Wertung:
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9.0 bis 10 Kaufempfehlung.
7.5 bis 8.9 Gut.
4.0 bis 7.4 Vor Kauf
reinhören. 0.0 bis 3.9
Nicht empfohlen.
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DREAM THEATER - Black Clouds & Silver Linings
Roadrunner Records/Musikvertrieb
Die Könige sind zurück, und eins steht von
vorneherein fest: Dream Theater werden die Krone des
Prog Metals behalten. Denn was die Amerikaner hier
bieten, gehört zum Besten, was die Kings je auf einen
Rundling gezaubert haben. Schon der Opener "A Nightmare
To Remember", das 16 Minuten und 10 Sekunden dauert, hat
die Klasse eines "Pull Me Under" oder "Metropolis".
Dieser Song spannt den Bogen über jegliche Nische der
harten Rockmusik, eine perfekte Symbiose. Trickreich,
verspielt atmosphärisch, einfach atemberaubend. Die
häufigen Tempi- und Stimmungswechsel, vor allem spürbar
an den Drums, machen den Song eben zu einem ganz
besonderen Hörerlebnis. Und der so oft umstrittene James
La Brie bringt hier eine absolute Bestleistung, und
meiner Meinung nach war und ist James der perfekte
DT-Shouter, was er hier eindeutig beweist. Mike Portnoy
ist in absoluter Bestform und prügelt sich durch alle 6
Songs von denen 4 die 10-Minuten-Marke sprengen. John
Petrucci zaubert hier einige seiner Besten Soli auf den
Rundling. Die Ballade "Wither", übrigens eine der besten
Slow-Nummern, die DT je geschrieben haben, kommt auf
kurze 5 Minuten. Beim eher härteren "The Shattered
Fortress" kann James übrigens teilweise ziemlich dark
und fies singen, was seine Vielseitigkeit auf diesem
Album nur unterstreicht. "A Rite Of Passage" startet mit
einem genialen, hitverdächtigen Riff, das beim ersten
Durchgang sofort hängenbleibt und der eingängige Refrain
ist einfach nur göttlich, ein Song, den man unmöglich
besser machen kann. "The Count of Tuscany" kommt aus
Portnoys Feder und handelt von der Beziehung zu seinem
Vater, der während den Aufnahmen verstarb. Es liegt viel
Traurigkeit in diesem unglaublichen Song, der aber auch
zeitweise an Rush erinnert und sich etwas vom Rest des
Werkes abhebt. Im Laufe des fast 20-minütigen Epos kann
man dann aber auch Positives spüren und wird total
gefesselt und hofft, dass das Erlebnis "The Count of
Tuscany" niemals endet. Nur schon das gefühlvolle Solo
von Tastenzauberer Jordan Rudess bringt den Zuhörer zum
Fliegen, der Mann ist nicht von dieser Welt. Überhaupt
macht dieser Rundling für DT-Verhältnisse sehr schnell
süchtig, und man verschmelzt total mit "Black Clouds &
Silver Linings". Ich sage es noch mal, dieses
Götterwerk, dargeboten von der besten Band der Welt,
gehört zum Genialsten was die fünf je gezaubert haben.
DT-Fans werden es lieben. Ein Perfektes Werk ohne Fehler
und Schwächen, eben einfach nur göttlich.
Crazy Beat
Punkte: 10 von 10
2. Meinung: Schon beim letzten Album "Systematic
Chaos" liess ich mich zur Aussage hinreissen, dass Dream
Theater gar nicht im Stande wären, etwas Schlechtes zu
veröffentlichen. Und diese Aussage stimmt (oh Wunder)
auch für das nun vorliegende elfte Album. Einzige
Abstriche gibt es dafür, dass sich die Amerikaner
diesmal scheuen, neue Elemente in ihren Sound zu
integrieren und dafür lieber auf den bereits bewährten
Stilmix zurückgreifen. Dieser ist natürlich alles andere
als minderwertig und reicht immer noch, um mit gerade
sechs Songs die Hörer auf eine 80-minütige Reise zu
schicken. Stilistisch ist "Black Clouds & Silver Linings"
an den Vorgänger angelehnt. Was das Album speziell
macht, ist, dass Dream Theater immer wieder kurze Zitate
eigener alter Songs einbauen. Dies verwirrt und lässt
einen schon befürchten, dass die Band damit ihr
Abschlussalbum veröffentlicht und danach aufhören
möchte. Zumal ein Titel wie "The Best Of Times" diese
Angst zusätzlich fördern könnte. Hört man aber genauer
hin, handelt der Text dieses Songs eher von einem
Schicksalsschlag. Dieser wird durch einen Anruf
ausgelöst, der das bisherige angenehme Leben plötzlich
zum Negativen verändert. In eine lyrisch ähnliche
Richtung geht auch der 16-minütige Eröffnungssong "A
Nightmare To Remember". Die Grundstimmung der Scheibe
ist deshalb auch eher melancholisch und hymnisch.
Aggressiv wird es vor allem bei "The Shattered Fortress",
während der Schlusstrack "The Count Of Tuscany" nochmals
alle progressiven Register zieht. Die Band gibt sich auf
"Black Clouds & Silver Linings“ keine Blösse und beweist
erneut, dass sich progressive Musik nicht zwingend durch
endlose und langweilige Soli auszeichnet, sondern jeder
einzelne Ton seinen Sinn und seinen berechtigten Platz
hat. Wenn es also wieder einmal über fünf Minuten bis
zum Refrain dauert, dann wird man auch auf "Black Clouds
& Silver Linings" sanft an diesen hingeführt und wartet
nicht vier Minuten sehnlichst darauf. Klar, wer mit
Dream Theater immer Mühe hatte, wird auch mit dem neuen
Album nicht warm. Wer die Band aber schätzt und nur ein
wenig was von Musik versteht, wird auch zum elften Mal
ehrfürchtig vor die Stereo-Anlage hinknien und den
wunderbaren Melodien dieser Ausnahmeband lauschen.
Roger W.
Punke: 9.3 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 23.90 SFr.
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KORPIKLAANI – Karkelo
Nuclear Blast/Warner
Seit ihrem zweiten Album veröffentlichen die
finnischen Waldschrate von Korpiklaani jedes Jahr einen
neuen Longplayer. Sie schaffen es trotzdem immer wieder,
das Level zu halten und auch jedesmal mit Abwechslung zu
überzeugen. Auf dem mittlerweile sechsten Silberling ist
klar, um was es geht, der Album-Titel sagt alles. Party
ist angesagt! Die Lyrics sind auch wieder in den
bekannten Themen angesiedelt, Party, Natur und etwas
Mythologie ergeben dann Korpiklaani. Der Bandname
bedeutet zu Deutsch 'Klan der Wildnis', und genau so
kommen sie daher. Das geht von harten, wilden Riffs und
treibenden Drums über lustige Melodielines hin zu eher
gemütlichen, ruhigen Klängen. Sie haben auf "Karkelo"
alle ihre Trademarks vereint, die Gitarren bieten ein
abwechslungsreiches Spiel von hart riffenden bis hin zu
gemütlichen, relaxten Elementen. Bass und Drums drücken
amtlich mit vollem Drive ins Gehör und die speziellen,
von Hittavainen gespielten Elemente wie Flöte, Dudelsack
und Violinen geben der Stimme von Janne genau den
richtige Unterboden, um in seiner ganzen Pracht zu
singen. Sein Organ ist gewohnt rau, erdig und
sympathisch, es reisst automatisch mit. Das Ganze mit
einer fetten Produktion versehen ergibt die musikalische
Umsetzung des Lebens der Finnen. Sie sagen ja selber,
dass sie spielen, weil sie es lieben, Songs schreiben,
weil sie nicht anders können und ins Studio gehen, weil
es eine Schande wäre, die Flut an geschriebenen Songs
nicht auf Tonträger zu brennen. Man merkt es auch
deutlich an den Liedern, dass da wahre Freude und
Energie herrschen. Korpiklaani haben auf kleinen
Konzerten angefangen und spielen jetzt die grössten
Festivals, und es steht sogar eine Amerika-Tour auf dem
Plan. Vom Wald auf die grosse Bühne, das ist doch eine
ausgezeichnete Erfolgs-Bilanz. Freunde des gepflegten
Abfeierns und alle, die einfach gute, harte aber
fröhliche Mucke lieben: Auf zum CD-Dealer und "Karkelo"
käuflich erwerben!
André G.
Punkte:
9.2 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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THE BUTTERFLY EFFECT - Final Conversation Of Kings
Superball Music/SPV
Butterfly Effect... Ist das nicht ein Film? Nicht
nur, denn diese australische Band hat ebenfalls Gefallen
daran gefunden und nennt sich ebenfalls so. Dass man
aber bisher fast noch nichts von dieser Band gehört hat,
ist mir schleierhaft, denn solche Musik gehört ins
Repertoire eines jeden Rockmusikfans. Sagenhafte
Melodien, verpackt in eine gewaltige Struktur, die kaum
ein Musikgenre auslässt: Hier findet man progressive
Metalelemente, poppige Arrangements,
melodisch-melancholische Rockmusik, die immer wieder
ausbricht und wie ein Gewitter über den Hörer
herabdonnert. Die Stimme des Sängers ist absolut genial,
habe selten so eine abwechslungsreiche Stimme gehört,
mal leise und sanft, dann wieder gewaltig und aggressiv
und dann doch wieder melancholisch oder fröhlich. Ich
bin sprachlos! Technisch sind die Australier ebenfalls
Könige. "Final Conversation Of Kings" bietet grosse
Kunst für die Ohren und ist keinesfalls Musik für
Zwischendurch. Die Stücke kann man sich immer wieder
anhören und auch immer wieder neue Details entdecken.
Wer sich aber auf ein geniales Prog Metal-Album freut,
der sollte zuerst reinhören, denn die metallischen
Anteile sind spärlich ausgefallen. Viel mehr fällt die
Melancholie ins Ohr, die oft an das Schaffen von Steven
Wilson erinnert. Es ist nicht einfach, die Musik von The
Butterfly Effect zu umschreiben, denn wie oben erwähnt
wird beinahe jede Sparte miteinbezogen. Wer aber so
viele Elemente miteinbringt, geht auch ein Risiko ein,
irgendwo unterzugehen. Für die Känguru-Fraktion hat sich
aber dieses Risiko gelohnt, denn alles passt vorzüglich
zusammen. Wer also technisch hochstehende Musik mag,
gerne in melodische Klangwelten eintaucht und trotzdem
eine härtere Gangart nicht scheut, hat hier auf ganzer
Linie gewonnen. Allgemein hat hier jeder Musikfan
gewonnen, denn "Final Conversation Of Kings" ist ein
grandioses Spektakel, das von einem vorzügliche Gesang
noch unterstrichen wird. Ganz grosse Klasse!
Yannick S.
Punkte:
9.2 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 23.90 SFr.
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MYSTIC PROPHECY - Fireangel
Massacre Records/Musikvertrieb
Wie zum Geier überlebt eine Band eigentlich
dermassen viele Memberwechsel, ohne dabei irreparablen
Schaden davon zu tragen? Die Fluktuationsrate bei Mystic
Prophecy war in den letzten paar Jahren so enorm, dass
Frontmann und Sänger Roberto D. Liapakis sich heulend
und schreiend die Haare raufen müsste. Statt dessen
nimmt er sein Schicksal scheinbar gelassen hin und macht
das, was er am besten kann: Power Metal! Diesmal hat man
sich scheinbar besonders viel Mühe gemacht mit dem
Songwriting, denn selten waren die Melodien und
Hooklines dermassen ausgewogen und edel! Nach einigen
Songs merkt man deutlich, dass das Tempo ein wenig
herunter geschraubt wurde, doch das tut keinem einzigen
Track Abbruch, im Gegenteil! Der Facettenreichtum von
herrlichen Stücken wie "Father Save Me" oder "To The
Devil I Pray" tritt dadurch nur noch deutlicher hervor!
Auch der Song "Fireangel" strahlt geradezu vor
hochtragender Emotion und Würde. Etwas gewagt, aber
dennoch passend und präzise portioniert wurden hier und
dort auch ein paar bluesige Parts eingebaut, einfach
traumhaft! Natürlich schafft selbst eine Band wie Mystic
Prophecy es nicht, sich selbst neu zu erfinden, doch
eines hat sie allemal, nämlich sich selbst
perfektioniert! Es dürfte sehr, sehr schwierig werden,
ein nächstes Album noch besser zu machen. Andererseits
ist Herr Liapakis ein starker Mann, der die
Herausforderung sicher nicht scheut. Doch fürs Erste
wollen wir nun dem Genuss der traumhaften Scheibe "Fireangel"
frönen und Roberto Dimitri Liapakis' griechischen
Göttern danken, ganz besonders Apollon, dem Gott der
Musik und des Gesanges. Ein Hoch auf klischeelosen und
erhabenen Power Metal - Yia mas!
Maiya R.B.
Punkte:
9.0 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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NEBRA - Sky Disk
Pelagic Records
Dass die Welschschweizer Musiker den
Deutschschweizern in Sachen Bandaktivitäten um
Nasenlängen voraus sind, war bis anhin eine nicht
sonderlich diskutierte, aber schon lange anerkannte
Tatsache. Dass Mucker aber gleich mit zwei ihrer
Projekte an der vordersten Front mitmischen, das hat's
bis anhin noch nicht gegeben. Nebra aus Genf scheinen
sich dies allerdings direkt als Ziel vorgenommen zu
haben - in ihren Ränken finden sich solche etablierte
Musiker wie Jérôme Pellegrini (Gitarre bei Mumakil,
Ex-Nostromo) und Philippe Hess (Gitarre bei Knut),
welche mit ihren Hauptbands momentan gewaltig am
Aufholen sind. An dieser Stelle der Karriere mit einer
weiteren Band frisches Material auf den Markt zu werfen
kann mitunter etwas verwirrend wirken - Tatsache ist
denn auch, dass das Material auf "Sky Disk" einer
Hauptband locker würdig wäre. Nebra konstruieren während
den knapp 18 Minuten mastodon'sche Riff-Ungetüme und an
Entombed angelehnte Grooves, drosseln an den richtigen
Stellen das Tempo, machen einige Abstecher in tiefste
Sludge-Sümpfe, huldigen dem Geist der verschrobenen
Songgebilde - und all das, ohne dem Ganzen Gesang in den
Weg zu schmeissen. "Sky Disk" ist dabei glücklicherweise
weit mehr als nur die Summe der genannten Einflüsse
minus Vocals. Nebra schaffen es, der Musik einen sich
unaufhaltsam nach vorne werfenden Puls einzuverleiben,
der das Ganze mächtig und erhaben auf dem Pfad hält.
Klarer Fall, da will ich mehr von - jetzt müssten die
Mucker mit all den Projekten nur noch den selben
Durchhaltewillen an den Tag legen.
El Muerte
Punkte:
9.0 von 10
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23.90 SFr.
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GLITTERTIND – Landjenning
Napalm Records/Musikvertrieb
So Ein-Mann-Projekte sind ja immer etwas heikel. Es
kann einfach zu fehlender Abwechslung und etwas
Einseitigkeit führen. Aber vielleicht aus dem Grund hat
sich Mastermind und geistiger Kopf von Glittertind,
Torbjorn Sandvik, Gerimund Simonsen an Bord geholt. "Landjenning"
beginnt gleich richtig melodisch und gut zur Einstimmung
mit mehrstimmigem Männergesang. Danach werden die
sechssaitigen Äxte ausgepackt. Aber anders als die Flut
von Bands, die gerade aus dem hohen Norden her Europa im
Moment überrennen, verzichtet das Duo auf ganz harte
Riffs und böse Growls. Es regiert der klare und
wirkliche starke Gesang. Auch musikalisch ist alles im
eher ruhigeren Mid Tempo angesiedelt. Es hat ein, zwei
schnellere und etwas punkigere Tracks, welche die nötige
Abwechslung bringen. Aber beim Hören des Albums sollte
man sich wohl am besten irgendwo an einen Waldrand in
den Bergen begeben und sich einfach ins Reich der
norwegischen Geschichte und Mythologie entführen lassen.
Sandvik verarbeitet auf dem Album die Zeit, als Norwegen
christianisiert wurde und sich die Menschen zwischen der
alten und neuen Religion und Lebensweise entscheiden
mussten. Das Ganze ist eingebettet in wunderschöne,
eingängige Melodien und macht richtig Lust, mit zu
singen, obwohl man sprachlich rein gar nichts verstehen
kann. Von den Instrumenten her bedienen sich die zwei
bei allem, was gängig und passend ist, sei es Flöte,
Akkordeon oder auch Orgel, da wird alles verwendet, um
die entsprechende Stimmung zu kredenzen. Die folkigen
Instrumente, gepaart mit den Gitarren und dem Gesang,
lassen einen richtig entfliegen. Das österreichische
Label Napalm Records hat sich da eine sehr spezielle,
neue Combo an Land gezogen. Die Latte ist jetzt schon
sehr hoch gesetzt und man darf gespannt sein, in was für
Gefilde man in Zukunft entführt wird. Einzig, was beim
nächsten Mal vielleicht etwas länger sein dürfte, ist
die Spielzeit. Die ist mit 10 Songs und nur 36 Minuten
doch etwas arg kurz gehalten.
André G.
Punkte:
9.0 von 10
Hier reinhören und bestellen für
27.90 SFr.
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NECROPHOBIC - Death To all
Regain Records/Irascible
Schwedischer Black Metal mit latentem
Death-Einschlag und fast schon hypnotischer Wirkung
drückt in die Gehörgänge und erfreut das geneigte
Metallerherz während jeder Sekunde seines Bestehens. Was
Necrophobic derart positiv vom Gros der Konkurrenzbands
unterscheidet, ist die extreme Homogeni(ali)tät der
kompletten Dreiviertelstunde Musik. Egal wie simpel,
melodisch oder konservativ die Songaufbauten zum Teil
gestaltet, meistens kitschig tönende Elemente wie
Schlachtenchöre integriert oder öfters schon gehörte
Heavy Metal-Standarts verwendet wurden, das Teil knallt
einfach ohne Ende! Abgesehen vom wunderbar fliessenden
Songwriting ist vor allem die arschcoole Produktion
dafür verantwortlich, dass "Death To All" ein echtes
Sahnestückchen geworden ist. Denn bei allem versprühten
Testosteron der Protagonisten wurden die
nichtinstrumentellen Spuren dezent eingefügt, die
einzelnen Instrumente nahtlos und natürlich ineinander
verzahnt, und über die Songplatzierung innerhalb des
Albums wie auch das faszinierende "Der jüngste
Tag"-Cover ist nur Gutes zu berichten. Fies,
unterschwellig, lichtverzehrend, schwarzmagisch und
trotzdem extrem partytauglich. Überflüssiger Anspieltipp
ist der wohl kommende Livekracher "For Those Who Stayed
Satanic"! In seiner Sparte wohl eines der Referenzwerke,
an dem sich die kommenden Generationen werden messen
müssen/können/sollten.
HaRdY
Punkte:
9.0 von 10
Hier reinhören und bestellen für
29.90 SFr.
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SOULFALLEN – Grave New World
Firebox Records/Non
Stop Music
Ansprechendes Cover, leicht klischeehafter
Bandnamen, schöne Wortspielerei im CD-Titel – das
verspricht interessant zu werden! Wurde es dann auch,
denn entgegen den ersten Befürchtungen, Soulfallen
würden 08/15-Gruftiemucke spielen, ertönen aus meinen
Boxen beim ersten Titel „A Hearse With No Name“ dünne,
zarte Gitarrenklänge, die sich dann schnell zu einem
Crescendo mit Geigenbeschallung und harten
Gitarrenwänden, einem angenehmen Drumming sowie
gegrowlten/gescreamten Vocals steigern. Erstmals drängen
sich hier Vergleiche mit Draconian auf, die nie wirklich
weichen wollen, auch wenn Soulfallen ganz klar nie
kopieren, das wäre meiner bescheidenen Meinung nach auch
unmöglich. So bleibt ein Anhaltspunkt vorhanden, der von
den Jungs umgarnt, umschmeichelt und dann hinterrücks
gnadenlos niedergemacht wird. Zwischendurch ist auch
eine ruhige Passage zu vernehmen, in welcher lediglich
eine Geige, dann ein Keyboard zu vernehmen ist
(inklusive gemässigten Drums), was sich dann schnell
wieder in einem erneuten Klimax entlädt. Das ist Sex, so
muss das klingen! Doch Vorsicht, dies alles war
lediglich das Vorspiel, richtig zur Sache geht’s dann
bei „Devour“, DER Anspieltipp der zweiten CD von
Soulfallen („World Expiration“ erschien 2007): Hier wird
von Anfang konsequent hart die Seele penetriert, sie
wird hochgeschaukelt, kurzfristig fallengelassen und
dann wieder gepusht. Die Vocals bewegen sich jetzt mehr
im geschrieenen Bereich, sind aber dennoch gut
verständlich und nerven nicht, genauso wenig wie die
Growls, die stellenweise an Paul Kuhr von November’s
Doom, den Göttern in diesem Bereich überhaupt, erinnern.
Eigentlich muss an dieser Stelle nichts weiter erwähnt
werden, denn alle 9 Tracks bewegen sich in diesen
Gefilden, sind allesamt gut unterscheidbar und lassen
niemals Langeweile oder den Wunsch nach der Skip-Taste
aufkommen, die Variabilität ist stets gewährleistet
erzeugt eine andauernde Gänsehaut. Den absoluten Knaller
haben sich die Jungs aber für den letzten Track
aufgehoben: Bei „We Are The Sand“ singt kein Geringerer
als Lars Eikind die cleanen Vocals, der Mann, der schon
bei Before The Dawn und bei mindestens einem Track von
Dawn Of Solace seine geniale Stimme zum Einsatz gebracht
hat. Moderner Death Metal, sehr melodisch gehalten und
von Dark Metal mehr als nur beeinflusst, auch mit
gothischen Elementen versehen, sehr individuell und
eigenständig gehalten… alles Umschreibungen, die aber
nicht exakt den Kern dieses Hörerlebnisses treffen
können. Hört selbst rein und lasst euch in diese Welten
der Dunkelheit entführen, euer Schaden wird es
keinesfalls sein!
Toby S.
Punkte:
9.0 von 10
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27.90 SFr.
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MINSK - With Echoes In The Movement Of Stone
Relapse Records/Non
Stop Music
Noch nie ist es mir so schwer gefallen, eine Band
einzuordnen wie bei den Amerikanern von Minsk. "With
Echoes In The Movement Of Stone" (WEITMOS) ist ein
gewaltiges Werk, ein Werk, das wie ein David Lynch-Film
an einem vorbeizieht, fesselt, aber schlussendlich
etliche Fragezeichen hinterlässt, die einen zwingen,
wieder und wieder reinzhören. In typischer Post
Rock-Manier werden zwar Klänge aufgebaut, Struktur um
Struktur stösst hinzu, schier endlos versucht man, jeden
einzelnen Song aufzubauen, bis der Hörer schier die
Wände hoch geht, bis dann endlich am Höhepunkt angelangt
das Stück schon wieder fertig ist. Die Gitarren sägen,
die Synthies lassen dem Hörer das Gefühl geben, er sei
auf dem Mond, der Bass unterstreicht noch einmal die
brachiale, doomige Seite an Minsk und wird monoton
eingesetzt. Die Monotonität setzt sich im Kopf fest und
hämmert wie wild an der Schädeldecke, was das Schlagzeug
ja ebenfalls auch noch tut. Abartige Drumparts und zu
guter Letzt eine unkonventionelle, sehr emotionale
Stimme, die sicherlich keinen Hörer kalt lässt. "WEITMOS"
ist kein Album für Zwischendurch, es erfordert viel Zeit
und zum Teil auch Nerven, was sich aber schlussendlich
vollends auszahlt. Wer aber nicht eine Stunde im Zimmer
verweilen und Musik hören kann, der soll die Scheibe im
Regal stehenlassen. Minsk stehen für unglaublich dichte,
intensive, atmosphärische und vor allem grossartige
Musik. Wer den Mut und auch die Geduld hat, in die
doomig-spacige, psychodelische Welt der Amis
abzutauchen, der wird mit einem gewaltigen Feuerwerk
belohnt.
Yannick S.
Punkte:
9.0 von 10
Hier reinhören und bestellen für
27.90 SFr.
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VOIVOD – Infini
Nuclear Blast/Warner
"Sag niemals nie!", so lautet ein Sprichwort,
welches nicht nur im Zusammenhang mit Band-Reunions des
Öfteren ausgesprochen werden sollte. Auch andere
vermeintliche Schluss-Striche können revidiert werden.
Als Denis Piggy D'Amour 2005 einem Krebsleiden zum Opfer
fiel, glaubte man das Ende seiner Band Voivod schon vor
sich. Piggy hinterliess Basser Jason Newsted (vielen
besser bekannt als Metallica's Ex-Tieftöner) aber kurz
vor seinem Tod seine letzten Song-Ideen auf einem
Laptop, aus welchen die verbleibenden Band-Mitglieder
2006 das (positiv gemeint) kranke, musikalische
Vermächtnis Piggys mit dem Namen "Katorz" bastelten.
Doch auch das genügte den Kanadiern noch nicht, und mit
"Infini" folgt nun der (voraussichtlich) letzte Teil der
metallischen Trauerarbeit. Wiederum wurden Piggys
Gitarrenspuren eins zu eins übernommen und unter der
Leitung Newsteds zu hochdebilen Nummern, welche sich
jeglicher Schubladisierung verweigern, verarbeitet. Wie
von Fans geliebt und von vielen unverstanden, lässt man
es irgendwo zwischen Thrash, Punk, Garage und Stoner
Rock nonkonform krachen und gibt mal ironisch, mal
düster verstörende Texte aus der Feder von Drummer und
Mastermind Michel Langevin zum Besten. So telefoniert
man im eröffnenden Stampfer "God Phones" mit dem Big
Boss persönlich und lässt in "Worldache" bzw. "Krap
Radio" unverblümt seinen Unmut an der Welt aus, wobei
Zeilen wie "Blah, blahblah is all you say" bzw. "you're
filling my head with crap" von Denis Snake Belanger
bitterbös gesungen vielmehr kultig als peinlich wirken.
Dazu man lässt die Schädel mit dem an Motörhead
erinnernden "From The Caves" auf Hochtouren kreisen,
schraubt mit "Destroy After Reading", dem kaputten "In
Orbit" und dem grungigen "A Room With A V.U." einen Gang
zurück und hat mit "Morpheus" eine solch beklemmende
Nummer parat, wie sie sich Mr. Schockrocker Manson auf
seiner neuesten Scheibe nur wünschen kann. Der finale
Riff-Brocken orientiert sich dann nochmals an unser
aller Freunde Motörhead und verabschiedet Mr. Piggy
D'Amour mit warzengeprüftem Knarzbass und
kompromisslosen Drums. Wie soll nun der Titel "Infini"
verstanden werden? Als 'unvollendet', da in Sachen
Arrangements hier und da sicherlich noch was von Piggy
beigesteuert worden wäre oder als 'endlos' in dem Sinne,
als dass Mr. D'Amour doch noch das eine oder ander
Soundschnipsel übriggelassen hat? So oder so, "Infini"
ist ein ehrwürdiges Schlussbukett für eine der
eigenständigsten Bands überhaupt. Nachlassverwaltung à
la Voivod, das ist keine Leichenfledderei, sondern ein
Leichenschmaus!
Kissi
Punkte:
8.9 von 10
Hier reinhören und bestellen für
27.90 SFr.
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IQ - Frequency
InsideOut Music/SPV
Fünf Jahre haben sich die Neo-Proggies Zeit
gelassen, um den Nachfolger des starken "Dark
Matter"-Werkes nachzuschieben. Und einiges ist in der
Zwischenzeit passiert bei den Briten: Drummer Paul Cook
hat die Band verlassen und auch Keyboarder Martin Orford
hat seine Orgel in die Ecke gestellt. Ersetzt wurden die
beiden durch Drummer Andy Edwards, der meiner Meinung
nach ne Menge frischen Windes zu IQ gebracht hat, was
man an seinem Spiel deutlich hört, und Keyboarder Mark
Westworth, der Orford ebenfalls würdig ersetzt. IQ
machen weiter wie zuvor, nur finde ich ist Michael
Holme's Gitarre etwas mehr in den Vordergrund gerückt,
klingt auch hie und da etwas härter. Was man den Songs
auch anhört, ist, dass sie reifen konnten, gerade "Frequency"
und "Stronger Than Friction" wurden ja schon 2007 öfters
live gezockt, und ich denke, es kommt besser, man lässt
sich fünf Jahre Zeit für das nächste Album als jedes
Jahr ein unreifes Werk auf den Markt zu schmeissen.
Gerade "Stronger Than Friction" haut voll rein, ein
Göttersong, was zusammen mit dem 13-minütigen "The
Province" zum Besten gehört, was IQ je auf einen
Rundling gezaubert hat. IQ haben sich hier nicht neu
erfunden trotz zwei neuen Mitmusikern, aber man hört
doch kleine Veränderungen, gerade der Schlusssong "Closer"
schlägt neue Töne an und bringt "Frequency" zu einem
gelungenen Abschluss. Übrigens, auch Sänger Peter
Nicholls läuft hier wieder zu Bestform auf und singt
sehr gefühlvoll, einfach fantastisch. Somit haben die
Briten wieder ein vollumfänglich zufriedenstellendes
Werk auf die Prog-Gemeinde losgelassen, das auch nach
dem zehnten Durchlauf noch voll zu überzeugen vermag,
einfach klasse. Übrigens empfehle ich euch die Special
Edition zu kaufen, da der regulären CD noch eine DVD
beiliegt: "Live In Zoetermeer Holland 2007", unter
anderem mit dem genialen, 24-minütigen "Harvest Of
Souls". Und eben auch "Frequency" und "Stronger Than
Friction".
Crazy Beat
Punkte:
8.9 von 10
Hier reinhören und bestellen für
27.90 SFr.
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CHICKENFOOT - Chickenfoot
Ear
Music/Phonag
Über kaum eine andere Scheibe, respektive Band wurde
in den letzten Wochen wohl in Fachkreisen mehr
gesprochen als Chickenfoot. Hinter dem vermeintlich
doofen Namen stecken nämlich vier einzelne Top-Musiker,
wovon jeder bisher Weltkarriere gemacht hat. Allen voran
oder besser erst genannt wäre da mal Gitarren-Professor
Joe Satriani zu erwähnen, der sich offenbar wie ein
kleines Kind darüber freut, endlich mal in einer
"richtigen Band" zu spielen und nicht nur (zweifellos
gute) Solo-Werke runter zu dudeln hat. Weiter haben wir
den ehemaligen Van Halen (Ur-) Bassist Michael Anthony
und, weil wir gerade dabei sind, Sammy Hagar, der
vielleicht nicht so extrovertiert wie Diamond Dave
war/ist, aber Eddie van Halen und Co. mindestens gleich
viel wenn nicht mehr kommerziellen Erfolg beschert hat.
Und zu guter Letzt braucht es natürlich noch einen
fähigen Drummer und der wurde beileibe gefunden! Kein
Geringerer als Chad Smith von den Red Hot Chili Peppers
nutzt die derzeitige Auszeit seiner Haus-Combo für ein
Abenteuer im Bereich von kernigen Rock-Nummern. In der
Heimat wurden die ersten Konzerte bereits gespielt und
das, was auf der Debüt-CD schon für helle Begeisterung
sorgt, erfährt durch die agile Live-Performance einen
zusätzlich Kick, zumal nämlich das ganze (!) Album
jeweils durchgespielt wird! Sämtliche Songs stammen aus
der Feder Hagar/Satriani, einzelne von der ganzen Band.
Der Groove, den bereits der Opener «Avenida Revolucion»
los tritt, wird über das ganze Album aufrecht erhalten
und wenn man den vier Herren zuhört, könnte man meinen,
dass diese schon seit Jahren zusammen spielen. Darüber
hinaus vermischen sich die Einflüsse der einzelnen
Musiker fliessend und bilden ein neues, heisses
Rock-Gebräu. Seien es die bekannten Soli von Joe, die
markante Stimme von Sammy, ergänzt um Michael's
prägnante Backing-Vocals (die übrigens viele Van Halen
Scheiben veredelt haben) und der Groove-Master mit
Vornamen Chad, der sich jetzt mal so richtig austoben
kann. Jeder der elf Songs auf der CD besitzt seinen
eigenen Charm und gewinnt mit jedem Durchgang an Profil.
Auch textlich hat sich Sammy Hagar nicht lumpen lassen
und hat aktuelle Brennpunkte wie den mexikanischen
Drogenkrieg und weitere, einfach aus dem täglichen Leben
gegriffene Themen verarbeitet, die ihm spontan in den
Sinn gekommen waren. Unterstützt durch Producer Andy
Johns wurden elf neuzeitliche Rock-Perlen auf die CD
gepackt. Die LP-Ausgabe weist mit «Bitten By The Wolf»
gar einen Bonus-Track auf, was unmissverständlich
bestätigt, dass das gute, alte Vinyl wieder klar auf dem
Vormarsch ist. Früher war es ja mit den Extra-Songs
immer umgekehrt. Zudem wurde für die CD-Erstausgabe
(schmales Digipak) ein spezielles, wärmeempfindliches
Verfahren angewandt, das die Songs auf der Rückseite und
das Cover je nach der Aussentemperatur mehr oder weniger
sichtbar macht. Witzig ist dabei der offizielle Hinweis
auf www.chickenfoot.us/booklet, man solle das Teil aber
nicht in die Mikrowelle rein legen! Ein Jahrhundertwerk
haben Chickenfoot mit ihrem starken Debüt zwar nicht
erschaffen, aber mit Sicherheit eine verdammt geile
Rockscheibe.
Rockslave
Punkte:
8.8 von 10
Hier reinhören und bestellen für
21.90 SFr.
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WARBRINGER - Waking Into Nightmares
Century Media/EMI
Bei Warbringer's erster Scheibe "War Without End",
die letztes Jahr erschienen ist, habe ich ziemlich
gejubelt. Erstens, weil die Kalifornier noch sehr jung
sind und so für die Zukunft einiges erhoffen lassen, und
zweitens, weil sie ohne Gefangene zu machen Old
School-Thrash Metal vom Feinsten zelebrieren. Ja, man
kann sogar behaupten, dass sie vorne mit dabei sind bei
der neuen Thrashbewegung, die ja jetzt gerade mehr als
nur erfolgreich abläuft. Was der neuen
Warbringer-Scheibe besonders gut getan hat, ist die
Tatsache, dass sich Thrashergott Gary Holt von Exodus
den Produzentenjob gekrallt hat. Somit hat er den
Kaliforniern einen druckvollen, gradlinigen Sound
verpasst, der den Old School-Sound von Warbringer so
auch mit einem modernen Flair rüberkommen lässt. Aber
keine Angst Old School-Fans der ersten Stunde oder neu
dazugekommene Anhänger der sogenannten Bay Area-Szene,
hier gibt es immer noch geile, messerscharfe Riffs und
tonnenschwere Double Base-Attacken des Drummers. von der
Geschwindigkeit der Tracks muss man gar nicht mehr
sprechen und auch die auflockernden Mid Tempo-Parts sind
so groovig, dass die besten Bands des Genres sich da
schon Gedanken machen müssen, wie sie das nächste Album
anpacken müssen, um nicht von Warbringer aufs
Abstellgleis gepackt zu werden. Für mich als Anhänger
der ersten Stunde ist "Waking Into Nightmares" ein
richtiger Jungbrunnen, und ich muss noch was loswerden,
was ich nie im Traum gedacht hätte mal zu erwähnen:
Ausser Warbringer war früher einfach alles besser, ich
spreche vom Thrash-Sektor. Jetzt ist es raus, und ich
kann wieder ruhig schlafen, und die erste Exodus (Bonded
By Blood) hilft mir dabei. Thrash Metal forever (ja, ich
werde ein wenig sentimental)!
Daniel J.
Punkte:
8.8 von 10
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27.90 SFr.
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EUREKA - Shackleton's Voyage
InsideOut Music/SPV
"Shackleton's Voyage" ist das Konzeptalbum des
hamburger Multiinstrumentalisten Frank Bossert über die
wahre Geschichte einer legendären Antarktis-Expedition
in den Jahren 1914 bis 1916. Der Brite Sir Ernest
Shackleton versuchte als einer der ersten, die Antarktis
zu durchqueren und erlebte mit seiner Mannschaft eine
spektakuläre Überlebensgeschichte. Musikalisch griffen
dem Deutschen unter anderem der ehemalige Yes-Musiker
Billy Sheerwood, der in den Songs "The Challenge" und "Going
Home" den Gesang übernommen hat, unter die Arme. Und
Yogi Lang von RPWL, der das Album auch abgemischt hat.
Außerdem noch Troy Donockley (Nightwish/Iona) am
Dudelsack und der Flöte. Musikalisch stark beeinflusst
von Yes und stellenweise auch Mike Oldfield, also dem
englischen Prog Rock, legt Bossert hier ein klasse Album
vor, das seine Stärken im gefühlvollen Prog Rock mit
Celtic-Einflüssen findet. Gerade die wunderschönen
Gitarrensoli erinnern nicht selten an Mike Oldfield. Mit
seinen wunderschönen Spielereien und der Liebe zum
Detail zieht "Shackleton's Voyage" den Zuhörer sofort in
seinen Bann. Herrliche Synthie-Songs, die auch an die
Nolan/Wakeman-Projekte erinnern und wunderschöne Gesänge
werden ergänzt durch fantastische, fliegende
Gitarrensoli, eben typisch british à la Landmarq und
auch IQ. "SV" ist eine wunderschöne Reise durch die
abwechslungsreiche Prog-Welt, die den Geniesser in
Sphären trägt, denen man sich nicht entziehen kann und
es natürlich auch nicht will. Großartige Musik mit
großartigen Musikern.
Crazy Beat
Punkte:
8.8 von 10
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und bestellen für 27.90 SFr.
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AMORPHIS – Skyforger
Nuclear Blast/Warner
Amorphis gehören zu einer der bekanntesten,
finnischen Metalcombos unserer Zeit, und dies zu Recht.
Ihre Diskographie ist beeindruckend lang und seit ihrem
Sängerwechsel vor einigen Jahren werden sie immer
erfolgreicher. Dies liegt einerseits sicherlich an
Tomi's starker Gesangsleistung und andererseits auch
daran, dass der Sound kommerzieller geworden ist, was
ich hier aber absolut nicht als negativ bewerten möchte.
Diesen Frühling bringt der Fünfer ihr neuestes Werk "Skyforger"
auf den Markt und zu diesem Zweck habe ich mir die
Scheibe mal in aller Ruhe angehört. Wie schon bei "Tales
From The Thousand Lakes", "Eclipse" und "Silent Waters"
drehen sich auch auf der neusten Scheibe die Geschichten
um den finnischen Nationalepos Kalevala. Im Gegensatz
zum Vorgänger geht es in den Lyrics dieses Mal aber um
das Leben und nicht um den Tod, was rein musikalisch
aber nicht rauszuhören ist, denn "Skyforger" ist düster
und schwer. Als erstes ist mir aufgefallen, dass Tomi
dieses Mal viel weniger in die Growlkiste greift als auf
den letzten zwei Alben. Anhänger des härteren Gesangs
kommen aber beim druckvollen "Majestic Beast" und "From
Earth I Rose" noch auf ihre kosten. Auch bemerkt man
schnell, dass sich die technische Leistung der Jungs
deutlich gesteigert hat. Die Gitarrenriffs sind
komplexer und auch Santeris Leistung an den Tasten
bleibt nicht ungehört. Gerade beim Opener "Sampo"
erzeugt der Einstieg auf dem Piano Gänsehaut. Die erste
Runde im Player ist noch etwas zögerlich, doch nachdem
ich mir die Scheibe zwei, drei Mal angehört habe, fühlt
es sich bereits so an, als würde ich die Lieder seit
Jahren kennen. Die Melodien sind eingängig und die
starke Produktion unterstützt den epischen Sound der
Finnen bis zum letzten Ton. Mit "Skyforger" gehen
Amorphis einen Schritt weiter und beweisen erneut ihre
Fähigkeiten an den Instrumenten wie auch mit der Feder.
Ende Oktober besuchen uns die fünf Finnen mit ihrem
neuen Album in Basel, und mit dabei natürlich ihre neue
Scheibe, ein Konzert, das man auf keinen Fall verpassen
sollte.
Xenia
Punkte:
8.7 von 10
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TRAIL OF TEARS – Bloodstained Endurance
Napalm Records/Musikvertrieb
Ich gebe zu, dass ich nicht immer einer Meinung mit
unserem Toby bin, was die Bewertung einzelner Ergüsse
betrifft, jedoch konnte ich dem guten Herrn nur
zustimmen, als er das letzte Album von Trail Of Tears
namens "Existentia" (2007) als starke Scheibe
klassifizierte. Meiner Meinung nach war diese Scheibe
einer der Höhepunkte im zur Seifen-Oper verkommenen
Gothic Metal-Genre. Was die Norweger auszeichnet, ist in
Anbetracht zur Heulsusen-Pop-Konkurrenz, dass sie Gothic
Metal mit symphonischem Einschlag produzieren, welcher
die Bezeichnung Metal auch verdient hat, weitab von
oberflächlichem, Hausfrauen-kompatiblem Gesülze, welches
so spannend ist wie das Sterben einer Eintagsfliege.
Zudem schaffen es Trail Of Tears auch immer, eine schön
düstere Atmosphäre zu erzeugen, was sich auf dem
neuesten Output "Bloodstained Endurance" nicht geändert
hat. Selbst balladeske Stücke wie "A Storm At Will" oder
"Farwell To Sanity" schaffen es, glaubhaft und nicht
billig zu tönen. Gestartet wird jedoch erst mal mit dem
treibenden "The Feverish Alliance", welches aufzeigt,
dass das Wechselspiel zwischen Growls und weiblichem
Gesang im Vergleich zum Vorgänger mehr ausbalanciert, ja
praktisch gleichgestellt wurde, und dieses Wechselspiel
zwischen Ronny Thorsen und Cathrine Paulsen harmoniert
ausgezeichnet, zumal die Stimme von Cathrine Paulsen
durchaus einen Wiedererkennungswert besitzt und eher
selten auf die Fortpflanzungsorgane geht. Dem starken
Auftakt folgt "Once Kissed By The Serpent (Twice Bitten
By Truth)", welches nochmals an Dynamik und Härte zulegt
und selbst in Kreisen von Melodic/Death- und Dark
Metal-Untergebenen für eine helle Miene sorgen könnte.
Hier liegt auch die grosse Stärke von "Bloodstained
Endurance", denn die Gitarren braten ordentlich ab,
sorgen für unüblichen Schub in diesem Genre und treiben
die Songs an wie eine Herde wilder Rösser. Doch auch
wenn Trail Of Tears eher mal schleppend über die
schwarzen Felder ziehen wie bei "Triumphant Gleam",
entlädt sich ein Energieschub an Dunkelheit über den
Zuhörer. Doch neben dem kraftvollen Auftritt kommen
natürlich auch die Melodien und auch die Abwechslung
nicht zu kurz und sorgen für ein interessantes
Klangerlebnis, welches ich in letzter Zeit bei Gothic
Metal-Veröffentlichungen schmerzlich vermisst habe. Auch
wenn man Trail Of Tears vorwerfen könnte, sich nicht
wesentlich weiterentwickelt zu haben, so stört das kaum
bei dieser Qualität der Songs, welche dem Vorgänger in
keiner Weise unterlegen sind. Zudem, wenn man sich den
Ausverkauf bei Sirenia und manch anderer einst guten
Gothic Metal-Band anschaut, dann ist es mehr als
erfreulich, dass Trail Of Tears nicht auf
Bügeleisen-Romantik umgestiegen sind und ihr Ding
durchziehen. "Bloodstained Endurance" eine wirklich
starke Scheibe!
R.K.
Punkte:
8.6 von 10
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SILENT MEMORIAL - Retrospective
Limb
Music/SPV
Nach den grandiosen "Appearance Of Nothing" kommt
nun die zweite Schweizer Knallerband aus der Prog
Metal-Ecke hervorgeschossen. Die Schweizer haben sich am
Mic den starken Cloudscape-Shouter Mike Andersson
geangelt, und somit gehen die Jungs voll als
international durch, was das Musikalische betrifft. Mike
hat eine wunderbare Stimme, die in hohen wie auch in
tiefen Lagen voll zu überzeugen vermag, mit viel Gefühl
gesegnet ist und dem Album seinen eigenen Stempel
aufdrückt. Auch voll punkten können die restlichen
Musiker: Christoph Bärtschi spielt seine Gitarren in
höchstem Niveau, was auch für die Keys, den Bass und die
lebendigen Drums gelten. Oft hört man, vor allem bei den
Instrumental-Parts, die Anleihen zu Dream Theater
heraus, da kommen schon mal so Rudess/Petrucci-ähnliche
Duelle zustande, ohne jedoch die Sphären der Könige zu
erreichen, was ja auch unmöglich ist. Dies soll aber
keine Beleidigung sein. Nein, die Schweizer Jungs zocken
hier wirklich auf höchstem Prog Metal-Niveau, was man
beim 22-minütigen "Retrospective" besonders gut hört.
Hier geben sie alles und führen den Zuhörer in alle
erdenklichen Phasen des Prog Metals, ein auf und ab der
Gefühle mit brettharten Gitarren bis zu gefühlvollen
Parts, wirbelnden Drums und zarten Keys und veredelt mit
Andersson's Stimme, der auch dafür sorgt, dass die
Melodien einen wiedererkennungswert haben. Das passt
hervorragend zu den genialen Instrumentalparts und
bildet hier eine klasse Kombination, ganz cool finde ich
die eingespielte James Bond-Titelmelodie, welche zeigt,
das die Band auch Humor besitzt. "Retrospective" ist
meiner Meinung nach für intenationale Verhältnisse ein
klasse Werk geworden, das sich fast oder teilweise
messen lassen kann mit Bands wie zum Beispiel Dreamscape.
Und nach Schweizer Verhältnissen eigentlich keine
Konkurrenz zu fürchten haben. Hey Proggies, gebt Silent
Memorial eine Chance und zieht euch die auf höchstem
Niveau eingespielte "Retrospective" rein, könnt ihr
bedenkenlos tun, dafür garantiere ich.
Crazy Beat
Punkte:
8.6 von 10
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UFO - The Visitor
Steamhammer/SPV
Es ist kaum zu glauben, aber seit «The Monkey
Puzzle», dem letzten Studio-Album der britischen
Rock-Legende sind schon wieder drei Jahre ins Land
gezogen! Nach den wilden 70ern und den trendverwässerten
Mitte- bis End-80ern waren die 90er gar noch weniger
interessant und die ganze Zeit über sorgten die
Spannungen zwischen Sänger Phil Moog und Gitarrist
Michael Schenker (MSG) für stetige Unruhe, letztmals
2000 auf der «Covenant-Tour». Trotzdem entstand in
diesem ungmütlichen Umfeld erstaunlich gute Musik, zum
Beispiel nachzuhören auf «Sharks» (2002), dem letzten
Album mit dem launischen Guitar-Hero. All diese Querelen
(früher auch mit Bassist Pete Way) sind jetzt aber
definitiv Geschichte und spätestens seit dem Einstieg
von Gitarrist Vinnie Moore 2003, der erstmals auf dem
2004er-Release «You Are Here» zu hören ist, haben UFO
wieder merklich zugelegt. Ähnlich wie bei Deep Purple,
wo Steve Morse (g) die Ruhe wie Freude zurück brachte,
ist es nun entsprechend Vinnie, der die
geschichtsträchtigen Briten mit neuem Elan versorgt. So
waren UFO wieder öfters unterwegs und lieferten
permanent gute Shows ab, die nicht nur von den
zahlreichen, älteren Smashern profitieren konnten. Mit «The
Visitor» zelebriert die Band ihren 20. Studio-Output,
der am diesjährigen «Wacken Openair» gebührlich gefeiert
werden wird. Gleich beim Opener «Saving Me» wird zu
Slide-Guitar Klängen klar, dass statt dem kernigen
Hardrock der vergangenen Tage diesmal die Reihe
weitgehend am Blues Rock ist, und zwar so, wie ihn vor
allem Whitesnake in den glorreichen 80ern spielten. Das
Ganze trägt natürlich nach wie vor die typischen
Trademarks, aber je länger sich die CD im Player dreht,
desto mehr trieft das Teil vor bluesigen Vibes, dass es
eine wahre Freude ist. «Stop Breaking Down» oder das
geniale «Living Proof» zeugen davon. Wer bei letzterem
Track den herrlich röhrenden Bass hört, muss leider
davon in Kenntnis gesetzt werden, dass dieser nicht von
Pete way eingespielt wurde, da dieser zur Zeit der
Album-Produktion ernsthaft erkrankt war und nicht
einsatzfähig war. Mag sein, dass die aktuelle
Ausrichtung den UFO-Sounds nicht bei allen gleich gut
ankommt, da die harten Klänge zu Gunsten von feinen
Melodien spürbar zurück gefahren wurden. Als Vergleich
könnte man Bad English und Cinderella zu «Heartbreak
Station»-Zeiten heran ziehen, aber das ist
Ansichtssache. Und wer sich mal das total chillige «Forsaken»
anhört, muss unweigerlich an die Rolling Stones denken.
Definitiv zu Coverdale & Co. gehört der geile
Rausschmeisser «Stranger In Town», der eine wirklich
tolle Scheibe gebührend abschliesst und gleichzeiitg
beweist, dass UFO kaum je besser waren!
Rockslave
Punkte:
8.5 von 10
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und bestellen für 27.90 SFr.
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ASPHYX - Death... The Brutal Way
Century Media/EMI
Viele Wiederbelebungsversuche sprich Reunions
einiger alter Bands gelingen oft nicht. Eins vorweg
gesagt: Dies ist im Fall von Asphyx definitiv nicht so.
Hier passt endlich mal wieder alles zusammen, auch dank
den Mixkünsten von Death Metal-Ikone Dan Swanö.
Abgesehen von tollen, mitreissenden Liveshows hat die
Band mit dem Rückkehrer Martin van Drunen nun hier auf
Konserve eine echte Glanzleistung vollbracht. Alle
bekannten Asphyx-Elemente sind vorhanden und zudem rotzt
und knallt die neue Scheibe, dass es jedem Death
Metal-Fan der alten Schule warm ums Herz werden muss. Ab
der ersten Sekunde schiebt der unverkennbare Gesang den
drückenden Mid Tempo-Stampfer "Scorbutics" noch weiter
nach vorne. Gefolgt von einer grossartigen Hookline geht
alles sofort ins Ohr und setzt sich dort auch nachhaltig
fest. Wie immer paaren sich wie schon bereits auf
früheren Werken fast schon simple, lapidare Riffs und
Rhythmen mit fast schon doomigen, lang ausklingenden
Akkorden. Auch der zweite Song "The Herald", eine
Ultra-Slo Mo-Walze, verkündet den brutalen,
erbarmungslosen Tod. Wie erwartet finden sich auf allen
Songs keine Neuerungen. Hier wird keinen Millimeter von
der bestens funktionierenden Formel abgewichen. Mehr
alte Schule geht nun beim besten Willen nicht mehr. Song
Nummer 5 "Asphyx II (They Died As They Marched)" ist
eine zähflüssige Doomhymne mit einem fast schon
hypnotischen Ende. Bei Song Nummer 7 "Black Hole Storm"
kommt sogar ein Piano mit sehr dezentem Synthie als
Intro zum Einsatz, das abermals von einer sehr simplen
Melodie automatisch zum Ohrwurm wird. Aber gerade in
dieser Einfachheit liegt die Durchschlagskraft und
gnadenlose Wirkung. Der Krieg ist zudem auch hier
textlich ausgebrochen wie schon bei Martins Zweitband
Hail Of Bullets. Da bleibt mir nur noch zu sagen:
Willkommen zurück, schön, dass es so was heutzutage doch
noch gibt! Kaufpflicht, da hier kein Durchschnitt oder
Ausfälle zu verzeichnen sind!
Ralf W.G.
Punkte:
8.5 von 10
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und bestellen für 27.90 SFr.
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ALESTORM – Black Sails At Midnight
Napalm Records/Musikvertrieb
Harr harr, da sind sie ja schon wieder, die wilden
Freibeuter aus Schottland! Gerade mal 16 Monate sind ins
Land gezogen, seit uns Alestorm mit "Captain Morgan's
Revenge" ihr erstes Kleinod vor die Füsse warfen und
schon stehen die metallischen Lauscher erneut unter
Beschuss. "Black Sails At Midnight" nennt sich die neue
Ladung, und jeder einzelne der 10 Tracks trifft wieder
mitten ins rumtriefende Piratenherz. Während sich die
Besatzung dabei verändert hat (Altbasser Dani Evans ist
zum ersten Steuermann an der Gitarre befördert worden,
und mit Gareth Murdock hat man einen neuen Gesetzlosen
mit an Bord geholt), bleiben sich die Schotten in
stilistischer Hinsicht treu: Harsche Gitarrenriffs
kreuzen die Klingen mit knotenschnellen Keyboardläufen,
Akkordeons und Pfeifen, dazu das Kläffen von Captain
Christopher Bowes und immer mal wieder bierseliger
Schunkelrhythmus. True Scottish Pirate Metal eben!
Stürmisch ist die See dabei während Up Tempo-Geplänkeln
wie dem Opener "The Quest" und dem thrashigen Titeltrack.
Bombastisch geht es indes bei "Leviathan" (von der
gleichnamigen EP Anfang dieses Jahres), dem Schlachtsong
"That Famous Ol' Spiced" und "Chronicles Of Vengeance"
zu und her und zu den folkigen Trinkliedern der Marke "Keelhauled",
dem "Pirate Song" und dem abschliessenden Über-Gröhler "Wolves
Of The Sea" (inkl. exotischer Reggae-geschwängertem
Steel-Drums-Teil) wähnt man sich in einer warm-feuchten
Spelunke feiern, trinken und tanzen bzw. torkeln. Und
wenn es daneben eine Band gibt, welche ungestraft die
Filmmusik zu "Pirates Of The Caribbean" verwursten darf
("No Quarter"), dann sind und bleiben das einzig
Alestorm, die metallischsten Piraten auf allen sieben
Weltmeeren. Und mögen die Mitsing-Melodien auch noch so
simpel, die Synthies das eine oder andere Mal etwas zu
laut und die Kompositionen nicht allzu verschieden sein,
nach ein, zwei Buddeln voll Rum bzw. Bier steht bei
"Black Sails At Midnight" jede Landratte auf den Tischen
und wünscht sich eine Augenklappe!
Kissi
Punkte:
8.5 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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WAR FROM A HARLOTS MOUTH - In Shoals
LifeForce Records/Phonag
Das Berliner Quintett War From A Harlots Mouth ist
schon ein weilchen dem Status des 'unbeschriebenen
Blattes' entwachsen, dafür hat die Band schon seit
geraumer Weile die Finger in zu vielen Projekten drin.
So ist beispielsweise "In Shoals" zwar erst der zweite
Longplayer der Combo, aber daneben sind zudem bereits
drei EPs erschienen. Zudem tourt sich die Band schon
seit einem Weilchen gelinde gesagt die Ärsche wund, und
das mit gutem Grund - wenn's so was wie eine Top-Five
der besten Mathcore-Liveacts gibt, dann sind War From A
Harlots Mouth garantiert im Rennen um die vorderen
Plätze dabei. "In Shoals" spiegelt dann auch klar mehr
als bei jeder anderen Combo die Live-Qualitäten wieder -
die Platte kommt rau und rotzig daher, Politur ist eh
was für Memmen. Offensichtliches Augenmerk wurde
deswegen auch auf die Authenzität des Soundgewands
gelegt, vor allem die Drums klingen zu keiner Zeit
digital verbastelt, sondern schön satt und, naja, in die
Fresse halt. Songtechnisch gesehen schöpfen War From A
Harlots Mouth aus den Vollen - ihre schon mal
grundsätzlich breite Stilpalette hat sich erneut um ein
paar Farben erweitert, hie und da wird auch mal für
flächige Sounds etwas Platz eingeräumt - Songs wie "Justice
From The Lips Of The Highest Bidder" und "The Certain
Nothing" kriegen da die volle Breitseite ab. Ansonsten
wird aber natürlich mächtigst gerumpelt und gewütet, was
das Zeug hält, "No High Five For A Coward", "Crooks At
Your Door" oder auch "Appropriate Tools Required To
Intercept And Obstruct Errorism" kennen keine Zügel.
Richtig geil finde ich persönlich "In Shoals" immer
dann, wenn die Extreme Hand in Hand gehen und wie etwa
bei "Scully" überraschend doomige Früchte tragen. Hätte
ich in dieser Art und Weise nicht erwartet, macht aber
genau deswegen doppelt Spass. Für Fans von extremem
Hardcore also genauso wie Experimentierfreudigen zu
empfehlen, diese Band hat offensichtlich einfach Spass
daran, Grenzen aufzubrechen und ihre eigenen Wege zu
trampeln.
El Muerte
Punkte: 8.5 von 10
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und bestellen für 29.90 SFr.
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AGORAPHOBIC NOSEBLEED - Agorapocalypse
Relapse Records/Non
Stop Music
Wenn man ein Speedjunkie ist wie ich, kann man sich
entweder ein schnelles Fahrzeug zulegen, aus dem
Flugzeug springen oder aber man hört sich den Sound der
amerikanischen Grindcore-Combo Agoraphobic Nosebleed an.
Die Truppe wurde bereits vor 15 Jahren gegründet, doch
in den vergangenen sechs Jahren hat man nichts mehr
gehört von ihnen. Es gab Besetzungswechsel en masse, und
nur Scott Hull ist der konstante Nenner seit der
Gründung. Doch wie es scheint hat sich wieder ein
wahnsinniges Team um ihn gebildet, den diesen Sommer
lässt das Quartett aus Massachusetts ihr viertes Werk
aus der Zelle und überrollt damit den Erdball. Das
gerade mal 30-minütige, neue Album "Agorapocalypse" ist
ein einziges Gewitter aus Drumsalven, Bassgetöse und
super aggressiven Vocals. Obwohl "Agorapocalypse"
weitaus weniger chaotisch ist als die drei Vorgänger,
beherrscht immer noch der totale Irrsinn den gesamten
Songaufbau. Die vier Amis haben mit dem 'Drumkit From
Hell' einen neuen Drumcomputer an Bord geholt, an
welchem Tomas Haake von Meshugga mitgearbeitet hat. Das
Teil scheint wirklich direkt aus der Hölle zu kommen,
denn der Sound ist druckvoller und echter als zuvor und
somit perfekt fürs grindige Arschtreten. Sängerin Kat
hat mich von erster Minute an überzeugt, denn ihre
heisere Stimme passt ausgezeichnet zum punkigen Death/Grind,
und zumindest auf dem Album scheint sie genug Power zu
haben, um gegen das instrumentale Gewitter anzukommen.
Mich haben die Amis von der ersten Sekunde an mit ihrem
neuen Werk überzeugt, und wer sie noch nicht kennt,
sollte unbedingt reinhören. Fans und Anhänger des Genres
dürfen die Scheibe auch gleich bestellen, denn der
Spassfaktor ist garantiert! Jetzt können wir nur darauf
hoffen, dass die Combo bald auf Europatournee geht.
Xenia
Punkte: 8.5 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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INVICTUS – Persecution
Escape Music/Non
Stop Music
Manchmal gibt es Scheibletten, die man auch rund
vier Jahre nach den Aufnahmen noch ohne Scham
veröffentlichen darf und im Falle der Franzosen Invictus
sogar soll. Denn was uns die Franzmänner hier bieten ist
relativ eigenständige Kost, die sich irgendwo zwischen
fröhlichem Power Metal, Rage und progressiveren Gefilden
einordnet. Nach längerem Suchen findet man dann
tatsächlich die Homepage der Band, wobei unklar bleibt,
ob die Band noch aktiv ist oder nicht. Tja, was macht
die Truppe wohl heute? Vielleicht feilt sie gerade an
neuen Kompositionen rum, die wie die Songs auf "Persecution"
immer wieder ungewöhnlich arrangiert sind und so gar
nicht den gängigen Schemas entsprechen wollen. Bestes
Beispiel ist das melancholische "Agony Of War", welches
als Refrain eine Ansprache von US-Präsident Harry S.
Truman von 1945 enthält. In dieser begründet er den
Abwurf der Atombombe über Hiroshima. Das eingängige
Stück ist auch gleich der Höhepunkt des Albums und lässt
einen betroffen über Sinn und Unsinn dieser Tat
nachdenken. Wie viel Gewalt darf angewendet werden, um
sich selber vor Gewalt zu schützen? Sind präventive
Tötungen gegen mögliche Kriegsgegner oder Terroristen
moralisch vertretbar? Bald wird mit dem Album klar, dass
die USA die Japaner im zweiten Weltkrieg nicht als
Menschen, sondern als Hunde bezeichnet haben. Diese
Hunde tauchen dann auch immer wieder in den Texten von "Persecution"
auf, was vermuten lässt, dass es sich hier um ein
Konzept-Album handelt. Die Texte handeln meistens aus
der Sicht der Opfer und haben eine
Anti-Kriegs-Botschaft. Man spürt, dass es sich bei
diesem Album um eine Herzensangelegenheit handelt, und
das macht die Scheibe stark und hebt sie aus dem Gros
der Konkurrenz hervor. Zudem zeigt die Band, dass sie in
der ganzen musikalischen Vielfalt zwischen laut und
leise, hart und sanft, tief und hoch überzeugen kann.
Von den erzeugten Stimmungen schimmern darum zum Teil
sogar Savatage durch. Schaffen es Invictus künftig,
regelmässiger als alle sechs Jahre einen solchen Hammer
zu veröffentlichen, könnte aus dem aktuellen Geheimtipp
bald Grosses werden. Heavy-Metaller mit dem Hang für
gute, eigenständige Kost können hier bedenkenlos
zugreifen.
Roger W.
Punkte: 8.5 von 10
Hier bestellen für 27.90 SFr.
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DARKNESS DYNAMITE - The Astonishing Fury Of Mankind
Metal Blade/Musikvertrieb
Frankreich hat im Bereich Metal ein paar gute Bands
an Lager, aber noch lange nicht eine so grosse Szene wie
zum Beispiel Deutschland eine hat oder Schweden und
Finnland. Dafür kommen in kleinen Abständen feine Bands
heraus, die mit Qualität punkten, anstatt wie der Rest
der Konkurrenz Durchschnitt an den Tag legen. Darkness
Dynamite sind frisch und unverbraucht, und so klingen
die Welschen auch, man legt superfette Riffs vor, die
man mit geilen Melodien mischt, um dann den alles
vernichtenten Groove dazuschüttet. Machine Head und In
Flames sind Pate, klar sind die jungen Musiker
beeinflusst von aussen, aber das haben alle, nur zeigt
sich nachher, wer im Songwriting die Nase vorne hat oder
sich als billige Kopie verspotten lassen muss. Bei
Darkness Dynamite wird das nicht der Fall sein, die
Jungs sind mächtig gut drauf und werden sicher das Feld
von hinten aufräumen. Wem die letzte In Flames zu lasch
war, der kann hier mal ein Ohr voll nehmen und wird
sicher schnell meinen, dass hier was Grosses im Kommen
ist. Coole Scheibe!
Daniel J.
Punkte: 8.5 von 10
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und bestellen für 27.90 SFr.
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THEORY OF A DEADMAN – Scars And Souvenirs
Roadrunner Records/Musikvertrieb
Kanada und Hard Rock, da kommt mir so spontan gleich
eine Band in den Sinn: Nickelback! Hier reden wir zwar
nicht über Nickelback, sondern über Theory Of A Deadman
(TOAD), die musikalisch aber relativ enge Verwandte
darstellen. Hört man sich den dritten Silberling der
Kanadier an, so wird einem sofort bewusst, woher die
Inspiration stammt. Chad Kroeger, der Frontmann von
Nickelback, hat ebenfalls die Finger mit im Spiel,
gehört aber nicht zum Line Up. Die Musik von TOAD ist
etwas sperriger und dadurch nicht so chartsorientiert
wie ihr um einiges bekanntere Mutterschiff. Auf "Scars
And Souvenirs" fehlt auch ein absoluter Hit-Song, der
die anderen in den Schatten stellt. Zudem wirkt die
ganze Scheibe viel dreckiger, als Nickelback jemals
geklungen haben, somit wäre also das Kopiegerücht
begraben. Der moderne Hard Rock macht ungemein viel
Spass und kann sich in jeder Beziehung hören lassen. Die
Stimme errinnert zwar verdammt an Chad Kroeger, aber was
ist denn gegen eine geile Stimme einzuwenden? Die Songs
kommen druckvoll daher, sind technisch einwandfrei
gespielt und werden nicht langweilig. Das Album an sich
wird bis zum Schluss nicht eintönig und jedes Stück
bringt etwas mit, das schlussendlich das Werk auch
zusammenhält. Persönlich bin ich von TOAD völlig
überzeugt und stelle sie sogar auf die gleiche Ebene wie
Nickelback, auf das Album bezogen sogar noch drüber.
Klar, Nickelback haben drei, vier Übersongs, aber das
Album wirkt im Paket nicht so packend, wie es "Scars And
Souvenirs" macht. Wer eine noch relativ unbekannte,
morderne Hard Rock-Band kennenlernen möchte oder einfach
nur geile Musik hören will, dem sei Theory Of A Deadman
ans Herz gelegt.
Yannick S.
Punkte: 8.5 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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MINISTRY - Adios... Putas Madres (Live-DVD)
13th Planet Records/Musikvertrieb
Ach, es ist zum Verzweifeln! Vor gerade erst zwei
Monaten fand im Rahmen der CD "Adios... Putas Madres"
sowas wie eine 'Beerdigung' statt, da die CD irrtümlich
für den allerletzten Release gehalten wurde. Doch auch
Al Jourgensen scheint seine Ministry noch nicht
endgültig begraben zu wollen, denn nun werden die Fans
einfach stinkfrech mit einer weiteren Veröffentlichung
konfrontiert: "Adios... Putas Madres", die DVD! Was
kommt als nächstes dran? "Adios... Putas Madres", das
T-Shirt? Die Lunchbox?? Der Film??? Die Schreiberin für
ihren Teil hat jedenfalls beschlossen, Ministry vorerst
nicht mehr als aufgelöst und begraben zu betrachten,
sondern als komatös. Nun denn, wollen wir uns doch mal
anschauen, ob der Kauf dieser DVD sich überhaupt lohnt!
Als erstes möchten wir natürlich was für die Augen, und
das kriegen wir auch! Die Abschiedstour war ja wirklich
ein Augenschmaus, denn die Band hat auf den Bühnen der
Welt noch ein letztes Mal so richtig Gas gegeben, und
die Spielfreude sieht man ihnen auch an! Die Qualität
der Darbietungen ist äusserst gut, und für den
Adrenalin-Kick beim Gucken sorgt der schnelle Schnitt -
die Bilder schiessen nur so auf einen zu! Und wie
gefällt diese DVD den Ohren? Die kriegen gleich von
Anfang an gezeigt, wo es lang geht, denn die Ansammlung
diverser Konzertimpressionen beginnt passenderweise mit
"Let's Go". Die Mitschnitte stammen übrigens von
europäischen Festivals des Jahres 2008, es wird also
kein komplettes Konzert gezeigt und leider auch nicht
erwähnt, um welche Auftrittsorte es sich jeweils
handelt. Aus diesem Grund stellt sich das Live-Feeling
leider nicht so richtig ein, doch die restliche
Aufmachung entschädigt reichlich dafür. Für richtig
grosse Fans wird sich der Kauf sicher lohnen, denn eine
Abschiedstour dieses Kalibers hat es noch nicht oft
gegeben. Wer dabei war, der weiss das. Soviel mal zur
ersten DVD "En Vivo". Die zweite DVD "Fuchi Requiem"
zeigt während rund 40 Minuten, wie die Bandmitglieder
über die Auflösung denken, was teilweise sehr bewegend
und emotional wirkt. Durchsetzt werden die Interviews
von kleinen Konzertmitschnitten, ausserdem kriegt man
die eine oder andere lustige Anekdote der Abschiedstour
zu hören. Also: Für eine satte Ladung Nostalgie,
Trennungsschmerz und Industrial Metal gibt es nur eines:
"Adios... Putas Madres" - die DVD!
Maiya R.B.
Punkte:
keine Wertung
Hier reinhören und bestellen für 33.90 SFr.
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MAGNUM – Into The Valley Of The Moon King
Steamhammer/SPV
Was gibt es schöneres in einer Welt, beherrscht von
Finanzkrise, pöbelnden Hooligans und immer teuer
werdendem Bier, als in ein wunderschönes, akustisches
Märchenland einzutauchen? Der Schlüssel zu diesen
friedlichen Gefilden nennt sich "Into The Valley Of The
Moon King" und ist der nunmehr 15. Studiostreich der
Briten Magnum, welche mit Alben wie "On A Storyteller's
Night" oder "Vigilante" in den 80ern AOR-Geschichte
geschrieben haben. Wie schon der superbe Vorgänger
"Princess Alice And The Broken Arrow" von 2007 steht
auch "Into The Valley Of The Moon King" ganz in der
Tradition der Band-Klassiker, soll heissen brilliert
durch das Gespür von Mastermind und Gitarrist Tony
Clarkin für stimmige Harmonien und Arrangements und den
von Wunderstimme Bob Catley vorgetragenen, eingängigen
Gesangsmelodien. Dass man dabei auf grosse Innovationen
verzichtet war vorauszusehen und auch überhaupt nicht
nötig, denn während Kritiker den Melodic Rock Magnums
als verstaubt bezeichnen, wissen Fans um die
Zeitlosigkeit von Songs wie "Cry To Yourself", "All My
Bridges" oder dem melancholisch schleppenden Titeltrack
mit Mitsingrefrain. Das Spektrum reicht dabei wie
gewohnt von nahe am Kitsch vorbeischrammenden Balladen
("Time To Cross That River", "A Face In The Crowd") bis
härteren Nummern wie dem rifflastigen, zukünftigen
Live-Kracher "Take Me To The Edge", dem fliegenden "Feels
Like Treason" oder der knapp 7-minütigen Schlussnummer "Blood
On Your Barbed Wire Thorns" mit AC/DC-Riffs,
orchestralem Ende und Southern Rock-Schlagseite dank
frechen Piano-Parts und einem ungewohnt souligen Bob
Catley. Was Magnum, im Gegensatz zu so vielen anderen
Bands, eben können, ist funktionierende Refrains
schreiben. Die genannten, wie auch alle anderen Tracks,
seien es "Noone Knows This Name", "In My Minds Eye" oder
"If I Ever Love My Mind", sollten Beweis genug dafür
sein. Wer auf ultra-hartes Geratter und Headbang-Futter
wartet, der war bei Magnum noch nie an der richtigen
Adresse und wird es auch auf "Into The Valley Of The
Moon King" nicht finden. Wer aber dem Stress und dem
Alltagswahn entfliehen möchte, ohne sich gerade ein
Trinkhorn umbinden zu müssen, dem zeigt der Mondkönig
den Weg dazu, wenn auch nicht so brilliant wie seine
Vorgängerin, Prinzessin Alice.
Kissi
Punkte: 8.3 von 10
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und bestellen für 27.90 SFr.
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HEARSE - Single Ticket To Paradise
Vic
Records/Irascible Distributions
Der Leichenwagen fährt wieder, und wie! Das
schwedische Trio um Ex-Arch Enemy-Frontmann Johan Liiva
gibt Vollgas. Mittlerweile hat man das fünfte
Studioalbum produziert, dabei war wieder einmal Dan
Swanö zugegen (Opeth, der den Schweden eine tolle, auf
ihre Bedürfnisse abgestimmte, superharte Produktion
abgeliefert hat. Man hat sich vom melodischen Death
Metal ein wenig entfremdet und hat sich mehr oder wenig
im Death'n'Roll eingenistet. Wem Entombed auf Wolverine
Blues gefallen haben, der wird hier seine helle Freude
daran haben. Gitarrist Matthias Ljung hat einen
teuflischen Groove aus seiner Gitarre herausgeholt, und
bei seinen melodischen Leads ist er eh einer der Besten
seines Fachs. Die Vocals von Frontsau Johan Liiva passen
natürlich wie das berühmte Püncktchen auf das I. Für
mich ist er besser als die jetztige Frontröhre Gossow,
und das hat nichts mit Frauenfeindlichkeit zu tun. Der
Dritte im Bunde, Drummer Max, bringt einen derben Groove
hin, so dass man von Hearse behaupten kann, dass sich
Entombed warm anziehen müssen, wenn sie nicht den
Death'n'Roll-Thron an Hearse verlieren wollen, was
vielleicht schon geschehen ist. Beste Platte bisher von
den Schweden!
Daniel J.
Punkte: 8.2 von 10
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27.90 SFr.
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RICHTASTE - Lights And Shades
Fastball Music/Musikvertrieb
Im Kanton Bern mangelt es scheinbar nicht an guten
Hard Rock-Bands denn auch mit dem Quintett Richtaste
haben die Berner ein sehr heisses Eisen im Feuer. Beim
Opener "Rocket Tom" geht man noch ein wenig in die
Richtung Gotthard, doch schon bei den folgenden Nummern
sehe ich auch einen grossen Einschlag in Richtung Green
Day. Was einem beim Verzehr der neuen Scheibe von
Richtaste auch sofort auffällt, ist die Tatsache, dass
Pat Aeby (Ex-Krokus) einen tollen Job als Produzent
hingelegt hat. Die Scheibe ist sehr druckvoll und
transparent produziert worden. Tja Leute, wer auf
eingänige melodiöse Rocksongs steht, sollte sich
unbedingt mal die Platte von Richtaste zulegen, denn ich
muss neidlos anerkennen, dass man hier wirklich solide
Arbeit geleistet hat. Das einzige Manko könnte man beim
Vocalisten Stefan Fankhauser sehen, bei dem mir die
Emotionen ein wenig fehlen, ein bisschen mehr Feuer im
Arsch und man hätte vielleicht sogar mal einem
sogenannten Grossen wie Gotthard ein Bein gestellt. Aber
auch so ist die Scheibe wirklich gut geworden, eben es
gibt nichts besseres als 'Made in Switzerland'.
Daniel J.
Punkte: 8.2 von 10
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STREAM OF PASSION - The Flame Within
Napalm Records/Musikvertrieb
Nach dem genialen Debut "Embrance The Storm" und dem
noch geileren Live-Album oder -DVD (gehört in jede
Metal-Sammlung, Pflicht) war ich sehr gespannt, wie die
neue Scheibe daherkommt, ohne König Lucassen. Beim neuen
Werk "The Flame within" waren bei den Aufnahmen noch die
süsse Marcela Bovio (wer ihr schon mal persönlich die
Hand schütteln durfte wie ich, weiss, was ich meine,
Gott ist die süüüüüss) und Basser Johann van Stratum und
Davy Mickers. Aber kommen wir zur Musik: Im Grossen und
Ganzen hat man den Stil beibehalten, obwohl man sich ein
bisschen in Richtung Within Temptation orientiert hat,
was aber nicht negativ zu werten ist. Besonders gut
kommen die flotten "Now Or Never" und "A Part Of You"
daher. Und auch die Ballade "When You Hurt Me The Most"
zeigen, wie gut Marcelas Stimme zum Sound von SOP passt.
"The Flame Within" bietet astreiner Gothic Metal, der
zum Besten seines Genres gehört und alle 13 Tracks
können überzeugen, vom ersten bis zum 13. Song "All I
Know", welcher diesen Rundling sehr ruhig ausklingen
lässt. Von Bombast über harte Gitarren bis zu zarten
Klavierklängen wird hier alles auf einem hohen Niveau
geboten und sollte unbedingt angecheckt werden.
Crazy Beat
Punkte: 8.1 von 10
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und bestellen für 27.90 SFr.
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DISPARAGED – The Wrath Of God
Twilight/Non
Stop Music
Die Schweizer Todesmetaller sind schon lange kein
unbeschriebenes Blatt mehr und dürften nicht nur im
schönen 'Hellvetia' einen gewissen Bekanntheitsgrad in
der Szene haben. 1999 gegründet bringt das Quartett
diesen Frühling ihre vierte Scheibe "The Wrath Of God"
auf den Markt. Als Ende letzten Jahres ihr langjähriger
Pedaltreter Heinz die Band verlassen hatte, trieb man
schnell gebührenden Ersatz für ihn auf und seit wenigen
Monaten sitzt nun Deniz hinter den Trommeln. Ansonsten
ist die Combo die Gleiche wie noch vor 10 Jahren, und
man hört ihnen die Erfahrung und das langjährige
Zusammenspiel deutlich an. "The Wrath Of God" zeigt
schon nach den ersten einleitenden Tönen, wo es lang
geht, und dies nicht auf zimperliche Art und Weise. Die
Riffs von "Caught In The Fire" erinnern stark an die
schwedische Death Metal-Truppe Amon Amarth, und auch
Toms ultratiefe Stimme gleicht etwas der von Johan Hegg.
Was mich als ersts überzeugt, ist die absolut fette
Produktion, für welche dieses Mal Jacob Hansen (Immolation,
Aborted, Heaven Shall Burn, Destruction) zuständig war.
Das stimmliche Zusammenspiel von Tieftonmeister Adrian
und Gitarrist Tom (ebenfalls bei Cataract an der
Klampfe) bringt eine gewisse Spannung in die Stücke. Die
präzise gesetzten Breaks holen immer wieder das sonst
sehr rasante Spiel der Schweizer etwas runter und
erzeugen so groovige Beats. Solomässig kommt man bei
Disparaged voll auf seine Kosten, und auch sonst ist das
50-minütige Werk eine Dampfwalze, die seinesgleichen
sucht. Obwohl sie das Rad nicht neu erfinden, brauchen
die vier Schweizer den Vergleich zu internationalen
Bands nicht zu fürchten, denn mit "The Wrath Of God"
mischen sie ganz weit oben in der Death Metal-Szene mit.
Xenia
Punkte: 8.0 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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BIRDS OF PREY - The Hell Preacher
Relapse Records/Non
Stop Music
Die nach einer DC Comic-Serie bzw. nach einem
klingonischen Kriegschiff benannte und hier als
Supergroup (Leute von Alabama Thunderpussy, The Last Van
Zant, Baroness, Burt By The Sun und Municipal Waste)
angepriesene Band bietet astreinen Death'n'Roll mit
Crust-, Punk- und Hardcore-Einflüssen, was vor allem den
Gesang prägt. Auch auf ihrem bisher dritten Release
kümmert sich die Band offensichtlich einen Scheissdreck
um aktuelle Trends und den momentanen Zeitgeist, was
sympathisch rüberkommt. Böse, schwer und kaputt kommen
die zwölf Songs daher, und auch die passenden Blues-Soli
fehlen hier nicht. Kennt hier noch jemand die erste
Scheibe der Zweitband von Ex-Hatesphere-Shouter Jacob
Brehdal namens Barcode? Denn an diese Dänen erinnern
mich die Krawall-Orgien von Birds Of Prey gelegentlich,
aber mit einer vollen Prise amerikanischer
Unbekümmertheit. Freunde von Entombed (ab "Wolverine
Blues"), den besagten Alabama Thunderpussy und den
Crustgöttern Disfear bekommen hier die Vollbedienung.
Und dennoch kommen hier durchaus auch Medlodien zum
Zuge, was den Kompositionen sehr gut steht. Leider wird
diese Scheibe vermutlich in der übertriebenen
Veröffentlichungswelle heutzutage untergehen. Schade
eigentlich, denn Birds Of Prey haben definitiv mehr
Aufmerksamkeit verdient. Der perfekte Soundtrack für ein
abendliches Grillfeuer im Matsch an einem der vielen
Open Airs diesen Sommer. Die Platte macht auf jeden Fall
Spass, mit ein paar Gerstenkaltschalen im Kopf noch
bestimmt viel mehr. Hier wird derbe gehackt, gebrüllt
und auch der gute alte Southern Sludge-Sound kommt nicht
zu kurz.
Ralf W.G.
Punkte:
8.0 von 10
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27.90 SFr.
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TYPE O NEGATIVE - Bloody Kisses (Re-Release)
Roadrunner Records/Musikvertrieb
Vom New Yorker Quartett haben wir zuletzt vor zwei
Jahren etwas Neues gehört, nämlich das äusserst
annehmbare Album "Dead Again", welches gute Kritiken
eingefahren hat. Sollte jemand sich mal gefragt haben,
was die Männer um Pete Steele seither getrieben haben,
so liegt die Antwort in Form eines Re-Releases des
Kultalbums "Bloody Kisses" vor, welches wohl die
bedeutendste Veröffentlichung in der Bandgeschichte
darstellt, da es von nun an mit der Karriere endlich
bergauf ging. Doch bei aller Liebe zu einer Band: Der
zahlende Fan möchte sich natürlich erst mal davon
überzeugen, ob und warum er sich ein Re-Release
anschaffen sollte, vor allem dann, wenn er schon die
1993er-Originalscheibe im Regal stehen hat. Ausserdem
erschien verwirrenderweise gerade erst neulich bei
Roadrunner Records eine remasterte Version des
1991er-Debutalbums "Slow, Deep & Hard". Schauen wir uns
also mal kritisch an, was uns hier schmackhaft gemacht
werden soll. Bei der ersten CD handelt es sich schlicht
und einfach um die altbekannte "Bloody Kisses", nur halt
eben brav überarbeitet, was man auch deutlich hört. Die
zweite CD wird dann aber richtig interessant, denn sie
enthält insgesamt acht Bonus Tracks, beginnend mit "Suspended
In Dusk". Hierbei handelt es sich um einen Outtake aus
den Aufnahmen zu "Bloody Kisses", welcher sehr
schleichend und langsam geworden ist. Desweiteren kriegt
man zwei Versionen von "Black Sabbath" zu hören sowie
ebenfalls zwei Versionen des Hits "Christian Woman".
Type O Negatives wohl grösster Song "Black No.1" hat
ebenfalls einen neuen Anstrich erhalten und klingt
besser denn je. Den Abschluss machen "Blood & Fire"
sowie "Summer Breeze", letzterer endlich mal ohne
gewohntes, störendes Echo. Fazit: Wer etwas mit düsterer
Musik anfangen kann und "Bloody Kisses" noch nicht
besitzt, der kann mit dem Kauf des Re-Releases nicht
viel falsch machen. Für die restlichen Fans gilt:
Entscheidet selbst, ob die acht Bonus Tracks euch den
Kauf wert sind!
Maiya R.B.
Punkte:
keine Wertung
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37.90 SFr.
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MANIMAL – The Darkest Room
AFM
Records/Musikvertrieb
Ein nettes Debut-Album haben uns Manimal aus
Schweden eingespielt. Und wenn man ein Bisschen genauer
in den leicht poppigen Power Metal hineinhört, merkt man
schnell, dass es sich hier um erfahrene Profis handelt.
Denn was die Jungs da spielen, klingt nach einer
gestandenen Truppe. Die Songs sind stimmig, die Scheibe
relativ kurzweilig und erinnert höchstens in den hohen
Schreien ein wenig an Iced Earth. Ansonsten regiert
nordischer Power Metal, der sich prima irgendwo zwischen
Saint Deamon, Thunderstone und wie sie alle heissen
einordnet. Die Arrangements liefern spannende Riffs und
wirken nie roh oder wild, wie das etwa bei der Band Ram
der Fall ist. Ohrwürmer gibt es mit "Human Nature", "Spine
Grinder", "The Life We Lived" und "I Am" gleich mehrere.
Dies verhindert aber leider trotzdem nicht, dass Manimal
insgesamt zu ähnlich wie ihre Konkurrenz klingen. Das
mag an der Stimme von Samuel Nyman liegen, aber auch am
ähnlichen Grundsound. Wenn die Technik es allen
nordischen Bands erlaubt, ihre Scheiben auf demselben
Niveau mit demselben perfekten Klang aufzunehmen, dann
macht das schliesslich auch die Bands sehr einheitlich.
Das gleiche Problem zeigt sich auch bei den Songs, die
sich als perfekte Ohrwürmer herausstellen und irgendwie
trotzdem austauschbar bleiben. Auch wenn diese Schwäche
in der zweiten Hälfte des Albums weniger offensichtlich
ist und mit "Human Nature" gar Judas Priest in
Erinnerung gerufen werden. Bei "Dreamers And Fools"
werden dann noch kurz alte Helloween'sche
"Keeper"-Zeiten zitiert oder kopiert. Als Fazit bleibt
also ein sehr ambitioniertes, hoch stehendes Erstwerk,
welches trotzdem nicht restlos überzeugen kann. Und das
ist irgendwie komisch und unbefriedigend!
Roger W.
Punkte:
8.0 von 10
Hier bestellen für
27.90 SFr.
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OLD MAN'S CHILD – Slaves Of The
World
Century Media/EMI
Nach dem mich "In Sorte Diaboli" aufnahmetechnisch
ziemlich enttäuscht hat, war ich äusserst gespannt auf
das neue Album des Gitarristen Galder. Leicht hätte sich
das emotionslose Perfektionieren übertragen können, aber
dem ist zum Glück nicht so. Im Gegensatz zum Vorgänger
"Vermin" ist das inzwischen siebte Album einiges
thrashiger ausgefallen. Zwar brillieren die Gitarren
noch immer mit wunderbaren Melodien, aber das Riffing
und der Mann an den Schlägern geht einiges direkter ans
Werk. Das Keyboard hält sich natürlich weiterhin ganz
dezent im Hintergrund, was mit der Geschwindigkeit des
Albums zur Folge hat, dass die mystische Atmosphäre der
Vorgänger nicht erreicht wird. Ohne diese Vergleiche zu
beachten muss man einfach sagen, dass der Norweger ganz
genau weiss, wie man explosiven Black Metal macht.
Während der Opener noch als Durchschnitt durchgeht,
zieht schon das zweite Lied mächtig über die Grenzen
hinweg. Rockige Strophe, heftige Breaks, interessantes
Drumming. Einfach alles passt, ein Song zum verlieben.
Dann folgt ein weiterer Song mit den typischen,
ägyptisch-orientalischen Keyboard und Gitarrenmelodien,
gemischt mit einer heftigen Prise Stahl. Ab der Mitte
geht es dann auch mal ein wenig langsamer zu und her,
Abwechslung muss schliesslich sein. Die letzte Track
hätte eigentlich auch von einem älteren Werk kommen
können: akustische Gitarren, Blastbeats und eingängiges
Songwriting. Man kann jetzt von Ausverkauf und
Massenkompatibilität sprechen. Oder man kann sich
einfach zurücklehnen und die Tatsache geniessen, dass
auch im Black Metal gewisse Leute tolle Musik machen,
ausserhalb vom eigenen Proberaumbunker. Für die
Höchstpunkte reicht es nicht, weil Lord Belial mit ihrem
letzten Werk eine ähnliche Mischung hatten, die aber
längerfristig mehr zu bieten hatte. Aber dafür haben Old
Man’s Child genügend alte Werke zum Wiederentdecken.
Tristan
Punkte:
8.0 von 10
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und bestellen für 27.90 SFr.
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EX DEO - Romulus
Nuclear Blast/Warner
Ex Deo, die Soloband von Kataklysm-Sänger Maurizio
Iacono, legt auf diesem Album die römische
Entwicklungsgeschichte textlich zu Grunde. Demnach ist
es nicht verwunderlich, dass die Musik dazu passt wie
die Faust aufs Auge: Theatralik und Pathos ziehen sich
durch die 11 epischen Tracks. Von den Riffs her sehr
einfach gehalten, mit bombastischen Keyboard- und
Synthie-Arrangements versehen, wird hier eine Mischung
aus dem Stil seiner Stammband Kataklysm und zudem
schwarzmetallischen, z.T. auch opernhaften Klängen
geboten. Aufgelockert durch Samples aus Kriegsgeschrei,
Fanfaren und Streichern ist das hier keine Platte zum so
eben mal Anhören. Hiermit muss man sich schon eingehend
befassen, will man das Anliegen des kanadischen Shouters
richtig verstehen. Abwechslung regiert und lässt aus
diesen Klängen ein Hörspiel der anderen Art werden. Da
dies eben keine Stücke für die Fast Food-verseuchte
Musiklandschaft sind, glänzen hier verschiedene
emotionale Stimmungen, die einmal sehr heftig und dann
aber auch wieder sehr weich daherkommen. Eine
durchgehende Tragik und Melancholie ist zu spüren.
Stimmlich zeigt hier Herr Iacono, dass er auch zu mehr
fähig ist als vielleicht bisher angenommen. Die
Textzeilen wirken wie die eines Berichterstatters aus
längst vergessenen Zeiten. Zusätzlich dazu gastieren auf
der Platte noch Nergal (Behemoth), Karl Sanders (Nile)
und Obsidian C (Keep Of Kalessin). Für Fans und Kenner
von Bombastwerken und Hörspielen wie den
Wikingerkonzeptplatten von zum Beispiel Bathory ist dies
hervorragendes Futter, Freunde von den symphonischen
Therion werden auch ihre helle Freude haben. Und obwohl
ich mit derartigem Sound nicht so sehr viel anfangen
kann, hat mich diese Platte im stillen Kämmerlein in
ihren Bann gezogen. Für alle anderen sei diese Platte
empfohlen als Stimmungsmacher für einsame, düstere
Stunden. Eine definitiv andere Platte in der Welt des
Metals. In diesem Sinne kann man Herrn Iacono nur
bestätigen: Veni, Vidi, Vici.
Ralf W.G.
Punkte:
8.0 von 10
Hier bestellen für
27.90 SFr.
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NEAERA – Omnicide – Creation Unleashed
Metal Blade/Musikvertrieb
Die Entwicklung bei Neaera und Heaven Shall Burn
weist doch Parallelen auf, zumal auch Neaera einst den
Metalcore-Acker durchpflügten, jedoch seit dem letzten
Release "Aramamentarium" sich mehr Richtung Death und
Trash Metal anfreundeten, ähnlich wie ihre Landsleude
von Heaven Shall Burn. Auch auf dem neuesten Werke "Omnicide
– Creation Unleashed" wird dieser Werdegang konsequent
weiter verfolgt. Die Core-Gewürze sind nahezu nicht mehr
vorhanden, höchstens wenn zwischendurch Benny Hilleke
sich die Seele aus dem Leibe schreit, erinnert das noch
an vergangene Tage. Standen früher noch At The Gates
Pate, so scheint sich dies nun endgültig zu Bolt Thrower
und Slayer gewandelt zu haben. Doch nicht nur die Death-
und Trash-Keule kommt zum Einsatz (wobei Death Metal
klar dominiert), auch schleichen sich dezent
schwarz-metallisch angehauchte Saitenklänge ins
Geschehen wie etwa bei "Grave New World" ein. Allgemein
ist die Stimmung, welche Neaera hier verbreiten wie
bereits auf dem Vorgänger düster und enorm aggressiv,
jedoch wirkt das aktuelle Werk etwas abwechslungsreicher
und ausgereifter, jedoch auch eine Spur komplexer. Die
Intensität, welche nur schon die ersten fünf Songs
vermitteln, lassen manch gestande Death Metal-Kapelle
verdammt alt aussehen. Auch wenn die Jungs den Sound
nicht erfunden haben, scheinen sie sich in diesem Gewand
sehr wohl zu fühlen und toben, als gäbe es kein Morgen
mehr. Etwas an frühere Zeiten wird man dann bei "Caesura"
erinnert, welches wieder mehr Richtung Melo-Death der
Sorte Amon Amarth schielt und auch gleich den
eingängigsten Track markiert. Ansonsten muss klar
vermerkt werden, "Omnicide – Creation Unleashed" ist
kein Werk zum Mitsingen oder schunkeln, sondern eine
Dampfwalze, welche jede Arena in ein kochendes Treibhaus
verwandelt.
R.K.
Punkte:
8.0 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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JORN – Spirit Black
Frontiers Records/Musikvertrieb
15 Studioalben, 3 Compilations, 2 Live-Kracher und 3
Gastappearances, das nenn ich mal ne stolze Bilanz!
Während 90% der Musiker nicht einmal in ihrer ganzen
Karriere auf solch stolze Zahlen kommen, benötigte
Goldkehlchen und Tausendsassa Jorn Lande gerade mal 15
Jahre dafür. "Spirit Black" ist dabei der 6. reguläre
Streich seiner Solo-Truppe und folgt nach nicht einmal
einem Jahr auf den allgemein gefeierten (ausser von
unsrem werten Roger) Vorgänger "Lonely Are The Brave".
Dabei bleibt der blondmähnige Norweger dem
eingeschlagenen Weg treu, singt wie ein metallischer
Gott und lässt sich von den üblichen Klassikern
inspirieren. Der tonnenschwere Opener zu Beginn, die
saugeil groovenden "Below" und "The Last Revolution" und
das mystisch galoppierende "Road Of The Cross" triefen
(vielleicht manchmal zu sehr) vom Spirit seines Helden
Ronnie James Dio und dessen Zeiten bei Black Sabbath
bzw. Rainbow, wobei Jorn der wohl einzige ist, der in
Sachen Eindringlichkeit dem Meister das Wasser reichen
kann, wenn auch seine Stimme deutlich rockiger und
kerniger daherkommt. Das passt dann mehr als gut zu
Landes zweiter Orientierungsmarke, namentlich David
Coverdale. Der flotte Up Tempo-Banger "Burn Your Flame"
und das direkt aus dem Ende der 70er zu stammen
scheinende "World Gone Mad" können die
Whitesnake-Einflüsse keine Sekunde lang leugnen. Zwar
wissen all diese Tracks im Gegensatz zu Jorns Stimme
nicht durchwegs zu fesseln, und das mit nervenden
Glocken-Klängen angereicherte "City Inbetween"
(frühestens zu Weihnachten ertragbar) hätte man sich
vollends sparen können, mit der finalen Hymne "I Walk
Alone" hat man aber noch einen echten Hit parat, und so
hat es Mr. Lande auch dieses Jahr wieder geschafft, eine
beachtenswerte Rock-Scheibe ohne viel Eigenständigkeit,
dafür mit brilliantem Gesang, zu veröffentlichen. Mit "Lonely
Are The Brave" vom Vorjahr kann diese zwar nicht ganz
mithalten, doch zumindest wird jeder Jorn-Fan wieder an
"Spirit Black" seine wahre Freude haben. Das nächste Mal
sollte sich der stimmgewaltige Skandinavier vielleicht
aber ein paar Monate mehr Zeit nehmen, um noch etwas an
den Songs zu feilen.
Kissi
Punkte:
7.9 von 10
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und bestellen für 27.90 SFr.
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ROSWELL SIX - Terra Incognita: Beyond The Horizon
ProgRock Records
Musikalisch hört man "Terra Incognita" schon sehr
schnell an, dass hier Eric Norlander die Finger im spiel
hat. Das Album klingt halt typisch nach Eric. Die Story
und die Texte steuert der in Amerika bestens bekannte
Sci Fi-Autor Kevin J. Anderson bei. Gesanglich wurde das
Teil von James La Brie, Lana Lane, John Payne und
Michael Sadler veredelt. Ich finde das Ganze nicht mal
so schlecht: Der 11-minütige Opener gibt auch gleich die
Richtung bekannt, Bombast-Prog mit viel Keyboard und
fetten Chören. Das hitverdächtige "The Call Of The Sea"
gefällt schon nach dem ersten Durchgang, durch das tolle
Gitarrenriffing und den Keys. Auch die akustische
Ballade, gesungen von Michael Sadler, gefällt mir sehr
gut. So geht's auf und ab, das ganze Album hindurch. Die
Gesänge wechseln auch innerhalb der einzelnen Songs, und
mir gefallen besonders die La Brie-Parts. Das Ganze
erinnert auch immer wieder an Ayreon, ohne natürlich
diese Klasse zu erreichen, ist ja auch kaum möglich,
Meister Lucassen zu schlagen. Gegen das Ende wird's dann
etwas ruhiger und Sadler veredelt noch das schöne "Beyond
The Horizon". Das ebenfalls wunderschöne, ruhige, von
Lana gesungene "Merciful Tides" hat an der Gitarre die
unverkennbare Handschrift des SG-Gitaristen Gary
Wehrkamp, genial wie immer. Das Album endet mit dem
instrumentalen "The Edge Of The World" und zeigt
nochmals alle obengenannten Stile in einem Song vereint.
"Terra Incognita" ist sicher nicht für Metalisten, aber
Proggies werden das Teil sicher mögen und ein Reinhören
lohnt sich auf jedenfall.
Crazy Beat
Punkte:
7.9 von 10
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und bestellen für 27.90 SFr.
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TIM RIPPER OWENS - Play My Game
Steamhammer/SPV
Weiss eigentlich jemand noch, dass unser Metal
Verdingbube Nr. 1 mal in einer Band namens Winters Bane
war? «Heart Of A Killer» hiess das geile Langeisen und
kam 1993 heraus. Wer sich das heute anhört, wird schnell
erkennen, warum Judas Priest damals (ab 1997) diesen
Hammer-Shouter als Ersatz für Rob Halford holten. Die
weiteren Stationen waren/sind bekanntlich Iced Earth und
Beyond Fear. Das letztjährige Mitwirken auf dem
Malmsteen/Rising Force Album «Perpetual Flame» inklusive
einer Tour (u. a. auch ein Auftritt am BYH!!! in
Balingen) überraschte dann aber sehr, zumal Yngwie's
Gebaren mit seinen Line-Ups hinlänglich bekannt ist.
Bezüglich der aktuellen Situation ist nichts bekannt,
aber für einmal lässt Tim, der begnadete Shouter, auf
«Play My Game» die Puppen oder besser die Musiker nach
seiner Pfeife tanzen. Der Album-Titel lässt mindestens
eine solche Interpretation zu, wobei einer der zwölf
Titel, die übrigens alle aus der Feder von Owens und ein
paar Kollegen stammen, unter gleichem Namen auch auf der
CD zu finden ist. Unter der Mitwirkenden finden sich
zahlreiche Szene-Grössen wie Bob Kulick (g), Rudy Sarzo
(b), Chris Caffery (g) oder Billy Sheehan (b). Das sind
aber nicht mal die Hälfte, denn der Reigen wird mit
Bruce Kulick (g), Jeff Loomis (g) oder Simon Wright (d)
erweitert. Ihr wollt noch mehr Namen? Bitte: Dave
Ellefson (b), Marco Mendoza (b), Doug Aldrich (g) oder
Steve Stevens (g)! Und das sind immer noch nicht alle!!
Heraus gekommen ist eine interessante und mehrheitlich
groovende, sprich nicht so hartmetallische oder
durchgehend schnelle Scheibe, wie erwartet. Trotzdem
findet sich auf diesem Album mehr oder weniger der ganze
Range, den der Ripper in den letzten Jahren gesanglich
beackert hat. Dies tut er natürlich ohne jegliche
Schwächen und zeigt dabei eindrücklich, dass nicht immer
bis zum Anschlag geschrien werden muss. Zudem merkt man
nicht gross, dass praktisch alle Songs mit einer anderen
Besetzung eingespielt wurden. Somit scheint eine Tour
ziemlich unwahrscheinlich. Mit «Play My Game» will Mr.
Owens seinen eigenen Worten zufolge der Welt zeigen,
dass er sich als Songwriter weiter entwickelt hat. Das
kann man so stehen lassen, obwohl sich zwei bis drei
Nummern eingeschlichen haben, die nicht gleich auf
Anhieb zünden und der absolute Killer-Song ebenso nicht
auszumachen ist. Trotzdem ist das Antesten Pflicht für
jeden Fan der harten Klänge.
Rockslave
Punkte:
7.8 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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SWORN ENEMY – Total World
Domination
Century Media/EMI
Wenn man im musikalischen Sinne an New York denkt,
dann geht der Trend eindeutig zu Hardcore, was uns Sworn
Enemy mit ihrem neuesten Streich "Total World Domination"
mitten in die Fresse servieren. Wobei das
Hardcore-Geschrei von Sal LoCoco wieder von einer
gnadenlos bretternden Trash Metal-Gitarrenfraktion
unterstützt wird. Da liegt der Gedanke an Metalcore nahe
und wenn auch an den Grenzen gekratzt wird, so sind doch
Sworn Enemy einiges räudiger und dreckiger, so wie
Hardcore sein muss, auch wenn er hier einen fetten,
metallischen Anstrich erhält. Die Wutkeule, welche die
Jungs vorlegen, strotzt vor Hass und lässt keinen
Zweifel offen, dass hier jemand mächtig angepisst ist.
"I feel hate", eine Textpassage aus "Still Hating",
trifft den Nagel auf den Kopf, jedoch nicht in dem
Gedanken diese Scheibe zu hassen, sondern das System zum
Teufel zu wünschen, seine Annalen blutig zu schlagen,
jedem Politiker seine Gedärme aus dem Leibe zu reissen
und die Welt in Flammen zu setzen. "Total World
Domination" sorgt dabei für einen mentalen
Befreiungsschlag, welcher zwar nicht unter die Kategorie
'einzigartig' fällt, jedoch sollten selbst
Bewegungsmuffel durch die messerscharfen Riffs und gut
gesetzten Breakdowns zu Zappelmörderhamster mutieren.
Das Hasswerk startet mit "Sell My Soul" eindrucksvoll
groovend und zieht gleich in den Bann, welcher bis zum
Schluss nicht abreisst. Grund dafür ist sicherlich auch
die vielen Mitbrüll-Passagen, wo man sich bildlich einen
wütenden Mob vorstellen kann, welcher gegen Gummiknüppel
ankämpft und die Regierungsgebäude in Schutt und Asche
legt. Tränengas liegt in der Luft, Steine fliegen,
Gummischrot antwortet, Autos Brennen, Blut färbt den
Asphalt rot und Sirenen übertönen die Schmerzensschreie
der Gefallenen. Egal, ob nun der bereits erwähnte Opener
oder "Run For Shelter", "Still Hating", "On The Outside"
und "Ready To Fight", es gibt bei allen Songs nur die
eine Marschrichtung, welche sich über die 35 Minuten
erstreckt. Entweder man lässt sich davon infizieren oder
betitelt das Werk als eintönig. Hier liegt sicherlich
der grösste Kritikpunkt, denn die Songs sorgen nicht
wirklich für blühende Abwechslung, jedoch stört dies
nicht weiter, denn die schneiden Riffs mit dem
dazugehörenden Gebrüll machen einfach süchtig. Für einen
Farbtupfen an Melodie sorgt dann noch das punkig
umgesetzte Blood For Blood-Cover "All Fucked Up",
welches fast schon zum Mitschunkeln in der gemütlich
verrauchten Kneipe des Wiederstandes einlädt. Für
Moshpit-Taucher und Violentdancer bietet "Total World
Domination" den idealen Soundtrack zur Zerstörung, für
kuscheln bleibt da keine Zeit.
R.K.
Punkte: 7.7 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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NATIONAL NAPALM SYNDICATE - Devolution Of Species
Firebox Records/Non
Stop Music
National Napalm Syndicate sind 1986 geformt worden.
Anfangs coverten die Finnen noch Metallica und Exodus,
bis man sich entschieden hat, eigene Songs zu
komponieren. Schnell wurden auch grosse Plattenfirmen
auf die fünf Musiker aufmerksam, und EMI veröffentlichte
im Jahre 1989 das Debut-Album, das sich wie die Band
nennt. Dann kam im Jahre 1991 nach Christus der grosse
Knall, und die Band wurde aufgelöst. 2002, man höre und
staune, kam die grosse Reunion, man hatte sich wieder
lieb und fing wieder an, Songs zu Komponieren und ein
Album kam 2006 zum Vorschein, das den Namen "Resurrection
Of The Wicked" trägt. Nach diesem Release ging man ins
Hellgate Studio, um die nächste Scheibe in Angriff zu
nehmen. Die nächste haben wir jetzt vor uns, oder besser
gesagt in der Stereoanlage und lauschen ob der heiligen
Klänge, die uns die Finnen bescheren. Thrash Metal aus
den 80er-Jahren, vermischt mit modernem Sound von heute
mit abwechslungsreichem Gesang, der von Screams bis zu
cleanen Vocals alles im Repetoire hat. Musikalisch ist
man sehr eigenständig geworden, weg von den alten Helden
zu einem modernen Gewand, das sich durchaus hören lassen
kann. Man überschreitet die Geschwindikeitslimite nur
selten, aber das tut der Scheibe nicht weh, denn die
Riffs sind nicht ohne und man hat einen guten Groove in
den Tracks drinnen. Tja Thrasher und andere
Musikbegeisterte, hört mal ins neue Werk der Finnen rein
und bildet euch eure eigene Meinung zum neuen
Gesamterzeugnis von National Napalm Syndicate.
Daniel J.
Punkte: 7.6 von 10
Hier bestellen für
27.90 SFr.
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BIBLEBLACK - The Black Swan
Epilogue
Vic
Records/Irascible
Hätte diese Band oder wohl eher das Zusammenwirken
von einigen Musikern, darunter das hier massgebende
Axt-Duo Mike Wead (King Diamond/Mercyful Fate) und Simon
Johansson (Memory Garden/Ex-Steel Attack/Fifth Reason)
Whitebible geheissen, wäre auch klar gewesen, was einen
erwartet. Auf der anderen Seite des Lichts stehen
hingegen Bibleblack, die mit den Stimmen von Kacper
Rozanski (Nattas), Ronny Hemlin (Steel Attack/Tad Morose),
Kristian Andrén (Memento Mori/Fifth Reason) und Matthias
Ljung (Hearse) eine Art progressives Thrash-Album mit
ein paar Industrial-Sprengseln eingespielt haben. Die
Zusammenarbeit zwischen den Herren Wead und Johansson
fruchtete bereits vor 15 Jahren, als man unter dem Namen
Abstrakt Alegebra einen Rundlich veröffentlicht hat. Der
Opener «Mourning Becomes Me», der auf das Intro «Leaving
Shangri-La» folgt, wird gleich mal von thrashigem
Geballer mit Metalcore-Shouting geprägt, wobei hier die
Lead-Gitarre mit dem Keyboard zusammen melodieführend
ist und hierdurch der leicht progressive Touch begründet
werden kann. Interessant klingt darauf «I Am Legion», wo
der Sound der Klampfen klar in die Richtung von King
Diamond geht und die Vocals vom King ebenso passen
würden. Doch es wieder Kacper, der seine rauen Vocals
zum Besten gibt. Das längere Stück offenbart im
instrumentalen Teil Elemente, die an Dan Swanö/Edge Of
Sanity erinnern und wieder setzt das Duo Guitar-Keyboard
entsprechende Akzente. Filmmusik dringt zu Beginn bei «The
Dark Engine» ans Ohr des Zuhörers, ehe blackmetallisches
Gebaren sich vor Dimmu Borgir verneigt. Der Anteil der
cleanen Stimmen, also alles, was nicht von Schreihals
Rozanski dominiert wird, kommt leider nicht so deutlich
zum Vorschein. Das thrashige Grundauslegung ist mehr
oder weniger als roter Faden bei «The Black Swan
Epilogue» gegeben und wird nur durch das schräge «Stigma
Diaboli» und den Titeltrack am Schluss, wo ausnahmsweise
die cleanen Vocals Oberwasser haben, unterbrochen. Das
Highlight ist aber die vorletzte Nummer mit dem Titel
«Walk Into Light», die (mit gemischtem Gesang) aufzeigt,
welches Potenzial Bibleblack durchaus haben. Leichte
Kost ist das aber nicht und es braucht, wie zum Beispiel
bei Devin Townsend ebenfalls einige Umgänge, bis man mit
dieser Mucke warm wird. Handwerklich wie
produktionstechnisch gibt es jedoch nichts zu bemängeln.
Rockslave
Punkte: 7.5 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 29.90 SFr.
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LAY DOWN ROTTEN - Gospel Of The
Wretched
Metal Blade/Musikvertrieb
Die Herborner Band könnte man fast schon als
Shooting Stars der deutschen Death Metal-Szene
bezeichnen, was sicherlich an ihrem letzten Album "Reconquering
The Pit" und der promotionbezogenen Unterstützung ihres
Labels liegt. Nun, auf der brandneuen CD erfindet sich
die Band zwar nicht neu, aber sie baut ihre Stärken noch
weiter aus. Eingängige Melodien sind am laufenden Band
zu finden, aber dennoch herrscht hier oftmals trotzdem
noch die brachiale Gewalt, was sie doch von Bands wie
Amon Amarth, mit welchen sie oft verglichen werden,
unterscheidet. Versehen mit einer saulauten Produktion
geht der Double Base-Mid Tempo-Opener schon richtig gut
zu Gange, bei dem auch schon der erste Gastsänger Martin
van Drunen (Asphyx/Hail Of Bullets) sein krankes Organ
krachen lässt. Durch die gesamte Scheibe ziehen sich
komplexe, aber nachvollziehbare Strukturen und
Arrangements, die immer wieder von guten Gitarrensoli
verfeinert werden. Bei "Hours Of Infinity" kommt der
zweite Gast Marc Grewe (Ex-Morgoth) zum Einsatz, und bei
"Altering The Whore" Produktions- und Mischmeister Dan
Swanö (Ex-Bloodbath). Aber auch ohne diese europäische
Death Metal-Prominenz funktionieren die Songs trotzdem.
Dennoch muss ich nach unzähligem Anhören sagen, dass das
Ganze mich nicht vom Hocker reisst oder mich vor dem
Spiegel posen und bangen lässt, wie dies andere Platten
des Genres diesen Monats geschafft haben. Für meinen
Geschmack klingt das Ganze zu sauber und klinisch. Mir
persönlich fehlen da der Rotz und die kranke Atmosphäre,
was für mich Death Metal ausmacht. Eine wirklich gute
Platte, was unter anderem auch die sehr guten
kompositorischen Künste von Lay Down Rotten unter Beweis
stellt. Auch technisch ist die Band über alles erhaben.
Hier sind Könner am Werk, ganz klar. Eine Scheibe, die
sicherlich weiterhin neue Fans gewinnen wird, bei mir
aber keinen nachhaltigen Eindruck hinterlässt.
Ralf W.G.
Punkte: 7.5 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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RAM – Lightbringer
AFM
Records/Musikvertrieb
Mit der zweiten Scheibe versuchen Ram, sich nicht zu
kopieren und spüren einige neue Pfade auf. Sie gehen
damit das Risiko ein, dass zwar vieles, aber nicht alles
glänzt. Erfreulicherweise ist der altbackene Heavy Metal
geblieben, der sich nach wie vor nicht um Trends schert
sondern fröhlich drauf los met(b)allert. Hier gibt es
Heavy Metal, und damit basta! Die Band scheint sich in
den letzten Jahren noch mehr in amerikanischen Metal
verliebt zu haben. So verwundert es nicht, dass bei den
hohen Schreien immer wieder Iced Earth durchschimmern.
Leider wird mit dem 9-minütigen Epos "Suomussalmi (The
Few Of Iron)" zu arg von "The Glorious Burden" geklaut.
Denn sowohl Aufbau wie auch gewisse Melodien und
natürlich das Kriegsthema ähneln stark dem 30-minütigen
Highlight der bisherigen Iced Earth-Karriere. Gäbe es "The
Glorious Burden" nicht, würde der Song wohl zu den
Höhepunkten von "Lightbringer" zählen. So bleibt aber
nur ein grosses Fragezeichen. Dafür ist das ebenfalls
dramatische "The Elixir" umso cooler, dass mit düsterer
Stimme und gegen Schluss mit einem Klischee-mässigen,
aber genial langem Gitarren-Solo auffährt. Ein Song, der
gerade live für gute Stimmung sorgen kann. Was mir
schliesslich fehlt sind noch mehr Höhepunkte. Die
Scheibe ist insgesamt toll und 80er-Jahre-Jünger wie
z.B. die Herren von Sin Starlett könnten ihre wahre
Freude daran haben. Für die absolute Spitze reicht es
aber noch nicht. Ram bringen den auch eher ein Lichtlein
als einen mächtigen Scheinwerfer in die Szene. Aber was
noch nicht ist, kann ja mit der nächsten Scheibe noch
werden. Denn wer auf authentischen, rauen Heavy Metal
Wert legt, wird an Ram seine wahre Freude haben.
Roger W.
Punkte: 7.5 von 10
Hier bestellen für 27.90 SFr.
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VANMAKT – Ad Luciferi Regnum
Pulverised Records
Die Enzyklopädie informiert über den schwierigen
Bandnamen: Energielosigkeit auf Schwedisch. Davon ist
auf der Platte aber im ersten Augenblick nichts zu
hören: Mit Melodie unterlegt, dezenter Frauengesang im
Hintergrund, walzt eine gehörige Portion Black Metal
durch das Schlagzeuggewitter. Doch es bleibt nicht beim
Überschall, die Band überrascht auch immer mal wieder
mit ruhigen Keyboardklängen wie beim Titeltrack oder mit
breaklastigen Riffs. Erinnert stellenweise an
schnellere, alte Dimmu Borgir, da die Gitarren sehr viel
von der Melodie tragen. Die sparsam eingestreuten
Frauenvocals oder die Keyboardklänge sind nur bei
ausgelesenen Liedern dabei, um da den Okkulten Texten
eine dunkle Schönheit zu verpassen. Stimmung kommt auf
jeden Fall auf, das ist wohl auch der glasklaren
Aufnahme zu verdanken. So gesehen gefällt mir das Album
sehr gut, auch wenn nach mehrmaligem Hören der
Durchschnitt durchsickert. Nichtsdestotrotz kann man das
Album häufiger anhören als andere Bands im ähnlichen
Genre. Somit ist "Ad Luciferi Regnum" ein gut
produziertes Werk, das durch die tollen Songstrukturen
zu überzeugen weiss. Reinhören und kaufen!
Tristan
Punkte: 7.5 von 10
Hier bestellen für 29.90 SFr.
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BLOOD RED THRONE - Souls Of Damnation
Earache Records/Non
Stop Music
Blood Red Throne sind ja nun keine Unbekannten mehr,
da sie seit nunmehr 10 Jahren rumknüppeln. Auch dieses
Mal ist Death Metal amerikanischer Prägung angesagt, was
die Truppe wie gewohnt wieder technisch perfekt umsetzt.
Die Norweger holzen sich durch die insgesamt 9 Songs und
machen dabei keine Gefangenen. Auf einer Skala von 1 bis
10 liegt die Intensität immer bei 12. Die ehemaligen
Mitglieder von bekannten Grössen wie Satyricon, Deeds Of
Flesh und Emperor wirken dabei über alles erhaben. Hier
regiert Power und Hass und lässt dabei keinen Platz für
Spass und Firlefanz. Die tonale Vernichtung ist
Programm, was einem nach gut dem ersten Drittel die
Ohren schon mal abstumpfen lässt. Die alles
vernichtende, bösartige Urgewalt stellt aber auch die
andere Seite dieser Platte dar, weil keinerlei
Auflockerungen vorhanden sind. Dies stellt zwar keinen
übermässigen Minuspunkt dar, dennoch sollte dies
angemerkt sein.Alle Kompositionen verlieren nie den
roten Faden und kommen daher sehr einheitlich rüber. Die
Produktion ist gewohnt roh und dennoch ausgeglichen.
Liebhaber der Band und des Genres werden abermals ihre
Freude an diesem Produkt haben. Nach den gut 38 Minuten
stellt sich aber dennoch eine leichte Leere bei mir ein,
da mir persönlich die bereits erwähnte Abwechslung
irgendwie doch fehlt. Zusammenfassend gesagt ist das
hier eine verdammt gute Platte, wobei besonders die
ausgefeilten, interessanten Bass-Parts Freude im
verwüsteten Gehörgang machen. Ein paar wenige
zusätzliche, lockere Arrangements hätte ich mir aber
dennoch gewünscht, die hätten der Brutalität sicherlich
keinen Schaden zugefügt.
Ralf W.G.
Punkte: 7.5 von 10 Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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ORANSSI PAZUZU - Muukalainen Puhuu
Firebox Records/Non
Stop Music
Fünf Jungs aus Finnland gründeten 2007 die Band
Oranssi Pazuzu mit dem Ziel, atmosphärischen,
psychedelischen Black Metal zu fabrizieren. Jetzt, zwei
Jahre später, ist ihr Debut-Album "Muukalainen Puhuu"
daraus entstanden, und man kann wirklich von einem ganz
schön kranken Scheibchen sprechen. Spaciger,
experimenteller Schwarzmetall, der ideenreicher nicht
sein könnte. Rauhe, kalte, typisch finnische Black
Metal-Stimme, die zwar mit der Zeit ein wenig eintönig
daherkommt, aber jedoch die kalte Stimmung
unterstreicht, die nicht von dieser Erde zu kommen
scheint. Oftmals verschwindet der Black Metal-Anteil
vollkommen, und Oranssi Pazuzu sind einfach bloss noch
psychedelisch. "Muukalainen Puhuu" ist ein schwieriges
Werk, viele Elemente passen nicht zusammen und müssen
zuerst an das Gehör angepasst werden. Dadurch kann es
sich beim ersten Durchhören absolut nicht entfalten. Das
Album erfordert viel Zeit, denn es gibt extrem viele
Details herauszuhören. Im Endeffekt ist das aber relativ
egal, denn Oranssi Pazuzu bringen es fertig, die
dahinsiechende Black Metal-Gemeinde aufzumischen und mit
ihrem nicht ganz alltäglichen Mix ein wenig Abwechslung
dazuzugeben. Was aber ohne Frage bleibt: "Muukalainen
Puhuu" ist zwar gut, aber absolut schwere Kost!
Yannick S.
Punkte: 7.4 von 10
Hier bestellen für 27.90 SFr.
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PRAYING MANTIS - Sanctuary
Frontiers Records/Musikvertrieb
Seit 1980 treiben sich Praying Mantis schon im
Rock-Business rum und haben unzählige Alben
veröffentlicht. Die Brüder Tino und Chris Troy halten
das alte Schlachtschiff auch im Jahre 2009 immer noch
auf Kurs des melodiösen Hard Rocks. Ellenlang ist die
Liste der Musiker, die bei Praying Mantis gezockt haben.
Unter anderen Gary Barden, Bernie Shaw, Clive Burr hat
auf vier Alben getrommelt und Paul Diànno war auch mit
dabei, Dennis Stratton schwang seine Axt sogar auf acht
Alben der Briten und auch John Sloman und Doogie White
verewigten sich auf einem Album. Die neue Besetzung
besteht im Moment außer den Troys noch aus Andy Burgess
(Guitar), Benjy Reid (Drums) und Mike Freeland (Vocals).
Am Sound hat sich nicht großartig was geändert, nach wie
vor zelebrieren die Briten, die zu den Mitbegründern der
NWOBHM zählen, eine Mischung aus AOR und knackigem Hard
Rock. Die einzelnen Songs halten sich alle im Mid
Tempo-Bereich und gehen relativ schnell ins Ohr. Der
Gesang erinnert etwas an Gary Barden, klingt sehr
melodiös und warm, die etwas trockenen Gitarren gefallen
sehr gut, ebenso der hohe Anteil an zweistimmigen
Gitarren-Parts. Im Ganzen bieten die Mantis hier ein
solides Werk mit guten Songs, die gute Laune erzeugen
und sicher jedem Hard Rock-Fan gefallen werden.
Reinhören lohnt sich auf jeden Fall!
Crazy Beat
Punkte: 7.3 von 10 Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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ENDSTILLE – Verführer
Regain Records/Irascible
Wie kann ich mich noch an die Diskussion über
Endstille erinnern. Ein solcher Name, deutsche
Liedtitel, Sprachsamples und Krieg. Nun, sieben Jahre
und sechs Alben später haben Endstille wohl erreicht,
was sie wollten. Als feste Grösse im internationalen
Untergrund spielen sie noch immer mit unvergleichlicher
Härte ganz knapp am Limit. Iblis quiekt wie gewohnt ins
Mikro, aber die Gitarren spielen zuweilen auch mal in
unbekannt langsamen Tempi. Bestes Beispiel: "Hate Me...
God?". Zusammen mit dem Blastbeat hört sich das nicht
nach einem typischen Endstille-Lied an. Aber wenn der
Trupp vom Gaspedal tritt, hat das nichts mit weniger
Aggression oder Power zu tun, viel eher mit einem
Wechsel der Geschütze. Denn anstelle von Sperrfeuer
reisst "Verführer" auch mit gezielten Einzelschüssen
tiefe Wunden in die feindlichen Reihen.
"Depressive/Abstract/Banished/Despised" ist ebenfalls
ein toller Treffer, mit den langsam einsetzenden
Gitarren rollt die Kriegsmaschinerie in Richtung
Depression und endloser Dunkelheit. Mit "Monotonus"
zeigt sich ein bekannter Song in leicht abgewandelter
Form wieder. "Suffer In Silence" ist ebenfalls
nennenswert, die Saitenfraktion zaubert da ganz tolle
Dissonanzen in die Soundwand, nur um dann vom
Schlagzeugt niedergeschmettert zu werden. Toller Song.
Der Rest der Platte ist Endstille-Durchschnitt. Somit
ergibt sich eine gute Platte, solide und eigenständig.
Genau so, wie man es erwarten kann.
Tristan
Punkte: 7.3 von 10 Hier reinhören
und bestellen für 29.90 SFr.
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TYR – By The Light Of The Northern Star
Napalm Records/Musikvertrieb
Die Färöer-Inseln, das ist eine Nation, die ihre
48'000 Einwohner im Nordatlantik auf 17 bewohnte Inseln
verteilt. Zu den Einwohner kommen noch 80'000 Schafe
hinzu. Das ist schon eine spezielle Mischung
Mensch/Tier. Aber sie haben trotz ihrer geringen
Ansammlung schon im Fussball den Grossen das Fürchten
gelernt. Auch musikalisch sind sie seit 1998 weltweit
bekannt. Die Formation, die sich nach dem Gott des
Mutes, der Gerechtigkeit und dem Kampf benannt hat, kann
es seit ihren Anfangstagen locker mit den
skandinavischen Gegnern und Mitstreitern im Business
aufnehmen. Sie standen und stehen für Pagan/Viking Metal
mit einer besonderen, originellen Note. Erstens sind
viele ihrer Stücke in Färöisch verfasst, zum zweiten
setzen sie nicht auf Extrem-Geballer und Growls. Auch
auf ihrem aktuellen, 5. Tonträger gehen sie nicht ganz
so hart zu Werke wie die Grosszahl der Genre-Kollegen.
Man muss sagen, "By The Light Of The Northern Star" ist
wesentlich mainstreamiger geworden. Es fehlt auch die
Originalität, Tyr bieten zwar immer noch ihren Sound mit
ihrer Qualität und den zu ihnen gehörenden Trademarks,
aber sie haben sich mehr an der Masse orientiert. Es
wird mehr auf Riffs und harte Double base-Attacken
gesetzt als früher. Die Stimme von Frontfäröer Heri
kommt immer noch melodiös, aber bestimmt daher. Die
schleppenden Parts, die meiner Meinung nach Tyr
ausgemacht haben, sind weitestgehend verschwunden. Die
Epik ist der Geschwindigkeit gewichen. Was immer noch da
ist, ist der mehrstimmige Gesang. Auch sind noch 2 Songs
auf dem Album in ihrer Heimatsprache gehalten. Gerade
die Stücke in Färöisch waren die originellen und die,
welche aus der Masse herausstachen. Was dafür in
Englisch stark gebraucht werden, sind so ausgetretene
Schlagwörter wie Sword, Heathen, Storm und Warrior, die
sind natürlich passend zu den Themen, aber es wirkt
einfach mit der Zeit etwas abgedroschen. Die
mehrstimmigen Refrains und Schlachtgesänge sind immer
noch voller Mitsingqualität, das macht auch Freude.
Gerade der Opener "Hold The Heathen Hammer High" hat für
mich das Zeug, eine zweite Bandhymne neben "Hail To The
Hammer" werden zu können. Aber die schleppenden
Grundstrukturen auf der letzten Schlachtplatte fesselten
einfach mehr. Die achtminütigen, epischen Songs frästen
sich direkt ins Gehör und liessen einen nicht mehr los,
das fehlt nun. Qualitativ ist das Album sicher gut, aber
es fehlt einfach etwas.
André G.
Punkte: 7.0 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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VORUM - Grim Death Awaits
Firebox Records/Non
Stop Music
Die seit 2006 existierende, finnische Death
Metal-Band mit stark blasphemischen Einschlag wurde
bisher nur in heimatlichen Gefilden bemerkt. Dies soll
nun die vorliegende MCD mit insgesamt 8 Songs ändern.
Beginnend mit einem epischen, fast schon
schwarzmetallischen, langsamen Intro wird dann alsbald
auch schon schlagartig drauflos geknüppelt. Immer wieder
unterbrochen von tollen, langsamen und düsteren
Arrangements. Song Nummer eins kann so schon begeistern.
Vorum sind ganz klar mit dem Stil der frühen 90er
behaftet. Klirrend kalt kommen die langsameren Riffs
daher, von denen es nach meinem Geschmack noch viel mehr
geben könnte. Denn hier liegt die Stärke der Band: Sie
schafft es, Atmosphäre zu schaffen, passend zu dem mit
umgedrehten Kreuzen geschmückten Cover. Die in wilde
Raserei verfallenden Zwischenstücke kommen da recht
schlampig daher. Die Growls mögen auch zu überzeugen,
gehen aber aufgrund der Mischverhältnisse oft unter.
Skandinavischer Death Metal alter Stilrichtung à la
Grave mit gelegentlichen Einflüssen von Autopsy. Auch
die kranke Art der schmerzlich vermissten Pungent Stench
wird hier teilweise zelebriert. Eine gute Platte. Nicht
mehr, aber auch nicht weniger. Potential ist bestimmt
vorhanden, und so bleibt nur abzuwarten, ob der nächste,
schon bereits angemeldete Longplayer noch mehr zu
überzeugen vermag.
Ralf W.G.
Punkte: 7.0 von 10
Hier bestellen für
19.90 SFr.
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ONHEIL – Razor
Cyclone Empire
Eine Black Metal-Band aus dem Tulpenland,
interessant, zumal man sich ja da meist Anderes gewohnt
ist. Dazu der Fakt, dass Onheil 10 Jahre benötigten, um
ein vollwertiges Album vorzulegen lässt die Neugier
rasch mal anwachsen. Jedoch sollte auch gleich erwähnt
werden, dass die Jungs nicht puren, räudig klirrenden
Black Metal praktizieren, sondern in ihre rasende
Kompositionen viel Melodie, erinnernd an klassischen
Heavy Metal, einbauen. Wenn nun die Black Metal-Fraktion
rumschreit, wie untrue das jetzt ist, muss ich dem zwar
Recht geben, jedoch ist der Spassfaktor, welcher von "Razor"
ausgeht, enorm erfrischend. Zumal gerade in der Schwemme
aller Folk/Pagan/Viking Metal-Veröffentlichungen, welche
eine Scheibe gleich tönt wie die andere, guter Melodic/Black
Metal langsam zur Seltenheit wurde. Zudem muss man
Onheil zugute halten, dass sie ihren eigenen Stil
gefunden haben und die Umschreibung als Black
Metal-Version von Iron Maiden nicht mal so unpassend
erscheint, auch wenn deren kompositorischen Qualitäten
nicht erreicht werden und nicht immer alles nach Maiden
tönt. "Razor" stellt sich als enorm eingängig und
abwechslungsreich heraus, und auch wenn das Grundgerüst
auf schnellem Black Metal basiert, so richtig böse wirkt
das Werk ebenso wenig wie es Ecken und Kanten besitzt.
Auch die viel zitierte eisige Atmosphäre, welche manch
ein Black Metal-Werk für sich in Anspruch nimmt, wird
praktisch vergebens gesucht, ausser bei "Rain Of Fire"
kommt kaum mal winterliche Stimmung auf. Geschunkelt
werden darf bei "The Fallen Kingdom", welches bei so
manchem Nachwuchs-Wikinger wie warmer Met die Kehle
runterfliessen dürfte. Black'n'Roll-Feeling gibt es mit
"Day Of Departure" und den NWOBHM-Touch liefern
"Nemesis' Light Fading" und "Final Redemption". Durch
all die Ausflüge in die Verschiedenen Genres und mit
klasse Melodien liefern Onheil mit "Razor" ein extrem
kurzweiliges Werk ab, welches für Leute ohne
Scheuklappen durchaus interessant sein dürfte.
R.K.
Punkte: 7.0 von 10
Hier bestellen für
29.90 SFr.
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STORMHAMMER – Signs Of Revolution
Silverwolf Productions
Die Süddeutschen bringen mit dem neuen Album "Signs
Of Revolution" nicht nur im Bandnamen zwei
Klischee-Szenen zusammen, sondern auch musikalisch. Das
Ergebnis daraus ist insgesamt eine gute, wenn auch keine
überragende Sache. Gibt es auf der Namensseite unzählige
Metal-Bands, die sich mit irgendwas wie 'Storm' oder
'Hammer' behaupten wollen, glänzt die Musik mit einer
feinen Mischung aus Heavy Metal und Prog, wobei ersteres
klar überwiegt. Die progressiven Einflüsse wird wohl der
neue Sänger Mike Zotter bei Stormhammer eingebracht
haben, konnte er doch bereits mit den Prog-Bands
Neverland und Dreamscape auf sich aufmerksam machen.
Mikes Stimme gibt der Scheibe dann auch einen speziellen
Anstrich, da man ihn aus tausend anderen Sängern
heraushören könnte. So erinnerte ich mich gleich nach
den ersten Takten der Scheibe daran, dass ich ihn
bereits vor fünf Jahren mit Neverland live erleben
durfte. Zotters Stimme hat aber auch eine Schattenseite.
Denn mit seinen gepressten und darum dünn wirkenden,
kratzenden Vocals kann und muss er nicht jedem gefallen.
So hatte und habe ich Mühe, mit dieser Stimme warm zu
werden. Lasse ich aber meinen persönlichen Geschmack
ausser Acht, so merke ich, dass der gute Zotter mehr als
gut singt. Aber auch die restlichen Musiker verstehen
ihr Handwerk. Musik hat mit Emotionen zu tun, und diese
konnte diese Scheibe bei mir leider nicht wecken. Es
bleibt schlicht zu wenig hängen. Am ehesten ging das
noch bei der Hymne "Bridge Of Eternity", die nach einem
langsamen Aufbau in einen grossen Refrain mit
Chorstimmen mündet. Ebenfalls cool sind verschiedene
Gitarren-Soli wie diejenige von "Sham World". Mit "Signs
Of Revolution" ist Stormhammer eine durchschnittliche
Scheibe gelungen, die wohl denjenigen besser gefallen
wird, welche mit Mike Zotters Stimme mehr Anfang können
als ich. Wer den Mann und seine Beiträge bei Neverland
und Dreamscape mag, kann auch mit "Signs Of Revolution"
nichts falsch machen. Alle anderen verzichten lieber
darauf.
Roger W.
Punkte: 7.0 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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GRAVES OF VALOR – Salarian Gate
Relapse Records/Non
Stop Music
Mit ordentlichem Double Base-Gebolze wird man von
Graves Of Valor auf ihrer neuen Scheibe "Salarian Gate"
begrüsst. Die amerikanische Deathtruppe aus South
Carolina konnte vor kurzem einen Vertrag mit Relapse
ergattern und bringt nun diesen Frühling ihr Debutalbum
auf den Markt. Dass sie dabei auf der neuesten
Trendwelle des modernen Death Metals surfen, lassen wir
hier mal beiseite. Soundmässig erinnern mich die fünf
Amis an Bands wie Beneath The Massacre und Vital Remains,
aber sie kommen nie so wirklich ganz an ihre Nachbarn
ran. Obwohl die Riffs komplex, teils melodiös und teils
schlaghammermässig daherkommen, fehlt irgendwie das
gewisse Etwas, um mich wirklich von den Socken zu
reissen. Dreadlockträger und Frontsau Damon hat zwar
eine variable Stimme, welche teilweise aber etwas harzt
und nicht ganz die gewünschte Power aufbringen kann.
Technisch gesehen sind Graves Of Valor absolut in
Ordnung, doch heutzutage kann man mit technischem
Gefrickel niemanden mehr beeindrucken, es gibt einfach
zu viele gute Musiker. Es gibt aber durchaus einige
Highlights auf dem Silberling, wie zum Beispiel das
ultrabrutale "Bridles Of Incitatus" und "The Clever Ape"
mit seinen Grindelementen. Man wird in den nächsten
Jahren sehen, was der Fünfer in Zukunft machen wird. Das
Potential ist da, man muss nur noch seine eigene Linie
finden.
Xenia
Punkte: 7.0 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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PAGANIZER – Scandinavian Warmachine
Cyclone Empire
Seit ziemlich exakt zehn Jahren seit ihrem Debut „Deadbanger“
pflügen sich die Schweden durch todesmetallische Felder,
ohne je Rücksicht auf Verluste genommen zu haben. Und
genauso klingt „Scandinavian Warmachine“: von der ersten
bis zur letzten Minute brachial und niederwalzend! Das
Cover verwirrt zu Beginn ein wenig, da ein Thorshammer
im Bandlogo zu finden ist, was mich persönlich erst mal
vermuten liess, dass jetzt Pagan/Viking-Klänge zu
vernehmen wären. Glücklicherweise weit gefehlt, denn der
Roboter, welcher alles niederwalzt, steht
stellvertretend für die Ausrichtung der Mucke. 16 Tracks
sind auf der Scheibe vertreten, die längste Dauer eines
Songs liegt bei ca. viereinhalb Minuten – und hier liegt
auch gleich der Hase im Pfeffer: Paganizer haben zwar
sehr schnelle, wütende und thrashig-melodische Tracks
erschaffen, die stellenweise Erinnerungen an Bloodbath
wecken, aber es bleibt schlichtwegs nicht viel hängen.
Wenn man nicht genau hinhört und sich quasi
vergewissert, wann denn nun ein Track zu Ende ist und
der nächste anfängt, kann es passieren, dass man nicht
realisiert, dass ein neuer Song die Trommelfelle
traktiert. So gesehen hätten einige Tracks weniger,
dafür mit grösserem Wiedererkennungspotential und eben
auch längerer Dauer der Scheibe besser getan als eine
relativ grosse Anzahl von schnellen, austauschbaren
Geschossen. Obwohl, vielleicht war das auch die Absicht,
denn symbolisch gesehen vertritt solche Munition die
Absichten hinter diesem Album wohl am besten wie
kompliziertere Konstrukte. Wie dem auch immer sei,
Paganizer haben da ein Scheibchen rausgehauen, das die
Gehirnwindungen nicht strapaziert sondern einfach
konsumiert werden will. Eignet sich am besten dann, wenn
man im Berufsverkehr pendelt und lärmige Teenies,
schwitzende und stinkende Passagiere sowie lautstark
telephonierende Mitmenschen aus seinen Sinnen verbannen
will.
Toby S.
Punkte: 7.0 von 10
Hier bestellen für
29.90 SFr.
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RIGER – Streyf
Det Germanske Folket/Non
Stop Music
Riger ist so wenig vom deutschen Pagan wegzudenken
wie das Amen in der Kirche. Seit '96 bringen die Recken
aus Frankfurt mehr oder weniger regelmässig ihren Teil
für den Kampf gegen das Christentum auf den Markt. Doch
was sie von anderen Bands der Viking-Sparte
unterscheidet, ist die Tatsache, dass ihre Texte nicht
kitschig oder lächerlich klingen, obschon sie allesamt
deutsch geschrieen und gegrunzt werden. Und auch fehlt
ein Keyboard oder ein Folk-typisches Instrument. Doch
durch die aufeinander abgestimmte Melodieführung der
Gitarren ist die Stimmung unverkennbar eindeutig. "Allbrandopher"
ist ein schönes Beispiel für die reichhaltige
Abwechslung des ganzen Albums, auch wenn der Text wohl
beabsichtigt unter kritischen Augen zweideutig
verstanden werden kann. Genauso wie "Ehr im Sieg, Ehr im
Fallen" nötigerweise dem gerechten Kampf huldigt, wie
auch immer man das verstehen mag. Klingt zeitweise nach
Ensiferum oder auch Black Messiah, während "Nachtmahr"
und "Zweites Gesicht" ganz tief im Black Metal
verwurzelt sind. Doch beim Rest des Albums bestätigt
sich der erste Eindruck: solider, ehrlicher German/Heathen
Metal, mit all den Vor- und Nachteilen dieser
Bezeichnung. Zwischendurch mal ganz schön melodiös, aber
immer schaffen sie es in letzter Minute doch noch, nicht
im grellfarbenen Drachenschiff im Sonnenuntergang zu
verschwinden. Stattdessen schleichen sich die Songs in
das Gehör, setzen sich da irgendwie fest und verteidigen
ihre Stelle da mit Hämmer und Äxten. Somit hat "Streyf"
alles, was ein gutes Album braucht, und bestätigt nur zu
Recht den Stellenwert der Band für die Pagan-Szene,
zumindest, was das Musikalische betrifft.
Tristan
Punkte: 7.0 von 10
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DEVIN TOWNSEND BAND - Ki
InsideOut Music/SPV
HevyDevy ist zurück, und zwar mal wieder auf völlig
unerwartetem Terrain. In der Vergangenheit beglückte uns
das durchgeknallte Genie mit allerhand queren
Einflüssen, aber diesmal ist er definitiv noch einen
Schritt weitergegangen - was bleibt denn auch übrig,
wenn jemand extremen Metal (Strapping Young Lad),
atmosphärische Klangcollagen (Devin Townsend Band) und
Puppentheater (Ziltoid The Omniscient) bereits unter
einem Namen vereint hat? "Ki" ist die Antwort auf diese
Frage. Als erstes Album einer Reihe von Soloscheiben
gedacht, ist vom ersten Ton an klar, wer hier dahinter
steckt. "A Monday" besteht aus nachhallenden, cleanen
Gitarren-Akkorden, "Coast" nimmt erste Songstrukturen
an, "Disruptr" wirkt überraschend bedrohlich, "Gato"
greift erstmals auf verzerrte Klampfen zurück,
"Terminal" bricht alles wieder auf wenige Grundelemente
zurück, "Heaven Send" entlädt sich in einem epischen
Refrain inklusive Frauen-Vocals, "Trainfire" erinnert
plötzlich an eine Mischung aus Elvis Presley und Johnny
Cash, der Titeltrack "Ki" wartet am Ende mit Double
Base-Passagen auf und "Quiet Riot" entpuppt sich als
Akustik-Ballade. Fakt ist, dass "Ki" eine dermassen
grosse Bandbreite an Sounds und Stilistiken in sich
vereint, dass es mir schwer fällt, nach einer handvoll
Durchgängen eine abschliessende Meinung zu bilden. Devin
hat nun endgültig die letzte Grenze durchstossen, aber
womöglich leidet "Ki" etwas unter der Flut an
Informationen. So fühlt sich das ganze Werk dann doch
etwas zusammengebastelt an, zumal ein roter Faden so gut
wie nicht erkennbar ist. Devin Townsend bearbeitet auf
"Ki" ein bisher fehlendes Extrem in seinem grossen
Puzzle, begeht aber den nicht unwesentlichen Fehler, das
Thema bis zur Ausschöpfung zu penetrieren - dadurch
ergibt sich am Ende einfach ein unstabiles Gesamtbild.
Für Fans definitiv zu empfehlen, allen anderen sei der
Kontakt mit dieser Scheibe nur auf äusserst behutsame
Weise empfohlen.
El Muerte
Punkte: 6.9 von 10
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und bestellen für 27.90 SFr.
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MADINA LAKE – Attics To Eden
Roadrunner Records/Musikvertrieb
Roadrunner sind ja dafür bekannt dafür, ein gutes
Gespür für Newcomer zu haben. Dass sie auch ab und zu
vom Metalbereich abschweifen, ist ebenfalls bekannt. Mit
Madina Lake hat das Label nun eine Alternative/Emo
Rock-Band am Start, die mit "Attics To Eden" ihre zweite
Scheibe rausbringt. Die Amerikaner stehen für flippige
Frisuren, Synthies und druckvolle Rocksongs, die gerne
einmal in die Popgegend abtauchen. Ob man dies jetzt gut
findet oder für die engstirnige Metalgemeinde zuviel des
Guten darstellt, sei dahingestellt, denn musikalisch
sind die Jungs sicherlich auf einem anständigen Weg. Was
aber gesagt werden muss, denn dort verbirgt sich auch
der grosse Minuspunkt der Band: Madina Lake haben
Vieles, was andere schon seit Jahren genau so machen. Es
ist keineswegs etwas Schlechtes, bei bekannteren Bands
ein wenig abzuschauen und in die musikalische
Ausrichtung einzufügen, aber wenn man bei jedem Song das
Gefühl hat, es klinge zwar toll, aber irgendwie kenne
ich das schon lange, dann muss man sich doch ein wenig
fragen. Das Quartett um die Zwillinge Leone wirkt zwar
innovativ, denn ihre Stücke beinhalten viel fürs Gehör
und machen eigentlich auch Freude, auch technisch sind
die Jungs nicht von gestern, dies beweist auch der feine
Umgang mit den poppigen Synthies. Für Roadrunner und die
Röhrchenhosenfraktion sicherlich ein Heidenspass, aber
für Metalfans einfach viel zu sanft, zu unspektakulär
und vor allem zu sehr Mainstream. Wer sich gerne mal was
Anderes reinzieht und auch ab und zu in die My Chemical
Romance-Gegend abtaucht, kann sicherlich nichts falsch
machen, wer aber absolut seinen metallischen Weg
verfolgt, der sollte die Finger davon lassen. Meine
persönliche Meinung zu "Attics To Eden" kann sich
durchaus mit typischen Metalheads scheiden, denn als
offener Musikfreund finde ich das Werk interessant und
so sehe ich auch Madina Lake auf einem guten Weg, wenn
sie ein wenig mehr auf ihr eigenes Können achten und von
den Kopieversuchen wegkommen.
Yannick S.
Punkte: 6.9 von 10
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und bestellen für 27.90 SFr.
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ERUPTION – All Screwed Up
Escape Music/Non
Stop Music
Wir alle haben sie bis zum Umfallen gehört,
mitgegröhlt und tun es noch immer, die Hard, Glam und
Sleaze Rock-Truppen der 80er und 90er, Skid Row, Twisted
Sister, Van Halen, Mötley Crüe, Krokus, Bon Jovi oder
Guns'n'Roses. Santi Rigolizio, seines Zeichen Mainman
und Saitenakrobat bei Eruption, ist da keine Ausnahme.
Um all jenen Namen Tribut zu zollen, gründete der Herr
aus dem Stiefelland vor einigen Jahren eine Coverband,
welcher es irgendwann nicht mehr reichte, die Klassiker
anderer Musiker nachzuzocken. Eigene Songs wurden
kreiert und führten nun zum ersten, selbstgemachten
Silberling "All Screwed Up". Fast schon dreist mutet
dabei Rigolizios unausgesprochene Songwriting-Taktik an:
Unverblümt wird geklaut und abgekupfert, was nicht niet-
und nagelfest ist, so dass man schnell verleitet wird,
"All Screwed Up" als eine Ansammlung verschollener
Stadion Rock-Perlen zu verstehen. So macht zwar jede
Nummer vom purplehaften Einsteiger "Temple Of Love" über
die Glam-Kracher "Bad Girls" und "Natural High" (mit The
Darkness-Flair), das Krokus-kompatible "Naive" bis zum
verdreht schwesternhafte "Reflections" und dem
abschliessenden Titeltrack mit Skid Row-Einschlag
ordentlich Spass und wird technisch tadellos vorgetragen
bzw. von Mikro-Man Darren Grant vielseitig intoniert,
doch was für eine Band Eruption nun ist, das bleibt
fraglich. Keine Identität, keine klare Linie, kein
eigener Charakter besitzt "All Screwed Up". Das gilt
auch hie und da für die Songs, die anstatt nach einem
bestimmten Muster gestrickt zu sein durch das Reinpacken
möglichst vieler Trademarks und Klassiker-Anleihen zu
zerfallen drohen. Für Fans obengenannter Truppen und
Spandex- bzw. Kayal-Fetischisten sicher ein Anchecken
wert, wird Eruption sich mit diesem Potpourri aus Poser-
und Groupie-Rock gegen Bands wie Hardcore Superstar oder
den noch aktiven Originalen sicherlich nicht
durchsetzen.
Kissi
Punkte: 6.7 von 10
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27.90 SFr.
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IMPIETY – Terroreign (Apocalyptic Armageddon Command)
Agonia Records/Non
Stop Music
Ja es gibt sie noch, die Alben, welche das Gefühl
suggerieren, dass der Ausbruch der Hölle kurz
bevorsteht. Dieser Death/Black-Bastard von den aus
Singapur stammenden Impiety ist ein wütender Orkan mit
Windstärke 666. Kein Scherz, das Tempo, welches auf
diesem Extrem-Metalwerk durchgezogen wird, ist gnadenlos
hoch und die 35 Minuten dauernde Spielzeit kommt wie
eine Ewigkeit vor. Verschnaufpausen werden kaum gegönnt,
vielmehr ist hier Knüppeln bis die Lichtgeschwindigkeit
durchbrochen wird angesagt. So ungestüm die Band hier
alles niederknüppelt, so erstaunlich ist es, dass
überhaupt noch die Zeit verbleibt für all die wilden und
wirren Leads und Soli, welche dargeboten werden.
Wenigstens wird bei "Bestial To The Bone" und "My Dark
Subconscious" das Tempo zwischendurch gedrosselt, dass
doch mal etwas Groove aufkommt, auch bei "Goatfather"
bleibt kurz mal Luft, um sich mehr der Rhythmik und
einem coolen Soli zu widmen, aber wie erwähnt: Diese
Passagen sind immer sehr rar und kurz gesät, was "Terroreign"
zu einem höchst intensiven Hörgenuss macht. Interessant
ist auch, dass man zwar rasch die Schlussfolgerung
ablegt, dass Impiety das Chaos vertont haben, jedoch
erweisen sich die Songs als äusserst strukturiert, die
Soli sitzen und irgendwie besitzt dieser Output Seele,
auch wenn diese rabenschwarz und lichterloh brennend
ist. Dass diese Scheibe nur einem kleinen Kreis
Auserwählter zu gefallen mag steht ausser Frage, doch
wer auf der dauernden Suche nach Extremen ist, der wird
hierbei seine helle Freude haben.
R.K.
Punkte: 6.6 von 10
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DARK THE SUNS – All Ends In Silence
Firebox Records/Non
Stop Music
Als ich die Debut-Scheibe dieser Truppe rezensierte,
war mein Schlusswort, sie sollten doch mehr Mut zur
Eigenständigkeit zeigen. Um es gleich vorweg zu nehmen:
Ja, haben sie und nein, haben sie nicht. Klingt komisch,
ist aber so. Die Keys sind nach wie vor sehr stark im
Vordergrund, dennoch passen sie sich besser ins
Soundgefüge ein und wirken nicht mehr so aggressiv wie
auf der letzten CD. Die Vocals sind angenehm
abwechslungsreich, reichen sie doch von Growls über
geflüsterte Passagen, auch sind weibliche Melodielinien
zu finden, halt das altbewährte ‚Beauty and the
beast’-Konzept, aber es funktioniert ziemlich gut.
Stellenweise wecken die Songs gar Erinnerungen an alte
Sirenia, was definitiv was heissen will. Leider sind die
Songs immer noch ziemlich austauschbar, auch wenn sich
auf diesem Gebiet ziemlich was getan hat. Dennoch: Die
Richtung stimmt, jetzt muss sie nur konsequent
weitergegangen und das ausgefeilt werden, was im
Entstehen begriffen ist. Die Growls sind eine
interessante Sache, denn dermassen trocken habe ich eher
selten jemanden ins Mikro grunzen hören, wobei dies auch
wieder ein Pluspunkt darstellt. Ich lag nicht falsch,
als ich den Jungs und Mädels Talent attestierte,
allerdings muss sich dieses noch weiter entfalten, noch
konkreter werden, eigenständiger sich behaupten können,
dann werden Dark The Suns eine führendere Position im
überschwemmten neuen Gothic Metal-Markt einnehmen
können. Bis dahin empfehle ich „All Ends In Silence“ als
angenehmen Happen zwischendurch, bei dem man keinerlei
Bedenken haben müsste, man könnte sich daran
verschlucken.
Toby S.
Punkte: 6.5 von 10
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HARDCORE SUPERSTAR - Beg For It
Nuclear Blast/Warner
Die Göteborger Sleazerocker dürften spätestens seit
dem gleichnamigen 2005er-Release so ziemlich jedem
zumindest namentlich ein Begriff sein. Für ihr
mittlerweile siebentes Album in zehn Jahren haben sie zu
Nuclear Blast gewechselt und ihren Musikstil umbenannt.
Fortan machen sie also keinen Sleaze Rock mehr, sondern
Street Metal, was auch immer das sein mag. Drummer
Magnus Andreasson erklärt es als eine Mischung aus
Thrash und Sleaze, was man seiner Meinung nach schon
viel früher hätte kombinieren sollen. Hmm, schwer
vorstellbar, dass harte Thrash-Riffs harmonisch mit
glamigen Melodien und sleazigen Gesangslinien
verschmelzen sollen. Hört man dann mal in die CD rein,
so stellt sich ziemlich schnell heraus, dass dies nicht
nur schwer vorstellbar, sondern auch schwer umsetzbar
ist. Hier ist kein bisschen Thrash erkennbar, beim
besten Willen nicht! Wozu also eine plötzliche
Umbenennung des Musikstils? Ausserdem fehlt der Druck,
"Beg For It" plätschert gemächlich dahin, und auch nach
dem dritten Durchlauf will sich einfach keine richtige
Begeisterung breit machen. Dennoch, die paar wenigen
guten Songs sind dafür umso besser geworden und haben
wirklich Format! Der Opener "This Worm's For Ennio" zum
Beispiel wird Fans von Filmmusik aufhorchen lassen, denn
die Schweden haben doch tatsächlich sehr erfolgreich ein
Intro erbastelt, welches stark an die legendären Stücke
des wohl allergrössten italienischen
Filmmusik-Komponisten Ennio Morricone erinnert, welcher
solch monumentale Melodien wie das "Lied vom Tod"
geschrieben hat. Was für ein gelungener Anfang für "Beg
For It"! Der gleichnamige Track ist zugleich auch die
erste Auskoppelung, doch vermag das etwas dünn geratene
Liedchen nicht so recht zu überzeugen, auch wenn es in
Schweden bereits Goldstatus erreicht hat. Erst "Into
Debauchery" bietet endlich ein wenig gewohnt
leidenschaftliche und ein wenig hymnenhafte Melodien,
doch die Erinnerung wird erst mit "Shades Of Grey" so
richtig wachgekitzelt. Für die tollen Riffs ist übrigens
nicht mehr Thomas Silver verantwortlich, denn der
verliess bereits vor anderthalb Jahren die Band und
wurde durch Vic Zino ersetzt, welcher im Underground
schon längst kein unbeschriebenes Blatt mehr ist, zupfte
er doch früher die Saiten für die Crazy Lixx. Wirklich
überzeugende Lieder sind das von Akustikgitarren
getragene "Hope For A Normal Life" und das rockigere "I
Don't Care About Your Bad Behaviour". Auch das
abschliessende "Innocent Boy" klingt durchaus gelungen
und entschädigt gleich ein bisschen dafür, dass etwa die
Hälfte des Albums ehrlich gesagt ein wenig anstrengend
und mühsam geworden ist.
Maiya R.B.
Punkte: 6.1 von 10
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AZARATH – Praise The Beast
Agonia Records/Non
Stop Music
Behemoth sind ja inzwischen mehr als nur ein
Geheimtipp. Kenner der Band werden wahrscheinlich auch
Azarath schon gehört haben, oder zumindest der Name
Inferno sollte ein Begriff sein. Denn eben dieser
Schwingt auch bei Azarath die Stöcke, und das natürlich
genauso radikal. Daneben gibt es das nötige
Gitarrengeschredder und gebellte Vocals. Die bekannte,
gut funktionierende Mischung aus Todesblei und Schwärze,
genau das, was die Polen eben gut können. Und auch wenn
die Gitarren mehr in Richtung technischen Deaths
tendieren, mag die inzwischen vierte Scheibe nicht ganz
mit den grossen Landesmännern mithalten. Die Lieder sind
allesamt sehr kurz, was das Tempo zwar konstant hoch
hält, aber halt nur bei wenigen Tracks sowas wie
Atmosphäre aufbaut. Das hektische Geknüppel zielt aber
wohl auch nicht unbedingt in diese Richtung. Trotzdem
hätte man aus den einzelnen Samples mehr rausholen
können, wie zum Beispiel bei "Sacrifice Of Blood". Nach
den Chören zieht der Riff weiter, als ob nichts gewesen
wäre. Und so haben viele Tracks kleine Ecken und Kanten,
die mir persönlich nicht gefallen, aber bei anderen
vielleicht besser ankommen. Mir sind die Gemeinsamkeiten
zu Behemoth aber zu gross, als dass ich mir ohne
Vergleiche eine Meinung bilden kann. "Praise the Beast"
verkürzt die Wartezeit bis zur neuen Behemoth, aber wird
dann wahrscheinlich nicht mehr so oft gehört werden.
Tristan
Punkte: 6.0 von 10
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27.90 SFr.
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DEMONICAL - Hellsworn
Cyclone Empire
Entstanden aus den Überresten von Centinex hauen die
Elchkiller nach ihrem '07er-Debut "Servants Of The
Unlight" zum zweiten Mal auf die Kacke. Das Material ist
einmal mehr weniger GP von Monaco als vielmehr ein
Viertelmeilenbeschleunigungsrennen auf gerader Strecke.
Kurz, knapp, ohne Schnickschnack, Tüdeldü oder
Gutschigutschi werden einem innert knappen 35 Minuten
neun old schoolige Schwedentodgranaten um die Ohren
geblasen. Wer auch immer eine 15-jährige Zeitreise in
die Vergangenheit machen möchte, wird mit dem
Bauch-Songwriting, der angezerrten Produktion aus dem
Hause Necromorbus Studios und den fies gegrowlten Lyrics
einen mehr oder weniger authentischen Soundtrack
dabeihaben. Mittlerweile springen mir zwar etwas zu
viele Bands auf den Retro-Zug auf und betreffend
Innovation ist auch auf "Hellsworn" eher ein Rückschritt
zu attestieren, aber wer auf alte Edge of Sanity steht
sollte hier vielleicht mal reinhören.
HaRdY
Punkte: 6.0 von 10
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SIXXXTEN - Jugend Violencia
FDI Music
Hansestadt Hamburg, kurz HH, was verbindet man
damit? Seefahrer-Romantik, Rotlicht, Strassenkids. In
den 80ern einige gute Punk-Bands. Das ist noch nicht
alles: Seit kurzem hat sie eine neue, musikalische
Untermalung bekommen. Die nennt sich Sixxxten. Die
Truppe hat sich dem räudigen, rauen und simplen Street
resp. Rotz-Rock verschrieben. Sie haben einen Bastard
aus ganz unterschiedlichen Stilrichtungen erschaffen,
der Hauptteil ist sicherlich im Punk zuhause. Was dann
als weitere Zutaten dazu kommen, sind
80er-Synthie-Bombast und klar skandinavischer Rotz-Rock
der Marke Backyard Babies. Das Ganze ergibt dann eine in
Richtung V8 Wankers zielende Keule. Im musikalischen
Teil gibt es sicher nichts auszusetzen: Sixxxten
brauchen sich keinesfalls hinter den nordischen Kollegen
zu verstecken, die Gitarren schreddern sich durch die
Songs wie ein Auto, das mit Vollgas um eine Hausecke
rast. An den Soli dürfte ruhig noch etwas gefeilt
werden, aber man will ja nicht kleinlich sein. Das
Drumming treibt die Songs nach vorne. Beim Gesang ist
der Punk angesagt: räudig und einfach drauf los. Das ist
der Soundtrack, um an der Kiez-Tankstelle Bier zu holen
und sich irgendwo im Industriegebiet mit Kumpels zu
treffen, zu trinken und dazu die Anlagen in den Wagen
auf Hochtouren rocken zu lassen. Aber das ist nicht
alles, es hat sogar etwas ruhigeres Liedgut auf dem
Album. Gerade "Dr. Seltsam" ist von der Sorte und kann
durchaus überzeugen. Für mich ist das sicherlich einer
der Anspieltipps auf dem Debut. Textlich gesehen gibt es
bei mir die meisten Abzüge. Das Ganze ist auf Deutsch
verfasst, aber immer wieder finden sich englische Fetzen
darin. Das alleine ist sicher nicht schlecht, aber die
Hamburger machen etwas verzweifelt auf Teenie-Proll. Das
finde ich schade. Daran sollte noch einiges gefeilt
werden, dann wird die Band zu einer Grösse in dem
Bereich. Man darf gespannt sein, ob sie das Räudige auch
auf die Stage bringen können.
André G.
Punkte: 6.0 von 10
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und bestellen für 27.90 SFr.
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NOVA ART - Follow Yourself
My Kingdom Music/Non
Stop Music
Alle Jahre wieder hört man von einer Handvoll Bands
aus Russland, die sich mit mächtig Dampf unterm Hintern
in europäischen Metalgefilden platzieren wollen. Nova
Art haben sich genau dieses Ziel auf die Fahne
geschrieben, und dazu alle nur erdenklichen Stränge
gezogen: "Follow Yourself" wurde zwecks maximaler
Klangoptimierung in deutschen Gefilden aufgenommen, und
auf der Platte sind neben dem Stammquintett auch etliche
Gastmusiker verewigt worden. 'Klotzen, nicht kleckern!'
scheint die Devise zu heissen. Blöderweise machen Nova
Art dabei aber den selben Fehler wie ihre unzähligen
Vorgänger: Sie setzen auf angestaubten Groove-Metal mit
Elektronik-Versätzen. Und zwar die Sorte, die schon zum
Anbeginn ihrer Geburt etwas hinterwäldlerisch wirkte.
Das Problem dabei ist, dass sich dies wie ein roter
Faden durch "Follow Yourself" zieht - musikalisch wie
auch inhaltlich bedinenen sich Nova Art bei ungemein
vorausschaubarem Material. So bietet die Platte einfach
kaum Überraschungen, auch wenn sich alles im grünen
Bereich bewegt. So leid es mir tut, aber genau diese Art
von Mucke löst bei mir die schlimmsten Reaktionen aus -
Musik darf und soll auch mal herausfordernd sein, da
müssen Grenzen gesprengt und neue Schienen gelegt
werden. Sich für ein Debut-Album auf alteingesessene
Werte zu verlassen hat sich jedoch noch nie als dienlich
erwiesen.
El Muerte
Punkte: 5.9 von 10
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27.90 SFr.
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VOMITORY - Carnage Euphoria
Metal Blade/Musikvertrieb
Was habe ich Vomitory auf ihrer letzten Aufnahme für
ihre angepisste Kompromisslosigkeit, brutale Produktion
und allgegenwärtige "Fuck You!"-Attitüde geliebt! Aber
die Grosswildjäger von Metal Blade haben es wieder
einmal geschafft, sogar diesen Inbegriff von Raubtier zu
kastrieren, ihm einen Nasenring zu verpassen und nun gut
dressiert mit ausgestrecktem, rasiertem Hinterteil vor
dem johlenden Mob tanzen zu lassen. Die Mischung aus
Bolt Thrower und dem unamerikanischsten US-Death ever
plus einer räudigen Produktion war bin anhin der gut
funktionierende Aufhänger der Band. Mit "Carnage
Euphoria" lassen Vomitory zwar die breite Masse an
Mitbewerbern noch immer locker hinter sich, schlagen mit
der leider überraschend polierten Aufnahme jedoch einen
Pfad ein, der vom Fan der bisherigen Alben erst mal
verdaut werden muss. Auch nach dem zehnten Durchlauf
bleibt mir immer noch nichts wirklich hängen... Sind wir
mal ehrlich, "Carnage Euphoria" ist eine so was von
grundsolide Death Metal-Platte geworden, sauberst
produziert und mit absolut nicht nervenden Riffs
gespickt. Ich persönlich kann mich mit der neuen
Ausrichtung jedoch nicht anfreunden, denn zu sehr für
die breite Masse bereitgestellte Durchschnittsware wird
hier zur Vermarktung gestellt. Durchdacht und auf den
Punkt gespielt, aber ohne nennenswerte Überraschungen
geht das Material zum einen Ohr rein und auf direktestem
Weg auf der anderen Seite heraus. Ich bin gar nicht
entzückt.
HaRdY
Punkte: 5.5 von 10
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und bestellen für 27.90 SFr.
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HAND TO HAND - Design The End - Follow The Horizon
LifeForce Records/Phonag
Die Amerikaner Hand To Hand legen ihr zweites Werk
vor und sind in der Stilrichtung Emo/Screamo zuhause.
Dieser Satz klingt richtig unspektakulär, und so tönt
auch das Album der Amis aus Florida. Ja Leute, es gibt
kein Wenn und Aber, entweder man steht auf so einen
Sound oder man drückt entnervt die Stoptaste der
heimischen Anlage. Es liegt nicht mal so sehr an der
Musik, die im alternativen Bereich anzusiedeln ist, mehr
ist es die Stimme von Rob Kellom, die geht einem gehörig
auf die Nerven. Mal klingt der Knabe aggressiv, aber
mehr im weinerlichem Bereich wenn ihr wisst, was ich
meine, dann mal wieder clean wie ein Chorknabe. Ihr höre
das ab und zu, dass Leute mir sagen: "Du, der Sound ist
wirklich geil, aber die Stimme ist scheisse!" Und nun
muss ich da leider zugeben, dass diese Leute hierbei
recht haben. Also, wer in dieser Sparte Musik daheim
ist, sollte da mal ein Ohr riskieren, alle anderen, auch
der Schreiber dieser Zeilen, werden die Finger davon
lassen.
Daniel J.
Punkte:
5.5 von 10
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29.90 SFr.
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FAUST AGAIN – The Trial
Bastardized Recordings
Sehr gespannt war ich auf das neue Werk der Polen
Faust Again, zumal der Vorgänger "Hope Against Hope" ein
wirklich gutes Metalcore-Album war, welches die
Messlatte an den Nachfolger schon mal ganz schön nach
oben geschraubt hat. Doch wie es so ist mit Erwartungen,
erfüllt werden diese nicht immer, oder anders als man
sich das vorstellt. Genau so verhält es sich mit "The
Trial", denn statt weiter auf den gewohnten Geleisen der
Metalcore-Instutition seine Runden zu ziehen, stellen
die Polen die Weichen auf progressiven Death Metal mit
Hardcore-Einschlag. Mit der Verabschiedung vom zwar eher
simpel gestrickten, aber eingängigen und groovenden
Metalcore wollten die Jungs wohl auf ihrem nun dritten
Album eine gewisse Weiterentwicklung präsentieren, was
grundsätzlich nicht schlecht ist, jedoch weiss die
Umsetzung nicht wirklich zu überzeugen oder gar zu
fesseln. Nach dem ersten Durchlauf bleibt kaum etwas
hängen, ausser der Song "Papillon", welcher durch seine
Direktheit glänzt und deutlich macht, dass Faust Again
durchaus was auf dem Kasten haben und dann punkten
können, wenn es einfach geradeaus voll in die Eingeweide
knallt. Ansonsten wird zwar auf "The Trial" einiges
geboten von knackigen Riffs über Blastparts, schrägen
Harmonien bis schleppendem Tempo, doch die meisten Songs
kranken daran, dass sie ohne Höhepunkt durch die
Gehörgänge rauschen, einzig "Voice Inside" kann ich hier
zusätzlich noch als gelungen einstufen. Natürlich gibt
es zwischendurch die Momente, welche äusserst
interessant tönen, dann ist jeweils die volle
Aufmerksamkeit da, doch schleicht sich sehr rasch wieder
Langeweile ein. Zusätzlich werden zwischen den einzelnen
Songs kurze, futuristisch anmassende, hypnotisierende
Elektronik-Klänge geboten, welche den Fluss massiv
stören. Was die Band damit bezweckt hat wissen wohl nur
die Geister von Skynet. Faust Again wollten viel, doch
in meinen Augen zu viel. Mehr als gemischte Gefühle kann
mir "The Trial" nicht entlocken und für mehr als guten
Durchschnitt reicht es schlussendlich auch nicht.
R.K.
Punkte: 5.0 von 10
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23.90 SFr.
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DEVILS WHOREHOUSE – Blood And Ashes
Regain Records/Irascible
Marduk's Morgan Hakansson hat vor fast einer Dekade
die Tore zum Hurenhaus des Teufels geöffnet. Will
heissen, sein Sideproject gestartet. Jetzt liegt mit "Blood
And Ashes" der dritte, auf CD gebrannte Part vor. Vom
Klang her ist das Ganze natürlich so weit von seiner
Hauptspielwiese entfernt wie Satan vom Herrgott. Als
Coverband der legendären Horror/Punk Rock-Combos Misfits
und Samhain haben sie begonnen und bleiben diesem Stil
auch mit den Eigenkreationen strikt treu. Das
Gitarrenspiel ist auch dieses Mal deutlich Death/Black
Metal-orientiert und ergibt ein tiefes, dunkles
Szenario. Der Bass wurde zusätzlich zu der Voice in den
Vordergrund gestellt. Gitarre und Drumming wirken
manchmal nur als nötige Stützen. Beim Gesang wird klar
in Richtung von Glenn Danzig und auch den barmherzigen
Schwestern geschielt. Meist ruhig, eher zart und düster
kommt die Voice aus den Boxen. Ein besonderes Highlight
markiert für mich "Speak The Name Of The Dead", welches
fast schon Pagan-mässige Gitarren aufweist und
gesanglich clean daherkommt. Was aber negativ auffällt,
ist sicherlich die Tatsache, dass die Spielzeit mit
nicht mal 40 Minuten sehr kurz gehalten ist. Man hätte
vielleicht den einen oder anderen Track sogar besser weg
gelassen und nur eine weitere EP auf den Markt geworfen.
Denn es befinden sich auch Sachen auf "Blood And Ashes",
welche meiner Meinung nach einfach zum Auffüllen der
Spielzeit dienen, insbesondere "Face The Master" oder
auch "Smell The Ancient Ones". Den dritten Versuch eines
Silberlings empfinde ich einfach als nicht ganz fertig
gedacht und sicher noch ausbaufähig. Aber Fans dieses
Genres ist es sicher zu empfehlen, eine Hörprobe zu
nehmen und sich ihr eigenes Urteil zu bilden.
André G.
Punkte: 5.0 von 10
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29.90 SFr.
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NAHEMAH - A New Constellation
LifeForce Records/Phonag
Nahemah konnten mich mit ihrer vorhergehenden
Veröffentlichung "The Second Philosophy" im Februar 2007
überraschenderweise ziemlich überzeugen - eine Tatsache,
die beim Durchhören von "A New Constellation" aber
ziemlich befremdend wirkt. Keine Ahnung, wer der Band
den Floh ans Ohr gesetzt hat, aber Nahemah konzentrieren
sich anno 2009 mehr denn je auf flächige Sounds, begehen
dabei aber den folgeschweren Fehler, diese nur selten
aufzubrechen - und so plätschert der grösste Teil des
Materials auf relativ unspektakuläre Art und Weise an
meinem Gehörgang vorbei. Viele der Songs auf "A New
Constellation" wirken dabei einfach viel zu grob
skizziert, sie unterscheiden sich in der Ausführung
kaum. Dazu kommt noch der mehr als verwirrende Mix,
welcher der Scheibe noch den finalen Stempel aufdrückt -
die Vocals sind nur selten verständlich, cleane Gesänge
gehen komplett im Mix unter, die Basstrommel guckt auch
nur zwischendurch aus dem Chaos vor... Schade um die
Vorschusslorbeeren, aber "A New Constellation" ist klar
ein Rückschritt für Nahemah. Mir gefallen zwar die
kratzigen Leadvocals äusserst gut (Fällt nur mir eine
Tendenz Richtung Ihsahn von Emperor auf?), aber die oben
erwähnten Punkte, gepaart mit den schrecklichen
Keyboard-Sounds, sprechen eine klare Sprache.
El Muerte
Punkte: 5.0 von 10
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29.90 SFr.
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UNANIMATED - In The Light Of Darkness
Regain Records/Irascible
Zur Abwechslung mal eine Reunion, die in meinen
Augen kein Schwein braucht. Die schwedischen
Death-Metaller erbauten sich anno 1995 mit "Acient God
Of Evil" ihre persönliche Triumphsäule, gingen getrennte
Wege, reformierten sich kürzlich wieder und demontieren
nun mit einem an Belanglosigkeit kaum zu überbietenden
Werk ihren guten Namen mit den eigenen Händen, Sachen
gibts... Nicht, dass "In the light of darkness" schlecht
wäre, denn die Produktion geht in Ordnung, die fast
allgegenwärtigen Gitarrenmelodien und der Röchelgesang
sind stabil und das Songwriting flüssig. Nichts desto
trotz sind die Blastbeats kraftlos, tönen arg
technikunterstützt, die Songs in sich zahnlos, und was
diese penetranten und ausgiebig zelebrierten
Lagerfeuermelodien im Death Metal zu suchen haben,
entzieht sich ebenfalls meinem Verständnis. Unanimated
anno 2009 sind eher was für ältere Semester, die ihren
Death Metal im Elternzelt eines Pfadilager bei einer
Flasche Rotwein geniessen, haben aber getreu dem Motto
"älter und weiser" rein gar nichts mehr mit ihren
harschen Ursprüngen zu tun. Was für die Blueser unter
den Death-Metallern.
HaRdY
Punkte: 5.0 von 10
Hier reinhören
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SIN OF KAIN – The End
Vic
Records/Irascible Distributions
Ungarn ist sicherlich nicht das bekannteste
Exportland für Metal, und deswegen war es für mich
interessant, einmal eine Band aus dieser Region genauer
unter die Lupe zu nehmen. Sin Of Kain heisst die Truppe
und wurde 2002 in der Nähe von Bukarest gegründet. Die
Scheibe "The End" wurde bereits 2007 in Ungarn verkauft,
doch durch ihren Vertrag mit Vic Records bekommen die
vier Jungs jetzt die Chance, auch international ihre
Scheibe an den Mann (natürlich auch die Frau) zu
bringen. Schon beim Opener "Mother Died" geht mir das
schlecht abgemischte Bassdrum so was auf die Nerven,
dass ich mich wirklich zwingen muss, weiter zu hören.
Schnell kommen auch Synthesizer-Spielereien dazu, die ja
irgendwie schon ganz nett sind, meiner Meinung nach aber
irgendwie etwas zu elektronisch für diesen
angeschwärzten Death/Thrash Metal sind. Auch sonst
spielen Sin of Kain gerne mit verschiedenen Elementen,
welche es aber leider nicht schaffen, den Sound
unterhaltsamer zu gestalten. Die Stimme von Krisztian
ist irgendwie weder Fisch (Death) noch Vogel (Black) und
wirkt etwas unstetig auf mich. Die Songs sind irgendwie
zusammenhangslos, und der Synthie-Sound sowie die
nervigen Bassdrums gehen einem wirklich immer wie mehr
auf den Keks. Empfehlenswert nur für Leute, welche auf
wirklich experimentierfreudige Musik und elektronisches
Beigemüse stehen, ansonsten sollte man die Finger davon
lassen.
Xenia
Punkte: 4.5 von 10
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27.90 SFr.
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THE STONE – Umro
Folter Records/Non
Stop Music
Die aus Serbien Stammende Truppe könnte dem einen
oder anderen bekannt sein, da Butcher von Nargaroth
zurzeit live hinter der Schiessbude sitzt. Doch keine
Panik, wenn man noch nie davon gehört hat, von den
inzwischen 5 Platten ist mir noch nie was unter die
Augen gekommen. Könnte daran liegen, dass ich serbische
Texte nicht verstehe. Oder auch daran, dass der Sound
nicht so wirklich zu überzeugen weiss. Zwar klingen die
Gitarren solide und haben eine schön rockige Verzerrung.
Aber die Songs wirken alle wie eine nicht zu Ende
Gedachte Mischung aus rockigem Groove, Aggression aus
Black und Death Metal und progressiven Ansätzen. Das
erste Lied ist schon ein Beispiel dafür, wie es im Album
weitergeht: chaotisch, von allem ein wenig, aber nichts
so richtig. Eigenständigkeit können sie damit beweisen,
aber für meinen Geschmack ist "Umro" zu dürftig. Die
Songs scheinen keine feste Struktur zu haben, was das
Ganze Album auseinanderzerrt. Man hat das Gefühl, vom
einem Extrem ins nächste zu hüpfen, ohne dabei das
wirklich Tolle im jeweiligen Teil zu hören. So machen
die Lieder Lust auf andere Musik, aber das ist nicht
unbedingt ein Zeichen für Qualität.
Tristan
Punkte: 4.5 von 10
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FIRST CHILD - Queen Of Hearts
Onslow Records/Non
Stop Music
Ein Konzeptalbum, welches sich dem Kartenspiel
widmet? Klingt ja soweit mal ganz nett! Und wer steht
hinter First Child? Aha, eine gewisse Cat,
selbsternannte Queen of Bassguitar, die nun ihr zweites
Album auf die Menschheit loslässt. Cat lässt verlauten,
dass First Child keine Band sei sondern eigentlich ein
Soloprojekt, welches auf der Bühne von einer Band
begleitet wird. Soso! Es sei betont, dass die Musiker
für ihren Teil Spitzenarbeit leisten! Es handelt sich
hierbei um Bernd Schlemmer an der Gitarre sowie Drummer
Stephan Preussner. Cat ihrerseits übernimmt natürlich
den Gesang und die Bassgitarre. Dabei kommt ein
Querschnitt von Led Zeppelin, Deep Purple und David
Coverdale heraus. Das sind die Bands, mit denen Cat
gross geworden ist. Grosse Frauen hat es in diesem
Musikbereich natürlich schon immer gegeben, man denke
nur an Joan Jett oder Lita Ford! Das macht es für Frau
Cat sicherlich sehr schwierig, irgendwas Neues oder
Besseres zu bieten. First Child beherrschen schnelle
Songs ebenso wie gefühlvolle Stücke oder bluesige Parts,
wodurch "Queen Of Hearts" natürlich recht
abwechslungsreich wird, allerdings ist auf dem Album
leider nichts drauf, das man nicht schon irgendwo gehört
hätte. Schade eigentlich, denn wie bereits erwähnt, die
Musiker wären ja eigentlich spitze!
Maiya R.B.
Punkte: 4.3 von 10
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CONSPIRACY - Concordat
Pulverised Records
Scheint nicht der Monat von Pulverised Records zu
sein, denn auch Conspiracy, die Hauptband von
Ex-Melechesh-Bassist Al'Hazred, leidet unter einem
wirklich nicht mal seinen ärgsten Feinden
wünschenswerten Soundgewand. Aber nicht nur die
Produktion, auch die Songs sind nicht das Gelbe vom Ei.
Denn obwohl das Songwriting so flüssig wie Quecksilber
daherkommt und für die meisten Riffs massenhaft
Newcomerbands töten würden, schafft es "Concordat" auf
nicht mehr als guten Durchschnitt. Der eigentlich
kraftvolle, aber leider extrem altbacken daherkommende
Death/Black ist daher höchstens für 1985 stehen
gebliebene Altkommandoanführer geeignet.
HaRdY
Punkte: 3.5 von 10
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KONGH – Shadows Of The Shapeless
Trust No One Records
Sie suchen Schwerfälligkeit? Trübsal? Alles
niederschmetternde Traurigkeit und Depressionen? Na
dann, herzlich willkommen im Reiche Kongh, wo selbst die
Nacht noch zu fröhlich erscheint und das Dunkle ein
unbeschwertes Hippiedasein führt. Eine sacht gespielte
Gitarre beginnt den alles vernichtenden Reigen, welcher
eigentlich gar nicht mal so übel klingt (immerhin dauert
das Intro diesmal nicht mehrere Minuten, sondern knapp
eine halbe, bis Bewegung in die Sache kommt)… Und dann?
Tja, also wenn die Instrumente separiert auftreten oder
zumindest nur Gitarre, wummernder Bass und leichtes
Drumming zu hören sind, dann ist das Ganze noch
erträglich, aber sobald die werten Herren aufdrehen,
vermengt sich alles zu einem unhörbaren Brei, dem wohl
auch dem Sänger nicht bekommen ist, denn er kotzt sich
wie auf der Debut-Scheibe die Seele aus dem Leib. Die
Neuerung besteht in geschrieenen Vocals, die eine nette
Abwechslung darstellen. Dasselbe Strickmuster bei Song
2, obwohl man jetzt das Gefühl bekommt, man wäre aus
Versehen entweder in einer Schnulze oder einem
Pornostreifen gelandet, so süsslich-triefend klingt die
Gitarre. Jazzige Anleihen verwirren nur noch mehr.
Danach wird wieder alles niedergemäht, kein weiterer
Kommentar dazu. Track 3 ist rein instrumentell gehalten
und auch der kürzeste Song, daher auch der am
leichtesten verdauliche, aber eben auch die Fortsetzung
des vorhin erwähnten Sujets. Beim nächsten Song geht’s
wieder in die Vollen, stellenweise unterbrochen durch
langsamere Parts. Beim letzten Song sind diese
Strukturen noch deutlicher erkennbar, und mit einer
stolzen Länge von mehr als 15 Minuten braucht man schon
ein arges Nervenkostüm, um dies durchzustehen. Kongh
sind definitiv Geschmackssache, mehr lässt sich hierzu
echt nicht sagen: Wer auf die erwähnten Punkte steht
oder sich zumindest damit anfreunden kann, soll hier
zugreifen, mir persönlich ist diese Art von progressivem
Doom-Metal mit einem nach wie vor grauenhaften ‚Sänger’
zu wirr und ohne jeglichen roten Faden.
Toby S.
Punkte: 3.0 von 10
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THE LOU GRAMM BAND - The Lou Gramm Band
Frontiers Records/Musikvertrieb
Dieser Kult-Sänger hat bei seiner Stammband
Foreigner in den 70/80ern schon längst Musikgeschichte
geschrieben, aber gegen Ende der 80er ging er erstmals
eigene Wege. Es sollte nach dem Best-Of-Album von 1992
bis 1995 dauern, ehe wieder eine richtige Zusammenarbeit
von Lou mit Gründungsmitglied Mick Jones Tatsache wurde.
Doch die Scheibe «Mr. Moonlight» brachte nicht den
gewünschten Erfolg und somit war eine neuerliche
Trennung nicht zu umgehen. Vorher tourte er aber dennoch
mit grossem Zuspruch in den Staaten, nachdem ihm zuvor
ein Hirntumor erfolgreich entfernt wurde. Danach, also
nach der Tour, ging man aber wieder eigene Wege. Aktuell
hat Lou nun wieder eine eigene Band zusammen, wo er
unter anderem von seinen zwei Brüdern Ben (d) und
Richard (b) unterstützt wird. Derweil ist sein alter
Freund Mick Jones mit Ex-Hurricane Sänger Kelly Hansen
(seit 2005 dabei) schon ein paar Jahre wieder dick im
Geschäft. Man erinnere sich dabei nur an das hammergeile
Konzert in Balingen aus dem Jahre 2006, wovon es separat
eine DVD zu kaufen gibt. Der Opener «Baptized By Fire»
kommt erstmal ganz flott daher und trägt einige
Trademarks der früheren Zeiten. Ins gleiche Horn bläst
«Made To Be Broken», aber irgendwie hat man das Gefühl,
dass Lou hier etwas auf der Bremse steht. Da war man
sich von ihm anderes gewöhnt. «Willing To Forgive»
klingt dann als ruhiger Track mit soweit passenden,
akustischen Gitarren dennoch etwas gar zahm. Auch
textlich sind die sehr christlich gefärbten Lyrics
gewöhnungsbedürftig und finden bei «That's The Way God
Planned It» ihre Fortsetzung. Ist das wirklich der
gleiche Sänger, der mal «Starrider» und «Jukebox Hero»
gesungen hat? Ein Zwischenhoch folgt darauf (zum Glück!)
mit (I Wanna) Testify und dem klar besseren «So Great»,
aber auch hier fehlt die einstige Spritzigkeit. Vom Rest
des Albums ist nur noch «Redeemer» halbwegs brauchbar
und vor allem «Single Vision» ein totaler Griff ins Klo.
Und wer sich mal den unsterblichen Schmachtfetzen "I
Want To Know What Love Is" zurecht legt, wird zum
oberseichten Schlusstrack nur den Kopf schütteln können.
Da rette sich in der Tat wer kann! Schon oder gut
möglich, dass die überstandene Krankheit hier
offensichtlich Spuren hinterlassen hat. Nur sollte man
besser aufhören, als sich mit solchen mehrheitlich
biederen Songs um die hart erarbeiteten
Karriere-Früchte, respektive den guten Ruf der alten
Tage zu bringen.
Rockslave
Punkte: 3.0 von 10
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AXIS POWERS - Marching Towards Destruction
Pulverised Records
Ich bin entäuscht. Entäuscht, dass es Pulverised
Records mit dieser Veröffentlichung wirklich Ernst
meinen. So eine Demoversion von schwedischem Death Metal
habe ich seit den frühen 90er-Jahren nicht mehr gehört
und habe ehrlich gesagt auch gehofft, so was nie mehr
hören zu müssen. Aber Axis Powers sind anscheinend
ebenfalls so was von 15 Jahre zu spät für "Marching
Towards Destruction", dass sie schon wieder 15 Jahre zu
früh für den erhofften Erfolg sind. Keinerlei technische
Kabinettstückchen, keinerlei Innovationen, keine
wirksame Produktion, keinerlei Wiedererkennungswert,
keine Punkte. Diese Band ist nur empfehlenswert für die
"Das erste Demo war das Beste!"-Fraktion.
HaRdY
Punkte: 2.0 von 10
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DEUTERONOMIUM – From The Midst Of The Battle
Bullroser Records/Profimusic.ch
Schräg... Sucht man ein wenig im Netz nach dieser
Truppe mit dem etwas umständlich auszusprechenden Namen,
so findet man schnell heraus, dass „From The Midst Of
The Battle“ schon seit 2008 erhältlich ist. Wieso
bekommen wir dann diese Scheibe erst jetzt zur Rezension
zugeschickt? Macht eigentlich nicht viel Sinn, sich
Gedanken über Dinge zu machen, die schon längere Zeit
passé sind. Nun ja, lassen wir diese Fakten einmal
beiseite und widmen wir uns dem Wesentlichen:
Deuteronomium haben sich nicht umsonst nach dem 5. Buch
Mose in der grössten Ansammlung von Lügengeschichten,
Hirngespinsten und Wahnvorstellungen, auch bekannt als
Bibel, benannt: Die Jungs haben nämlich ihre
christlichen Ansichten in etwas verpackt, das wie eine
Mischung aus melodischem Death Metal, ein wenig
Metalcore und einer Prise Thrash klingt. Das liest sich
jetzt hier nicht sonderlich spektakulär, und mal ganz im
Vertrauen: ist es auch nicht. Die Songs weisen zwar
immer eine bestimmte Variabilität auf, und wenn man sich
das Album so nebenbei reinzieht, dann hat man eine nette
Hintergrundbeschallung zum Unkraut auszupfen oder
Ziegelsteine polieren. Damit hat es sich dann auch schon
wieder relativ fix: Die Strukturen sind stets gleich
oder ähneln sich extrem, der Sänger grunzt sich ohne
Power durch die Tracks, einzig das letzte Lied und
zugleich der Titeltrack besticht durch Abwechslung
innerhalb des Songs und einer extremen Länge von mehr
als 17 Minuten. Und jetzt mal ganz ernsthaft: Ohne das
beständige christliche Getue in den Texten wäre der
Sound mehrheitlich blosser Durchschnitt mit einigen
netten Ansätzen, aber da hier dermassen penetrant auf
der Thematik rumgeritten wird, gibt das erstens aus
objektiver und zweitens aus subjektiver Sicht Abzüge.
Wieso? Weil missionarische Anflüge nix im theoretisch
religionskritischen Metal-Bereich zu suchen haben, und
weil ich ganz persönlich diese Frömmler, Heuchler,
Weichspüler und ach so Bigotten dieser Welt dermassen
auf der Latte habe, dass mir ab solchem Zeugs einfach
nur schlecht wird. Zusammengefasst: Extrem verspätete
Scheibe (ungefähr ein halbes Jahr), miese Songtexte,
auswechselbare Strukturen und wenige brauchbare Ansätze,
dazu dieser religiös verbrämte Mief – dies alles ergibt
eine mehr als nur unterdurchschnittliche Wertung.
Druiden statt Pfarrer, mit Balistos!
Toby S.
Punkte: 1.0 von 10
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POSTHUM – .Posthum
Folter Records/Non Stop Music
Ui, das poltert aber gleich ordentlich aus meinen
Brüllwürfeln. Tönt wie ne uralte Mischung aus den
Anfängen der Black Metal-Bewegung... Dafür sind die drei
Jungs aber eindeutig zu spät dran, denn „.Posthum“ (der
Punkt ist kein Tippfehler, sondern gehört dort
tatsächlich hin) wurde 2004 gegründet.
Irritierenderweise klingt nun das Debut-Album der
Norweger, wie wenn sie es vor ungefähr 10 bis 12 Jahren
aufgenommen hätten, einfach mit einem leicht moderneren
Touch (was man von der Single nicht behaupten kann,
wovon ein Track auf der MySpace-Seite zu finden ist).
Anonsten bleibt alles old school as fuck: Keyboards sind
eh verpönt, die sind schliesslich untrve, die Gitarren
vermengen sich zu einem Brei im Hintergrund, das
Schlagzeug klingt soweit noch ganz ordentlich, aber der
Sänger kotzt sich durch die ganze Scheiblette hindurch
den Deibel aus der Seele, was nicht nur extrem monoton
sondern auch schlicht ermüdend ist. Eigentlich hätte man
doch nur einen einzigen, grossen Track auf die Scheibe
bannen können, denn Abwechslung gibt’s nicht zu finden
(ist ja schliesslich auch untrve), und somit gleichen
sich die Songs verdammt stark. Wer sich ab repetitivem
Soundgemenge mit ach so bösem Gekrächze aufgeilen kann
und dem sonst alles egal ist, darf hierbei bedenkenlos
zugreifen, allen anderen empfehle ich mindestens einen
grossen Bogen um dieses, ähm, na ja ‚Album’ zu machen,
denn in Bier angelegt bekommt man mehr für seine Kohle.
Toby S.
Punkte: 1.0 von 10
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CD Reviews Archiv
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