Wertung:
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9.0 bis 10 Kaufempfehlung.
7.5 bis 8.9 Gut.
4.0 bis 7.4 Vor Kauf
reinhören. 0.0 bis 3.9
Nicht empfohlen.
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OPETH – Watershed
Roadrunner Records/Musikvertrieb
Fakten für die Massen: Gesamtdauer - 54 Minuten;
Anzahl Songs - 7; durchschnittliche Songlänge - 07m50s;
Eingangsdatum bei mir - 21. Mai; Abgabedatum CD-Kritik -
03. Juni; Anzahl Plays - 133; gesamte mit "Watershed"-Beschallung
verbrachte Zeit: 17h21m49s – Und trotzdem kann ich "Watershed"
nicht in Worte fassen. Dass Opeth erneut sämtliche
Zweifler in Grund und Boden stampfen, versteht sich von
selbst. Göttergleiche Arrangements, sensationelle
Melodien, spannungsgeladene Dynamiken, alles da.
Doomiger als noch der Vorgänger "Ghost Reveries", und
dank Martin 'Axe' Axenroth an den Drums auch etwas mehr
klassisch in Richtung Led Zep groovend - aber trotzdem
nicht in einem Satz zu summieren. Opeth haben den Sprung
nach vorne auch mit dem starken "Ghost Reveries" im
Rücken geschafft und präsentieren sich drei Jahre später
noch einmal tief- genauso wie abgründiger. "Coil"
eröffnet als akustisch gehaltenes Duett mit Gastsängerin
Nathalie Lorichs die Platte, "Heir Apparent" und vor
allem "The Lotus Eater" stampfen mächtig und erhaben
voran, "Burden" zollt Tribut an Powerballaden, "Porcelain
Heart" reisst alles mit in den Abgrund, "Hessian Peel"
bäumt sich kurz vor Schluss noch einmal auf, "Hex Omega"
beschliesst den düsteren Reigen, und am Ende bleiben nur
verklingende Kirchenorgeln übrig. Dazwischen treibt
Leader Mikael Akerfeldt die Band zu immer stärkeren
Leistungen an im extremen Metal-Sektor (einige Teile in
"Heir Apparent" zählen zur brutalsten Mucke der
Bandgeschichte), wie auch in bis auf die Knochen
reduzierten zerbrechlichen Momenten ("Coil", "Hessian
Peel" etc.). Axe darf dabei die ersten Blastbeats in der
Geschichte von Opeth auf den Hörer losfeuern, und auch
Neuzugang Frederik Akesson (Gitarre, Ex-Arch Enemy)
lässt einige Asse aus dem Ärmel - glücklicherweise
halten sich aber sämtliche Musiker an die globale Formel
und kommen trotz oder gerade wegen ihrem Können den
Songs nicht in die Quere. Mir persönlich fallen die
akkuraten stilistischen Wechsel vor allem auf "Hessian
Peel" und "Hex Omega" etwas zu stark ins Gewicht, aber
den "Watershed"-Effekt vermag dies nicht zu mindern –
obwohl ich orientierungslos weitertreibe, geben mir
Opeth über knapp eine Stunde lang ein wohliges Gefühl
des Vertrautseins. Eine freie Wahl habe ich zwar nicht –
aber wenn, dann würde ich mich auch freiwillig in diesen
gigantischen Strudel aus Bildern und Klängen stürzen.
El Muerte
Punkte: 9.4 von 10 Hier reinhören
und bestellen für 23.90 SFr.
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SCAR SYMMETRY – Holographic Universe
Nuclear Blast/Warner
Eine der wohl am schwierigsten zu bewältigen
Probleme in der Songwriting-Welt ist es, Bombast und
Dramatik zu erschaffen, ohne dass dabei gleich Kitsch
und Pathos mitschwingen. Eine der Bands, die genau das
aus dem FF beherrschen, sind die schwedischen Melodic/Prog/Death
Metaller Scar Symmetry, die dieses Können mit "Holographic
Universe" nun zum dritten Mal (nach "Symmetric In
Design" 2004 und "Pitch Black Progress" 2006) unter
Beweis stellen. Waren die beiden genannten Vorgänger
musikalisch schon mindestens so spannend wie ein Henning
Mankell-Krimi, kann "Holographic Universe" mit noch mehr
Abwechslung und Einfallsreichtum glänzen. Wirkt der
Opener "Morphogenesis" zu Beginn noch ziemlich typisch,
entfaltet sich schon dieser Track in seinem zweiten Teil
zu einem proggigen Groover. "Timewave Zero" besticht mit
einer verdammt eingängigen Gesangsmelodie, einer Kunst,
derer Scar Symmetry ja sowieso mächtig sind und welche
auch auf "Holographic Universe" wieder ihre Verwendung
findet. Die zu Beginn der Rezension erwähnte Dramatik
findet dann in "Quantumleaper" ihren ersten Höhepunkt.
Man höre sich nur die bombastischen Keyboard-Passagen
an! Stampfend und nicht weniger gigantisch folgt "Artificial
Sun Projection", eine melodische Nummer, die dutzende
hochkarätige Melodic Metal-Bands alt aussehen lässt und
einen Refrain besitzt, für welchen man als Musiker
morden würde. Ob das danach erklingende "The Missing
Coordinates", das vergleichsweise straighte, harmonische
"Ghost Prototype I: Measurement Of Thought", das
zwischen den Extremen pendelnde "Fear Catalyst" oder das
mit spacigen Synthies ausgestatte "Trapezoid", jeder
Song geht nach dem ersten Hören ins Ohr, lädt aber
gleichzeitig zum unzähligen Wiederhören ein, eröffnen
sich doch immer neue Details. Auffallend dabei ist der
erhöhte Anteil cleaner Gesangsparts, die Scar Symmetry
näher in Richtung Communic rücken. Dass der unerhört
variable Christian Älvestam das Growlen aber bei weitem
noch nicht verlernt hat, stellt der Glatzkopf sogleich
bei "Prism And Gate" unter Beweis, wie auch beim schwer
groovenden "The Three-Dimensional Shadow", wobei sich
auch dieser Track wieder in einem epischen Refrain
auflöst. Apokalyptisch vertrackt stellt sich hingegen
das abgedrehte Titelstück dar, welches den Hörer in
düstere Cyber-Welten entführt. Dramatik, Bombast,
Ohrwürmer, Härte und übermenschliche instrumentale
Fähigkeiten, all dies bietet "Holographic Universe" bis
zum letzten Ton vom Rausschmeisser "Ghost Prototype II:
Deus Ex Machina" (obwohl es hier doch noch etwas
kitschig wird). Braucht man mehr Gründe, um diese
Scheibe zu kaufen?
Kissi
Punkte:
9.3 von 10 Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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COMMUNIC - Payment Of Existence
Nuclear Blast/Warner
Nach dem überzeugenden Debut "Conspiracy In Mind"
(2005) und dem überragenden Nachfolger "Waves Of Visual
Decay" (2006) liessen sich Communic etwas mehr Zeit für
das berühmte dritte Album, das ja stets mit dem Zusatz 'make
it or break it' versehen ist. Dass dies aufgrund vor
allem des fantastischen Vorgängers keine leichte Aufgabe
werden würde dürfte allen bekannt sein, die sich auf
irgend eine Art und Weise in diesem Haifisch-Becken der
songwriterischen Herausforderungen tummeln. Es gibt
genügend Beispiele von Bands (aus verschiedenen
Stilecken), die nach einem meisterlichen Start den
Anschluss nicht mehr fanden und darauf untergingen wie
die Titanic im Eismeer. Das norwegische Power-Trio war
sich dieser Hypothek sehr wohl bewusst und überliess bei
"Payment Of Existence" deshalb nichts dem Zufall. Schon
der Opener "On Ancient Ground" lässt meine Mundwinkel
umgehend nach oben wandern. Ein hammergeiles Riff, das
eher etwas nach Slayer denn Nevermore klingt, leitet den
Song gleich in das erste Break über, wo der
unvergleichliche Gesang von Gitarrist Oddleif Stensland
fliessend einsetzt. Und sofort ist alles da, was der
geneigte Communic-Fan innig liebt! Harte Riffs in
variablem Tempo, Power-Drumming und zu Beginn schon
unglaubliche Melodie-Bögen, was für ein Einstieg in den
über 60-minütigen Silberling! "The Abandoned One"
schliesst auch von der Länge her (beinahe 9 Minuten)
nahtlos an und groovt am Anfang volle Kanne, um dann
über eine ruhige Bridge in die nächste Tempo-Variation
zu wechseln, ehe wiederum der meisterliche Gesang
einsetzt. Auffällig sind hier die relativ lauten
Keyboard-Klänge, die live dann leider ab Band kommen
werden. Zudem bleibt das 'Problem' eines Trios (ausser
bei Motörhead) auf der Bühne erhalten, wenn in diesem
Fall ein guter Rhythmus-Gitarrist klar von Nöten wäre,
um (noch) mehr Druck zu erzeugen. Communic auf Tonträger
liefern jedoch weiterhin das ab, was man von ihnen
bisher gewohnt ist. Über das ganze Album, also alle acht
Songs gesehen (die sich durchgehend auf konstant wie
beängstigend hohem Level befinden), fehlt mir hier trotz
des nochmals verbesserten Gesangs und zig genialen
Melody-Lines mit Gänsehaut-Faktor einfach die absolute
Killer-Nummer, wie zum Beispiel "Waves Of Visual Decay".
Meine Anspiel-Tipps der wiederum von Producer-Ass Jacob
Hansen optimal veredelten Aufnahmen fallen flach, weil
ich mich schlicht nicht entscheiden kann und das Teil
mit jedem Umgang weitere Perlen ausspuckt. Für die
Höchstwertung reicht es diesmal aber nicht ganz.
Rockslave
Punkte:
9.2 von 10 Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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DEF LEPPARD - Songs From The Sparkle Lounge
Universal
Music
Zu den tauben Leoparden noch Erklärungen abzugeben
wäre fast so, als würde man Wasser in einen See tragen.
Die Jungs aus der englischen Arbeiterstadt Sheffield
hatten in den glorreichen 80er-Jahren ihre grosse Zeit.
Sie veröffentlichten Alltime-Klassiker-Alben wie "Pyromania"
und "Hysteria" und waren ganz oben im Rockolymp
anzutreffen. Sie belegten gute Chartränge und füllten
fast alle grossen Stadien auf dieser Erdkugel. Nach der
Zeit der Stadien kam eine Weile des Durchhaltens, welche
die Band gut gemeistert hat. Def Leppard haben in den
vergangenen drei Jahrzehnten so gut wie jeden Preis
gewonnen und jede erdenkliche Auszeichnung in Empfang
nehmen dürfen, die Musiker überhaupt gewinnen können;
und sie zählen darüber hinaus zu den ganz wenigen Bands
(neben Led Zeppelin, Pink Floyd, U2 und The Eagles), die
gleich zwei Diamond-Awards verliehen bekommen haben –
die wohl größte Auszeichnung überhaupt, schließlich wird
ein Diamond-Award erst bei zehn Millionen verkauften
Einheiten verliehen. Sie waren nie ganz weg, aber auch
nicht mehr so präsent. Im Jahre 1991 starb ihr Gitarrist
Steve Clark an seinem Alkoholkonsum. Die Band liess sich
nicht entmutigen. Wie schon zu Zeiten als Drummer Rick
bei einem Unfall seinen Arm verlor. Sie machten weiter.
Heute im Jahre 2008 ist der Leopard wieder bereit zu
jagen. Joe Elliot (Vocals), Rick Savage (Bass), Rick
Allen (Drums), Phil Collen (Guitar) und Vivian Campell (Guitar)
warten mit einem tollen Melodic/Hard Rock-Album auf. Sie
wollen der Welt nochmals zeigen, dass der Leopard zwar
taub ist, aber durchaus noch Zähne besitzt. Auf "Songs
From The Sparkle Lounge" findet man elf Tracks, die mit
den alten Trademarks aufwarten, für die die Band immer
bekannt war. Da gibt es vom straighten Rocker wie "Bad
Actress" bis zur genialen Powerballade "Love" alles.
Mitsingrefrains im Stil von "C'mon, C'mon", die im Ohr
bleiben. Die Songs haben wieder richtiges Hitpotential.
Es sind kraftvolle Songs, die rocken. Rick Allen treibt
die Songs mit seinen Beats voran. Auch die beiden Männer
an den Äxten zeigen ihr Können. Über allem thront Joe
Elliot, der mit seinem unverwechselbaren Gesang die
Tracks veredelt. Er kann mit seiner Stimme immer die
richtige Stimmung erzeugen. Seien es die Rocker, da geht
er voll ab, und bei den Balladen kriegt man 'ne
Gänsehaut. Ich behaupte, dass es die Band mit dem
aktuellen Longplayer nochmals schaffen kann. Auch die
Produktion, welche sich die Band mit Ronan McHugh
geteilt hat, kann sich sehen lassen. Sie lässt die Songs
leben und bietet ihnen einfach die nötige Unterstützung.
Fans des guten Melodic/Hard Rocks im modernen
80er-Gewand sollten zugreifen.
André G.
Punkte:
9.0 von 10 Hier reinhören
und bestellen für 23.90 SFr.
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MOONSPELL – Night Eternal
Steamhammer/SPV
Nach der Aufarbeitung alter Werke legt uns die wohl
bekannteste portugiesische Düsterkappelle endlich wieder
neue Klänge ins Ohr, überraschten Moonspell doch vor 2
Jahren mit dem starken "Memorial" und liess dabei die
eher durchschnittlichen Werke vergessen. Umso mehr war
ich gespannt, was uns Fernando & Co auf "Night Eternal"
präsentieren und welchen Weg die Herren einschlagen
werden. Nun, so wie sich die Songs anhören, bin ich
gewillt zu sagen: Zwei Schritte zurück und einer
vorwärts. Dies mag sich in erster Betrachtungsweise nach
Rückschritt oder gar negativ anhören, ist es aber
definitiv nicht. Moonspell packen auf "Night Eternal"
ihre 15 Jahre Erfahrung, lassen vermehrt wieder härtere
Klänge von einst walten tönen dabei aber ausgereifter
und durchdachter. Was jedoch das grösste Plus von "Night
Eternal" in meinen Augen darstellt, ist die Erzeugung
dieser Monnspell-typischen magischen, subterranen und
düsteren Atmosphäre von den einstigen "Wolfheart"- und "Irreligious"-Zeiten,
welche die Band einzigartig machte und bis heute ihre
Faszination nicht verloren hat. Gleichzeitig lassen auch
Einflüsse aus der "Under The Moonspell"-Ära grüssen,
besonders dann, wenn beispielsweise beim Opener "At
Tragic Heights" die Schwarzmetallischen Wurzeln ihre
Arme ausstrecken und für einen angenehmen Härtegrad
sorgen. Richtig überrollt wird man mit dem Titeltrack
"Night Eternal", welcher nur so strotzt vor dunkler
Energie, dabei Härte und Melodie in einer unheimlichen
beklemmenden Art vereint, welche sich wie die Dunkelheit
beim Einbruch der Nacht gnadenlos ausbreitet. Nachdem
der Start aus einer Mischung mit Dark, Black und Death
Metal geprägt ist, kommen mit "Scorpion Flower" auch die
bekannten Gothic Metal-Elemente dazu, veredelt mit
Anneke van Giersberg (Ex-The Gathering) setzt Fernando
mit seinen charismatischen cleanen Vocals dieser
ruhigeren, aber sehr eingängigen Nummer dem Duett die
Krönung auf. Auch "Dreamless (Lucifer And Lilith)" setzt
auf die ruhige Karte, wobei der Song schon fast eine
hypnotisierende Note ausstrahlt und zusammen mit "Scorpion
Flower" als entspannender, aber nicht minder
faszinierender Gegenpol zu den sonstigen schnelleren
Düsterwerken agiert. Meiner Meinung nach haben hier
Moonspell mit "Night Eternal" den grossen Wurf gelandet,
welchen ich der Band schon vor 10 Jahren zugetraut
hätte, um so mehr bin ich jedoch erfreut über dieses
mitreissende Werk, welches mit einer gnadenlos guten
Produktion aufwartet. Lasst euch einfangen von dieser
Atmosphäre, von diesen mächtigen, dramatischen und
abwechslungsreichen Songs, welche "Night Eternal"
vereint und verfallt des Mondes Zauber.
R.K.
Punkte:
9.0 von 10 Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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SCUSH - When Darkness Falls
Eigenvertrieb
Und einmal mehr bebt es in der Schweizer Metalszene.
Diesmal kommt das Beben aus Basel und findet seinen
Ursprung bei der 2007 gegründeten, vierköpfigen Band
Scush. Aufgrund der Vorgeschichte der einzelnen
Bandmitglieder ist es nicht verwunderlich, dass die Band
mit einem gesunden Selbstbewusstsein auftritt. So dürfte
sowohl der Name des Sängers, Philipp 'Rocky' Sproll, als
auch der Name des Gitarristen, Phil Schelker, bei
einigen unter uns die Glocken klingeln lassen. So konnte
Rocky bereits mit seiner früheren Band Dreamforce
Erfolge verbuchen, und Phil Schelker macht seit etwa
zwei Jahren mit der ebenfalls aus Basel stammenden
Formation Excentric die Bühnen unsicher. Aber auch die
beiden anderen Bandmitglieder Fabian Cahenzli und Pascal
Schelker können einige Erfolge verbuchen. So erhielt
Fabian die Möglichkeit, sein Drumspiel bei der Armee zu
perfektionieren und gewann bereits mehrere
Auszeichnungen bei Wettbewerben. Und Pascal hatte
bereits professionellen Anstellungen als Bassist bei
unterschiedlichsten musikalischen Gruppierungen. Mit
ihrem Debutalbum "When Darkness Falls" beweisen Scush,
dass sie neben ihren Instrumenten auch das Texten
beherrschen. Ausserdem scheinen sie auch einen Sinn für
Humor zu haben. So sollte man, nach Aussage der Band,
den Bonustrack "Rocking Legend" nicht allzu ernst
nehmen, da sie darin die Rockstarallüren eines Bekannten
etwas auf die Schippe nehmen. Neben dem Bonustrack weist
die CD noch vier weitere Songs sowie ein Intro auf. Das
Intro ist in Form einer Fernsehreportage gehalten und
bereitet den Hörer auf das noch Kommende vor. Rocky
brilliert während der gesammten Spieldauer mit seinem
Gesang, welcher gleich von Beginn an eine Einheit mit
den Instrumenten bildet. Die einzelnen Songs sind sowohl
in ihrem Aufbau als auch in ihrer Thematik
abwechslungsreich. Dank des akustisch gut verständlichen
Gesangs fällt es auch nicht schwer, die Lyrics der
einzelnen Songs zu verstehen. Das Spiel der Instrumente
ist ausserdem schnell und trotzdem sauber, hart aber
melodisch, und geschickt wechselt das Hauptohrenmerk
jeweils von Gesang zu den Instrumenten und wieder
zurück. Auf ein etwas längeres Gitarren- oder Drumsolo
wartet man jedoch leider vergebens, obwohl dies die
Platte sicherlich noch gut ergänzt hätte. Auf jeden Fall
ist "When Darkness Falls" durchaus hörenswert, auch wenn
sie mit knappen 24 Minuten Spieldauer für meinem
Geschmack etwas kurz ist.
Miriam
Punkte:
9.0 von 10
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BEARDFISH - Sleeping In Traffic: Part Two
InsideOut Music/SPV
Gentle Giant, Genesis, Camel und noch einige mehr
sind ganz sicher die Paten von Beardfish, die ihre
Wurzeln unverkennbar in den 70ern haben. Konnten die
Schweden schon mit dem Vorgänger-Werk "Sleeping in
Traffic: Part One" überzeugen. tun sie das mit "Part Two"
genauso. Tonnenweise geile Parts, Breaks, abgedrehte,
total verspielte und phantasievolle Ideen werden hier
präsentiert. Nur schon "Into The Night" ist das Geld für
die ganze CD wert. Was hier abgeht ist der glatte
Wahnsinn und treibt jedem Retro-Prog-Fan die Tränen der
Freude ins Gesicht. Schaffen es doch nur sehr wenige
Bands dieses Genres, den 70er-Sound so authentisch
rüberzuzaubern, ohne billig zu wirken. Hier hat man
wirklich das Gefühl, dreißig Jahre zurück ins goldene
Prog-Zeitalter zurückkatapultiert zu werden. Und das
Ganze wird mit einer unglaublichen Leichtigkeit und mit
viel Humor dargeboten, dass es nur so eine Freude ist.
Und es gibt definitiv keine Schwachstellen oder Ausfälle
auf "Part Two" zu finden. Ich kann dieses Werk wirklich
ohne Bedenken jedem Prog Rock-Fan empfehlen, ihr werden
ebenfalls so begeistert sein wie ich es bin, das
garantiere ich euch!
Crazy Beat
Punkte:
9.0 von 10 Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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JUDAS PRIEST - Nostradamus (2 CDs)
SonyBMG
Die Wogen der Reunion von 2004 haben sich längst
gelegt, seit Kapitän Rob Halford das Boot im Heimathafen
bestiegen und das Ruder wieder in die Hand genommen hat.
Begleitend dazu kam 2005 das Comeback-Album "Angel Of
Retribution" auf den Markt, das zwar klar besser als "Demolition"
(2001) war, aber nicht der erhoffte Knaller wurde. Live
sah die Bilanz etwas besser aus, obwohl der Metal-God
dabei mehrere Male deutlich an seine stimmlichen Grenzen
stiess und ein bewegungseinschränkender Teleprompter auf
der Bühne für weitere Fragezeichen sorgte. Dennoch hat
die NWOBHM-Legende Judas Priest als Kollektiv
gewissermassen überlebt und spielt diesen Sommer auf
diversen Festivals als Headliner, unter anderem auch in
Balingen, auf. Mit im Gepäck ist das brandneue Album
"Nostradamus", das, wie es der Titel schon andeutet, von
den Lyrics her viel Stoff abwirft und deshalb als
Konzept-Doppelalbum ausgelegt ist! Priest und Konzept?
Kann das gut gehen? Vielen hätte einfach eine gute
Metalscheibe im Stil von zum Beispiel "Point Of Entry"
gereicht. Das britische Metal-Flaggschiff hat sich mit
"Nostradamus" jedoch einen lang gehegten Wunsch erfüllt
und spricht vom Besten, das seit langem gemacht wurde.
Diese Ansicht kann man durchaus teilen, wenn sich der
Zuhörer entsprechend auf die konzeptionelle Ausrichtung
einstellt. Dazu gehören in erster Linie mal Songs, die
fliessend ineinander übergehen, mehrere Intros wie
Überleitungen und in diesem Fall für Priest'sche
Verhältnisse ungewohnt viel Elektronik, die nicht selten
an Iron Maiden's "Somewhere In Time" erinnert. Ob die
vorhandenen Streicher-Parts echt oder künstlich sind
vermag ich aus Sicht der Promo nicht zu beantworten. "Act
1" startet nach dem ersten Intro mit dem schleppenden
Titeltrack, der schon mal ganz ordentlich daherkommt und
gleich ein paar geile Gitarren-Parts enthält. Nach der
nächsten Überleitung folgt "Prophecy", das für "Painkiller"-Verhältnisse
fast doomig langsam ist, von Streichern in der Melodie
geführt wird und gar akustische Elemente und wiederum
gute Soli beider Gitarristen offenbart. Rob Halford
zeigt sich dabei stimmlich sehr variabel, agiert aber
praktisch nur noch im Clean-Bereich. Die spitzen Schreie
der früheren Jahre sind bis auf einzelne moderate
Ausnahmen wie beim flotten "Percecution" (fast) gänzlich
verschwunden. Dies ist sicher ein Anzeichen dafür, dass
es einfach nicht mehr geht oder auf diesem Album
überwiegend nicht passt. Sein Nachfolger/Vorgänger
Ripper Owens zeigte ja auf den letzten beiden Iced
Earth-Alben, was möglich wäre. Die vertonte Musik von
"Nostradamus" hört sich indes immer wieder wie ein
üppiger Film-Soundtrack an, und das aber überzeugend.
Wer kurze, harte Nackenbrecher erwartet wird wohl über
weite Strecken enttäuscht sein. Konzept-Freaks und
Priest-Fans mit offenem Blickwinkel hingegen, könnten
durchaus Gefallen an diesem ambitiösen Werk finden. Ich
persönlich entdecke neue, mir bisher bei Halford & Co.
eher nicht untergekommene Sounds wie ruhige Parts und
gar italienische Textpassagen (!), die etwas der An- und
Eingewöhnung bedürfen, sich danach aber durchaus
entfalten können. Interessant wird dabei auch sein, wie
sich das Ganze live umsetzen lässt. Zum einen drängt
sich natürlich eine inzwischen hippe Komplett-Aufführung
auf, die aber wegen unverzichtbarer alter Klassiker kaum
umsetzbar ist. Trotzdem: "Nostradamus" ist auch nach "Act
2" auf jeden Fall zu 100% 'Judas Fuckin' Priest' und
wird sogar den Fankreis aus der progressiven Ecke
zumindest mal neugierig machen!
Rockslave
Punkte: 8.9 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 31.90 SFr.
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MOONSORROW - Tulimyrsky (EP)
Drakkar
Entertainment/Musikvertrieb
Eine EP auf den Markt zu bringen empfinden viele Fans
als Verarsche. Diese Band kann aber von mir aus nur noch
EPs auf den Markt bringen, wenn sie immer eine solche
mäjestätische Länge vorzuweisen haben. Ein Album von
Finntroll dauert im Schnitt knapp 35 Minuten, und "Tulimyrsky"
von Moonsorrow, die ja als EP gewertet wird, dauert über
68 Minuten. Bereits dieser Punkt zeigt wieder einmal
auf, was in diesen Finnen steckt. Die EP besteht aus
einem komplett neuen Song, der Titeltrack, aus zwei
Coverversionen und zwei neu aufpolierten Demo-Songs. Das
Hauptaugenmerk liegt ganz klar beim Titelstück. Wie
gewohnt liefern Moonsorrow keine halben Sachen ab.
Beinahe eine halbe Stunde dauert der Song, und er ist
facettenreich wie kaum zuvor. Ehrlich gesagt braucht "Tulimyrsky"
seine Zeit, aber wenn man mal dranbleibt und jedes
Detail herauszuhören vermag, kann man an einer
unglaublichen musikalischen Geschichte teilhaben. Das
Stück bringt aus jedem Vorgängerwerk ein wenig Material
mit und kann so zugleich episch, brachial, gewaltig,
folkloristisch, melodisch, melancholich und hymnisch
sein. Definitiv ein Erlebnis für jeden Musikfan. Was
Moonsorrow aber mit den beiden Coverversionen angestellt
hat, ist schlicht unglaublich. Zum Ersten singt Ville
Sorvali zum ersten Mal überhaupt in Englisch und dazu
kommt noch, dass man Metallica's "For Whom The Bell
Tolls" und Merciless' "Back To North" vollkommen 'vermoonsorrowt'
und so seine eigene Spielart draufgesetzt hat. Wer
bombastisches, episches Metallica-Spektakel mag, der
wird Moonsorrow von nun an lieben, und wer es nie für
möglich gehalten hat, dass man "Back To North" so genial
abändern kann, dass sogar das Original zittern muss, der
soll jetzt sofort in den nächstbesten CD-Shop hüpfen und
sich selbst überzeugen lassen. Mich haben die beiden
Cover absolut vom Hocker gehauen. Die zwei
unspektakulärsten Songs sind die beiden Demosongs. "Taistelu
Pohojolasta" von Tämä Ikuinen Talvi und "Hvergelmir" von
Metsä sind in den Anfangszeiten von Moonsorrow
entstanden, was man auch sehr gut merkt, denn die Songs
sind bretterhart und lassen das Black Metal-Herz höher
schlagen. Die Songs sind aber nicht vergleichbar mit den
Werken, die Moonsorrow heute veröffentlichen, und
trotzdem sind sie keineswegs schlecht. Wer die neuen
Moonsorrow zu hart findet oder besonderen Wert auf das
'schwarze Album' legt, der wird auch an den Demos seine
Freude haben.
Yannick S.
Punkte: keine Wertung
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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PYRAMAZE – Immortal
Locomotive Records
Was ist das Ergebnis, wenn sich ein paar Dänen mit
dem Ex-Iced Earth-Gott-Sänger Matthew Barlow zusammen
tun? Ein verdammt starkes Album! So geschehen zwischen
2006 und heute. Mittlerweile singt der Herr mit der
grossen Stimme zwar wieder bei Iced Earth, offiziell weg
von Pyramaze ist er aber nicht. Das Begleitschreiben zur
CD macht dennoch stutzig, denn laut diesem haben sich
Pyramaze trotz barlow'schen Tätigkeiten bei seinem
ehemaligen Brötchengeber entschlossen, das Album
rauszubringen. Gut möglich also, dass das vorliegende
Album "Immortal" niemals in dieser Form live zu hören
sein wird. Das wäre schade, überzeugt es doch durch
seine verschiedenen Stimmungen, die zwar bereits auf
seinem Vorgänger-Album "Legend Of The Bone Carver" zu
hören waren, hier aber besser auf den Punkt kommen.
Natürlich haben Pyramaze nur schon aufgrund des Sängers
eine starke Iced Earth-Schlagseite, sie sind aber
deutlich Keyboard-lastiger. Trotzdem schaffen es
Pyramaze irgendwie, mit hart unterlegten Gitarren,
Schlagzeug und Bass den Druck aufrecht zu halten. Songs
wie das famose "The Highlander" oder das melancholisch
angehauchte "Ghost Light" sind am besten als
majestätischer Heavy Metal zu bezeichnen und besitzen
einen sehr hohen Wiedererkennungswert. Dazu kommt, dass
Barlow schon fast theatralisch singt und sich in
wirklich absoluter Bestform präsentiert. Auch das sehr
ruhige, melancholische "Legacy In A Rhyme" überzeugt vor
allem durch die Gänsehaut-Stimme des Meisters. Alle
anderen Songs sind aber hart gehalten. Pyramaze bieten
uns mit "Immortal" acht starke Songs, bei welchen es für
mich schwierig zu sagen ist, wie sie mit einem anderen
Sänger wirken würden. Für Barlow-Anhänger ist die
Scheibe ein Muss, für alle anderen eine gute
Gelegenheit, diesen Ausnahme-Sänger kennenzulernen.
Diese CD ist mitunter die beste Werbung für die kommende
Iced Earth-Sommer-Tour.
Roger W.
Punkte: 8.9
von 10
Hier reinhören
und bestellen für 29.90 SFr.
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DISTURBED – Indestructible
Reprise Records/Warner
Disturbed sind ja in dem Land des Fast-Food eine
richtig fette Nummer und wie es scheint, wird die Band
nun auch von der breiteren Masse der Eidgenossenschaft
wahrgenommen, was sich an einem schönen Einstieg in
unsere heimatlichen Album-Charts widerspiegelt.
Erstaunlich ist dies wiederum nicht, denn mit der
Mischung aus Nu-Metal, Rock, einer sanften Prise
Neo-Trash, der unverwechselbaren Stimme von Frontmann
„David Draiman“ und dem Händchen für eingängige
Melodien, haben die Herren mit den letzten Drei Werken
die Seelen begeistert. Drei Jahre nach „Ten Thousand
Fists“ steht nun endlich der Nachfolger „Indestructible“
in den Regalen bereit und auch diese Speise wird wohl
gierig verzehrt werden, zumal sich an der
Erfolgsrezeptur so gut wie gar nichts geändert hat. Nun
man könnte „Indestructible“ eine etwas dunklere
Grundatmosphäre zugestehen, so wie eine Annäherung im
Härtegrad an „The Sickness“, welches wohl für viele Fans
noch wie vor die beste Scheibe ist (und auch bleiben
wird). Grundsätzlich aber klingen Disturbed auch 2008
wie Distrubed und wer der Band bis anhin nichts
abgewinnen konnte wird auch dieses Jahr dankend
abwinken. Wer sich aber die Kohle aus dem Sack ziehen
lässt, der erhält ein wahres Rock-Feuerwerk das zu
begeistern weiss und in die Tanzbeine fährt. Mit Nummern
wie das aggressivere „Divide“, den groovenden „Criminal“
und „Perfect Insanity“, so wie dem mitreissenden „Deceiver“
haben die Jungs schon mal einige Hits auf Lager. Doch
mein persönlicher Favorit ist das düster schleppende „The
Night“, das sich mit seinem Refrain und dem starken Soli
direkt ins Kleinhirn bohrt und tief verankert. Allgemein
stechen die Solis von „Dan Donegan“ immer wieder aus den
Songs heraus und zeigen auf, dass die Band aus mehr als
nur einer aussergewöhnlichen Stimme besteht. An der
Produktion gibt es absolut gar nichts zu bemängeln, die
Songs fetzen so richtig energiegeladen aus den Boxen,
sind druckvoll und lassen dem Distrubed-Feeling freien
lauf. Sieht man davon ab, dass Disturbed mit
Indestructible auf keiner Innovationswelle Reiten und
ihre Schäfchen auf gewohnte sichere Weise ins trockene
bringen, erhält man eine verdammt gute und eingängige
massentaugliche Metal-Rock Scheibe mit Kick Ass und dem
gewissen Extra, das die Band ausmacht. Bleibt nur zu
hoffen, dass das abgesagte Konzert in der Schweiz
nachgeholt wird, denn wer die Jungs schon mal live
gesehen hat, der weiss dass die Herren auf der Bühne
nochmals einen Zahn zulegen und für eine ausgelassene
Stimmung sorgen können. Disturbed wir warten auf euch!!
R.K.
Punkte: 8.7 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 25.90 SFr.
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HAIL OF BULLETS - ...Of Frost And War
Metal Blade/Musikvertrieb
Ohooo! Hier treffen sich die edelsten Perlen! Hail
Of Bullets setzen sich zusammen aus Martin van Drunen (Ex-Pestilence,
Ex-Bolt Thrower), Ed Warby (Ayreon, Gorefest), Theo Van
Eekelen (Ex-Houwitser, Ex-Thanatos), Paul Baayens und
Stephan Gebédi (beide von Thanatos). Dementsprechend ist
die Musik auf "... Of Frost And War" laut, professionell
und stark. Man hat es hier überdeutlich mit reinem Death
Metal zu tun, wie er unbefleckter nicht sein könnte. Die
Niederländer vermochten die Kritiker schon mit der Promo
im vergangenen Jahr zu überzeugen, und das Debut spielt
nun sogar in einer noch höheren Liga. Die vier Songs der
Promo sind übrigens auch hier wieder zu hören, und
abgemischt wurde das Gesamtwerk im Unisound Studio von
Dan Swanö (Egde Of Sanity). Das von harten Gitarrenriffs
und donnerndem Double Base durchsetzte Album wird das
Herz eines jeden gestandenen Death Metallers in
ebensolchem Double Base-Tempo schlagen lassen. Wer sich
für das Thema zweiter Weltkrieg begeistern kann, der
wird mit Songtiteln wie "Red Wolves Of Stalin", "The
Lake Ladoga Massacre" und "The Crucial Offensive
(19-11-1942, 7.30 AM)" sicherlich etwas anfangen können.
Den Abschluss des Albums macht das schwermütige, dennoch
anmutige "Berlin", welches die nach all den brachialen
Song-Hammern aufgekratzten Emotionen des Hörers langsam
und einlullend wieder herunter holen kann. Fesch!
Maiya R.B.
Punkte: 8.7 von 10
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und bestellen für 27.90 SFr.
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MIDNITE CLUB – Circus Of Life
Musicbuymail/Non
Stop Music
Deutschland kann auf eine lange Tradition
erstklassiger Bands zurückschauen, die grob umschrieben
zum Melodic-Bereich zu zählen sind. Bonfire, Pink Cream
69 und Axxis sind die vielleicht bekannteren und seit
vielen Jahren etabliert. Aber auch bei Fair Warning,
Frontline oder Domain läuft Genre-Liebhabern das Wasser
im Mund zusammen. Bereits vor fünf Jahren tauchte die
Formation Midnite Club auf, deren Debut "Running Out Of
Lies" durchs Band für positive Resonanzen sorgte. Nach
langer Funkstille musste man aber annehmen, dass die
Band bereits wieder Geschichte ist. Zur grossen
Überraschung steht sie nun mit einem brandneuen Album
wieder auf der Matte. Der Kopf hinter Midnite Club, der
Gitarrist Steffen Seeger, hat ein weiteres Mal den
Evidence One- und Ex-Domain-Vocalisten Carsten Schultz
angeheuert, um die Band weiterzuführen. Zum Glück, denn
diese Truppe hat durchaus das Zeug, zur Elite
aufzuschliessen. Vor allem die virtuose Gitarrenarbeit
von Steffen bereitet viel Freude. Mit facettenreichen,
verspielten aber fetten Riffs und knackigen, filigranen
Soli beweist er sein grosses Können, dass ihm unter
anderem von Joey Tafolla beigebracht wurde. Perfekt
ergänzt wird das Ganze durch den satten, druckvollen
Gesang von Carsten, der definitiv zu den begnadesten
Vocalakrobaten Germanys zu zählen ist. Mit einer sehr
voluminösen Produktion, die genügend Raum für Ecken und
Kanten lässt, von Seegi himself, wurde dem Album auch in
dieser Hinsicht der perfekte Stempel aufgedrückt. Auch
die Songs selber bestechen durch eingängige und
abwechslungsreiche Melodiebögen. Richtige
Mitsingrefrains fehlen zwar manchmal, doch dadurch hält
man sich auch von der Grenze zum Mainstream erfreulich
weit entfernt. Dies wird auch durch bloss zwei (und
keineswegs schlechten) Balladen noch bestätigt. Mit "Danger
Zone" (vom Top Gun-Filmsountrack), im Original von Kenny
Loggins, hat man zudem noch ein gelungenes Cover zu
bieten. Es bleibt nur noch die Hoffnung, dass bis zum
nächsten Lebenszeichen der Band nicht wieder fünf Jahre
verstreichen.
Chris C.
Punkte: 8.6 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 29.90 SFr.
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TERROR - The Damned The Shamed
Century Media/EMI
Gibt es eigentlich noch Überraschungen im heutigen
Metallerdasein? Nein, eigentlich kaum. Die meisten Bands
beschränken sich auf die Musik, die sie draufhaben und
werden einen Teufel tun, sich in undurchschaubare
Gewässer zu begeben. Wieso auch? Wenn man sein Metier
gut beherrscht, sollte man dieses auch ausführen, wird
sich die Los Angeles-Truppe um Terror gedacht haben. Die
fünf Mannen um die Frontsau Scott Vogel bieten auf "The
Damned The Shamed" 13 Hardcore-Bolzen, die es verdammt
in sich haben. Da kommen sofort die ultrafetten Gitarren
von Doug Weber und Martin Steward und vernichten alles
in einem Umkreis von 10 Kilometern. Man findet sogar ein
paar Soli, was ja eigentlich nicht Hardcore-würdig ist,
aber der heutige Hardcore ist eh ja schon lange mit dem
Metal verbunden worden. Für meinen Geschmack genau
richtig so ist diese aggressive Mischung, die sicher
live nochmals richtig zusetzen wird, um den Leuten zu
zeigen: Hey! Wir sind wer im Hardcore! Und das sind sie
mit sicherheit jetzt, denn die neue Scheibe der
Amerikaner ist kein Deut schlechter als die letzte
Veröffentlichung der New Yorker von Agnostic Front. All
die, die meinen, sie hätten noch nie so eine rechte
Gerade gekriegt, legt mal diese Scheibe in den Player
rein und ihr werdet euer blaues Wunder erleben (im
wahrsten Sinne des Wortes). Highlight des Monats!
Daniel J.
Punkte: 8.6 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 23.90 SFr.
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HOLLENTHON – Opus Magnum
Napalm Records/Musikvertrieb
Ich erinnere mich noch genau an die letzte
Metalbörse in Zofingen, wo mein Mitstreiter Rockslave
mir mit glänzenden Augen erklärte, dass die neue
Nightwish-Scheibe ("Dark Passion Play") so richtig Metal
sei. Nun mal ehrlich Männer, geht euch dieses überladene
Pop-Gepiepse nicht auch auf den Sack? Insbesondere, wenn
man symphonisch härtere Klänge mag und keine Lust auf
Hausfrauen- oder Drachentöter-Metal hat, ist der Markt
doch relativ ausgetrocknet. Therion's "Theli" war einst
ein Meilenstein, doch dies ist schon lange her, ähnlich
wie Hollenthons letztes Glanzstück "With Vilest Worm To
Dwell". Doch nun endlich, nach 7 Jahren, hat Herr Martin
Schirenc neben Pungent Stench mal wieder Zeit gefunden,
sich um sein Nebenprojekt zu kümmern. Mir schlichtweg
unerklärlich, zumal "With Vilest Worm To Dwell" bis
heute zu einem der Besten Symphonic/Dark Metal-Werke
zählt und damals von Kritikern mit viel Lob überschüttet
wurde, doch wenden wir uns nun "Opus Magnum" zu. Der
Auftakt mit "On The Wings Of A Dove" lässt sogleich das
Herz höher schlagen, die Gitarren preschen nach vorne,
düstere Chöre ertönen und schmiegen sich an ein
angenehmes, schnelles Tempo, Melodien fressen sich in
die Seele und lassen die 7 Jahre Pause zum Vorgänger
dahinschmelzen. Das folgende, schleppende "To Fabled
Lands" lässt dann auch die Unterschiede zu früher
aufblitzen, "Opus Magnum" ist vielschichtiger, etwas
härter und auch abwechslungsreicher wie beispielsweise
mit dem rotzigen, ja fast schon als Symphonic/Death &
Roll zu bezeichnenden "Son Of Perdition", dem sich
auftürmenden "Dying Embers" oder dem ethno-gefärbten "Misterium
Babel". Orientalische Klangfarben verknüpfen sich
eindrücklich mit dem harten Grundgerüst und sind neben
den opulenten Chören ein festes Element auf "Opus
Magnum". Natürlich wird hauptsächlich gegrunzt, aber
auch weibliche Solo-Stimmen ("Once We Were Kings") oder
cleane Vocals finden hie und da ein Plätzchen, sind aber
wohl dosiert und drängen sich nicht penetrant in den
Vordergrund. Vielleicht benötigt das neue Werk von
Hollenthon etwas mehr Einfühlungszeit, kann auch nicht
mit so erhabenen Melodien glänzen oder dieser
erdrückenden Horrofilm-Atmosphäre wie einst der direkte
Vorgänger, dafür ist der rohe Anstrich und die
gesteigerte Abwechslung eine zusätzliche
Langzeitgenuss-Motivation. Um es auf den Punkt zu
bringen: Wer die Schnauze voll hat von den
überbewerteten und kommerzgeschwängerten
Mädchenmetal-Combos, bekommt hier endlich mal wieder
eine Alternative geboten, welcher wirklich der Stempel
'metal inside' aufgedrückt werden kann.
R.K.
Punkte: 8.5 von 10
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KEEP OF KALESSIN – Kolossus
Nuclear Blast/Warner
Keep Of Kalessin haben sich mit ihrem letzten Album
"Armada" in die Särge einiger Black Metal-Jünger
gespielt. Ja ich bin gewagt zu sagen, dass mit "Armada"
ein Stern am Black Metal-Firmament erstrahlt ist und die
Gier nach mehr entzündet hat. Zwei Jahre später setzen
uns Keep Of Kalessin nun "Kolossus" vor, welches gleich
vorweg nicht so roh erstrahlt wie "Armada". Ein Grund,
sich jetzt taufen zu lassen und sein Lager für immer im
Keller eines Klosters aufzuschlagen? Nein keinesfalls,
noch immer lassen es die Herren ordentlich krachen,
liefern virtuose Gitarrenarbeit ab und heben sich
wohltuend aus dem Schwarz der durchschnittlichen Black
Metal-Combos ab. Grund dafür sind die vielen Ideen,
welche umgesetzt werden und auch das Wagnis, sich aus
dem Korsett des reinen Black Metals zu befreien, mal ein
Heavy Metal-Riffing wirken zu lassen, schleppende
Melodien einzubauen und Piano- oder Akustikgitarrentönen
zu verwenden, um ihr Klanguniversum zu bereichern. Dies
gelingt Keep Of Kalession so gut, dass sich diese Black
Metal-'Fremdköper' nahtlos in ihren Sound integrieren,
dabei aber nie aufgesetzt oder kitschig wirken. Auch die
Songstrukturen winden sich aus den handelsüblichen
Panda-Darbietungen heraus, zumal das Mass an Abwechslung
oder auch mal längere Instrumental-Parts ein gewisses
progressives Flair verbreiten. Zeitlose Melodien,
angehaucht von einer dunklen, melancholischen
Grundstimmung, dringen immer wieder durch, ja sogar
Erinnerungen an Tiamat werden wach, wenn ich den Start
von "The Mark Of Power" höre, bevor die geballte Kraft
der Doppelpauken für Tempo sorgt. Aus "Kolossus" ist
vielleicht nicht das von Manchen erhoffte rohe Black
Metal-Flagschiff geworden, dafür ein höchst
interessantes Werk, welches, losgelöst von Erwartungen,
unglaublichen Tiefgang besitzt.
R.K.
Punkte: 8.5 von 10
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X-WORLD/5 – New Universal Order
AFM
Records/Musikvertrieb
Ex-HammerFall-Bassist Magnus Rosen meldet sich mit
eigenwilligen Sounds zurück! Denn wer hier klassischen
True Metal erwartet, liegt falsch. "New Universal Order"
ist ein gelungener Versuch, so zu klingen wie der Metal
der Zukunft. Und in dieser Form schauen wir einem
durchaus hörbaren Zeitalter entgegen. Wie bei diesen
Vorworten nicht anders zu erwarten, klingt das Ergebnis
ziemlich nach Industrial, ist entsprechend verzerrt, z.T.
psychedelisch und mischt hier (Achtung!) auch klassische
Symphonic Metal-Elemente ein. Der Sänger, der es gewagt
hat, bei diesem Experiment mitzumachen, ist kein
geringerer als Pagan's Mind-Frontröhre Nils K. Rue,
dessen Stimme selbst aufs Gröbste verzerrt noch
eindeutig erkennbar ist. Der eher konservativen
Metalszene eine solche eigenwillige und eigenständige CD
entgegenzustellen braucht Mut, wird aber hier belohnt.
Und wer bei "Lunar Voyage" auch nicht zurückschreckt,
Pink Floyd-artige Sounds einzubauen, ist nicht nur
künstlerisch frei, sondern verdient auch Respekt dafür.
Somit driftet das Ganze sogar in Progressive
Metal-Ebenen ab und kommt damit auch in Pagan's
Mind-Nähe. Immer wieder schön zu hören sind die Refrains
wie zum Beispiel in "Argonaut" oder im Marsch-artigen "Alien
March". Magnus Rosen zeigt uns mit seiner bereits 2005
gegründeten Band, dass es durchaus ein Leben nach
HammerFall gibt und stellt uns vor eine musikalische
Herausforderung, der wohl nicht alle seiner ehemaligen
Fans gewachsen sind. Seid ihr es?
Roger W.
Punkte: 8.5 von 10
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FINAL CRY - Neptune's Relief
OTR Productions
Seit mittlerweile fast zwei Dekaden steht die Combo
Final Cry für Heavy Metal zwischen Tradition und
Moderne. Nach Jahren des Probens und Songschreibens
wurden zwei Demobänder veröffentlicht. Im Jahre 1997
erschien dann ihr lang ersehntes Debutalbum. Mit "Neptune's
Relief" liegt mir mittlerweile der vierte Silberling der
deutschen Band vor. Final Cry verstehen es, in ihren
Songs True und Power Metal mit Thrash-Elementen zu
verschmelzen. Das ergibt dann einen richtig powervollen
und nackenbrechenden Sound. Die Songs, welche sich alle
im Up Tempo-Bereich bewegen, brettern gnadenlos nach
vorne. Drummer Marcel gibt die Marschrichtung mit seinem
harten, auf den Punkt gebrachten Spiel vor. In
Verbindung mit der Bassfrau Sonja ergibt das 'ne fette
Sache. Der Gitarre zu lauschen macht richtig Freude. Das
sind sauber gespielte Soli, die abgewechselt werden von
knallharten Riffs. Die rauhe Stimme des Frontmanns
Burghardt gibt dem ganzen den thrashigen Einschlag. Er
schreit und singt mit einer Inbrunst, dass es einen
richtig packt. Auch wenn die Songs mit hoher
Geschwindigkeit vorgetragen werden, verlieren sie nie an
Kraft und Druck. es ist eigentlich ein Ding der
Unmöglichkeit, seinen Kopf still zu halten. "Neptune's
Relief" ist ein richtiges Nackenbrecher-Album geworden.
Was will das Metalherz noch mehr? Treibende Beats,
brutales Riffing, verbunden mit einer rauhen,
druckvollen Stimme. Mit diesem Album sollten es Final
Cry schaffen, einen guten Deal mit 'ner Plattenfirma zu
ergattern. Dann stehen ihnen noch mehr Möglichkeiten
offen, ihr Können unter Beweis zu stellen.
André G.
Punkte: 8.5 von 10
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PERZONAL WAR – Bloodline
AFM
Records/Musikvertrieb
Das wurde aber auch Zeit! Nachdem Perzonal War 2005
mit "When Times Turn Red" ihr bis dahin eigenständigstes
und hochwertigstes Modern Thrash-Werk auf die Leute
losliessen, wurde es die letzten drei Jahre still um die
deutschen Persönlich-Krieger. "Bloodline" heisst nun der
sechste Streich des bis anhin von Metallica inspirierten
Vierers, und eines kann man gleich klarstellen: 2008
zeigen sich Perzonal War songwriterisch stärker und
kreativer als je zuvor, was nicht heissen soll, dass "Bloodline"
nicht durch und durch nach dem Sound, der die Band
ausmacht, klingen würde. Gekonnt wird ein weiteres Mal
thrashige Härte mit Melodie verbunden, und wie auch
schon auf dem Vorgänger besticht das Ganze mit einem
frischen, modernen Sound, für welchen sich Drummer
Martin Buchwalter verantwortlich zeichnen darf. Nun aber
ans Eingemachte: Da hätten wir die typischen Mid
Tempo-Hymnen wie das einleitende "Evolution", das
epische "Dead Meaning" oder der Stampfer "Shred",
welcher mit einem zum Namen passenden, abgefahrenen Solo
aufwarten kann. Heftiger ausgefallen sind dagegen die
Haudegen "All Sides Black", das auffallend
Slayer-Schlagseite besitzt oder der Nackenbrecher "Two
Brothers", bei welchem Destructions Schmier seine
Stimmbänder gaststrapaziert (neben Wiley Arnett von
Sacred Reich und dem Ex-Grip Inc. Gus Chambers). "Dying
Face" hingegen orientert sich eher an skandinavischen
Vorbildern wie Soilwork, "New Confidence" wiederum an In
Flames und Kosorten. Und auch die obligatorische
Semi-Ballade liefert man in Form des Rausschmeissers
"Same Blood" noch ab. Wäre dem nicht genug, so findet
sich auf "Bloodline" mit "More Than A Day" mit seinen
Shout-Einlagen sogar noch ein echter Live-Kracher, was
die Scheibe im Fazit schlicht noch ein Stück besser als
"When Times Turn Red" macht.
Kissi
Punkte: 8.5 von 10
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E-FORCE - Modified Poison
Manitou Records/Non Stop Music
Ein paar von euch werden sich sicher noch an die
kultigen VoiVod erinnern, bei denen sich ein gewisser
Vocalist Eric Forrest einen Namen gemacht hat. Nun hat
dieser hier genannte Held schon die zweite Scheibe
geschrieben, und das Resultat hört sich gut an und
erinnert natürlich hie und da an die Götter von VoiVod.
Thrash Metal wird gespielt, aber gut ins Szene gesetzt
mit einem klugen Songwriting. Langweilig, dieses Wort
kennen E-Force nicht, denn die zwölf Songs, die das
kanadische Trio zum besten gibt, sind sehr
abwechslungsreich und verlangen dem aufmerksamen Hörer
sicher einiges ab. Da braucht es schon ein paar
Durchläufe, um sich mit dem Material der Kanadier warm
zu hören. Sicher sind die Gitarrenriffs von Cyril
Bernhard ein Highlight, aber die markante Stimme von
Meister Forrest ist sicher auch ein Argument, um sich
diese Scheibe zu kaufen. Anchecken ist hier Pflicht!
Daniel J.
Punkte: 8.3 von 10
Hier bestellen für 27.90 SFr.
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TORTURE SQUAD - Hellbound
Wacken Records/SPV
Brasilien ist ein geiles Land, das sicher jeder
kennt wegen den exzellenten Fussballern, aber auch die
weiblichen Bewohner dieses Landes sich doch Weltweit
bekannt für ihre Schönheit und ihrem feurigem
Temperament. Und dieses Temperament springt auch über
die Metalbands von Brasilien über, man erinnere sich an
die Glanztaten von Sepultura, die sich ja hoffentlich
wieder zusammentun werden. Doch wenden wir uns lieber an
Torture Squad, die an einen Plattenvertrag in
Deutschland gekommen sind, weil sie in Wacken einen
Nachwuchswettbewerb gewonnen haben. Der Thrash Metal von
den Brasilanern ist dann auch wirklich besser als manch
anderer Thrash, den ich diesen Monat zu rezensieren
habe. Die Riffs sind knackig frisch wie ein schöner
Arsch einer Brasilianerin. Die Songs sind anspruchsvoll
ins Szene gesetzt, und den Gesang ist für
Thrash-Verhälnisse recht gut geworden. Also Leute des
gepflegten Thrash Metals, hier wird mit Sicherheit ein
neues Juwel heranwachsen und spätestens in zwei bis drei
Jahren mit den grossen Bands auf diesem Planeten
mithalten können. Gefällt mir ausserordentlich gut.
Daniel J.
Punkte: 8.2 von 10
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HATCHET – Awaiting Evil
Metal Blade/Musikvertrieb
Von Monat zu Monat wird meine These, dass der Thrash
Metal seinen zweiten Frühling erlebt, gestärkt. Nicht
nur, dass Szene-Veteranen wie Death Angel, Testament
oder Overkill sowohl live- wie auch albumtechnisch
nichts anbrennen lassen. Auch junge Newcomer-Bands
frönen der in der Bay Area um San Francisco herum
entstandenen aggressiven Spielweise des Metals. Hatchet,
die mit "Awaiting Evil" über Metal Blade (eines der
Thrash Metal-Labels überhaupt) debütieren, stammen aus
keinem geringeren Ort und klingen dementsprechend 'old
school'. Hier wird gethrasht was das Zeug hält,
massgeblich orientiert an Exodus, versetzt mit einem
Hauch Metallica zu "Kill 'em All"-Zeiten. Das zeigt nur
schon das elegische, von beeindruckenden Gitarrenlicks
dominierte Intro, genauso wie der räudige Up
Tempo-Kracher "Frailty Of The Flesh". Egal ob darauf das
rasende "Sealed Fate", das mit spitzen Schreien
ausgestattete "Frozen Hell", das an Death Angel
erinnernde "The Morlock's Tomb" oder das abschliessende,
mit beissenden Licks ausgestattete Titelstück, jeder
Track führt zurück in die mittleren 80er, besticht durch
trockene Riffs, Tightness und fette Gitarrensoli. Dabei
fehlt es den Hooks und dem Gesang von Marcus 'The
Tormentor' noch etwas an Prägnanz, mit einer Nummer wie
"Storm The Gates", welche es auch auf den Kult-Sampler "Thrash
Metal Warriors" schaffte (neben Hirax oder Sabbat),
zeigen die fünf Jungs aus San Francisco aber, dass es
auch noch ein Stück runder gehen würde. So oder so,
Hatchet zeigen mit "Awaiting Evil", dass traditionelles
und gekonntes Thrashen nicht nur Sache alter Herren ist,
die in Nostalgie schweben.
Kissi
Punkte: 8.0 von 10
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GRIND INC. – Sudden State Of Hate
Twilight/Non
Stop Music
Krefeld wird wohl einigen Fans von Fantasy-Metal ein
Begriff sein. Dass dort aber nicht nur böse Orks
erschlagen werden beweisen Grind Inc., welche mit ihrem
dritten Werk "Sudden State Of Hate" einen wütenden
Hassbrocken fabriziert haben, welcher sich stark am
Ami-Death orientiert und dabei Mittelerde in Schutt und
Asche legt. Kompromisslos startet das Quintett mit "Certifiably
Insane" in das Geschehen, dabei rattern die fetten Riffs
wie aus Kanonen durch die Botanik, werden kurz durch
Blastattacken unterbrochen und feuern unerbittlich
weiter, was die Membranen hergeben. Auch wenn die Herren
den Genickbruch nicht erfunden haben wird spätestens
nach dem zweiten Song "Petrified Parasites" der Nacken
in Trümmer liegen. Was "Sudden State Of Hate" ausmacht,
ist diese geballte Energie, der unerbittliche
Vorwärtsdrang und die Tatsache, dass die Songs auf den
Punkt kommen. Die Songs wirken allesamt nicht wie
stumpfes Geprügel, sind aber auch keine kopflastigen
Frickelmasturbationsorgien sondern jederzeit
nachvollziehbar auf einem gesunden Niveau. Ja diese
Death Metal-Walze rollt gnadenlos dahin und schert sich
einen Dreck um trendige Einflüsse, lässt aber den
Saitenmeistern freien Lauf, um auch mal ein paar schräge
Töne beizusteuern. Songs wie "Collateral Body Count" mit
seinem variablen Riffing und Tempo wie auch der
Titelsong mit seinen schrägen Einlagen können absolut
überzeugen, ebenso das gnadenlose "Voice Of Premonition",
welches die Jungs eindrucksvoll hinschmettern. "Sudden
State Of Hate" sollte sich spielend in den Herzen aller
Death Metal-Jünger breit machen, und auch wenn die
Truppe den Death Metal nicht neu erfunden hat
praktiziert sie den Sound äusserst routiniert und
eindrucksvoll. Eine weitere deutscheDeath Metal-Band,
welcher man Gehör schenken sollte.
R.K.
Punkte: 8.0 von 10
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und bestellen für 27.90 SFr.
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DUSTSUCKER – Diabolo Domination
Limb
Music/SPV
Aus dem westfälischen Hiddenhausen, Germany, stammt
die Formation Dustsucker. Bereits seit 1993 bereichert
die Band die Szene. Dies allerdings in oft wechselnder
Besetzung. Die fixen Komponenten sind Sänger und
Gitarrist Max Count Farmer und Drummer Marco Piermattei.
Zählt man zwei E.P.s mit dazu, kommt man auf immerhin
acht Outputs, die in den 15 Jahren fabriziert wurden.
Mit den letzten zwei Veröffentlichungen "Rock'n'Roll
Sniper" und "Jack Knife Rendezvous" konnten sich die
Jungs deutlich steigern und schafften den Sprung raus
aus dem Untergrund. "Diabolo Domination" nun trägt
seinen Teil dazu bei, diese Position zu festigen, obwohl
eine weitere Steigerung nicht mehr zu erkennen ist. Im
Gegenteil, im direkten Vergleich fällt dieses Album
leicht ab. Nebst ultra starken Titeln haben sich auch
ein paar unauffällige Durchschnittssongs eingeschlichen.
Die Trademarks der Truppe sind aber immer noch
dieselben, und die sind über jeden Zweifel erhaben. Mit
durchgedrücktem Gaspedal wirbeln die (aktuell) vier
Musiker den Strassenstaub auf und bringen die Räder zum
durchdrehen. Mit harten, dreckigen Gitarrenriffs wird
die Karre angetrieben und auf Höchstgeschwindigkeit
beschleunigt. Mit seinen coolen, brutalen Vocals gehört
Max zweifellos zu den Jüngern von Motörhead-Frontmann
und Halbgott Lemmy, dem absolut keine Schande bereitet
wird. Somit ist auch das Fahrwasser, in dem Dustsucker
schippert, definiert. Um's dem potentiellen Interessent
noch ein bisschen einfacher zu machen, sollen Rose
Tattoo und The Hellacopters als weitere Einflüsse auch
noch erwähnt werden. Ultra fett produziert wurde die
Scherbe vom ehemaligen Grave Digger-Gitarristen Uwe
Lulis, der im Studio auch die Bass-Parts einspielte. Als
hochkarätiger Gastmusiker konnte Jeff Waters (Annihilator)
gewonnen werden, der die Gitarrenparts zu "Land Of The
King" beisteuerte. Dustsucker sind mit "Diabolo
Domination" definitiv am Punkt, an dem sie nicht mehr
ignoriert werden dürfen und können.
Chris C.
Punkte: 8.0 von 10
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und bestellen für 23.90 SFr.
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PREGNANCY – Three (EP)
Eigenvertrieb
Pregnancy als Bandname ist sicherlich lautlich schön
anzuhören. Bedenkt man aber, dass dies nichts anderes
als 'Schwangerschaft' bedeutet, so eröffnet sich doch
die eine oder andere Frage: Frönen die vier Jungs aus
dem Emmental einem abartigen Fetisch oder fühlen sie
sich schlicht geschwängert von Kreativität und
Schaffensdrang? So oder so, die professionell
produzierte Drei-Track-EP "Three", die das Quartett über
ihre Homepage feil bietet, kann sich sehen oder besser
gesagt hören lassen. Nicht nur, dass der 'Baum' (oder
doch eher '3'?) soundtechnisch druckvoll und fett aus
den Boxen dröhnt, was V.O. Pulver und Franky Winkelmann
(beide bekannt als Gurd-Member) vom Little Creek Studio
zu verdanken ist, sondern auch die drei Tracks wissen zu
überzeugen. Dabei zeigen sich Pregnancy, ganz im
Gegensatz zu ihrer Heimatregion, modern und greifen
vorherrschenden Strömungen der Metalszene wie etwas
Metalcore oder auch amerikanischen Riff Rock auf, und
das mit Bravour. Während bei "Waste Myself" hier und da
auch noch der Crossover um die Ecke schielt und der
melodiöse Refrain so mancher Ami-Band Konkurrenz machen
könnte, steigert sich "Getting Up" von einem akustischen
Intro in einen getragenen Rocker, der an Stone Sour zu
erinnern vermag und dazu noch ein hübsches Gitarrensolo
von Manuel Buser beinhaltet. Der letzte Track "Take A
Look Inside" dagegen wird dominiert von stampfenden
Riffs, und durch das Wechseln von Clean- und
Brüll-Vocals von Stefan Jaun erhält das ganze einen
Bullet For My Valentine-Anstrich. Ami-Metal made in
Switzerland auf überraschend professionellem Niveau
also.
Kissi
Punkte: keine Wertung
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KRYPT - Preludes To Death
Agonia Records/Non
Stop Music
Nachdem die norwegische Black Metal-Kultband Tsjuder
vom Erdboden verschwand, war, nur eine kurze Zeit, Ruhe
eingekehrt. Nag und Desecrator konnten es nicht lassen
und formten Krypt zusammen. Die Mini-CD "I Am God"
machte Lust auf mehr, und jetzt endlich ist es soweit:
"Preludes To Death", das erste Album von Krypt, wird
veröffentlicht. 'Anti-Human / Anti-Life - Trve Norwegian
Black Metal' steht auf der Hinterseite des Albums, und
genau diese Sprüche sind Programm bei Krypt. Die beiden
Norweger spielen dreckigen, bösartigen und vor allem old
schooligen Black Metal, der wohl vor allem im extremen
Metalbereich für Zufriedenheit sorgen wird.
Zartbesaitete sollten sich wohl weniger mit dieser Art
von Musik herumschlagen. Blastbeats, tödliche
Gitarrenriffs, eine kalte, fauchige und rauhe Stimme,
gespickt mit einer Atmosphäre, die Zerstörung, Wut und
Dunkelheit in jedes Herz frisst. Eigentlich die perfekte
Chaos-Musik. Doch Krypt sind nicht Chaos, sie sind sehr
strukturiert, haben ihre Materie im Griff und zeigen den
Black Metal-Möchtegern-Bands, wo der Hammer hängt.
Trotzdem sind Krypt nicht Tsjuder und werden es auch nie
sein. Die Zeiten haben sich geändert, und Nag und
Desecrator ebenfalls. Auf jeden Fall kann man sich mit
"Preludes To Death" wieder ein wenig zurückerinnern an
die Zeiten von Tsjuder, wer aber völlig vom Black
Metal-Fieber gepackt werden möchte, sollte sich lieber
eine alte Scheibe der beiden Jungs zulegen.
Yannick S.
Punkte: 7.9 von 10 Hier bestellen für
27.90 SFr.
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BROTHER FIRETRIBE – Heart Full Of
Fire
Spinefarm Records/Musikvertrieb
Im hohen Norden, genauer in Finnland, hat sich vor
ein paar Jahren die Band Brother Firetribe formiert.
Bereits deren Debut-Album "False Metal" von 2006 konnte
nicht nur im Heimatland sehr gute Kritiken einfahren.
Dies liegt nicht zuletzt an der Besetzung: So gehört
Gitarrist Emppu Vuorinen, der hauptamtlich bei Nightwish
in Diensten steht, zum Line Up. Hinter dem Mikro
verbirgt sich ebenfalls ein in Szenekreisen bekannter,
sehr begnadeter Sänger, Pekka Ansio Heino von Leverage.
Der Mann hat eine wunderschöne, klare und kraftvolle
Stimme, die mehr als einmal an Journey's Steve Perry
erinnert. Doch auch die grösstenteils eingängigen Tracks
weisen deutliche Parallelen zu AOR-Aushängeschild
Journey auf. Noch weitere Melodic-Grössen der 80er
scheinen oft im Sound von Brother Firetribe durch:
Bosten, Foreigner oder Loverboy. Von letzt genannter
Band bzw. deren Sänger Mike Reno hat man den Song "Chasing
The Angels" gekonnt adaptiert. Als weiteres Highlight
kann der Titeltrack "Heart Full Of Fire" bezeichnet
werden. Denn dafür wurde als Duett-Partnerin von Pekka
Nightwish-Frontfrau Anette Olzon hinzugezogen. Ein
weiterer toller Titel ist "I Am Rock", der in Finnland
als Titelsong einer TV-Serie Verwendung fand und somit
der Band national einen grossen Bekanntheitsgrad
bescherte. Oft verlieren sich die Songs im Melodic-Genre
allgemein in der Belanglosigkeit. Diese Truppe konnte
diesem Schicksal durch ausgezeichnetes Songwriting
gekonnt ausweichen. Anstatt krampfhaft zu versuchen, auf
irgend eine Weise modern zu klingen, belassen es die
Jungs dabei, ihre Tracks im 80er-Stil, der Hoch-Zeit des
AOR, zu belassen. Natürlich betrifft dies nicht die
Produktion, denn die ist satt und kraftvoll ausgefallen.
Unter Klassikrock-Freunden wird die Truppe mit
Sicherheit auf ein positives Echo stossen.
Chris C.
Punkte: 7.7 von 10 Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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FINAL AXE – The Axe Of The
Apostles
Retroactive Records
Eine Band aus den 80er-Jahren meldet sich wieder mit
neuer Musik zurück. Das heisst, eigentlich vor allem
Bill Menchen (auch bei Titanic), der sowohl Gitarre,
Bass und Keyboard eingespielt, das ganze Produziert und
sämtliche Songs vor 18 Jahren geschrieben hat. Auch die
Texte wurden bereits damals vom Sänger Keith Miles
notiert und zusammen mit den Gitarren aufgenommen. Wieso
erst jetzt Bass und Schlagzeug eingespielt wurden ist
leider nicht rauszufinden. Ebenfalls ist unklar, in
welcher Zusammensetzung die Band heute agiert. Ähnlich
viele Fragezeichen lassen die 10 eingespielten Songs
offen, welche alle schön nach vorne treiben, über ein
gewisses Niveau verfügen, aber nicht überragend sind.
Meist im Mid Tempo angesiedelt, kann man hier von
kitschfreiem, klassischen Heavy Metal sprechen. Die
Songs grooven und werden durch das Gitarrenspiel von
Bill Menchen nach vorne getrieben. An die hohe Klasse
des kürzlich erschienen Titanic-Albums kommt "The Axe Of
The Apostles" aber nicht ran. Dazu trägt auch die
Produktion bei, welche noch einen gewissen Zacken härter
hätte ausfallen können. Für die Freiämter Metal-Band
Arise könnte diese Platte aber richtungsweisend sein,
klingt ihr Sänger doch zum Teil ähnlich wie der Final
Axe-Shouter. Wer wieder mal Lust auf reinen 80er-Heavy
Metal hat, kann mit "The Axe Of The Apostles" nur wenig
falsch machen.
Roger W.
Punkte: 7.5 von 10
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29.90 SFr.
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BROCKEN MOON – Das Märchen vom
Schnee
Northern Silence Productions/Non
Stop Music
Na endlich! Nach den zusammengestellten Liedern auf
"Mondfinsternis“ haben Brocken Moon nun endlich ihr
erstes wirkliches Album auf dem Markt. Annähernd 10
Jahre nach Entstehung ist das nun allerhöchste Zeit.
Dabei folgen Grim und Humanhater nicht etwa den gängigen
Schranken des Black Metal, sondern sie behalten, wie
schon vorher, das Recht, Black Metal als Mittel zur
Tonkunst zu gebrauchen. Was das bedeutet? Ganz einfach:
Sie erzählen Geschichten, und das auf melancholische,
düstere und kalte Art. So auch das "Märchen vom Schnee":
Ein Konzept, das sich nur mit Gastmusikern durchsetzen
konnte, da die Band ein Studioprojekt bleiben soll. Die
unbetitelten Lieder haben alles, was man für den Winter
braucht: geflüsterte Vocals, eisige Riffs, schleppendes
Drumming oder aber blizzardähnliche Beats und windige
Gitarrenwände. Die Tracks bauen sich dabei über die
ganzen 50 Minuten Spielzeit immer weiter auf, bevor sie
bei "VI" das Märchen über annähernd 20 Minuten mit dem
gleichen Akkord wie beim Anfang beenden. Ganz Klar,
Brocken Moon gehören neben Lunar Aurora zu den
eigenständigsten Bands aus Deutschland, und nicht jedem
wird diese Musik gefallen. Dabei unterscheiden sich
Brocken Moon ganz klar durch die Ambient-Stellen in
ihrer Musik. Durch die Chöre, das Geflüster und nur noch
wenig Geschrei wirkt das Gesamtwerk ein wenig ruhiger
als die Demos, ist also nicht ganz so aggressiv. Aber es
passt umso mehr in das Konzept des Albums. Über die
Geschichte möchte ich nicht zu viel sagen, aber sie
handelt von einem Feenmädchen und dem Winter. Schöner
und theatralischer hätte die Geschichte nicht vertont
werden können! Abzug gibt es nur für den überzogen
langen letzten Track, den man entweder verkürzen oder
spannender hätte gestalten können. Aber dennoch bleibt
"Das Märchen vom Schnee" eine Perle im stimmungsvollen
Black Metal.
Tristan
Punkte: 7.5 von 10
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27.90 SFr.
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SIX REASONS TO KILL – Another Horizon
Bastardized Records
Nach einigen Line up-Wechseln (u.a. ging man zu
Caliban & Deadsoil) meldet man sich bei Six Reasons To
Kill drei Jahre nach "Reborn" mit "Another Horizon"
zurück. Der Opener "Observer" überrascht den Rezensenten
dabei gleich: Zwar ist der starke
Schweden-Death-Einfluss in Sachen Riffing, Drumming &
Schreigesang immer noch da, doch der cleane Gesang des
neue Fronters Thorsten Polomski erschreckt mit einer
überraschenden Ähnlichkeit zum nervenden Stimmorgan von
Billy Talent-Sänger Benjamin Kowalewicz. Da freut man
sich, dass die cleane Passagen eher spärlich gesäht sind
und schon der darauffolgende Titeltrack mit einer
deftigen Death Metal-Schlagseite daherkommt, die
Nackenschmerzen heraufbeschwört. Galle und Schwefel wird
danach beim bitter stampfenden "On This Battlefield"
gekotzt, inklusive Screams und melodischem Gitarrenpart.
Zwischen schwedischem und amerikanischem Death,
natürlich voller Blastbeats, pendelt auch der Rest des
Materials, sei es nun "Weak In Darkness", "Eyesore",
"Phoenix" oder das schon nahe am Grindcore bretternden "Massgrave
Memorial" (Hammer-Track!). "Bleeding Stereo" hingegen,
welches mit "... And Tomorrow's Gone" akustisch
eingeleitet wird, besitzt eine saftige Portion
agressiven Hardcore-Flairs. Reifer, ausgefeilert als auf
dem Vorgänger "Reborn" von 2005 könnte man dabei sowohl
die Kompositionen als auch die abwechslungsreiche
Gitarrenarbeit von Loc Tran und Marco Andree bezeichnen.
Beim etwas verworren bombastischen "Ammunition" und bei
"Beside Nowhere" kommt dann noch dezenter
Keyboard-Gebrauch dazu, der eine weitere spannende Note
darzustellen vermag. Rechnet man zu all dem noch die
fette Produktion von Kristian Kohlmannslehner (u.a.
Crematory, Sieges Even, Abandoned) dazu, so ergibt "Another
Horizon" ein ansehnlicher Brocken zeitgemässen, härteren
Metals, der voll und ganz konkurrenzfähig ist.
Kissi
Punkte: 7.5 von 10 Hier bestellen für
29.90 SFr.
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FEED FORWARD - Barefood & Naked
Rusty Cage Records
Die Holländer haben ihr Debut-Album in ihrer Heimat
schon vor einem Jahr unter Eigenregie vetickt und
konnten nun mit Rusty Cage Records einen Deal an Land
ziehen. Der Sound der Nordländer würde ich mal so in die
Kategorie Bombast/Prog Rock mit 80er-Jahre-Touch
einordnen, vor allem bei den Keys. Die Stimme der
Sängerin Biejanka klingt auch ganz ordentlich, wenn auch
noch stellenweise etwas dünn, aber es steckt sicher viel
Potential in der Stimme der Holländerin. Das Album
glänzt mit tollen, teilweise sehr melancholischen
Melodien, und hie und da hört man auch im Sound den so
typischen, britischen Prog Rock-Stil. "Barefoot & Naked"
braucht einige Gewöhnungszeit, bis Songs wie das starke
"Run The Race" zünden. Auch die ruhigeren Momente wie
bei "Crossing The Line", "Innocence" oder das etwas an
Landmarq erinnernde "Our Sky" können durchaus erzeugen
wie auch die härteren Songs, beispielsweise "Before I
Leave". "Silent" und "Moving" (erinnern beide etwas an
Dream Theater) glänzen mit coolen Gitarren und Breaks.
Feed Forward haben hier ein atmosphärischen ziemlich
eigenständiges Debut veröffentlicht, das gut rüberkommt
und auch nach mehrerem Anhören immer noch spannend ist.
Crazy Beat
Punkte: 7.5 von 10
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SUIDAKRA - 13 Years of Celtic
Wartunes
Steamhammer/SPV
Best Of-Alben mit DVDs sind immer so eine Sache.
Entweder man will einfach noch einmal ein bisschen Kohle
machen, oder aber die musikalischen Künste einer Band
reichen tatsächlich aus, um eine Best Of veröffentlichen
zu 'dürfen'. Bei der deutschen Melodic/Black/Death
Metal-Truppe Suidakra hatte ich Zweifel, denn man kennt
sie zwar, aber Hits oder dergleichen blieben eigentlich
aus, darum konnte man wohl einfach eine Zusammenstellung
der acht Alben erwarten. In der Tat ist die Musik gut
gewählt und man bekommt einen tollen Einblick in die
Welt von Suidakra. Die Deutschen verstehen ihr Handwerk
und liefern tolle Melodien, gespickt mit bombastischem
Metalinferno. Trotzdem muss man sich schon fragen,
weshalb die Band nicht einfach ein neues Album in die
Runde wirft, was meiner Meinung nach eher Sinn gemacht
hätte. Aber diesen Aspekt muss wohl jeder für sich
ausmachen. Die DVD ist ein toller Bonus, wenn nicht
sogar der wichtigere Teil. Aufnahmen vom Wacken Open
Air-Auftritt 2007 und ein Akustik-Konzert werden
geboten. Der Wacken-Gig haut zwar niemanden wirklich aus
den Socken, aber schlecht ist er auch überhaupt nicht.
Das Akustik-Konzert ist dafür umso spezieller. Sehr
interessante Melodien, die perfekt geeignet sind für
ruhige Abende. Zudem liefert die DVD noch etliche Extras
wie Interviews am Wacken mit Fans und Freunden und zwei
Videoclips. Musikalisch findet man bei "13 Years Of
Celtic Wartunes" nichts Neues, dafür kriegt man eine
gutgemischte DVD mit allem drauf, was das Metallerherz
sich wünscht.
Yannick S.
Punkte: keine Wertung
Hier bestellen für 32.90 SFr.
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OMOPHAGIA – Devouring Raw Flesh
Eigenvertrieb
So muss wohl ein Restaurantbesuch bei Omophagia
aussehen: Auf dem Teller ein rohes, blutiges Stück
Fleisch in seinem eigenen Saft, schön angerichtet. Dazu
gibt’s dann die Menü-Karte ‚Omophagia’s Daily Special’
mit allen Tracktiteln drauf. Und da soll noch einer
behaupten, wir Schweizer und ganz speziell wir Zürcher
hätten keinen Sinn für Humor. Aber damit wollen wir uns
jetzt nicht weiter beschäftigen, viel interessanter ist
der rotierende Rundling. Nach einigen Durchläufen kann
man getrost sagen: Jau, das Teil brettert, und zwar
gewaltig! Auf ein relativ ruhiges Intro und den am
Schluss gehässig gesprochenen Worten „Shut up and bend
over, bitch!“ folgen 6 harte Death Metal-Kracher, die
sich in einigen Details unterscheiden und ordentlich
produziert daherkommen. Dass dies bei einem Debut-Album
nicht zwingend der Fall sein muss haben schon etliche
Bands bewiesen, sehr zum Leidwesen aller Musikhörer
dieser Welt. Stilistisch sind Omophagia relativ
schwierig einzuordnen, irgendwie kommt einem alles
bekannt vor und doch ist genug Eigenständigkeit darin
enthalten, als dass man jetzt zig Bands als Referenz
hinzuziehen möchte. Sänger Beni growlt und keift sich
sein Organ aus dem Leib, wütend, aggressiv, aber dennoch
niemals so gurgelnd, dass man ihn nicht verstehen
könnte. Die Rhythmusfraktion braucht sich ebenfalls
nicht zu verstecken, die Schiessbude wird amtlich und
präzisiert zertrümmert und die Gitarrenwände stehen wie
eine Eins. Immer wieder werden Melodiebögen
eingeflochten, die das Gebolze auflockern und somit für
Abwechslung sorgen. Old School, aber sich nicht darauf
versteifend sondern dies als Ausgangsbasis nutzend, so
präsentiert sich „Devouring Raw Flesh“. Ein gelungenes
Debut, das sich hinter Landsleuten wie Darkmoon oder
auch ausserschweizerischen Mitstreitern wie Degradead
nicht zu verstecken braucht.
Toby S.
Punkte: 7.5 von 10
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MIGHTIEST – Bloodyssey (Compilation)
Cyclone Empire
Nett, die Jungs haben doch tatsächlich so was wie
eine Gebrauchsanweisung für ihre Musik ins Booklet
gedruckt! Dabei steht nicht nur was über die Geschichte
der Band und die Entstehung der Musik, sondern auch, was
man von ihr erwarten darf: "Believe me, a band that is
existing for 14 years without even the smallest touch of
success or appreciation (...) will continue!“ Ja, das
nenne ich wahren Kampfgeist. Wenn ich so an alte Emperor
zurückdenke, frage ich mich allerdings, warum es bei den
Deutschen nicht zum Durchbruch gereicht hat. Verstecken
müssen sie sich auf keinen Fall. Auf der Doppel-CD hat
Mightiest nun zwei Demos neu gemastert und die letzte
MCD draufgepackt. Typisch mit leicht dumpfen Aufnahmen
ist die 2. CD, die 1999er-Demo, der reinste Hörgenuss.
Songtechnisch sehr abwechslungsreich, vor allem durch
die teilweise durchsickernden NWoBHM- Kadenzen, aber
doch immer im Schwarzmetall verankert. Das Keyboard
könnte von Cradle Of Filth's "Midian" stammen, auch wenn
Mightiest die führenden Melodien klar den Gitarren
zuschieben. Melodisch, düster, mit originellen Texten
und einer tollen Stimme. Nur schon dafür lohnt sich der
Kauf! Anders auf der ersten CD, die Demo von 1995 mit
ganz kalten, einfacheren Riffs, zu vergleichen mit alten
Grössen aus Norwegen. Oder dann die neueste
Veröffentlichung mit dem wirklich gelungenen Sodom-Cover
und zwei alten Songs, die neu eingespielt wurden. Zwar
gefallen mir die alten Aufnahmen besser, aber in allen
schwingt die gewisse Eigenständigkeit mit, die eine Band
einfach braucht. Melodien, die sich im Hirn festsetzen,
merkbare Refrains... Alles Anzeichen dafür, dass "Bloodyssey"
ein vielschichtiges Publikum ansprechen könnte und
einige Fans finden wird!
Tristan
Punkte:
keine Wertung Hier bestellen für
29.90 SFr.
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LOVEX - Pretend Or Surrender
Gun/SonyBMG
Nanu? Ist das der Soundtrack zum Film "Sin City"?
Nein, es ist die neue und zweite CD der Finnen von
Lovex! An der finnischen Vorentscheidung für die
Teilnahme am Eurovision Song Contest 2007 wurden sie
zwar nur Dritte, aber angesichts des neuen Releases
dürfte das nicht weiter schlimm sein, da "Pretend Or
Surrender" wirklich gut geworden ist. Zugegeben, Lovex
sind nichts für harte Kerle, da sie eher eine Art
Pop-Rock für Mädels machen. Man könnte es so
umschreiben: Tokio Hotel für Erwachsene, oder aber HIM
für nicht-depressive Menschen. Trotz all der ihnen
anhaftenden Klischees muss man Lovex aber eines lassen,
nämlich die Tatsache, dass sie etwas von Musik verstehen
und diese auch gar nicht mal so schlecht spielen. Das
Klischee behauptet, diese Musik sei schmalzig,
weinerlich und kitschig. Man könnte sie aber auch als
melodiös, emotional und leidenschaftlich bezeichnen. Die
Passion kommt vor allem in den Refrains ganz klar zum
Vorschein, wie man beispielsweise beim Song "Take A Shot"
unschwer erkennen wird. Es werden zwei Bonustracks
angepriesen, "Save Me" und "Love And Lust". Von Track 12
steht nichts auf der CD, aber dieses Stück ist ein
wundervolles Keyboard-Instrumental, das perfekt in einen
Fantasy-Film passen würde. Trotz der
keyboardgeschwängerten Atmosphäre über dem gesamten
Album wirkt "Pretend Or Surrender" dank der treibenden
Gitarren rockig genug, um nicht zu einem klebrigsüssen
Haufen Zuckerwatte zu zerfallen. Bleibt über Lovex nur
noch zu sagen, dass man sie entweder lieben oder hassen
wird, jeder nach seinem Gusto.
Maiya R.B.
Punkte: 7.2 von 10 Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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TÝR - Land
Napalm Records/Musikvertrieb
Mit drei Alben haben uns vier Färinger bewiesen,
dass die Wikinger wohl nie vollständig von der
Bildfläche verschwinden werden. Jetzt sind die Krieger
wieder zurück und besingen auf dem vierten Werk "Land"
erneut die die Seefahrer des Nordens. Týr haben ihren
musikalischen Stil beibehalten und fabrizieren
progressiven Folk/Heavy Metal, heute auch Viking Metal
genannt. Heri's klare Stimme zeigt auf, dass man im
Metalbereich auch ohne tödliches Gegrowle Erfolg haben
kann. Klar, die Stimme gibt auch etwas her und wirkt
wohl vor allem darum passend integriert. Für Fans ist
"Land" ein absolutes Muss, denn wer bereits "Eric The
Red" und "Ragnarök" gemocht hatte, kann mit dem neuen
Werk gar nichts falsch machen. Das Album ist
druckvoller, vor allem die Drums kommen satter daher und
wirken besser als auf den Vorgänger-Alben. Die
Gitarren-Melodien sind ähnlich wie auf den anderen
beiden Scheiben, und auch der Gesang hat sich kaum
verändert bzw. noch weiter entwickelt. Die Chöre machen
zwar Spass, aber irgendwie ist das Gesamte bereits zu
oft gehört worden. Technisch gesehen kann man dem
Quartett bestimmt nichts Vorwerfen, denn ihre
Instrumente haben sie vorzüglich im Griff, was man auch
heraushört. Der Punkt, der aber wirklich nervt, ist,
dass Týr seit eh und je gleicht klingen. Sei das jetzt
von Album zu Album oder von Stück zu Stück. Die
Abwechslung, die Unterhaltung, die fehlt, und bei "Land"
fehlt sich noch mehr als bei "Ragnarök" bzw. "Eric The
Red". Der Titeltrack "Land" ist ein Schmankerl und ein
Paradebeispiel, wie es die Band in Zukunft richten
sollte. Alle anderen Lieder hat man schon bei den
Vorgängern in einer gewissen Art und Weise gehört und
muss sich dies auf "Land" nicht noch einmal antun. Wie
oben erwähnt spielen Týr vorzügliche Musik, die aber
leider grausam an der fehlenden Abwechslung leidet.
Yannick S.
Punkte: 7.0 von 10 Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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UNLEASHED - Hammer Battalion
Steamhammer/SPV
Alle zwei Jahre kommt in Schweden der Death
Metal-Nikolaus und schenkt jedem Metalhead die neue
Unleashed-Scheibe. Ja, sie sind wieder da, und zwar mit
"Hammer Battalion". Wie so oft befassen sich die
Schweden mit der nordischen Mythologie, mit dem Tod und
der Dunkelheit. Nicht nur die Texte handeln von ähnlich
kitschigen Themen wie auf den alten Werken, sondern auch
die musikalischen Künste sind nicht wirklich anders
geworden. Das Quartett geht strikt seinen Weg und
hämmert alles nieder, was sich in den Weg stellt.
Schwedischer Todesmetall mit melodischen
Wikingeranleihen. Toll! Man kennt es ja nicht bereits
in- und auswendig. Neun Alben, und jedes klingt in etwa
gleich. Klar, was man zu hören bekommt ist keineswegs
schlecht, aber was bringt es dem Hörer, wieder ein
beinahe gleiches Album zu kaufen? Von Unleashed reichen
zwei Alben, und man kennt alle. Genau dieser Punkt lässt
auch die neue Scheibe relativ alt aussehen. Ein wenig
mehr Innovation würde den Schweden mehr als nur gut tun.
"Hammer Battalion" ist nicht schlecht, im Gegenteil, der
Death Metal hämmert wie Sau, aber das kennt man von
jedem Unleashed-Album. Unleashed-Fans werden wie immer
bedient und werden wohl der Sammlung zuliebe zuschlagen.
Death Metal-Fans, die Unleashed nicht kennen, machen
sicherlich was falsch und sollten schleunigst ein Album
von ihnen kaufen. Nur ob es jetzt "Hammer Battalion"
oder ein anderes ist spielt keine Rolle. Gut sind sie
alle, aber leider sind auch alle gleich!
Yannick S.
Punkte: 7.0 von 10 Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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STORMLORD – Mare Nostrum
Locomotive Records
Nach vier Jahren seit der letzten Platte setzen die
Italiener nun endlich wieder die Segel! Und dabei
stechen sie thematisch ins sagenumwobene Mittelmeer. Die
einzelnen Tracks glänzen dabei wie die wunderschönen
Küstenstädte, doch spürt man aus allen von ihnen den
roten Faden heraus. Mit dem Titeltrack fängt die Reise
an, mit feierlichen Klängen läuft das Schiff aus. Bei
"Neon Karma" und "Legacy Of The snake" spürt man bereits
die wärme und exotische Art des arabischen Raumes.
Schnelle Gitarren, epische Keyboardklänge und Double
Base-Elemente würden die Platte auch als Power Metal
durchgehen lassen, aber die Vocals werden wie gewohnt
gegrowlt und gescreamt. Alles beim alten also. Das
Keyboard nimmt im Vergleich zu älteren Werken aber eine
stärkere, melodieführende Stelle ein, was ganz klar den
Härtegrad ein wenig runterschraubt und teilweise
Ähnlichkeiten mit Rhapsody Of Fire aufweist, wenn
Stormlord auch nie Hoolywood-Klänge erreichen. Weit
entfernt vom Kitsch bleiben sie auch aufgrund der
Stimme. Keine Drachen im rosa Sonnenuntergang, sondern
vielköpfige Monster aus den Urtiefen werden hier
besungen. So endet die Reise nach der Ankunft in der
überaus hörbaren "Dimension: Hate" beim allmächtige
'Stormlord'. Alles sehr solide und eigenständig, nur
könnte meiner Meinung das Keyboard ein bisschen weniger
im Vordergrund stehen.
Tristan
Punkte: 7.0 von 10 Hier reinhören
und bestellen für 31.90 SFr.
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EMETH - Telesis
Brutal Bands/Non
Stop Music
Death Metal paart sich ungestüm mit Grindcore,
anders lässt sich diese CD wohl kaum beschreiben.
Erfreulicherweise klingen diese Paarungsgeräusche auch
noch recht angenehm, was unter anderem daran liegt, dass
hier Profis wie Matty Dupont (Aborted) und Erlend
Caspersen (Blood Red Throne und Vile) am Werk sind.
Während auf den beiden Vorgängern "Insidious" (2004) und
"Reticulated" (2006) Brutalität den roten Faden bildete,
sind die elf Tracks auf "Telesis" strukturierter und
bilden nicht mehr ein so klares Muster, was das Album
als Gesamtwerk aber nur noch interessanter macht. Zwei
reine Instrumentals stellen in diesem Blastbeat-Gewitter
angenehme Ruhepausen dar, bevor es auf der
Core-Achterbahn gnadenlos in die nächste Runde geht.
Trotz der Härte ist dieser Rundling recht
abwechslungsreich geworden und wird Freunde härtesten
Core-Gebolzes sicher erfreuen, auch wenn die
Gesamtspielzeit mit ca. 40 Minuten doch ziemlich kurz
ausgefallen ist. Trotzdem ein sehr schmuckes Album!
Maiya R.B.
Punkte: 7.0 von 10 Hier bestellen für
27.90 SFr.
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THUNDER-X – Pictures Of A Broken World
Quam Libet Records/Non
Stop Music
Keine Ahnung, was sich unser Roxx überlegt hat, als
er aus den unzähligen Review-CDs mir ausgerechnet
Thunder-X zugeteilt hat. Thunder-X ist nämlich die Band,
welche ich bereits am letztjährigen Back To Rock eher
durchschnittlich fand. Gleiches galt auch eine Woche
lang für die vorliegende CD, der ich zwar ein gewisses
Niveau zugestehen konnte, an mir aber eher vorbei ging.
Tja, stetes Hören höhlt die Ohren, denn mittlerweile ist
der Schlüssel gefunden und die Türe ins Thunder-X-Reich
offen. Nur so recht durchzugehen wage ich noch nicht.
Vielmehr warte ich am Tor und frage mich verdutzt, was
ich jetzt davon halten soll. Denn extrem gut ist anders,
extrem schlecht aber auch. Der Sound ist mit seinem Mix
zwischen Heavy Metal, punkigen Einflüssen und Grunge
durchaus eigenständig. Immer wieder gibt es kleine
Details zu entdecken. Auch Sänger Mänu kratzt schön
atmosphärisch mit seiner schaurig krächzenden Stimme und
vermeidet tunlichst Töne der Kopfstimme. Leider lässt er
dabei an Volumen vermissen. Wer "Pictures Of A Broken
World" Zeit gibt, merkt auch, dass die anfänglich als zu
ähnlich gehaltenen Songs durchaus abwechslungsreich
sind. Bei "Wake Up" hat man sogar eine nur schwach zu
hörende Frauen-Background-Stimme eingebaut. Zudem
schaffen immer wieder Keyboards eine leicht epische
Atmosphäre, wie zum Beispiel im sehr einprägsamen "Never
Give Up". Der im Begleitschreiben erwähnte Vergleich zu
den Schweizer Hard Rock-Grössen Krokus, Gotthard, Shakra
und Crystal Ball kann ich aber nicht bestätigen, da
Thunder-X mit Hard Rock nicht das Geringste gemein
haben. Dazu fehlen die einprägsamen Gitarrenriffs und
die leicht bluesige Stimme. Für einen Platz in der
C-Liga reicht es aber allemal.
Roger W.
Punkte: 7.0 von 10 Hier bestellen für
27.90 SFr.
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KALMAH – For The Revolution
Spikefarm Records/Musikvertrieb
Obwohl die finnischen Sumpf-Jungs schon 'ne geraume
Zeit den melodischen Todesstahl-Acker durchpflügen,
konnten sie nie den Bekanntheitsgrad von ihren
Landsmännern Children Of Bodom erreichen. Woran das
liegt kann ich nicht beantworten, sorgen doch die Herren
Album für Album für beste Unterhaltung, so wie es sich
für dieses Genre gehört. Das zuletzt düstere "The Black
Waltz" war doch eine gelungene Sache, auch wenn ich
zugeben muss, dass Kalmah 2002 mit "They Will Return"
ihr bis dato unerreichtes Meisterwerk abgeliefert haben.
An dieses Werk mag auch die neuste Veröffentlichung "For
The Revolution" nicht heranreichen, zumal mir hier
grundsätzlich der Biss und eine Portion Power fehlt, um
in den Olymp emporsteigen zu können. Fast schon zu
routiniert fegen die Nackenbrecher aus den Boxen, sprich
Überraschungen sind nicht zu erwarten. Dennoch sind
Kalmah eine gestandene Festung, wenn es um typisch
finnischen Melodic/Death Metal geht, welcher mit ein
wenig Schwarzwurzeln angereichert ist. Treibende
Doppel-Pauken, Frickel-Soli und Duelle mit der
Tastenfraktion stehen auf dem Programm, jedoch kann die
düstere Atmosphäre des Vorgängers nicht aufrecht
erhalten werden. Dennoch finden sich natürlich auch
Perlen auf dieser Scheibe, besonders der Opener "For The
Revolution", welcher zwischenzeitig genüsslich
abknüppelt und mit einem eingängigen Refrain jeden
Konzertsaal zur Revolution anstacheln sollte. Oder das
verspielte "Wings Of Blackening", welches für verknotete
Finger bei den Luftgitarre-Akrobaten sorgen wird, ebenso
bei "Like A Slave", welches nebenbei durch verteufelt
schnelle Keyboards manches Nachwuchskind in die Tasten
beissen lässt. Leider gibt es auch die etwas schwächeren
Songs wie das langatmige "Ready For Salvation", welches
zwar nach 3 Litern Bier zum fröhlichen Mitschunkeln
einlädt, jedoch für die Klasse von Kalmah zu harmlos
erscheint. "Towards The Sky" wirkt wie
08/15-Stangenware, der Song dümpelt durch die
Gehörgänge, ohne dass irgendwas haften bleibt. Wirklich
stark sind Kalmah, wenn sie das Tempo gnadenlos anziehen
und die Musiker jeweils in ihren Soloparts die Sau
rauslassen, aber unter dem Strich gesehen verkümmert
"For The Revolution" zu einem unterhaltsamen, aber
durchschnittlichen Album. Wer die Band nicht kennen
sollte und auf die älteren Children Of Bodom abfährt,
der sollte Kalmah schnellstmöglich eine Chance geben,
denn sie sind mehr als nur ein Plagiat der
erfolgreicheren Landsmänner.
R.K.
Punkte: 7.0 von 10 Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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SHAI HULUD - Misanthropy Pure
Metal Blade/Musikvertrieb
Ducken und Kopf einziehen heisst es, wenn man sich "Misanthropy
Pure" zu Gemüte führt. Die Jungs von Shai Hulud mähen ab
Ende Mai wieder alles nieder, was sich ihnen in den Weg
stellt. Lange bevor der Begriff Metalcore geboren war,
traten Shai Hulud auf den Plan. Sie wollten mit ihrem
Mix aus Hardcore, Punk und Thrash die Welt zum Moshen
bringen. Ihr aggressiver und brutaler Sound ist genau
das Richtige, wenn man nach einem nervigen Arbeitstag
die ganze Wut rauslassen will. Der Sänger gibt dem Sound
die nötige Aggressivität, schreit und brüllt sich die
Eingeweide aus dem Körper. Er wird dabei von der
Rhythmusmaschinerie angetrieben. Die Beats jagen einem
die Birne weg. Wohingegen die Gitarre nicht nur
schrammelt, was das Zeug hält, sondern auch richtige
Melodielinien in die Songs einbringt. Metal Blade
Records haben mit der Band ein heisses Pferd im Stall,
das gut reinknallt. Die Vocals können einem einfach nach
ein paar Tracks etwas auf die Nerven gehen und in die
Eintönigkeit verfallen. Wer auf explosive Sounds
zwischen Testament und Youth Of Today steht, der kann
bei Misanthropy Pure blind zugreifen. Die Jungs aus New
York City geben alles, um jedes Metalcore-Herz zu
erreichen.
André G.
Punkte: 7.0 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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THY BLEEDING SKIES - Chapters Of Downfall
Dark Balance
Mit "Chapters Of Downfall" präsentieren Thy Bleeding
Skies aus Stuttgart/Finnland ihren Major-Erstling und
sorgen dabei gleich für eine ordentliche Überraschung:
Im Gegenzug zu den aktuell beinahe überwiegend
Core-lastigen Veröffentlichungen der Branche kommen Thy
Bleeding Skies ziemlich klassisch und melodiös daher.
Als grosser Taufpate haben dabei mit grosser
Wahrscheinlichkeit Amon Amarth ins Becken gepinkelt -
die flächigen Gitarren-Oberdubs und der Hang zu
treibenden Grooves und simplen Strukturen sprechen eine
klare Sprache. Obwohl weder die Stimmbänder von Vokalist
Claudio Enzler an die Brutalität noch die Produktion im
allgemeinen an die Wucht von Amon Amarth herankommen,
befinden sich Thy Bleeding Skies klar auf dem richtigen
Weg - ob das Publikum dabei eine im Allgemeinen doch
sehr nahe am Original platzierte Band zu schätzen weiss,
wird sich erst noch zeigen. Mit Songs wie "Burning
Angels" oder dem darauf folgenden "Die Ideale" beweist
die Band, dass ein kompakterer Ansatz durchaus
funktionieren kann, distanziert sich dann aber mit den
restlichen sechs Songs leider wieder etwas davon. Für
meinen Geschmack eine gute Armlänge am Ideal vorbei,
aber nichtsdestotrotz ein schwungvolles Fundstück.
El Muerte
Punkte: 6.9 von 10
Hier bestellen für
29.90 SFr.
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THE AMBER LIGHT - Play
InsideOut Music/SPV
Nach dem 2004 erschienenen Debut der Deutschen Amber
Light legen sie nun mit "Play" ihr zweites Album vor.
Die neuen Songs kommen etwas straighter daher, aber im
Grossen und Ganzen immer noch melancholisch. Die Hessen
rocken sich mehr oder weniger durch alle zwölf Songs
recht dynamisch und emotional. Paddeln aber auch bis in
poppige Gefilde, was dem Ganzen etwas die Substanz
nimmt. Besonders gut kommen die rockigen Nummern wie "Waste",
"Fire Walk With Me" oder das düstere "No Love Lost" sind
echte Perlen. Ich hätte mir aber dennoch etwas mehr
Gitarren gewünscht, die das Ganze etwas mehr krachen
lassen, so ist ein größtenteils eher ruhiges,
melancholisches, auch zeitweise düsteres Werk
entstanden, das aber durchaus hörenswert ist.
Crazy Beat
Punkte: 6.9 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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ANCIENT EXISTENCE - Death Fucking Metal
Twilight/Non
Stop Music
Vor ungefähr einem Jahr sind Ancient Existence mit
dem Album "Hate Is The Law" auf der Bildfläche
erschienen. Nun gibt es mit "Death Fucking Metal"
Nachschlag, aber der Name ist hier nicht immer Programm.
Songs wie "With Every Human Sin" oder "Revenge Through
Fire" sind einfach zu melodiös geraten, um es sich in
der Death Metal-Schubalde bequem machen zu können.
Trotzdem sind die von schleppend bis rasant gespielten
Songs nett anzuhören, wenn auch die Stimme von Sänger
Steffen Rehbock für manche etwas gewöhnungsbedürftig
sein dürfte, denn wenn hier mal wirklich Death Metal
zelebriert wird, dann auch so richtig schön altmodisch.
Allerdings muss gesagt werden, dass die Stimme und die
Instrumente einander sehr gut ergänzen, aber das
Schlagzeug hätte getrost etwas mehr raufgeschraubt
werden dürfen, denn das Double Base-Spiel wäre
eigentlich ganz angenehm. Die Gitarrenarbeit dagegen ist
ein Ohrenschmaus deluxe, und zwar in jedem einzelnen
Song. Das Verwirrspiel mit dem Albumtitel und den
Klängen auf der CD kann nicht davon ablenken, dass die
Melodien hier wirklich Klasse haben und auch im Ohr
hängen bleiben. Die Kirsche auf der Torte bildet
eindeutig das Fast-Instrumental "Hymn For The Doomed".
Alles in allem kann gesagt werden, dass es sich hier um
ein überdurchschnittlich gutes Album handelt, welches
sicher seine Fans finden wird.
Maiya R.B.
Punkte: 6.8 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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CLUSTERHEAD – Times Of No Trust
Musicbuymail/Non
Stop Music
Hinter dem tollen Cover-Artwork verbirgt sich eine
leicht progressive Melodic/Heavy Metal-Band Namens
Clusterhead. Gibt man den Deutschen ein wenig Zeit,
steigt der Sound ein paar Treppchen nach oben, ohne den
etablierten Acts gefährlich zu werden. Dazu fehlen die
wirklich schlüssigen Songs, die einen bereits beim
ersten Hören in Bann ziehen und eine stärkere
Eigenständigkeit der einzelnen Songs. Gute Ansätze sind
z.B. einzelne Gitarren-Riffs beim Titeltrack, welche
aber zu wenig vorkommen. Vielfach stampft das Material
ein bisschen vor sich hin, fügt mal da eine
überraschende Begleitmelodie ein und lässt den Sänger
mal dort kurz in Halford'sche Höhen schreien und dann
wieder in tiefes Gegrunze versinken. Grösstenteils singt
er aber in der Mitte von beidem, wobei er sich wirklich
in allen Lagen sicher bewegt. "Times Of No Trust" klingt
wie eine Überlandfahrt im Auto um die Hamburger Heide
rum. Also wie eine Fahrt durch eine liebliche
Landschaft, die zwar nicht viel zu bieten hat, aber
trotzdem nett anzusehen bzw. zu hören ist. Das ist mir
persönlich zu wenig, stehe ich doch eher auf
Achterbahnen! Metaller, die es eher gemütlich mögen,
können aber gerne reinhören, denn schlecht ist definitiv
anders!
Roger W.
Punkte: 6.5 von 10
Hier bestellen für
29.90 SFr.
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OVERLAND – Break Away
Escape Music/Non
Stop Music
Melodic-Freunde werden den Namen des britischen
Sängers Steve Overland sicher schon gehört haben. Der
talentierte Sänger ist schon weit über 20 Jahre mehr
oder weniger erfolgreich aktiv. Wildlife, Shadowman und
vor allem FM heissen die Bands, in denen Steve für die
Vocals zuständig war. Zuletzt erschienen zwei Alben von
The Ladder mit Mr. Overland's Stimme. Nun war die Zeit
reif für ein erstes Solo-Album. Mit dem ehemaligen
Gitarristen von Grand Illusion, Anders Rydholm, wurde
der richtige Partner gefunden. Der schrieb fast die
ganze Musik für "Break Away", während Steve sämtliche
Texte verfasste. Musikalisch bleibt S. Overland seiner
Vorliebe für klassischen AOR und Melodic Rock treu.
Überraschungen bleiben also aus. Die Truppe bewegt sich
in ziemlich seichten Gewässern, wie zum Beispiel auch
Saga, Toto oder Loverboy. Das heisst hohe Qualität auf
der ganzen Linie ist garantiert, der Härtegrad befindet
sich aber zu unterst auf der Skala. Sobald die Truppe
ein bisschen mehr Gas gibt, entfalten sich knackige
Melodien und der tolle Gesang. Am songwriterischen
Können generell liegt es also nicht, dass das Album
Schwachstellen aufweist. Vielmehr muss durch die starke
Tendenz zu balladesken Klängen oft ein Gähnen
unterdrückt werden. Wer Grundsätzlich auf fein
produzierten, radiotauglichen Pop/Rock steht und oben
erwähnte Bands mag, ist aber auch mit Overland bestens
bedient.
Chris C.
Punkte: 6.5 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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FAIRYTALE ABUSE - Perversion Of Angel VI
Massacre Records/Musikvertrieb
Der Bandname war mir zwar völlig unbekannt, aber die
Lieder schienen irgendwie an bereits Gehörtes zu
erinnern. Ein Zeichen für Qualität? Nun, diese Frage ist
nicht einfach zu beantworten, und ich will keine
voreiligen Schlüsse ziehen. Gleich zu Beginn zeigt sich,
was die Dänen spielen: Black/Death Metal mit melodischen
Keyboards. Und da kommen wir schon zum ersten Vergleich:
Die ruhigeren Parts im Opener erinnern an Dimmu Borgir,
auch wenn die Norweger durch den Gesang einiges besser
abschneiden. Sobald das Tempo anzieht, werden die Lieder
etwas technischer. Die Songs sind somit alle sehr
abwechslungsreich gestaltet, Melodien wechseln genauso
wie Rhythmen. Klar, technisch wissen die Herren, wie's
läuft. Nach 10 Jahren Existenz ist das auch zu erwarten.
Titel wie "Lust Murder Theater" lassen leicht
dunkelerotische Anspielungen verstehen, auch wenn es in
diesem Bereich ganz klar Cradle Of Filth das Rennen
gewinnen. Und so geht es eigentlich durch all die Lieder
durch, "Fall Of The Icon" könnte direkt von den
angesprochenen Engländern kommen. "Troparion For The
White Plague“ erinnert durch die abwechselnd gespielte
Melodie von Gitarre und Keyboard an Old Man's Child.
Hört sich ja alles ganz gut an, ja. Nur habe ich das
alles irgendwie schon gehört. Und das wird nicht nur mir
so gehen, wer einige alte Klassiker bei sich stehen hat,
wird unweigerlich Vergleiche ziehen. Die Platte ist
besser als vieles, was man sonst so hört, aber trotzdem
nichts Neues oder Herausragendes. Es macht Stimmung, das
ist unbestritten. Nur frage ich mich, ob das an der Band
selber liegt oder viel eher an der Ähnlichkeit zu
bereits bekannten Scheiben. Und ich tendiere zum
zweiten.
Tristan
Punkte: 6.5 von 10
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und bestellen für 27.90 SFr.
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INJUSTICE - Melancholerie
Firefield Records/Non
Stop Music
Hier scheinen wir es mit einem der vielen Kinder von
Killswitch Engage zu tun zu haben, wie man beim ersten
zaghaften Reinhören in "Melancholerie" unschwer erkennen
wird. Das fast drei Minuten lange Intro "As Flames Burn
Memories" ist wunderbar geworden, hat aber rein gar
nichts mehr mit dem zu tun was darauf folgt, nämlich
selbsternannter "Nu Core". Wie auf dem Infoblatt
angepriesen kriegt man hier Hardcore-Elemente, drückende
Breakdown-Parts und klassische Metalcore-Riffs zu hören.
Manche Songs allerdings klingen schon dermassen
klassisch, dass sie sich nur sehr schwer über die Songs
aller anderen Bands erheben können, die solche Musik
machen. Einige Songs sind aber wirklich sehr gut
gelungen, wie zum Beispiel "Fear At Least" oder "Saints
Of The Last Days". Leider aber bleibt nur selten etwas
richtig hängen, Facettenreichtum hin oder her. Dieser
Fünfer aus Rostock ist mit einem Durchschnittsalter von
20 Jahren aber noch sehr jung und wird noch viel Zeit
haben, seine Musik zu perfektionieren. Für ein
Debutalbum ist "Melancholerie" aber gut geworden, und
man kann gespannt dem entgegen blicken, was die Männer
von Injustice in Zukunft noch veröffentlichen werden.
Maiya R.B.
Punkte: 6.3 von 10
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27.90 SFr.
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DARKEST ERA – Journey Through Damnation (MCD)
Eyes Like Snow/Non
Stop Music
Pagan goes Iron Maiden? Die Vorstellung von 'NWoBHM
influenced Pagan/Folk Metal' hörte sich in meinem Kopf
alles andere als gut an. Umso überraschter war ich vom
Ergebnis! Die Iren wissen nicht nur, was gutes Bier ist,
sondern kennen sich auch mit Musik aus. Kein
nervenaufreibendes Gefiedel oder Geflöte, dafür schöne
Riffs im Folkgewand. Der Gesang ist aber, was die Musik
wirklich spannend macht: Denn mit viel Hall aufgenommen
erzeugt die klare Stimme doch eine ganz eigene
Atmosphäre. Typisch heavy, aber trotzdem modern im
Klang. Das nenne ich Innovation, schade macht die MCD
nur gerade 25 Minuten aus. Mit Freude blicke ich also
auf das kommende Album, denn merken muss man sich die
Jungs und Mädels unbedingt.
Tristan
Punkte: keine Wertung
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21.90 SFr.
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GOD'S SECOND SON - Planta 4
Twilight/Non
Stop Music
God's Second Son werden sich gedacht haben: "Geil,
Thrash Metal boomt, da möchten wir auch ein wenig
mitmischen und vom Kuchen ein Stück abschneiden." Doch
die Spreu wird sich vom Weizen trennen, und die Fans
werden erbarmungslos kaufen, was ihnen gefällt und keine
halben Sachen tolerieren. Ich sehe das sogar noch etwas
kritischer: In einer Zeit, wo die Plattenfirmen mit
Problemen zu kämpfen haben bringt es keinem etwas,
schlechte Musik zu verkaufen, die eh keiner will.
Versteht mich nicht falsch, die Bayern von God's Second
Son klingen nicht scheisse, sind aber auch nicht
wirklich überdurchschnittlich oder als nächstes
Trendobjekt zu verstehen. Hier wird 08/15-Thrash Metal
zum besten gegeben, so dass man nach dem ersten
Durchgang sich so seine gedanken macht, nicht über das
Gehörte soeben, nein, eher darüber, so schnell als
möglich eine bessere Scheibe in den Player schieben.
Sorry Leute, mehr als eine sechs liegt leider nicht
drin.
Daniel J.
Punkte: 6.0 von 10
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27.90 SFr.
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HEADSHOT – As Above, So Below
Firefield Records/Non
Stop Music
Wie schon gesagt: Thrash Metal ist wieder in. Und
diese Thrash-Welle schwemmt auch so einige kleinere
Bands wieder oder zum ersten mal an die Oberfläche der
Metal-Aufmerksamkeit. So geschehen auch bei Headshot,
die zur passenden Zeit mit "As Above, So Below" nach dem
2003 veröffentlichten "Diseased" einen neuen Rundling am
Start haben. Dabei widmet sich das deutsche Quartett der
eher härteren Version dieses Genres, vor allem in Sachen
Gitarrenarbeit, die des öfteren mal von Slayer
beinflusst ist oder von den Schweden Kayser stammen
können. Der Gesang von Herr Andi Bruers hingegen besitzt
Anleihen zu Overkills Blitz. Klar, Nummern wie der
Opener "Isolation", das mit Schwerterklirren beginnende
"In Your Face" oder das schleppende, an Kerry King und
Konsorten erinnernde "Quest For The Sun" lassen den Kopf
kreisen und krachen ordentlich, doch fehlt dem Ganzen
leider das gewisse Etwas, welches die Scheibe aus der
Masse herausstechen lassen würde. Die Riffs sind
vorhanden, die Licks fehlen, die Stimme ist bereit, die
greifenden Refrains fehlen. Nur die Soli der beiden
Klampfer Henrik Osterloh und Olaf Danneberg sitzen immer
und laden zum Luftgitarre-Spielen ein. In Sachen Sound
knallt "As Above, So Below" zwar deftig aus den Boxen,
rumpelt aber gleichzeitig undifferenziert und etwas gar
rudimentär daher. Das gilt an sich eben auch für die
einzelnen Stücke: Hier wird ohne Abstriche drauflos
geprescht und geprügelt, zwar mit dem nötigen
technischen Können, leider aber ohne die grossen
Song-Würfe dabei zu haben, bis auf "Cuts Beneath The
Skin", einem etwas schrägen, aber fesselnden Kracher und
dem fast schon proggigen, neun Minuten langen Titeltrack.
Kissi
Punkte: 6.0 von 10
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SOME KIND OF NOISE – Never Lose Face (Demo)
Eigenvertrieb
Vor 5 Jahren entschlossen sich Pascal Jordi, Daniel
Leuenberger und Adrian Däster dazu, eine Band zu
gründen. Dass es diese Situation nicht selten gibt ist
wohl allen klar, es sollte an dieser Stelle jedoch zu
erwähnt werden, dass zum Zeitpunkt der Gründung von Some
Kind Of Noise keiner der 3 Jungs ein Instrument spielte.
So entschied sich Adrian dazu, Bass-Gitarre zu erlernen,
und Pascal und Daniel waren sofort für die E-Gitarre
begeistert. Nach einer ersten 'Probezeit', in welcher
fleissig geübt wurde, gesellte sich mit Christian Ruf
noch ein Schlagzeuger zu der Band. Als schwieriger
erwies sich die Position des Sängers zu besetzen. Aber
im September 2005 war auch dieses Problem gelöst. Mit
Dominik Dössegger war der geeignete Mann gefunden. Nun,
knappe 3 Jahre später präsentieren S.K.O.N. ihre zweite
Demo mit dem Titel "Never Lose Face". Und eines ist
klar, ihr Name "Some Kind Of Noise" beschreibt bereits
recht gut den Sound der Band. Die beiden Stücke auf der
Demo bringen eine geballte Ladung Metal mit sich. Zu dem
gebrüllartigen Gesang von Dominik gibt es harte
Gitarrenriffe und heftige Drumbeats zu Genüge, und
musikalisch ist das Ganze auch recht ordentlich
gespielt. Fast zu ordentlich. Denn was fehlt sind die
Ecken und Kanten, welche einer Band einen
Wiedererkennungwert verleihen. Ebenso sind sich die
beiden Stücke "Broken Son" und "Never Lose Face" vom
Aufbau her ziemlich ähnlich, was nicht gerade für
Abwechslung sorgt. Zugegeben, mit nur zwei Stücken und
knappen 10 Minuten Spieldauer für Abwechslung zu sorgen
ist auch nicht einfach und ich bin zuversichtlich, dass
bei einer längeren Platte keine Langweile aufkommen
wird. Vor allem dann nicht, wenn die die Jungs die
Möglichkeiten ihrer Instrumente noch weiter ausschöpfen
und auch mit dem Gesang noch etwas mehr 'spielen'.
Miriam
Punkte: keine Wertung
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CRYPTOPSY – The Unspoken King
Century Media/EMI
Was erwartet der Gourmet von Cryptopsy... Genau:
Kranken, abgefahrenen, technischen Death Metal, welcher
jeden Konsumenten in die Zwangsjacke steckt und in den
Tisch beissen lässt. Aufmerksamen Zeitgenossen wird aber
nicht entgangen sein, dass auch bei den Kanadiern das
Besetzungskarussell ordentlich gedreht hat und mit Matt
McGachy ein neuer Sänger am Start ist, und es wurde
tatsächlich mit Maggy Durand eine Tastendame mit in die
Klapse geholt. Da kringeln sich natürlich alle
Fingernägel eines eingefleischten Death Metal-Jüngers
nach hinten, und wenn ich jetzt noch von mir lasse, dass
"The Unspoken King" mit einigen Deathcore-Elementen
flirtet, ist der Brechreiz wohl vorprogrammiert. Doch
beginnen wir mit dem Opener "Worship Your Demons", denn
hier scheint der Cryptopsy-Wahnsinn noch in Ordnung zu
sein: Gadenloses Geprügel, wütendes Gegrunze, kurze
Breakdowns, wirre Saiten-Einlagen und groovende Parts,
welche wie ein Rückgrad den Song zusammen halten. "The
Headsmen" schlägt zwar in die ähnliche Kerbe, lässt aber
zwischendurch Hardcore-ähnliche Parts ertönen (Biohazard
lassen grüssen). "Silence The Tyrants" erinnert mehr an
eine Deathcore-Kapelle, und was dieses
Chillout-Zwischengeplänkel im Song soll, bleibt mir
schleierhaft. Aber es kommt noch besser, denn "Bemoan
The Martyr" erinnert der Start- und Endteil mehr an
Emocore-Gesülze. Cleane Vocals, die weinerlich durch die
Gegend jaulen? Spätesten bei diesem Song muss ich mich
vergewissern, dass ich ein Cryptopsy-Album eingelegt
habe. Einen zweiten Blick auf das Cover wird bei "Contemplate
Regicide" geworfen, melodiöser Refrain,
Alternativ-Geweine? Das endgültige Brechen folgt bei "Bound
Dead", zwar knüppelt der Song ordentlich ab, aber dieser
süssliche Refrain lässt jeden gestanden Todesengel in
einen netten Schwiegersohn verwandeln (mit
Seitenscheitel, Lackschuhen, Anzug und rosafarbener
Krawatte). Cryptopsy sind nun wohl mit "The Unspoken
King" an einem Wendepunkt angelangt. Auf der einen Seite
kann man es als Fortschritt sehen, eine Erweiterung der
Musikalischen Grenzen, auf der anderen Seite eine
Verweichlichung und ein Anfreunden mit dem verhassten
Kommerz. Jedenfalls bin ich mir sicher, dass dieses
Album die Fans spalten wird und einen sehr offenen Geist
verlangt. Gerade die Fans, welche Cryptopsy in der
Vergangenheit für ihre Kompromisslosigkeit geliebt
haben, werden mit diesem Werk jedoch beträchtlich mühe
haben. Mir fällt es auch schwer, mich hier entscheiden
zu können, zumal ich mehr Abartiges erwartet und mit
dieser Wandlung nicht gerechnet habe. Ich kann nur
empfehlen, hört erst gut rein, lasst euch von den ersten
beiden Songs nichts vorspielen und entscheidet selbst,
ob ihr so viel 'Innovation' verkraftet.
R.K.
Punkte:
5.0 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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MUDSHOVEL – Garden Of Birth (EP)
Eigenvertrieb
Oha, das ballert ja von Anfang an drauflos!
Mudshovel nennen sich die 3 werten Herren aus dem
Graubünden hier in der Schweiz, aber dass sie nichts von
ruhiger oder traditioneller Mucke halten, das beweisen
sie ohne Umschweife. Die Tracks von ihrem Demo „Garden
Of Birth“ kommen für Death/Thrash Metal-Verhältnisse
zeitlich relativ lang daher (von knapp 6 bis 10 Minuten
ist alles dabei) und sind immer wieder mit
überraschenden Wendungen gespickt, sei es nun im
Tempo-Bereich oder eher melodiöser Natur, Mudshovel
zeigen sich in gewissem Masse verspielt und zugleich
bodenständig. Von der Technik her kann man auch nicht
motzen, die Jungs beherrschen ihr Handwerk. Bei der
Produktion fängt’s dann zu hapern an, die Drums und die
Gitarren stehen zu derb im Vordergrund und dominieren
das Geschehen, während die Vocals im Hintergrund vor
sich hin growlen und kreischen. Auch klingt das ganze
Werk irgendwie unfertig, so, als hätte man einen Teil
der Abmischung erledigt und dann das Ganze einfach
stehen lassen. Gut, es ist ja erstmal eine Demo-Scheibe,
da kann man schon mal ein Auge zudrücken, verbessern
darf man sich ja allemal. Was aber mit der Zeit
auftritt, sind Ermüdungserscheinungen. Und zwar nicht
bei den Musikern, sondern beim Hörer: Die Tracks bolzen
allesamt wie Sau durchwegs durch die Botanik und hauen
jedes noch so standfestes Balisto um, aber auf die Dauer
ist das doch eher mühsam. Fazit: Die Bündner rocken
amtlich, kein Zweifel, aber am Gesamtkonzept muss noch
gefeilt werden, denn so, wie die Sache jetzt dasteht,
ist die Lebensdauer arg begrenzt. Das wär schade, denn
Potential ist definitiv vorhanden…
Toby S.
Punkte: keine Wertung
Hier reinhören
und bestellen für 14.90 SFr.
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AT THE SOUNDDAWN - Red Square - We Come In Waves
LifeForce Records
29 Minuten Spielzeit ist für eine CD recht wenig und
wird eigentlich heute selten so verkauft. Aber hallo,
bei Slayer waren es auch um die 30 Minuten, die "Reign
In Blood" zu einer Kultscheibe machten. Doch bei aller
Euphorie, bei "At The Sounddawn" handelt es sich nicht
um Slayer, sondern um eine sich in die Neurosis-Ecke
bewegende Truppe. Die vier Italiener machen eigentlich
keinen schlechten Job, doch man muss dieses schwere
Futter einfach zuerst verdauen, bevor man dieses Werk
geniessen kann. Punkt eins ist sicher der Gesang von
Mirco Migliori, der von clean bis Schmerz verzerrtem
Geschreie sich bewegt und einem nach einer Weile schwer
auf den Senkel geht. Punkt zwei: Die instrumentalische
Fraktion ist mir einfach zu viel im Laut/Leise-Sektor zu
Hause. Also Leute, ihr seht, das Wort 'schwer' hört man
viel und ist leider auch ein Faktor, so dass man nach
der Einvernahme von "Red Square" sich verdammt depressiv
fühlt und sich schnell ein Bier hinter die Binde kippen
muss, um das Gehörte im Kleinhirn zu löschen. Ich habe
ein paar Bier mehr vernichtet, um sicher zu sein, dass
das Gehörte auch wirklich nie mehr auf meiner
menschlichen Festplatte zum Vorschein kommt.
Daniel J.
Punkte: 4.4 von 10
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THE SEVENTH POWER - The Seventh Power
Retroactive Records
Man kennt es ja aus der Kirche: Bescheidenheit ist
nicht gerade ihre Stärke und ihr Ding. The Seventh Power
bilden da keine Ausnahme. Oder ist es eventuell ihre
Plattenfirma Retroactive Records? Der nach der Band
benannte Silberling sei ein monumentales Classic
Metal-Album. So heisst es zumindest. Es werden aber im
gleichen Atemzug Bands wie Ozzy, Black Sabbath und
Stryper genannt. Ist ja alles zum Glück Ansichtssache.
Es hat sicher in den Songs Teile, die an die oben
genannten Bands erinnern, aber die werden nie an deren
Klasse heranreichen. Der Songaufbau der 10 Gebote
(Tracks) ist insgesamt recht monoton und eintönig. Die
Jungs arbeiten auch viel mit elektronischen Samples. Die
Drumparts, die von niemand geringerem als Robert Sweet,
seines Zeichens Fellbearbeiter bei Stryper, eingespielt
wurden, sind einfach kraftlos und schwach. Die Gitarren
wissen zwar streckenweise mit dem einen oder anderen
Riff zu gefallen, aber durchs ganze Album hindurch
reicht es nicht. Was der Gesang von Bill Menchen, den
viele wohl noch von Bands wie Final Axe, Titanic oder
auch Rev Seven kennen werden, angeht: Naja, nicht gerade
eine Goldleistung. Er ist einfach sehr monoton und
schwach gehalten. Wenn die Vocals loslegen, hat man das
Gefühl, bei Papst Benedikt an der Ostermesse zu sein.
Mit der Power bei der Produktion ist auch recht sparsam
umgegangen worden. Wenn The Seventh Power die nächsten
Hoffnungsträger des White Metal sind, dann ist es um die
Richtung leider nicht so gut bestellt.
André G.
Punkte: 4.0 von 10
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SCHATTENREICH – Volume 5 (2 CDs / DVD)
Drakkar
Entertainment/Musikvertrieb
Über Compilations zu sinnieren ist in etwa so
sinnvoll, wie zu versuchen, Sinn und Zweck des Lebens
erklären zu wollen. Die Problematik liegt hierbei darin,
an den abertausenden von divergierenden Meinungen zu
scheitern, die sich allesamt zwar irgendwo ergänzen,
aber sonst in alle Himmelsrichtungen entfliehen. Und
wobei soll angefangen werden? Nehmen wir nur mal das
Tracklisting: Bunt zusammengemischt und sich optimal
ergänzend werden die einen sagen, durchwachsen und ohne
grösseren Zusammenhang aneinandergereiht dürften andere
Meinungen lauten. Fakt ist, dass beide Seiten Recht
behalten: Technoides Gedudel und monotones Gestampfe
treffen auf rockige, melodiöse und zuweilen sogar recht
harte Klänge, wobei darauf geachtet wird, keine allzu
grossen Überraschungen zu bieten, denn das könnte ja die
Käuferschaft verwirren. So geben sich immer wieder
dieselben Bands die Klinke in die Hand (z.B. Oomph!,
Nightwish, Within Temptation) und lassen für eher
diffusere Formationen wie Schwefelgelb, Sono oder Van
Canto wenig Spielraum übrig. Was am Rande bemerkt nicht
einmal sooo schlecht ist, besonders abwechslungsreich
ist deren Sound nicht unbedingt. Allerdings ist auch die
Auflistung innerhalb der beiden Scheiben gutmütig als
verspielt, skeptischer als verwirrend zu bezeichnen:
Beispielsweise folgt direkt auf Jesus On Extasy’s „Stay
With Me“ Emigrate mit „New York City“, oder nach Tarjas
Sologejammer „I Walk Alone“ folgen Eisheilig mit „Kein
Land in Sicht“, auf erwähnte Schwefelgelb mit „Spieglein,
Spieglein“ treffen Xandria mit einer fragwürdigen
Kooperation mit Jesus On Extasy und „Sisters Of The
Light“. Ergo Gruftie-Techno meets Schwarzkittel-Metal.
Dass dabei auch einige Perlen dabei sind wie Phillip Boa
& The Voodooclub, Atrocity oder gar Paradise Lost und
Type O Negative (sogar mit richtig geschriebenen
Bandnamen und Tracktiteln, nicht wie bei anderen
Compilations), erstaunt und erfreut. Zumindest sind mit
19 Tracks auf CD 1 und 18 Tracks auf CD 2 relativ viele
Stücke vorhanden. Das Booklet beinhaltet eine Nachricht
von der Medusa, Schöpferin und Alleinherrscherin über
das Schattenreich, sowie ihren musikalischen
Empfehlungen und eine komplette Auflistung aller Tracks,
wobei nur in wenigen Fällen auch das Album erwähnt wird,
woher die Songs entnommen worden sind – schade, wäre
nicht allzu viel Arbeit gewesen und hätte ein Suchen im
Internet erspart. Sei’s drum. Optisch wird das Ganze
durch eine (natürlich separat erhältliche, ein Schelm,
wer sich Schlimmes dabei denkt) DVD ergänzt, die 24
Clips von den bekannteren Bands enthält. Dass Mansons
Clip auf der Rückseite fehlerhaft und im Inlay richtig
tituliert worden ist macht nicht viel aus, schade ist
nur, dass wiederum nur wenige Albumtitel genannt werden.
Immerhin ist mit Lostalone’s „Blood Is Sharp“ ein Video
zu einem Song zu sehen, welcher es nicht auf die
Doppel-CD-Compilation geschafft hat. Und nun das Wort
zum schwarzen Sonntag: Mal abgesehen davon, dass die
Punkte ‚Kommerz’ und ‚risikoscheu’ vollends erfüllt
wurden und kleinere Mängel zu beanstanden sind, bietet
das „Schattenreich“ für solche, welche in der
Düstermucke nicht zwingend bewandert sind, einen relativ
passablen Querschnitt durch aktuelle musikalische
Stilrichtungen. Kenner jedoch werden den Kopf schütteln
und sich selbst ihr Material zusammenstellen, das nicht
nach Selbstbeweihräucherung riecht.
Toby S.
Punkte: keine Wertung
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FASTKILL - Nuclear Thrashing Attack
World Chaos Production/Non Stop Music
Thrash Metal made in Japan, so in etwa könnte man
die Band Fastkill an die metallische Kundschaft
verkaufen. Wie die meisten Metaller schon wissen, ist
die Thrash Metal-Welle am Aufkommen, und schon 'regnet'
es Tonnen von CDs auf die treue Metaller-Kundschaft. Da
wird natürlich die Kohle wenig und man selektoniert
meistens die besten Scheiben heraus und geht kein Risiko
ein. Früher lag ja noch so ein blinder Kauf drin, aber
heute muss man sich schon in Acht nehmen, will man nicht
allen Müll kaufen. Wieso die ganze Politik? Bei Fastkill
sieht es zunächst nach einer amtlichen Thrash Metal-Band
aus die die Instrumente durchaus beherrscht und so in
etwa sich im Durchschnitt bewegt. Doch dann tritt der
Sänger in Aktion, und es wird dunkel bis schwarz. Au
Mann, das Gekreische auf allerhöchsten Tönen ist für
eine Thrash-Band unwürdig und nervt schon nach ein paar
Sekunden grauenhaft. Fazit: Schon nach ein paar Sekunden
durchgefallen, und ihr habt, wenn ihr Thrasher seid und
dieses Review gelesen habt, Mücken gespart, die ihr
andersweitig in eine bessere Band investieren könnt.
Daniel J.
Punkte: 2.4 von 10
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CD Reviews Archiv
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