CD-Reviews Dezember 2009
Wertung:
  9.0 bis 10 Kaufempfehlung.         7.5 bis 8.9 Gut.
  4.0 bis 7.4 Vor Kauf reinhören.    0.0 bis 3.9 Nicht empfohlen.
JEFF SCOTT SOTO - Live In Madrid (DCD)
Frontiers Records
/Musikvertrieb
Bevor der 1965 in Brooklyn geborene Amerikaner anfangs der 90er Jahre einer eigentlich leider heute noch ziemlich verkannten Band namens Talisman angehörte, hatte ich eine LP mit dem Titel «Marching Out» bei mir zu Hause rumstehen. Die wurde unter anderem von einem gewissen Yngwie J. Malmsteen eingespielt, der das Ganze unter dem Bandnamen Rising Force aufzog. Das war 1985 und Jeff demnach gerade mal 20 Jahre alt. Seine Wahnsinns-Stimme sollte Jahre später noch etliche Tonträger mehr veredeln. Dazu gehörten auch einige Scheiben von Axel Rudi Pell, ehe dort der brillante Johnny Gioeli nachrückte. Eyes und Takara waren weitere zwei Formationen, die auf die geschätzten Dienste von Jeff zurück greifen konnten. Gegen Mitte der 90er lief es mit Talisman vor allem in Japan drüben sehr gut, ehe Mr. Scott Soto 1995 sein erstes Solo-Album fertig stellte. Spätestens ab da liess der Amerikaner seiner Affinität zu funkigeren wie teils poppigeren Klängen seinen freien Lauf. Dieses Markenzeichen war auch bei Talisman unüberhörbar und fand 1998 beim klasse Album «Truth» seinen vorläufigen und nach dem Selbstmord von Bassist Marcel Jacob (R.I.P.) wohl letzten Höhepunkt. Nach dem Vorantreiben seiner Solo-Karriere folgten auch Auftritte als Headliner, wie zum Beispiel 2002 beim «Gods Festival» in England. Es erstaunt auch nicht zu wissen, dass in der Zeit der unverwüstliche Glenn Hughes (als Seelenbruder wie kein Zweiter!) auf dem zweiten Solo-Werk «Prism» ein Duet verewigte: «I Want To Take You Higher». Während der Arbeit zum dritten Solo-Teil lernte Jeff dann Neil Schon (Journey) kennen, der mit Soul CirkUS gerade eine neue Band aus der Taufe gehoben hatte. Das Resultat dieser Begegnung hiess «World Play» und der Sänger? Richtig: Jeff Scott Soto! Als dann bei Journey Ende 2006 der damalige Frontmann Steve Augeri wegen Stimmband-Problemen ausfiel, fragte Neil bei Jeff nach und der liess sich nicht lange bitten. Dieses Gastspiel war dann nur ein paar Monate später (und notabene der ersten Tour seit 20 Jahren in Europa!) allerdings bereits wieder Geschichte, weil ein gewisser Arnel Pineda auftauchte. Der Geschasste, mitunter auch einfach als JSS bekannt, liess sich aber nicht beirren und setzte seine Solo-Karriere konsequent fort. Davon zeugt diese zwar nicht erste Live-Scheibe, doch mit Sicherheit eine der besten bisher. Soto- und Hardrock Fans können, ja müssen sich das edle Teil mit coolem Zugaben-Medley, aufgenommen in diesem Frühling, blind in den Schrank stellen! Müssig zu erwähnen, dass es davon auch eine DVD gibt, also ran an die Buletten!!
Rockslave
Punke: keine Wertung
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WOLFMOTHER - Cosmic Egg
Island Records/Universal
Es war das Jahr 2006. Ich hatte gerade die Matura bestanden und mein Sommerprogramm bestand aus nächtelangem Feiern und tagelangem Dahindösen. Der Soundtrack dazu: Wolfmother. Wie aus dem Nichts waren die drei Jungs aus Australien mit ihrem selbstbetitelten Debut auf der internationalen Bildfläche erschienen und schlugen mit dem durch und durch an den 70ern orientierten Retro-Rock ein wie eine Bombe. Wie so oft, die Probleme des schnellen Erfolges liessen nicht lange auf sich warten: Die Arbeiten zum Nachfolger verzögerten sich, und Chris Goss (bass/keys) und Myles Heskett (drums) warfen das Handtuch. Mastermind Andrew Stockdale stand alleine da. Doch nach drei Jahren können die Fans nun aufatmen, denn die Wolfsmutter ist zurück und "Cosmic Egg", so der Titel des Zweitlings, ist noch wilder, noch fesselnder und vor allem deutlich abwechslungsreicher als der Vorgänger. Begonnen beim Highway-kompatiblen "California Queen" über das psychedelisch groovende "New Moon Rising" bis zum verdrogt schummrigen "Violence Of The Sun" - "Cosmic Egg" ist ein einziger, orgiastischer Road-Trip durch die stromverzerrten 70's, und das mit ganz vielen Verweisen auf die Grossen dieser Epoche. So sieht man während dem lockeren Gute-Laune-Rocker "White Feather" Mick Jagger auf der Bühne rumstolzieren, glaubt in Form des dramatischen "Sundial" und im erdigen "Pilgrim" verschollene Perlen früher Black Sabbath wiederentdeckt zu haben oder gibt sich zum hippiesk-balladesken "In The Morning" und dem folkigen, leicht kitschigen "Far Away" der Vorstellung hin, Led Zeppelin hätten sich wiedervereinigt. Dies alles nicht zuletzt deswegen, da Stockdales helles Kreischorgan sowieso nach einer Mischung aus Ozzy, Robert Plant und Roger Daltrey klingt. Dazu noch die von The Who geprägten "Cosmic Egg", "10'000 Feet2 und das treibende "In The Castle", und man ist sich sicher, dass Wolfmother sich mit ihrem zweiten Streich wider aller Erwartungen noch verbessert haben. Ein Grund dafür ist übrigens ohne Zweifel den Entscheid, mit Aidan Nemeth endlich einen zweiten Gitarristen in die Band aufzunehmen, der dem Ganzen noch einen ordentlichen Wumms (durch die druckvolle Produktion sowieso gewährleistet) mehr und die passenden Soli verleiht. Mit "Cosmic Egg" strafen Wolfmother alle Kritiker Lügen und zementieren ihren Ruf als die energetischste Reinkarnation oben genannter Legenden. Groovy!
Kissi
Punkte: 9.4 von 10
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WIRTZ – Erdling
Wirtz Musik/Musikvertrieb
Musik, die direkt ins Herz trifft. Der Sub7even-Sänger Daniel Wirtz hat mit seinem zweiten Solo-Album "Erdling" ein Werk geschaffen, welches den Hörer in eine melancholische Welt entführt. Hart rockend offenbart uns Wirtz das Reich seiner Gedanken. Seelenstriptease ist angesagt, ohne dabei peinlich oder obszön zu wirken. "Erdling" klingt generell traurig und aufrichtig, hat aber auch seine wütenden Momenten. Etwa dann, wenn er verschiedene Originalzitate aus CD-Kritiken zum ersten Album mit "L.M.A.A." beantwortet. Der Musikstil ist schwer zu beschreiben, könnte aber aufgrund der deutschen Texte schlicht als Deutschrock bezeichnet werden. Denn "Erdling" bietet mehr als einfach 13 Lieder und zwei Bonustracks. Das Album zeugt von schmerzlichen Lebenserfahrungen, die mit gut formulierten Texten verarbeitet werden. Dabei hilft es, dass Daniel Wirtz anders als bei Sub7even sich seiner Muttersprache bedient. Die Songs erhalten dadurch eine Sprengkraft, die auf Englisch nie möglich gewesen wäre. Wenn Wirtz bei "Scherben" erkennt: "Es gibt zwar immer zwei Seiten, aber nur eine, auf der man steht", spricht er nicht nur Musikern und CD-Reviewern aus der Seele. Wirtz klingt denn auch wie ein gutmütiger Vater, der als gute Nachtgeschichte von seinem Leben erzählt und einen danach mit einem guten Gefühl einschlafen lässt. Seine Stimme besitzt ein unglaubliches Timbre. Passend dazu ist auch das Album-Cover gezeichnet worden. Es zeigt einen Embrio mit all den Tattoos von Wirtz und versinnbildlicht damit die Verletzlichkeit des Musikers. Wer bei Wirtz gegrölte Trinklieder erwartet, sucht definitiv vergeblich. Dafür erhalten all diejenigen eine Stimme, die sich im harten Rock nicht nur oberflächliches Getue, sondern echte Gefühle wünschen. "Erdling" klingt nach einer schmerzlichen, unangenehmen Auseinandersetzung mit sich selbst. Dass Daniel Wirtz diese Gedanken der Öffentlichkeit präsentiert, scheint unglaublichen Mut zu brauchen. Belohnen wir ihn dafür mit dem Kauf dieses Meisterwerkes.
Roger W.
Punkte: 9.1 von 10
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DARK FUNERAL - Angelus Exuro Pro Eternus
Regain Records/Irascible
Nach vielen Vorankündigungen liegt es nun endlich vor, das neue Meisterwerk der schwedischen Black Metal-Institution Dark Funeral. Und eines vorne weg: Auch dieses Mal konnten sich die Mannen um Lord Ahriman kompositorisch nochmals steigern. Das hier ist absolute Oberklasse und ist seit einer (gefühlten) halben Ewigkeit endlich mal wieder ein Album, das einen von vorne bis hinten einfach nur in seinen Bann ziehen wird. Szenepolizisten werden vermutlich mit dem sauber produzierten Sound ihre Mühe haben, denn die 9 neuen Songs knallen ultrafett aus den Boxen. Keine Schrammelgitarren, sondern ein differenziertes, transparentes Inferno, welches die hasserfüllten Melodien und insbesondere die unglaubliche Leistung von Drummer Dominator erst recht zur Geltung bringt. Ab der ersten Sekunde bleiben die typischen Dark Funeral-Trademarks im Gehörgang hängen und setzen sich nachhaltig fest. Zu Beginn hat man das Gefühl, dass nochmals das Gaspedal einen Tick mehr durchgetreten wird als zuvor. Doch nach den ersten 4 Songs wird sofort klar, dass Abwechslung gross geschrieben wird. Es paaren sich wilde Raserei wie bei den ersten zwei Songs "The End Of Human Race" und "The Birth Of The Vampire" mit atmosphärischen Düstervertonungen ("Stigmata"). Durchgängig wechseln sich Up Tempo-Höllenritte und majestätisches Mid Tempo ab. Und genau hier konnte im Vergleich zur Vergangenheit nochmals eine Steigerung erfolgen. "Declaration Of Hate" und "In My Dreams" beweisen, dass Dark Funeral auch diese Disziplin mittlerweile erstklassig beherrschen. Nichtsdestotrotz ist dieses Album, trotz aller besagter Abwechslung, immernoch 'voll auf die Fresse', und so soll es auch sein. Dark Funeral sind nicht umsonst seit Jahren eine Klasse für sich und stellen dies hier abermals eindeutig und zielsicher unter Beweis.
Ralf W.G.

Punke:
9.0 von 10        Hier reinhören und bestellen für 29.90 SFr.
BETWEEN THE BURIED AND ME - The Great Misdirect
Victory Records
Between The Buried And Me als progressiven Metal einzustufen ist vielleicht ein Tick zu abenteuerlich - die Schübe an modernem Metal mit melodischen Einlagen sowie auch einige abstraktere Ideen führen das Vorhaben klar in eigene Gewässer: Ich hatte direkt beim erstmaligen Durchhören das Gefühl, hier endlich mal wieder was richtig schön Kreatives in der Hand zu halten. Das Quintett aus North Carolina zieht auf "The Great Misdirect" eine überraschende Fülle an Jokern aus dem kollektiven Hemdsärmel und schafft es so, die Aufmerksamkeitsspanne auf die gesamten 59:30 Minuten auszudehnen - was man nicht wirklich vielen aktuellen Metalbands attestieren kann. "Mirrors" läutet die Platte ruhig und im zweiten Teil mit ordentlich jazzigem Bassspiel ein, Fusion wäre hier definitiv das richtige Etikett. "Obfuscation" zieht das Boot aber gleich rum und konfrontiert den Hörer mit einem chaotisch anmutendem Ungetüm an Riffs, Fills und Beats, während auch hier der Song irgendwo in der Mitte der neun Minuten eine komplett andere Richtung annimmt. "Disease, Injury, Madness" steht dem in nichts nach, wirft dem Ganzen aber noch eine Prise Unisono-Gedudel der Marke Opeth hinterher und kommt dadurch noch einmal ausgefallener daher. Richtig markant wird das Ganze aber klar bei "Fossil Genera – A Feed From Cloud Mountain", wo die Band zu Beginn mit einem Barpiano auftrumpft, das Ganze dann mit fetten Bratgitarren unterlegt, in der Strophe den Swing und an Mike Patton erinnernde Arrangements auspackt, kurz darauf richtig fett losbolzt, im Mittelteil mehrstimmig drauflos fidelt, irgendwo bei 07:40 das Barthema wieder aufgreift und dann den Song in einem Überchorus aus mehrstimmigen Vocals, Streichern und Perkussions-Elementen ausklingen lässt - fett! Das darauffolgende "Desert Of Song" greift erneut das jazzige Bassspiel auf und kommt dabei mit etwas Wüstenstaub daher. Das abschliessende "Swim To The Moon" packt nochmal alle vorhergehenden Elemente der Platte in einen Sack und haut mit einem Holzprügel drauf... Das Resultat ist ein endgültig niederwälzender Koloss, der die Platte erneut zu einem weiteren Höhepunkt bringt. "The Great Misdirect" ist eine atemberaubende Platte. Vielleicht wurde darauf gar etwas viel Chaos angerührt, aber die Band bringt sämtliches Material homogen an den Start, sämtliche Instrumente verschmelzen zu einer drückenden Einheit und der warme Klang setzt der Scheibe noch das I-Tüpfelchen auf. Scheisse, ich glaub ich bin grad Fan geworden!
El Muerte
Punkte: 9.0 von 10
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STEEL PANTHER - Feel The Steel
Universal Republic/Universal
Nanu? Wieso haben wir diese CD erst jetzt erhalten? Ist doch in der Schweiz schon seit Juni erhältlich. Egal, denn hier haben wir es mit etwas sehr Speziellem zu tun: Die lustigen Leute von Steel Panther heissen Michael Starr, Satchel, Lexxi Foxxx und Ztix Zadinia. Geboten wird eine lustige Angelegeheit der Sparte "Wir verarschen mal den 80er-Hair Metal". Hier wird die volle Bandbreite geboten. Gespielt werden Songs, aus denen man mehr als deutlich Einflüsse von Whitesnake, Ratt, Bon Jovi, Def Leppard und von weiteren ähnlichen Bands raushört. Die Texte drehen sich hauptsächlich um Girls, Frauen, Chicks, Ladys, Sex und noch mehr Damen und Sex. Wer der englischen Sprache mächtig ist, wird an diesen Songtexten viel zu lachen haben. Leute, welche die 80er miterlebt haben, werden sehr schnell den Bezug zu "Feel The Steel" finden. Alle anderen werden hier absolut nichts kapieren. "Feel The Steel" bewegt sich irgendwo zwischen Geniestreich und Parodie höchster Güte. Über die Handwerklichen Fähigkeiten gibt es nichts auszusetzen. Wenn die vier lustigen Musiker zusammen eine 'ernsthafte' Band betreiben würden, kämen sie mit ihrem Fähigkeiten relativ schnell in die Oberliga. An dieser CD gibt es so enorm nichts auszusetzen, dass ich sie am liebsten zum CD-Tipp des Monats machen würde. Leider haben wir sie sechs Monate zu spät erhalten. Nichtsdestotrotz: ein Meisterwerk!
Roxx
Punkte: 9.0 von 10
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EXCRUCIATION – [T]horns
Non Stop Music
Zwei Jahre sind nun schon ins Land gezogen, nachdem ich die Ehre hatte, eine der dienstältesten Schweizer Doom-Bands respektiven deren Opus „Angels To Some, Demons To Others“ rezensieren zu dürfen. Seitdem habe ich sie ja noch einmal live mit Samael zusammen im Abart erleben dürfen, und wie man aus meinem Live-Bericht entnehmen kann, war ich dazumals überrascht gewesen… Leider nicht zwingend im positiven Sinne, denn der Auftritt kam mir doch irgendwie gestellt und kraftlos vor. Nun, dies ist alles Vergangenheit, und was erblickten meine Augen, als ich die neueste Sendung an monatlich zu bewertenden Scheiben durchforstete? „[T]horns“ nennt sich der neueste Output der Zürcher, und war ich von seinem Vorgänger wirklich hellauf begeistert, so gelingt dies dem Nachfolger spielend leicht! War „Angels To Some, Demons To Others“ doomig, drückend und alles wegfegend, so ist nun „[T]horns“ der tiefschwarze Bruder, der sich mit aller Macht und Gewalt nach vorne drückt, die kläglichen Überreste, welche den Vorgänger überlebt haben, zu allerfeinsten Staubkörnchen zermalmt und einen solch intensiven, schwarzen Vorhang daraus erschafft, der die Welt in ein alles verzehrendes, schwarzes Loch und somit in die Bedeutungslosigkeit der Nichtexistenz hinunterreisst. Anders lässt sich kaum beschreiben, was den werten Hörer auf diesem Silberling erwartet, denn die Grundprinzipien sind an sich gleich geblieben, aber die Stimmung hat sich von einer mentalen Verstimmung in eine absolut hoffnungslose Depression gewandelt. Eugenio Meccariello, der Mastermind hinter dem Mikro, singt nach wie vor gepresst, schreit und flüstert sich dermassen intensiv durch die zehn Tracks, als wäre effektiv jeglicher Lichtschein nur eine kranke Vorstellung im Gehirn des absolut Verdammten. Die Gitarrenwände walzen straight in Richtung Verderben, und der Bass sowie die Drums geben den Takt vor, in welchem die Verlorenen unermüdlich ihren nie endenden Stechschritt zum Abgrund hin vollführen. Ein bestimmter Song hervorzuheben ist nicht wirklich möglich, da alle ihre ganz eigene Facette und Stimmung beinhalten und auch als solche verstanden werden wollen. Wer auf nicht alltäglichen Doom mit einer schwermetallischen Schlagseite steht, sollte hier unbedingt zugreifen, aber auch allen anderen sei mindestens ein Ohr voll empfohlen, denn auf „[T]horns“ kann der Zeitgeist noch förmlich geatmet respektive gehört werden!
Toby S.
Punkte: 9.0 von 10
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RAM-ZET – Neutralized
Ascendance Records
Als erstes sei gleich eine Warnung ausgesprochen, denn die norwegischen Ram-Zet generieren keine leicht verdauliche Kost, halten sich an keine Konventionen und könnten bei Einigen Kopfschmerzen verursachen, besonders wer klare Strukturen und eingängige Refrains braucht um glücklich zu werden, wird sich an "Neutralized" die Zähne ausbeissen und kann sich den Rest der Review schenken. Wer Ram-Zet bereits kennt und liebt, braucht auch nicht weiter seine Zeit zu verschwenden und sollte sich die Scheibe sofort bestellen! Wem sein Interesse nun geweckt ist, der sei willkommen und gleich mal erklärt, dass Ram-Zet kaum in eine Schublade zu stecken sind. Da hätten wir erstmal eine Dreierformation an Mikro, zwei Damen (SfinX und Sareeta) und Mastermind Zet, welcher mit seiner fiesen Stimme gerne mal an Dani Filth erinnert, dazu gesellen sich Musikcollagen und Rhythmen welche mit ihrer progressiven Grundnote zwischen Death-, Black- , und Gothic Metal bis Industrial und Jazz pilgern. Zudem arbeitet die Band auch gerne mal mit psychedelischen Elementen oder Geigenklängen welche die abgedrehten Strukturen bereichern. Da ist es nahe stehend, dass die Bandbreite der Songs von ruhig über aggressiv, sanft bis treiben, krank bis eingängig und schmerzend bis euphorisch reicht. Kurzum "Neutralized" lässt sich nicht beschreiben, man muss es erlebt haben. Diese Achterbahn ist aber stets gelenkt, selten kommt das Gefühl hoch, dass die Band nun total abdreht und die Kontrolle über sich selbst verliert, sprich die Komplexität in der sich das Material bewegt ist durchaus nachvollziehbar wenn auch der Silberling ein paar Rotationen benötigt, bis man Alles entdeckt hat. Bevor man sich an die Fetten Brocken "Addict", "Beautiful Pain" und "Requiem" wagt, welche Alle über 10 Minuten dauern könnte als erste Probe des eigenen Stehvermögens "222" einverleibt werden, dieser Song fasst praktisch den Sound von Ram-Zet zusammen und übersteht man diesen ohne Nebenwirkungen,dann ist man bereit in die Welt einzutauchen, welche "Neutralized" offenbart. Auch wenn mit Frauengesang angereichert, so stehen Ram-Zet fern ab von jeglichem Mainstream und Trends, anspruchsvolle moderne Musik, welche für die grosse Menge ungeniessbar sein wird doch sind es genau diese Nischen Bands, welche wenigstens noch etwas Innovation in die sonst karge und sich immer mehr wiederholende Metal-Landschaft zaubern.
R.K.
Punkte: 9.0 von 10
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SHADOW'S FAR - As Black Turns Red
Stonepath Records/Non Stop Music
Alle guten Dinge sind drei. Ich hatte die Ehre, bis jetzt alle Veröffentlichungen von Shadow's Far zu bewerten. Die ersten zwei Scheiben des Urner Quintetts hatten dann auch alle Qualitäten, um erfolgreich in die Thrashszene zu starten und sich zu etablieren. Man hat in der Zwischenzeit reichlich Erfahrungen im Livesektor gesammelt und ist guter Dinge, das dritte Album "As Black Turns Red" angegangen. Line Up-mässig hat man schnell mal den Sänger und Basser ausgewechselt, das heisst, neu ist Roman Wettstein an den Vocals und den Bass bedient Pascal Trutmann. Soviel zum Line Up. Aufgenommen hat man bei Andy Classen in seinem Hedgehog Studio in Deutschland, und mit diesem Mann hat man ein gutes Händchen bewiesen. Denn die Produktion knallt ohne Ende. Nein Scheisse auch Leute, beim ersten Durchlauf hat es meine Haarpracht so richtig durchgewirbelt. So, Leute, muss Thrash Metal klingen, Gitarren, die so richtig geil sägen, mit enorm viel Power mal rasant schnell, mal ein cooles Break zum Auflockern. Natürlich brauchen wir eine Rhythmusmaschine, von Drums und Bass, die wie ein Fels in der Brandung steht und sich von der mächtigen Gitarrenwand nicht beeindrucken lässt. Das Püncktchen auf dem I ist natürlich der alles vernichtende Gesang von Frontmann Wettstein, der schön böse klingt, wie wenn er gerade aus den tiefen Abgründe der Hölle käme. Nein im Ernst, hier haben die Urner ihre Meisterprüfung abgelegt und sind zumindest an die nationale Spitze aufgestiegen. Jetzt noch eine Tournee im Vorprogramm einer bekannten Thrashband, und Shadow's Far sind in aller Munde. Es müsste schon mit dem Teufel zu und hergehen wenn hier der Erfolg ausbleiben würde oder ich habe von der ganzen Materie keine Ahnung, aber 27 Jahre Metalerfahrung ist genug, um hier klar festzustellen: geile Pladde, Jungs!
Daniel J.
Punkte: 8.8 von 10
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DES KÖNIGS HALUNKEN - Irrfahrt
Totentanz Records
Es war einmal ein König, Niedhelm III. war sein Name, der zog zusammen mit seinen Halunken aus, um die Welt der Mittelaltermärkte und Rockclubs gleichermassen unsicher zu machen. Nach unzähligen musikalischen Darbietungen an nahen und fernen Orten erschien die Liedersammlung "Spieglein", welche von den ersten Abenteuern der Musikanten erzählte. Mit "Irrfahrt" wird nun, im Jahre 2009 des Herrn, ein neues Kapitel in der Historie der tapferen Spielleute aufgeschlagen. Und um es ohne Gekünstel zu sagen: Mit "Irrfahrt" ist Des Königs Halunken ein Album gelungen, so abwechslunsgreich und frisch, wie man es in der momentan festgefahrenen Mittelalter-Szene schon lange nicht mehr gehört hat - geschweige denn aus der in diesem Genre eher absenten Schweiz. So gehen flotte Rock-Nummern mit durchwegs hohem Violinen- bzw. Pfeifenanteil wie der Titeltrack, "Kannibalen" oder der räudige "Wunschpunsch" gleich ins Ohr, während balladeske Nummern, etwa das Duett "Feentrunk" oder "Der Tiefe Fall" in eine andere Zeit zu entführen vermögen. Dazu Dramatisches der Sorte "Mantje" und "Ich" und Ausflüge in stromfreie Gefilde wie der zum Tanz einladende "Schlafwandler", "Fermeteure" oder das phantastische, Lust auf mehr machende "Spielmannsglück". Einzig der "Barbar" mit seinem aufdringlichen Country-Gefiedel hätte man sich sparen können (trotz der saukomischen Lyrics). Dass die verschiendenen Halunken dann aber auch noch abwechselnd als souveräne, wenn auch etwas gar theatralische Sänger/Sängerin die mit einem Augenzwinkern versehenen Texte darbieten und in den verschiedenen Liedern eine zusammenhängende Geschichte erzählt wird, eben das neueste Abenteuer des Königs und seinen Halunken, das alles macht "Irrfahrt" zu einem Muss für alle Freunde von Sackpfeifen und Geigen, die mit einer ordentlichen Ladung Humor umgehen können.
Kissi
Punkte: 8.6 von 10
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MR. BIG - Back To Budokan (2-DVD)
Frontiers Records/Musikvertrieb
Nach dem Metal Factory Release des Monats Oktober flatterte mir nun auch die heutzutage schon fast obligate DVD zu einem Live-Event auf den Schreibtisch. Doch damit nicht genug, denn es sind gleich zwei davon! Wer am 24. September 2009 im Z7 dabei war, weiss um die Genialität dieser Band. Vor allem das Saiten-Duo Paul Gilbert (g) und Billy Sheehan (b) ist das Aushängeschild dieser amerkanischen Combo, die ja mit dem unheimlichen Chart-Erfolg von «To Be With You» karrieretechnisch eher schlecht bedient war. Will heissen, dass sich vor allem in Europa kaum wer für die Band als Ganzes interessierte. Nur die Japaner hatten es gerafft und demzufolge haben Mr. Big dort auch heute noch sowas wie einen Gott-Status. Zu dem dürfte es bei uns wohl nicht mehr gereichen, aber die Freude bei den europäischen Fans ist trotzdem gross, dass die Kult-Band erstens wieder im Original-Lineup zusammen gefunden hat, zweitens wieder am Touren ist und drittens womöglich weitere, neue Songs aufnehmen wird. Bis dahin oder quasi als Nachruf der aktuellen Konzerte kann man sich nun «Back To Budokan» genüsslich und zu jeder Zeit rein ziehen. Bei diesen Bildern des proppenvollen Stadions wir einem auch klar, warum die Amis dort immer noch hoch geschätzt werden. Während Sänger Eric Martin offensichtlich eine fixe Konzertgarderobe mitführt, präsentiert sich Billy Sheeham im schicken Anzug mit Krawatte. Drummer Pat Torpey gibt sich derweil mit einem aktuellen Tourshirt zufriedenund Gitarrero Paul Gilbert trägt seine wohl alltäglichen Klamotten auch auf der Bühne. Nach knapp einer Viertelstunde spurtet die ganze Band auf der Gangway mitten ins Publikum rein und lässt sich kurz abfeiern, ehe es danach flugs zurück auf die Bühne geht, wo Billy sich zuerst mal von Jackett und Krawatte befreit. Der Rest ist schnell erzählt, denn zu einem Mördersound (gleich wie auf der DCD) und nicht allzu nervöser Kamera-Führung zocken Mr. Big einen brillanten Gig runter, der die ganze Bandbreite des Songwritings inklusive der ausufernden Soli der Saitenfraktion zeigt. Überdies ist es interessant zu sehen, wie diszipliniert die japanischen Fans sind (man sieht kaum bis niemand richtig headbangen!), da trotz komplett gestuhltem Stehplatz-Bereich (!) natürlich alle stehen und wegen der Aufnahmen ordentlich auf Distanz zur Bühne gehalten werden. Besonders bejubelt wird im Zugabenblock natürlich die coole Instrumenten-Tausch «Smoke On The Water»-Einlage, bei der abermals ersichtlich wird, wie saugut Paul Gilbert auch mit Drumsticks umzugehen weiss! Dies und noch zusätzliches Material wie ein Video-Take von «Next Time Around» aus dem Studio und ein aktuellerer Acoustic Kurz-Auftritt im Tokyoter Hardrock Café zieren die zweite DVD. Absoluter Pflichtkauf für Fans und die Genre-Zielgruppe!
Rockslave
Punkte: keine Wertung
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HEAVENLY - Carpe Diem
AFM Records/Musikvertrieb
Ah ja, die französischen Helloween sind wieder da mit ihrem fünften Album. "Carpe Diem" nennt sich der neue Rundling, und ich bin überrascht. Wieso? Na ja, die Franzis klingen zwar teilweise immer noch nach Helloween, vor allem "Ode To Joy" hätte locker auf einem der beiden Keeper-Werken stehen können. Aber man ist vielseitiger geworden. "Farewell" zum Beispiel hat einen unüberhörbaren Queen-Touch. Und auch "A Better Me" schlägt in die gleiche Kerbe, beides sind abwechslungsreiche, mit viel Gefühl und Klavierpassagen untermalte Songs, klasse Refrains und Soli krönen die beiden Tracks. Ansonsten kann man hier und das auch Edguy (man höre sich nur mal "Fullmoon" an) und etwas Avantasia ausmachen. Bei allen Songs steht ganz klar die Melodie im Vordergrund, und immer wieder werden die Gesänge von gewaltigen, melodiösen, fetten Chören begleitet. Der Opener "Carpe Diem" startet zum Beispiel gleich als volles Brett mit einer klasse Double Base-Attacke und geht dann in einen hymnenartigen, stampfenden Refrain über. Genau so macht doch Metal Spaß! Die Franzis verbreiten durch das ganze Werk hindurch gute Laune, und wenn man halt auch etwas nach Helloween und Konsorten klingt, ist das doch völlig egal, da ja vor allem die Erstgenannten ja sowieso schon lange nicht mehr so dieser Art Musik frönen. Ich würde sagen, dass alle neun Lieder der Franzosen um Sänger Ben Sotto zu überzeugen vermögen und "Carpe Diem" zum Besten gehört, was die Jungs fabriziert haben. Und das wäre eben, auch wenn ich es noch mal wiederholen muss, klasse, melodiöser abwechslungsreicher Metal, nicht mehr und nicht weniger.
Crazy Beat
Punkte: 8.5 von 10
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DARKRISE - Built
Great Dane Records
Habe die Band nur einmal und vor einiger Zeit live am Meh Suff-Festival gehört und war beim Ersteindruck der etwas chaotisch anzuhörenden Songs zwar dementsprechend genervt, zeigte mich aber durchaus von ihren technischen Fähigkeiten beeindruckt. Mit "Built" relativiert sich diese Erkenntnis aber völlig zum Positiven, denn was die Lausanner hier zusammenshreddern ist zwar intelligenter und technisch hochstehender Death Metal, verliert aber trotzdem nie den Bezug zum Song und drückt dazu noch amtlich fett aus den Boxen. Verschachtelte und trotzdem eingängige Riffgewitter, ein dann und wann geslappter Basslauf und exzellente Gitarrensoli werden abgerundet mit einem fantastischen Artwork von Niklas Sündin (Dark Tranquillity) und einer bis auf den etwas zu übertriggerten Schlagzeugsound vortrefflichen Produktion aus dem Hause Hertz Studio. Ein kleines Gesamtkunstwerk. Ich muss schlussendlich neidlos zugeben, dass ein paar der besten Schweizer Bands aus dem Welschland stammen. Denn nicht nur das technische Niveau ist dort hörbar höher angesiedelt, auch was die Umstände von Kreativität und Mut zu Eigenem angeht müssten sich einige der hiesigen Bands ernsthafte Gedanken um ihre Motivationsabsichten machen. Wer also auf der Suche nach national anspruchsvollem Lärm abseits den bekannten Strassen ist, soll sich mal die durchgeknallten Aggros von Switchback, die von mir vergötterten Post-Harcore'ler Kruger und sowieso das vorliegende "Built" der Tech/Deather DarkRise zur Brust nehmen. Chapeau!
Hardy
Punkte: 8.5 von 10
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BRAINSTORM - Just Highs No Lows (Best-Of DCD)
Metal Blade/Musikvertrieb
Best-Of Alben hängt meist ein bestimmter und nicht selten schlechter Ruf an oder nach. Im Falle von Brainstorm, dessen neues Album «Memorial Roots» ja bei AFM Records erschienen ist, geht es der nun ehemaligen Plattenfirma nur noch darum, die letztmögliche Kohle mit den schwäbischen Power Metallern zu machen. Darum haben wir es hier nicht mit einem Abgesang auf die vergangene Karriere zu tun, sondern einer gängigen Geschäftspraxis. Damit das Ganze nicht als reine Abzocke abgetan werden kann, wurden die insgesamt 32 Songs alle remastered und überdies auf der zweiten CD einige Raries untergebracht. So wie das einige freuen dürfte, rümpfen die echten Fans darob wohl gleich die Nase, wenn sie nun zum Beispiel alle teuer bezahlten Japan-Tracks zusammen auf einer CD vorfinden. Der allfällige Missmut wird aber durch ein fanfreundliches Angebot ausgebremst, denn diese an sich wertige Veröffentlichung trägt als Doppeldecker nur den Preis eines einzelnen Silberlings. Darüber hinaus gibt es zum ersten Mal zwei Songs («Voices» und «Liar's Edge») der Ära vor Andy B. Franck auf einem (Audio-) Tonträger zu hören, und zwar als Live-Fassungen ab zwei verschiedenen DVDs («Summer Breeze» und «Budapest»). Wer sich bis anhin immer die Digipak's und Voraus-Singles, respektive EPs gekrallt hat, kriegt nun mit «Drowning» (ab «Downburst», Japan Ed.) immerhin noch einen weiteren Hammer-Track in die gute Stube. Der entpuppt sich dabei als echtes Juwel, wobei Andy hier sogar noch den einen anderen gedanklichen Vergleich in Richtung Ivanhoe zulässt. «Crawling In Chains» ziert derweil ja nebst der Japan-Scheibe von «Downburst» auch dessen limitiertes, bei uns erhältliches Digipak. Ähnliches widerfuhr dem Speedster «Breathe», der einerseits auf der japanischen Version von «Liquid Monster» zu finden ist und bei uns mit der «Downburst»-Vorab-EP «Fire Walk With Me» nachgereicht wurde. Wer genau hinsieht, entdeckt jedoch mindestens noch zwei hier nicht berücksichtigte Non-Album Tracks, nämlich «Shades And Shadows» sowie «Hold Tight». Wer mag, kann ja recherchieren, wo diese zu finden sind. Wer sich also bisher noch nicht oder nie mit Brainstorm auseinander gesetzt hat, erhält mit «Just Highs No Lows» auf jeden Fall einen recht guten Querschnitt durch den bisherigen Backkatalog.
Rockslave
Punkte: keine Wertung
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YVERDOOM - Pestalozzi Platz Massacre
Headstrong Music
Der Kenner wird bei Betrachtung des Bandnamens und des Albumtitels genüsslich mit der Zunge schnalzen - hierbei kann es sich nur um ein erneutes Spass-Projekt einiger Quergänger der frankophonen Szene handeln: Und tatsächlich steht bei Yverdoom niemand anderes als Danek, der Fronter der unvergleichlichen Houston Swing Engine und Sludge hinterm Mikro. Dementsprechend latent übermutig geht es auch bei den Songtiteln zu und her: Das Intro zur Platte wurde viel versprechend "Jah Blast" getauft, ein Instrumental im Mittelteil der Platte heisst treffend "Minus Vox" und der folgende Track mit Samba-Intro wurde mit "Putaquepariu" getauft. Doch abseits all der abstrusen Bastlereien macht die Band natürlich noch Musik, und das nicht zu knapp: "Pestalozzi Platz Massacre" ist ein tobender Wüstling aus - wie könnte es anders sein - einem fetten Gemisch aus Grind- und Hardcore, dass in den besten Momenten an Bands wie Napalm Death und Konsorten anlehnt, zwischendurch aber interessanterweise auch die eine oder andere Melodie nicht verabscheut. Eine nette Mischung, die vor allem live ordentlich was hergeben könnte - was aber nicht heissen soll, dass die Platte diesem möglicherweise äusserst fetten Erlebnis hinterher trottelt. Nebst einigen interessanten Ecken und Kanten im Songwriting kann vor allem auch die Produktion selber überzeugen und drückt amtlich, ohne den nötigen Rotz zu missen. "Pestalozzi Platz Massacre" hätte meiner Meinung nach ruhig etwas länger ausfallen dürfen, aber die Platte macht auch so richtig Spass - und vor allem Lust auf mehr. Yverdoom gelingt damit ein fetter Erstling und ich hoffe, dass die Jungs noch mehr in petto haben... Das Potential dazu ist auf jeden Fall klar vorhanden!
El Muerte
Punkte: 8.5 von 10
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SAATTUE – Vuoroveri
Spinefarm Records/Musikvertrieb
Oha, finnische Musiker, da muss man eigentlich gar nicht so viel dazu sagen, das erklärt sich von selbst. Oder etwa doch nicht? Nicht ganz, denn nebst all den Kapellen, welche mit Orchestern oder sonstwelchen symphonischen Elementen um sich schmeissen, existieren tatsächlich auch noch Bands, welche mehrheitlich ganz auf dieses Beigemüse verzichten und sich ganz der einen Sache widmen, welcher sich eigentlich jede Band annehmen müsste: der Musik an sich. Saattue haben mit „Vuoroveri“ ihr Zweitwerk am Start, und man muss vorausschicken: Die ganze Chose ist komplett auf Finnisch gehalten, was zwar der Atmosphäre einen dicken Pluspunkt einbringt (ebenso die Gastsänger von Ajattara, Children Of Bodom und Embassy Of Silence), dem gesamten Verständnis aber eher entgegenwirkt, es sei denn, man versteht finnisch. Im Gesamten erinnert diese Platte an das Debut von KYPCK, wenngleich es auch nicht so derb schleppend sondern eher schleppend-arschtretend mit gewissen ruhigen Momenten ist. Der gute Herr am Mikro versteht es sehr gut, mit seiner rauen Stimme ergänzend zu den musikalischen Wänden den Hörer zu fesseln und ihm das Gefühl zu geben, er wäre in einer dunklen Höhle eingeschlossen, mit nur wenigen Lichtstrahlen, in welcher er auf sein endgültiges Urteil warten muss – oder das der ganzen Welt, welche dem Untergang geweiht ist. Speziell die akustisch gehaltenen Lieder wie beispielsweise „Synnistä syntynyt“ erzeugen eine extrem dichte Atmosphäre, wobei auch die female vocals sehr gut dazu passen. Beklemmend könnte man dazu auch sagen. Bisher eher noch ein Geheimtipp, könnten sich Saattue mit „Vuoroveri“ einer breiteren Masse zugänglich machen, verdient hätten sie es allemal!
Toby S.
Punkte: 8.5 von 10
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DESTROPHY - Destrophy
Victory Records
Wer Disturbed, Shinedown, und Five Finger Death Punch zu seinen Favoriten zählt, sollte hier unbedingt weiterlesen, denn beim Debutalbum der Amerikaner von Destrophy wird in der Szene gemunkelt, dass hier ganz etwas Grosses am Machen ist. Der als Pop Rock/Metal bezeichnete Musikstil der Amis ist sicher en Vogue, aber halt, die Zeiten ändern sich und es gibt halt noch andere Bands auf diesem Planeten als immer die gleichen, ich sag jetzt mal Grossen des Musikbusiness, die ihren Platz zementiert haben. Es ist wie im Sport: Wir brauchen Nachwuchs, will heissen frischen Wind für die Szene, unverbrauchte, junge, talentierte Musiker, die frisch von der Leber weg Vollgas geben, und bei Destrophy handelt sich genau um solch eine Band, die unbekümmert drauflos spielt und richtig Freude an der Sache hat. Der Sound ist fett, die Gitarren braten richtig schön vor sich hin und man ist bei den Vocals richtg melodiös. Auch hier gilt: Die Songs haben Power, greifen sofort will heissen keine komplizierten Arrangements, ja nach einem und zweiten Durchlauf ist man richtig involviert und singt schon die Refrains mit. So will ich's haben, die Zeit ist knapp, also muss dementsprechend die Scheibe schnell zünden, und das haben wir hier voll und ganz erreicht, darum finde ich: Übung erfüllt und weiter so!
Daniel J.

Punkte: 8.2 von 10
        
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DER W. – Schneller, Höher, Weidner - Von A nach W (live) (2 DVDs+CD)
Tonpool Medien Gmbh/Musikvertrieb
Viele Worte über Stephan Weidner resp. Der W. zu verlieren, wäre Wasser in die Aare getragen. Es wurde alles schon mal gesagt und geschrieben während seiner Zeit bei der grössten deutschen Rockband , den Böhsen Onkelz. Um den zweiten Teil seines musikalischen Schaffens zu dokumentieren, liess Der W. auf der ganzen Tour zu seinem Debut-Album "Schneller, Höher, Weidner" Cams mitlaufen. Er selbst trug seine sogenannte "W.-Cam" immer bei sich. Wenn es ihm nicht möglich war, selbst zu filmen, wurden Crew-Mitglieder, Bandmembers oder Bekannte dazu verdonnert. Aus diesem viele Stunden umfassenden Material wurde die mir vorliegende DVD gepresst. Das geniale Teil umfasst: Die Tourdokumentation von A (Wie Aschaffenburg) bis W (wie Wacken) auf der ersten DVD, der zweite Rundling besteht aus dem kompletten Konzert von Berlin, welches zu einem der Höhepunkte der ganzen Tour wurde. In einer 10-minütigen Sequenz kommt dann noch die Band zu Wort. Auf der beiliegenden CD ist nochmals der Berlin-Gig drauf. Auch das ganze Package ist sehr ansprechend gemacht worden mit einem kleinen Fotobooklet mit Texten über die Gedanken, die sich der Meister vor und während der Tour so gemacht hat. Mit den Onkelz war er ganz oben, wie wird es im Alleingang? Kommen überhaupt Leute zu den Konzerten? Das waren so die zentralen Fragen, die Weidner sich vorher gestellt hat. Und die Antworten kamen prompt: Die Tour war komplett ausverkauft, und es wurde zu einem Siegeszug seinesgleichen. Ganz und gar, ohne auch nur den kleinsten Onkelz-Track ins Set aufzunehmen. Das Ganze sieht man eindrucksvoll auf der DVD. In der Doku ist auch gut zu erkennen, wie viel Spass und Freude die ganze Crew und Band während der Tour hatte. Auch die Vorband D.A.D. wurde voll integriert und auch mit 2 Songs auf der DVD verewigt. Der W. hat, meiner Meinung nach, sicher viele Leute zu den Konzerten gezogen, weil er ein Mitglied der Onkelz war. Aber ich bin auch überzeugt, dass er bei der nächsten Rundreise schon viele mehr haben wird, die mit seinen Shirts anreisen. Er hat allen gezeigt, dass er es auch solo und als Sänger voll drauf hat. Ich kann die DVD allen nur wärmstens empfehlen, man wird einfach von der sympathischen Art des W. in den Bann gezogen.
André G.
Punkte: keine Wertung                        Hier bestellen für 52.90 SFr.
VARIOUS ARTISTS - ReUnation - A Tribute To Running Wild (2 CDs)
Remedy Records/Musikvertrieb
Es gibt einen Zeitpunkt, zu welchem auch noch der verbissenste Käpt'n einsehen muss, dass sein Schiff nicht mehr zu retten ist. So auch Rock'n'Rolf Kasparek, der spät, viel zu spät, wenn man die letzten unterirdischen Veröffentlichungen wie "Brotherhood" und "Rogues En Vogue" betrachtet, den legendären, aber auf Grund gelaufenen Kahn Running Wild endlich hat absaufen lassen. Nun, passend zum beginnenden Weihnachstgeschäft scheinen ein paar spitzfindige Köpfe noch die letzten Schätze der Band bergen zu wollen, und zwar in Form eines ganze 31 Tracks umfassenden Tribute-Doppelalbums. Dabei wird eines schnell deutlich: Auch wenn Running Wild in den letzten Jahren (oder auch Jahrzehnten) von Wind und Wetter gezeichnet waren, so haben sie in der Vergangenheit doch einen Haufen an knackigen Heavy Metal-Hymnen geschrieben. Mit Hilfe von bekannten Truppen wie Powerwolf ("Draw The Line"), Chinchilla ("Conquistadores"), Warhead ("Faceless") und Heavenly ("Masquerade") oder auch weniger geläufigen Namen wie Fate ("Soul Vampire"), Thunderblast ("Timeriders") und Overtures ("Pirate Song") werden so alte Leder-und-Nieten-Perlen wieder auf Fordermann poliert. Während genannte Namen dabei wenige Eigeninterpretation einbringen (was aber wenig stört), verwandeln Withering Soul "Firebreather" hingegen in einen rasenden Black Metal-Sturm, verleihen Skiltron der "Ballad Of William Kid" eine passende Folk-Note, und "When Time Runs Out" wird durch Deadlock zu einem fetten Modern Metal-Stampfer mit weiblichen und gegrowlten Parts. Und natürlich ist auch Suidakra's alles niederreissende Version von "Marooned" das Gegenteil von nahe am Original. Dazu noch souveräne Versionen von Hellish War, Custard, Magica, Motorjesus und Thunderstorm und fest steht, was dieses Jahr auf dem Wunschzettel jedes Running Wild-Fans steht. Das traurige Fazit: "ReUnation" ist besser als alles, was die der hier gehuldigten Band in den letzten 10 Jahren selbst zustande gebracht hat und ist somit auch für (traditionsbewusste) Nicht-Fans der Band durchaus zu empfehlen.
Kissi

Punkte:
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SOUL DOCTOR – Way Back To The Bone
Metal Heaven/Non Stop Music
Bereits seit 10 Jahren sind Sänger Tommy Heart, sein Sidekick-Gitarrist Chris Lyne und ihre Band Soul Doctor aktiv. Nun, pünktlich zum Jubiläum erscheint das fünfte Album der Herren. Der Name Tommy Heart ist aus der deutschen Hard Rock-Szene nicht mehr wegzudenken. Seine Stammband Fair Warning ist längst kein Geheimtipp mehr und deren Erfolg weitet sich langsam von Japan auch auf Europa aus. Doch auch Soul Doctor überzeugen immer wieder. Der Vergleich der beiden Hauptstandbeine von Tommy ist naheliegend. Fair Warning sind definitiv in der Melodic-Ecke zu Hause, Soul Doctor waren ursprünglich eine reinrassige, schnörkellose Rock'n'Roll-Band. Mit der Zeit fand eine Annäherung von Soul Doctor an Fair Warning statt. Für "Way Back To The Bone" bedeutet dies, dass auf dem Album die rotzige wie auch die melodiöse Seite berücksichtigt wird. Nach wie vor versteht es das Team Heart/Lyne, starke Tracks zu verfassen, deren Melodien sofort ins Ohr gehen. Eine ganz entscheidende Stärke, die seit dem ersten Werk der Truppe zum tragen kommt. Immer mal wieder wird die Band mit Gotthard und Bon Jovi verglichen. Ein Vergleich, der aber ziemlich hinkt. Glücklicherweise verzichten Soul Doctor nämlich gänzlich auf kommerziellen Trallalla-Sound. Klar, die einen oder anderen balladesken Klänge sind auch auf dieser Scheibe zu hören. Die Basis bildet bei Soul Doctor aber nach wie vor knackige Riffs und groovige Melodien, wenn auch das Keyboard vermehrt zum Einsatz kommt. Der aktuellste Output ist vielleicht nicht der beste der Band, doch immer noch weit über dem Durchschnitt des Melodic/Hard Rock-Genres.
Chris C.
Punkte: 8.0 von 10
        
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BLACKWOOD CREEK - Blackwood Creek
Frontiers Records
/Musikvertrieb
Kip Winger scheint mit der Neuauflage von Winger nicht ausgelastet zu sein. Also reuniert er mal kurzerhand seine Jugendband aus den 70ern - Blackwood Creek. Zusammen mit seinem Bruder Nate am Schlagzeug und Gitarrist Peter Fletcher lassen sie ihre musikalischen Wurzeln wieder aufleben. Da sie in den 11 ersten Jahren der Band nur live und hauptsächlich als Coverband unterwegs waren, ist der selbstbetitelte Output nun genau 40 Jahre nach der Bandgründung das erste Studioalbum von Blackwood Creek. Was natürlich gewisse Vorteile mit sich bringt: Alle drei Musiker haben in den Jahren zwischen Auflösung und Reunion massenweise Erfahrung in diversen Bands gesammelt und wissen, was sie tun. So klingt "Blackwood Creek" auch nicht wie ein typisches, noch eher unbeholfenes Debutalbum, sondern definiert und durchdacht. Erster Punkt, der auffällt, ist der Abwechslungsreichtum, der vor allem daher rührt, dass sich alle drei Bandmitglieder hinters Mikrophon stellen. Natürlich sticht Kip's markante Stimme hervor und er steht hörbar als Hauptfigur hinter der Band, die anderen beiden stehen dem aber nicht viel nach. Natürlich 2: Kip's Songwriting ist typisch für ihn. Auch wenn keiner der Songs wirklich nach Winger klingt, weder nach den alten noch nach den jetzigen Winger, weiß man genau, welche er geschrieben hat. Dass er die Songideen jedoch nicht alleine, sondern gemeinsam mit seinen Mitstreitern ausgearbeitet hat, spürt man auch - und das gibt dem Album gleich noch mehr Abwechslung. Langweilig wird einem bestimmt nicht! Blackwood Creek klingen eigenständig, wenn auch eine gewisse Anlehnung an die offensichtlichen Vorbilder AC/DC, Black Sabbath, Lynyrd Skynyrd oder Led Zeppelin nicht von der Hand zu weisen ist. Treibender Hard Rock mit durchdachten Melodien, Riffs und Rhythmen, gespickt mit gefühlvollen Balladen - die Jungs zeigen, dass sie einiges drauf haben. Die Songs sind zwar allesamt wunderbar mitreißend, dennoch stechen drei extra heraus: "Jimmy And Georgia", "Joy Ride" und ganz besonders "Nothing But The Sun" machen vor allem das: die Sonne aufgehen lassen. Balladen-technisch wäre "After Your Heart" hervorzuheben, speziell die Gesangslinien. Zusammenfassend bleibt zu sagen, dass es eine super Idee von Kip, Nate und Peter war, Blackwood Creek wieder von den Toten auferstehen zu lassen. Hoffentlich war das nicht nur für ein einziges Album der Fall. Ich will mehr!
Joey Roxx
Punkte: 8.0 von 10
        
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LÄÄZ ROCKIT - Nothing Scared (Re-Release)
Taste Of Rebellion & Live Untold (Re-Release plus Bonus DVD)
Massacre Records/Musikvertrieb
Während Jahren verschollen, melden sich in der letzten Zeit immer mehr US-Bands aus den goldigen 80ern/90ern zurück und versuchen zumindest, wieder Fuss zu fassen. Ein Unterfangen, das Risiken in sich bergen kann, aber meist darf man sich als Fan darüber freuen. Dies gilt im Besonderen für Europa, wo die Fahne des Metals wieder stolz im Wind weht. Die Ami-Thrasher von Lääz Rockit, deren tonträgermässige Anfänge genau ein Vierteljahrhundert zurück liegen, waren dieses Jahr bekanntlich auch im Billing vom 14. BYH!!!-Festival in Balingen (D) anzutreffen. Zwei Jahre zuvor waren sie gar Headliner des mittlerweile legendären «Keep It True»-Festivals. Auch das «Dynamo Open-Air» (2007) und das «Waldrock» (2008) zieren die Tour-Agenda der jüngeren Vergangenheit. Mit «Left For Dead» kam letztes Jahr gar neue Mucke zum Vorschein, aber es liegt natürlich auf der Hand, dass mit der mindestens halbwegs erfolgten Wiederbelebung einer Band auch dessen Backkatalog davon betroffen ist. Viele Alben sind als Originale längst vergriffen und oft nur noch überteuert als Einzelstücke in Auktionen anzutreffen. Deshalb werden diese Dinger zum Leidwesen der beinharten Sammler wiederveröffentlicht, oft remastered und mit zusätzlichem Material als Kaufanreiz versehen. So geschehen auch bei Michael Coons (v) und seinen Mannen, denn «Nothing Scared» kam ursprünglich 1991 heraus. Genau im gleichen Jahr, sprich im September, kam bekanntlich Nirvana's Metal-Killer «Nervermind» auf den Markt und dieser verfluchte Grunge beherrschte danach die ganze Hartwurst-Szene für mindestens fünf bis sechs Jahre, also auch über den Tod von Kurt Cobain im Jahre 1994 hinaus. In dieser Periode gingen viele Bands und Alben völlig unter. Zum Glück findet einiges davon wieder den Weg zurück in die Öffentlichkeit. Dies gilt auch für das im Jahre 1992 erschienene Live-Album «Taste Of Rebellion», das in Japan mitgeschnitten wurde. In diesem Package liegt unter anderem als Bonus die Live-DVD «Live Untold» von 2006 bei. Wer also als Thrash Metal Fan in Sachen Lääz Rockit eine Lücke in der Platten-, respektive CD-Sammlung aufweisen sollte, kriegt nun hiermit die passende Gelegenheit, diese schliessen oder zumindest aufwerten zu können. Zudem stellt man fest, dass es neben Testament, Exodus, Annihilator, Slayer, Metallica, Artillery, Kreator oder Destruction noch mehr aus dieser Stilecke (wieder) zu entdecken gibt. So gesehen haben solche Veröffentlichungen deshalb durchaus ihre Berechtigung, vor allem wenn man hört, wie frisch einem diese Songs vorkommen, wenn sie lautstark auf die Lauschklappen geballert werden. So thrash 'till death!
Rockslave

Punkte: 8.0 von 10
         
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ABINCHOVA – Hörensagen (Demo)
Eigenvertrieb
Die Band-Bio ist sehr interessant und originell geschrieben. Dort heisst es, dass Abinchova im Jahre 58 v. Chr. gegründet wurde. Etwa 2062 Jahre später, sprich 2004, wurde in einem Keller unter dem Dorf beschlossen, eine Band mit gleichen Namen zu gründen. Die sieben Musiker begannen, Liedgut zu kreieren und auf Silberling zu pressen. Jetzt liegt mir ihr Demo vor. Eingetütet in Pergament ähnlichem Papier mit eigenem Siegel versehen landete es bei mir. Ich konnte nicht warten und musste unverzüglich den Player starten. Das "Präludium", auch Intro genannt, ist die Erklärung der Band-Entstehung. Das in Mundart gesprochene Element wird von simplen Gitarrenklängen untermalt. Mit "Doppelmord" wird dann auch musikalisch ins Album eingestiegen. "Und wie!" kann man da nur sagen. Die Gitarren steigen gleich mit voller Kraft ein. Sie bieten aber nicht nur knallharte Riffs, sondern auch wirklich schöne Melodielines. Der Track ist relativ lange, weiss aber mit Abwechslung zu glänzen. Auch beim Gesang gibt es gar nichts zu meckern. Harte Growls wechseln sich mit fiesem, bösem Gekrächze ab. Zeitweise wirkt die Musik etwas wirr und nicht so flüssig. Ein Schwachpunkt in diesem Song ist das Drumspiel. Es ist sehr im Hintergrund gehalten und kommt etwas kraftlos daher. Track Drei "Die Züsler" beginnt gemächlich. In erster Linie ist hier die Violine tragendes Element. Aber kurz darauf setzen harte Gitarren ein, die sich bald zu einem wahren Gewitter entwickeln. Arnaud, der Mann hinter dem Mikro, gibt alles. Hier klingen seine Vocals eher nach Black Metal, was sehr derb und böse klingt. Dann steigt plötzlich Violistin Nora mit ihrer klaren, hohen Stimme mit ein. Die Mischung aus den bösen Growls und den melodischen Ausflügen harmoniert perfekt und gibt dem Track eine perfekte Note. Die Gitarren zeigen sich hier auch sehr virtuos und bieten schöne Läufe voller Melodien. Danach ist es leider schon Zeit für den finalen Track "Heimatlos". Auch dieser beginnt eher ruhig und harmlos, nur Gitarre und Violine eröffnen ihn. Aber keine Panik, auch hier kommen doch die etwas härteren Gitarren und das Drumming zum Einsatz. In diesem Lied kann auch das Schlagzeug gefallen. "Heimatlos" steigert sich von Minute zu Minute und wird zu einem fett groovenden Stück. Gerade das harmonische Zusammenspiel von Gitarren, Violine und Keyboards ist es, was Abinchova auszeichnen. Andere Acts dieses Genres in der Schweiz müssen sich warm anziehen. Mit Abinchova hat sich eine Truppe zusammengerottet, die keine Angst zu haben braucht. Ich bin mir ganz sicher, dass wir noch einiges von dem Siebener hören werden.
André G.

Punkte: keine Wertung
 
                   
MANEGARM – Nattväsen
Regain Records/Irascible
Die vier Schweden von Manegarm sind schon gestandene Jungs. Vor knapp 20 Jahren starteten sie unter dem Namen "Antikrist" und haben sich seit dieser Zeit einen festen Platz im Bereich Black/Viking Metal ergattert. Hierbei nehmen sie aber eine spezielle Rolle ein, indem sie die diversen Songs mit Folk-Einflüssen (hauptsächlich Geige) anreichern. Das 7. Studioalbum "Nattväsen" (auf Deutsch "Nachtwesen") hat es definitiv in sich. Schon der Opener "Mina Fäders Hall" haut mächtig rein. Nach einem kurzen Intro geht's mit schnellen Beats los. Erik Grawsö kreischt, was das Zeug hält und schlägt sich an den Drums wund. Eine Hammerleistung übers gesamte Album. Die beiden Gitarristen zeigen ebenfalls, was sie können. Der Song ist hart aber trotzdem sehr abwechslungsreich. Im gleichen Stil geht es mit "Nattsjäl, Drömsjäl" weiter. Bei "Bergagasten" geht's im Mid Tempo weiter. Der Song ist nach dem ruhigen Intro weiterhin sehr melodiös und besticht durch seine Vielseitigkeit. Der Grossteil der Songs wird in Schwedisch gesungen, was es natürlich erschwert, etwas über die Texte zu sagen. Somit beschränke ich mich weiter auf die tolle Musik. Nach dem kurzen Intermezzo "Hraesvelg" geht's dann erstmals richtig brachial zur Sache mit dem schnellsten Song "Vetrarmegin". Die weiteren Titel bestechen durch ihre Vielseitigkeit. Erik schreit sich zwar noch immer die Seele aus dem Leib, die Musik ist aber höchst variabel und wird extrem geil vom Geigenspiel von Jan Liljekvist untermauert. Ein absoluter Hammertitel ist der Titelsong "Nattväsen". Dieser Mid Tempo-Song wird mit jeder Minute energiegeladener. Danach folgt der Rausschmeisser, der eigentlich gar keiner ist. "Delling" ist das pure Gegenteil vom Rest des Albums. Hier wird Lagerfeuerstimmung vom Feinsten zelebriert. Eine schöne Akkustik-Ballade mit Clean-Vocals. Sehr überraschend, aber geil. Es bleibt mir zum Fazit nicht viel zu sagen: Ein starkes Album mit vielen Tempiwechseln, perfektes Gitarren- und Schlagzeugspiel sowie hammergeile Geigenparts. Jeder, der Manegarm kennt sowie alle, die harten Viking mögen: unbedingt zugreifen!
Timo K.

Punkte: 8.0 von 10
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HAK – Wachät uf
Kunz Soundcorporation
Metal und Mundart, kann das gut gehen? Ehrlich gesagt war ich zu Beginn noch skeptisch, weil solche Experimente ziemlich schnell nach hinten losgehen können da man sich halt anders gewohnt ist. Zeit also, alte Gewohnheiten und selbstimplizierte Vorurteile über Bord zu werfen und einfach mal HAK einzuwerfen. Nur schon mit dem Titeltrack wird klar gemacht: Hier geht’s ab, und zwar ordentlich! Freunde gepflegten Kuschelns und der Weichspühlerromantik haben ausgespielt, HAK geben auf die Mütze interessieren sich einen Dreck dafür, ob sie jetzt politisch korrekt sind oder nicht. Was sie, nur mal so nebenbei bemerkt, sehr sympathisch macht und man merkt sofort, dass hier Leute am Werk sind, die ‘von der Strasse’ sind und weiter überlegen als nur Arbeit, TV und Konsum. Der Sound ist brutal, brachial und lässt keine Kompromisse zu. Slam/Death/Industrial/Rap Metal in Reinstform mit einem Sänger, der sich kraftvoll die Seele aus dem Leib brüllt, schreit und auch clean die Nöte, Ängste und einfach den Frust und die Aggression anspricht. Die Texte sind ein Fall für sich, denn selten habe ich eine dermassen konzentrierte Ansammlung von Hass und gleichzeitig Lebensfreude gesehen, denn es wird ja nicht nur die negative, sondern auch die positive Seite des Daseins dargestellt, wenn man sie denn nur zu finden bereit ist. Direkt, ohne Umschweife, wird dem verdatterten Zuhörer der lyrische Mittelfinger gezeigt und mit perfidem Grinsen Salz in die offenen Wunden dieser kranken Gesellschaft nicht nur gestreut, sondern regelrecht literweise injiziert. Der einzige Kritikpunkt, der sich aufdrängen könnte, ist, dass sich die Tracks ziemlich ähnlich sind und auch lyrisch immer wieder dieselben Themen aufgegriffen werden. Aber was soll man anders machen, wenn es eben so ist, wie es aufgezeigt wird? Generell lässt sich aber sagen, dass „Wachät uf“ ein sehr eigenwilliges, aber genau deswegen interessantes Stück Musik darstellt und HAK bewiesen haben, dass sich Metal mit Mundart sehr gut verbinden lässt. Zum Schmunzeln ist auch die Rückseite des Booklets, auf welchem steht, dass die Weiterverbreitung etc. dieses Werkes eigentlich verboten wäre sowie der veränderte ‚Parental Advisory’-Kleber auf dem Cover, auf dem das Fazit dieser Review steht: „Mami & Papi – OBACHT – Äs lufdät“.
Toby S.
Punkte: 8.0 von 10
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SLAG IN CULLET – Time To Explode
Headroom Records
Es ist nicht gerade einfach für mich, zu beschreiben, was für Musik da die Basler Slag In Cullet auf den Hörer loslassen. Denn in dieser Mischung aus Pop, Heavy Metal, Indie-Rock und diversen progressiven Anleihen kenne ich mich nicht wirklich aus. Muse kommen mir da noch am ehesten in den Sinn. Aber egal, wie man dieser Art von Rockmusik sagen möchte, eines ist klar: "Time To Explode" überzeugt und kann durchaus mit internationalen Acts mithalten. Dafür sind die abwechslungseichen Arrangements verantwortlich, welche grundsätzlich mit einer tiefen Melancholie getränkt sind und innerhalb desselben Songs immer wieder von akustisch-verletzlich zu hart und aggressiv wechseln. V.O. Pulver beweist erneut, dass er ein Meister der Soundeinstellungen ist, der schlicht alle Rockproduktionen ins jeweils passende Soundkleid verpacken kann. Dazu kommt die Stimme von Andy Röösli, der gleichzeitig die Gitarre und das Piano bedient. Eingängig singt er über das Leben und schreit sich in seltenen Momenten (z.B. bei "Fade Away") sogar die Seele aus dem Leib. Irgendwie kriegt man beim Hören von "Time To Explode" den Eindruck, als wäre da ein schlanker Typ daran, sich selber zu zerstören. Junge, lass das! Denn die Musik ist zu wertvoll, um an Selbstmord zu denken. Hör dir nur nochmals den Titelsong oder das sehr starke "Blame" an, und du wirst sehen, dass das Leben Sinn macht. Slag In Cullet haben bereits mit ihrem ersten Album ihren eigenen Stil gefunden. Das äussert sich auch daran, dass sich die Soundstrukturen gerade bei den härteren Stücken oft ziemlich gleichen. In Zukunft wäre da vielleicht noch ein wenig mehr Mut gefragt. Insgesamt ist Time To Explode aber ein beachtliches Album geworden, welches hoffentlich sein Publikum erreichen wird. Die eigentlich meist üblichen Zusatzpunkte wegen des Debut-Albums sind hier absolut nicht notwendig. Slag In Cullet haben Potential. Dies haben auch die Schweizer Clubs gemerkt, welche den Baslern rege Auftrittsmöglichkeiten bieten. Wird der Sound live noch entsprechend visuell umgesetzt, werden sich Slag In Cullet wohl noch viele Türen öffnen.
Roger W.
Punkte: 8.0 von 10
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PINK CREAM 69 – Live In Karlsruhe (2 CDs) + Past And Present (2 DVDs)
Frontiers Records/Musikvertrieb
1987 wurde eine der nach wie vor heissesten deutschen Hard Rock-Bands in Karlsruhe gegründet. Vor 20 Jahren erschien deren selbstbetiteltes Debut-Album. Dieses Jubiläum ist nun auch der Anlass für einen musikalischen Rundumschlag, der jeden Fan mit Garantie glücklich macht. Der Jubiläumsgig wurde am 24. Januar dieses Jahres in der Heimatstadt der Band mitgeschnitten und nun als Doppelalbum "Live In Karlsruhe" veröffentlicht. Musikalisch wird ein bunter Querschnitt aus dem umfangreichen Schaffen der Pinkies geboten. Von "Do You Like It Like That" über "Talk To The Moon", "Break The Silence" oder "Seas Of Madness" bis zu "Keep Your Eye On The Twisted" - praktisch alles da, was man erwartet. Zu guter Letzt gibt es noch zwei Akustikversionen von "One Step Into Paradise" und "Better Days" von 2007. Mit der parallel erscheinenden Doppel-DVD schiessen die Jungs definitiv den Vogel ab. Unglaubliche 4.5 Stunden Material werden den Fans geboten. Im Detail: Das Jubiläumskonzert von Karlsruhe, das legendäre "Size It Up – Live In Japan" Konzert von 1992 (noch mit Originalsänger Andi Deris), eine fast einstündige Doku mit Interviews und diversem weiterem Filmmaterial, alle acht offiziellen Videos und umfangreiches Bonus-Live-Material (fünf Songs von "Masters Of Rock" und drei Songs vom "Das Fest"-Festival von 2007). Die Band schaut aber bereits in die Zukunft: Das elfte Studioalbum und Nachfolger von "In10sity" ist bereits in der Mache. Die deutsche, englische, griechische, amerikanische Liaison um Alfred Koffler, David Readman, Kosta Zafiriou, Dennis Ward und seit einigen Jahren Uwe Reitenauer ist eine bewährte, starke Truppe. Das vorliegende Material ist der schlagkräftige Beweis, der in keiner Sammlung fehlen darf. Wir freuen uns auf die nächsten 20 Jahre!
Chris C.
Punkte: keine Wertung
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SPIN GALLERY - Embrace
Frontiers Records/Musikvertrieb
Hier sind sie also wieder, die beiden Köpfe von Spin Gallery, Kristoffer Lagerström (Lead Vocals) und Tommy Denander (Guitars, Keyboards und Bass). Die Melodic-Rocker haben hier wieder ein tolles Werk in 18 Monaten Arbeit zusammengebraten. Alle zwölf Songs kommen gut und haben Mitsingcharakter. Und mit Robin Beck hat man bei "A Momentary Why" eine klasse Gastsängerin gewinnen können. Die beiden haben wirklich ein gutes Händchen für tolle Rock-Songs. Den zweiten Gastsänger findet man beim flotten "You Do The Things You Do" mit Dan Reed. Und sogar die ruhigen Momente wie bei "Indulge" klingen überhaupt nicht kitschig. Das ist ja bei dieser Art Musik gar nicht so einfach, man siehe nur Bon Jovi und ähnliche Rohrkrepierer-Balladenfabrikanten. Irgendwie werde ich bei Spin Gallery immer an Yes erinnert, ich denke, man könnte den Sound der Melodic-Rocker irgendwie als "Yes light" bezeichnen, also so etwa, wie die Briten in ihrer poppigen Phase geklungen haben. Das ist aber keinesfalls als Beleidigung zu sehen, eher als Kompliment. Dazu kommt noch, dass auch die Stimme von Kristoffer gewisse Ähnlichkeit hat mit der von Jon Anderson. All das macht "Embrace" zu einem überaus sympathisch Hörerlebnis, das durchaus mehrmals hintereinander reingezogen werden kann ohne zu langweilen. Alle zwölf Songs verbreiten eine angenehme Atmosphäre, und wer auf AOR und etwas ruhigeren Melodic Rock steht, sollte die 18-monatige Arbeit der beiden Hauptakteure würdigen und den Rundling ruhig mal antesten, "Embrace" ist eine angenehme, musikalische Überraschung.
Crazy Beat
Punkte: 7.6 von 10      
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IMPIOUS - Death Domination
Metal Blade/Musikvertrieb
Chefdenker und Gitarrist Valle Adzic scheint eine sehr dominante Person zu sein, denn die von ihm mitbegründeten One Man Army & The Undead Quartet sind musikalisch nicht viel Anderes als die weichgespülte Version seiner hier vorliegenden Hauptspielwiese Impious. Ein Querverweis auf diese Aussage ist ausserdem die Teilnahme von One Man Army/Ex-The Crown-Kultbrüller Johan "Ich bin der Geilste!" Lindstrand als Gastvocalist. Impious anno 2009 stehen für die Verschmelzung von Brutalität und Melodie und machen ihre Sache gar nicht mal so schlecht. Hochenergie-Riffs und bpm-potente Rhythmen gepaart mit brutalen Growls und einer anspruchsvollen Leadgitarre verschaffen ihnen durchwegs eine eigene Nische und können nach einer kurzen Eingewöhnungszeit über die gesamten 36 Minuten durchwegs positiv punkten. Die Produktion von "Death Domination" ist überraschenderweise und völlig Metal Blade-untypisch nicht bis über die Grenze auf übertrieben fett gemastert sondern eher "leise" und zwingt einen, den Volumenregler am Amp etwas weiter aufzureissen, um eine gesunde Lautstärke und den vollständigen Zugang zur Platte zu erhalten, sehr sympathisch. Die Transparenz des Materials ist dennoch eher als verwaschen zu bezeichnen, aber der schiere Druck der Songs und das brutale Organ von Martin Ĺkesson machen die zehn Tracks zu einem echten Überraschungsei. Das will heissen, dass mich "Death Domination" nach ein paar Durchläufen nicht gerade brutal vom Hocker reisst aber gute Chancen hat, zu gewissen Stimmungslagen wieder mal gehört zu werden. Ein Album zum Reinwachsen.
Hardy
Punkte: 7.5 von 10      
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INCITE – The Slaughter
I Scream Records
Um hier nicht schon von Anfang an in ein endloses Namedropping zur verfallen, deswegen hier die Kurzfassung: Incite ist die 2004 gegründete Band von u.a. Max Cavalera's Stiefsohn Richie Cavalera, welche hier ihr Debut "The Slaughter" veröffentlichen. Produziert hat den Silberling Logan Mader (Ex-Machine Head, Ex-Soulfly, produzierte u.a. Devil Driver und Gojira). Musikalisch geht's in die moderne Thrash-Richtung mit gelegentlichen Einflüssen von Hardcore-Stilmitteln wie bei "Time For A Change". Grob umschreiben lässt sich die Mischung mit den Einflüssen aus Lamb Of God und Hatesphere mit dem typischen Brüllgesang eines Cavalera. Und hier liegt auch noch der Kritikpunkt: Die Stimme ist kräftig und passt, wird aber dennoch auf die Länge der CD sehr eintönig. Zusammengefasst ein sehr professionelles und durchdachtes Songwriting, eine erstklassige Produktion und eine Band, der man instrumental die massive Liveerfahrung anmerkt. Ganz zum Schluss lässt sich bei "The Awakening" noch erahnen, welches Potential hier noch versteckt sein könnte, nämlich in den grossartigen Gitarrenharmonien. Wären diese Melodien noch mehrmals vorher zu hören gewesen, hätte es vermutlich zu einem noch besseren Gesamteindruck gereicht.
Ralf W.G.
Punkte: 7.5 von 10      
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FOO FIGHTERS - Greatest Hits
Sony Music
Es ist schier unglaublich, doch es ist nun wirklich schon fünfzehn Jahre her, dass die Foo Fighters mit ihrem ersten Hit "This Is A Call" die Ohren zahlreicher Liebhaber gepflegten Gitarrenrocks stürmten! Passend zu ihrem Bandjubiläum kommt die "Greatest Hits"-Scheibe auf den Markt, die einen ansprechenden Querschnitt der steilen Karriere der Seattler Band bietet. Nebst dreizehn Hits vergangener Zeiten bietet die CD auch zwei neue Songs, nämlich "Wheels" und "Word Forward", welche unter dem wachsamen Ohr von Butch Vig (Nirvana, Smashing Pumpkins, Green Day) im bandeigenen Studio aufgenommen wurden. Erwähnenswert ist die sehr gut gelungene Akustikversion von "Everlong", welche das Original sogar noch übertrifft! Das Erscheinungsdatum der "Greatest Hits" reibt sich übrigens an der Veröffentlichung von "Them Crooked Vultures", dem ersten Album von Sänger Dave Grohl's gleichnamigem Nebenprojekt, das er zusammen mit illustren Namen wie John Paul Jones (Led Zeppelin) führt. Es ist klar zu sehen, dass Dave Grohl nach dem Ableben seines früheren Bandkollegen Kurt Cobain noch lange nicht genug vom Musikgeschäft hat und dass sein Talent in Sachen Songwriting beneidenswerte Höhen erklommen hat. Auf dass es weiterhin so bleiben möge!
Maiya R.B.
Punkte: keine Wertung
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THE PLIGHT - Winds Of Osiris
Visible Noise/Irascible
Das Quartett aus Leeds, England, hat sich voll und ganz dem Punk-Rock'n'Roll und Hardcore gewidmet. Die 12 Tracks zünden von der ersten bis letzten Sekunde, ja hier muss man nicht lange studieren, was jetzt auf einen zukommt, nein hier wird einfach kombiniert, mit geilen 70er Jahre-Gitarrenriffs und ebensolcher Soundproduktion. Auch musikalisch, also vom Können an den Instrumenten her, bin ich recht erstaunt, was da zum Besten gegeben wird. Nur der Gesang von Alistair Mancrief, der alte Brüllkopf, nervt zwischendurch doch ein wenig, weil er immer nur in der selben Tonlage aus den Lautsprechern kommt, man kann auch sagen: ein wenig eintönig von den Vocals her. Hey, aber sonst knallt die Scheibe gut, der Fuss fängt nach wenigen Sekunden an zu wippen und das ist ein Zeichen dafür, dass hier Groove und ein geiles Feeling herrscht. Die Songs sind kurz gehalten und intensiv, was einem schnell gefällt, und ja, zum Autofahren und für die Grillparty gibt es keinen besseren Sound als das zweite Werk der Briten The Plight. Gefällt mir gut!
Daniel J.
Punkte: 7.5 von 10      
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ARMAGEDDON - Embrace The Mystery & Three (2 CDs)
Century Media
/EMI
Christian Amott? Ist das nicht der kleine Bruder von Michael Amott und sein Klampfen-Partner bei Arch Enemy? Schon richtig, doch was in europäischen wie amerikanischen Gefilden kaum einer weiss: 1997, also zur Gründerzeit Arch Enemy's, stellte Christian Amott eine eigene Kapelle namens Armageddon auf die Beine. Zockte man zu Beginn Melodic/Death, nicht unähnlich jenem seines Hauptarbeitgebers, entschied man sich 2000, das 'Death' wegzulassen, und aus Armageddon wurde eine anspruchsvolle Melodic Metal-Band schwedischer Spielart. Während Arch Enemy aber die metallische Welt zu erobern begannen, blieb der Erfolg von Armageddon auf einen fernen Markt beschränkt: Japan. Dass diese Limitierung alles andere als berechtigt war und ist, davon kann sich der geneigte Banger nun in Form der im Doppelpack veröffentlichten Scheibletten "Embrace The Mystery" und "Three" überzeugen. Dabei kann zwar nicht bei jedem der insgesamt 20 regulären Songs das Gütesiegel 'hervorragend' verteilt werden, doch besser als das Gros der momentanen Veröffentlichungen in diesem Genre sind sie alle, wobei "Embrace The Mystery" von 2000 kompakter und durchdachter daherkommt als das Material des 2002 veröffentlichten "Three", welches dafür mit mehr Abwechslung punkten kann. Was dabei so oder so klar wird, ist, dass Michael Amott seinem grossen Bruder in Sachen Saitenakrobatik in nichts nachsteht, denn ein Flitzefinger-Solo folgt hier auf das nächste. Das Bonusmaterial hingegen ist alles andere als der Rede wert: Ein paar Demo-Versionen, dazu eine Coverversion von "Die With Your Boots On" (Iron Maiden) im COB-Stil und eine im Vergleich zum Original unspektakuläre Variante von "Desecration Of Souls" (Mercyful Fate).
Kissi
Punkte: keine Wertung
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FREI.WILD – Hart am Wind (Snippet-Sampler)
Rookies & King Records
Auf einem Snippet-Tonträger findet man keine ganzen Tracks, sondern nur die Kurzversionen. Auch im Fall der Südtiroler werden die einzelnen Lieder aus- und eingeblendet. Auf Myspace verkünden die Jungs, dass die Weiterverbreitung des Samplers erlaubt und sogar erwünscht wird. Klar ein guter Schachzug. So könnten schon vor der Veröffentlichung des regulären Albums "Hart am Wind" einige neue Fans dazukommen. Im Moment haben sie sowieso ein Hoch. "Hart am Wind" ist gut bei den Fans angekommen und die Tour läuft auch sehr gut. Viele der Auftritte finden vor ausverkauften Häusern statt. Auf dem vorliegenden Sampler sind Tracks wie "Das Land der Vollidioten" wie auch Hymnen der Marke "Südtirol" zu finden. Desweiteren liest sich die Tracklist wie folgt: "Das Land der Vollidioten", "Weiter immer weiter", "Arschtritt", "Halt deine Schnauze", "Stück für Stück", "Niemand", "Unterwegs", "Irgendwer steht dir zur Seite", "Immer höher hinaus" und das erwähnte "Südtirol". Das zum Jagen frei gegebene Wild, das ist die Bedeutung von Frei.Wild im Volksmund, steht seit ihrer Gründung für straighten Deutschrock ganz im Sinne ihrer Vorbilder, den legendären Böhsen Onkelz. Auch textlich nehmen sie kein Blatt vor den Mund und sprechen direkt und unverschnörkelt aus, was sie denken. Das wird sicher nicht jedem passen. Auch gab es gewisse Stimmen, die laut wurden und die Jungs ins rechte Lager stecken wollten. Das ist so aber nicht korrekt. Verbundenheit mit dem Heimatland und auch ein gewisser Stolz auf seine Herkunft hat ganz und gar nichts mit rechter Ideologie und solchem Scheiss zu tun. Das stellen Frei.Wild auch auf der aktuellen Single "Das Land der Vollidioten" klar. Das mittlerweile sechste Album der Südtiroler ist wirklich gut gelungen und macht Laune. Es knallt amtlich ins Gehör und man kann gut abrocken. Es ist sicher kein musikalisch sehr hochstehender Sound, der da gespielt wird. Aber die Songs beinhalten alles, was es braucht. Deutscher, straighter Rock ohne Schnörkel.
André G.
Punkte: 7.5 von 10      
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CRUSZT - Ego Sum Deus
Eigenvertrieb
Wenn ich irgendwo was von wegen Melodic Death Metal lese, dann kommen mir sogleich (die alten) Soilwork, die (alten) In Flames, Scar Symmetry und vor allem Mercenary in den Sinn. Auf dem inhaltlich ziemlich kurz gehaltenen Info-Sheet der Zürcher Band Cruszt ist das jedenfalls auch zu entnehmen und dass der Anfang der Bandgeschichte bis 1997 zurück reicht. Nach einem längeren Unterbruch wurde die Blutspur 2004 wieder aufgenommen und man ergatterte sich Support-Auftritte für Finntroll, Dark Funeral, Moonsorrow oder Eluveitie. Die zehn Songs des CD-Debüts wurden in Eigenregie aufgenommen und da muss sogleich der unerwartet fette Sound löblich erwähnt werden. Das lässt die Double Bassdrum-Attacken von Philipp Eschmann so richtig gut zur Geltung kommen. Weiteres Merkmal sind die growligen Vocals von Sänger Mike Müntener, die mich, wie die Musik, grundsätzlich immer wieder mal an die alten Merauder erinnern, obwohl diese ja in die Metalcore-Ecke gehören. Dass die Mucke dennoch eher als Death Metal denn als klassischer Melodic Death Metal durchgeht, liegt am Fehlen von Keyboards. Für das unbestritten melodische Element sorgen derweil die Gitarren bei Cruszt, die von Livio Reutlinger und Panos Batsilas optimal bedient werden. Je länger ich mir «Ego Sum Deus» jedoch einverleibe, desto mehr hört sich das nach währschaftem Heavy Metal an und nur die Gesangsstimme macht eigentlich den Unterschied. Ich könnte mir hier zum Beispiel gut Ripper Owens an den Vocals vorstellen oder Immortals knarziger Abbath mit seiner Solo-Truppe "I", gerade wenn, wie beim Titeltrack oder «The Serpents Cry», blackmetallische Rhythmik anklingt. Sphärischer und mit Keyboards ausgestattet liesse sich (gesanglich) auch Dan Swanö (Egde Of Sanity) zitieren. Somit hält sich die Begeisterung für das ganze Paket namens Cruszt etwas in Grenzen, was absolut nicht an der Musik liegt, die meiner Meinung nach halt nicht so viel mit Death Metal zu tun hat und mit Melo-Death per Definition noch weniger. Die richtige Schublade ist eh nicht einfach zu finden, da sich auch thrashige Momente ausmachen lassen. Hier muss jeder Metal-Maniac seine eigene Meinung bilden und sich das Teil deshalb mal ordentlich zur Brust nehmen. Ich finde die Mucke, wie übrigens auch das tolle Cover- und CD-Artwork, hammergeil, habe aber meine liebe Mühe mit der Art des gleichförmigen Gesangs, der, weil zum Beispiel nie clean eingesetzt, auf Seite der Melodien leider keinerlei zusätzliche Akzente setzen kann. Weitere Infos zur Band findet Ihr unter www.cruszt.ch oder www.myspace.com/cruszt
Rockslave
Punkte: keine Wertung
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MASTEDON – It's A Jungle Out There (Re-Release)
Frontiers Records/Musikvertrieb
Fast 20 Jahre hat's gedauert, bis die Brüder John und Dino Elefante das dritte Mastedon-Album veröffentlichten. Nun, bereits einen Monat später schiebt das italienische Label Frontiers das erste, 1989 erschienene Album "It's A Jungle Out There" als Wiederveröffentlichung nach. Aufgemotzt wurde die Scheibe mit zwei Titeln in Live-Versionen. Der dritte Bonus-Track war ursprünglich auf dem Sampler "California Metal Vol. 1" von 1987. Bis jetzt klingt das Teil noch nicht besonders interessant. Die musikalische Referenz von John Elefante lässt dann aber aufhorchen: Der Mann war nämlich Sänger und Keyboarder von Kansas. Auf dem erwähnten dritten Mastedon-Album frönt John dem reinrassigen AOR. Durch diese ganz konkrete Ausrichtung ist die Scheibe auch nur für Genreliebhaber interessant. Eigentlich sollte man annehmen, dass auch "It's A Jungle Out There" in die gleiche Kerbe schlägt. Überraschenderweise ist dies nur bedingt so. Die Elefante-Brüder haben damals diverse Musiker ins Studio geholt. Zwar waren keine grossen Namen darunter, doch dadurch ist die Scheibe sehr abwechslungsreich ausgefallen, auch im Bezug auf den Härtegrad. Man pendelt gekonnt zwischen reinrassigem US-Melodic Metal und schmalzigen AOR-Balladen. Herausstechend sind dabei ganz klar der von Dave Robbins gesungene Titeltrack, "Love Inhalation" und "Innocent Girl", mit den Vocals von Perry Lee. Dies sind auch die härtesten und knackigsten Tracks. Selbstverständlich hat auch der Rest des Albums Klasse, driftet aber ab und zu ins Belanglose ab. Alle, die das Schaffen von John Elefante schätzen und das Album nicht schon bereits besitzen, sollten jetzt zugreifen.
Chris C.
Punkte: keine Wertung
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BLACK SONIC – 7 Deadly Sins
Artist Station
Unser Nachbarland, das Fürstentum Liechtenstein, scheint ein fruchtbarer Boden für Heavy Metal-Bands zu sein. Neben Elis tummeln sich da nämlich auch Black Sonic. Im Vergleich zu den Gothic-Metallern geht es bei Black Sonic aber geradliniger zu und her. Hier ist eine Mischung aus Heavy Metal, Rock'n'Roll, Punk und leicht melodiösem Metalcore angesagt. Aufgrund der cleanen Refrains können Bullet For A Valentine oder Trivium als Referenzen genannt werden. Allerdings klingen Black Sonic auf ihre Art überraschend eigenständig. Besonders die ersten vier bis fünf Songs überzeugen, bevor das Ganze an Spannung verliert. Black Sonic schaffen es danach nicht mehr, aus den gegebenen Elementen Packendes zu kreieren. Der Sound plätschert plötzlich vor sich hin, Abnützungsanzeichen machen sich bei der Band bemerkbar. Vielleicht wird aber einfach nur der Hörer unaufmerksam. Denn spielt man die hinteren Songs einzeln an, kann auch ein "The Game" überzeugen. Hört man die Scheibe aber am Stück, fällt einem nach dem famosen Start nur noch "Ordinary World" auf. Der Song war ursprünglich ein Hit von Duran Duran und wird von Black Sonic als harte Heavy Metal-Nummer präsentiert. Die Liechtensteiner tun dies mit einer Selbstverständlichkeit, als hätte der Song nie anders geklungen. Neben "Back" und "Dawn" ist er klar der stärkste Song auf "7 Deadly Sins". Die Ansätze stimmen also bei Black Sonic, zumal sie mit Mäthi einen Sänger in ihren Reihen wissen, der sowohl clean wie auch kratzend überzeugen kann. Darauf kann und wird hoffentlich aufgebaut werden. Wer sich bereits heute ein Bild der Band machen möchte, ist herzlich eingeladen.
Roger W.
Punkte: 7.5 von 10      
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ATRITAS – Celestial Decay
CCP Records/Non Stop Music
Also Bestand haben sie ja, die nicht ganz so netten Basler. Nach mehr als 10 Jahren können sie tatsächlich alleine durch ihren Namen einige Erinnerungen wecken. Die Fotos im Booklet mögen zwar mehr Befürchtungen aufleben als Hoffnungen aufkeimen lassen, aber das üble Corpsepaint haben ja so einige Melodic/Black Metal-Bands schon vorgemacht. Und schliesslich geht es ja um Inhalt und nicht um die Hülle. Der französische Track mag verwirren, aber keine Angst, man bleibt dem Mundart (und damit zusammenhängend Wörtern wie 'Fledermaus' in Baseldeutsch) fern. Trotzdem wirken Sätze wie "Praise Satan" doch etwas zu ausgelutscht. Unbestritten aber die Tatsache, dass gerade diese hängen bleiben. Die keifende Stimme von Gier mag mich in ihrem ganzen Umfang überzeugen. Ständige Vergleiche mit ähnlichen Gesangsstilen lasse ich jetzt mal aus, Atritas erkennt man an den Vocals eindeutig. Und das kann nicht jede Band von sich behaupten, Punkt. Der Rest der musikalischen Truppe spielt gekonnt und routiniert, ohne dabei an Feuer zu verlieren. Bis zum Rausschmeisser "Apocalyptic Gloom" hin können die Lieder mit ansprechenden Spannungsbogen trumpfen. Mal ein wenig mehr Keyboard, dann wieder eisigere Riffs, irgendwie ziehen die Jungs das Beste aus den letzten Jahren zusammen auf eine Platte. Weit weg von stupidem Geknüppel oder sich ständig wiederholenden Akkorden vermögen sie dem momentan stagnierenden melodischen Bereich des Schwarzmetalls wenigstens weiterhin die Berechtigung zu geben, zu existieren. Eine tolle und professionelle Platte, die ich wärmstens empfehlen kann. Wer noch zweifelt, soll mal bei "Satanic Divinity" oder "Memorium Magicus" reinhören. Daumen hoch, mehr davon!
Tristan
Punkte: 7.4 von 10      
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SIDEWAYTOWN - Years In The Wall
Viva Hate Records
Seit 15 Jahren schon erforscht Peter Baltes das musikalische Universum. Sei es mit Bands wie Paragon Of Beauty oder mit Autumnblaze, wo er letzhin wirkte und seine ganze Energie in diese Band steckte. Jetzt ist der Meister wieder mit einem Projekt Namens Sidewaytown am Start, und um es vorweg zu nehmen: Es geht in die Richtung von Sigur Ros. Wer die Isländer kennt, weiss, dass es sich hier nicht um harten Heavy Metal handelt, sondern mehr so eine Art Post Rock, oder man könnte auch Alternative nennen. Also bei den 10 Songs schweben wir sanft ins Universum mit viel Melancholie, einer gehörigen Portion Atmosphäre mit vereinzelten harten Gitarrenriffs, die den Tracks noch ein wenig Pfeffer geben. Baltes Stimme ist dann auch ziemlich weich gehalten und passt sich dem Gesamtkonzept gut an. Nun für hart gesottene Thrasher, Death-Metaller u.s.w. ist dieses Werk mit grösster Wahrscheinlichkeit zu weich. Man muss schon über den berühmten Tellerrand hinausschauen und seine Scheuklappen ablegen, dann eventuell kann man mit Sidewaytown etwas anfangen. Konservative Metaller brauchen sich die Mühe gar nicht zu machen, diese Scheibe anzutesten. Für die Offenen unter euch kann ich das Werk nur empfehlen, es ist richtig Musik, um zu entspannen.
Daniel J.
Punkte: 7.2 von 10            
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ELIS – Catharsis
Napalm Records/Musikvertrieb
Der plötzliche Tod von Frontdame Sabine Dünser war ein herber Schlag für die wohl bekannteste Gothic Metal Formation aus unserem benachbarten Fürstentum. Doch ein Aufgeben kam nicht in Frage und mit Sandra Schleret (ex Dreams Of Sanity) konnte ein würdiger Ersatz gefunden werden, deren Stimme durchaus mit dem Sound von Elis harmoniert. Mit "Core Of Life" legt sich die Band schon mal ganz schön ins Zeug, besonders auffallend ist die Gewichtung auf die Gitarrenklänge, welche schön fett aus den Boxen dröhnen und keinen Platz für Keyboardkleister übrig lassen. "Twinkling Shadow" ertönt noch treibender und kraftvoller, dazu gesellen sich ein paar Grunz Vocals und das Tempo wird angenehm angezogen, sprich Elis heben sich aus dem üblichen Gothic Metal Kitsch hervor und drücken erfrischend auf die Tube. Mit dem schleppenden "Warrior’s Tale" wird zwar die aufgebaute Dynamik wieder ausgebremst und in die klassischen Gothic Metal Strukturen eingetaucht, dennoch wirkt der Song äusserst spannend und versprüht eine angenehm düstere Atmosphäre. Bei "Des Lebens Traum – Des Traums Leben" schleichen sich dann jedoch erste Längen ein, besonders bei dem Gesang von Sandra, welcher hier recht monoton und uninteressant wirkt, wenigstens kann der Song gegen Schluss hin etwas Punkten. Überraschend wirkt "Firefly", denn der Song brät herrlich ab und könnte glatt als Powermetal-Nummer durchgehen, wäre nicht der weiblich- liebliche Gesang, welcher irgendwie nicht dazu passt, hier wäre definitiv eine männliche Stimme wünschenswert gewesen. Dafür punktet Sandra bei der Ballade "Rainbow", hier kann sich ihr Organ herrlich entfalten und sorgt für Gänsehautstimmung. Ein sehr schönes und kitschfreies Stück, sicherlich ein Highlight auf dem Album. Was an "Catharsis" gefällt ist, dass im Vergleich zu Veröffentlichungen der Genre-Kollegen nicht alles mit Pomp und Keyboardkleister zugedeckt wird, sondern die Gitarren das Sagen haben und diese durchaus auch mal schön Druck ausüben. Zwischendurch wirkt es fast so, als ob die Band lieber deftigen Metal spielen würde, als in der Gothic Ecke zu versauern. Wenigstens hebt sich dadurch Elis auch aus dem Durchschnittsbrei heraus und liefern ein durchaus interessantes Album ab. Wie erwähnt ist der Gesang von Sandra durchaus passend, doch bei manchen Songs wäre ein männlicher Barde (abgesehen von den wenigen Grunz Vocals) eine Bereicherung und würde für noch mehr Abwechslung sorgen und bei einigen Songs wohl auch mehr die Spannung aufrecht erhalten.
R.K.
Punkte: 7.2 von 10      
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PURE SOUNDART - Bye Bye Beauty
Lockjaw Records
Ich staune, Pure Soundart sind doch tatsächlich eine Schweizerband aus Ägeri im Zugerland, rocken die Jungs doch ab wie eine internationale Band. Und bieten hier Kraftvollen Rock mit tiefgründigen Texten, befasst man sich auf dem Rundling doch mit Schicksalsschlägen wie Selbstmord, Unfalltod und Paranoia. Das ist schon eine reife Leistung. Und dementsprechend kann man auch eine düstere und melancholische Stimmung ausmachen, die sich quer durch das Album zieht. Es gibt natürlich auch einige ruhige, nachdenkliche Momente, aber ich finde, das Gemisch stimmt, besonders gefällt mir "Ghost", welches eine geniale Stimmung verbreitet und im Refrain mit einer starken Gitarre glänzt, wie sie ab und zu auf einer älteren D.A.D. zu finden ist. Manchmal wird man etwas an die Foo Fighters erinnert oder klingt etwas alternativ, aber das steht den Jungs echt gut. Und gerade der Gegensatz zu ruhigeren Tracks kommt mit zum Beispiel dem rauen, energiegeladenen "Gone" sehr gut zur Geltung. Dazu hat man sich noch einen Deal mit dem britischen Label Lockjaw reingezogen. Die Jungs scheinen bis jetzt alles richtig gemacht zu haben, brillieren mit coolen Rock-Songs, machen instrumental alles richtig inklusive starkem Sänger, da sollte eigentlich nichts mehr schiefgehen. Klasse Leistung und echt erfrischend, gratuliere.
Crazy Beat
Punkte: 7.1 von 10      
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OUTRAGE – Contaminated
Maintain Records/Non Stop Music
Grooviger Death Metal mit starken Rockeinflüssen à la Six Feet Under präsentieren die seit 2000 aktiven Österreicher hier auf ihrem Debut. Nicht gerade neu und innovativ, aber das will die Dampfwalze aus der Steiermark auch wohl gar nicht sein. Vielmehr wird hier aus dem Bauch raus gespielt und gebrüllt, was das Zeug hält. Instrumental, wie auch bei der Produktion gibt's hier nichts zu bemängeln, weswegen wir hier mal die Kompositionen näher unter die Lupe nehmen. Viel Groove, viele Tempowechsel und eine durchwegs riffbetonte Struktur der Songs zeigen auf, dass sich die Jungs aber auch absolut nicht im Geringsten um aktuelle Trends kümmern. Fast schon altbacken und angestaubt kommen die Songs zum Grossteil völlig knochentrocken aus den Boxen, was den Charme der Songs ausmacht. Und zum grossen Glück wird hier auf Peinlichkeiten wie bei Debauchery, welche ja in derselben Stilistik wildern, durchgehend verzichtet. Bei einigen Songs macht sich leichte Langweile breit und der Eindruck entsteht, dass sich die Kompositionen trotz sehr guter Ansätze zu verzetteln drohen wie z.B. bei "Soul Hunter". Dazu kommt der gleichbleibende Gesang, welcher nur wenig bis keine Akzente zu setzen vermag. Die eine oder andere brutalere Überraschung hätte hier sicherlich geholfen. Das Genre, in welchem sich Outrage bewegen, ist eines der schwierigsten, wenn es darum geht, durchwegs Killer und keine Filler zu schreiben. Von daher ist diese Leistung hier schon beachtlich, aber noch ausbaufähig. Eine solide Platte, die auf mehr hoffen lässt. Was noch abschliessend bleibt, ist die grosse Vermutung, dass die insgesamt 13 Songs ihre wahre Durchschlagskraft erst live richtig zur Geltung bringen werden.
Ralf W.G.
Punkte: 7.0 von 10      
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THEM CROOKED VULTURES - Them Crooked Vultures
RCA Records/Sony Music
John Paul Jones, Josh Homme, Dave Grohl. Nochmal, um's auf der Zunge zergehen lassen: John Paul Jones, Josh Homme, Dave Grohl. In ein und derselben Band, am gleichen Strick ziehend. Was wie die Elixirzutaten zu den feuchten Träumen unzähliger Musiknerds rund um den Globus klingt, ist tatsächlich wahr geworden – die kreativen Köpfe und Multiinstrumentalisten hinter Led Zep, Queens Of The Stone Age und Foo Fighters haben sich zusammen getan, um der Welt eine Ladung sexy Retro-Rock um die Ohren zu pfeffern. Und eins kann man Them Crooked Vultures definitiv zuschreiben: Das Zeug rockt, und zwar amtlich! Songs wie "New Fang", "Dead End Friends", "Scumbag Blues", "Caligulove", "Gunman" und "Spinning In Daffodils" distillieren die vergangenen dreissig Jahre Rockgeschichte auf ein paar grundsätzliche Riffs und Songstrukturen, würzen das Ganze mit ordentlich schrägen Sounds und Gesangsarrangements und triumphieren dabei locker aus der Hüfte heraus in ihrer ganz eigenen Güteklasse. Auf dem selbstbetitelten Debutalbum des Trios finden sich wahrlich kaum Füller, beinahe sämtliche dreizehn Tracks verweisen die Konkurrenz in die schranken. Blickt man aber mal kurz über den Tellerrand hinaus, so wird man schnell feststellen, dass Them Crooked Vultures sich aber bei der Ausübung ihrer zugegebenermassen äusserst aphrodisierenden Tätigkeiten leider gleich selber das eine oder andere Bein stellen: Anstatt sich auf ihr bisheriges Schaffen mit ihren Hauptbands zu stützen, hätten die Jungs durchaus das eine oder andere Experiment wagen und in etwas weniger befahrenen Gefilden rumbasteln dürfen. Dafür gibt es zwar leichte Anzeichen (das End-Riff vom Opener "No One Loves Me & Neither Do I" spricht Bände), aber hier hätte klar mehr dringelegen. Für mich selber sind Them Crooked Vultures im Endeffekt eine zwiespältige Angelegenheit: Die Scheibe stellt zwar die Konkurrenz mühelos in den Schatten, hätte aber noch um Weiten persönlicher ausfallen dürfen - halt nicht 'nur' wie eine Platte von John Paul Jones, Josh Homme und Dave Grohl, sondern wie eine Scheibe von Them Crooked Vultures. Mal gucken, was da noch kommt...
El Muerte
Punkte: 7.0 von 10      
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FRAGEMENTS OF SYMMETRY- Beyond The Dreams
Eigenvertrieb
Äusserst geschmackvoll präsentieren sich die Langenthaler auf ihrem Debut-Album. Die Songs sind leicht proggig und doch geradlinig. Sängerin Janine trifft zielsicher die Töne und verleiht mit dem speziellen Timbre das gewisse Etwas. Auch wenn man merkt, dass die Stimme ohne des gebrauchten Halls ziemlich dünn klingen würde. Zum melodiösen Gesamtbild tragen aber auch Gitarrist Thomy und Keyboarder Steff bei, die ihren Instrumenten und Effektgeräten Klänge hervorlocken, die sich wohlig weich an die Seele des Zuhörers schmeicheln. Dass die Lieder trotz klaren Prog-Elementen nur selten über sechs Minuten dauern und der längste gar unter sieben Minuten dauert, verhindert wohl, dass sich Fragments Of Symmetry in Frickeleien verlieren. Die Soloausflüge scheinen immer Sinn zu machen und die Songs aufzuwerten. "Beyond The Dreams" ist melancholisch ("Tear Their Shadows Down", "In Your Eyes"), aber auch symphonisch wie in "Dark Horizons". Es erstaunt, dass die Kompositionen von Fragments Of Symmetry immer wieder an die Schweizer Prog-Metaller von Ancient Season erinnern. Zwar spielte Bassist Andy auch bei Ancient Season, allerdings ist er bei keiner der Bands als Songschreiber aufgeführt. Weniger überraschend ist dagegen, dass sich "Liars" nach eben dieser Prog-Band anhört. Deren Sänger Nöbi (auch bei Maxxwell) singt nicht nur ein Duett mit Janine sondern hat den Song auch mitgeschrieben. Bei all den positiven Elementen dieser Scheibe fällt aber eine Tatsache negativ auf: Es fehlen schlicht die Refrains und Ohrwürmer. Hört man "Beyond The Dreams" als Hintergrundmusik, mag sie zu begeistern. Beim bewussten Hinhören plätschert sie aber einfach vor sich hin. Fragments Of Symmetry ist somit noch nicht der grosse Wurf gelungen, aber ein beachtliches Anfangswerk, auf dem sich gut aufbauen lässt.
Roger W.
Punkte: 7.0 von 10      
    
:NEW DAMAGE - Ze'eb And Oreb
Firefield Records
:New Damage aus Nordrhein-Westfalen stilistisch einzuordnen fällt beim ersten Durchhören von "Ze'eb And Oreb" gar nicht so leicht: Das Quartett bewegt sich zwar auf groovenden, modernen Metal zu, haucht dem ganzen aber mit dem einen oder anderen Anflug an progressiveren Elementen ein eigenständigeres Leben ein. Die acht Tracks auf ihrer aktuellen dritten Scheibe verfolgen beinahe andauernd diese Stilrichtung, aber dank der erwähnten progressiveren Ausflüge kommt dabei nicht so schnell Langeweile auf. Die Hauptproblematik des Materials liegt meines Erachtens klar beim neuen Fronter Ingo Crowzak - seine raue Stimme passt nur schwerlich zum polierten Sound auf "Ze'eb And Oreb", ich würde seine Vocals eher in die dreckigere Ecke stellen, jede Stoner- und Sludge-Band da draussen wäre froh um einen solchen Sänger. Sein Posten bei :New Damage mag dann auch ein Experiment sein, meines Erachtens fällt dieses allerdings nicht all zu positiv aus. Obwohl Ingo auf ein breites Spektrum an Stilistiken zurückgreifen kann, will einfach keine davon so richtig zum Sound seiner Mitstreiter passen - während die heftigeren Brüller zu rotzig daher kommen, erinneren die cleanen und gepressten Passagen nicht zu letzt an Michael Poulsen von Volbeat und nagen mit der Zeit schmerzlich am Durchhaltevermögen meines Gehörs... Das Ganze ist einfach ein Tick überstrapaziert. :New Damage gelingt zwar mit diesem Album ein selten gewordener Ausfall in Sachen Stilistik, die Band kann sich ein eigenes Stückchen Neuland erkämpfen - aber wie bereits erwähnt: Der polierte Klang will einfach nicht zu den Vocals passen, da hilft kein Wenn und Aber. Ansonsten bietet "Ze'eb And Oreb" zwar über die Dauer einige Längen, aber Spass macht die Platte definitiv!
El Muerte
Punkte: 7.0 von 10      
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ESCHENBACH – Eschenbach
Tonpool Medien Gmbh/Musikvertrieb
Ein wenig sperriger als Wirtz gehen die Deutschrocker Eschenbach ans Werk. Ihr Debut-Album klingt engagiert, vermag mich aber erst nach zwei Wochen Dauerrotation zu überzeugen. Das liegt vor allem an der Stimme von Riitchy Schwarz, die mir partout nichts gibt. Obwohl die Texte mit Ausnahme von „Bist du Deutschland?“ nicht oberflächlich wütend sind, wirken sie auf mich so. Höre ich genauer hin, verstecken sich hinter dem Gesang durchaus eingängige Texte. Ebenfalls nach vielen Hördurchgängen vermögen sich Refrains von Liedern wie „Selbstmedikation“, „Allein“ oder „Reise zur Sonne“ überzeugen. Während das von den Skew Siskin Sängerinnen verzauberte „Frag dich selbst“ bereits beim ersten Mal unlöschbar im Gehirn hängen bleibt. Eschenbach sind auf ihrem selbstbenannten Album grob, kantig und metallisch. Das Potential der Band ist spürbar. Das hat wohl auch ex-Onkelz-Mastermind Stephan Weidner gemerkt, der Eschenbach nicht nur produziert, sondern auch teilweise zum Gesang greift. Insgesamt wirkt dieses Album aber genauso verwirrend, wie die bisherige Bandgeschichte. Der eigene Stil wird sich noch heraus kristallisieren. Mit dieser Erstscheibe stehen die Chancen aber gut, bald grosse Taten zu veröffentlichen. Wer auf Deutschrock steht, darf ruhig mal ein Ohr risikieren.
Roger W.
Punkte: 7.0 von 10      
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DARKNED NOCTURN SLAUGHTERCULT - Saldorian Spell
War Anthem Records/Non Stop Music
Der Name ist ja wohl bekannt. Was soll ich da noch gross dazu sagen? Die nette Bemerkung, eine nicht fertig gemasterte Version der Platte vor mir zu haben mache der Qualität keinen Abbruch, die Songs holpern mit gewohnt viel Hall durch die Boxen, genug schmutzig für die Authenzität, genügend klar, um die auszeichnenden Momente messerscharf rüber zu bringen. Schwarzmetall anno wasweissich, wie es halt klingen soll, weil man es so kennt. Da poltern Celtic Frost bei "The Descent To The Last Circle" genauso durch wie ältere Satyricon bei "Glance At The Horizon": räudig, ungeschliffen und ungeachtet jedweder Trends. Das macht Laune, hat man aber alles auch schon gehört. Wer Nostalgie mag, wird sich ab dem kompromisslosen, unveränderten Geknüppel der Deutschen sicher erfreuen, vor allem, wenn man neben den Klassikern mal wieder was Neues mit gleichem Sound braucht. Wer allerdings Innovation sucht, wird hier nicht bedient, auch wenn das Songwriting an sich ziemlich abwechslungsreich daherkommt. Die Stimme erinnert nur noch mässig an ein menschliches (weibliches) Wesen, unterstützt daher die düstere und kalte Stimmung der Songs mehr als nur gut. Black Metal halt, nicht mehr und nicht weniger. Und gerade deswegen hört man die Platte immer wieder gerne, die pechschwarze Stimmung bleibt einfach hängen und lässt so schnell nicht mehr los.
Tristan
Punkte: 7.0 von 10      
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OVERLAND – Diamond Dealer
Escape Music/Non Stop Music
Seit den 80ern ist Steve Overland als Sänger aktiv. In dieser Zeit verlieh er diversen Bands und Projekten seine erstklassige Stimme. Wildlife, Shadowman, The Ladder und die, zumindest in Melodic Kreisen-ziemlich bekannte, Band FM waren seine Stationen. Letztes Jahr wagte er sich zum ersten Mal an ein Soloalbum ("Break Away"), das aber nur sehr mässig überzeugen konnte. Seine Konsequenz war, dass er gleich die gesamte Band auswechselte. Doch auch dies hat dem neuen Output "Diamond Dealer" nur bedingt genützt. Musikalisch wurde eine erstklassige Arbeit abgeliefert. Genau wie auch auf dem Vorgänger-Album spielen tolle Musiker, die ihr Handwerk verstehen. Was deutlich gesteigert werden konnte, ist das Songwriting. Über die ganze Spielzeit ist die Scheibe knackiger und frischer ausgefallen. Trotzdem fehlt dem Werk der Pepp. Den Songs mangelt es nach wie vor an Tiefgang und den ganz grossen Melodien. Allzu oft plätschern die Tracks belanglos an einem vorbei. Nur die kraftvolle Stimme rettet das Album und hebt es ins Mittelfeld. Sicher, ein paar Songs sind richtig gut, und diese sind sogar zahlreicher als auf dem Debut. In den letzten Monaten erstarkte die zuletzt arg schwächelnde AOR-Szene. Um da jetzt mitzuhalten, muss sich Steve Overland definitiv noch steigern.
Chris C.
Punkte: 6.9 von 10      
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AOSOTH – Ashes Of Angels
Agonia Records/Non Stop Music
Raues Krächzen, dumpfe Gitarren, aggressives Drumming. Und ein erkennbarer Touch aus Frankreich, so etwa kommt die zweite Platte des Pariser Duos beim ersten Hören daher. Dissonanzen und verstörte Soundlandschaften erinnern zuweilen an die Landsmänner von Blut aus Nord, auch wenn das vorliegende Album einiges greifbarere Liedgefüge verzeichnen mag. Doch trotz Saitenarbeiten wie bei "Summon The Dead" und dem Penetrieren des Schlagzeuges zur gleichen Zeit fällt es einem trotzdem schwer, sich irgendwo zurecht zu finden. Mehr ein Ritual denn ein Album, so kommen die Jungs ziemlich eigenständig daher und zeichnen ein glaubhaftes Bild ihrer Dunkelheit auf. Zerstörungswut gibt es natürlich gratis obendrauf, "Cries Of Heaven" ist zwar nicht das schnellste Lied auf der Platte, walzt aber mit unermüdlicher Kraft durch die Boxen und lässt die Schlachtfelder dieser Erde erzittern. Stimmung wird mehr durch die Gitarren erzeugt denn durch Tempowechsel, dieses befindet sich fast durchgehend im oberen Bereich. Die Raserei, so scheint es, wird nur verlangsamt, um sich nach neuen Opfern umzuschauen. Also alles in allem sicher kein feingeschliffenes Stück Black Metal, sondern eher eine raue, rostige und blutgetränkte Klinge aus schwärzestem Franzosenstahl. Die Musik wird zwar nicht neu erfunden, aber sie bezeugt die immer noch wachsende Stärke des mitteleuropäischen und speziell des französischen Untergrundes. Tolles Werk, mit Bedacht zu geniessen, denn Black Metal fügt ihnen und ihrer Umwelt erheblichen Schaden zu.
Tristan
Punkte: 6.8 von 10      
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SANDSTONE - Puring The Past
Limb Music
Dies ist bereits das zweite Werk der aus Nordirland stammenden Sandstone. Man bewegt sich irgendwo zwischen Power Metal, Metal und Hard Rock. Kann man den Opener "Division" klar dem Power Metal zuordnen, kommt dieser doch mit einem fetten Riff und straightem Drumming daher, guter Song. Und eigentlich sind durchwegs alle Tracks recht gut gelungen, aber am geilsten find ich das saucoole Gitarrenriff in "Sleep", Vollgas in der Strophe und dann runterschalten im Refrain, echt genial der Song. Fast in allen Tracks gibt's Tempo- und Stimmungswechsel, die musikalisch recht gut greifen und nie langweilig werden. Nur die Ballade klingt etwas zu durchschnittlich, was allerdings nicht auf das Guitar-Solo zutrifft. Überhaupt finde ich die Arbeit des Gitarristen Steve McLaughlin erstklassig, ob Solo oder Riff, die sechs Saiten überzeugen auf der ganzen Linie, Auch der Bass (meiner Meinung nach etwas zu leise) und die Drum-Arbeit kommt echt gut. Und somit sind wir beim einzigen Schwachpunkt der Iren: dem Gesang. Nicht, dass Sean MvBay schlecht wäre, der Junge trifft alle Töne, hat aber einfach eine zu dünne Stimme für diesen klasse Metal-Sound und würde besser zu einer AOR-Kapelle passen, ist aber nicht böse gemeint sondern nur meine Meinung. Aber ansonsten gibt's hier wirklich nichts zu meckern, "Puring The Past" ist solides, metallisches Handwerk.
Crazy Beat
Punkte: 6.8 von 10      
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IMPLANT FOR DENIAL - Otherroot
Firefield Records
Und wieder mal Crossover, tja Leute, Implant For Denial stammen aus Rumänien und sind dort kein unbeschriebenes Blatt, nein viel mehr man hat einen Star-Status. Wie schon erwähnt, ist der Crossover eigentlich heute nicht mehr so trendy wie auch schon. Faith No More, Clawfinger, Rage Against The Machine und wie sie alle heissen sind entweder von der Landkarte verschwunden oder es gibt diese unzähligen Reunions, die kein Schwein mehr interessiert. Bei Implant For Denial ist die Devise auch ein Mischen von mehreren Stilen mit Jazzklängen oder Trompeten, ja ihr seht, hier haben wir es anspruchsvoll, will heissen: Die Scheibe muss man schon ein paar Mal durchlaufen lassen, damit sie so richtig zündet. Aber danach fliesst die Energie schon bedeutend besser als noch am Anfang, die Mucke macht einfach mehr Spass. Implant For Denial's Sound zu beschreiben ist eine richtige Herausforderung für jeden Rezenten, und darum ist es einfacher, mal in die Scheibe hineinzuhören, um sich dann ein Urteil zu bilden. Wer die bekannten Crossover-Truppen liebt, sollte sich mal mit dem Material beschäftigen, alle anderen werden wieder zur Tagesordnung übergehen. Nett, muss man aber nicht wirklich haben.
Daniel J.
Punkte: 6.7 von 10      
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LOS ANGELES - Neverland
Frontiers Records/Musikvertrieb
Der Name Michele Luppi dürfte auch dem einen oder anderen nicht-italienischen Insider schon von Bands wie Vision Divine oder Killing Touch her ein Begriff sein. In Italien selber ist der Herr jedenfalls ein gefeierter Vertreter der Sänger-Riege. Los Angeles ist nun sein neuestes Projekt, das er zusammen mit dem in ebendiese Stadt ausgewanderten Bassisten und Produzenten Fabrizio Grossi aufgezogen hat. Man heuert einige mehr oder weniger bekannte Persönlichkeiten an (Tommy Denander, Joey Sykes und Roberto Priori wechseln sich an der Gitarre ab, Eric Ragno bedient die Tasten und Tony Morra sitzt an den Drums) und spielt das Debut-Album "Neverland" ein. Dieses rotiert nun auf meinem Plattenteller. Dort macht es sich auch ganz gut, eigentlich. Melodiöser, eingängiger Hard Rock kommt aus den Boxen, deutlich geprägt von Bands wie Extreme, Mr. Big oder House Of Lords, mit dem nicht unerwarteten typisch italienischen Touch – sehr Keyboard-lastig. Die Songs gehen durchaus ins Ohr und wissen zu gefallen. Man schafft es auch, die Highlights nicht gleich am Anfang zu verpulvern, sondern streut sie quer über die Tracklist. So, dass trotz der paar eher nichtssagenden Lückenfüller keine Langeweile entsteht. Der Titelsong "Neverland", "Wait For You", "Tonight Tonight" oder "Paradise", das wären meine vier bevorzugten Stücke. "Living Inside" und "Welcome To My Life" sind auch noch nett anzuhören, die Nummern dazwischen lassen etwas nach. Hauptsächlich Balladen, von denen es in dieser Musikrichtung definitiv aussagekräftigere gibt. "City Of Angels" zum Beispiel, oder "Promises". Allerdings fällt, wie das halt so ist, bei Balladen die gesangliche Leistung am meisten auf. So kann auch Herr Luppi hier sein durchaus erwähnenswertes Können unter Beweis stellen. Auch musikalisch gesehen kann man nichts aussetzen, die Gitarrensoli haben streckenweise sogar die Bezeichnung 'virtuos' verdient. Leider sind einige Songs für meinen Geschmack etwas zu überladen mit Keyboards und Synthies, aber genau das kann für manch anderen ein extra Kaufgrund sein. Um ein Fazit zu ziehen: "Neverland" ist eine durchwegs gut hörbare CD, fällt zwar nicht sonderlich aus dem Rahmen aber bietet alles, was der geneigte Melodic Rock-Fan wünscht. Sollen Los Angeles nicht nur ein einmaliges Projekt bleiben, freue ich mich schon auf die Fortsetzung. Das songwriterische Potenzial zu Größerem wäre vorhanden.
Joey Roxx
Punkte: 6.5 von 10      
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ROCK THE BONES – Volume 7
Frontiers Records/Musikvertrieb
Das italienische Label Frontiers gehört im Bereich zwischen AOR und Melodic Metal zu den besten Adressen überhaupt. Einige der wichtigsten und heissesten Genre-Vertretern sind bei dieser Firma unter Vertrag. Von Zeit zu Zeit erscheint ein Sampler mit jeweils einem Querschnitt der aktuellen Scheiben. "Rock The Bones" wird das Teil jeweils genannt. Dieses Mal mit dabei sind unter anderem Winger, Mr. Big (live), Giant, Cinderella (live), Danger Danger, Lynch Mob, House Of Lords, Stryper, The Lou Gramm Band, Jaded Heart, Jorn und noch einige, weniger Bekannte mehr. Alles in allem wurden 17 Songs auf das Album gepackt. Anstatt die Songs irgendwo gratis (illegal?) herunterzuladen ist es sicher fair, diesen Sampler käuflich zu erwerben.
Chris C.
Punkte: keine Wertung
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BULWARK – Variance
Quam Libet Records/Non Stop Music
Bulwark ist das Solo-Projekt des Schweizer Multiinstrumentalisten Thomas Fässler. Geboten werden 12 Songs mit jeweils einem anderem Sänger. Ein Konzept, welches u.a. auch von Bands bzw. Soloprojekten wie Ayreon von Arjen A. Lucassen verfolgt wird. Die erwähnten Sänger entstammen alle der Schweizer Rock- und Metalszene und setzen durch ihre unterschiedlichen Stile und Timbre durchaus auch Akzente, obwohl nicht alle Sänger das Niveau entsprechend halten können. Instrumental handelt es sich hier um eine bunte Mischung aus verschiedenen Rock- und Metalstilen wie Heavy, Thrash und Melodic/Death mit Ausflügen zu folkloristischen Stilmitteln und orientalischen Harmoniebögen. Und genau hier liegt der Hauptkritikpunkt: Die Songstrukturen fallen im Spannungsbogen leider zu oft auseinander. Viel zu viel wird versucht, in eine einzelne Komposition hinein zu packen. Wenig nachvollziehbar bleiben deswegen viele Songs, welche ansonsten aber durchaus auch ein paar lichte Momente aufweisen. Spieltechnisch ist das Ganze wirklich gut umgesetzt. Virtuos sicherlich nicht, aber bodenständig, solide und songdienlich. Die Produktion, welche auch von Meister Fässler selbst stammt, ist druckvoll und transparent. Einzig das Schlagzeug klingt doch sehr künstlich, weswegen hier die Vermutung nahe liegt, dass hier nicht Mensch, sondern Maschine am Werk war. Alle Songs verfestigen den Eindruck, dass es sich hier um eine Herzensangelegenheit und um reine, kreative Selbstverwirklichung des Protagonisten handelt und nicht in erster Linie um die Verfolgung höherer kommerzieller Ziele. Hierzu meine Anerkennung. Aus rein songkritischer Sicht überwiegen aber die blassen, schwachen Momente, welche die wirklich notwendigen instrumentalen, riffbezogenen Akzente vermissen lassen. Wer sich für einen grossen, aber nicht kompletten Teil der Schweizer Sängerlandschaft interessiert, bekommt hier auf einen Schlag eine Übersicht geboten. Wer aber auf der Suche nach interessanten Songs ist, sollte vor dem Kauf unbedingt reinhören, um nicht hinterher bei Blindkauf enttäuscht zu werden.
Ralf W.G.
Punkte: 6.5 von 10      
                     
SPECTRAL – Evil Iron Kingdom
CCP Records/Non Stop Music
Die 6 Deutschen von Spectral sind zwar schon seit 1995 im Musikgeschäft. Trotzdem ist nun mit "Evil Iron Kingdom“ erst das vierte Studioalbum auf dem Markt. Nach dem kurzen Intro bricht der absolute Sturm bei "Evil From Kingdom" über meine CD-Anlage. Vidar kreischt sich die Seele aus dem Leib, die Gitarren von Teutonenlord und Aggressor kreischen teils hart, teils sehr melodiös und Destructor macht seinem Namen an den Drums alle Ehre und rennt, als ob es keinen neuen Morgen gäbe. Leider weiss ich nicht genau, was Gabbelz an den Keyboards macht. Wahrscheinlich ist er einfach ein guter Freund der Band und darf dabei sein. Musikalisch brauchen Spectral ihn definitiv nicht. "Die In Battle" und "Embrace The Darkness" legen sogar noch eine Stufe drauf. Hier kommen sogar Growls zum Zuge. Der Mittelteil besticht aber überraschenderweise mit ein wenig Mid Tempo und perfektem Gitarrensolo. Von nun an scheinen die 6 Deutschen die Kurve gekriegt zu haben und beginnen, die Songs zu variieren. So wechseln sich stets extrem schnelle Parts mit ruhigeren Momenten ab, in denen teilweise Growls oder extrem geile Soli gespielt werden. Als Paradebeispiel ist hier "Axecutioner" zu nennen: Der Beat ist klasse und beide Gitarrensoli passen perfekt hinein. Trotz ihres langen Bestehens muss ich zugeben, dass ich Spectral bisher nicht kannte. Wer aber die früheren Alben wie "Stormrider" schon kennt, wird begeistert sein. Spectral bleiben ihrem Mix aus Viking, Black und Trash Metal treu. Also, alle Fans können unbesorgt zugreifen und richtig abfeiern, und der restlichen Fangemeinde rate ich, einfach mal reinzuhören.
Timo K.
Punkte: 6.5 von 10      
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ORIANTHI – Believe
Geffen/Universal
Orianthi Panagaris, dieser Name ist sicher jedem ein Begriff? Nicht? Ok, mir war er auch keineswegs geläufig. Da war ich doch froh, gibt es Google. Die Australierin mit griechischen Wurzeln ist als Saitenhexerin kein unbeschriebenes Blatt. Ganz und Gar nicht. Sie wurde von Santana entdeckt, danach war sie auf der Lohnliste von u.a Prince. Auf YouTube findet man ein Video, das sie beim Gitarrenduell mit Steve Vai zeigt. Ihr letzter Arbeitsplatz war beim King of Pop Michael Jackson. Sie hat mit ihm für die bevorstehende Welttournee geprobt. Das Ganze ist bildlich festgehalten auf dem gerade erschienenen Film "This Is It". Leider war diese Tätigkeit nur von kurzer Dauer, wie hinlänglich bekannt ist. So weit zu ihrem bisherigen Schaffen. Mit "Believe" wirft sie ihr zweites Album als Solokünstlerin auf den Musikmarkt. Beim Hören der ersten Tracks kam es mir vor, als wäre ich bei Hannah Montana, sprich Miley Cyrus, gelandet. Die ersten vier Tracks sind einfach glattpolierte Pop Rock-Songs ohne Ecken und Kanten und auch ohne jegliche Highlights. Einfach locker, flockige Dreiminuten-Terrine, die einem da serviert wird. Ok, ihre Stimme ist nicht schlecht und weiss auch zu gefallen, aber es ist nichts, das nicht schon viele Male dagewesen ist. Erinnerungen an besagte Miley wie auch an Avril Lavigne kommen in mir hoch. Ab dem fünften Song nimmt sie dann die Gitarrenarbeit mehr in den Vordergrund, was dem ganzen Bild auch sehr gut tut. Auf dem fünften Platz ist mit "Feels Like Home" der ersten Song vertreten, der aufhorchen lässt. Hier Lässt Orianthi den Sechssaiter sprechen. In dieser Ballade bringt sie wirklich gute Licks und schöne Melodien. Aber es ist und bleibt ein ruhiger, balladesker Track, der glattpoliert und auf Mainstream und kommerziellen Erfolg getrimmt ist. Aber dann von der zweiten Hälfte des Albums an kommen die Gitarren immer weiter in den Vordergrund. Mit "What's It Gonna Be" geht's dann relativ rockig und mit doch Rock-lastigen Riffs ins Gefecht. Auch die Stimme wird etwas rauer und rockiger. Wenn die Gitarren aus dem Hintergrund ins Rampenlicht treten, wird es virtuos und man sieht resp. hört das grosse Können der Australierin. Da bleibt einem nichts anderes übrig, als ihrer Leistung Anerkennung zu zollen. An zehnter Stelle ist mit "Highly Strong" ein Instrumental vertreten, welches das ganze Können von Orianthi zu Tage bringt. Rockige Riffs gepaart mit melodischen Soli, bei welchem die Finger sehr flink über den Gitarrenhals flitzen. "Believe" ist sicher kein schlechtes Album, aber im Ganzen einfach zu glatt und zu stark im Pop angesiedelt.
André G.
Punkte: 6.5 von 10      
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LITA FORD - Wicked Wonderland
E.A.R. Music/Phonag
Lita Ford ist mehr als nur der Name einer musikalischen Ikone, es ist gleichzeitig auch ein Inbegriff für die feuchten Träume der in den 1980ern jung gewesenen Männer. Die als Carmelita Rossanna Ford geborene Musikerin wird der jüngeren Generation vielleicht kein Begriff sein, deshalb hier noch ein paar Infos über die Dame: Ihre ersten musikalischen Gehversuche machte sie 1975 - 1979 an der Seite von Joan Jett in einer Band namens The Runaways. Den Höhepunkt ihrer Karriere erreichte sie 1988 mit dem schlicht betitelten Album "Lita", auf welchem solche Kracher wie "Kiss Me Deadly" oder das weltberühmte "Close My Eyes Forever" (im Duett mit Ozzy Osbourne) zu finden sind. Ihr letztes Album "Black" war nicht gerade der Hammer, und daraufhin hörte man nichts mehr von Frau Ford, die nur ein Jahr zuvor mit Jim Gillette (Nitro) Eheringe getauscht hatte. Die folgenden Jahre bekam sie mit ihrem Frischvermählten zwei Söhne, die inzwischen natürlich schon Teenager sind und irgendwann kapiert haben, dass ihre Mama früher eine Berühmtheit war. Sie waren es dann auch, die Lita dazu gebracht haben, in der Musikbranche ein Comeback zu wagen - das Resultat ist "Wicked Wonderland"! Nun sind die Kritiken vorwiegend negativ, weil die meisten wohl einen Mix aus den Runaways und der dreissigjährigen Lita erwartet haben. Liebe Kritiker, macht mal halblang! Es wird doch wohl niemand ernsthaft von einer mittlerweile 51 jährigen Mutter erwarten, dass sie einen Ledermini anzieht und einen modern angehauchten Abklatsch ihrer selbst auf den Markt wirft!? Zugegeben, "Wicked Wonderland" ist eine etwas unstrukturierte musikalische Umsetzung von Lita's Sexleben, an welchem Ehemann Jim nicht nur im heimischen Schlafzimmer mitwirkt sondern auch auf der CD, indem er nämlich den Songs seine Stimme leiht. Doch trotz des recht gewöhnungsbedürftigen Musikstils (Hard Rock gespickt mit unzähligen Elektronik-Overkills) sollte man folgendes bedenken: Lita Ford hätte im Grunde kein Comeback nötig gehabt, deshalb sollte man ihr solche musikalischen Experimente zugestehen. Zudem wird es sicher genug Leute geben, denen so was gefällt. Und wie man im Sommer klar sehen konnte, strotzt die Frau auf der Bühne immer noch vor Kraft! Davon sollten sich manche Jungspunde erst mal eine Scheibe abschneiden... Seien wir also fair und hören wir uns die CD mal total unvoreingenommen an, dann klingt sie nämlich wirklich nett!
Maiya R.B.
Punkte: 6.4 von 10      
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SUPERBUTT - You And Your Revolution
Edge Records
Tja Leute, aus Ungarn kommen nicht nur Paprika, Wein und Gulasch her, nein es herrscht auch so eine Art Metalzene, und von dort stammen Superbutt (wie originell der Name ^^) her und sind im Lande gefeierte Stars. Ja man bringt mittlererweile schon das vierte Album raus und möchte natürlich auch international durchstarten. Doch da wird der Weg recht steinig sein, denn mit ihrem Crossover der Marke Clawfinger hat man heutzutage einen schweren Stand. Von den genannten schwedischen Genreerfindern hat dann auch Jocke Skog und Sänger Zak Tell im Schwedischen Studio "Fear And Loathing" die Regler am Mischpult bedient, und Tell liess es sich nicht nehmen, auf dem Album-Opener "Last Call" Fronter Andras tatkräftig zu unterstützen. Was bringt eigentlich das musikalische her, tja, hier wird gefunkt, gerockt, ein richtiges Durcheinander von Stilen, das hat ja den Crossover so berühmt gemacht, auch Melodien findet man in den 10 Songs der Ungaren, aber so richtg zünden tut das Ganze nicht bei mir, aber der eine oder andere unter euch Crossover-Fans findet das Album vielleicht nett und kauft es sogar, also darum: Antesten heisst hier die Devise und nacher wird entschieden. Ich habe mich für 6.4 Punkte entschieden, weil mir das Ganze zu anstrengent ist und Sänger Andras nach einer weile nervt. Punkt und aus.
Daniel J.
Punkte: 6.4 von 10        
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THROWDOWN – Deathless
Nuclear Blast/Warner
Die Kalifornier Throwdown machten eine Interessante Entwicklung durch. Einst als Hardcore Truppe agierend, schlich sich immer mehr Metal in das Soundgefüge, doch die Entwicklung blieb nicht stehen, so mischte auf dem letzten Album "Venom And Tears" noch eine deftige Schlagseite Groove-Metal mit, welche gerne mal an Pantera erinnerte. Nun auch auf "Deathless" sind die Pantera Einflüsse nicht ganz verschwunden (z.B. "Skeleton Vanguard"), jedoch scheinen auch Godsmack, Disturbed oder gar Alice In Chains in den Köpfen von Throwdown eine Runde zu drehen. Dabei geht es weniger um einen Vorwurf, sondern mehr um die Tatsache, dass sich Throwndown auf "Deathless" hörbar vielschichtiger zeigen, als es noch auf dem Vorgänger der Fall war. Gleichzeitig muss aber auch erwähnt werden, dass "Deathless" um einiges weniger aggressiv auffährt, als es noch der Vorgänger tat. Gerade die eher ruhigen und schleppenden Nummern wie "The Blind Light", "Widowed", "Serpent Noose" oder das abschliessende "Burial At Sea", zeigen deutlich auf, dass die Band einiges an Biss verloren hat, zumal auch neu Cleane Vocals Einzug gefunden haben, was eine Annäherung an den Mainstream unausweichlich mit sich führt. Glücklicherweise gibt es doch noch ein paar groovende Momente neben "Skeleton Vanguard", da wären "The Continuum", "Black Vatican" oder "Pyre & Procession" welche als flotte Nummern durchaus zu gebrauchen sind. Das sich Throwdown weiterentwickeln ist grundsätzlich keine schlechte Eigenschaft, dass sich die Orientierung auf eine breitere Masse richtet ist nach zu vollziehen, doch frage ich mich auch, ob die Band ihre eigene Identität wirklich schon gefunden hat, oder ob man doch eher ziellos (oder Trend orientiert?) durch die Musiklandschaft wandelt.
R.K.
Punkte: 6.0 von 10        
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MR. DEATH - Detatched From Life
Agonia Records/Non Stop Music
Zusammengesetzt aus (Ex-)Mitgliedern von Treblinka, Tiamat und Expulsion setzt die durchgehend glatzköpfige Mannschaft von Mr. Death auf schwedischen Old School-Death Metal ohne grosse Schnörkel, Ecken oder Kanten. Hier wurde hörtechnisch eher spontan an die Sache heran gegangen, Kurzweile und Groove scheinen eine höhere Priorität als musikalischer Anspruch gehabt zu haben und der Weg das eigentliche Ziel gewesen zu sein. Der jahrelangen Schwedenqualität verpflichtet ist "Detatched From Life" gut gelungen, aber schon tausend Mal gehört. Für mich wirklich nur unter Early Haze-Einfluss zu geniessen.
Hardy
Punkte: 6.0 von 10        
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TEMPLE OF BAAL – Lightslaying Rituals
Agonia Records/Non Stop Music
Hoch gehandelt wird nicht nur das dritte Exportgut unserer Nachbarn aus dem Weissbrotland. Und man hört ihnen mehr als gut an, was jahrelanges französisches Essen und die Sprache aus einem gesunden Verstand hervorholen kann. Warum aber ein Hype um die Band entstand, kann ich im Moment noch nicht verstehen. Ja, durch die Death und Thrash Metal-Einflüssen mögen da Erinnerungen an ältere Marduk durchsickern, aber dafür gibt es ja eben das Original. Die Qualität ist ziemlich klar, was den Breaks und allgemein den treibenden Rhythmen natürlich entgegen kommt. Denn davon lebt die Musik, vom Riffing alleine würden die Songs nicht existieren können. "Angstgeist" kann zum Beispiel am Anfang zwar ziemlich Druck machen, verliert sich aber dann ziemlich schnell wieder, bevor in der Mitte dann mal wieder ein toller Gitarrenteil aufbrennen kann. Aber auch dieser könnte sich nicht über Wasser halten, würde nicht das Schlagzeug mit Salvenfeuer für die Rückendeckung sorgen. Klar, technisch spielen sie einwandfrei. Aber mit der hohen Geschwindigkeit wird meiner Meinung nach das eine oder andere Mal über belanglosere Riffs hinweg getäuscht. "Dead Cult" regt die Nackenmuskeln an und zeigt das Livepotential der Band, kann aber durch das schnelle Wiederkehren in Raserei zu wenig Abwechslung in die Platte bringen, um bis zum Schluss überzeugend zu wirken. Schade, da höre ich mir lieber die neue Behemoth an, aus Frankreich kommen andere Bands, die mehr Innovation bieten. Nicht schlecht, aber halt auch kein Meilenstein.
Tristan
Punkte: 6.0 von 10        
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ON THE RISE – Dream Zone
Frontiers Records/Musikvertrieb
In erster Linie klingt On The Rise wie Europe. Oder ein bisschen nach Journey. Oder Toto. Somit ist jedenfalls klar, wo man dieses Ein-Mann-Projekt einordnen kann – typischen 80er-Melodic Rock, hauptsächlich nordisch geprägt. Der norwegische Mainman Terje Eide zählt auch genau diese Bands zu seinen Einflüssen. Für das zweite Album seines Solo-Projekts hat er Erik Engebretsen (Drums), Christian Wolff (Keyboards, Bass, einige Gitarren-Leads, Akustik-Gitarre) und Eric Ragno (Keyboard & Piano – der Herr ist übrigens rastlos und ein richtiger Workaholic. Erstaunlich, auf welchen aktuellen Album-Line Ups man diesen Namen liest!) an Bord geholt und 13 Songs aufgenommen. Das Ganze hört auf den Namen "Dream Zone" und kann qualitativ durchaus mit den oben genannten Größen mithalten. Teilweise wandelt Terje allerdings schon sehr knapp an der Grenze zu 'klingt geklaut' und 'war doch alles schon mal da'. Größtenteils bedient er sich bei Europe. Aber komischerweise (oder vielleicht auch logischerweise, weil Gutes einfach gut bleibt) gefallen mir genau diese Songs am besten. "In The Line Of Fire" oder "Lifeline" klingen schon stark nach den schwedischen Kollegen. Dennoch, die Scheibe lässt sich durchwegs gut hören. Sehr zugute halten muss man dem Herrn Eide, dass er bis auf eine Ausnahme auf nichtssagende Balladen verzichtet. Eine muss fast drauf auf ein Melodic Rock-Album, aber er sieht ein, dass das nicht seine Stärke ist und belässt es bei "Howling At The Moon". Viele Worte fallen mir jetzt auch gar nicht mehr ein zu "Dream Zone" oder zu On The Rise allgemein. Aus dem einen Grund, weil es eigentlich nicht viel Außergewöhnliches dran gibt, das man erwähnen könnte. Weder positiv noch negativ. Terje Eide liefert eine wunderbare Hintergrundmusik zu alltäglichen Tätigkeiten. Stört nicht, fällt aber auch nicht wirklich auf.
Joey Roxx
Punkte: 6.0 von 10       
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METALFORCE- Metalforce
Magic Circle Music
Schon als der erste Song "Faster, Louder, Metalforce" der neuen Metalforce-Scheibe meine CD-Anlage zum beben brachte, fragte ich mich, ob ich wirklich Metalforce oder Manowar eingelegt habe. Tarek MS Maghary klingt auf den ersten Moment sehr ähnlich nach Manowar. Joey DeMaio ist auch öfters im Booklet erwähnt. Ein weiterer Punkt ist, dass sich Metalforce – übrigens bis 2008 nannte sich die Band Majesty – dem True Metal verschrieben haben. Und genau so klingen sie auch. Der Opener besticht durch einen satten Double Base, guten Refrain und dient als perfekter Headbanging-Song. Dagegen ist "Freedom warriors" ein Mid Tempo-Song mit trabendem Rhythmus. Manowar lassen weiter grüssen. Die weiteren Songs sind eigentlich schnell erzählt, da meine Vorgeschichte schon alles sagt. Alle Tracks variieren teilweise von schnell über Mid Tempo, alle bestechen über einen sehr einprägenden Refrain (gerade bei "Thunder And Lightning") und verkörpern das wahre heroische Heldentum. Normalerweise gehe ich gerne auf einzelne Songs ein, da ich dies nicht tue könnte man sich denken, die Platte sei schlecht. Dies ist absolut nicht der Fall! Die Songs sind eingängig, haben gute Beats und starke Gitarrensoli. Leider fehlen mir die Überraschungen, und alles ist zu durchschaubar. Zudem ist Tarek Maghary stimmlich einfach nie in der selben Liga wie sein Vorbild von Manowar. Wer also Manowar liebt und sich den kleinen Bruder anschaffen will, der kann blind zugreifen. Der Rest sollte vielleicht besser zuerst mal reinhören und dann entscheiden.
Timo K.
Punkte: 6.0 von 10        
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SIEGFRIED - Nibelung
Napalm Records/Musikvertrieb
Als ich die CD in meinen Händen hielt, war ich extrem gespannt, was mich erwartet. Jeder kennt die Nibelungen-Saga mit Siegfried, Brunhilde, Hagen etc. Die Band selbst bezeichnet ihren Stil als Epic Metal, was wie schon bei den bisherigen Alben, zutrifft. Vorab kann gesagt werden, dass Nibelungen durchwegs mit verschiedenen Charakteren gesungen wird. So tritt die Sandra Schleret als Brunhilde auf, Werner Bialek eher als Geschichten-Erzähler und Bruder Cle als Tod oder auch Drache, der mit seinem Gekreische glänzt. Die Songs sind zwar nicht so eingängig, überzeugen aber durch das variable Songwriting mit verschiedenen Tempiwechseln, sehr präsenten Keyboard-Einlagen oder Zwischenspielen von diversen Gesangseinlagen. Dies beginnt schon beim ersten Song "Der Ring der Nibelungen". Der gleiche Stil geht nahtlos in "Fafnir" oder "Die Eisenfaust (Alberich)" über. Ganz stark ist "Brunhild", wo Sandra Schleret ihre opernhafte Stimme perfekt mit der stetig steigenden Atmosphäre paart. Nach diesem eher ruhigeren Song bricht bei "Sachsensturm" – wie der Name schon sagt – der Sturm los. Satte Double Base-Attacken brechen übers Land. Schade nur, dass die Rhythmenwechsel sehr komisch klingen und wenig Struktur erkennbar ist. Dagegen ist "Totenwacht" wiederum sehr gelungen. Die düstere Stimmung eines Begräbnisses kommt sehr gut rüber. Ebenfalls überzeugt das letzte Stück "Die Götterdämmerung". Die aufkeimende Hoffnung nach all den bisherigen Schicksalen ist fühlbar und endet in einem gewünschten Finale. Die Songs klingen ziemlich komplex und orchestral. Gerade das Keyboard besticht durch seine Vielfalt und verleiht jedem Song seine eigene Note. Das gesamte Album wirkt wie ein Soundtrack und weniger wie einzelne Songs, was der ganzen Platte mehr Glauben schenkt. Als Negativpunkt muss ich leider anfügen, dass trotz der deutschen Texte viele Passagen sehr unverständlich sind und teilweise die Linie fehlt. Wie gesagt klingen die Songs teilweise sehr sperrig, nach mehreren Durchgängen kann aber diese Platte durchaus gefallen.
Timo K.
Punkte: 6.0 von 10        
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MORTICIAN – No War & More
Pure Steel Records/Non Stop Music
Mit dem Wort "Kult" wird öfters mal etwas leichtfertig umgegangen in der heutigen Zeit. Kaum erscheint eine doch längst vergessene Kapelle wieder am Horizont, heisst es gleich "Kult". Man kann sich über die Notwendigkeit einer Wiederveröffentlichung der Demo-Songs der Österreicher Mortician streiten. Es waren wirklich gute Songs, und das sind sie heute noch. Aber wäre es nicht besser, einfach auf neue Elemente zu setzen? Mit neuer Technik, sehr viel mehr Erfahrung der einzelnen Member, was Songwriting betrifft. Gerade Thomas Metzler an der Klampfe war ja bis vor kurzem (Gründungs-) Mitglied der doch recht bekannten Art Of Fear. Und auch der Mann hinter dem Mikro kommt von selbiger Combo her. Da wäre doch sicher einiges an neuen Ideen und Songs vorhanden, um mit was Neuem zu glänzen. Aber das sei mal dahingestellt. Schauen wir uns "No War & More" etwas genauer an. Die Songs 1-3 stammen von der EP "No War", Track 4-6 sind Demo Nummero Uno "Street Warrior" entnommen und 7-11 kommen vom zweiten Demo "Break The Rules". Als Schmankerl wird das Album mit der Liveversion von "No War", welche auf dem Metal Battle-Sampler zu finden ist, veredelt. Die Songs haben ein starkes an die NWoBHM erinnerndes Flair. Der Gesang ist zu einem grossen Prozentsatz in den hohen bis sehr hohen Lagen zuhause. Das war zur damaligen Zeit einfach gang und gäbe. Es fehlt meiner Ansicht nach die gewisse Abwechslung, das ist sehr schade. Das Schlagzeug hält sich mehrheitlich im Hintergrund zurück. Es klingt etwas hölzern und holprig, oder anders ausgedrückt: old school-mässig. Als Highlight empfinde ich das Gitarrenspiel: Von der Seite kommt die nötige Abwechslung. Mal thrashig-schreddernd, dann wieder klares Riffing und ansprechende Soli. Die Gitarren tragen auch immer eine gute Portion an Melodien in ihrem Tun. Bei neuen Tracks sollte an den Texten gefeilt werden, denn die sind auf Schülerband-Niveau. Klar, sie vermitteln das Old School-Niveau gut, aber für die Zukunft wird es nicht reichen. Speziell die Refrains schwächeln bei fast jedem Lied. Sie können einfach das Level der Strophen nicht halten. Es wird versucht, Mitsing-Elemente reinzubringen, aber es bleibt einfach beim Versuch. "No War & More" ist einfach ein Teil für traditionsbewusste Hart-Metaller. Unbekümmerter Metal, der einen gut zu unterhalten vermag. Auch wenn kein Track absolut hervorsticht gibt es den einen oder anderen, wo man seine Nackenmuskeln zum Zucken bringen kann. Als Anspieltipp würde ich "Sacrifice Of Sin", "Hot Fight" und "Back In The City" empfehlen.
André G.
Punkte: keine Wertung
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NAKARUGA – Nakaruga (EP)
Eigenvertrieb
2008 im Tessin gegründet möchte diese (nach eigenen Angaben) "Modern Metal"-Band uns hier mit ihrer ersten selbstproduzierten und selbstbetitelten EP einen Einblick in ihr musikalisches Schaffen bieten. Dabei herausgekommen ist ein wilder, (noch) unstrukturierter Mix aus mehreren harten Stilen wie u.a. Thrash mit diversen Core-Einflüssen, abgehackte, gewöhnungsbedürftige Rhythmusarbeit mit entsprechendem Brüllgesang. Zusätzlich dazu kommen aber auch wie z.B. bei den letzten beiden Songs "Fear Nothing But Nothingness" und "Introspective" diverse Industrial- und Electronik-Sounds zum Einsatz. Produziert sind die 5 Songs ausgesprochen gut. Die handwerkliche Umsetzung ist solide, der Gesangsstil liebäugelt mit diversen Szene-Vorbildern, ist aber auf einem recht ausgereiftem Level. Als erstes Lebenszeichen gibt dieser Soundmix eine ungefähre Vorstellung vom Potential dieser Band ab, dennoch bleibt abzuwarten, ob die 6 Jungs das Zeug haben, sich noch deutlich, vor allem im Songwritingsektor, zu steigern. Zu abgedroschen und wirr kommen die Songs noch daher, welche im Entferntesten mit dem Debut von Fear Factory zu vergleichen sind. Allerdings mit Core-Gebrüll der Marke "Metalcore-Standard 2009". Für 2010 ist das Debut-Album in voller Länge angekündigt.
Ralf W.G.
Punkte: keine Wertung
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101 South - No U-Turn
Metal Heaven/Non Stop Music
Gregory Lynn Hall an den Vocals und der Harlan Cage-Keyboarder Roger Scott Craig haben 101 South ins Leben gerufen. Und der Rest sind weitgehend unbekannte Gastmusiker, bis vielleicht auf Chris Thompson, der dummerweise auch noch die langweilige Ballade "Blue Skies" singt. Die Amis bieten hier sehr soften Rock, der vor allem durch seinen Opener "When You're In Love" an Dare erinnert und echt gut daherkommt. Ansonsten durchbricht man oft ein bisschen die Grenzen zum Schnulzenrock. Ecken und Kanten sucht man hier vergebens, nur grade bei "What Are You Gonna Do Anyway", "Yesterday Is Gone" und "Don't Tell Me It's Over" rocken die Gitarren ein wenig, aber alles im AOR-Bereich. Die Songs sind nur zum Teil gut, aber alle gefühlvoll und mit viel Melodien getränkt. Gregory's etwas raue Stimme ist hervorragend, sehr variabel, mal klar, dann wieder sehr rau und vermag durchwegs zu überzeugen. Aber im Gesamten steht natürlich das Keyboard im Vordergrund, was den Sound im Gesamten etwas verwässert und eben teilweise auch kitschig klingt lässt. Etwas mehr Härte hätte dem Album sehr gut getan, aber so schippert man nur in Durchschnittsgewässern und wird es schwer haben, mit diesem Album gross Fuss zu fassen in unseren Breitengraden.
Crazy Beat
Punkte: 5.7 von 10        
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SUFFERING SOULS – Sadistic Goat Complex
Schwarzdorn Production/Non Stop Music
Wenn ich mir das blau schwarze Cover so betrachte, dazu den Titel so kommt mir spontan Belphegor in den Sinn, jedoch orientiert sich Suffering Souls (mittlerweile zum Soloprojekt geschrumpft) mehr dem symphonischen Black Metal der Sorte Dimmu Borgir mit etwas Cradle Of Filth als Beigewürz. Los geht der schwarze Reigen mit einem unheilvollen Intro Namens "Enigmatic Aeon", was danach folgt ist in erster Linie rasende Geschwindigkeit, klirrende schrummel Riffs, dazwischen ein paar Breaks, tonnenweise Tastenkleister und wieder volle Kanne. Diese Rezeptur wird praktisch bei jedem Song angewendet, ausser bei "Elegance & Perversion" welches sich die meiste Zeit "nur" im gehobenen Midtempo bewegt. Tönt nun nicht sonderlich spannend, was auch nicht wirklich auf "Sadistic Goat Complex" zutrifft, jedoch wäre es auch ungerecht die Scheibe ignorant zu vernichten, denn einerseits erschafft Lord Esgaroth eine schön düstere Atmosphäre und weiter gibt es doch auch einige gelungene Parts, besonders "Bloodstorm" wirkt interessant und auch ausgereift. Jedoch fragt man sich, ob der böse Herr nicht zu viel des Guten gewollt hat. Oftmals tönen die Songs überladen und insbesondere das Keyboardgeplänkel wirkt stellenweise nicht nur kitschig, sondern es nervt auch gewaltig, dazu die synthetischen Knüppelorgien welche die Ausgangslage nicht wirklich verbessern. Dazu gesellt sich ein Standard-Riffing, welches nicht gerade für Tiefgang sorgt und um es kurz zu sagen, ein Meisterwerk tönt einfach anders. Dennoch muss ich gestehen einen gewissen Reiz versprüht "Sadistic Goat Complex" durchaus, so für zwischendurch eine Nette Sache, mehr aber auch nicht.
R.K.
Punkte: 5.0 von 10        
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ERBEN DER SCHÖPFUNG – Narben der Zeit
Mystic Of Soul Records
Liechtenstein, hm? Soso, und was kommt so von dort, also was man auch wirklich gebrauchen kann, nicht solchen Schmarren wie das Fürstentum und das übertrieben aufgeblasene, möchtegern-adelige Gehabe? Aha, Erben der Schöpfung, jaja, die kennt man doch, hat man mindestens schon mal irgendwo von gehört. Spätestens nach dem Tod von Sabine Dünser, die ja nach dem Split der Erben nach 2001 bei Elis das Mikrophon verzaubert hatte. Die Schöpfung hat sich aber im 2005 neue Erben gesucht und diese auch gefunden, nach einem Demo im Jahre 2007 steht nun das zweite Album namens „Narben der Zeit“ in den Regalen der Plattenhändler, sofern es noch solche gibt, welche diesen Namen auch wirklich verdienen. Nun, was erwartet den geneigten Hörer? Ganz klar elektronische Spielereien, Samples, Beats, Loops, halt alles, was das tanzbeinschwingende Herz erfreuen mag. Und dennoch sind nicht alle Tracks nach dem gleichen Muster gestrickt, denn spätestens mit „Homeless“ geben sich die Erben sehr ruhig, ja man mag sogar beinahe einen Vergleich mit Qntal wagen, wenngleich auch diese Klasse nicht erreicht wird. Immer wieder werden auch rockigere Elemente in die Songs eingebaut, welche aber sofort mit Elektro/EBM/Wave verbunden werden. Und genau hier liegt das schwarze Schaf erschossen im Graben: Man wird das Gefühl nicht los, „Narben der Zeit“ wäre nicht durchdacht, man hätte sich nicht so recht entscheiden können, ich welche Richtung man habe gehen wollen – der sogenannte goldene Mittelweg wird hierbei zu einer einsturzgefährdeten Brücke. Dazu kommt noch, dass die Stimme der neuen Sängerin Dina Falk-Zambelli, welche bei Weltenbrand einen sehr guten Job abliefert, schlichtwegs zu wenig zieht, um den Songs ein wenig Feuer zu verleihen. In den ruhigeren Parts funktioniert sie recht gut, aber wenn die Geschwindigkeit anzieht und generell mehr Einsatz verlangt wird, wirkt sie einfach zu dünn, zu schwach. Unter diesen Umständen kann leider nur ein ‚bedingt empfehlenswert’ ausgesprochen werden, aber verteufeln muss diese Scheibe niemand, denn das Können der Band an sich wird nicht in Frage gestellt, nur um die Ausrichtung und gewisse Details müsste man sich noch kümmern.
Toby S.
Punkte: 5.0 von 10        
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DIE HARD - Nihilistic Vision
Agonia Records/Non Stop Music
Die Old School-Bierbügelverschluss tragende Kuttenfraktion darf sich schon mal ordentlich warm saufen, denn mit Die Hard betritt eine schwedische Band mit einer offensichtlichen Mission das internationale Parkett. "Frei" von jeglichen Trendeinflüssen leistet das Trio auf "Nihilistic Visions" mit einer gefühlten Verspätung von ca. 25 Jahren seinen Beitrag zum aktuell immer populärer werdenden Thrash-Revival und bringt es trotz neuzeitlicher Produktion fertig, nach einer Kiste ordentlich abgestandenem Bier zu stinken. Sie orientieren sich ohrenscheinlich an den alten Helden des Genres und legen den Schwerpunkt der zehn Songs auf eingängige Räudigkeit, hochprozentige Mitbangriffs und fettige Haare. Der Sänger knödelt sich zum Teil zwar etwas gar arg schwachbrüstig durch die rumpeligen Passagen, huldigt aber den 80ern mit Inbrunst und Seele. Ist mir persönlich auf Dauer trotz der positiven Aspekte zu eintönig, aber wer seine uralten Platten von Destruction, Venom, Celtic Frost oder Slayer mittlerweile totgehört hat, den alten Zeiten nachweint und wieder mal was neues in dem Stil sucht, sollte vielleicht mal ein Ohr riskieren.
Hardy
Punkte: 5.0 von 10        
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ELYSION – Silent Scream
Massacre Records/Musikvertrieb
Fiese Frage: Wer ausser unserem Rockslave braucht noch eine weitere Band, die nach Within Temptation oder Epica klingt? Antwort: Die Plattenfirmen, denen bisher noch so eine Gruppe fehlte. Damit ist diese CD-Kritik natürlich noch nicht vollständig. Die Frage bringt aber die wichtigste Schwäche auf Silent Scream auf den Punkt: die absolute Austauschbarkeit der Platte. Allerdings ist das Ding auf hohem Niveau austauschbar. So in etwa, wie eine Spiegelreflex-Kamera von Canon oder Sony. Sprich: Elysion bringen zwar nichts Neues, musizieren aber engagiert und zielstrebig. Zudem kann die Dame am Gesang zweifelsohne etwas (und damit meine ich nichts Schweinisches). Aber trotz bekanntem Liedaufbau und intensiven Hörens will sich bei mir partout kein Lied in den Gehörgänge einnisten. Die Songs scheinen in die absolute Belanglosigkeit abzudriften. Zu schlecht, um Grauen zu erregen, zu wenig einzigartig, um Staunen auszulösen, aber auch nicht so toll kopiert, dass einem das Aufgewärmte schmeckt. Airbourne und The Answer können da als positive Paten für letztgenanntes hinhalten. Und nicht mal den Exotenbonus (Elysion kommen aus Israel) können die drei Jungs und die Dame ausnutzen. In diesem südöstlichen Land müssten doch genügend musikalische Inspirationen rumliegen, um einen eigenen Sound zu kreieren. Der einzige Song, der noch etwas reissen kann, ist "The Rules". Der Rest verschwindet im Einheitsgebräu. Dazu kommt bei mir die erschwerende Tatsache, dass ich generell etwas mehr Mühe mit Frauen- als mit Männerstimmen habe. Die Erfahrung zeigt aber, dass der Gesang zweitrangig ist, wenn der Song gut ist. Und damit hapert es auf dieser Platte. Lange Rede, kurzer Sinn: Wer neben Within Temptation und Epica noch die schlechte Kopie davon haben muss, wird hier glücklich. Alle anderen sollten die Finger davon lassen und sich ev. mal an einem Konzert ein Bild von Elysion machen, falls es die Band mal als Anheizer in die Schweiz schafft. Mit einem Label wie Massacre im Rücken ist die Chance dazu ziemlich intakt.
Roger W.
Punkte: 5.0 von 10        
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PHASED – A Sort Of Spasmic Phlegm Induced By Leaden Fumes Of...
Elektrohasch Records/Non Stop Music
Mönsch, das is ja mal n langer Titel für ne Pladde! Gemäss Beipackzettel erwartet uns hier eine ‚bleischwere Mischung aus Space Rock, Doom und Stoner Metal’. Kann man so stehen lassen, denn nur schon der erste Track „A Surreal Deal“ vereint all diese Elemente, mit einem so schrägen Gitarrensound, der sich im weiteren Verlauf der Scheibe nicht verändern wird, dass man sich zurück in den 70ern wähnt, zusammen mit Pink Floyd und Black Sabbath sowie gewissen illegalen Substanzen in einem Bett. Vermutlich eröffnen sich einem auch in der Musik von Phased erst dann gewisse Erkenntnisse, wenn man sich komplett aus der Realität ausgeschlossen und ins All katapultiert hat, denn wenn man sich die Lieder einfach so anhört, dann kann man sich schnell wie eine Art genervt fühlen, denn hier spielen weder rote Fäden noch konkrete Strukturen eine Rolle, alles hört sich an wie eine Jam-Session. Eine professionelle Jam-Session, das kann ruhig attestiert werden, aber für meinen Geschmack sind die Vocals zu verwaschen und im Hintergrund aufgenommen und abgemischt worden, denn so wie auf diesem Scheibchen verschwinden sie im Soundgewand und fügen sich zwar nahtlos ein, man versteht aber beinahe gar nichts. Viel mehr gibt es eigentlich nicht zu sagen, wer mit experimentellem Rock und kranken Soundstrukturen was anfangen kann (und eben nicht allzu grossen Wert auf die Vocals legt), der kann sich Phased ruhig mal reinziehen, ansonsten dürfte dieses Werk eher auf Unverständnis stossen.
Toby S.
Punkte: 4.5 von 10      
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BARONESS - Blue Record
Relapse Records/Non Stop Music
"In der endlosen Ausdehnung des Himmels findet sich Beständigkeit, daraus folgend Harmonie, Sympathie und Zufriedenheit", verkündet Wikipedia die Symbolik der Farbe Blau. Ob sich die Sludge-Metaller von Baroness an solche Binsenweisheiten gedacht haben und ihr Zweitling "Blue Record" weniger vertrackt, verstörend und verdrogt daherkommen würde als ihr Debut, das "Red Album" von 2007? Oh nein, auch 2009 scheinen die Jungs noch alles einzuschmeissen, was die Welt etwas farbiger zu machen verspricht, was nur schon das sphärische Intro "Bullhead's Psalm" verdeutlicht. Doch während man von den chaotischen und abstrusen Klangstücken des "Red Albums" oder der älteren EPs noch auf spannend bunte, unvorhersehbare Riff- und Lick-Trips geschickt wurde, so vermögen neue Stücke wie "The Sweetest Curse", "Jake Lag" oder "Swollen And Halo" durch ihre unspektakulären Riffs und von Ami-Bands neuerer Sorte gewohnte Refrain-Melodien nur noch in einen dumpfen Dämmerzustand zu versetzen. Das steigert zwar die Massenkompabilität, schmälert dafür aber Spannung und Tiefgang. Da können auch quasi-hypnotische Instrumentals wie "Ogeechee Hymnal" oder "The Gnashing" nichts dran ändern, da schlicht zu langweilig. Einzig bei den beiden Akustiknummern "Steel That Sleeps The Eye" und "Blackpowder" sowie dem exzessiven Ende von "A Horse Called Golgotha" fühlt man sich zumindest phasenweise high, und so scheint das Blau des Himmels nicht nur zu Harmonie, sondern auch zu schlichter Seichtheit anzuregen. Das nächste Mal bitte wieder vom richtig guten Stoff!
Kissi
Punkte: 4.5 von 10        
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LIVIDITY - To Desecrate And Defile
War Anthem Records/Non Stop Music
Wer auf amerikanischen Porn-Death mit Klischee-Anteilen im roten Bereich steht, wird sich beim anhören der vorliegenden Lividity-Scheibe wie die berühmte Made im Speck fühlen. Für meine Verhältnisse jedoch fährt man musikalisch irgendwo im Fahrwasser von quietschigen Suffocation oder völlig besoffenen Morbid Angel, reiht anscheinend willkürlich Riffs aneinander und growlt sich mehrheitlich kellertief durch seine berühmt/berüchtigten Jungspund-Muschitexte. Eigentlich bringen Lividity in jedem Song ein paar echt geile Ansätze, haben aber dummerweise zusätzlich die schlechte Angewohnheit, den Fluss des Songs mit dem nächsten Riff gnadenlos zu kappen. Ich komme auch aus der technischen Death Metal-Ecke und habe durchaus eine Affinität zu abwechslungsreichem Riffing, aber die für mich nicht nachvollziehbaren Songverläufe nerven schon nach ein paar wenigen Liedern und die skip-Taste erscheint einem plötzlich immer sympathischer. Das Material ist in seiner Gesamtheit aber entfernt davon als "schlecht" betitelt zu werden und dürfte einigen Gore/Splatter-Fans zünftig den Schlagbaum heben. Da aber vor allem der Schlagzeuger mit hörbar technischen Limits zu kämpfen hat, wird sich "To Desecrate And Defile" musikalisch kaum ein zweites Mal bei mir vorstellen dürfen.
Hardy
Punkte: 4.0 von 10    
                           
WOODLAND – Dreamality
CCP Records/Non Stop Music
Wer schon einmal Wodka in Bier geleert hat, weiss, dass gewisse Mischungen einfach nicht schmecken. Und wer das mehr als nur einmal gemacht hat, kann auch sagen, dass es eben auf die richtige Mischung ankommt, weil dann ein gewisser Teil nur noch schwach wahrgenommen wird. Was genau das jetzt mit Musik zu tun hat, mag man sich fragen, und genau diese Frage habe ich mir beim ersten Anhören des Erstlings von Woodland auch gestellt. Als ich dann aber die Platte rausgenommen habe und interessante Pilze darauf abgebildet fand, war die Antwort irgendwie klar. Ja, ein weiteres Konzeptalbum über einen Krieger von damals. Natürlich ist auch eine schöne Frau dabei, die irgendwie schon am Anfang stirbt. Und die... naja, progressiven Gitarren halt, versuchen dabei irgendwie noch, was Metallisches in die verworrenen Songs zu bringen. Irgendwie einfach zu viel von allem. Da mal Doom, da mal Death, hier Folk und Pagan, und schliesslich ist eh alles Heavy. Hört sich an wie ein paar Studenten, die Metal kennen, aber halt nicht verstehen oder leben. Denn die Songs verzeichnen zwar interessante Strukturen und haben einen eigenen Touch, aber einfach kein Leben. "Nachtgesänge" zum Beispiel wäre sicher ein tolles Lied. Aber es hört sich mehr an wie eine schlechte Coverversion. Und dieser Eindruck lebt leider durch die ganze Zeit hindurch weiter. Adorned Brood, Darkest Era oder sonst eine authentische Band machen da dem Hörer für die gleiche Spieldauer mehr Spass. Nein, das wird so nichts.
Tristan
Punkte: 3.0 von 10    
                           
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