Wertung:
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9.0 bis 10 Kaufempfehlung.
7.5 bis 8.9 Gut.
4.0 bis 7.4 Vor Kauf
reinhören. 0.0 bis 3.9
Nicht empfohlen.
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MOTÖRHEAD - The Wörld Is Yours
EMI
Music
Wer sich getraut, über Lemmy
was Schlechtes zu sagen, wird standesamtlich erschossen!
Er ist der Vater aller Gallionsfiguren, einer der mit
Geradlinigkeit überzeugt und seit 35 Jahren mit seinem
harten Rock'n'Roll jede Konzerthalle an den Siedepunkt
führt. Einer, der immer seine Musik in die Umlaufbahn
schoss und dabei sich den Erfolg hart aber ehrlich
verdient hat. Lemmy feiert, okay eigentlich immer, mit
seinem Gemisch aus Whisky und einem Schuss Cola. Dieses
Jahr aber vielleicht ein bisschen mehr, schliesslich
wird er am 24. Dezember 65 Jahre jung. Seit 18 Jahren
begleitet ihn auf seinem musikalischen Feldzug
Trommeltier Mikkey Dee und seit 1983 Philip Campbell,
der auf diesem Album erneut fantastische Gitarrenarbeit
abliefert («Devils In My Head»). An neuen Hits mangelt
es auf dem neuen Streich nicht. «Rock'n' Roll Music», «I
Know What You Need», «Bye Bye Bitch Bye Bye» und der
ultimative Nachfolger zu «Orgasmatron», hier auf den
Namen «Brotherhood Of Man» getauft. Es macht Spass,
Mister Kilmister bei diesem Song röchelnd singen zu
hören. Austoben kann sich Mikkey bei «Outlaw» und zeigen,
wie schnell er noch immer auf die Cymbals eindreschen
kann und mit welcher Wucht er sein Instrument zerlegt.
Hört Euch bloss diese alles niedermähende Double-Bass
an! «The Wörld Is Yours» ist ein Album geworden, das die
besten Momente der letzten zwei Jahrzehnte unter einen
Hut bringt und ohne Schwachpunkt eine weitere, noch
grandiosere Scheibe geworden ist. Man bekommt hier, was
man sich von Lemmy und seinen Sidekicks wünscht. Was
will man mehr? Vielleicht eine Setliste zur kommenden
Tour, bei der mehr als nur zwei neue Songs gespielt
werden?!!
Tinu
Punkte: 9.4 von 10
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21.90 SFr.
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STAR ONE - Victims Of The Modern Age
InsideOut Music/EMI
Satte acht Jahre hat es gedauert, bis Arjen ein
neues Star One Werk kreiert hat. Aber der sympathische
Holländer hat uns dafür ja einige andere geniale
Projekte präsentiert in dieser Zeit. Klasse finde ich,
dass Arjen mit fast derselben Stammmannschaft im Studio
war, wie beim Debüt «Space Metal». Der stimmgewaltige
Russell Allen, natürlich auch unverzichtbar Damian
Wilson, des Weiteren Dan Swanö und Floor Jansen an den
Mics. Ed Warby (d), Basslegende Peter Vink, der
durchgeknallte Joos van den Broeka an den Keys und auch
Gery Wehrkamp (g) steuerte wieder einige Gitarren-Soli
bei. Und natürlich nicht zu vergessen der Meister
himself. Musikalisch geht es auf dem neuen Rundling
etwas düsterer und auch härter zu. Schon der Opener
«Digital Rain» glänzt mit einem Killer-Riff und
megafetten Gitarren, überdacht von herrlichen
Hammond-Sounds. Und schon hier liefern sich Russell,
Damian, Dan und Floor ein fantastisches Gesangsduell und
zum Schluss glänzen die Vocalisten mit einem genialen
A-capella Part. Und mit «Earth That Was» schafft es
Arjen wirklich, die Gitarren noch fetter rocken zu
lassen. Aber der Titeltrack ist hier das absolute
Highlight des Albums, denn hier treffen wir meiner
Meinung nach den perfekten Song, eine unglaubliche
Harmonie und ein perfektes Zusammenspiel aller Stimmen
und Instrumente, die sich hier in einem Song vereinen,
Gänsehaut garantiert! Mit «Human See Human Do» schaltet
man tempomässig einen Gang zu und überzeugt auch hier
mit oberfetten Gitarrenriffs, kombiniert mit tollen
Melodien, sehr starken Gesängen und Synthie-Soli, die
zum Abheben sind. «24 Hours» startet sehr ruhig mit
tollen Hammond-Sounds und einem genialen Gesang von
Damian Wilson. Und mit dem knapp 10-minütigen "It All
Ends Here» fährt man nochmals ganz grosses Kino auf.
Düster bedrohlich beginnt man und die mehrstimmigen
Gesänge erzeugen ein weiteres Mal eine Gänsehaut nach
der anderen, während sich die Gitarren und Keys zu
gegenseitigen Höchstleistungen antreiben. Zeitweise wird
man bei den ruhigen Parts unweigerlich an die
überirdischen Arjen Soli vom Dream Sequencer erinnert.
Was soll man da noch sagen? Star One haben hier wieder
ein fantastisches Stück Musik kreiert, hier gibt's
keinerlei Schwachstellen, nix zu bemängeln, alles auf
höchstem Niveau dargeboten. Arjen ist ein Genie, kann
man nur noch hoffen, dass der Meister dieses geniale
Werk bald live auf die Bühnen bringt, wer braucht denn
da noch Weihnachten?!!
Crazy Beat
Punkte: 9.3 von 10
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23.90 SFr.
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TANKARD - Vol(l)ume 14
AFM Records/Musikvertrieb
Die Gerstensaft und Apfel Wein Thrasher aus
Deutschlands Bankenstadt Frankfurt melden sich mit einem
neuen Longplayer zurück. Die Bierkrüge, so die deutsche
Übersetzung des Bandnamens, steigen ganz gemächlich fast
Maiden-like in Vol(l)ume 14 ein. Es geht nicht lange so,
dann setzen die Riffs ein und es wird amtlich geballert.
Genau so, wie der geneigte Hörer es liebt. Auf dem neuen
Album haben die Frankfurter Jungs einen neuen
Produzenten hinter die Regler gelassen. Der hört auf den
Namen Michael Mainx und hat sich mit Bands wie den
Böhsen Onkelz oder auch Disbelief einen Namen gemacht.
Ich finde, der Wechsel hat der Band sehr gut getan.
Gerade wenn die melodische Seite der Songs angeschaut
wird, hat sich da ziemlich viel getan. Gleich beim
ersten Song wird der Ohrwurmcharakter aktiviert. Der
Refrain bleibt gleich im Ohr hängen. Auch Song Nummer
zwei und drei thrashen gekonnt perfekt nach vorne und
machen durch ihre doch simple Art einfach nur gute
Laune. An vierter Stelle wird es dann auch wieder
ernster und man wird von einem stampfenden Wortspiel der
ernsteren Sorte plattgewalzt. Frontmann Gerre, der sich
für die textlichen Ergüsse verantwortlich zeigt, schafft
es auf jedem Album von neuem, den Spagat hinzubekommen
zwischen ernsten und spassigen Lyrics. Als Beispiel mit
«Black Plague (BP)» ist klar ein sehr ernstes Thema, das
verarbeitet wird, aber Bei «Becks in The City» regiert
dann die gute (Feier-) Laune. In der Mitte des Albums
befindet sich eine wahre Granate. Der Song «Somewhere In
Nowhere» erinnert mit seinem Speed und Drive und den
Stakkato Riffs an die Sucidal Tendencies. Der Song
brettert einfach gnadenlos nach vorne. Danach geht es
eher mächtig weiter. Mit «The Agency» folgt ein
monströses und nicht so leicht verdauliches Riffgewand.
Aber keine Sorge, denn schon beim nächsten Track regiert
wieder der volle Speed Metal. Zum Grande Finale an
zehnter Stelle wird es dann richtig melodiös. Gerre
singt!!! Aber er fällt dann nach einer gewissen Zeit
schon wieder in seinen eigenen Stil zurück. Der Track
könnte sich durchaus zu einem Tankard Klassiker
entwickeln. Insbesondere der Refrain und die Groove
entfaltenden Gitarren steuern den Song in diese
Richtung. Zusätzlich noch der hohe Melodieanteil, das
zusammen ergibt dann eine optimale Mischung zwischen
Uptempo Thrash und eingängigem Melodie-Feeling. Ein Muss
für jeden Fan des gepflegten (deutschen) Thrash Metals.
André G.
Punkte: 9.2 von 10
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27.90 SFr.
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THE SUNWASHED AVENUES - Cult Of The Black Sun
Dirty&Weird Music/Non
Stop Music
Als «Crossover gemischt mit Crossover» wird mir «Cult
Of The Black Sun», das Debüt unserer Mitbürger The
Sunwashed Avenues von ihrem Label angekündigt.
Überkreuzung gemischt mit Überkreuzung, das wird auch
was sein, denke ich mir, schiebe die ästhetisch
ansprechend gestaltete Scheibe in den Player und bin
erst einmal positiv überrascht. Kein Brüllaffe schreit
mir beim Opener «Ride the last Wave» in die Ohren, keine
Assoziationen an Gehopse, Baseballcaps und
heruntergerutschten Baggiepants werden geweckt. Vielmehr
drängen sich für durchdachten Wohlklang bekannte Namen
wie Amplifier, Pain Of Salvation (besonders bei «1979»)
oder auch System Of A Down auf, sowohl beim erwähnten
hymnischen Einstieg als auch beim heftigeren «Grand
torino», in welchem Fronter Franco Colombo die ganze
Bandbreite seiner charismatischen Stimme offenbart, vom
cleanen Singen bis zum abgedrehten
Sich-die-Seele-aus-dem-Leib-kotzen, wobei er an das
Genie von Pain-of-Salvation-Chef Daniel Gildenlöw nicht
ganz herankommt. So lasse ich mich begeistert von den
melancholisch angehauchten, oft auch rhythmisch
vertrackten Klangvisionen des Quartetts einnehmen, als
mir auf dem zweiten Beipackzettel die Bezeichnung «melodramatic
death rock» ins Auge springt. Wenigstens das
«Melodramatisch» passt, regieren hier doch ganz klar die
grossen Gesten, sowohl textlich (Sozialkritisches,
Apokalyptisches etc.) als auch musikalisch, zu hören
etwa beim düster bedrohlichen Titeltrack oder beim
verträumten Instrumental «Their Faces Turned into Smiles
when the Wind Ate up their Brains» (Wahnsinns-Titel,
nicht?). Und wie es sich bei solchem Stil gehört gibt es
mit dem 11-minütigen «Manha do Carnaval» noch eine
waschechte Mini-Rockoper zum Finale, die vom balladesken
Anfang über epische Passagen zu einem
Funeral-Doom-Abgang findet. Grosses Kino für die Ohren
ist «Cult Of The Black Sun» also und The Sunwashed
Avenues werden somit aus dem Nichts zu einem der
heissesten Anwärter auf den Titel «Newcomer des Jahres»
in unserem Jahrespoll.
Kissi
Punkte:
9.1 von 10
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27.90 SFr.
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POISON SUN - Virtual Sin
Metal Heaven/Non
Stop Music
Heiliges Kanonenrohr! Dass Herman Frank (Accept,
ehemals Sinner, Victory, Moon'Doc) mit fetten Riffs
alles niederreisst, was sich ihm in den Weg stellt, ist
so sicher wie das Amen in der Kirche. Auf «Virtual Sin»
zeigt der Gitarrist einmal mehr, dass sein Ideenreichtum
nicht zu stoppen ist und haut dem Hörer eine Salve nach
der anderen um die Ohren. Hört Euch dazu «Voodoo», den
Hit «Red Necks», die pfeilschnellen «Rider In The Storm»
und «Virtual Sin», das knallharte «Killer», das vom
Flair her an «Temples Of Gold» erinnernde «Princess»,
das trockene auf den Punkt gebrachte «Phobia» und das
abschliessende ruhigere «Forever» an! Mister Frank
zaubert einmal mehr Riff um Riff und Solo um Solo aus
seinen Ärmeln und verzaubert jeden Freund von harten
Klängen. Ein absoluter Oberhammer ist die Coverversion
von «Excited» (The Pointed Sisters) geworden. Dies alles
auch dank der absolut göttlichen Stimme von Hermans Frau
Martina. Was für ein Juwel hat Herman da an seiner
Seite?!! Abseits von irgendwelchen Engelsgesängen röhrt
sich Martina durch die zehn Tracks und erinnert an eine
mit mehr Balls versehene Version von Charlie Huhn. Wie
konnte eine solche Killerstimme nur so lange im Dunklen
verborgen bleiben? Alleine diese explosive Mischung aus
dem Ehepaar Frank macht «Virtual Sin» zu einem absoluten
Überflieger. Ein Album, das von der Erfahrung und
Genialität Hermans lebt und dank der fetten
Rhythmusmannschaft um Stefan Hammer (b) und Florian
Schönweitz (d) noch das berühmte i-Tüpfelchen bekommt.
Selten hat mich eine Scheibe einer neuen Band in den
letzten Jahren dermassen an die Wand getackert und
völlig fasziniert zurückgelassen wie «Virtual Sin»! Wer
auf bodenständigen Rock/Metal steht, kommt an diesem
Album nicht vorbei. Wer es nicht kauft, ist selber
schuld!
Tinu
Punkte:
9.0 von 10
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23.90 SFr.
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SODOM - In War And Pieces
Steamhammer/SPV
Sodom wurden früher als dilettantische Truppe
abgestempelt und straften all die Lügen 1989 mit ihren
Chartplatzierungen von «Agent Orange». Diesen Erfolg
konnte das Trio danach allerdings nie mehr einheimsen.
Das lag einerseits an der musikalischen «Erweiterung» in
den Jahren 1994 bis 1996, als Tom Angelripper und seine
Jungs sich zu stark von ihren Wurzeln abwendeten und
andererseits die Combo mit neuen Gitarristen und
Trommlern ein anderes, musikalisches Gesicht bekam. Mit
seinen seit 1996 im Boot sitzenden Mitstreitern
Bernemann an der Gitarre und Bobby Schottkowski am
Schlagzeug fand Tom wieder zur alten Stärke zurück. Was
sich schon auf den beiden Vorgänger-Werken «M-16» und
«Sodom» abzeichnete, setzte die Combo nun auf «In War
And Pieces» perfekt um. «Through Toxic Veins» überzeugt
mit einer unglaublich gefühlvollen Einleitung, um dann
in ein fettes Riffmonster überzugehen. Dabei fällt auf,
dass Sodom auf dieser Scheibe weitaus weniger mit
Geschwindigkeit, dafür mit gedrosselter Härte agieren.
Fast so, wie damals Slayer mit «South Of Heaven». «Nothing
Counts More Than Blood» und «Feigned Death Throes» mit
sensationellen Soli, die Hymne «God Bless You», der
saustarke Titelsong und «Styptic Parasite», sie alle
erinnern stark an «Agent Orange», ohne dabei als eine
blosse Kopie zu verblassen. Dem wirkt schon die geniale
Produktion von Waldemar Sorychtas entgegen, der mit
einer differenzierten und knackigen Arbeit aufwartet.
Dem Maskottchen wird auch endlich ein Song gewidmet. Der
«Knarrenheinz» fetzt mit einem deutschem Text um die
Ecke. Die Zukunft wird es weisen, aber ich gehe mal
stark davon aus, dass «In War And Pieces» Sodom einen
noch grösseren Schub als «Agent Orange» versetzen wird.
Dass dabei die Verkaufszahlen nicht mehr an dieses
Kultalbum heran reichen, liegt an der heutigen Zeit.
Dafür liegt die Band qualitativ über den bis anhin
grössten Erfolg Ende der achtziger Jahre und beinhaltet
mehr Hitpotenzial.
Tinu
Punkte: 9.0 von 10
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27.90 SFr.
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ATHEIST - Jupiter
Season of Mist/Irascible
Heilige Scheisse, ich kann
gar nicht genug betonen WIE gespannt ich auf dieses
Album war - immerhin wartete ich aktuell mehr als mein
halbes Leben auf neues Material der von mir
vergötterten, sagenumwobenen Florida TechDeath-Hippies!
Und um es kurz zu machen und die Bruderschaft zu
erlösen: HellYeah! "Jupiter" ist wie betitelt römischer
S-C-H-E-F-F-G-O-T-T geworden! Basta! Allen anderen sei
gesagt, dass mir Atheist's legendär verfrickeltes Debut
"Piece of Time" (19xx) den hormonverseuchten,
verpickelten Pubertätsarsch vor dem Wahnsinn gerettet
hat, das erfolgstechnische Highlight "Unquestionable
Presence" (19xx) meine Synapsen hochgradig anregte und
der jazzige, damalige Schwanengesang "Elements" (19xx)
(in Bekanntenkreisen überraschenderweise arg verpöhnt?!)
meinen Horizont gewaltig erweiterte. Von der ersten
Garde sind mittlerweile zwar nur noch der immer noch wie
ein bekiffter Metal-68er daherkommende Sänger Kelly
Shaefer und der optisch immer noch bauerntölpelhaft
wirkende Drummer Steve Flynn (mit atemberaubender
Virtuosität) dabei, aber diese beiden bilden unter dem
Strich auch das Gesicht der Band, kompetente
Saitenfuzzis findet man schliesslich an jeder dunklen
Ecke. Nicht dass die erwähnten Saitenfuzzis "nur" einen
durchschnittlich guten Job abliefern würden, im
Gegenteil! Chris Baker und Jonathan Thompson (beide auch
in Steve Flynn's Übergangsprojekt Gnostic tätig) wurden
anscheinend nur dazu geboren um dieser Band frisches
Blut darzubringen. Dass der Zweitgenannte zudem nach den
Abgängen der Bassgötter Roger Patterson (R.I.P.) und
Tony Choy auch die äusserst kompetenten Bassspuren
einspielte, unterstreicht nicht nur das Können der
beiden Mucker, sondern verhilft "Jupiter" nicht zuletzt
auch wegen Ihnen zu einem strengen Geruch von
Meilenstein. Und obwohl ich von Atheist experimentell
etwas völlig Anderes, Fortgeschritteneres(?) erwartet
hätte, empfinde ich das neu dazugekommene, leicht
epische Element in Verbindung mit den Glanztaten der
vergangenen drei Alben als nahezu perfekte Mélange aus
wirklich guter Musik, sehr ansprechendem Cover und der
positiv-brutalen Aura vergangener Zeiten. Und dass
Atheist zu den wenigen Bands im technischen
High-End-Sektor gehören die ihre anspruchsvollen
Kompositionen und instrumentellen Kabinettsstückchen in
leicht nachvollziehbare Songstrukturen verpacken können,
sollte auch Neueinsteigern die Entjungferung sehr leicht
machen (Keine Angst, es tut nur einmal weh..). "Jupiter"
ist neben den aktuellen Outputs von Kruger und Vulture
Industries eines der Alben die ich das nächste halbe
Jahr bestimmt nicht aus dem Player kriegen werde.
Pflichtkauf.
Hardy
Punkte: 9.0 von 10
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27.90 SFr.
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AGALLOCH - Marrow Of The Spirit
Viva Hate Records
Was für ein Album! Was für Musik! Für mich ist es
ein Debüt, für die Amerikaner inzwischen das vierte
«richtige« Album. Und ich habe selten so gestaunt. Den
Namen habe ich zwar vorher schon gehört, hielt es aber
für eine dieser trven Bands, deren Qualität sich durch
den Kult ihres Namens ausmacht. So war ich von den
ersten Tönen an positiv überrascht, Avantgarde in
Reinkultur. Vogelgezwitscher, ein Bächlein im
Hintergrund, und die traurigen Klänge eines Cellos. So
stimmt sich das Album auf die folgende Zeit ein, «Into
Painted Grey» beginnt mit schnellem Drumming und Riffs,
bevor die ganze Wut in sich zusammenfällt und die
traurige Melodie enthüllt, die sich zwischen dem
Geknüppel verbarg. Akustikgitarren sorgen für anhaltende
Atmosphäre, die immer wieder durch neue Aspekte wie
verzerrter Bass oder gekreischter Gesang bereichert
wird, ohne je den roten Faden zu verlieren. Der Song
lebt von der inneren Spannung, der Dynamik von
melodischen Akkorden und denen widersprüchlichen
Emotionen. So scheidet die Zeit dahin, verschwindet in
einer Welt gezeichnet aus feinsten Grautönen, und öffnet
die Bühne für das nächste Lied. «Black Lake Nidstang»
beginnt mit Grillen, welche sich an den schwarzen
Gewässern tummeln und bald schon Platz machen für die
geflüsterten Lyrics. Nach rhythmisch ansprechenden
Gitarrenmelodien ziehen die sanften Wellen den Hörer
langsam vom Ufer weg, eröffnen ihm den hypnotischen
Untergrund mit seiner gesamten beängstigenden
Faszination. PinkFloydige Synthies machen das
Untertauchen angenehm, doch das Aufatmen lässt sich
nicht verhindern und ist im Vergleich erschreckender als
das langsame, angenehme Untergehen. Die Lieder sind eine
abgestimmte Mischung aus Black, Drone, Ambient und was
sonst noch so zwischen Chromstahl und Gusseisen zu
finden ist. Ein wahres Meisterwerk dunkler Tonkunst und
mit Sicherheit das beste Album, welches ich im endenden
Jahr gehört habe (obwohl CoF sich ganz dicht dahinter
stellt). Übereinander geschichtete Melodien und
Geräusche, in ihrem Wesen gerade so komplex, um sich
nicht im Konstrukt, sondern in der Tiefe der
erschaffenen Gefühle zu verlieren. Die ganze Dichte
dieses Werkes ist über jede Kritik erhaben, ein
Meilenstein der Geschichte.
Tristan
Punkte:
9.0 von 10
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29.90 SFr.
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DORO - 25 Years In Rock (DVD)
Nuclear Blast/Warner
Die erste Veröffentlichung beim neuen Label ist das
Konzert aus Düsseldorf zum 25-jährigen Bühnenjubiläum
von Doro. Tja meine Lieben, ein Vierteljahrhundert rockt
und bangt sich Doro Pesch nun schon durch die ansonsten
von Männern dominierte Metal-Welt und hält die Stange
hoch! Was als Snakebit begann, die ersten riesengrossen
Erfolge mit Warlock feiern konnte und nun seit 1989
unter ihrem Namen den eisigen Gegenwind der Szene
trotzte, darf mit ruhigem Gewissen feiern. Dies auch
nicht zu knapp, denn illustre Gäste wir Chris Boltendahl
von Grave Digger, Bobby von Overkill, Klaus Meine und
Rudolf Schenker von den Scorpions, Tarja, Girlschool,
Sabina von Holy Moses, Axel Rudi Pell oder Warrel Dane
von Nevermore, sie alle gratulierten damals am 13.
Dezember 2008 zusammen mit 9000 Fans. Genau dieses
Konzert wird hier auf der einen DVD festgehalten, ebenso
wie die grosse Warlock-Statue und das Zusammentreffen
mit ihren alten Weggefährten von Warlock. Ein Konzert,
das Geschichte schrieb und eine würdige Ehrung für Frau
Pesch war. Auf der zweiten DVD ist die Dokumentation zu
diesem denkwürdigen Tag zu sehen, ebenso wie viele
Extras. Zum Beispiel Live-Material aus Wacken (2009),
vom «Bang Your Head» (2010) und «Summer Breeze» (2009),
plus ein kleines Concert Special über das 2500. Konzert
von Doro am 13. März 2010. - Hoffentlich wird dieser
Auftritt auch noch mal als Ganzes zu sehen sein!? - Sie
hat in all den Jahren für ihre Musik und ihre Fans
gekämpft, denn ihre Anhänger waren für die
Düsseldorferin immer das Wichtigste. Ebenso wie die
Achtung vor anderen Grössen im Metal- und Rock-Bereich.
Doro bekommt noch heute das Glitzern in den Augen, wenn
sie von der Tour zusammen mit Judas Priest spricht, oder
über die Zusammenarbeit mit Gene Simmons (Kiss). Und
genau das macht die Lady so sympathisch, dass sie trotz
aller Erfolge und allen TV-Auftritten immer eines
geblieben ist, nämlich die Musikverrückte von nebenan,
die unermüdlich ihren Traum vorantrieb. Doro, wir alle
freuen uns auf die nächsten 25 Jahre!
Tinu
Punkte:
keine Wertung
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41.90 SFr.
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KILLING JOKE - Absolute Dissent
Spinefarm Records/Universal
Ich gebe es zu, Killing Joke waren nie so recht mein
Ding. Letztes Review vom 2006er erscheinendem Album
«Hosanna From The Basement Of Hell» hat mich auch nicht
vom Hocker gerissen. In Jahre 2007 verstarb dann auch
noch der Kultbassist Paul Raven und man war versucht zu
sagen, dass jetzt das Ende von Killing Joke nah war.
Doch weit gefehlt, denn man hat sich in der
Originalbesetzung zusammengetan: Jaz Coleman (v/keys),
Paul Ferguson (Big Paul) am Schlagzeug, Youth am Bass
und zu guter Letzt noch Geordie Walker an der Gitarre.
Die Anfangsjahre (Gründung 1980 mit Killing Joke) waren
vom Post Punk geprägt. In den 90erN haben sich auch
poppige Klänge ins Sounduniversum der Engländer verirrt,
was dem Ganzen allerdings einen zusätzlichen Reiz
verleihte und sich neue Universen eröffneten für die
Briten. Mit dem dreizehnten Studioalbum «Absolute
Dissent» hat sich für mich der Kreis geschlossen und man
spielte ein sehr homogenes und warmes Album ein, was
auch nicht selbstverständlich ist für eine Band, die
sich Killing Joke nennt. Schon «In Exelsis» hat einen
göttlichen Melodiebogen und Refrain, so dass ich es gar
nicht fassen kann. «The Raven King» wurde dem
verstorbenen Bassisten gewidmet und Leute, es wurde eine
Hymne daraus, von der ich mich nur sehr schwer erholen
kann. Was für eine treibende Gitarre, die geilen 80er
Drums, der super wummernde, warme Bass und die
überragende Stimme von Colemann, der mit viel Seele und
Gefühl hier seine Meisterleisung abgibt. Ihr seht, ich
habe mich zu Killing Joke bekehrt, lieber später als
nie! Nein im Ernst, die Scheibe ist wie erwähnt sehr
angenehm warm ausgefallen und rotiert schnell mal im
Kopf. Für mich ein richtiges Highlight am Ende dieses
ereignissreichen Jahres in der Musikszene. Ich verneige
mich ehrfürchtig.
Daniel J.
Punkte:
9.0 von 10
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25.90 SFr.
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TORPEDOHEAD - Let's Go For A Ride
Eat
Music
Jawoll, endlich mal wieder eine ordentliche
Rotzrock-Band! Torpedohead haben schon vor gut einem
Jahr mit dem Debut «Lovesick Avenue» aufhorchen lassen,
jetzt legen sie eine 5-Track-EP nach. Und die rockt! Es
ist, als würde man die Bones, Psychopunch, GunsnRoses
(die originalen, wohlbemerkt) und die New York Dolls
zusammen in einen Proberaum stecken. Dann käme wohl
ziemlich genau diese Scheibe heraus. Wunderbar
dreckiger, sleaziger, erdiger Streetrock mit ordentlich
Drive und tollen Hooklines. So macht das Spass! Zwar
erfinden die drei Jungs aus Frankfurt diesen Sound nicht
neu, aber sie bringen Altbewährtes mit viel Enthusiasmus
und noch mehr Energie äusserst authentisch rüber. Jeder
einzelne der fünf Songs für sich ist hitverdächtig,
allen voran mein Favorit, «Moonshine Highway», der so
schnell nicht mehr von meiner Dauerrotations-Playlist
runterkommen wird. Ein vollgas RocknRoll-Fest! Aber auch
«Brave New World», «Cadillac Beach» (inkl. Gelungenem
Musikvideo) und «Black Rain» schlagen ein wie die
namensgebende Bombe. Mit «Paintrain» haben Torpedohead
sich sogar recht gelungen an einer Halbballade versucht.
Der Song passt in der Minute, in der ich diese Zeilen
schreibe, einfach wie Faust aufs Auge - ich sitze in
einem verspäteten Zug der Bayrischen Regionalbahnen,
hoffe, dass ich meinen Anschluss Richtung Salzburg nicht
verpasse, und dann singt Sven Spacebrain «Im on a
paintrain, stuck with a one way ticket on a wrong track».
Das sitzt! Naja, zurück zur Sache: Fans des guten,
handgemachten Sleaze-Rock, legt euch diese Scheibe zu! «Lets
Go For A Ride» könnt ihr leider nur als Download
geniessen, aber der Erstling «Lovesick Avenue» darf
genauso wenig in eurer Sammlung fehlen. Und - freut euch
gemeinsam mit mir auf die nächste Full-Length-Platte von
Torpedohead.
Joey Roxx
Punkte:
9.0 von 10
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PURE INC. - Live At Z7 (The 5 Years Anniversary Show)
Brownsville Records/Irascible
Was auf den ersten Blick wie ein Bootleg aussieht,
entpuppt sich als amtliche Live-Scheibe der Basler Band
Pure Inc., die in der "heiligen Halle" des Z7 im Mai
2009 als Support von Gurd aufgezeichnet wurde. Im
Vorfeld der neuen Studio-Scheibe, die diesen Herbst
erschienen ist und auch in diesem Monat rezensiert wird
(besser spät als nie!), kriegt man mit der «The 5 Years
Anniversary Show» vortrefflich mit, was für eine
megageile Live-Band hier am Werk ist. Eigentlich geht
mir persönlich alles was in Richtung Grunge und Modern
Rock tendiert, meist am Allerwertesten vorbei. Pure Inc.
bilden da mitunter eine löbliche Ausnahme, da sich deren
musikalisches Grundgerüst auf ein treffendes Wort
reduzieren lässt: Groove!! Und zwar besitzt die Band
soviel davon, dass ein Auftritt reicht, um danach
Suchtsymptome ausmachen zu können. Wer sich zum ersten
Mal diese Musik mit Kopfhörern auf der Murmel anhört und
meint, dass hier zum Beispiel zwei Gitarristen ihre
Arbeit verrichten, muss dahin gehend belehrt werden,
dass dieser Mörder-Sound lediglich durch Sandro
Pellegrini erzeugt wird. Wer es nicht glaubt, muss sich
am besten beim nächsten Konzert von Pure Inc. einfinden
und wird dann einen "Wahnsinnigen" auf der Bühne sehen
und erleben, der von der ersten Sekunde an voll
durchstartet! Sein Spiel gibt nicht nur optisch was her,
sondern auch die Technik begeistert. Manchmal hat man
gar das Gefühl, dass sein Arbeitsgerät den jeweiligen
Set nicht überleben wird. Unterstützt wird der
Saiten-Derwisch durch den obertighten Rhythmus-Panzer,
vertreten durch Drummer Dave Preissel und Bassist Hoffi,
die diesen Hammer-Groove überhaupt erst möglich machen.
Darüber thront mit Gianni Pontillo's Power-Vocals
notabene eine der besten einheimischen Rockröhren
überhaupt und nicht wenige sehen ihn als den einzig
legitimen Nachfolger des verstorbenen Gotthard-Shouters
Steve Lee (R.I.P.) - was den guten Gianni zwar sicher
ehrt, aber die Leidenschaft für "seine" Band wie auch
The Order nicht schmälern wird. Heavy Rocker, die ihre
Nachbarn wieder mal richtig ärgern wollen, kommen an
dieser Killer-Scheibe nicht vorbei und sollten sich
diesen edlen Silberling gleich für sich selber unter den
Weihnachtsbaum legen!
Rockslave
Punkte:
keine Wertung
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JEFF SCOTT SOTO - Live At Firefest 2008
Frontiers Records/Musikvertrieb
Nanu?!! Schon wieder ein Live-Album von Jeff Scott
Soto? Genau vor einem Jahr flatterte doch die damals
aktuelle Live-Scheibe von Madrid auf den Tisch! Das
riecht also im ersten Moment schwer nach kalkuliertem
Moneymaker-Gebaren der Plattenfirma, obwohl der
Tonträgermarkt inzwischen praktisch zum Erliegen
gekommen ist. Doch dieses Teil wird man natürlich auch
(legal) downloaden können, was besser zum aktuellen
Verhalten der Konsumenten passt. Wer sich den Silberling
nun etwas eingehender zur Brust nimmt und genauer
anschaut, wird feststellen, dass «Live At Firefest 2008»
ja älter als die letzte Live-Scheibe ist. Im Info-Sheet
erklärt Jeff Scott Soto, unter welchen schwierigen
Umständen dieser Auftritt überhaupt möglich wurde.
Eigentlich wollte man den zuvor mal bestätigten Auftritt
wegen überschneidenden Verpflichtungen des Trans-Siberia
Orchestra in den Staaten drüben absagen. Doch Mr. Soto
setzte sich in den Flieger nach London, verbrachte 4
Stunden im Verkehr bis nach Nottingham, wo sich die Band
danach vor Ort gerade mal 30 Minuten vor dem Auftritt
nach einjähriger Abstinenz (!) traf und danach einen
begeisterten 70 Minuten Set hinlegte, der nachher zur
Blaupause für die im folgenden Jahr anstehende Tour im
originalen JSS-Lineup wurde. Wen das Madrid-Konzert
umgehauen hat, hört hier bei «Live At Firefest 2008»
eindrücklich, warum das so gekommen ist, denn bis auf
die cool umgesetzte Cover-Version von Seal's Hit «Crazy»
finden sich alle Songs (!) auf dem livehaftigen
Nachfolger wieder. Jeff wollte hiermit seinen Fans eine
zusätzliche Aufmerksamkeit bieten, was ihm fraglos
gelungen ist. Wer grundsätzlich auf JSS, den funkigen
Glenn Hughes und die Red Hot Chili Peppers steht, kann
hier blind zugreifen!
Rockslave
Punkte:
keine Wertung
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31.90 SFr.
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CARAVELLUS - Knowledge Machine
Metaligic Records/Non
Stop Music
Wie soll man Musik in Worte fassen, welche über eine
so unglaublich Vielfalt an Sounds verfügt, wie dieses
zweite Album der Brasilianer Caravellus. Caravelles sind
Prog-Metal! Fertig! Aus! Vorbei! Und was für Prog-Metal!
Irgendwo zwischen Threshold und Symphony X schaffen sie
ihr ganz eigenes Universum. Ohrkino garantiert! Mal
leise, dann im selben Song wieder laut und fast
Black-Metal-artig, dann wieder symphonisch musizieren
die fünf Musiker immer nachvollziehbar und spannend,
sofern man sich auf sie einlässt. «The Divine Comedy»
wandert gar auf Ayreon-Pfaden, während «Beyond The Mask»
kurzzeitig in reinen Power-Metal ausartet. Dass
Caravellus auch Lieder unter sechs Minuten schreiben
können, die zudem sogar geradlinig und ohne Tempo- und
Stilwechsel auskommen, beweisen sie in der zarten
Ballade «Wherever I Am». Sozialkritisch und die Folgen
der heutigen Weltpolitik anprangernd, geben sich die
Brasilianer im finalen Titelsong. Mit 16 Minuten ist es
das längste Lied. Diese Zeit nutzen Caravellus geschickt
und ziehen nochmals alle Register ihres Könnens. Im
Refrain erinnert Raphael Dantes kurzfristig gar an Tim
Ripper Owens (Ex-Judas Priest, Ex-Iced Earth und
andere). Knowledge Machine sollte keinen Prog-Metaller
enttäuschen. Wer die oben genannten Bands mag, wird die
Brasilianer lieben. Aber auch Nicht-Progger sollten das
Album unbedingt antesten. Das «Aha-Erlebnis» ist
garantiert!
Roger W.
Punkte:
8.9 von 10
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KYLESA - Spiral Shadow
Season of Mist/Irascible
Zwei Gitarren in einer Band ist der Rede nicht wert.
Auch dass sich ein Herr und eine Dame ein Mikro teilen
wird, auch wenn schon deutlich seltener, kaum aufhorchen
lassen. Zwei Drummer hingegen, die nicht abwechselnd,
sondern gleichzeitig auf die Felle eindreschen, der eine
auf dem linken, der andere auf dem rechten Stereokanal
hingegen schon. Seit ihrem Drittling «Time Will Fuse Its
Worth» von 2006 kultivieren Kylesa aus dem
amerikanischen Savannah das Doppeldrumming. Auch auf
ihrem fünften Werk «Spiral Shadow», wobei dies nicht die
einzige Schwierigkeit ist, mit welcher man sich als
Hörer herumschlagen muss. Steigert sich der sphärisch
beginnende Einstieg «Tired Climb» noch vergleichsweise
nachvollziehbar in eine treibende Sludge-Gewalt und kann
man auch «Cheating Synergy» mit seinem Fuzz-Bass noch
folgen, ist spätestens mit «Drop Out» Schluss mit
konventionellen Songstrukturen. Eine ebenso wirre wie
faszinierende Klangwelt macht sich auf. Augenblicke nur
trennen hier esoterisch entrückte Psychedelic-Nebel von
Doom-, Stoner-, und Crust-Gewittern. Alternativ
schleppende Lichtblicke wie «Don't Look back» oder «Back
and Forth» werden in Windeseile getrübt von
melancholisch stimmungsvollen Nieselregen wie «Distance
Closing in» oder «To Forget», die genauso schnell wieder
in einen apokalyptischen Sound-Monsun umschlagen. Dabei
halten sich Laura Pleasants und Phillip Cope nur selten
an das gängige Schema von «Die Schöne und das Biest».
Pleasanst meist entrückte Nymphenstimme wird auch schon
mal zu derjenigen einer Furie bzw. drohenden
Hohepriesterin des Teufels, sodass in Songs wie «Forsaken»
(grossartig!) neben den üblichen Verdächtigen Baroness
oder Mastodon auch The Devil's Blood, Black Widow oder
Jex Thoth in den Sinn kommen. Erstaunlich und erfreulich
ist dabei, dass sich Kylesa bei all diesen musikalischen
Streifzügen kaum verzetteln und nur eine einzige Nummer,
der hypnotisch hippieske Titeltrack, die
Fünfminutenmarke überschreitet. Gerade in den genannten
Genres eine weitere Besonderheit, die Kylesa und «Spiral
Shadow» zu etwas vom Spannendsten und Kreativsten,
gleichzeitig aber auch Herausfordernsten machen, was man
dieser Tage hören kann.
Kissi
Punkte:
8.8 von 10
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23.90 SFr.
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ANABIOZ - ...To Light
Black Tower Productions/Non
Stop Music
Mit Anabioz komme ich in den Genuss meiner ersten
Scheibe einer russischen Metalband. Bisher war mir
Putin´s Land eher durch zwielichte Handlungen bekannt.
Nun aber werden wir alle Zeuge eines melodischen
Viking-Death-Metal Krachers. Aus der besagten
Stilrichtung stechen vor allem zwei Bandmitglieder
hervor. Dies ist einerseits Anton «JaZzZ» der mit seinen
Growls mit Amon Amarth oder auch Manegarm mithalten
kann. Andererseits ist es Olga «Helga», die mit ihrer
opernhaften Stimme und dem Violinenpart für den
melodischen Teil verantwortlich ist. Natürlich
beherrschen auch die restlichen drei Bandmitglieder ihre
Instrumente vollauf, was sich schlussendlich zu einem
prächtigen Ganzen vereint. Nach einem fast schon
obligaten Intro gehts dann mit «Good Ale, Strong Ale»
richtig los. Der Name ist Programm. Bier her und die
Anlage bis zum Anschlag aufdrehen. Party wie es
Korpiklaani bestens zelebrieren. Es wird aber nicht nur
auf Teufel komm raus gebrettert. Wir erleben viele
Tempiwechsel (gerade bei «The river sings» oder das
nachfolgende «Brotherhearts»). Zwei Songs gibts auch
vollständig auf Kyrillisch (Song 6 und 10. Sorry, ich
kann die Titel leider nicht niederschreiben). Die Lieder
sind trotzdem genauso gut, wie die anderen, obwohl die
Sprache doch sehr speziell ist. Ich bin der Meinung, die
Russen haben bestimmt noch mehr gute Bands wie Anabioz
und hoffe sie finden den Weg ebenfalls zu uns. Für die
kalte, verschneite Jahreszeit passt jedenfalls «….To
light» perfekt. Daumen hoch!
Timo K.
Punkte:
8.8 von 10
Hier bestellen für 27.90 SFr.
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EKTOMORF - Redemption
AFM Records/Musikvertrieb
Es gibt Bands, da wäre man enttäuscht, würden sie
etwas an ihrer musikalischen Rezeptur ändern. Ac/Dc ist
so eine Band, genauso Motörhead und eben auch Ektomorf.
Auch die 8. Scheibe der ungarischen Combo um Zoltán «Fuck
You!» Farkas, «Redemption» führt den vor 15 Jahren
eingeschlagenen Weg fort. Aggressiver, von Wut
getriebener Metal mit HC-Einschlag, heruntergestimmten
Gitarren und unverkennbarer Sepultura/Soulfly-Nähe. Wie
schon die Vorgänger, begonnen bei «Hangok» (1996), über
«Destroy» (2004) und «Outcast» (2006) ist auch «Redemption»
wieder ein musikgewordener Mittelfinger, gestreckt gegen
alle, die es in den Augen von Farkas verdient haben.
«Last Fight», «God Will Cut You Down», «Cigany» oder
«Anger», sind sie dem treibenden Tribal-Groove
verpflichtet, mit welchem sich einen Namen gemacht haben
und der noch immer problemlos den Kopf zum Bangen und
die Massen zum Hüpfen und Moshen bringt. Dazu gibt es
mit «Stay Away» und «Never Should» zwei Nummern mit
Sprechgesang, was schon auf dem Vorgänger «What Doesn't
Kill Me» zu finden war. So weit also alles wie gehabt.
Ist «Redemption» also ein überflüssiges Werk?
«Mitnichten!», muss geantwortet werden, denn tatsächlich
finden sich auch einige Überraschungen. «I'm Hate» zum
Beispiel überzeugt mit schleppendem Rhythmus und düster
verzweifelter Atmosphäre. Beim reduzierten, zuerst nur
mit Akustikgitarre vorgetragenen «Sea of Misery», das
nicht wenig an Nirvana erinnert, zeigt Farkas, dass er
auch singen kann, im straighten Noise-Smasher «The One»
verbündet sich der Rumäne mit Rockglatze Danko Jones und
mit der rabiaten Rapcore-Hymne «Revolution» gelingt
Ektomorf nebenbei eine ihrer besten Nummer seit Jahren.
Nach dem eher durchschnittlichen Vorgänger gelangt
Farkas mit «Redemption» zu alter Stärke zurück und das
differenzierter und abwechslungsreicher als auch schon.
Kissi
Punkte:
8.7 von 10
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27.90 SFr.
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UNDEROATH - O (Disambiguation)
Tooth & Nail Records
Post Hardcore ist die Sparte der Amis von Underoath,
mit einem Flair für das Christliche, was die Parolen
anbelangt. Mir ist das eigentlich wurst, was die sechs
Amerikaner textlich verbreiten, solange es nicht um
Gewaltver-herrlichung und Rassimus zu tun hat, aber hier
ist ja genau das Gegenteil der Fall. Musikalisch bewegen
sich die Jungs im progressiven Fahrwasser und ja, die
Songs sind zum einen recht sperrig, aber man bringt auch
interessante Soundcollagen, für die man sich jedoch viel
Zeit nehmen muss. Hat man diese Zeit, was ja im heutigen
Alltag keine Selbstverständlichkeit mehr ist, könnte man
sich aber sicher in den einen oder anderen Song
verlieben, sofern man natürlich die
Scheuklappenmentalität ablegen kann. Also Leute, wem ein
ordentlicher Hassbrocken, der zwischendurch auch mal in
seichte Gewässer abdriftet, zusagt, muss sich mal in die
komlexe Materie von «O (DisambiGuation)» hinein
versetzen und ich kann Euch versichern, dass man da
schneller hängen bleibt, als einem lieb ist. Auf
Underoath ist Verlass, wenn es um Undergroundsound geht
und das ist heute auch nicht immer normal.
Daniel J.
Punkte:
8.7 von 10
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23.90 SFr.
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THE SHADOW THEORY - Behind The Black Veil
InsideOut Music/EMI
Vier Jahre hat der ehemalige Dead Soul Tribe Shouter
Devon Graves oder auch ehemaliger Sänger von Psychotic
Waltz, Buddy Lackey, wie er sich früher nannte,
gebraucht, um dieses klasse Album samt Band aus dem
nichts zu zaubern. Aber es hat sich gelohnt, Devon hat
sich sehr viel Zeit genommen, um die geeigneten Musiker
für seine neue Band zu finden. Und mit dem ehemaligen
Pain Of Salvation Basser Kris Gildenlöw hat er ein gutes
Händchen bewiesen, genau wie mit dem genialen Threshold
Drummer Johanne James. Des Weiteren krallte sich Devon
noch Den Complex 7 Gitarrist Arne Schuppner und zum
Schluss noch Keyboarder Demi Scott. Und wie klingt nun
The Shadow Theory? Nun, so einfach ist das nicht zu
erklären. Ich würde es grob gesagt in die Prog Metal
Ecke schieben, aber das Ganze klingt zu vielschichtig,
um es "nur" Prog Metal zu nennen. Die Einflüsse reichen
von Queen über Psychotic Waltz, Savatage bis zu eher
ruhigen Tönen à la Pendragon oder Arena. Es dürften sich
also Metalheads genauso angesprochen fühlen wie
Prog-Rock, beziehungsweise Metal Fans. Jeder einzelne
Song lebt von guten Melodien, klasse Chören und harten
Gitarren wie auch tollen Keyboards. Das Ganze ist
textlich ein Konzeptalbum, das irgendwie von jemanden
handelt, der Alpträume hat und irgendwie die Realität
vom Träumen nicht mehr unterscheiden kann und das Ganze
vermischt. Dies ist aber nur eine grobe Erklärung.
Musikalisch hört man hier fünf wirkliche Könner ihres
Fachs, die eine wunderbare, auf sehr hohem Niveau
angesiedelte Leitung vollbracht haben. Ich denke, dass
Liebhaber von Savatage, King Diamond, Psychotic Waltz
und eben auch Pendragon sich dieses
überdurchschnittliche Werk unbedingt zulegen sollten.
Auch Ihr werdet nach einigen Durchläufen voll überzeugt
von Devon Graves und seinen Mitstreitern sein.
Crazy Beat
Punkte:
8.7 von 10
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27.90 SFr.
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ESKEYPE - Legacy Of Truth
Eigenvertrieb
Das Wallis, ein langes Tal, beidseitig von ziemlich
hohen Bergen umgeben. Aus diesem Tal, genauer aus Sion,
stammen die Jungs von Eskeype. Keine Ahnung, wie man den
Namen genau ausspricht und auch nicht was er zu bedeuten
hat. Es ist ein schweres Unterfangen im Netz Infos über
die Band zu erhalten. Auf dem Infoblatt, welches der CD
beiliegt, ist auch nur eine Kurz-Biografie der Combo zu
finden. Die Band existiert seit gut fünf Jahren und hat
auch schon einige Liveauftritte absolviert. 2008
erschien eine EP und jetzt zwei Jahre später haben sie
eine komplette Langrille eingespielt. Ich muss sagen,
echt stark das Teil. Die Helvetier spielen progressiven
Death Metal. Es ist absolut keine leichte Kost, die
einem da serviert wird. Das beginnt schon beim Intro,
welches ganz zart und ruhig klassisch mit Klavier daher
kommt. Was dann über die Gesamtlänge von dreizehn
Stücken gezockt wird, ist die höhere Schule des Death
Metals. Die Band, bestehend aus Nico M.(v), Dario(d),
Valentin (g), Djoule (g) und Nico C.(b) weiss ihre
Instrumente zu bedienen. Da kommen zarte Klänge zum
Vorschein, um danach in zähflüssige, schwere und in
erster Linie tiefe Riffs zu verfallen. Die brechen einem
ohne Gnade und Vorwarnung die Nackenwirbel. Die
Doublebass Drum hämmert die Beats raus, als gäbe es kein
Morgen. Die Gitarren wechseln sich ab zwischen schnellem
und schleppendem Spiel. Sie vergessen aber nie die
Melodie. Was die Vocals betrifft, kann Nico ein sehr
variables Organ sein Eigen nennen. Seine Stimme passt
sich hervorragend den Tracks und der jeweiligen Stimmung
an. Die schweren Lavabrecher wechseln sich mit
treibenden Headbangern ab. Immer wieder aufgelockert
durch klassische Instrumentierung mit Klavier oder
Streichern. Ich kann das Album wirklich nur empfehlen.
Gerade Musikliebhaber, die gerne mal nicht Alltägliches
hören wollen, sollten sich «Legacy Of Truth» unbedingt
zu Gemüte führen.
André G.
Punkte:
8.7 von 10
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FREI.WILD - Gegengift
Rookies&Kings/Musikvertrieb
Frei.Wild auf rundem Silber, gepresst zum Siebten.
2009 war ja das absolute Jahr der Südtiroler. Sie waren
überall dabei, sogar auf Wacken. Chartspositionen mit
der CD und die Tour praktisch ausverkauft! Sie sind auch
für mich die einzigen legitimen Onkelz Nachfolger. Auch
auf «Gegengift» gehen sie konsequent den eingeschlagenen
Weg weiter. Mit simplem, eingängigem Rock deutscher
Machart rocken sie die Gehörgänge. Textlich bieten sie
erneut den absolut herrlichen Pathos. Onkelz Hasser
werden auch hier mit dem Hassen weiter machen, Liebhaber
des Stils kriegen auf jeden Fall wieder glänzende Augen.
Die Band spielt ihre Instrumente mit Freude und Hingabe,
das merkt man. Die Lieder leben auch stark von Philip
Burgers leicht angerauter Stimme, die ihren Stempel auf
jede Kreation drückt. Die Songs gehen gut ins Ohr,
bieten von heftigen Rocknummern über partytauglichen
Krachern mit Oi oder auch leichtem Ska-Einschlag bis hin
zur Semi-Ballade alles, was sich das Fan Herz wünscht.
Mir fehlen bloss etwas die Ohrwürmer der Vergangenheit,
aber es hat durchaus Songs auf «Gegengift», die live
zünden und die Kehlen zum Mitsingen bringen werden. Was
die Texte angeht, hat es Autobiografisches «Unser Wille,
Unser Weg», Sozialkritisches, in dem sie sich von der
Gewalt distanzieren bei «Altes Neues Leben». Die
Semi-Ballade «Die Zeit vergeht» kommt so richtig für das
Gemüt daher, oder auch die obligate Ode an die Heimat
mit dem Titel «Wahre Werte». Also auch auf der Seite der
Kompositionen bleibt alles beim Alten. Es ist klar, dass
in der Stil Richtung musikalisch wie textlich die
Grenzen doch recht klar und eng gesteckt sind, aber die
Südtiroler machen das Beste draus und geben dem Jahr
2010 genau zum Schluss noch den Tritt in den
Allerwertesten hinüber ins neue Jahr.
André G.
Punkte:
8.6 von 10
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29.90 SFr.
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CREMATORY – Black Pearls (Best Of) (2 CDs + DVD)
Massacre Records/Musikvertrieb
Es war schlussendlich nur eine Frage der Zeit, bis
das Krematorium eine aktuellere Best Of veröffentlichen
würde – „Remind“ kann man nicht wirklich dazu zählen,
und die „Early Years“ sind, nomen est omen, Stücken ganz
alten Datums gewidmet. Gut, Zeit also, auch dem neueren
Schaffen Tribut zu zollen. Und wie es auch beim Kochen
ist: Die Mischung macht’s. Das dürften sich die Jungs
und das Mädel aus den deutschen Landen gedacht haben,
und man darf davon ausgehen, dass sie selbst die Hände
bei dieser Best Of im Spiel hatten – eine lieblose,
profitorientierte Machenschaft hätte definitiv anders
ausgesehen, und eben auch dieser Umstand ist ein
Pluspunkt wert. Die Reise geht weit zurück in die
Vergangenheit, nämlich zum allerersten ‚richtigen’
Output „Transmigration“ aus dem Jahre 1993 mit „Deformity“,
streift dabei alle LPs und landet schliesslich beim
neuesten Langeisen namens „Infinity“ aus dem langsam
dahinscheidenden Jahre 2010 mit dem Titeltrack, „Sense
Of Time“ und dem Depeche Mode-Cover „Black Celebration“.
Wenn wir schon beim Thema sind: Auch die eigene
Interpretation des Sisters Of Mercy-Klassikers „Temple
Of Love“ ist hier zu finden. Wirklich mindestens ein
Track aus jeder Schaffensperiode vermittelt ein gutes
Gefühl für das Schaffen der Deutschen, wenngleich auch
die Anordnung vielleicht manchmal hätte überdenkt werden
sollen, aber das ist Haarspalterei. Etwas Interessantes
bietet diese Best Of allerdings noch: Nämlich die DVD,
auf welcher sich alle Videoclips der Bandgeschichte,
zwei Live-Aufnahmen vom Wacken Open Air und M’Era Luna
sowie Backstage-Aufnahmen und private Videos befinden –
definitiv value for money, wie man so schön sagt. Leider
lag besagte DVD nicht zum Rezensieren vor, deswegen wird
„Black Pearls“ nicht ganz so hoch eingestuft, wie es das
Paket vermutlich verdient hätte (die Qualität der
Live-Aufnahmen wären da ein ausschlaggebender Punkt
gewesen), aber auch schon so lässt sich konstatieren: Es
gibt nur wenige Best Ofs, die diesen Namen auch verdient
haben und die es wert sind, gekauft zu werden – „Black
Pearls“ ist effektiv eine davon!
Toby S.
Punkte:
keine Wertung
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39.90 SFr.
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DRAGONFORCE - Twilight Dementia
Spinefarm Records/Universal
Mit Twilight Dementia melden sich die zur Zeit ohne
Sänger agierenden Engländer eindrücklich ins Rampenlicht
zurück. Das Live-Album hat alles, was ein gutes
Live-Dokument ausmacht: Mit viel Power vorgetragene
Songs, Publikums-Stimmung und ein Sänger, der munter
seine Fans als «Motherfuckers» und «Assholes»
bezeichnet, und damit das Letzte aus ihnen rausholt.
Sänger ZP Theart empfiehlt sich hier als toller
Unterhalter, auch wenn seine Gesangsleistung im
Angesicht seiner unfassbaren Mitmusiker ein wenig
untergeht. Denn was die beiden Gitarristen Herman Li und
Sam Totman zusammen mit Keyboarder Dave Mackintosh aus
ihren Instrumenten zaubern, ist ganz grosses Kino.
Oberflächliche Zuhörer werden es als reines Gefrickel
abstrafen. Wer aber genau zuhört, entdeckt eine
Virtuosität, die sich immer an Melodien orientiert und
nie in reinem Geschredder mündet. Und wenn die drei
mitten in «Reason To Live» plötzlich einen Tango
anspielen, sollten selbst die grössten Kritiker
verstummen. Twilight Dementia zeigt DragonForce in
Höchstform. Toll auch, dass der Humor der Band bei den
Ansagen gut zur Geltung kommt. Auch das Booklet zieht
diesbezüglich mit und bietet neben einer langen
Equipment-Liste auch eine Abschätzung über die auf der
Ultra Beatdown konsumierten Getränke und der gerissenen
Gitarren- und Basssaiten. Alle vier bisherigen Alben
wurden auf dieser CD berücksichtigt. Wer den Power Metal
laut, roh und schnell mag, der kriegt hier die
Blaupause. Ich bin selbst überrascht, dass ich bei
diesem wahnsinnigen Durchschnittstempo bis zum finalen «Throuth
The Fire And Flames» durchhalte. Hoffen wir, dass
DragonForce einen würdigen Nachfolger am Mikrofon finden
und noch manchen Live-Auftritt, wie den hier
dokumentierten, spielen werden.
Roger W.
Punkte:
keine Wertung
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27.90 SFr.
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MICHAEL BORMANN - D-i-f-f-e-r-e-n-t
AOR
Heaven/Non
Stop Music
Mister Bormann ist seit vielen Jahren eine Grösse in
der Deutschen Melodic Szene. Ob mit Letter X, Jaded
Heart oder einem der zahlreichen Projekte, bei denen er
mitmischte, mit seiner Stimme und seinen Songwriter
Qualitäten war er schon für viele exzellente Outputs
(mit) verantwortlich. Nun, sein bereits viertes
Soloalbum nennt er «Different». Dieser Titel lässt
nichts Gutes erahnen. Hat der gute Michael etwa auf
Death Metal umgestellt? Zum Glück nicht, es kann
Entwarnung gegeben werden. Die Vielschichtigkeit der
Songs führte zum Albumtitel. Mr. Bormann hat Tracks
verfasst, die zwischen knackigem Hardrock,
Akkustiknummern und Balladen ein breites Spektrum
abdecken. Mit «Life Is A Miracle» und «To The Top»
stehen gleich zwei eingängige Rocker mit coolen
Hooklines am Anfang der Scheibe. Danach gibts diverse
Songs, die im softeren Bereich angesiedelt sind, aber
praktisch nie ins schnulzige abdriften. Mit «Breathless»
folgt in der Mitte dann der dritte und letzte und
ebenfalls grossartige «harte» Titel. Danach wirds
nochmals gemächlicher. Erst der zwölfte und letzte Song
«Was mir fehlt» will mir einfach nicht so gefallen. Eine
Ballade in Deutsch gesungen klingt einfach zu sehr nach
Schlager. Die Ausnahme ist und bleibt Doro. Doch ob beim
Hardrock Material, wie auch bei den Balladen, M. Bormann
hat eine der besten Stimmen der Szene überhaupt. Mit
viel Power und Frische veredelt er jeden Song, auch die
schwächeren. Ein weiterer Punkt der grössten Respekt
verdient, ist die Tatsache, dass Michael das Album
praktisch im Alleingang fabriziert hat. Nebst dem
Songwriting war er auch für die Produktion und für fast
die gesamte Instrumentalisierung zuständig. Melodic /
AOR / Hardrock Fans können bei Bormann auch dieses Mal
bedenkenlos zugreifen.
Chris C.
Punkte: 8.5 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 23.90 SFr.
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GOTTHARD - Best Of Ballads (Part 2)
G. Records/Musikvertrieb
Normalerweise wäre es für alle Gotthard Fans eine
natürlich schöne Sache gewesen, ein "neues" Album von
ihren Lieblingen erstehen zu können. Leider ist der
Anlass aber keineswegs von Freude, sondern eher von
Tränen und Verzweiflung begleitet. Der unfassbare wie
sinnlose Unfalltod von Sänger Steve Lee hat anfangs
Oktober unsere Nation bewegt, wie schon lange nicht(s)
mehr davor. Der Schock und die Anteilnahme der
Öffentlichkeit an diesem furchtbaren Unglück waren gross
und es wird lange dauern, bis die Endgültigkeit dieser
Tatsache verarbeitet ist. Somit ist diese CD kurz vor
Weihnachten für viele Leute eine sehr emotionale
Angelegenheit, denn nebst dem Zusammentragen weiterer
Balladen nach der ersten Compilation von 2002,
beinhaltet «Best Of Ballads - Part 2» mit «What I Am»,
der Piano-Version von «Have A Little Faith» und «Falling»
die letzten Songs mit dem Aufkleber "Previously
unreleased". Danach wird es nun keine neuen Studio-Songs
mit der genialen Stimme von Steve Lee mehr geben und das
im Frühling 2011 erscheinende Live-Album vom
Juli-Konzert in Lugano wird zum Vermächtnis von Gotthard
werden. Ob überhaupt und in welcher Form es mit den
restlichen Bandmitgliedern weiter gehen wird, steht noch
in den Sternen. Mit der Musik wird das Andenken an den
genialen Sänger und nie abgehobenen Menschenfreund
jedoch auf ewig weiter leben. Dass mit «Heaven» und «On
Life One Soul» zwei Tracks der ersten Ballads-CD
nochmals verwendet wurden, wird kein Hindernis auf dem
Weg zur nächsten Nummer 1 in den Charts sein. Und auch
wenn es hart klingt, aber im Angesicht des nahenden
Aids-Todes brachte es der ebenfalls unvergessene Queen
Sängers Freddie Mercury auf den Punkt: "The show must go
on"! Thank you for the music Steve..., we'll miss you
forever!
Rockslave
Punkte:
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KATERGON - Endless Life EP
Dirty&Weird Music/Non
Stop Music
Schweizer Metalbands gibt es wie Sand am Meer und
trotzdem schaffen die Wenigstens den Schritt nach ganz
oben. Katergon aus Biel wollen mit ihrer EP Endless Life
sicherlich Aufsehen erregen, aber den Mainstream-Erfolg
suchen sie damit bestimmt nicht. Die vier Musiker
spielen eine Art Post/Doom Metal gepaart mit Noise
Elementen. Die knapp 20minütige EP ist trotz kurzer
Spielzeit kein leicht verdaubarer Stoff. Die
schleppende, schläfrige Doomlandschaft dominiert und
wird mit passend stoned-klingender Stimme unterstützt.
Die Post-Metal Anteile geben der EP die nötige
Atmosphäre, obwohl teilweise ein Gefühl von Monotonität
nicht abzustreiten ist. Technisch gibt es kaum was zu
rütteln, die Herren verstehen ihr Handwerk und werden
mit dem baldfolgenden ersten Album sicherlich ihre
Freunde finden. Musik für Jedermann machen Katergon
nicht, aber für nach einem stressigen Arbeitstag ist
Endless Life genau das Richtige.
Yannick S.
Punkte: keine Wertung
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und bestellen für 14.90 SFr.
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KOREA - The Delirium Suite
ViciSolum Productions
Die Schweden haben ihren Schwermutsgott bereits im
Namen Katatonia gefunden. Korea sind sowas wie der
kleine Engel, des Gottes. Noch nicht so bekannt, noch
nicht so gut und vor allem noch nicht so reif wie
Katatonia, dafür ist der Potentialtopf geragelt voll.
Mit ihrem zweiten Album The Delirium Suite servieren die
Schweden ein sehr schön anzuhörendes Alternative-Werk.
Michael Ehrnsten's Stimme ist gefühlvoll und legt den
Grundstein für das schwermütig, aber dennoch
kraftreflektiernde Schaffen. The Delirium Suite wirkt
offener als Katatonia's neuste Alben, der Hörer bekommt
die Modernität zu spüren und versinkt nicht im
Melodienschlamm. Sehr emotional und vorsichtig tastet
sich jeder Song an ein Refrain-Inferno, dass explosiver
nicht sein könnte. Die harmonisch-melancholischen Klänge
sind von atemberaubender Schönheit. Die Problemzone bei
The Delirium Suite liegt aber beim Einfallsreichtum,
denn anstatt immer wieder neue Melodien, neue Refrains
oder neue Riffs auszupacken, ähnelt sich jeder Song
stark. Hier wird noch einiges verschenkt, trotzdem ist
das Potential der Schweden riesig und weil sich
grundsätzlich nur positive Punkte von Track zu Track
ähneln, ist dies auch nur bedingt negativ zu bewerten.
Technisch hervorragende Musiker, traumhafte Melodien und
gewaltige Emotionseruptionen verhelfen Korea zu einem
erneut starken Auftritt. Wenn jetzt noch ein wenig an
Eigenständigkeit und Abwechslung geschliffen wird,
können wir uns auf einen zweiten Schwermutsgott aus
Schweden freuen.
Yannick S.
Punkte: 8.2 von 10
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27.90 SFr.
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VEGA - Kiss Of Life
Frontiers Records/Musikvertrieb
AOR vom Feinsten serviert uns hier die neue Truppe
um den ehemalige Kick Sänger Nick Workman, und anders
als seine vorherige Band gehen VEGA weit weniger
experimentierfreudig und somit traditioneller ans Werk,
was wohl nicht zuletzt am Songwriting der umtriebigen
Zwillinge Tom (g) und James Martin (keys) liegt, die
schon für Rockgrössen wie House Of Lords oder Joe Lynn
Turner als Komponisten tätig waren. Mal härter («Hearts
Of Glass»), mal etwas gemässigter («Kiss Of Life»)
führen uns Vega gekonnt vor, wie man melodischen Rock
relativ keyboardlastig zelebrieren kann, ohne gleich in
süsslich - kitschige Gefilde abzudriften. Diesbezüglich
hat sich das Mitwirken von Tontechniker John Greatwood
und Produzent (sowie Pink Cream 69 Basser) Dennis Ward
als absoluter Glücksgriff erwiesen, der Sound ist
druckvoll, basslastig und dennoch glasklar, jedes
einzelne Instrument hat seinen akustischen Logenplatz,
diese CD ist für jeden AOR-Freund ein absoluter
Ohrgasmus! Extrem melodisch, zuweilen etwas pompös
(SOS), und durch eine hervorragende Gesangsleistung von
Nick Workman veredelt, lädt diese hitverdächtige Scheibe
zum Träumen ein, ohne dabei auf die sichere Karte der
radiotauglichen Weichspülerei zu setzen. In dieser
Hinsicht hinkt der im Netz häufig vertretene Vergleich
mit Bon Jovi meiner Meinung nach ganz gewaltig, denn
dermassen poppig, verzerrerfrei und rein auf Airplay
ausgerichtet wie die Megaseller aus Übersee sind VEGA
mitnichten, hierzu sind sie schlicht zu hart und zu
anspruchsvoll. Wenn schon verglichen werden muss, dann
schon eher mit Journey auf einer etwas härteren Schiene.
Im durchgehend positiven Gesamteindruck fällt als
einziger Song «Too Young For Wings» etwas ab, da diese
Ballade im Vergleich zum Rest dann doch etwas zu lahm
ausgefallen ist. Das ist dann jene Kategorie von
Nummern, bei denen der Schreiberling zuerst aufs Klo -
und dann an den Kühlschrank geht. Im direkten Vergleich
dazu versprüht die Halbballade «Headlights» dagegen
sogar authentische Dream Theater Vibes, die an jene
Zeiten erinnern, als diese guten, melodischen
Kompositionen noch mehr Beachtung schenkten als der
reinen Vorführung der eigenen technischen Fertigkeiten.
Kurz und gut: Wer auf guten, soliden AOR steht, kann
hier bedenkenlos zugreifen. «Kiss Of Life» von Vega ist
für mich ganz klar ein Highlight im ausklingenden, für
die Rock- und Metalszene leider sehr düsteren Jahr 2010!
Mirko B.
Punkte: 8.1 von 10
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und bestellen für 27.90 SFr.
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THE SORROW - The Sorrow
Drakkar
Entertainment/Musikvertrieb
Von The Sorrow noch als Newcomer zu sprechen wäre
wahrlich von vorgestern. In Windeseile haben sich die
Österreicher seit 2005 vom Geheimtipp, mit «Blessing
From A Blackened Sky» 2007 zur vielversprechenden
Neuentdeckung und mit «Origin Of The Storm» (2009) zu
einer zwar noch jungen, aber doch schon festen Grösse im
europäischen Metalcore gemausert, welche dank
Schlagseite gen Melodic Death Metal auch
genre-übergreifend Anerkennung erhält. Alles andere als
ein Bremser dieser steilen Karriere ist auch der
selbstbetitelte neue und somit schon vierte Streich
unserer alpinen Nachbarn. «The Sorrow» ist The Sorrow
pur und schon an der Einstiegs-Hymne «Afflictions» zeigt
sich, warum diese Band mehr Beachtung verdient als das
Gros ihrer stilistischen Kollegen. The Sorrow verstehen
es, Härte, Melodie und Emotion mit einer Intensität zu
vereinen, die einen auch als eher genrefernen Hörer
umhaut. Egal ob in «Weight of the World», «Suffering
Quotes» oder «Heart of a Lion», so sicher wie der Fünfer
mit knatternden Gitarren und Doublebass-Attacken auf die
Zwölf haut, so sicher folgt irgendwann im Song die
Auflösung in eine erhabene, amerikaneske Melodie, sei es
durch den typischen Gesang von Fronter Mätze Schlegel
oder kluge Gitarrenlicks von ebenjenem oder seinem
Klampfenkollege Andi Mäser. Dazu kommen melancholisch
Düsternummern der Sorte «Farewells», groovende
Moshpit-Garanten wie «Paragon in Charity» oder «Facing
the End» oder HC-lastiges à la «Draped in Misery». Zwar
hätte man sich bei 13 Nummern die schon genannte
Auflösung in die doch recht ähnlichen cleanen
Gesangsparts (im Gegensatz zu den abwechslungsreichen
harten Passagen) das eine oder andere Mal durchaus
sparen können, doch Fans der Truppe wird dies kaum etwas
ausmachen. «The Sorrow» ist, wer hätte es gedacht, eben
The Sorrow.
Kissi
Punkte: 8.0 von 10
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SEARCHING FOR CALM - Celestial Greetings
Mystic
Production
Polen ist normalerweise bekannt für extremen Metal.
Unzählige Death- und Blackmetal-Kapellen stammen aus
diesem Land. Searching For Calm sind alles Andere als
extremer Metal. Extrem sind die Polen nur wenn es darum
geht, verschiedenste Genre miteinander zu vermischen.
Celestial Greetings kann man nicht schubladisieren, im
Minutentakt ändern sich die Stilmittel und auch die
dazugehörigen Emotionen. Searching For Calm machen den
Hörer absichtlich nervös, beruhigen und lassen ihn nicht
völlig entspannen. In der Rockszene ist Searching For
Calm am Ehesten mit The Mars Volta zu vergleichen. Mit
Metal hat das Ganze aber überhaupt nichts zu tun. Die
fünf Polen sind nur schwer erträglich, dies machen sie
aber mit voller Absicht, denn ihre Musik ist nicht nur
schwer zu definieren, sie harmoniert auch nicht wie
gewöhnlich. Unpassende Takte, unplatzierte Melodien oder
völlig aus der Luft gegriffene Stimmungsschwankungen
machen Celestial Greetings zu einem Kunstwerk
unkonventioneller Rockmusik. Die instabilen Klangwelten
drohen mit jeder Sekunde in sich zu stürzen und der
Hörer findet auch nach mehrmaligen hören keinen Weg
diese Welt zu erforschen. Celestial Greetings ist ein
sehr schwierges Werk, in vielen Momenten sehr schön
anzuhören und manchmal einfach nur völlig gespenstisch.
Wer sich von allen ohrwurmlastigen 08/15 Bands abgrenzen
und in völlig ungewohnte Gefilde eintreten möchte, der
hat mit Searching For Calm einen neuen Kumpel gefunden.
Yannick S.
Punkte: 8.0 von 10
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29.90 SFr.
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EVOCATION - Apocalyptic
Cyclone Empire/Non
Stop Music
Über 10 Jahre kein Lebenszeichen und dann seit 2007
gleich komplette Albumveröffentlichungen. Hut ab! Da
scheint es jemand wissen zu wollen. Eins wie so oft
vorne weg. Stiländerungen, Innovationen und Anpassungen
findet man auch auf «Apocalyptic» zum Glück keine.
Erneut wird die fette Old-School-Keule geschwungen, auch
wenn der Begriff Old-School oder «Alte Schule» schon
mehr als abgegriffen ist. Uptemporiffs, Doublebass,
typische grossartige schwedische Melodien am Fliessband
plus das sehr angenehme, passende Kreischorgan von
Thomas Josefsson. Natürlich kommen mir immer noch
Vergleiche mit anderen Bands wie Entombed (Left Hand
Path-Phase), Dismember, Grave und At The Gates in den
Sinn. Aber glücklicherweise kopieren Evocation nicht
einfach ihre Mitstreiter, sondern verpacken die
Trademarks ihres Landes in ein eigenes, neues
Soundgewand. Episch, kraftvoll und mächtig sind wohl die
Attribute die den Nagel auf den Kopf treffen. Bestimmte
Songs hervor zu heben wäre wie «Eulen nach Athen»
tragen. Die Qualität des Songwritings und der
Arrangements sind durch die Bank über dem oberen
Durchschnitt. Für Liebhaber des besagten Death Metal
Stiles und für alle Freunde der Vorgängeralben besteht
hier sicherlich Kaufpflicht. Aber auch der breiteren
Masse der Metalfans sei dieses Album wärmstens
empfohlen.
Ralf W.G.
Punkte: 8.0 von 10
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27.90 SFr.
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PURE INC. - IV
Brownsville Records/Irascible
Es ist kein leichtes Unterfangen und womöglich
irreführend, gerade nach der geilen Z7 Live-Scheibe
«Live At Z7 (The 5 Years Anniversary Show)» eine
Studio-CD anzuhören, doch es handelt sich hier
schliesslich um neues Material der Basler
Vorzeige-Rocker. Wie der Titel schon verrät, ist es der
mittlerweile vierte Release, der das Licht der Welt
erblickt hat. Als 2004 das gleichnamige Debüt heraus
kam, rückte endlich eine neue Schweizer Rockband nach,
die offensichtlich fähig war, dem "ewigen" Dreigestirn
mit Krokus, Gotthard und Shakra ernsthaft Paroli bieten
zu können. Was das Power-Quartett da auf die Matte
legte, klang nicht nur auf der CD geil, nein..., auf der
Bühne sogar noch heftiger! Unzählige Konzerte
untermauerten diesen Eindruck und Sänger Gianni Pontillo
wurde bald einmal als zweiter Steve Lee herum gereicht.
Was damals noch schmeichelhaft gewesen sein mag, sollte
ein paar Jahre später eine ganz andere Dimension
annehmen. Pure Inc. liess das seinerzeit jedoch ziemlich
kalt und so zogen sie ihr Ding auch mit den beiden
Nachfolge-Alben «A News Day Dawn» (2006) und «Parasites
And Worms» (2008) durch. Grössere Erfolge sollten sich
in der Zelt dann allerdings nicht wie gewünscht
einstellen und als Gianni wegen Stimmband-Problemen gar
unters Messer musste, kam das Ganze etwas ins Stocken.
In dieser Zeit musste für (den) Gentman auch ein neuer
Bassist gefunden und integriert werden. Ueli "Hoffi"
Hofstetter konnte diese Lücke ab dem Vorgänger-Album von
«IV» füllen und liess Pure Inc. so wieder durchstarten.
Die Sound-Rezeptur, bestehend aus satten Groovern und
sich melodisch aufbauenden Rockern und der einen oder
anderen Ballade ist immer noch das Markenzeichen der
Basler Combo. Gleichzeitig liegt hier der Hund der
Kritik(er) begraben, dass man sich wenig bis gar nicht
weiter entwickelt hat. «Fading To Gray», «My Riverbed»
oder «Diary Of A Suicidal Man (Open Road)» zeigen
allerdings, dass dem nicht so ist und warum, um das
Thema jetzt abschliessend zu behandeln, der allfällige
Nachfolger von Steve Lee (R.I.P.) nicht Gianni Pontillo
heisst. Dafür sind die Songs von «IV» zu gut und trotz
dem roten Faden insgesamt am abwechslungsreichsten
ausgefallen. Der brettharte Hidden-Track am Schluss ist
zum Beispiel ein weiterer Beweis dafür sowie
gleichzeitig Wasser auf die Mühle derjeniger Skeptiker,
die Herrn Pontillo's Zweit-Combo The Order mehr Kredit
einräumen. Darum erstmal vorurteilslos bei «IV»
reinhören und sich dann selber ein Bild davon machen.
Rockslave
Punkte: 8.0 von 10
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MIRROR OF DECEPTION – A Smouldering Fire (2 CDs)
Cyclone Empire/Non
Stop Music
Die Zeit vergeht rasend schnell, das wissen wir
alle, und so geschieht es, dass Mirror Of Decepion schon
seit 20 Jahren die Doom-Welt beehren. Ihr
Jubiläums-Album kommt daher auch mit zwei Scheiben
daher, die erste beinhaltet komplett neues Material,
während die zweite seltene Tracks, neu aufgenommene
Demos und Songs enthält, welche bisher nur auf Vinyl
erhältlich waren. Leider liegt zur Rezension lediglich
die CD mit den neuen Songs vor, aber rein von der
Inhaltsangabe lässt sich sagen, dass sich die
Kompilation sehr interessant anhört. Okay, was haben wir
denn vor uns? Ein verdammt schönes Cover, geile Songs,
welche in Richtung neuere Candlemass tendieren, mehr als
nur fähige Musiker und einen Sänger, der eine angenehme
Stimmfarbe sein Eigen nennt – wenn er allerdings
anfängt, rockiger zu singen beziehungsweise zu einem
Schreigesang wechselt, bekommt der Song eine komplett
neue Atmosphäre und man bekommt unweigerlich eine
Gänsehaut. 3 Instrumentals teilen die CD in bestimmte
Abschnitte („Heroes Of The Atom Age“, „December“ und „Leguano“)
und das deutsche Lied „Lauernder Schmerz“ sorgen für
Abwechslung, so dass man „A Smouldering Fire“ gut an
einem Stück anhören kann. Der Titel könnte so ausgelegt
werden, dass selbst nach all den Jahren und nunmehr 4
LPs sowie zahlreichen EPs, Demos und Splits das Feuer
der Band nach wie vor am Lodern ist, quasi wie ein vor
sich hin glühendes Feuer in einer düsteren Welt voller
Dunkelheit. Die Drums klingen zwar ab und an ein wenig
scheppernd, und die Vocals zittern stellenweise und
treffen vielleicht nicht immer ganz sauber den Ton, doch
im Anbetracht der grossartigen Atmosphäre und der
glaubwürdig dargebotenen Songs mag man dies
verschmerzen. Unbedingt anhören, wenn man echt guten und
nicht überlangen Doom Metal hören will! Warum allerdings
nur eine Scheibe zur Rezension bekamen und dies, obwohl
das Release-Datum Mitte Oktober gewesen ist, entzieht
sich meiner Kenntnisse.
Toby S.
Punkte:
8.0 von 10
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29.90 SFr.
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KHOMA - A Final Storm
Selective Notes
Die schwedischen Alternative-Metaller Khoma bringen
mit «A Final Storm» bereits ihr drittes Werk auf den
Markt. Trotz vielen guten Kritiken blieben Khoma für
mich bis vor Kurzem unbekannt. Eigentlich absolut
unerklärlich, denn ihr schwermütiger,
ambientangehauchter Alternative-Rock/Metal ist sehr
schön anzuhören. Das die Schweden nebst der Traurigkeit,
die vor allem von den Melodien und der Stimme des
Sängers ausgehen, auch sehr oft mit Härte arbeiten,
machen «A Final Storm» noch hörenswerter. Der rote Faden
der Klangwelten ist und bleibt aber die Schwermut. Die
postrockähnliche Stimmung ist perfekt für die kalten
Wintertage geeignet. Das dynamisch-harte Gewand mit
vielen schönen melodischen Spielereien wird mit einer
wunderbaren klaren Stimme umgeben, die in seiner
Reinheit nur sehr selten so zum Vorschein kommt, wie bei
A Final Storm. Trotz aller Traurigkeit in den Melodien
wird man viel mehr zum Nachdenken, als zum Weinen
angeregt. Den positiven Emotionen gehört die Oberhand
und Khoma versuchen nicht depressive Stimmungen zu
verbreiten. Die Ambient-Passagen lassen eine mysteriöse
Spur in der Soundlandschaft. Die Schweden füllen den
Hörer mit Leben, mit Kraft und zeigen, dass auch moderne
Musik sehr wohl Emotionen auslösen kann. Es lohnt sich
also gerade jetzt ein Ohr von «A Final Storm» zu nehmen.
Yannick S.
Punkte:
8.0 von 10
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27.90 SFr.
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OMEGA - Rhapsody
Edel
Mein erster Gedanke war gleich..., sind das etwa die
Omega..., die aus Ungarn? Yüp..., Volltreffer! Gegründet
wurde die Band 1962 (man stelle sich das mal vor!) und
im gleichen Jahr fand auch der erste offizielle Auftritt
statt. Wie so oft in der Zeit, wurden damals
Cover-Versionen bekannterer Bands gezockt und so hiess
die erste Omega-Single von 1966 «Paint It Black», im
Original natürlich von den Rolling Stones. Stilistisch
demnach in der Beat-Ecke angesiedelt, mit
anschliessender Ausrichtung Rock und Progressive Rock
bis später hin mal zu New Wave und Space Rock wurden
einige Platten eingespielt und ansehnliche Erfolge
erzielt. Der Grundstein dafür war, dass die ursprünglich
in ugarisch aufgenommenen Scheiben in einer englischen
Version nachgelegt und dabei teils noch anders als das
Original zusammen gestellt wurden. So schafften sich
Omega als Ost-Band einen guten Ruf im Westen und
heimsten so einige Goldscheiben dafür ein. War der Sound
früher eher gitarrenorientiert, fanden zunehmend
Synthesizer-Sounds Einzug. In den 70ern wurden aber auch
schon klassische Orchester miteinbezogen und somit wurde
die Verschmelzung von Klassik und Rock (ausgehend von
Deep Purple's «Concerto for Group and Orchstestra» von
1969) nicht erst viel später von Metallica oder den
Scorpions "erfunden". Anfangs der 80er kam der deutsche
Star-Producer Frank Farian (Boney M.) ins Spiel und
verschaffte der Band einen Deal bei WEA, wo dann das
zehnte Album «Az Arc» erschien, das ursprünglich mal den
Titel «Working» trug, dann aber neu eingespielt wurde.
Danach wollte man Omega noch stärker in der Synthie-Ecke
platzieren, was diese dann aber nicht goutierten und
sich ab da von Veröffentlichungen mit englischen Texten
distanzierten. In der vergangenen Zeit bis heute
erschienen noch ein paar Alben (offiziell in Ungarn) und
es wurden immer wieder Konzerte zu den jeweiligen
Jubiläen abgehalten. Seit 1992 wird der ganze
Backkatalog auf CD veröffentlicht und 1994 spielten
Omega im Budapester Népstadion vor satten 70'000 Fans!!
Die vorliegende CD mit dem Titel «Rhapsody» ist der
erste Release einer Trilogie im Hinblick auf das
50-jährige (!) Bandjubiläum von 2012 und beinhaltet alte
Songs (teils mit fast 40 Jahren auf dem Buckel), neu
eingespielt und allesamt wiederum mit einem klassischen
Orchester arrangiert. Dabei wechseln sich die total 18
Songs mit ungarischen und englischen Lyrics gleichmässig
ab. Wer sich fast 70 Minuten synthiegetränkten (Hard-)
Rock mit der Top-Stimme von János Kóbor und opulenten
Orchester-Parts vorstellen kann, wird hier voll auf
seine Kosten kommen. Die zeitgemässe, transparente
Produktion, die manchmal etwas nach The Alan Parson's
Projekt klingt, sollten sich demnach auch die Progger
unter Euch mal anhören und bei Gefallen die
nächstfolgenden Scheiben von 2011 und 2012 nicht
verpassen!
Rockslave
Punkte:
keine Wertung
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27.90 SFr.
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THE QUIREBOYS - Live In London
Global Music/Musikvertrieb
Die «Live & Loud Collection» von Global Music bietet
immer wieder tolle «Schmankerln» für den geneigten Hard
Rock-Anhänger. Nach Twisted Sister, Murderdolls oder
Therapy? (u.a.) hat man nun auch in die Schatzkiste der
Quireboys gegriffen und eine CD/DVD eines ihrer
zahlreichen Live-Mitschnitte herausgebracht. Etwas
komisch erscheint das ganze auf den ersten Blick, da ein
Konzert im Marquee Club in London aus 2004 angekündigt
wird, aber schon ein Blick auf die Tracklist am Cover
zeigt, dass die gleichen Songs schon 2002 - in einer
anderen Reihenfolge zwar - auf «100% Live»
veröffentlicht wurden. Naja, darüber kann man
hinwegsehen, da man der CD als Bonus ja die DVD
beiliegt. Welche einen weiteren Beweis liefert, dass man
sich etwas im Datum vertan hat. Das dargebotene Konzert
stellt nämlich den Abschluss der 2002er Monsters Of Rock
Tour mit Alice Cooper u.a. dar. Also, verschliessen wir
wirklich mal die Augen vor dem kleinen
Datums-Ausrutscher, vor allem da wir somit eine der
seltenen Aufnahmen mit Jason Bonham am Schlagzeug zu
Gesicht bekommen, und konzentrieren uns auf das
Musikalische. Und da kann man mit den Quireboys ja
absolut nichts falsch machen! Sympathisch, partytauglich
und trinkfest (Zitat von Sänger Spike: «Who put the
fuckin WATER up here?») wie immer präsentiert die Band
auch 2002 ihren puren RocknRoll. Auch wenn es schon
zahlreiche Live-Releases der Londoner gibt, man kann nie
genug davon haben! Schon gar nicht auf DVD. Tracklist
und Sound (der übrigens auch ziemlich authentisch ist
und sich hören lassen kann) sind auf CD und DVD ident,
also befasse ich mich hier vor allem mit der DVD, die ja
so noch nicht veröffentlicht wurde. Jedenfalls finden
sich alle Songs drauf, die zu der Zeit von Bedeutung
waren. «This Is Rock'n'Roll», «Hey You», «Tramps&Thieves»,
«Whippin Boy», «I Dont Love You Anymore» und natürlich
«7 OClock» und «Sex Party». Über die musikalische
Einzigartigkeit und Qualität der Band brauch ich nicht
mehr viele Worte zu verlieren - wer Quireboys kauft,
bekommt Quireboys, und das ist durch und durch
hochwertiges Material. Musikalisch roh, Spikes rauchige
Stimme und die Spielfreude, die die Band an den Tag
legt, lassen auch hier nicht zu wünschen übrig. «Live In
London» ist mit Sicherheit die beste Anschaffung, wenn
man sich die Quireboys ins Wohnzimmer holen möchte. Und
auch wenn man schon sämtliche anderen Livescheiben zu
Hause hat - diese darf in der Sammlung natürlich nicht
fehlen! Leider ist das Konzert mit knapp 60 Minuten
Spieldauer etwas kurz, bringt aber den ganzen, echten
Spirit der Chorknaben rüber. Puristisch und einfach, wie
auch die Band an und für sich ist, ist auch die
Aufmachung der DVD gehalten. Ohne zusätzliches
Bonusmaterial und völlig schnörkelfrei aufgemacht, hätte
man da durchaus noch ein bisschen mehr rausholen können.
Da das Filmmaterial allerdings nur als Zugabe zur CD
gedacht ist, kann man auch darüber hinwegsehen.
Joey Roxx
Punkte:
keine Wertung
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CYPECORE - Take the Consequence
Twilight/Non
Stop Music
Wenn man so das Coverartwork von den Jungs von
Cypecore auf ihrer neusten Scheibe sieht, könnte man
voll meinen, dass es sich um so was wie Cybercore
handelt. Das futuristische Photo wirkt auf jeden Fall
recht kalt und auch das Intro trägt mit seinem
elektronischen Sample dazu bei, dass ich zuerst mal die
Nase rümpfe. Aber weit gefehlt, denn nach dem
belanglosen Intro steigen die aus Heidelberg stammenden
Deutschen mit «Values Of Live» heftig in das Geschehen
ein und sofort wird es einem wöhler, denn da erklingen
groovige Töne und man kann die Melodic Industrial Death
Metal Ecke als Hinweis für den Hörer nehmen. Auch In
Flames kommen zum Vorschein, was aber kein Nachteil ist,
denn die Mucke von Cypecore ist recht gut arrangiert.
Melodische Vocals und Gitarrenläufe, eine felsenfeste
Rhythmusfraktion und wie schon erwähnt eine Tonne voll
Groove. Beim Sänger Attila gefällt mir vor allem seine
harte Stimme, die aber nicht im Stil von Obituary daher
kommt, sondern noch recht verständlich ist, so mag man
das. Alles in einem eine solide Leistung, auf die man
aufbauen kann und vielleicht mit der nächsten Platte
einen Volltreffer landen wird. Nicht übel!
Daniel J.
Punkte:
7.8 von 10 Hier reinhören und bestellen für
27.90 SFr.
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THE JUDGE BAND - The Judge Band
16 Second Stare Records
Ob sich hinter The Judge Band wirklich eine Band
verbirgt, geht weder auf der spartanisch ausgestatteten
CD, noch auf der ebenfalls sehr wenige Infos enthaltenen
Page hervor. Die einzigen brauchbaren Infos sind dem
Beipackzettel zu entnehmen. Da wird nur von einem Mann
berichtet, vom Gitarristen und Sänger Tim Shanks aus
Detroit. Bereits im zarten Alter von Sieben war er
Vocalist in der Familien Gospel Band. Aus dieser wurde
er dann rausgeschmissen, weil er sich mit seiner
Schwester dauernd um den Bühnenmittelpunkt stritt. Wie
dem auch sei, Tim wechselte in den Blues Rock Bereich
ohne seine Gospel Wurzeln ganz über Bord zu werfen. Auf
diesem (Debüt?) Album sind dementsprechend auch
Einflüsse von Lynyrd Skynyrd, Aerosmith und Led Zeppelin
aus zu machen. Vor allem Mr. Shanks attraktive Whiskey
Stimme, die in der Schnittmenge von Rod Stewart, Angry
Anderson und Dan McCafferty angesiedelt ist, überzeugt
auf der ganzen Linie. Das er unter diesen durchaus guten
Voraussetzungen die Scheibe mit einer Ballade eröffnet
ist nicht ganz verständlich, obwohl diese durch
Südstaaten Flair und hoher Qualität auch von Lynyrd
Skynyrd sein könnte. Auch die nächsten drei Tracks sind
im (Power) Balladenbereich angesiedelt und erinnern ein
bisschen an Joe Cocker. Erst danach schaltet der Mann
einen Gang rauf. Es folgen diverse knackigen Hardrock
Songs in verschiedenen Variationen, die dem Classic
Blues Rock zuzuordnen sind, teilweise aber auch mit
dezent modernen Anleihen aufgewertet wurden. Ein sehr
unkonventionelles Album, dass aber ein intensives Flair
hat. Antesten ist sicher kein Fehler.
Chris C.
Punkte:
7.7 von 10 Hier reinhören und bestellen für
27.90 SFr.
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PRIME SUSPECT - Prime Suspect
Frontiers Records/Musikvertrieb
Die Italiener starten hier durch mit einem starken
Debüt-Album. Geboten wird ein Gemisch aus Melodic Rock,
AOR und Hard Rock. Fast alle zehn Tracks gehen relativ
leicht ins Ohr und einige gefallen schon nach dem ersten
Durchlauf. So das starke sehr melodiöse «I'll Be Fine».
Musikalisch blitzen hie und das die ganz alten Domain
etwas durch und auch ab und zu die Amis Nelson, wenn die
überhaupt noch einer kennt. Sänger Olaf Senkbeil glänzt
mit seiner warmen, melodiösen Stimme und verleiht den
Songs dadurch etwas ganz Besonderes. Übrigens hat genau
dieser Olaf auch das klasse Dreamtide Album «Dreams For
The Daring» stimmlich veredelt und ist auch zu finden
auf einigen Blind Guardian Alben als Backing Shouter.
Aber ich schweife vom Thema ab, zurück zu den Songs.
«Change This World» und der gute Laune Track "I Would
Like To Reach The Sun» sind auch zwei, die sofort im
Gehör hängenbleiben. Nur die Ballade «I Never Knew»
hängt ein bisschen durch und wäre nicht unbedingt nötig
gewesen. Dem entgegen hält das leicht funkige, starke
«So Strange» und der rockige letzte Song «Watch Me».
Natürlich wird hier nichts Neues erfunden, aber die
meisten Songs machen Spass, obwohl hier nicht ganz das
Niveau des oben genannen Dreamtide Albums erreicht wird.
Crazy Beat
Punkte:
7.7 von 10 Hier reinhören und bestellen für
27.90 SFr.
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THE CARBURETORS - Rock'n'Roll Forever
I Hate People Records
Rein optisch durchaus Teddyboy / Rockabilly -
kompatibel klingen die Norweger The Carburetors um
Shouter Eddie Guz (Chrome Division) glücklicherweise um
einiges härter als das einheitliche Bandoutfit
verspricht. Und genau so wie das namensgebende
technische Teil (Carburetor ist das englische Wort für
Vergaser) für eine explosive Mischung aus Treibstoff und
Luftsauerstoff sorgt, vermischen THE CARBURETORS
traditionellen Rock `n` Roll mit einer zünftigen Portion
Rose Tattoo, AC/DC sowie sämtlicher skandinavischen
Rotzrock Bands und einem feinen Hauch Punkattitüde zu
einem zündenden Mix, der seinem Sinn und Zweck - Spass
bis zum Abwinken - völlig gerecht wird. Durchgehend im
schnelleren Midtempo gehalten, preschen die Stücke
unaufhaltsam nach vorne. Die Songs sind, so wie es sich
in dieser Nische gehört, bewusst simpel gehalten. Ein
paar Riffs, ein einprägsamer Refrain, hin und wieder ein
kurzes Solo, falls überhaupt, und fertig ist weiterer
Titel. Dass sich bei diesem Muster die Songs
untereinander ziemlich gleichen, liegt auf der Hand,
aber hallo, wir sprechen hier von rassereiner
Partymucke, und die soll in erster Linie die Genitalien
ansprechen und nicht das Gehirn! Und so wie die Jungs
auf dieser Scheibe Gas geben, kann ich mir gut
vorstellen, dass erst recht ihre Livegigs Metaller,
Teddyboys und Punks gleichermassen begeistern. DAS nenne
Multikulti! Rock'n'Roll Forever wurde übrigens bereits
2008 veröffentlicht, der Pleitegeier machte jedoch der
damaligen Plattenfirma den Garaus, und die Scheibe
verschwand sofort wieder aus den Plattenregalen. Nun
wurde die CD neu gemastert und mit einigen Songs vom
2006er Debut Loud Enough To Raise Hell aufgewertet neu
veröffentlicht und europaweit vertrieben. Das mir
vorliegende Exemplar enthält noch fünf zusätzliche
Bonussongs, und wer sich die Vinylversion zulegt,
bekommt ganz fischmarktmässig noch einen Song oben
drauf, macht dann inklusive Dragster Intro 26 Tracks.
Wegen der bereits erwähnten Ähnlichkeit bleibt
eigentlich kein Song richtig in den Gehörgängen hängen,
bestenfalls Feel Alive und den Titeltrack würde ich als
kleine Hits bezeichnen, und dass die Norweger bei
Allright, Allright das Eröffnungsriff von Maidens The
Wicker Man eins zu eins übernommen haben, verzeihe ich
ihnen mal ganz grosszügig, es ist ja schliesslich bald
Weihnachten... Unverzeihlich bleibt allerdings die
völlig saft- und kraftlose Coverversion des Frank Farian
Langweilers «Daddy Cool», diesen mustergültigen
Rohrkrepierer hätten sich The Carburetors getrost sparen
können, klingt genau so wie damals bei Boney M., also
absolut grässlich! Aber wenn sich zwischen so viele
scharfe Granaten nur ein Blindgänger hineinmogelt, gibt
es schlussendlich eigentlich keinen Grund, Trübsal zu
blasen. The Carburetors etablieren Norwegen wieder mal
zur Rock'n'Roll Nation, da klingt das abschliessende -,
auf norwegisch gesungene Kong Eddie gleich doppelt
sympathisch. Kaufen und am weihnächtlichen Familienfest
laut abspielen, das wird ein Spass!
Mirko B.
Punkte:
7.6 von 10
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27.90 SFr.
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SINISTER - Legacy Of Ashes
Massacre Records/Musikvertrieb
Nach einem bedeutungsschwangeren Intro feuern die
altgedienten niederländischen Death Metaller Sinister
ohne Rücksicht auf Verluste einen Blast nach dem anderen
ab. «Gefangene» werden auch auf dem neuesten Werk
«Legacy Of Ashes», wie in der Vergangenheit, keine
gemacht. Geradlinig auf den Punkt mit einer massiven
Aggression wirken die 9 Tracks inkl. Intro auf die
schnell völlig strapazierten Gehörgange ein. Technisch
auf einem sehr hohen Niveau, kristallisiert sich sehr
schnell heraus, dass Sinister weiterhin ihren Wurzeln
treu bleiben und sich keineswegs anpassen wollen.
Dennoch wäre es sicherlich abwechslungsreicher gewesen
auch mal ab und zu das Tempo zu drosseln. Sinister
fahren glaubwürdig und echt ihre eigene Schiene weiter
und dies sollte respektiert werden. «Legacy Of Ashes»
ist ein starkes Album geworden, was sich so auch fast
aus dem Überfluss an Genreveröffentlichungen heraus
heben kann.
Ralf W.G.
Punkte: 7.5 von 10
Hier reinhören und bestellen für 27.90 SFr.
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ICHOR - Benthic Horizon
Bastardized Recordings
Ich bin durchaus positiv überrascht, denn einen
solchen Quantensprung hätte ich dem Fünfer aus Trier
innerhalb von zwei Jahren niemals zugetraut. Der Grund?
Das letztjährige Debut "The Siege" war zwar handwerklich
zu Teilen im oberen Drittel zuhause, nervte aber mit
einer furchtbar plastifizierten, übersteuerten
Scheiss-Zeitgeist-Produktion sowie zwar griffigem aber
bereits zig-mal gehörtem Deathcore-Einheitsbrei als
Füllmaterial zwischen den guten Riffs. Aber siehe da, "Benthic
Horizon" macht alle Mängel wett und punktet mit einer
transparenten, warmen Produktion in der sogar das starke
Schlagzeug nicht getriggert klingt und sowohl Gitarren
wie auch Bass amtlich aus den Boxen nageln, so soll es
sein. Bezüglich Songwriting wird weiterhin die brutale
Schiene gefahren, und obwohl immer noch dann und wann
der Breakdown-Joker gezückt wird, bin ich gefühlsmässig
sicher, einer gestandenen Ami-Grind/Death Kapelle zu
lauschen, die mit diesem Album vor allem für
Liveauftritte über einen superben Grundstock verfügt.
Nichts desto Trotz werde ich mir deswegen weiterhin kein
Poster des Quintetts übers Bett hängen aber alleweil für
diese kurzweiligen 38 Minuten meinen metallischen Segen
geben. Reinhören ist deshalb definitiv empfohlen.
Hardy
Punkte: 7.5 von 10
Hier reinhören und bestellen für 23.90 SFr.
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POWDERHOG - Return Of The Gaucho
Trechoma Records/Non
Stop Music
Mir fällt auf, dass ich recht voreingenommen bin,
wenn es um das Herkunftsland einer Band geht. Dänemark!
Klingt nach sympathischen Bands wie Pretty Maids, D.A.D
oder Volbeat. Und überhaupt: Lustige Sprache und feiern
können die Dänen bis zum Pupillenstillstand. Also damit
sind Powderhog schon mal klar im Vorteil bei der
Rezension. Nun, Spass beiseite! Was man hier zu hören
bekommt, ist unbeschmutzter, recht flotter Garage Rock
ohne grossen Firlefanz. Diese Band zaubert aus zwei
Gitarren, einem Bass, einem Schlagzeug und "kleinen
Accessoires" wie Banjo, Lap Steel und Percussions fetten
Rock'n'Roll. Und ja, das ist auch der Beweis: Wer
Hermano zu seinen Freunden auf MySpace zählt, ist
beeinflusst vom grossen John Garcia (unter anderem
Hermano, Kyuss). Wenn man genau hinhört, spiegelt sich
das im Sound wie auch in der Stimme von Johnny Houmark
wieder. Besonders die Songs «The Last Romantic» oder «Move
On» erinnern mich daran. Wenn ich einen Punkt bemängeln
müsste, dann wäre es die Vielseitigkeit. Ab ungefähr der
Mitte des Albums wird es doch stellenweise eintönig und
Wiederholungen machen sich breit. Finde ich etwas
schade, da die Band für mich grundsätzlich grosses
Potenzial aufweist und ganz bestimmt auch live recht
fegt. Im Vergleich zum Vorgängeralbum «Powderhog»,
welches auch das Debüt der Band ist, konnten sie den
Sound immerhin stark verbessern und man spürt eine
Weiterentwicklung. Meine Anspieltipps für die aktuelle
Veröffentlichung sind der Opener «Black Cancer» und «The
Last Romatic».
Liane P.
Punkte:
7.5 von 10
Hier bestellen für
27.90 SFr.
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DUST & BONES - 666 Neurotic Bombs
Firefield Records/Non
Stop Music
Hossa! Zuerst zuschlagen, dann fragen, nach dieser
Devise funktioniert der dreckige Heavyrock der Deutschen
DUST & BONES, seit 2000 im Dienste schnörkelloser
Rockmusik unterwegs. Die Klampfen sind gnadenlos
runtergestimmt, die Rhythmusfraktion sorgt für den
nötigen Groove und die Stimme von Bassist Thorsten
verfügt über den nötigen Dreck, um in der mittlerweile
hart umkämpften Sparte der Schweinerocker Bestand zu
haben. Die ganze Sache als simplen Partyrock abzuhaken
wäre allerdings zu einfach, dafür ist der straighte
Strassenköterrock einfach zu heavy, und das ist gut so!
Jedenfalls aktivieren Songs wie der flotte Opener Zero
Ist King, die punkige Bandhymne Dust & Bones oder der
grossartige Stampfer Pyramid Hats unmittelbar die
Nackenmuskulatur und das verkümmerte Urhirn signalisiert
Lust nach Fleisch vom Grill und Bier. Ganz gross auch
die Nummer Fear is A Motor, mit der die Jungs aus
Backnang wie viele andere zuvor vor Meister Iommi eine
respektvolle Verneigung machen und ein doomiges
Groovemonster der Sonderklasse kreiert haben, das wie
ein langsamer Lavastrom alles erbarmungslos niederwalzt.
Ich würde diesen Haufen zu gerne mal live erleben, denn
wenn die Songs schon auf Konserve dermassen viel
Durschlagskraft haben, dann haben sie auf den Bühnen
dieser Welt allemal das Potential dazu, gewissen
mittlerweile etwas domestizierten Bundesgenossen (ich
nenne hier keine Namen!) die Fans der ersten Stunde
streitig zu machen. Mit dem schnellen 666 Neurotic Bombs
enden kurzweilige 39 Minuten «Voll in die Fresse Rock»
mit dem obligatorischen Schlag in die Magengrube, womit
die Scheibe genau so endet, wie sie begonnen hat. Leute,
wenn ihr Gluecifer und den Hellacopters hinterhertrauert,
dann legt euch diese CD zu, sie wird sich bei der
nächsten Party als sehr nützlich erweisen, aber damit
eines klar ist: Trotz meiner Kaufempfehlung übernehme
ich keine Haftung für allfällige Sach- und Flurschäden!
Mirko B.
Punkte:
7.5 von 10
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27.90 SFr.
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HYDROGYN - Judgement
Bad Reputation/Non
Stop Music
Nein, für einmal kein Debüt Album einer schwedischen
Band. Hydrogyn sind in West Virginia zu Hause und haben
vor «Judgement» bereits vier Studioscheiben produziert.
Zudem gibt`s von der Formation eine Live Scheibe, eine
Best Of und die remasterte Version des Debüts. Die
Musiker sind also schon fast alte Hasen in diesem
Business, konnte aber bisher nicht gross für Aufsehen
sorgen. Eigentlich erstaunlich denn mit Sängerin Julie
Westlake hat die Band schon optisch einiges zu bieten.
Da diese aber mit dem Gitarristen Jeff verheiratet ist,
relativiert sich die ganze Sache wieder. Aber sabbern
gehört sich sowieso nicht. Das entscheidende einer
Sängerin sind natürlich nach wie vor die
Gesangsqualitäten und da muss sich Julie absolut nicht
verstecken. Man kann sie irgendwo zwischen Lita Ford und
Lee Aaron einordnen. Eine Powerröhre mit Tiefgang, aber
trotzdem noch ein ganzes Stück von der ultimativen
female Voice Doro entfernt. Mit «Lost Reality» beginnt
das Album richtig flott. Ein moderner Metaltrack der
leicht ins Ohr geht. Ob einem die Duett Parts mit
Bassist Chris Sammons gefallen ist wohl Geschmacksache.
Zum Glück wiederholt sich dies nur bei einem weiteren
Titel. Doch das Songmaterial ganz allgemein ist
teilweise ein Schwachpunkt. Auf der einen Seite stehen
vielschichtige Songs mit treibenden Riffs, auf der
anderen Seite gibts aber auch Durchschnittsware,
sperrige Tracks, die einfach nicht zünden. Doch das die
Band auch schon früher richtig geile Songs verfasst hat,
zeigen sie mit «Deadly Passion», der in einer Live
Version als Bonus Track den Weg auf das Album geschafft
hat. Vielleicht ist «Judgement» einfach nicht die Beste
Scheibe von Hydrogyn. Die Band selber ist sicher
versiert, dieser Output hat aber zu viele Schwachpunkte,
um ganz vorne mitzumischen.
Chris C.
Punkte:
7.5 von 10 Hier reinhören und bestellen für
27.90 SFr.
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MELLOWTOY - Pure Sins
Bagana Records/Leech
Music
Italienische Metalbands hatte ich schon ein paar zum
Rezensieren und eigentlich hat sich nie eine wirklich
durchsetzen können, ich meine natürlich aus dem
Undergrund ins Rampenlicht zu steigen. Vielleicht wird
sich das jetzt ändern, denn mit Mellowtoy haben wir hier
eine vielversprechende Truppe am Start. Gegründet im
Jahre 2002 wird nach etlichen Liveauftritten im Jahre
2004 das kleine, italienische Independent Label Bagana
Records auf die Jungs aufmerksam. Nach einem Debütalbum,
das schlicht Mellowtoy betitelt wurde und anscheinend
ein Duran Duran Cover beinhaltet hat das auch auf MTV
lief, hat sich ein Management mit dem Namen Alfa Omega
der Band abgenommen. Tja und jetzt habe ich Pure Sins in
den Händen und das Produkt das, in dem Studio Alpha
Omega (wie komisch...) in Como aufgenommen wurde, hat
einen starken Sound. Man jongliert mit zwei Stimmen
(nichts Neues...) mal clean, mal mit aggressiven
Schreien. Die Instrumentenfraktion spielt recht
melodische Songstrukturen, die mit fetten Gitarrenriffs
untermalt sind. An den Drums haben sich die Südländer
niemand Geringerer als den Dimmu Borgir Felldrescher für
die Aufnahmen gesichert. Auch "unserer" Fedi von
Cataract ist im Song "Under Destruction" verewigt, der
mir am besten gefällt, weil dieser Song der thrashigste
und härteste vom Album ist. Zu guter Letzt haben wir mit
«Missing Smile» noch eine Ballade, die nur so vom Kitsch
lebt und eigentlich total fehl am Platz ist, sonst
Daumen hoch. Hier wird moderner Metal zelebriert und mal
schauen jetzt, wie sich die Italiener in der Zukunft
schlagen werden.
Daniel J.
Punkte:
7.5 von 10
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19.90 SFr.
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A DAY TO REMEMBER - What Seperates
Me From You
Victory Records/Musikvertrieb
A Day To Remember ist eine von diesen Bands, die es
dank der grossen Nachfrage an Metalcore meets Pop
geschafft haben, auch in Europa Fuss zu fassen. Die
Amerikaner spielen sich mit ihrem vierten Album What
Seperates Me From You wohl wieder in die Herzen vieler
Metalcore-Anhänger. Das Prinzip der Musiker ist
eigentlich aalglatt. Man nehme druckvolle Gitarrenriffs
und mischt sie mit Refrains, die im Ohr hängen bleiben.
Diese Handschrift hat bereits bei etlichen anderen Bands
gut funktioniert und auch bei A Day To Remember scheint
auch das vierte Werk ein voller Erfolg zu werden. Sogar
als alter Hase muss man den Herren in Sachen Spielfreude
und Wiedererkennungswert absolut Recht geben. A Day To
Remember ist die perfekte Band für den Abschlussball und
sprechen mit ihren Klängen die breite Masse an. Dennoch
muss man zugeben, dass trotz Ohrwurmcharakter nicht viel
hängen bleibt. What Seperates Me From You ist hart, dann
wieder sanft und trotzdem klingt im Endeffekt jedes
Stück gleich. Jeder Song besitzt seinen eigenen Refrain,
der aber wenn man sich die Unterschiede mal genauer
anhört, immer identisch aufgebaut ist. Dass die
minimalistische Masche für die Masse funktioniert ist
altbekannt, aber für den anspruchsvollen Hörer kommt da
eindeutig zu wenig. MetalCore Anhänger und Fans moderner
harter Musik werden sicherlich ihre Freunde haben. A Day
To Remember machen Musik für MTV, für American Pie,
sprich fürs Volk. Kommerz? Egal, mir gefällts!!
Yannick S.
Punkte: 7.5 von 10
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19.90 SFr.
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FACEBREAKER - Infected
Cyclone Empire/Non
Stop Music
Mit einem Bandnamen wie Facebreaker lässt sich wohl
kaum andere Musik machen, als Death Metal. Dies ist wohl
so sicher wie das Amen in der Kirche. Die fünf Schweden,
welche seit 1999 aktiv sind veröffentlichen mit «Infected»
ihr bisher drittes offizielles Album. Am ehesten lässt
sich der dargebotene Stil mit den Frühwerken von
Entombed vergleichen. Voll auf die zwölf mit sehr vielen
Uptempoparts versehen ballert der Elch-Fünfer uns 11
neue Abrissbirnen um die Ohren. Jedoch hat sich
mittlerweile im Vergleich zum letzten Album «Dead,
Rotten And Hungry» die eine oder andere längere
Groovepassage à la Bolt Thrower eingeschlichen, welches
der Abwechslung des Albums absolut zuträglich ist.
Hierbei seien vor allem das Titelstück, «Mankind Under
Siege» und «Epidemic» als Reinhörer empfohlen. Eine
wirklich durchaus gute Scheibe mit dem Prädikat
«Schwedentod». Absolut nichts Neues, dafür aber ehrlich
und echt. Wer auf die alte Schule aus dem Elchland
abfährt kann hier bedenkenlos zugreifen.
Ralf W.G.
Punkte: 7.5 von 10
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THOSE FURIOUS FLAMES - Trip To
Deafness
Bagana Records/Leech
Music
Das Tessin und Rockmusik war / ist eigentlich
definiert durch Gotthard. Doch aus der Sonnenstube der
Schweiz kommen noch mehr Bands. Eine davon nennt sich
Those Furious Flames und wurde bereits vor sieben Jahren
ins Leben gerufen. Die fünf Members, im Label Infoblatt
werden sie «Motherfuckers» genannt, verbindet die grosse
Leidenschaft für Rock`N`Roll, die sie auf «Trip To
Deafness» schon zum dritten Mal auf ein Album packen. An
der Rocker Attitüde gibts nicht den geringsten Zweifel.
Etwas anderes als High Energy Rock scheint für die
Ticinesis nicht in Frage zu kommen. Wirklich neu ist der
Sound auf diesem Album aber nicht, dementsprechend
bleibt die Kreativität manchmal auch auf der Strecke.
Doch mit dem echten, ehrlichen Rocker Charisma wird
dieses Manko grösstenteils Wett gemacht. Musikalisch
lässt man es aber nicht bei simplem Kick Ass RNR
bleiben, sondern adaptiert auch Punk und, auf dezente
Weise, auch ein bisschen Blues. So entstand Backyard
Babies kompatible Musik, die aber im Gegensatz zu den
Schweden nicht im Achtziger Sleazy Rock verwurzelt ist,
sondern im Punk Rock der Siebziger. Die Songs auf dem
Album sind manchmal zwar ein bisschen flach, haben aber
einen gewissen Charme. Obwohl die Truppe schon mit
Grössen wie Faith No More, UK Subs oder The Bones
spielten, kennt man die Jungs international noch nicht
gross. Der Grund dürfte sein, dass die bisherigen
Scheiben nur in Italien und der Schweiz erhältlich sind.
Hoffentlich ändert sich dies noch, denn Those Furious
Flames haben einiges zu bieten und sind angeblich auch
Live eine erstklassige Nummer.
Chris C.
Punkte: 7.5 von 10
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19.90 SFr.
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LUNATIC SOUL - Lunatic Soul II
Kscope Records/Irascible
Bei der Fortsetzung seines Konzepts "Was bleibt nach
dem Tod?" liefert der Riverside Frontmann Mariusz Duda
auch hier wieder sehr ruhige, zeitweise fast meditative
Musik, die grösstenteils auf Schlagzeug und auf
E-Gitarren sogar gänzlich verzichtet. Damit distanziert
sich Duda musikalisch total von seiner Stamm-Combo.
Meist wird eine düstere Stimmung verbreitet, die durch
Duda's zeitweise monotonen Gesang nur noch unterstrichen
wird. Die Songs sind alle sehr tiefgründig und man kann
die drückende, düstere Stimmung richtig spüren. Ganz gut
gefällt mir das nur mit Gesang und akustischer Gitarre
vorgetragene «Otherwere». Auch hier kann man eine
gewisse Traurigkeit spüren. Man achtet hier auf eine
feine Instrumentierung, bei der man jedes noch so kleine
Geräusch und die Zartheit jedes Instrumentes, sei es
noch so klein, wahrnehmen kann. Und obwohl die Songs
etwas homogen klingen und so ineinanderfliessen, dass es
manchmal schwer ist die einzelnen Songs auseinander zu
halten, gefällt das Ganze trotzdem sehr gut. Und passt
natürlich auch gut zu dieser kalten, düsteren
Jahreszeit. Die Klänge nehmen dich gefangen und lassen
dich erst wieder los, nachdem das ganze Album zu Ende
ist, lasst Euch in die ruhige, besinnliche Welt des Duda
entführen und spürt auch die Ruhe, die dieses Album
verbreitet.
Crazy Beat
Punkte: 7.4 von 10 Hier reinhören und bestellen für
23.90 SFr.
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NELSON -
Before The Rain / Perfect Storm (After The Rain World
Tour 1991)
Frontiers Records/Musikvertrieb
Da hat sich Frontiers mal ein Projekt geschaffen!
Gerade erst hat man die Comeback-Platte von Nelson, «Lightning
Strikes Twice», unter die Leute gebracht, und jetzt
versucht man, die Band mit zwei Rückblicken in die
Vergangenheit endgültig wiederzubeleben. Ob dies
wirklich nötig ist? Das werden wir jetzt erörtern.
«After The Rain», das gefeierte Debut, war seinerzeit
vor 20 Jahren sehr gelungen, und auch «Lightning Strikes
Twice» gefällt. Somit ist hier eine sehr interessante
Melodic-Rock-Band wiederauferstanden und sollte durchaus
hörenswertes Material liefern. «Before The Rain» ist
eine Sammlung von Aufnahmen aus der Zeit vor ihrem
ersten Output. Sozusagen Demoaufnahmen einiger Songs von
«After The Rain», «You're All I Need Tonight», das jetzt
auf dem neuen Album erschienen ist, und einer ganzen
Reiche bisher unveröffentlichter Tracks. Ein Griff in
die Schatzkiste aus den Anfängen der Band sozusagen. Und
dieser Griff ist wirklich gelungen! Die Songs von «After
The Rain» klingen hier noch frischer, eckiger - nicht so
glattgebügelt wie später dann auf dem chartstauglichen
Release. Wer jetzt hier jedoch typische
Proberaumaufnahmen erwartet, liegt komplett falsch. Der
Sound kann sich durchaus mit gängigen Veröffentlichungen
messen. Diese Scheibe sollte man sich auf jeden Fall ins
Regal stellen, auch «After The Rain» schon dort steht.
Durch eben besagten knackigeren Sound und die im ganzen
neun unveröffentlichten Tracks bekommt man hier als auch
wirklich Neues von Nelson zu hören, nicht nur alte
Sachen, die wieder aufgewärmt wurden. Mit insgesamt 75
Minuten / 18 Songs wird hier auch einiges fürs Geld
geboten. Tolle Sache! Anders verhält es sich mit dem
Live-Mitschnitt der 1991er Tour zum Hitalbum, «Perfect
Storm». Diese Platte empfehle ich nur wirklichen,
echten, eingefleischten Nelson-Fans, die jeden Schnipsel
dieser Band besitzen müssen. Ansonsten? Nein danke. Ja
klar, Nelson ist Kitsch, Nelson war zu der Zeit
Chartsmucke, sogenannter Hausfrauenrock (an dem ist an
und für sich nicht viel auszusetzen, mir gefällt die
Band ja auch) - aber man kann es übertreiben! Der Sound
ist zweitklassig, und das einzige, was offensichtlich
aufgebessert wurde, sind die kreischenden Fans. Die
wirken übertrieben und unecht und beginnen schon nach
wenigen Minuten gewaltig zu nerven. Bis auf eine
Ausnahme («Two Heads Are Better Than One») sind die
Songs zudem noch mal mit Weichspüler nachbearbeitet
worden - das ist definitiv kein Rock-Konzert gewesen
seinerzeit. Da helfen auch die Soli nicht. Vor allem das
Gitarrensolo ist sehr billig an AC/DC angelehnt. Es tut
fast weh, sich die Scheibe anzuhören, wenn man bedenkt,
wie viel mehr man da hätte rausholen können, wenn man
das Potential der Band betrachtet. Fazit: Zwei
Veröffentlichungen wie Tag und Nacht. Finger weg von «Perfect
Storm» (der ist alles andere als perfekt), dafür ist «Before
The Rain» ein absolutes Muss für jeden Melodic Rock Fan,
man könnte es fast als eine Perle dieses Genres
bezeichnen.
Joey Roxx
Punkte:
keine Wertung Hier reinhören und bestellen für
27.90 SFr.
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DEAD SHAPE FIGURE - The Disease Of St.Vitus
Dynamic Arts Records/Non
Stop Music
Finnischer Modern Thrash/Death Metal ist die
Stilrichtung, in welcher die Combo wütet. Seit 2003 sind
sie aktiv. Es sind nicht mehr ganz alle
Originalmitglieder am Werk, aber das ist ja kein
Problem. Die Band hat ziemlich viele Liveauftritte in
all den Jahren absolviert. Oftmals vor nur gerade 20
Leuten, aber auch schon vor 4000 Fans in der Ukraine.
Sie haben schon namhafte Bands wie Cradle Of Filth oder
auch Moonspell supportet. Dead Shape Figure sind etliche
tausend Kilometer gereist, notabene ohne Label im Rücken
und auf eigene Kosten. Jetzt haben sie ihr
Zweitlings-Werk eingetütet und sind bereit, die Welt zu
rocken. Schneller, knackiger Thrash Metal ist die
Hauptzutat. Die Finnen springen ganz und gar nicht auf
den momentanen Trend des "Old Schools" auf. Nein, sie
bieten modernen Thrash Metal, der viele Elemente des
Death Metals miteinbezieht. Thrash im neuzeitlichen und
abwechslungsreichen Gewand kriegt der geneigte Hörer auf
«The Disease Of St. Vitus» geboten. Groove und Biss
vereinen sich mit schnellen, thrashigen Riffs, die
nahtlos in klare, schnelle Soli und Gitarrenläufe
übergehen. Die Stimme ist hingegen etwas ermüdend, denn
das Meiste ist rohes Gebrüll und dazwischen kommen immer
mal ein paar cleane Parts, die aber eher schräg als
eingängig anmuten. Da gefällt mir das Geschrei doch um
einiges besser. Gehört ja auch voll und ganz dazu. Was
die Songstrukturen angeht, da gibt es nichts zu
bemängeln. Die sind abwechslungsreich und lassen ganz
sicher keine Langeweile aufkommen. Es ist ein hart
umkämpfter Markt, den sich die Band ausgesucht hat. Wenn
sie weiterhin auf diesem Niveau Songs kredenzen und auch
weiter fleissig On The Road sein werden, dann könnte es
doch öfters vorkommen, dass die Konzerte von mehr als 20
Personen besucht werden.
André G.
Punkte:
7.3 von 10
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GROBER KNÜPPEL - Unbeugsam
Asphalt Records
Die Band um Ex Lemming Project Fronttier Hendrijk
Vangerow, hier unter dem Namen Van Der Lubbe genannt,
geht voll auf die Zwölf. Mit ihrem zweiten Output
preschen sie in die gleiche Schneise wie solche
deutschsprachigen Poeten und Kunstschaffende wie V8
Wankers, Onkelz, Frei.Wild oder Dimple Minds. Mal obszön
und eindeutig zweideutig, dann wieder ernst und
politisch, eben "voll" korrekt. Die textliche Seite ist
sicherlich nichts für Zartbesaitete oder Feministinnen
oder solcher Menschen, die um jeden Preis die politische
Etikette gewahrt haben wollen. Auf musikalischer Ebene
gehen sie auch ohne grosse Umwege direkt mit der Faust
in den Magen. Roh, hart und straight. Eine schnörkellose
Melange aus Metal, Punk und Hardcore Elementen wird auf
«Unbeugsam» zelebriert. Auf jeden Fall einfach gestrickt
aber das will nicht heissen, dass es nicht gut rüber
kommt. Wer will in dieser Sparte schon Hochstehendes und
kompliziertes Gefrickle? Die Mucke muss in erster Linie
live knallen und direkt in die Beine gehen, um den
Moshpit zu beleben. Die beiden Gitarren treiben ihre
Riffs meist roh und wild ins Gehör. Aber dass sie auch
schwer und wuchtig können, zeigen sie in Songs wie «Ein
kleiner Arsch (ist schnell geküsst)» oder auch «Unter
Geiern» kommt knallhart und zähflüssig daher. Der Rest
der zwölf "bittersüssen Tränen aus der Knochenmühle"
kommen ziemlich flott aus der Hüfte geschossen. Freunde
straight rockender Deutschmucke sollten unbedingt ein
oder auch zwei Ohren rein hängen.
André G.
Punkte:
7.0 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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GENERAL CHAOS - Calamity Chaos
Cyclone Empire/Non
Stop Music
Was für ein Monat wieder. Landen doch gleich mehrere
Neuveröffentlichungen bekannterer Namen bei mir auf dem
Tisch. Der neueste dieser Namen ist General Chaos,
hinter welchem sich Ex-Mitglieder von Dew-Scented und
Such A Surge bzw. Revolver verbergen. Geboten wird
sauber produzierter, technisch perfekt umgesetzter Death
N Roll inkl. eine Prise moderner Thrash und einer
grossen Portion Groove. Dynamik und Spielspass wird hier
ganz gross geschrieben. Die Songs finden sehr schnell
ihren Weg in die Gehörgänge. Sänger Ercüment Kasalars
aggressiver Brüllgesang konnte nach meinem Geschmack
etwas variabler sein, passt aber ansonsten sehr gut zum
insgesamten Höreindruck. Ein echter Wiedererkennungswert
ist noch nicht vorhanden, trotz ordentlicher
Ballernummern wie Swedeheart, Second To None und Black
As Disease. Für ein Debutalbum alter Hasen ist der
Silberling nicht von schlechten Eltern. Lust auf mehr
bekommt man auf alle Fälle automatisch. Der Grundstein
für die Zukunft ist schon gelegt, womit man wie so oft
auch wieder auf das Nachfolgealbum gespannt sein darf.
Ralf W.G.
Punkte:
7.0 von 10
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27.90 SFr.
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NACHTGESCHREI - Adeo
Massacre Records/Musikvertrieb
Mit diesem Mittel-Alter-Rock-Album wurde ich bis
jetzt nicht warm. Das berühmte «Klick» ist ausgeblieben,
auch wenn Band mit viel Engagement und Ideen durch die
elf Lieder führt. Adeo ist Spielmanns-Musik, bestens
geeignet für einen schweisstreibenden Festival-Abend.
Auf CD fesselt mich die Musik aber längst nicht so stark
wie diejenige von Schandmaul und In Extremo. Wer zu
diesen beiden Bands aber noch ergänzende Rocker will,
kriegt hier einiges geboten. «An Mein Ende» ist der
kurzweilige Party-Rocker, «Herzschlag» ein Schrei- und
Hüpf-Animator, «Herbst» lädt zum ruhigen Tanzen ein,
während zu Adeo geheadbangt werden darf und
«Lichtschimmer» mit seinen leicht Hymnen-haften Akkorden
die Konzertbesucher ruhig in die Nachtbegleiten dürfte.
Nachtgeschreih sind eine Bereicherung für die
Mittelalter-Rock-Szene. Ob man diese CD aber unbedingt
sein Eigen nennen muss, bleibt fraglich.
Roger W.
Punkte:
7.0 von 10 Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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MEGADETH - Rust In Peace Live (DVD)
Universal Music
Im Jahre 1990 veröffentlichten Megadeth ihr viertes
Studioalbum, welches den Namen "Rust In Peace" erhielt
und sich mit zahlreichen Komplimenten schmücken konnte.
So wurde es vom "All Music Guide" als "Megadeths
stärkste musikalische Leistung" betitelt, und man
erhielt 1991 für das Album und 1992 für die Single
"Hangar 18" eine Grammy-Nominierung für die Best Metal
Performance, verlor jedoch ironischerweise gegen die
damaligen Erzfeinde von Metallica. Im Rahmen des 20
jährigen Jubiläums von "Rust In Peace" begab sich die
Band im März 2010 in ihrer Heimat auf eine kleine Tour.
Der letzte Konzertabend im ausverkauften "Hollywood
Palladium» in San Francisco wurde aufgenommen, um ihn in
folgenden Formen für die Nachwelt zu konservieren;
entweder als CD, DVD, CD & DVD, oder als Blu-ray DVD, je
nach Bedürfnis und Wunsch. Uns liegt hier eine Blu-ray
DVD vor. Nun könnte man natürlich meinen, dass man auf
so einer DVD ein ganzes Konzert schnörkellos vom ersten
bis zum letzten Ton geboten bekommt, doch weit gefehlt!
Die Reihenfolge wurde zwar während des Konzertes
eingehalten, doch sind ganze sechs Songs verschwunden,
um mysteriöserweise im Bonusmaterial wieder
aufzutauchen. Über Sinn und Unsinn kann man natürlich
streiten... Weiteres Bonusmaterial besteht aus
unspektakulären Backstage-Szenen, die vorwiegend einen
gelangweilt wirkenden Dave Mustaine zeigen. Doch
abgesehen von diesen beiden Mängeln ist die DVD wirklich
gut geworden. Das Bild ist kristallklar, der Ton
perfekt, und auch das Konzert selbst war es sicher wert,
dort in San Francisco persönlich anwesend zu sein.
Zugegeben, Herr Mustaine ist nicht gerade ein Meister
der Kommunikation, doch wer ein Konzert von Megadeth
besucht, der weiss eigentlich schon im Voraus, dass der
gute Dave nicht so viel mit dem Publikum parliert.
Trotzdem hätte er sich gerade für eine DVD wie diese
gerne ein bisschen mehr Mühe geben dürfen und ein paar
Worte mehr an seine Fans richten. Doch wir wollen nicht
kleinlich sein, denn was Dave Mustaine durch seine Musik
und seine brillanten Songtexte für die Metalszene
geleistet hat, das macht ihm so schnell keiner nach.
Also, macht euch ein eigenes Bild von diesem Release und
entscheidet dann selbst, welches Format es in euer CD-
bzw. DVD-Regal schaffen soll.
Maiya R.B.
Punkte:
keine Wertung
Hier reinhören
und bestellen für 35.90 SFr.
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TUCK FROM HELL - Thrashing
Metalville/Musikvertrieb
Sicherlich ist der Name einer Band nicht das
wichtigste. Trotzdem ist dieser Punkt nicht zu
vernachlässigen. Ein Name kann anzeigen, in welche
Richtung die musikalische Reise geht und kann, besonders
in Verbindung mit einem einzigartigen Logo, Identität
und Kult stiften. Von einem Namen wie Tuck From Hell
kann man das kaum erwarten. Die schwedischen Newcomer um
Niklas Tuck Ingels haben hier wahrlich einen Griff ins
Wasserklosett gemacht. Anders beim Albumtitel: «Thrashing»
ist zwar nicht sonderlich innovativ, macht aber
deutlich, wo die Reise hingeht. Thrash Metal, nichts
anderes bietet der Fünfer auf seinem Debüt, begonnen
beim flott gehackten «Barbecue Beast» bis zum rhythmisch
gnadenlos treibenden Rausschmeisser «Tequila Race».
Dabei bedient man sich unverschämt den Einflüssen
sämtlicher Genre-Grössen, von Metallica (vor allem
Ingels hat sich gesanglich einiges von Hetfield
abgeschaut) und Megadeth über Exodus, Testament oder
auch Annihilator. Durch das technische Können aller
Beteiligten, vom flinken Shredd-Duo Granar/Bengts bis
zum tighten Drummer Fredrik Johansson (Sohn von Astral
Doors Fronter Nils Patrick Johansson), und einigen
eingängigen Nummern wie der Fan-Hymne «Tuckerz», den
rasanten «I, Hellbilly»/«Headbangers» (mit vielen
Songtext-Zitaten) und dem punkigen «Idol Of God» wird «Trashing»
so zu einem netten Debüt, dem zwar noch etwas an
Eigenständigkeit und Spannung fehlt und auch ein Stück
lebendiger hätte produziert werden dürfen, gleichzeitig
aber doch Lust darauf macht, die Tucks einmal live zu
sehen. Dämlicher Bandname hin oder her.
Kissi
Punkte:
7.0 von 10
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27.90 SFr.
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SEVENTH VOID - Heaven Is Gone
Napalm Records/Musikvertrieb
Seventh Void, die sich selbst als "Brooklyn Doom
Metal" Band bezeichnen, bestehen nicht gerade aus
unbekannten Musikern. Bereits 2003 gegründet, wurde erst
im April 2009 das Debüt Album «Heaven Is Gone» in
Amerika über Vinnie Paul's Plattenlabel «Big Vin
Records» veröffentlicht. In Europa und Grossbritannien
übernahm Napalm Records 2010 die Verantwortung für das
gute Stück und schmückte es mit neuem Cover und neuem
Artwork. Und nun lassen wir die Katze aus dem Sack:
Kenny Hickey (v,g) und Johnny Kelly (d) von der Band
Type O Negative liessen hier noch so nebenbei ihrer
Kreativität freien Lauf. Songs wie «Heaven Is Gone» oder
«Slow Descent» walzen einem mit hypnotischen Riffs und
eindringlichem Gesang in Grund und Boden. Wer
tonnenschweren Rock'n'Roll mag und auch zuvor schon Type
O Negative Anhänger gewesen ist, sollte an diesem Album
nicht einfach so vorbei gehen. Nach dem tragischen Tod
von Pete Steel darf man aber nicht erwarten, dass diese
Scheibe eine Fortsetzung von Type O Negative ist. Man
erfindet hier zwar das Rad nicht ganz neu, schafft es
aber, Einflüsse wie Black Sabbath, Soundgarden und Led
Zeppelin wunderbar zu vereinbaren und kreiert somit eine
düstere und schwarze Atmosphäre. Ich bin ja gespannt,
wie sie das Album live umsetzen werden. Seventh Void
werden sich im Zuge der Monster Magnet Tour als Support
präsentieren dürfen. Passt ja wunderbar!
Liane P.
Punkte:
7.0 von 10 Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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TRIUMPH - Diamond Collection - 10
CDs
Frontiers Records/Musikvertrieb
Ach du meine Güte! Da haben wir ja was für auf den
Wunschzettel für Weihnachten. Einer der grössten
Kanadischen Hard Rock Exporte veröffentlicht doch
tatsächlich ein Boxset mit 10 Scheiben. Darin enthalten
sind: "In the beginning" von 1976, "Rock and Roll
machine" von 1977, "Just a game" von 1979, "Progression
of power" von 1980, "Allied forces" von 1981, "Never
surrender" von 1983, "Thunder seven" von 1984, "Stages
(live)" von 1985, "The sport of kings" von 1986 und "Surveillance"
von 1987. Es ist nur gerade ein halbes Jahr her, seit
eine "Greatest Hits inkl. DVD" ebenfalls über Frontiers
Records veröffentlicht wurde. Da stellt sich die Qual
der Wahl, welches davon mehr Sinn einer Anschaffung
machen würde. Anderseits ist die Boxset mit 119.90 CHF
(11.99 CHF pro CD) an und für sich eine lohnende
Anschaffung. Denn die diversen Titel einzeln gekauft
kostet pro CD doppelt soviel.
Roxx
Punkte:
keine Wertung
Hier bestellen für
119.90 SFr.
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LESBIAN BED DEATH - Designed By
The Devil, Powered By The Dead
Psychophonic Records
Name und Artwork liessen mich zunächst etwas
erschaudern, erwartete ich doch angesichts der in Lack
und Leder gekleideten Damen auf dem Cover blutleeres,
S/M angehauchtes Gothic - Geträller, aber
glücklicherweise erwies sich auch hier der Leitsatz «Let
the music do the talk» wieder mal als die einzig
richtige Devise. Die Briten LESBIAN BED DEATH, benannt
nach einer abstrusen psychologischen Theorie zur Abnahme
der Libido bei lesbischen Paaren nach relativ kurzer
Zeit der Partnerschaft, haben sich auf ihrem zweitem
Output einem gelungenen Sammelsurium verschiedener Stile
der Hartwurstmusik verschrieben, das ich jetzt mal
vorsichtig als modernen Gothic Rock mit leichter Glam
Schlagseite beschreiben würde. Verglichen mit ihrem
2006er Erstlingswerk I Use My Powers For Evil kann ich
nach kurzer Konsultation älterer Songs im Netz
erfreulicherweise einen eindeutigen Fortschritt in
Sachen kompositorische Vielfalt, Dynamik und
soundtechnische Umsetzung feststellen. Offensichtlich
wurde die Frontdame ausgetauscht, und Neuzugang Luci4
fügt sich wunderbar ins Bandgefüge ein, da ihre warme
und nicht zu hohe Stimme in angenehmem Kontrast zum
recht heftig eingeprügelten Instrumentarium steht. Und
hierbei wurde wohl viel Wert auf Abwechslung gelegt;
flotte, zuweilen punkig angehauchte Nummern wie der
eröffnende Titelsong, das fast nahtlos darauf folgende
Moonlight oder No Tears Please wechseln sich mit langsam
bis schleppend dargebotener Kost ab, aus welcher hier
und da ein Funken Type O Negative hervorblitzt. Ein Song
wie Without A Sound könnte jedenfalls direkt aus Peter
Steeles (RIP) scharfer Feder stammen, und ein Stück wie
Catholic Sex Kitten hätte von der Thematik her sowieso
seiner Veranlagung voll und ganz entsprochen. Die
dazwischen liegenden Freiräume wurden mit Gothrock Songs
im Midtempo Bereich aufgefüllt, aus denen sich das
epische Béla Lugosis Back als potentieller Hit künftiger
Gothic / Glam / Horrorpunk Parties besonders hervorhebt.
Thematisch gibts zur Scheibe nicht viel zu erzählen. Die
lyrischen Ergüsse über Schwermut, Blutsauger und Sex
sind zwar nicht gerade Pulitzer - Preis verdächtig,
passen aber vortrefflich zur Mucke der Insulaner. Ein
erfrischend moderner Silberling, der auch nach
mehrmaligem Anhören nicht an Spannung verliert und somit
Fans von Alice Cooper, The 69 Eyes oder Type O Negative
zur Hörprobe empfohlen werden kann.
Mirko B.
Punkte:
6.8 von 10
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DEFLORATION - Abused With Gods
Blessing
War Anthem Records/Non
Stop Music
Stupf, stumpf und nochmals stumpf. So hatte ich
Defloration aus dem deutschen Bundesland Thüringen immer
in Erinnerung. Stumpf, brutal und amerikanisch geht es
auch zu Werke. Musikalisch gibts da nichts zu bemängeln.
Die Vorbilder wie Cannibal Corpse, Suffocation, Deicide
usw. hört man immer noch klar heraus. Jedoch schreiben
die Männer um Fronthüne Uwe einfach gute bis sehr gute ,
wirklich eingängige Riffs. Nichts Neues, keine
weltbewegenden Änderungen im (sich selbst) eng
gesteckten Stilbereich, aber absolut ok soweit. Einzig
allein die tiefe Gurgelstimme ist nach wie vor nicht
mein Ding. Aber das ist ja bekanntlich Geschmackssache.
Ansonsten gibts da nicht mehr viel zu sagen. Die
Produktion ist auch gut und transparent, was ja
heutzutage auch schon lange keine echte Herausforderung
mehr darstellt. Das Cover ist passend zum textlichen
Inhalt gewohnt klischeebeladen gestaltet. Na ja, auch
nicht mein Ding, aber wems gefällt. Abschliessend bleibt
nur noch das Fazit: gute instrumentale Kompositionen,
leider bleibt bei mir aber nicht nachhaltig was hängen.
Für Genrefreude sicherlich ein Leckerbissen. Für mich
ist das Ganze in dieser Form schon seit längerer Zeit,
trotz über 20 Jahren Death Metal Erfahrung, einfach zu
eindimensional.
Ralf W.G.
Punkte:
6.5 von 10
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AURINGTON HAUTA - Muinaisia
Muisteloita, Noita Syntyjä Syviä
CCP Records/Non
Stop Music
Früher als Solgrav gegründet, haben die bösen Herren
aus Finnland nun wohl gedacht, sie könnten sich doch
auch einen unaussprechlicheren Namen zulegen und mit
Folkeinflüssen eventuell doch noch ein paar Fans
reissen. Nun denn, das erste Album fängt mit
Maultrommeln und schrägem Gesang an. Also nichts für
Melodiefanatiker oder Nuclear Blast Fans, durch die
Kantele und andere Flöten, der teilweise komisch
wirkenden Gesangslinie bringt die Band eher was
ursprüngliches in die Musik als Moderne. Vor fünf Jahren
hätte das Album wohl noch mehr eingeschlagen, da es
inzwischen doch einiges in dieser Richtung gibt. Von
Häive über zu Heidefolk, Fejd oder Metsatöll, Einflüsse
kann man viele Hören. Über längere Zeit hinweg können
die aber nicht zu 100 Prozent halten, die Songs können
immer wieder mit kleinen, feinen Überraschungen punkten.
Zum Anhören lohnt sich »Mittelö» und «Imatran Impi».
Nett anzuhören, aber nichts für alle Tage.
Tristan
Punkte:
6.5 von 10
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ENGRAINED - Deep Rooted
Steamhammer/SPV
Ok, kurz den Schriftzug angeschaut, die Songtitel
begutachtet und es war mir soweit klar, um was es bei
den Hannoveraner Jungs geht. Straighter Rock'n'Roll, der
zum Autofahren passt. In Werbe-Inseraten zum Album
findet man als Beschrieb, dass es eine explosive
Mischung aus Motörhead und Punk Rock ist. Ok, die
Einflüsse lassen sich keineswegs leugnen. Das
Punk-Feeling stellt sich sogleich ein, sobald der
Musikliebhaber merkt, dass da wohl nicht mehr als 3
Akkorde reichen für ein Halleluja. Auch Motörhead lassen
grüssen, da kann man bejahend nicken. Die Songs sind
allesamt ziemlich einfach gestrickt, rocken geradewegs
nach vorne, schnörkellos und ohne Schnick Schnack. Zum
Abschluss des Albums gibt es dann ganz klischeehaft die
amtliche Ballade, damit auch die weiblichen Fans was zum
Träumen haben. Die Jungs haben in ihren fast 20
Bandjahren etwas vom räudigen Hardcore Feeling verloren
und sind mehr in die Rock'n'Roll Street Richtung
abgedriftet mit ihren V8 Motoren. Den Agnostic Front
Touch bemerkt man einzig bei Sänger und Bassist Fenne.
Der singt mit ziemlich starkem Roger Miret Timbre in
seinem Organ. Der ruppige Assi Street Rock, den die
Jungs hochleben, kann einem sicherlich manche Autofahrt
versüssen, aber ich finde für mehr als
Autobahnunterhaltung reicht der Silberling dennoch
nicht. Die Songs rocken zwar, je lauter man sie hört
umso besser, aber sie bleiben nicht wirklich hängen. Da
ist einer dem andern doch ziemlich ähnlich. Naja, nach
fast zwanzig Baujahren hätte ich etwas mehr erwartet.
Ich sag's nochmals, für eine Autofahrt oder auch einen
ganz unbekümmerten, alkoholgeschwängerten Rock'n'Roll
Abend eignet sich «Deep Rooted» ohne weiteres.
André G.
Punkte:
6.5 von 10
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VALPURGIS NIGHT - Psalms Of Solemn
Virtue
Rising Records
2008 gegründet, konnte man die Aufmerksamkeit des
Plattenlabels «Rising Records» auf sich ziehen und somit
2010 den ersten Plattenvertrag unterzeichnen. Die Briten
Valpurgis Night verarbeiten in ihrem Erstlingswerk unter
anderem die heidnischen Rituale der Walpurgisnacht.
Welche Überraschung! Der Sound ist zu beschreiben als
old-school Metal, düster, mystisch angehaucht mit
schweren Rhythmen und einem Schuss Doom. Die Stimme von
Preachers Edwards, der Bruce Dickinson sein Vorbild
nennt, klingt für mich stellenweise zu hoch und schrill,
daher ist der Opener «Sword Of Damocles» nicht gerade
als Anspieltipp zu empfehlen. «I Monster» finde ich
dagegen schon etwas sympathischer mit «Broken Spectre»
entspannen sich meine Stirnfalten nochmals ein wenig
mehr. Dieser Song ist recht melodisch, musikalisch sehr
eingängig aber auch hier entpuppt sich der Gesang erneut
als anstrengend. Für mich kommen zum Ende hin die
kleinen Überraschungen zum Vorschein. In der Ballade «Woken
By The Silence» glänzt Preachers doch noch mit passenden
Vocals. England, das Land welches schon ganz grosse
Bands und Stimmen - nicht nur im Metal Bereich - geboren
hat, von dem hätte ich klar etwas mehr erwartet. Fazit:
Coole Mucke, aber den Sänger würde ich austauschen.
Liane P.
Punkte:
6.5 von 10
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AYSCOBE - Beside Yourself
Firefield Records/Non
Stop Music
Ayscobe wurden bereits im Jahre 2003 gegründet. Die
Herrschaften kommen aus Reutlingen in Deutschland und
präsentieren uns hier ihr Debüt Werk «Beside Yourself».
Nach mehrmaligem Durchhören hinterlässt der Rundling
einen etwas zwiespältigen Eindruck. Immer wieder gibt's
tolle Parts und klasse Gesangsmelodien. Besonders die
ruhigen Passagen wie bei "Illusion" gefallen mir sehr
gut, auch das gefühlvoll gespielte Solo kann überzeugen,
vor allem die Twin Guitars. Auch «Story Why» ist ein
wirklich gefühlvoller sehr guter Song, doch es ist
schade, dass hier die Produktion so schwächelt. Die
Drums haben viel zu wenig Wumms und auch die Gitarren
sind zu dumpf aufgenommen. Das schadet leider dem ganzen
Album. Das merkt man beim Song «Solution» ganz besonders
gut, denn hier versinkt das Ganze in einem Brei, sehr
schade. Die Deutschen können hier musikalisch mit guten
Melodienbögen und technischen Finessen zwar immer wieder
in den einzelnen Songs überzeugen. Tolle Breaks und
Tempiwechsel sorgen immer wieder für gute Ansätze, aber
im Ganzen wirkt Beside Yourself dann doch etwas zu wenig
ausgereift und hier sieht, oder besser gesagt hört man
doch, wie wichtig die Produktions-Arbeit ist, gerade
wenn man sich im Rock, Prog Rock Métier befindet. Hoffen
wir, dass sich die sonst talentierten Deutschen auf dem
nächsten Album steigern und vor allen nicht bei den
Produktionskosten geizen werden.
Crazy Beat
Punkte:
6.4 von 10
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27.90 SFr.
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FAANEFJELL - Trollmarsj
Mayhem Music
Ich könnte die Geschichte eines Baches aus meiner
Heimat erzählen. Wie er sich an der kleinen Quelle
unterhalb eines Berges in einen kleinen See sammelt, wo
sich Nymphen tummeln und mit den armen Wanderern Unfug
treiben, während der Bach sich durch die tiefen Wälder
schlängelt. Nur interessiert dieser Bach nicht mal die
Hälfte der paar Leute, die in diesem Dorf wohnen, und
zum anderen haben wir alle solche Geschichten in den
letzten Jahren bis zum Ausbluten gehört. Trotzdem
erwartet uns hier die Geschichte von zwei Trollen, einem
norwegischen Berg und diversen Streitigkeiten zwischen
Mensch, Troll und Natur. Interessant kann also nur noch
die musikalische Umsetzung sein, da ich weder norwegisch
noch dänisch verstehe. Tatsächlich hört man schon bei
den ersten Klängen, dass diese sehr klar und durchdacht
aufgenommen und abgemischt ist. Gitarren, Drum und ein
Synthie für die Atmosphäre, mit dieser Inszenierung
hätte es auch ein wenig dreckiger klingen können. Der
Gesang ist abwechslungsweise zwischen klarem
Sprechgesang und Kreischen zu finden, Gitarren spielen
(das inzwischen als klassisch zu bezeichnende) Folk-Zeug
mit teilweise geschwärzten Riffs. Wirkt alles ein wenig
nüchterner als bei Kollegen von Korpiklaani und
Konsorte. Fans dürfen gerne noch ein bis zwei Punkte
dazu zählen, für mich bleibt es im Durchschnitt.
Tristan
Punkte:
6.3 von 10
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BLOODATTACK - Rotten Leaders
Bastardized Recordings
Mann O Mann was für ein Schrei zum Einstieg in die
neue Scheibe von Bloodattack (die Bandnamen werden immer
origineller... ) - Vocalist Daniel brüllt so dermassen
krass, dass man glauben möchte, man befinde sich neben
Mel Gibson in der ersten Reihe des Schlachtepos «Braveheart».
Da meine zwei Kampferprobten Kater nicht das Weite
suchen, kann ich getrost fortfahren mit der
Listeningsession. Also zuerst ein Brüller und danach
geht die Post ab und wie sie abgeht. Da wird in bester
Deathcore Manier geknüppelt, will heissen Doublebass
Attacken schnelle Riffs hie und da mal ein Break mit dem
natürlich extremen Gesang, wo man absolut nichts
versteht und wenn da kein Textblatt vorhanden wäre, ist
man regelgerecht aufgeschmissen. Also für Otto
Normalverbraucher ist Rotten Leaders schon eine
Herausforderung, vor allem wegen dem monotonen Gesang.
Mit dem Rest könnte sich leben lassen, aber auch hier
sind die Jungs keine Weltmeister und es bleibt wenig
hängen in den Hörkanälen des Schreibers dieser Zeilen.
Also wer's heftig mag, soll mal ein Ohr voll nehmen, ist
ja schlisslich Geschmackssache und das soll auch so
bleiben.
Daniel J.
Punkte:
6.1 von 10
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CHUCK NORRIS EXPERIMENT - Dead
Central
I Hate People Records
Der Göteborger Haufen mit den Zensurbalken vorm Kopp
holt zum vierten Schlag aus und wartet diesmal mit
einigen Überraschungen auf, die mir (als Fan) allerdings
teilweise etwas schwer im Magen liegen. Beginnt der
skandinavische Rock Galopp mit Psycho Man noch gewohnt
rotzrockig und energiegeladen, folgt mit All We Had In
Common Was Our Name dann schon die erste Nummer, die mir
für CNE einfach zu melodisch und melancholisch ist, der
Song erinnert mich im letzen Drittel sogar etwas an
frühe Paradise Lost, und das muss ich bei einer
astreinen schwedischen Schweinerockband echt nicht
haben. Die folgenden Songs stimmen mich aber
glücklicherweise wieder etwas versöhnlicher, wenn ich
auch den sprichwörtlichen Rotz der früheren Werke ein
bisschen vermisse. Man merkt den Musikern den
gewachsenen Anspruch an ihre Kompositionen und an die
etwas sauberere Produktion gut an, mit «Going Down To
Hell - Part II» servieren sie uns sogar einen gelungenen
Bastard aus Black Sabbath - Lavariff und Monster Magnet
Stonerrock, dennoch sollten die Jungs aufpassen, dass
sie ihre brillanten Ideen nicht mit genrefremden
Elementen wie mehrstimmigem Gesang und
Piano-Einsprengseln überladen. Rock Götter wie AC/DC und
Motörhead haben eindrücklich gezeigt, wie man die Fans
mit den stets selben Ideen immer wieder aufs neue
begeistern kann, und für diesen Weg sind Chuck Norris
Experiment prädestiniert. Eben diese rohe Einfachheit,
die intonierte, zügellose Energie der früheren Releases
vermisse ich etwas auf Dead Central. Dabei beweisen CNE
durchaus, dass sie es immer noch drauf haben, und so
servieren sie uns als Abschluss eine herrlich punkig -
rotzige Version von Motörheads «Killed By Death», an der
Meister Kilmister sicherlich seine Freude haben wird.
Warum der Song aber durch Anfügen von über zehn Minuten
absoluter Stille auf fast vierzehn Minuten gestreckt
wurde, nur kurz unterbrochen durch eine zugeknallte Türe
und einem dazu gesprochenen «Hallo», wird dem Verfasser
dieser Zeilen wohl ewig ein Geheimnis bleiben. Da hätten
noch gut drei Songs der alten Schule draufgepasst.
Mirko B.
Punkte:
6.0 von 10
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27.90 SFr.
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WOLFMARE - Hand Of Glory
CCP Records/Non
Stop Music
Kam mir doch gleich bekannt vor, der Name. Auch wenn
ich am Anfang noch dachte, die Band könnte irgendwo aus
Irland kommen, war mir dann irgendwann einmal klar, dass
ich ja schon das Erstwerk der Russen im Regal stehen
habe. Ein gutes Zeichen, wenn man den Namen nicht mehr
richtig einordnen kann? Man wird sehen…
Interessanterweise hat es die Band geschafft, das neue
Album abwechslungsreicher zu gestalten. Wofür es aber
nach wie vor 8 Leute braucht, kommt in den Songs noch
nicht immer verständlich rüber. Dafür singt die Lady
mehr als auf dem Vorgänger, was den Songs halt doch zu
mehr Stimmung verschafft. «The Keening» ist ein hübsches
Beispiel dafür. Und obwohl der Überfluss an Folk Metal
Bands nach wie vor hauptsächlich den Durchschnitt
stärkt, so können die Russen Punkte sammeln durch die
irisch anmutenden Lieder. Zumindest für ein Auftauchen
aus den steigenden Wogen reicht es also, zumal auch die
Geschichten einiges echter wirken als das tausendste Mal
eine falsche Interpretation von Wotan oder heidnischen
Bräuchen. Inhalt also Top, Umsetzung aber nicht über dem
Durchschnitt.
Tristan
Punkte:
6.0 von 10
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und bestellen für 27.90 SFr.
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KRASHKARMA - Straight To The Blood
Fastball Music/Sony Music
Das treibt einem ja die Schamröte ins Gesicht!
»Erotisch-melodisch und rhythmisch-hart». Da gibt es
Textzeilen, die sind nicht erotisch, sondern die sind
einfach nicht jugendfrei! Dazu kommt noch eine singende
Schlagzeugerin, die in roten Lackstiefeln und knappem
Mini posiert. "Warm anziehen" wäre hier der falsche
Ratschlag. Besagte Dame namens Nicole "Niki" Skistimas
teilt sich die Vocals mit Ralf Dietel, welcher für kurze
Zeit als Gitarrist bei Nine Inch Nails engagiert gewesen
ist. «Straight To The Blood» ist das erste Album der
Band, zuvor gab es 2009 einen EP-Release mit dem Titel «Seven
Deadly Sounds». Der grosse Kontrast bei den Liedern ist
definitiv der Gesang der beiden Stimmen. Ralf, der eher
mit viel Aggressivität seine Texte herauskotzt im Duell
mit Nicoles eher elfenartigen, grazilen Stimme. Bei
«Take The Money» hat Nicole jedoch die Hose an und
übernimmt die Main-Vocals. Bei der Ballade «Anytime»
hört man Cello-Klänge, bei «Hole In My Soul» präsentiert
man einen Trip-Hop Zwischenteil und am Ende bei «The
Void» kommen afrikanische Rhythmusinstrumente zum
Einsatz. An Abwechslung mangelt es wohl kaum auf dieser
Produktion, welche zwischen Los Angeles, New York,
Stuttgart und Berlin aufgenommen wurde und gerne mit
Werken von Linkin Park und Korn verglichen wird. Für
meinen Geschmack wurden hier aber zu viele
unterschiedliche Stile gemischt und in meinen Ohren
klingt das Ganze nicht wirklich rund. Trotz allem könnte
es Songs wie «Favourite Things» mit seinen tanzbaren
Metal-Gitarrenriffs in dem einen oder anderen Rock-Club
zu hören geben. Live haben sie schon während über 250
gespielten Shows Erfolge einheimsen können und sind beim
Publikum in den USA recht beliebt. Trotzdem vor dem Kauf
lieber mal kurz reinhören.
Liane P.
Punkte: 6.0 von 10
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und bestellen für 19.90 SFr.
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RABENHOLZ - Akt 1: Auf Welken Schwingen
Helheim Productions/Non
Stop Music
Deutsches Black Metal mag ich vor allem durch die
Melancholie, die gewisse Bands in ihren Liedern
verarbeiten, ohne gleich in DBM abzudriften. Mit ihrem
Debüt sind Rabenholz genau in dieser Sparte anzutreffen:
schnell gespielte Riffs mit nachdenklichen Texten.
Erinnert an Weidebaum, Impavida, Mondstille und
ähnliche, was durchaus positiv verstanden werden darf.
Aufnahmetechnisch wäre natürlich noch klarerer Sound
möglich, aber nicht nötig. Und so bleibt der Inhalt das,
was man zu werten versuchen kann: reissende Gitarren,
abwechslungsreich (aber meist schnell) gespieltes
Schlagzeug und eine ansprechende Dynamik in den
Songstrukturen. Vor allem «Stille…am Ende aller Tage»
und «Als das Licht mich mit sich nahm» können durch die
minimalistische Umsetzung glänzen, selten hört man
solche Atmosphäre nur mit Gitarren und Schlagzeug.
Schade, dass nach 30 Minuten schon Schluss ist, bis
dahin ist man nämlich an dem Punkt, wo man mehr hören
möchte. Es bleibt also das Abwarten auf Akt 2, denn
dieses Küken hier fliegt noch nicht auf der Höhe.
Tristan
Punkte: 5.5 von 10
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27.90 SFr.
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DAN REED - Coming Up For Air
AOR Heaven/Non
Stop Music
In den späten Achtzigern und frühen Neunzigern war
die Band Dan Reed Network bekannt und beliebt für
knackigen Hardrock mit Funk Einschlag, garniert mit
einer Prise Soul und Jazz. Mit dieser interessanten
Kombination und den recht erfolgreichen Scheiben «Dan
Reed Network», « Slam» und «The Heat» war die Truppe mit
Run DMC, David Bowie, Bon Jovi und The Rolling Stones
auf Tour. Doch die aufkeimende Grunge Bewegung bedeutete
auch das Ende dieser Formation. Dan Reed wandte sich
anderen Betätigungsfeldern zu. Er gründete eine
Plattenfirma und war Mitbesitzer eines Musikclubs in
seiner Heimat Portland, zudem war er auch als
Schauspieler und Drehbuchautor tätig. 2004 reiste der
Mann nach Indien und lebte als Gast von Tibetanischen
Mönchen. Mit Israelischen Musikern zog er weiter nach
Jerusalem. Zwischenzeitlich lebt er in Paris und
betreibt das Label Zero One Music, auf dem auch der
Solooutput «Coming Up For Air» ursprünglich erschien.
Nun, wer vielseitigen Hardrock erwartet muss gar nicht
erst weiterlesen. Mr. Reed hat die Erfahrungen und
Eindrücke der letzten Jahre verarbeitet. Herausgekommen
ist eine Easy Listening Scheibe mit Weltmusikeinflüssen.
Es überwiegen Pianoklänge, akustische Gitarren,
Streicher und einige exotische Instrumente. Die Songs
haben Pop Appeal und wären an und für sich
Radiotauglich. Dan Reeds Musik hat definitiv nicht mehr
viel mit Rock, geschweige denn mit Hardrock zu tun.
Trotz allem hat er schöne Melodien verfasst und kann
immer noch auf eine tolle Stimme bauen. Somit ist «Coming
Up For Air» eigentlich kein schlechtes Album, dürfte
aber bei Unsereins kaum auf Interesse stossen.
Chris C.
Punkte: 5.0 von 10
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und bestellen für 23.90 SFr.
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SENES - De-Evolution Of Theory
Global Music/Musikvertrieb
Hiermit erhalten wir das Debüt-Album eines
grossartigen Gitarristen. «De-Evolution Of Theory» ist
das Soloprojekt von Steve Senes. Alle Songs hat er
selber geschrieben, gespielt, produziert und abgemischt.
Die zwölf Songs umfassen eine grosse Vielfalt von
Stilrichtungen. Wir bewegen uns zwischen Metal, Country,
Funk und Soul. Jetzt fragt man sich natürlich, wie kommt
der Sänger damit klar. Die Antwort: Gar nicht, da es
keinen hat! Steve Senes liefert uns alle möglichen
Variationen von Songs, bei denen der Zuhörer stets auf
ein bisschen Gesang und dadurch Abwechslung wartet.
Leider wird es nie Realität. Die Songs sind definitiv
nicht schlecht und Senes versteht sein Handwerk absolut.
Gemäss eigenen Aussagen übt er seit seinem 15.
Lebensjahr zwölf bis vierzehn Stunden auf seiner
Gitarre. Zudem wurde er 2009 vom Guitar Players Magazine
zum Guitar Superstar gewählt. Das wird wohl was heissen.
Mr. Senes kann definitiv Gitarre spielen, keine Frage.
Aber wenn ich mir 50 Minuten lang instrumentale
Gitarrenmusik aus verschiedenen Stilrichtungen anhören
muss, finde ich es einfach nur noch langweilig. Sorry,
ohne Gesang wird das hier niemals Früchte tragen. Da
helfen auch Ehrungen nicht. Bitte nimm dir einen Sänger
mit an Bord und dann ändere ich vielleicht meine
Meinung!
Timo K.
Punkte: 5.0 von 10
Hier bestellen für 27.90 SFr.
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HAWTHORNE HEIGHTS - Midwesterners / The Hits
Victory Records/Musikvertrieb
2 Millionen Tonträger haben die Amerikaner von
Hawthorne Heigths anscheinend schon an den Mann,
beziehungsweise an die Frau gebracht laut Infoblatt von
ihrer Plattenfirma. Das schreit nach Kommerz und da wird
schnell klar nach den ersten Tönen, dass wir es hier mit
der Emo oder Screamo Szene zu tun bekommen. Da muss ich
zuerst mal leer schlucken, denn das emotionale,
weinerliche Gesülze ist manchmal nur schwer zu ertragen.
Anyway, hier haben es wir mit einer Best-Of zu tun, die
die ersten drei Alben von den Amis zusammenfasst und mit
sechzehn Stücken ausreichend Stoff bietet, um dem
interessierten Fan zu zeigen, was sie draufhaben.
Musikalisch gar nicht mal so übel, mal heftig aber das
Meiste ist in der Slowmotion gespielt, will heissen man
geht es cool an. Ecken und Kanten findet man hier kaum
bis gar nicht, so dass die Tracks recht uninspiriert vor
sich hinplätschern. Als Hintergrund Musik beim
Staubsaugen könnte man es noch so durchlaufen lassen,
aber ehrlich gesagt man würde dem Staubsauger unrecht
tun, denn das Putzgerät klingt um Welten besser als das
Geklimper der Amis. Aber wer's braucht, kann sich da mal
einloggen. Die Konzequenzen trägt dann aber jeder für
sich selber!
Daniel J.
Punkte:
keine Wertung
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und bestellen für 27.90 SFr.
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RANDOMWALK – Absolution
I For An I Records
Ich bin ja generell für
Experimente, weil man sich damit gerade im musikalischen
Bereich endlich mal getraut, über den eigenen Tellerrand
zu gucken und sich selber neu zu definieren. Dass dies
auch in Verwirrung und einem relativ unausgegorenen
Album enden kann, das beweisen die Griechen von
Randomwalk. Da treffen Gruftie Metal-Klänge neueren
Datums auf Hardcore-Geshoute, und das Paradoxon ist
perfekt: Die Dynamik, welche aus dem HC-Bereich in den
Sound eingebracht wird und eine ebensolche Reaktion
verlangt, geht in den eher gemächlicheren Sounds des
Gothic komplett verloren. Gewisse Tracks bieten zwar
auch cleanere männliche Stimmen, die wiederum aber
werden sogleich zu Shouts umgewandelt – verwirrt? Aye,
dann ist ja alles klar und meine oben genannte
Behauptung bewiesen. Geradesogut könnte man versuchen,
eine Balisto-Verpackung zu nehmen und einen Kaffee darin
einzutüten, das Ergebnis entspricht in etwa demjenigen
des Hörens von „Absolution“: Eine Sauerei auf dem Boden,
niemand weiss so recht wieso und dafür geradestehen will
so oder so niemand. Ich will nicht behaupten, die
gesamte Scheibe wäre ein Reinfall, denn wenn sich die
Jungs mal auf eine Richtung geeinigt haben wie in „The
Well“, dann kann sich das Ergebnis durchaus hören lassen
– ist zwar nichts Spektakuläres, aber der rote Faden ist
immerhin gegeben. Ich wage zu behaupten, dass man
hierbei ein Experiment gewagt hat, das nun mal nicht
wirklich funktioniert – aber nur schon für den Versuch
gibt’s ein wohlwollendes Kopfnicken meinerseits. Wenn
man sich beim nächsten Album auf eine Richtung oder eine
homogenere Mischung hat einigen können, dann spricht
auch nix gegen eine höhere Wertung.
Toby S.
Punkte: 5.0 von 10
Hier bestellen für 23.90 SFr.
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ORDEN OGAN - Vale (Re-Release)
AFM Records/Musikvertrieb
Die Deutschen Orden Ogan
sind wohl die am überbewerteste Band im 2010. Als die
neue Hoffnung am Melodic Metal-Himmel angekündigt,
überzeugte ihr AFM-Einstand «Easten Hope» zumindest in
der ersten Hälfte des Albums. Alles was danach kam, war
nur noch langweilig. Umso unverständlicher ist nun diese
Neuauflage des 2008er-Debüts «Vale». Was hier auf den
Metaller losgelassen wird, ist zwar durchaus
hochstehende Kunst und mit Prog-Elementen angereicherter
Melodic Power Metal. Das Album klingt technisch top und
mit viel Leidenschaft aufgenommen. Die Songs sind aber
weder sensationell noch weltbewegend, sondern einfach
nur anödender, austauschbarer Durchschnitt. Zudem nerven
Orden Ogen mit zu vielen ruhigen Teilen, die jede
Spannung im Keim ersticken. Dem Ganzen fehlt es am
nötigen Drive. Besonders schlimm sind dabei die
Refrains, welche mit Keyboard-Teppichen und komischen
Chören vor sich hin dümpeln. Das Album wurde um vier
Bonustracks aufgestockt, was die Fans freuen wird, dem
CD-Kritiker aber noch die letzte Lust an dieser CD
nimmt. Und was lernen wir daraus? Vor dem Kauf einer
vermeintlichen Sensation soll man sich unbedingt im
Internet oder im CD-Shop die Musik anhören, denn dann
bleibt einem wohl die grösste Enttäuschung des Jahres
erspart. Reviewer dürfen hoffen, dass die Steigerung des
zweiten Werkes auf dem dritten Werk auf sämtliche Lieder
ausgedehnt wird.
Roger W.
Punkte: 4.0 von 10
Hier bestellen für 27.90 SFr.
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WEAPON – From The Devil’s Tomb
Agonia Records/Non
Stop Music
Black Metal aus Kanada ist auch nicht gerade
alltäglich, von der Ecke hört man in diesem Bereich
wirklich nicht viel. Interessant, abgehakt. Was lässt
sich denn über den Sound sagen? Ganz nett, ordentlich
produziert, die Drums scheppern ein wenig, aber das ist
nicht weiter schlimm. Mehr Geröchel als Gekeife,
zwischendurch ein prägnantes „Ugh!“, auflockernde
Passagen ohne viel Geprügel, atmosphärisch gesehen ein
Plus. Sonic Reign könnten als Referenz herhalten. Man
merkt, diese Scheibe berührt mich definitiv nicht. Die
Songs sind vorhersehbar, gesangsmässig ist man kaum
variabel. Einzig Stücke wie das Instrumental „LEFTHANDPATHYOGA“,
der Anfang von „Sardonyx“ oder auch der Schlusstrack „Towards
The Uncreated“ mit schönem Intro und netten Breaks,
welche das Potential erkennen lassen, auch mal aus der
vordefinierten Bresche auszubrechen, wissen zu gefallen
- ansonsten ist alles mehr oder weniger gleichförmig.
Tut niemandem weh, braucht sehr wahrscheinlich auch kaum
jemand – mehr fällt mir dazu echt nicht ein. Hört rein
und entscheidet selbst, ob diese Platte euer sauer
verdientes Geld wert ist oder nicht.
Toby S.
Punkte: 4.0 von 10
Hier bestellen für 29.90 SFr.
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STONEMAN – Human Hater
Twilight/Non
Stop Music
Nanü? Da wird ja im Info-Blättchen ja derb
grossspurig vom Leder gezogen, dass einem ja Angst und
Bange werden kann: Stoneman wären demnach die ‚Nummer 1
des Schweizer Dark Metals’, welche ein ‚Meisterstück’
kreiert hätten, welches jeder Metalhead haben müsse und
‚auch den letzten Rocker vom Sofa pusten würde’. Puh,
also ganz ehrlich: Selten habe ich solch ein
übertriebenes Stück virtuellen Papiers gelesen, und
nicht wenige Male fand ich meine Hand vor die Stirn
geklatscht. Wenn man Hass suche, dann würde man auch
Hass finden, mit viel Herz und musikalischem Verständnis
gemacht, so wird es einem weiterhin weisgemacht, neben
der obligatorischen Aufzählung an Bands, mit welchen man
schon getourt habe. Wer meine Rezensionen ab und zu
gelesen hat, weiss, dass mich solche Formulierungen sehr
skeptisch machen, denn ein gutes Produkt spricht für
sich und braucht keine Unterstützung in Form
geschwollener Worte, welche in der Regel eh keinen Bezug
zur Realität haben. Gut, genug Dampf abgelassen, kommen
wir zum Wesentlichen: der Mucke. Leider sieht es da
nicht wirklich gut aus, denn diese seltsam anmutende
Melange aus seichtem Industrial, pseudo-böse
vorgetragenen Texten über den Tod, das Töten und die
Untoten, billig klingenden Keys und Synthies sowie dem
allgegenwärtigen Gefühl, alles schon mal irgendwo gehört
zu haben, hinterlässt einen schalen Nachgeschmack. Die
Deathstars kommen da schnell mal als Vergleich ins
Spiel, genauso wie Wednesday 13 oder Rob Zombie. Die
Tracks sind allesamt ziemlich ähnlich, was den
Wiederhörwert durch den Boden krachen lässt –
interessant wird es allerdings, wenn Gastsänger ins
Spiel kommen, bei „Zombie Zoo“ singt Wednesday 13 mit.
Der Bonus-Track namens „No Sweet November“ ist ein
echter Ausnahmetrack, denn hier entfaltet sich das
Potential von Stoneman um ein vielfaches besser als bei
nicht wirklich ernstzunehmenden, dennoch ganz okay
klingenden Songs wie „Hope You All Die Soon“ oder dem
Titeltrack. Das Black Metal-artige Gekreische (arg
gedrosselt allerdings) hätte man sich ebenfalls sparen
können. Fazit: Stoneman haben einen oberflächlichen und
seichten Bastard erschaffen, der stellenweise mit
wirklich schönen (allerdings nicht wirklich innovativen)
Ideen aufwartet und einen wirklich schönen Bonustrack
aufweist. Ob das allerdings den Kauf rechtfertigt, darf
zu Recht bezweifelt werden.
Toby S.
Punkte:
3.5 von 10
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FURZE - Subconcisous Guide
Agonia Records/Non
Stop Music
Kinder können gemein sein.
Wer hatte in seiner Primarschule nicht auch einen fiesen
Übernamen? Umso erstaunlicher, wenn man sich selber
einen Namen gibt, der einfach nur zum Lachen ist. Okay,
wenigstens kommt hier nur heisse Luft, mit mehr Gewicht
wäre der Sound auch wirklich Sch…lecht. Man kann zwar
die Ansätze von Doom Urgestein wie Black Sabbath raus
hören, doch fehlt es an Druck, die Konsistenz ist zu
dünn. Man wünscht sich auch gar nicht mehr, weil der
gesamte Soundinhalt schon so lange vor sich hin gegoren
hat, dass der Körper ihn so schnell wie möglich wieder
ausscheiden will. Der Bitte, die aufopferungsvoll
produzierte Platte unter keinen Umständen gratis an die
Masse weiterzureichen, kann ich gerne nachkommen. Das
würde auch niemand wollen. Der beste Koch kann mit
schlechten Zutaten nun mal nichts Gutes kreieren.
Tristan
Punkte:
2.0 von 10
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