CD-Reviews Juli 2007
Wertung:
  9.0 bis 10 Kaufempfehlung.         7.5 bis 8.9 Gut.
  4.0 bis 7.4 Vor Kauf reinhören.    0.0 bis 3.9 Nicht empfohlen.
SYMPHONY X - Paradise Lost
InsideOut Music/Phonag
Früher galten stets Def Leppard als veröffentlichungsfaul, als diese zwischen „Pyromania“ (1983) und „Hysteria“ (1987) vier Jahre und bis zu „Adrenalize“ (1992) gar satte fünf Jahre (!) verstreichen liessen. Trotzdem wurden sie in den 90ern sehr erfolgreich. Gleiches versuchen jetzt wohl Sympony X, die ihre Fans nach „The Odyssey“ (2002) ebenso lange darben liessen. Obwohl das so zwar nicht ganz stimmt, da Sänger Russel Allen ja mit Jorn Lande zusammen „The Battle“ (2005) und heuer „The Revenge“ rausgebracht, respektive den Kompositionen von Gitarrist Magnus Karlsson (Last Tribe) die Stimme(n) geliehen hat. Mehr Arbeit stand da für die eigene Band an und endlich hat das Warten ein Ende gefunden! „Paradise Lost" nennt sich das neue Werk und um nicht lange um den heissen Brei herum zu reden, erstmal ein Wort dazu: Genial! Keine Ahnung, warum ich dieser Combo bisher kaum Beachtung geschenkt habe..., klingt in der Tat (sehr) komisch, ist aber so! Ein Erklärungsversuch ist womöglich der klassische Touch der früheren Alben, der mich damals nicht so angesprochen hat. Seit Nightwish ist das freilich anders. Gerade dieses früher bestimmendere Element, zum Beispiel von den Keyboard-Sounds her, ist auf „Paradise Lost“ eher zurück gebunden worden und wandelt jetzt lupenrein auf powermetallischen Prog Metal Pfaden. Das filmreife Orchester-Intro (könnte man glatt beim neuen Potter-Film verwenden) legt allerdings einen perfekten (Klassik-) Start hin und leitet über in das brettharte „Set The World On Fire“, das treibend und melodiös zugleich ist. Mir fallen da spontan Pagan's Mind ein, die sehr ähnlich klingen. Poverty's No Crime (früher) oder Magnitude Nine können als weitere Anhaltspunkte dienen. Ordentlich Tempo legt darauf „Domination“ vor, wo sich Gitarrist Michael Romeo, wie auf der ganzen Scheibe überhaupt, zu keinem Zeitpunkt vor John Petrucci (Dream Theater) zu verstecken braucht, im Gegenteil! „Serpent's Kiss“ entpuppt sich danach als gnadenloser Groover, wo mir wiederum sofort ein Name in den Sinn kommt: Blue Murder, respektive John Sykes..., sei es hier vom Gitarren-Spiel gleich zu Beginn her und vom Gesanglichen vor allem bei „Eve Of Seduction“. Trotz all diesen genannten Vergleichen stehen Sympony X felsenfest als eigenständiges Gebilde da und feuern mehr als eine Stunde lang einen Hammer nach dem andern ab. Zudem killt die Produktion genau so, wie sie es für solchen Sound muss! Absolut meisterlich gebärdet sich zudem Russell Allen, der (wie Jorn Lande) göttlich performt, egal ob laut oder leise(r). Kein Wunder fanden sich diese zwei Ausnahme-Sänger zur Zusammenarbeit. Und jetzt kommt noch das Beste: Symphony X werden uns diesen Herbst, genauer am 31.10.07, zusammen mit Dream Theater (!), in der Winterthurer Eulachhalle beehren! Wer sich das entgehen lässt (schon nur wegen Dream Theater), ist selber schuld!
Rockslave
Punkte: 10 von 10 
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HELLFUELED - Memories In Black
Black Lodge/
Non Stop Music
Als Hellfueled vor vier Jahren, also 2003, ihr Debutwerk "Volume 1" auf die Metalgemeinschaft losliessen, war sich die ganze Metal-Szene sicher: Diese Band wird die Rockwelt erobern. 2005 kehrten die Männer um Ozzy-Klon Andy Alkman mit "Born II Rock" zurück und lieferten erneut eine superbes Rock-Juwel ab, das meiner Meinung nach aber nicht ganz an den Erstling heranreichte. Mit "Memories In Black", dem nun erscheinenden, dritten Werk, verhält es sich da anders: Denn dank einem durch und durch ausgereiften Songwriting und einer schier gen 100% gehenden Dichte an Hits schlägt und übertrumpft man mit "Memories In Black" das umjubelte Debut sogar um Längen. Nun können Kritiker behaupten, Hellfueled seien doch nichts weiter als eine einfache Ozzy/Zack Wylde-Kopie - weit gefehlt, denn Hellfueled sind besser! Denn begonnen bei den beiden Eröffnungsknallern "Rewinding Time" & "Monster", den mit Killerlicks ausgestatteten "Sky Walker" und "Search Goes On" bis zu dem harsch groovenden "Warzone"/ "Slow Down", jeder Song zwingt unbestechlich zum Dauerbanging. Gemütlich geht es dagegen bei der elegischen Ballade "Again", dem tief in den Südstaaten-Sümpfen entsprungenen "Face Your Demon" oder dem psychedelischen, von Hammond-Orgeln geschwängerten "Right Now" zu und her, während das tonnenschwer doomende "Queen Of Fire" im Mittelteil sogar altes Sabbath-Flair zu versprühen versteht. Doch dem ist noch nicht genug: Sämtliche, aber wirklich sämtliche Songs können dazu auch noch mit unmenschlichen Soli aus den Fingern von Klampfer Jocke Lundgren prahlen, der dabei zeigt, dass es auch anno 2007 noch Gitarrenhelden gibt, die eine Gitarre richtig zum Quietschen, Kreischen und Schreien bringen können - der Hammer! Und um dem Ganzen noch das Sahnehäubchen aufzusetzen hat sich auch dieses Mal wieder Frederik Nordström zusammen mit Patrick J. hinter die Studioregler gesetzt, um das exzellente Songmaterial mit einem Druck aus den Boxen dröhnen zu lassen, dass das anspruchsvolle Metallerherz einfach nicht mehr anders kann als in der Brust hin und her zu tanzen! Genau die Scheibe, welche wir uns von Mr. Osbourne gewünscht haben... Wer hat's erfunden? Ozzy! Wer kann’s besser? Hellfueled!
Kissi
Punkte: 10 von 10
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UNDERSCHOOL ELEMENT - Tango
Saïko Records
Mit einer Review über Underschool Elements letzte Scheibe "Rien De Plus" gab ich vor drei Jahren meinen Einstand bei der Metalfactory, und nach diesem überraschenden Debut ist es nun endlich an der Zeit, den Nachfolger "Tango" in das Rampenlicht zu stellen. Obwohl ich mich eigentlich nicht gerne auf den typischen Journalisten-Wortschatz stütze, so muss hier doch als erstes angemerkt werden, dass die Band um Frontmann Gregoire Gachet auf "Tango" um einiges erwachsener klingt - die auf "Rien De Plus" so zelebrierten Energie-Ausbrüche wurden diesmal weitgehend dem Gesamtbild untergeordnet, die Songs gewinnen dadurch ungemein an Kontrast und Dynamik. Weshalb die Scheibe ausgerechnet auf den Namen "Tango" hört, entzieht sich zum momentanen Zeitpunkt noch meiner Kenntnis, aber rein songtechnisch lässt sich leicht ein Bezug herstellen: Underschool Element tanzen beim Opener "Old Call" in Reih und Glied mit dem Erbe des bisherigen muskalischen Schaffens um die Oberhand, gewinnen bei "Arcariâtre" durch den facettenreichen Gesang erstmals die Führung, lassen sich beim Titelsong aber wiederstandslos von der zarten Seele des Songs überrumpeln, feiern auf "Real Stinky" (dem ultimativen Festivalsong schlechthin!) die Auferstehung eines liebgewonnenen Charakters aus "Rien De Plus", reduzieren sich auf "Funabmuble" auf das Wesentliche, wagen mit "El Dragón Negro" einen Abstecher in spanische Gefilde, um am Ende des Songs an der Intensität zu schrauben, bitten bei "Jamais à l'Abris" den Geist der Musik auf Knien um einen letzen Tanz, bäumen sich mit "Noeuds" ein letztes Mal auf und wirbeln sich schlussendlich zu den Klängen von "Sirènes" im finalen Crescendo auf die Podestplätze. Was einzig und allein zählt ist der Moment, die Persönlichkeiten bleiben den Songs untergeordnet, Emotionen spielen die zentrale Rolle - und Underschool Element gehen stärker als je zuvor aus der Auseinandersetzung mit den Geistern der Musik hervor. "Tango" stellt zweifelsohne den Höhepunkt ihres langjährigen Schaffens dar, und vermag bereits durch sein blosses Wesen sämtliche Konkurrenz auf die Plätze zu verweisen - ein Album, das sich ebenso wenig durch gängige Grenzen und Regeln einschüchtern wie durch analytische Denkweisen fassen lässt - und somit wahrlich weit mehr als nur eine kleine Perle ist. Underschool Element sind und bleiben schweizweit eine Referenz in Sachen Crossover, die Aufforderung zum Tanz geht jedoch über die Landesgrenzen hinaus.
El Muerte

Punkte: 10 von 10
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SCORPIONS - Humanity Hour I
SonyBMG
Sachlich betrachtet legte man in den 70ern der Grundstein für die immensen Erfolge in den 80ern, während die 90er, vor allem gegen Ende nicht mehr so vielversprechend daher kamen. Der Tiefpunkt wurde schliesslich 1999 mit dem misslungenen Release „Eye To Eye“ erreicht, wo man die einstigen Trademarks deutlich verlassen hatte. Die musikalische Freiheit oder Orientierungslosigkeit forderte ihren Preis. Umso erfreulicher war es dann zu sehen und hören, dass sich das deutsche Metal-Urgestein nach der Klassik-Orchester Scheibe „Moment Of Glory“ zwei Jahre später mit „Acoustica“ wieder gestärkt zurück gemeldet hatte. Die Scheibe ist vom Stellenwert her durchaus mit Gotthard's „Defrostet“-Album vergleichbar. Die Öffentlichkeit, also sprich die Fans, nahmen dadurch wieder Kenntnis von den zahlreichen alten Hämmern, die in der akustischen Version gegenüber dem Original teils sogar noch gewinnen konnten. Die Frage aber blieb: Werden die Scorpions jemals wieder den Weg zum Rocken finden? Mit Freude kann man heute „ja“ sagen! Begleitet von sehr überzeugenden Live-Auftritten verschafften sich die Scorpions 2004 mit „Unbreakable“ wieder gehörigen Respekt in der Szene. Für die neue Scheibe ging man nun auf Nummer sicher und holte sich Songwriter- und Producer-Ass Desmond Child an Bord, der unter anderem Bon Jovi oder Alice Cooper schon einige massgeschneiderte Hits beschert hatte. Das hört man „Humanity Hour I“ deutlich an, obwohl wir es hier mit einer charakteristischen Scorpions-Scheibe zu tun haben. Der Opener „Hour I“ springt einen unerwartet und ungewohnt fett, wie ein wildes Raubtier, an, während „The Game Of Life“ das bekannte Soundgerüst auffährt und typischer nicht sein könnte. Monströses, leicht modernes Riffing, wie es auch Shakra spielen, leitet über in den getragenen und melodiösen Teil, der von der immer noch tadellosen Stimme von Klaus Meine veredelt wird..., grandios! Dass sich die Hannoveraner auch durch unsterbliche Balladen einen Namen gemacht haben, muss an dieser Stelle nicht mehr erwähnt werden. „The Future Never Dies“ hinterlässt hierbei nur eines, nämlich eine gehörige Gänsehaut! Das eingesetzte Orchester kommt dabei nicht ab Konserve, sondern wurde "echt" eingespielt. Nach dem groovenden „321“ schalten die Scorpions dann einen Gang zurück und zelebrieren danach mehrheitlich eine Zucker- (Halb-) ballade nach der anderen. „Love Will Keep Us Alive“, „Your Last Song“ oder „Love Is War“ kann man nicht mehr besser bringen. Aufgelockert durch das rockende „The Cross“, beschliesst „Humanity“ eine der besten Scheiben, die Klaus Meine & Co. bisher unter die Leute gebracht haben, megastark!
Rockslave
Punkte: 9.5 von 10
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TURISAS – The Varangian Way
Century Media/EMI
Die Battle Metal-Krieger sind mit einem neuen epischen Meisterwerk zurück. Es ist unglaublich, aber obwohl Turisas erst mit dem zweiten Album in den Krieg ziehen sind sie im Moment eine der populärsten Bands im Metalbereich. Lange haben sich die Fans gedulden müssen, aber die Wartezeit hat sich gelohnt, denn die Finnen veröffentlichen ein in allen Belangen grandioses Werk. "Battle Metal" war bereits eher ein Soundtrack zu einem Film, aber "The Varangian Way" ist DER Soundtrack schlechthin. Es ist gewaltig, wieviele Elemente Turisas in die Songs eingebaut haben und welche Entwicklung die Band durchgemacht hat. Die Stimme von 'Warlord Nygard' hat sich stark verbessert, seine Clean-Passagen z.B. bei "To Holmgard And Beyond" sind absolut genial und laden sofort zum Mitsingen ein. Aber auch die Growls sind druckvoller und, was bei Turisas Musik sehr wichtig ist, kriegerischer geworden. Die Chöre sind, wie auch beim Debutalbum, einzigartig und gehören zu den wohl Besten im Metalbereich. Die Finnen haben mit diesem Album sehr viel Mut bewiesen, denn ihre Struktur hat sich doch ziemlich stark verändert: "The Varangian Way" ist ein Experiment. Ein Experiment, das vollkommen aufgegangen ist, denn wer den Mut hat, vom folkigen Battle Metal einen progressiven, Power Metal-haltigen und absolut hymnisch bombastischen Soundtrack zu gestalten und dies sogar noch funktionieren lässt, der gehört nach oben. Wer jetzt denkt, dass Turisas vollkommen stilentfremdet im Zeugs umherirren, der hat sich geschnitten, denn das Sextett kann die neuen Elemente so geschickt mit den bereits Dagewesenen verbinden, dass man immer wieder Turisas heraushört. "The Varangian Way" bietet dem Hörer sehr viel und kann ihn mitten in die Schlacht zaubern, aber trotzdem gibt es Details, die man in Zukunft noch besser machen kann: In gewissen Passagen wirkt das Keyboard unpassend oder kitschig, gewisse Folkinstrumente werden zu hastig gespielt, was den Zuhörer nicht nur unnötig nervös macht sondern auch irritiert. Genau dieses Songs werden live aber abgehen wie die Rakete, alleine im Zimmer hat man jedoch rasch das Gefühl, fehl am Platz zu sein. Trotzdem haben sich Turisas enorm gesteigert und haben mich vor Allem mit ihrem letzten Song "Miklagard Overture" vom Hocker gehauen. Für Filmmusikfans oder Fans von vielseitigem (Folk-) Metal, der auch gewisse Ohrwurmqualitäten mitbringt, sind Turisas genau das Richtige.
Yannick S.
Punkte: 9.3 von 10   
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LO-RUHAMAH – The Glory Of God
Bombwork Records/Non Stop Music
Bei den Amerikanern mit dem merkwürdigen Bandnamen handelt es sich nicht etwa um eine White Metal-Entdeckung (obwohl der Name sich auf die Tochter des biblischen Propheten Hosea bezieht), sondern um eine völlig eigenständige Band in einem eigenen musikalischen Umfeld. Könnten beim Opener "The Cloud Of My Soul" und dem ersten 10 Minuten-Song "Rose & Ivory" noch die eine oder andere Paralelle zu Agalloch oder anderen, folkig angehauchten Black Metal-Bands gezogen werden, verabschiedet sich die Band mit dem epischen "Shear-Jasub" vollkommen von sämtlichen Schubladen. Klassischer, klarer Gesang, sanfte Gitarren und Trommeln steigern sich zu eiskalten, klirrenden Riffs und wüstem Gekeife, nur um postwendend wieder in Ambient-Sphären einzutauchen. Das Ganze hat über kurze Strecken einen gewissen Jam-Charakter, eine gewisses Fehlen von Stukturen kann Lo-Ruhamah besonders in den ruhigeren Momenten durchaus unterstellt werden. Wundervolle Black Metal-Klanggebilde wie "Torrents" entschädigen aber auf ganzer Linie, zumal der Ansatz eher ein verträumter als ein streng technischer ist. Die Texte stützen sich ausnahmslos auf biblische Erzählungen und flechten diese sehr gekonnt in die Songstrukturen ein. Dass die Musiker ihr Handwerk verstehen, zeigen neben den schönen Melodien auch vertrackte Rhythmikspielereien, die auf eine beiläufige Art eingebracht werden. Der Sound dürfte für die klassischen Ambient Black-Klientel sogar zu wenig rumpelig ausgefallen sein, auf alle Fälle kommen alle Elemente zur Geltung. Hervorragend ist der Akustikgitarrensound, der warm und natürlich aus den Boxen kommt. Die Gestaltung ist sehr Metal-untypisch in warmen Farbtönen gehalten, mit vollständig abgedruckten Texten und einem schönen, impressionistischen Artwork versehen. Wer weder ein Problem mit ausgewiesen christlicher Gesinnung hat noch beim Gedanken an 12 Minuten-Songs gähnend abwinkt, sollte sich das Sample auf der Bandpage www.lo-ruhamah.com in aller Ruhe anhören. Wer nach zwei Minuten noch am Ball ist, muss in diese Band investieren – nämlich: Wo das herkommt, hat es noch unendlich viel mehr. Tolle Sache!
Phil
Punkte: 9.3 von 10
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VREID – I Krig
Indie Recordings
Vorneweg: Wenn man dieses Album in den CD-Player schiebt, wird man wirklich wie vom Blitz getroffen in den Krieg einmarschieren. Der norwegische Dreier Vreid, die ja bekanntlich aus Windir entstanden sind nachdem Sänger Valfar in Norwegen auf tragische Art und Weise ums Leben gekommen war, sind wieder da mit ihrem dritten Werk, welches diesmal noch einen weiteren Weg einschlägt, nachdem "Kraft" eher in die Sparte Black Metal gehörte und "Pitch Black Brigade" zum Black'n'Roll dazuzählte. Die Norweger konnten es wohl nicht lassen, die unsterblichen Überreste von Valfar mit ins Kriegsschiff zu nehmen, denn der Windir-Touch hat um einiges zu genommen, ehrlich gesagt unterscheidet sie bloss noch der druckvolle Black'n'Roll und die kratzige Stimme von Sture. Ansonsten ähneln die neu aufgetauchten Melodiebögen und die neu eingeflochtenen Folkinstrumente ziemlich der Prachtsmusik von Windir. Ich wage zu behaupten, dass Vreid den richtigen Weg gewählt haben und nun eine Art Folk-Black'n'Roll oder eher Pagan-Black'n'Roll ohne heidnische Texte von sich geben. Der Sound ist sehr druckvoll und der Albumtitel passt vorzüglich, denn tatsächlich klingen die Norweger wie im Krieg. Zum Teil wirkt ihr Werk noch ein wenig unausgegoren, wobei die Jungs auch erst jetzt ihren richtigen Weg gefunden haben, den sie zukünftig verbessern und verfeinern können. Die Fans von Windir werden sich freuen, da es Vreid endlich gewagt haben, diesen mutigen Schritt zu wagen, den Schritt in Richtung Windir. Auf die zwei älteren Alben bezogen machen Vreid ein Gemisch aus "Kraft" und "Pitch Black Brigade". "I Krig" enthält Black'n'Roll und Black Metal-Elemente von der besten Sorte und ist in dieser Sparte kaum mehr wegzudenken. Die Folkelemente sind ebenfalls genial eingesetzt und unterstreichen die druckvollen Rockparts. Das Grösste an Vreid ist aber die kratzige, bösartige Stimme von Sture, der einfach unglaublich klingt, jeder würde es ihm abkaufen, dass er mitten im Krieg steht und durch die Gegend ballert, grossartig. Vreid sind auf einem sehr guten Weg und liefern mit "I Krig" den ersten Teil einer wohl grossen Geschichte ab.
Yannick S.
Punkte: 9.2 von 10
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TUMBLIN DICE – Free Ride
Turicaphone
"We rock your socks off". Was im ersten Moment ziemlich aufgesetzt und plump klingt, entpuppt sich als treffender Slogan für Tumblin Dice. Die drei Herren und die Dame hinter dem Mikro verstehen es nämlich ausgezeichnet zu rocken. Im Unterschied zum Erstling "Decision" zeigt sich "Free Ride" als merklich gereift, die Band scheint ihre Identität definitiv gefunden und gefestigt zu haben, und die liegt im bodenständigen Kick Ass-Rock. Die Schweizer Formation glänzt zwar nicht unbedingt durch aussergewöhnliche Kreativität, gleicht dies aber mit enorm viel Leidenschaft spielend aus. Die musikalischen Wurzeln liegen eindeutig im Punk Rock der 70er, die Ramones müssen als Anhaltspunkt herhalten. Doch auch der Sound, der in den 80ern in L.A. beheimatet war, sprich Sleazy Rock, lässt die Truppe in ihren Sound einfliessen. Als Resultat fungiert ein frisches, grooviges und dreckiges Gemisch, das durch die Variabilität einerseits und durch die klare Linie andererseits für Begeisterung sorgt. Die einfach und bodenständig strukturierten Songs verbreiten schnell Partylaune. Nebst den zehn eigenen Tracks versucht sich die Truppe auch an zwei Fremdkompositionen: Zum einen "Rose Garden", das Anfang 70er durch Lynn Anderson ein Hit wurde, zum Anderen "I Like Rock" von Paul Gilbert's Album "Burning Organ". Die zwei gelungen Covers ergänzen zwar das Album, wären aber nicht unbedingt nötig gewesen da die Band über genug starkes eigenes Songmaterial verfügt. Eine ausgezeichnete Figur macht Frontfrau Denise Pfyl, die mit frechen, rotzigen Vocals begeistert. Tumblin Dice ist definitiv eine weitere Band, die das Zeug hat, sich zu etablieren und sich im Fahrwasser von Krokus und Shakra einen festen Platz in der überschaubaren Schweizer Szene zu erspielen.
Chris C.
Punkte: 9.2 von 10
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KORPIKLAANI – Tervaskanto
Napalm Records/Musikvertrieb
Die finnischen Folk Metal-Götter sind wieder da. Partylaune hier, Partylaune da, es kann sich nur um Korpiklaani handeln. Beinahe Jahr für Jahr schenkt uns das Sextett Stoff für eine hemmungslose Party mit viel Bier und Spass. Trotzdem fragt man sich, ob bei den Finnen nicht auch einmal die Puste ausgeht, da so viel Power mit Sicherheit viel Kraft kostet. Mit dem neuen Werk "Tervaskanto" beweisen Korpiklaani aufs Neue, dass sie die absoluten Meister des 'Humppa-Folk Metal' darstellen und in keiner Weise abgebaut haben in Bezug auf die älteren Alben. "Tervaskanto" knüpft dort an, wo "Tales Along This Road" aufgehört hat. Witzig ist, dass man bei Korpiklaani stets das Gefühl hat, einen Song bereits zu kennen, und plötzlich entwickelt er sich völlig anders. Das Grundprinzip ist einfach: Man setzt Violine, Akkordeon und diverse andere Folkinstrumente ein und mischt sie mit 08/15-Metal, was eine überaus geniale Wirkung zeigt, denn aus 08/15 ensteht PARTY. Öfters wird sich der Hörer aber fragen, wieso die Finnen immer so verdammt fröhlich daherkommen und trotzdem eigentlich einen gar nicht so zufriedenen Eindruck machen. Die Songs verbreiten sicherlich gute Laune, aber ich werde das Gefühl nicht los, dass sich mehr verbirgt, mehr Emotionen, mehr Ängste und auch Trauermomente, die sie gekonnt hinter der folkloristischen Stimmung verstecken. Die Texte sind entweder in Englisch oder Finnisch, was noch zusätzlich für Abwechslung sorgt. Denn genau dort liegt das kleine, aber feine Problem von Korpiklaani, wenn man bereits vier ziemlich ähnliche Alben herausgebracht hat, wirken Elemente kopiert oder zu oft benutzt, was zwar nicht die Partylaune schmälert aber bestimmt die Einzigartigkeit des Songs an sich. Auf jeden Fall ist den Finnen mit "Tervaskanto" ein weiteres Topalbum gelungen, das bei keiner Party fehlen darf. Let's Drink!
Yannick S.

Punkte: 9.1 von 10 
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OFFICIUM TRISTE - Giving Yourself Away
Displeased Records
Doom Metal steckt gerade in einer Renaissance. Genüsslich erinnere ich mich an mein Review von den Italiener Thunderstorm, die mich richtiggehend überzeugt haben, und natürlich die Götter Candlemass, die ja auch mit einem neuen fabulösen Werk am Start sind und bei uns in letztem Monat gross die volle Punktzahl geholt haben. Das zur Einleitung für die holländische Kapelle Officium Triste, die mit ihrem vierten Output "Giving Yourself Away" am Start sind und es richtig krachen lassen. Doom Metal wird hier zum Besten gegeben, man höre sich nur mal das Gitarrenriff vom ersten Song "Your Eyes" an, einfach sensationell! Auch die klare Stimme vom Sänger kann hier wegen der schönen Melodien im Gesang punkten. Ja, die sechs Songs haben alle Gänsehautfeeling, will heissen richtige Atmosphäre, hineingetaucht in dunkle Welten, umgarnt von Traurigkeit, Melancholie, aber auch Hoffnung für ein besseres Dasein keimt in den superb arrangierten Tracks auf. Wer auf göttliche Slow Motion-Melodien steht und Bands wie My Dying Bride oder Shape Of Despair zu seinen Faves zählt, muss hier unbedingt mal hineinhören denn die Holländer sind wirklich eine Wucht. Geheimtipp des Monats!
Daniel J.

Punkte: 9.1 von 10 
       
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MARILYN MANSON - Eat Me, Drink Me
Interscope/Universal Music
Als Produzent, Regisseur und Schauspieler, als Maler von expressionistisch morbiden Aquarellen und durch die Trennung von seiner Frau, dem Düster-Modell Dita von Teese, so trat Marylin Manson, wohl der Rockstar der jüngeren Musikgeschichte, in letzter Zeit in Erscheinung, während seine musikalischen Aktivitäten bis auf eine Best Of und der darauf enthaltenen Coverversion von Depeche Modes "Personal Jesus" jahrelang brach lagen. Mit "Eat Me, Drink Me", der ersten Studio-Scheibe des Enfant Terrible seit dem eher platten "The Golden Age Of Grotesque" von 2003, ist die ausserirdische Stimme nun wieder zurück, und das so kreativ und eindringlich, wie man es zuletzt auf "Mechanical Animals" (1999) erleben durfte. Jeder überflüssige Ballast, populistisches Getue und Klischees wurden über Bord geworfen, und so zeigt sich dem Fan zuerst eine unglaublich reduzierte Scheibe, die gerade dadurch tiefgründiger und fesselnder wirkt als ihre Vorgängeralben. Verzweiflung, Resignation, Schmerz, Enttäuschung und Furcht, diesen Gefühlen lässt Manson freien Lauf und verarbeitet die schon erwähnte Ehe und Trennung mit von Teese, an welcher er beinahe zu Grunde gegangen wäre. Das gequälte "If I Was Your Vampire" macht dabei den Anfang, gefolgt vom melancholischen Überhit "Putting Holes In Happiness", das unerwartet mit einem über eine Minute langen Solo von Tim Skold, Gitarrist, Bassist und Co-Songwriter Mansons, aufwartet und bei dem sich Skold mal so richtig austoben kann. Überhaupt bietet so ziemlich jeder Song ein gelungenes Solo, so auch im suizidgefährdenden "Just A Car Crash Away", in welchem Manson depressiver und verletzter wirkt als je zuvor. Etwas friedlicher, aber nicht weniger fesselnd ist dagegen die erste Single "Heart-shaped Glasses (When The Heart Guides The Hand)", welches mit Ohrwurm-Melodien und einem poetischen, über die Beziehung zu seiner neuen Muse, der 19-jährigen Evan Rachel Wood, handelnden Text jetzt schon als Hit bezeichnet werden muss. Doch keine Angst, mit "Mutilation", "Are You The Rabbit?" und "You And Me And The Devil Makes 3" wird auf "Eat Me, Drink Me" doch noch rifflastiger Industrial-Stoff im Geiste von "Holy Wood" (2000) vorgesetzt, wobei letzter Song gegen Ende wie auch der abschliessende Titeltrack verschroben psychedelisch den Einfluss von gewissen, verbotenen Substanzen wahrscheinlich erscheinen lässt. Nach all dem euphorischen Lobgesang noch zu den Abstrichen: Die gibts in Form zweier Songs, die das Niveau des restlichen Materials nicht wirklich halten können: So wirkt "The Red Carpet Cave" mit seinen Indie-/Garage-Gitarren zu 08/15 und unspektakulär, während sich mit "They Said Hell Is Not Home" sogar eine typische, radiokompatible Herzschmerzballade auf "Eat Me, Drink Me" verirrt hat, die einzig durch die metaphorischen Lyrics und einem prägnanten Solo Skolds wenigstens ansatzweise was zu bieten hat. Manson anno 2007, das heisst verletzliche (oder verletzte) Ehrlichkeit, direkt, tiefgründig und mitreissend.
Kissi
Punkte: 9.0 von 10
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BURDEN OF GRIEF – Death End Road
Remedy Records
Kaum zu glauben, dass die deutsche Melodic/Death Metal-Band Burden Of Grief bereits ihr viertes Album herausbringt, aber den Sprung zu den ganz grossen Bands dieses Genres bisher ausgeblieben ist. Beim ersten Reinhören fällt mir ein wenig Children Of Bodom auf, vermischt mit Soul Demise und ein paar Thrash-Elementen. Burden Of Grief verwenden aber nicht auf kitschigem Niveau Keyboardelemente wie COB, sondern kämpfen sich viel mehr mit Gitarrenarbeit sprich Gitarrenmelodien durch, was man nur befürworten kann. Nach Naildown kann ich mit Burden Of Grief eine weitere Melo/Death-Band jedem Fan von guter Musik ans Herz legen, denn ihr druckvoller riff- und solostarker Sound, der gespickt mit feinen Melodien und einer grandiosen Stimme daherkommt, stellt einige skandinavischen Bands deutlich in den Schatten. Was man sich für die Zukunft noch wünschen kann wären ein paar cleane Parts, denn solche würden dem Album zu noch ein wenig mehr Tiefgang verhelfen. Gesungen wird natürlich in Englisch, und rein textlich widmet man sich mehrheitlich dem Tod. Die Leadgitarren sind grossartig und sprengen zum Teil meine höchsten Erwartungen. Die Hessen zeigen, dass es ohne sie in diesem Genre nicht mehr geht, keiner wird nach diesem Album so schnell an Burden Of Grief vorbeikommen. Produziert wurde das Album übrigens von Tommy Hansen, der bereits bei Hatesphere und Illdisposed mitgeholfen hat. Allgemein wurde das Album sauber und ohne Defizite produziert, einfach genau richtig, um seinem Nacken Schmerzen zu bereiten. Ich bin überzeugt, dass sich Burden Of Grief aus dem deutschen Loch befreien können und Europa erobern werden. Ich von meiner Seite freue mich sehr darauf, sie am Metalcamp live erleben zu dürfen.
Yannick S.
Punkte: 9.0 von 10
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GRABAK – Agash Daeva
Black Blood Records/
Non Stop Music
Grabak, die 'Höllenhunde' von Leipzig, sind nun auch nicht mehr ganz taufrisch im Black Metal-Gewerbe, doch ich muss gestehen, erst jetzt mit "Agash Daeva" von ihrer Existenz erfahren zu haben. Wie mir bewusst wurde ein Makel, denn was diese Jünger des Bösen hier auf einen Silberling verbannt haben, ist eine verflucht verteufelte und beinharte Knüppelorgie der gehobenen Klasse. Keine Kompromisse, eiskalte Atmosphäre, klirrende Melodien, druckvolle Songs, fieses Gekeife und rotierendes Doppelgepaucke, so wird man mit "Beyond A Black Horizon" in den Dienst empfangen, und es gibt kein Entrinnen bis zum abschliessenden Titelsong. Vielfach besteht die Gefahr bei einer BM-Scheibe, dass die Huldigung des Bösen durchaus erträglich tönt, aber auf die Dauer zur Langeweile tendiert. Grabak entkommen dieser Falle durch ein starkes Songwriting, welches für Abwechslung in den Songstrukturen sorgt und einen ungeheuren Sog und Spannungsbogen auf den gewillten Konsumenten projeziert. Auch setzen die Herren gerne mal Elemente ein, welche aus der Death Metal-Nachbarschaft stammen, so gehört bei "Dominion Stigmatized" oder verwenden sehr dezent eingesetzte Tastentöne bei "Nightworks" und "Furia". Melodien zum 'Mitschunkeln' vernimmt man bei "Strigoi", bei dem man die keifenden Vocals gegen eine beharrlich sprechende Stimme tauscht. Die Hassgranaten "Homo Diabolus", "Judas Iscariot" und der Titeltrack "Agash Daeva" sind ein Pflichtkonsum für jeden, der seine Seele dem Leibhaftigen verschrieben hat. Dieser verteufelte Musikgenuss wird durch kaum etwas entwürdigt, einzig könnte man den etwas hölzernen Ton des Snare erwähnen, welcher irgendwie nicht so ganz zum eisigen Soundpaket passt, welches Grabak hier geschnürt haben. Für mich ist diese Scheibe eine der Überraschungen im laufenden Black Metal-Jahr, welche einige andere Veröffentlichungen gestandener Szenegrössen locker aussticht. Fazit: Kaufempfehlung für jeden, der Sonntags nicht in die Kirche geht.
R.K.
Punkte: 9.0 von 10         Hier reinhören und bestellen für 27.90 SFr.

LIONS SHARE – Emotional Coma
AFM Records/Musikvertrieb
Wer sich von der Zusammenarbeit zwischen Black Sabbath und Ronnie James Dio mehr als eine Best Of mit zwei neuen Tracks gewünscht hat, findet in "Emotional Coma" seinen Frieden. Es ist aber nicht so, dass der Gesangsgott persönlich bei dieser schwedischen Truppe singt. Vielmehr klingt Lions Share-Sänger Patrick Johansson (ebenfalls bei Astral Doors) sehr ähnlich, vielleicht ein bisschen rauher. Dies allein macht aber noch kein Black Sabbath-Album aus. Nehmen wir zusätzlich noch die mal doomigen, mal bluesrockigen und mal sehr riffbetonten Melodien, kommt das Ganze schon sehr nahe. So nahe, dass man fast von einem Plagiat reden könnte. Aber nur fast, denn das Material für sich ist sehr stark. Lieder wie das schnelle "The Arsonist", das zähflüssige "The Edge Of The Razor" oder das hardrockige "Hatred's My Fuel" sind genau die Lieder, auf die die BS-Gemeinde gewartet hat. Headbanger-Futter, welches bei einer anständigen Bühnenpräsenz auch live sofort zünden sollte. Dadurch werden selbst die prominenten Gastspiele von Megadeth-Gitarristen Glen Drover und Ex-Kiss-Gitarrist Bruce Kulick in die Unbedeutsamkeit degradiert. Der einzige Track, der auf "Emotional Coma" aus dem Rahmen fällt, ist "Trafficking". Wobei auch dieser extrem an eine andere Truppe erinnert: Diesmal an Blind Guardian. Lions Share haben mit ihrem ersten Album nach sechs Jahren ein sehr heisses Eisen geschmiedet, das nur aufgrund seiner grossen Nähe zu anderen Bands nicht an der 9er-Marke vorbei kommt.
Roger W.

Punkte: 8.9 von 10 
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DGM - Different Shapes
Scarlet Records/Musikvertrieb
Die Italiener sind zurück, und sie haben wieder Kraftfutter für den CD-Player mitgebracht. Schon der Opener "New Life", ein zum Teil Double Base-Kracher mit viel Melodie, rockt volle Kanne aus den Boxen. Hier regiert die Spielfreude und Power, unglaubliche geniale Gitarrenläufe paaren sich mit grandiosen Gesangsmelodien, Drum-Arbeit auf höchstem Niveau und hie und da wird man unweigerlich an Dream Theater erinnert. Keyboard und Gitarren-Soli treiben sichgegenseitig in Schwindelerregende Höhen, einfach herrlich, sich von Nummern wie "The Alliance" oder "Some Day One Day" mitreissen zu lassen. DGM paaren hier Power Metal mit Prog zu einer fantastischen Einheit, wie es nur wenige können. Und auch Sänger Titta Tani liefert hier mal wieder einen fantastischen Job mit seiner einmaligen, kräftigen Stimme ab, die sich hervorragend zum Rest der Truppe ergänzt und auch bei ruhigeren Momenten wie "Fallen Angel" voll zu überzeugen vermag. Und somit ist auch das siebte Werk der Italos wieder ein echter Kracher mit vielen kleinen Details geworden, die es zu entdecken lohnt. Klasse Scheibe!
Crazy Beat
Punkte: 8.7 von 10
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AT VANCE – VII
AFM Records/Musikvertrieb
Manchmal macht es Sinn, sich von einem hässlichen Plattencover nicht einschüchtern zu lassen und trotzdem in die CD reinzuhören. Dies trifft zum Beispiel beim neuen At Vance-Album zu, welches passend zum siebten Werk auf den Namen "VII" hört. Fans dieser Truppe dürfen sich auch diesmal über ein klassisches Heavy Metal-Werk freuen, welches sich nur in einem Punkt von den alten Scheiben unterscheidet: Dem Gesang. Als Ersatz für Mats Leven (Ex-Yngwie Malmsteen, Therion) fungiert auf "VII" Rick Altzi von der Band Treasure Land. Dieser steht dem alten Sänger aber in nichts nach und klingt in weiten Teilen sogar ähnlich. "Breaking The Silence" startet das Album mit wunderbarem Power Metal und einem für dieses Genre typischen Refrain, bevor bereits zum ersten Mal die Bremse angezogen wird, denn "Shever" ist der poppige Balladensong des Albums, welcher mich partout an ein schon bekanntes Lied erinnert, welches mir partout nicht einfallen will. Das darauffolgende "Cold As Ice" geht in eine ähnliche Richtung, ist aber schneller und wird dadurch partytauglich. Bis zur finalen Akustikballade "Lost In Love" rocken sich danach die Recken um At Vance-Gründer und Gitarrist Olaf Lenk mal schnell, mal hymnisch durch das Album und lassen einen oftmals auflächeln. Alles in allem bieten uns At Vance mit "VII" zwar keinen Überflieger, dafür aber Qualitätsware, die sich sehen lassen kann. Ausserdem weiss man dank dem Frontcover jetzt, wie ein Manowar-ArtWork mit echten Frauen aussehen würde. Ob dies bereichernd ist oder nicht, soll jeder selber entscheiden.
Roger W.
Punkte: 8.7 von 10
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EVIDENCE ONE – The Sky Is The Limit
AFM Records/Musikvertrieb
Die Band um den Ex-Domain Sänger Carsten 'Lizard' Schulz legt uns mit "The Sky Is The Limit" ihr drittes Werk vor und hofft, wenn man das Frontcover interpretieren will, auf den ganz grossen Joker. Ob sie es damit bis ganz nach oben schaffen wird ist aber fraglich. Zwar fügt sich der neue Rundling ohne weiteres in die Reihe toller Alben ein, die die Band bisher produziert hat, um aber wirklich an die Speerspitze zu gelangen fehlt doch noch ein wenig. Zumindest halten sich Evidence One in der oberen Hälfte der guten, aber nicht herausragenden Bands, und dies will was heissen. Denn Songs wie "The Luxury Of Loosing Hope" oder das Titelstück schaffen hervorragend den Spagat zwischen Hard Rock und Melodic Metal und klingen alles Andere schlecht. Zudem haben Evidence One etwas gefunden, was vielen anderen Bands fehlt: Eigenständigkeit. Diese wird vor allem durch eingängige Refrains, coole Gitarrensoli und der unverwechselbaren Stimme von Carsten 'Lizard' Schulz geprägt. Insgesamt fehlen mir aber noch das spezielle Etwas und die berühmten 'Aha'-Momente. Werden solche in künftige Alben noch eingebaut, stehen dieser einst nur als Projekt gestarteten Band aber wirklich alle Türen offen. "The Sky Is The Limit" lässt einem schon mal ahnen, was möglich wäre und bietet 45 Minuten lang stimmigen Hard Rock/Metal, den Genrefans unbedingt mal antesten sollten.
Roger W.
Punkte: 8.5 von 10         
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KING DIAMOND - Give Me Your Soul... Please
Massacre Records/Musikvertrieb
Eigentlich hatte ich gehofft, dass zuerst eine neue Scheibe von Mercyful Fate erscheint (von wegen fünf Jahre auf ein neues Studio-Album warten: „9“ kam 1999 heraus!), aber egal: Hauptsache, der King ist zurück! Nach dem Live-Album „Deadly Lullabyes Live“, also ein Mitschnitt der „The Puppet Master“-Tour von 2003 (Release 2004) folgt nun eine weitere, vertonte Story, die sich „Give Me Your Soul... Please“ nennt. Allerdings ist die „Drehbuch“-Qualität vom Vorgänger kaum mehr zu übertreffen. Bei der limitierten Version war ja noch eine DVD mit dabei, wo der King die ganze Story höchstpersönlich und in aller Ausführlichkeit erzählte. Nichtsdestotrotz brettert „Never Ending Hill“ nach einem typischen, wie kultigen Intro („The Dead“) nach bekannter Art und Weise volle Pulle los und bietet bereits einen catchy Refrain zum Mitsingen. Auch „Black Of Night“ geht sofort ins Ohr und in die Knochen. Das gilt auch für die exzellente Gitarren-Arbeit von Mike Wead und Andy LaRoque, die mit ihren doppelläufigen Soli die gute alte Metal-Ära der 80er gekonnt herauf beschwören. Dazu kommen die prägnanten Melodien, die für Abwechslung und Stimmung sorgen. Der King selber bleibt dabei seiner Falsett-Stimme selbstverständlich treu, der Anteil von hohen und lauten Schreien ist jedoch offensichtlich etwas weniger, als auch schon. Was noch weniger sein sollte, ist die permanente Voice-Over Stimme, die laufend und obernervend den Release der CD ankündigt. Klar geht es um den Schutz vor dem Kopieren, aber wie soll man so eine gesamtheitliche Review machen? Das Splitten auf zum Beispiel 99 Tracks wäre genau so effizient. Egal..., da sind ja noch glatt die gefadeten AFM-Promos erträglicher! Der Titeltrack überzeugt derweil mit gesanglichen Details, die man von Mercyful Fate her bestens kennt. Die Produktion scheint mir diesmal einen Tick fetter als „The Puppet Master“ zu sein und auch die Arrangements, vorab auf Seite der Key-Sounds, überzeugen. Insgesamt ist der Anteil an schnelleren Songs mit dem gängigen Rhythmus-Muster höher, obwohl zum Beispiel „Shapes Of Black“ da eine Ausnahme macht und mit treffenden Spinett-Klängen aufwarten kann. Etwas schwieriger gestaltet sich die Suche nach dem berühmten „Killer-Song“, dem aber „Never Ending Hill“ als Opener und gegen Schluss „The Girl In The Bloody Dress“ am nächsten kommen. Fazit: „Give Me Your Soul... Please“ ist mindestens so gut wie der Vorgänger, wenn nicht besser, erreicht aber das hohe Level der ersten Alben nicht ganz. Wer jedoch grundsätzlich auf King Diamond und Mercyful Fate steht, kann hier mit ruhigem Gewissen zuschlagen und wird bestimmt nicht enttäuscht.
Rockslave
Punkte: 8.5 von 10          
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BEYOND FALLEN - Mindfire
Melissa Records
Yeah, das ist geil! Richtig cooler Ami-Power Metal mit einigen Prog-Anleihen hauen uns hier die fünf Amis aus Pennsylvania um die Ohren. Was sofort auffällt, ist die kräftige, eher tiefe Stimme von Shouter Joe Karavis, die den Songs noch mehr Power verleiht als sie sonst schon haben. Die beiden Gitarren liefern hier ein volles Brett, satt und fett, total klasse. Unterstützt wird das Ganze vom treibenden Bass und oft mit schnellen Double Base-Attacken. Und immer wieder kann man den Spirit der älteren Maiden raushören, die aber schlussendlich recht eigenständig umgesetzt wurden. Hie und da schimmern auch einige Slayer-Riffs durch oder Overkill dürfte der geübte Metalist raushören. Beyond Fallen haben hier ein echtes Stück puren Metals geschmiedet, das mitreisst und sichtlich Spass macht und haben den Sound der 80er in sich und klingen trotzdem frisch und zeitgemäss. Hier kann der Power Metal-Fan eigentlich nur zugreifen und losbangen.
Crazy Beat
Punkte: 8.4 von 10          
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ZERAPHINE – Years In Black (Best Of)
Drakkar Entertainment/Musikvertrieb
Aus der Asche der gefeierten und verehrten Dreadful Shadows entstanden, knüpften Zeraphine mit dem charismatischen Sänger Sven Friedrich dort an, wo sie aufgehört hatten. Im Jahre 2002 entstand so das Debut-Album „Kalte Sonne“, und mit „Traumaworld“, „Still“ und „Blind Camera“ produzierten die Jungs, was sie am Besten konnten: Melodischen Gothic Rock mit zuweilen sehr ruhigen Einlagen, dazu die unverkennbaren Vocals und neu mehrheitlich deutschen Texten. Saubere Sache also, aber was ist mit all den Leuten, die bisher noch nichts von Zeraphine gehört hatten oder einfach nie so richtig warm geworden sind mit ihnen? Tja, da kann jetzt Abhilfe geschaffen werden, denn die gesamte Ära von 2002 bis und mit 2006 wurde nun gewissermassen komprimiert und zur Versinnbildlichung der schwarzen Jahre auf ein Best Of-Silberling gepresst. Klar hatten nicht alle Songs Platz, und so mancher Fan wird wohl die eine oder andere Anmerkung zum Fehlen eines Stückes bereit halten, aber so ist das nun mal. Man kann es eben nicht allen recht machen. Aber attestieren muss man auf jeden Fall, dass „Years In Black“ eine sehr ausgewogene Auswahl an Songs beinhaltet und somit einen guten Überblick über das Schaffen der Band verschafft, denn neben eher rockigeren Tracks wie „Die Wirklichkeit“, „Still“, „I Never Wanted To Be Like You“ oder „Fang mich“ sind auch emotionalere Songs wie „Be My Rain“, „In der Tiefe“, „Schreit dein Herz“ sowie „Kaltes Herz“ (mit extremem Dreadful Shadows-Touch) vertreten. Bei Best Ofs besteht meistens ja die Gefahr, dass die Plattenmultis noch mehr Kohle mit schlechten Produkten scheffeln wollen, aber im Falle von „Years In Black“ stimmt dies für einmal nicht. Gutes Arrangement, gelungene Songauswahl, schönes Booklet... Kein absoluter Pflichtkauf, aber eine sehr gute Gelegenheit, die Ausnahme-Düsterrocker besser kennenzulernen!
Toby S.
Punkte: keine Wertung     
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QUEENS OF THE STONE AGE - Era Vulgaris
Interscope/Universal Music
Queens Of The Stone Age sind ein spezielles Ding. Josh Homme, Ex-Gitarrist von Kyuss, gründetet die Band vor 10 Jahren. Mit dem 2002 veröffentlichten Album "Songs For The Deaf" erschuf man einen schier unüberbietbaren Klassiker. Mit dem drauffolgenden "Lullabies To Paralyze" nahmen sich die "Steinzeitköniginnen" aber schon bald selber den Wind aus den Segeln von ihrem Rock'n'Roll-Kahn, den sie mit viel Liebe und Hingabe aufgebaut haben. Den Stoner Rock, den die Amerikaner produzieren, wurde dann auch immer trockener und dünner. Auch bei "Era Vulgaris" hat Mastermind und Chef der bekannten Stoner Rock-Band der ersten Stunde, 'master of reality' Chris Goss die Finger im Spiel. Er half Josh Homme die Scheibe zu produzieren und auf Kurs zu bringen, denn QOTSA sind wie schon erwähnt müde an brauchbaren Ideen für ihre bis anhin so bekannt verspielten und speziellen Songstrukturen. Auch bei mir ist eine Verschleisserscheinung aufgetreten, wenn ich den Namen QOTSA höre, und auch beim ersten Durchlauf vom neuen Werk "Era Vulgaris" kam als erste Reaktion zuerst mal ein kräftiges "Was ist das denn für ein Schei... ?!" Angst und Bange wurde mir, denn die Jungs sind auf eine gewisse Art und Weise Kult, und ich muss euch gestehen dass ich sofort an das Ende der Wüstensöhne dachte. Doch schon nach ein paar Durchläufen mehr kristallisierten sich die ersten Perlen wie etwa die Single "Sick Sick Sick", das an Grunge erinnernde "3's & 7's", das weiche "Sature Up Your Future" und das rockigere "Run, Pig, Run" heraus. Tja, noch mal Schwein gehabt und die Kurve gekriegt, aber ich bitte doch beim nächsten Album wieder um eingängigere Klänge, denn die vertrackten Töne von "Era Vulgaris" brauchen schon beim Hören Nerven, und in Zeiten von erhöhtem Arbeitsstress möchte ich abends eigentlich versöhnlichere Klangwelten in meine Seele einziehen lassen. Fazit: Zündet erst nach ein paar Durchläufen.
Daniel J.
Punkte: 8.1 von 10
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NILE – Ithyphallic
Nuclear Blast/Musikvertrieb
Brauche ich Nile jemandem noch vorzustellen? Wohl kaum, die Amis, welche uns das alte Ägypten näher bringen, sind in der Technical-Death Metal-Szene eine Grösse, an der es kaum ein Vorbeikommen gibt. Wo Nile hinhauen, verkümmert jede Oase zu Wüstenstaub, dies gilt auch für ihr neuestes Werk "Ithyphallic", welches einmal mehr davon zeugt, dass es keine Diskussionen über die technische Fingerfertigkeit dieser Herren benötigt. Was es aber braucht, ist auf alle Fälle genügend Zeit, um die Fülle an Kreativität fassen zu können. Der 8-minütige Startschuss fällt mit "What May Be Safely Written" gewohnt knüppelhart aus, wobei der Song mit zunehmender Länge in den Down Tempo-Bereich abdriftet und sich sehr schleppend durch die Membrane quält. Ähnliches Schicksal weist der Titelsong "Ithyphallic" aus, der zum Schluss den Eindruck erweckt, Nile wollen im Doom Metal-Genre Fuss fassen. Als Krönung des 'Nile'schen Schneckentempo' weist sich der Song "Eat Of The Dead" aus, welcher zwar sehr Stimmungsvoll die Todesqualen ertönen lässt, doch irgendwie ungewohnt wirkt. Aber keine Angst, das Hochgeschwindigkeits-Gefrickel behält nach wie vor die Oberhand, welches bei "The Language Of The Shadows" für einen zerstörten Nacken sorgen sollte. Auch orientalische Melodien werden nach wie vor eingeflochten, wenn auch etwas sparsam, hier punkten kann insbesondere "The Essential Salts", abgesehen von dem kurzen Instrumental "The Infinity Of Stone". Als Krönung erweist sich das finale "Even The Gods Must Die", eine Odyssee zwischen Bombast und harten Klängen, eine Symphonie des Death Metal, bedrohlich, schleppend und abwechslungsreich, jedoch nicht das Mekka der Frickelfanatiker. Der Eindruck 'ein wenig gezähmt' drängt sich mir auf, und ich frage mich, ob es "Ithyphalic" auf die höchste Treppe des Throns in Ägypten schaffen wird. Eines ist aber gewiss: Mit dem Song "Papyrii Containing The Spell To Preserve Its Possessor Against Attacks From The Who Is In The Water" ist Nile ein verflucht langer Song-Titel gelungen, der in 3 Minuten göttlich abschreddert.
R.K.
Punkte: 8.0 von 10
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FOREVER IT SHALL BE – Reluming The Embers
Maintain Records
An alle Freunde des gepflegten Headbangens und Vollgasmoshen: Hier kommt der Soundtrack für eure liebste Freizeitbeschäftigung. Die 'alten Haudegen', die 14 Jahren an musikalischer Erfahrung auf dem Buckel haben, haben sich entschlossen, unter neuem Namen endlich durchzustarten. Jetzt zeigen sie bei diesem Album hier aber genau, wie man in den Arsch tritt. Das Ganze beginnt recht beschaulich mit einem 1.35 Min. langen, instrumentalen Klavierintro. Was danach folgt, ist die sprichwörtliche Faust in die Kauleiste: Ein Brett sondergleichen. Aber die Jungs hauen nicht nur drauf, sie mischen schöne zweistimmige Melodielines mit ultraharten Riffs und hämmernden Double Base-Attacken zu einem genialen Mix, dunkle Growls gepaart mit kurzen Sprechgesangspassagen wechseln sich ab mit immer wieder aufheulenden Gitarrenschreien. Unterlegt von treibenden Drums und sehr eingängigen Melodiebögen frisst sich jeder Song direkt in die Gehörgegänge. Wenn man eine Ballade braucht, eignet sich Track Nummer 9: "Flatline". Wer auf Slayer-Riffs steht, sollte sich "A Cleansing Storm" anhören. Mit dem hammerharten und sehr druckvoll produzierten Album wollen Forever It Shall Be ihrem Namen gerecht werden. Das Album ist wohl für immer und ewig gemacht worden. Was hier Lasse (Bass), Pat (Guitar), Stefen (Guitar), Maze (Drums) und Tobi (Vocals) vom Stapel lassen, ist folgendes: Sie vermischen Punk, Metal, Hardcore- und Deathmetal-Elemente, zu einer Faust, die einen Umhaut. Der Gesang kann mit der Zeit auch etwas nervig werden durch die Tatsache, dass einige Passagen fast nur geschrieen werden. Dies zwar in Güteklasse A, aber es kann zuviel sein. Der Drumsound ist absolut fett und tight, zeitweise rasend schnell, dann wieder druckvoll. Die Gitarren harmonieren wunderbar miteinander zu den schönsten Melodien, die manche altgediente Heavy Metal-band zum Staunen bringen würde. Das Album sollte von jedem Mosher reingezogen werden. Wärmt eure Nackenmuskulatur auf und zieht eure Stiefel an, der Moshpit wird gnadenlos. Es werden keine Gefangenen gemacht, versprochen!
André
Punkte: 8.0 von 10
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PROFUNDI – The Omega Rising
Viva Hate Records
Jens Rydén, der auch bei Naglfar und bei Thyrfing hinter dem Mikro gestanden ist bzw. steht, ist mit seinem Soloprojekt Profundi auf ähnlichem Weg wie mit Naglfar. "The Omega Rising" wiederspiegelt eiskalten Black Metal mit Todesmetallelementen, die irgendwie stets an Naglfar erinnern. Das Album dauert zwar nur kurze 39 Minuten, durch die man aber sicher wach wird, denn Rydén lässt für Extreme Metal-Fans keine Wünsche offen: Abwechslungsreiche Riffs, feine, aber sehr gelungene Melodiebögen und eine Stimme, wie man sie gerne mag. Wie Jens Rydén selber zugibt, ist Profundi sein Werk von A–Z und dies merkt man sehr gut. Die Texte handeln von der Natur,Nihilismus und einer speziellen Art von Gewalt. Die Gewalt wird perfekt in Szene gesetzt und kann von der okkultistischen Stimmung der Songs profitieren. Profundi sind nicht bloss ein weiteres Black/Death Metal-Werk, sondern etwas Besonderes, ein Werk voller Stolz, Ehre, Wut, Trauer und Kreativität. "The Omega Rising" hat aber neben der kurzen Spielzeit noch andere Defizite zu verzeichnen: Da wären die ein wenig schwachen Drumparts und die beinahe perfekt produzierte Scheibe, die so vorzüglich aber irgendwie auch aufgesetzt klingt, was ja bei vielen 'zu gut' produzierten Alben der Fall ist. Wenn man aber getrost seine Birne schütteln möchte oder einfach bloss seine Wut rauslassen möchte, sind Profundi ein guter Tipp, ebenfalls für Black Metal-Fans, die auch auf Death Metal stehen. Für alle anderen kann ich das Album als Boxsack empfehlen, aber ruhige und schöne Momente wird es wohl kaum geben.
Yannick S.
Punkte: 8.0 von 10
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DEATHCHAIN - Cult Of Death
Dynamic Arts Records
Im November 2005 kam das letzte Werk der Finnen "Deaththrash Assault" unters Volk. In dieser Zeit kam es zu einem Sängerwechsel, neu dazu gekommen ist 'K.J. Khaos' für den scheidenden 'Rotten'. Soviel zur Auswechselbank von Deathchain. Musikalisch ist bei den Finnen alles beim Alten geblieben: Old School-Death Metal mit Thrash-Einflüssen beherrschen den Sound von Deathchain. Der Double Base von 'Kassara' hämmert permanent, die Gitarren sägen sich durch den härtesten Granit und Vocalist 'K.J. Khaos' grunzt dermassen, dass einem Angst und Bange wird. Tja, das zweite Werk der Finnen besticht also durch kontinuität und Qualität und wird seine Fans sicherlich finden. Beim Schreiberling dieser Zeilen aber ist es zu wenig, man sollte ein bisschen mehr wagen und vielleicht mal aus den Thrashgrenzen ausbrechen. Aber sonst ist es gute Hausmannskost, und wir können nur hoffen, dass es das nächste Mal zum ersehnten Kracher wird.
Daniel J.
Punkte: 7.9 von 10                           Hier bestellen für 29.90 SFr.
SEVENTH CALLING - Monuments
Melissa Records
Lance Lange und Steve Handel sind die beiden kreativen Köpfe Von Seventh Calling. Beide sind keine Neulinge, sondern treiben sich seit den 80ern in der Musik-Szene rum. Beide spielen Lead-Gitarre, und auch beide sind für die Voices verantwortlich. Und das kommt ganz gut, haben die beiden doch ihre Inspirationen bei Priest, Maiden, Fifth Angel, Metal Church und älteren Fates Warning geholt. Und so gibt's hier jede Menge melodischen US-Power Metal um die Ohren gehauen. Zwar braucht es einige Durchläufe bis das Teil so richtig gefällt, aber dann geht die Post ab. Auch die Arbeit von Bass und Drums ist ebenfalls erwähnenswert, da die beiden sich perfekt zu den Gitarren einfügen und die einzelnen Songs wie aus einem Guss daherkommen lassen. Ausfälle gibt's hier keine, da jeder einzelne Song auf dem Silberling seine Daseinsberechtigung hat. Klasse Scheibe der Jungs aus Minneapolis, hört nur mal rein in das Teil es wird euch gefallen.
Crazy Beat

Punkte: 7.8 von 10
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ROOTS OF DEATH – Saturation Point
Sonic Breed

ROD aus dem Tessin gehen keineswegs zu den Wurzeln extremer Musik, sondern spielen modernen, melodischen Death Metal mit einer Hardcore-Schlagseite bezüglich Drumming und Gesang. Der Opener "Terror" ist straighte, gewohnte Kost aus diesem Sektor – wenn auch auffallend gut und sauber produziert. Aufhorchen lässt die Band aber mit dem zweiten, knapp sechs Minuten langen "Manipulated Senses", welches fliessend zwischen Melodie und Groove wechselt und einen Ohrwurmchorus par excellence bietet. Das mit einem sanften Piano eingeleitete "Walls Of Silence" ist nicht etwa ein Falco-Cover, sondern ein Metalcorebrett der bekannten Art mit hervorstechendem Gitarrensolo. Dass die Gitarrenfraktion tatsächlich nicht 'bloss' grooven kann zeigt schliesslich das abschliessende "Time Human Crime" mit einem schönen Lead und atmosphärischem Outro. Was Drums/Bass und Gesang angeht, ist für diese Art von Musik jede Voraussetzung erfüllt. Ich kann mich lediglich des Eindrucks nicht erwehren, dass ROD eigentlich musikalisch noch viel mehr bieten können, als sie die meiste Zeit tun. Wenn die Virtuosität der letzten zwei Minuten der EP im kommenden Album noch häufiger zum Vorschein kommt, sehe ich grün für diese Band.
Phil
Punkte: keine Wertung
                       
BLACK MAJESTY - Tomorrowland
Limb Music/Phonag

Wer immer geglaubt hat, dass in Australien nur Hard Rock-Bands à la Rose Tattoo oder AC/DC rocken, wird mit diesem Release eines Besseren belehrt. Denn in Down Under kennt man dazu mindestens Helloween und Gamma Ray. Besonders an Letztere erinnert "Tomorrowland" stark. Was Black Majesty schlussendlich von den Deutschen unterscheidet, ist vor Allem ihr Sänger John Cavaliere. Dieser klingt vor Allem in den hohen Lagen eher wie Peter Hochuli von den Schweizern Hard Rockern/Heavy Metallern Charing Cross als wie Kai Hansen. Wie bereits auf dem "Louder Than The Dragon"-Limb-Music Sampler schaffen es Black Majesty auch diesmal auf sich aufmerksam zu machen. Lieder wie "Forever Damned" oder "Wings To Fly" überzeugen durch ihre frische und ausgeklügelte Struktur. Klar kennt man hier die meisten Melodien bereits von anderen ähnlichen Bands, die grosse hörbare Spielfreude macht aber einiges wett. Ausserdem verzichtet Jon Cavaliere darauf, ständig nur sehr hoch zu singen. Einziger wichtiger Minuspunkt ist die fehlende Abwechslung: Insgesamt wirken die 9 eigenen Songs zu ähnlich, was vor Allem gegen Ende des Albums für merklichen Spannungsabbau sorgt. Da ist der Entscheid der Plattenfirma, anstelle eines weiteren eigenen Songs das eher ruhige Deep Purple-Cover "Soldier Of Fortune" zu berücksichtigen, goldrichtig. Dieses passt sehr gut zu Black Majesty und unterbricht gleichzeitig nach den ersten vier Songs das Geballer. Für ein weiteres Black Majesty-Album wünsche ich mir mehr und eigene Songs im Stile dieser Coverversion. Den Power Metal haben die Australier aber gnadenlos im Blut. Und gäbe es nicht bereits genug ähnlich gute Band dieses Genres in Europa, könnte man von einer grossen Hoffnung sprechen. So aber werden sie es hier trotz tollen Songs schwer haben. Aber vielleicht klappt es dafür auf dem Heimmarkt.
Roger W.
Crazy Beat
Punkte: 7.8 von 10
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FALLEN YGGDRASIL – Prospect Of Prey (Promo)
Eigenvertrieb

Deutschland und Death Metal, das kennt man doch von irgendwo her *grübel* Das Promoblättchen sieht nicht schlecht aus, mal kurz die Homepage angesurft... Woa, nicht schlecht mein lieber Herr Gesangsverein, da hat sich jemand wirklich ordentlich Mühe gegeben: Übersichtlich, gut gestaltet und vor Allem informativ mit wirklich allen nur erdenklichen Infos zur Band selbst, das hinterlässt einen guten Eindruck Jungs! Aber jetzt mal elektronische Spielereien beiseite, was bieten denn die Jungs aus dem nördlichen Nachbarland? Eine gehörige Portion auf die Lauscher, soviel ist mal sicher, denn „Save Me (In The Name Of God)“ legt gleich mit Double Base-Attacken und sirrenden Gitarrenriffs los, Mikro-Vergewaltiger Simon growlt und kreischt den Hörer in Grund und Boden. Wer jetzt aber nur hirnloses Geballere und Gekeife erwartet, der irrt gewaltig: Fallen Yggdrasil sind zwar brutal und so direkt wie ein Balisto auf leerem Magen, haben aber jede Menge melodischen Spielraum offen gelassen. Dies wird spätestens nach den ersten anderthalb Minuten klar, denn dort wird ein ruhigerer Part eingeschoben, den man so nicht erwartet hätte und deshalb für frischen Wind im Track sorgt. Nicht ohne fieses Grinsen im Hintergrund, denn kurz später wird wieder gebrettert und der todesmetallische Keiler endgültig von der Kette gelassen. „In The Fire“ legt sehr melodisch los und weiss durch diesen emotionalen Touch sehr zu gefallen, die Growls beschränken sich nicht nur auf eine Tonlage und die Tempi-Wechsel sind gut akzentuiert, dasselbe in Schwarz bei „Memory Assassin“, das wie alle Stücke mit schönen, melodischen Breaks aufwartet. Was, schon vorbei? Tja, die Promo beinhaltet ‚nur’ drei Stücke, aber die zeigen sehr gut auf, was Fallen Yggdrasil können: Brutalität, Direktheit sowie Aggressivität im Kontrast zu melodischen Einlagen. Gute Fellverdrescherei. Vocals, die trotz typischen Death Metal-Kennzeichen gut verständlich sind. Kurzum: Metal mit Abwechslung und sauber produziert, was will man mehr?! Alle Stücke kann man übrigens kostenlos auf der Page downloaden und sich so selbst verdeutlichen, was ich hier beschrieben habe. Dass die Jungs keinen Plattendeal mehr haben ist mehr als bedauerlich, aber dies dürfte sich sehr wahrscheinlich bald ändern, denn was auf „Prospect Of Prey“ geboten wird, sollte jeder anständige Metaller mal gehört haben.
Toby S.
Punkte: keine Wertung
     
IRRWISCH - Wizard For A Day
Chestwood Music Production

Im Dezember 2006 wurden in Oensingen (live) erstmals einige Songs der neuen, siebten Studio-CD von Irrwisch vorgestellt. Berichten zu Folge sind sie ja die dienstälteste Schweizer Rockband, die noch aktiv ist! Tja Leute..., als die Truppe aus dem solothurnischen Kestenholz erste kompositorische Schritte unternahm, war in Woodstock das zertrampelte und durchnässte Gelände längst noch nicht wieder trocken! Kürzlich ging der Special-Event zum 30-jährigen Bandjubiläum (!) anlässlich des mehrtägigen Events "St. Peter at Sunset" in Kestenholz über die Bühne, wo "Wizard For A Day" offiziell getauft wurde. Nach der Blütezeit Ende der 70er, anfangs der 80er, wo das überragende Debüt "In Search Of" (1981) und der hitverdächtige Nachfolger "Living In A Fools Paradise" (1982) klar in Richtung Erfolg zeigten, wurde die hoffnungsvolle Karriere durch Missmanagement in den folgenden Jahren leider ausgebremst. Trotz einzelnen positiven Wendungen, die unter anderem 1988 zum mittlerweile legendären Support-Gig im Zürcher Hallenstadion (und Lausanne, Palais de Beaulieu) als Anheizer von Marillion (damals noch mit Fish als Sänger!) führten, gelang es Irrwisch nicht mehr, in der Musikszene entscheidend Fuss zu fassen, um zum Beispiel ausgedehnter (auch im Ausland) touren zu können. Die weiteren Alben waren musikalisch zwar immer ansprechend, aber der (progressive) Geist der ersten zwei Alben war in Richtung Pop-Mainstream verflogen. In dieser Zeit mussten auch die Abgänge von Erich Riesen (b) und Pek Krattiger (g) hingenommen werden. Ihnen folgte ebenso Ur-Drummer Sappy Kissling, der jetzt aber wieder an Bord ist. Das songwriterisch kreative Zweigestirn Chris Bürgi und Steff Bürgi (keine Brüder!) hat aber den Kern von Irrwisch über die Jahre hinweg retten können und mit einer mittlerweile gestärkten und eingespielten 6-köpfigen Hauptformation wurde das neue Album eingespielt. Der instrumentale Opener "Welcome/Wizard Dance" lässt die guten, alten Zeiten gleich mächtigst wieder aufleben und liess mich als alten Fan umgehend freudig die Hände reiben. Sollte die Prog-Gemeinde etwa wieder auf ihre Kosten kommen? "Magic Tonight" und "Thank You" dämpfen diese Erwartungen jedoch gleich wieder und um es vorweg zu nehmen: Progressive und knackige (harte) Töne bleiben weitgehend aussen vor. Statt dessen lebt "Wizard For A Day" von harmonischen und sehr melodiösen Pop-Rock Songs und Balladen, die liebevoll arrangiert und mit Steff Bürgi's unnachahmlicher Meisterstimme veredelt sind. Bei genauerem Hinhören, das heisst beim Titeltrack und vor allem bei "To The Centre Of Love", dringt erfreulicherweise durch, dass wir hier dennoch von Rockmusik sprechen können. Und dann..., plötzlich kommt er..., eigentlich unerwartet..., DER SONG..., nämlich "We Can't Live Forever", wo die Mama und/oder Frau "mach den Krach leiser!!!" aus der Küche schreit! Hey..., sie können's doch noch! Es trieft nach "Queen Of Fire" ähnlichem Anfang nur so vor Genesis und Alan Parson's Project, dazu Steff's Gänsehaut-Vocals (mit tollen Backings von Sabine Hasler), typische Key-Sounds (von Steff) und (endlich!) lauter Gitarren-Sound plus jede Menge Soli und Melody-Lines von Chris! Dass das entsprechend auf über neun Minuten Spielzeit zu stehen kommt, spricht unter Kennern eine eigene Sprache. Dieses "versöhnliche" Highlight nimmt der Reprise von "Wizard Dance" damit den Anstrich eines Fillers und setzt hiermit einen würdigen Schlusspunkt für "Wizard For A Day", das den Vorgänger "Time Will Tell" auf jeden Fall hinter sich lässt. Weitere Infos siehe auf www.irrwisch.ch - find the wizard!
Rockslave
Punkte: 7.8 von 10
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W.A.S.P. - Dominator
Demolition Records/Disctrade
Na es geht doch! Genau das haben die Fans wohl von Blackie Lawless erwartet, nämlich ein Album, das vor Hammerhits und Qualität nur so Funken sprüht, und das tut es!! Nach dem sehr unterschiedlich kritisierten "Neon God" wusste wohl niemand so recht, was als nächstes zu erwarten sei. Nun gut, das letzte Studioprodukt war eher eine Art Soundtrack zur Geschichte um Jesse Slane und Sister Sadie. Was Mister Lawless damit wirklich ausdrücken oder verarbeiten wollte, das bleibt wohl seine Sache. Doch mit "Dominator" wird wieder ordentlich Musik gemacht! Zu hören gibt es so richtig schöne Klänge, unverkennbar Marke W.A.S.P. at their best! "Teacher" und "The burning man" sind die Kugelblitze dieses Albums, vollgepackt mit charakteristischer Energie. "Deal with the devil" erinnert besonders mit den ersten paar Takten enorm stark an "Blind in Texas", was alte W.A.S.P.-Kenner sicher wohlig lächeln lässt. Blackie ist nun mal ein Meister seines Faches, und obwohl nicht mehr der Frischeste, toppt er mit seiner Stimme immer noch die jüngeren Generationen. Das lässt sich vor allem beim Herzzerreisser "Heaven's hung in black" nicht bestreiten. "Take me up" ist ein weiteres Prunkstück, wie man es von W.A.S.P. erwarten darf, nämlich ein perfekt arrangierter Song, welcher sehr ruhig beginnt, um dann mit Pianoklängen und Gitarrenschlägen vermengt zu werden. Und wenn man schon so einen hohen Status geniesst, dann kann man den getrost nutzen, um der amerikanischen Regierung mal so richtig in die Weichteile zu treten. Im Grunde genommen ist es also doch wieder ein Konzept-Album geworden, nämlich eines über Zuhälter (das weisse Haus), die ihre Huren (kleinere Staaten) am kurzen Strick halten. Aber natürlich ist das in den Texten recht geschickt verpackt worden, wie ein Dialog zwischen einem Herrscher und einem Sklaven. Das PMRC (Parents Music Resource Center) hat für dieses Album sicher eine Menge Parental Advisory-Aufkleber extra produzieren lassen, und Tipper Gore als eine der Gründerinnen wird sich bestimmt mit Schrecken an den wohl schockierendsten Moment ihres Lebens erinnern: als bei ihrem damals zwölfjährigen Sohn "Fuck like a beast" aus den Lautsprechern dröhnte. Mahlzeit!
Maiya B.
Punkte: 7.7 von 10
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NONEXISTENCE – Nihil
Twilight/Non Stop Music
Als 'Cosmic Doom Black Metal' wird mir dieses Einmann-Projekt von Herrn 'Philip Santoll' angepriesen, was sogleich meine Neugierde weckt. Interessante Bezeichnung, die nicht mal so weit von der Realität schwingt, auch wenn rasende Black Metal-Parts nicht vertreten sind. An die schwarze Zunft erinnert mehr die keifende Stimme, welche einen grossen Teil der gesanglichen Darbietung abliefert, jedoch nicht immer passend zu den sehr dunkel atmosphärischen Songs steht. Auch Freunde des Zeitlupen-Dooms kommen weniger auf ihre Kosten, doch die schleppenden Strukturen bilden das Rückgrad von "Nihil", während die Tastentöne für den Kleister zuständig sind. Für einen Fast Food-Konsum ist dieses Werk definitiv nicht geeignet, auch wird man kaum von zwanghaften Head Bang-Attacken heimgesucht, doch um sich davon zu erholen wirkt "Nihil" wahre Wunder. Nonexistence haben hier ein sanftes Kunstwerk erschaffen, das genügend Tiefgang besitzt um in die Musik eintauchen zu können. "Fallen Apart", eines der Highlights, erinnert mich sehr stark an Paradise Lost zu ihren Icon- und Draconian Times-Zeiten. Auch drängen sich Namen wie Anathema, Tiamat oder Heavenwood spontan in mein Gedächtnis, jedoch ohne Plagiatgedanken. Was man dem Werke zugestehen muss: Es wirkt nicht wie die handelsübliche seelenlose Stangenware, sondern man spürt das Herzblut, welches 'Philip' hier investiert hat um ein kleines Kunstwerk zu erschaffen, das die Dunkelheit und Leere einfängt und musikalisch wiederspiegelt. Grundsätzlich wäre es ein Fehler, auf diesem Album nach einem 'Hit' zu suchen, sondern es sollte von Anfang bis Ende an einem Stück durchgehört werden, in einem abgedunkelten Raum, von Kerzenlicht erfüllt und ohne Ablenkung... So kann sich "Nihil" auf wundersame weise entfalten und sorgt für ein mystische Reise durch die Einsamkeit.
R.K.
Punkte: 7.7 von 10
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VISION DIVINE - 25th Hour
Scarlet Records/Musikvertrieb
Drei Jahre ist es her, ich war vielleicht gerade mal zwei Monate bei Metal Factory, da bekam ich Vision Divines dritte Scheibe "Stream Of Consciousness" zum Rezensieren vorgesetzt. Nun, dutzende Reviews später rotiert in meiner Anlage "The 25th Hour", das nunmehr fünfte Studio-Werk der Italiener. Schnell lässt sich beim Hören ausmachen, dass unsere südlichen Nachbarn auch auf diesem Silberling das fortsetzten, was sich schon bei der letzten Veröffentlichung "The Perfect Machine" (2005) herauskristallisierte: Die typisch italienischen Melodic/Bombast-Elemente werden zurückgestellt, um Platz zu machen für metallischen Prog. Immer noch regiert der Bombast zwar alles, doch vermehrt ohne den ihn oft begleiteten Stinker Kitsch! Epischer Prog Metal, direkt verwandt mit alten Dream Theater oder Symphony, vermischt sich mit pathetischen Melodic Metal-Refrains, und das dabei erschaffene Produkt klingt überhaupt nicht schlecht, zumal sich auch die Produktion, für welche sich die allesamt hoch begabten Musiker selbst verantwortlich zeigen, nicht schämen muss (bis auf den nervenden Snare-Sound beim Titeltrack). Dramatik-Lehrstücke wie "A Perfect Suicide" oder "Out Of A Distant Night" wechseln sich also mit Groove-Bomben (Drummer Alessandro Bissa ist echt beneidenswert) der Marke "The Essence Of Time" / "Alpha & Omega" ab, während das rasante "Eyes Of A Child" in spannendem Kontrast zum erst lockeren, dann intensiven, semiballadesken "The Demon You Hide" steht. Nur die beiden letzten Nummern, die langweilige Ballade "Heaven Calling" und das dazugehörige Outro "Ascension", hätte man sich sparen können, glänzt dabei doch nur Fronter Michele Luppi, wobei dieser überhaupt einen makellosen Job abliefert. So bleibt nur noch zu sagen, dass Tastenmann Alessio Lucatti nicht immer präsent sein müsste, da die Keys manchmal nervend prägnant werden.
Kissi
Punkte: 7.6 von 10
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HOUSTON SWING ENGINE – Entre Hommes
Headstrong Records
Die Schweizer Houston Swing Enginge können sich rühmen, schon am selben Festival wie Slayer gespielt zu haben, am diesjährigen Greenfield nämlich. Wahrscheinlich sind am Samstag um 13:40 nicht ganz so viele Leute vor der Bühne gestanden wie am Freitagabend, als der Thrash-Vierer loslegte. Wie dem auch sei, seit April liegt das dritte Werk der vier Lausanner vor. „Entre Hommes“ wurde es genannt und soll rock'n'hard-core darstellen. Eigenwillige Stilbezeichnung, passt aber. Als hätte man eine Rockabilly-Combo mit einer Alternative Rock-Band und einem halben HC-Sänger zusammen durch den Fleischwolf gedreht. Wer macht denn sooo was!? Aber das Experiment ist definitiv eine Anhörung wert. Übrigens müssen die Herren ganz witzige Zeitgenossen sein – das merkt man spätestens beim Besuch ihrer Homepage. Da ist auch zu erfahren, dass Houston Swing Engine letzthin vor Iggy Pop und den Stooges eröffnet haben. Vielleicht sollte man sie auch mal vor Queens Of The Stone Age spielen lassen, dazu würden sie auch noch passen. Der Sänger könnte zwar noch etwas mehr am Wiedererkennungswert seiner Stimme und auch an deren Ausdruckskraft arbeiten, aber insgesamt klingt das welche Trüppchen schon ganz ordentlich. Neben Favez eine weitere unterschätzte Band aus dem Westen unseres kleinen Landes.
Leandra

Punkte: 7.5 von 10
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ELECTRIC HELLESSENCE - Electric Hellessence
Eigenvertrieb
Der Thunersee schlägt sicherlich hohe Wellen ans Ufer, wenn die drei Jungs von Electric Hellessence loslegen. Der Bandname verspricht ja schon einiges. Die elektronische Essenz der Hölle... Sie haben sich ihre musikalischen Sporen in der Thuner Underground-Szene bei lokalen Grössen wie Uristier, Zwergis oder Falling Dogs abverdient. Der mir vorliegende Longplayer ist sehr druckvoll und sauber produziert. Das Cover und Booklet sind schön gestaltet. Was mir fehlt, ist der Abdruck der Songtexte. Electric Hellessence mischen Elemente aus Punk, Rock, Metal und Hardcore zu Ihrem so genannten 'Rollin Generator Metal'. Sie erfinden die Musik sicher nicht neu, aber man bekommt richtig schön Lust zu moshen und zu bangen bei Ihrer Mucke. Textlich spiegelt es die Elemente des wahren Lebens wieder, sei es Liebe, Hass oder der Versuch zu beschreiben, wie befreiend ein Weinen sein kann, alles rauszulassen. Der Drumstil von Bruno Kämpf ist druckvoll und sauber gespielt wie alles andere auch. Beim Gesang von Martin Bucher, der gleichzeitig auch den Bass bearbeitet, fehlt mir ein bisschen die Abwechslung, aber zur musikalischen Ausrichtung passt seine tiefe und markante Männerstimme ausgezeichnet. Das Gitarrenspiel des Marcel Mosimann ist solide und auf den Punkt, ganz ohne jeglichen unnötigen Firlefanz. Live animiert der Sound sicher sehr, um sich mit aller Energie und Kraft kopfschüttelnd in den Moshpit zu werfen. Alles in allem sicher ein Album, bei welchem es sich lohnt, ein Ohr voll zunehmen.
André

Punkte: 7.5 von 10
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MASS - Crack Of Dawn
Escape Music/Non Stop Music
Mass veröffentlichten bereits 1985 in den Staaten ihre erste EP, es folgten dann noch zwei Alben und eine Best Of. Alle drei waren in ihrer Heimat recht erfolgreich. Nun, nach einer längeren Ruhepause melden sich die Amis mit einem überzeugenden und erstaunlich frischen Heavy Rock-Album zurück. Die Gitarren machen ordentlich Druck, die Drums kommen frisch und knackig aus den Boxen und Louis D Àugusta macht seinen Job am Mikro echt gut und erinnert oft an Jack Russel (Great White), gerade bei Songs wie "Someday" kommt das gut zur Geltung. Mass konnten hier in Europa nie so recht Fuss fassen, aber mit "Crack Of Dawn" könnte sich das nun endlich ändern, und verdient hätten sie es mit ihrem neuen Silberling. Hier wird alles abgedeckt, was der Hard Rock-Fan liebt: Coole Rocksongs, schöne Balladen, treibende Tracks wie "Magic Train" und eben eine geile Stimme. Also Hard Rock-Liebhaber: Gebt den Jungs aus Übersee ne Chance und hört mal in das Teil rein.
Crazy Beat
Punkte: 7.5 von 10
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VIOLENCE UNLEASHED – Spawned To Kill
Twilight/Non Stop Music
Diese Deutsche DM-Band unter Mastermind Felix Schuhmacher (die allermeisten Saiteninstrumente plus das gesamte Songwriting) zeigt mit ihrem Erstling schon klare Präferenzen: Zum Einen erinnert die Titelgebung nicht ganz zufällig an die letzten beiden Scheiben einer gewissen Menschenfresserbande aus den USA, zum Anderen klingt der Sound während dem grössten Teil der Laufzeit sehr, sehr, sehr stark nach – okay – Cannibal Corpse. Der Hauptunterschied scheint die gelegentliche Verwendung langsamer, fetter groove-Parts zu sein, welche das Geprügel gelungen auflockern. Trotzdem wird jedem, der diese Zeilen liest, schon jetzt klar zu sein, was ihn stilistisch erwartet. Thematisch fügen sich die Texte in die eingeschlagene Marschrichtung ein, von Untoten ("Brainless Zombie Wankers", wobei damit wohl eher Erotomanen gemeint sind) über fröhliches Schlachtfest ("I Deserve To Kill") bis hin zu Heimwerkermord mit Baumarktartikeln ("Polyurethane Murderer") ist alles vorhanden, was der geneigte, nicht übermässig ernste Death Metaller erwarten kann. Was also zu besprechen bleibt, ist die technische Umsetzung des Vorhabens. Soundtechnisch gibt es nichts zu meckern, der fette und transparente Sound drückt bereits aus dem Billig-Kofferradio amtlich, von einer vernünftigen Anlage abgespielt ist er schlicht und einfach ein Brett! Die beteiligten Musiker führen die Ideen von Herrn Schuhmacher leidlich aus, wobei dieser glücklicherweise das Schreiben eines vernünftigen Death Metal-Songs im Griff hat. Sänger (laut Bandtext zuständig für die 'Vokills') Thomas Thede gefällt vor Allem mit tiefen, druckvollen Growls. Die kurzen Screams nehmen seiner Stimme leider viel Kraft, werden aber auch selten eingesetzt. Ein Hauptmanko der ganzen Geschichte ist, dass die teutonische Abstammung der Band wieder einmal nach einem kurzen Blick ins Booklet/auf die Website (www.violence-unleashed.de) offenbart wird: Die Verwendung der englischen Sprache ist einmal mehr nicht die ausgesprochene Stärke dieser Band. Natürlich, dieser Aspekt steht bei dieser Art von Musik nicht explizit im Vordergrund, trotzdem wäre eine weitere Korrekturleserunde der Professionalität des Ganzen zugute gekommen. Trotzdem: Wer amerikanischen Death Metal der kannibalischen Prägung mag, keinen besonderen Wert auf ausgereifte Texte legt und nicht zuviele Innovationen erwartet, kann mit "Spawned To Kill" ein kompetentes, technisch ausgereiftes Werk mit guten Songs und beeindruckendem Sound erwerben.
Phil
Punkte: 7.5 von 10
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MORIAN - Sentinels Of The Sun
Dynamic Arts Records
Endlich mal wieder eine neue Band aus Finnland - nachdem in den letzten Jahren Dänemark mit Hatesphere, Mnemic, Volbeat & Co ordentlich Gas gegeben hat, scheinen die Finnen nun Lunte gerochen zu haben und kontern mit sensationell heissen Alben wie dem letzten Amorphis-Werk oder eben nun den Jungspunden Morian. Interessanterweise müssen vor allem Amorphis bluten wenn's darum geht, Parallelen zu erkennen - Morian bedienen sich sehr stark an dem simplen Songwriting und den typischen Melodiebögen ihrer finnischen Landsmänner, aber ich behaupte zudem, auch ein wenig Communic und Lacuna Coil herauszuhören. Der Opener "Firewalkers" kann auf jeden Fall schon mal einfach so überzeugen, er gehört zusammen mit "The Rats In The Walls" und "Recoil" zum härteren Extrem von "Sentinels Of The Sun" - die restlichen neun Songs pegeln sich etwas tiefer ein, verblüffen aber streckenweise durch gekonntes Songwriting und schöne Hooklines. Blöderweise stellt sich recht oft eine gewisse Einfachheit ein, Morians Vokabular scheint hauptsächlich auf flächige Keyboards, gedoppelte Vocals und groovende Drums reduziert zu sein. Natürlich ist das an und für sich nichts Schlimmes (und für einige Genres sowieso gleich die Eckpfeiler), aber elf Songs lang ähnliche Strukturen verleiten ab und zu zum Griff nach der Skip-Taste... Hier noch mal zum Mitschreiben: Überraschend solides Debut, runde Songs und ordentlich Potential. Aber leider auch nicht viel mehr.
El Muerte
Punkte: 7.1 von 10
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TULUS - Biography Obscene
Indie Recordings
Die Norweger von Tulus lassen unter diesem Namen nach fast sieben Jahren wieder mal was von sich hören. Und zum ersten mal in englischer Sprache, was nun wirklich keinen Menschen ernsthaft überraschen dürfte. Sie werden wohl die alten Alben re-releasen. Das mir vorliegende Album ist trotz den 10 Tracks mit einer Spielzeit von gerade mal 35 Minuten relativ kurz gehalten. Wobei zu sagen ist, dass man bei keinem Lied das Gefühl hat, das Stück sei zu kurz ausgefallen. Hier trifft das Sprichwort zu 'in der Kürze liegt die Würze': Man erlebt eine für den Black Metal sehr spezielle Mischung aus knallhartem Sound und speziell anmutenden Instrumenten wie Piano, Hornbläser und Streichern. Diese Klangwerkzeuge werden sehr gekonnt eingesetzt, ganz speziell auch das Piano. Wenn es zum klingen kommt verstummen die anderen Instrumente und man wird in schöne sphärische Welten entführt. Zur Untermalung agiert eine Backgroundsängerin. Meine Empfehlung für die Band wäre, sie wegzulassen, denn ihre Stimme ist häufig sehr hoch und krächzend. Dieses Album hat alles, was Black Metal braucht: Knallhartes High Speed-Drumming, tiefe Growls und rasende Gitarren, aber es hat eben auch noch Anderes zu bieten. Die schnellen Parts werden durch schleppende, ruhige Klänge abgelöst, bei denen Sverre's Gitarre richtig aufblüht, um danach gleich wieder mit voller Geschwindigkeit loszudonnern. Beim Intro klingt der Streicherpart schon fast amüsant, aber danach verdunkelt sich der Himmel über Norwegen sogleich wieder und Tulus donnern los. "Biography Obscene" ist unbestritten ein eigenständiges und originelles Album. Aber die Band verliert sich manchmal zu sehr in technischen Spielereien, welche auf Kosten der Atmosphäre gehen. Es ist ein Werk, das absolut zum mehrmaligen Hören einlädt. Letztendlich aber haben Sverre (Guitars,Vocals), Victor (Bass) und Bergli (Drums) den grossen Hit hier nicht gelandet.
André
Punkte: 7.0 von 10    
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GRAVEWORM – Collateral Defect
Massacre Records/Musikvertrieb
Die Grabeswürmer aus dem Südtirol nagen an einer neue Leiche herum, wobei das Sargesbankett in gewohnter Manier aus melodischem Black Metal mit Gothic-Gewürzen aufwartet. Im direkten Vergleich zum Vorgänger (N)Utopia wurde die Thrash-Nuance beinahe gestrichen und es regiert wieder mehr die angezogene Temposchraube. Ausnahmen abgesehen, wie "Touch Of Hate", welches durch hintergründiges Gepfeife Erinnerungen an "Engel" von Rammstein in die vorderen Hirnlappen transferiert. Anyway, der Song hat ordentlich Wums und bildet zusammen mit "Bloodwork" und "Suicide Code" einen gelungen Start von "Collateral Defect". Natürlich sind die dominanten Keyboardteppiche erhalten geblieben, aber im Vergleich zu den anfänglichen Werken wirkt das Material deutlich reifer und etwas weniger dem Kitsch verfallen. Erhalten blieb natürlich auch der Keif- und Grunzgesang, welcher bei "Fragile Side" mit kurzen Clean Voice-Passagen bereichert wird. Nicht zu vergessen die Graveworm-typischen Melodien, welche wie immer für die Balance sorgen und die Musik so auch für weniger hartgesottenen Seelen zugänglich macht. Fast schon Tradition, versuchen sich Graveworm auch dieses mal an einer Coverversion. Ins Auge gefasst wurde "I Need A Hero" von Bonnie Taylor, was zwar ganz witzig tönt und auf jeder Schlagerparty zu Massensuizid führen könnte, jedoch mich nicht vollends überzeugt. Zudem ist ab "I Need A Hero" irgendwie auch der Breakpoint erreicht, obwohl "Out Of Clouds" noch ein ordentlicher Nackenbrecher ist, wirkt "Scars Of Sorrow" ein wenig uninspiriert, wobei immer noch interessanter als das finale Instrumental "Memories". Nervige elektronische Klänge, Schlafanzug-Atmosphäre, New Age-Klänge, und das über 6 Minuten lang?! Nun, wahrlich das Pestizid für jedes Ungetier. So nun mein grösster Kritikpunkt meine Assfresser, "Collateral Defect" knackt knapp die 40 Minuten-Grenze, zählen wir das Intro, das New Age-Gedudel und das Cover (wäre als Bonustrack auf einem Digi nett gewesen) ab... was bleibt übrig? Ja, ne halbe Stunde, und dies ist in meinem Ermessen zu wenig. Schade, denn die ersten paar Songs zählen wirklich zum Besten, was Graveworm bis anhin aus der Gruft gelassen haben. Ich vermute auch, dass die Truppe mit dieser Scheibe keine Heerscharen an neuen Fans rekrutieren können, aber diejenigen, welche bis anhin treu in den Sarg gefolgt sind, werden (neben der zu kurzen Spielzeit) am Bankett der reitenden Leichen teilnehmen.
R.K.
Punkte: 7.0 von 10
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GRIFFEN - Demo 2007
Eigenvertrieb
Diese Metal Band aus Schweden besteht aus drei ehemaligen Mitgliedern von Madigan, die 1992 (Mann, ist das lange her!) mit "Shades of Youth" mal einen Longplayer rausgebracht haben. Damals verschrieb man sich allerdings noch stampfendem Hardrock, was heute jedoch eher metallischer daher kommt. MySpace sei Dank wurde ich auf Griffen aufmerksam und nach ein paar kurzen Mails kam schon ein Brief aus Schweden angereist. Tja..., so geht das heute in Sachen schneller Kommunikation wie globalem Austausch von Daten, Informationen und Waren! Darin befanden sich also die neusten vier Songs, mit denen Griffen 2007 durchstarten und positiv auf sich aufmerksam machen wollen. Auf myspace.com/griffentheband können alle Tracks angehört werden. Der Opener "Mystery" klingt von der Rhythmik her etwas an Dio meets Icon, respektive ziemlich 80er mässig. Was gleich auffällt, sind die wieselflinken Soli von Tomi Peltonen und die guten Backing Vocals. "Cut Down" könnte danach musikalisch glatt von (den alten) Warrior stammen und geht gut ins Ohr. Gleiches gilt für "Assasun", das in den ruhigen Parts gar etwas alte Scorpions-Vibes erkennen lässt und eigentlich als Halbballade durchgehen könnte. Noch deutlicher in die Ecke Warrior geht schliesslich "Too Numb To Know", das allerdings aus einer anderen Recording Session stammt, da nicht so druckvoll produziert wie der Rest. Nun..., wirklich Neues bieten Griffen nicht, haben es aber in der Hand, mit Jörgen Söderberg als variablem Sänger und gutem Songwriting diese dicht beackerte Stilecke durchaus bereichern zu können. Die Konkurrenz ist zur Zeit, respektive schon länger, sehr gross und nur die Stärksten werden in den kommenden Jahren Halt und Erfolg finden!
Rockslave
Punkte: keine Wertung       
               
DAGON- Paranormal Ichthyology
Bombwork Records/Non Stop Music
Das Meer ist die primäre Inspirationsquelle für Dagon aus Michigan. "Ichthyologie", nur falls dies jemandem gerade entfallen sein sollte, bezeichnet die Kunde der Meereslebewesen, die vier Amis beschäftigen sich folglich kurz gesagt mit paranormalen... Fischen. Die ersten drei Songs "The Battle Of Black Water", "Human Chum" und "Pirate Hunter" rauschen ziemlich durch die Gehörgänge, was auffällt, ist die sehr melodische Gitarrenarbeit. Die beiden Sechssaiten-bediener Briant Daniel und Chris Sharrock spicken die Songs mit zig Leads, Soli und Licks im besten 80er-Jahre Metal-Stil. Als mit bestem Willen unspektakulär lässt sich die Stimme von Bassist Randall Ladiski beschreiben. Derselbe ist zwar offensichtlich ein ziemlicher Brocken von Mann, klingt aber durch die unglückliche, sehr höhen- und gitarrenlastige Produktion wie ein Zwölfjähriger. Erst mit einigem Rumschrauben am Equalizer klingt "Paranormal Ichthyology" annehmbar... Wobei die Drums leider nicht zu retten sind, das schmalbrüstige Geratter im Hintergrund ist leider trotz grooviger Spielweise von Jordan Batterbee total vernachlässigbar. Bleibt das Gitarrenduo, welches tatsächlich soundtechnisch zur Geltung kommt und schöne Melodien fabriziert. Das Songwriting ist sehr konservativ gehalten und beschränkt sich im Regelfall auf das 'Strophe-Bridge-Refrain-Strophe-Solo-Strophe-Refrain'-Schemata. Unterhaltsam und gelungen ist das Textkonzept, welches sich um historische und fantastische Konflikte und Kriege über und unter Wasser dreht und Piraten ("Blackbeard") genauso thematisiert wie Seeschlachten der Spanier gegen die Briten ("We Will Destroy") und den ollen Poseidon. Metalmässig passiert auf diesem Album dennoch leider viel zu wenig Vernünftiges. Wer interessiert ist, kann unter http://www.myspace.com/dagonmetal umsonst in die Scheibe reinhören, als Anspieltipp bietet sich das passable "Children Of Poseidon" an. Live bestimmt ein Ohr Wert, auf Scheibe leider absolutes Mittelmass.
Phil
Punkte: 6.5 von 10       
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ERA VULGARIS – What Stirs Within
Open Your Eyes Music
Mit "What Stirs Within" veröffentlichen die Iren von Era Vulgaris ihr Debutalbum, um der Welt ihre eigene Interpretation von Progressive/Thrash Metal zu präsentieren. Was diese irische Band hier schön zelebriert, würde ich als Progressive/Thrash Metal mit Doom-Einflüssen bezeichnen. Obwohl die Band erst seit wenigen Jahren existiert, haben sie schon genug Erfahrung sammeln können und sollten in der Lage sein, dieses umzusetzen. Die Band wurde im Jahre 2004 nach dem Millenium in Dublin gegründet. Era Vulgaris sind seitdem mit diversen namhaften Bands on the road und konnten damit viele Erfahrungen sammeln. Keine Frage, die Songs repräsentieren in allen Sparten den von Ihnen angepeilten Stil. Jedoch, je länger und intensiver man sich die Stücke zu Gemüte führt, umso mehr vermisst man die 'Seele' in den einzelnen Stücken. Der Sänger pendelt gekonnt zwischen klarem Gesang und tiefen Growls, und aufgrund des vielfältigen Musikgeschmacks der Mitglieder Chris Rob (Vocals und Guitar), Dave Buttner (Bass), Jim Kent (Guitar) und Chris Con (Drums) ist der Sound der Iren auch sehr eigenständig und speziell. Das Album, welches von der Truppe selbst finanziert wurde, wartet mit überlangen und manchmal langatmig wirkenden Stücken auf. Auch fällt es schwer die Songs voneinander zu unterscheiden. Das Schlagzeugspiel von Chris Con hat mir einfach zu wenig Drive und Power. Die Gitarren rocken zeitweise richtig fett nach vorne, um dann gleich wieder in doomige Riffattacken zu verfallen. Für "What Stirs Within“ bekamen sie sehr gute Kritiken. Das Rock Sound Magazine bezeichnete sie gar als 'Prog Metal-Overlords in waiting'. Diese Meinung teile ich nicht unbedingt, da das Ganze schon recht schwer verdaulich und verkompliziert ist. Was man erwähnen sollte, ist, dass der Tonträger mit jedem Reinhören einem neue Details in die Ohrmuschel trägt. Anhänger von Bands wie Mastodon oder auch Dillinger Escape Plan werden sicher ihre Freude an diesem Silberling haben.
André
Punkte: 6.5 von 10                      
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ICED EARTH - Overture of the wicked
Steamhammer/Phonag
Den Begriff "Wiederkäuer" kennen sicher alle, und genau darum handelt es sich hier bei "Overture of the wicked". Der erste Song "Ten thousand strong" ist sicher ein gutes Stück, denn es beginnt mit einem gekonnten Schrei aus Tim Owens' tiefsten Lungenflügeln und herrlich geführten Riffs. Keine Frage, es dröhnt nur so aus den Lautsprechern, geschmückt von einer prächtigen Melodie, bei der man sich das Publikum jetzt schon mitsingend vorstellen kann. Aber hier ist auch schon Ende Gelände, denn die restlichen drei Songs kennen wir schon, es sind nämlich die letzten drei Tracks des 1998er Albums "Something wicked this way comes", die einfach mit Tim Owens neu aufgenommen wurden. Das Resultat lässt einem die Haare zu Berge stehen, denn alle drei einst so guten Songs haben ihre Magie verloren. Warum? Nun ja, am musikalischen Können der Band liegt es absolut nicht, Iced Earth sind nach wie vor eine der besten Metalbands der Welt. Doch auf eine seltsam mysteriöse Weise hat sich da irgendwo der Langeweile-Wurm eingeschlichen. Ein Gitarrensolo jagt das andere, paart sich mit dem breschenden Schlagzeug (was hat der Mann für einen schnellen Fuss!), doch kurz vor dem Vulkanausbruch sackt die musikalische Lava wieder in sich zusammen, um von der fade schmeckenden Asche ihrer selbst bedeckt zu werden. Es ist nicht mehr dasselbe, und der Ausdruck "Verschlimmbessert" erreicht hier die ultimative Spitze seiner Bedeutung. Warten wir lieber mal auf den Herbst, wenn das neue Album "Framing Armageddon (Something Wicked Pt. 1)" erscheint. Dazu hat Jon Schaffer einen neuen Gitarristen verpflichtet, nämlich seinen guten Freund Troy Seele, denn er seit etwa zehn Jahren kennt. Dieser hat im Studio ein paar Solos für das neue Album eingespielt, und wird auch mit auf Tour gehen. Der zweite Teil der "Something Wicked" Aufarbeitung erfolgt übrigens im Februar 2008, und die Erwartungen dürften jetzt schon verdammt hoch sein! Wenn das mal gut geht... wir werden sehen!
Maiya B.
Punkte: keine Wertung     
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MASTER - Slaves To Society
Twilight/Non Stop Music
Master ist Paul Speckmann, und eben dieser Paul ist ein richtiges Phänomen. Wieso? Der Mann behauptet von sich aus, den Death Metal erfunden zu haben. Tatsache ist: Der Paul ist nicht mehr der jüngste und effektiv war er ziemlich früh am Rumlärmen mit seiner Band. Nur blieb ihm auch nach zig relativ guten Alben der Durchbruch versagt, und nun dümpelt man halt im Untergrund hin und her. Auch mit dem neuen Werk wird der gute Paul es nicht schaffen, in die Elite der Death Metal-Liga aufzusteigen, zu belanglos sind die elf Songs. Es bleibt auch beim mehrfachen Durchhören einfach nichts hängen, weil die Tracks sich zu sehr ähnlich sind und auch keine wirklichen Highlights auf "Slaves To Society" zu finden sind. Dazu kommt das das grottenschlechte Cover, das wirklich peinlich ist und ich hier nicht weiter auf das eingehen werde. Wer auf richtig alten Death Metal steht, kann sich die Scheibe ja mal reinziehen und sich dann ein eigenes Urteil bilden. Für mich ist der Paul einfach zu unbeständig, mal Top mal Flop. Purer Durchschnitt!
Daniel J.
Punkte: 6.1 von 10      
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SOL – Let There Be A Massacre
Van/
Non Stop Music
Sol, das ist eigentlich Emil Brahe, ein Däne. Er ist verantwortlich für so ziemlich alles bei seinem Erstling „Let There Be A Massacre“. Kunstkritisch gesehen soll sich das Motiv des Covers und auch die Art, wie es gezeichnet/gemalt wurde wohl ans frühe Mittelalter anlehnen. Da waren Massaker schliesslich auch beliebt und auch heute sind sie noch präsent. Emil Brahe macht klebrigen Doom, mit Zuckerguss aus unmetallischen Instrumenten wie Akkordeon, Banjo und Klarinette. Der Grundtenor hingegen stammt eher aus dem Death-Bereich. Kauzig, manchmal unbequem oder verwirrend, dann wieder mit Längen – sicher kein einfaches Werk. Aber ich stelle mir vor, Emil Brahe hat in sein Album sein ganzes Herzblut gesteckt und sich damit einen Traum erfüllt. Sein Verständnis von Musik, seine Kompositionen, seine Texte, seine Arbeit im Studio. Das bewundere ich. Daneben weiss der Herr aber sicher auch, dass man den eigenen Geschmack nicht aller Welt aufdrängen kann. Und weil dem so ist, erwartet er hoffentlich nicht den grossen Durchbruch mit „Let There Be A Massacre“. Dafür ist das Material einfach zu sperrig. Denn obwohl alle immer davon sprechen, dass sie Eigenständigkeit und Innovation wünschen, können sie dann mit Musik, die nicht gleich ins Ohr geht, nicht allzu viel anfangen. So ist dies ein Werk für experimentierfreudige Menschen, in das man zuerst mal reinhören sollte.
Leandra
Punkte: 6.0 von 10            
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LACRIMOSA – Lichtjahre
Hall Of Sermon/Musikvertrieb
Seltsam, da wird auch beim Händler ebendiese Scheibe angeboten, aber mit dem Vermerk, dass hierbei zwei CDs erworben werden können, allerdings ist die Tracklist mit dieser einen CD, die ich hier in meinen Händen halte, absolut identisch. Ein Fehler also? Eigentlich nicht, denn offenbar wird nur die Limited Edition zwei CDs beinhalten, daneben gibt’s noch eine abgespeckte Version mit nur einer Scheiblette und einem anderen Tracklisting. Allerdings ist der Preis für Letztgenanntes sehr hoch, also muss sich doch irgendwie ein Fehler eingeschlichen haben. Nun gut, wie dem auch sei (so Ratespielchen sind ja immer wieder witzig), betrachten wir mal ganz nüchtern die Fakten: Lacrimosa sind für ihre soliden technischen Leistungen bekannt, genauso wie auch für eine grandiose Live-Show, und dies spürt man auch hier auf dieser Live-Scheibe, die ja während der ‚Lichtgestalten’-Tournee mitgeschnittene Stücke beinhaltet. Die Sound-Techniker haben ganze Arbeit geleistet und lassen den Sound sich in seinem ganzen Spektrum entfalten, was aber nichts an der Tatsache ändert, dass die Gitarren streckenweise zu sehr in den Hintergrund geraten, was der Gruft-Fraktion vermutlich aber umso mehr gefallen wird. Tilo Wolff’s Stimme ist auch eher im Hintergrund und nicht so klar dargestellt wie bei seiner Partnerin Anne Nurmi. Muss eventuell so sein, für mich ist das klar ein Minuspunkt. Viel mehr lässt sich bei diesen wenigen Tracks leider nicht sagen, ausser dass das Gesamtwerk (eben dies mit beiden Scheiben) vermutlich um einiges opulenter wirkt. Aber allgemein sind mir die Stücke zu sehr am Mainstream orientiert und lange nicht mehr so druckvoll wie dazumals, als man noch mit Mille von Kreator zusammengearbeitet hat. Nicht schlecht für zwischendurch, aber es gibt auf diesem Sektor besseres und vor allem eigenständigeres Material.
Toby S.
Punkte: keine Wertung   
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GIRUGÄMESH - 13's Reborn
Gan Shin/Universal Music
Girugämesh ist ein bizzarer Bandname, auch die Herkunft der Band ist exotisch denn sie stammen aus dem Land der aufgehenden Sonne. Ja Leute, Japan hat auch ihre Metal-Szene, sie wird auch 'Visual Kei' genannt. Man weiss ja, dass Japaner geil auf Metal sind. Etliche Westbands geben dort Konzerte und werden wirklich frenetisch abgefeiert. Aber jetzt kommen wir zu Girugämesh: Die klingen eigentlich richtig amtlich. Beim Sound wohlgemerkt, denn die Vocals sind auf Japanisch gehalten. Vielleicht bin ich in dieser hinsicht ein wenig Konservativ, aber für mich klingt alles, was nicht Englisch ist, einfach gewöhnungsbedürftig. Es sind auch nicht nur die speziellen Parolen, nein auch die Arrangements sind schon von anderen Bands erfunden worden, will heissen, man kopiert fleissig, was man ja von den Japanern gewohnt ist. Girugämesh ist eine Mischung aus Thrash und Nu-Metal, und Alternative ist auch drinne im Sound der Japaner. Halt, alles ist nicht schlecht, man sehe sich das Booklet an, denn dort sind die japanischen Texte auf Englisch, Französisch und Deutsch übersetzt. Das kennen wir doch von unserer japanischen Stereoanlage her... Wer sich langweilt und Spezielles entdecken will, soll mal in "13's Reborn" hineinhören. Ich belasse es bei meinem japanischen Fernseher...
Daniel J.
Punkte: 5.2 von 10      
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RITUAL STEEL – Invincible Warriors
Karthago Records/
Non Stop Music
Die deutsche im Jahre 2001 gegründete Formation Ritual Steel hat sich traditionellem Old School-Metal verschrieben. Nach diversen Querelen, bei denen es vor Allem um Geld ging, splittete sich die Band in zwei Gruppen: Ritual Steel und Titan Steel. Das neue Line Up von Ritual Steel um Martin Zellmer (einziges Urmitglied und Drummer), John Cason (Vocals), Sven Boege (Gitarre) und Stefan Ikert (Bass) spielte den vorliegenden Tonträger ein. Die Texte sind richtig schön klischeebehaftet und handeln von den in dem Stil bekannten Themen, was Titel wie "Killer Attack" (deutlich an Judas Priest's Painkiller angelehnt), "The Witch" oder "A Hell Of A Knight" hervorbringt. Man merkt ganz klar den starken Einfluss von den Metal-Göttern um Rob Halford. Speziell der Gesang von John Cason erinnert deutlich an den genialen Sänger von der Heavy Metal-Legende. Sehr geile Refrains, welche sich von den meisten typisch deutschen Metalbands positiv abheben. Musik für Männer, nicht für Memmen! Leider klingt alles ein bisschen hölzern und fliesst nicht so richtig. Die Songs sind sicher nicht schlecht aber gehen nicht einfach so richtig ins Ohr rein. Was auch für die instrumentalische Seite der Stücke gilt: Es hat wirklich gute Ansätze und auch die Riffs klingen gut, aber das Zusammenspiel klingt manchmal nicht ganz harmonisch. Die Breaks in den teilweise überlangen Songs (bis 12 Min.) klingen abgehackt. Der Tonträger klingt eher nach Übungsraum als nach Profiproduktion, und es kommt nicht an das vorangegangene Hammerwerk "Blitz Invasion" heran. Wer auf richtigen Old School-Metal aus dem Underground steht, der wird sicher begeistert sein, aber es gibt in dem Bereich qualitativ bessere Bands.
André
Punkte: 5.0 von 10              
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FENRIS – Fill The Void
Source Of Deluge
Die Norddeutsche Formation Fenris aus Bremerhaven ist schon seit Mitte der 90er Geschichte. Auf einen einzigen Output brachte man es: "Fill The Void" erschien erstmals 1994 und wurde nun Wiederveröffentlicht. Musikalisch bewegt sich die Truppe im progressiven Power Metal-Bereich. Die sechs Songs (darunter das neunminütige "The Thought") sind im Ansatz gar nicht schlecht. Unverkennbar ist aber, dass es sich dabei um einen ersten Gehversuch handelt. Das Songmaterial wirkt unausgegoren, die manchmal durchaus guten Ideen nicht zu Ende gedacht. Die Musiker beweisen fundiertes, technisches Können. Zu sehr konzentriert man sich aber auf die Instrumentalisierung und erstickt die Songs mit unnötig viel kompliziertem Gefrickel. Ein weiterer Minuspunkt sind die Vocals: Der Sänger verfügt einfach nicht über das nötige stimmliche Format. Die Substanz ist zu gering, um Akzente zu setzen. Auch die Produktion lässt Professionalität vermissen. Der Sound wurde offensichtlich Opfer eines geringen Budgets. Warum bei der Wiederveröffentlichung dieses Manko nicht ausgemerzt wurde, ist Schleierhaft. Das Album dürfte schon vor 13 Jahren kaum jemandem aufgefallen sein. Es ist anzunehmen, dass dies nun wieder passiert. Der eigentliche Grund des Re-Releases ist somit nicht ganz klar, da auch von einer Reunion der Band nichts bekannt ist. Somit bleibt die Scheibe höchstens für Prog Metal-Alleskäufer interessant.
Chris C.
Punkte: keine Wertung        
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THYRUZ – Northern Blasphemy
Twilight/Non Stop Music
Wieder einmal beehrt uns ein norwegisches Black Metal-Kommando mit ihrem Debutalbum nach sage und schreibe 5 Demos. Die 1999 gegründete Band sass zwar auch noch etliche Male im Gefängnis, was sie aber anscheinend nicht daran hinderte, Musik zu fabrizieren. Eigentlich gibt es bei diesem Album relativ wenig zu sagen was nicht bereits bei anderen Schwarzmetallkapellen gesagt wurde: Schnell, böse, relativ monoton, aber definitiv in keiner Weise was Neues. Die Stimme von Sänger Hedin Varf ist nicht besonders abwechslungsreich und der immer gleich klingende Scream auch nicht gut. Der Drummer brettert auf seinen Fellen los wie ein tollwütiger Hund und macht so seine Sache mehr schlecht als recht. Die Versuche, Abwechslung mit Tempoabweichungen und Bombastik zu erreichen ging völlig in die Hose, denn obwohl die 5 Norweger langsamere Parts einschliessen und danach wieder wüten wie kranke Hühner, kann diese Variation nicht positiv bewertet werden da sie einfach nicht gut gemeistert wurde. Auch die majestätischen und bombastischen Parts ähneln eher einem gescheiterten Versuch, an Abwechslung zu gewinnen, und so verlieren Thyruz sogar noch ihre Kälte, die sie bei den meisten Songs recht stark hingekriegt hatten. Alles in allem kann man den Norwegern ein Auge zudrücken, da es sich um das Debutalbum handelt, aber ihre Musik kling überhaupt nicht eigenständig und ohne genau diese Eigenständigkeit wird man es im Black Metal-Bereich nie zu was Grossem bringen.
Yannick S.
Punkte: 5.0 von 10       
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MORTEM ANIMALIUM– Le Culte Des Animaux Morts
Eigenvertrieb
Der Promotext verrät: MA aus dem fernen, fernen Wallis sind eine aufstrebende, engagierte Death Metal-Band, welche nach vierjähriger Existenz nun ihr erstes Demo abliefert – und gleich ihren eigenen Kult begründet. Zuallererst – die Jungs sind schnell. Sehr schnell sogar. Schon der Opener "Legion" brettert so etwas von los, dass es eine reine Freude ist. Das Ganze wird leider durch die Tatsache relativiert, dass der Vierer mangels passenden Drummers einen Drumcomputer verwendet. Auf der anderen Seite ermöglicht diese Arbeitsweise eine Dichte und Geschwindigkeit, welche physisch natürlich nie zu erreichen wäre. Dass sich die Band nicht allzu ernst nimmt, zeigt das (übrigens geniale) Bandphoto sowie Songtitel wie "Hymnos Rituales De Bierra" (übrigens der wohl dynamischste Song des Werks, mit doomigem Intro). Soundtechnisch wird für moderne Demo-Verhältnisse Konkurrenz-fähiges Geboten, Finessen gehen im Nonstopgeprügel natürlich gnadenlos unter. Dem Speed-Riffing der Gitarristen weicht notgedrungen jedes Feeling für Melodie, die relativ kurzen Songs lassen auch nie das berauschende Gefühl der Monotonie technisch ähnlich arbeitender Black Metal-Bands entstehen, die Musik wirkt vor allem hektisch. Trotzdem: Würde MA häufiger auf die Bremse treten, häufiger mit feinen Melodien (wie z.B. bei "DCD") arbeiten, so könnten die Tatsachen, dass sowohl von Seiten der Instrumentalleistung wie auch des Keifgesangs alles im grünen Bereich ist zu einer interessanten Entwicklung führen. Vielleicht sollten die vier Herren das Ganze auch einfach ernster nehmen... Kontakt: sacapouf@yahoo.fr
Phil
Punkte: keine Wertung                            
CRUDE - One More Day
Eigenvertrieb
Ach da schau her - mal wieder ein Stück Schweizer Kulturgut: Crude gibt's seit knapp vier Jahren, das Quintett spielte jüngst im Rahmen des MyCoke-Wettbewerbs am Openair St. Gallen und veröffentlicht nun mit «One More Day» ihren ersten, fünf Songs umfassenden, Tonträger. Gleich beim ersten Riff wird klar, dass es sich hier nicht um eine professionelle Produktion handelt - die Band konnte zwar in den Räumlichkeiten des SAE in Zürich aufnehmen, doch «One More Day» verfügt trotz der relativ guten Ausgangslage nur über einen begrenzt soliden Klang. Auch songtechnisch kann die Band leider nicht überzeugen, sämtliche Songs tuckern zwar im angenehmen Alternative-/Melodic-Rock-Gefilde herum, klingen aber leider auch zu konstruiert und mindestens so oberflächlich und verklemmt. Hie und da kucken zwar einige interessante Hooks und Fills hervor, aber das hilft natürlich noch lange nicht, um den Rest des durchschnittlichen Materials aufzuwerten. Klarer Fall: Motivation und Verlangen scheint vorhanden zu sein, bloss mit dem Songwriting happert es noch, gerade wenn's um Gitarrenriffs und Arrangements geht. Und genau mit diesem Punkt begehen Crude den selben Fehler wie der grösste Teil der Schweizer Szene: Die Band orientiert sich einfach zu sehr an den amerikanischen Vorgaben. Jungs, nehmt den Finger aus dem A****, und drückt mal ein wenig auf's Gaspedal!
El Muerte
Punkte: keine Wertung                            
RAVENCULT – Temples Of Torment
Dark Essence Records/
Non Stop Music
Dass es in Griechenland nicht nur sonnige Gemüter gibt beweisen Ravencult, welche mit ihrem rohen Black Metal die Menschheit infizieren wollen. 'Nicht lange fackeln, gleich draufhauen', so ertönt der Opener "The Sigil Of Baphomet" in gehobenem Tempo mit einem 'schmutzigen Flair' und der Erinnerung an die einstigen Zeiten, als Black Metal-Bands noch im Untergrund hausten. Kaum in Fahrt wird man durch "In Times Of Demise" wieder ausgebremst, Ravencult drosseln das Tempo und fahren auf der Black'n'Roll-Schiene mit kurzem Aufrülpsen auf Tempo 120. Die Riffs erklirren mit "Onslaught Command" wieder im gehobenen Freundeskreis der rasenden Zeitgenossen, was im anschliessenden "Blessed In Heresy" fortgeführt wird. Nun, nach den ersten vier Songs baut sich zwar eine Stimmung des Bösen auf, aber ich werde weder vom Hocker wegfegt noch kann ich meinen Hals um 360 Grad drehen. Der Zweite Teil von "Temples Of Torment" verspricht leider keine Verbesserung, zwar blitzen immer wieder dunkle Nachtstrahlen am Horizont auf doch leider ist die Landschaft dermassen langweilig und gleichförmig, dass man die Lust und das Interesse verliert. Vielleicht liegt dies auch an einer gewissen Übersättigung oder zu hohen Erwartungen, welche heutzutage gehegt werden. Einen gewissen Nostalgiepunkt kann ich vergeben, doch für mehr als typischen Black Metal-Durchschnitt reicht es mir hier nicht.
R.K.
Punkte: 4.5 von 10         
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EISREGEN - Blutbahnen
Massacre Records/Musikvertrieb
Es scheint in der Natur der Dinge zu liegen, dass Eisregen mit ihren Alben konsequent auf dem deutschen Index landen. Der Vorgänger "Wundwasser" wurde zwar erst im Februar dieses Jahres auf die Liste gesetzt, trifft dort aber auf alte Bekannte wie etwa "Krebskolonie" und "Farbenfinsternis". Die zuständige Stelle argumentiert mit Begriffen wie 'frauenfeindlich', 'menschen-verachtend' und 'sozialethisch desorientierend' und demonstriert damit die Einfältigkeit der Bürokraten aufs Neue - die Krux von Eisregen liegt schlicht darin, dass die Band anstelle vieler Genrekollegen auf deutsche Texte zurückgreift und somit den bequemen Leutchen vom Amt die optimale Zielscheibe bietet. Zugegeben, wirklich hochstehend sind die Texte auch diesmal nicht: Wenn Michael 'Blutkehle' Roth den Amoklauf von Erfurt in "17 Kerzen am Dom" mit den Worten "Nur noch ein paar Stunden, bis das Grauen beginnt / Steinhäuser durchdenkt noch mal seinen Plan / Man hatte ihn vor kurzem der Schule verwiesen / Nun wird er ihnen zeigen, was er leisten kann" oder "Glock, die geile Glock / Sie liegt fest in seiner Hand / Glock, die geile Glock / Mit der verübt er seine Wahnsinnstat" mehr oder weniger chronologisch umschreibt, bei "Frischtot" mit "Manchmal geht die Liebe einen ganz speziellen Weg / Man fragt sich soll man lachen oder weinen / doch dann ist es ohnehin zu spät / Du fürchtest dich vor dem eigenen Spiegelbild / An dessen Händen Blut und grauer Glibber klebt" die Mordlust predigt, und bei "Schneuz den Kasper" mit "Sag' das Leben ist wie eine Kaffeemühle, es geht immer rund herum / Sag' Ja Junge, heute ist Freitag, deine Sorgen bleiben stumm / Wenn das nichts nützt, schneutz dir den Kasper / Schneutz in dir heftig, Schneutz in dir hart / Dann scheint für dich wieder die Sonne / Und die Vöglein singen in den Tag" die Masturbation zelebriert, dann kann ich mir gut vorstellen, dass sich die Band mit solchen Stammtisch-Philosophien gleich selbst ins Abseits manövriert - Index hin oder her. Was dann noch übrig bleibt, ist ihr einfallsloses Gemisch aus Black, Death und Dark Metal, vermischt mit epischen Pianoparts und zweitklassigen Streicher-arrangements. Einerseits lässt sich nun konstatieren, dass die Musik und die Texte mit der Einfachheit einen gemeinsamen Nenner gefunden haben, aber für Eisregen spricht dies definitiv nicht - "Blutbahnen" ist ein Album ohne Boden, eine Sammlung von Einwegsongs, die in etwa über den Halbwert einer geplatzten Melone verfügen.
El Muerte
Punkte: 4.0 von 10      
Hier reinhören und bestellen für 27.90 SFr.
IRON FIRE - Blade Of Triumph
Napalm Records/Musikvertrieb
Ausdauer und Durchhaltevermögen ist ja löblich, aber es gibt auch Menschen, die sich endlich mit ihrem Schicksal abzufinden lernen müssen. Iron Fire, das Langzeitprojekt des dänischen Shouters Martin Steene, bestechen zwar durch metallische Kondition wie Konstanz, doch schliesslich kann auch eine solch löbliche Eigenschaft nicht darüber hinweg täuschen, dass es der nordische Fünfer immer noch nicht zustande bringt, ein wirklich starkes Album zu schreiben. Denn auch auf der vierten Scheibe der Dänen, "Blade Of Triumph", machen sich gute Tracks rar. Von den elf Nummern lassen sich nämlich gerade mal vier als stark und einer als annehmbar bezeichnen, während der Rest des Silberlings im von den Nordmännern gewohnten, langweiligen Melodic/Power/True Metal-Dreieck umherspringt, ohne im Geringsten Interesse zu wecken. Im Gegenteil: Songs wie das eröffnende "Dragonheart" mit seinen haufenweise aneinander gereihten Klischeeriffs, das pathetische, an eine drittklassige Blind Guardian-Kopie erinnernde "Jackal's Eye" oder die sogar für meine, Rhapsody-gewohnten Ohren das Kitschmass weit überschreitende Ballade "Legend Of The Magic Sword" würden sich wohl prima als Brechmittel verkaufen lassen, wozu auch Steene's meist nervende Gesangsleistung, die wie immer angestrengter nicht sein könnte, beiträgt. Da wirkt der superbe und druckvolle, von Frederik Nordström (u.a. Dream Evil, In Flames u.a.) veredelte Sound wie reine Verschwendung. Nur bei den rifflastigeren Tracks, namentlich dem epischen "Bloodbath Of Knights" mit seinen Orgelteppichen, dem donnernden "Dawn Of Victory" oder dem brachialen "Steel Invaders" kann der geneigte True Metal-Fan aufatmen und getrost seine Faust gen Walhalla richten. Mit der Ausdauer sollte auch eine Steigerung einhergehen, und die fehlt bei Iron FIre seit ihrem 2000er-Debut "Thunderstorm"!
Kissi
Punkte: 4.0 von 10                             
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BON JOVI – Lost Highway
Island Records/Universal Music
Nach dem schrecklichen, um nicht zu sagen lächerlichen Cover des letzten Bon Jovi-Outputs "Have A Nice Day" kommt das nunmehr zehnte Studioalbum der Jungs aus New Jersey wenigstens optisch ganz ansehnlich daher. Im Vorfeld der Veröffentlichung wurde gehört, dass die Band auf "Lost Highway" Country-Einflüsse in ihren Sound einfliessen lassen würde. Zu diesem Zweck wurde es in Nashville aufgenommen und vom Genre Produzent Dann Huff veredelt. Ob es nun als positiv oder negativ zu werten ist, dass man schon sehr viel Fantasie braucht, um Country-Klänge herauszuhören, ist wohl Ansichtssache. Der Song "We Got It Going On" wurde mit der Formation Big & Rich, die in der Country-Szene angeblich ganz bekannt ist, aufgenommen. Dieser Track hat es dann auch wirklich in sich: Ein grooviger, knackiger Song, wie man ihn von Jon und Co. schon seit Jahren nicht mehr gehört hatte, weit entfernt von Kitsch der Marke "Have A Nice Day" oder "It's My Life". Leider bleibt es bei diesem einen Titel, den man kritiklos gelten lassen kann. Alles andere bewegt sich im leider seit Jahren für Bon Jovi üblichen 08/15-Popgesülze mit Schwerpunkt im Balladenbereich. Bei "Lost Highway" handelt es sich um das lascheste Album der Band überhaupt, von Rock oder gar Hard Rock ist, mit Ausnahme des erwähnten Tracks, überhaupt nichts mehr vorhanden. Vielmehr hat man sich selber zur Hausfrauenmusik-Band herabgespielt. Mit diesem neuesten Album hat man wahrscheinlich auch die letzten Sympathiepunkte der Fans von "Runaway", "Livin' On A Prayer" oder "Dead Or Alive" verspielt.
Chris C.
Punkte: 3.5 von 10   
KILLCHAIN - One More Victim
Maintain Records
24 Minuten und 22 Sekunden dauernde, auf acht Songs und zwei Minuten Intro/Outro beschränkte Momentanstandpunktorientierung einer slovakischen Jugendcombo. Und ich meine jung. Denn obschon Obituary und Bolt Thrower Pate gestanden haben dürften, werden sie (auf die Leistungen ihrer Schützlinge angesprochen) aktuell noch eher müde herablächeln. Mehr oder weniger Standartriffing mit dissonanten Pseudosoli und mittelprächtiger Produktion wird in näherer bis weiterer Zukunft aber auch nicht gerade den Nerv der Szene treffen. Will jetzt aber nicht heissen, dass "One More Victim" eine schlechte Platte sei, denn sie ist den Umständen entsprechend gut eingespielt. Wäre aber nicht mindestens die Drumarbeit um Variabilität versucht, könnte die ganze Sache echt peinlich werden. Und dass einen das grosskotzige Infoblatt Spielfreude versprochen hat nehm ich ebenfalls persönlich, denn davon ist nicht gerade viel bemerkbar. Nächstes Mal lieber ein paar Monate mehr proben, das Ergebnis wird allen Beteiligten weniger weh tun.
HaRdY
Punkte: 3.0 von 10   
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