Jahr befindet. Denn nun scheint auch der Norden
die Faszination an diesem Sound gefunden zu haben. Die
aus Schweden stammenden Guillotine sind der beste Beweis
dafür. Ihre räudige Seite leben dabei zwei Musiker aus,
die ansonsten eher mit hymnischem Melodic Metal auf sich
aufmerksam machen: Während Fredrik Mannberg ansonsten
die Rhythmusklampfe bei Nocturnal Rites bedient, wagt er
sich bei Guillotine hinters Mikro und entblösst dabei
ein Organ, das solchen Ur-Thrashsirenen wie Schmier (Destruction)
oder Mark Osegueda (Death Angel) in nichts nachsteht.
Die 'Nachtrituale' betrügen tut auch Nils Eriksson,
welcher seinen vier Saiten dabei aber treu bleibt.
Längst in Vergessenheit geraten ist dabei das Debut "Under
The Guillotine", welches schon vor elf (!) Jahren das
Licht der Welt erblickt hatte, und so hat man mit "Blood
Money" ein bärenstarkes Quasi-Debut vor sich.
Substilistisch orientiert man sich an schon genannten
Bands, erinnert bei straighten Krachern wie dem
eröffnenden "Insane Opression" oder "Rebellion" eher an
Destruction oder Tankard, schlägt bei versierteren und
verspielteren Tracks der Marke "Insanity" oder "Our
Darkest Day" in Richtung Death Angel aus, kann aber bei
"Dying World" und "Welcome To Dying (Destruction & Pain)"
auch schon mal Erinnerungen an Testament wachrufen. Das
Gaspedal wird konstant durchgedrückt (ausser beim
sphärischen Gitarren-Intermezzo "Madness"), Mannberg
keift sich alle Wut aus den Lungen, und auch in
technischer Hinsicht gibt sich das Quartett keine
Blösse. Ob nun die rumpelige Version des Thrashs einem
solch lupenreinen Riffgewitter vorzuziehen ist muss
jeder selber entscheiden, dass auf "Blood Money" mit dem
Titelsong und dem furiosen "Liar" aber mindestens zwei
echte Thrash-Granaten zu finden, dies kann niemand
bestreiten. Wenn dann auch noch alles fett aus den Boxen
dröhnt, so kommt man nicht umhin, jeden einzelnen
Thrash-Fan zwingen zu wollen, für diese Scheibe Kohle
springen zu lassen, denn enttäuscht wird von Guillotine
kein einziger Fan dieses Genres sein.
Kissi
Punkte: 8.5 von 10
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und bestellen für 29.90 SFr.
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DORO – Celebrate (EP)
AFM
Records/Musikvertrieb
Die Queen of Metal feiert zusammen mit ihrer Band
Warlock (Line Up von 1986) am 13.12.08 ihr 25-jähriges
Jubiläum mit einer großen Sause im ISS Dome in
Düsseldorf. Unterstützung durch Gastauftritte namhafter
Künstler wie Udo Dirkschneider, Axel Rudi Pell,
Krypteria, Tarja Turunen, Leaves Eyes, Arch Enemy und
vielen Anderen ist ihr gewiss. Um die Wartezeit bis
dahin und bis zum neuen Album, welches ende Januar 09
erscheinen soll, zu verkürzen, hat Doro eine 5 Track-EP
veröffentlicht. Wobei zu sagen ist, dass der Titeltrack
in 3 Versionen drauf ist. Dann sind es insgesamt 3 neue
Songs. Im Titeltrack "Celebrate" feiert und lobt sie
ihre Liebe zum Metal. In der zweiten Version ist Biff
Byford von der Metal-Legende Saxon mit von der Partie.
Als Drittes zelebrieren diverse weibliche
Metal-Sängerinnen den Song in der Full Metal
Female-Version. Was auch sehr gelungen ist. Dies
resultiert daher, dass hier eine gute Mischung aus den
verschiedenen Sangesrichtungen zusammenkommt. Der
Titeltrack ist ein guter Metalsong, welcher zum
Mitsingen und Bangen animiert und sicher im Liveset
einen festen Platz haben wird. Als nächstes ist der Song
"The Night Of The Warlock" auf der EP vertreten. Mit
diesem Song huldigt sie, wie dem Titel zu entnehmen ist,
ihrer alten Band Warlock. Der Sound geht deutlich back
to the roots. Hymnenhafter Refrain und heiße Old
School-lastige Gitarren. Der Song könnte vom legendären
Album "Triumph And Agony" sein. Einfach super. Als
letztes ist der Song "Rescue Me" vertreten. Dieser Song
ist eine schöne Powerballade, wie man sie von Doro kennt
und liebt. Gefühlvoll, aber mit Kraft vorgetragen. Diese
wird nicht auf dem kommenden Longplayer vertreten sein.
André G.
Punkte:
keine Wertung
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und bestellen für 14.90 SFr.
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RORCAL - Myrra, Mordvynn, Marayaa
Thundering Records/Non
Stop Music
Die Genfer Rorcal könnten bald eine eigene Sekte
gründen - Auf sämtlichen Plattformen huldigen sie ihrem
Gott Doom, drucken Kleber mit der Aufschrift 'Te Quiero
Doom', und tun so ihre Anbetung an den einzig Wahren
kund. Doch auch diese vielseitigen Warnungen bereiteten
mich nicht darauf vor, was ich meinen Ohren und meiner
Seele mit 'Myrra, Mordvynn, Marayaa' antun würde. Diese
Scheibe ist abgrundtief, alles verschlingend und
vernichtend. Das Tageslicht wird bereits mit dem ersten
Track 'Aurore' verschluckt, 'Savernaya' wirft die Horden
der Hölle in den Kampf, 'Norys' ist die Verzweiflung ob
der Erkenntnis der Überlegenheit der gegnerischen
schwarzen Streitkräfte, 'Dysrethmia' das Schwert in
meinen Innereien, 'Ether' der Aufstieg in ein Universum
des Schmerzes, 'Ataraxia' das Ende aller Existenz.
Dazwischen gibt es immer wieder Lichtblicke, Hoffnung in
Form kurzer Samples, cleanen Gitarren, melodischen
Parts. Aber 'Myrra, Mordvynn, Marayaa' will in erster
Linie zerstören, unwiederruflich und endgültig. Rorcal
verschmelzen dabei zu einer kolossalen Einheit – eine
Kampfmaschine, die Seinesgleichen sucht. Schwitzend,
schwer atmend und sich komplett verausgebend kämpft sie
sich Schritt für Schritt vorwärts, hoffungslos
unaufhaltsam. Dass die Platte dabei ab und zu
Durststrecken entblösst, scheint beinahe ins Konzept zu
passen. Leiden muss der Zuhörer, und das tut er auch.
Was das Sounddesign angeht, so sind vor allem die
Gitarren und die Vocals extremst an der Thematik
ausgerichtet: Wabernde Flächen, lärmige Fills,
schiebende Riffs, hier wurde Urgewalt verarbeitet. Der
Drumsound kann da leider nicht ganz mithalten, er klingt
bei allem Respekt vor der Scheibe dann doch etwas zu
Garagen-mässig. Rorcal haben mit 'Myrra, Mordvynn,
Marayaa' klar einen Koloss erschaffen, dessen rohe
Energie sich mit den ganz Grossen messen kann. Mir
persönlich kommt das ganze noch etwas zu ungeschliffen
daher, aber so viel Testosteron wurde mir bisher nur
selten mit voller Wucht in die Fresse geballert.
El Muerte
Punkte:
8.5 von 10
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27.90 SFr.
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SIX FEET UNDER – Death Rituals
Metal Blade/Musikvertrieb
Schneller, härter, technischer – so scheint das
Motto im extremen Metal momentan zu lauten. Schön, wenn
es da noch Kapellen gibt, die diesen Trend kategorisch
unbeachtet lassen wie etwa Six Feet Under. Die groovende
Todesmaschine aus der Sonnenstube Amerikas, Florida,
legt uns, wie alle Jahre wieder, ein neuen Silberling
vor. "Death Rituals" ist dabei schon der 10. Silberling
in der 15-jährigen Bandgeschichte. Bekanntlich kennen
Dreadlock-Growler Chris Barnes und seine Mannen das Wort
Abwechslung nicht wirklich, doch trotzdem klingt "Death
Rituals" im Vergleich zu seinen Vorgängern "Commandement"
(2005) und "13" (2007) frischer und spannender, was
spätestens das psychedelisch verstörende Zwischenspiel "Crossroads
To Armageddon" bestätigt. Dabei braucht die Scheiblette
einige Durchläufe, bis sie richtig zündet. Sind die
Startschwierigkeiten aber mal überwunden, dann lässt man
den Kopf zu Up Tempo-Krachern wie "Death By Machete"
oder "None Will Escape" kreisen. Songs wie dem
kompromisslosen "Seed Of Filth" kann man sich bei bestem
Willen nicht entziehen, auch wenn man nicht aus dem
extremen Sektor stammt. All den ganzen 'Wir sind härter
als alle anderen'-Truppen zeigen apokalyptisches Gebolze
wie "Into The Crematorium" den Mittelfinger. Wie eh und
je widerlegen Six Feet Under auch auf "Death Rituals",
dass Geschwindigkeit kein Messgrad für Härte ist, dieses
Mal mit Nummern namens "Shot In The Head", "Killed In
Your Sleep" oder dem düsteren "Ten Deadly Sins". Hat man
es in der Vergangenheit sogar einmal gewagt, das ganze
"Highway To Hell" AC/DC's in Todesart zu
veröffentlichen, growlt Barnes, der wie gewohnt Laute
unmenschlicher Art von sich gibt, 2008 eine
unterhaltsame Version der Mötley Crüe-Nummer "Bastards"
in die Lauscher. Barnes selber zeichnet sich indes auch
für die druckvolle, wenn auch nicht ganz moderne
Produktion verantwortlich, die zum Old School-Death der
Truppe hervorragend passt. Gelobt werden muss an dieser
Stelle auch einmal die leidlich unbeachtete Saitenarbeit
von Klampfer Steve Swanson (Ex-Massacre). Ohne Exzentrik
und Geltungsdrang zockt dieser nämlich Soli und Licks
ein, die sich weder aufdrängen noch untergehen, sondern
sich perfekt in die Songs einbetten. Klar, Six Feet
Under von 2008 und Six Feet Under von 1995 unterscheiden
sich nicht grossartig, doch wie bei Motörhead oder AC/DC
ist das für Fans (und alle anderen interessieren Mainman
Barnes sowieso nicht) das bestmögliche Szenario.
Kissi
Punkte: 8.4 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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STUCK MOJO - The Great Revival
Napalm Records/Musikvertrieb
Stuck Mojo haben Geschichte geschrieben, ja sie
waren, wenn ich mich nicht irre, die ersten, die Rap und
Metal vermischt haben. Wegen dessen kamen sie bei mir
eigentlich nie gut weg, da ich damals noch sehr
konservativ meinen Thrasher-Helden die Treue geschworen
habe. Die schweren Betonriffs, das kann ich nicht
verneinen waren aber immer eine Klasse für sich. Tja,
jetzt hat sich nach all den Jahren ausgerechnet bei mir
eine neue Stuck Mojo-Scheibe verirrt. Keine Angst Leute,
ich bin reifer und toleranter geworden nach all den
Jahren, ja, sonst könnte ich ja keine Reviews für die
Metal Factory schreiben. Also Metaller, seid tolerant,
sonst hat unsere Szene, die es sonst schon nicht einfach
hat, es noch schwerer, sich zu behaupten. Die neue
Scheibe von Stuck Mojo sind ein gutes Beispiel dafür:
Früher gab es wie erwähnt fette Riffs, heute singt man
vornehmlich im Southern Rock-Bereich und covert sogar
den Country-Überhit "Country Road", den wir alle schon
mal in Suff zum besten gegeben haben. Also ein kurzes
Résumé: Stuck Mojo kommen in die Jahre und haben
deutlich an Härte verloren, aber haben sicher ein paar
neue Fans mit ihrer schon fast neuen Ausrichtung AOR
dazugewonnen. Die alten Fans werden sich an der
Klagemauer ausheulen und beten, dass sie wieder zu alter
Stärke zurückfinden, ich aber meine, man sollte der Band
diese künstlerische Freiheit zugestehen, selbst zu
bestimmen, was für Songs sie schreiben wollen. Die Songs
sind cool, nicht zu lasch und auch nicht zu brutal.
Entscheidet selbst, aber mit Toleranz, wenn ich bitten
darf.
Daniel J.
Punkte: 8.3 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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LEGION OF THE DAMNED - Cult Of The Dead
Massacre Records/Musikvertrieb
Die niederländische Band Legion Of The Damned
(ehemals Occult) sollte eigentlich schon ein Begriff in
der Death/Thrash Metal-Szene sein, denn seit ihrem
hochgelobten Debutalbum "Malevolent Rapture" im Jahre
2006 wird das Quartett regelmässig in den höchsten Tönen
gelobt. Mit "Cult Of The Dead" bringen sie nun ihr
viertes Album auf den Markt, und dies nur wenige Monate
nach Erscheinen des letzten Silberlings. Anscheinend
geht ihnen in der letzten Zeit alles sehr flott von der
Hand, was keineswegs schlimm ist, solange sie in der
Qualität weiterfahren. Der Titeltrack rockt mit einem
ohrwurmartigen Refrain durch die Boxen, und Legion Of
The Damned beweisen, dass sie immer noch auf der Old
School/Thrash-Schiene fahren, welche die Fans so lieben.
Die Riffs erinnern stark an Slayer oder die ganz alten
Metallica und kommen mit ordentlichem Biss daher. Erik
an den Pedalen sorgt für geilen Groove in den Mid
Tempo-Nummern wie "Pray & Suffer" und treibt auch sonst
die Truppe zu Höchstleistungen an. Maurice's keifende
Stimme verpasst dem Ganzen noch eine zusätzlich
aggressive Note und erinnert mich doch stark an
Kreator's Frontsau Mille, wenn auch noch eine Spur
dreckiger. "The Final Godsend", welches mit einem
Piano-Solo endet, ist ein gelungener Schluss für diese
rasante Scheibe und rundet alles wunderbar ab. Alles in
allem eine weiterer solider Silberling von Legion Of The
Damned. Alle Fans von gutem, altem Thrash und Anhänger
der Niederländer sollten also das neueste Werk, welches
ab dem 19. Dezember im Laden steht, nicht verpassen.
Ausserdem dürfen wir die langhaarige Truppe auch bald
als Begleitung von Amon Amarth im Z7 begrüssen.
Xenia
Punkte: 8.2 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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PRESTO BALLET – The Lost Art Of Time Travel
ProgRock Records
Metal Church-Gitarrist Kurdt Vanderhoof legt uns
hier sein zweites Presto Ballet-Werk auf den Tisch, drei
Jahre nach dem Debut "Peace Among The Ruins". Und auch
auf dem neuen Silberling dreht sich alles um Retro/Prog
Rock. Analoge Tasteninstrumente wummern durch die Songs,
knackige Drums hämmern durch das ganze Album hindurch
und transportieren den Zuhörer so direkt in die 70er,
und die glasklare, starke Stimme von Sänger Scott
Albright untermalt das Ganze noch zusätzlich. Paten der
Combo sind ganz klar Styx, Kansas und natürlich Uriah
Heep. Wer auf diese Bands steht, kann hier ganz sicher
nichts falsch machen. "The Lost Art Of Time Travel"
knüpft also nahtlos an seinen Vorgänger an, ausser, dass
es hier noch ein bisschen epischer zugeht. Klasse, wie
Presto Ballet hier ihren herrlich altbackenen,
charmanten Sound, gefüllt mit Mellotrons, Hammonds und
Synthies direkt von den 70ern in die Gegenwart
transportieren, ohne kitschig zu wirken. Alle sieben
Songs, die zwischen vier und vierzehn Minuten dauern,
können ohne Bedenken an einem Stück genossen werden, und
das sogar mehrmals hintereinander. Klasse Scheibe, sehr
zu empfehlen!
Crazy Beat
Punkte: 8.1 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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JACK FOSTER III - Jazzraptor's Secret
ProgRock Records
Der Amerikaner Jack Foster, der hier auf seinem
vierten Album von Trent Gardner an den Keys und am
Gesang und Robert Berry an den Drums und Gesang
unterstützt wird, bietet hier keine leichte Kost. Nach
eigenen Angaben schippert man in folgenden Gefilden:
Funk, Hard Rock, Jazz Rock, Fusion, Melodic Rock, AOR,
Neoprog, Pop, Mainstream und sonstiges. Also nix für 'Mc
Donalds'-Hobbyrocker oder so. Das Trio hat hier auf
musikalisch sehr hohem Niveau einiges zu bieten, und so
gefällt als erstes die angenehme Stimme von Jack,
gefolgt von wirklich tollen, abwechslungsreichen Songs,
die zum Teil angeproggten Tracks, einige rockige Phasen,
die besonders gelungen sind. Oder die dezenten
Jazz-Einlagen, gefolgt von funky jazzigen Rhythmen,
gefolgt von fetten Bläserarrangements. Leicht komplexe
Instrumentierung mit erfrischenden Rhythmuswechseln,
einfach herrlich sind auch die mehrstimmigen Chöre und
Gesangslinien. Und trotz der beschriebenen Abwechslung
in den Songs ist doch der Hang zum Pop-Song und AOR
hörbar, so dass man das Ganze durchaus als Kunst
bezeichnen kann. Eine Klasse Scheibe, die Spass macht,
ohne sich in irgendwelchen Spielereien zu verlieren.
Crazy Beat
Punkte: 8.1 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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MANZANA - Babies Of Revolutions
Dynamic Arts Records/Non
Stop Music
Laut meinem Infoblatt hat sich Manzanas
Debut-Scheibe "Nothing As Whole As A Broken Heart" im
Jahre 2007 steil in die finnischen Charts katapuliert,
nämlich auf den respektablen 24. Platz. Die finnischen
Rockmagazine waren voll des Lobes, und man hatte sogar
mit dem Song "Falling To Pieces" einen Video-Clip am
Start, der, man man glaubt es kaum, im finnischen
Fernsehen lief. Jetzt hat man mit "Babies Of Revolutions"
ein neues Werk erschaffen, das sich sicher noch besser
verkaufen lässt als den doch schon mehr als gelungenen
Vorgänger. Mittelpunkt der Band ist sicher die superbe
Chanteuse Piritta, die ein beachtliches Stimmvolumen
hat. Sei es bei den Melodien oder auch in den wenigen
Screams, die in den 9 Nummern zu finden sind, zeigt sie
nie wirklich schwächen. Vielleicht ist euch Skunk
Anansie noch in Erinnerung, denn in dieser Liga könnte
man Manzana (spanisch für Apfel) auch zuordnen. Die Band
strotzt nur so vor Spielfeude, und das selbstvertrauen
ist auch hoch, sonst würde man nicht solch gute Songs
schreiben. Die Leute, die guten Rocksound mit einer
geilen Frauenstimme gerne haben, können hier ohne Wenn
und Aber zugreifen. Gute Scheibe!
Daniel J.
Punkte: 8.1 von 10
Hier bestellen für
27.90 SFr.
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ASMEGIN – Arv
Napalm Records/Musikvertrieb
Seit dem grossen Durchbruch von Pagan/Folk Metal
spriessen aus sämtlichen Regionen immer wieder neue,
junge Bands aus dem Boden. Asmegin könnten da den
falschen Eindruck erwecken, ebenfalls ein Newcomer zu
sein, tatsächlich existieren sie schon seit zehn Jahren.
Fans von Urgehal könnten die Norweger kennen, da Tomas
Torgersbrâten für die Growls und den Bass zuständig ist.
Wobei der Gesang in jedem Lied geteilt wird mit den
hohen weiblichen Vocals der Sängerin. Ziemlich melodisch
auch das Keyboard und die Mandolinen, schön verpackt in
ein mehr mittelalterliches als folkiges Gewand. Dabei
erzählt die Musik eigenständig Geschichten, vollgestopft
mit kleinen Überraschungen und unvorhersehbaren
Wendungen. Bei "Gegangeren" fängt ganz harmlos ein Piano
an, steigert sich mit den rhythmischen Gitarren und der
Mandoline zusammen in ein Drama, getragen auch durch die
dissonanten Töne und den Gesang, bis das Lied
schliesslich in sich zusammenbricht. "Arv" weiss mit
seiner eingängigeren und schnellen Art durchaus zu
überzeugen, während der Opener durch die eigenständige,
schöne Stimme der Sängerin und die stampfenden Gitarren
besticht. Vom Stil her können Fans von Haggard hier
unbekümmert zugreifen, "Arv" setzt sich zusammen aus
verschiedenen kleinen Geschichten, die ein verträumtes
Gesamtbild ergeben, welches durch die vielen Spielereien
ganz klar zu den Überraschungen dieses Jahres gehört. Da
hätten es gerne mehr als 'nur' 42 Minuten Spielzeit sein
dürfen.
Tristan
Punkte: 8.0 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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BEFORE THE DAWN – Soundscape Of Silence
Cyclone Empire
Dark Metal-Nachschub aus Finnland für die kalte
Jahreszeit liefern uns Before The Dawn mit ihrem 5. Werk
"Soundscape Of Silence". In ihrer Heimat wohl bekannt,
fristen die Finnen, welche man irgendwo zwischen
Katatonia und Amorphis ansiedeln könnte, in unseren
Breitengraden eher ein Mauerblümchen-Dasein, und dies,
obwohl ihr 2007er-Werk "Deadlight" zu einem Highlight
des Genres gezählt werden darf. Mit "Soundscape Of
Silence" knüpfen die Herren sowie Bandkopf Tuomas
Saukkonen an ihrem Vorgänger an und präsentieren ihre
gekonnte Mischung aus Melodic/Death-Elementen,
melancholischen Melodien, ruhigen Passagen und dem
Wechselspiel von Clean- und Growlgesang. Dabei versinken
Before The Dawn nicht in dem Sumpf des Selbstmitleids,
sondern treiben ihre Songs mit einer gesunden Portion
Härte nach vorn und sorgen mit den typisch finnischen
Melodien für einen perfekten Soundtrack für die Reise
durch die verschneiten Winternächte. Auch wenn "Soundscape
Of Silence" so eine Platte ist, die man einfach am Stück
geniessen sollte, stechen einige Songs heraus. "Savior"
lässt den Knüppel aus dem Sack, einfach herrlich, wie
die Doppelpauken zu dem süsslichen Refrain rotieren,
"Cold" könnte als epische Hymne der Nacht durchgehen,
und "Exile" lässt die Nackenwirbel erglühen. Auch "Silence"
krallt sich mit seinem Refrain sofort in den
Hirnwindungen fest, und das mit sehr ruhigen Parts
versehene "Monsters" sorgt für einen angenehmen
Kontrast. Auch wenn "Soundscape Of Silence" in meinen
Augen den Vorgänger "Deadlight" nicht überflügeln kann,
präsentieren uns Before The Dawn einmal mehr eine sehr
starke Scheibe finnischer Düsterkunst, welche zu dieser
Jahreszeit passt wie die Faust aufs Auge.
R.K.
Punkte: 8.0 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 29.90 SFr.
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ARCH ENEMY - Tyrants Of The Rising Sun (DVD)
Century Media/EMI
Dass Arch Enemy im Land der aufgehenden Sonne schon
abgefeiert wurden, während Europa die Neu-Band um Ex
Carcass-Klampfer Michael Amott noch argwöhnisch beäugte,
dürfte mittlerweile hinlängst bekannt sein. Dass Arch
Enemy aber auf europäischem Boden immer noch mühsam mit
den Zahlen zu kämpfen haben, während in Japan die Meute
tobt, zählt zu den tendenziell eher ignorierten Fakten.
Wie beliebt die Band dort ist, zeigt allerdings erst die
neue DVD "Tyrants Of The Rising Sun" so richtig: Zwanzig
Songs lang springt und schubst sich die Meute in
Ekstase, singt sämtliche Gitarrensoli genau so
inbrunstig wie jeden Refrain mit und frisst dabei Angela
Gossow förmlich aus der Hand. Dass die Band dabei eine
wahnsinns-Performance auf's Parkett legt, verkommt
angesichts dieser Tatsachen beinahe zur
Nebensächlichkeit. Bild und Ton kommen ebenfalls sehr
detailreich und stimmig rüber, die Energie überträgt
sich förmlich auf den Zuschauer - Arch Enemy haben
offensichtlich seit der letzten DVD dazugelernt. Nebst
vier Stücken aus der aktuellen Platte "Rise Of The
Tyrant" ("Blood On Our Hands", "The Day You Died",
"Night Falls Fast" und "Vultures") variiert auch der
Rest der Setliste – mal abgesehen von Pflichtstücken wie
"Ravenous", "Enemy Within" und dem abschliessenden "We
Will Rise" – stark, ohne aber Höhepunkte wie Michael's,
Christopher's (Amott, Gitarre) und Daniel's (Erlandson,
Drums) Soli ausser acht zu lassen. Die ebenfalls auf der
DVD enthaltene Doku "The Road To Japan" zeichnet
eindrucksvoll den Aufstieg der Band im besagten Land mit
Hilfe von Zeitzeugen und Bandinterviews nach, während
der restliche Inhalt der DVD mit den Videos zu den Songs
"Revolution Begins" und "I Will Live Again" dann doch
etwas spärlich ausgefallen ist. Alles in allem also in
Sachen Bonusmaterial zwar ein etwas knapp bemessenes
Package, aber glücklicherweise vermag die aufgezeichnete
Live-Show dieses Manko bedingungslos wegzufegen – selbst
die etwas bedürftig aufgemachte Menüanimation kann da
nicht dagegen anstinken.
El Muerte
Punkte: keine Wertung
Hier
DVD bestellen für 26.90 SFr.
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V.A. - We Wish You A Metal X-Mas And A Headbanging
New Year
Armoury Records/Phonag
Alle Jahre wieder kommt das Christuskind, und alle
Jahre wieder hat auch der Rocker die Gelegenheit, sich
mal bessere, mal schlechtere Weihnachtslieder mit
verzerrter Gitarre anzueignen. Haben in der
Vergangenheit schon Jethro Tull, Twisted Sister oder
Potentia uns die Adventszeit versüsst, so bringt uns der
Nikolaus dieses Jahr ein ganz spezielles Päckchen
rockiger "Stille Nachts" und "Oh Tannenbaums". Unter der
Ägide von Studio-Gitarren-Legende Bob Kulick (älterer
Bruder von Ex-Kiss-Klampfer Bruce) hat sich eine ganze
Heerschaar Rock-Aposteln ins Studio begeben, um allen
Headbangern die Adventszeit zu versüssen. Herausgekommen
ist dabei eine herrlich abwechslungsreiche
X-Mas-Compilation mit mal mehr, mal weniger gelungenen
verzerrten Neuinterpretationen. Neben eher
unspektakulären, aber unterhaltsamen Hard Rock-Versionen
von "We Wish You A Very X-Mas" (Jeff Scott Soto, Bruce
Kulick), "Silver Bells" (mit einem daneben singenden
Geoff Tate) oder "Rockin' Arount The X-mas Tree" (u.a.
Joe Lynn Turner, Rudy Sarzo & Simon Wright) kredenzt man
uns nämlich auch die eine oder andere speziellere
Version. So knarzt Lemmy ein flottes "Run Rudolph Run"
zusammen mit Billy Gibbons und Dave Grohl runter, Alice
Cooper verleiht, unterstützt von John 5 (Ex-Marylin
Manson) und Vinny Appice, "Santa Claws Is Coming To
Town" einen schaurig morbiden Anstrich, und Dug Pinnick
(King's X) groovt sich relaxt durch "Little Drummer
Boy". Dass Tim "Ripper" Owens nicht nur metallisch
sondern auch rockig shouten kann, zeigt er in
Gefolgschaft von Steve Morse (Deep Purple) zu "Santa
Clause Is Back In Town". Daneben rotzen Tracii Guns und
Stephen Pearcy (Ratt) "Grandma Got Ran Over By A
Reindeer" und Oni Logan (Lynch Mob) bzw. Craig Goldy und
John Tempesta (The Cult) "Deck The Halls" herunter, und
mit "O'Christmas Tree" (gesungen von Doro Pesch,
gitarrentechnisch veredelt von Michael Schenker) und "Auld
Lang Syne" (wiedergegeben von der ganzen Girlschool)
finden sich auch noch zwei von weiblichen Vocals
intonierten Nummern. Tief- und Höhepunkt fehlen aber
noch: Während die ruppige Thrash-Version von "Silent
Night", zusammengebastelt von Chuck Billy und Scott Ian
die Weihnachtsstimmung eher trübt als hebt, findet sich
mit "God Rest Ye Merry Gentlemen" ein wahrlich
andächtiger Track, wurde dieses traditionell vom
unschlagbaren Duo Ronnie James Dio und Tony Iommi doch
zu einer echten Gänsehaut-Doom-Hymne verarbeitet. Da das
Trans-Siberian Orchestra dieses Jahr mit keinem neuen
Winter-Opus bezaubern kann, sollte die Wahl des
rockenden X-Mas-Soundtracks also leicht fallen. Achtet
beim Headbangen einfach darauf, nicht zu nahe am
Adventskranz bzw. Weihnachtsbaum zu stehen, sonst
brennen dann nicht nur die netten Kerzen.
Kissi
Punkte:
keine Wertung
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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ADORNED BROOD – Noor
Black Bards Entertainment
Noch immer rotierten die Platten vom letzten Monat
in der Anlage, als Adorned Brood die angekündigte Platte
"Noor" auf den Markt bringen. "Sons Of The Damned" hat
schon gezeigt, auf was das die Platte hinzielt, und
tatsächlich ist der Sound einiges moderner geworden.
Noch immer weit weg von einer billigen Kopie beweisen
die Deutschen einiges an Eigenständigkeit. Die Stimme
ist dabei ein tragendes Element, einfach herrlich die
Screams und Growls, vor allem mit der Unterstützung von
Lady Anna. Wer's nicht glaubt, soll das eingängige "Adorned
Brood" anhören, das wahrscheinlich tollste Lied des
Albums, da es den Charakter eines alten Heavy
Metal-Songs mit der Power von Folk verbinden. Die
deutschen Texte sind lyrisch gesehen keine Meisterwerke,
aber vor allem "Am Grunde des Meeres" eignet sich
perfekt zum Mitsingen, während "Das Schiff der Toten"
vor allem durch das Schlagzeug und den Refrain live
ziemlich abgehen könnte. "Noor" ist meiner Meinung nach
ein grosser Schritt in die richtige Richtung. Die
Interpretation von "Drunken Sailor" ist ganz klar ein
Muss, auch wenn ich schon bessere Versionen gehört habe.
Nichts desto Trotz hat sich die Band mit dieser Platte
eine hohe Bewertung verdient, da sie einfach über dem
Durchschnitt liegt. Und ganz klar eine der Bands, die am
Ragnarök-Festival gesehen werden muss.
Tristan
Punkte: 7.8 von 10
Hier bestellen für
29.90 SFr.
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WHITE FLAME – Yesterday's News
North & South/Non
Stop Music
Ein optisch sehr schön und aufwendig gestaltetes
Digipack präsentiert uns die finnische Truppe White
Flame. Die CD ist visuell einer LP nachempfunden, das
Booklet sieht aus wie eine Zeitung. Damit macht auch der
Titel "Yesterday's News" Sinn. Doch auch musikalisch hat
die 2002 ins Leben gerufene Band einiges zu bieten. Ganz
einfach als Old Fashion Rock'n'Roll definieren die Jungs
ihre Musik selber. Ein breit gefächerter Begriff, der
trotzdem absolut zutrifft. Rohe Gitarren, erdiger Gesang
und schnörkellose Songs dominieren das Debut der
Skandinavier. Die musikalische Reise führt in die 70er,
direkt zu Aerosmith aber auch in die frühen 80er zu
Hanoi Rocks. Während der Aufnahmen verweilten die
legendären Hanoi Rocks im selben Studio. Die Jungs
lernten sich kennen, was die White Flame-Boys nicht ohne
Stolz erzählen. Frontmann Michael Monroe konnte als
Gastsänger bei einem der 13 Tracks gewonnen werden. Wie
auch bei den genannten Acts spielen auch bei White Flame
Instrumente wie Saxophon, Piano und Mundharmonika
regelmässig eine Rolle. So wurde "Yesterday's News" eine
intensive Atmosphäre verliehen. Anstatt Old Fashion
könnte auch zeitlos als definierende Bezeichnung genannt
werden. Beim Songwriting sind ab und zu noch
Schwachpunkte vorhanden, dies wird aber durch
musikalisches Feeling zu einem grossen Teil wieder
wettgemacht. Das einzige was fehlt, ist der eine oder
andere potenzielle Hit. Aber was noch nicht ist, kann ja
noch werden. Das Thema White Flame hat mit genug
Durchhaltewillen der Band ganz gewiss Zukunft.
Chris C.
Punkte: 7.8 von 10
Hier bestellen für
27.90 SFr.
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THE DYING - Triumph Of Tragedy
Drakkar
Entertainment/Musikvertrieb
Wenn ich den Namen Belgien zu hören bekomme, denke
ich an frühere Fussballerfolge, Fritten und natürlich
ihre grosse Auswahl an verschiedenen Bieren. Aber Thrash
Metal, nein, auf das würde ich nicht Wetten beim Begriff
Belgien. Tja, ich bin jetzt wieder ein wenig schlauer
geworden, denn mit dem neuen Werk "Triumph Of Tragedy"
können die Belgier stolz auf das sein, was sie erreicht
haben. Die ehemaligen Chimaera, so hiessen The Dying
vorher, sind wie schon erwähnt im Thrash Metal-Sektor
daheim, mit Raubzügen im Metalcore-Gebiet und überqueren
dann und wann die schwedische Göteborg-Death
Metal-Grenze. Diesen Mix gibt nachher eine ganz
spezielle Duftnote, die schnell in die Nase
beziehungsweise Ohren hinein marschiert, um dann die
Gehörgänge zu besetzen. Die Thrasher, die Kreator zu
ihren Faves zählen, sollten hier mal ein Ohr riskieren,
sie werden es sicher nicht bereuen. Bei mir kommt nach
all den Thrash-Veröffentlichungen ein flaues Gefühl im
Magen hervor, denn ich habe schon mal den Untergang
einer Szene erlebt, weil eben zu viele Bands da waren
und die Qualität darunter gelitten hat. Die besten Bands
überleben, die anderen werden frustiert das Handtuch
werfen, weil sie nichts verkauft haben und sonst niemand
von ihnen redet. Wer will das alles kaufen?! Die Zukunft
wird es uns zeigen, und bis daher sind The Dying schon
mal nicht schlecht positioniert.
Daniel J.
Punkte: 7.8 von 10 Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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DEVIAN – God To The Illfated
Century Media/EMI
Die ehemaligen Marduk-Mitstreiter Legion (Vocals)
und Emil Dragutinovic (Drums) gehen mit ihren Mannen
unter dem Banner Devian in die zweite Runde. Dabei hat
mich das Erstlingswerk "Ninewinged Serpent" nicht gerade
aus den Socken geblasen, aber neues Jahr, neues Glück.
Obwohl Devian auch auf "God To The Illfated" Schwedentod
und Thrash Metal vereinen, strotzt dieses Werk um
einiges mehr an dunkler Energie als sein Vorgänger. Die
Songs sind um einiges besser, ausgereifter zünden
einfach mehr, rollen gnadenloser dahin und sorgen für
mächtig Laune, sprich Nackenschmerzen. Mehr Ideen wurden
verarbeitet, mehr Dynamik wütet in den Songs und es
fällt mir schwer, einen herauszuheben, da jedes der 10
Stücke fett in den Arsch tritt und das Niveau bis zum
abschliessenden, 7 Minuten langen "When The Vultures
Have Left" konstant hoch gehalten werden kann, ja sogar
fast noch besser wird. Hoch gehalten wird auch meist die
Geschwindigkeit, zwischendurch gibt es auch mal was
'Gemächlicheres' wie "Summerdeath" oder ein kleiner
Akustik-Part in "Awaiting The Doom" oder melodiöse Leads
beim Refrain von "Assailant". Die Blackmetal-Einflüsse
aus dem Vorgänger sind auf "God To The Illfated" so gut
wie gar nicht mehr vorhanden, was aber weniger stört, da
das gebotene Material genügend Durchschlagskraft
besitzt. Freunden von Legion Of The Damend, Exodus und
Testament, welche sich auch mal gerne etwas gegen die
Death-Metal Seite orientieren, sollten sich "God To The
Illfated" auf den Weihnachtszettel kritzeln.
R.K.
Punkte: 7.8 von 10 Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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ECLIPTICA - Impetus
Frontiers Records/Disctrade
Mein erster Gedanke zum Bandnamen dieser Heavy Metal
Band aus Österreich wurde unweigerlich auf das Debüt von
Sonata Arctica projiziert, denn die Finnen brachten 1999
ihr erstes Langeisen mit genau diesem Titel heraus. Das
ist dann aber gleich auch alles, was sich vergleichen
lässt. Ecliptica spielen in der Tat 80er getränkten
Heavy Metal, geprägt durch die Vocals von Thomas Fieber
und, als weiblicher Gegenpart, Elisabeth Fangmeyer.
Diese Ausgangslage ist grundsätzlich interessant, denn
dadurch eröffnen sich dem Gesang vielerlei Variationen,
sie es einzeln oder zusammen. Die ersten vier Songs
gehen allesamt recht flott ab und beinhalten (wie beim
Opener «Impetus Line») unerwartete jedoch durchaus
passende Einschübe aus der Black Metal Ecke. Nebst
Anleihen aus der Power Metal Ecke, finden sich auch
leicht thrashige Ansätze. Ein wenig vorweggenommen durch
«Twilight Hall" kündigen sich leisere Töne an, die
postwendend bei «Turn Away» Tatsache, respektive
bestätigt werden. Die hauptsächlich pianolastige Ballade
ist gar mit drei unterschiedlichen Leadstimmen besetzt
und gleitet dank ein paar nachgereichten Gitarren-Riffs
nicht zu fest ins Seichte ab. Die eisernen Jungfrauen
werden bei der "relativ schnellen" Nummer «Old Man's
Memories» zumindest am Anfang und bei der Bridge
zitiert. Wiederum fällt der gemischte Gesang positiv
auf, ein klares Markenzeichen von Ecliptica, das
allerdings..., die Ausnahme bestätigt die Regel, zum
Beispiel bei «Watching You» nicht so daher kommt, sprich
nur männliche Lead-Vocals auftauchen. Genau umgekehrt
verhält es sich danach beim eher hardrockigen «Jester In
The Ballroom..., mehrheitlich. Was bisher beim sonst
recht ansprechenden Material gefehlt hat, ist ein heraus
ragender Track, den Ecliptica am Schluss von «Impetus»
platziert haben. «Black Swan» kommt auf eine Spiellänge
von fast neun Minuten, was auf eine gewisse Weise als
"progressiv" ausgelegt werden kann. Zudem wollen mir als
Vergleich Héroes Del Silencio (mit leicht metallischem
Anstrich) einfach nicht mehr aus dem Kopf. Fazit: Ein
durchaus gelungenes Debüt-Werk, das auch ordentlich
produziert wurde und Lust auf mehr macht.
Rockslave
Punkte: 7.8 von 10
Hier bestellen für
27.90 SFr.
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MACHINE HEAD – The Blackening
(Special Edition)
Roadrunner Records/Musikvertrieb
Über Machine Head's "The Blackening" noch Worte zu
verlieren, würde an dieser Stelle kaum Sinn machen – wer
bis jetzt immer noch nicht kapiert hat, zu welcher
Abrissbirne sich die Band in den letzen Jahren gemausert
hat, sollte sich am besten gleich wieder in seinem Loch
verkriechen. 1.5 Jahre sind seit der Veröffentlichung
von "The Blackening" vergangen, da liegt eine Special
Edition durchaus drin. Positiverweise macht das Teil
auch für alle Fans Sinn, die die Original–Scheibe
bereits im Schrank stehen haben: Nebst dem
Hauptsilberling gibt's eine weitere Audio–CD sowie eine
DVD dazu. Die CD enthält sämtliche (!) jemals
aufgenommenen B–Seiten der Band wie etwa "Seasons Wither"
von den "Through The Ashes Of Empire"–Sessions, "Hallowed
Be Thy Name" vom Kerrang–Tribut–Album an Iron Maiden und
weiter "Negative Creep" (Nirvana), "House Of Suffering"
(Bad Brains), "Hole In The Sky" (Black Sabbath) etc.,
und dazu noch zwei Demo–Versionen der Songs "Halo" und "Aesthetics
Of Hate", während sich die DVD logischerweise auf die
Live–Performance und die visuelle Seite der Band
konzentriert: Da gibt es unter anderem drei Songs von
der With Full Force–Performance aus diesem Jahr ("Clenching
The Fists Of Dissent", "Now I Lay Thee Down", "Halo"),
zwei Songs vom Rock in Rio ("Aesthetics Of Hate" und
"Davidian", ebenfalls 2008), zwei Songs vom
Download–Festival 2007 und schliesslich vier Songs von
der "Burn My Eyes"– Zehnjahresfeier von 2004. Dazu
kommen schlussendlich noch sämtliche für "The Blackening"
gedrehte Clips ("Halo", "Now I Lay Thee Down", "Aesthetics
Of Hate"), die dazugehörigen Making Of's und zu guter
Letzt noch das Making Of der CD. Rein faktisch gesehen
also schon ein üppiges Package – dass die Audio-Qualität
bei den Mitschnitten auf der Live-DVD nicht immer das
gelbe vom Ei ist, lässt sich hier getrost unter den
Tisch kehren. Machine Head zeigen mit dieser Special
Edition einmal mehr, wo der Hammer hängt (respektive wer
den grössten schwingt) – offensichtlich wurde das
Material mit viel Liebe zum Detail zusammengestellt,
auch das Artwork kommt in einem hochedlen Package daher.
Was als nächstes wirklich anstehen würde, wäre endlich
eine komplette Live-DVD mit richtiger Qualität... Aber
naja, man darf ja wohl noch träumen.
El Muerte
Punkte:
keine Wertung
Hier reinhören
und bestellen für 43.90 SFr.
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ROBERT BERRY – The Dividing Line
Frontiers Records/Disctrade
"The Dividing Line" ist bereits das fünfte Soloalbum
des in San Francisco ansässigen Amerikaners. Der
sympathische Multiinstrumentalist ist schon seit den
70ern aktiv. Leider spielte er nie in einer wirklich
erfolgreichen Band, denn dann wäre sein Name heute mit
Sicherheit sehr viel bekannter. Dafür hat er mit einigen
der Grossen in verschiedenen Projekten schon zusammen
musiziert. Da war z.B. die Band 3, mit Keith Emerson und
Carl Palmer, GTR mit Steve Howe von Yes oder Alliance,
mit Mitgliedern von Boston, Sammy Hagar und Night Ranger.
Auch Hush und Ambrosia waren zwei Gruppen, in denen
Robert Berry mitspielte. An musikalischer Erfahrung
fehlt es ihm also definitiv nicht, und diese kommt auch
bei seinem neusten Solostreich voll zum Tragen. Auf der
Scheibe steht nämlich nicht eine Liste mit mehr oder
weniger bekannten Musiker, die Robert unterstützt haben.
Der Mann hat wirklich praktisch alles selber gemacht.
Logischerweise das komplette Songwriting, aber auch die
Produktion, zudem hat er sämtliche Instrumente im
Alleingang eingespielt. Bei einem einzigen der elf
Tracks wurde er an den Drums und an der Gitarre
unterstützt. Allein das hat grossen Respekt verdient.
Musikalisch ist Robert tief im melodiösen Rock/Hard Rock
verwurzelt. Aber nebst den obligaten AOR-Klängen
integriert er auch unaufdringlich progressive Elemente
in seine Songs. Trotzdem dominieren die Melodien die
Tracks. Wo Melodic-Projekte regelmässig versagen, kann
Mr. Berry oft auftrumpfen, nämlich beim
Wiedererkennungswert des Songmaterials. Mit "Listen To
The People" ist dem Mann sogar ein kleiner Hit gelungen.
Die catchy Melodie und der eingängige Refrain setzen
sich umgehend in den Gehörgängen fest. In den 80ern wäre
das sicher ein Radiohit geworden. "The Dividing Line"
ist überraschend stark, eines der besseren Melodic-Alben
der letzten Zeit.
Chris C.
Punkte: 7.7 von 10 Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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4LYN - The Good Live Period (DVD)
Rodeostar
"The Good Live Period" erscheint zum 10-jährigen
bestehen der 'berühmtesten Band, von der du noch nie
gehört hast', wie sich die Jungs von 4Lyn selbst
betiteln. Was die DVD bietet, sind 2½ Stunden Spass und
Unterhaltung, Lachkrämpfe sind garantiert. "The Good
Life Period" bietet einen Überblick über die Entstehung
der Band und ihre Entwicklung bis heute. Dabei sind
unter anderem die Entstehung ihres ersten Videos (zum
Song "Whooo") und ihres aktuellsten ("Hello (For You I'm
Dying)"). Zudem gibt es Aufnahmen der Bandmitglieder zu
sehen, bei welchen man bis zum Schluss nicht sicher ist,
ob man dies nun auch wirklich sehen wollte... Die Bild-
und Tonqualität der Aufnahmen ist zwar schwankend, wird
aber von den stetigen Kommentaren wieder wett gemacht.
Als Zusatzmaterial ist in dem Paket eine weitere DVD
enthalten, welche sämtliche Videos der Band enthält. Auf
jeden Fall ist die DVD nicht nur für hartgesottene Fans,
sondern bietet auch für jene, für die 4Lyn (noch) völlig
unbekannt sind, gute Unterhaltung und trägt hoffentlich
dazu bei, dass die Band den Titel der 'berühmtesten
Band, von der du noch nie gehört hast' auf ihrer
nächsten DVD oder CD nicht mehr benötigt.
Miriam
Punkte: keine Wertung
Hier
DVD bestellen für 52.90 SFr.
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INCINERATE – Anatomize
Brutal Bands/Non
Stop Music
Wer für das Fest der Liebe eine ordentliche Tracht
Prügel sucht, der wird mit dem Zweitwerk "Anatomize" der
US-Brutal Death-Truppe Incinerate bestens bedient. Hier
wackelt der Adventskranz, und der Tannenbaum brennt
lichterloh. Doch dem ist nicht genug, der Hassbrocken
zermalmt jeden intakten Knochen zu feinstem Pulver, und
dies auf einem absolut hohen technischen Niveau. Eine
Verschnaufpause in den gut 35 Minuten herrschender
Zerstörungswut ist eben so vergönnt wie klare,
gradlinige Strukturen. Dies geht zwar zu Lasten des
Groove, wenn die Jungs aber mal für kurze Zeit einen
klaren Kurs fahren, dann groovt "Anatomize" mächtig
durch die Gehörgänge. Den Hauptbestandteil bilden jedoch
vertrackte bis wirre Strukturen, messerscharfe, schwere
Riffs, High Speed-Geballer und die derbe Stimme von
Frontgrunzer Jesse Watson, dabei werkeln die Jungs so
präzise wie ein Schweizer Uhrwerk. Was das Erlebnis "Anatomize"
weiter beflügelt, ist die starke Produktion, die in den
wirren und abstrakten Breaks viele Feinheiten preisgibt
und für ein exquisites Hörerlebnis der brutalen Sorte
sorgt. Sicherlich dürfte "Anatomize" nicht den
Geschmacksnerv aller treffen, wer sich aber nicht als
Weichei beschimpfen lassen will, kommt um diese
Veröffentlichung nicht herum.
R.K.
Punkte: 7.7 von 10
Hier bestellen für
27.90 SFr.
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LINKIN PARK- Road To Revolution
(Live at Milton Keyenes)
Warner Records
Als ich diesen Monat die CD von Linkin Park erhielt,
konnte ich mir ein Grinsen nicht verkneifen. Als die
Band populär wurde, hatte ich gerade die Phase, in der
ich aus Prinzip keine Musik hörte, welche auch nur
annähernd kommerziell war... Und dennoch konnte ich es
nicht lassen, die Entwicklung der Band zu verfolgen,
was, wie man sich vielleicht vorstellen kann, mich in
eine etwas 'unschickliche' Situation brachte. Naja...
Nun zur CD: "Road To Revolution" überrascht mit einer
guten Live-Qualität und führt einem recht deutlich vor
Augen, wie wandelbar diese Band ist. Neben
Freestyle-Einlagen und Gesprächen mit dem Publikum
fehlen natürlich auch Hits wie "Shadow Of The Day"
nicht. Und es ist immer wieder faszinierend, zu sehen,
wie diese Band Hip Hop, (Hard) Rock und Metal
kombiniert, ohne dabei zu fest in ein Genre
abzuschweifen. Obwohl "Road To Revolution" nichts Neues
bietet, ist die Scheibe unterhaltsam und bereitet beim
Hören Freude. Ausserdem bekommen die Jungs von Linkin
Park, nach dem Hören des Albums, einen grossen
'Sympathie-Zuschlag', und die Tickets fürs nächste
Konzert würde man sich bereits gerne jetzt sichern.
Miriam
Punkte: keine Wertung
Hier reinhören
und bestellen für 31.90 SFr.
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FROST – Experiments In Mass Appeal
InsideOut Music/SPV
Als erstens fällt auf dem neuen Silberling von Frost
sofort der viel bessere, stärkere Gesang auf. Das liegt
am Neuzugang Dec Burke, der Junge hat echt ne starke
Stimme. Unterstützt wird Mastermind Jem Godfrey wieder
von Gitarrist John Mitchel (Arena, Kino, It Bites und
und und), John Jowitt am Bass (Arena, IQ, Jadis) und
Drummer Andy Edwards (IQ). Die neuen Songs sind
wuchtiger und komplex geworden. Zum Teil richtig hart.
Genial sind dabei auch die unvorhersehbaren Wandel: Da
kommen nach einem sehr zarten Part plötzlich infernale
Gitarrengewitter über den Hörer. Schwebende Vocals
folgen Industrial-Anleihen, Piano-Klänge werden durch
Highspeed-Gitarren abgelöst, nie weiss man so genau, was
als nächstes folgt, jedenfalls bei den ersten paar
Durchläufen. Im Ganzen ist "Experiments In Mass Appeal"
ein Prog-Album, das einige verwöhnte Prog-Fans teilweise
vor den Kopf stossen wird, da hier schon ein paar neue
Akzente in dieser Richtung geboten werden. Aber so nach
und nach gewöhnt man sich an die neue Marschrichtung von
Frost im Prog-Berreich und beginnt, das Ganze sogar zu
mögen. Auf jeden Fall kann man Jem Godfrey nicht
anmassen, sich zu wiederholen. Na dann, viel Spass beim
Verdauen.
Crazy Beat
Punkte: 7.6 von 10 Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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NICKELBACK – Live At Sturgis 2006
(DVD)
Steamhammer/SPV
Nickelback live an einem Töfftreffen in South
Dakota? Das geht? Und wie! Zumindest sieht es auf dieser
DVD, aufgenommen im August 2006, so aus, als hätte das
Publikum seinen Spass an den zwölf Songs der Kanadier.
Und um eines gleich vorweg zu nehmen: Klar steht
eigentlich hier die Musik im Vordergrund. Was diese DVD
aber speziell macht, ist nicht die Band oder ihre Songs,
sondern die vielen nackten Brüste, die die holde
Weiblichkeit gerne zur Schau stellt. Und als wäre es dem
Sexappeal des Ganzen nicht genug, kommt sich beim
Schlusssong "Figured You Out" ein Pärchen sehr nahe, was
Chef-Nickelbacker Chad Kroeger nur mit einem "There's a
live-sex out there!" kommentiert. Auf der musikalischen
Seite gibt es Songs wie die Hard-Rocker "Animals" oder "Never
Again" neben balladeskeren à la "Photograph" und den
Überhit "How You Remind Me". Bei "Side Of A Bullet" wird
Dimebag Darrel auf die Bühne projiziert und das
Gitarren-Solo von ihm ab Band gespielt. Was mich bei
Nickelback stört, ist aber nach wie vor der Unterschied
zwischen den harten Songs und den Weichbechern auf der
Bühne. Will heissen, dass ich Hard Rock höre, aber
Muttersöhnchen sehe! Dies wird sich jetzt mit dem neuen
Album "Dark Horses" ändern, wo sie sich musikalisch dem
Optischen nähern. Allerdings ist dazu noch hinzuzufügen,
dass die Band wirklich auch sichtbar rockt und vollen
Einsatz gibt. Das Bonusmaterial zeigt ein 15-minütiges "Behind
the scenes"-Video, eine kurze Dokumentation über das
Bikerfest, eine Fotogalerie und den Videoclip von
"Rockstar". Das eigentliche Konzert dauert eine knappe
Stunde. Insgesamt kann diese DVD somit mit den aktuellen
Veröffentlichungen anderer Live-Dokumenten nicht
mithalten (z.B. Dream Theater: 3 Stunden Konzert, 3
Stunden Bonusmaterial; Firewind: 2 Stunden Konzert, 1
Stunde Bonusmaterial). "Live At Sturgis" ist somit eine
gute, aber insgesamt magere DVD, die nur knapp eine
Kaufempfehlung erhält. Schade, denn wie auch beim Album
wäre hier deutlich mehr drin gelegen.
Roger W.
Punkte: keine Wertung
Hier
DVD bestellen für 32.90 SFr.
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THE WANDERING MIDGET – The Serpent
Coven
Eyes Like Snow/Non
Stop Music
Sind The Wandering Midget nun ein Grund für oder
doch eher gegen Drogen? Das fragt man sich, lässt man
des finnischen Trios neustes Werk "The Serpent Coven"
durch die heimische Anlage wabern. In konsequenter
Slow-Motion und ohne Schnickschnack, gleich der Debut-EP
"I Am The Gate" (2007), schickt man den Hörer nämlich
auf eine geisteskranke Reise, die durch hypnotische
Riffwüsten und debile Psychedelic-Wälder in die Abgründe
des Doom Metals führt. Nach einem kurzen Intro ("Pillars
Of Sapiris") folgt mit "Taynia" der erste von fünf
Tracks, von welchen keiner kürzer als 8 Minuten ist.
Schmerzvoll und gequält schluchzt dabei Samuel Wormius
aus den Boxen, mal an Doomswords Deathmaster, mal an den
ganz jungen Ozzy und dann wieder an Jus Oborn von
Electric Wizard erinnernd. Wie auf dem letztjährigen
Output sind die Songstrukturen auch auf "The Serpent
Coven" ausschweifend und minimalistisch, betäubend
wiederholt sich ein Riff dutzendmal und ebenfalls
funktioniert das Ganze, ähnlich wie auch schon bei
Reverend Bizarre. Nur besinnen The Wandering Midget sich
nach den apokalyptischen Ausschweifungen noch mehr auf
die 70er. So zeigt man im 13-minütigen "Family Curse"
klar in den anfangenden 70ern verwurzelt und zitiert
wiederum Bands wie Sabbath (nicht zuletzt wegen den
prägnanten Bass-Breaks von Thomas Grenier). In
instrumenteller Hinsicht scheint man dabei einen klaren
Sprung nach vorne gemacht zu haben, was an den
vermehrten Gitarrenlicks, für welche sich auch Wormius
verantwortlich zeichnet, unschwer erkennen kann, fehlten
diese auf "I Am The Gate" doch noch fast gänzlich. Die
Produktion indes klingt immer noch rudimentär analog,
wohl absichtlich. Auch diese kann ihren Vorgänger aber
durch eine klarere Stimme abhängen. Ob dem Ganzen ein
wenig Zusammenschneiden aber doch besser getan hätte,
darf man schon vermuten, besteht die Gefahr schon, ohne
die Einnahme bewusstseinserweiternder Substanzen schnell
man den Faden zu verlieren, auch wenn lavazähe Nummern
wie "The Thing From The Black Reef" oder das klar von
alten Candlemass inspirierte "Bring Forth The Accused"
mit tragischer Vokalisierung und ebenso dramatischen
Riffs eine unheimliche Intensität entwickeln können. Mit
dem abschliessenden Titeltrack gelingt dem Dreigestirn
dafür ein umso packenderes Finale, verdichtet sich hier
der Rhythmus doch für einmal und auch das Iommi-mässige
Solo kann gefallen. Ein echt ekstatischer Trip! "The
Wandering Midget", das ist lupenreiner, unverfälschter
Doom Metal aus dem tiefsten Underground, der neben
eingefleischten Zeitlupen-Bangern bzw. Potrauchern so
ziemlich keinen anspricht. Diese dafür umso mehr! Also
Tüte anzünden und los geht die Reise in die kranke Welt
des Schlangenzirkels.
Kissi
Punkte: 7.5 von 10
Hier bestellen für
31.90 SFr.
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THE MODERN AGE SLAVERY – Damned To
Blindness
Napalm Records/Musikvertrieb
Da haben Napalm Records wieder eine Newcomer-Combo
an Land gezogen. Die Band wurde vor gut einem Jahr mit
der Idee, extremen Sound auf intensivste Art zu
kreieren, gegründet. Schon dem Artwork ihrer
Debut-Scheibe nach zu urteilen, wird einem schnell klar,
dass es extrem wird, was dort aus den Boxen kommt: Ein
an Haken aufgehängter Mensch, blutverschmiert, mit
irgendwelchen Stäben, die aus dem Mund kommen und
verbundenen Augen - was will das Deathcore^-Herz optisch
mehr? Na dann mal rein in den Player und Ohren auf.
Zuerst kommt ein komisches, aus verschiedenen Geräuschen
bestehendes Intro. Der erste Song steigt gleich volle
Kanne ein: Wie eine Faust rammt sich einem der brutal
harte und rasend schnelle Drumsound in den Magen. Das
ganze Album ist auf extremen High Speed ausgelegt. Bass
und Drums vermengen sich zu einem unheimlich druckvollen
und brutalen Teppich. Die Gitarre mag durchaus auch zu
gefallen. Abgesehen von den schnellen Riffs wird dem
Hörer immer mal wieder ein fast 'virtuoser' Gitarrenlauf
oder ein stampfendes Riff geboten. Insbesondere Track 4,
7 und 10 bieten relativ hohe Abwechslung, indem sie
immer wieder schleppend zu Werke gehen, bevor es wieder
Zeit wird, das High Speed-Geballer ins Ohr zu jagen.
Dank den harten Riffs der Gitarren, die mit
Stakkato-Drum-Attacken eine heiße Mischung ergeben,
wirkt das Debut-Werk nicht eintönig. Leider ist ein
großer Negativpunkt die Vokalgebung: Die Stimme ist zwar
rau, hart und wütend, aber das Geschrei, das sich durch
den ganzen Silberling zieht, kann einem unheimlich auf
die Nerven gehen. Es ist einfach keinerlei Abwechslung
in der Voice. Die Produktion von Simone Mularoni
hingegen kann sich durchaus sehen lassen. Sie verleiht
dem ohnehin starken Sound die nötige Power und
Aggression. Bei The Modern Age Slavery hat Napalm
Records wieder mal eine gute Nase gehabt.
André G.
Punkte: 7.5 von 10 Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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INGRIMM – Todgeweiht
Black Bards Entertainment
Unser Kissi hat mir in seiner CD-Kritik über das
Erstwerk vom November 2007 schon Einiges vorweg
genommen. Da ich durch Zufall dieses Werk sogar besitze,
kann ich jetzt mit Fug und Recht behaupten, dass Ingrimm
grosse Fortschritte gemacht haben. Wirkten Ingrimm auf
"Ihr sollt brennen" zwar speziell aber ohne echte Hits,
kommen nun auf "Todgeweiht" die Ohrwürmer hinzu. Gerade
der Anfangstrack "Vogelfrei" will einem nicht mehr so
schnell aus dem Kopf, und auch "Der letzte Tanz" haftet
sich hartnäckig fest. Ingrimm spielen eine Mischung aus
In Extremo, Rammstein und Power Metal mit gelegentlichem
Schrei-Gesang und haben sich damit einen ureigenen Sound
gebastelt. Die Texte sind oft sehr blutig und behandeln
eine weite Themenpalette, die zum Entdecken einlädt.
Musikalisch wird vor allem Wut, aber auch Melancholie
auf den Hörer losgelassen. Die mittelalterlichen
Instrumente sind so abgemischt, dass sie nicht nerven.
"Todgeweiht" ist somit ein Album, welches das Potential
hat, noch lange gehört zu werden. Es gibt zwar nach wie
vor Luft nach oben und der eigene Stil könnte noch
besser ausgebaut werden, die positiven Elemente
überwiegen aber überdeutlich. Bravo!
Roger W.
Punkte: 7.5 von 10
Hier bestellen für 29.90 SFr.
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RICHIE KOTZEN – Bootlegged In Brazil (DVD)
Frontiers Records/Disctrade
Richie Kotzen konnte seinen Bekanntheitsgrad Mitte
der 90er erstmals deutlich steigern, nämlich als Member
von Poison. Ende der 90er/Anfangs des neuen Jahrtausends
gelang ihm als Gitarrist von Mr. Big der eigentliche
Durchbruch. Doch seine Karriere startete bereits 1989
mit einem ersten Soloalbum. Die Diskographie zu
analysieren ist durchaus interessant. Seit dem Debut
folgte in jedem Jahr, ausser 1992, mindestens ein Album,
bei dem Richie zumindest mitwirkte. Insgesamt 33 Outputs
gehen auf das Konto des Amerikaners. "Bootlegged In
Brazil" ist aber seine erste Solo-DVD. Erst kürzlich
erschien die CD "Live In Sao Paulo", die DVD ist nun die
visuelle Ergänzung der Südamerika-Tour 2007. Leider
gibt's bei den Setlists der zwei Scheiben Differenzen.
Somit müsste man beide Silberlinge kaufen, um die
grösstmögliche Ausbeute an Songs sein Eigen nennen zu
können. Mit elf Tracks hält sich der Umfang der DVD
zudem in Grenzen. Als Bonusmaterial wurde lediglich eine
unspektakuläre Diashow und ein sehr kurzer Ausschnitt
eines Interviews angehängt. Nicht gerade fanfreundlich.
Die Alternative wäre gewesen, aus den beiden Scheiben
ein Doppelalbum, zu einem fairen Preis, zu machen. Dafür
lässt sich an der Qualität nichts aussetzen. Ohne ein
grosses Budget wurde ein akzeptables Resultat erzielt.
Die Live-Atmosphäre konnte authentisch eingefangen
werden. Hilfreich war natürlich, dass Richie ein
ausgezeichneter Musiker und toller Live-Performer ist.
Dass er an der Gitarre ein Ass ist, ist längstens
bekannt. Doch der Mann verfügt eben auch über eine
starke Röhre. Mit viel Blues und Soul in der Stimme
macht er sogar einem David Coverdale ernsthaft
Konkurrenz. Auch das Songmaterial ist über alle Zweifel
erhaben, Abwechslung ist gewährleistet. Nur ab und zu
macht sich eine gewisse Langatmigkeit breit. Unterm
Strich ein feines Album.
Chris C.
Punkte:
keine Wertung
Hier
DVD bestellen für 34.90 SFr.
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PARAGON BELIAL – Nosferathu
Sathanis
Bloodred Horizon Records
Der Name erinnert nicht ohne Grund an Darkthrone,
denn auf "Nosferathu Sathanis" sind 40 Minuten
tiefschwarzes, räudiges Black Metal wie zur
Ursprungszeit der Norweger. Nach zwölf Jahren
Abwesenheit/Schaffenspause ist es auch höchste Zeit,
endlich mal eine Scheibe auf den ansonsten so
verwässerten Underground-Markt zu bringen. Denn die drei
Deutschen klotzen ohne zu kleckern, keine Energie für
sinnlose Trueness-Reden oder 'Früher war alles besser'-
Einstellungen, sondern die volle Kraft in die Musik!
Durch die teilweise spürbare Heavy Metal-Rhythmik hört
man dem Dreigestirn an, dass sie schon länger Musik
machen. Der Name Zahgurim (Darkened Nocturn
Slaughtercult) wird den einen oder anderen
wahrscheinlich ein Begriff sein, vom Drumming her also
viel Old School und herrliche Blastbeats. Da die Band
nicht am Computer aufnimmt, bleibt der Sound natürlich
schön dreckig und absolut authentisch. Trotzdem sind
Paragon Belial weit weg von schlechter Garagenqualität,
die Riffs sind allesamt gut nachvollziehbar und glänzen
durch ihre eingängige Art. "Solemnize Me" oder auch der
Titeltrack zeigen, was wirklich antichristlicher Metal
auch in der Neuzeit noch bewirken kann. Die Vocals von
Frontmann Andras lassen einem vor allem bei den cleanen,
tiefen Gesangspassagen schaudern, und auch die Screams
scheinen aus der Unendlichkeit der schwarzen Seele
selbst zu entspringen. Besonders erwähnenswert natürlich
auch das Hellhammer-Cover "Horus/Aggressor", düster und
thrashig, wie es sein soll. Einziger Minuspunkt: Zu
kurze Spielzeit, und leider bleibt die
Langzeitmotivation auf der Strecke. Nichts desto trotz
könnten sich viele Bands ein Vorbild nehmen und nur alle
zwölf Jahre ein wirklich hörenswertes Album auf den
Markt bringen, anstelle jedes Jahr ihre musikalischen
Ergüsse auf die Menschheit loszulassen. Fans sollten
sofort zugreifen, denn die ersten 1000 Kopien beinhalten
zum gleichen Preis noch das erste Album "Hordes Of The
Darklands".
Tristan
Punkte: 7.5 von 10
Hier bestellen für 27.90 SFr.
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DEATHCHAIN - Death Eternal
Dynamic Arts Records/Non
Stop Music
Die Finnen von Deathchain sind fleissig, wenn es
darum geht, einen neuen Tonträger zu veröffentlichen.
Letztes Jahr noch habe ich "Cult Of Death" für euch
rezensiert, und heuer halte ich das nagelneue Werk "Death
Eternal" in den Händen. Line Up-mässig gibt es einen
Wechsel zu vermelden: Gitarrist Cult ersetzt
Gründungsmitglied Bobby Undertaker. Und was gibt es
sonst noch neues zu erblicken beziehungsweise zu
erhören? Eigentlich nichts, der Thrash und Death Metal
der Finnen ist brachial schnell, hat coole Breaks
drinnen und ist so ziemlich neu, also nichts von Old
School. Bei meinem letzten Review von Deathchain habe
ich mir für die neue Scheibe eigentlich eine Steigerung
erhofft. Die ist leider Gottes nicht eingetroffen, und
bei mir macht sich bei den Nordländern um Deathchain
Langeweile breit. Schade eigentlich, denn Potential und
Talent wären hier reichlich vorhanden. Man sollte sich
bei den Songarrangements ein wenig mehr Zeit lassen,
vielleicht käme es dann besser heraus. Fazit: In der
heutigen Thrasher-Vielfalt an Veröffentlichungen ist das
Dargebotene zu wenig, in den 90ern aber wäre die Band
mit diesem Werk in den höheren Regionen zu finden.
Daniel J.
Punkte: 7.3 von 10
Hier bestellen für 27.90 SFr.
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APOSTLE OF SOLITUDE – Sincerest
Misery
Eyes Like Snow/Non
Stop Music
Na, in letzter Zeit mal aus dem Fenster geschaut?
Nicht wirklich angenehm, kalt, nass und trüb, zeitweise
sogar verschneit, hmm? Nee, das muss nicht wirklich
sein. Obwohl, gerade in solchen Zeiten ist die Stimmung
perfekt für gewisse musikalische Spielarten, wenn die
Tage sehr kurz sind und die Sonne beinahe nicht mehr
durch die Wolkendecke hindurchbricht, ja, dann ist es
mal wieder Zeit für eine Aufhellung des Gemüts mit
fröhlichen Klängen aus dem Doom-Bereich. Gemäss der
bandeigenen Homepage haben sich die Aposteln der
Einsamkeit aus der Asche von The Keep erhoben und haben
nach zwei Demos ihr erstes Debut auf die Beine gestellt.
Gewandert wird auf den Pfaden von alten Black Sabbath,
stellenweise Cathedral oder auch Pentagram, um es kurz
zu machen: Simplen Doom Metal ohne jeglichen Firlefanz
wie Keyboards, mehrstimmige gemischte Gesänge und
ähnliches. Dafür wird dem geneigten Hörer absolute
Ehrlichkeit präsentiert, die sich in Hoffnungslosigkeit
und Deprimiertheit ausdrückt. Die erzählende Stimme bei
„This Dustbowl Earth“ lässt gar Erinnerungen an My Dying
Bride wach werden, jedoch ohne deren musikalischen Stil
zu kopieren. Der Sound wirkt dank aktueller
Produktionsmethodik nicht ganz so angestaubt, modern ist
er allerdings nicht wirklich. Aber das war auch absolut
nicht beabsichtigt, denn die Unverfälschtheit der
Instrumente sowie der gequälten, teilweise geschrienen
Vocals steht absolut im Vordergrund. Zudem müssen für
diese spezielle Art von Sound keine modernen
Arrangements getroffen werden. Langer Rede kurzer Sinn:
„Sincerest Misery“ klingt alt aber authentisch, und die
Coverversion von Black Sabbath’s „Electric Funeral“
passt hierbei wie der Sargnagel auf den entsprechenden
Behälter. Die endgültige Release-Fassung soll zudem noch
das komplette Demo „Embraced By The Black“ enthalten,
allerdings nur auf Vinyl. Man lasse sich nicht vom etwas
eigenwilligen Cover abschrecken, sondern durch die Mucke
von Apostle Of Solitude verzaubern. Nicht unbedingt
massentauglich und ab und an sehr abgedreht, aber solide
wie in Stein gemeisselt.
Toby S.
Punkte: 7.3 von 10
Hier bestellen für 29.90 SFr.
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PARAGON – Screenslaves
Massacre Records/Musikvertrieb
'Made in Germany', dieses Prädikat hat Paragons
neuester und somit schon neunter Silberling auf jeden
Fall mehr als verdient. Wie seit Beginn der
Bandgeschichte orientiert man sich nämlich an
urdeutschen Metal-Recken, allen voran an den beiden
Teutonen-Bangern Grave Digger und Accept. Schon beim
Opener "Hellgore" oder etwas verhaltenen "Disconnected"
sind diese Einflüsse omnipräsent. Das Paradebeispiel
nennt sich aber "Entombed", dessen Strophe aus 100% Udo
Dirkschneider, der Refrain hingegen aus 100%
Grabschaufler besteht. Nicht zuletzt Andreas Babuschkin
zeichnet sich für diese Ähnlichkeit verantwortlich, ist
sein Singorgan doch nichts anderes als ein Bastard aus
den Frontern der genannten Bands. Nach dem rasanten
Titeltrack ist es dann aber "Bloodfeast", welches mit
seiner düster-doomigen Stimmung zu überzeugen weiss.
Unterm Strich kann an keinem Track rumgemeckert werden,
egal ob das treibende "The Blade In The Dark", der Up
Tempo-Banger "Death Next Door", das stampfende "The
Killing Hand" oder auch "Wax Workx" mit seinem
fliegenden Refrain, jedes Riff, jedes Solo sitzt, und
sogar dem auf Lordi getrimmten Backstreet Boys-Cover
"Larger Than Live" kann man durchaus etwas abgewinnen,
versprüht die Nummer doch beste 80's-Rocklaune.Darauf
noch das in italienisch vorgetragene "Legacy", und jeder
Zweifel ist verschwunden: "Screenslaves" ist eine starke
Heavy Metal-Scheibe, die in den 80ern für Furore, in den
90ern für Gähnen und heute für Zwiespalt sorgt: Die
Songs sind gut, die technische Leistung löblich, doch
Eigenständigkeit wie Innovation sucht man vergebens.
Dasselbe gilt für herausragende Tracks mit
Hit-Potential, die neue Käufer anlocken könnten, und so
werden Paragon auch mit diesem Langeisen keine
Quantensprünge machen können, trotz der fetten
Produktion von Rebellion-Chef Uwe Lullis.
Kissi
Punkte: 7.0 von 10 Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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LLYNCH - We Are Our Ghosts
Bastardized Recordings
So sehr diese Scheibe von vorne bis hinten in sich
perfekt ist, so sehr geht sie mir parallel dazu auf die
Nerven. Weil: Llynch haben wirklich tolle, extrem
vielschichtige Songs, sie integrieren unter anderem
elektronische Mäzchen - von strangen Tönen bis
beruhigenden Chilloutwabereien - Frauengesang und ein
paar komische Instrumente in ihre bastardisierte
Mischung aus Yuppie-Post-Hardcore und garnieren das
Ganze dank den etwas weinerlichen Vocals mit einer
leicht schmalzigen Theatralik. Sie gehören sowohl
songwriterisch wie auch technisch an den Instrumenten
zur gehobenen Garde und glänzen mit Dynamik und
vielleicht einem ein bisschen zu tighten Zusammenspiel.
Eine wirklich ambitionierte Band, an der ich den hörbar
immensen Aufwand absolut respektiere, aber warum musste
die komplette Produktion so steril rauskommen, verdammt
nochmal?! Bin mir immer noch nicht sicher, ob ich für
diese hochglanzpolierte, etwas zu effektüberladene und
ein Wenig aufdringlich süssliche Produktion zu alt
geworden bin oder Llynch ihrer Zeit schlichtwegs voraus
sind, aber bei mir bleiben die Songs deswegen nur harzig
hängen. Zu wenige Ecken und Kanten, zu unaufdringlich,
zuwenig G(r)as dafür zuviel LSD, zuviel Kopf, zuwenig
Bauch, erinnert mich irgendwie an das blütenweisse
Konstrukt im Film Matrix... Keine Ahnung wie Llynch live
tönen, aber sollten sie vor Publikum auf gleichem Level
auch grooven können, würde ich dieses Album mit Handkuss
als Livemitschnitt kaufen und in einem erneuten Review
mit 9/10 bewerten. Langzeitsuchtgefahr, Reinhören!
HaRdY
Punkte: 7.0 von 10
Hier bestellen für 29.90 SFr.
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CHINA BLUE – Twilight Of Destiny
Frontiers Records/Disctrade
Die Musiker des Melodic-Genres sind schon ein
lustiges Völkchen. Immer wieder neue Projekte, mit immer
wieder den gleichen Musikern, erblicken das Licht der
Welt. Ein passendes Label, das so ziemlich alles, was
nach AOR klingt, auch auf den Markt schmeisst, ist
jeweils mit Frontiers Records zur Stelle. Ein
Paradebeispiel dazu ist "Twilight Of Destiny" von China
Blue. Die Wurzeln dieser Formation reichen weit zurück,
in die 80er. Ein gewisser Tom Gasbarro verfasste Texte,
der Keyboarder Eric Ragno (Takara, Ted Poley, Steve
Grimmett, American Angel, Danny Vaughn, Hugo/Ramos,
etc.) schrieb die Musik dazu. Erst jetzt entschied sich
Eric, die alten Songs zu veröffentlichen. Gitarrist Josh
Ramos (aktuell Hardline) trat erst vor Monatsfrist mit
Hugo/Ramos (daher auch der Kontakt zu E. Ragno)
albumtechnisch in Erscheinung. Nun beweist er seine
Fähigkeiten bei China Blue. Auch Vocalist Tony Miles ist
kein Unbekannter. Seit einiger Zeit steht der Ex-Sänger
von Shy bei TNT hinter dem Mikro. Schon allein durch
diese zwei Herren erreicht die Formation ein
beachtliches musikalisches Niveau. Nach der
enttäuschenden letzten TNT Scheibe, die überhaupt nicht
bandtypisch klingt, hat man öfters den Eindruck, dass es
bei "Twilight Of Destiny" um einen Output der Norweger
um Tony LeTekro handelt, und zwar um gar keinen
schlechten. Tony Miles beweist mit seinen tollen Vocals,
dass er dem Ex TNT-Sänger Tony Harnell in nichts
nachsteht. Auch beim Songwriting trumpft Mr. Ragno
mehrmals auf: Zwei Instrumentalstücke sind zwar
überflüssig und einige Tracks kommen über
Belanglosigkeit nicht heraus. Was grundsätzlich aber
fehlt, ist Tiefgang und Charisma, was bei einem
wahrscheinlich einmaligen Projekt nicht weiter
erstaunlich ist. Zumindest alle, die vom letzen
TNT-Album enttäuscht waren, sollten aber ein Ohr
riskieren.
Chris C.
Punkte: 7.0 von 10 Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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DRAGONSFIRE – Visions Of Fire
Pure Steel Records/Non
Stop Music
Diese CD ist definitiv von True Metal-Fans für True
Metal-Fans! Und wer jetzt gross nach Innovation
verlangt, kann schon mal zur nächsten Review scrollen.
Denn bei Dragonsfire ist der Name auch in der Musik
Programm. Nicht irgendwie speziell Aufsehen erregend,
aber auch nicht wirklich störend oder schlecht. Das
musikalische Niveau ist beachtlich und glänzt mit
einigen schönen Rhythmen und angenehmen Gitarrensoli.
Der Sänger erinnert entfernt an Matthew Barlow von Iced
Earth in seinen kratzigen, schnellen Parts oder an den
Gun Barrel-Sänger. Die Songs handeln, wie im True Metal
üblich, oft vom Heavy Metal selber und wirken nie
künstlich in die Länge gestreckt. Was mir schliesslich
noch fehlt, ist der entsprechende Kick oder Hit, der das
Ganze von ähnlichen Acts abhebt. Eine schwierige
Aufgabe, welche aber von Dragonsfire zu lösen wäre. Will
die Band, dass man auch noch in zwei Jahren über sie
spricht, braucht es ein weiteres, noch stärkeres Album,
oder aber viele Live-Auftritte, die einen förmlich
wegblasen. True-Metaller können mit "Visions Of Fire"
nichts falsch machen. Das Potential für einen baldig
erscheinenden Nachfolger, der es zum Genre-Klassiker
schafft, ist definitiv vorhanden. Man muss nur noch ein
wenig Geduld haben.
Roger W.
Punkte: 7.0 von 10 Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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KING LOUIS - Holidays In Purgatory
Pro Stata Records
Oh Boy... Ich glaub's ja nicht, ist das nicht...
Scheisse auch, beim Durchblättern des Infoblatts von dem
Trio King Louis erblickt mein Adlerauge beim Bandphoto
einen alten Bekannten, den Schornoz Louis. Ich habe gar
nicht gewusst, dass der alte Haudegen vom Sensebezirk
aus dem Kanton Freiburg (Ja, es gibt auch
deutschsprechende Freiburger, nicht nur Welsche!) noch
aktiv ist. Beim letzten Mal wusste ich von einer
DDR-Tournee mit einer seiner früheren Bands namens
Lowman. Nachher verlor in den Kerl aus den Augen, und
wie das Schicksal so will, fiel mir sein neuestes Werk "Holydays
In Purgatory" in die Hände. Sein polnisches Label Pro
Stata Records (was für ein Name...) spricht von
schnörkellosem, hammerhartem Rock direkt aus der tiefen
der Hölle... Na ja Leute, wollt ihr jetzt etwa Slayer
von ihrem Thron stürzen? An den Lyrics sollte es nicht
scheitern, schon beim ersten Song "Rockababyblue"
schwafelt Louis etwas von harten Schwänzen und sonstigem
Austausch von Körperflüssigkeiten. Wow! Der Kerl gibt
Vollgas. Auch bei den restlichen Titeln gibt es jede
Menge Fucks und Hell, so dass es nie wirklich langweilig
wird. Ja, und soundtechnisch? Da hört sich King Louis
wie ein Soundtrack des nächsten Tarantino-Streifens an.
Das Trio zelebriert dreckigen Rock'n'Roll mit einem
Bluestouch und wenigen Metalriffs mit Louis' markanter,
dunkler, tiefer Stimme, die von Flüstern bis Schreien
alles drauf hat. Tja, die acht Songs sind
abwechslungsreich, haben zwischendurch ein paar geile
Gitarrenmomente, können das hohe, kreative Niveu aber
nicht immer halten. Es ist leider auch viel Durchschnitt
auf "Holiday In Purgatory". Aber nichts desto trotz
sollten Metaller, die auch mal über den Tellerrand
blicken, die Scheibe antesten, denn King Louis sind
wirklich eine spezielle Band. Ich gebe dem Trio sieben
Punkte (Patriotenbonus inbegriffen), damit können sie
sicher gut leben.
Daniel J.
Punkte: 7.0 von 10
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HELLVETO – Neoheresy
Pulverized Records
Polen und der europäische Osten im Allgemeinen
bringen ab und zu ganz erfolgreiche Musiker an den Tag.
L.O.N. habe ich bis jetzt nicht gekannt, und das trotz
dem inzwischen elften (!) Full Lenght-Album. Wenn man
all die Splits und Demos dazu rechnet, könnte man
meinen, die Band existiere schon seit Jarhunderten. Aber
da gibt's gleich die nächste Sachen zu berichtigen:
Hellveto sind keine Band, sondern ein Projekt! Wie ein
einzelner Mensch so viel Kreativität und gleichzeitig
das Musikalische Potential einer ganzen Band besitzen
kann, ist mir ein Rätsel. "Neoheresy" könnte die Musik
zu einem Fantasy-Film sein. Ich verstehe die polnischen
Texte nicht, aber die Lieder bringen die Dramatik so
schön gezeichnet in das Gehirn des Hörers, dass die
Sprache nebensächlich wird. Ob mitten in der Schlacht
wie bei "Gdy Umiera Swit" oder aber beim glorreichen
Heimzug aus dieser, L.O.N. weiss, was episch bedeutet.
Da könnten sich einige andere Bands eine wirklich dicke
Scheibe abschneiden, denn der Pole kann ein Keyboard
wirklich perfekt einsetzen. Der Pagan-Anteil ist durch
die schnellen, verzerrten Gitarren und den Gesang
gewährleistet, und gerade da sickert eine grosse
Ähnlichkeit zu Moonsorrow durch. Hypnotisch, ziemlich
düster, aber trotzdem kann man die Finger nicht davon
lassen. "Sredniowieczna Egzekucja" erfüllt einem mit dem
herrlichen Gefühl, unter irgend einem Banner für etwas
in die Schlacht zu ziehen, das grösser ist als das
eigene Leben. Stolz, kampfbereit und ehrenhaft
präsentiert sich "Neoheresy", nur hat die Platte einen
grossen Haken: Bei mehrmaligem Hören erkennt man die
ineinander verflochtenen Linien, so dass man die Lieder
teilweise nicht auseinander halten kann. Gerade dann
merkt man, dass die 35 Minuten eben doch sehr kurz sein
können. Aber der Herr hat ja noch andere Platten, die
sich hoffentlich genauso gut präsentieren.
Tristan
Punkte:
7.0 von 10
Hier bestellen für 29.90 SFr.
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OLD WAINDS – Death. Nord. Kult.
Dembemur Morti Productions
Mit einem mächtigen Dröhnen beginnt das Abenteuer,
ich hätte schon auf eine Avantgarde-Band getippt. Aber
dem Titel gerecht folgt nach dem Donner der Sturm,
"Storm Whip" klingt nach dem Einsetzen von Gitarre und
Schlagzeug ganz schön thrashig. Ein schöner Opener, nach
welchem "once Moonlight... " gleich an Geschwindigkeit
zulegt und mit schnellen Gitarren, dem fiesen Geschreie
von Mefisto/Kull das typische, solide Grundgerüst für
Schwarzmetall bildet. Gar nicht so typisch dagegen die
vereinzelt eingestreuten, dramaturgischen Dissonanzen.
Genau diese bleiben den Rest des Albums auch bestehen,
an gewissen Stellen hört man die Herkunft Old Wainds aus
den Gitarrenläufen. Auch die frostige Stimme hört sich
an, als würde sie direkt über die Tundra geschrien.
Durch die teilweise fast steril wirkende Aufnahme ergibt
sich eine eigenartige Stimmung aus Kälte und Moderne,
die Rhythmenwechsel bleiben durchs Band hinweg spannend
und nicht immer vorhersehbar. Das langsame "Twilight Of
The worlds" hat zu Beginn schon fast was Doomiges, doch
haben die Russen das Tempo mehrheitlich schon im höheren
Gang. Trotzdem spielt sich nach einigen Durchläufen eine
gewisse Monotonie ein, die aber nichts gemein hat mit
Satyricons konzeptionell verwendeter 'Einfachheit'. Die
Monotonie scheint viel eher das Augenmerk auf den Inhalt
der Musik zu lenken, tatsächlich scheint mir dieser aber
nicht immer zugänglich. Vielmehr gelingt es der Band auf
ihrem dritten Werk, mit thrashigen Rhythmen und Old
School-Riffing auf völlig eigenständige Art und Weise
die nordische Dunkelheit und der ewige Winter in einem
hoffnungslosen Licht darzustellen. Das kennen wir vom
Inhalt, aber ich habe es noch nie mit dieser Art gehört.
Soviel Eigenständigkeit kann verwirrend sein, darum
empfehle ich jedem, vorher mindestens einmal reingehört
zu haben. Denn die Platte hat nicht unbedingt ein
empfehlenswertes Lied, viel eher gibt es in jedem Lied
gewisse Passagen, die einfach nur abgehen. Und so habe
ich am Anfang gar nicht so falsch gelegen, denn
konventionell sind die Herren aus Murmansk nicht.
Tristan
Punkte: 6.8 von 10
Hier bestellen für 27.90 SFr.
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THE CLAYMORE – Sygn
Black Bards Entertainment
Wenn Iron Maiden drin ist, muss nicht unbedingt Iron
Maiden draufstehen. Diesen Eindruck kriegt man zumindest
nach den ersten Stücken der neuen The Claymore-Scheibe.
Über Sinn oder Unsinn, die an Coverversionen erinnernden
Stücke an den Anfang der Scheibe zu stellen, kann man
sich streiten. Tatsache ist aber, dass man den
Vergleich, hat man ihn einmal im Ohr, nur noch schwer
loswird. Das ist schade, gehen The Claymore doch
spätestens ab Track 4 in eine andere musikalische
Richtung. Diese ist ein wenig progressiver und zum Teil
sogar leicht hard rockig ("27 Years"). Was bleibt, ist
die Stimme von Andreas Grundmann, die nun einmal an den
lieben Bruce Dickinson erinnert. Metaller finden hier
eine weitere Power Metal-Band, die auf beachtlichem
Niveau musiziert und so den Ehrgeiz anderer Bands
antreibt, es noch eine Spur besser zu machen. Denn
dadurch werden erst die wahren Helden geboren, von denen
man noch in Jahrzehnten spricht. Insofern spielen The
Claymore eine wichtige Rolle in der Metalszene, schaffen
es mit "Sygn" aber leider noch nicht, den Schritt in die
metallische Elite Deutschlands zu schaffen. Geniesser
von Power Metal und Iron Maiden dürfen aber bereits
jetzt ein Ohr riskieren.
Roger W.
Punkte: 6.8 von 10
Hier bestellen für 29.90 SFr.
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ELVENKING - Two Tragedy Poets… And A Caravan Of Weird
Figures
AFM
Records/Musikvertrieb
Hier kommt der fünfte Longplayer von Elvenking,
frisch aus Italien eingetroffen! Nachdem sie mit dem
Vorgänger "The Scythe" sich selbst übertroffen hatten,
steigen nun natürlich die Erwartungen! Was haben sie
denn diesmal so drauf? Nebst Akustik-Versionen früherer
Songs ("The Winter Wake" und "The Wanderer") und einer
eigenen Version des Achtziger Hits "Heaven Is A Place On
Earth" (Belinda Carlisle) kommen Elvenking mit zehn
neuen Songs daher, die im Folk-Kleidchen teilweise eine
etwas seltsame Figur machen. Haben Elvenking bisher vor
allem angenehmem Power Metal mit hauchfeinen Folk
Einschüben gefrönt, so bricht der früher so schön
gespielte Metal unter der drückenden Last der Violine
zusammen. Technisch ist zwar alles einwandfrei, doch
will sich das Ohr des einst sehr teilnahmsvollen
Elvenking-Hörers einfach nicht an dieses ungewohnte
Gefidel gewöhnen. Dennoch stechen ein paar Songs ganz
klar in strahlendem Glanz heraus, alsda wären "Another
Awful Hobs Tale", "My Own Spider's Web" und "Not My
Final Song". Nach zehn Jahren mag ja so manche Band dazu
neigen, ihre vertrauten musikalischen Pfade zu
verlassen, doch gibt es im Bereich Violinen-Metal schon
eine Menge Bands, die das viel besser können, daher
werden die ansonsten äusserst sympathischen Italiener
auf dem nächten Album diese Baustelle hoffentlich nicht
mehr betreten, denn die Unfallgefahr lauert immer und
überall!
Maiya R.B.
Punkte: 6.7 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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SAMMY HAGAR - Cosmic Universal Fashion
Roadrunner Records/Musikvertrieb
Wer sich die letztjährigen Live-Aktivitäten von Van
Halen mit dem zurückgekehrten Ur-Sänger David Lee Roth
vor Augen führt, vergisst womöglich, dass sein damaliger
Nachfolger Sammy Hagar ganze elf Jahre (zwischen 1985
und 1996, sowie 2004/05) die Band-Geschichte mitgeprägt
hat. Sucht-Probleme von Eddie van Halen und der Zwist
mit Bassist Michael Anthony (der heute in der Band von
Sammy spielt) besiegelten das Ende der Zusammenarbeit
mit dem blonden Wuschelkopf. Untätig war der heutige
Online Radio-Betreiber und Bar-Besitzer freilich nicht
in den letzten Jahren, aber musikalisch wurden seither
keine echten Meisterwerke mehr gesehen. Darum sah ich
dem neuen Album «Cosmic Universal Fashion» mit grossem
Interesse entgegen. Die ersten Töne des Titeltracks
liessen mich aber zuerst mal erschaudern! Was is dat
denn? Rappiger Sprechgesang mit Hippel-Hoppel Rhythmus
und ein paar (wohl gesampleten) Guitar-Riffs hinten
dran!! Na ja..., «Psycho Vertigo» und «Peephole» hören
sich dann schon mehr nach Rock an. Zwei Songs übrigens,
bei denen sein ehemaliger Weggefährte Neil Schon (Journey,
Ex-Bad English, Ex-Montrose) mitgeschrieben hat und
etwas in die Alternative Ecke gehen. «Loud» lässt es
anschliessend mit unüberhörbaren Vibes von The Cult
endlich so krachen, wie es sein sollte! Leider ist und
bleibt das das einzige, wirkliche Highlight auf «Cosmic
Universal Fashion». Weder die nie an das Original heran
reichende und unnötige Cover-Verison vom Beastie Boys
Smasher «Fight For Your Right To Party» noch der Rest
der Silberlings entspricht den Fähigkeiten von Mister
Hagar. Stilistisch holprig und zusammen geschustert...,
so wirkt diese Scheibe. Da erstaunt es auch nicht, dass
mit dem Van Halen Track «Dreams/Cabo Wabo» noch' ne
Live-Nummer an den Schluss gehängt wurde.
Rockslave
Punkte: 6.5 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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CATAMENIA - VIII - The Time Unchained
Massacre Records/Musikvertrieb
Nach dem ich Catamenia live beim Heidenfest gehört
habe und sie mich nicht sonderlich vom Hocker gehauen
haben, war ich dann umso mehr auf ihren achten
Silberling gespannt. Also rein damit und ab geht die
Post. Die Finnen, welche ein Fable für Wölfe haben (auf
fast jedem Cover ist ein Wolf abgebildet), haben gerade
ein spannendes Jahr hinter sich. Man hat sich vom
langjährigen Frontmann Olli getrennt, welcher schnell
von Ari Nissilä ersetzt wurde, dessen Stimme sicherlich
nicht nur mir viel mehr zusagt. So werden Catamenia
gesanglich nun von Kari, welcher schon auf dem letzten
Album den cleanen Gesang beisteuerte, und Ari
angetrieben, was eine durchaus nette Kombination ist.
Der neueste Streich der fünfköpfigen Melodic/Black Metal
Truppe heisst "VIII – The Time Unchained" und bewegt
sich musikalisch in den gleichen Gefilden wie die
Vorgängerscheiben. Zum Black noch etwas Death und Thrash
Metal, gemischt mit schönen Melodien und Pagan-Elementen,
und fertig ist der nordische Wintersturm, welcher recht
düster und eisig daherkommt. Eine Platte, die also
wunderbar zu jetziger Jahreszeit passt. Aggressiv
gespielte Gitarrenriffs und saftige Drumparts mischen
sich wunderbar mit dem klaren Gesang von Kari. Mit "Tuhon
Oma" und "Uhrimalja" singen die Finnen zwei Stücke in
ihrer Muttersprache, was mir besonders gefällt, da sich
finnisch einfach toll anhört. "Fallen" ist eine schöne,
wenn auch deutlich andersartige Ballade, die nicht so
ganz ins Konzept der Jungs passt, was meines Erachtens
aber nicht weiter schlimm ist. Richtig gebolzt wird bei
"Road Of Bones", bei welchem der cleane Gesang völlig
wegfällt und der Song dafür so richtig energiegeladen
und aggressiv rüberkommt. Die letzten drei Stücke auf
der Platte sind allesamt Coverversionen, darunter "From
Out Of Nowhere" von Faith No More. Nicht ganz mein
Geschmack, da es sich zu wenig nach Catamenia und zu
sehr nach dem Original anhört. Ansonsten ein sehr
typisch nordisches Werk, welches für Fans sicherlich
einiges zu bieten hat, aber nicht unbedingt Höchstnoten
erzielt.
Xenia
Punkte: 6.5 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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LACUNA COIL – Visual Karma (Body, Mind And Soul) (2
DVDs)
Century Media/EMI
Kaum zu glauben, aber die Metal-Männerwelt und die
restlichen Lacuna Coil-Fans mussten sich bis zu diesem
Jahre gedulden, bis endlich mal eine offizielle
Live-Dokumentation der bekanntesten italienischen Gothic
Metal-Combo das Licht der Welt erblickt. Gleich 2 DVDs
werden aufs Sabberlätzchen gelegt, wobei das
Schwergewicht der ersten Scheibe (Karmalive) dem
2007er-Auftritt auf dem Wacken-Festival gehört, wie auch
ein kürzerer Mitschnitt des Loudpark 2007 Festivals in
Japan. Dazu gesellen sich noch die Videoclips von "Our
Trouth", dem Depeche Mode-Cover "Enjoy The Silence", "Closer"
und "Within Me". Der Wacken-Auftritt auf der Wacken
Black Stage wird 'getrübt' durch den Umstand, dass das
Set bei blauem Himmel und Sonnenschein über die Bretter
ging, was für das Auftreten einer Düstercombo nicht
gerade förderlich ist. Die Kameraführung ist ordentlich
gelungen, das Bild sehr scharf, und obwohl das
Schwergewicht bei den Sängern liegt, wird die
Wacken-Stimmung gut eingefangen. Der Sound ist solide,
bläst mir aber auch nicht die Hirnwindungen raus.
Anderer Schwachpunkt ist meines Erachtens nach die
Setlist: Zählt man das Intro weg, sind 7 der 11
Wacken-Songs vom aktuellen Album "Karmacode", welches
nicht an "Comalies" heranreichen kann. Der Auftritt vom
Loudpark findet dann im Dunkeln statt, was schon mal
einiges besser zum Sound passt. Leider ist das Bild
nicht so gestochen scharf, und auch die Kameraführung
kann nicht ganz an die von Wacken heranreichen. Was
jedoch sehr schade ist, dass nebst "Daylight Dancer" und
"Within Me" die restlichen 4 Songs des Sets bereits im
Wacken-Auftritt enthalten sind, hier wäre etwas mehr
Spektrum doch wünschenswert gewesen. Zu den Videoclips
brauche ich wohl nichts zu sagen, die sind nicht neu und
sollten den Fans bereits bekannt sein. Die zweite
Scheibe im Gepäck ist gespickt mit Bonus-Material. Jedes
Bandmitglied präsentiert einen kleinen, persönlichen
Beitrag, ab vom Genregehabe, was sehr sympathisch
rüberkommt. Dazu natürlich einige Backstage-Impressionen
von der Australia- und Japan-Tour sowie Eindrücke über
den Videodreh zu "Our Truth" und "The Closer". Einige
Fanbeiträge wie auch eine Photogalerie dürfen natürlich
beim Bonusmaterial auch nicht fehlen. So weit so gut,
die DVD sollte einen Lacuna Coil-Fan sicherlich
zufrieden stellen. Auch schön zu sehen, dass die Band
trotz des Erfolges nicht überheblich wirkt und doch
mindestens beim Bonusmaterial einiges Herzblut
investiert hat. Von der gebotenen Live-Performance, bin
ich aber nicht zu 100% überzeugt, und ich frage mich, ob
man hier statt den Festival-Auftritten nicht besser eine
komplette Show in einem Club aufgezeichnet hätte. Wer
die Karmacode-Scheibe vergöttert und alles sammelt, wo
Lacuna Coil draufsteht, kann aber hier jedoch nichts
falsch machen und darf blindlings zugreifen.
R.K.
Punkte:
keine Wertung
Hier
DVD bestellen für 39.90 SFr.
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SERAPHIN – Start To Live
Bad
Land Records
Obwohl Seraphin nach dem Namen einer Band klingt,
handelt es sich bei "Start To Live" um das Debutwerk
eines einzelnen Mannes. Franz Schott heisst der
Süddeutsche, der dieses Album praktisch im Alleingang
fabriziert hat. Einzig auf die Hilfe des Drummers Klaus
Engl und des Produzenten Jan Vacik greift er zurück. Die
Songs stammen selbstverständlich alle aus der Feder
dieses Multiinstrumentalisten. Er reiste um die Welt und
schrieb seine Erlebnisse als Rocksongs nieder, wird uns
vom Label erklärt. Das kitschige Klischee-Cover lässt
allerdings nichts Gutes erahnen. Parallelen zu Michael
Bolton oder Bon Jovi können gezogen werden. Die ersten
Klänge bestätigen auch diesen Verdacht. Seichte
Akustikgitarren dominieren diesen Track. Seraphin oder
eben Franz Schott hat einen ganz grossen Fehler gemacht:
Ein Rockalbum mit einer solchen Schnulze zu eröffnen ist
nicht ganz verständlich. Im weiteren Verlauf des 14
Titel umfassenden Werkes erklingen noch einige weitere
ultra-softe Songs, die wenigstens teilweise aber doch
noch Atmosphäre besitzen und somit nicht pauschal als
überflüssig bezeichnet werden müssen. Die härteren
Tracks machen aber definitiv mehr Spass. Da wurden
nämlich viele versierte Gitarrenriffs in verschiedenen
Härtegraden draufgepackt. Über allem thronen konstant
die kraftvollen, düsteren Vocals, die in Kombination mit
den oft schleppenden Melodien für ein sphärisches
Klangbild sorgen. Irgendwo in der Schnittmenge von Pink
Floyd und Paradise Lost ist Seraphin zu Hause. Trotz des
markanten Gesanges macht sich aber eine gewisse
Eintönigkeit breit, die nur durch die abwechslungsreiche
Gitarrenarbeit ab und zu durchbrochen wird. "Start To
Live" ist zweifellos ein interessantes Album, durch
einige Lückenfüller wird der Gesamteindruck aber arg
getrübt.
Chris C.
Punkte: 6.5 von 10
Hier bestellen für 27.90 SFr.
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RIZON - Sudden Life
Karthago Records/Non
Stop Music
Drei Jahre nach dem Eigenrelease «Evolution» haben
Rizon aus Zürich den begehrten und nötigen Deal
ergattert und sind nun mit «Sudden Life» am Start.
Melodic Metal mit deutlicher Schlagseite zu Axxis und
stimmlichen Anleihen bei Andrew "Mac" McDermott (Ex-Threshold)
und Ronnie Atkins (Pretty Maids) ist angesagt und wird
beim guten Opener «Endless Journey» sogleich bestätigt.
Nebst Sänger Matthias Götz trägt Franziska Germann als
weiblicher Gegenpart ebenfalls dienliche Leadvocals bei.
Diese gleiche Auslegung findet sich diesen Monat ja
unter anderem auch bei Ecliptica. Die Schweizer setzen
das ebenso gut um und teilen sich die Vocals in
verschiedenen Variationen. Neben Axxis lassen
musikalisch auch Threshold gelegentlich grüssen, ausser
dass bei Rizon die Lautstärke des Keyboards, gespielt
von Marco Küderli, dominanter ist und für meinen
Geschmack hart an der Grenze des Erträglichen liegt. Die
Gitarren von Mark Wieslisbach und Christian Götz setzen
immerhin als Doppelpack den nötigen Gegenpol, der somit
auch etwas Härte in den Sound einbringt. Zudem
überzeugen die Soli allesamt und unterstreichen hiermit
das technische Können der Musiker. Tempomässig ist
eigentlich das ganze Album eher im Midtempo-Bereich
angesiedelt und lässt hier deshalb etwas die Abwechslung
vermissen. Damit wären wir bei der Abteilung Kritik von
«Sudden Life" angelangt. Handwerklich gibt es ansich
nichts auszusetzen und vor allem die Stimme von Matthias
Götz ist sehr eigenständig und mit viel
Wiedererkennungswert versehen. Mir persönlich fehlen
einfach die Überraschungsmomente beim Songwriting von
Rizon. Vieles von diesen fast sechzig Minuten klingt
ziemlich gleichartig und bis auf den gelungenen Opener
und «Despair (I Am The Only Being)», die "female fronted"
Ballade, bleibt bei mir kaum was wirklich hängen.
Earcatcher wie «Take My Hand» oder «Lady Moon» (um
nochmals Axxis zu zitieren) findet man bei Rizon bislang
nicht. Der Drang, irgendwo auf dem Album die
Repeat-Taste drücken zu wollen, fehlt und wird
unweigerlich dazu führen, dass das Teil bei mir zu Hause
bald Staub ansetzen wird. Die Konkurrenz ist heutzutage
sehr gross und es bleibt abzuwarten, ob Dennis Ward als
Mischer (der ja auch für Axxis gearbeitet hat) und die
weltweite Veröffentlichung dazu beitragen werden, dass
Rizon in Zukunft grundsätzlich was reissen können. Zu
gönnen ist es ihnen allemal!
Rockslave
Punkte: 6.5 von 10
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INFERNOISE - Chainsaw's Law
Locomotive Records/Musikvertrieb
InFernoise kommen aus Spanien und sind eine 'Panterakopie'.
Eigentlich wäre mein Review jetzt beendet, da im Prinzip
alles gesagt ist, auch wäre es mein kürzestes Review,
doch mein Cheffe wäre mit dem Dargebotenem
wahrscheinlich weniger zufrieden. Spass beiseite,
Inovation ist in der Industrie lebensnotwendig, auch im
Musikbusiness ist es das Ein und Alles. Mir ist auch
bekannt, dass die grössten Bands auf diesem Planeten von
ihren Vorbildern Einflüsse haben. Aber muss man deswegen
gleich alles kopieren? Will heissen, der Sänger singt in
der selben Tonlage wie Anselmo (Pantera), auch in der
Instrumentenfraktion hat man sich an den Idolen aus den
90er bereichert, ausser dass die Originale aus den U.S.A.
veritable Könner an ihren Instrumenten sind oder waren (Dimebag
Darell, Gitarrist von Pantera, wurde von einem Spinner
auf der Bühne erschossen... R.I.P.) und man deswegen die
Messlatte ziemlich hoch gelegt hat. Also machen wir es
kurz: Vom Innovativen her müsste es eine glatte 1 geben.
Doch wenn man ein bisschen tolerant ist, denn das Album
kracht wirklich ohne Wenn und Aber, gebe ich 6.5 Punkte
im Glauben, das Invernoise die beste Panterakopie sind.
Daniel J.
Punkte: 6.5 von 10
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FOREST OF SHADOWS – Six Waves Of Woe
Firebox Records/Non
Stop Music
Es gibt Bands, die versuchen, ihren Weltschmerz
irgendwie auszudrücken und geraten dabei auf eine völlig
schiefe Ebene, die schlussendlich zur Persiflage der
ursprünglichen Ziele führt (wobei meistens auch
mangelndes Interesse an der Thematik wie auch Geldgier
im Vordergrund stehen mag) – und es gibt Formationen,
bei denen man nur eine Minute zuhört und man dermassen
von dem Spirit mitgerissen ist, den die Band verbreitet.
Schmerz, Leid und Trauer sind auch die Themen von Forest
Of Shadows, einer Gruppe, die nur ein einziges Mitglied
hat: Niclas Frohagen. Dass es der gute Herr locker mit
Dolorian, Swallow The Sun, Depressed Mode oder auch
Insomnius Dei aufnehmen kann, zeigt „Six Waves Of Woe“
eindrücklich auf, denn hier ist Doom nicht nur einfach
ein Schlagwort, sondern eine Grundessenz, die sich
komplett durch das Album hindurchzieht. Ohne
Kompromisse. Dass die Growls dabei beinahe besser
klingen als die cleanen Vocals mag vielleicht daran
liegen, dass Frohagen’s Stimme nicht immer die
Intensität verbreiten kann, die für diese Art von Musik
wichtig ist. Auch mögen die elektronischen Elemente
vielleicht zu irritieren, zeitweise erinnert dies stark
an Antimatter. Nichtsdestotrotz ist „Six Waves Of Woe“
ein sehr schönes und intensives Album geworden, das
seine Zeit braucht und in der richtigen Stimmung
genossen werden will.
Toby S.
Punkte: 6.3 von 10
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und bestellen für 27.90 SFr.
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HEAD - Save Me From Myself
Driven Music Group/Phonag
Dass es bei Korn ordentlich in der Kiste rappelt,
war den Fans schon lange klar - der zuerst temporäre
Ausstieg von Drummer David Silvera und darauf
anderwertige Projekte und Soloalben einiger weiterer
Mitglieder sprachen dabei eine klare Sprache. Als im
Februar 2005 Gitarrist Brian 'Head' Welch nach 15 Jahren
Zusammenarbeit dann das Handtuch warf, war die
Überraschung nicht sonderlich gross – dass der gute Mann
nach eigenen Aussagen 'Gott gefunden hatte', sich das
Konterfei Jesu' zum Masturbations-Stop auf die rechte
Hand tättowieren und sich einen Monat später im Fluss
Jordan taufen liess, allerdings schon. Zu recht, würde
ich mal so in den Raum stellen. Denn extreme Wandel
stehen meist für tiefgehende Beweggründe, und die waren
laut dem mittlerweile seinerseits veröffentlichten Buch
"Save Me From Myself" äusserst zahlreich vorhanden. Der
Musik hat der Zöpfchenträger glücklicherweise noch nicht
den Laufpass gegeben, und so sieht nun nach dreijähriger
Bastelzeit sein Solo-Album endlich das Licht des Tages.
Weniger überraschend kommt allerdings die musikalische
Ausrichtung daher: Head tut ohne grosse Kompromisse
genau das, was er schon bei Korn getan hat: Schräge
Gitarrensounds in Groove-lastige Nu Metal-Songs
verpacken. Wenn man die letzten 10 Jahre Musikgeschichte
mal eben komplett ignoriert, geht das Ganze als ziemlich
kreativ durch, aber blöderweise bin ich nicht gewillt,
genau das zu tun. "Save Me From Myself" ist zu
mindestens achzig Prozent deckungslgeich mit dem
Schaffen seiner ehemaligen Band, mit Ausnahme des
fehlenden geslappten Basses und den weniger kranken
Vocals, die Head übrigens selber beisteuert. Hinzu kommt
noch, dass aufgrund der typisch amerikanisch polierten
Produktion beinahe sämtliches Leben aus der Platte
herausgepresst wurde - übrig bleibt ein Klotz von elf
durchschnittlichen pseudo-modernen Songs mit ordentlich
zwielichtigen Botschaften. Solide Arbeit, aber ohne das
ganze pompöse Drumherum auch nicht wirklich mehr. Für
fanatische Korn- und Christentum-Anhänger zu empfehlen,
alle anderen sollten lieber weiter heidnische Parties
feiern und dazu unkeusche Musik auflegen. Und
meinetwegen auch ganz unchristlich herumfummeln.
El Muerte
Punkte: 6.0 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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ARCTIC FLAME – Declaration
Pure Steel Records/Non
Stop Music
Die Jungs aus den United States of America haben
sich ganz dem klassischen US-Metal verschrieben.
Textlich bieten sie Storys im Fantasy- und
Schlachten-Bereich an. Man sieht auch dem Cover ihres
neuen, mittlerweile zweiten Longplayers an, um was es
geht: Dort muss das Bandmaskottchen Morty The Orb erneut
um sein Leben kämpfen. Das Konzept stammt vom Drummer
der Band, Mike Paradine, und wurde von Juanjo Castellano
optisch in Szene gesetzt. Auf ihrem zweiten Album
wollten sie einen dreckigeren respektive raueren
Gitarrensound erzeugen, ansonsten haben sie im
Musikalischen nicht viel verändert. Die Songs kommen in
einem guten Klangkleid daher. Der Gesang ist zwar
zeitweise etwas schräg und gewöhnungsbedürftig, kann
aber durchaus auch gefallen. Gewisse Sangesarten, die
Dave Lowe an den Tag legt, erinnern stark an King
Diamond, was durchaus positiv zu verstehen ist. Immer
mal wieder jagt Dave hohe Screams aus seinem Innern
raus. Die passen auch gut in das Soundgewand, welches
von Rod Mariani (Guitar), Steve Demaion (Guitar), Jon
Norberg (Bass) und Mike Paradine (Drums) erzeugt wird.
Die Gitarren bieten von harten, dreckigen Riffs bis hin
zu genialen, sehr schönen Melodielines alles, was das
Power Metal-Herz begehrt. Alleine beim Drumming habe ich
etwas Mühe: Mike spielt zwar satt und tight, aber es
fehlt einfach die Power und Energie. Im letzten Song "Shadow
Of A Broken Man" legt er dann erst richtig los und zeigt
gemeinsam mit den Saiteninstrumenten, zu was für
genialen Sachen sie fähig sind. Arctic Flame sind
sicherlich eine Band, die ihr Handwerk beherrscht, aber
besser sein könnte.
André G.
Punkte: 6.0 von 10
Hier bestellen für 27.90 SFr.
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NICKELBACK – Dark Horse
Roadrunner Records/Musikvertrieb
Manchmal braucht eine Band eine Stiländerung, ob das
nun dem Fan passt oder nicht! Und manchmal werden damit
neue Freunde gewonnen, während alte die Liebe kündigen.
Letzteres trifft mit "Dark Horses" leider auf mich zu.
Zeichnete sich das letzte Album "All The Right Reasons"
durch genialen Hard Rock, ja schon fast Heavy Metal mit
Southern Rock-Anleihen aus, wirkt "Dark Horses" weich
gespült und pop-rockig. Für den Metaller ist das harte
Kost. So beginnt zwar der Eröffnungssong "Something In
Your Mouth" aggressiv, wird dann aber durch einen
Elektrobeat discolastig. Es ist dabei nicht zu
verleugnen, dass hier eine innovative Weiterentwicklung
zu beobachten ist, allerdings eine, die ich nicht
brauche. Ebenso verhält es sich mit "Gotta Be Somebody",
das im Refrain mit Pop-Rhythmen auffährt. Fragte man
sich bei den Live-DVDs der Band bisher immer, was denn
diese Muttersöhnchen mit Hard Rock zu tun haben, wirkt "Dark
Horses" wie eine musikalische Anpassung ans optische
Gesamtbild. Zum negativen Bild gesellen sich mit vier
von elf Songs für meinen Geschmack zu viele Balladen.
Dass Nickelback der Hard Rock-Szene doch nicht ganz
ihren Rücken kehren, stellen löbliche Ausnahmen wie "Burn
It To The Ground" (mit Industrial-Elementen), "Next Go
Round" oder "Shakin' Hands" klar. Aus neutraler
musikalischer Sicht betrachtet ist "Dark Horses" das
vielleicht bisher vielseitigste Album von Nickelback
geworden. Aus metallischer Sicht ist es aber eine grobe
Enttäuschung, welche in dieser Form nach dem starken
Vorgänger nicht zu erwarten war. Wer Hausfrauen eine
Freude machen will, der schenke Nickelback, wer sich
selber was Gutes tun will, was anderes!
Roger W.
Punkte: 6.0 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 23.90 SFr.
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EVOLVE IV – Decadent Light
ProgRock Records
Evolve IV ist eine britisch-amerikanische Band, oder
sagen wir eher ein Projekt. Und so ganz kann ich diese
Scherbe nicht als reines Prog Rock-Produkt gelten
lassen. Natürlich, da gibt es schon einige Parts, die an
70er-Prog Rock erinnert, aber im Ganzen würde ich "Decadent
Light" eher als Rock- und Pop-Album bezeichnen. Ihre
Stärke bringen Evolve IV grade bei den ruhigen Liedern
wie bei "War" und "Rolling Alone", bei dem mir der
weibliche Gesang noch gefällt. Ansonsten plätschert viel
am Zuhörer vorbei durch zu ausdruckslosem Gesang von
Mike Eager. Und auch kommen einige Songs so
zusammengebastelt daher und können einfach nicht richtig
überzeugen. Fazit: "Decadent Light" ist ein nett
anzuhörendes Album, das allerdings zu brav und
vorhersehbar ist. Als Hintergrundmusik wird das Teil
sicher niemandem wehtun, sie wird aber auch sicher
keinen bleibenden Eindruck hinterlassen.
Crazy Beat
Punkte:
5.7 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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FALSE ICONS - God Complex
13th Planet Records/Musikvertrieb
John Bechdel lautet hier der Aufhänger! Kenner der
wichtigsten Keyboarder unserer wundervollen Metalszene
werden sich daran erinnern, dass der gute John bereits
für namhafte Grössen wie Ministry, Fear Factory oder
Killing Joke den Soundteppich webte. Herr Bechtel hat
sich nun mit False Icons selbständig gemacht und eben
mal "God Complex" hervor gezaubert. Man kann von dieser
CD natürlich halten, was man will, doch in einer Sache
dürfte man sich rasch einig werden: Das Fundament der
Musikgeschichte wäre ohne "God Complex" gewiss nicht
wackeliger geworden, denn allzu originell sind diese
Liedchen nun wirklich nicht. Einflüsse wie Ministry oder
Nine Inch Nails lassen sich beim besten Willen nicht
abstreiten, was einen unabwendbar an grasende Kühe auf
einer Weide erinnert, so von wegen Widerkäuer. Und wie
nennt sich nun die hier präsentierte Musik? Von
offizieller Seite wird "Mind-bending Cyber Core"
angeboten, doch im Grunde ist es alter Industrial in
neuem technischen Kleid. Ein paar Songs ("Transform"
oder "Mystified") sind gar nicht mal schlecht geworden,
doch alten Hasen aus Ministry-Fanreihen wird man hier
keine Schwarzwurzel für eine Karotte vormachen können,
denn im Gegensatz zu Ministry ist alles vielleicht ein
wenig zu adrett arrangiert. Doch wie gesagt, ein paar
nette Songs sind dabei, und am Können der False Icons
gibt es auch nichts zu stänkern. Möge der geneigte Leser
also bitte einfach mal rein hören und dann selbst
entscheiden.
Maiya R.B.
Punkte:
5.6 von 10
Hier bestellen für
27.90 SFr.
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PANTHEIST – Journey Through Lands Unkown
Firebox Records/Non
Stop Music
Passend zur aktuellen Jahreszeit liefern diverse
Künstler des Doom-Genres wieder neues Lauschfutter, wohl
wissend, dass nun ihre Zeit gekommen ist. So nun auch
Pantheist, die mit „Journey Through Lands Unknown“ ihr
drittes Verderbniswerk am Start haben, um die Welt in
Trauer und Verzweiflung versinken zu lassen. Sympathisch
an der ganzen Chose ist die Tatsache, dass hierbei nicht
stumpf das Ein-Schubladen-Schema praktiziert wird
sondern immer wieder neue, stellenweise abgedrehte
Soundstrukturen eingewebt werden. Das macht zwar das
Gesamtwerk spannend und abwechslungsreich, kann aber auf
die Dauer ermüdend wirken. Immer wieder werden
Orgelklänge benutzt, die sehr stark an die
Amorphis-Scheibe „Am Universum“ erinnern. Die Vocals
variieren im bekannten Schema von cleanen Gesängen zu
Growls, auch leichtes Keifen macht sich stellenweise
bemerkbar. Mit „Haven“ haben die Jungs auch ein schönes
Instrumental am Start, das gegen Ende bedrohlich
ausklingt, um den ultraschweren Trauerkloss „Oblivion“
ins Spiel zu bringen. So begrüssenswert die verquer
wirkenden Sounds auch sein mögen, man wird das Gefühl
nicht los, Pantheist hätten mehrere sich widersprechende
Ideen gehabt und diese auf ihrer neuesten Platte
zusammengemixt. Das Resultat ist in sich nicht wirklich
schlüssig und kann beim Hörer ein grosses Fragezeichen
hinterlassen. Definitiv nichts für Freunde leicht
verzehrbarer Kost, deswegen empfiehlt es sich, den
Silberling mindestens zweimal anzuhören, bevor man sich
endgültig entschliesst.
Toby S.
Punkte:
5.0 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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DYSFUNCTIONAL BY CHOICE – Travelling In Travel
Drakkar
Entertainment/Musikvertrieb
Wie leicht man sich doch täuschen kann, dürfte uns
allen anhand unzähliger Beispiele aus dem Alltag wohl
bewusst sein. Dass man allerdings eine Scheibe nach
einem Track beinahe schon abfeiern möchte und ab dem
Rest mit offener Kauleiste zurückweicht, das passiert
nicht unbedingt alle Tage. „Alert“, das erste ‚richtige’
Stück nach einem psychedelischen Intro, tönt so richtig
schön nach alternativem, härterem Gebolze, das in
Richtung Godsmack oder Staind schielt und Lust auf mehr
macht, vor allem, weil der Sänger dieser französischen
Formation eine richtig schön kratzig-rauhe Stimme
besitzt. Allerdings ist damit nach knapp 3 Minuten schon
wieder Sense, denn „Traveling In Travel (Out Of Trap)“,
tönt mehrheitlich nach einem Rage Against The
Machine-Klon, ohne allerdings deren Klasse zu erreichen.
„Optimum“ ist wieder ein Instrumental mit knapp einem
Ton, der sich auf 50 Sekunden breitmachen darf, während
das nachfolgende „Sleep And Learn“ ein Gemisch aus End
Of Green-ähnlichen Ansätzen und einer dumpfen,
erzählenden Stimme ist. Na, was fällt auf? Richtig, die
Aufzählung könnte noch ewig so weitergehen und es ist
auch klar, dass die Franzosen sich nicht auf einen
bestimmten Stil beschränken wollten. Das ist ja schön
und gut, denn in den meisten Fällen ist die Stagnation
in einer bestimmten Musikrichtung schlichtwegs
langweilig, aber was Dysfunctional By Choice eindeutig
fehlt, ist ein roter Faden. Jeder Track an sich stellt
eine eigene kleine Welt dar, angefüllt mit Metal,
poppigen und elektronischen Vibes sowie alternativem
Rock (also das neuere Zeugs wie Franz Ferdinand und
ähnliches). Und all diese Welten nebeneinander stellen
ein Gemisch dar, das sich dem geneigten Zuhörer nur sehr
schwer erschliesst. Wer auf schräge Soundexperimente
steht, der ist mit „Travelling In Travel“ bestens
bedient, allen anderen sei mehr als nur eine Hörprobe
empfohlen, denn der erste Eindruck kann extrem täuschen!
Toby S.
Punkte: 4.6 von 10
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und bestellen für 27.90 SFr.
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BLOODSWORN – All Hyllest Til Satan
Agonia Records
'True Norwegian Black Metal' ist/war keine Garantie
für gute Musik. Und auch wenn es auf der Platte steht,
so macht es die Musik nicht besser. "All Hyllest Til
Satan" fängt mit riesigem Geknüppel an, die Gitarren
klingen in der Zeit zurückgesetzt, während irgendwo
einer mit mächtig viel Hall in ein Mikrophon röhrt. Drei
nichtssagende Minuten später schliesslich der Titeltrack,
der mit eingespränkelten Soli und einem Synth (Schande!
Da versucht jemand, Melodie in die Musik zu packen!)
tatsächlich sowas wie einen dramaturgischen Bogen zu
spannen. Was auch irgendwie funktioniert, nur leider ist
der Song dann auch schon zu Ende. Es folgt der
zweitlängste Track auf der CD, wobei die Gitarren
endlich wirklich ganze Arbeit leisten und mächtig viel
Atmosphäre schaffen, natürlich auch getragen durch die
dezenten Känge des Synthesizers, der im Hintergrund als
Begleitung fungiert. Leider kann sich die Steigerung vom
ersten zum dritten Lied nicht halten, und so schwächelt
die Platte bis zum Ende hin immer mehr. Alles schon
tausendmal gehört, alles so vorhersehbar und einfach
nicht ansprechend. Da würden die Jungs lieber mal die
Finger von Kirchenbränden lassen und mehr Musik machen,
technisch scheinen sie zumindest genügend fundiert. Die
Platte ist ja nicht schlecht, aber mit gerade mal 30
Minuten Spielzeit, ein paar guten Ansätzen und ganz viel
Mittelmass klappt's auch nicht mit dem Nachbarn. Wobei
das den Norwegern ziemlich egal sein wird.
Tristan
Punkte: 4.5 von 10
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29.90 SFr.
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BORN FROM PAIN - Survival
Metal Blade/Musikvertrieb
Moderner Deathcore mit Bolt Thrower-Schlagseite und
Hardcoregeshoute, sozialkritischen Texten, Samples und
Dicke-Eier-Auftreten. Dafür, dass Tue Madsen an den
Aufnahmereglern sass, haben Born from Pain sogar Dreck
im Sound, natürlich ausgehend von Tue Madsen selbst als
Referenz. Musikalisch hat das Quintett für mich leider
nichts zu sagen, da mich beim Durchhören des Albums die
meiste Zeit 'Schon mal gehört'-Déjà Vus begleiten und
ich von der relativ einseitigen Mikrofondarbietung nicht
gerade sehr positiv angetan bin. Die einfach gestrickten
Songs an sich sind zwar tight und knackig produziert,
werden live auch bei einem Publikum, das von Born From
Pain noch nie gehört hat, auf Anhieb zünden, aber so
schnell die Songs auch ins Ohr gehen, so schnell sind
sie wieder vergessen.
HaRdY
Punkte: 4.5 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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TADASHI GOTO – Innervisions
ProgRock Records
Ty Tabor, Sen Conklin, Chris Poland an den Guitars
und Tony Levin, Tony Franklin und Randy George am Bass.
So sieht's mit der Begleitung aus, die der Japaner
Tadashi Goto für sein Projekt eingespannt hat. Der
Keyboarder tobt sich hier gnadenlos an seinen
Instrumenten aus. Und ich denke auch, dass sein Können
hier keinesfalls angeschwärzt werden kann. Der Japaner
beherrscht seine Instrumente tadellos. Hier wird der
Zuhörer aber nur gnadenlos zugeschüttet mit Keyboard-
und Gitarrengewitter, man bietet hier eine
bemerkenswerte Instrumentenschlacht. Nur vergaß man
irgendwie die Melodie, der Erkennungswert fehlt sogar
total, vor lauter Gefrickel und Riffgewitter kann man
hier leider keine wirklich guten Ideen rausfiltern, und
so fängt dieses instrumental-Werk schon nach dem dritten
Song an zu langweilen, und der Zuhörer verliert so
schnell das Interesse an diesem Silberling. Schade.
Crazy Beat
Punkte: 4.5 von 10
Hier bestellen für
29.90 SFr.
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INFINITY – The Arcane Wisdom Of Shadows
Bloodred Horizon Records
Schwer lesbares Cover, Schrummel-Gitarren, eine
keifende und mit Hall unterlegte Stimme, eine
verwaschene Produktion, die den Zuhörer in die 90er
zurück versetzt... Nun ja, willkommen in der okkulten
Welt der Black Metaller von Infinity. Viertes Album
(ohne Demos), mindestens 10 Jahre Bestehen, und es
rumpelt, als wäre man in dem letzten Jahrhundert stecken
geblieben, dazu der latente Beigeschmack, alles schon
mal gehört zu haben und die Erinnerung an Dissection
(was mit dem Cover "Night's Blood" seinen Höhepunkt
erreicht) ständig im Kopf, poltern die Herren
überraschungsarm durch das Universum des Gehörnten. Auch
wenn ich "The Arcane Wisdom Of Shadows" als solides
Black Metal-Werk bezeichnen möchte, wirklich Spannung
kommt selten auf. Ein paar Akustik-Parts und hie und da
eine Drosselung des sonst hohen Tempos während der 50
Minuten dauernden Darbietung, sorgen leider für zu wenig
Abwechslung. Der Funke springt mindestens bei mir nicht
so richtig rüber, und an atmosphärischer Dichte habe ich
auch schon Besseres gehört. Dem Grat der Langeweile kann
nur selten durch geschickt eingeflochtene unkitschige
Melodien entkommen werden, was schlussendlich dazu
führt, dass "The Arcane Wisdom Of Shadows" im Topf der
Unoriginalität landet. Wer auf alten Black Metal ohne
Pomp und Geklotze steht, der darf hier gerne mal ein Ohr
riskieren, ein Meisterwerk sollte jedoch nicht erwartet
werden.
R.K.
Punkte: 4.2 von 10
Hier bestellen für
27.90 SFr.
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MAGICA – Wolves & Witches
AFM
Records/Musikvertrieb
Wie schön, auch zuWeihnachten legt uns der olle
Nikolaus eine neue Mädchenmetal-Scheiblette unter das
brennende Nadelgehölz. Diesmal versüssen uns Magica aus
Rumänien mit ihrem 4. Release "Wolves & Witches" die
Zeit der Dunkelheit, dabei sorgen sie für Freud und
Leid. Da es an der menschlichen Natur liegt, lieber zu
jammern, fangen wir doch gleich mal mit dem Grauen an,
welches sich beim Opener "Don't Wanna Kill" offenbart
wie eine Seuche. Ich spreche hier von diesem
'Gute-Laune-Feeling', den penetranten, süsslichen,
oberflächlichen Melodien, die sich einnisten wie ein
freundliches Krebsgeschwür. Jeder von euch kennt doch
sicher einen Vertreter der Gattung Mensch, welcher zu
jeder Tageszeit gut gelaunt, nett, ach so freundlich und
zuvorkommend ist. Jede Handlung trägt zur Rettung der
Welt bei, und selbst wenn ihm ein Fuss abgehackt wird,
humpelt er noch lächelnd durch die Botanik. Diesem
Muster entspricht "Wolves & Witches", und nein, auch
wenn eine Frau das Mikro schwingt, Magica sind keine
weitere Gothic Metal-Band, sondern schwimmen
hauptsächlich durch die Gewässer des Power Metals, wobei
sie sich mehr von der Strömung tragen lassen und nie in
anspruchsvolle Tiefen abtauchen. Grundsätzlich versuchen
hier Magica, eine Brücke zwischen gewohnt praktizierten,
deutschen Power Metal und den Nightwish-Scheiben "Oceanborn"
und "Wishmaster" zu schlagen. Doch der fehlende Tiefgang
sprich die Anspruchslosigkeit der Songs, welche
präsentiert werden, sorgt zwar für einen raschen und
schmerzfreien Zugang, jedoch bleibt jegliche Faszination
und Langzeitmotivation aus. "Wolves & Witches" kann
durchaus als solides Werk für einfache Unterhaltung
verwendet werden, doch aus der Durchschnittlichkeit kann
es nicht ausbrechen... Oder wie sagt man so schön: "Sich
übergeben mit einem Lächeln im Gesicht."
R.K.
Punkte: 4.0 von 10
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27.90 SFr.
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GOTHMINISTER – Happiness In Darkness
Drakkar
Entertainment/Musikvertrieb
Also eines muss man dem Frontmann von Gothminister
lassen: Eine gute Stimme hat der Junge auf jeden Fall,
auch wenn sich die Frage stellt, wieviel davon per
Elektronik in die untersten Gruftschubladen geworfen
worden ist. Egal, auf „Happiness In Darkness“ tönt sie
wie eine Mischung aus Fields Of The Nephilim, alten 69
Eyes und den Deathstars, womit eigentlich auch schon der
Sound relativ gut umschrieben wäre, vor allem die
letztgenannte Truppe scheint mächtig Eindruck
hinterlassen zu haben. „Your Saviour“ beispielsweise
hätte genauso gut auf „Termination Bliss“ Platz
gefunden, und praktisch niemand hätte den Unterschied
bemerkt. Und da sind wir auch schon beim Hauptproblem
des Gothministers: Die Mucke tönt zwar ganz nett und
zwischenzeitlich auch anständig hart, aber sie ist
erstens nicht neu erfunden oder zumindest mit einem
tiefschwarzen Balisto veredelt worden, und zweitens gibt
es genügend andere Künstler, welche elektronische
Düsterklänge mit härteren Einflüssen verbinden und dabei
um einiges innovativer klingen. Man könnte beinahe den
Eindruck gewinnen, dass mit all der Maskerade versucht
wird, die eigene Unzulänglichkeit zu übertünchen. Für
den kurzweiligen Partyspass auf irgendeiner
Schwarzkittelparty sicherlich geeignet (die meisten
dortigen Besucher hören eh beinahe alles kommentarlos),
aber die Langzeitmotivation ist für den kritischen
Musikhörer nicht wirklich vorhanden.
Toby S.
Punkte: 4.0 von 10
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27.90 SFr.
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AZMAVETH – Strong As Death
Bombworks Records
Puerto Rico gehört ja nicht gerade zur Hochburg des
Black Metals. Aber da aus eher ungewöhnlichen Ländern
zuweilen gute Musik kommen kann, beweisen die Exoten wie
Chthonic oder Black Countess. Neugierig schmiss ich die
Platte also in die Anlage, und dann kam die grosse
Ernüchterung: Nach dem Intro folgt ein schwächelndes
erstes Lied, grösstenteils weil das Keyboard im Black
Metal selten eine so tragende Rolle spielen soll/kann,
ohne dabei kitschig und fehl am Platz zu wirken. Dazu
bräuchte es schon einige eiserne Riffs, aber statt
dessen bleibt man an den Saiteninstrumenten eher im
Rhythmusbereich oder zockt kurze, progressive Parts.
Dass nach jedem Lied ein Interlude folgt, stört den
Musikfluss nicht, da dieser auch während den Tracks
nicht wirklich ins Laufen kommt. Die Vocals wären an
sich eigentlich abwechslungsreich zwischen Schreien und
Grunzen, fügen sich aber irgendwie nicht in die
ansonsten durchscheinend klare Produktion ein. Nach
einigen Durchläufen hätte ich dann die Platte eher als
Dark Metal bezeichnet. Aber dann wurde ich bei meiner
Informationssuche auf etwas Interessantes aufmerksam
(was mir auch die Abneigung erklären mag): Die Jungs
sind bekennende Christen! Ich bin wahrlich kein truer
Black-Metaller, überhaupt nicht. Aber ich kann
genausowenig eine Predigt halten wie Christen guten
Black Metal spielen können. Da bleibt auch noch das
letzte bisschen Glaubhaftigkeit auf der Strecken. Nein
Leute, wenn ihr was Melodisches aus dem ferneren Ausland
wollt, habe ich am Anfang einige hörenswerte Bands
aufgezählt. Azmaveth gehören nicht dazu.
Tristan
Punkte: 3.0 von 10
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HOLY BLOOD - The Patriot
Bombworks Record
Extreme Einstellungen waren noch nie mein Ding, egal
in welche Richtung sie tendieren. Gerade wenn es um
Musik geht, finde ich religiöse Botschaften reichlich
unpassend. Die ukrainische Band Holy Blood verkündet
aber anscheinend sehr gerne ihre christliche Denkweise,
und das auch noch begleitet von wirklich schlechtem
Metal. Musikalisch bewegten sich Holy Blood im Bereich
von Enslaved und Finntroll, jedoch auch nur annähernd an
deren Qualität herankommend. Die Band, welche sich
bereits im August 2008 wegen internen Differenzen
aufgeteilt hat, brachte mit "The Patriot" ihre dritte
Scheibe auf den Markt. Vom alten Line Up ist nur der
Frontmann Fedor übrig, da er unbedingt mit seiner Frau
in der Band sein wollte, was dem Rest irgendwie nicht
passte. Die wiederum haben eine neue Band mit dem Namen
Oskord gegründet. Nebst dem ganzen internen Gezänk,
welches an eine Soap Opera erinnert, gibt es nicht viel
zur Band zu sagen. "The Patriot" kann mich weder
musikalisch noch textlich überzeugen, und die Punkte
kriegt die Scheibe nur für das nette Cover. Das nervende
Flötengedudel bringt noch mehr Unruhe in das eh schon
sehr chaotische Spiel der Ukrainer, und Sänger Fedor
kann sich nicht entscheiden, ob er jetzt growlen,
singen, grunzen, kreischen oder schreien soll. Ab und an
trällert noch eine Lady mit, damit man dann
schlussendlich alles abgedeckt hat was es an
Gesangsideen so gibt. Alles in allem eine wirklich
schlechte Scheibe mit Texten, welche man sich dann
besser in der Kirche anhört, wenn man schon auf solches
Gelaber steht. Orgelmusik find ich dazu dann doch viel
schöner.
Xenia
Punkte: 2.5 von 10
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TREACHERY – Treachery
Czar Of Crickets Productions
Ich liebe ja solche Spielchen, bei denen man zuerst
versuchen muss, das Bandlogo irgendwie zu deuten und
dann auch noch den richtigen Namen herauszufinden.
Erinnert irgendwie leicht an den Rorschach-Test,
allerdings könnte ich mir denken, dass der für die
meisten Urheber dieser Kunstwerke selbst ziemlich
schlecht ausfallen dürfte. Dies soll jetzt aber nicht
das Hauptthema sein, sondern diese Debut-Scheibe
respektive der Sound an sich. Eine CD mit nur 5 Tracks?
Erinnert irgendwie an das Doom Metal-Genre, da hierbei
ja gerne Tracks in Überlänge produziert werden. Das
Intro „Inception“ stimmt auch ein wenig auf die
verhängnisvolle Thematik ein, allerdings mehr im
spacigen, abgedrehten Stil. Mehr als 4 Minuten für eine
Horror-Einführung? Die Skeptik weicht nicht, erst recht
nicht, als dann „Kiss The Fist“ aus den Boxen rödelt.
Hat hier jemand old school geschrien? Jou, tönt auch so,
als ob die Chose vor mehr als 18 Jahren aufgenommen
worden wäre. Ob gewollt oder nicht sei mal
dahingestellt, Fakt ist, dass der Track abrupt aufhört?
Ein Faustschlag in die Gehörgänge? Mitnichten. „Bound In
Your Entrails“ klingt zwar immer noch seeehr altbacken,
aber immerhin ist eine Art von Gesang/Gekrächze
erkennbar, das Altersheim um die Ecke lässt grüssen. An
der Gesamtstruktur hat sich nicht wirklich etwas
geändert, die spacige Horror-Atmosphäre dominiert. „Could
Not Find Her Heart“ ist wie auch „Enter Dominion“ nicht
wirklich abwechslungsreich, und es stellt sich die
Frage, wieso man knapp 4 Minuten bei letzterem Track mit
elektronischem Nonsens vollstopfen musste, um danach
wieder ins alte Schema zu verfallen. Ich will ja nicht
sagen, dass „Treachery“ eine schlechte Scheibe sei –
obwohl, doch, es IST eine schlechte Platte, und ach so
herrlich möchtegern böse, dass es mir die schwarz
lackierten Zehennägel aufstellt. Das Geld für diesen
Tonträger (irony, anyone?) ist definitiv besser in
wertvollen Kieselsteinen oder kostbaren Staubflusen
angelegt, nur für den Old School-Faktor gibt’s minimale
Punkte. Oh, und für die Kreischereien der Madame Hecate,
die mühelos jeder verbitterten, keifenden Oma Konkurrenz
macht.
Toby S.
Punkte: 2.0 von 10
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O.S.T - The Wicked Lake (Soundtrack)
13th Planet Records/Musikvertrieb
Da schlichtweg weder auf einer der Websites der
vertretenen Bands noch im mitgelieferten Promozettel was
Aufsehenerregendes wie 'unveröffentlicht', 'ultrararer
Demosong von 1952' oder wenigstens irgendwas mit 'Remix'
steht, muss ich davon ausgehen, dass nur reguläre Songs
von Ascension Of The Watchers, Laika & The Cosmonauts,
RevCo, Ministry, Prong, Meshuggah, Threat Signal und
Hemlock auf diesem Soundtrack vertreten sind. Ein
bisschen wie ein goldenes Fusskettchen: Irgendwie nett
anzuschauen, jedoch völlig überflüssig. Von Al
Jourgensen, seines Zeichens Kopf von Ministry und 13th
Planet Records, hätte ich echt mehr erwartet.
HaRdY
Punkte: keine Wertung
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