Wertung:
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9.0 bis 10 Kaufempfehlung.
7.5 bis 8.9 Gut.
4.0 bis 7.4 Vor Kauf
reinhören. 0.0 bis 3.9
Nicht empfohlen.
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MÖTLEY CRÜE - Saints Of Los Angeles
Mötley Records/SPV
Selten wurde die Veröffentlichung eines neuen Albums
dermassen sehnsüchtig erwartet, wie das neueste Werk der
vier Heiligen von Los Angeles. Mötley Crüe haben ihre
Fans vorab mit der Single "Saints Of Los Angeles" extrem
aufgeschaukelt, denn nur schon dieser eine Song klang
schon so sackstark, dass die gesamte Haarspray-Fraktion
Kopf stand. Nun liegt es endlich vor uns, das Wunderwerk
der vier Albträume aller Schwiegermütter, und schon beim
ersten Durchhören wird einem klar, dass die Erwartungen
keineswegs zu hoch gesteckt waren. Das Intro "L.A.M.F."
geht haarfein in den ersten Song "Face Down In The Dirt"
über, welcher davon erzählt, wie Nikki Sixx damals vor
vielen Jahren nach Los Angeles kam, nachdem er sich für
ein Leben als Rockstar entschieden hatte. Gleich danach
geht es bei "What's It Gonna Take" um die
Schwierigkeiten, die mit dem Weg an die Spitze verbunden
sind, während das musikalisch recht nostalgisch
anmutende "Down At The Whisky" aufzeigt, wieviel Spass
man trotz aller Schwierigkeiten und Geldmangel dabei
hatte. "Saints Of Los Angeles" bildet ganz klar das
Highlight des Albums, denn dieser Song ist einfach
vollkommen! "Motherfucker Of The Year" könnte vom Text
her doch glatt eine Beschreibung dessen sein, wie die
beiden Manager Doug Thaler und Doc McGhee ihre vier
Crüe-Rabauken während der Achtziger erlebt haben,
nämlich als eine Plage. "The Animal In Me" erklärt sich
von selbst, hier geht es um die Sucht, mit der alle vier
Bandmitglieder damals konfrontiert waren. "Welcome To
The Machine", "Just Another Psycho" und "Chicks=Trouble"
stellen den historischen Höhepunkt der Band dar, welcher
von Psychosen, Krankheiten, Süchten, Frauen, massenhaft
Ärger und Geld gezeichnet war. "This Ain't A Love Song"
ist schon fast etwas zum Schmunzeln, da die zweite Zeile
lautet "This is a Fuck Song". Es ist nicht abzustreiten,
dass Mötley Crüe damals einen echten "White Trash
Circus" aufgeführt haben, als sie "Goin' Out Swingin"
waren. Im Grunde genommen ist es ein Wunder, dass die
vier überhaupt noch leben. Dieser Meinung wird jeder
sein, der das Bandbuch "The Dirt" und auch Nikki's Buch
"The Heroin Diaries" gelesen hat. Mötley Crüe sind
stärker denn je, und jeder einzelne von ihnen leistet
hier eine Wahnsinnsarbeit. Vince Neil klingt
unglaublich, und das liegt nicht etwa daran, dass man
seine Stimme im Studio nachgebessert hat, denn bei dem
Auftritt in der Letterman-Show neulich klang er live
genauso stark wie auf der CD. Tommy Lee ist unüberhörbar
dafür geboren, ein Schlagzeuger zu sein, während Mick
Mars (mittlerweile mit einer neuen Hüfte) dem Album
geniale Gitarrenklänge rein pfeffert. Es ist klar zu
sehen, dass diese Band vom Talent und der Hartnäckigkeit
ihrer Mitglieder lebt. Beim Songwriting hat Bandboss und
Bassist Nikki Sixx sich übrigens Hilfe von Marti
Frederiksen geholt, der sich durch seine Arbeit mit
Bands wie Aerosmith bereits einen Namen gemacht hat.
Nebst Mick Mars waren auch Nikki's Kollegen seiner
zweiten Band Sixx A.M., nämlich James Michael und DJ
Ashba beim Schreiben der Songs hilfreich. Bleibt nur
noch zu sagen, dass die Dreizehn nie und nimmer eine
Unglückszahl sein kann, denn mit dieser Anzahl Songs auf
"Saints Of Los Angeles" zeigen Mötley Crüe ihren Fans
und Kritikern, dass sie wieder da sind, und zwar
erwachsener und besser denn je!
Maiya R.B.
Punkte: 9.2 von 10 Hier reinhören
und bestellen für 21.90 SFr.
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ANDRAS - Iron Way
Einheit Produktionen/Non Stop Music
Andras, eine Band, die mir nie besonders zusagte.
Pagan/Black Metal, der irgendwie nie zu mir durchdrang,
nie etwas Spezielles für mich war, und jetzt verdammt
nochmal bekomme ich die neue Scheibe "Iron Way". Ich war
also bereits ziemlich misstrauisch und legte sie ohne
grosse Erwartungen in den CD-Player. Doch dann dies:
Epischer Pagan Metal mit einer Durchschlagskraft einer
Atombombe. Gewaltig! Eine Stimme, die ich sofort zu
Vintersorg einordnete und eine Atmosphäre, die kaum
beschreibbar ist. "Iron Way" ist das beste Album von
Andras und eine der besten Pagan Metal-Scheiben in
diesem Jahr. Eigentlich gibt es nicht viel mehr zu
sagen, ausser: Kauft euch diese Scheibe! Es gibt sehr
viele Worte, die "Iron Way" umschreiben könnten, aber
hauptsächlich berührt es einen, denn die Traurigkeit ist
richtig herauszuspüren. Wer Melancholie so aggressiv und
bombastisch in Szene setzen kann, ist für mich ein
echter Musiker, ein Musiker, der trotz Stilwechsel die
Musik nicht des Geldes wegen machen kann. Ich bin
begeistert und hoffe, dass Andras diesen Weg weitergehen
werden!
Yannick S.
Punkte:
9.1 von 10 Hier bestellen für 27.90 SFr.
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CHROME DIVISION – Booze, Broads
And Beelzebub
Nuclear Blast/Warner
Vor genau zwei Jahren erschien mit "Doomsday
Rock'n'Roll" das Debut dieses skandinavischen Projekts.
Ein zweites Album überrascht nun aber. Der Grund: Die
beteiligten Musiker sind mehrheitlich im Death/Black
Metal-Lager zu Hause. Allen voran Shagrath, der
Hauptberuflich Sänger von Dimmu Borgir ist, hier aber
die Gitarre schwingt. Chrome Division aber zocken
reinrassigen Rotz Rock. Der erste Output bewies es, die
Jungs überzeugen auch in diesem Genre auf der ganzen
Linie. Erfolg schienen sie auch zu haben, sonst hätte "Booze,
Broads And Beelzebub" kaum das Licht der Welt erblickt.
Mit diesem zweiten Streich zeigen die Jungs wiederum
grosse Versiertheit. Zweifel daran waren und sind
unbegründet. Im Gegenteil, Hardcore Superstar und die
Backyard Babies haben einen neuen Konkurrenten bekommen.
Eine Tendenz zu Motörhead ist offensichtlich.
Verantwortlich dafür ist Vocalakrobat Eddie Guz, dessen
Hauptbetätigungsfeld The Carburetors sind. Seine raue,
charismatische Stimme ist deren vom guten Lemmy nicht
unähnlich. Wie schon auf dem Vorgänger stehen
ausgezeichnete Songs auch auf diesem Output. Von
Durchschnitt oder gar Lückenfüller ist weit und breit
nichts zu erkennen. Wuchtige Melodien und viele
Ohrwurmrefrains wurden mit fetten Gitarren in Szene
gesetzt. Obwohl mehr oder weniger genrefremd liefern
Chrome Division wiederum ein Glanzstück ab, das sich
bestimmt nicht hinter der Konkurrenz zu verstecken
braucht. Kick Ass vom Feinsten.
Chris C.
Punkte:
9.0 von 10 Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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SOULFY - Conquer
Roadrunner Records/Musikvertrieb
Im Moment ist der weltweite Fokus eher bei der
brüderlichen Cavalera-Reunion, sprich Cavalera
Conspiracy. Viele Fans möchten da nun den nächsten
Schritt in Richtung Sepultura Reunion im alten Line-Up
sehen, aber das könnte noch dauern, wenn überhaupt
geschehen. Einer der Gründe, der dagegen spricht, heisst
Soulfy, die quasi klangheimlich im medialen Schatten der
ganzen Verbrüderungs-Geschichte von Max und Igor (oder
Iggor..., wie auch immer) mit «Conquer» ihr mittlerweile
sechstes Album am Start haben, das, um es vorweg zu
nehmen, abermals Massstäbe setzt! Die Mischung aus
brettharten Riffs, ruhigen melodischen Breaks,
atemberaubenden Soli von Master Rizzo und der
unverwechselbaren Stimme von Herrn Cavalera erzeugt
nichts als die pure Freude! Der Spagat zwischen
technisch hochstehendem Thrash-Geballer, alles
niederwalzenden Midtempo Moshparts und ruhigen wie
verschiedenartigen Soundsprengseln (inklusive
Orchesterparts!) ist kaum zu überbieten. Der Opener «Blood
Fire War Hate» und das nachfolgende «Unleash» geben
dabei gleich mal die Marschroute an. Die von Sepultura
her bekannten Tribal-Parts finden (bei «Unleash»)
wiederum treffend Einzug und wie eben beschrieben sind
es die unerwarteten, melodischen Einschübe zwischen dem
Geshredder, die eindrücklich zeigen, wie man den harten
Metal in der Gegenwart abwechslungsreich gestalten kann.
Das steigt und fällt natürlich mit dem Können der
einzelnen Musiker, das heisst in erster Linie Gitarrist
Marc Rizzo, ohne den sich Soulfy kaum so komplett
präsentieren könnten. Auf seinem letztjährigen
Solo-Album «The Ultimate Devotion» zeigt dieser ja
eindrücklich, was er sonst noch alles auf dem Kasten
hat. Dabei kam herkunftsbedingt, auch das Faible für das
akustische Flamenco-Spiel zum Vorschein. Ich fand den
düstereren Vorgänger «Dark Ages» (2005) das
Non-plus-ultra. «Conquer» setzt diese Tradition auf
gleicher Augenhöhe fort, überrascht mit andersartigen
Sounds («Doom», «For Those About To Rot» oder «Touching
The Void») wie Percussion und wirkt dadurch einen Tick
ambitiöser. Nicht fehlen darf mit «Soulfy VI» ein
weiteres Top Instrumental-Stück. Die diesmal von
Producer-King Andy Sneap gemixte CD lässt klanglich
natürlich ebenso wenig anbrennen und gehört darum in
jeden erlesenen Metal-Haushalt! Die Limited Edition
glänzt neben 3 Bonus-Tracks ausserdem noch mit einer
fetten Zusatz-DVD (Live in Warschau 2005 plus das Video
von «Innerspirit»).
Rockslave
Punkte:
9.0 von 10 Hier reinhören
und bestellen für 23.90 SFr.
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JOURNEY - Revelation
Frontiers Records/Disctrade
Was will man über eine der erfolgreichsten Ami
Stadion Rockbands schreiben, die ihre Anfänge in den
70ern hatte und bis heute etwa 75 Millionen Platten
verkauft hat? Alte Männer auf einer ihrer letzten
Farewell-Trips? Die ganze Geschichte von Journey würde
diese Review zigfach sprengen, darum hier die
wichtigsten Facts: Dreh- und Angelscheibe ist Gitarrist
Neil Schon (Ex-Bad English) als Gründer und, nebst
Ur-Bassist Ross Valory, Sänger Steve Perry, der den
Gesang bei Journey am Meisten prägte. Zwei seiner
Nachfolger waren Steve Augeri und Jeff Scott Soto, mit
dem zusammen man ja letztes Jahr auch Europa beglückt
hatte. Diese Verbindung hielt jedoch nicht lange und
seither ist ein gewisser Arnel Pineda nachgerückt, der
sowas von einem Glücksgriff ist, dass der eigentlich
schon eine Weile gebremst agierende Journey Express bald
wieder volle Fahrt aufnehmen wird! Der letzte,
neuzeitliche Vergleich lässt sich nur mit dem
12-jährigen (!) Vorgänger-Album «Trial by Fire»
bewerkstelligen. Damals hiess der Sänger nach der
Periode 1977 bis 1987, sowie 1996 bis 1997 eben Steve
Perry. In den 80ern massentauglicher, sprich
kommerzieller ausgerichtet, liessen es Journey auf
dieser Comeback-Scheibe von 1996 in bester AOR-Manier
ordentlich krachen. Wer das Handwerk Songwriting
beherrscht, ist jederzeit fähig, Meilensteine der
Rockmusik zu erschaffen. Mit dem brandneuen Album «Revelation»,
übrigens wieder hammermässig von Kevin Shirley (Iron
Maiden, Rush, Slayer, Aerosmith, Led Zeppelin, Dream
Theater) produziert, werden die Amerikaner dieser
Anforderung locker gerecht! Ja mehr noch, denn was der
junge, neue (über Youtube gefundene!) Shouter Arnel
Pineda (stammt aus den Philippinen und sang zuvor in
einer Journey Cover-Band!) da vom Stapel lässt, ist
einfach von einem anderen Stern und lässt den guten
Steve fast in der Versenkung verschwinden! Nicht genug
damit, dass das ganze Album übervoll mit Klasse-Songs
ist, lässt einen diese Hammer-Stimme nicht mehr los,
sobald man sie einmal gehört hat. Da macht es auch Sinn,
dass Arnel elf ältere Klassiker neu eingesungen hat und
das reguläre Album darum mit einer feinen Zusatz-CD
bereichert wird. Sammler sollten zudem die limitierte
US-Version anpeilen, wo, trotz des fehlenden Euro-Bonus
Tracks «Let It Take You Back" als Schmankerl noch eine
Live-DVD (Las Vegas, 2008) mitgeliefert wird. Die
AOR-Vollbedienung schlechthin!!
Rockslave
Punkte:
9.0 von 10 Hier reinhören
und bestellen für 29.90 SFr.
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THE OFFSPRING – Rise And Fall, Rage And Grace
Columbia/SonyBMG
5 Jahre sind vergangen seit The Offspring ihr
letztes Album veröffentlicht haben. Und nun bringen sie
mit "Rise And Fall, Rage And Grace" ein Werk auf den
Markt, welches beweist, dass sie auch nach 24 Jahren im
Musikbusiness keineswegs veraltet sind, im Gegenteil.
Bereits bei den ersten Tönen von "Rise And Fall, Rage
And Grace" machen sich die Füsse selbständig und
beginnen, im Takt mitzuwippen und hören selbst nach dem
Verklingen der letzten Töne nicht mehr auf. Hinzu kommen
eingängige Refrains, welche man so leicht nicht mehr aus
dem Kopf kriegt, was schlimmstenfalls sogar zu
Einschlaf-Problemen führen kann... Seit beginn ihrer
Karriere stehen The Offspring für guten Punk mit
Wiedererkennungswert. Und an diese Grundsätze halten sie
sich auch bei ihrem neuesten Werk, obwohl sie diesmal
nicht nur auf Punk setzen. Neben sehr punkigen Songs wie
"Nothingtown" oder "Stuff Is Messed up" runden die zwei
Balladen "Kristy, Are You Doing Okay?" und "Fix You" die
CD gut ab, wobei die erstere vor allem durch ihre
akustisch gehaltene Art besticht. Beim Song "You’re
Gonna Go Far, Kid" würde man dann wiederum am liebsten
mittanzen. Der Song "A Lot Like Me“ hebt sich durch sein
Klavier-Intro von der Platte ab. Dies vor allem, weil
das Klavier in dieser Art bei The Offspring ein bisher
eher selten benutztes Instrument war. Zusammengefasst
lässt sich sagen, dass "Rise And Fall, Rage And Grace"
ein gelungenes Werk ist, welches gekonnt Punk Rock mit
anderen Elementen mischt und auch auf die nötigen
Feinheiten nicht verzichtet.
Miriam
Punkte:
9.0 von 10 Hier reinhören
und bestellen für 23.90 SFr.
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KHARMA – Between The Lines
Eigenvertrieb
Wer wie ich am diesjährigen Rocksound-Festival in
Huttwil die Möglichkeit hatte, einen Blick auf die
Live-Qualitäten des Rheintaler 5ers zu werfen, konnte
bereits erahnen, über welch hohes Niveau ihr
Erstlingswerk verfügen wird. Und tatsächlich überzeugt
die CD mit ihrem Mix zwischen Hard Rock und Heavy Metal
und bringt einige kleine Hits hervor. Am
Eindrücklichsten ist dabei der Song "More": Dieser
beginnt mit einer Kirchenorgel und baut anschliessend
unaufhaltsam Spannung auf, welche er bis zum Schluss
halten kann. Dazu kommt passend der Text, welcher kurz
vor der Hoffnungslosigkeit fragt, ob es im Leben noch um
etwas anderes als ums Schlafen, Arbeiten, Essen und
Atmen geht. Ein damit entfernt verwandtes Thema
behandelt "Pray". Der Titel fordert zur Vorsicht auf,
wen man da gerade anbeten möchte und verurteilt gewisse
Handlungen im Namen Gottes. Dies sind aber nur zwei
Beispiele für die gelungenen, inhaltlich verschiedenen
Texte auf "Between The Lines". Auf der musikalischen
Seite geht es meist kraftvoll zu und her, und die
allgegenwärtigen Hammond-Orgel-Klänge sorgen für
zusätzliche Atmosphäre. So variabel wie die Musik und
die Texte ist auch Werner Schweizers Stimme (Ex-Satrox),
der mal tiefer, dann höher, härter oder weicher singt.
Die Platte wurde in den Little Creek Studios von V.O.
Pulver und Franky Winkelmann eingespielt und beweist
erneut deren Klasse. Egal ob jetzt die Thrasher Gurd,
die Blues/Hard Rocker The Force, der Metalcore von
Palmer oder Heavy Metal von Grey Monday oder Pure Inc.
da aufgenommen werden, immer überzeugt der jeweilige
Sound. Die fünf Rheintaler bieten uns mit "Between The
Lines" über 64 Minuten Spass. So professionell wie der
Sound und die Musik ist auch das Booklet ausgefallen,
weshalb es doch verwundert, dass die CD-Rückseite etwas
unglücklich gestaltet ist. Davon soll sich aber niemand
abhalten lassen, die CD bald sein Eigen nennen zu
können.
Roger W.
Punkte: 8.9 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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MICHAEL VESCERA – A Sign Of Things To Come
Metal Heaven/Disctrade
Micheal Vescera ist ein Name, der den meisten wohl
völlig unbekannt ist. Eigentlich zu Unrecht, hat der
amerikanische Sänger doch bereits 1984 mit Obsession
sein Debut gegeben. Anfang der 90er-Jahre zog es ihn
dann nach Japan, wo er der dort ansässigen Band Loudness
für zwei Alben die Stimme lieh. Anschliessend durfte
sich Vescera für zwei Studio- und ein Livealbum in die
Reihe der Sänger einfügen, welche vom
Gitarrenexzentriker Yngwie Malmsteen verbraucht wurden.
Ebenfalls dabei war Vescera auf dem Roland Grapow
Soloalbum "Kaleidoskop". Diese Aufzählung macht klar,
dass der Amerikaner was kann und auch über gute Kontakte
verfügt. Diese Bekanntschaften geben sich jetzt auf "A
Sign Of Things To Come" die Türklinke in die Hand. Dazu
aber später mehr. Musikalisch ist dieses Album ein
schönes Monatshighlight, das nicht nur über eingängige
Songs verfügt sondern auch sehr abwechslungsreich
ausgefallen ist. "Between Heaven And Hell" z.B. ist ein
typischer, schneller Power Metal-Song, der mit
Gitarrengefrickel beginnt, während "Something To Believe"
mindestens im Gesang schon fast hard rockig wirkt. Ruhig
und im Refrain mit dezenten Keyboardeinsätzen unterlegt
ist die schöne Ballade "(When You're) Cryin'", bevor "Thrill
Of It All" das Album ohne Gesang, dafür von der
klassischen Musik beeinflusst, ausläutet. Wer einen
schönen Mix zwischen härteren Heavy Metal-Songs, Hard
Rock und AOR mag, kann hier absolut nichts falsch
machen. Was auch daran liegt, dass Vescera zwar nicht
die speziellste Stimme hat, aber trotzdem nie nervt. Das
sehen wohl auch die verschiedenen Musiker so, die auf "A
Sign Of Things To Come" ihre musikalischen Duftmarken
abgegeben haben. Darunter als prominenteste vielleicht
Jim Bell und BJ Zampa von House Of Lords, Chris
McCarvill (Obsession, Jeff Scott Soto), Mats Olaussen (Yngwie
Malmsteen, Ark). Aber auch der Nachwuchs durfte ran. So
ist gibt es den erst 17-jährigen Joey Concepcion und den
Taiwaner Ango Tasso zu hören. Nachwuchsförderung also,
die sich hören lassen kann. Michael Vescera erfindet
zwar das Rad nicht neu, beweist aber, dass diese Idee
durchaus rund laufen kann.
Roger W.
Punkte: 8.8 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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BONDED BY BLOOD - Feed The Beast
Earache/Non Stop Music
Nanu? Sind das die alten Death Angel oder gar
Nuclear Assault? Nicht ganz, aber Bonded By Blood können
sich musikalisch in der selben Reihe aufstellen. Auch
der Bandname lässt Thrash Metal-Herzen der älteren
Generation erahnen, in welche Richtung diese Band aus
dem wunderschönen L.A. sich bewegt, denn anno 1985
veröffentlichten die edlen Herren von Exodus ihr Debut
Album unter diesem Namen. Okay, mehr Beschreibung
scheint hier nun wirklich nicht mehr nötig zu sein, denn
Kenner der bisher genannten Bands werden wissen, was da
auf die zukommt. Besonders die beiden Überflieger "The
Evil Within" und "Vengeance" versetzen einen schlagartig
in die Achtziger Jahre zurück, als die San Francisco Bay
Area noch die Hochburg metallischen Gedresches
darstellte. Dennoch sind auch geografisch entferntere
Einflüsse wie Annihilator nicht abzustreiten, was "Feed
The Beast" zu einem Hörvergnügen halsbrecherisch hoher
Qualität macht. Es gibt einen weiteren Faktor, der
Bonded By Blood zu etwas besonderem macht: Viele Bands
versuchten schon, so oder ähnlich zu klingen, kamen
dabei aber dermassen gezwungen und verkrampft rüber,
dass man es ihnen einfach nicht abkaufte. Diese Herren
hier klingen dagegen das ganze Album hindurch so, als
hätte man sie direkt und ohne Umwege aus den Achtzigern
in unsere Zeit hinein katapultiert. Dies hört man
überdeutlich am sensationellen Spieltempo von Songs wie
"Tormenting Voices", welches übrigens im Refrain eine
unüberhörbare Ähnlichkeit mit Anthrax' "Antisocial" hat.
Aber auch der Schreiberin liebster Part dieser Scheibe,
nämlich die ersten dreissig Sekunden des Songs "The Evil
Within" sorgt für musikalische Zeitreisen. Die fünf
Latinos aus der Stadt der Engel können verdammt stolz
auf ihr Werk sein, denn es wird so manchem
Oldschool-Thrasher extrem schwer fallen, diese CD wieder
aus dem Player zu nehmen, was sich allerdings sowieso
schwierig gestalten dürfte, da man mit Freudentränen in
den Augen das entsprechende Knöpfchen am Player sowieso
nicht findet.
Maiya R.B.
Punkte: 8.8 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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HAREM SCAREM – Hope
Frontiers Records/Disctrade
Bereits zum zwölften Mal beglücken uns Harem Scarem
mit einer neuen Melodic-Perle. Die Kanadier aus Ontario
haben die Fans seit Beginn ihrer Karriere im Jahre 1991
noch kein einziges Mal enttäuscht. Diese Band steht für
hochqualitativen, melodiösen Hard Rock. Der ganz grosse
Durchbruch blieb der Band um Übersänger Harry Hess und
Gitarrengenie Pete Lesperance leider zwar verwehrt. Doch
geniesst die Band in Genre-Kreisen grössten Respekt.
Umso bedauerlicher, dass "Hope" das letzte Album der
Truppe sein soll. Die Musiker haben beschlossen, von nun
an getrennte Wege zu gehen und dieses Werk als
Abschiedsgeschenk zu hinterlassen. Harem Scarem waren
auch immer für Abwechslung gut. Kein Album klang wie das
andere. Trotzdem wurden die Trademarks immer
beibehalten. So auch auf "Hope": Grosse Melodien,
erstklassig Produziert, dafür haben die Herren Hess und
Lesperance ein kaum zu toppendes Gespür. Um den
aktuellen Silbertaler richtig einzuordnen, kann als
direkter Vergleich die beiden vorherigen Scheiben
herangezogen werden. Das 2005 erschienene "Overload" war
sehr roh und erdig, das anderthalb Jahre später
veröffentliche "Human Nature" wiederum traditionell und
klassisch. "Hope" vereint die Beiden zu einem
grossartigen Album, das einen hohen Unterhaltungsfaktor
besitzt. Wie schon so oft fehlen einzelne Hits. Vielmehr
besticht das Album als Ganzes. Voraussichtlich das
letzte Mal, dass man sich umgehend zum nächsten
Recordstore begeben sollte. Doch ob in dieser
Angelegenheit das letzte Wort gesprochen wurde, ist
fraglich. "Hope" könnte auch für die Hoffnung auf eine
Reunion stehen...
Chris C.
Punkte: 8.7 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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MALNATT - La Voce Dei Morti
CCP
Records/Non Stop Music
Die sechs frechen Schwarzmetaller aus Italien sind
mit ihrem vierten Werk am Start. Der gut klingende Name
"La Voce Dei Morti" lässt schon bei der Aussprache das
Blut in den Adern gefrieren. Aber keine Angst, Malnatt
spielen zwar Black Metal, aber ihr rockiger Aufbau und
die etlichen 'Folk-Pausen' lassen das Bild gleich viel
farbiger aussehen. Das Album ist keineswegs leichte
Kost, denn es wird auf der einen Seite gewaltig
gebrettert und auf der anderen rockt das Ding sowas von
gewaltig, dass man sich kaum mehr einkriegt. Plötzlich
wird es dann aber ruhig, und leise Gitarrenklänge und
Bläserarrangements begleiten eine traumhafte
Frauenstimme. "La Voce Dei Morti" ist wohl eines der
abwechslungsreichsten Black Metal-Alben überhaupt. Die
Musik erinnert zum Teil an Vreid, Sear Bliss oder auch
stellenweise an Dark Fortress oder Satyricon. Wer also
diese Bands mag, der kann bei Malnatt sowieso nichts
Falsch machen. Die Produktion ist sehr gut und man hat
ab und zu den Wunsch, dass genau diese Produktion nicht
so perfekt daherkommt. Dies ist aber auch schon der
einzige negative Punkt, ansonsten kann man von einem
tollen Schwarzmetall-Album sprechen, ein Album, das die
im Moment mit viel Mist gefüllte Black Metal-Gemeinde
wieder ein wenig aufwirbelt. Danke!
Yannick S.
Punkte: 8.6 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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SIEBENBÜRGEN – Revelation VI
Massacre Records/Musikvertrieb
Muss man eigentlich noch gross Worte über
Siebenbürgen verlieren? Die einen verehren sie und
preisen sie aufgrund der Innovationen im
schwarzmetallischen Bereich, den anderen ist ebendies zu
wenig ‚true’ und schieben die Schweden gleich in die
gleiche Kinderecke, in der sich schon die Jungs vom
Dämonenburger und Krähdel Of Schilf um ein schwarz
angemaltes Plastikeimerchen balgen. Nun, die Befürworter
mögen gerne ein wenig übertreiben, und die Verachter es
sich viel zu einfach machen, aber recht haben beide auf
eine gewisse Art und Weise: Siebenbürgen haben schon
seit jeher mit musikalischen Stilmitteln experimentiert
und sich nicht dem klassischen Black Metal verschrieben
(der ja im Prinzip heutzutage nur noch persifliert
wird), ergo ist hier die verbissen-sture Haltung
keineswegs erkennbar, auf Teufel komm raus ‚true’ sein
und sich an 08/15-Rezepte halten zu wollen. Was
allerdings auch nicht abgestritten werden kann, ist eine
gewisse Massenkompatibilität bzw. eine breitgefächerte
Anhängerschaft von Pandabären sowie Schwarzkittelträgern
und einigen Individualisten. Doch was hat all dies nun
mit „Revelation VI“ zu tun? Nun, mit dem neuesten Output
setzen Siebenbürgen den bisher eingeschlagenen Weg
ungeachtet aller Spötter und Neider fort und
präsentieren dem geneigten Hörer Songs, die sich sowohl
im Black Metal als auch im Dark oder auch Gothic Metal
eingenistet haben. Klingt komisch, ist aber so. Und
funktioniert verdammt gut, auch wenn es manchmal ein
wenig länger braucht, um Zugang zur musikalischen Welt
der Schweden zu erhalten. Die neue Sängerin Lisa
Bohwalli Simonsson leistet beachtliche Arbeit, auch wenn
ihre Stimme vielleicht manchmal beinahe ein wenig zu
dünn für die vorherrschende Soundkulisse erscheinen mag,
aber Stimmung erzeugen vermag sie auf jeden Fall, anders
als so manche Gruftie-Trällerliese. Einen bestimmten
Track vermag kaum empfohlen zu werden, da die Scheibe
als solches erfahren werden muss, denn, wie schon
erwähnt, mag der Einstieg nicht leicht zu sein. Aber er
lohnt sich auf jeden Fall! Verfechter von ‚truem’ Sound
werden ab der vorherrschenden Innovation allerdings
schnell das Weite suchen wie der vom Weihwasser
gepeinigte Teufel, und Leute mit kurzer
Aufmerksamkeitsspanne werden auch ihre liebe Mühe haben
und zu leichter verdaulichen Kost wechseln, aber wer
erst mal Zugang zu der Welt von Siebenbürgen gefunden
hat, der wird sich kaum mehr losreissen können.
Toby S.
Punkte: 8.6 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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XANDRIA – Now & Forever (Best Of)
Drakkar
Entertainment/Musikvertrieb
Best Of-Scheiben sind immer wieder gerne heisse
Diskussionspunkte, denn während die einen von einer
superben Songauswahl, schönem Design und unterhaltsamen
wie informativen Zusatzmaterialien schwärmen, blasen die
anderen fröhlich in das altbekannte ‚Kommerzialisierung/Ausverkauf’-Horn
und lassen praktisch kein gutes Haar an der Chose.
Zugegeben, in den meisten Fällen dürfte definitiv die
Geldgier unserer lieben Labelchefs eine wichtige Rolle
spielen und ein dementsprechend lieblos
zusammengeschustertes Flickwerk den Markt heimsuchen.
Bei Xandria wird Geld garantiert auch eine Rolle
gespielt haben (ja liebe Kinder, in dieser Welt lebt man
NICHT vom Idealismus alleine, tut mir leid, dass ich
jetzt euer Weltbild zerstört habe), aber die positiven
Aspekte überwiegen. Die Auswahl der Songs durch alle
Schaffensperioden hindurch ist mehr als nur hörenswert,
gerade deswegen, weil die Qualität der Stücke
überarbeitet wurde und sie somit ausgefeilter erklingen.
Auch wenn hier vielleicht einige anmerken möchten, dass
der eine oder andere Song nicht vertreten ist, welcher
die Band besonders gut hervorheben würde, so kann die
Auswahl doch mit ‚gut durchmischt’ bezeichnet werden,
denn neben Klassikern wie „Kill The Sun“, „Ravenheart“
oder „Eversleeping“ finden sich auch neuere Titel wie
„In Love With The Darkness“, „Sisters Of The Light“ und
das titelgebende „Now & Forever“. Die DVD ist ebenfalls
sehr ausführlich ausgefallen und bietet nebst
persönlichen Statements und Rück- sowie Ausblicken jedes
Bandmitgliedes auch alle Videoclips und acht Live-Tracks
vom Summer Breeze 2007 (zuviel verraten wird an dieser
Stelle nicht, aber hört euch den Song „Snow White“ an,
da gibt es eine interessante Überraschung). Ja gut,
Friede Freude Eierkuchen soweit? Ja und nein. Einerseits
ist diese Best Of wirklich gut gemacht, das Digipack
glänzt mit der Prägung des Bandnamens, schönem Design
und einem ausführlichen (!) Booklet… Und andererseits
ist „Now & Forever“ das Abschiedsgeschenk von Sängerin
Lisa Schophaus-Middelhauve, da sie sich im frühen 2008
offiziell aus der Band verabschiedet hat, aus
persönlichen Gründen, wie es heisst. Ihre Kommentare in
den Interviews lassen eine derartige Entwicklung
erahnen, aber auch nur, wenn man ganz genau hinhört.
Trotz oder vielleicht gerade wegen dieses Wermuttropfens
ist „Now & Forever“ nicht nur eine gute Gelegenheit,
Xandria besser kennenzulernen, sondern auch eine
Erinnerung an Sängerin Lisa.
Toby S.
Punkte: keine Wertung
Hier reinhören
und bestellen für 31.90 SFr.
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POWDERHOG - Powderhog
Trechoma Records/Non Stop Music
Yeah, die Dänen lassen es hier ordentlich krachen.
So richtig dreckiger Rock knallt hier aus den Boxen und
staubt mal wieder die ganze Wohnung ein. "Sweet Bullet",
"A Thousand Ways Out Of Here", "Loosing Your Head" oder
"Opium", egal welchen Titel man anspielt, es wird so
dreckig gerockt, wie das zum Beispiel auch die V8
Wankers tun. Die etwas raue Stimme von Bassist/Sänger
Johnny Houmark passt zum Sound wie die Faust aufs Auge.
Hier gibt's keine Experimente sondern einfach Guitar,
Bass, Drums und Gesang, that's it. Es gibt eigentlich
gar nicht viel mehr über die Dänische Kombo zu erzählen.
Gute Musik braucht ja kein meterlanges Review, oder?
Also kurz und bündig: Wer auf V8 Wankers und die älteren
D.A.D. steht ist hier vollkommen richtig und kann blind
zugreifen. Rock on dudes!
Crazy Beat
Punkte: 8.5 von 10
Hier bestellen für 27.90 SFr.
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SYLVAN – Posthumous Silence - The Show (DVD)
Progrock Records/SPV
Die hamburger Sylvan haben hier eine ganz spezielle
Show auf DVD aufgezeichnet, nämlich ihr fantastisches
Werk "Posthumous Silence". Das ganze Konzept-Album wurde
in ihrer Heimatstadt Hamburg aufgeführt. Man hat keine
Kosten gescheut und fährt hier mit einer grossen
Lichtshow auf. Ebenfalls fantastisch ist die
Tonqualität, unglaublich, wie glasklar der Sound hier
rüberkommt und wie knackig und powervoll die Drums
eingefangen wurden. Untermalt wird die Show mit sehr
guten und fantasievollen Darbietungen auf einer sich
über die ganze Bühne erstreckenden Riesenleinwand. Die
Band selber ist in hervorragender Spiellaune und bietet
hier für Auge und Ohr ein Prog-Konzert der
Spitzenklasse. Marco Glühmann ist bestens bei Stimme und
unterstreicht damit die musikalische Darbietung seiner
Bandkollegen. Einen Song hervorzuheben ist absolut
unmöglich da das Werk im Ganzen genossen werden muss und
man vom ersten Ton von Sylvan in deren wunderbare Welt
der Prog Rock-Musik rein gezogen wird. Ein muss für
jeden Proggie. Übrigens ist die DVD noch vollgestopft
mit vielem Zusatzmaterial wie dem klasse 18-minütigen
Song "Artificial Paradise", einem klasse Making Of von "Posthumous
Silence" und "Presets"-Studioreport, einem Bericht mit
den Vorbereitungen der Show bis zum Start der Show,
einer klasse Slideshow mit vielen tollen Fotos und mit
ausführlichen Interviews aller Bandmitglieder, bei denen
die Band zeigt, wie humorvoll und locker Sylvan
eigentlich sind. Mit ihrer 10-Jahre-Jubiläums-DVD haben
die Norddeutschen wirklich eine ganz spezielle und sehr
gute DVD abgeliefert, die einfach in jede Prog-Sammlung
gehört.
Crazy Beat
Punkte:
keine Wertung
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37.90 SFr.
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SYLVAN – Leaving Backstage (2 CDs)
Progrock Records/SPV
Ab Mitte Juli beehren uns die deutschen Proggies
Sylvan mit ihrem ersten Doppel-Live-Album. Das Ganze
wurde am 1. September 2007 in Hamburg aufgenommen und
dauert knapp 150 Minuten. Auf dem ersten Rundling wird
das gesamte "Posthumous Silence"-Werk eins zu eins
aufgeführt, und glaubt mir, nur schon das ist das Geld
für das Doppelalbum wert. Einen Song hervorzuheben ist
unmöglich, da das Ganze in einem Guss rüberkommt und als
Gesamtwerk zu konsumieren ist. Hier zeigen die Sylvans,
dass sie mit "Posthumous Silence" ein kleines Wunderwerk
geschaffen haben, das den verwöhnten Prog Rock-Fan voll
zufrieden stellen wird. Rundling zwei bietet dann einen
Querschnitt durch fast alle Alben wie "Encounters", "Artificial
Paradise", "X-Rayed" und "Presets", nur das Debut "Deliverance"
wird nicht mit einbezogen. So kommt der Zuhörer in den
Genuss von Prog-Perlen wie das geniale "Lost" oder das
nicht weniger geniale, atmosphärische "That's Why Its
Hurts" oder auch das etwas an RPWL erinnernde "This
World Is Not For Me" das mit wunderbar melodiösen Soli
überzeugt, und das abschliessende, fast 19-minütige "Artificial
Paradise" erfüllt dann wirklich alle Wünsche des
Zuhörers. Hier beweisen die Hamburger um Sänger Marco
Glühmann, dass sie ganz zuoberst in der Prog Rock-Szene
einzuordnen sind und trotz ihrer Einflüsse von Eloy,
Genesis und Pink Floyd mit eigenständigem Sound zu
überzeugen vermögen. Klasse Werk, in das man unbedingt
reinhören sollte.
Crazy Beat
Punkte:
keine Wertung
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55.90 SFr.
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JORN – Lonely Are The Brave
Frontiers Records/Disctrade
Zu meinem eigenen Erstaunen hatte ich zuerst ein
wenig Mühe mit der neuen Jorn-Platte. Die Scheibe
braucht scheinbar Zeit, bis sie zündet, schafft dann
dafür die 7.5-Punkte Hürde locker. Wie man es vom
blonden Norweger gewohnt ist bietet er uns auch auf "Lonely
Are The Brave" das, was er am besten kann: Guter Hard
Rock irgendwo zwischen Whitesnake und Black Sabbath,
garniert mit einer Mordsstimme! Gänsehaut garantiert.
Wieso Songs wie "Night City", "Shadow People" oder "The
Inner Road" das Album schliesslich nicht über die
9-Punkte-Hürde hieven liegt daran, dass sie mir immer
noch nicht richtig im Ohr hängenbleiben wollen. Ich
schiebe das mal frech auf die Overvoices, die auf der
vorliegenden Promo-CD z.T. mitten in die Refrains
eingespielt werden. Denn die Qualität ist klar
erkennbar. Fans, welche Jorn Lande durch Avantasia,
Ayreon, Ken Hensley Project oder wo der blonde Nordmann
sonst schon überall gesungen hat, kennen gelernt haben,
kommen hier in den Genuss eines vollständigen Albums mit
seiner Stimme. Jorn-Fans werden "Lonely Are The Brave"
ja sowieso schon längst im Regal stehen haben.
Roger W.
Punkte: 8.4 von 10
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und bestellen für 27.90 SFr.
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BRIDE – Skin For Skin
Retroactive Records/Non Stop Music
Nach diversen Stilwechseln haben Bride nun endlich
wieder ein Album veröffentlicht, welches durchaus als
Nachfolgewerk des 1992 erschienen "Snakes In The
Playground" gehandelt werden kann. Das Werk trägt den
Titel "Skin For Skin" und zieht einen sofort in seinen
Bann. Auf ihrer nun insgesamt bereits 16. CD bewegen
sich Bride zwischen gutem alten Rock und etwas härterem
Hard Rock und haben zum Teil einen progressiven
'Akzent'. Harmonischer Gesang, gemischt mit harten
Beats, genau das, was man gerne hört und was man bei den
letzten Alben von Bride vermisste. Ihre Songs handeln
von aktuellen Themen wie Krieg, Rassismus und
Aufopferung. In ihren Songs fordern sie dazu auf, nicht
immer mit dem Kopf durch die Wand zu gehen und auch
andere/s zu respektieren. Ebenfalls behandelt wird das
Thema Selbstmord. Dies in dem Song "Hang On", welcher
aus der Feder von Dale's Sohn Alex stammt. Das bisher
wohl härteste Bride-Album hat durchaus das Potential
dazu, Bride-Fans aus der "Snake... "-Zeit aus dem
Winterschlaf zu wecken, wird der Band aber auch zu neuen
Anhängern verhelfen.
Miriam
Punkte: 8.4 von 10
Hier bestellen für 29.90 SFr.
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EQUILIBRIUM - Sagas
Nuclear Blast/Warner
Es gibt dutzende Bands, die mit dem ersten Album
erfolgreich waren, den Gipfel des Berges sehr früh
erreichten und dann elendlich abstürzten. Ob es bei den
deutschen Equilibrium ähnlich ausgehen wird, kann nur
das neue Album "Sagas" aufklären. Nach "Turis Fratyr"
hat sich die Band nicht, wie viele gedacht haben, auf
dem Erfolg ausgeruht, sondern ein neues Werk produziert.
Dreieinhalb Jahre sind nun vergangen, und endlich ist es
soweit: "Sagas" ist da! Erste Frage war natürlich, ob
die Band das Niveau vom Vorgänger halten oder gar noch
toppen kann. Hier eine Antwort zu finden ist nicht
einfach, da Equilibrium auf der einen Seite reifer
geworden sind, und auf der anderen Seite den
Kitscheffekt beinahe ins Masslose gesteigert haben.
Dieser Widerspruch lässt wohl viele Köpfe rauchen, denn
es ist tatsächlich verdammt schwierig, zu erläutern,
weshalb die Band gleichzeitig kitschiger und reifer
geworden ist. Auf jeden Fall ist man trotz drei
Memberwechseln dem Stil relativ treu geblieben. Viking/Pagan
Metal, gespickt mit Soundtrack -und Folkelementen und
haufenweise Akkordeon-Passagen machen "Sagas" nicht
bloss zu einem Hörerlebnis, sondern auch zu einem im
Kopf entstandenen Film. Das angesprochene Akkordeon ist
zum Teil perfekt in Szene gesetzt, aber manchmal auch
absolut überflüssig und nervig. Die epischen und
hymnischen Elemente lassen träumen und wirken. Die Musik
würde sich für einen Fantasyfilm wohl perfekt eignen,
und da sind wir beim nächsten Problem: Equilibrium's
Soundtrackkünste sind gewaltig, aber die Stimme passt
absolut nicht ins Gesamtbild. Der letzte Song "Mana",
der ohne Vocals einen beinahe königlichen Eindruck
macht, stellt jeden anderen Song der CD grausam in den
Schatten. Textlich ist man ebenfalls auf einer komischen
Fährte, denn Songs wie "Wurzelbert" und "Snüffel"
klingen eher nach Kaspertheater, als nach Pagan Metal. "Turis
Fratyr" war nicht besser, es war anders, und wenn ein
Song den Unterschied machen sollte, dann ist es "Mana",
das wohl beste Stück, das Equilibrium jemals fabriziert
haben! Der Rest ist keinesfalls schlecht, aber keine
Meisterklasse.
Yannick S.
Punkte: 8.2 von 10
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DARK SKY – Empty Faces
Metal Heaven/Disctrade
Obwohl die Geschichte dieser Formation bereits in
den frühen 80ern als Schülerband beginnt, erschien das
Debut erst im Jahr 2000. Die berühmten rechtlichen
Probleme, verursacht durch ein Bankrottes Label, waren
die Ursache. Glücklicherweise hat die süddeutsche Band
aber nicht aufgegeben. Es wäre schade gewesen, wenn
diese tolle Musik der Szene vorenthalten geblieben wäre.
Nach drei im AOR einzuordnenden Outputs ist "Empty Faces"
ein Stück härter ausgefallen und kann als melodischer
Hard Rock bezeichnet werden. Dark Sky machen es ihren
Landsleuten von Pink Cream 69, Axxis und Bonfire gleich.
Aber nicht nur vom Stil her segelt man im gleichen
Wasser, auch qualitativ braucht sich die bis dato
ziemlich unbekannte Formation keineswegs zu verstecken.
Sehr traditionell gehen die Musiker zu Werk, ohne dass
ihnen aber altmodisch attestiert werden muss. Die
ausgezeichneten Vocals von Frank Breuninger besitzen
viel Druck, Flair und Ausstrahlung. Die Songs sind
konstant mit Keyboards untermalt, aber eindeutig
gitarrenorientiert. Die Riffs der Sechssaitigen stehen
im Vordergrund. Die Band beweist auch viel Geschick beim
Songwriting. Eingängigkeit wird gross geschrieben. Mehr
als einmal kann der Refrain bereits nach einmaligem
Hören mitgeträllert werden. Die Melodien driften aber
trotzdem nie ins Kitschige ab. Gegen Ende hat sich zwar
noch der eine oder andere softere Song eingeschlichen,
die den hohen Standart nicht ganz halten können. Dafür
bieten uns Dark Sky eine äusserst gelungene Version des
80er-Hits "Maniac" von Michael Sembello. Starkes Werk!
Chris C.
Punkte: 8.2 von 10
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AUSTRIAN DEATH MACHINE - Total Brutal
Metal Blade/Musikvertrieb
Nach einem Blick auf das Cover im Zusammenhang mit
dem Bandnamen dürfte es sich wohl von selbst erklären,
dass dieses Album ein Tribut an Arnold Schwarzenegger
darstellt, denn alle siebzehn Tracks hier drehen sich um
Arnie's Filme. Austrian Death Machine ist nicht nur der
Übername für den Governator, sondern auch das
Nebenprojekt von Tim Lambesis, dem charmanten Sänger von
As I Lay Dying, der dieses Projekt mit den Worten
beschreibt "All das, was ich in meine andere Band (As I
Lay Dying) einfliessen lasse, kommt vom Herzen und ist
voller Leidenschaft. Im Gegensatz dazu ist das hier ein
Ventil für puren Testosteron und Blödsinn." Das Album
beginnt mit "Hello California", wo Sänger Ahhnold
beschreibt, wie er den Predator erledigen möchte. Ein
deutlich lustiger wirkender Song ist dagegen "Who Is
Your Daddy And What Does He Do?", die berühmte Frage,
die Schwarzenegger seinen kleinen Schülern im Film
"Kindergarten Cop" stellt. Bemerkenswert ist, dass Tim
Lambesis alle Instrumente selber spielt, und dann auch
noch erstaunlich gut! Allerdings überlässt Tim die
Gitarrensoli der meisten Songs bekannten Musikern, wie
beispielsweise bei "Come With Me If You Want to Live",
wo Adam Dutkiewicz (Killswitch Engage) ordentlich in die
Saiten haut. "Total Brutal" scheint wirklich der
perfekte Soundtrack für alle Schwarzenegger-Fans zu
sein, die an einem Testosteron-Überschuss leiden und
selbst in hohem Alter noch heimlich mit Action-Figuren
spielen, wobei Arnold aber trotz einem gewissen
Augenzwinker-Effekt keine Sekunde lang persifliert wird.
Wenn man sich mit Schwarzenegger-Filmen auskennt und
somit auch die Jokes versteht, dann macht dieses Album
eine Menge Spass! Allerdings schwebt ein grosses
Fragezeichen über Sänger Ahhnold, denn es wird einfach
nirgendwo erwähnt, wer dieser mysteriöse Ahhnold ist,
obwohl es naheliegend scheint, dass Tim Lambesis hier
selber singt. Ein wirklich gelungenes Nebenprojekt!
Maiya R.B.
Punkte: 8.1 von 10
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und bestellen für 27.90 SFr.
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SOUL LINE – Oblivium
Eigenvertrieb
Nach zwei Demos (2002 und 2004) ist "Oblivium" nun
das erste Werk der 6 Schweizer. Und es überrascht
positiv. Nach kurzem betrachten des Albumcovers vor dem
Einlegen der CD erwartet man eine durchaus aggressive
Musik, und macht sich auf einen Sepultura-Verschnitt
gefasst. Doch bereits bei den ersten Tönen wird einem
klar, dass man sich nicht stärker hätte irren können:
Denn obwohl die die Herren nicht gerade sanfte Töne
anschlagen, hat ihre Musik etwas weiches, und man wird
sofort davon in den Bann gezogen. Die Musik von Soul
Line ist eine sehr gelungene Mischung aus verschiedenen
Arten. So sind sie sowohl melodiös als auch aggressiv
und irgendwie bringen sie es fertig, dass sich auch der
Gesang nicht nach Gebrüll anhört, obwohl auch dieser
sehr aggressiv ist. Die einzelnen Songs sind gut
aufeinander abgestimmt, und die CD bildet ein gelungenes
Gesamtwerk. Was sich zu Soul Line auf jeden Fall sagen
lässt, ist, dass sie ihren Namen definitiv richtig
gewählt haben. Denn das was bei anderen Bands immer
wieder fehlt, ist bei der Musik von Soul Line fast
körperlich spürbar. Gemeint ist damit die Seele der
Musik. Ausserdem merkt man bereits auf der CD, dass die
Jungs gerne live spielen, und ihre diversen Auftritte
sprechen für sie. So spielen sie dieses Jahr am Wacken
Open Air und werden im November im Z7 in Pratteln an dem
Battle of Metal-Contest teilnehmen, ein Auftritt, den
ich mir auf jeden Fall nicht entgehen lassen werde.
Miriam
Punkte: 8.1 von 10
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ABORTED – Strychnine.213
Century Media/EMI
Die belgische Death-Dampfwalze Aborted berührte mit
dem letzten Album "Slaughter & Apparatus: A Methodical
Ouverture" unseren lieben Mitstreiter Hardy so stark,
dass ihm die Tränen vor Freude (war mir unbekannt, dass
der Herr über Tränendrüsen verfügt) über seine
Bartstoppeln kullerten. Da stellt sich natürlich
automatisch die Frage: Können Aborted nochmals die
Herzen aller Death-Veteranen vor Freude in Brand setzen?
Nun, an diesem Punkt könnte man etwas Zweifel aufkeimen
lassen, denn Aborted präsentieren mit "Strychnine.123"
ihr wohl bis dato melodiösestes Werk. Da ein Wort wie
Melodie normalerweise mehr in den Brechreiz-Kanal statt
in den geehrten Wortschatz eines extremen Death
Metallers gehört, könnte ich mir vorstellen, dass nun
bei einigen Herren die Flagge auf Halbmast gesetzt wird.
Wenn ich zusätzlich weiter anfüge, dass sich einige
Riffs auch locker auf einer Metalcore-Scheibe einnisten
könnten, dann sehe ich schon das blanke Entsetzen auf
einigen Gesichtern geschrieben. Das spannende Intro "Carrion"
macht zwar Stimmung, würde aber nicht Aborted auf der
Hülle stehen, wäre mir nicht im Traum eingefallen, dass
dieses Warmup von einer Dampfwalzen-Truppe stammt. Beim
eigentlichen Opener "Ophiolatry On A Hemocite Platter"
stechen besonders die an sich typischen, schwedischen
Melodeath erinnernden Leads hervor. Diese ziehen sich
wie ein roter Faden durch das gesamte Werk, und bei
einigen Riffs im Song "Avarice Of Vilification" könnte
man die Wikinger Amon Amarth vor dem geistigen Auge
sehen. Dazu gesellen sich immer mal gerne wieder
Breakdowns, welche wie bereits erwähnt bei
Metalcore-Truppen Verwendung finden. Ob man dies nun als
Weiterentwicklung betiteln oder als Ausverkauf sehen
will, die Meinungen werden hier sicherlich
auseinandergehen. Vergisst man aber mal die
Vergangenheit, dann offenbart sich mit "Strychnine.123"
ein durchaus interessantes Album, welches sich nicht
zwanghaft an derbes Geknüppel binden will, gerne mal ein
melodisches Solo aus dem Hut zaubert oder einfach nur
knallhart abgroovt. Vielleicht mag ein Stück
Eigenständigkeit, welches Aborted auszeichnete, auf der
Strecke geblieben sein, aber die Scheibe ist durchaus
abwechslungsreich, und für einige Riffs würden andere
Bands morden.
R.K.
Punkte: 8.0 von 10
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und bestellen für 23.90 SFr.
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SILENT RAGE – Four Letter Word
Frontiers Records/Disctrade
Silent Rage haben eine interessante Vergangenheit.
Obwohl "Four Letter Word" erst das vierte Album der
Truppe ist, startet die Geschichte zu Beginn der Glam-,
Hairspray- und Sleazy-Zeit, nämlich 1985. Schon für
deren Debut konnten sie Paul Sabu (Alice Cooper, Wasp,
etc.) als Produzenten gewinnen. Für den zweiten Release
wurden sie von niemandem Geringeren als Gene Simmons für
dessen Label Simmons Records unter Vertrag genommen. "Don't
Touch Me There" wurde dann auch von P. Sabu und
Kiss-Schlabberzunge Mr. Simmons produktionstechnisch
umgesetzt. Die Voraussetzungen für beständigen Erfolg
wären also gegeben gewesen. Warum es nicht geklappt hat,
bleibt im Dunkeln. Weiter ging es nämlich erst über zehn
Jahre später mit dem Reunion-Album "Still Alive". Auch
dieses wurde von einem berühmten Produzenten bearbeitet,
von Bob Ezrin (Kiss, A. Cooper, Pink Floyd). Immerhin
waren die drei Gründungsmitglieder Ej Curse (Bass),
Jesse Damon (Guitar) und Mark Hawkins (Guitar) wieder
mit dabei. Diese drei haben nun ein viertes Album am
Start. Schon wieder konnte man auf die Hilfe eines
Top-Produzenten zurückgreifen, Gilby Clarke. Obwohl die
Band sehr versiert zu Werke geht, ist die Chance für
bahnbrechenden Erfolg nun aber eher klein. Ein Top-Song
wie "Rebel With A Cause" (1989) ist jedenfalls nicht
dabei. Trotzdem hat "Four Letter Word" mehr als nur
Daseinsberechtigung. Alle vier Members sind nämlich als
Sänger tätig. Dadurch wird dem Hörer ein grossartiges,
abwechslungsreiches Gesangserlebnis beschert, inklusive
umfangreichen Chören. Die Songs besitzen viel Groove und
Drive, sind manchmal aber ein bisschen sperrig. Auch die
Gastmusiker sind erwähnenswert. Bruce Kulick (Ex-Kiss)
steuerte ein paar Gitarrenparts bei, und Bobby Blotzer (Ratt)
bearbeitete bei zwei Tracks die Drums. Dass die Band
aber über all die Jahre immer wieder weitergemacht hat,
muss estimiert werden. Also bitte anchecken.
Chris C.
Punkte: 8.0 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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THE PSYKE PROJECT - Apnea
LifeForce Records
Das Quartett aus Dänemark gibt's mittlerweile schon
seit 2001, auf dem internationalen Parkett tauchte die
Band aber erst dieses Jahr auf - ihre aktuelle Plate "Apnea"
wurde von Lifeforce wiederveröffentlicht, nachdem das
Teil nur über ein Indie-Label in Dänemark erhältlich
war. In ihrem Heimatland scheint die Post schon etwas
länger abzugehen, immerhin konnte die Band letztes Jahr
auf dem Roskilde Festival auf der Hauptbühne
auftreten... Was für eine Post Hardcore-Band sicherlich
eine kleine Sensation gewesen sein dürfte. Gemäss der
Stilrichtung schimmern auf "Apnea" die Grossen des
Genres durch, Zitate in Richtung Norma Jean, Dillinger &
Co sind keine Seltenheit - glücklicherweise begehen The
Psyke Project aber nicht den Fehler, dabei auch noch
genau gleich klingen zu wollen. Ihre simplen Riffs und
flächigen Sounds sprechen klar für die Band, und vor
allem Fronter Martin Nielskov kann durch seine etwas
Metal-lastigeren Shouts Boden gutmachen. Mir persönlich
fahren flächige Songs wie der Opener "The Voice Of
Commandment", "I Get Paralyzed", "Panic" und "Creating
Landscapes" in der Kombination mit den brutaleren Vocals
am einfachsten ein, aber die Band lässt es zwischendurch
auch mal ordentlich nach vorne losdonnern - zudem stellt
"Apnea" laut Bandaussage nur einen Zwischenschritt dar,
man will bereits Ende 2008 im legendären Studio Fredmann
in Götheborg die Arbeiten am Nachfolger abschliessen. "Apnea"
stellt zwar keine Offenbarung dar, The Psyke Project
vermögen damit aber definitiv ihre Spur zu hinterlassen.
Dafür gibt's von mir auf jeden Fall schon mal eine
Handvoll Sympathie-Punkte. Wenn die Band weiter an ihren
Trademarks arbeitet, steht ihnen für eine grössere
Zukunft nicht mehr viel im Weg.
El Muerte
Punkte:
8.0 von 10
Hier bestellen für 19.90 SFr.
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POLUTION – Overheated
Escape Music/Non
Stop Music
Nach der Gründung von Polution coverten die 5 Schweizer
zuerst vor allem Songs von Bands wie Metallica,
Motörhead oder AC/DC. Mit der Zeit mischten sich immer
mehr Eigenkompositionen in ihr Repertoire, so dass sie
beschlossen, diese nun auf einem eigenen Album zu
verewigen. Das Ergebnis liegt nun in Form ihres
Debutalbums "Overheated" vor, und ist durchaus
hörenswert. Polution werden zum Teil bereits mit Bands
wie Shakra und Krokus gleichgesetzt. Auf jeden Fall
wandern sie mit ihrer Musik auf den Pfaden des Hard
Rocks, gemischt mit Old School, und erlauben sich hier
und da auch mal Abstecher zum Metal. So kriegt man bei
Songs wie "Overheated" oder "Same S*** Different Day"
richtig harten Sound auf die Ohren gehauen, und die
Ballade "Don’t Know" geht unter die Haut, ja ist beinahe
schon kitschig. Einen wichtigen Punkt der Band bildet
wohl auch der Sänger: Pascal Gwerder scheint ein gutes
Gefühl dafür zu haben, wann er welche Stimmlage und
welche Stimmart einsetzen muss, damit es mit den
Instrumenten harmonisiert. Einen Schwachpunkt hat die
Band jedoch noch zu überwinden: So hört man ihnen noch
viel zu sehr an, dass sie ihre Karriere als Coverband
starteten. Es fehlt immer noch an Eigenwert, und somit
haben Polution im Moment auch noch keinen grossen
Wiedererkennungswert.
Miriam
Punkte: 8.0 von 10
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und bestellen für 27.90 SFr.
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GYPSY ROSE - Another World
Escape Music/Non
Stop Music
Die Bandname könnte vermuten lassen, dass man es
hier mit etwas Sleazigem zu tun bekommt, aber weit
gefehlt! Nicht Poser Rock ist bei Gypsy Rose angesagt,
sondern Bombast Rock à la Whitesnake, Jorn Lande oder
Black Sabbath aus der Ära mit Tony Martin («Headless
Cross» und «Tyr»). Die Suche nach der Band im MySpace
bringt etwa zehn Treffer, was zeigt, dass dieser Name
verbreitet ist. Nur die richtige Band hat aber einen
Sänger namens David Reece in ihren Reihen! Ältere Fans
kennen diesen vor allem von einem Album her: «Eat The
Heat»! Und die Band dazu? Genau: Accept! Wie die
Geschichte gezeigt hat, floppte dieses Werk von 1989 auf
der ganzen Linie und trotz der Rückkehr von Udo
Dirkschneider vier Jahr später, war der Solinger Stahl
in der stilistischen Sackgasse gelandet. Von David Reece,
der sonst noch bei Bangelore Choire und Sirlce Of
Silence mittat, hörte man eigentlich lange Zeit gar nix
mehr. Das könnte sich mit Gypsy Rose zumindest
kurzfristig ändern, denn die Mucke von «Another World»
ist mit reichlich 80er Pathos versehen und positioniert
sich gut im aktuellen Markt. Die knackige
Eigen-Produktion von Gitarrist Martin Kronlund mit einem
dominanten Drum-Sound erinnert dabei etwas an die
härteren Songs von Strangeways, Pretty Maids oder die
alten Whitesnake zu Zeiten von John Sykes und Cozy
Powell (R.I.P.) - Selbstverständlich ist auch der
Keyboard-Sound entsprechend nach vorne gemischt, was bei
dieser Mucke aber einfach dazu gehört. In die gleiche
Kategorie gehört die Abteilung Ballade, die mit «When I
Call Your Name» bestens bedient wird. Eine zweite auf
dem gleichen Level hätte jedoch nicht geschadet. Im
Ganzen gesehen ist «Another World» eine tolle
Genre-Scheibe, die Altbewährtes in gekonnter Form
umgesetzt hat und nun nur noch die Antwort auf der Bühne
ausstehend ist.
Rockslave
Punkte: 8.0 von 10
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und bestellen für 27.90 SFr.
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ARKONA - Ot Serdca K Nebu
Napalm Records/Musikvertrieb
In der Tat kann ein Liveauftritt in Deutschland zu
viel Ruhm verhelfen, so auch der Auftritt von Arkona am
Ragnarök-Festival 2008. Die Russen wurden von Napalm
Records geschnappt, und jetzt läuft es auch ausserhalb
von Russlandd auf Hochtouren. Frontfrau Masha 'Scream'
und ihre drei Kumpels veröffentlichen mit "Ot Serdca K
Nebu" bereits ihr viertes Album. Wie man es von
russischen Pagan Metal-Bands gewohnt ist, wird der
Metalanteil meist mit Flöten unterstützt und
abgewechselt. Speziell an Arkona ist sicherlich Madame 'Scream',
die mit ihrer Stimme einfach alles machen kann und so
ziemlichh jedem Mann beim Growlen die Show stellen
könnte. Auch mit cleaner Stimme und mit den Screams
gewinnen Arkona Pluspunkte. Wer die anderen Arkona-Alben
ebenfalls kennt, der merkt, dass sich die vier Russen
ein wenig in die dunklere Seite bewegt haben. Das Werk
ist trotz der vielen Folkeinflüssen härter geworden.
Dieser Aspekt macht die Scheibe aber nicht schlechter.
Trotzdem haut mich der neue Silberling der Russen bisher
am wenigsten um. Zu wenig Neues, zu wenig Abwechslung
und irgendwie zu wenig packend, im Gegensatz zu den
anderen drei Alben. Die Bombastik, die mit Flöten und
Masha's Stimme unterstützt wird, ist aber auch hier zu
merken und absolut unschlagbar. "Ot Serdca K Nebu" ist
keinesfalls schlecht, aber das schwächste von vier
wirklich sehr guten Pagan Metal-Bands. Was den obligaten
Nationalismus-Test angeht kann ich euch beruhigen, denn
trotz Freundschaften mit umstrittenen Bands sind Arkona
hundertprozentig nicht zu der braunen Masse zu zählen.
Yannick S.
Punkte: 8.0 von 10
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und bestellen für 27.90 SFr.
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ELEVENER - When Kaleidoscopes Collide
AOR Heaven/Disctrade
Hinter diesem etwas speziellen und unbekannten Namen
verbergen sich zwei Herren, die sehr wohl bereits in der
Musikszene bekannt sind. Zum einen ist da Johan
Bergquist, seines Zeichens Sänger, Keyboarder und
Bassist, der sich schon auf Hammerfall's "Crimson
Thunder" und bei der schwedischen Band M.ill.ion einen
Namen als Keyboarder machen konnte. Auch kann er
internationale Erfolge wie u.a. eine England-Tour mit
MSG vorweisen. Für das Album "Thrill Of The Chase" trat
er erstmals auch als Songwriter an die Öffentlichkeit.
Der zweite im Bunde ist Andreas Broden, der sich für die
Gitarren und Drums verantwortlich zeigt, der in den
90ern nach Amerika auswanderte. Als er zurückkam, war er
ein ausgezeichneter Soul- und Funk-Gitarrist, der sich
seine Sporen als Sessionmusiker in Studios und Clubs
verdiente. Im neuen Millenium fanden sich die Beiden und
hatten die gleiche Idee: Sie wollten beide zurück zu
ihren Wurzeln, und die liegen ganz klar im Melodic Rock/AOR.
2005 hoben sie ihr Projekt Elevener aus der Taufe. Mit
ihrem vorliegenden Debut-Album "When Kaleidoscopes
Collide" legen sie ein schönes Melodic-Album auf den
Tisch resp. in den CD-Player. Man hört deutlich die
Erfahrung und das Können der beiden raus. In den Songs
ist alles vertreten, was es braucht: Geniale Melodien,
die mit melodiösen Refrains und Chorusteilen gepaart
werden. Auch bei der Instrumentierung bleiben keine
Wünsche offen. Alle Songs sind im ruhigeren Bereich
angesiedelt. Der Gesang nimmt einen mit auf die Reise
durch die abwechslungsreichen Songs. Man wird regelrecht
in andere Dimensionen entführt. Das ist der Soundtrack
für ruhige Abende zuhause mit seinem/r Partner/in. Man
kann sich zurücklehnen und einfach nur geniessen. Die
elf Songs wurden durch die Produktion von Tobias Lindell
mit einem wohlklingenden Sound veredelt. Einfach Melodic
Rock in perfekter Form.
André G.
Punkte: 8.0 von 10
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und bestellen für 27.90 SFr.
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RICHIE KOTZEN – Live In Sao Paulo
Frontiers Records/Disctrade
Als ich die Richie Kotzen-CD auf meinem Tisch fand,
dachte ich, na ja wieder so eine Guitar
Instrumental-Fiedel-CD, aber denkste! Ich war sehr
positiv überrascht von Richie's Solo-Live-Album. Erstens
präsentiert Richie wirklich tolle Songs, zweitens hat er
eine geile Stimme, die ich irgendwo in der Richtung Paul
Rodgers und sehr alten David Coverdale-Vocals einordne.
Und drittens gefällt mir sein Gitarrenspiel, das ein
wirklich cooles Blues Rock-Feeling versprüht. Man hört
Anleihen an die alten Free oder Bad Company, und
natürlich klingen einige Soli auch etwas nach Jimi
Hendrix, so nach richtig warmen, gefühlvollen alten
Fender-Soli. Songs wie das eher ruhige, bluesige "High"
gehen voll unter die Haut, und deren gibt es einige auf
diesem Rundling. "Remember", "Fooled Again", "Faith" und
so weiter, alles wirklich coole Nummern, die Richie da
zum Besten gibt. Johnny Griparic am Bass und Don Potruch
an den Drums ergänzen das Ganze zu einem wirklich
starken Album. Dieses Werk ist definitiv nicht nur für
Gitarristen interessant, da hier einfach der Song im
Vordergrund steht und nicht nur die Gitarre, klasse das
Teil! Und ich würde die Benotung irgendwo zwischen 8.0
und 8.5 geben, wäre es ein Studioalbum.
Crazy Beat
Punkte: keine Wertung
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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ENEMY IS US – Venomized
Bastardized Records
Melodischer Death Metal und Schweden leben seit 10
Jahren in einer harmonischen Beziehung. Dabei sind nicht
nur Szenegrössen und -legenden wie At The Gates, Dark
Tranquillity, Soilwork oder The Haunted hervorgegangen,
sondern auch unzählige weniger bekannte Bands. Dazu
gehören auch die aus Uppsala stammenden Enemy Is Us, die
mit "We've Seen The Enemy... And The Enemy Is Us" ihre
Karriere gestartet haben. Nach einigen
Labelschwierigkeiten folgt nun, drei Jahre später, der
Nachfolger "Venomized", und dieses hat es wirklich in
sich. Enemy Is Us zeigen sich dabei nicht als
ausgefeilte Lick-Hersteller, sondern setzen vielmehr auf
heftige Riffs ("End This Time", "We Are The Filth"),
preschende Drums ("Through Vile Black Blood") und eine
gewaltige Ladung Aggression. Quell von Letzterem ist in
erster Linie der pechschwarze Gesang von Erzfeind Ronnie
Nyman, dessen bitterböse Stimme zwischen klassischem
Göteburg-Shoutern, wie man es von Tompa Lindberg kennt,
und krächzendem Alexi Laiho-Gekotze angesiedelt ist, was
dem Ganzen auch schon mal einen schwarzmetallischen
Touch anhängt, der beim furiosen Titelstück am
heftigsten hervortritt. Zwar könnte man von "Venomized"
noch ein wenig mehr Gitarrenvariation erwarten, doch
können auch eher simple Tracks wie die ruppigen,
hardcore-lastigen "Show Me Them Horns" und "The Red
Inside" überzeugen, von dem abschliessenden, durch
Pianoparts dynamisch gemachten "Heading Towards The
Light" ganz zu schweigen. Innovativ oder gar
weltbewegend ist der Sound von Enemy Is Us zwar nicht,
zum sich die Birne schwindlig bangen – ob zu Hause, im
Zug oder irgendwann auch live – taugt "Venomized" aber
zur Genüge.
Kissi
Punkte: 7.9 von 10 Hier bestellen für
31.90 SFr.
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RAUNCHY – Wasteland Discotheque
LifeForce Records
Dänemarks Raunchy standen bei mir mit "Confusion
Bay" verdammt hoch im Kurs, diese Mixtur aus Modern
Metal mit knalligen Riffs, verdammt viel Groove und
Melodien, die geradewegs ins Kleinhirn hämmerten,
machten die Jungs zu so was wie einem Geheimtipp für
Freunde von Fear Factory bis Soilwork. Auch "Dead Pop
Romance" war wahrlich nicht von schlechten Eltern, denn
immerhin reichte es der Scheibe im Februar 2006 zum
Metalfactory-CD-Tipp des Monats. Mit dem neuesten
Streich "Wasteland Discotheque" knöpfen Raunchy an den
Vorgänger an, präsentieren wie gewohnt eingängige, fast
schon schnulzige Melodien mit aggressiven Riffs und
einem Wechselspiel cleaner Refrains, gepaart mit
wütenden Growls/Shouts. Den Weg konsequent weitergehen
bedeutet natürlich auch, dass die eher durch Fear
Factory eingefärbte Tendenz der beiden ersten Werke den
Hang zu modernem Melodeath Marke In Flames & Soilwork
vertieft hat. Dass Raunchy mittlerweile ihr Schaffen
nahezu perfektioniert haben, zeigen Songs wie "Straight
To Hell", "Welcome To The Storm" oder der Titeltrack "Wasteland
Discotheque", welche herrlich groovend mit einer
ordentlichen Portion Härte anrollen, dabei aber
keinesfalls die Melodien vergessen lassen, was die
Tanzfläche zum sicherlich zum Glühen bringen wird.
Allgemein sorgen die Tracks für gute Laune und
kurzweilige Unterhaltung, dies ist wohl dem hohen
Melodieanteil und den treibenden Beats zu verdanken, was
mich jedoch etwas stört an diesem leichtfüssigen
Musikgenuss ist das Fehlen von Tiefgang, auch wenn die
Beine kaum zu halten sind, die Seele wird kaum berührt
und tiefgehende Emotionen, die über den Klang einer sich
öffnenden Bierflasche hinaus gehen, sind eher spärlich
gesät. Einzig das 8 Minuten dauernde "The Comfort In
Leaving" weiss zwischendurch mit einer leicht
melancholischen Note zu überraschen, aber sonst ist
Tanzen und Haare Schütteln bis der DJ brennt angesagt,
was "Wasteland Discotheque" zwar einen
Unterhaltungsfaktor garantiert, aber ein längeres
Überleben auf dem Plattenteller verweigert. Wer einfach
mal wieder etwas Spass haben will und von der neuen In
Flames etwa so enttäuscht ist wie ich, der darf sich
gerne mal mit "Wasteland Discotheque" auf das Parkett
wagen, saturday night fever inklusive.
R.K.
Punkte: 7.8 von 10 Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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FOREFATHER – Steadfast
Seven
Kingdoms/Non
Stop Music
Die englischen Brüder von Forefather bringen nun
seit 1997 Platten auf den Markt und haben sich damit
auch international einen Namen gemacht, nicht zuletzt
auch durch die Mitarbeit beim Burzum-Tribut "Wotan mit
uns!". Über den Stolz auf ihre englische Abstammung kann
man nur schwer hinwegsehen, die Texte triefen regelrecht
vor Schlachtrufen. Und das Ganze mehr im Folk- und
Powerbereich als wirklichen Black Metal. Trotzdem
bleiben die Pastellfarben und der rosa Sonnenuntergang
weit weg von den hier besungenen Schlachtfeldern, auch
verzichtet man auf Dudelsäcke oder typisches
Geigengefiedel. Eigenständig verbinden die Brüder NWoBHM
genauso wie Black-Elemente, gekoppelt mit den epischen
Parts, natürlich aufgenommen in bester Qualität. Songs
wie "Fire From The Sky" oder das altenglisch gesungene "Mirit
It Is" haben unweigerlichen Erkennungswert. Was soll ich
da noch grosse Worte verlieren? Wer auf Pagan/Folk Metal
mit Ähnlichkeit zu alten Ensiferum steht, muss diese
Platte einfach haben!
Tristan
Punkte: 7.7 von 10 Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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ONE WAY MIRROR – One Way Mirror
Metal Blade/Musikvertrieb
One Way Mirror ist eine Rock/Metal-Band kurz davor,
eine Revolution in der Musikwelt auszulösen“, so lautet
zumindest der offizielle Myspace-Text der Newcomerband,
bestehend aus mehr oder minder bekannten Musikern wie
etwa Shouter Guillaume Bideau von Mnemic oder Soilwork's
Dirk Verbeuren am Schlagzeug. 2005 gegründet, legt uns
der Fünfer nun sein selbstbetiteltes Debut vor, und
obwohl dieses mit einer musikalischen Revolution nicht
wirklich viel zu tun hat, so umweht es doch ein frischer
Wind, dessen Ursprung die verschiedenen Genres sind,
welche auf "One Way Mirror" zu einer Einheit
zusammengenietet werden. Als Grundstoff dient
druckvoller und eingängiger Ami-Rock, wobei gerade die
Tracks, die weniger nahe an Bands wie Alter Bridge,
Staind oder auch unseren Schweizern Redeem sind,
definitv stärker überzeugen. Der knatternde Opener
"Destination Device" zum Beispiel glänzt genauso wie das
darauffolgende, stampfende "As You Are Now" oder die
zeitweise an Ministry erinnernde "Deprived Of Connection"
und "Sockracer" mit überraschendem Industrial-Einfluss,
der das Ganze weit weg vom amerikanischen Einheitsbrei
trägt. Desweiteren hinterlassen auch die härteren, an
melodischem Death Metal kratzenden Nummern wie "21st
Century" oder "Danger Calling" einen definitiv positiven
Eindruck, gerade die Varietäten, welche Bideau mit
seinem Singorgan realisiert, beeindrucken. Als 'grande
finale' knallt man uns zum Ende noch "Liberation" gegen
die Lauscher, ein superber Abschluss, der nochmals die
Zugkraft der Kompositionen auf "One Way Mirror"
zusammenfasst und in bester Al Jourgensen-Manier alles
niedermalmt. Die Revolutionäre der Rock-Musik sind One
Way Mirror also nicht, dafür eine aufstrebende Band, die
Bestehendes zu einem modernen und organischen Neuen
vermischt, welches dank Selbstproduktion und dem
Mastering von Tue Madsen (Sick Of It All, Dark
Tranquillity u.v.a.) auch passend aus den Boxen pocht.
Nur die Elektro-Coverversion von der Franky Goes To
Hollywood-Nummer "Relax" hätte nun wirklich nicht sein
müssen.
Kissi
Punkte: 7.5 von 10 Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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THE ROTTED - Get Dead Or Die Trying
Metal Blade/Musikvertrieb
Kein Liebhaber dieser englischen Combo sollte sich
durch den Namenswechsel beirren lassen! Es steht zwar
The Rotted drauf, aber es sind immer noch Gorerotted
drin. Was sich bereits auf dem Vorgänger "A New Dawn For
The Dead" abzeichnete, setzt sich auf "Get Dead Or Die
Trying" konsequent fort. Zwar in etwas veränderter Form,
sprich die Band ist erwachsener geworden, sei es in
musikalischer, textlicher wie auch visueller Hinsicht.
Aber keine Angst, sie bleiben immer noch sehr brutal und
aggressiv. Ab dem ersten Takt hauen sie dem Hörer die
volle Breitseite in die Gehörgänge. Eine grosse
Veränderung gibt es sicher in der textlichen Hinsicht:
Früher wurden völlig kranke Splatter- und Goretexte
verwendet, und heutzutage sind es eigene Ereignisse,
welche Ben McCrow mit voller Wut und Inbrunst aus sich
rausschreit. Die Band sagt auch ganz klar, das viele
Bands über extreme Situationen schreiben/singen. Aber
The Rotted erleben das, was sie singen, jeden Tag. Ihre
Musik ist ehrlich und aus dem Herzen raus. Sie stehen zu
dem, was sie machen. Die Drums von Nate Gould ballern
die Beats in einem irrsinnigen Tempo raus. Die Gitarren
riffen, was das Zeug hält. Das Ganze ergibt dann den
perfekten Boden für die brutalen Vocals. Frontmann Ben
brüllt sich alle Innereien heiser. Das Gute am
Erwachsenwerden von The Rotted ist auch, dass die Jungs
im Alter etwas mehr Melodien und Breaks in ihre Songs
einfliessen lassen. Damit umgehen sie gekonnt das
eventuell mögliche Langweiligwerden der Songs. Mit
"Angel Of Meth" (wer weiss, an was für einen legendären
Song der Titel angelehnt ist?) haben sie einen sehr
eingängigen Song auf dem Album drauf. Eine Geschichte
wäre noch zu erzählen: Der Song "A Brief Moment Of
Regret" ist so sehr untypisch für die Briten und so
melodiös und eingängig, dass The Rotted es mit diesem
Track in einem Modegeschäft in die Playlist geschafft
haben. Sie werden jetzt jeden Tag zwischen Kate Bush und
Elvis Costello zur Berieselung der Kunden gespielt. Das
ist für eine Band dieses Genres sicher einzigartig und
eine Ehre. Zum Glück wurde beim neuen Output ein
wachsames Auge auf die Produktion geworfen, so dass wir
es erfreulicherweise nicht wieder mit einer dumpfen
Schuhkarton-Snare wie noch auf dem Vorgänger zu tun
haben. Spätestens wenn die Jungs wieder auf Tour sind,
wird es sich sicherlich zeigen, dass sie nicht ganz so
brav und besonnen geworden sind, wie sie uns glauben
lassen wollen...
André G.
Punkte: 7.5 von 10 Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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RADIOHEAD – Best Of
EMI Music
Beinahe 16 Jahren, nachdem ihr erstes Album
veröffentlicht wurde, bringen die 5 Briten ihr erstes
Best Of Album auf den Markt. 16 Jahre, in denen sie
Musik(geschichte) schrieben, sind nicht so einfach
zusammenzufassen. Dennoch bietet das "Best Of"-Werk eine
gelungene Übersicht von damals bis heute. Die "Best Of"
der Band stellt aber auch eine Zeitreise dar: Eine Reise
durch die Geschichte einer grossartigen Band, welche für
ihr Tun Anerkennung verdient hat. Man bekommt die
Stilwechsel und die damit verbundene Entwicklung der
Band in diesen 16 Jahren deutlich vor Augen geführt und
stellt wieder einmal fest, dass Alben wie "The Bends"
oder "Kid A" nicht umsonst immer wieder in den Listen
der besten Alben aller Zeiten anzutreffen sind. Obwohl
ich selbst kein grosser Freund von Best Of-Alben bin,
würde ich diese CD vor allem denen empfehlen, für welche
der Name Radiohead bisher unbekannt war. Sie bietet eine
gute Möglichkeit, sich ein Bild der Band zu machen, und
man könnte so durchaus Lust bekommen, sich auch mal ein
anderes Album der Band zu kaufen.
Miriam
Punkte: keine Wertung Hier reinhören
und bestellen für 23.90 SFr.
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SOUL DOCTOR – That's Live!
Metal Heaven/Disctrade
Just for fun wurde Soul Doctor vor sieben Jahren in
Berlin gegründet. Tommy Heart, Sänger der damals
aufgelösten Band Fair Warning, traf auf den ehemaligen
Bonfire-Gitarristen Chris Lyne. Dass die Beiden
musikalisch hervorragend harmonieren beweisen einerseits
vier Studioalben, andererseits die treuen Fans, die das
erkennen und dementsprechend die CDs auch kaufen. Auch
die starken Livequalitäten haben sich inzwischen
herumgesprochen. Somit ist ein Live-Album absolut
legitim. Satte dreizehn Songs wurden bei verschiedenen
Gigs zwischen 2005 und 2007 aufgenommen. Der anzunehmend
zerstückelten Live-Atmosphärewurde entgegengewirkt und
ein homogenes Album gebastelt. Tommy überzeugt einmal
mehr mit seinen frischen Vocals. Chris wiederum
begeistert mit ergreifenden Gitarrenklängen. Auch die
Songauswahl lässt keine Wünsche offen. Berücksichtigt
wurden alle bisherigen Scheiben der Truppe. Songs wie "Blood
Runs Cold", "Under Your Skin", "Good Times Slippin' Away",
"Unspoken Words", "Get It On", "What Do U Want" und
"Soul Doctor" wissen durch knackige Melodien und grosse
Refrains zu begeistern. Den bluesigen Hard Rock haben
Soul Doctor mit Sicherheit nicht neu erfunden, doch
heutzutage schafft es bei weitem nicht jede Band, so
zeitlos zu klingen. Einem Kauf dieses Outputs mit Best
Of-Charakter spricht ganz sicher nichts dagegen. Im
Gegenteil, bei einem baldigen Besuch des CD-Shops
erwischt man vielleicht die Limited Edition mit einer
Bonus-Scheibe mit vier weiteren Tracks, zwei
Akustikversionen und zwei als Different Version
deklarierten Songs. Soul Doctor haben den Status des
Insidertipps längst hinter sich gelassen und gehören
definitiv zu den festen Werten, die die deutsche Szene
zu bieten hat.
Chris C.
Punkte:
keine Wertung Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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ROB MARCELLO - Vestry
NL Distribution/Non
Stop Music
Der gebürtige Schwede Rob Marcello, der seit 2003
bei den amerikanischen Danger Danger die Axt schwingt
und schon mit Ron Keel, Bobby Blotzer, Mike Vescera und
auch John Corabi gearbeitet hat und nebenbei noch
jährlich 150 Guitar-Präsentationen für Roland macht,
beehrt uns hier mit seinem ersten Solo-Album.
Unterstützt wird Rob am Mikro von Frank Vestry, der hier
einen guten Job abliefert. Musikalisch findet man hier
eine große Schnittmenge aus älteren Bon Jovi-Einflüssen,
älteren Def Leppard und natürlich hört man einiges aus
seiner Stamm-Combo Danger Danger raus. Im Ganzen kommt
das ganze Album recht gut und mit guter Laune rüber.
"All I Wanna Do Is U" könnte von Bon Jovi sein, rockt
aber ganz ordentlich, ebenfalls das an Def Leppard
erinnernde "Live Life", wie auch die folgende Ballade "What
You Mean". Ja und mit dem coolen "Gangster Of Love"
schippert man sogar noch in Firehouse-Gewässern.
Marcello bietet hier viele Erinnerungen an oben genannte
Bands, aber da das Ganze sehr frisch und lebendig
umgesetzt wird, kann man das Projekt trotzdem als
gelungen betrachten, und Fans dieser Stilrichtung werden
sicher ihre Freude dran haben.
Crazy Beat
Punkte: 7.4 von 10 Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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VALIENT THORR – Immortalizer
Volcom Entertainment/Musikvertrieb
Bärte sterben nie, auf jeden Fall nicht im Heavy
Metal. Angefangen mit den Wüsten-Nikoläusen von ZZ Top
über Anthrax, Zakk Wylde, dem heutigen James Hetfield
bis hin zu unserem Pink-Beard El Muerte: Harte Rocker
haben reichlich Haare um die Fresse. Diesen Schluss
scheinen auch die Amis Valient Thorr gezogen zu haben,
welche sich bis auf Gitarrist Voiden Thorr allesamt mit
natürlichem Krümelsieb präsentieren. So ruppig wie die
Truppe aussieht, so ruppig ist auch ihr Sound: Ob Punk,
Sleaze Rock, Stoner oder Thrash – alles, was in den
Arsch tritt, wird verwurstet, und entsprechend wirr ist
dabei das eine oder andere Mal das Resultat. Zu
vielzählig sind dabei vielleicht die Riff- und
Lick-Ideen der beiden Klampfer Eidan und Voiden Thorr.
Kreischende Double-Leads im Opener "I Hope The Ghosts Of
The Dead Haunt Your Soul Forever" (Humor haben die Jungs
auf jeden Fall!), griffiger Rock'n'Roll bei "Mask Of
Sanity" und "Parable Of Daedalus" oder auch
Südstaaten-Vibes in "Tomorrow Police", "1000 Winters In
A Row" und "Vernal Equinox", die Klänge schreien nur so
nach Party und guter Laune. So macht das Grundgerüst,
welches durch Soundmeister Jack Endino (u.a. Nirvana,
Black Halos, Accüsed & Zamarro) extrem knackig wirkt,
eine mehr als passable Figur, das erwähnte
Refrain-Problem jedoch lässt die Songs doch schmerzlich
an Qualität schrumpfen. Keine Ohrwürmer, keine
Mitgröhl-Zeilen, nichts bleibt hängen und das gerade in
diesen Teilen, die eigentlich dazu da sein sollten. So
auch bei "No Holds Barrel" und "Steeplechase", die mit
ihren Stop'n'Go-Einlagen des Öfteren an Danko Jones
erinnern, auch stimmlich, denn Frontbart Valient Himself
klingt faktisch wie eine rauhere, etwas unspektakuläre
Version des Kanadiers. Und um noch einmal auf den Knall
der Jungs hinzuweisen: Checkt bangforworldpeace.com,
ihre Myspace-Freunde. Viel Spass beim Rätsel, welches
wohl auch sinnbildlich für den peppig skurrilen Sound
der Band stehen könnte.
Kissi
Punkte: 7.2 von 10
Hier bestellen für 23.90 SFr.
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REVOLUTION RENAISSANCE – New Era
Frontiers Records/Disctrade
Strato-Wer? Während alle Stratovarius-Musiker ausser
Timo Tolkki Gerüchten zufolge zusammen weiter
musizieren, versucht hier der Meister, das Erbe der erst
kürzlich aufgelösten Power Metal-Truppe
aufrechtzuerhalten. Denn sämtliche Stücke auf "New Era"
wurden ursprünglich für Stratovarius geschrieben.
Anstelle von Timo Kotipelto teilen sich nun
Edguy-Shouter Tobias Sammet, Ex-Helloween-Goldkehlchen
Michael Kiske und Ex-Thunderstoner Pasi Rantanen die
Leadvocals. Bei soviel Ex sollte also eigentlich genug
Potential brachliegen, um damit ein explosives
Jahreshighlight zu erschaffen. Sollte schon, tut es aber
nur bedingt. Denn das Ergebnis ist nett, aber nicht
überragend. Das liegt in erster Linie an den eher
durchschnittlichen Kompositionen, welche einfach nicht
richtig zünden wollen. Zudem ist die Idee mit den
Gastsängern langsam aber sicher ausgelutscht. Und auch
wenn Kiske auf 5 von 10 Songs zu hören ist, sollte der
Herr doch lieber mal wieder eine ganze Metal-Scheibe
einsingen. Auf "New Era" befinden sich nun typische
Stratovarius-Nummern wie das schnelle "We Are Magic"
oder das an die bombastische Schlussphase erinnernde
"Revolution Renaissance". Ganz fein wird's bei der von
Kiske eingesungenen Ballade "Angel", bevor bei "Glorious
Divine" das Tempo wieder angezogen wird. Leider fehlen
bei sämtlichen Songs die zündenden Ideen, welche im Ohr
haften bleiben. Einzig die verschiedenen Stimmen und die
abwechslungsreichen Strukturen bewahren "Revolution
Renaissance" vor dem Totalabsturz. Fans der besagten
Bands und Sänger dürfen gerne mal reinhören.
Roger W.
Punkte: 7.0 von 10 Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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GEMINI FIVE - Sex Drugs Anarchy
Wild Kingdom/Non
Stop Music
Schweden lässt die nächste Glam Metal-Band auf die
Musikwelt los. Die Jungs von Gemini Five haben nach dem
dunklen,industriallastigen letzten Longplayer wieder in
die rockigere Welt zurückgefunden. Sie erfinden das Rad
des Poser Metals mit "Sex Drugs Anarchy" sicher nicht
neu, aber sie rocken sauber nach vorne los und
verbreiten eine gute Partystimmung. Wo die Einflüsse von
den Vieren liegt, ist auch sofort klar: in den 80ern.
Das aufgetakelte Quartett leiht sich bei diversen Bands
Elemente aus, man könnte es fast als Klauen bezeichnen.
Der Sound ist schwer beeinflusst von Ratt, Mötley Crüe
etc. Beim Song "Scream 4 Me" hört man die Mithilfe von
Martin Sweet (Crashdiet) deutlich heraus. Er drückt dem
Song seinen Stempel auf. Was durchs ganze Album hinweg
zu sagen ist, ist, dass der Sound sehr bass-/bassdrumlastig
gehalten ist. Aber auch die Gitarren von Dee Dee und Tin
Star sind sleazig rockend und riffen gut los. Tin Star
verfügt über die perfekte Stimme für diese Art Musik.
Etwas dreckig, aber doch melodiös. Mehr oder weniger
jeder Song beeinhaltet einen Mitsingrefrain, der sicher
live auch zündet. Das Album ist, bis auf den letzten
Song, mit Rockern versehen. Den Abschluss macht "Stay
With Me": Eine saubere Power-Ballade, welche das Album
würdig abschliesst. Auch die Produktion kann sich sehen
lassen. Sie gibt dem Ganzen den nötigen krachigen Sound.
Die Jungs haben ihre Idole genau studiert und wissen,
worauf es ankommt, um guten, sleazigen Kick
Ass-Rock'n'Roll zu spielen. Fans von Bands wie Crashdiet
und den Hardcore Superstars werden sicherlich
bedenkenlos zugreifen können.
André G.
Punkte: 7.0 von 10
Hier bestellen für 27.90 SFr.
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WHITECHAPEL - This Is Exile
Metal Blade/Musikvertrieb
Die Band Whitechapel, die sich nach dem Tatort der
Jack The Ripper-Morde benannt hat, gibt's zwar erst seit
2006, doch das Sextett um Sänger Phil Bozemann hat
bereits drei Platten rausgebracht - Nummer zwei auf
Candlelight Records, und die aktuelle "This Is Exile"
auf den nicht minder illustren Metalblade Records. Die
Combo verfügt interessanterweise über drei Klampfer, auf
Platte unterscheidet sie das aber kaum von anderen Acts
- immerhin ist das so genannte Multitracking (die Kunst,
mehrere unterschiedliche Gitarrenspuren zu recorden)
heutzutage 'state of the art' und somit an und für sich
nix besonderes. Live wird es wohl eher anders
ausschauen, da muss die Band zwangsläufig über etwas
mehr Schubkraft verfügen. Das Album selber pendelt sich
in Sachen Ausdruckskraft und Eigenständigkeit leider im
Deathcore-Schnitt ein, was aber grundsätzlich klar den
Vocals zugeschoben werden kann. Die Musik borgt sich
viele Elemente aus dem technischen Death (spontan muss
ich da an meine letztmonatigen Lieblinge von Arsis
denken), während Phil Bozemann auf gutmütig gerundete
zwei Ausdrucksarten kommt. Im Death Metal durchaus
üblich, aber unter'm Strich definitv ein blockierendes
Element - mehr als gutturales Grunzen und etwas höher
angesetztes Keifen liegt nicht drin, die Dopplung mal
nicht mitgezählt. Richtig interessant wird "This Is
Exile" dann auch höchstens bei den instrumentalen Tracks
"Death Becomes Him" und "Of Legions" - während
erstgenanntes Stück eine eher klassisch-instrumentale
Schlagseite offenbart, wird bei "Of Legions" auf Samples
zurückgegriffen. Whitechapel bieten auf "This Is Exile"
klar solides Handwerk und ordentlich Durchschlagskraft,
unterscheiden sich aber genau darin kaum von
Szenekollegen wie etwa The Red Chord oder The Black
Dahlia Murder - für Fans solcher Mucke also durchaus
empfehlenswert, alle anderen müssen hier nicht zwingend
zugreifen.
El Muerte
Punkte: 7.0 von 10 Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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JOHN 5 – Requiem
Mascot Records/Disctrade
John 5, eigentlich John William Lowery, wurde dem
breiten Publikum durch seine Tätigkeit als Gitarrist bei
Marylin Manson von 1998 bis 2004 bekannt, durch den er
auch seinen Namen John 5 bekam. Er arbeitete zudem noch
als Gitarrist bei David Lee Roth, Meat Loaf, Rob Zombie
und veröffentlicht mit "Requiem" bereits sein viertes
Instrumental-Solo-Album. Mit Tommy Clufetos hat John nur
einen Drummer zu Hilfe genommen, den Rest hat er selbst
eingespielt. Neben Metal in zumeist recht harscher
Spielweise beglückt uns der Ami, zu dessen Fans auch
Flitzefinger Steve Vai gehören soll, sämtliche Varianten
des Rock, eine dezente Prise Blues und eben auch noch
ein wenig Country. Natürlich ist die Hauptkomponente der
Metal, doch erst die vermeintlich genrefremden Parts
lassen das ganze Werk erst richtig zur Geltung kommen
und es nicht nur für Musiker interessant werden. Trotz
eines fehlenden Sängers bleibt das Album spannend und
kann durchaus mehrmals konsumiert werden, ohne zu
langweilen.
Crazy Beat
Punkte: 7.0 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 23.90 SFr.
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RESURRECTION – Mistaken For Dead
Massacre Records/Musikvertrieb
12 Jahre Wartezeit auf ein neues Album? Man ist sich
ja schon so einiges gewohnt (siehe Excruciation), aber
selbst dann ist dies eine verdammt lange Dauer. Da mag
der Albumtitel gleich noch zynischer erscheinen, denn so
wie man die Death Metal-Szene lange Zeit für tot
beziehungsweise stagnant gehalten hat, so hat sich
ebendiese auch wieder aufgerappelt und schaufelt
fröhlich weiter Gräber. Genau dies haben Resurrection
auch getan, und sie waren so konsequent, ihren Sound
nicht irgendwelchen neumodischen Technikdiktaturen zu
unterwerfen, sondern erklingen wie anno 1993. Natürlich
ist die Qualität aufgewertet worden, aber solchen
Klimbim wie Keyboards, Samples und ähnliches findet sich
in keinster Weise auf dem zweiten Langeisen der Jungs
aus Tampa, Florida. Und genau hier hat der Hund ins Gras
gekackt: So schön auch das Old School-Feeling ist, so
vermisst man doch einige Innovationen, welche die Mucke
vielfältiger hätte erscheinen lassen. Zwar bemüht man
sich, alles aus den Instrumenten herauszuholen und der
Sänger schreit sich mit gekonnter Brutalität die Seele
aus dem Leib (sehr schön ist das wahnsinnige Gelächter
beim ersten Track), und auch die Einsprengsel mit
gesprochenen Passagen sind eine Auflockerung, dennoch
bleibt das dumpfe Gefühl zurück, all dies schon mehrfach
gehört zu haben. Einige Tracks allerdings bieten eben
genau diesem Gefühl Paroli, beispielsweise „The Deceiver“,
das mit einem Heavy Metal-artigen Lick startet, das auch
immer wieder mal wiederholt wird. „Mistaken For Dead“
stellt ein Stück Zeitgeschichte dar, das ist
unbestritten, und auch wenn vielleicht das Gros der
Tracks in sich keine wirkliche Innovationen aufweisen
können, so bieten sie doch sehr viel handwerkliches
Können und eine routinierte Herangehensweise an
musikalische Tätigkeiten. Hoffentlich dauert’s bis zur
nächsten, ein wenig abwechslungsreicheren Scheibe nicht
nochmals 12 Jahre...
Toby S.
Punkte: 7.0 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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BATTALION - Welcome To The Warzone
Shiver Records/Non
Stop Music
Verwirrung pur entsteht bei diesem Bandnamen, da es
mehrere Bands gibt, die sich so nennen. Hier und heute
haben wir es aber mit Battalion aus Belgien zu tun, die
kompromisslos bolzen und somit erfrischend schönen Old
School Death Metal produzieren. Das junge Quartett
klingt schon eher wie eine gestandene Truppe aus den
Vereinigten Staaten, denn die abwechslungsreichen Riffs,
die effektvollen Drumbeats und der solide Gesang geben
dem Gesamtwerk ein starkes Fundament. Mit zehn Songs
haben die Belgier es sehr gut getroffen, denn mehr Songs
hätten die Substanz des Albums nur verwässert. Leider
fehlt hier aber das gewisse Etwas, die Würze, die
Kirsche, der Sahneklecks. Sollten Battalion es schaffen,
das auf dem nächsten Album unter zu bringen, dann dürfen
sie auf ihrer musikalischen Karriereleiter sicher schon
bald ein bisschen höher steigen, um nach den Sternen zu
greifen.
Maiya R.B.
Punkte: 6.9 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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STONEFUZE - Stonefuze
Rivel Records
Die Anfänge der Schweden liegen anfangs der 90er und
da war bluesiger Hardrock mit Schmackes angesagt.
Gegründet wurde die Combo 1989, spielte Southern Rock
und nannte sich damals noch Cornerstone, was aber nix
mit Dougie White & Co. zu tun hat. Nach den ersten paar
Gehversuchen auf Compilations und dem Debüt «Dust» von
1993, folgten 1995 mit «Flying Gasoline» und 1998 «Jesus
Rides Harley Too» weitere Longplayer, die bei uns aber
nicht Fuss fassen konnten. In der Heimat und auf
europäischen Festivals hatte man sich aber einen guten
Ruf als toughe Life-Band erarbeitet. Nach mehreren
Jahren der Stille kam die Truppe 2006 wieder zusammen
und spielte im Jahr darauf das vierte Album ein, das nun
als Debüt von Stonefuze auf die Menschheit losgelassen
wird. Geboten wird immer noch dirty Hardrock mit dirty
Leadvocals. Alles schön fett produziert und instrumental
voll auf der Höhe. Während die ersten beiden Tracks eher
zahnlos daher kommen, bollert «Fire And Flames» mit
etwas Motörhead-Schlagseite und Vibes von Steve Jones
(Sex Pistols), der ja 1989 mit «Fire & Gasoline» eines
der Referenzwerke aus dieser Stilecke abgeliefert hat,
angenehm aus den Boxen. Was hier nebst dem griffigen
Riff gefällt, ist vor allem der herrlich polternde
Bass-Sound, der auch das nachfolgende «Motor Music»
prägt. Gleiches gilt für «Redeemer», das zwar nicht
zwingend einen Innovations-Preis erhält, dafür
ordentlich groovt und dann wieder dieser Bass..., holy
shit! Tempomässig werden die Songs variert, wobei die
langsameren Tracks stimmungsmässig etwas abfallen, dafür
noch 'ne Ecke heavier klingen. Insgesamt eine teils
interessante Scheibe, die aber das kompositorische Level
nicht konstant gleich hoch halten kann.
Rockslave
Punkte: 6.9 von 10
Hier bestellen für
29.90 SFr.
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CRYSTALLION – Hattïn
Dockyard1/Musikvertrieb
Habt ihr Lust auf eine Reise ins Jerusalem des 12.
Jahrhunderts? Wenn ja, könnt ihr mit dieser Platte in
eine Zeitmaschine steigen und zuhören, wie die
Kreuzritter in der Schlacht von Hattïn u.a. das
Königreich Jerusalem an die Muslime verloren haben.
Dieses Grossereignis fand am 4. Juli 1187 statt und ist
auf diesem Konzeptalbum Thema. Obwohl Crystallion Power
Metal spielen, kann man "Hattïn" überhaupt nicht mit
Iced Earth's "The Glorious Burden" vergleichen. Dazu
besitzen die deutschen Jungspunde einerseits noch zu
wenig musikalische und kompositorische Erfahrungen,
anderseits fehlt wohl auch das nötige Kleingeld, um in
ähnliche Sphären aufzusteigen. Was man mit dem gegebenen
Budget erreicht hat ist aber schon mal beachtlich,
braucht aber ein wenig Zeit. Hatte ich zuerst den
Eindruck, dass "Hattïn" ausschliesslich aus reinen Up
Tempo-Speed/Power Metal-Nummern besteht, machten sich
mit der Zeit immer mehr Details bemerkbar, die diesen
ersten Eindruck widerlegten. Schön auch, dass sich die
Deutschen nicht um irgendwelche 5-Minuten-Songgrenzen
kümmern, sondern sämtliche sieben Songs darüber halten.
Was jetzt noch fehlt, um das Erfolgstreppchen
hochzusteigen, sind kleine und grössere Hits. Die findet
man auf diesem Album leider noch nicht. Da die Band aber
noch jung ist, können wir getrost gespannt auf Album
Nummer 3 warten.
Roger W.
Punkte: 6.8 von 10
Hier bestellen für
29.90 SFr.
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LACRIMAS PROFUNDERE – Songs For The Last View
Napalm Records/Musikvertrieb
Die leidige Diskussion um den Sänger oder die
Sängerin respektive ob die Mucke noch gleich gut sein
wird, wenn er/sie das Feld räumt (aus welchen Gründen
auch immer) mag zwar oberflächlich erscheinen und mit
der Zeit nur noch ein müdes Grinsen zu entlocken,
dennoch: Die Vocals sind der zweite Schwerpunkt neben
dem gesamten Sound. Und genau hier kommen die Deutschen
von Lacrimas Profundere ins Spiel – Ex-Sänger Christof
Schmid verliess letztes Jahr die Truppe und wurde durch
Rob Vitacca ersetzt, und Peter Kafka bedient neu den
Tieftöner. „Songs For The Last View“ ist
erwartungsgemäss sehr rockig ausgefallen, bestes
Beispiel ist der Track „A Pearl“, zu welchem auch ein
nettes Video gedreht wurde. Dabei sollte man sich nicht
vom Gruftie-Kiddie-Auftreten der Band abschrecken
lassen, denn wenn man nur den Sound anhört, sind die
Jungs einiges erwachsener. Neuzugang Rob versucht sich
(leider) bei den ersten Tracks am Erbe seines Vorgängers
Christof, der Versuch geht zwar nicht vollends in die
Hose, aber so richtig zu überzeugen vermag dies noch
nicht. Denn wo Christof mit seiner hypnotisierenden Art,
tief zu singen, den Hörer gefesselt hat, kann Rob nicht
mitziehen. Unspektakulär wäre hier ein passender
Begriff, da den Liedern (noch) kein eigener Stempel
aufgedrückt werden kann. Dies ändert sich aber
spätestens beim Track „And God’s Ocean“, wo zwar auch
relativ tief gesungen wird, jedoch deutlich spürbar ist,
dass hier nicht versucht wird, in irgendwelche
Fussstapfen zu treten. Unabstreitbar wird diese Tatsache
bei „Dear Amy“, wo Rob sich selbst entfalten und seine
eher raue Stimme voll zur Geltung bringen kann.
Selbstverständlich sind gewisse Parallelen zu den
HIMbeeren nicht zu leugnen, denn „A Dead Man“ könnte
glatt auf einer älteren Scheibe der erwähnten Truppe zu
finden sein. Nichtsdestotrotz stellen Lacrimas
Profundere gemeinsam mit Sinamore einen erwachsenen
Gegenpol zu all den Kiddiebands wie Lovex, HIM oder
Negative dar, wenn man mal vom Optischen her absieht.
Bleibt zu hoffen, dass auf der nächsten Platte
vollständig auf Rob’s Stimme eingegangen wird, denn
„Songs For The Last View“ bildet einen Spagat zwischen
vorherigem und zukünftigem Songwriting. Gut, ein
bisschen vorhersehbar, mit Vorsicht zu geniessen und
voller Potential für die Zukunft.
Toby S.
Punkte: 6.5 von 10
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und bestellen für 27.90 SFr.
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GAMA BOMB - Citizen Brain
Earache/Non Stop Music
Endlich mal wieder ein Album, das mit einem
schnellen, geilen Riff startet. Der Opener "Zombie Blood
Nightmare" eröffnet den über 15 kurze, aber heftige
Tracks gehenden Reigen und zeigt die Marschrichtung
gleich deutlich auf: Harte, kurze Thrashsongs, die an
die alte Garde angelehnt sind. Beim Gesang von Fronter
Philly Byrne kam mir gleich Anthrax in den Sinn. Er
bietet eine gute, saubere Leistung, die zeitweisen hohen
Screams kommen auch gut, sind aber laut Gama Bomb mit
einem Schmunzeln zu geniessen. Man merkt deutlich, dass
die Band das Ganze auch noch mit Humor macht und Spass
an der Sache hat. Die Gitarren schreddern und knallen
ihre Riffs auf den Punkt aus den Boxen. Joe McGuigan
legt mit seinem Bassspiel in Verbindung mit den Drums
von Paul Caffrey einen harten und schnellen Background
vor, damit die Gitarren schön Gas geben können. Die Iren
sind sicherlich keine sensationell und innovativ
klingende Combo, aber um sich bei einem Gig die Rübe
wegzubangen eignen sich die Jungs hervorragend. Wer auf
Old School-Thrash Metal mit fetter Produktion, für
welche sich Scott Atkins verantwortlich zeigt, steht,
der sollte zum Händler seines Vertrauens gehen und sich
"Citizen Brain" zulegen.
André G.
Punkte: 6.5 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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WOLFS MOON – Unholy Darkness
Pure Steel Records/Non
Stop Music
Nicht selten sind Metalbands auch begnadete
Geschichtenerzähler. Man denke nur an The Who's "Tommy",
Blind Guardian's Tolkkien-Auszüge oder an das neueste
Priest-Werk "Nostradamus". Zur Gilde bildlicher Lyrics
verwendender Truppen gehören auch Wolfs Moon, die ihre
Storys zwar nicht gerade vielen Fans vorsingen können,
dafür aber mit umso mehr Herz dabei sind. Folgte man auf
Alben wie "Black Night Legacy" oder "Keep Metal Alive"
noch dem kämpferischen Duke of Damnation, begibt man
sich nun zusammen mit einem Vampir namens Kayne durch
die nächtliche Dunkelheit, und das in schnörkellos truer
Old School-Manier. US Power Metal stösst auf
germanischen Stahl mit Accept-Legierung und einem
Running Wild-Lack, so in etwa das Rohmaterial, aus
welchem "Unholy Darkness", die dritte Scheibe,
geschmiedet wurde. Frontwolf Carsten Pasemann trägt die
düstere Vampir-Mär dabei mit einer Stimme vor, die
erstaunlicherweise des Öfteren an James Hetfield denken
lässt und damit einen erfreulichen Kontrast zum
Grossteil der Shouter dieses Genres darstellt. Sowohl
Stampfer wie "Killing Kane", "Prayers For The Storm"
oder das zum Teil auf Deutsch gesungene "Soultaker", Up
Tempo-Nummern ("Necrocity Of The Damned" & "Underworld
Warrior") als auch doomig-schleppende Klänge, vorkommend
im schweren Titeltrack oder in "Wicked Ceremony", finden
sich auf "Unholy Darkness". Leider wirken viele der
Nummern dabei etwas zu einfach und ungeschliffen, was
manchmal noch mit der Begründung 'Charme' gerettet
werden könnte, insgesamt aber schlicht zu wenig griffig
ist. Bis auf die etwas matschigen und mit einem
nervenden Snare-Sound ausgestatteten Drums kann sich die
Produkion zwar sehen lassen, bis auf den an Manowar
erinnernden Rausschmeisser "Hell-Headbanger" schafft sie
es aber auch nicht, das Material genug aufzubessern,
sodass man in Sachen Songwriting etwas wettmachen
könnte. Ambitioniert und mit viel Herzblut rocken Wolfs
Moon auf "Unholy Darkness", dass dies heute aber nicht
einmal mehr für einen Achtungserfolg reicht, versteht
sich beim Betrachten des übersättigten Musikmarktes von
alleine.
Kissi
Punkte: 6.5 von 10
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27.90 SFr.
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OAKENSHIELD - Gylfaginning
Einheit Produktionen/Non
Stop Music
Die Einheit Produktionen hatten in letzter Zeit mit
Sorgsvart und Horn wieder zwei starke Alben am Start,
und nun versucht man mit dem Einmannprojekt Oakenshield
Ähnliches zu erreichen. Der Brite Ben Corhill versucht
mit seiner Musik ganz klar an die Künste von Vratyas
Vakyas anzuknüpfen. Der Herrscher über den Pagan Metal,
sozusagen! Mit Falkenbach hat V.V. einen Punkt erreicht,
den niemand in diesem Genre erreichen wird. Ben Corkhill
versucht jetzt dort wenigstens mal musikalisch Fuss zu
fassen und bedient sich an allerlei von dessen Ideen.
Das Debutalbum "Gylfaginning" klingt ganz gut, aber wenn
man bedenkt, dass man nur eine Falkenbach-CD aus dem
Schrank holen müsste und dann noch die erheblich reifere
und bessere Musik zu Ohren bekäme, schmälert dieses
'gut' ganz massiv. Oakenshield muss eigenständiger und
auch besser werden. Sicherlich ist es nicht leicht, im
Schatten von Falkenbach zu stehen, aber das hat er sich
selbst eingebrockt. Technisch ist alles in Ordnung, der
Junge kann spielen und auch gut singen. Wer Pagan Metal
à la Falkenbach mag, kann mal reinhören, aber weshalb
braucht man eine schwächere Band, wenn es die Bessere
davon schon gibt?
Yannick S.
Punkte: 6.5 von 10
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und bestellen für 27.90 SFr.
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UNDIVINE - A Deceitful Calm
Aural Offerings
Records/Non
Stop Music
Undivine hiessen kurz vor der Veröffentlichung ihres
Demos noch Svartalv und legen nun mit ihrem ersten Album
"A Deceitful Calm" ordentlich Kohle ins Feuer nach.
Sänger Tommy versteht wirklich etwas von seinem Fach,
denn seine faszinierende Stimme legt sich wie ein
düsterer Schleier über alle acht Tracks. Besonders zum
Tragen kommt sie im letzten Song "Catholic", dessen
Lyrics sich mit den pädophilen Neigungen mancher
katholischer Pfarrer und Konsorten befassen. Ansonsten
ist das Album eher in etwas schnellerem Tempo gehalten,
angefangen beim äusserst melodiereichen Opener "My
Silence". Mit Double-Bass-Spiel wird nicht geknausert,
doch leider hört man die Gitarre kaum heraus, was den
Sound manchmal etwas breiig erscheinen lässt. Allerdings
ist es sowieso etwas schwierig, im Bereich des schwarz
angesprenkelten Death Metals noch irgendwas zu
fabrizieren, das aus der Menge heraus sticht. Für ein
Debut Album ist "A Deceitful Calm" aber gar nicht mal
schlecht geworden, und auch der Titel ist doch ganz
nett, oder?
Maiya R.B.
Punkte: 6.3 von 10
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27.90 SFr.
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LAND OF TALES – Land Of Tales
Frontiers Records/Disctrade
Der Sänger und Gitarrist Kristian und der Keyboarder
Palle sind die Köpfe dieser finnischen Formation. Die
beiden sind Sandkastenfreunde und machen zusammen Musik,
seit sie sechs bzw. sieben Jahre alt waren. Allein diese
Tatsache verdient allergrössten Respekt. 15 Jahre
spielten die zwei in einer Band namens Naiskala, bevor
sie vor zwei Jahren anfingen Songs für ihre neue Band
Land Of Tales zu schreiben. Die Jungs haben sich
kompromisslos dem klassischen AOR verschrieben. Das
bedeutet, das Zielpublikum ist eindeutig definiert.
Schade, dass sich die Truppe so eng an die
Genre-Vorgaben hält. Somit bleiben jegliche
Überraschungsmomente aus. Schon die ersten beiden Tracks
"Silence" und "Slow Waters" zeigen, was zu erwarten ist:
Von Keyboards überlagerte, hochmelodische Songs, leider
oft ohne viel Drive. Titel Nummero drei "Keep Out" macht
dann aber Hoffnung. Die Jungs zeigen, dass es auch
knackig geht. Leider fällt man gleich darauf wieder ins
angestammte Fahrwasser zurück. Am Schluss bleiben
vielleicht drei oder vier Songs, die als wirklich
gelungen bezeichnet werden können. Viel ist das nicht
gerade. Auch mit den Vocals kann die Band nicht
auftrumpfen. Schlecht singt Kristian natürlich nicht,
aber es fehlt das Besondere, das Herausragende. Land Of
Tales reihen sich in die langen Liste der
durchschnittlichen AOR-Bands ein. Meilenweit von
schlecht entfernt, aber eben auch nicht wirklich
speziell. For melodic freaks only.
Chris C.
Punkte: 6.3 von 10
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und bestellen für 27.90 SFr.
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CULT OF LUNA – Eternal Kingdom
Earache/Non Stop Music
Bei dieser Platte muss ich im Voraus sagen, dass ich
persönlich irgendwie belustigt war. Selbstgebrannt, in
ein normales Papier gewickelt, von Hand beschriftet...
Das kommt schon Mal vor und ist ja kein Zeichen für gute
oder schlechte Musik. Aber wenn man dem Interview der
Schweden im Legacy Glauben schenken will, so muss man
das gesamte Artwork betrachten. Schliesslich gehöre dies
auch zum Schaffen einer Band. Nun ja, ob ein Booklet die
Musik besser macht, das sei mal dahingestellt. Anfangen
tut der fünfte Longplayer mit ziemlich groovigem Sludge,
die Vocals schreien von innerer Zerrissenheit. Ständig
wiederholende Riffs machen die ganze Stimmung ziemlich
paranoid. Die sparsamen Feinheiten und Effekte der
Gitarren unterstützen diese Stimmung. Wahrscheinlich das
stärkste Stück auf der Platte, denn der titelgebende
Track schon wirkt auf mich eher wie die verkrampfte
Mischung aus Post Rock und irgendeiner Art von New
Metal. Die Stimme ist dabei ganz klar der Grund für die
Monotonie. Alles was recht ist, aber so kann jeder
schreien. Langweilig, was anderes fällt mir dazu nicht
ein. Wirklich schade für die Gitarren, denn diese haben
was Doomig-Schleppendes, und die vereinzelten Effekte
werden schön in Szene gesetzt. Und auch die anderen
Songs wirken auf mich nicht wirklich, es hat eher den
Anschein als ob die Herren besessen versuchen,
irgendwelche musikalischen Grenzen zu sprengen, ohne
dabei auf das Resultat zu hören. Ganz eindeutig ein
Werk, das man mehr als einmal hören kann, wenn einem die
Stimme und das rockige Feeling zusagt. Denn es ist
eigenständige Musik, unbestritten.
Tristan
Punkte: 6.3 von 10
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und bestellen für 27.90 SFr.
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GORGOROTH - True Norwegian Black Metal
Regain Records/Irascible
Wer kennt ihn nicht, den bösen, obertrven Spruch der
Black Metal-Gemeinde Norwegens: TRUE NORWEGIAN BLACK
METAL! Dass jetzt eine Spitzenband wie Gorgoroth ihr
sogenanntes Livealbum auch noch so tauft, ist mehr
lächerlich als trve. Aber lassen wir das! Grieghallen
live? Vergesst den, Gorgoroth bluffen mit einem
Livealbum in Grieghallen, dabei ist es viel mehr ein
Studiowerk, das zudem unter einer ziemlich miesen
Produktion leidet. Von der kurzen Spielzeit zur
schlechten Produktion hinüber zum Material an sich: Die
Norweger spielen genialen Black Metal, aber dieses Album
ist einfach nur noch Geldmacherei und zudem eine
Sauerei. Man hat die Songs überarbeitet? Komisch, jetzt
hören sie sich mieser an als vorhin. Eventuell weil es
ja 'live' ist? Klar, der Obermacker der Black
Metal-Szene hat jetzt das Gefühl, dass umso schlechter
produziert desto trver ist. Ich teile diese Meinung
nicht, denn die Songs hätte man so stehen lassen können.
"True Norwegian Black Metal" ist musikalisch sicherlich
stark, aber ein Kauf sollte man sich zweimal überlegen,
denn eigentlich ist diese Scheibe nur für die grössten
Gorgoroth-Fans geeignet, für solche, die einfach jede
Scheibe der Norweger haben müssen.
Yannick S.
Punkte: keine Wertung
Hier reinhören
und bestellen für 29.90 SFr.
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ADVERSAM – Proclama
Stay Heavy Records/Non
Stop Music
“No trigger on this album!” steht ganz gross am Ende
des Booklets. Also erwartet den Hörer sicher keine
Schmusesongs, sondern ganz eindeutig Musik der neuen
Ära. Was Behemoth ein wenig abwechslungsreicher mit den
Gitarren erschaffen, beschwören die Italiener von
Adversam mit dem Keyboard. Und die sphärischen Klänge
geben den einzelnen Songs etwas Erhabenes,
Atmosphärisches. Ein schöner Kontrast zu den düsteren
Growls und dem erbarmungslosen Schlagzeug. Und so
rumpelt die Kriegsmaschinerie weiter Richtung Endzeit,
was sich Stellenweise auch wirklich gut anhört. "Kamalie"
erweckt den Anschein von leerstehenden Fabrikhallen in
einer nuklear verbrannten Welt, in deren Mitte die
letzten Menschen geopfert werden. Mehr Songs dieser
Qualität sind aber leider nicht zu finden. Das
anschliessende "Fog" zum Beispiel reizt durch den
interessanten Zwischenteil mit Keyboard und
Marschtrommel, aber der Riff wird zu oft wiederholt und
wirkt langweilig. Auch die Stimme hätte mehr clean
klingen dürfen, das unterstützt die Stimmung ungemein.
Denn der Rest ist zwar durchaus auch hörbar, eine
gelungene Mischung aus Death und Black Metal, nur haben
wir das schon besser gehört. Und da nach 35 Minuten auch
schon Schluss ist, kann man abschliessend sagen: Eine
gute Scheibe, aber es hätte gerne ein bisschen mehr sein
können.
Tristan
Punkte: 6.0 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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LEGACY OF HATE - Unmitigated Evil
Maintain
Records/Non
Stop Music
Hier meldet sich eine Konstante der Death
Metal-Undergroundszene wieder zurück: Schon 1997 haben
sich die Österreicher zusammengetan und seitdem 3 Alben
in Eigenregie unters Volk gebracht und die Szene
aufgerüttelt. Die Band hat in all den Jahren mit vielen
Besetzungswechseln, speziell im Bereich des
Mikropostens, zu kämpfen. Daher hat man so lange nicht
mehr viel von ihnen zu Ohren bekommen. Doch jetzt
endlich kommt mit "Unmitigated Evil" ein neuer, erstmals
nicht selber von der Band produzierter Silberling auf
den Markt. Im musikalischen Grundgerüst der acht Songs
ist man seinem Stil treu geblieben. Die melodischen
Basisriffs lassen einen sofort erkennen, mit wem man es
zu tun hat. Das Drumming bietet von rasend schnellen bis
hart groovenden Passagen alles, was das Death Metal-Herz
begehrt. Die Gitarren vermischen geniale, melodische
Bögen mit harten Riffs und heissen Soli. Sänger Leo
brüllt, growlt und schreit die hass- und wutgetränkten
Lyrics aus sich heraus, so dass es eine wahre Freude für
den Zuhörer ist. Etwas schade ist, dass die Songs
zeitweise einfach fast zu lang sind. In den mindestens
vierminütigen Tracks muss Abwechslung rein. Das hat die
Band zwar im Griff, aber sie neigt in manchen Songs
dazu, sich zu sehr zu verheddern. Man kann beim Zuhören
gar nicht mehr die ganze Konzentration reinbringen und
ertappt sich dabei, dass die Gedanken abschweifen.
Legacy Of Hate bieten angenehmen, harten Death Metal/Core
mit guten, melodisch eingängigen Passagen, aber die
Songs sind einfach alle etwas gleich gehalten. Ich
empfehle der Band, diesen Tonträger als Grundstein zu
nehmen und weiterhin darauf aufzubauen, da die Songs
nach obenhin noch deutlich Luft lassen.
André G.
Punkte: 6.0 von 10
Hier bestellen für
27.90 SFr.
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IN THA UMBRA - Thus Open Thine Eerie Wings like an
Eagle...
Agonia Records/Non
Stop Music
Das vierte Album der im Jahre 1996 gegründeten Band
In Tha Umbra passt so richtig schön kuschelig in die
Schublade "Ganz nett, aaaber...". Punkte sammeln die
Portugiesen sicher mal mit den Lyrics, die ab und zu in
ihrer Landessprache gehalten werden, was der Scheibe
eine gewisse exotische Individualität verleiht, die sehr
angenehm anzuhören ist. Nicht zu überhören ist jedoch,
dass der Drummer hin und wieder ins Schlittern gerät und
sich in seinen Blastbeats verheddert. Auch die
Produktion ist ein wenig wässerig geraten, was
angesichts einiger starker Songs wie "Slough Of
Capricorn" sehr schade ist, denn dieser Song glänzt mit
Hammondorgeln, die dem gesamten Stück einen
interessanten Touch verleihen. Das ausgezeichnete
Bassgitarren-Spiel (das ganze Album hindurch) dagegen
vermag so manch anderen Patzer auszubügeln, und auch die
Hooklines können eine gewisse Faszination auf den Hörer
ausüben. Ein weiterer Anspieltipp findet sich in "And
Damnation's Rash Bled Fevers", einem sehr gut
strukturierten Song. Allerdings ist dieses Album wohl
eher etwas für Fans und Kenner, denn Bands dieser
Spielart hat man schon zigfach gehört und hält sich
daher wahrscheinlich lieber an Namen, die sich auf
diesem Terrain mit etwas stabileren Schritten bewegen.
Fazit: Für eine relativ unbekannte Band ist das sicher
kein grottenschlechter Release, aber auch nichts
elektrisierendes.
Maiya R.B.
Punkte:
5.8 von 10
Hier bestellen für
27.90 SFr.
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SIGHTLESS – Larve Of Trinity
Stay Heavy Records/Non
Stop Music
Das fängt ja gut an! Gleich zu Beginn hämmern die
Finnen ihren Hass über die sterbende Kirche mit
Hochgeschwindigkeit in die Gehörgänge. Kompromisslos,
ohne Frage. Durch die unmelodischen Riffs bekommt das
ganze eine sehr technische Note, schwarzmetallisch
angehaucht durch die Tonhöhe der Vocals und die cleanen
Passagen. Beim zweiten Song wird das Tempo bei den
Gitarren etwas gezügelt, dafür punkten sie gleich am
Anfang mit schönen Breaks. Von den schwächlichen Texten
mal abgesehen wäre in den einzelnen Songs teilweise was
Innovatives zu finden, wie zum Beispiel cleane Gitarren
oder schön eingesetzte Soli. Übers Töten zu singen und
gleichzeitig die Gesellschaft anzukreiden wäre durchaus
möglich, wirkt aber mit diesen Lyrics einfach
aufgesetzt. Das Schlagzeug feuert dabei stets aus allen
Rohren und trägt nicht wenig dazu bei, den einen oder
anderen Moment an Morbid Angel zu erinnern. Der Black
Metal-Anteil ist verschwindend klein, aber dennoch
lassen sich auch Vergleiche mit Blackwinds ziehen. Für
ein Erstwerk ist die CD glasklar aufgenommen und auch
perfekt gespielt. Aber auch wenn die Platte fast eine
ganze Stunde dauert, ich habe sie nie an einem Stück
durchgehört. Denn irgendwann ist es langweilig, sich das
ganze Geknüppel anzuhören, nur um die wenigen wirklich
tollen Stellen der Songs rauszusuchen. Es ist keine
schlechte Musik, aber darum finde ich sie noch lange
nicht gut. Ganz klar sollte man vorher reinhören,
empfehlenswert ist dabei vor allem der Titeltrack und
"Manifest Of Carnage". Wem das gefällt, wird mit dem
Rest genauso zufrieden sein.
Tristan
Punkte:
5.7 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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BA'AL – Confusion Of Tongues
Maintain
Records/Non
Stop Music
Wollte man früher Gewissheit über die Herkunft eines
Bandnamens erlangen, so hiess es, die Finger
wundzulecken um Bücher wälzen zu können. Heute genügen
zwei, drei Klicks, Wikipedia sei Dank! Angewandt auf
Ba'al, deren zweite Scheibe "Confusion Of Tongues" hier
zu rezensieren ist: Ba'al ist die Bezeichnung für
verschiedene Gottheiten im antiken Syrien und Ägypten
und wurde meist für Berg-, Wetter- oder
Fruchtbarkeitsgötter verwendet. Nach dem, zugegeben eher
unnützen Teil zum Eingemachten: Denn die Erfurter machen
mit ihrem Zweitling (das Debut "The Lilith Complex"
erschien 2004) absolut gar keine Gefangenen und das mit
einem Sound, der von Ba'al selber passenderweise als
Death Thrash bezeichnet wird, wobei das Pendel auch
schon mal in noch extremere Gebiete wie etwa Grindcore
ausschlagen kann. Dies betrifft in erster Linie die
stimmlichen Leistungen Julian Finks, der neben härteren
Thrash-Vocals à la Chuck Billy ("Vespertine Absurdity")
meist growlt wie aus Florida stammend oder in bester
Grind-Manier an ein Schwein erinnernd grunzt
("Rustmonster", "Pink Tank Fantasies"). Ansonsten bleibt
man eher simpel riffend, mal völlig straigth ("Madness
Of The King"), dann wieder etwas überlegter wie in "Endeavour
Bafflegab" oder im apokalyptischen "The Trone Of
Nimrod". Da das Ganze wenigstens mit einem deftigen
Sound ausgestattet ist, der passend krachend zum
brutalen Material wirkt, kann "Confusion Of Tongues"
wenigstens ab und zu das Infernalische bieten, welches
im Promo-Text versprochen wird.
Kissi
Punkte:
5.6 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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WINTER OF SIN – Razernij
CCP
Records/Non
Stop Music
Als ich seit langer Zeit wieder einmal in einem
bekannten amerikanischen Schnellimbiss war, überraschte
mich das Menü aus verschiedenen Gründen. Zum ersten
waren die Pommes nicht aufgefüllt, ich hätte auch die
Grösse small nehmen können. Die Cola war zu einem
Viertel mit Eis gefüllt, also auch nicht das Gelbe vom
Ei. Und der Burger glich einem Bausatz zum Selbermachen.
Mittelmässigkeit macht also auch vor dem Essen keinen
Halt. Zwar muss man beim dritten Werk der Niederländer
die Songs nicht selber auf die Scheibe pressen, doch ist
die Gesamtheit eben doch sehr unbefriedigend. Denn
zwischen den sterilen und endzeitlichen
Keyboardteppichen wären die einen oder anderen tollen
Riffs zu entdecken, die allerdings so selten sind wie
die Tomaten im Hamburger. Das Drumming beschränkt sich
auf einfachere Mid Tempo-Blastbeats und Double Base,
typisch Black Metal könnte man meinen. Die Vocals
schreien ins gleiche Rohr, da ist auch ihre wirkliche
Stärke: die Verbindung von klassischem Schwarzmetall und
moderneren Ideen der gleichen Spielart. Zum Beispiel das
Lied "Land van ijs": schöner Riff zu Beginn, moderne
Keys, dann ein Solo. Abschliessend das gequälte Schreien
des Sängers, untermalt mit den kalten Klängen aus dem
Keyboard. Nur bleibt es halt beim Fast Food, nach 42
Minuten bleibt der bittere Nachgeschmack von der
langweiligen Stimme des Sängers und der Hunger nach
etwas Sättigendem.
Tristan
Punkte:
5.5 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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BENEATH THE SKY – The Day The Music Died
Victory Records/Disctrade
Wütendes Gekreische, Gegrunze, ein paar
Schwedentod-Leads, Breaks, cleaner Refrain und, traraaa,
ein neues Metalcore-Album ist reif für den Markt. Obwohl
es sich jetzt vielleicht so anhören mag, dass ich ein
Metalcore-Hasser bin, gebe ich doch zu, gerne mal einen
Kopfsprung in dieses überflutete Genre zu wagen. Was
beim Genuss von "The Day The Music Died" gleich mal ins
Ohr sticht, ist die etwas verwaschene Produktion, welche
sich zwar nachteilig auf eine sich anstauende Druckwelle
auswirkt, jedoch dem Sound eine Art
Underground-Atmosphäre verleiht, welche in den heutigen,
glattpolierten Produktionen nicht mehr zu vernehmen ist.
Weiter gewöhnungsbedürftig wirken die cleanen Vocals,
welche gegenüber dem angepissten Gekreische und dem
tiefen Gegrunze abartig billig wirken und der Eindruck
erweckt wird, die Herren hätten sich nur deren bedient,
um Anklang bei der Weichspüler-Fraktion zu finden. Kommt
dazu der Versuch, sich mit "Another Day" balladesk zu
zeigen, wirkt dies mehr lächerlich, zumal der Song
einfach nur schlecht ist. Auch wagt man es, einen Song
zu präsentieren, welcher fast 10 Minuten dauert, und ja,
"The Belle Of The Ball" weiss Spannung aufzubauen, bis
zur Hälfte, dann verkümmert der starke Start zu einem
fast schon radiotauglichen Song, welcher rasch mal als
'nett, aber uninteressant' vergessen werden kann.
Ähnlich ergeht es mit "I'll Call This My Own", hier
schaffen es Beneath The Sky, während den Strophen
richtig Druck aufzubauen, verheizen diesen mit einem
lieblichen Refrain, als wären sie die grössten
Umweltsünder. Diese Emo-Ausbrüche sind dann auch das,
was mich bei "The Day the Music Died" so richtig
anpisst, denn alles um diese schnulzigen Refrains rum
weiss durchaus zu gefallen, Beneath The Sky zeigen sich
aggressiv, variabel im Tempo, hauen coole Breaks um die
Ohren, wandeln zwischen Death Metal und Hardcore, dies
zwischenzeitlich sogar richtig gut, aber überzeugen
können sie mit diesem 'Hart, aber doch so
gefühlsvoll'-Versuch nicht wirklich voll und ganz.
Schade, hier wäre ordentlich mehr drin gewesen, hätte
sich die Truppe auf eine vor Wut strotzende Scheibe
fokussiert. Wer keine Metalcore-Scheibe auslässt und
über eine feminine Seite verfügt, kann hier aber beherzt
zugreifen.
R.K.
Punkte:
5.3 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 21.90 SFr.
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MINHYRIATH – Gondolyn
Black Tower Productions/Non
Stop Music
Nur weil Tolkien drauf steht muss noch lange nichts
Gutes drin sein. Diese traurige Tatsache musste ich mit
"Gondolyn" machen. Eingangs wird verständlich erklärt,
warum keine Songtexte im Booklet zu finden sind. Texte
in Mundart sind Gewöhnungssache, bei Excelsis
funktioniert es auch. Aber gemeinsam mit englischen
Lyrics im gleichen Lied? Eindeutig nicht. Aber darüber
könnte man noch hinwegsehen, wären da nicht die nervigen
Tröten. Ich weiss nicht genau, welche davon echt
gespielt wurden und welche aus dem Computer stammen,
aber sie drängen sich derart penetrant in die Ohren,
dass man sie ähnlich schwer los wird wie Kaugummi in den
Haaren. Die Vocals sind mal gesungen, mal gegrunzt, sehr
abwechslungsreich. Gitarre und Drums hingegen spielen
mittelmässigen Power oder auch Folk Metal, also nichts
speziell Erwähnenswertes. Und doch spürt man in den
Liedern eine Hingabe, die man sonst nur selten findet:
Die goldenen Blätter on Lothloryen, die beiden Bäume
Telperyon und Laurelyn: Selten hat Musik so viele Bilder
aus Mittelerde gezeichnet. Nur hat es in fast jedem
dieser Tongemälde irgendeinen grossen Farbklecks, der
nicht reinpasst. Ich denke mal, wenn Minhyriath sich vom
Einmannprojekt zur Band mausert, dann könnte aus dem
Soundmaterial durchaus was Ansprechendes werden. Aber in
diesem Stadium ist es noch kein Genuss, durch Belierand
zu wandern, sondern eher eine Kriechtour durch die Gänge
Kankras.
Tristan
Punkte:
5.3 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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BLEED THE SKY – Murder The Dance
Massacre Records/Musikvertrieb
Die Ami-Jungs konnten mit ihrem Erstlingswerk "Paradigm
In Entropy" doch ein wenig Aufmerksamkeit bei den
Metalcore-Seelen ernten, doch irgendwie scheint ein
wenig der Wurm gefallen an der Band gefunden zu haben.
Neben dem Verlust des Deals mit Nuclear Blast kamen auch
noch Besetzungswechsel hinzu, welche, wenn ich mir "Murder
The Dance" anhöre, wohl kaum für fruchtbaren Boden
gesorgt haben. Obwohl sich Bleed The Sky nach wie vor
mit Metalcore-typischen Bausteinen abgeben: Harsche
Stophen, cleane Refrains, Downbeats und Moshparts wirkt
die Mixtur sperrig und wirr. Das Songwriting kommt kaum
mal auf den Punkt, verkrampft wird dabei versucht, einen
eigenen Stil zu finden, was sich aber mit einer
Brechstange nicht erzwingen lässt und schlussendlich
doch wieder die Wirkung erzielt, man höre sich eine von
vielen Metalcore-Bands an. Was der Scheibe grundsätzlich
fehlt ist Tempo, zuviel wird in Mid Tempo-Feldern
angesät und lässt somit kaum einem Song aus dem
Einheitsbrei emporstechen. Der grösste Schwachpunkt
liegt aber eindeutig beim Songwriting. Will man im
Metalcore erfolgreich sein, benötigt es ein paar fette
Riffs, die ordentlich knallen, ein nettes Breakdown,
massig Groove und einen melodiösen Refrain, welcher
jeder Junghüpfer locker mitsingen kann. So machen es
Killswitch Engage, As I Lay Dying und Konsorten seit
Jahren erfolgreich, wobei Bleed The Sky viele Ideen
verarbeiten, auch gerne mal den Nacken in Bewegung
bringen, sich selber aber immer wieder in den eigenen
Strukturen verlieren, jeden guten Ansatz im Keim
ersticken und bei keinem Song zum Höhepunkt kommen. Für
Anhänger von Mathcore ist "Murder The Dance" wiederum zu
wenig komplex und abgefahren, dafür 'rumpelt' der Sound
zu brav vor sich hin. Weder die fette Produktion noch
die Tatsache, dass die Jungs grundsätzlich ihre Schlag-
und Zupfwerkzeuge ordentlich im Griff haben, kann den
Karren hier aus dem Dreck ziehen. Potential hätten die
Herren auf jeden Fall, und es gibt auch immer wieder
Abschnitte auf "Murder The Dance", die richtig in den
Arsch treten, ja sogar Spass machen, aber wirklich
durchschwitzen kann man sich mit "Murder The Dance"
nicht.
R.K.
Punkte: 5.0 von 10
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und bestellen für 27.90 SFr.
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DIVINEFIRE – Farewell
Rivel Records
In letzter Zeit kommen mir vermehrt CDs auf den
Bewertungstisch, in deren Booklet dem grossartigen Gott
gedankt wird und bei denen einzelne Lieder direkt den
Allmächtigen oder ähnliches Zeugs behandeln. Die Spitze
dessen ist wohl jetzt hoffentlich mit "Farewell" von
DivineFire erreicht. Denn hier handeln sämtliche acht
Lieder davon, wie grossartig Gott und Jesus Christus
sind und dass man ohne die beiden Burschen nicht leben
kann. Ich weiss, dass man so was White Metal nennt und
dass diese Stilrichtung umstritten ist. Für mich stellt
sich dabei immer die Frage, wie offensichtlich und wie
missionarisch eine Band am Werk ist. Denn eigentlich ist
Heavy Metal grundsätzlich religionskritisch. Auf dem
vorliegenden Album sind DivineFire missionarisch. Und da
werde ich sehr empfindlich. Denn was diese
selbsternannten Christen uns hier bieten, grenzt schon
an versuchte Hirnwäsche und geht darum in eine ähnliche
Richtung wie gewisse Nazi-Bands. Hier wird bewusst
versucht, eine kirchenkritische Musikrichtung zu
unterwandern. Und wer dann noch die Frechheit hat, böse,
antichristliche Death Metal-Growls für seine christliche
Mission zu verwenden, verdient es definitiv, nicht
wahrgenommen zu werden. Nun, wie soll man mit diesem
Christenpack umgehen? Die friedlichste Lösung ist wohl,
sie einfach zu ignorieren. Das Problem wird sich
glücklicherweise bald von selbst lösen. "Farewell" ist
das Abschiedsalbum von Narnia-Sänger Christian Liljegren,
dem Narnia-Bassisten Andreas Olsson und dem Gitarristen
Jani Stefanovic. Rein textlich kann man also jubeln.
Instrumental geht uns da aber eine Band verloren, welche
auf "Farewell" mit ihrem Melodic Metal locker acht
Punkte erreicht hätte. Nehmen wir für die üblen Lyrics
eine 1 (tiefer geht leider nicht) und rechnen den
Durchschnitt aus, ergibt das eine 4.5. Bleibt uns nur
noch zu hoffen, dass es so bald keine Reunion gibt, denn
im Metal gehört das Kreuz umgedreht! Basta!
Roger W.
Punkte: 4.5 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 29.90 SFr.
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GRAVE ROBBER – Be Afraid
Retroactive Records/Non
Stop Music
Grave’n’Roll, so oder so ähnlich könnte man den
Sound von Grave Robber bezeichnen: Knackiger Rock’Roll
trifft auf Friedhofsliebhaber, und die vertonten
Bastarde hören sich auf der Scheibe genauso an, wie man
es erwartet. Interessant ist die Mischung allemal, denn
hier tanzt Alice Cooper mit den Bronx Casket Co. auf
einer gemeinsamen Hochzeit des Horrors (ohne allerdings
an deren Klasse heranzukommen), Type O Negative steuern
den Soundtrack dazu bei (dito) und The Misfits liegen
besoffen unter dem Tisch. Ok, so far so good, jetzt mal
ernsthaft: Lustig ist diese Melange schon, aber kann man
das auch wirklich ernst nehmen? Ja und nein. Ja, weil
die musikalische Schaffensweise sehr viel Mut und
Engagiertheit braucht, um solch ein vertontes Chaos
entstehen zu lassen. Und nein, weil diese Art von Musik
sehr kurzlebig ist und definitiv nur für eine kurze
Halloween-Party taugt, wobei klar ist, dass alles nur
Show, Plastik und Konfetti ist. Teilweise kommen einem
sogar Country-mässige musikalische Passagen unter, die
irgendwie an The Bosshoss erinnern und alles noch mehr
ins Lächerliche ziehen. Kurz gesagt: Die einen werden’s
lieben, die anderen hassen, aber von einer ernsthaften
Scheibe kann hier definitiv nicht gesprochen werden. Wer
aber nach einer kurzweiligen Unterhaltungsmucke für die
nächste Gruselparty sucht, die nicht anspruchsvoll ist,
wird mit „Be Afraid“ bestens bedient.
Toby S.
Punkte: 4.3 von 10
Hier bestellen für
33.90 SFr.
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FILTER – Anthems For The Damned
Pulse Records/Musikvertrieb
Unglaublich, Filter lassen mal wieder was von sich
hören, sind denn locker 5 Jahre verstrichen seit "The
Amalgamut", welches doch einige Runden bei mir drehen
und mit Songs wie "American Cliche", "So I Quit" und "Never
Be The Same" eine tolle Dröhnung von Alternativ-Rock mit
Industrial-Einflüssen ins Ohr zaubern konnte. Was lange
währt wird gut, ist man versucht zu sagen oder zu
hoffen, zumindest kehrte Frontröhre Richard Patrick
während dieser Zeit den Betäubungsmitteln den Rücken zu,
doch anscheinend ist nicht nur das Gift aus seinem
Körper gewichen sondern auch der Biss aus Filter. Mit
dem laschen Opener "Soldiers Of Fortune" fühle ich mich
sogleich an U2 erinnert und frage mich, ob ich denn da
wirklich Filter lausche. Wenigstens zeigt sich folgendes
"What's Next" einiges schmutziger und aggressiver, doch
wirkt dies gegen die flotten Nummern der
Vorgänger-Scheibe wie ein zahnloser Schosshund.
Wenigstens spricht die Steigerung für sich, die Hoffnung
bleibt erhalten, doch das zahme "The Wake" zerschlägt
mit einem Refrain diese in Mainstream-Scherben. Bei
"Cold" läuft es mir schon bald mal kalt den Rücken
runter: harmlos, uninteressant, überraschungsarm...
Adjektive, die jederzeit auch für "Hatred Is Contagious",
"Lie After Lie" und "Kill The Day" anwendbar sind. Mit "The
Take" und "In Dreams" lassen es die Jungs endlich auch
mal wieder etwas krachen, doch ich bin bis dahin schon
vor lauter Langeweile fast ins Koma gefallen. "Anthems
For The Damned" eignet sich zwar wunderbar als nette
Hintergrundmusik bei alltäglichen Dingen wie WC
besuchen, in der Dameunterwäscheabteilung einkaufen oder
Popel aus der Nase entfernen, doch die Scheibe kann
weder begeistern noch Spannung erzeugen. Klar, die
Radiostationen werden sich um das Teil reissen, da
praktisch jeder Song die Massen begeistert, und
kommerziell werden Filter mit "Anthems For The Damned"
sicherlich grandiose Erfolge feiern können, ist doch die
breite Masse genau so oberflächlich wie dieses Album.
Schade, ich hätte der Band nach den letzten zwei sehr
gelungenen Alben deutlich mehr zugetraut und bin nun
absolut enttäuscht von so einem Übermass an
Belanglosigkeit.
R.K.
Punkte: 4.0 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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SABATON – The Art Of War
Black Lodge/Non
Stop Music
Leute geht in Deckung, eine schwedische Division
Kampfmusiker mit Namen Sabaton rollt an. Als Munition
ist "The Art Of War" geladen, das nunmehr vierte
reguläre Geschoss der nordischen Kriegsinteressierten.
Und um ehrlich zu sein: Schon nach den ersten
Übungsschüssen wird klar, dass es sich bei diesem
Rundling weniger um eine Granate als um eine
Platzpatrone handelt. Dabei liegen die Mängel des
Produktes im Kern der Sache: dem Songwriting. Zwar
kommen die Songs mit reichlich Druck und Pomp daher,
doch auch das kann nicht verschleiern, dass wir hier
eine Platte vor uns haben, die so innovativ und
spektakulär ist wie das Lesen in einem Telefonbuch. Wird
mit den beiden ersten Tracks "Ghost Division" und "The
Art Of War" mit viel zu vordergründigen Keyboards
versucht, stampfende Epik und Bombast zu kreieren, wie
wir ihn tausendmal besser von Nightwish kennen, so setzt
man bei "40:1", "Unbreakable" und "The Price Of A Mile"
auf märtyrersche Pathos-Hymnen der Marke Manowar, jedoch
ohne die finanziellen Mittel (echtes Orchester, fette
Chöre) und die Götterstimme von Eric Adams. Frontsoldat
Joakim Broden nämlich verweilt fast ausschliesslich in
tieferen Lagen und wirkt dabei hier und da als eine
schlechtere und weniger rauhe Version von Grave Digger's
Chris Boltendahl. Auch bei den anderen Nummern schert
man sich übrigens herzlich wenig um Eigenständigkeit. So
ist auch der beste Track der Scheibe, das dramatische
"Cliffs Of Galipoli" ein fieser Zusammenschnitt aus
Savatage- und Queen-Elementen. Bewegen sich die
genannten Tracks, genauso wie das matte "Panzerkampf",
welches wenigstens einen hübsch russisch angehauchten
Mitsingrefrain sein Eigen nennen kann, im schleppenden
Mid Tempo, so kann "Firestorm" mit höherem Tempo
aufwarten. Doch auch hier sind die Keyboards wieder so
prägnant, dass man die Gitarren kaum wahrnimmt. Hat man
also solch lahme Kugeln im Magazin, dann bringt auch die
wirklich hübsche Aufmachung der Waffe nichts mehr: Vom
gleichnamigen Kriegsführungsklassiker vom chinesischen
General Sunzi (ca. 500 v. Chr.) inspirert, wird jeder
Song auf "The Art Of War" mit einem Zitat aus ebenjenem
Werk eingeleitet, und auch das Design der Platte ist in
asiatischer Kriegsoptik aufgemacht. Der Limited Edition
liegt dabei sogar eine komplette Ausgabe der
philosophischen Abhandlung über Kämpfen etc. bei.
Sabaton verkörpern den Krieg wie keine andere Band: Wie
Sturmfeuer und Landminen weicht man ihnen am besten aus.
Kissi
Punkte: 4.0 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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GRENOUER - Lifelong Days
Locomotive Records
Das russische Quintett Grenouer ist auf dem
internationalen Parkett zwar noch ein mehr oder weniger
unbeschriebenes Blatt, hat aber in ihrem Heimatland
bereits sieben Scheiben veröffentlicht und mit Bands wie
Tiamat, Pain und Napalm Death getourt. Die Mucke auf "Lifelong
Days" lässt sich grob mit dem Querverweis auf ältere
Meshuggah zusammenfassen, Grenouer schlagen dabei aber
einen melodischeren Weg ein, wobei sie zwangsläufig über
den von Mnemic vorgetrampelten Pfad stolpern. Grenouer's
Variation bleibt über weite Strecken beim belanglosen
Zusammenwürfeln von Riffs und polyrhythmischen
Elementen, die eintönigen Vocals vermögen auch nicht
wirklich darüber hinweg zu trösten. Was praktisch bei
jedem Song als durchaus interessant und passabel
beginnt, stellt sich nach längerem Hinhören als
repetitiv und oberflächlich heraus - Grenouer vermögen
mich damit einfach absolut nicht zu fesseln. Belangloser
Höhepunkt der Platte sind dabei die programmierten
Sounds auf dem letzten Track "Patience" - langweiliger
lässt sich solche Musik kaum ausdrücken. Für
eingefleische Fans progressiver Mucke sicherlich als
Anspieltipp zu empfehlen, alle anderen können sich hier
aber getrost etwas Zeit einsparen.
El Muerte
Punkte: 3.5 von 10
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ICE AGES – Buried Silence
Napalm Records/Musikvertrieb
Was wäre geschehen, wenn sich die beiden Jungs von
Eisbrecher nicht dem industriellen Metal verschrieben,
sondern völlig auf metallische Elemente verzichtet
hätten? Nun, schätzungsweise würde dann so etwas wie Ice
Ages zustande kommen. Das Soloprojekt von Richard
Lederer (Die verbannten Kinder Evas, Summoning) hat nun
mit „Buried Silence“ den dritten Nachwuchs in die Welt
gesetzt, und die elektronische Schaffensweise hat sich
kein bisschen verändert, lediglich wurden gewisse
Elemente so angepasst, dass die Atmosphäre noch einen
Tick frostiger geworden ist. Doch wie das halt im
Industrial-Bereich so ist, das meiste von dem, was auf
den Markt geworfen wird, nicht wirklich weltenbewegend.
Und genau das ist das Problem von „Buried Silence“: Die
gesamte Chose klingt wie ein einziger Loop, der mehrfach
aufgesplittet und mit verschiedenen kleineren
Einsprengseln versehen wurde. Innovativ kann man dies
definitiv nicht nennen, und die ach so böse Verzerrung
der Stimme bringt auch keine Bonuspunkte mehr ein.
Möchtegern-Gruftiekiddies, die auf den abgedunkelten
Tanzflächen der Partys sich ihrem selbst ausgedachten
Schmerz hingeben, werden an Ice Ages ihre helle Freude
haben, da nicht gedacht sondern herrlich willenlos
konsumiert werden kann. Wäre die Ruhe doch nur begraben
geblieben...
Toby S.
Punkte: 2.5 von 10
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