Wertung:
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9.0 bis 10 Kaufempfehlung.
7.5 bis 8.9 Gut.
4.0 bis 7.4 Vor Kauf
reinhören. 0.0 bis 3.9
Nicht empfohlen.
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HEATHEN - The Evolution Of Chaos
Mascot Records/Musikvertrieb
Unglaublich, aber wahr! Nach Jahren des Ankündigen,
Wartens, Verschiebens, wieder Wartens, wieder
Verschiebens und erneuten Wartens ist es nun endlich da,
"The Evolution Of Chaos", das seit neun Jahren seit der
Reunion 2001 mit Spannung erwartete, dritte Studioalbum
von Heathen, der legendären Bay Area-Combo aus den
80ern. Mit "Breaking The Silence" von 1987 und dem vier
Jahre später erschienenen "Victims Of Deception"
schrieben sie Thrash-Geschichte. Doch können Heathen
diese mit "The Evolution Of Chaos" denn auch genauso
glorreich fortschreiben? Auch wenn es bei mir einige
Durchgänge dauerte, bis ich zu ihr kam, ist die Antwort
sonnenklar: ja, ja und verdammt nochmal ja! 19 Jahre
nach ihrem letzten regulären Rundling nämlich hat die
Heiden-Truppe in der Besetzung David White, Lee Altus
(Exodus), Kragen Lum, Jon Torres (Ex-Lääz Rockit) und
Darren Minter 10 Tracks geschaffen, die alles
niederreissend auf die 12 hauen und gleichzeitig
überschäumen vor Melodie, technischer Brillanz und
epischer Dramatik. Das von einem mystischen Intro
eingeleiteten, mit orientalischen Licks ausgestatteten "Dying
Season", "Control By Chaos" mit seinen irrwitzig
schnellen Läufen, die eingängigen, aber alles andere als
poppigen "Arrows Of Agony" und "Fade Away", das
apokalyptische, mit diabolischem Gefrickel beginnende "Undone"
und die vetrackte Endraserei "Silent Nothingness",
allesamt müssen sie vom Platz weg in den ewigen Kanon
der Thrash-Hymnen aufgenommen werden, genauso wie das
schnörkellose "Bloodkult", welches in Sachen unbändiger
Aggression und kompromissloser Härte glatt als ein
verlorengegangener Track von "Reign In Blood" durchgehen
könnte, mit dem einzigen Unterschied nur, dass Heathen
schlicht um Längen bessere Musiker sind als Slayer es
damals waren oder je sein werden. Dazu gibt's noch das
sich von der ruhigen Strophe zum Ami-Metal-Stampfer
steigernde "Red Tears Of Disgrace" und die leider etwas
gar patriotisch wirkende, marschierende Soldaten-Ode "A
Hero's Welcome" mit ihrem pathetischen Gesangspart,
welcher von David White dafür aber umso inbrünstiger
gesungen wird. Dessen Stimme wurde über die Jahrzehnte
übrigens um einen ganzen Zacken rauher, dabei aber in
keiner Weise schwächer. Bleibt nun noch eine letzte
Nummer, um den 10er voll zu kriegen, und der sprengt
sogar den bei Heathen weit gesteckten zeitlichen Rahmen
(gut die Hälfte ihres Materials dauert länger als sechs
Minuten): "No Stone Unturned" ist schlicht ein Bollwerk
von einem Song und beinhaltet mit seinen 11 Minuten
schlicht zu viele nennenswerte Breaks, Licks, Tempi- und
Stimmungswechsel, als dass man ihn angemessen
beschreiben könnte, wollte man die Länge dieser sowieso
schon zu ausführlichen Rezension nicht gleich
verdoppeln. So besteht, wie schon erwähnt und trotz der
etwas kühlen Produktion, kein Zweifel: Heathen sind mit
"The Evolution Of Chaos" zurück in der ersten Reihe des
Thrashs, und das vielleicht stärker denn je. Das Warten
hat sich gelohnt!
Kissi
Punkte: 9.7 von 10
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27.90 SFr.
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KROKUS - Hoodoo
Sony
Music
Dass sich die alte Garde von Krokus tatsächlich
nochmals ernsthaft zusammen raufen würde, damit war
wirklich nicht zu rechnen! Zum einen gab es ja eine Band
unter diesem Namen, die 2006 mit «Hellraiser» ein tolles
Album heraus gebracht hatte und auch live überzeugen
konnte. Der Zugang von Schlagzeuger Stefan Schwarzmann (Ex-Running
Wild, Ex-U.D.O. und noch ein paar) durfte als Glücksfall
taxiert werden, denn mit ihm hatten Krokus in dieser
Besetzung (Storace, Meyer, Favez, Castell und eben
Schwarzmann) einen fetten Groove drauf. Im Sommer 2007
kamen dann erste Gerüchte bezüglich einer Reunion des
Lineups «Storace, von Arb, von Rohr, Kohler und Steady»
auf, gefolgt vom denkwürdigen Playback-Auftritt in der
Sendung «Die grössten Schweizer Hits». Das war im
November 2007 und die Reaktionen im Studio wie danach im
Blätterwald waren schon beinahe euphorisch. Ein paar
Monate später, sprich am 2. August 2008, hatte man Nägel
mit Köpfen gemacht und trat im Berner «Stade de Suisse»
vor nicht weniger als 9'000 Fans auf. Ein Triumphzug
sondergleichen und es gab zusammenfassend nur ein Wort
dazu: magisch! In der Zwischenzeit machte die
erfreuliche Kunde die Runde, dass man an neuen Songs
arbeite. Im letzten Jahr folgte auf dem «Heitere» in
Zofingen der einzige Live-Auftritt überhaupt, ehe man
sich dem Feinschliff des neuen Albums widmete. Und nun
hat die Warterei endlich ein Ende gefunden! «Hoodoo»,
das mittlerweile 16. Studio-Album steht kurz vor der
Veröffentlichung! Voraus gab es jetzt die Single «Hoodoo
Woman», und die Cover-Version vom Steppenwolf Klassiker
«Born To Be Wild» wurde bereits live (zweimal) zum
Besten gegeben. Dabei geben sich die Schweizer Altrocker
eher (oder bewusst) bedeckt, was das restliche Material
angeht. Dies unterstreicht der knackige Opener «Drive It
In», der schon mal die erste Duftmarke setzt und die
Erwartungen weiter nach oben schraubt. Während die
Single darauf schwer nach ZZ-Top klingt, überrascht
anschliessend das bekannteste Biker-Cover in der
CD-Version. Das klang live nicht halb so gut! Doch «Hoodoo»
nimmt mit dem obergeilen Uptempo-Rocker «Rock'n'Roll
Handshake» erst richtig Fahrt auf und hinterlässt danach
nur noch verbrannte Erde! Balladeskes im Geist von «Screaming
In The Night» gibt es nur bei «Ride Into The Sun»,
während mit «Too Hot» mit Sicherheit die nächste
Single-Auskopplung folgen wird! Die Zeitreise in
Richtung «One Vice At The Time» (1982) nimmt «In My
Blood» auf, das nur so vor der Ursuppe von Krokus
trieft! Genial auch der Boogie-Rocker «Dirty Street», wo
Marc Storace den guten und unvergessenen Bon Scott (R.I.P.)
wieder aufleben lässt. AC/DC ist schliesslich das
Stichwort für die unschlagbare Schluss-Triplette mit dem
Killer-Song «Keep Me Rollin», dem heimlichen Hit «Shot
Of Love», der auch Kiss sehr gut zu Gesicht stehen würde
und dem sackstarken Rausschmeisser «Firestar», der noch
den letzten Dreck aus den Gehörgängen raus putzt! Dieser
Umstand gebührt natürlich der oberfetten Produktion, für
die Chris von Rohr höchstpersönlich verantwortlich ist
und dem superben Mix, der auf das Konto von Altmeister
Dennis Ward geht, der ja den Vorgänger «Hellraiser»
ebenso veredelt hat! Tja..., und nun? Alles richtig
gemacht würde ich sagen und mancher Skeptiker wie
Kritiker wird für immer verstummen! Die blanke 10 wird
von meiner Seite nur durch die unnötige Cover-Version
verhindert, aber «Hoodoo» wird mit Sicherheit als eines
der stärksten Alben in die Band-Geschichte eingehen.
Welcome back boys und es ist hiermit absolut
unbestritten, wer die beste Rockband der Schweiz ist und
es immer bleiben wird!
Rockslave
Punkte: 9.5 von 10
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23.90 SFr.
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OVERKILL - Ironbound
Nuclear Blast/Warner
Garantien sind ja immer so eine Sache, denn je nach
Fall werden sie nicht eingehalten oder aber ihre Dauer
ist beschränkt. Doch einer Garantie kann man sich als
Liebhaber gepflegten Thrash Metals immer sicher sein: Wo
Overkill draufsteht, da ist auch Overkill drin, denn im
Gegensatz zu manch anderer Band sind die New Yorker
ihrem Musikstil stets treu geblieben. Eine neue CD von
Overkill bedeutet somit immer eine Zeitreise, denn durch
den seit bald drei Dekaden immer gleich gebliebenen
Musikstil kann man sich schon mal um viele Jahre
zurückversetzt fühlen; je nach dem, an welche
Vorgänger-CD man durch die jeweils aktuelle gerade
erinnert wird. Im Falle von "Ironbound" reist man am
ehesten in die Jahre 1987 und 1991, denn das vorliegende
Album knüpft an die zwei wohl allerbesten
Overkill-Releases aller Zeiten an, nämlich "Taking Over"
und "Horrorscope". "Ironbound" startet mit dem mystisch
anmutenden "The Green And Black", steigert sein Tempo
über Tracks wie "The Goal Is Your Soul" und erreicht
seine Höchstgeschwindigkeit beim Song "Ironbound".
Möglicherweise sind Overkill auf den letzten paar Alben
ein wenig in den Mid Tempo-Bereich abgedriftet, doch nun
wird spielerisch wieder dermassen auf
Höchstgeschwindigkeit hochgefahren, dass einem beim
symbolischen Durchbruch der Schallmauer fast die Boxen
um die Ohren fliegen! Und das beste daran ist, dass das
Gesamtwerk trotz recht konstantem Tempo sehr
abwechslungsreich und erfrischend geworden ist, da hier
und dort ein paar passende melodische Parts eingebaut
wurden. Natürlich tut die legendäre Stimme von Bobby
Ellsworth ihr übriges, um "Ironbound" zu einem Hörgenuss
zu machen, der an die Qualität eines lupenreinen
Diamanten rankommt. Es ist verrückt... Wie kann man
beinahe dreissig Jahre lang das Selbe und trotzdem immer
wieder etwas Anderes machen? Eines ist klar: Der Thron
für Ostküsten-Thrash Metal gehört unbestritten Overkill,
und der ehrenwerte Mister Ellsworth braucht die junge
Konkurrenz nicht zu fürchten, denn "Ironbound" ist so
gut geworden, dass man es für ein Best Of-Album halten
könnte!
Maiya R.B.
Punkte:
9.4 von 10
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29.90 SFr.
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ELUVEITIE – Everything Remains (As It Never Was)
Nuclear Blast/Warner
Nach "Evocation I" wurden Stimmen laut, die Angst
hatten, die Band um Mastermind Chrigel würde vielleicht
kein 'richtiges' Eluveitie-Album mehr machen. Aber wer
das glaubte, muss oder darf sich jetzt eines anderen
belehren lassen. Das am 19.02.2010 erscheinende Album "Everything
Remains (As It Never Was)" ist wieder ein Tonträger,
welcher alle Trademarks der New Wave Of Folk
Metal-Speerspitze beinhaltet. Was auf dem letzten
Akustik-Longplayer zu finden war, kommt hier einfach
noch als Unterstützung und Untermalung zum Zuge. Die
Schweizer haben den Strom wieder eingesteckt und die
Riffs hervorgeholt. Der Silberling debütiert mit einem
etwas komisch anmutenden Intro. Das Ganze ist sehr
elektronisch und sphärisch gehalten. Das ist so ein
Teil, das man eher auf einem Ayreon-Album erwartet. Aber
an zweiter Stelle kommt dann der Titeltrack des Albums.
Der hat es in sich und zeigt, dass die Gruppe wieder
voll zurück im alten Soundgewand ist. Blastspeed, der
einem den Nacken bricht. Immer wieder aufgelockert durch
folkige Passagen, so wie man Eluveitie kennt. Die Double
Base wütet, als ginge es darum, das Matterhorn in einen
Kieshaufen zu verwandeln. Mit "Thousandfold" folgt ein
etwas ruhigerer Track, der mehr im groovigen, folkigen
Gefilde zuhause ist. Die Strominstrumente ballern immer
noch amtlich, aber die folkigen Elemente rücken mehr in
den Vordergrund. Danach geht es über einen wirklichen
Nackenbrecher "Nil" und einen gemässigteren, eingängigen
Song "The Essence Of The Ashes", welcher sich live
perfekt eignet, um mitgesungen zu werden, hin zu einem
akustisch verträumten Flötenspiel genannt "Isara". Bei
diesem Instrumental beginnt die Flöte im Alleingang und
wird während den 2.44 Minuten Laufzeit langsam von den
weiteren Instrumenten unterstützt. Nach der kurzen
Verschnauf- und Relax-Pause geht es dann gleich wieder
amtlich fett weiter. Ein grooviger Thrasher, der einem
volle Kanne auf die Nackenmuskulatur geht. Bei Song
Nummer 8, "Quoth The Ravenqueen", kommt dann der Bombast
zum Tragen. Es ist ein guter Powersong, der mit
zweistimmigem Gesang zu glänzen weiss. Es hat leider in
dem Stück gewisse Passagen, die mir zu verfremdet sind
und irgendwie nicht so recht ins Bild passen. Mit "Minion"
folgt dann ein Stück, welches alle Elemente, für welche
Eluveitie stehen, in sich vereint: Folkige Parts werden
von harten Riffs untermalt, die Drums treiben
unaufhaltsam pumpend an, um dann in einem mehrstimmigen
Refrain zu gipfeln. Auf Platz 10 finden wir den zweiten
instrumentalen Track: ein wahres Folkstück. Da bitten
die Flöten zum Tanz. Danach wird nochmals richtig
gebolzt und fett gerockt. Der Silberling wird durch ein
ruhiges, von den Bagpipes getragenes Instrumental
abgerundet. Textlich werden über die ganzen 13 Songs
Geschichten aus dem alten Gallien erzählt. Das Album ist
wirklich sehr facettenreich gestaltet und macht einem
einfach nur Freude und versprüht gute Laune. Diese
Scheibe ist ein Muss für jeden Fan, allen anderen kann
ich sie auch nur wärmstens empfehlen und ans Herz legen.
André G.
Punkte:
9.3 von 10
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25.90 SFr.
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ROB ZOMBIE - Hellbilly Deluxe 2
Roadrunner Records/Musikvertrieb
Na endlich! Das lang ersehnte, vierte Studioalbum
von Rob Zombie als Solokünstler ist da (von den neun
White Zombie-Alben sprechen wir hier nicht)! Eigentlich
hätte "Hellbilly Deluxe 2" schon Mitte November seine
ersten Schritte über die Ladentische der Welt machen
sollen, aber Herr Zombie wollte dafür zuerst das Label
wechseln. Nun ist er also bei Roadrunner Records
gelandet und lässt seine Fans mit ein wenig Verspätung
die Früchte seiner Arbeit geniessen. Fans der ersten
Stunde erwarten aufgrund der "2" im Albumtitel
vielleicht, dass die CD musikalisch direkt an ihren
namentlichen Vorgänger aus dem Jahre 1998 anknüpft, und
da liegen sie gar nicht mal so falsch, nur dass die 2
noch viel frischer und ausgefeilter klingt. Es ist
natürlich Geschmackssache, ob man die Musik mag, soviel
ist klar. Doch wenn man sich "Hellbilly Deluxe 2"
anhört, dann muss man sich immer vor Augen halten, dass
Herr Rob Zombie nicht einfach ein Musiker ist sondern
ein Gesamtkunstwerk, welches sich durch seine
auffällige, äussere Erscheinung, durch seine Filme und
durch seine Musik ausdrückt. Man muss sich auf dieses
Gesamtkunstwerk emotional einlassen und es begreifen,
dann macht jeder seiner Songs plötzlich Sinn. So ist es
nur natürlich, dass der neue Stoff vom Trommelfell aus
direkt unter die Haut fährt, vibrierend und
elektrisierend in sämtliche Zellen eindringt und nebst
einem wohligen "Aaaaah... " nur noch den dringenden
Wunsch hinterlässt, eine Zigarette zu rauchen bzw.
kuscheln zu wollen. Jepp, ihr ratet richtig: "Hellbilly
Deluxe 2" lässt sich mit gutem Sex vergleichen: Langsam
und vorsichtig tasten sich Songs wie "Frankenstein" und
"Sick Bubblegum" vor, gehen in faszinierendem Takt in
ein verführerisches "Mars Needs Women" über, verwandeln
sich in ein neckisch und spielerisch schwingendes "Death
And Destiny" und klingen dann bedächtig mit "Cease To
Exist" aus. Der Rauskicker "The Man Who Laughs"
seinerseits enthält geschickterweise sämtliche Elemente
seiner zehn Vorgänger, wodurch man die ganze
Achterbahnfahrt nochmal durchlebt, um schlussendlich
lächelnd und zufrieden in die behagliche Ruhe nach dem
letzten Song entlassen zu werden. Wahnsinn, was Herr
Zombie da geleistet hat! Es vermag wirklich nicht zu
überraschen, dass der Tierfreund und Vegetarier für
seine drei bisherigen Soloalben Platin bzw. Gold
erhalten hat; vielmehr wäre es erstaunlich, wenn nicht
auch "Hellbilly Deluxe 2" sich schon bald in die Liga
der Edelmetalle einreihen würde! Ein Meisterstück!
Maiya R.B.
Punke:
9.3 von 10
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23.90 SFr.
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KRUGER - For Death, Glory And The End Of The World
Listenable Records/Irascible
Die Veröffentlichung von Kruger's zweitem Album "Cattle
Truck" (2004) war für mich eine verdammte Offenbarung,
denn ein derart spontanes wie langlebiges
Zugehörigkeitsgefühl zu einer Band widerfuhr mir zuletzt
vor etwa 15 Jahren und wurde darum ebenso dankbar
aufgenommen wie es auch bitter benötigt war. Die
Mischung aus Leck-mich-am-Arsch-Rockertum und einer
lässigen Professoren-Hochnäsigkeit mach(t)en mir die
Entombed/Breach/Neurosis-Afficionados auf Anhieb
sympathisch. Coole Breitbildgitarren, monumentale
Riffgebirge und filigrane Tonlandschaften vermisch(t)en
sich mit einem technisch astrein agierenden, treibenden
Schlagzeug und einem drückenden, knurrigen Bass (welcher
pumpt wie der junge Rocco Siffredi). Und über allem
beschwört das unverwechselbare, wabernd-dunkle Brüllen
garstig-stolze Hymnen über Tribute, Ventile und
Breitseiten gegen Amerika. Viel Groove, Emotionen und
altkluge Schnoddrigkeit werden von den Lausannern
konstant arschcool umgesetzt, und darum haben Kruger
auch kein einziges schlechtes Album im Lebenslauf und
einen besonderen Platz in meiner Sammlung. Jedes Album
ist mittels Cover, Texten, Linernotes, Auftreten und
vorhandener Energie ein kleines Gesamtkunstwerk, und
"For Death, Glory And The End Of The World" bestätigt
höchstens das seit Bestehen der Band konstant hohe
Niveau. Wenn du den Opener und 'kommerziellen' Hit der
Platte "The Ox" arschcool findest, wirst du den Rest
verdammt nochmal lieben.
Hardy
Punke:
9.2 von 10
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29.90 SFr.
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ASPERA - Ripples
InsideOut Music/EMI
Es ist mal wieder Zeit für ein 'Holy Moly'. Die
knapp 20-jährigen Jungs aus Skien in Norwegen hauen uns
ein Debut-Album um die Ohren, das sich gewaschen hat.
Das hört sich an, wie wenn alte Prog Metal-Profis am
Werk wären. Schon der Opener und Titelsong "Ripples"
zeigt die Nordlichter in musikalisch schwindelerregender
Höhe. Da werden dem Zuhörer neun sehr
abwechslungsreiche, powergeladene Songs in einer
kraftvollen, dynamischen Art dargeboten, wie ich es
schon lange nicht mehr von einem Debut gehört habe.
Natürlich orientieren sich die Norweger ganz stark an
Bands wie Dream Theater, Threshold, oder auch Symphony
X. Aber als Newcomer sei das der talentierten Truppe
verziehen, und es ist ja nicht so, dass sich in "Ripples"
keine Eigenständigkeit findet. So schafft man den Spagat
zwischen vertrackten Prog-Parts und Melodic- und
songdienlichen Anteilen, ohne aber die Melodien zu
vergessen. Dazu trägt auch Atle Pettersens Vocals bei.
Die ausgewogenen Vocals klingen sehr kraftvoll,
zeitweise rau ohne hohen Kreischanteile und dann wieder
gefühlvoll ruhig. Und der Rest der Truppe beherrscht
ihre Instrumente so, dass es eine wahre Freude ist,
jeden einzelnen Song reinzuziehen. Anspieltips zu geben
ist fast unmöglich, da alle Tracks etwa im selben Niveau
zu finden sind. Aber mich fesselt persönlich das
achtminütige "Between Black & White", das ich mir immer
wieder anhören muss, keine Ahnung wieso, ist ja aber
auch egal. Abschließend kann ich nur noch den Hut ziehen
vor soviel Professionalität und musikalischer
Höchstleistung solch junger Musiker. Ich denke, wir
werden in den nächsten Jahren noch viel hören von den
talentierten Norweger. Dieses Album kann ich
bedingungslos jedem Prog Metal-Fan nur empfehlen, ihr
werdet es lieben, glaubt mir.
Crazy Beat
Punkte:
9.1 von 10
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23.90 SFr.
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SHINING – Blackjazz
Indie Recordings/Irascible
All die Fans der schwedischen
Selbstverletzungstruppe muss ich enttäuschen, Shining
gibt es auch in Norwegen. "Blackjazz" kommt von da und
stellt in jedem Bereich alles andere als was Bekanntes
dar. Während der Anfang mit den zur Unkenntlichkeit
verstümmelten Gitarren und dem Gesang mich an Slipknot
erinnerte, verflog dieser Eindruck nach kürzester Zeit.
Chaotisch, kalt und aggressiv dröhnen die ungewohnten
Melodien, weit weg von greifbaren Strukturen oder
irgendwelchen Genregrenzen, durch die Lautsprecher.
Metal beinhaltet Stilmerkmale, ganz besonders die
Subgenres. Wo genau man aber die Norweger einordnen
kann, ist mir schleierhaft. Schon die untypische
Instrumentierung hört sich komisch an, bedenkt man das
Saxophon. Doch spielen die Instrumente eine eher
nebensächliche Rolle, werden sie doch meist über
tausende Filter oder auf sonst blasphemische Art und
weise verändert, um unbekannte Gefilde der musikalischen
Unterhaltung zu erschaffen. Und genau das soll hier
bemerkt werden: die Aufnahmen sind top, die Strukturen
chaotisch, Melodien nur bedingt vorhanden, aber dennoch
war (und bin) ich fast süchtig nach der Platte! Die
sterile Kälte von Dodheimsgard, aber keine Grenzen, pure
Emotion, weg von Melodien in Noise und wieder zurück zu
arhythmischen Pausen, unterbrochen durch Bruchstücke
musikalischer Ideen. Zusammengefügt ergibt das eine so
eigenständige Mischung, dass mir die Kauleiste schlicht
bis zum Boden hängt. "Jazz ist anders", aber genau so
ist es mit Metal oder Blues oder irgendeiner sonst
bekannten Stilrichtung. Verstörend, schnell und
druckvoll gebärden sich die Lieder, aber genauso
verletzlich durch die ständig aufkommenden Disharmonien
und beigesteuerten Störungen im Hintergrund, eine
Symbiose aus Chaos und Bewusster Manipulation, zu keinem
Augenblick vorhersehbar oder langweilig. Die
Interpretation von "21 Century Schizoid Man" verschafft
einen guten Eindruck, wie Bekanntes doch durch kranke
Gedanken verfremdet wirken kann. Ganz grosses Kino für
die Ohren, doch ich kann nur raten, vorher mal zu
kosten! Denn "Blackjazz" ist alles, nur keine einfache
Musik.
Tristan
Punkte:
9.0 von 10
Hier reinhören und bestellen für
29.90 SFr.
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IN VAIN – Mantra
Indie Recordings/Irascible
Wer diese norwegische Formation nicht kennt, der hat
definitiv was verpasst, denn bereits mit dem Debut-Album
"The Latter Rain" (2007) haben In Vain ein qualitativ
hohes Kunstwerk an Prog/Black/Death Metal in die Welt
gesetzt. Nun geht es für die Herren in die nächste
Runde, und die Frage stellte sich natürlich, ob es den
Herren wirklich möglich war, den Vorgänger noch
übertrumpfen zu können. Was sich nun auf "Mantra"
reduziert hat, ist erst mal die Anzahl an Gastmusikern,
waren es auf letztem Album noch gegen die 20 Gäste, muss
"Mantra" mit ein paar wenigen (Jan Kenneth Transeth von
In The Woods, Kjetil Nordhus von Tristania, Gil
Silverbird und Hanne Kolsto) auskommen, was aber nicht
sonderlich ins Gewicht fällt, denn In Vain haben sich im
Bereich der Kompositionen um einiges weiterentwickelt.
Zwar wurden die Ausflüge in die extremeren Black und
Death Metal-Regionen deutlich reduziert, einzig bei "Dark
Prophets, Black Hearts" schrummelt es noch so richtig
durch die Gehörgänge (zugegeben, dieser Aspekt störte
mich erst mal), doch das im Härtegrad sanftere "Mantra"
weiss durchaus zu begeistern und mitzureissen. "Mantra"
setzt noch mehr auf Gänsehaut-Melodien und Prog
Rock-Momente, wobei man In Vain kaum in eine Schublade
pressen kann. In Vain wildern geradezu durch die
Metal-Botanik, mal schleppend ("On The Banks Of
Mississippi"), zwischendurch im Mid Tempo-Death Metal ("Mannefall")
sprich Black Metal ("Circle Of Agony"), mal mit
indianischen Gesängen ("Wyakin (The Guardian Spirit Of
The Nez Perce)"), mal zum Entspannen ("Sombre Fall,
Burdened Winter"), oder traurig sanft im Country-Style
("Wayphearing Stranger"). Mal abgesehen von dem kurzen
Zwischenspiel "Ain't No Lovin'" und der Schlussnummer "Wayphearing
Stranger" ist jeder Song mindestens 7 Minuten lang,
birgt einige Wendungen der Stilistik in sich und zaubert
Gänsehautmelodien hervor, die bei anderen Bands für 10
Alben ausreichen würden. Das grosse Geschick von In Vain
äussert sich darin, dass sie es schaffen, jeden Song
äusserst abwechslungsreich zu gestalten und dabei die
verschiedenen Parts aus einem Guss erstrahlen zu lassen.
Zudem beinhaltet diese Scheibe ein wahres Suchpotential,
ich habe sie mir nun über einen Monat fast an die 100
Mal angehört (kein Scherz) und bin immer noch
begeistert! Es ist nicht immer einfach, den Zuhörer bei
Songs dieser Länge an der Stange zu halten, In Vain
schaffen dies spielend, vorausgesetzt, man bringt die
Zeit auf, sich mit dem Werk zu befassen und steht nicht
ausnahmslos auf 08/15-Schund. Einziger Kritikpunkt wäre
meiner Ansicht nach, dass seitens Schlagzeug etwas mehr
Druck wünschenswert gewesen wäre, ansonsten ist "Mantra"
ein absolutes Meisterwerk einer noch jungen, aber
dennoch begnadeten und talentierten Band.
R.K.
Punkte:
9.0 von 10
Hier bestellen für 29.90 SFr.
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LYRIEL - Paranoid Circus
Whiterock Records
Für das dritte Album von Lyriel fehlen mir fast die
Worte. Im Bereich Melodic Metal - mit einem Touch zu
Gothic und irischen Einflüssen - ist dies eines der
besten Alben, die ich je gehört habe. Ich komme fast
nicht aus dem Schwärmen raus, denn Lyriel ist trotz
ihrer noch jungen Laufbahn auf einer Höhe mit Nightwish,
Within Temptation und wie sie alle heissen. Nach einem
kurzen Intro mit dem Synchronsprecher von Heath Ledger
oder Matt Damon geht's gleich richtig los. "Bei
"Paranoid Circus" werden wir Zeuge von Love and tragedy,
Unschuld und Sünde." Dieses Zitat vom Intro können wir
wirklich wörtlich nehmen. Von "Welcome", "Like A Feather
In The Wind" bis hin zu "Elderberry And Lavender" zeigen
Lyriel schon zu Beginn ihre gesamte Bandbreite,
stimmlich wie auch musikalisch. Wir erleben schöne
Balladen, aber auch super Rocksongs. Jessica Thierjung
am Gesang ist extrem stark und weiss ihre Stimme ideal
einzusetzen. Zudem passen zu jedem Song die irische
Untermalung mit Violine und Cello (vor allem bei "The
Regret", dem Besten Song dieses Silberlings). Für ihre
noch junge Karriere sind die sieben Deutschen auf einem
beachtlichen Niveau. Ich könnte noch Vieles zu jedem
Song sagen, aber ich würde mich hier zu oft wiederholen.
Warum ich hier nicht die Höchstnote 10 gebe, liegt
einfach nur daran, dass es keinen Übersong gibt. Gerade
in dieser kalten, winterlichen Jahreszeit sind Lyriel
für mich aber jetzt schon ganz oben im Jahrespool Ende
2010. Danke für "Paranoid Circus"!
Timo K.
Punkte:
9.0 von 10
Hier bestellen für 27.90 SFr.
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THE GROTESQUERY – Tales Of The Coffin Born
Cyclone Empire/Non Stop Music
Was gibt es schöneres, als so richtig fies und
gemein eins auf die Rübe zu bekommen? Richtig, wenn man
weiss, wieso einem die Ohren nach einer deftigen
Abreibung schlackern. Die Rede ist hierbei aber
mitnichten von einer richtigen Schlägerei, sondern von
gutem, altem Death Metal mit Horror-Anleihen. Was The
Bronx Casket Co. im eher rockigeren Bereich
perfektionierten, greifen nun die vier Herren von The
Grotesquery auf: Hier trifft old school Death Metal auf
eine richtig schöne Schauergeschichte, wie sie von Edgar
Allan Poe, E. T. A. Hoffmann oder H. P. Lovecraft nicht
besser hätte erdacht werden können. Es dreht sich alles
um einen Vater und seinen Sohn, der aber im Grabe
geboren wurde, ergo eigentlich tot ist. Der Vater geht
einen Pakt mit den Göttern des Todes und der Schatten
ein und muss ihnen für jedes Jahr, welches sein Sohn am
Leben bleiben soll, einen Menschen opfern. Der
‘Sarggeborene’ entwickelt sich zu einem Monstrum, dessen
einzige Spielgefährten die Toten seines Vaters sind und
wird schlussendlich zu einer Personifikation des Todes.
Gut, soviel mal zur Story, jetzt geht’s ans Eingemachte,
will sagen die Musik an sich: Hier eignet sich der
Vergleich mit dem Album “Nightmares Made Flesh” von
Bloodbath, denn exakt die selbe morbide Stimmung,
verbunden mit althergebrachtem Todesblei, entwickelt
einen ganz eigenen, tödlichen Charme. Kam Lee von Bone
Gnawer, Cadaverizer und Abhorrent Existence growlt und
schreit sich durch die Horror-Story, als wäre er
persönlich vor Ort und würde das Grauen leibhaftig
miterleben, und Rogga Johansson, ebenfalls von Bone
Gnawer und auch Paganizer, Terminal Grip sowie The 11th
Hour, komplettiert mit seinen satten, drückenden und
melodisch-furiosen Riffs das Grundgerüst, welches von
den ultra-präzisen Drums und der wummernden Bass-Arbeit
gestützt wird. Jeder Track wird vom Vater des Jungen mit
gebrochener Stimme eingeleitet, zusätzlich sorgen
diverse Effekte wie tropfendes Wasser oder das Schreien
des Kleinkindes zu Beginn für eine nicht endend wollende
Gänsehaut. Einen einzelnen Song als Referenz zu nennen
ist praktisch unmöglich, da man die Scheibe vertonten
Elends am Stück hören muss. Es verhält sich wie bei
einem Buch: Man kann zwar ein Kapitel willkürlich wählen
und lesen, aber man versteht die Zusammenhänge nicht.
Was aber rein den Groove sowie eine enorm
atmosphärisch-gruslige Gitarrenarbeit betrifft, so
liesse sich “The Terrible Old Man” nennen, ein
reinrassiger Trip in die düstersten Gefilde brachialer
Mucke. Wer also nicht nur absolut soliden Death Metal
hören will sondern auch noch Wert auf eine
Horror-Geschichte legt, der ist mit “Tales Of The Coffin
Born” bestens bedient, aber generell empfiehlt sich ein
Reinhören, denn hier wird nicht nur geballert, sondern
The Grotesquery rammen dem unbedachten Zuhörern mit
einem schauerlich fiesen Grinsen ein Messer in den
Rücken und sorgen somit für Nachschub für die
Geschichten des endlosen Schreckens.
Toby S.
Punkte:
9.0 von 10
Hier reinhören und bestellen für
27.90 SFr.
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RAGE – Strings To A Web
Nuclear Blast/Warner
Können Rage überhaupt was Schlechtes rausbringen?
Diese Frage stellt sich nach dem Hören der neuen
Rage-Scheibe unweigerlich. Das Trio um Peavy Wagner
rockt seit über zwei Jahrzehnten ungebremst. Und auch
die zweite Scheibe mit Schlagzeuger André Hilgers kann
vollends überzeugen. Das liegt einerseits an den
straffen Kompositionen, die gekonnt Gebolze, eingängie
Refrains und Gitarren-Gefrickel vereint (z.B. bei "The
Edge Of Darkness"), anderseits aber auch an einer
gewissen Offenheit für unkonventionelle Metal-Themen. So
handelt "Hell Girl" etwa nicht von einer fiesen
Ex-Geliebten, sondern von einem kleinen Baby. Peavy
scheint dabei manchem Vater aus dem Herzen zu singen.
Besonders hervorzuheben ist Gitarrist Victor Smolsky,
der immer wieder mit ungewöhnlichen Soli für offene
Münder sorgt. Seit Jahren bedienen sich Rage auch
komplexeren Arrangements. Wer dies auf dem letzten Werk
"Carved In Stone" vermisst hat, kann sich auf "Empty
Hollow" freuen. Wie bereits die "Suite Lingua Mortis"
von Speak Of The Dead wurde auch "Empty Hollow" in
verschiedene Kapitel aufgeteilt und bietet neben dem
klassischen Heavy Metal auch ruhige Teile. Dass dieser
überlange Song mitten ins Album platziert wurde, lockert
die Sache auf. "Strings To A Web" besitzt die Ohrwürmer,
die Klasse und das richtige Feeling, welches Rage die
Songauswahl bei Live-Auftritt sicher nicht erleichtern
wird. Man darf gespannt sein, welche Songs schliesslich
den Status von Band-Klassikern erhalten. Eines macht das
neue Album aber erneut klar, nämlich, wie viel besser
die Deutschen als alle anderen Bands sind.
Roger W.
Punkte: 8.9 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 29.90 SFr.
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AMERICAN DOG – Mean
Bad Reputation/Non Stop Music
Aus Columbus/Ohio stammt das Trio American Dog. 2000
erschien deren Debut-Album "Last Of A Dying Breed". Seit
dem erschienen in regelmässigen Abständen vier weitere
Alben. Nun steht die Band mit Nr. 6 namens "Mean" auf
der Matte. Warum die Truppe bisher nicht wirklich
aufgefallen ist, ist nicht ganz klar. Der Name des
Sängers und Bassisten, Michael Hannon, könnte dem einen
oder anderen aber schon einmal begegnet sein. Immerhin
war er Member von Dangerous Toys. Diese wiederum waren
definitiv eine der heissesten Vertreter des Kick
Ass-Genres in den 80ern. In diesem Metier sind auch
American Dog zu Hause. Der Fehler bei der Truppe ist
sicher der Name. 'Amerikanischer Hund' klingt völlig
harmlos und viel zu anständig. Räudiger Strassenköter
oder Motherfuckin' Dangerous Bastard wären die richtigen
Assoziationen zum Sound des Trios. Um einen Vergleich
herzustellen kombiniert man ZZ Top, AC/DC und Motörhead.
Konkreter ausgedrückt könnte man die Band auch als
amerikanische Version von Rose Tattoo bezeichnen. Die
drei Jungs (neben M. Hannon auch noch Steve Theado an
der Gitarre und Keith Pickens an den Drums) haben auch
noch richtig geile Songs geschrieben. Fette Riffs, coole
Hooks und die vor Schmutz triefenden Vocals überzeugen
durchs Band. Ausfälle: Null. Tracks wie "Just One More",
"Mean", "Drivin' Down The Sidewalk", "Blood, Guts And
Beer", "Mine All Mine", "This Ain't The Summer Of Love",
"Ain't Dead Yet" und zu guter letzt "Motherfucker" sind
selbsterklärend. Die letzte Band, die das 'F'-Wort in
einem Song nannte, war Mötley Crüe mit "Motherfucker Of
The Year". American Dog tendieren schwer in deren
Richtung in Sachen Coolness. Einziger Kritikpunkt sind
die manchmal ausgiebigen Blues-Soli, die auf Kosten der
harten Riffs gehen. Eine mögliche Lösung wäre ein
zweiter Gitarrist. Spitzenkandidat: Zakk Wylde. Aber
auch so eine ganz heisse Scherbe.
Chris C.
Punkte: 8.8 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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LOSTPROPHETS - The Betrayed
Visible Noise/Sony
Music
Die 'verlorenen Propheten' aus Wales,
Grossbritannien, sind mit ihrem vierten Werk "The
Betrayed" am Start und starten einen Grossangriff auf
ihre eher junge Zielgrupe. Wieso jung? Die Propheten
sind durchaus eine Mainstream-Truppe, denn ihr letztes
Werk schlug in den Charts gross ein und man belegte
sogar für einige Zeit den ersten Rang. Nun, seit "Liberation
Transmission" sind mittlerweile vier Jahre vergangen und
man wollte ganz auf nummer sicher gehen und keine halben
Sachen produzieren. Darum dieser doch eher grosse
Zeitraum für ein neues Album. Man wollte auch wieder mit
dem Produzenten Bob Rock (Metallica) zusammenarbeiten
wie schon beim letzteren, wie gesagt sehr erfolgreichen
Werk, doch diesmal stimmte die Chemie nicht zwischen
Rock und den Propheten und man löste das Problem
innerhalb der Band mit dem Bassisten Stuart Richardson,
der sich der grossen Verantwortung stellte und wirklich
einen super Job hinlegte. Die Musik von Lostprophets
kann man fast mit derjenigen der Crossover-Instution
Incubus vergleichen: Sie ist sehr vielfältig, will
heissen es rockt richtig gut ab, kann aber auch jazzige
Passagen drinhaben oder Punk mit einer Prise U2. Und
über all dem haben wir die superbe Stimme von Frontmann
Ian Watkins, der das Sahnehäubchen auf diesem wirklich
tollen, eingängigen Album ist. Viel mehr ist dem nicht
mehr zuzufügen, hier muss man neidlos anerkennen, dass
sich hier sechs gute Musiker zusammengefunden haben, um
ein verdammt geiles Album zu veröffentlichen, das sich
so sicher wie das Amen in der Kirche die vorderen Plätze
in der Hitparade erkämpfen wird.
Daniel J.
Punkte: 8.8 von 10
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und bestellen für 25.90 SFr.
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BRUCE KULICK – BK3
Frontiers Records/Musikvertrieb
Richtig bekannt wurde Bruce Kulick zweifellos durch
seine Arbeit bei Kiss. Immerhin zwölf Jahre, von '84 –
'96, war er Sidekick der Herren Stanley und Simmons.
Doch schon zuvor ist er aufgefallen, nämlich als
Gitarrist von Meat Loaf auf dessen '77er "Bat Out Of
Hell"-Tour. In den betreffenden Formationen stand er
zwar zwangsmässig im Hintergrund. Trotzdem war sein
Einfluss bei Kiss nicht unwesentlich. Hörbar ist dies
auf den letzten zwei Alben vor der Reunion, "Revenge"
und "Carnival Of Souls". Das kann zwar erst mit Bruce'
nächstem Projekt Union richtig zur Geltung. Die zwei
Alben und die Union-Outputs klingen wie aus einem Guss.
Klassischer Hard Rock bildet die Basis, wird aber durch
einen modernen Anstrich der Zeit angepasst. Somit ist
nicht nur Mr. Kulick's grosses Können, sondern auch
seine musikalische Vorliebe aufgezeigt. Der Spagat
zwischen klassischem und modernem Hard Rock hat der New
Yorker konsequent weitergezogen. Seit 2001 ist er
einerseits Gitarrist bei Grand Funk Railroad
(klassischer geht's fast nicht mehr), andererseits steht
er nun mit seinem dritten Solostreich vor der Tür (nach
"Audio Dog" und "Transformer"). Seit Union hat Bruce auf
seinen Scheiben eigentlich immer die zwei Seiten
kombiniert. Auf "BK3" wurden beide Aspekte separat
berücksichtigt. Damit ist das Album sehr
abwechslungsreich und trotzdem auch homogen geworden.
Als Gitarrist ist Bruce garantiert über alle Zweifel
erhaben. Als Songwriter hat er schon oft Talent
bewiesen. Das ist auch dieses mal so. Auch als Sänger
macht er eine gute Figur. Trotzdem hat er sich einige
Gäste ins Studio geholt und die sind nicht ohne. Niemand
Geringerer als Gene Simmons hat auf "Ain't Gonna Die"
die Vocals übernommen. Dessen Sprössling, Nick Simmons,
tritt erstmals als Sänger in Erscheinung und macht auf
"Hand Of The King" seinem berühmtem Vater erschreckend
ernsthaft Konkurrenz. Ex-Mötley Crüe-Sänger und Bruce'
Partner bei Union, John Corabi, veredelte "Friend Of
Mine", Doug Fieger singt "Dirty Girl", Tobias Sammet (Edguy)
und Eric Singer (Ex-Alice Cooper, Kiss) unterstützen Mr.
Kulick auf "I'm The Animal" und Steve Lukather (Toto)
liefert sich mit Bruce auf "Between The Lines" ein
ausgezeichnetes Gitarrenduell. Somit ist "BK3" nicht
irgend ein unbedeutendes Soloalbum sonder ein ganz
starkes Stück Musik. Uneingeschränkte Kaufempfehlung.
Chris C.
Punkte: 8.8 von 10
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und bestellen für 27.90 SFr.
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HELLFUELED - Emission Of Sins
Black Lodge Records/Non Stop Music
Hier ist sie ja wieder, unsere Ozzy-Ersatzband Nr.
1. Viele haben sich in den letzten vierzig Jahren vom
'Prince Of Darkness' inspirieren lassen, aber niemand
klang jemals so stark nach ihm wie Andy Alkman und seine
Mannen von Hellfueled. 2004 mit "Volume One" als einer
der heissesten Newcomer gehandelt, verloren die
schwedischen Black Sabbath/Ozzy nach dem Zweitling "Born
II Rock" aus unerklärlichen Gründen das Interesse der
Öffentlichkeit. Wie unberechtigt das ist, zeigten sie
vor drei Jahren mit "Memories In Black", und auch dieser
Tage geben sie wieder ein eindrückliches Beispiel ab,
wie der alte Ozzy klingen könnte, hätte er seinen Zenit
noch nicht überschritten. "Emission Of Sins" nämlich,
der vierte Streich der Skandinavier, überzeugt wie die
Vorgänger mit eingängigen Hooklines, prägnanten Riffs
und streckenweise psychedelischen Passagen. Groovende
Mid Tempo-Stampfer wie die beiden eröffnenden "Where
Angels Die" und "Am I Blind", das mit Soulfly-Gitarren
aufwartende "A Remission Of My Sins", tonnenschwere
Stoner-Klumpen wie "Save Me", das rhythmisch vertrackte
"Lost Forever", sie alle verschanzen sich sogleich in
den Gehörgängen, egal ob durch die melancholisch
klagenden Refrains von Alkman oder die genauso gut von
Zakk Wylde stammen könnenden Riffs von Jocke Lundgren.
Wer's doomig mag, der kommt bei der pechschwarzen
Lava-Nummer "I'm The Crucifix" auf seine Kosten, und mit
dem semiballadesken "For my Family And Satan" (was für
ein geiler Songtitel) und dem hit-verdächtigen "In
Anger" ist auch für die etwas sanfteren Töne gesorgt.
Dazu noch so eine coole Nummer wie das zuerst stramm
vorwärts rockende, dann mit groovendem Überrefrain
aufwartende "Stone By Stone" und fertig ist ein Album,
welches alles in den Schatten stellt, was das Original
Ozzy Osbourne seit über einem Jahrzehnt auf die
Menschheit losliess. "Emission Of Sins" ist dabei nicht
nur etwas für Ozzy- und Zakk Wilde-Fans, sondern ist
sowohl für traditionelle Metaller wie auch für
Stoner-Rocker mindestens ein Anchecken wert. Es muss
wohl die fehlende Live-Präsenz schuld dran sein, dass
Hellfueled es immer noch nicht zu grösserer Bekanntheit
geschafft haben. Das Talent, das technische Können und
vor allem die Songs haben sie nämlich dafür.
Kissi
Punkte: 8.5 von 10
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und bestellen für 27.90 SFr.
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FINNTROLL – Nifelvind
Century Media/EMI
Im Februar sind die finnischen Trolle wieder mit
einer neuen Langrille im Business zurück. Sie hatten
sich nach ausgiebigen Touren eine Auszeit gegönnt. Ich
finde, die Pause hat ihnen durchaus gut getan. Auf "Nifelvind"
zeigen sie wieder alles, wofür sie stehen und von den
Fans geliebt werden. Klar, Pagan/Viking-Bands gibt es
wie Bäume in Finnland, aber Finntroll haben sich seit
jeher ziemlich deutlich von der Masse abgehoben. Mit
ihrem stark Death/Black Metal-lastigen Soundgewand
können sie auch Hörer begeistern, die dem reinen Pagan
eher abgeneigt sind. Auf dem neuen Tonträger steigen sie
zuerstmal ganz gemächlich mit einem ruhigen Intro ein,
das Ganze wird durch mehrstimmigem "Heia"-Gesang
getragen. Aber nach gut zwei Minuten ist Schluss mit
lustig, dann wird die Death-Keule ausgepackt. Die Drums
jagen Double Base-Schläge durch das Trollenreich hinaus
in die weite Welt. Die Gitarren bieten von brutalem
Riffgewitter bis hin zu eher lustig und fröhlich
anmutenden Parts alles, was es braucht, um die Lyrics um
Trolle, Kriege und Heiden spannend zu untermalen. Die
Songs sind auch auf diesem Album wieder in Schwedisch,
weil das gemäss Katla so trollig klingt. Die Stimme von
Vreth braucht sich hinter dem Rest der Band nicht zu
verstecken und ist wieder bitterböse, tief und wütend.
In gewissen Tracks werden die Vocals durchmischt mit
klarem oder auch mal mehrstimmigem Schlachtengesang.
Aber sie werden nach kurzer Zeit von Vreth wieder
niedergeschmettert und zu Boden gegrowlt. Aber trotz
allem Death/Black Metal-Tornado kommen oft die
traditionellen Instrumente des Pagans zum Zug:
Akkordeon, Streicher, Flöten, Bläser, alles ist dabei.
Mit Song Nummer 7, "Galgas Aring", ist dann eine
Verschnaufpause an der Reihe. Da wird klassisch
nordischer Gesang von der Gitarre unterstützt und lässt
einen etwas zur Ruhe kommen. Es darf nur kurz Luft
geholt werden, danach geht es wieder mit vollem Karacho
weiter. Die Songs bieten eine gute Mischung zwischen
rasend schnellen, fröhlich groovenden und auch mal
düster schleppenden Teilen. Somit bleibt die Sache auch
immer spannend und macht Laune.
André G.
Punkte: 8.5 von 10
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und bestellen für 23.90 SFr.
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HELLOWEEN – Unarmed – Best Of 25 Anniversary
Columbia/Sony
Music
So feiert man richtig Geburtstag! Die deutschen
Power Metal-Pioniere Helloween sind bereits seit 25
Jahren aktiv. Zum Jubiläum haben sie elf ihrer grössten
Hits nochmals neu vertont. Klingt langweilig und bereits
tausendmal kopiert, ist es aber nicht. Denn Helloween
haben ihre Perlen nicht einfach noch einmal aufgenommen,
sondern gänzlich anders arrangiert. Auch auf das
mittlerweile ausgelutschte 'Metal meets Klassik'-Konzept
wurde verzichtet, auch wenn das CD-Cover darauf
hinweisen könnte. Bei genauerer Betrachtung stellt sich
das Cello aber als Bass heraus. Helloween geben bei
diesem Album jedem Song genau das, was er auch braucht.
So erklingt "Dr. Stein" als poppige Ska-Nummer mit
Bläser, "Where The Rain Grows" als eingängige Ballade
oder "Eagle Fly Free" als ruhiger Song mit weiblichem
Pop-Begleitgesang. Generell wurde den Songs die Härte
genommen. Und wenn "Fallen To Pieces" im
Ambient-Musik-Gewand ertönt, kann man nur noch über den
Mut von Helloween staunen. Diese scheren sich auf "Unarmed"
weder um Genre-Grenzen noch um engstirnige Fanmeinungen
und musizieren einfach drauflos. Ein Symphonie-Orchester
und ein Chor dürfen dann aber doch noch einzelne Songs
veredeln. So zum Beispiel das "Keeper 1"-Stück "A Tale
That Wasn't Right". Weinen werden eingefleischte
Helloween-Fans wohl nach dem Hören des Keepers-Medley.
Hier werden die Songs "Halloween", "Keeper Of The Seven
Keys" und "The King For A 1000 Years" zusammengefasst
und orchestral unterstützt. Es ist auch der einzige
Song, der die ursprüngliche Härte behalten konnte. "Unarmed"
wird wohl den Metal-Fan masslos enttäuschen,
eingefleischte Helloween-Fans werden aber an den neuen
Version ihre helle Freude haben.
Roger W.
Punkte:
keine Wertung
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und bestellen für 27.90 SFr.
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WIG WAM - Non Stop Rock'n'Roll
Frontiers Records/Musikvertrieb
Fünf Jahre ist er schon her, der einschlagende
Auftritt von Wig Wam am Eurovision Song Contest.
Einschlagend für die Hard Rock-, speziell die Glam
Rock-Szene. Man könnte durchaus sagen, dieser Auftritt
war unter anderem (zugegebenermaßen unter vielem
anderem) mit der Auslöser für das neue Aufleben dieser
unserer Lieblingsmusik, vor allem im skandinavischen
Raum. Nach "667... The Neighbour Of The Beast" (2004)
und "WigWamania" (2006) bringen die Norweger ihr drittes
Werk unters Volk. Auch wenn es von der Hitqualität der
Songs lange nicht an seinen Vorgänger rankommt, bietet
"Non Stop Rock'n'Roll" doch alles, was man sich von dem
durchgeknallten Quartett erwartet. Wenn auch teilweise
immer noch ein bisschen überzogen (Kinderchor in "Chasing
Rainbows"), sind WigWam gegenüber früher hörbar gereift.
Das Hauptelement ist immer noch 80er-lastiger Sleaze
Rock mit allem, was dazugehört, jedoch sind die Songs
ausgefeilter, klingen eine Spur (eine ganz kleine)
bodenständiger. Trotzdem, WigWam sind extrem
partytauglich, leichtfüßig, machen Spaß und wer jetzt
immer noch regungslos auf seinem Barhocker sitzt, dem
ist wohl nicht mehr zu helfen. Langeweile sucht man auf
"Non Stop Rock'n'Roll" vergeblich, die 12 Songs sind
abwechslungsreich und eingängig. Die Tatsache, dass die
Riffs und Grooves straight und einfach sind und die
mehrstimmigen Melodien gleich mal im Ohr bleiben, trägt
natürlich extrem zum Mitsingfaktor bei. Den Opener "Do
You Wanna Taste It" als erste Single auszukoppeln war
wohl die richtige Entscheidung, denn der rockt definitiv
am meisten. Allerdings stehen ihm der Titeltrack, "Wild
One" (meine Nummer Eins), "Rocket Through My Heart" oder
"C'mon Everybody" um nichts nach, genauso könnte man
"Still I'm Burning", "All You Wanted" oder "Got To Get
It On" auf Dauerwiederholung stellen. Natürlich dürfen
bei einer Band, die sich der wunderbaren Klischees der
80er-Glam-Szene so ausgeprägt bedienen, auch ein bis
zwei herzerweichende Balladen nicht fehlen. Diese wären
in dem Fall "From Here" und "Man In The Moon". Wobei
erstere nun wirklich kein Meisterwerk darstellt,
letztere jedoch durchaus gelungen ist. Zusammenfassend
bleibt zu sagen, dass WigWam auch mit "Non Stop
Rock'n'Roll" immer noch besser wirken als jedes
Antidepressivum. Pflichtkauf!
Joey Roxx
Punkte: 8.5 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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REVELATION – ... Yet So Far (Re-Release)
Shadow Kingdom Records
Als ich dazumals Memory Driven mit ihrem genialen
Album „Relative Obscurity“ rezensierte, fiel
logischerweise auch der Name des Sängers und
Gitarristen, Dennis Cornelius. Nun, mit „... Yet So Far“
ist mir eine Scheibe in die Hände geraten, auf welcher
sich der gute Herr ebenfalls verewigt hatte. Revelation
war ja längere Zeit die Spielwiese von Dennis, und wie
auch bei Memory Driven ist seine Handschrift in Sachen Songwriting und natürlich Vocals unüberhörbar, er singt
sich in den mittleren Lagen sehr variabel von Song zu
Song, ohne zu langeweilen, für manche Leute vielleicht
ein wenig weinerlich, aber dies gehört nun mal dazu
(manche Leute sagen dazu auch gefühlvoll), ebenso wie
die beinahe schon sphärischen, abgehobenen
Gitarrenläufe. Auf diesem Re-Release, dessen
ursprüngliches Erscheinungsjahr auf 1995 zurückdatiert
werden kann, wird Doom in einer sehr rockigen,
ursprünglichen und auch eher abgehobeneren Form geboten,
dass es dem Kenner und generell allen Jüngern mit Sinn
für individuelle Soundstrukturen die Freundentränen in
die Augen treiben wird. Absolute Kaufempfehlung, aber
nicht nur für Nostalgiker!
Toby S.
Punkte:
keine Wertung
Hier bestellen für 29.90 SFr.
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KEEL - The Right To Rock (25th Anniversary Edition)
Frontiers Records/Musikvertrieb
Nicht jeder Neu-Release aus den 80ern verdient es
wirklich, aus seinem Dornröschenschlaf geweckt zu
werden. Bei Keel und dem legendären zweiten Album von
1985 sieht das freilich anders aus! Nachdem das Debüt
aus dem Vorjahr vor allem wegen dem "etwas schlüpfrigen"
Cover für Furore sorgte, kamen die Songs der zweiten
Scheibe weitaus griffiger aus den Startpflöcken. Dass
diese mitunter etwas nach Kiss klingen, hatte seinen
guten Grund, denn Schlabberzunge Gene Simmons legte
damals producermässig Hand an und das Resultat überzeugt
deshalb ohne Hänger. Sänger und Namensgeber Ron Keel
verfügt über eine schneidende Stimme mit hohem
Wiedererkennungswert, die nicht selten an den viel zu
früh verstorbenen Kevin DuBrow (R.I.P.) von Quiet Riot
erinnert. Stilistisch liegen Warrior sehr nahe, was vor
allem bei den schleppenderen Parts gut erkennbar ist.
Dieses edle Teil, also das Original von damals, liegt
bei mir natürlich als Vinyl vor, das oft und gerne
gespielt wurde. Die neun alten Album-Songs wurden nun
anlässlich des exakt 25-jährigen Jubiläums remastered
und mit zwei Bonus-Songs ergänzt. Zum einen ist das «Easier
Said Than Done» als Remix, der einen Tick frischer als
das Original daher kommt und auch die Tonlage ist leicht
anders. Zum zweiten wurde der kultige Titeltrack
nochmals ganz frisch aufgenommen. Speziell ist hier das
Mitwirken von über das Internet kontaktierten Fans und
Musiker-Kollegen wie Paul Shortino (Rough Cutt, Quiet
Riot), Ron Mancuso (Beggars & Thieves) sowie Lez Warner
(The Cult) und weitere. Die Fans wurden dabei
aufgefordert, mp3-Files mit dem Chorus zu "The Right To
Rock" zuzusenden, die dann mit den anderen Stimmen
vermischt wurden! Coole Sache würde ich sagen, obwohl da
natürlich Keiner ausser Ron speziell heraus ragt. Diese
Scheibe macht heute genauso Stimmung wie damals und
gehört in jede gut sortierte Plattensammlung. Die
Qualität der Neuaufnahmen ist gut und es bleibt zu
hoffen, dass sich die Ende 2008 reformierte Band einmal
in Europa zeigt. Eigentlich gibt es nur eine
Möglichkeit, nämlich am Jubiläums-BYH!!! in Balingen
aufzutreten. Würde mich nicht mal wundern, wenn die Amis
plötzlich im Billing auftauchen. Kommt Zeit, kommt Rat
und dazwischen kann man sich «The Right To Rock»
durchaus mehrfach in die Gehörgänge pusten und
gleichzeitig zur Kenntnis nehmen, dass inzwischen sogar
ein ganz neues Album mit dem Titel «Streets Of
Rock'n'Roll» realisiert wurde!
Rockslave
Punkte:
keine Wertung
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und bestellen für 27.90 SFr.
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CONQUEST - End Of Days
Dark Star Records
Die vier Jungs aus St. Louis bringen mit "End Of
Days" ihr 5. Album auf den Markt und hiermit das 1.
unter dem neuen Label Dark Star Records. Um es vorweg zu
nehmen, Conquest machen absolut geilen Thrash Metal. Wie
der Sänger Derrick Brumley selber sagt, ist Conquest für
ihn sein Lebensinhalt, und das merkt man auch. Der Typ
gibt gesanglich und auch an der Gitarre alles. "End Of
Days" ist eine starke Banger-Scheibe. Für alle, die
Vergleiche mögen, kann ich hier definitiv sagen, es ist
ein Mix zwischen Soulfly, alten Metallica, Megadeth und
Morgana Lefay. Dies klingt auf den ersten Eindruck
komisch, aber viele Songs klingen genau so. Auf dem
neuen Album erleben wir grundsätzlich zwei Stile,
nämlich die schnellen Nummern gepaart mit schleppenden
Songs. Als beste Beispiele gelten "Secrets Of Life" und
das folgende "walk Alone". Wie erwähnt, der neue
Silberling von Conquest ist richtig trashig und dies
wird von der Rhythmusfraktion extrem gut untermalt. Tim
Fleetwood an den Drums und Tony Restivo am Bass leisten
exzellente Arbeit. Mit "Forever Free" ist Conquest der
absolute Hit gelungen. Dieser Song ist so geil, dass er
für mich jetzt schon als einer der besten 2010 gilt. Er
gehört in jeden Metalhaushalt! Leider passiert genau
nach diesem Höhepunkt das Unfassbare: Conquest spielen
eine Halbakkusitik-Ballade. Ja genau, das ist kein
Scherz. Derrick sagt selber, das war ein Fun für sie,
dieses Lied aufzunehmen. Ich sage einfach nur:
Katastrophe. Keine Trash-Band sollte auf der Suche nach
neuen Fans mit solchen Songs sein. Das geht gar nicht
und kostet aus Prinzip 1 Punkt. Zum Glück gehen Conquest
mit dem Rausschmeisser "End Of Days" wieder in ihr
normales Gebiet und liefern einen tollen Abschluss-Song.
Jeder Thrash-Fan muss sich diese Scheibe kaufen, aber
bitte drückt bei "Empty" jedes Mal durch. Glaubt mir,
ihr macht euch damit keinen Gefallen, wenn ihr euch den
Song anhört.
Timo K.
Punkte: 8.5 von 10
Hier bestellen für
19.90 SFr.
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MABON - Stampede Of The Damned
Non Stop Music
Der Name Mabon sagt mir was, ja genau, ich habe mal
eine Scheibe der Thurgauer rezensiert. "Eye For An Eye"
war eine EP und kam 2006 auf die Welt. Schon damals
attestierte ich den Thurgauern Talent mit guter
Spieltechnik. Ich muss sagen, dass mit "Stampede Of The
Damned" die Thurgauer jetzt einen Mega-Kracher am Start
haben. Schon beim ersten Track "Stampede" kratzt sich
einem der eingängige Refrain in den Ohren fest. Der
Thrash Metal der Ostschweizer ist, wie gesagt,
facettenreich mit geiler Gitarrenarbeit, die Leads sind
erste Sahne aber auch die restlichen Musiker machen hier
einen verdammt guten Job, den der Produzent Tommi
Vetterli (EX-Coroner, ich warte immer noch auf die
Reunion) super aufs Band produzierte. Manchmal hörte ich
zwischen den Akkorden sogar den alten Coroner-Geist
heraus, vielleicht nur Zufall aber mit Vetterli war ja
ein bisschen Seele der alten Schule vor Ort. Mabon haben
auch im Live-Sektor punkten können, indem man vor Slayer
(!) eröffnen konnte oder auch Trivium und Sodom. Ihr
seht, Leute, die Band ist auf dem besten Wege, sich zu
etablieren, und es bleibt zu hoffen, dass sich die
Thrasher Zeit nehmen, um ins neue Werk "Stampede Of The
Damned" hineinzuhören. Ich für meinen Geschmack bin hoch
erfreut, dass sich auch Schweizer Thrashtruppen im
europäischen vergleich nicht verstecken müssen, im
Gegenteil man kann locker mit der Konkurrenz mithalten
und zeigt, dass sich in der Schweiz eine kleine, aber
feine Thrasher-Szene etabliert hat mit sehr guten Bands.
Eine davon ist Mabon!
Daniel J.
Punkte: 8.5 von 10
Hier bestellen für 27.90 SFr.
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DEATHBOUND - Non Compos Mentis
Dynamic Arts Records/Non Stop Music
14 Songs in knapp 30 Minuten riecht auf Anhieb schon
mal sehr verdächtig nach Grindcore. Umso überraschender
dann die Tatsache, dass das Powertrio zwar kurze, aber
extrem knackige Death Metal-Granaten auswirft. Noch
überraschender ist, dass alle (!) Songs von der ersten
Sekunde an hochpotent zünden und die wohlwollende
Augenbraue nochmals ein Stück höher in den Haaransatz
wandert. Vor allem dynamisch vermögen mich Deathbound
extrem zu begeistern, kommen zudem ultratight direkt auf
den Punkt und haben von groovend bis Blastbeat das ganze
Repertoire räudig-vollendet in petto. Kein überflüssiger
Gugus und gepflegte Langeweile, sondern aus der Sonne
mitten in die Fresse und zudem verpackt in einer
packenden, druckvollen Produktion. Unüblich, aber sehr
geil.
Hardy
Punkte:
8.5 von 10
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und bestellen für 27.90 SFr.
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HIRAX - El Rostro De La Muerte
Selfmade God Records/Non Stop Music
Seit einigen Jahren ist das Thrash-Revival
ungebremst. Praktisch kein Monat vergeht, ohne dass sich
eine 80er-Kult-Kapelle aus der Versenkung meldet,
hochgelobte Reunionscheiben auf uns niederprasseln lässt
und man die alte Garden den Jungen auf der Bühne das
Fürchten lehren sieht. Mit dabei sind seit einigen
Jahren auch wieder Hirax, die kalifornischen
Speed-Thrasher um die Ausnahmestimme Katon W. DePena.
Mit "El Rostro De La Muerte" lieferte der bis auf DePena
komplett ausgetauschte Fünfer im November letzten Jahres
schon das zweite Langeisen nach der Rückkehr ab, und
dieses steht dem Vorgänger "New Age Of Terror" von 2004
in nichts nach. Old School-Thrash der rabiaten Sorte,
aggressiv, kompromisslos und ungeschliffen. Vom
einleitenden Doppeldecker "Baptized By Fire" / "Flesh
And Blood" über ultrakurze Riffbomben wie "Horrified", "Death
Militia" oder dem neu eingespielten "Blind Faith" bis
zum fulminanten Abschluss "Satan's Fall"; kaum einmal
wird der Druck aufs Gaspedal verringert, die
kreissägenartigen Riffs und Soli aus den Handgelenken
Glenn Rogers und Lance Harrisons rasen nur so
hintereinander her. Dazu der stampfende Titeltrack, das
teuflische "Chaos And Brutality", das düstere, stark an
Slayer erinnernde "Violent Assault" und natürlich das
einzigartig irre Kreischen, Keifen und Krächzen von
Katon W. DePena irgendwo zwischen Bobby Blitz (Overkill)
und Mark Osegueda (Death Angel), und "El Rostro De La
Muerte" wird in Kombination mit einem klassischen
Comic-Cover und gewalttätigen Texten über Teufel, Tod
und Chaos zu einer Thrash-Scheibe, die 'more old school'
nicht sein könnte. Auch wenn das Album als Ganzes
betrachtet eher einförmig und ohne viele Hooklines
ausgefallen ist und die Produktion äusserst altbacken
klingt: Als Fan von Bands wie Municipal Waste, Toxic
Holocaust oder alten Slayer muss man das Teil einfach
kaufen.
Kissi
Punkte:
8.2 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 29.90 SFr.
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CHINA - Light Up The Dark
Universal Music
Zwar ist mit Gitarrist Claudio Matteo nur noch ein
einziges Originalmitglied von der Partie, dennoch sind
China seit knapp drei Jahren wieder auferstanden.
Geradeaus 15 Jahre nach ihrem letzten Studioalbum ("Natural
Groove" 1995) bringen sie jetzt die schon länger
versprochene Reunion-Scheibe "Light Up The Dark" auf den
Markt. Und zum ersten Mal in der Bandgeschichte singt
ein Sänger das zweite Album für China ein: Eric
St.Michaels, den man seinerzeit für "Go All The Way"
(1991) in Amerika aufgegabelt hat, ist jetzt fixer
Bestandteil der Band. Neben St.Michaels und Matteo
besteht China heute aus Brian Kofmehl (Bass - der
zumindest seit dem zweiten Album ständiges Mitglied der
Band war), und neu Mack Schildknecht (Gitarre) und Billy
La Pietra (Drums). Doch genug von der verworrenen
Bandgeschichte, schließlich liegt gerade die neue Platte
in meinem Player. Im Großen und Ganzen klingt "Light Up
The Dark" schon so, als ob China nie eine Pause gemacht
hätten. Eine Fortsetzung der ersten drei Alben - das
eher funkige "Natural Groove" fällt ja bekanntlich etwas
aus dem Rahmen. Tolle Songs, groovig, treibend, melodiös
und im Gegensatz zu den glattgebügelten Scheiben der
Anfangsjahre rotzt der Neuling richtig dreckig daher.
Weniger Glam, mehr Rock, oder so. Was aber vor allem der
einfachen Produktion zuzuschreiben ist. Fast zu einfach
für eine Band wie China in einer Zeit wie heute.
Einerseits kann man das als Low Budget-Aufnahmen im
eigenen Studio einstufen (was es wahrscheinlich auch
ist), andererseits - und vor allem je öfter ich die
Songs höre - tendiere ich sehr dazu, es einfach
erfrischend zu finden. Endlich ist mal nicht alles
perfekt und vorhersehbar, sondern körnig, ehrlich und
wie gesagt, dreckig. Und genau das sollte handgemachter
Hard Rock doch sein. Erfrischend ist auch die deutlich
erkennbare Freude, mit der die Songs eingespielt sind.
Eingängig und mitreißend sind sie alle, kein einziger
ist als Lückenfüller erkennbar. Jedoch sind meine drei
Favoriten eindeutig: "Lonely Rider" (macht einfach Spaß
und lässt die imaginäre Harley unterm Arsch vibrieren),
"Right Here Right Now" (krieg ich schon seit dem ersten
Mal hören nicht mehr aus dem Ohr) und "On My Way", bei
dem der Plattenpate und Freund aus alten Tagen, Marc
Storace, ein paar Vocals beisteuert - was ihn in meinen
Augen natürlich unheimlich aufwertet, den Song. Über die
beiden Balladen "Gates Of Heaven" und "Stay" möchte ich
nicht allzu viele Worte verlieren, die sind halt da.
Weder herausstechend bewegend noch herausstechend
unhörbar. Das Einzige, das mir persönlich als störend
aufgefallen ist, ist das Cover. Ich find einfach, auf
ein Rockalbum gehört kein Bandfoto vorne drauf. Das hat
einen ziemlichen Teenie-Pop-Touch. Aber das ist, wie
gesagt, meine persönliche Meinung und das, worauf es
ankommt - der Inhalt - passt.
Joey Roxx
Punkte:
8.0 von 10
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CHARRED WALLS OF THE DAMNED -
Charred Walls Of The Damned
Metal Blade/Musikvertrieb
Judas Priest, Iced Earth, Beyond Fear, Yngwie
Malmsteen - Tim Ripper Owens, vielleicht der
stimmgewaltigste Metalsänger des letzten Jahrzehnts, hat
schon unter einigen Bannern sein unglaubliches
Gesangstalent unter Beweis gestellt. Dass er dabei immer
auf gute Songwriter angewiesen war und ist, das zeigte
seine erste Solo-Scheiblette, welche mit zum
langweiligsten gehörte, was letztes Jahr veröffentlich
wurde. Mit Charred Walls Of The Damned kommt nun ein
neuer Eintrag zu seinem Lebenslauf hinzu, der alle
voreiligen Einschätzungen, der Ripper hätte seinen Zenit
überschritten, Lügen straft. Hinter dem selten dämlichen
Bandnamen verbirgt sich nämlich nichts anderes als eine
US Metal-Allstar-Kapelle erster Güte, angeführt von
Richard Christy, ehemaliger Drummer von Death und Iced
Earth, welcher vom Fäkalhumor der Howard Stern Show eine
Pause zu benötigen scheint. Dazu Basser Steve Digiorgio
(u.a. Sadus, Ex-Testament und Ex-Death) und der
verdiente Produzent Joe Suecof (u.a. Trivium, The Black
Dahlia Murder, DevilDriver) als Klampfer und Mann an den
Reglern, und fertig ist die neue Supergroup. Weiss man
dann noch, dass sich Digiorgio für die tiefen Töne auf
Iced Earths "Horror Show" verantwortlich zeichnete, dann
ist die stilistische Ausrichtung zu erraten nicht gerade
schwierig: Das Material auf "Charred Walls Of The Damned"
klingt, als hätte es Jon Schaffer während seiner Zeit
mit dem Ripper geschrieben. Songs wie "Ghost Town", "From
The Abyss", "Manifestations" oder "Voices Within The
Walls" besitzen dieselbe Epik, wie sie auf "The Glorious
Burden" zu finden ist und Owens singt ein weiteres Mal,
als sei er nicht von dieser Welt. Egal ob clean oder in
den höchsten Lagen schreiend, diese Stimme verpasst
einem einfach ne Gänsehaut. Zugegeben, während man
technisch (musikalisch wie in Sachen Produktion) kaum
etwas besser machen könnte, fehlt es den Songs etwas an
Eingängigkeit und auch von der typisch elegischen Iced
Earth-Stimmung weicht man keine Sekunde lang ab, was
eine gewisse Einförmigkeit hervorbringt. Für Fans dieser
Spielart leicht pathethischen, amerikanischen Power
Metals können hier trotzdem bedenkenlos zugreifen
genauso wie diejenigen, die "The Glorious Burden" für
alles andere als eine schlechte Iced Earth-Scheibe
halten.
Kissi
Punkte:
8.0 von 10
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GAMA BOMB – Tales From The Grave
In Space
Earache/Non Stop Music
Dass Thrash und Fun auch Hand in Hand miteinander
gehen können, wissen wir seit der ersten Scheibe der
irischen Thrasher Gama Bomb, oder auch von Tankard oder
Municipal Waste her. Ihren neuen Output haben die Jungs
kurze Zeit als Gratis-Download ins Internet gestellt. So
wollten sie und die Plattenfirma vorab testen, wie die
Songs ankommen. Mit knappen 30 Minuten Spielzeit ist das
Ganze etwas kurz geraten, es sind 12 Tracks vorhanden,
die allesamt im Vorwärtsgang lostreten. Rasend schnell
geht es ab der ersten Sekunde los: Mit ihrem etwas an
die alten Exodus oder Metal Church erinnernden Sound
treten sie mächtig Arsch. Die Drums treten ordentlich
aufs Gaspedal, wobei es mir etwas an Abwechslung fehlt.
Die Gitarren beherrschen das Thrash-Spiel in seiner
vollendeten Variante: hier raue Riffs, dort Stakkato und
dann ein pfeilschnelles Solo. Bei der Stimme kann man
geteilter Meinung sein, die geht vom mittleren Bereich
bis hin zu ganz hohen Screams. Das ist sicherlich nicht
für jeden passend, aber es fügt sich sehr gut in das
Gesamtbild der Tracks ein. Schön old schoolig. Aber
alles in allem drohen die Songs resp. die ganze Scheibe
einfach an einem vorbei zu laufen, da alle Stücke nach
dem gleichen Muster aufgebaut sind. Ähnlicher Start dann
volle Kanne Gebolze, ein kurzes Solo und wieder Gebolze.
Klar ist es geil gemacht und bereitet einem Freude, aber
etwas mehr Abwechslung könnte nicht schaden. Aber
nichtsdestotrotz muss von Anfang bis Schluss einfach
durchgebangt werden, da kommt das Metaller-Herz nicht
drum herum. Ich kann die CD jedem Freund der älteren
Thrash Metal-Schule nur empfehlen.
André G.
Punkte:
8.0 von 10
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EXCALION – High Time
Limb
Music
Die Finnen von Excalion scheinen kein Deutsch zu
verstehen. Oder wie ist es sonst zu erklären, dass sie
meine Kritik zum letzten Album nicht zu Herzen genommen
haben? Auf Album Nummer drei bleibt also alles beim
Alten. Es dominiert ein hochkarätiger, leicht
progressiver Melodic Metal mit einigen Ohrwürmern.
Schlechte Songs sind keine zu finden, im Gegenteil: "Enter
A Life", "The Flags In Line" oder der "Foreversong"
zeigen eindrücklich die Stärken von Excalion. Die Lieder
sind spannend arrangiert, der Sänger überzeugt und eine
klitzekleine Eigenständigkeit besitzt die Band
ebenfalls. 'Super', 'schön', 'toll' und 'cool' sind
durchaus Synonyme, die das Album treffend beschreiben.
Zu einer dringenden Kaufempfehlung reicht es aber
trotzdem nicht. Es fehlt das Spezielle, das USP (unique
selling proposition) oder schlicht das Einmalige, dass
den Melodic Metal-Fan zwingt, gerade dieses Album zu
besitzen. Ansätze dazu waren auf dem letzten Album zu
hören. Der letzte Song wurde damals komplett auf
Finnisch gesungen. Dieser positive Ansatz fehlt nun im
auf Englisch eingetüteten neuen Album. Die mögliche
Begründung dazu, dass man mit englischen Texten mehr
Leute erreichen könne als mit finnisch teile ich nicht.
Es scheint Tatsache, dass sich nur wenige Fans mit
Lyrics befassen. Der Rest nimmt die Stimme eher als
weiteres wichtiges Instrument wahr. Und auch in diese
CD-Kritik fliessen die Texte nicht ein. Langer Rede
kurzer Sinn: Excalion werden es trotz tollem Album
schwer haben, in der Szene Fuss zu fassen. Einzige
Abhilfe könnte allenfalls eine Tour als Support sein.
Vorausgesetzt, die Finnen würden jeden Abend einen
Killer-Auftritt hinlegen. Und schon sind wir wieder im
Konjunktiv...
Roger W.
Punkte:
8.0 von 10
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WINTER'S VERGE – Tales Of Tragedy
Massacre Records/Musikvertrieb
Diese CD stellt drei Dinge klar: 1. Auf Zypern gibt
es mindestens eine Metal-Band. 2. Diese spielt Melodic
Metal. Und 3. Winter's Verge tun dies ganz ordentlich.
Einziger Schwachpunkt ist dabei der Gesang von Sänger
George Charalambous, der in den Höhen arg dünn und
kraftlos klingt. Ansonsten macht er aber seinen Job ganz
ordentlich und veredelt Songs wie "Old Man’s Wish", "Dark
Entries" oder "Madness Once Called Love". Klar kann man
von Winter's Verge nicht die grosse Eigenständigkeit
erwarten, wer aber solch eingängige Perlen wie "The
Captain's Log" oder das ruhige "For Those Who Are Gone"
auf CD presst, der hat definitiv einen Platz an der
Sonne verdient. Dabei spielen die Zyprioten gekonnt mit
laut und leise, hart und weich. Hier mal ein paar
Klavierklänge, da ein paar bratende Gitarren und das
spannend und doch nachvollziehbar arrangiert, und fertig
ist ein Album voller schöner Melodien. Und das Beste:
"Tales Of Tragedy" scheint einen roten Faden zu haben.
Wird die Band auf der Tour mit Stratovarius zum Sound
noch eine anständige Show bieten, sollten sich Winter's
Verge kaum noch vor Fans retten können. Ihr könnt
natürlich auch durch die CD zu Fans werden. Reinhören
wird dringend empfohlen!
Roger W.
Punkte:
8.0 von 10
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und bestellen für 27.90 SFr.
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VALKYRJA – Contamination
Metal Blade/Musikvertrieb
Das Böse schläft nie, und sollte es mal kurz
wegdösen, so wird es durch Valkyrja unbarmherzig aus dem
Land der Träume gerissen. Ist das Bewusstsein einmal
wieder erlangt, kontaminiert die schwedische Black
Metal-Truppe den Gehörgang mit hasserfüllten und
niederträchtigen Songs, welche selbst standhaften
Dissection-Ergebenen eine anerkennende Geste abverlangen
dürfte. Dies kommt auch etwas überraschend, zumal der
Vorgänger "The Invocation Of Demise" zwar nicht schlecht
war, jedoch mit "Contamination" die Band kompositorisch
einen überraschend grossen Schritt nach Vorne gemacht
hat. Taucht man ein in das Geschehen, wird man nach
einem kurzen Intro in die eisige Welt des Nordens
entführt, besonders erfreulich dabei ist, dass Valkyrja
zwar gerne auf das Gaspedal treten, sich jedoch
zwischendurch äusserst variabel im Tempo geben sowie
sich auch nicht scheuen, auch mal melodische Riffs
einzuflechten. Grösstes Plus ist die spielerische Weise,
wie Valkyrja zwar aggressiv agieren, jedoch die Songs in
einem epischen Lichte erstrahlen lassen, ohne dabei wie
manch andere Band auf flächendeckenden Keyboard-Kleister
zu setzen. Eindrücklicher Beweis, dass es auch ohne
Tasten geht, liefern Songs wie "Catharsis (Contaminate
The Earth)", "Laments Of The Destroyed", "Ambience Of
The Dead", "The Womb Of Disease" oder das etwas
gebremste "A Cursed Seed In The World". Valkyrja
erfinden zwar das Rad nicht neu, erschaffen jedoch mit "Contamination"
ein Black Metal-Werk, welches mitreisst, fasziniert, die
Wurzeln des Black Metal klar erkennen lässt und dabei
weder angestaubt noch verwest ertönt. Entwickelt sich
die Band so rasant weiter, dann sollte für jeden, der
sich diesem Genre verschrieben hat, die Schweden zum
Begriff werden. Für die momentan winterliche Jahreszeit
mit ihren eisigen Temperaturen ist "Contamination" auf
jeden Fall ein treuer Begleiter.
R.K.
Punkte:
8.0 von 10
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und bestellen für 27.90 SFr.
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KEEL - Streets Of Rock'n'Roll
Frontiers Records/Musikvertrieb
Im Januar 2010 kam doch tatsächlich ein komplett
neues Album von Ron Keel und seinen wiedervereinigten
Jungs heraus. Einzig die vakante Stelle am Bass wurde
mit Neuzuzüger Geno Arce bestückt. Die Erwartungen in
diesem Fall sind natürlich entsprechend hoch und es ist
in der Tat interessant zu sehen und zu hören, was nach
so langer Zeit der szenemässigen Abstinenz noch möglich
ist, wie Krokus mit «Hoodoo» bestens beweisen. Eröffnet
wird die vorliegende CD gleich mit dem Titeltrack, der
etwas nach Van Halen's «Dance The Night Away» klingt.
«Come Hell Or High Water» empfiehlt sich danach umgehend
als satter Rocker, der nur die Rauheit der frühen Tage
vermissen lässt. Ansonsten regiert durchwegs
ansprechendes Songwriting, das unter anderem mit «Does
Anybody Believe» eine Top-Ballade am Start hat. Ron
Keel's Stimme (von Paul Shortino aufgenommen und
produziert) macht dabei locker mit und offenbart keine
grösseren Abnützungserscheinungen oder gar Schwächen.
Stilmässig ist man aktuell allerdings ziemlich weg von
Warrior und klingt viel mehr nach XYZ oder Treat. Zum
Glück sind hier keine Keyboard-Klänge eingebracht
worden, denn sonst würde der relativ glatt gemixte Sound
umgehend mit einer Portion unnötigem Kitsch versehen.
Somit reden wir hier von einem soliden Gitarren-Album,
das jedoch nicht mehr an die frühen Glanztaten heran
reicht. Dazu agiert die Band oft etwas zu zahm. Wenn man
bedenkt, dass die Truppe tatsächlich einmal über 2
Millionen Alben (!!) absetzen könnte, traut man dies «Streets
Of Rock'n'Roll» kaum zu. Trotzdem hätte man damals mit
der heutigen, neuen Ausrichtung auf jeden Fall was
reissen können. Im letzten Jahr traten Keel in der
Heimat an grossen Festivals wie dem «South Texas Rock
Festival» oder dem M3 Festival sowie in Rocklahoma auf
und spielten im kleineren Rahmen, wie zum Beispiel in
Hollywood und Phoenix vor ausverkauften Rängen. Mal
sehen, ob das bei uns auch möglich ist, wohl eher nicht.
«Streets Of Rock'n'Roll» ist auf jeden Fall ein gutes
Rock-Album geworden, das die Zielgruppe klar erreicht.
Für mich klingt es gegenüber dem alten Material einfach
zu glatt alles, was aber letztlich Geschmackssache ist.
Ein direkter und jetzt möglicher Vergleich zwischen alt
und neu wird dann auch aufzeigen, was dem Fan besser
mundet. Die Anschaffung im Doppelpack ist deshalb sehr
zu empfehlen!
Rockslave
Punkte:
7.9 von 10 Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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RICK SPRINGFIELD - Venus In
Overdrive (CD&DVD)
Frontiers Records/Musikvertrieb
Rick Springfield ist schon ein alter Hase in Music
Business, hat er doch schon etwa 25 Alben Veröffentlicht
und so gegen die 40 Singles. Hier in Europa ist dem
gebürtigen Australier nie der große Durchbruch gelungen
so wie in den USA. Nach einigen großartigen AOR-Alben
gab's natürlich auch ein paar weniger gute runde
Scheiben, aber bei der Menge an Alben ist das wohl
normal. Mit seinem neuesten Werk "Venus In Overdrive",
das in den Staaten zwar schon 2008 veröffentlicht wurde,
gelingt dem eingebürgerten Ami aber wieder ein gutes
Album. Schon der Opener "What's Victorias Secret"
strotzt vor Fröhlichkeit und rockt ganz ordentlich los.
Überhaupt gelingt Rick hier ein gutes Stück Musik. Er
schafft es, seine zum teil radiotauglichen Songs aus den
80ern ein modernes Gewand zu verpassen und schafft so
den Sprung unbeschadet ins neue Jahrtausend. So haben
einige der Tracks einen modernen Anstrich, und das steht
der Musik wirklich gut. Ob Ballade, rockige Songs oder
bluesig, Rick hat hier einfach alles richtig gemacht und
ein tolles Comeback-Scheibchen fabriziert. Hier passt
einfach alles, klasse melodiöse, einprägsame Refrains,
gute Songs und eine klare, druckvolle Produktion. Starke
Scheibe, welcome in the present, Rick. Der CD liegt
übrigens noch eine DVD bei, "Live In Rockford" mit 16
Songs, da muss man doch als Melodic- und AOR-Fan wohl
nicht mehr lange überlegen, oder?
Crazy Beat
Punkte:
7.9 von 10
Hier bestellen für 27.90 SFr.
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DARK TRANQUILLITY – We Are The
Void (CD&DVD)
Century Media/EMI
Dark Tranquillity darf man wohl getrost zu den
schwedischen Urgesteinen des Melodic Death Metal zählen,
ähnlich wie At The Gates in den frühen 90ern (schon gut,
1989 als Septic Boiler) gegründet prägten die Herren
über die Jahre hinweg mit Alben wie dem umstrittenen "Projector",
"Heaven" oder dem grandiosen "Damage Done" die Melo/Death
Szene aus dem Norden. Insbesondere seitdem At The Gates
das Handtuch geworfen haben und In Flames krampfhaft
versuchen, so modern wie möglich zu tönen, war auf Dark
Tranquillity eigentlich immer Verlass. Dies ändert sich
auch im Jahre 2010 nicht sonderlich, und doch scheint es
so, als hätten die Schweden sich wieder etwas mehr auf
die Details konzentriert, räumen den Keys wieder
wesentlich mehr Platz ein, schwächen dafür den Härtegrad
etwas ab. Sprich, war der Sound auf "Damage Done" eine
Walze, kümmert man sich auf "We Are The Void" wieder
mehr um die Feinarbeit und Melodie, wirkliche Blastparts
sind kaum noch zu vernehmen oder nur noch stellenweise
gezielt eingesetzt. Dabei fängt es eigentlich mit dem
Opener "Shadow In Our Blood" ziemlich rasant und
schnörkellos an, doch bereits folgendes "Dream Oblivion"
schraubt das Tempo herunter und lässt für die
elektronische Begleitung viel Raum. Von hier an regieren
dann meist die düsteren Melodien das Geschehen,
besonders der mittlere Teil mit "The Grandest Accusation",
"At The Point Of Ignition" und "Her Silent Language"
präsentiert sich teilweise erstaunlich sanft und
verspielt. Dafür ertönt "Arkhangelsk" zwischendurch
extrem düster und drückend, ja schielt bei gewissen
Passagen mit einem Auge fast ein wenig Richtung Dimmu
Borgir, "I Am The Void" lässt dann endlich mal wieder
mehr Tempo fliessen und mit "Surface The Infinite"
knüppelt es kurzzeitig auch mal anständig, doch leider
werden wie erwähnt die Blastparts extrem selten
eingespielt. Das finale "Iridium" schleppt sich dann
wortwörtlich durch die Gehörgänge und hinterlässt
irgendwie einen etwas Zwiespältigen Eindruck. Auch wenn
"We Are The Void" mit klasse Melodien aufwarten und
problemlos eine düstere Atmosphäre erschaffen kann,
hätte ich mir etwas mehr Prügelorgien gewünscht. Wer nun
mehr die melodischen Phasen im Schaffen von Dark
Tranquillity mag, der wird "We Are The Void" lieben, für
die, welche mehr auf die Walze setzen, wird sich mehr
als einmal ein Stirnrunzeln einschleichen. Wie sagt man
so schön: "Die Wahrheit liegt irgendwo dazwischen".
R.K.
Punkte:
7.8 von 10
Hier bestellen für 27.90 SFr.
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FREEDOM CALL - Legend Of The
Shadow King
Steamhammer/SPV
Freedom Call sind der Beweis dafür, dass Power Metal
halt doch variabel ist, denn sie geben nun schon ihr
fünftes Studioalbum heraus und sind nach wie vor
äusserst beliebt! Gut Ding will natürlich Weile haben,
deshalb haben die Süddeutschen ihre Fans drei Jahre
schmoren lassen, um nun mit einem äusserst gut
gelungenen Album zurückzukehren. Wer ist denn dieser
Shadow King, um dessen Legende es sich hier dreht? Das
Konzept gründet diesmal auf König Ludwig dem Zweiten von
Bayern, jener Märchenkönig, der Schloss Neuschwanstein
erbauen liess. Märchenkönig wurde er genannt, weil er
durch Richard Wagners Opern seine Vorliebe für die
Sagen- und Märchenwelt entdeckte. Als grosser Fan von
Wagner finanzierte er beispielsweise dessen berühmtes
Musikdrama "Der Ring des Nibelungen". Das bietet
selbstverständlich viel hervorragenden Stoff für ein
Konzeptalbum, wie man nur schon am zweiten Song "Thunder
God" unschwer erkennen wird. Überhaupt klingen die
meisten Songs unverwechselbar nach Freedom Call, denn
die Stimme von Chris Bay sowie das muntere Keyboardspiel
sind wie üblich dermassen markant, dass man sie aus
tausend anderen Tracks dieser Spielart heraushören
würde. Allerdings gehört es auch zu Freedom Call, dass
ein Song aus der Reihe tanzt. Diesmal ist es "The
Darkness", und der Name ist Programm: Mystische Klänge
wehen einem entgegen und beschwören düstere Melancholie.
Allerdings klingt die Stimme von Mister Bay einfach zu
fröhlich, als dass Freedom Call nun plötzlich ganz auf
die düstere Schiene umsteigen könnten. "Legend Of The
Shadow King" kommt munter, melodiös und episch daher, so
wie man es von Freedom Call eben kennt. Die Geschichte
des Märchenkönigs wurde in diesem Album wirklich
ausgesprochen gut musikalisch umgesetzt, und je öfter
man reinhört, desto mehr interessante Facetten wird man
entdecken. Das nenne ich mal echt faszinierenden
Geschichtsunterricht - stark!
Maiya R.B.
Punkte:
7.8 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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MESHUGGAH - Alive (CD & DVD)
Nuclear Blast/Warner
Mit "Alive" liefert uns die vielleicht wichtigste
Metalband der 90er Jahre ihr lang ersehntes Live-Album
ab, und das kann sich wirklich hören lassen. Zwölf
Tracks finden sich auf der Audio-CD, die DVD soll dabei
noch einiges mehr an Material am Start haben. Die Songs
stammen dabei nicht von einem einzigen Konzert, sondern
wurden aus mehreren Shows zusammengeschnitten - was auf
der DVD wohl rein optisch etwas gewöhnungsbedürftig
daherkommen wird, funktioniert auf der CD ohne Probleme:
Sämtliche Tracks haben das gleiche Soundgewand, und
natürlich ist die Performance der Band nahe dran an der
Perfektion. "Perpetual Black Second" eröffnet den Reigen
aus queren Grooves, verschobenen Riffs und der
Meshuggah-typisch schwer atmenden Dampfwalze an Songs.
Während Fans gleich von der ersten Sekunde an von diesem
Album begeistert sein werden, lässt sich dennoch vor
allem eines feststellen: Meshuggah sind ob all der
Kreativität in ihrer eigenen Welt gefangen und haben
folglich Mühe, mal über den Tellerrand hinauszusehen. Am
besten funktioniert ihr Konzept nach wie vor bei Songs
wie "Rational Gaze", "Combustion", "New Millenium Cynide
Christ" und dem gigantischen "Bleed" - halt die Momente,
in denen sich die Band keinen Deut um Zurückhaltung
schert und Vollgas gibt. Aber sobald sich das Quintett
auf den Lorbeeren ausruht und Songs wie "Pravus" und "Lethargica"
zum besten gibt, stellt sich schnell das übliche Gähnen
ein - denn trotz der technischen Unantastbarkeit der
Songs wie auch der Performance fallen diese Tracks
einfach zu repetitiv aus. "Alive" illustriert meine
Grundhaltung zu Meshuggah erneut äusserst passend: Die
Band steht nach wie vor für kompromisslose
Persönlichkeitsentfaltung, hier wird zu keiner Sekunde
auch nur eine andere Band zitiert oder Einflüsse offen
an den Tag gelegt - funktionieren tut das ob des
beschränkten Bewegungsradius der Band aber vor allem
live, denn da kann man sich der vernichtenden Wucht
hingeben, ohne über Sinn und Zweck des ganzen
philosophieren zu müssen. Hier setzt das Album richtig
an und kann dank der nahtlosen Produktion und der
unglaublichen Performance der Band bedenklos überzeugen
- bloss die Songauswahl kann da nicht unbedingt restlos
mithalten.
El Muerte
Punkte:
keine Wertung
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THE KANDIDATE - Until We Are Outnumberet
Napalm Records/Musikvertrieb
Seien wie ehrlich, als Jacob Bredahl den
Sängerposten von Hatesphere, der dänischen Thrash
Metal-Band, verliess, hätte ich keinen Cent mehr auf
diese Band gewettet, und siehe da: Hatesphere haben sich
mit neuem Sänger ein letzteres, nicht mal so übles Werk
herausgegeben. Tja, so schnelllebig ist das
Musikbusiness, und sofort meldet sich auch unser
bekannter Brüllakrobat Bredahl wieder mit notabene
eigener Band zurück. The Kandidate heisst die Band, und
man ist sich dem Thrash Metal mehr oder weniger treu
geblieben. Bredahls Stimmorgan sollte den meisten
Thrasher ein begriff sein, sonst solltet ihr mal hier
hineinhören, denn die Mucke von The Kandidate ist modern
orientiert mit einer druckvollen Produktion, die fette
Gitarrenriffs beinhaltet, man drückt das Gaspedal des
öfteren schon mal durch und in den groovigen Passagen
erinnert man sich an eine andere nordische Band, nämlich
Entombed, die so eine Art Death'n'Roll erfunden haben.
Ihr seht, es gibt hier in den 30 Minuten recht viel
Abwechslung, aber leider zünden die Songs nicht gerade
sofort. Auch bei mehreren Durchläufen will der
Dänenthrash sich nicht so sehr in den Hirnwindungen
festsetzen, wie er sollte. Doch was soll's, wahre
Thrasher werden sich vielleicht daran warmhören können,
der Rest unserer Szene wird sich mehr bei den
bekannteren Truppen umhören, die ja auch alle neue Werke
auf Lager haben.
Daniel J.
Punkte: 7.6 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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HIM - Screamworks: Love In Theory And Practice
Warner Music
Seit "Venus Doom" sind nun schon drei Jahre
vergangen, und HIM schicken sich an, ihr mittlerweile
siebentes Studioalbum unters Volk zu bringen, welches
den schmucken Titel "Screamworks: Love In Theory And
Practice" trägt und wie üblich von Liebe, Schmerz und
Einsamkeit erzählt. Normalerweise wäre damit auch schon
alles erwähnt, das es über HIM zu sagen gibt, doch seit
der letzten CD hat sich besonders für Sänger Ville Valo
viel verändert, denn der Gute hat im Sommer 2007 in
einer Klinik im wunderschönen Malibu einen Alkoholentzug
hinter sich gebracht und klingt nun frischer und
markanter denn je. Aber keine Sorge, er singt die
Balladen nach wie vor so jammernd und wehklagend, wie
man es von ihm gewöhnt ist, während er die rockigeren
Stücke markanter und selbstbewusster denn je schmettert.
Musikalisch bietet das Album keinerlei Überraschungen,
doch das ist gut so, denn es kann wohl kaum jemand
ernsthaft wollen, dass HIM sich ändern. Erwähnenswert
ist übrigens, dass der vollständige Titel "Screamworks:
Love In Theory And Practice, Chapter I-XIII" lautet. Von
den dreizehn Songs heben sich besonders "Scared To Death",
"Ode To Solitude" und "Acoustic Funeral" hervor. Der
Titel "Screamworks" ist eine Anlehnung an Villes
Vorliebe für Bücher, die mit "The Collected Works Of...
" beginnen, und "Scream" ist insofern auch ein netter
Bestandteil dieses Wortspieles, da man Ville regelmässig
vor Schmerz und Freude schreien hört; zudem soll dieser
Titel auch darauf hinweisen, dass die ganze Band
zusammen an dem Album gearbeitet hat. Die Songs zu "Screamworks"
entstanden in Los Angeles, wo die Band das Album
aufgenommen hat. Übrigens wurde der Song "Disarm Me (With
Your Love)" bereits im Jahre 2002 aufgenommen, war aber
seinerzeit noch nicht reif zur Veröffentlichung. Ein
Tipp für grosse Fans der Finnen: Kauft euch gleich die
Limited Edition, denn da ist eine zweite CD dabei, auf
welcher alle Songs nochmal akustisch zu hören sind, und
da empfiehlt sich ganz klar "Love, The Hardest Way" als
Anspieltipp! Fazit: Ein Album ohne Überraschungen, aber
auch ohne Enttäuschungen, solide und melodiös, wie es
sich für HIM gehört.
Maiya R.B.
Punkte: 7.6 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 25.90 SFr.
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ANGELS OF BABYLON - Kingdom Of Evil
Metal Heaven/Non Stop Music
Angels Of Babylon, das sind Shouter David Fefolt,
Basser Dave Ellefson (Ex-Megadeth), Drumer Rhino (Ex-Manowar)
und Gitarrist Ethan Brosh. Geboten wird Heavy Metal mit
zum Teil starker Keyboard-Präsenz. Ethan Brosh ist ein
klasse Gitarrist und drückt herrliche Metal-Soli und
Riffs ab, Rhino hält sich mit dem Drumming an die
Traditionellen Metal-Songs und frickelt nicht auf seinem
Kit rum. Nur hin und wieder blitzt sein grandioses
Können durch, und das ist auch gut so. Die Produktion
gefällt mir, ist relativ druckvoll und Davids Stimme ist
recht kraftvoll und gefällt mir auch in den ruhigeren
Passagen. So, dann wäre ja fast alles schon gesagt, na
ja, die Songs, die sind zum Teil sehr stark. Das
atmosphärische "Tear Out My Heart" gehört sicher zu den
Highlights des Albums. Und das flotte "Oh How The Mighty
Have Fallen" sicher auch. Gut, wirklich schlechte Songs
kann ich eigentlich nicht finden, es sei aber gesagt,
das mir "Kingdom Of Evil" bei den ersten beiden
Durchläufen nicht besonders gefallen hat. Aber
anscheinend braucht dieser Rundling einige Rotierungen
mehr, um zu zünden, jedenfalls ist es mir so ergangen.
Man darf hier durch die Namen Rhino und Ellefson halt
nur kein Superalbum erwarten, dann kann der Rundling
durchaus gefallen und wie oben schon erwähnt, fällt mir
immer wieder die klasse Gitarrenarbeit auf, zusammen mit
den Keyboards, dem songorientierten Bass und den
mehrheitlich simplen Drums kann man durchaus sagen, dass
Angels Of Babylon ein recht gutes Debut gelungen ist.
Und ein Manowar-Klon ist es zum Glück auch nicht
geworden, sondern eben 'nur' ein gutes, traditionelles
Heavy Metal-Album.
Crazy Beat
Punkte: 7.6 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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TASTE - Wall to Wall
Bad Reputation/Non Stop Music
Von 1966 bis 1970 gehörte der viel zu früh
verstorbene Rory Gallagher als einer der
Gründungsmitglieder zu Taste. Man zelebrierte natürlich
Blues der Extraklasse. Die Band eröffnete damals für
Eric Clapton, Cream und Blind Faith und spielte unter
anderem auch an Festivals zusammen mit The Who und Jimi
Hendrix. 1971 löste sich die Band dann auf, weil sich
Rory Gallagher auf seine Solo-Karriere konzentrieren
wollte und verschwand in der Versenkung. 2006 sind die
Iren dann mit Drummer John Wilson, der übrigens auch
kein Original-Mitglied war, wieder aufgetaucht und
beehren uns hier mit ihrem neuen Rundling "Wall to
Wall". Und das Teil rockt ganz ordentlich! Viele Songs
sind nun eher im Blues Rock zuhause. Sänger Sam Davidson
gefällt mit seiner etwas rauen Stimme wirklich gut, und
die Songs sind allesamt stark geworden. Noch immer
versprühen einige Songs wie etwa "Devil's Woman"
Großartiges 70er-Jahre-Feeling, aber im modernen
Soundgewand. Hier gefällt wirklich jeder einzelne Song.
"Home Blues" klingt, als käme er direkt aus den 60ern,
ein Blues, bei dem man den spirit of Rory direkt fühlen
kann, herrlich nostalgisch. Sogar die Gefühlvolle
Ballade "Big Ship" kann den Zuhörer überzeugen. Und
"Lucy Mae" kommt als Lupenreiner Bluesrocker daher, der
schon beim ersten Durchhören die Beine im Takt mitwippen
lässt. Also ich kann da nur noch sagen, die älteren
Herren von Taste haben ein wirklich starkes Werk auf die
Bluesrock-Gemeinde losgelassen, das Fans dieses Genres
wirklich antesten sollten.
Crazy Beat
Punkte: 7.5 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 23.90 SFr.
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FOREIGNER - Can't Slow Down
Ear
Music/Phonag
Nachdem die Amis dieses Album, sprich die erste,
neue Foreigner-Scheibe seit 1994 bereits im letzten
Herbst erstehen konnten, ist nun der Rest der Welt dran!
Da zu der Zeit eine Kollegin gerade in den Staaten
weilte, bekam sie natürlich den Auftrag von mir, bei
Gelegenheit einer «Walmart»-Filiale einen Besuch
abzustatten und gleich auch noch «Sonic Boom», die neue
Scheibe von Kiss mitzubringen! Beide Bands
veröffentlichten nämlich ihre neuen Werke, wie Journey
zuvor auch schon, exklusiv bei dieser Warenhaus-Kette!
Speziell ist nebst dem extrem günstigen Preis von rund
12 US-Dollars die Aufmachung. Das heisst nebst dem neuen
Studio-Album gibt es jeweilen noch eine zweite CD mit
neu eingespielten Klassikern der vergangenen Jahre und
eine Bonus-DVD mit unter anderem neueren Live-Aufnahmen!
Da kriegt man also noch was für sein sauer verdientes
Geld, was aber wohl mehr damit zu tun hat, die
serbelnden CD-Verkäufe wenigtens etwas abzufangen. «Can't
Slow Down» heisst also das neue Werk der
britisch-amerikanischen Freundschaft und eines ist so
sicher, wie das Amen in der Kirche, denn hätte man es
verpasst, Kelly Hansen (Ex-Hurricane) an Bord zu nehmen,
würde es Foreigner definitiv nicht mehr geben. Kelly ist
der gleiche Glücksfall wie Arnel Pineda für Journey,
will heissen die Beiden klingen praktisch gleich wie
ihre Vorgänger zu ihren besten Zeiten. Klar wird es
immer Lou Gramm sein, der einst den zahlreichen Hits wie
«Urgent», «Juke Box Heroes» oder «Hot Blooded» das
gewisse Etwas verleihte. Ganz zu schweigen von den
zahlreichen Killer-Balladen, die man nicht besser machen
kann. Das alles ist aber Vergangenheit und die Zukunft
mit Mick Jones (v/g) als letztem, verbliebenen
Ur-Mitglied sieht nun mal anders und dennoch rosig aus.
Was die neuen Songs angeht, so muss man aber leider
sagen, dass diese insgesamt etwas träge vor sich
hinplätschern, wenn auch auf hohem Niveau. Das ist
natürlich primär der Verdienst von Herrn Hansen mit
seinen fantastischen Vocals, der die Mucke damit knapp
aus der Mittelmässigkeit heraus ragen lässt. Was
eigentlich durchgehend fehlt, sind die bleibenden
Melodien, Hooks und Riffs der frühen Tage. Da nützt es
halt auch nix, dass die Scheibe absolut perfekt
produziert wurde. Wer sich die mittlerweile bei uns
ebenfalls erhältliche Ami-Version krallt, wird meine
Einschätzung spätestens dann teilen, wenn er sich die
Zusatz-CD mit zehn neu eingespielten, als Remixes
bezeichneten Klassikern anhört. Da wird einem umgehend
klar, wie verdammt gut der neue Shouter ist und das
Original dabei beinahe vergessen lässt. Die DVD
beinhaltet neben Live-Aufnahmen von 2009 noch einiges
mehr und ist empfehlenswert. Allerdings ist diese
Version (2 CD & DVD) bei uns deutlich teurer, darum
checkt deswegen Eure allfälligen US-Kontakte, es lohnt
sich. Allerdings braucht Ihr dann aber einen Code-Free
DVD-Player!
Rockslave
Punkte: 7.5 von 10
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und bestellen für 21.90 SFr.
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GIANT - Promised Land
Frontiers Records/Musikvertrieb
Wenn ältere Semester über anständigen AOR sprechen,
dann meinen sie damit Bands wie Giant. Die Brüder Dann
und David Huff spielten früher in der christlich
orientierten Pop Rock-Band White Heart und gründeten
dann später Giant. Die Musiker aus Nashville verstanden
es ausgezeichnet, in ihrem Genre Songs mit Suchtfaktor
herzustellen, doch leider hatten sie in einer sehr
wichtigen Sache einfach Pech: Sie kamen zu spät, um
international grosse Erfolge feiern zu können bzw. sie
sind bildlich gesprochen abgerutscht, als sie auf den
letzten AOR-Zug aufspringen wollten; ihr Debutalbum
"Last Of The Runaways" erschien nämlich im schönen Jahre
1989, also nur knapp bevor Grunge Rock seinen Höhenflug
startete und somit jegliche Art von Haarspray-Rock aus
dem Mittelpunkt verdrängte. Insider mochte das jedoch
nicht abschrecken, denn vor allem die Ballade "I'll See
You In My Dreams" schlug ein wie ein Meteorit. Dies
genügte Giant wohl als Motivation, denn sie schossen
drei Jahre später "Time To Burn" hinterher, was sich
jedoch als kein grosser Erfolg erwies. 2001 startete man
den nächsten Versuch mit der EP "Don't Leave Me In Love"
und dem wirklich gut gelungenen Album "III", das von den
Fans wohlwollend angenommen wurde. Nun sind die Amis
also mit ihrem vierten Studioalbum "Promised Land" da,
und sie tun das, was sie am besten können: Balladeske
Schmachtfetzen und rockige Mitsing-Nummern à la Europe
oder Def Leppard schmettern. Allerdings schmettert nun
nicht mehr Dann Huff ins Mikro, denn der widmet sich als
äusserst begehrter Studiogitarrist (u.a. für Joe Cocker,
Madonna, Michael Jackson etc.) und Musikproduzent (LeAnn
Rimes, Faith Hill usw.) lieber seinem eigenen Ding; an
seiner Stelle steht nun Terry Brock, welcher Kennern als
Kopf und Stimme der Strangeways bekannt ist. Zwar ist
der Abgang von Dann Huff schmerzlich, doch Terry Brock
ersetzt ihn dermassen gut, dass der Schmerz spätestens
beim zweiten Song vergessen ist. "Promised Land" ist
zwar keineswegs ein Überflieger, doch durch rockige
Stücke wie "Never Surrender" und Lovesongs wie "Our
Love" freut man sich als Fan einfach, dass Giant wieder
mal etwas Neues draussen haben. Nettes Album!
Maiya R.B.
Punkte: 7.4 von 10
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FEAR FACTORY - Mechanize
AFM
Records/Musikvertrieb
Ich erlaube es mir, an dieser Stelle mit den Lesern
der Metal Factory ein äusserst emotionales Thema zu
teilen: 2001 machte sich ein damals noch deutlich
jüngerer und unverbrauchterer El Muerte auf, Fear
Factory im Fri-Son in Fribourg angucken zu gehen. Laut
war das damals, geschwitzt wurde reichlich, gehüpft
sowieso - obwohl ich mich dem Metal schon zuvor
verschrieben hatte, erfasste ich das Wesen dieser
mindestens so vulgären wie vernichtend auf das
Trommelfell einwirkende Kunst erst in diesem Moment
komplett: Metal musste laut sein, so richtig schön
Double Base-lastig aber durfte dabei auch mal die eine
oder andere Melodie auf der mit Stolz angeschwellten
Brust tragen. Anno 2010 würde ich diese Aussage zwar
nicht mehr durchgehend vertreten, aber am Ende des Tages
muss ich dennoch eingestehen, dass das Prinzip das
gleiche geblieben ist: Dampfen muss die Scheisse! Bei
Fear Factory hat sich indes auch einiges getan, nebst
dem Bandinternen Mitglieder-Karussell (Klampfer Dino
Cazares steigt aus, Basser Christian Olde Wobers
übernimmt die Gitarre, Byron Stroud steigt am Bass ein,
Fronter Burton C. Bell steigt aus, Christian und Drummer
Raymond Herrera starten Seiten-Projekt, Fronter Burton
reisst Band-Namen und Bassist Byron Stroud an sich, Dino
steigt wieder ein, Drum-Legende Gene Hoglan komplettiert
das Line Up, Ex-Mucker Christian und Raymond verklagen
Fear Factoy auf die Namens-Rechte), hat sich
logischerweise auch die Musik zwischenzeitlich um einige
Faktoren erweitert. Mit Klassikern wie "Soul Of A New
Machine" und "Obsolete" hatte das bisher aktuelle Werk
"Transgression" (2005) nicht mehr viel gemeinsam –
unausgereifte Songideen und uninspirierte Riffs schossen
Hand in Hand an vergangenen Meisterleistungen vorbei,
und die Metalszene verabschiedete sich mit verschämtem
Blick von der Formation. Was also taugt "Mechanize"
wirklich? Tatsache ist, dass die 'neue' Formation der
Platte unmengen an wirklichem Leben einhaucht - was bei
einer Band wie Fear Factory schon beinahe an Verrat am
ureigenen lyrischen Konzept bedeutet. Aber andersrum:
Der bis anhin propagierte Überwachungsstaat ist Realität
geworden, und die Maschinen sind in ihrem Feldzug
tatsächlich ein paar entscheidende Schritte
weitergekommen. Fronter Burton bleibt also nicht viel
übrig, als die bisher nur verwarnend angeschnittenen
Themen nun mit Gift und Galle auszutreiben, und das
kommt wirklich authentisch rüber. Komplett
Maschinen-einflusslos ist "Mechanize" aber definitiv
nicht geworden, Dinos Riffing in Verbund mit den
Nähmaschinen-Drums sorgt auch 2010 noch für offene
Kinnladen. Darüber hinaus hat es die Band auch noch
geschafft, mit "Industrial Discipline", "Powershifter"
und "Controlled Demolition" einige veritable Hits
vorzulegen - gerade aber auch diese Songs demonstrieren
den Knackpunkt von "Mechanize" äusserst anschaulich:
Obwohl man aufgrund der in Kauf genommenen äusserst
schwierigen Entstehungsumstände dieser Platte gegenüber
der Band gerne ein Auge zukneifen würde, lässt es sich
dennoch nicht verleugnen, dass vieles des Materials auf
der Platte schon mal dagewesen ist. Tatsächlich kommt
die Scheibe überraschend nahe an "Obsolete" (auch
klanglich nur ein Steinwurf entfernt) heran, ohne dabei
aber all zu weit nach vorne zu schauen – ein Fakt, der
die Platte etwas aus der Bahn wirft. Zwei Schritte nach
vorne, einer zurück. Fear Factory sind nach wie vor eine
Referenz in Sachen tighter Arschtritt, aber gerade mit
diesen versierten Muckern am Start wäre noch mehr drin
gelegen.
El Muerte
Punkte: 7.0 von 10
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SWEET NOVEMBER - One
Eigenvertrieb
Das Debutalbum von Sweet November, "One", der Berner
ist ganz gut. Ich habe schon viele Erstlinge gehört, die
viel schlechter waren. Man merkt, dass Sweet November -
zwar nicht in dieser Formation - schon lange im
Rock-Business sind. Alle fünf Bandmitglieder haben zuvor
viele Erfahrungen in unterschiedlichen Bands und
Stilrichtungen gesammelt, bevor sie sich 2009
zusammengeschlossen haben. Sängerin Isabelle Loosli hat
eine eingängige, rauchige Stimme wie beispielsweise
Melissa Etheridge oder Alannah Myles. Die Songs haben
somit automatisch den entsprechenden
Wiedererkennungswert mit diesen Ladies. Die besagte
Stilrichtung zieht sich über das gesamte Album hindurch.
Es gibt gute Rocksongs, aber auch schöne Balladen.
Leider fehlt mir mit der Zeit der zündende Funke. Nach
den ersten guten Songs "Down under", Rolling Stone" und
"Calling" verlieren Sweet November aber leider nach
meinem Geschmack an zuviel Energie. Die Gitarrenarbeit
von Roland Hegi ist zwar stets perfekt und er bemüht
sich auch redlich. Leider hält der Rest der Band nicht
ganz mit. So gerät der Rest des Albums bald in
Vergessenheit, was sehr schade ist. Wie gesagt, für den
Erstling absolut gut, mit viel Potenzial nach oben.
Timo K.
Punkte: 7.0 von 10
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und bestellen für 27.90 SFr.
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SACRIFICE – The Ones I Condemn
Cyclone Empire/Non Stop Music
Und noch ein Comeback-Album einer fast vergessenen
Thrash-Band aus den glorreichen 80ern. Sacrifice aus
Toronto/Kanada, die neben Razor wohl zu den bekanntesten
Old School-Thrash-Bands aus dem Land des Ahornblattes
zählen, waren zwischen '85 und '93 mit insgesamt 4
Veröffentlichungen am Start. Gemessen an der
Spielenergie und am technischen Können standen sie ihren
übermächtigen Genrekollegen von Slayer, Possessed,
Exodus und Dark Angel damals in Nichts nach. Doch
trotzdessen kamen sie an die Finessen des Songwritings
oben genannter Bands nie ganz ran. 2009 wurde nun dieses
Album schon über das brasilianische Label Marquee
Records veröffentlicht und nun auch für den europäischen
Markt lizenziert. Insgesamt 11 Songs (darunter als
exklusiver Europa-Bonus eine Liverversion des Krachers "Soldiers
Of Misfortune", aufgenommen 2007) ballern uns die im
Original-Line Up wiedervereinigten Kanadier um die
Ohren. Die Produktion mutet sehr modern und druckvoll an
im Gegensatz zu der Stilistik, welche die Band immer
noch zelebriert. Treu geblieben sind sie zumindest ihrer
eigenen Vergangenheit. Auffallend ist, dass das
Durchschnittstempo im Gegensatz zu ihrer CD "Apocalypse
Inside" auch zuweilen deutlich runtergebremst wurde.
Hier regiert Thrash pur, in der reinsten Form, die man
sich nur vorstellen kann: Fieser Keifgesang,
Stakkatoriffs am Laufmeter und die typischen
Nackenbrecher-Mid Tempo-Mosh-Riffs. Comeback definitiv
gelungen in Form dieses Silberlings. Allerdings lässt
mich der Gedanke nicht los, dass diese Veröffentlichung
angesichts des momentanen Thrash-Booms doch noch mehr
als spontan war. Aber nun gut, es mag ihnen gegönnt
sein, sind hier doch auf jeden Fall viele wirklich gute
Songs vertreten, die den Kauf auf jeden Fall
rechtfertigen.
Ralf W.G.
Punkte: 7.0 von 10
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und bestellen für 27.90 SFr.
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BRIAN HOWE – Circus Bar
Frontiers Records/Musikvertrieb
Was Brian die letzten 13 Jahre gemacht hat, bleibt
im Dunkeln. Aber solange hat es gedauert, bis er nach "Tangled
In Blue" nun sein zweites Soloalbum veröffentlicht. Wo
er davor tätig war, ist aber ganz genau bekannt. 1983
war er Sänger bei Ted Nugent auf dessen Album "Penetrator".
Ein Jahr später konnte er bei Bad Company als Ersatz von
Paul Rodgers einsteigen. Diesen Job machte er zehn Jahre
lang und war damit recht erfolgreich. Aus dieser Zeit
hat er gleich zwei Tracks neu aufgenommen, nämlich "How
'Bout That" und "Holy Water". Diese Songs waren schon
von Bad Company nicht gerade Highlights. Auch von Mr.
Howe sind sie unter ferner liefen einzuordnen. Sein
eigenes Songmaterial ist aber auch stark durchzogen. Zum
einen hat der gute Brian spritzige Melodien verfasst und
mit eingängigen Hooks kombiniert. Leider sind diese
Titel nicht gerade zahlreich. In den starken Momenten
klingt er wie eine Mischung aus Bon Jovi und Brian Adams
zu deren besten Zeiten in den 80ern. Diverse Songs sind
aber völlig lasch und damit nichts weiter als
Lückenfüller. Was heutzutage bei den zahlreichen AOR/Melodic-Acts
leider inzwischen die Ausnahme ist, nämlich einen
richtigen Hit zu schreiben, ist Brian mit Bravour
gelungen. "If You Want Trouble", so der Titel, wäre in
den 80ern bei Headbanger's Ball mit Sicherheit rauf und
runter gespielt worden. Definitiv der Höhepunkt von
"Circus Bar", der Haarscharf auf Quiet Riot's Überalbum
"Metal Health" gepasst hätte. Schade, drei oder vier
solche Tracks als Ersatz einiger Schnulzen, und die
Scheibe wäre ein ganzes Stück weiter vorn gelandet.
Trotzdem darf B. Howe's Leistung als Sänger keinesfalls
geschmälert werden. Bei einer Band mit Niveau Bad
Company wäre er mit Sicherheit am richtigen Ort. Das
Soloalbum bleibt durchzogen.
Chris C.
Punkte: 7.0 von 10
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27.90 SFr.
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LOST DREAMS - Wage Of Disgrace
Twilight Zone/Non Stop Music
Pungent Stench, Belphegor, Hollenthon und zuletzt
The Sorrow - unser östliches Nachbarland Österreich hat
in der nahen Vergangenheit einen ganzen Reigen
aufsehenerregender Kapellen der härteren Spielart auf
die Welt losgelassen. Den Sprung über die Landesgrenze
hinaus hin zu einem grösseren Publikum versuchen seit
2003 auch Lost Dreams aus dem ländlichen Tirol. Doch um
ehrlich zu sein: Auch mit ihrem vierten Langeisen "Wage
Of Disgrace" werden es die Jungs schwer haben beim
Erreichen dieses Ziels. Nicht, dass man dem Fünfer
mangelndes Talent vorwerfen könnte. Im Gegenteil: Gerade
auf technischer Seite können die Herren um Shouter
Stefan Traunig durch stramme Tightness punkten. Während
Traunig nämlich sowohl in klassisch schwedischer Weise
zu krächzen ("Wage Of Disgrace") als auch amerikanisch
zu growlen ("Never Ending War") und grindig zu grunzen
weiss, überzeugt insbesondere Schlagwerker Rafael
Peychär mit ordentlichem Double Base-Getrommel. Was Lost
Dreams und somit auch "Wage Of Disgrace" schlicht fehlt,
ist Eigenständigkeit und Hit-Potential. So klingt das
Quintett hier mal nach In Flames, da mal nach Soilwork
oder vereinfachte Scar Symmetry alter Tage. Können der
wuchtige, mit dezenten Synthie-Klängen ausgestattete
Opener "Fear Me", das rhythmisch abwechslungsreiche "Aimless"
und das rasante "Blood Money" mit seinem orientalisch
angehauchten Zwischenteil und verspielter Leadgitarre
noch überzeugen, sorgt der Rest von "Wage Of Disgrace"
nur noch hin und wieder für Aufhorchen wie etwa beim
schleppenden Mid Tempo-Finale "No Demand For Honesty".
Ruft man sich noch einmal die anfangs aufgeführt
Landsmänner Lost Dreams' in Erinnerung, dann ist der
Unterschied nicht von der Hand zu weisen: Während
erstere durch Innovation und ganz eigenen Sound oder,
wie im Falle The Sorrows, durch Songs mit
Wiedererkennungswert sich hervortaten und -tun, so
bieten Lost Dreams zwar souveränen Melodic/Death, mehr
aber nicht.
Kissi
Punkte: 6.9 von 10
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und bestellen für 29.90 SFr.
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RITUALS OF THE OAK – Hour Of Judgement
Eyes Like Snow/Non Stop Music
Was für eine Überraschung! Zuerst einmal singt auf
dem Erstling der Australier eine Frau, was für Doom
Metal nicht gerade gewöhnlich ist. Zum andern hört sich
die Scheibe an, als wäre sie in den 80ern schon auf dem
Markt gewesen. Langsam und gemächlich brennen die Riffs
durch die Verstärkerröhren, genau so erdig und
druckvoll, wie es eben sein soll. Der Titeltrack
träufelt gemächlich dahin, während Wogen aus Trauer und
Depression sich abwechseln. Zur epischen Sorte gehört
die Musik nicht, aber die eigentliche Stärke liegt
eindeutig im gekonnten Zusammenspiel. Abwechslungsreich
in der Monotonie, ohne Grenzen zu sprengen. "Drown The
Wood In Blood" hört sich dagegen schon fast schnell an,
ziemlich heavy und auch die Soli passen wie die Faust
aufs Auge. Wirklich überzeugen kann dann auch der
Rauswerfer, mit geschlagenen 12 Minuten ein Meisterwerk.
Vom gewohnten Drive raus zu einem verträumten
Akkustikpart, bevor die stetig zunehmende Verzerrung die
ganze Welt zusammenfallen lässt. Gewöhnungsbedürftig ist
von Anfang an die Stimme, da man sich das halt so nicht
gewohnt ist. Aber die Dame macht ihren Job mehr als nur
gut, der Text kommt druckvoll und authentisch rüber. Der
kleine Durchhänger in der Mitte der Platte ist leider
aber insoweit gewichtig, da die 45 Minuten mit nur 5
Songs gefüllt sind. Ansonsten ein tolles Debut, von
dessen Nachfolger ich in dunklen Stunden schon jetzt
träumen werde.
Tristan
Punkte: 6.7 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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CREMATORY – Infinity
Massacre Records/Musikvertrieb
Es ist nicht ganz einfach, zu beschreiben, was mir
durch den Kopf ging, nachdem ich die von mir
herbeigesehnte Crematory-Scheibe endlich anhören durfte.
Einerseits empfand ich den teilweise gesteigerten
Härtegrad als sehr angenehm, allerdings auch als eine
zeitgenössische Erscheinung, da dies mehrere Bands in
letzter Zeit an den Tag gelegt haben. Dann wiederum
machten sich die Abnutzungserscheinungen bemerkbar,
welche zwangsläufig auftreten müssen, wenn eine
bestimmte Vorgehensweise immer und immer wieder als
Blaupause herhalten muss. „Infinity“ startet angenehm
ruppig in die Scheibe, auch sind die veränderten Vocals
von Matthias Hechler, welche ins Weinerlich-Schreiende
gehen, gegen Ende eine willkommene Überraschung. „Sense
Of Time“ beinhaltet typische Crematory-Schemas,
Keyboard-Spielereien, eingängige Refrains und wiederum
einige variierende Vocals, erzählend-düster und
elektronisch verfremdet, bewirken ein insgesamt
positives Bild, Gerhard Stass growlt sich souverän und
altbekannt durch die beiden Tracks. „Out Of Mind“ ist
wiederum dermassen typisch, dass nichts mehr dazu gesagt
werden muss. Aufmerksame Zeitgenossen werden schon
bemerkt haben, dass genau dies das Problem im weiteren
Verlauf des Silberlings werden wird. Das Depeche
Mode-Cover „Black Celebration“ klingt irgendwie
aufgesetzt und unpassend, es tut zwar niemandem weh
passt aber auch nicht wirklich ins Gesamtbild. „Never
Look Back“ mit seinem Gemisch aus deutschen und
englischen Texten ist zwar mit ordentlich Wumms
versehen, rattert aber ebenso unspektakulär an einem
vorbei wie die vorher genannten Songs. „Broken Halo“ ist
wiederum eine interessante Sache, denn hier kann
Matthias Hechler aufzeigen, was er mit seiner Stimme
kann, nur begleitet vom Schlagzeug, einer akustischen
Gitarre und ein wenig Orchester-Einlagen, eine sehr
schöne und berührende Ballade. „Where Are You Know“
weckt urplötzlich Erinnerungen an ältere
Crematory-Scheiben, denn Gerhard Stass growlt in
deftigeren Gefilden und auch die Soundstruktur ist
generell im düster-old schooligen Bereich angesiedelt,
somit stellt dieser Track neben der vorhin erwähnten
Ballade die Maxime von „Infinity“ dar. „A Story About“,
„No One Knows“ und „Auf der Flucht“ bewegen sich
allerdings wiederum im altbekannten Gebiet, wobei ich
persönlich finde, dass die deutschen Texte einfach zu
gestelzt und unnatürlich wirken, das haben andere Bands
besser hinbekommen – auch wenn bemerkt werden muss, dass
inhaltlich gesehen ein schwerwiegendes Thema
angesprochen wird. Alles in allem muss ich an dieser
Stelle sagen, dass „Infinity“ einfach nur typische
Hausmannskost darstellt, die man zwar kennt, aber eben
schon zur Genüge vorgesetzt bekommen hat. Qualitativ
gibt’s nichts zu meckern, denn sowohl die Produktion wie
auch die technische Leistung ist einwandfrei, aber der
Inhalt ist zu wenig variantenreich, als dass hier von
einem gelungenen Werk gesprochen werden kann. Von
Musikern, die schon so lange im Business sind, kann
einfach mehr erwartet werden, denn die Ideen wären ja
mehr als genug vorhanden.
Toby S.
Punkte: 6.5 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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MORTIFICATION – 20 Years In The Underground (2 CDs)
Nuclear Blast/Warner
Hut ab vor dieser Band, welche sich 20 Jahre
durchgeschlagen hat, allen Widrigkeiten zum Trotz. Und
dies sage ich, obwohl Mortification noch nie zu meinen
Faves zählten und dies auch sicherlich nie werden.
Frontmann Steve Rowe (Vocals/Bass) hat es geschafft,
trotz (oder genau wegen) der grundsätzlich christlichen
Botschaft seiner Band sich im Hartwurst-Genre zu
behaupten. Zeitenweise im Heimatland Australien völlig
verhasst, veränderte sich fast notgedrungen somit auch
der Stil immer mal wieder sehr stark, da die
Auftrittsmöglichkeiten in der Death Metal-Szene zum Teil
gar nicht mehr möglich waren. Von der anfänglichen,
klaren Death Metal-Linie sind sie weit abgewichen. Und
so fanden über die Jahre hinweg Stilmittel des
traditionellen Metals sowie auch Punk- und
Hardcore-Element Einzug in die recht eigenwilligen
Kompositionen. Ihren 20. Geburtstag feiern die
Australier hier mit einem 36 Songs umfassenden
Doppelalbum inkl. neu eingespielten Klassikern, obskuren
Akustikversionen und jeder Menge Livematerial,
angefangen bei ihrem allerersten Konzert aus dem Jahre
1990. Als eine der dienstältesten und erfolgreichsten
christlichen Death Metal-Bands haben Steve Rowe und
Mortification sicherlich Geschichte geschrieben. Über
Geschmack lässt sicht ja bekanntlich streiten. Meinen
Geschmack trifft das Ganze nach wie vor nicht: Der
Gesang und die sehr durchschnittlichen Songstrukturen
konnten mich nie vom Hocker reissen. Für Neueinsteiger,
welche die Australier kennenlernen möchten, eignen sich
diese zwei Silberlinge sicherlich. Dennoch sei euch ein
ausreichendes Reinhören vor dem Kauf dringend empfohlen.
Ralf W.G.
Punkte: keine Wertung
Hier bestellen für
27.90 SFr.
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DEUTERONOMIUM – Street Corner Queen/Here To Stay (Re-Release)
Bullroser Records/ProfiMusic
Na das ist doch mal ein fettes Package welches von
der Band Deuteronomium geschnürt wurde. Das
Erstlingswerk "Street Corner Queen" (1998), folgendes
Album "Here To Stay" (1999), zudem die EP "Tribal Eagle"
plus weitere 10 Bonus-Tracks, unveröffentlichte Songs,
Covers und und und. Tja, das darf man wohl mal
Fan-freundlich nennen, doch wer zum Teufel sind
Deuteronomium? Nun, die finnische Band erblickte das
Licht der Welt im Jahre 1993, danach folgten die
erwähnten Veröffentlichungen, einige Auftritte auf den
Bühnen Finnlands und wurde 2001 zu Grabe getragen. Doch
anscheinend konnten es die Jungs nicht sein lassen und
rauften sich 2006 wieder für eine Reunion-Show zusammen.
Nach einigen Festival-Auftritten in Finnland 2007
erschien das Comeback-Album "From The Midst Of The
Battle", welches gleich im Heimatland in die Charts
einstieg. Tolle Story, nur denke ich, dass hier in der
Schweiz kaum Jemand davon was gewusst hat und die Band
hierzulande nicht auf einem Bekanntheitsgrad reiten darf
wie Iron Maiden oder Slayer. Reiten ist hier auch das
Stichwort, denn wie tönen denn die Finnen? Man könnte es
als Crossover bezeichnen, wobei dabei nicht an
klassische Bands wie Clawfinger gedacht werden sollte,
sondern mehr Richtung Die Apokalyptischen Reiter. Mal
etwas Thrash-Punk, ne Prise Death und Black Metal,
zwischendurch Richtung Blues oder schlicht und einfach
Heavy Metal. Nun, die Mischung ist nicht immer leicht
verdaulich, aber besonders die Songs der "Here To Stay"-Scheibe
grooven ordentlich ab. Über den Sinn dieses Re-Releases
kann man sich streiten, Fact ist aber, dass man viel
Sound fürs Geld bekommt und gerade für ne ordentliche
Bier & Metal-Party ausgezeichnet geeignet ist. Wer also
alles sammelt, was aus Finnland kommt, darf sich gerne
mal ein Probelauschen gönnen.
R.K.
Punkte: keine Wertung
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27.90 SFr.
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TROLL – Neo Satanic Supremancy
Napalm Records/Musikvertrieb
Über die Vergangenheit von Troll liesse sich ein
richtiger Bücherband schreiben. Ich werde mich kurz
fassen, nötige Information voran: Nagash hat damals
einiges ins Rollen gebracht, zum Beispiel hat er
Covenant gegründet oder bei Dimmu Borgir die Stöcke
geschwungen. Er ist also kein Unbekannter. Nun hat er
mit neuer Mannschaft sein Ursprüngliches Projekt wieder
zum Laufen gebracht. Und, entgegen dem Namen, klingt das
melodisch wie alte Borgir. Wer das Zeug vor "Death Cult
Armageddon" kennt, wird nun wohl gar nicht weiterlesen
und sich die Platte besorgen. Berechtigt ist es
durchaus. Die Keyboards tauschen mit den eisigen
Gitarren Melodielinien aus, während ein heiseres
Krächzen von Finsternis und Tod erzählt. Alles schon mal
dagewesen, aber seit der eben angesprochenen "Death Cult
Armageddon" der Vorzeigemetaller wohl beinahe in
Vergessenheit geraten. Denn hier wird nicht geklotzt,
die Aufnahmen klingen authentisch und einheitlich, aber
nicht überproduziert. Cineastisch ist die Klangcollage
natürlich allemal, aber was wäre melodisches
Schwarzmetall schon ohne triefende Klischees? "Ga till
krig" wäre da wohl ein Vorzeigesong, epische Streicher
aus dem Keyboard, fette Riffs, durchdacht bis zum
Schluss und dabei schön anzuhören. Krieg hört sich bei
anderen Bands allerdings einiges aggressiver und
räudiger an, aber man tut schliesslich, was man kann.
Den grabschändenden oder auch panzerfahrenden Fans wird
das also wohl zu harmlos sein, alle anderen geniessen
das harmonische Zusammenspiel von Dunkelheit und
Bombast.
Tristan
Punkte: 6.5 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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AHERUSIA – And The Tides Shall Reveal The Traces
Emotion Art Music/Non Stop Music
Symphonic/Black Metal heisst es in der Beschreibung.
Die Realität sieht durch meine Augen und Ohren ein wenig
anders aus. Zwar hat das griechische Instrument, ähnlich
einer Geige, einen sanften Klang und auch einen
tragenden Teil der Melodieführung, aber der Rest der
Truppe spielt nicht wirklich das, was man gemeinhin so
als Black Metal bezeichnet. Die Vocals brüllen die
grösste Zeit, und auch die Gitarren scheinen ziemlich
beschäftigt am Shreddern zu sein, aber der ganze Groove
und die eingängigen Melodien würden wohl eher zu Pagan
oder Folk passen. Man höre den ersten Track, und
spätestens bei den Chören im Refrain hört man, was ich
meine. Aber mal abgesehen von der falschen Erwartung,
die aufgebaut wird, hört sich die Musik der Griechen gar
nicht mal so übel an. Was auch erklärt, warum die Band
schon seit über 10 Jahren existiert, auch wenn die
Besatzung mehr als nur einmal gewechselt zu haben
scheint. Wo wir schon bei den Sechssaitern sind: Durch
die ganzen fünfzig Minuten rumpeln diese im Hintergrund
daher, was das Keyboard und die Lyra eben in den
Mittelpunkt stellt. Die Stimmung ist daher eher episch
oder heroisch als düster. Der beste Beweis dafür ist "Beyond
Death And Time", da wird ganz gewaltig in der Power
Metal-Kiste gewühlt. Trotzdem hat die Musik was für
sich, auch die Sprache verschafft natürlich einen
Exotenbonus. Vergleiche sind noch schwierig zu ziehen,
was ich aber auch als gut bewerte. Reinhören und selber
ein Bild machen, ich stell die Platte in den mittleren
Durchschnitt.
Tristan
Punkte: 6.5 von 10
Hier bestellen für
27.90 SFr.
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HELLISH CROSSFIRE - Bloodrust Scythe
I Hate
Records
Au weia, bei den deutschen Thrasher von Hellish
Crossfire (Albumtitel geklaut von der Band Iron Angel,
die in den 80ern zwei tolle Alben veröffentlich haben)
sind wir tief in den 80er-Jahren stecken geblieben. Da
wird musiziert wie die damaligen Living Death, Iron
Angel (notabene), Violent Force (auch eine kultige
Thrashtruppe von damals) oder auch die alten Sodom,
stimmlich gesehen Possessed und zu guter Letzt sind hier
auch Darkness ein Thema. Bei den Namen der Musiker
finden wir so tolle Übernamen wie Iron Tyrant, Iron
Incubus, Sick oder Evil Possessor. Ihr seht, alles old
school vom feinstem. Auch die acht Songs auf dem Werk
lassen keine Wünsche übrig, man hat eine richtig alte
Produktion eingefahren, die Riffs sind einfach gehalten
aber doch gekonnt gespielt und beim Gesang klingt's wie
der Vocalist auf der ersten Possessd Scheibe. Jetzt
stellen wir uns die Frage, wem dieses Album nützt, den
alten Säcken wie mir oder der neuen Generation, die aus
Neugierde mal in der Vergangenheit herumstöbert? Um es
schnell zu machen: Die alten Säcke wie ich, die weichen
keinen Millimeter von den alten Helden (Kreator,
Destruction, Sodom, die gesamte Bay Area) zurück, die ja
alle mehr oder weniger noch am Leben sind und
komischerweise alle letzthin neue Werke veröffentlich
haben. Die neue Generation wird sich, wenn schon mal
einer neugierig wird, sicher dieser Bands annehmen als
sich in dieses Werk zu vertiefen. Was schliessen wir
daraus? Hellish Crossfire braucht kein Schwein, die
Teutonen klingen einfach zu verstaubt und uninteressant
für die heutige Metalszene. Schade eigentlich, denn
früher wäre man bei den Leuten gewesen. Wäre man...
Daniel J.
Punkte: 6.2 von 10
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27.90 SFr.
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MEHIDA - The Eminent Storm
Bullroser Records/ProfiMusic
Mehida stammen aus Finnland und legen mit "The
Eminent Storm" bereits ihr zweites Album vor. Der
ehemalige Therion-Shouter Thomas Vikstrom glänzt hier
mir einer variablen, ausdruckstarken Stimme. Das
Songwriting vom ehemaligen Sonata Arctica-Keyboarder
Mikko Harkin ist nicht immer leicht verdaulich. Gerade
Songs wie "Land Of Oblivion" und der Opener "Wrath of
Flesh Fellowship" zeigen das. Dem gegenüber steht
definitiv leicht Verdaulicheres an wie das ruhigere "Until
The Day Breaks", "Dream Giver" oder das etwas
langweilige "Where Could I Flee". Auch der Rausschmeißer
"Celestial Tears" schrammt die Grenze zur Langeweile.
Dem gegenüber steht dann wieder das stärkere, auch
schnellere und härtere "A Block Of Wood". Dieses Album
macht es einem nicht leicht. Man ist hin und her
gerissen zwischen gut und langweilig. Ich muss zugeben,
dass mir das Debut "Blood And Water" um einiges besser
gefallen hat. Hier fehlen irgendwie die ganz großen
Kracher. Musikalisch wird hier eine Top-Leistung
geboten, aber das Songwriting könnte meiner Meinung nach
einfach besser sein, oder sagen wir mal beständiger
durch das ganze Album hindurch. So wirkt sich das auf
und ab leider etwas negativ auf das Ganze aus, schade. "The
Eminent Storm" ist kein schlechtes Album, aber auch kein
überragend gutes.
Crazy Beat
Punkte: 6.2 von 10
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25.90 SFr.
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JON OLIVA'S PAIN – Festival
AFM
Records/Musikvertrieb
Ich schreibe die folgenden Zeilen in tiefer Trauer,
denn "Festival" ist definitiv die Enttäuschung des noch
jungen Jahres. Was ist los mit Jon Oliva? Wo sind die
songwriterischen Grosstaten, mit denen Oliva zusammen
mit seinem Bruder Chriss und dem Produzenten Paul O'Neil
ihre Band Savatage berühmt gemacht haben? Wo ist das
Gespür für das harmonische Nebeneinander von
kreischendem Gesang, Piano-Geklimper und messerscharfen
Gitarrenriffs? Alles scheint verlernt. Denn auf
"Festival" segelt der legitime Savatage-Nachfolger
orientierungslos durch bekannte Gewässer. Hier ein paar
epische Gesänge, da ein paar Doppelgitarren-Soli. Es
fehlt die Vision und das Ziel, das Killer-Alben wie
"Edge Of Thorn", "Streets – A Rock Opera" (beide
Savatage) oder zuletzt "Maniacal Rendering" (Jon Oliva's
Pain) ausgemacht haben. Bestes Beispiel dafür ist "Ride
A Black Horse": Der Song beginnt vielversprechend und
mündet in ausufernden Gitarren-Melodien ohne Gesang.
Leider verpassen es Jon Oliva's Pain im rechten
Augenblick, den Stecker rauszuziehen, so dass die guten
Ansätze zum Schluss in gepflegte Langeweile übergehen.
Dasselbe geschieht bei "Living On The Edge Of Time". Das
tut weh. Vor allem, wenn man bedenkt, dass mit einem
strafferen Songwriting noch einiges rausgeholt hätte
werden können. "Afterglow", "Lies" oder "The Evil Within"
müssen sich in der bandinternen Songwertung wohl ganz
hinten anstellen. Da nützt alles Schönhören nichts. Und
auch nach etlichen Hördurchgängen erwische ich meinen
Zeigfinger, wie er automatisch zur Stopptaste gleitet.
Und dies immer noch, bevor die Hälfte des Albums
gespielt ist. Ohrwürmer fehlen auf "Festival"
vollständig. Und trotzdem werde ich Jon Oliva die Treue
halten, da bin ich sportlich. Denn wer hochkarätige
Klassiker wie "Believe", "Hall Of The Mountain King"
oder "Timeless Flight" geschrieben hat, der kann sich
auch ein schlechtes Album erlauben. Man braucht es ja
nicht zu kaufen. Bleibt nur zu hoffen, dass dies ein
einmaliger Tiefpunkt in der Geschichte des Mountain King
bleiben wird und wir bald wieder andächtig neuem
Material des Amerikaners lauschen können.
Roger W.
Punkte: 6.0 von 10
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STATE OF ROCK - A Point Of Destiny
Metal Heaven/Non Stop Music
Zu State Of Rock haben sich drei deutsche
Szene-Insider und ein amerikanischer Star der 80er
zusammengetan: Robby Böbel (g) und seine beiden Kollegen
von Frontline und Evidence One Hutch Bauer (b) und Rami
Ali (d) haben sich den ehemaligen Shy- und TNT-Sänger
Tony Mills geschnappt und kurzerhand ein Album
aufgenommen. Mir stellt sich in erster Linie die Frage,
ob "A Point Of Destiny" wirklich ein Debutalbum ist oder
nicht einfach Frontline oder Evidence One, die mit einem
anderen Sänger ein paar Songs aufgenommen haben. Rein
besetzungstechnisch ist das ja so. Und auch was den
Sound betrifft, könnte das gesamte Werk sowohl von
Frontline als auch von Evidence One stammen und keiner
würde sich groß wundern. Natürlich fließt auch Tony
Mills Vergangenheit mit ein, und vor allem das Riff von
"Count Me Out" klingt sehr nach 10'000 Lovers von TNT.
Auch wenn dort nicht Herr Mills am Mikrofon gestanden
hat. Es kommen also durchaus Zweifel auf, ob das
wirklich nötig gewesen wäre. Zumal die Scheibe nicht an
die Leistungen einer eingespielten Band wie Frontline
herankommt, sondern offensichtlichen Projektcharakter
zeigt. Die Songs sind zwar für sich nicht schlecht, die
Herren bringen ja genügend Erfahrung mit sich. Somit
kann man auch nichts an der Spieltechnik aussetzen.
Allerdings klingen sie eher unspontan, nicht nach einer
Einheit, streckenweise sogar erzwungen. Was natürlich
der Eingängigkeit gewaltig schadet. Denn auch wenn eben
nichts wirklich Negatives auffällt, sie bleiben einfach
nicht wirklich hängen. Die für Melodic Rock so
ausschlaggebenden Hooklines fehlen bis auf Ausnahmen:
"Black & Blue", "Count Me Out" oder "Friction", das
wären diese drei Ausnahmen. Alles andere klingt
irgendwie nach Einheitsbrei, aus dem auch die Ballade "Don't
Make Me Cry" nicht wirklich herausrettet. Bleibt noch zu
sagen, dass State Of Rock durch und durch deutsch
klingen, sich nahtlos in die etwas jüngere Generation
(das, was nach Bonfire und den Original-Jaded Heart
gekommen ist) der deutschen Melodic Rock-Bands
einreihen, woran auch Tony Mills nicht wirklich was
ändert. Ich würde mal sagen, der geneigte Sammler von
Hard Rock- und Melodic Rock-Platten braucht "A Point Of
Destiny", der Vollständigkeit halber, andere sollten
hier doch besser zur neuen Jaded Heart-Scheibe oder
gleich zu Evidence One greifen.
Joey Roxx
Punkte: 6.0 von 10
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ARSIS - Starve For The Devil
Nuclear Blast/Warner
Ich zitiere an dieser Stelle meine Review zur
letzten Platte "We Are The Nightmare": "Wenn Arsis für
den nächsten Output ihr Songwriting etwas straffen und
überflüssigen Ballast von Bord werfen, dann könnte die
Band den Sprung nach oben schaffen". Tja, was soll ich
sagen... Auf "Starve For The Devil" wird gefrickelt,
geshreddet und geballert, was die Instrumente hergeben,
aber ich habe eher das Gefühl, dass das Quartett sich
damit nur noch gröbere Steine in den Weg legt. Tatsache
ist, dass die Eingängigkeit des Vorgänger-Albums über
weite Strecken komplett untergegangen zu sein scheint.
Das mag zwar für alle Bpm- und Tonleitern-Fetischisten
ein Grund zum kollektiven Freudenschrei sein, mich
hinterlässt ein Durchhören der Platte aber ziemlich
frustriert: Zwar hat sich Fronter/Chefklampfer/Songschreiber
James Malone Mühe gegeben, den Songs dennoch ein
ansprechendes Korsett aus Melodien zu verpassen, aber
die wirklich hängenbleibenden Momente kommen äusserst
spärlich gesät daher. Tracks wie der Opener "Forced To
Rock" (Was für'n Titel!), "Beyond Forlorn" und "Sick
Perfection" können zwar zukünftig Höhepunkt in der
Setliste der Band werden, aber damit wäre das Album dann
definitiv genügend repräsentiert. Vieles des Materials
auf "Starve For The Devil" bleibt einfach reaktionslos,
da wäre mit etwas Intuition und dafür leicht
gemässigterem Produktionstempo klar mehr gegangen -
niemand erwartet von einer Band, zehn Monate nach dem
Major-Debut gleich den Nachfolger auf den Markt zu
werfen, zumal das Produkt klar unter den Erwartungen
liegt. Schade um die guten Noten im Vorfeld, aber mit
dieser Scheibe machen Arsis nicht viel Boden gut.
El Muerte
Punkte: 6.0 von 10
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KUPID'S KURSE – A New Beginning (EP)
Eigenvertrieb
Gegründet 2004, gefolgt von mehreren Line Up
Wechseln, präsentiert sich hier eine weitere junge
Schweizer Band (Bellinzona/Tessin) mit ihrer ersten
Mini-CD. Und dreimal dürft ihr raten, welche Stilmittel
auch hier zu finden sind. Genau! Death Metal-Gesang,
melodische Gitarrenriffs, Harmoniebögen, Stakkato,
Breakdowns, Speed-Gehacke und Keyboard- bzw.
elektronische Sounds. Also zusammengefasst in eine
Schublade: moderner Melo/Death/Hardcore/Elektro Metal.
Die Produktion ist für einen Erstling erstaunlich fett
und transparent. Dies ist ja aber nun mittlerweile
heutzutage dank der guten und recht günstigen
Home-Recording-Technik nun wahrlich auch kein Hexenwerk
mehr. Man merkt der Band an, dass sie auf Abwechslung
und Details in den Kompositionen Wert gelegt haben.
Dennoch wirken die 5 Songs auf mich noch sehr wirr. Gute
Ansätze sind ganz klar zu erkennen und handwerklich ist
das Ganze auch hier gut umgesetzt. Und wieder einmal
bleibt mir nur übrig, darauf hinzuweisen, dass man
sicherlich auch hier noch gespannt sein darf, was da
noch so aus der italienischen Schweiz kommen wird. Als
Vorgeschmack auf die Zukunft sicherlich nicht schlecht
für Genreliebhaber. Meinen persönlichen Geschmack trifft
die EP jedenfalls nicht. Aber diese Aussage ist
natürlich rein subjektiv und soll niemanden davon
abhalten, mal auf der Myspace-Seite der 6 Musiker
reinzuhören.
Ralf W.G.
Punkte: keine Wertung
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ERUPDEAD - Deadend (EP)
Eigenvertrieb
Dass die fünf Basler ihre EP komplett in Eigenregie
im Proberaum aufgenommen haben, hört man "Deadend" fast
nur an, wenn man es auch weiss und auf die Feinheiten
achtet. Denn die Instrumentierung kommt tight und mit
einem Händchen für flüssiges Songwriting daher, soweit
also schon mal alles im grünen Bereich. Das Grundgerüst
ihrer Musik wird auf melodischem Schweden-Death gebaut
und bietet mit gut eingearbeiteten Hardcoreanleihen und
gesprochenen Samples eine überraschend homogene Einheit.
Der Grunzer verfügt über ein heftiges Organ, hat aber
für zukünftiges Material in punkto Ausdrucksstärke auch
noch Luft nach oben. Die Saitenabteilung fungiert zwar
technisch limitiert, ist aber songdienlich eingegliedert
und weiss gitarrenseitig mit einigen auflockernden Fills
zu überzeugen. Wirklich negativ fallen mir eigentlich
nur das übermässig oft vorkommende und darum mit der
Zeit langweilig werdende Uffta-Uffta-Drumming sowie die
allzu heftig gebremsten und darum aller Dynamik
beraubten Breakdowns auf. Unterm Strich aber ein sehr
gesunder Einstand und allemal ausbaubar. Reinhören unter
www.myspace.com/erupdead.
Hardy
Punkte: keine Wertung
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SAD DOLLS – About Darkness
Emotion Art Music/Non Stop Music
Man mag es nicht unbedingt erwarten, doch auch im
sonnigen Griechenland gibt es musizierende Künstler
dunkler Töne. Neueste Sprösslinge, welche der Nacht
entflohen sind und ihr Debut-Werk "About Darkness" der
Weltöffentlichkeit vorstellen, sind die SadDoLLs, welche
bereits als Support von Paradise Lost und Lacrimas
Profundere Bühnenerfahrung sammeln durften. Dabei reiht
sich "About Darkness" stilistisch bei den bereits
erwähnten Lacrimas Profundere, älteren The 69 Eyes,
Beseech und Killing Miranda ein, bei den etwas härteren
Songs wie "Dawn Of Love", "Misery" oder "Evil One"
gesellt sich auch noch eine Prise Dark Metal dazu,
jedoch hält sich der Härtegrad auch bei diesen Songs in
bescheidenen Grenzen. Einfache Songstrukturen,
eingängige Refrains und Melodien sowie die Spielzeit der
Songs zwischen 3 und 4 Minuten gehalten wirkt nicht wie
eine Revolution des Genres und ist es auch nicht. Dazu
gesellt sich eine etwas verwaschene Produktion und
stellenweise nervende Keyboard-Töne ("Evil One"), also
ein Werk zum Vergessen? Nicht unbedingt, denn einen
gewissen Charme kann ich "About Darkness" nicht
abschlagen, besonders das flotte "Life Equals Zero", das
ruhige "In Your Lies" oder das schleppende "Dawn Of
Love" entfalten eine schön dunkle Stimmung. Highlight
ist aber klar das finale, leicht progressive angehauchte
"Don’t Say Goodbye", welches in seinen 7 Minuten
aufzeigt, dass eigentlich in der Band noch viel mehr
Potential steckt als in den Nummern davor aufgezeigt.
Weiterer Pluspunkt ist die sehr angenehme und tiefe
Stimme von George Downloved, welche dem Sound von
SadDoLLs einen gewissen Wiedererkennungswert aufdrückt
und viel zur Atmosphäre beiträgt. Auch wenn nun "About
Darkness" nicht das schwarze Wunderding ist, in diesem
Genre habe ich auch schon Schlechteres gehört und wenn
die Band da anknüpft wo sie mit "Don’t Say Goodbye"
aufgehört haben, dann darf sich auch in Griechenland die
Sonne vom Himmel verabschieden.
R.K.
Punkte: 6.0 von 10
Hier bestellen für
27.90 SFr.
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DOMMIN – Love Is Gone
Roadrunner Records/Musikvertrieb
L.A., Sonne, Strand und Promis, da fragt man sich,
wie Kristofer Dommin und seine Combo da ins Bild passt.
Sie haben sich dem düsteren, melancholischen Musikgenre
verschrieben. Klar, Gothic Pop/Rock, glattpoliert und
auf Mainstream getrimmt verkauft sich heutzutage
wirklich gut. Sie werden sicher Scharen von jungen
Emo-angehauchten Kids finden, die ihrer Musik zugetan
sind. Musikalisch bewegt sich das Ganze im Danzig-, HIM-
und Evanescence-Universum. Hauptinstrument ist klar das
Keyboard, welches sehr oft eingesetzt wird. Dommin
beweist, dass er ein sicheres Händchen für eingängige,
poppige Melodien hat. Die Gitarre überschreitet nie den
Härtegrad des Radio-tauglichen. Wenn sie sich traut, mal
ein etwas 'härteres' Spiel hervor zu holen, dann wird
das sogleich durch das Keyboard verwässert und gezähmt.
Alle Tracks sind sehr ruhig, melodiös, verträumt und
deprimiert gehalten. Es reiht sich eine sentimentale,
balladeske Nummer an eine weitere der gleichen Art an.
Was zu einem gewissen Punkt als speziell und auch
positiv zu werten ist, sind die 30er- und
40er-Jahre-Elemente, die in einigen Songs zum Vorschein
kommen. Das ist sicher was Neues und auch recht gut
gemacht. Jeder Song ist solide zusammengezimmert und gut
eingespielt, auch an der Produktion gibt es nichts
auszusetzen. Die doch schönen Melodien kommen gut zur
Geltung. Bei einer deprimierenden Phase im Leben würde
sich diese Musik als Fluch oder Segen
herauskristallisieren. Fluch deshalb, weil es einen nur
weiter runter ziehen kann, und Segen, weil die Texte
einem aus der Seele sprechen. Aber jetzt noch zum
wirklich Positiven, welches "Love Is Gone" zu bieten
hat: Das ist die Stimme von Namensgeber und Kopf der
Band Kristofer Dommin. Sie ist leicht angeraut,
abwechslungsreich und hat eine ziemlich grosse
Spannweite. Mal Sehnsüchtig, mal verletzt, kurze Zeit
auch wütend im Unterton passt sie sich gut den
Stimmungen der einzelnen Songs an. Und gibt den doch
farb- und gesichtslos daherkommenden Tracks gewisse gute
Akzente. Fans der Eingangs erwähnten Bands sollten hier
zugreifen, aber den anderen würde ich diese Scheibe eher
nicht empfehlen.
André G.
Punkte: 5.0 von 10
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27.90 SFr.
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SIX FEET UNDER – Graveyard Classics Vol. 3
Metal Blade/Musikvertrieb
SFU haben es tatsächlich gewagt, nochmals ein reines
Coveralbum zu veröffentlichen. Der erste Teil wurde ja
in der Metalgemeinde noch sehr geschätzt, doch schon
beim zweiten Teil wurden die negativen Kritiken schon
lauter. Kreativer Stillstand, aufkommende Langeweile
usw. waren die Aussagen bei der Hommage an AC/DC's "Back
In Black". Nun ist demnach zu befürchten, dass sich die
negative Abwärtsrichtung auch bei der neuen
Veröffentlichung weiter zeigen wird. Beginnen wir mal
mit den harten Fakten: Der Sound ist über alle Kritik
erhaben, wie immer fett und transparent. Die technischen
Fähigkeiten der Instrumentalfraktion sind dies
ebenfalls, was aber nach 15 Jahren ja auch Standard sein
sollte. Zudem wir es ja hier mit Death Metal-Urgesteinen
zu tun haben. Der grösste Kritikpunkt liegt bei den
Vocals: Stumpf und stur wie eh und je brummelt Mr.
Barnes vor sich hin. Kein Anzeichen von Variabilität
und/oder Entwicklung. Positiv zu bewerten ist die
Songauswahl, sind die meisten Songs doch eher vergessene
Perlen und stehen bei den Originalbands meistens nicht
im Liveprogramm. Dies allerdings natürlich auch mit
Ausnahmen. U.a. werden Songs von Mercyful Fate,
Metallica, Slayer, Van Halen und Prong nachgespielt.
Überraschende und interessante Songs sind da schon eher
die Covers von Anvil, Blue Oyster Cult, Ramones und
Exciter. Und mehr gibt es zu diesem Silberling auch
nicht zu sagen. Abschliessend gesagt: trotz des einen
oder anderen Partykrachers sicherlich eine
Veröffentlichung, welches die Welt nun nicht unbedingt
braucht.
Ralf W.G.
Punkte: keine Wertung Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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CONTORSION - Solace Through Lies
Non Stop Music
Oh du holdes Schweizer Musikschaffen, wie leer wäre
mein Leben doch ohne dich? Mittlerweile ist es
tatsächlich so, dass gut 30% der bei mir gehörten Mucke
Schweizer Wurzeln hat - eine Tatsache, die für sich
spricht. Ich muss dabei aber erstens eingestehen, dass
der eidgenössische Thrash Metal bis anhin noch nicht den
Einzug in diese Kategorie gehalten hat und dass sich das
zweitens mit "Solace Through Lies" auch nicht ändern
wird. Das liegt dabei noch nicht mal daran, dass
Contorsion hinter der Konkurrenz zurückstehen, oder -
wie leider oft bei lokalen Acts bemerkbar - zu wenig
Energie in das Unterfangen stecken. Nein, dafür gibt es
zwei wesentlich grundsätzlichere Probleme zu erörtern:
Zuerst mal lässt sich überraschend schnell konstatieren,
dass Contorsion sich keinen Deut von anderen Bands
dieses Generes unterscheiden und sich so einfach
gesichtslos in die Masse einfügen – und zum anderen
strotzt "Solace Through Lies" nur so von kleinen, aber
nicht minder auffälligen Unsauberkeiten: Schlecht
gespielte Bass-Drum, unsaubere Intonation bei
Lead-Klampfen und zur Krönung ziemlich uninspirierte
Leadvocals: Keine gute Voraussetzung für die Platte des
Monats. Die Scheibe dabei von einem Szeneprofi
zusammenbasteln zu lassen, half da auch nicht gross
weiter – zwar knallt's aus allen Ecken und Enden, aber
die Fehler hätten dabei auch gleich eliminiert werden
dürfen. Schade um den Stolz auf nationale Musik, aber "Solace
Through Lies" kann ich ohne Selbstzweifel umgehen -
mittelprächtige Songs und mässige Performance mit einer
fetten Produktion zu untermauern hat noch niemandem
genützt.
El Muerte
Punkte: 5.0 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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HELLBASTARD - Need To Kill
Selfmade God Records/Non Stop Music
Hellbastard stammen aus England, spielen Thrash
Metal und haben ein neues Album am Start, das sich "Need
To Kill" nennt. Dieser Satz klingt so ziemlich öde wie
wenn das Bier ausgeht, die Kiste leer ist und der
nächste Nachbar auch nicht zuhause ist. So miserabel
klingen leider auch Hellbastard, die zwar 16 annehmbar
produzierte Songs auf ihrem neuesten Werk haben aber in
punkto Eigenständigkeit null, null und noch einmal null
komma null Aufwand vorweisen. Da werden stellenweise so
dreist ja ganze Passagen von Pantera oder Slayer
geklaut, so dass einem richtig mulmig wird. Nein Leute,
wir haben alle Einflüsse von anderen, die wir unbewusst
in uns aufnehmen (nein, das Trinken habe ich mir selber
beigebracht) und wir können ja mal im Proberaum ein
Cover von unserer Lieblingsband zum besten geben, aber
wenn man schon etwas Eigenes kreieren will, bitte, da
muss man halt nach neuen Riff-Ideen suchen und neue,
noch einmal zum Mitschreiben NEUE Tracks ins Leben
rufen. Ich vergebe 3.5 Punkte für die Produktion, die
Aufmachung des Booklets, aber sonst kann man "Need To
Kill" in den Abfalleimer schmeissen. Ach ja, fast hätte
ich es vergessen: Die Engländer sind im Thash Metal
zuhause, mit komischem Gesang.
Daniel J.
Punkte: 3.5 von 10
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REVELATION – For The Sake Of No One
Shadow Kingdom Records
Was passiert, wenn man eigentlich brauchbare Mucke
am Start hat, der Sänger aber praktisch gar nichts kann?
Richtig, die gesamte Atmosphäre geht flöten. John
Brenner hat Dennis Cornelius hinterm Mikro weggeschubst
und versucht sich nun ebenfalls wieder an der Gitarre
und an den Vocals. Letztere sind einfach nur langweilig
und emotionslos, während die Spielereien an den sechs
Saiten ganz ordentlich und stimmig daherkommen.
Allerdings ist die Qualität des Sounds im Vergleich zu
heutigen Standarts dermassen mies und
Einheitsbrei-mässig, da ist das Re-Release um Welten
besser abgemischt. “For The Sake Of No One” ist somit
ein Doom-Scheibchen geworden, von dem man den Verdacht
nicht losbekommt, dass es nur erschaffen wurde, um
irgendwie den Namen wieder ins Gespräch zu bringen und
eventuell noch ein paar Kröten abzustauben – vermutlich
hat mal wieder jemand ‘vergessen’, die Stromrechnung zu
bezahlen. Dieser Verdacht wird dadurch erhärtet, dass
ebenfalls gleichzeitig das Album “Revelation” auf den
Markt geschmissen wurde, welches offenbar niemals zuvor
released wurde und lediglich als “Unreleased LP” bekannt
war. Wie dem auch sei, Revelation anno 2009/2010 sind
gesichtslos, austauschbar und mit offenbar veralteter
Technik gesegnet. For die hard-freaks only.
Toby S.
Punkte: 3.0 von 10
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DISOBEDIENCE - Of Shadows And Mercy
Quam Libet Records
Beginnt das anno 2000 gegründete Quintett im Intro/Titeltrack
unter Hinzunahme eines Dudelsacks (?) noch ziemlich
paganesk, schwenken sie ab dem darauf folgenden und
ebenfalls kurz geratenen zweiten Intro/Song (?) harsch
in Richtung Death/Thrash-Trampeltier-Krach mit untightem
Standartriffing, schmerzhaft überpitchten
Gitarrenmelodien und einem für mich
gewöhnungsbedürftigen Double Base-Sound. Die nächsten
fünf Songs der EP und im speziellen einzelne
Gitarrensounds sowie die allgemeine
Instrumentenhandhabung sind zudem manchmal derartig
niedlich anfängermässig, dass mir einfach die Worte
fehlen. Hätten die fünf Aargauer nur ihren Bandnamen
nicht derart wörtlich genommen, denn hier ist noch
massiv Übungsspielraum vorhanden und auch
empfehlenswert. Nichts für ungut Jungs, erste
eigenständige Ansätze sind durchaus vorhanden, aber vor
der nächsten Aufnahme würde ich empfehlen, die
Übungsschrauben anzuziehen und tighter zu werden, denn
bei aller Sympathie tönt 'gut' einfach anders. Musik für
Venom-Anhänger und Kult-Verfechter. Wer sich einen
Höreindruck verschaffen möchte, surft auf
www.disobedience.ch resp. www.myspace.com/disothrashdeath.
Hardy
Punkte: keine Wertung
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THE MURDER OF MY SWEET – Divanity
Frontiers Records/Musikvertrieb
Schreibt man eine Review, versucht man Objektiv an
die Sache heran zu gehen. Schliesslich steckt nun mal
hinter jedem Release viel Herzblut, Arbeit, Zeit und
Kohle. Künstler geben ihr Bestes, da sollte man als
Schmierfink den gebührenden Respekt zollen, und doch
kotze ich beim Anhören von "Divanity" auf die
Tischplatte. Dies hat nichts damit zu tun, dass The
Murder Of My Sweet schlecht wären, ihre Instrumente
nicht im Griff haben oder Sängerin 'Angelica' über eine
nervende Stimme verfügt. Im Gegenteil, die Songs, welche
"Divanity" beinhaltet, gehen rasch ins Ohr, sind
unterhaltsam und liebreizend bis auf den letzten
Tastenton. Da tauchen auch rasch mal Bands wie Delain,
Krypteria, Lunatica, etwas entfernt sogar Evanescence
oder Within Temptation auf dem Radar auf. Also alles
wunderbar auf dem Planeten, wir haben uns alle lieb,
Naturkatastrophen kennt man nur aus Filmen,
Waffenfabriken produzieren nur noch Raumerfrischer für
Klos (wobei, selbst beim Scheissen stinkt es hier nicht
mal), Korruption, Rassismus, Vergewaltigung, Mord,
Totschlag und Krieg sind längst aus den Schlagzeilen
verschwunden und aus Gefängnissen wurden Freizeitparks
für Familien. In dieser heilen Welt braucht es natürlich
auch Rock-Musik, und da kommen The Murder Of My Sweet
genau richtig, da wird selbst jede brave Hausfrau zur
ausgeflippten Rockgöhre und jeder Investment-Banker zum
harten Kerl. Dies ist der Punkt, wo mir die Galle die
Speiseröhre hochklettert, denn "Divanity" ist so
glattpoliert, dass man ein Gourmet-Menü aus der
Mülltonne essen könnte. Tiefgang besitzt das Werk ebenso
wenig wie Ecken und Kanten, kommerziell ausgereizt bis
zum letzten Notenschlüssel und auf Hochglanz poliert wie
die Werbung eines Wahlkampfplakates. Selbst der Besuch
beim Zahnarzt wird mit dieser Musik zum Hochgenuss und
das Ausfüllen der Steuererklärung zum spannenden
Reisser. Es würde mich also nicht erstaunen, wenn die
Band mit "Divanity" erfolgreich, von der breiten Masse
abgefeiert und dauernd im Radio gespielt würde. Wäre ich
objektiv und müsste urteilen, dann könnte ich dem Werk
6-7 Punkte vergeben, doch warum soll ich bei dem Spiel
mitspielen? Ich habe ehrlich gesagt die Schnauze voll
von dieser Art von Ausverkauf, zudem muss ich erst mal
die Kotze von meinem Tisch entfernen... weg mit dem
Dreck!
R.K.
Punkte: 2.0 von 10
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THE WOUNDED KINGS – The Shadow Over Atlantis
I Hate
Records
Mit Doom Metal ist das ja so eine Sache für sich.
Den einen kann es nicht langsam und schleppend genug
gehen, während andere sich mehr auf Melodien und Groove
verlassen. Das Quartett aus England hat sich vollends
dem zähen, klebrigen Sound verschrieben, der im Verlauf
von „The Shadow Over Atlantis“ nur spärlich wirklich an
Fahrt gewinnt. Lava-Riffs, gepaart mit spacigen Melodien
und abgefahrenen Soundstrukturen kreieren eine ganz
eigene Welt der Verderbnis, welche den intensivsten
Moment der ganzen Platte im Stück „Into The Ocean’s
Abyss“, einem zweiminütigen Instrumental, in ganzer
Bandbreite darstellt. Sänger George Birch singt sehr
monoton, was eine gewisse Ermüdung mit sich bringt,
zumal er innerhalb der Soundstrukturen förmlich versinkt
und kaum noch wahrnehmbar ist. Dies scheint gewollt zu
sein, aber es erschwert den Zugang zu den Welten von The
Wounded Kings – ausser man ist auf einem bestimmten
Trip, hervorgerufen durch gewisse Halluzinogene. Dies
muss nicht zwangsläufig schlecht sein, denn Phazm aus
Frankreich haben ja auch schon bewiesen, dass sich so
hervorragende Musik kreieren lässt, aber wenn dies eine
Voraussetzung an den Hörer ist, so sollte dies auf der
Scheibe vermerkt sein. Viel mehr gibt es zu „The Shadow
Over Atlantis“ nicht zu sagen, denn es lassen sich,
abgesehen vom Instrumental, keinerlei wirkliche
Höhepunkte oder herausragende Tracks feststellen (nicht
einmal das zweite Instrumental „Deathless Echo“), alles
plätschert gleichförmig abstrakt-wirr an einem vorbei.
Gut, gibt es Aspirin...
Toby S.
Punkte: 2.0 von 10
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RICK SPRINGFIELD/JEFF SILVERMANN - From The Vault
Frontiers Records/Musikvertrieb
Au weia, was hat sich den Rick Springfield hierbei
gedacht?! Zusammen mit seinem ehemaligen Tourgitarristen
und ehemaligen Producer Jeff Silverman hat er diese
ziemlich unnötige CD verbrochen. 13 zum Teil
unveröffentlichte, zum Teil remasterte, langweilige
Songs. Ich bin ja ein toleranter Musik-Genießer, aber
diese aufgewärmte, billige 80iger-Jahre-Kacke kann der
sonst so gute Songwriter Rick Springfield wohl nicht
ernst meinen. Schon die seelenlosen, nach Computer
klingenden Drums turnen den Zuhörer total ab. Die
Gitarre kann man in manchen Songs nur erahnen, und die
billig klingenden Keyboards geben den Liedern noch den
Rest. Ich hab mich wirklich einige Male durch das ganze
durchgewürgt und versucht, doch noch was Gutes zu
finden, aber hier gibt's auch nach dem x-ten Durchlauf
nichts zu finden, was spannend wäre. Langweilige
Melodien, schon 1000-fach gehörte Refrains und sonst
nichts, leider. Nach den starken Rick Springfield-Werk
"Venus In Overdrive" bin ich einfach nur enttäuscht.
Diese CD kann ich wirklich nur empfehlen als Untersatz
für eine Dose Bier.
Crazy Beat
Punkte: 2.0 von 10
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CD Reviews Archiv
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