Wertung:
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9.0 bis 10 Kaufempfehlung.
7.5 bis 8.9 Gut.
4.0 bis 7.4 Vor Kauf
reinhören. 0.0 bis 3.9
Nicht empfohlen.
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IHSAHN - Eremita
Candlelight Records/Irascible
Ihsahn (Emperor) scheint mit seinem vierten
Soloalbum endgültig den Freigeist entdeckt zu haben und
beeindruckt die Musikwelt mit dem nun vorliegenden "Eremita".
Die Schnittmenge aller verwobenen Musikstile ist gross,
scheute sich der multi-instrumentale Meister doch nicht,
über viele Tellerränder zu schauen und uns daraus einen
sehr exotischen und hochprozentigen, aber auch sehr
süffigen und berauschenden Stacheldraht-Cocktail zu
mixen. Zum Teil bombastische Orchestrierung, düstere
Rasereien, spacige Soundscapes, cooler Klargesang,
fantastische Bassarbeit, verstörende/betörende/jazzige
Versatzstücke, spezielle Wechsel von progressivster bis
rudimentärster Gitarrenarbeit, Gastsänger (Devin
Townsend und Ehefrau Heidi Tveitan), Gastgitarrist (Jeff
Loomis), Gastsaxophonist (Jorgen Munkeby von Shining,
NOR) sowie das extrem dynamische Songwriting zwischen
rhythmusbetonter, harscher Komplexität und fast schon
poppigen Grundgerüsten ergeben ein Album, das vor 'Hits'
schier zu platzen scheint. Es gibt eine stattliche
Anzahl von Melodiebögen, die ich für immer erkennen
werde, aber für die Traditionalisten unter euch auch
eine Menge 'langweiliges Zeugs', weil auf "Eremita"
Dynamik GROSS geschrieben wird und zwischen zwei
metallischen Höhepunkten auch viel 'untechnisches
Geplänkel' vorkommt. Geschmacksache, mir auf alle Fälle
gefällt's super, habe gerade die 2LP vorbestellt. Wer
aber allgemein gesagt den Klang eines jazzigen Saxophons
definitiv hasst, kann sich die Hälfte dieses Albums
trotz Hartmetallzertifikat locker schenken, ein
Vorabhören sei darum empfohlen. Anhänger von Opeth's "Watershed"
haben jedoch gute Chancen, "Eremita" ebenfalls in die
Familie aufzunehmen zu wollen. Cooles, matt poliertes
Meisterwerk mit Seele.
Hardy
Punkte:
9.5 von 10
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AFFECTOR - Harmagedon
InsideOut Music/EMI
Heilige Scheisse! Schon das klassische Intro haut
den Zuhörer glatt aus den Socken, und das ist noch lange
nicht das Beste auf diesem Rundling. Nach dem ersten
Durchhören musste ich erst wieder auf der Erde landen,
um zu begreifen, was ich da gerade gehört habe. Und mein
CD-Player ist auch beinahe verglüht vor Begeisterung.
Der erste Song "Overture Pt1: Prologue" wird mit einer
Präzision gespielt, wie man es nur sehr selten hört. Und
diese Vielfältigkeit auch in den anderen Perlen ist
einfach unglaublich. Beim achtminütigen "Salvation" ist
man als echter Proggie einem Orgasmus nahe.
Schwindelerregende Drumparts treffen zusammen mit
perfekt gespielten Keyboards und Twin-Soli, wie sie
Maiden nicht besser machen könnten. Hier werden
Prog-Songs und einzelne Parts in Perfektion geboten,
denen man sich nicht entziehen kann. 14 Minuten
Perfektion findet der Zuhörer auch beim Herzstück des
Albums, "The Rapture", hier stimmt einfach alles, tolle
Stimme, die Breaks die genialen Soli und Duelle der
einzelnen Instrumente und der himmlische Song als
Ganzes. So eine Energie und Spielfreude findet man
selten in solch langen Songs. Es wurde auch auf diesem
Rundling trotz der vielen instrumentalen Vielfältigkeit
auf die Melodie geachtet, und so glänzt "Harmagedon"
auch mit tollen Gesangsmelodien, Kanons und Chören. Uff,
es fällt mir wirklich schwer, den Rundling aus dem
Schacht zu nehmen, selten hat mich ein Werk derart
gefesselt und fasziniert. Ach ja, fast hätte ich vor
lauter Abheben und Träumen vergessen, die Band noch
vorzustellen: Am Gesang mit einer grandiosen Leistung
Ted Leonard (Spocks Beard, Enchant, Thought Chamber), an
den Drums Colin Leijenaar (Tour-Drummer von Neal Morse),
Bass Mike LePod (Symphony X), Gitarre Daniel Fries und
an den Keys haben wir Alex Argento, Derek Sherinian,
Jordan Rudess und Neal Morse. Na, dann wird ja schon
etwas klarer, wo das überdurchschnittliche Niveau
herkommt. Und so haben meiner Meinung nach Affector ein
ganz besonders Prog-Highlight für das Jahr 2012 kreiert,
das in keinem Prog-Regal fehlen darf, ein MUSS (für
Proggies)!
Crazy Beat
Punkte:
9.4 von 10
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HEADSPACE - I Am Anonymous
InsideOut Music/EMI
Endlich ist es da, das von Damian Wilson schon lange
angekündigte erste Album der Proggies um eben diesen
einen der besten Prog-Sänger, das er zusammen mit Adam
Wakeman, Pete Rinaldi, Le Pomeroy und Rich Brook
erschaffen hat. Ich weiss, ich bin vielleicht etwas
voreingenommen, was das Album betrifft, als grosser
Damian Wilson-Fan, aber wo immer der Sympathische
Engländer auch singt, bekommt man Qualität. Die acht
Songs sind sehr abwechslungsreich und interessant
geworden. Prog ist ja ein weiter Begriff, und so breit
ist auch das musikalische Spektrum, das die Truppe voll
auskostet. Adam Wakeman (Sohn der Yes-Legende Rick
Wakeman) musiziert hier sehr songorientiert und spielt
sich nie mit Sinnlosen Soli in der Vordergrund, sehr
sympathisch. Und so sagt Adam auch: "wir sind sehr
offen, was unsere Einflüsse angeht, wir lieben Genesis,
Yes, Rush und in einigen Parts zollen wir sogar Dream
Theater Tribut". Über grosse Strecken ist das Album sehr
gitarrenorientiert, Und so startet "Fall Of America" mit
einem schweren, starken Gitarrenriff, untermalt mit
Keyboards, und über allem thront die geniale Stimme von
Damian Wilson, aber schon nach kurzer Zeit schwenkt der
Song nach einem kurzen Synthie-Soli in einen ruhigen
Break, der mich etwas an Threshold erinnert. Und nach
vielem Auf und Ab, tollen Breaks, starken Gesangsparts,
Chören und Soli endet der Song nach 10 Minuten
orchestral à la Savatage. Oder lasst euch von Damians
Stimme und einem Klavier in der Ballade "Soldier"
einfach nur entschweben, ein herrlicher Song. "Die With
A Bullet" startet dann wieder mit einem
Hammer-Gitarrenriff, in der Mitte des Songs toben sich
dann Adam Wakeman und Pete Rinaldi in einem genialen
Gitarren-Synthie-Duell aus, bevor Damian wieder in einem
ruhigeren Part glänzt. Die einzelnen Lieder wachsen bei
jedem Durchlauf, und nach und nach gefallen dem Zuhörer
die kleinen Kunstwerke. Wakeman, Wilson und der Rest der
Band haben hier ein klasse Prog-Album kreiert, das sich
jeder Proggie zulegen sollte. "I Am Anonymous" ist
musikalische Kunst auf sehr hohem Niveau.
Crazy Beat
Punkte:
9.0 von 10
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TOMMY BOLIN & FRIENDS - Great
Gypsy Soul
Ear
Music/Phonag
Meine erste soundmässige Begegnung mit dem viel zu früh
verstorbenen Gitarren-Virtuosen Tommy Bolin liegt schon
Jahrzehnte zurück. Als grosser Fan von Deep Purple legte
ich mir damals die eine oder andere Kassette meiner
Lieblinge zu und nebst dem unverzichtbaren Klassiker
«Made In Japan» (1972) kam ich zum Glück auch schon früh
in Berührung mit «Come Taste The Band» von 1975. Dieses
Album klingt ohne Zweifel "anders" als alles, was zuvor
und auch danach von Ian Gillan & Co. je veröffentlicht
wurde. Der besondere Reiz von «Come Taste...» liegt
nebst David Coverdale (v) und Glenn Hughes (b/v)
natürlich bei Bolin, der einen ganz anderen Stil als
Ritchie Blackmore verkörperte. Ich mochte jedoch immer
beide Gitarristen, was eben vor allem daran lag, dass
ich «Come Taste...» regelmässig am Ohr hatte. Dass der
gute Tommy nun noch andere Musik, respektive Alben
gemacht hatte, interessierte mich eigentlich kaum, aber
das Solo-Album «Teaser» war mir mindestens vom Titel her
schon ein Begriff, zumal sich in Purple's Livesets von
1975 und 1976 die Bolin-Songs «Wild Dogs», «The Grind»
und selten auch mal «Homeward Strut» einnisteten. So
gesehen war ich also doch irgendwie mit «Teaser»
verbunden. Inzwischen ist nun diverses Studio- und
Live-Material erst in der jüngeren Vergangenheit wieder
veröffentlicht worden, darunter auch das komplette «Teaser»-Album
mit anderen Versionen. «Great Gypsy Soul» hingegen ist
ein sorgsam gemachtes Tribute auf Basis von der Familie
authorisierten, originalen Aufnahmen von «Teaser» (minus
«Marching Powder plus zwei weitere Songs), ergänzt um
eigene Beiträge von Szene-Grössen wie Peter Frampton,
Myles Kennedy (Alter Bridge, Slash), Brad Whitford (Aerosmith),
Steve Lukather (Toto), Glenn Hughes (Ex-Deep Purple,
Black Country Communion), Joe Bonamassa (u.a. auch Black
Country Communion) und Steve Morse (Deep Purple, Flying
Colors). Heraus gekommen ist eine sehr lebendig
klingende Platte, die das unverkennbare Spiel und auch
seine Gesangsstimme kongenial neben den neuen
Gastbeiträgen auffahren lässt. Die beiden Produzenten
Warren Haynes (u.a. The Allman Brothers) und Greg
Hampton (Alice Cooper, Lita Ford) hatten ein gutes
Händchen bei der Umsetzung und Besetzung dieses
Vorhabens. Wer auf (mitunter auch jazzigen wie funkigen)
70er-Sound steht und generell ein Manko in Sachen Tommy
Bolin wett machen will, liegt mit «Great Gypsy Soul»
genau richtig, und der Protagonist, im Dezember 1976
verstorben, hätte sich das wohl auch nicht träumen
lassen, dass seine Musik derart und so viel später um
ein weiteres Kapitel bereichert wird. Das nennt man dann
wohl als Musiker unsterblich geworden zu sein.
Rockslave
Punkte:
keine Wertung
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FIREWIND – Few Against Many
Century Media/EMI
Griechenland in der Krise? Nicht, wenn man sich das
neue Firewind-Album anhört! Denn die Band um den
ehrenvollen Ozzy-Gitarristen Gus G. hat ihre eigenen
Dramen überwunden, und nach einem Albumhänger wieder
1A-Ware aufgenommen. Ein kurzer Blick zurück zeigt, dass
nach den tollen Alben "Allegiance" (2006) und "The
Premonition" (2008) bei "Days Of Defiance" (2010)
irgendwie die Luft raus war. Zumindest wurde ich mit
diesem Album nie so richtig warm. Ganz anders bei "Few
Against Many". Dieses Album rockt in alter Manier
zwischen vertrackt, geradlinig, melodisch und episch und
bleibt dabei immer eines: druckvoll! Der Eröffnungstrack
"Wall Of Sound" hält, was er verspricht und wird wohl
künftig die Konzerte der Griechen eröffnen. Fast tanzbar
ist "The Undying Fire", während bei "Another Dimension"
beim Refrain leichte Erinnerungen an "Falling To Peaces"
vom "Allegiance"-Album aufkommen. Etwas weit aus dem
Fenster hängen sich Firewind bei "Glorious" aus dem
Fenster. Wenn ich den Text richtig verstanden habe,
kritisieren sie dabei Musikgrössen, die nichts mehr zu
Stande bringen und dabei immer und immer wieder
dieselben alten Songs spielen. Ob Gus G. damit seinen
bekannten Brötchengeber meint, bleibt vorderhand ein
Rätsel. Von einer ganz verletzlichen Seite zeigt sich
Sänger Apollo Papathanasio bei "Edge Of Dreams". Toll
durch Apocalyptica begleitet überzeugt er bei dieser
ruhigen Nummer mit einem unglaublichen Stimmvolumen. "Few
Against Many" bietet alles, was Firewind-Fans an ihrer
Lieblingsband mögen: Abwechslung, Eingängigkeit und
Heaviness. Ein Kündigungsgrund bei Ozzy ist die Scheibe
zwar nicht, Gus G. und seine Mannen können dem Metal-Opa
aber mit stolzer Brust entgegentreten.
Roger W.
Punkte:
8.9 von 10
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CIRCUS MAXIMUS - Nine
Frontiers Records/Musikvertrieb
"Nine" ist das dritte Werk der Norweger um Sänger
Michael Eriksen. Gleich nach dem Intro legen die Jungs
mit dem zehnminütigen "Architect Of Fortune" die
Messlatte ziemlich hoch. Ein grandioser Song, der das
Herz ein jedes Proggies höher schlagen lässt. Hier wird
musiziert auf höchstem Niveau, ohne den Bezug zur
Melodie zu vergessen. Ein Auf und Ab der Tempos und
Geschwindigkeiten. Harte Gitarrenriffs werden abgelöst
von Klavier und akustischen Gitarren, einfach herrlich.
Natürlich findet man auch hier Parallelen zu Dream
Theater (Mann, wen haben die eigentlich nicht
beeinflusst). Die beiden andern Longtracks "Burn After
Reading" und "Last Goodbye" sind nicht minder
interessant und schlagen in die gleiche
abwechslungsreiche Kerbe. Natürlich brauchen solche
kleine Meisterwerke mal wieder Zeit, um erforscht zu
werden, aber das lohnt sich im Falle von "Nine" auf
jeden Fall. Aber auch die kürzeren Tracks sind nicht zu
verachten und greifen nahtlos in die Longtracks,
musikalisch jedenfalls. Ich mag die Verspieltheit der
Norweger ganz gern, so werden die einzelnen Songs nie
langweilig und wegen des hohen Melodiegehalts auch nicht
zu verschachtelt oder verfrickelt. Genau auch wegen den
wunderschönenm ruhigen Momenten heben sich Circus
Maximum auch etwas von den unzähligen Progbands ab. Und
ich denke, das hat man auch eben von Dream Theater
gelernt. Zu lernen von anderen, aber nicht zu klonen,
das ist gar nicht so einfach, aber die Nordländer haben
das prima gemacht. Klasse Album, starke Songs und ein
guter Sänger, alles bestens.
Crazy Beat
Punkte:
8.9 von 10
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SOUL SECRET - Closer To Daylight
Eigenvertrieb
2008 erschien das Debut der Italiener, "Flowing
Portraits", nun, vier Jahre später schieben die
Südländer mit "Closer To Daylight" eine neue
Prog-Scheibe auf den Teller. Die Proggies waren ja mit
Subsignal auf Tour unterwegs, und da die Combo dann
später im Studio kurzfristig ein Sängerproblem hatten,
sprang dann Subsignal-Shouter Arno Menses ein und sang
gerade den 16 minütigen Longtrack ein. Was für ein
Glücksfall, mit seiner starken Stimme gab er dem sonst
schon genialen Track noch eine zusätzliche Note. Bleiben
wir noch kurz bei "Aftermath", der wirklich alle
Prog-Elemente beinhaltet, die man sich wünscht:
Technische, fast jazzige Elemente, gepaart mit tollen
Gesangsmelodien, Soli auf schwindelerregenden Höhen und
viele tolle Breaks, klasse Riffs und ein Arno Menses in
Bestform, Hammer. In der Zwischenzeit gelang es den
Italos aber zum Glück, mit Fabio Manda einen klasse
Shouter in ihre Reihen aufzunehmen, der dem Rest des
Rundlings verhalf, das Niveau des Longtracks zu halten.
Die anderen 7 Songs gehen in etwa in die gleiche
Richtung, nur eben etwas kürzer. Gitarrist Antoni
Vitozzi erinnert mich in seinen grandiose Gitarrensoli
manchmal ein wenig an Luca Turilli und, wie kann es
anders sein, auch bei Soul Secret hört man Spuren von
Dream Theater, auch die Italiener haben gut aufgepasst
und von ihren Vorbildern gelernt, ohne zu kopieren. Und
mit "October 1917" schlägt man dann auch ruhige,
akustische Klänge an, eine wirklich tolle Ballade. Ich
habe mir "Closer To Daylight" einige Male reingezogen,
und mir ist der Rundling nie langweilig geworden, und
immer habe ich wieder was Neues entdeckt, was mir
schlussendlich sagt, dass die Italiener ihre Sache mehr
als gut hingekriegt haben. Tolle Progressive
Metal-Scheibe, die sich sehen oder besser gesagt hören
lassen kann.
Crazy Beat
Punkte:
8.9 von 10
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ABHORRENCE - Completely Vulgar (Compilation)
Svart Records
Abhorrence gehören trotz nur zwei Veröffentlichungen
anfang der 90er (die Demo "Vulgar Necrolatry sowie die
EP "Abhorrence") zu den absoluten Legenden und Vorreiter
des finnischen und im allgemeinen des skandinavischen
Death Metals. Später gründete der Gitarrist Tomi
Koivusaari
Amorphis, welche ebenso, wenn nicht sogar ein bisschen
mehr, einen Platz in der Legendenliste innehaben. Nun
veröffentlichen Svart Records diese unglaubliche
Complication, welche die komplette Geschichte von
Abhorrence widerspiegelt. Auf dieser Platte findet man
alles, was ein Old School-Herz begehrt. Songs wie „Pestilential
Mists“, „Caught In A Vortex“ oder „Pleasures Of Putrid
Flesh“ lassen die guten alten Zeiten auferstehen, wo die
Wut und der Groove an erster Stelle standen. Wer hier
eine Überproduktion à la All Shall Perish erwartet, wird
herbe entäuscht, denn dies, meine lieben Kinder,ist Old
School in Reinkultur, und so soll es auch sein! Punkt.
Steve Butcher
Punkte:
keine Wertung
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BARBE-Q-BARBIES – All Over You
Southworld
Diese finnische Girl-Band hat gleich zwei starke
Attribute zu bieten, nämlich die Musik und die Optik.
Auf die optische Komponente soll hier aber nicht näher
eingegangen werden, denn die musikalische Seite ist
Grund genug, sich mit den Mädels näher
auseinanderzusetzen. Sehr selbstbewusst und völlig
unkompliziert rocken sie auf "All Over You" durch die
Zwölf Tracks. Das Rock'n'Roll-Rad haben sie mit
Sicherheit nicht neu erfunden, versprühen aber soviel
Charme, wie es heutzutage keinesfalls die Norm ist.
Spontan erinnert die Band an Joan Jett, die ebenfalls
frech und ehrlich zu Werke geht. Die Barbe-Q-Barbies
haben nebenbei auch starkes Songmaterial in Petto.
Geradlinige Melodien werden mit rotziger
Instrumentalisierung vereinigt. Ein bisschen Pop-Appeal
bringt das Ganze oft sogar in den Bereich der
Radiotauglichkeit. Die Band bleibt aber jederzeit
authentisch. Ich würde wetten, dass in der
Plattensammlung der Finninnen die eine oder andere
AC/DC-, Ramones- oder möglicherweise sogar
Motörhead-Scheibe zu finden ist. Zu einem potenziellen
Hit hat's auf dem Album zwar noch nicht gereicht, wobei
die Tracks über das Ganze aber so Homogen sind, das weit
und breit kein zweitklassiger Song auszumachen wäre.
Selbst das Cover "Wig Wam Bam" (Sweet) überzeugt.
Hoffentlich bleiben die Damen dran, denn hier könnte
sich durchaus eine grössere Geschichte anbahnen.
Chris C.
Punkte:
8.8 von 10
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FINAL PRAYER - I Am Not Afraid
Let it Burn Records
Europas Hardcore-Leitwölfe Final Prayer sind zurück
bei Let it Burn Records, um ihr ikonisches neues Album
"I Am Not Afraid" zu releasen. Im Kurs der "Berlin"-EP
führte sie ihr neues Album zu Perfektion in Songwriting,
Sound und Ausdrucksform. Die Berliner liefern auf ihrem
neuen Album groovige Riffs der Marke Hatebreed und
verstärken dies mit einem grandiosen und merklich
wütenden Sänger. Final Prayer glänzen nicht mit
sonderlich einfallsreichen Riffs, sondern mit
grundsolider Gitarrenbasis, gepaart mit unglaublich
eingängigen Gesangsmelodien. Die Songs, und ich meine
damit ALLE, gehen nicht so schnell wieder aus dem Kopf,
und trotz des ausgeprägten Hatebreed-Einflusses kommt
nie Langeweile auf. Berlin ist somit auf dem besten Weg,
NY als HC-Stadt abzulösen. Weiter so!
Steve Butcher
Punkte:
8.8 von 10
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GOTTHARD Firebirth
G.Records/Musikvertrieb
Am 5. Oktober 2010 wurde Frontmann Steve Lee durch einen
schrecklichen Unfall in Nevada (U.S.A) jäh aus dem Leben
gerissen. Der Schock und die Trauer in der Schweiz waren
gross und es dauerte ein gutes Jahr, bis die
Trauerarbeit der verbliebenen Musiker abgeschlossen
werden konnte. Erst danach wurde der definitive
Entscheid gefällt, dass es die Band Gotthard auch
weiterhin geben wird. Damit stellte sich natürlich
umgehend die Frage nach einem neuen Sänger, der nun in
der Person von Nic Maeder gefunden wurde. Der Australier
mit Schweizer Wurzeln trat ein schweres Erbe an, denn
sein Vorgänger gehörte ohne Zweifel zu den besten
Sängern überhaupt. Als ich aber, noch Wochen bevor der
Wechsel bekannt gemacht wurde, einen Anhaltspunkt
kriegte und dann im Youtube nachcheckte, bestand für
mich kein Zweifel, dass der Nachfolger Nic Maeder
heissen wird. Somit war die Band vollständig und fing
wieder an das zu machen, was sie am besten kann: Musik!
Das Resultat dieser Konstellation ist nun da und mit «Firebirth»
betitelt. Mit der voran gegangenen Auskoppelung der
ersten Single «Remember It's Me», einer Ballade, hielten
sich Gotthard natürlich klar bedeckt und liessen Raum
für Spekulationen. Wenn man sich nun aber den Opener «Starlight»
anhört, wird eines sofort klar: Die Schweizer können's
immer noch, und wie! Dazu klingt die Stimme von Nic sehr
ähnlich wie die von Steve, was die Sache einfach(er) und
schwierig zugleich macht, weil jedermann diesen
Vergleich anstellen wird. Auch «Give Me Real» geht gut
ins Ohr und bringt die Vibes der ersten drei Album
wieder hervor. «Fight» geht in die gleiche Richtung und
offenbart einen ungewöhnlich donnernden Bass-Sound von
Marc Lynn, den man so zuvor noch nie gehört hat und auch
hier liefert Herr Maeder wiederum amtlich ab. Nach dem
nur textlich zu profanen «Yippie Aye Yay» folgt mit
«Tell Me» die zweite Ballade, die genau so klingt, wie
man das bisher von Gotthard gekannt hat und bestimmt
eine weitere Single abwerfen wird. «Firebirth» ist
angesichts der Umstände überraschend stark ausgefallen
und rockt spürbar mehr, als das, was zuletzt auch auf
der Bühne Spuren hinterliess. Die ersten Live-Auftritte
(in Südamerika) und die offenbar gelungene Aufwartung
beim "Sweden Rock" lassen nun hoffen, dass die Reise von
Gotthard im Sinne des grossartigen Steve Lee (R.I.P.)
weiter gehen wird. Mit der wunderbaren und schon fast
beklemmenden Hommage «Where Are You» schliesst die
reguläre Version das neue Album stimmig ab. Die "Limited
Fan-Edition" enthält noch zwei Bonus-Tracks, darunter
die Akustik-Version von «Starlight». Wer die Schweizer
vorher schon mochte, kann blind zugreifen!
Rockslave
Punkte:
8.7 von 10
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JORN – Bring Heavy Rock To The Land
Frontiers Records/Musikvertrieb
Jorn Lande zum x-ten Mal – kann das gut gehen? Ja,
es kann! Denn auf der neuen Scheibe knüpft der Norweger
da an, wo er mit dem Dio-Tribute "DIO" aufgehört hat:
bei kräftigem und eingängigem Heavy Rock. Klang das
ganze bereits damals um einiges Inspirierter als auf dem
Vorgänger "Spirit Black", beweist Jorn zusammen mit
seiner Band nun endgültig, dass er wieder mit eigenen
Songs glänzen kann. Das war nicht immer so. Denn in den
letzten Jahren haftete dem Goldkehlchen zu Recht der
zweifelhafte Ruf an, bei seiner eigenen Band mehr auf
Quantität statt auf Qualität zu achten. Dabei gestaltet
sich auch diesmal der Beziehungsaufbau zum Album recht
schwierig. Hat man beim ersten Hören das Gefühl, alles
sei wie üblich nett, aber unspektakulär, wächst die CD
von Mal zu Mal. Das schöne dabei: Jorn versucht erst gar
nicht, innovativ zu klingen, sondern nutzt bewusst
musikalische und textliche Klischees. So beginnt das
Album mit "My Road" ruhig und episch, bevor schwere
Riffwände beim Titelsong alles niederrocken dürfen.
Diese Songs werden künftig wohl auch live zusammen
gespielt werden. Ebenfalls rock’n’rollig klingt "Ride To
The Gun", während "The World I See" die klassische "standing
In The Rain"-Ballade darstellt. Eher in die
Stadion-Rock-Richtung à la Gotthard geht "Black Morning".
Eine schwermetallische Coverversion kommt diesmal
ebenfalls zu ehren: "Ride Like The Wind" von Christopher
Cross, dürfte wohl jeder kennen. Jorn ändert dabei auch
nicht das Arrangement, sondern lässt es schlicht
knackiger klingen. Zum Schluss gibt Jorn noch sein
eigenes "For Those About To Rock"-Statement ab. "I Came
To Rock" braucht definitiv keine weiteren Worte. "Bring
Heavy Rock To The Land" zeigt Jorn Lande in seiner
ganzen musikalischen Vielfalt. Der Albumtitel ist ein
Versprechen an die Fans, und ein Selbstbeweis, wie
vielfältig und genial der Sänger ist. Wer Jorn
grundsätzlich mag, wird dieses Album (nach ein paar
Hördurchgängen) lieben.
Roger W.
Punkte: 8.7 von 10
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23RD GRADE OF EVIL - Bad Men Do What Good Men Dream
Artist Station/Musikvertrieb
Die Innerschweizer Thrasher, die seit 2004 unter
diesem Bandnamen auftreten, legten 2009 mit der ersten
Langrille «What Will Remain When We Are Gone» (die
eigentlich die zweite ist, da das Debüt «Corematic» mit
der vorherigen Truppe namens Morbus Wilson aufgenommen
wurde) einen überzeugenden Start hin. Dabei hatten sie
Schützenhilfe von GurD (V.O. Pulver und Franky
Winkelmann waren an den Reglern tätig) und Gary Meskil
von Pro-Pain figurierte bei zwei Songs als Gast, das
heisst bei «Killing God» wirkte V.O. ebenfalls mit.
Damit dürfte für Neulinge der Stil von 23rd Grad Of Evil
klare Konturen haben und in der Tat huldigt man
saugroovigen Thrash-Rhythmen, die in Richtung Slayer,
Testament, Machine Head oder auch Lamb Of God gehen.
Ausserdem lassen sich in diesem Zusammenhang natürlich
auch GurD nennen. Der brandneue Rundling heisst nun «Bad
Men Do What Good Men Dream» und wartet schon mal mit
genialem Cover Artwork auf. Nach dem Intro, das in
dieser Art sonst einem Film entstammt, weckt einen der
Opener «Blinded By Confidence» gleich kraftvoll und mit
massig Slayer- und Exodus-Vibes auf. Dabei stechen einem
gleich die melodisch gehaltenen Guitar-Leads ins Ohr. «I
Am Your God» stampft danach ähnlich heftig aus den
Boxen, ehe dann der Titeltrack gar etwas Iron Maiden zu
frühen Zeiten offenbart. Nach der Bridge wechseln sich
die Tempi ab und lassen so keine Langweile aufkommen.
Die weiteren Songs sind dann soweit ähnlich und
grundsätzlich eher schneller gehalten. Erst bei «Scream
And Shout» nimmt man den Fuss mindestens etwas vom Gas
und lässt so Raum für powermetallische Ansätze, die dann
wegen dem Gesang aber klar in die Hardcore/Metalcore
Richtung abzielen. Gegen das Ende hin, nimmt die
Qualität nicht ab, aber das Material wird zunehmend
austauschbar. Der Schlusstrack «23» zeigt dann jedoch
wieder deutlich, wo die Stärken von 23rd Grade Of Evil
liegen, indem zum Beispiel neben mehreren Tempi-Wechseln
auch cleane Vocals eingestreut werden. «Bad Men Do What
Good Men Dream», wiederum von V.O. Pulver veredelt,
steht dem Vorgänger in Nichts nach und wird bei der
Zielgruppe ohne Zweifel punkten können. Man sollte sich
aber die Musse nehmen, die Songs ganz anzuhören, um alle
Details wahr nehmen zu können.
Rockslave
Punkte: 8.7 von 10
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MESMERISED - Until The End
Eigenvertrieb
Als ich just das Wort Eigenproduktion eingetippt
habe, wird mir schon wieder bewusst, dass Seb, Sänger
und Gitarrist der freiburgischen Formation Mesmerised,
verdammt noch mal immer noch keinen Plattendeal hat.
Dieses Thash/Hardcore-Trio ist mittlererweile schon 19
Jahre zusammen und hat mit ihrer fünften Scheibe "Until
The End" einen dicken Brocken selber produziert, was ich
sehr bewundere. Es ist eine Schande, dass die Jungs
nicht mehr unterstützung erhalten seitens einer
Plattenfirma, denn ihre Musik ist mit "Until The End"
auf dem Zenit angelangt. Die 12 Granaten sind sehr
groovig, haben aber viele technische Feinheiten
eingebaut bekommen, so dass man beim Hören dieses
Silberlings eigentlich nie langweile verspürt. Der
aggressive Gesang von Seb befindet sich zwischen Pantera
und Metallica und ist inzwischen auch ein wenig das
Markenzeichen von Mesmerised. Instrumental ist man auf
der Höhe, schon fast Progressive/Thrash ist das Ganze.
Ich will hier keinen Roman schreiben, diese fucking Band
ist schon fast Kult in der schweizerischen (Welschland)
Thrasherszene, und ich bin sehr froh, dass ich solch
feine Musiker zu meinen Freunden zählen darf. Merci Seb
pour ce super disc, vous êtes vraiment les meilleurs!
Daniel J.
Punkte: 8.7 von 10
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LITA FORD - Living Like A Runaway
Steamhammer/SPV
In den 80er Jahren war Lita Ford die Hauptfigur der
feuchten Träume männlicher Metal-Fans. Die Frau sah
nicht nur wunderbar aus, sondern war auch noch eine
begabte Musikerin. In den 70er Jahren war sie nebst Joan
Jett Mitglied der Frauen-Rockband The Runaways. Der
Titel von Frau Fords neuestem Album ist nicht nur eine
Anlehung an den Namen ihrer früheren Band, sondern auch
biografisch gemeint. "Es gab Tage in meinem Leben, in
denen ich flüchtete, in denen ich unglücklich war und
aus meinem bisherigen Leben aussteigen musste", so Lita
Ford. So gewähren die Songtexte tiefe Einblicke in die
Seele der blonden Schönheit, die mit Produzent Gary Hoey
und Texter Michael Dan Ehmig zusammengearbeitet hat.
Züge ihres früheren musikalischen Stils hört man aus den
neuesten Songs deutlich heraus, denn es geht so richtig
schön rockig zu und her. Einer der Höhepunkte ist "A
Song To Slit Your Wrists By"; der Song stammt aus der
Feder von Litas Ex-Freund Nikki Sixx. "Mother" heisst
die erste Single, eine schöne Ballade, die natürlich auf
keinem Rock-Album fehlen darf. Beim Kauf von "Living
Like A Runaway" hat man die Wahl zwischen einem Limited
Edition Digipak (mit zwei Bonustracks und einem Poster),
einer Gatefold Doppel-LP oder einer Jewel Case-Version.
Alles in allem ein hervorragendes Album einer
bemerkenswert talentierten Musikerin!
Maiya R.B.
Punkte: 8.6 von 10
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GOJIRA - L`Enfant Sauvage
Roadrunner Records/Warner Music
Gojira verwenden in ihrer Musik eine große
Bandbreite von Stilen, dabei spielen insbesondere Death/Technical
Death/Thrash/Progressive und Groove Metal eine grosse
Rolle. Wer Gojira noch nicht kennt (SCHANDE!), wird am
Anfang sicherlich einige Mühe mit den ungewöhnlichen
Rhythmen, abgehackten Start-Stop-Riffs und den
eigenwilligen Breakdowns haben. Doch genau dies macht
diese geniale Band aus. Und auf der neusten
Veröffentlichung "L`Enfant Sauvage" ändern die Franzosen
nichts an ihrem eingeschlagenem Weg. Und das ist auch
gut so. Bei sämtlichen 11 Songs wird das Progressive/Death-Herz
mit reichlich Nahrung gefüttert. Schon der Opener "Explosia"
zeigt mit seinen Einspielern, die an einen
Spaghetti-Western erinnern, dass Gojira immer noch die
absolute Speerspitze des French Metal sind. Mit "Liquid
Fire" ist auch ein Killer-Track mit dabei, der wohl nie
wieder vergessen geht.
Steve Butcher
Punkte: 8.6 von 10
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EMPIRES OF EDEN - Channeling The Infinite
Musicbuymail/Non Stop Music
Es gibt ja ein bekanntes Sprichwort, das besagt:
Viele Köche verderben den Brei. Wenn sich unter der
Führung eines Masterminds mehrere namhafte Szenekollegen
die Klinke in die Hand geben, kann das Resultat gut
heraus kommen, muss aber nicht zwingend. Tobias Sammet's
Projekt Avantasia ist ein positives Beispiel dafür,
während es mitte der 80er das damals überzeugende Werk
von "Phenomena" gab, wovon die neuste, vierte Ausgabe «Awakening»
jedoch nicht mehr wirklich überzeugen kann. Stu
Marshall, seines Zeichens von 2001 bis 2005 mal
Gitarrist und Sänger der australischen Power Metaller
Dungeon, hat sich mit Empires Of Eden auch so eine
musikalische Spielwiese geschaffen und bringt nun nach
dem ordentlichen Debüt «Songs Of War An Vengeance»
(2009) und dem noch besseren «Reborn In Fire» (2010)
bereits das dritte Opus «Channeling The Infinite» an den
Start. Nebst den aktuellen Gästen Udo Dirkschneider (U.D.O.),
Mike DiMeo (Ex-Riot, The Lizards) und Rob Rock ist es
eigentlich einfacher, denjenigen Musiker aufzuzählen,
der bei allen drei Scheiben mitgewirkt hat: Louie
Gorgievski (v). Weitere, klingende Namen der voran
gegangenen Scheiben sind Sean Peck (Cage), Zak Stevens
(Circle II Circle) und Mike Vescera (Ex-Yngwie Malmsteen)
plus noch einige mehr. Geboten wird einmal mehr
opulenter Power Metal, der von seinen Protagonisten
profitieren kann. Schon der Opener «Cry Out» ist das
volle Brett und glänzt mit Rob Rock, der leider, bis auf
eine Allstar-Kiste am Schluss, nur einen Song einsingen
durfte. «Hammer Down» mit Udo Dirkschneider klingt dann
wie..., richtig erraten..., Accept! Ein geiler Stampfer,
der am Schluss von allen Vokalisten nochmals veredelt
wird. Ein Blick auf die elf Songs der normalen Ausgabe
zeigt dann allerdings, dass bei jedem Stück ein anderer
Sänger ran durfte. Somit hört sich das Ganze eher wie
eine Complilation als ein kompaktes Album an, aber der
gemeinsame Nenner heisst ja Stu Marshall, aus dessen
Feder eigentlich alles kommt, also was die Musik angeht,
inklusive Engineerung und Produktion. Die Texte und die
Vocal-Lines überliess er aber vollständig seinen Gästen!
Wer also grundsätzlich Power Metal mit etwas
Malmsteen'scher Prägung mag, sollte sich Empires Of Eden
mal zu Gemüte führen und dabei auch gleich nach den
beiden Vorgängern Ausschau halten.
Rockslave
Punkte: 8.5 von 10
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AHAB - The Giant
Napalm Records/Musikvertrieb
Beim heiligen Neptun, die nautische Lyrik-affinen
Ahab sind ja sooooooowas von Doom! Ihr brutales und
schwerstmütiges Debut "Call Of The Wretched Sea" (über
Moby Dick) zieht mir aufgrund der Eindringlichkeit seit
Jahren jedesmal wieder erfolgreich fast die Schwimmweste
aus, der Nachfolger "Divinity Of The Oceans" (Vorlage
u.A. "The wreck Of The Whaleship Essex") war zwar
ausgereifter, aber auch etwas zahmer und für mich
atmosphärisch nicht mehr auf derselben, verschlingenden
Wellenlänge wie der Erstling, und der nun vorliegende
Drittling "The Giant" (über E.A. Poe's "The Narrative Of
Arthur Gordon Pym Of Nantucket") liegt meines Empfindens
nach irgendwo dazwischen. Ihrem musikalischen
Grundgedanken immer noch treu, pflügt das Quartett
erneut durch dunkelste, verzweifeltste Gewässer und
gefällt mit transparenter und organischer, aber auch
etwas unaufgeregter Produktion und einmal mehr
gesteigerten und durchdachteren Klargesängen (Gastgesang
von Herbrand Larsen/Enslaved). Die von mir geliebten,
ultratiefen Marianengraben-Growls sind zwar immer noch
vorhanden, werden aber gefühlsmässig nur noch als Mittel
zum Zweck verwendet. Die musikalische Grösse von Ahab in
einfache Worte zu fassen ist schlussendlich aber
unmöglich und eigentlich nur durch Zuhören,
sich-fallen-lassen und mit der eigenen Fantasie
vereinbar. Zumindest Grundkenntnisse über die jeweiligen
Romanvorlagen vereinfachen zwar das Verständnis, sind
aber für das Anwerfen des Kopfkinos nicht zwingend
erforderlich. Wer sich also für toll gemachten Funeral
Doom (der eigentlich gar nicht mehr so 'funeral' ist)
etwas ausserhalb der gängigen Normen begeistern kann,
wird von "The Giant" nicht enttäuscht werden. Reinhören,
Aye!
Hardy
Punkte: 8.5 von 10
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MNEMIC - Mnemesis
Nuclear Blast/Warner
Music
Mnemic sind seit der Veröffentlichung ihres
fantastischen Debuts „Mechanical Spin Phenomena“ im Jahr
2003 als hart schuftende, hohe Wellen schlagende Band
bekannt, die Combos wie Deftones, Machine Head oder Fear
Factory nachhaltig beeinflusste. Vom ersten Tag an
verdeutlichte das dänische Quintett, dass es sich
schlicht und ergreifend weigern würde, von
selbsternannten Musikkennern in eine Schublade gesteckt
zu werden, und begann kurzerhand, ein eigenes
Metal-Subgenre zu kreieren. Ihr zweiter erfolgreicher
Output, „The Audio Injected Soul“ von 2004, ermöglichte
es ihnen, auf der Orange Stage beim Roskilde sowie auf
MTVs Rock Am Ring/Rock Im Park und vielen weiteren
renommierten Festivals zu spielen. Nach dem Ausstieg
ihres Sängers Michael Bogballe wurde Guillaume Bideau
als neuer Frontmann vorgestellt, dessen beeindruckende
Stimmvariabilität massgeblich zum Sound beitrug, für den
Mnemic heute bekannt sind, so dass die Band 2007 ein
weiteres Meisterstück mit dem Titel “Passenger” vorlegen
konnte. Aufgrund ihrer unvergleichlichen Komplexität und
Vielschichtigkeit als „eine der Lieblingsbands
Metallicas“ geadelt, setzten sie in Form des
Progressive-angehauchten, Groove-gefüllten,
Riff-geladenen Modern Metal-Hammers “Songs Of The
System” (2010) noch einen drauf. Und nun folgt mit
"Mnemesis" der nächste Streich, sollte man meinen, denn
es gab einen einschneidenden Line Up-Wechsel, neu
besetzt sind die Postionen Zweitgitarre, Bassist und
Drummer. Alles austauschbar, wird sich manch einer
denken, jedoch kommen Mnemic so nicht mehr an ihre alte
Grösse heran. Zu langweilig sind die früher so geilen
Takt- und Tempiwechsel, zu absehbar sind die jeweiligen
Instrumenten-Einsätze und zu monoton singt der Sänger.
Einzig der Track "Junkies On The Storm" vermag es, mein
altes Mnemic-Herz zu erfreuen. Alles in allem einfach zu
wenig Fleisch am Knochen.
Steve Butcher
Punkte:
8.5 von 10
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TOTAL ANNIHILATION - Extinction
Firefield Records/Non Stop Music Records
In diesem Monat ist das Highlight meinerseits in der
Schweiz zu finden. Thrashbands aus good old Switzerland
prägen die Landschaft. Mit ihrer zweiten Platte haben
die Basler Total Annihilation einen verdammt noch mal
geilen Thrashhammer gezündet. Mister Pulver von Gurd
himself hat die Produktion in die Finger genommem und
dieser jungen Band einen mörderischen Sound verpasst.
Nicht nur, dass der Sound geil ist, auch die Songs sind
Spitze geworden. Man hat deutsche und auch amerikanische
Thrashereinflüsse, aber die Strukturen der Songs sind
allererste Sahne. Schelle Riffs, cooler Gesang, und die
Rhythmussektion ist zur Stelle. Wer auf 80er-Thrash
steht mit einer modernen, aber niemals kitschigen
Produktion, sollte da schnell zugreifen, es lohnt sich
allemal.
Daniel J.
Punkte:
8.5 von 10
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SPINESHANK - Anger Denial Acceptance
Century Media/EMI
Gerade mal 10 Jahre Pause hinter sich hat dieses
amerikanische Quartett und veröffentlichen mit "Anger
Denial Acceptance" ihr viertes Album. Tja, 13 Tracks
voller Wut, Hass, Trauer, aber auch sanften Melodien,
geiler Gitarrenarbeit - ja, Spineshank sind zurück und
werden mit dem neuen Werk noch mal versuchen, zu
erklären, was sie eigentlich mit ihrer Musik bezwecken
wollen. Das aggressive Songwriting ist sehr gelungen,
auch die Songstrukturen sind im grünen Bereich
einzuordnen. Also sind die vorausetzungen da, um ein
erfolgreiches Album auf den Markt zu werfen. Mir
persönlich gefällt die Scheibe nicht schlecht, mal
sehen, was die Zukunft bringt.
Daniel J.
Punkte:
8.5 von 10
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SIX FEET UNDER - Undead
Metal Blade/Sony Music
Six Feet Under muss man niemandem vorstellen, die
(Brutal-) Death Metal-Urgesteine aus den Staaten sind
wohl den meisten ein Begriff. Spätestens seit dem
legendären Cover-Album "Graveyard Classics", bei dem man
von Savatage über AC/DC bis hin zu den Scorpions (!)
Tracks in Grund und Boden gecovert hat. Mitgegründet
wurden Six Feet Under unter anderem vom
berühmt-berüchtigten Allen West, der schon Obituary zur
Geburt verhalf. Und mit dem alten Cannibal
Corpse-Growler Chris Barnes haben Six Feet Under den
wohl besten oder zumindest brutalsten Shouter unserer
Galaxie. Das neue Album "Undead" ist ein weiterer
genialer Streich der neu formierten Truppe rund um Chris
Barnes. Mit "18", "Molest Dead", "The Scar" und "Vampire
Apocalypse" sind gleich 4 potenzielle Hits vorhanden,
und das 11-sekündige Bass-Intro von "Blood On My Hands"
geht auch nicht so schnell wieder aus dem Kopf. Tolles
Album einer noch tolleren Band.
Steve Butcher
Punkte:
8.5 von 10
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PELLEK – Bag Of Tricks
Liljegren Records
Normalerweise tue ich mich schwer mit Alben, welche
einen epischen Rhapsody Of Fire-Metal spielen. Von den
mir bekannten Alben der Truppe gefällt mir denn auch
gerade nur eine (40-minütige)-Single. Umso
erstaunlicher, dass mir diesen Monat mit Pelle K und
Pathfinder gleich zwei Alben dieses Genres zusagen. Der
norwegischen "The X-Faktor"-Star Per Fredrik "Pelle K"
Åsly hat sich für sein Melodic Metal-Album prominente
Unterstützung von Oliver Hartmann (Avantasia, Hartmann)
und Amanda Somerville geholt. Herausgekommen ist ein
cleveres Album, welches trotz seiner progressiven
Elementen nachvollziehbar und nie überladen wirkt. Im
Gegenteil: Grosses Mitschweben und Mitschwelgen ist
angesagt. Auch dann, wenn Pelle K wie bei "Stare Into My
Eyes" in Richtung Kamelot abdriftet. Die zurzeit
sängerlose Band hätte im norwegischen Sänger einen
würdigen Ersatz für seinen Landsmann Roy Khan. Was der
Mann kann, ist beim kraftvollen "Born In Babylon" oder
beim power-metallischen "Fugue State" wunderbar zu
hören. Würden unsere Musikstars solche Alben
veröffentlichen, wäre unsere Schweiz definitiv eine
andere. Pelle K empfiehlt sich mit diesem Album für
weitere Grosstaten. Ich bin gespannt, wo seine Reise
hinführt.
Roger W.
Punkte:
8.5 von 10
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THE GROTESQUERY – The Facts And Terrifying Testament
Of Mason...
Cyclone Empire
Tjaha, diese Rezension wäre beinahe nicht zustande
gekommen, ‚dank‘ den Leuten von Cyclone Empire, welche
die neue Scheibe der Groteskerei partout nicht
rausrücken wollten. Über die Gründe lässt sich
spekulieren, logisch, über die Tatsache der fehlenden CD
und damit auch der Rezension jedoch keineswegs. Weil ich
aber verdammt nochmal von der ersten Scheibe „Tales Of
The Coffin Born“ dermassen begeistert war (siehe
entsprechende Rezension), wollte ich halt auch den
Nachfolger vorstellen – nicht zuletzt, da The
Grotesquery einen Untergrund-Status trotz illustrer
Musikerrunde besitzen. Arbeitstier Rogga Johansson hat
seinen Sechssaiter wieder einmal im Dienste des Horrors
ausgepackt, und Kam Lee würgt das Mikro hierzu ebenfalls
herzhaft. Jedoch, und das sei erneut hervorgehoben,
grunzt der gute Herr immer noch sehr verständlich. Die
Passagen mit undeutlichen Kehlkopf-Übungen haben aber
zugenommen, und auf die Intros, welche beim Erstling den
richtig fiesen Gruseltouch hervorriefen, wurde
verzichtet. Nicht verzichtet wurde aber auf eine richtig
schöne Schauerstory, welche wiederum Anleihen an E.A.
Poe, Stephen King oder H.P. Lovecraft enthält: Diesmal
geht es um die Aufzeichnungen des Mason Hamilton,
welcher in einer Irrenanstalt sitzt und seinen Wahnsinn
einem Trip auf eine Insel verdankt, welche sowohl seine
Mannschaft wie auch seinen Verstand auf dem Gewissen
hat. Nebst der echt gut dargebotenen Geschichte (und
einem entsprechenden Booklet) ist es Tatsache, dass The
Grotesquery auf ihrem zweiten Werk deutlich direkter und
schneller zu Werke gehen als noch auf dem Debut. Das
äussert sich im Gesamtgefühl, dass eigentlich keinerlei
Pausen während den einzelnen Tracks, welche die
Geschichte darlegen, auszumachen sind. Kann man nun auch
dem Wahnsinn zuschreiben, der hier musikalisch vertont
wird. Darunter leidet aber der Spirit der Scheibe etwas,
und man könnte das Gefühl bekommen, dass hierbei mehr
die Geschwindigkeit als die Geschichte selber im
Vordergrund steht. Anyway, Death Metal alter Schule
trifft auf eine echt schöne Horror-Story (Lyrics lesen
lohnt sich!), es gibt immer wieder sachte Breaks und
melodische Einschübe, welche das Gesamtbild untermauern.
Echt tolle Scheibe!
Toby S.
Punkte:
8.5 von 10
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CANDLEMASS – Psalms For The Dead
Napalm Records/Musikvertrieb
Traditionellerweise ist die letzte Rakete eines
Feuerwerks die krönende, alles überragende
Glitzerexplosion, das fulminante Schlussbouquet. Zu
selten leider gelingt es einer Band, ihre Karriere auf
die selbe Weise abzuschliessen, nicht zuletzt, da man
kaum vorsätzlich ein finales Album schreibt. Mit "Psalms
Of The Dead" will Leif Edling genau dies tun. Als
Bassist und Mainman will er selbst bestimmen, wie
Candlemass, die schwedische Doom-Legende, in Erinnerung
bleibt. Im Grossen und Ganzen bleibt der aus neun Songs
bestehende Abgesang dabei dem traditionellen Sound der
Kerzenmesse treu: Wuchtige Riffs, zumeist lustvoll zäh
schleppend und voller apokalyptischer Dramatik bleiben
auch auf dem 12. Album die Trademarks, das beweist schon
der wie gewohnt etwas zügigere Opener "Prophet". Was
aber auch gleich auffällt: die Keyboards. Zwar scheuten
die Schweden schon früher die Tastenklänge nicht, doch
auf "Psalms For The Dead" verzichtet Edling in keinem,
aber auch wirklich gar keinem Song darauf. Das kann
funktionieren, wie etwa in "The Sound of Dying Demons",
in welchem ein Mellotron zusammen mit lithurgischen
Chören Grusel-Stimmung aufkommen lässt. Bei anderen
Nummern, wie dem knappen "Dancing In The Temple (Of The
Mad Queen Bee)" fragt man sich hingegen, ob es eine
weitere Gitarrenspur nicht auch getan hätte. Alles in
allem weiss Edling seine neue Liebe für Orgeln etc.
gekonnt einzusetzen, im fernöstlich eingehauchten "The
Light Of Thebe" etwa, vor allem aber im für
Candlemass-Verhältnisse fast schon proggigen "Siren
Song" mit seinen teuflisch wummernden Hammond-Attacken
und dem offensichtlich vom Imperial March aus Star Wars
abgewandelten Grundriff – Blockbuster-Kino für die
Ohren! Mit dafür verantwortlich natürlich nicht zuletzt
der dramatische Gesang von Robert Lowe (Solitude
Aeternus), dem man zwar seine durchzogenen
Live-Performances ankreiden kann, weswegen er vor
einigen Tagen ja auch geschasst wurde. In Sachen
Studio-Arbeit aber mag man seine Arbeit oder nicht, das
war schon bei "King Of The Grey Island" und "Death Magic
Doom" so. "Psalms For The Dead" ist im Vergleich zu
seinen überwältigenden Vorgängern experimenteller, aber
auch (vielleicht etwas gar) sperriger geworden. Als
finales Album ist das vielleicht etwas unpassend,
gefallen tut das aber allemal, und vielleicht kommt ja
dann, nach einigem Warten, doch noch ein weiterer
Doom-Böller.
Kissi
Punkte:
8.4 von 10
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PATHFINDER – Fifth Element
Sonic Attack
Power Metal in der Schnittmenge zwischen Dragonforce
und Rhapsody Of Fire präsentieren sich Pathfinder auf
ihrem neuen Album. Die Polen gehen dabei äusserst
versiert vor und schaffen es, über die ganze Albumdauer
NICHT zu langweilen. Das erstaunt, wenn man bedenkt,
dass Pathfinder nicht wirklich neue Pfade beschreiten,
sondern auf bereits asphaltierten Strassen dahinrasen.
Die Polen besitzen denn auch nicht den Reiz eines
dreckigen Landrovers, sondern die eines Ferraris;
pfeilschnell, ästhetisch äusserst sexy und zum
Bewundern. Virtuosität paart sich hier mit Melodie,
epischen Dramen und einem Gespür für tolle Momente. Hat
man erst mal den Zugang gefunden, wird man Pathfinder
zwar nicht von ähnlichen Bands unterscheiden können,
aber fröhlich mitwippen. Wie zum Beispiel beim "Ready To
Die Between Stars", wo man Luca Turilli’s Kapelle
fantastisch kopiert. Die Tempoattacken werden immer
wieder durch stampfende, oder ruhige Momente
unterbrochen. Zeitweise fühlt man sich in einem Film
oder einem Musical. Zu diesem Eindruck tragen auch die
Teils mehr gesprochenen als gesungenen Stellen bei,
welche dezent aber gekonnt eingesetzt werden (z.B. bei "March
To The Darkest Horizon"). Das hier sogar bluesige
Gitarrensoli neben klassischen Power Metal-Attacken
ihren Platz finden, spricht für die Virtuosität der
Polen. Aber auch eine herzzerreissende Ballade wie "Yin
Yang" trägt zum Musical-Charakter bei. Danach wird aber
sofort wieder gekeift, gejodelt, gebolzt und gerockt.
Wer typische Kinder-Power Metal-Melodien hören möchte,
kommt ebenfalls zum Zug (z.B. bei "Ad Futuram Rei
Memorian". Langer Rede kurzer Sinn: Pathfinder haben mit
"Fifth Element" ein tolles Album erschaffen, welches
Freunde der erwähnten Bands begeistern wird. Was jetzt
noch fehlt, ist ein Fünklein Eigenständigkeit. Aber was
noch nicht ist, kann ja noch werden.
Roger W.
Punkte:
8.3 von 10
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AXXIS – reDISCOver(ed)
Phonotraxx
Wie schon viele vor ihnen, veröffentlichen Axxis nun
auch ein Cover-Album. Dabei beschreiten sie ähnliche
Wege wie damals Atrocity mit «Werk 80» und covern
ausschliesslich Disco-Hits. Highlights dabei sind «Don’t
Bring Me Down» von E.L.O., «Ma Baker» von Boney M, «Owner
Of A Lonely Heart» von Yes, und «I Was Made For Lovin’
You» von Kiss. Mit den eher unerwarteten Tracks wie
«Roboter» von Kraftwerk, «My Heart Will Go On» von
Celine Dion, «Staying Alive» von den Bee Gees, «Another
Day In Paradise» von Phil Collins, oder «Life Is Life»
von Opus wird der Spassfaktor mit alten Gassenhauern in
die Höhe geschraubt. Ganz ehrlich hätte ich mir lieber
ein neues Studio-Werk der Herren um Sänger Bernhard
Weiss gewünscht, aber als Überbrückung dazu ist «reDISCOver(ed)»
eine abwechslungsreiche Scheibe geworden, die mit dem
Billy Idol-Klassiker «White Wedding» beendet wird. Wer
bis anhin immer der Meinung war, dass die Stimme von
Bernhard zu eindimensional ist, muss sich hier belehren
lassen, dass er mit keiner gesanglichen Vorgabe ein
Problem zu haben scheint. Zumindest erklingen die
Tracks, wie wenn sie auf die Stimme von Mister
zugeschnitten wären.
Tinu
Punkte: keine Wertung
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RAK - Lepidoptera II Book Of Flight
Eigenvertrieb
Sieben Jahre nach "Lepidoptera I" erscheint nun "Lepidoptera
II Book Of Flight". Marc Grassi beschreibt sein neues
Werk selber als modern, atmosphärisch, reich an
harmonischen und rhythmischen Elementen und trotz seiner
Komplexität als klar und emotional zugänglich.
Musikalisch wird Grassi an den Drums wieder von Mike
Liechti und am Gesang von Dave Thwaites unterstützt. Neu
ist Gitarrist Stefan Gabele. Spannend klingt die
Symbiose aus Grassis Wurzeln, die aus Genesis oder auch
Yes bestehen, und den eher härteren Klängen von
Gitarrist Gabele. Da wird schon mal hart gerockt,
gepaart mit tollen Hammond-Sounds, oder auch klasse
Synthie-Soli. Das Ganze ist gewöhnungsbedürftig, vor
allem mit dem Gesang tut man sich am Anfang etwas
schwer, da er oft verhalten, etwas düster und rau singt,
der gute Dave. Aber mit der Zeit gewöhnt man sich daran
und taucht ein die musikalisch progressive Geschichte
von ARK. "Book Of Flight" mag wohl dem Zuhörer nicht auf
Anhieb gefallen, aber mit der Zeit öffnen sich die
symphonischen Songs dem geduldigen Proggie, und man
taucht voll ein in die komplexe Welt des Marc Grassi.
Übrigens: sehr starkes Cover!
Crazy Beat
Punkte:
8.1 von 10
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SACRED BLOOD – Alexandros
Pitch Black Records
Willkommen zu einer rund 50 minütigen
Geschichtslektion über Alexander der Grosse. Die
Griechen Sacred Blood haben sich einiges Vorgenommen.
Denn wer sich auf Wikipedia über den makedonischen König
(und Heerführer 356 bis 323 vor Christus) informiert,
der merkt schnell, dass unzählige Details und Schlachten
ein komplexes Bild dieser Figur ergeben. Sacred Blood
haben dieses so gekürzt, dass der musikalische Ausflug
durchaus Spass macht. An sich stark im Symphonic
Metal-Bereich angesiedelt, dringen auf "Alexandros" fast
ebenso stark true metallische Elemente durch. Anstelle
überdimensionierter Keyboards setzten die Griechen
lieber auf schneidende Gitarrenriffs. Rein instrumental
könnte man von etwas epischeren Grave Digger sprechen.
Allerdings ist der Gesang von Epeios Focaeus obwohl
kratzend und schneidend nicht mit Grave Diggers Chris
Boltendhal vergleichbar. Zwischendurch werden immer
wieder kleine, gesprochene Sequenzen eingestreut, was
einen Hörspielcharakter schafft. Aber auch stilistische
Ausflüge mit metalfernen Instrumenten dürfen nicht
fehlen. Die Bedeutung des zwischenzeitlichen Herrschers
halb Asiens wird hier gekonnt musikalisch umgesetzt.
Gelingt es Sacred Blood, das Album auch anständig auf
die Bühne zu bringen, steht einem eigentlichen
Eroberungszug nichts im Weg. Die Frage lautet da nur,
wie das Trio ihren doch ziemlich episch ausgeschmückten
Sound auf der Bühne umsetzen wird. Aber dazu gibt es
heute ja Computer-Programme… Ob dies dann noch true
genug ist?
Roger W.
Punkte:
8.0 von 10
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CAVO – Thick As Thieves
Eleven Seven Music/EMI
Drückender Rock, der vorwärts
prescht und sich in die Gehörgänge frisst, so was klingt
doch echt gut. Erinnert stellenweise an Papa Roach,
Breaking Benjamin oder Pop Evil, aber Reminiszenzen
stellen kein Zeugnis als Plagiatisten aus. Will heissen:
Cavo besitzen genug Individualismus, um neben genannten
und ähnlich klingenden Bands bestehen zu können. Liegt
unter anderem auch am Sänger, der ein gutes Rock-Organ
besitzt und der soliden, technischen Arbeit der
Mitstreiter. Auch ist die Abmischung echt in Ordnung,
keine Überdimensionierung, sogar leichte Ecken und
Kanten sind auszumachen, das Gefühl, etwas
Glattpoliertes in den Fingern zu haben, ist nicht so
derb vorhanden. Braucht gar nicht viele Worte, wer gerne
Rockmusik hört, die auch arschtreten kann, ist mit Cavo
sehr gut bedient.
Toby S.
Punkte:
8.0 von 10
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GLORIA VOLT – Gloria Volt (EP)
Subversiv Records
An Humor fehlt es den Winterthurer Jungs mit
Sicherheit nicht. Sie haben sich nämlich ziemlich
amüsante Pseudonyme zugelegt: Fredi Volvo (Vocals), Lord
Latex (Guitar), Pascal Goodknight (Drums), Lukas Peter (Guitar)
und Marino Marroni (Bass). Doch der Spass ist auch in
Form von ausgeprägter Spielfreude fester Bestandteil der
Formation. Als Querverweis werden von den fünf Musikern
AC/DC, Judas Priest, Alice Cooper, The Quireboys und The
Cult gennant. Gloria Volt klingen aber eigentlich nach
keinem diese Acts, vielmehr haben sie aus verschiedenen
Bestandteilen ihr eigenes Ding zusammengebastelt. Die
Band hat sich dreckigen, rohen aber simplen Rock'n'Roll
aufs Banner geschrieben. Als Mix zwischen zeitlos und
retro präsentiert uns die Truppe erstmals 5 Tracks, die
rauchige Clubatmosphäre ausstrahlen. Mit tiefhängenden
Gitrarren und erdigen, trockenen Vocals beweist die Band
Charisma. Von wem Gloria Volt bereits vor ihrem ersten
Live Auftritt als neue Götter am Schweizer Hard
Rock-Himmel gehandelt wurden, wie im Info-Blatt
geschrieben steht, bleibt offen. Obwohl die Songs
richtig gut sind, ein herausragender Hit fehlt noch. Da
die fünf keine Anfänger sind (sie waren bereits bei Acts
wie Lost Purity, Hukedicht, Transmartha oder Pornolé
tätig) kann mit grosser Wahrscheinlichkeit auf einem
späteren Longplayer noch einen Zacken zugelegt werden.
Die Fähigkeiten, besten Riffrock mit eingängigen
Melodien zu verfassen, sind offensichtlich zur Genüge
vorhanden.
Chris C.
Punkte:
keine Wertung
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TESSERACT – Perspective (EP)
Century Media/EMI
Mit der EP "Perspective" veröffentlicht das
englische Quintett kein neues Material, sondern wagt
sich damit an ein Experiment. Die EP wurde von einer
Akustiksession inspiriert, die die Band letztes Jahr in
New York auf der Tournee mit Protest The Hero filmten.
Bei der Aufnahme stellten sie fest, dass einige der
Songs fantastisch klangen, wenn man sie neu arrangierte
und aus einer neuen Perspektive betrachtete. Deshalb
wurden Stücke vom Album "One" überarbeitet und
zusätzlich der Song von Jeff Buckleys "Dream Brother"
gecovert. Wenn ich dann noch berücksichtige, dass die
Herren im Vorprogramm von Devin Townsend und Animals As
Leaders unterwegs gewesen sind, spitzen sich meine Ohren
eh schon automatisch. Tesseract verführen mit einem
anspruchsvollen Sound, der dynamisch und trotzdem zart
sowie heftig und trotzdem gefühlvoll zugleich ist. Sie
schaffen es gekonnt, atmosphärische und doch metallische
Songs zu kreieren. Mit dieser EP möchte man den Hörer
neugierig auf das bald folgende Album machen. Danke, ist
in meinem Fall gelungen! Sehr interessante Formation im
Bereich Progressive Rock/Metal.
Liane P.
Punkte: keine Wertung
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TORIAN – Dawn
Sound Guerilla
"Dawn" ist mittlerweile das dritte Album der Kombo aus
Paderborn (D), und nachdem die beiden ersten
Publikationen "Dreams Under Ice" (2005) und "Thunder
Times" (2009) in der Szene auf Begeisterung gestossen
sind, sind die Erwartungen an das neueste Werk natürlich
gross. Für mich ist die Band allerdings noch neu und
daher ist meine Neugier auch entsprechend gross, als ich
die Platte zum ersten Mal einlege. Das Intro hört sich
denn auch wirklich sehr vielversprechend an, und
innerlich aufatmend bereite ich mich schon mal auf eine
Stunde epischen Entertainments vor, doch dann setzt der
Sänger ein und mein erster Gedanke ist: "Oh nein, wie
Schade!" Und dann geht der Song weiter, überzeugt durch
ausgeklügeltes Songwriting, und ich würde ja gern
begeistert aufspringen und den Metalgöttern huldigen,
aber die schwache Leadstimme hinterlässt einen schalen
Nachgeschmack und wird dem überraschend grossartigen
Power Metal der Deutschen leider schlichtwegs nicht
gerecht, sodass ich dann doch leise grummelnd sitzen
bleibe. Power Metal ist Epik pur und lebt nun mal von
einem guten Frontmann, doch diese Rolle scheint etwas zu
gross zu sein für Sänger Marc Hohlweck - meiner Meinung
nach würde er besser zu einer amerikanischen Thrash-Band
passen, denn die etwas härteren Passagen meistert er
nämlich so gut, dass man seine limitierte Bandbreite an
anderer Stelle fast vergeben könnte. Aber eben nur fast.
Mitunter gibt’s ja schon ein paar annehmbare gesangliche
Passagen, besonders wenn er für die sehr melodiösen
Refrains Backup von einem Chor erhält, eben ganz im Stil
der Grossmeister Blind Guardian. Doch man gewöhnt sich
irgendwann dran und wird von dem instrumentalen Teil
mehr als entschädigt, denn Torian bieten
abwechslungsreichen Power Metal vom Feinsten und
erinnern an Grössen wie Rage oder auch Brainstorm.
Mittlerweile hab ich doch etwas mehr von Torian gehört
und kann sagen, dass "Dawn" im Vergleich zu den beiden
Vorgängern deutlich härter und auch etwas düsterer
geworden ist. Besonders Songs wie "Soul Desert Asylum"
oder "Lost Command" schlagen deutlich aggressivere Töne
an – deftige Thrash-Attacken mit Riffs, bei denen einem
schwindlig werden könnte. Die Deutschen haben sich mit
dem Power Metal einer Europa-dominierten Richtung
verschrieben, doch schleichen sich hin und wieder sehr
amerikanische Einflüsse des Thrash oder sogar Metalcore
ein. Die Kombination schlägt ein wie eine Bombe und
bringt etwas Frische in das leicht angestaubte Genre,
und so heben sich Torian deutlich ab von den hunderten
anderer Power Metal-Bands, die sich in ein Schema X
pressen lassen. "Thunder Battalions" erinnert mehr an
Thrash Metal, und hier passt Marcs stimme eigentlich
ganz gut. Mit "Oceans" und "Wounded" sind auch zwei
Balladen vertreten, wobei besonders die erste an
Hammerfall erinnert. Doch der absolute Höhepunkt dieses
Konzeptalbums ist der Titelsong "Dawn" – als
monumentales Medley quer durch die Seele der Band fasst
dieser epische Track das Album in über 16 Minuten
nochmals zusammen und rundet das Gesamtwerk ab. Fazit:
Wer auf Power Metal steht wird dieses Album lieben –
abwechslungsreich bietet es eine neue Facette des
epischen Genres und wird immer besser, je öfter man es
hört.
Patricia
Punkte:
8.0 von 10
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GRAND MAGUS – The Hunt
Nuclear Blast/Warner
Music
Als Grand Magus vor zwei Jahren ihr erfolgreiches
Album "Hammer Of The North" veröffentlichten, begannen
die Fans der frühen Stunde zu meckern. Zu straight, zu
eingängig, schlicht zu stark nach Heavy Metal klang
ihnen das neue Material im Vergleich zu dem urwüchsig
dröhnenden Stoner Doom, wie man ihn auf den
Vorgängeralben wie etwa "Wolf's Return" von 2005 um die
Ohren gehauen bekam. Nun, wem "Hammer Of The North"
nicht gefiel, der wird "The Hunt" hassen, denn mit ihrem
nunmehr sechsten Streich marschiert das Trio seinen
metallischen Weg konsequent fort. Schnörkellos ist das
immer noch, dabei aber mit einer gesteigerten Portion
Rock'n'Roll. So stampft schon der Opener "Starlight
Slaughter" irgendwo zwischen Hard Rock und Melodic
Metal, und ob "Sword Of The Ocean", das teutonische "Valhalla
Rising" oder der leicht melancholisch galoppierende
Titeltrack, jeder Song geht sogleich ins Ohr und lässt
das Hirn Dio genauso als Assoziation aufflackern wie
etwas rockigere Iced Earth. Da macht es nur Sinn, dass
mit "Son Of The Last Breath" eine schicksalsschwangere
Krieger-Halbballade auf der Scheibe zu finden ist. Dazu
das schleppend beginnende, dann das Tempo anziehende "Silver
Moon", der mitreissende Up Tempo-Rocker "Iron Hand" und
als Abschluss das sowohl cool groovende "Draksådd", und
fertig ist eine waschechte Hard Rock-Scheibe. Ja, vor
gut 10 Jahren hätte man das von Grand Magus noch nicht
erwartet, auch ich nicht, und wie man das stilmässig
findet, muss jeder selbst entscheiden. Gut ist "The Hunt"
allemal, verdammt gut sogar.
Kissi
Punkte:
8.0 von 10
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HEAVEN RAIN – Second Sun
Musicbuymail/Non Stop Music
Hard Rock/Heavy Metal ist bekannterweise eine
Sprache, die die ganze Welt versteht. Daher ist es unter
dem Strich auch keine Überraschung, dass eine Melodic
Metal Band aus Bosnien mit einer neuen Scheibe, ihrem
zweiten Longplayer, vorstellig wird. Formiert hat sich
die Truppe bereits 2006, für "Second Sun" stiess nun neu
Sängerin Miona Graorac zu Heaven Rain. Mit ihrer
kräftigen und recht tiefen Stimme weiss sie Akzente zu
setzen und verleiht der Band dadurch
Wiedererkennungswert. Musikalisch bewegt sich die Truppe
im klassischen Melodic Metal-Genre. Sie adaptiert dabei
Progressive-, wie auch Klassikelemente und kombiniert
diese mit einem Mix aus satten Gitarren und melodischen
Keyboards. Schwachpunkt ist dabei, dass die durchaus
vorhandenen, starken Songstrukturen oft durch die
Keyboards zugekleistert werden. Mehr als einmal wirken
die Tracks dabei ein bisschen holprig. Mit "Face Of
Misery" und "Raven In Heart" hat die Band aber auch
mindestens zwei kleine Hits am Start. Da sind auch
Parallelen zu Nightwish, Kamelot und Sonata Arctica
offensichtlich. Hinter diesen Acts muss man sich
keineswegs verstecken, im Gegenteil, die Chance ist
gross, dass man schon bald zu diesen aufschliessen kann.
Für Fans des Genres können Heaven Rain definitiv als
Geheimtipp gehandelt werden.
Chris C.
Punkte: 7.8 von 10
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OXYGEN – Final Warning
Escape Music/Non Stop Music
Wieder eine Melodic-Band aus Schweden, und wieder
einmal eine, die auch abdrücken kann, die den Spagat
zwischen Melodie und gesunder Härte gefunden hat.
Merkwürdigerweise wird in den Label-Infos
ausschliesslich von Sänger Tony Niva berichtet. Seine
drei Mitstreiter an der Gitarre, dem Keyboard und dem
Schlagzeug, werden mit keinem Wort erwähnt. Ebenfalls
ignoriert wird ein Bassist. Tony jedenfalls ist ein
alter Hase im Business und ist bereits seit 1987 aktiv.
Mit verschiedenen Acts hat er schon mehrere Scheiben
publiziert. Die bekannteste Zusammenarbeit darunter
dürfte die mit Swedish Erotica sein. Oxygen bewegen sich
im typischen und bestens bekannten, skandinavischen
Melodic/Hard Rock-Bereich. Das heisst: Besonders
innovativ sind die Jungs nicht. Trotzdem haben sie
einige Songs mit Flair und Charme verfasst. Kitschig
werden sie dabei selten. Die Keyboards werden im Grossen
und Ganzen sparsam eingesetzt und die Gitarren bleiben
dabei dominant. Tony's Vocals sind sicher ein Highlight
und erinnern manchmal sogar ein bisschen an Michael
Kiske zu Helloween-Zeiten. Oxygen haben mit "Final
Warning" ein durchaus gutes Album am Start, das aber
unter dem Strich zu wenig Substanz aufweist, um einen
wirklich bleibenden Eindruck zu hinterlassen. Für den
Bereich oberer Durchschnitt reicht es aber allemal.
Chris C.
Punkte: 7.8 von 10
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FATES WARNING - Inside Out (Re-Release)
Metal Blade/Sony Music
Fates Warning sind, widerspruchslos, eine geniale
Prog-Band, aber sehen wir uns doch kurz die
Veröffentlichungen von eben nur diesem Album "Inside
Out" mal an. Die erste Veröffentlichung war 1994 mit 10
Songs. Dann folgte das Re-Release 1998 mit denselben 10
Songs. dann 2004 ein weiteres Re-Release mit denselben
10 Songs zusammen mit den Alben "A Pleasant Shade Of
Grey" und "Disconnected", 2006 folgte die
Doppelalbum-Veröffentlichung zusammen mit "Disconected",
diesmal mit 3 Demo-Bonus-Tracks. Und schlussendlich zum
fünften Mal, am 1.Juni 2012 als Doppel-CD mit einem
Livemittschnitt aus Düsseldorf von Februar 1995 und
einigen Special-Songs mit Gästen wie Mike Portnoy und
John Arch im Duett mit Ray Alder. Fates Warning sind
also böse gesagt zu einer Re-Release/Best Of-Band
verkümmert. Ich frag mich, wer das überhaupt noch
braucht. Ich denke, dass dies wahrscheinlich
grösstenteils die Schuld der Labels ist und nicht der
Band. Aber nichts desto Trotz schmälert das keinesfalls
die Qualität des Albums. Songs wie das unsterbliche "Outside
Looking In" haben nichts von seiner Genialität verloren.
Man merkt zwar noch Zeitweise die älteren
Queensrÿche-Einflüsse, aber das ist ok. Auch die
ruhigeren Sachen wie "The Strand" sind einfach tolle
Songs. Jim Matheo, der fast das ganze Werk im Alleingang
komponiert hat, geht hier sehr verspielt zu Werke und
hat auf jedes Detail geachtet. Und so ist im Endeffekt
ein wirklich starkes, abwechslungsreiches Stück Prog
entstanden, das auch fast 20 Jahre nach seiner
Erstveröffentlichung nichts von seiner Faszination
verloren hat. Aber ich würde den Kauf von "Inside Out"
nur denen empfehlen, die das Album noch nicht haben oder
den Die Hard-Fans wegen der Bonus-CD.
Crazy Beat
Punkte:
keine Wertung
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ROACHCLIP – Night Falls
Pure Rock Records/Non Stop Music
Die deutsche Band Roachclip wurde bereits vor 26
Jahren gegründet. Mit "Night Falls" erscheint nun aber
erst deren drittes Album. Für übermässigen Fleiss gibt
es also keine Bonuspunkte. Obwohl die Truppe in den
80ern startete, lässt sich der Sound nicht einfach auf
dieses Jahrzehnt beschränken. Grundsätzlich basiert die
Musik eher auf klassischen 70er Jahre-Klänge. Das
Grundgerüst ist, mal mehr, mal weniger, der Blues.
Leider artet das Ganze auch mal in fast nicht endend
wollenden Soli aus. Dies bleibt aber glücklicherweise
die Ausnahme. Mehr als einmal trumpft die Band mit
knackigem Hard Rock auf. Dabei klingt man abwechselnd
mal ein bisschen nach Deep Purple, mal nach Nazareth
oder auch nach Thin Lizzy. Mit dem smarten Rocker "Suck
Duck Rockin'" gibt es auch noch eine Anlehnung an AC/DC.
Auch im Balladen- und Mid Tempo-Bereich beweisen die
Jungs, dass sie den richtigen Riecher für starke
Melodien haben. Trotz den Querverweisen kupfert die
Truppe aber nicht bloss ab, sondern hat ihre eigene
Identität gefunden. Über das Ganze bleiben zwei, drei
Tracks als unterdurchschnittlich hängen. Auch "Le Bon
Roi Dagobert" ist ein völlig überflüssiger Track.
Rock'n'Roll mit französischem Text - das funktioniert
einfach nicht. Die verschiedenen Einflüsse haben aber
auch noch einen anderen negativen Aspekt. Man vermisst
manchmal den roten Faden, die Homogenität leidet. Alles
in allem ist aber "Night Falls" alles andere als ein
schlechtes Album. Es gibt dabei einiges zu entdecken,
und das macht entsprechend viel Spass.
Chris C.
Punkte:
7.6 von 10
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BLACKLODGE – MachinatioN
Season Of Mist/Irascible
Wer braucht schon Nieten, wenn er auch Spritzen
nehmen kann? So was Ähnliches haben sich wohl die
Franzosen von Blacklodge vor gut 14 Jahren gedacht, und
das hat sich auch auf dem vierten vollwertigen Album
nicht geändert. Ewiggestrige werden als erstes über den
Drumcomputer herziehen, obwohl er hier keinen
Kompromiss, sondern ein gezielt eingesetztes Stilmittel
ist. Die maschinelle Exaktheit, gemischt mit den
Samples, erzeugt einen klaren und kühlen Unterton. Dabei
wirkt der Sound nie so steril wie zum Beispiel das
vorletzte Nachtmystium, Aborym oder aber Samael zur Zeit
von "Solar Soul". All die Angesprochenen Bands zeigen in
gewisser Weise Ähnlichkeit zu "MachinatioN", aber das
Album trieft vor öligem, dreckigem Hass. Gotteslästerung
wird im Stile (drogenverseuchter) Selbstzerstörung
zelebriert (man höre "Order Of Baphometh" oder
"Trident") und somit die gesamte Schöpfung von der
ekligen Kehrseite beleuchtet. Blacklodge verstehen es,
mit gezielten Effekten, spannendem Songwriting und
abwechslungsreichen Vocals darzustellen, wie die Welt
durch ihre Augen aussieht. Eine Welt, die irgendwie
alles toleriert, aber nichts versteht. Dadurch wird "MachinatioN"
zu einem äusserst kritischen Album, welches im Gegensatz
zu den vorher genannten Bands eher simpel daherkommt und
daher auch zum Headbangen taugt.
Tristan
Punkte:
7.6 von 10
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THE SUNPILOTS – King Of The Sugarcoated Tongues
Honeytrap Records
"King Of The Sugarcoated Tongues" ist das zweite
Album der Sunpilots und verspricht einen sehr
breitgefächerten Musikstil-Mix, der stellenweise an Muse
oder Incubus erinnert. Aber auch durch altbewährte
Musikschätze von Pink Floyd oder Led Zeppelin lassen
sich die 4 Australier inspirieren. Klingt schon mal fürs
Erste nicht schlecht. Schön abwechslungsreich und doch
sehr eingängig, ohne zu kommerziell zu wirken. Die
Sunpilots bieten starke Songs und einen Frontmann, der
durch seine stimmliche Präsenz überzeugt. Das Album ist
in 6 Kapitel aufgeteilt und verfolgt ein textliches
Konzept, das gerne ab und an in der Rockmusik
aufgegriffen wird: Es geht um die Abhängigkeit von
Maschinen und Medien und um die darunter leidende
Denkfähigkeit in den industrialisierten Ländern. Darf
angetestet werden.
Liane P.
Punkte:
7.5 von 10
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MERCURY TIDE - Killing Saw
Limited Access Records
All diejenigen, welche sich noch an Angel Dust erinnern
können, dürfen bei diesem Album aufhorchen. Denn nach
rund 10 Jahren Abstinenz meldet sich Angel Dust-Sänger
Dirk Thurisch mit einer neuen Mercury Tide-Scheibe
zurück. Aber auch Metaller und Rocker ohne Vorkenntnisse
dürfen ruhiges Gewissen in diesen Bastard aus griffigem
Rock ("Satan Sister"), Hard Rock (teilweise bei "Searching")
und Melodic Metal ("Out Of The Darkness") reinhören. So
richtig schubladisieren lässt sich "Killing Saw" nicht.
Gut so, denn damit sorgt die Band für Abwechslung und
Spannung. Die 12 Songs sind gut strukturiert, eingängig
und könnten besonders live wirken. Ein Song wie "You
Cannot Save Me" würde in einer seichteren Abmischung gar
im Kommerz-Radio laufen. Das Album ist indes
zweigeteilt: Rockt die erste Hälfte noch ordentlich,
übernehmen danach die grossen Melodien wie bei "No More
Pain" das Zepter. Gerade dadurch bleiben die Ohren
frisch. Und wenn beim Abschliessenden "Have No Fear" die
Bratgitarren eingepackt bleiben, so ist man wieder
bereit, dem Album eine weitere Runde zu gönnen. Einziger
Kritikpunkt ist die Stimme von Dirk Thurisch. Diese
klingt in den hohen Tönen arg dünn und entsprechend
gepresst. Vielleicht ist diese Unreinheit aber auch
genau das, was Mercury Tide ein wenig von der Masse
abhebt. "Killing Saw" ist somit ein gutes, wenn auch
kein überragendes Album. Reinhören lohnt sich allemal.
Roger W.
Punkte:
7.5 von 10
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NACHTBLUT – Dogma
Napalm Records/Musikvertrieb
Nach dem erfolgreichen
Debutalbum "Antik" (2009) folgt nun der langersehnte
Nachfolger der Düster-Metaller Nachtblut. Ich finde es
ja immer wieder spannend, was mit einer Promo-CD so
alles an Info mitgeschickt wird. In diesem Fall waren
das ein paar Bandfotos, wie sie klischeehafter kaum sein
könnten und dann noch ein Infotext, der mich aufhorchen
liess: Nachtblut "polarisierten die Szene von Anfang an.
Eine Seite hasst sie, während die andere Seite Nachtblut
mit Respekt und Zustimmung begegnet". Bei solchen Tönen
senken sich meine Erwartungen augenblicklich von
'freudig gespannt' zu 'Augen zu und durch'. Blind
tastend drücke ich also auf Play, und was hören meine
gespitzten Öhrchen da? Richtig guten Gothic Metal!
Vorsichtig öffne ich mal ein Auge und denke: "Naja,
vielleicht ist der Titeltrack "Dogma" ja bloss ein
Zufallstreffer, ein Schuss ins Schwarze - warten wir mal
ab." Doch es geht weiter mit dem erstaunlich positiven
Titel "Der Weg ist das Ziel", und nun bin ich voll
dabei. Spätestens beim dritten und wohl besten Song
dieses Albums, "Ich trinke Blut", ertappe ich mich beim
Mitwippen, und schon krieg ich den Refrain nicht mehr
aus dem Kopf. Mit "Eiskönigin" haben sich Nachtblut dann
endgültig einen festen Platz in meiner Playlist
erspielt. Was Nachtblut so interessant macht, sind die
bitterbösen und doch intelligenten Texte, die mal
richtig fies, mal ironisch und manchmal einfach nur
provozierend daherkommen. Nun versteh ich auch die
Aussage von Nachtblut-Gründer Askeroth: "Im Gegensatz zu
anderen Künstlern provozieren [wir], um etwas zu sagen
statt lediglich etwas sagen, um zu provozieren."
Natürlich spielen auch Nachtblut mit den typischen
Klischees der Gothicszene: Seien es nun Orgelklänge und
eine Kritik an der Kirche (erstaunlicherweise ohne "Heil
Satan!" oder ähnliche Floskeln), bei "Bussakrament" oder
Orchestereinlagen inklusive Spinett mit dem ultimativen
Goth-Geständnis "Ich trinke Blut". Selbstverständlich
gibt es bei so einem abwechslungsreichen Album auch
tanzbare Sachen wie "Macht" – ein Tribut an die
mächtigen Bösewichte dieser Welt, das die Tanzflächen
erobern dürfte. Völlig überraschend und vielleicht auch
etwas verstörend ist schliesslich die Ballade
"Schritte", die mir tatsächlich den sprichwörtlichen
kalten Schauer über den Rücken jagt. Doch obwohl oder
vielleicht gerade weil Nachtblut immer wieder mit den
Klischees und Erwartungen einer Gothic-Band spielen,
sind sie anders und heben sich ab von der Masse. Um es
in ihren eigenen Worten zu sagen (bzw. in Nietzsches):
"Frei ist, wer in Ketten tanzen kann" – Nachtblut haben
ihre Nische in diesem Genre gefunden, und hier leben sie
sich aus.
Patricia
Punkte:
7.5 von 10
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ETHS - Sôma
Season Of Mist/Irascible
Tja Leute, jetzt sind wir in Frankreich, um genauer
zu sein in Marseille, der schönen Hafenstadt im Süden
des Landes. ETHS haben hier mit ihrer vierten Platte
wieder ein sehr spezielles Werk in die Welt gepfeffert.
"Soma" ist dunkel, hart, mit Hasstiraden versehen, aber
auch mit der sanften Stimme von Candive gesegnet, die
der Band überaus gut tut. Und dass Candice auf
französisch singt, finde ich sehr gelungen, denn wenn
man der Sprache mächtig ist, eröffnet das einem ein sehr
interessantes Spektrum an fanzösischer Lyrik.
Musikalisch ist das eine geschwängerte Version aus
Black/Death/Modern usw., fast nicht zu schubladisieren.
Gut gemacht Leute, weiter so!
Daniel J.
Punkte:
7.5 von 10
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ASARU – From The Chasms Of Oblivion
Schwarzdorn Productions
Vor vier Jahren hatte ich bereits das Vergnügen, die
Neuveröffentlichung der (eigentlich) toten Band Asaru zu
hören. Als Fan Dissections und früher Immortal konnte
ich nicht anders, als das Album zu mögen, folglich waren
auch die Erwartungen an das neue Werk der wiederbelebten
Band ziemlich hoch. Und auch wenn das Artwork
langweilig, die Liedtitel nichtssagend und das Bandlogo
sehr gut lesbar ist, nach wie vor verstehen die Herren
ihr Werk besser als viele der trven Satansbraten aus dem
Norden. Hier jagen eisige Riffs hinter thrashigen
Rhythmen her, alles mit mächtig viel Tempo und keinem
gekünstelten Garagensound. Soll heissen: Das Songwriting
von "Battles In The North" trifft auf "Somberlains"
Qualität und schafft Lieder, welche keine okkulten
Studien als Grundlage brauchen noch einen anderweitig
intellektuellen Anspruch haben, sondern ohne überlegen
zu gefallen wissen. Dabei sind die Lieder nicht so
eingängig wie beim Vorgänger, was dem Album (bei
mehrmaligem Hören) gut steht, anderseits aber vermisst
man so was wie der Titeltrack des letzten Albums. Aber
vielleicht kommt das ja noch, denn erfahrungsgemäss wird
auch diese Scheibe häufiger rotieren. Wer (die
zugegebenermassen solide umgesetzte Kopie von Dissection)
Thulcandra mag, muss hier reinhören.
Tristan
Punkte:
7.4 von 10
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HEXEN – Being And Nothingness
Pulverised Records
Der einem Aufsatz des französischen Philosophen
Jean-Paul Sartre entlehnten Albumtitel sowie das knapp
zweieinhalbminütige, instrumentale Intro lassen schon
erahnen, dass bei den kalifornischen Thrashern eine
gewisse Kurskorrektur stattgefunden hat, und der
Verdacht bestätigt sich beim eigentlichen Opener "Grave
New World" dann auch schon prompt. Regierte auf dem 2008
erschienenen Vorgänger "State Of Insurgency" noch
relativ straighter Thrash Metal, fordern HeXen diesmal
den Hirnwindungen der Fans einiges mehr ab, denn auf "Being
And Nothingness" wurden die Thrash-Elemente durch
Hinzugabe einer reichlichen Portion Progressive Metal
und, besonders in Bezug auf die Gitarrenarbeit,
neoklassische Einsprengsel angereichert. Dies mag manche
alte Fans der Truppe etwas vor den Kopf stossen, mir
gefällt‘s hingegen sehr gut, denn die schwierige
Hochzeit zwischen den genannten Genres ist
hundertprozentig geglückt. Und sie ziehen ihr Ding
konsequent durch, selbst das traditionell thrashig
aufgebaute "Walk As Many, Stand As One" wartet mit
wiederholt eingestreuten langsamen, sehr melodischen
Solopassagen auf, einzig die durchgehend derben Vocals
von Sänger/Bassist Andre Hartoonian erinnern daran, dass
wir es hier mit einer Thrash Metal-Band zu tun haben.
Natürlich zündet so ein Album nicht auf Anhieb, die
(glücklicherweise nicht ZU hohe) Komplexität der Songs
fordert einem schon mehrere Durchläufe ab, bis etwas
wirklich hängen bleibt. Doch hat man sich erst mal mit
dem neuen Gesicht von HeXen vertraut gemacht, knallt
auch das neue Material in gewohnter Manier mächtig rein.
Den Vogel schiesst die Band aber definitiv mit dem
abschliessenden, fünfzehnminütigen Monstertrack
"Nocturne" ab. Was zunächst in bester YJ
Malmsteen-Manier verträumt-klassisch beginnt, entwickelt
sich sehr bald zum ehrgeizigen HeXen-Referenzwerk, in
dem die Musiker nochmal sämtliche Register ihres Könnens
ziehen und ein Progressive Thrash-Feuerwerk der
Extraklasse zünden; zutiefst beeindruckend und fesselnd
von der ersten bis zur letzten Sekunde! Eine sehr
abwechslungsreiche und überraschend mutige Scheibe, die
einiges an Aufmerksamkeit abverlangt, aber im Gegenzug
für schier nicht enden wollenden Hörgenuss sorgt.
Mirko B.
Punkte:
7.4 von 10
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CYCLOPHONIA - Impact Is Imminent
Battlegod Productions/Non Stop Music
Nanu, schon wieder Aufnahmen von irgend so ‘ner
obskuren 80er Jahre US-Power Metal-Truppe aus den
Labelarchiven hervorgekramt? Denkste! Cyclophonia ist
eine 1997 gegründete, norwegische Gruppe, welche
zunächst als reine Coverband an den Start ging, nach
mehreren Auflösungen und Reunions seit 2008 endlich in
einem stabilen Line Up dasteht und sich fortan nur noch
Eigenkompositionen widmet, welche uns nun auf diesem
Debut vorgestellt werden. Das besondere an Cyclophonia
ist, dass gleich zwei Sänger für den charakteristisch
hohen US Metal-Gesang zuständig sind. Ist zwar
ungewöhnlich, aber Øystein Kvile Hanssen und Håvar
Robertsen machen ihre Sache wirklich gut, zumal die
Stimmen unterschiedlich genug sind, um markante Akzente
zu setzen und die zweistimmigen Passagen noch einen Tick
interessanter zu gestalten. Musikalisch wird uns der US
Speed/Power Metal made in Norway in einer Authentizität
serviert, die selbst den amerikanischen Ikonen als
Referenzwert dienen könnte. Kein Klischee wird
ausgelassen, sämtliche Trademarks des Genres sind
reichlich vorhanden, viel Double Base-Speed,
zweistimmige Gitarrensoli, Eierquetsch- und Kastraten–Screams
ohne Ende, viel Drama und Pathos - US Metal-Fan, was
willst Du mehr? Mit gerade mal acht Songs und einer
Laufzeit von knapp sechsunddreissig Minuten ist das
Album vor allem in Anbetracht der langen Entstehungszeit
zwar etwas knapp ausgefallen, aber qualitativ ist der
Einstand mehr als gelungen, und Mördertracks wie "Impact
Is Imminent", "The Mirror", "Hand Of The Righteous" oder
"Die By My Sword" machen absolut keine Gefangenen. Bitte
mehr davon!
Mirko B.
Punkte:
7.3 von 10
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HARTMANN – Balance
Avenue Of Allies Music
Anfang dieses Jahres konnte man sich anlässlich der Rock
Meets Classic Tour 2012 wieder mal von Oliver Hartmanns
vorzüglichen Qualitäten als Gitarrist überzeugen.
Glücklicherweise hatte der Ex-At Vance-Sänger daneben
noch genügend Zeitreserven, um das vierte Album seiner
Soloband zu beenden. AOR- und Melodic Rock–Freaks, ihr
könnt euch jetzt schon freuen, denn – nomen est omen –
auf "Balance" stimmt ebendiese in beinahe perfekter
Weise. Der ausgewogene Mix aus angenehm lockeren Rockern
("All My Life", "You Are The One", "Fool For You", "Save
Me"), Melodic Rock–Perlen ("Like A River", "After The
Love Is Gone", "Fall From Grace") und Balladen ("From A
Star", "Time To Face The Truth", "The Best Is Yet To
Come") macht aus "Balance" ein deutsches AOR–Referenzwerk,
das in seiner Gesamtheit runtergeht wie Öl und sich in
keinster Weise vor der internationalen Konkurrenz zu
verstecken braucht. Einziger Ausrutscher ist das Tears
For Fears-Cover "Shout". Erstens, weil der Track eh
schon unzählige Male gecovert worden ist, zweitens, weil
der Song trotz der gelungenen Interpretation nicht so
recht in die Gesamtstimmung des Albums passen will. Was
der CD vielleicht auch noch fehlt, ist der ganz grosse
Hit, der über allen anderen Songs thront, aber jetzt
jammere ich bereits wieder auf hohem Niveau, denn
insgesamt ist Oliver Hartmann und seinen Sidekicks mit
"Balance" eine äusserst gute AOR-Scheibe gelungen, die
mit viel Herz und Wärme für ein sehr angenehmes
Hörerlebnis sorgt.
Mirko B.
Punkte:
7.2 von 10
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RAW -Rawzilla
MDD
Und weiter im Text mit der fröhlichen Thrasherparty.
Jetzt befinden wir uns in Mannheim, Tschörmany, und
haben das zweite Werk der deutschen Truppe in den
Händen. Man hat sich mit Andy Classen einen europäischen
Topproduzent geangelt, und das zahlt sich auf dem
Gesamtpaket aus. Die 13 Songs klingen kompakt,
harmonisch, sind auch sehr punkig gehalten. Die Riffs
sind schnell, aber auch geile Mid Tempo-Passagen finden
sich auf "Rawzilla" wieder. Ich für meinen Part finde es
gut, dass sich so viele Thrashbands etablieren, aber der
Boom ist sehr gefährlich für die Szene. Man wird sehen,
was passieren wird mit Raw. Erfolg oder Durchschnitt.
Raw sind irgendwo in der Mitte anzufinden.
Daniel J.
Punkte:
7.1 von 10
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ROYAL THUNDER – CVI
Relapse Records/Non Stop Music
Ja doch, ganz net, was da aus meinen Boxen vor sich
hin rockt. So oder so ähnlich waren meine Gedanken, als
ich Royal Thunder erstmals meine Aufmerksamkeit
schenkte. Erinnert insgesamt irgendwie an alternative
Konzerträume mit dazugehörigem Angebot an Leuten,
Getränken und dem unverkennbaren Luftgemisch aus
Alkohol-Ausdünstungen und nach Zigaretten miefenden
Klamotten. Oder anders gesagt: Royal Thunder sind keine
abgehobene Band, sondern vermitteln ein ehrliches Flair,
egal, ob sie jetzt in alternative Gefilde abdriften (“Whispering
World”), an Tool erinnern (“Shake And Shift”) oder
Richtung Grunge tendieren (“Black Water Vision”). Dass
dabei die variable Stimme der Sängerin ein deutliches
Plus ist, muss ebenfalls erwähnt werden. Anders
ausgedrückt: Royal Thunder spielen vielseitigen Rock,
der fordernd, weil nicht sofort leicht zugänglich ist.
Kann man ruhigen gewissens antesten.
Toby S.
Punkte:
7.0 von 10
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EWIGHEIM – Bereue Nichts
Massacre Records/Musikvertrieb
Ewigheim formten sich aus Mitgliedern von Eisregen
und The Vision Bleak; doch Allen B. Konstanz (Gesang,
Schlagzeug, Piano) und Yantit (Gitarre, Programming)
stellen klar, dass Ewigheim nicht nur ein Neben-Projekt
ist, sondern eine Band mit eigener Seele. Und diese
Seele ist rabenschwarz. Bei einer Band, deren Genre als
Dark/ Doom/ Goth Metal bezeichnet wird, erwartet man ja
düstere Musik. Doch Ewigheim tauchen noch viel tiefer in
die Düsternis ein und weiden sich in der Schwärze der
Nacht an den Abgründen der Menschheit. Makabre Texte,
die einen kalten und harten Blick aufs Leben werfen und
den Tod allgegenwärtig und grausam zelebrieren, sind die
Seele der Musik der Deutschen. Auch instrumental sorgen
Ewigheim für düster-metallische Stimmung – schwere
Gitarrenriffs sorgen für Volumen, und die an sich sehr
dezenten, dafür umso kunstvoller eingesetzten
Synthie-Klänge geben dem Ganzen noch mehr Tiefgang. Bei
deutschen Bands mit dunklen Einschlägen und dem
Genre-obligaten gerollten R liegt der Vergleich mit
Rammstein nahe, doch Ewigheim sind unvergleichlich
düsterer und makabrer, und so treten die Deutschen aus
dem Schatten der Vorgänger heraus und zeigen eine
groteske und selbstmörderische Persönlichkeit. Besonders
gute Tracks sind der Opener "Heimkehr/Bereue nichts"
oder auch "Morgenrot". Den letzten Track "Der letzte
Mensch" unbedingt zu Ende hören, denn da gibt’s nach ein
paar Minuten Stille noch eine Hymne an die Sinnlosigkeit
des Lebens. "Bereue Nichts" ist bereits das dritte Album
der Thüringer Kombo und schliesst nun an den Erfolg der
ersten beiden Alben an. Das neueste Werk ist in zwei
verschiedenen Versionen erhältlich. Die Erste im Jewel
Case mit 9 Stücken, die Zweite im Digipak - inklusive
einem Bonusstück. Das Digipack ist auf 2000 Stück
limitiert und nummeriert, beiden Versionen liegt ein
16-seitiges Booklet mit allen Texten bei. Hier lohnt es
sich wirklich, einen tieferen Blick in die Lyrics zu
werfen!
Patricia
Punkte:
7.0 von 10
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NUCLEAR ASSAULT - Atomic Waste! Demos & Rehearsals
High
Roller Records/Musikvertrieb
Die mehrere Male zu Grabe getragenen und ebenso oft
wiederauferstandene Thrash/Crossover-Truppe um
Bass-Spargel Danny Lilker und Schreizwerg John Connelly
steckt sieben Jahre nach ihrem letzten Studioalbum
entweder in einem chronischen, kreativen Tief oder hat
schlicht keine Lust, zur Abwechslung wieder mal was
Neues auf Plastik zu bannen, anders kann ich mir diese
Veröffentlichung nicht erklären. Wie es der Titel "Atomic
Waste! Demos & Rehearsals" bereits ankündigt, haben wir
es hier mit Demos, Rough Mixes und dergleichen
vorwiegend aus der Frühphase von Nuclear Assault zu tun.
Von den insgesamt dreiundzwanzig Nummern sind zehn reine
Instrumentalversionen, von denen wiederum drei bisher
unveröffentlicht waren. Einzig die zwei Rohversionen von
"Hang The Pope" und die bisher nur auf der Tape–Version
vom Debut "Game Over" bzw. auf dem 1992er-Live-Album
"Live At The Hammersmith Odeon" erschienene Nummer "Lesbians"
liefern einen minimalen Kaufanreiz. Ansonsten werden
wohl nur fanatische Komplettisten Freude an dieser
Scheibe haben, an der für mich der unangenehme
Beigeschmack der Reststoffverwertung anhaftet.
Mirko B.
Punkte:
keine Wertung
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CHARLIE SHRED – Charlie Shred
Liljegren Records
Damals war die Welt noch in Ordnung. Nietengürtel
umgeschnallt, die engen Lederklamotten an und los
geht's. Die Schweden Charlie Shred tauchen ab in die
80er Metal-Welt und träumen davon, mit Bruce Dickinson
und James Hetfield an einer coolen Bar irgendwo in
Schweden ein paar Bierchen zu ziehen. Eine nette
Mischung aus Speed und Power Metal – unverfälscht und
stiltreu! Trotz verschiedenartiger Tempi sind die Songs
recht berechenbar, aber man nimmt es den Nordländern ab,
was sie da fabrizieren. Alle Songs kommen gut auf den
Punkt und lassen den Fuss mitwippen (Haare schütteln
geht bei mir nicht, da kahl geschoren!). Ruhig mal
antesten.
Liane P.
Punkte:
7.0 von 10
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ACID DEATH - Eidolon
Noisehead Records
Acid Death sind eine der alteingesessensten
Metalbands aus Griechenland. Gegründet 1989 und aktiv
bis 2001, entschlossen sie sich nun, ihr Comeback zu
geben. Wer Acid Death kennt, wird sie in die Thrashecke
kategorisieren wollen, doch weit gefehlt! Acid Death
2012 sind härter, progressiver sowie auch ein wenig
morbider. Die 10 Songs bieten grundsoliden technischen,
zumal auch, wie schon erwähnt, progressiven Death Metal.
Nach eigenen Aussagen hatten die Griechen früher auch
noch Fusion/Jazz-Einflüsse, jedoch sind diese gänzlich
verschwunden und nach mehrmaligem Hören wird einem
bewusst, dass ein wenig mehr Einflüsse, respektive
Abwechslung, nicht schlecht gewesen wäre. Auf Dauer
leider zu langweilig.
Steve Butcher
Punkte:
6.7 von 10
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MALICE - New Breed Of Godz
Steamhammer/SPV
Wer hätte das gedacht, nach den Kultalben "In The
Beginning... " (1985) und "Licence To Kill" (1987)
kehren die US-Power Metal-Pioniere Malice mit einem
Knall zurück, den ich so heftig nicht erwartet hätte.
Und dass es Mastermind Jay Reynolds gelungen ist,
Metalsirene James Rivera (u.a. Helstar) für den Posten
hinterm Mikro zu gewinnen, muss einfach als absoluter
Glücksgriff gewertet werden. Für "New Breed Of Godz" hat
die Band tief im eigenen Archiv gewühlt und acht
Klassiker aus den 80ern neu eingespielt, und der
frische, voluminöse Sound verleiht unsterblichen
Krachern wie "Hell Rider", "Chain Gang Woman", "Sinister
Double" oder "Godz Of Thunder" nochmal einen Tick mehr
Power, einfach nur geil! Um die Fans nicht einfach mit
altem Wein in neuen Schläuchen abzuspeisen, liess es
sich die Band nicht nehmen, zusätzlich vier neue Songs
mit aufs Album zu packen, welche den Bandklassikern
absolut das Wasser reichen können, wobei vor allem "New
Breed Of Godz" und die Speedgranate "Branded"
vollumfänglich überzeugen, wohingegen die Halbballade
"Winds Of Death (Angel Of Light)" eher ein verzichtbarer
Lückenfüller ist. Dem Digipack ist noch eine DVD
beigefügt, welche seltenes Live-Material von 1987, drei
Live-Tracks vom Keep It True Festival 2011 sowie ein
Making Of des "New Breed Of Godz”-Albums enthält. Leider
liegt mir besagte DVD nicht vor, ich hätte mir das
Zusatzmaterial zu gerne auch angeschaut. Alles in allem
stimmt also das Gesamtpaket, und Malice ist mit "New
Breed Of Godz" ein Comeback gelungen, das definitiv Lust
auf mehr macht. Wir harren gespannt der Dinge, die da
noch kommen mögen!
Mirko B.
Punkte:
6.7 von 10
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MARDUK – Serpent Sermon
Century Media/EMI
Was soll man nur über das neueste Album schreiben?
Nach wie vor rattern die Schweden im erhöhtem Tempo über
die Schlachtfelder dieser Erde. "Souls For Belial" mag
da zu Beginn noch mit schleppenderen Parts täuschen,
aber so wirklich weit wagen sich die Schützen nicht über
die Genregrenzen. Dafür drückt die inzwischen
zwanzigjährige Bandgeschichte wahrscheinlich auch zu
fest auf die Ketten der Panzerdivision, eine
Richtungsänderung war kaum zu erwarten. Aber auch in
ebendiesen Grenzen wird neben Dauerfeuer auch mal eine
bewusste Ladepause eingelegt und die Rohre abgekühlt, "Temple
Of Decay" beispielsweise punktet mit stampfenden
Rhythmen und Chören, "Hail Mary" hätte sich auch auf
alten Enthroned finden lassen können. Mit dem letzten
Track gelingt es dem Urgestein schliesslich auch, eine
Salve über sieben Minuten abzufeuern. Kurzum: Wer’s
kennt, wird’s mögen, eine wirkliche Überraschung ist das
Album allerdings nicht.
Tristan
Punkte: 6.5 von 10
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CARDIAC ARREST - Vortex Of Violence
Ibex Moon Records
Auch auf ihrem vierten Album wühlt die
Chicago-Truppe tief in den Eingeweiden des Old
School-Death Metal und gibt sich wie gehabt nicht einmal
ansatzweise Mühe, einen Anspruch von technischer
Raffinesse zu präsentieren. Sowohl an den Instrumenten
wie auch im Geiste huldigt man 100%ig den guten, alten
80er/90er Jahren und drückt über die ganzen 48 Minuten
fast durchgehend aufs Gaspedal. Die Produktion tönt
herrlich analog, nix da mit Trigger oder Ähnlichem,
sondern purer Bauch ohne Umwege, Gitarrensound wie anno
dazumal, verzerrter Bass, kräftiges Geröchel und direkt
ins Hirn geschossen. Wer aktuell von den ganzen
überproduzierten Plastikalben die Schnauze voll hat,
soll zur Kurierung mal bei Cardiac Arrest ansaugen und
sich eine amtliche Ladung sympathischen Dilettantismus
einwerfen. Ich kann mir solche Mucke zwar wirklich nicht
länger als zwei Durchläufe lang antun, aber das reicht
auch vollkommen, um dabei wieder beide Beine auf den
Boden zu kriegen und sich zu erden. Fans von
Schlachtplatten der alten Schule sollten mal reinhören.
Hardy
Punkte: 6.5 von 10
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DISAFFECTED - Rebirth
Massacre Records/Musikvertrieb
Portugal geht an die Europameisterschaft,
fussballtechnisch sind die Südlander nicht schlecht.
Aber im Metalbereich ist die Szene doch ziemlich dünn.
Disaffected haben mit ihrem zweiten Werk ein Versuch
gestartet, sich aus der mickrigen Szene
hinauszubefördern, um international Fuss zu fassen. Mit
ihrem technischen Death Metal sind sie zwar auf dem
guten Weg, aber in punkto Songwriting muss da noch
deutlich mehr kommen, denn hier fehlt ganz klar die
Songstruktur. Wenn bei mir nach ein paar Durchläufen
immer noch nichts hängen bleibt, wird mir die Sache zu
mühsam, drum beim nächsten Mal bitte mehr Zeit ins
Songwriting investieren.
Daniel J.
Punkte: 6.2 von 10
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MERRIMACK – The Acausal Mass
AFM
Records/Musikvertrieb
In Frankreich scheint Erntezeit zu sein, zumindest
für Konsumenten schwarzen Metalls. Nach drei Jahren
geduldigem Warten wurden alte Triebe abgekappt, und die
Band konnte sich mit neuem Blattwerk, darunter (Ex-)Mitglieder
von Aosoth, Corpus Christii und auch Vorkreist,
schmücken. So lässt sich das inzwischen vierte Album
pflücken. Nun, und trotz allen internen Neuerungen,
schmeckt das Produkt nicht wirklich überraschend.
Mehrheitlich im repetitiven Mid Tempo (mit einzelnen
rasenden Parts) angesiedelt bringen die Herren einzig
bei "Hypophanie" etwas wirklich Innovatives auf die
Beine. "Abortion" wirkt zu Beginn sogar wie eine Kopie
skandinavischer Vetter, da sich der Riff aber auf zwei
Takte in Endlosschleife beschränkt, verflüchtigt sich
dieser Beigeschmack aber ziemlich schnell. Nachschlag
braucht man nicht zwingend, und auch wenn das Album für
die (fast gänzlich ausgetauschte) Besetzung wichtig war,
für Fans scheint es das nicht zu sein.
Tristan
Punkte: 6.0 von 10
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ORDER OF NINE – Seventh Year Of
The Broken Mirror
Nightmare Records
Order Of Nine... Angels? Ob sie das "Angels" bewusst weg
gelassen haben? Immerhin spricht man hier von einem
satanistischen Orden aus Grossbritannien. Gäbe bestimmt
wieder Ärger! Interessant ist es jedoch, dass nach dem
Namenwechsel von Templar zu Order Of Nine auch die
Stilrichtung düsterer wurde. Nach einigem Hin und Her in
der Band bezüglich Mitgliederwechsel brachte man nun das
5. Album heraus. Ein bisschen Thrash, ein bisschen
Progressive, ein bisschen Power und ein bisschen
Metal... Viele Köche Verderben auch manchmal den Brei.
Gut gemeint, aber ich denke nicht, dass sich das Album
langfristig in meiner Musiksammlung durchsetzen wird.
Liane P.
Punkte:
6.0 von 10
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THORMESIS – Von Leere und Tod
AFM
Records/Musikvertrieb
Deutscher Black Metal zeichnet sich durch vielerlei aus:
kreischende Vocals, teilweise melodische Gitarren, eher
dumpfe Klangqualität, rumpelndes Schlagzeug und immer
wieder rasende Geschwindigkeitsparts. Verderben,
Carthaun, Creature und Bands dieser Sorte gibt’s ja
einige. Immer wieder wird dabei heidnischer Inhalt
touchiert, auch Thormesis machen dabei keine Ausnahme.
Wie die Coverversion von Grabfeld’s "Lebensgang" zeigt,
verleugnen die Herren ihre Herkunft auch nicht.
Eindrücklich ist dabei vor allem die Stimme, die
abwechslungsreich und authentisch wirkt. "Vom Leben
gezeichnet" beispielsweise ist in sich stimmig, die
Schreie sitzen an den richtigen Stellen, die klaren
Gesangsstellen sind übersichtlich, der Text selbst gut
in das Lied eingepasst. Lyrisch kann man keine
Höhenflüge erwarten, aber ich konnte kein einziges Mal
Odin, Thor, Baldur oder etwas ähnlich Kitschiges hören,
was schon mal einen riesigen Bonuspunkt darstellt. Kein
Album für alle Tage, aber sehr solide.
Tristan
Punkte:
6.0 von 10
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MARYANN COTTON - Free Falling Angels
Musicbuymail/Non Stop Music
Wer diesen Bandnamen zum ersten Mal liest, wird, wie
ich natürlich auch, zuerst mal auf eine Frontfrau
tippen. Doch weit gefehlt, denn auf dem Promo-Foto des
Quintetts aus Dänemark sind lauter sleazy Jungs zu
sehen. In der Tat ist das der Künstlername des Sängers,
der hiermit die Geschichte einer Serienmörderin aus dem
viktorianischen England aufgreift. Wer sich nun das
Lineup genauer ansieht, bevor er überhaupt einen Ton
gehört hat, wird stutzig: Pete Blakk (g), Hal Patino (b)
und Snowy Shaw (d) gehören oder gehörten mal allesamt
zur Entourage von King Diamond!! Wer nun aufgrund der
Optik und den Namen meint, er könne zweifelsfrei auf den
Musikstil von Maryann Cotton schliessen, wird kläglich
scheitern. Ein weiteres Kuriosum stellt die Tatsache
dar, dass dieser Mr. Cotton mal bei einer dänischen
Casting-Show mit dabei war, die dem deutschen Ableger
"Star Search" entsprach. So weit so gut, aber wie zum
Teufel kommt der Kerl zu so einem exklusiven Lineup?!!
Die Antwort ist einfach, wenn man sie weiss..., der
Junge heisst Patino..., genauer Jackie Patino und ist
natürlich der Spross von Vater Hal! Tja, so einfach ist
das und schwupps gibt es eine neue Band, die aber rein
gar nix mit dem King gemein hat. Vielmehr wird
eigentlich mehr oder weniger Altmeister Alice Cooper
gehuldigt, da Jackie's..., ähh..., Maryann's Stimme sich
relativ oft nach dem jungen Alice anhört. Vor allem der
Opener «Heaven Send For Me» ist Cooper pur und wird nur
durch den ätzenden Synthie-Sound beinträchtigt. Ins
gleiche Horn stösst darauf folgend «Never "Waste" Land»
wie auch das balladeske «Crazy». Nach den permanenten
Vibes des Schockrockers folgt mit «Free Falling Angels»
endlich mal was anderes, nämlich ein funky Track mit
etwas Flair der 70er, der auch perfekt zu Glenn Hughes
passen würde. «Night Train To Paris» als typische
Piano-Ballade ist dann als Kontrast zu krass und
offenbart spätestens jetzt, dass der Junge zwar nicht
schlecht bei Stimme ist, aber noch einen weiten Weg vor
sich hat. Das an sich noch rockige «Die In Britain»
mutiert dann "dank" dem Synthie zur 80er Melodic
Rock-Schote im Stil von Aldo Nova, wirkt aber unreif und
liegt weit unter dem Niveau dieser klasse Musiker. Dass
sie es natürlich besser können, demonstriert das
groovige «The One», wo Maryann aber wieder den Alice
raus hängt, inklusive dem zu schwülstigen Ende, das der
namensgebenden Lady huldigt. Fazit: Es nützt halt schon
was, wenn man einen berühmten Papa hat, aber der wird
sich diese Scheibe wohl kaum selber mehr anhören...,
wetten?
Rockslave
Punkte:
6.0 von 10
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THE AGONIST - Prisoners
Century Media/EMI
Das dritte Album sollte, wenn möglich, wegweisend
sein für die Karriere. The Agonist aus Kanada versuchen
das hier zu bestätigen. Musikalisch erste Sahne, die
Songs sind hart und schnell. Gesanglich haben wir ein
Wechselspiel zwischen böse (Growls) und lieb mit der
Frauenstimme von Alissa White-Gluz. Nun ja, was soll man
dazu noch gross palafern, wenn man die Materie schon zum
weiss Gott nicht wievielten Mal schon gehört hat? The
Agonist sind keine Neuigkeit und haben schon zu viele
Konkurrenten, um wirklich Ernst genommen zu werden. Ich
staune nur darüber, dass die Band einen Plattenvertrag
bekommen hat.
Daniel J.
Punkte:
5.9 von 10
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ARCANE ROOTS – Left Fire
Play It Again Sam/Musikvertrieb
Jetzt bin ich doch ein wenig sprachlos. Die Musik
von Arcane Roots ist ein wenig wie eine Zutatenliste aus
Bertram, Galgant, Fenchel, Kubebenpfeffer, Quendel, Ysop
und Meersalz. Erst mal skeptisch die Nase rümpfen. Ich
bin ja grundsätzlich offen für das Ungewöhnliche und
nehme mir gerne Zeit, Neues zu erkunden. Aber, ehrlich
gesagt, ich habe das Hören des Albums ein paar Mal
wieder gestoppt, um erst mal wieder Luft holen zu
können. Eine Einordnung dieser Musik ist schier
unmöglich. Für meinen Geschmack ist der Mix einfach
nicht mehr exotisch oder aussergewöhnlich, sondern
einfach überladen. Alle Musikstile, Klänge und Töne, die
es gibt auf der Welt: her damit! Dazu wird mal hoch, mal
tief gesungen und ab und an gebrüllt und geschrien.
Tempi werden gewechselt wie Unterhosen. Trotz Vorfreude
auf das Wochenende und 2 Glas tollen Rotweins: nein!
Kann und will ich nicht verarbeiten. Zwischendurch gibt
es immer wieder Passagen, wo ich denke: "Ja, so weiter,
und es wäre ein Kracher", aber dann zerschmettern
anstrengende und für meine Ohren unpassende Passagen
alle Hoffnungen.
Liane P.
Punkte:
5.5 von 10
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SETH – Le Blessures De L’Ame (Re-Release)
Season Of Mist/Irascible
Die Franzosen versuchen klanglich was
Avantgardistisches, soweit ich das heraushören kann. Was
ihnen aber leider nur bedingt gelingt. Das liegt an den
verwässerten Aufnahmen, welche eigentlich nur
höhenlastige Gitarren durchschimmern lassen, während das
Schlagzeug fast gänzlich verschwindet, von Bass
überhaupt nichts erahnen lassen sowie das Keyboard
ebenfalls in schmerzenden Höhen rumquieken lassen. Bei
Songs wie "Hymne au Vampire" befürchte ich ein grosses
Fledermaussterben im näheren Umfeld, da die
hochfrequenten Töne schon bei meinem Gehör für ein
schmerzverzerrtes Gesicht sorgen. Und das, obwohl die
Takte eine augenscheinliche Verwandtschaft mit Dimmu
Borgir’s "Stormblast" aufweisen. "Dans Les Yeux Du
Serpent" wiederum verzeichnet einige Ähnlichkeiten mit
der vorletzten Dekadent, auch wenn Seth nie die gleichen
Sphären zu erreichen vermögen. Somit ist das Album ein
zweischneidiges Schwert: Einerseits sind die Ideen sehr
individuell und durchdacht, anderseits sehr schlecht
umgesetzt und nur unter Leiden zu ertragen.
Tristan
Punkte:
keine Wertung
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HUATA – Atavist Of Mann
Mordgrimm
Vier Franzosen, sehr viel Einfluss von Orange Goblin,
The Lamp Of Thoth, uralten Black Sabbath oder auch
Candlemass, und schon ist das Debut “Atavist Of Mann”
kreiert. Über die Zusammensetzung der vermutlich dabei
im Spiel gewesenden Drogen sei an dieser Stelle nur
spekuliert, ebenso über den Konsum derselben – anders
kann ich mir es nicht erklären, wieso ich andauernd das
Gefühl habe, in andere Sphären zu entschweben oder
deftige Rauchschwaden um meine Nase ziehen zu sehen. Das
muss jetzt nicht zwangsläufig heissen, dass Huata
schlechten Sound machen, beileibe nicht, sie sind
einfach old school as fuck. Das dürfte all die Hörer
freuen, die keine moderne Abmischung oder gar
stilisierte Effekte mögen. Lieber althergrebrachtes
Gekrächze und Gerausche inklusive
Rückkoppelungs-Geräuschen, welche aber auch gelungen in
horror-ähnliche Elemente übergehen können. Ist eher eine
Sache für Kenner der Materie und Geniesser.
Toby S.
Punkte:
5.0 von 10
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DIAMONDOG – Faithful Unto Death (Re-Release)
Liljegren Records
Die aus Oslo (Norwegen) stammende Band Diamondog
bringen mit "Faithful Unto Death" das Album ein 2. Mal
auf den Markt, dieses Mal mit zwei zusätzlichen Songs.
Neu aufbereitet unter dem Namen eines anderen Labels
versucht man erneut, die Ware an den Mann zu bringen.
Der erste Song "Kill Me" lässt - mit viel Kulanz -
hoffen, doch schon beim Anspielen des dritten Titels "Let
The Fight Begin" nimmt die Band den Kampf - im wahrsten
Sinne des Wortes - mit mir auf: Klingt wie Green Day,
und gegen Green Day bin ich allergisch! "Like A Diamond"
will bewusst an "Ace Of Spades" von Motörhead erinnern.
Ok – hoffe, ich habe das Album bald durch! Auf die
Norweger kann man sich doch eigentlich verlassen? Nein?
Irgendwie kommt das Album nicht bei mir an.
Eigenständigkeit lässt sich auch mit einer übergrossen
Lupe nicht finden. Auch die Produktion lässt zu wünschen
übrig. Na ja, meine Ohren sind eben verwöhnt. Unbedingt
vor dem Kauf mal reinhören.
Liane P.
Punkte:
5.0 von 10
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KOPEK – White Collar Lies
Another Century/EMI
Oha, düstere Rock-Mucke mit einem Sänger, der
stellenweise mit einer rauchigen Frauenstimme singt (especially
im ersten Track „Love Is Dead“), das ist zwar nett, aber
auch irgendwie verwirrend. Das Duo kreiert einen Mix aus
High School-Rock, Alternative und einem Schuss
Dunkelheit, quasi Goth Rock mit einem deutlich helleren
Einschlag und zwischendurch leichtem Wüsten-Feeling („Fever“).
Nun ja, so nett und drückend der Mix auch ist, so muss
ich ehrlich attestieren: Ist ganz nett, aber irgendwie
werde ich das Kopfkino nicht los, dass die Mucke
irgendwie viel zu seicht ist – eben, wie schon erwähnt:
High School-Rock, der in vielen amerikanischen
Hollywood-Schrottfilmen anzutreffen sein könnte. Das
sagt nix über die Qualität der Songs aus technischer
Sicht aus, die ist nämlich echt gut. Fazit: Es gibt
besseres, aber auch schlimmeres – für mich eher
nichtssagend, muss aber jede/r für sich selbst
entscheiden.
Toby S.
Punkte:
5.0 von 10
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5 STAR GRAVE – Drugstore Hell
Massacre Records/Musikvertrieb
Keine Ahnung, was sich die sechs Italiener aus dem
beschaulichen Piemont dabei denken, aber ihr
zusammengewürfelter Mix aus Melodic/Death Metal, Thrash,
rotzigem Rock'n'Roll, Gothic Metal, Sleaze und Punk
wirkt beim ersten Hörgenuss eher befremdlich als
mitreissend, und daran ändert sich auch nach dem x-ten
Durchlauf nicht wirklich viel. Das ganze Gebräu dann
noch blauäugig einfach als "Modern Metal" zu verticken
ist der eher hilflose Versuch, diesem Erzeugnis aus dem
musikalischen Zufallsgenerator einen allumfassenden
Namen zu geben. Die Mucke der Norditaliener ist beileibe
nicht schlecht und hat durchaus ihre Momente, wenn sie
sich denn nur auf eine Stilrichtung beschränken würden,
denn nicht jeder, der In Flames mag, hört sich daneben
auch die Deathstars an, und auf Peter Tägtgren‘s Pain zu
stehen heisst noch lange nicht, dass man parallel dazu
Dark Tranquillity-Fan ist. Genau an dieser stilistischen
Vielfalt könnte bei aller musikalischen Kompetenz das
zweite Album von 5 Star Grave dann auch scheitern. Die
meisten Hörer werden sich ihrem Geschmack entsprechend
2-3 Tracks rauspicken (bei mir sind’s die eher
Rock'n'Roll/Sleaze/Punk–lastigen Songs wie "Love Affair
With The Beast" oder "Death Times Eleven") und den Rest
als akustischen Ballast abhaken. Schade eigentlich, denn
das vorhandene Potential ist deutlich hörbar, jetzt
müssen sich die Jungs nur noch etwas deutlicher
orientieren.
Mirko B.
Punkte:
4.7 von 10
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PLAYER – Addiction (EP)
Frontiers Records/Musikvertrieb
1978 hatte die Band um den Sänger und Gitarristen
Peter Beckett mit "Baby Come Back" einen Nr. 1 Hit in
den amerikanischen Charts. Zehn Jahre später wechselte
Peter zu der Little River Band. Seit 1995 macht er mit
Bassist und Original-Member Ron Moss wieder gemeinsame
Sache. Ron wechselte damals ins TV-Metier und spielt bis
heute in der Soap Opera "Reich und schön" eine
Hauptrolle. Mr. Beckett war auch an den zwei Soloalben
von Ron beteiligt. Die Beiden arbeiten nun mit neuen
Mitstreitern wieder an Material für Player. Als
Appetizer gibt es vorab schon mal eine 3 Track-EP mit
zwei brandneuen Songs und einer Neueinspielung von "Baby
Come Back". Die Jungs aus Kalifornien widmen sich dem
West Coast AOR. Stilabhängig ist dementsprechend der
Härtegrad sehr tief und wird die meisten Rock/Metal-Fans
schon mal pauschal abschrecken. Die Tracks wurden zwar
auf hohem Niveau produziert und eingespielt, taugen aber
unter dem Strich nicht für viel mehr als
Hintergrundberieselung. Selbst der damalige Hit kann
Anno 2012 nicht wirklich überzeugen. Da gibt es von
Genre verwandten Acts wie Journey oder Toto um einiges
bessere Songs. Warten wir aber mal ab, was das in der
zweiten Jahreshälfte erscheinende Album zu bieten hat.
Chris C.
Punkte:
keine Wertung
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DIABLO SWING ORCHESTRA - Pandora's Piñata
Candlelight Records/Irascible
Hopplaschorsch! Da wird meinen Ohren wieder mal
einiges abverlangt! Das achtköpfige Ensemble aus
Schweden vereint in ihren Kompositionen scheinbar
Unvereinbares wie Big Band Swing, Pop, Heavy und Death
Metal, Samba, Industrial, Film-Soundtrack, Jazz, Prog
Rock und was weiss ich noch was noch alles zu einem
höllischen Gebräu, das ich in dieser Form bisher noch
nie gehört habe. Bass, Gitarren, Keyboard und Drums
liefern dabei das massive metallische Fundament, auf dem
sich genrefremde Instrumente wie Querflöte, Violine,
Cello, Kontrabass, Trompete, Posaune und Didgeridoo nach
Lust und Laune austoben können. Über dem Ganzen thront
die klassisch ausgebildete Stimme von Frontwalküre
Annlouice Loegdlund, welche die ganze Palette vom
Operngesang über Manga Pop und Chanson bis hin zu Rock
abdeckt, immer wieder stimmlich begleitet von ihren
Mitstreitern sowie diversen Gastmusikern. Klingt schräg,
ist es auch. Dennoch muss eine gewisse Käuferschaft
bestehen, denn "Pandora’s Piñata" ist bereits die dritte
Veröffentlichung dieses Haufens wahnsinnig gewordener
Skandinavier, und darf man den zahlreichen Kollegen
anderer Magazine Glauben schenken, dann klingt das
Diablo Swing Orchestra mittlerweile etwas aufgeräumter
und strukturierter als auf den ersten beiden Outputs.
Na, dann kann ich mich ja direkt glücklich schätzen...
Da mir das hier dargebotene Gemisch etwas zu viel des
Guten ist, kann ich die Lobgesänge auf die Truppe im
Netz nicht ganz nachvollziehen, aber wenigstens in einer
Sache schliesse ich mich der allgemeinen Meinung an:
Sollte Tim Burton für einen seiner nächsten Filme den
perfekten Soundtrack suchen, braucht er nur bei Diablo
Swing Orchestra anzuklopfen. Die werden seine
schaurig-schönen Visionen musikalisch so perfekt
untermalen, dass eine Oscar-Nominierung für die beste
Filmmusik in greifbare Nähe rücken wird. Sehr
interessant, aber für mich auch sehr anstrengend, nur
was für Die Hard-Fans der Truppe und intellektuelle
Metaller (Gibt’s die überhaupt?).
Mirko B.
Punkte:
4.5 von 10
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LOSTPROPHETS – Weapons
Sony
Music
Ich kann mir nicht helfen, jedes Mal, wenn ich mir
die Songs der verlorenen Propheten anhöre, kommen mir
Papa Roach in den Sinn – aber auf eine viel flachere,
seichtere Art und Weise. Dabei wären die Songs
eigentlich recht gut und auch ziemlich eingängig, aber
es verhält sich eben folgendermassen: zum einen Ohr
rein, zum anderen wieder raus, ohne Zwischenstopp. Der
Vergleich zeigt sich ziemlich deutlich im Track „Better
Off Dead“, da wird munter im Stile alter Papa Roach oder
Limp Biskit gerappt und den Tieftöner dazu prägnant im
Vordergrund gezupft. Das alles muss nicht zwingend allzu
schlecht sein, mir persönlich sagt die Mucke einfach
nicht wirklich was. Hat irgendwie einfach keine
Substanz, das Ganze.
Toby S.
Punkte:
4.0 von 10
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EPHEL DUATH – On Death And Cosmos (EP)
Agonia Records
Der Name sollte jedem bekannt sein, zumindest dann,
wenn er Bücher von J.R.R Tolkien zuhause rumstehen hat.
Wer den Namen bereits in Zusammenhang mit italienischem
Metal in Verbindung bringt, nun ja, der weiss wohl, was
ihn hier erwartet: drei neue Lieder progressiven Black
Metals mit einer Prise Jazz. Für meinen Geschmack
allerdings wirken die Songs wie krampfhafte Versuche,
über die Ideenlosigkeit hinwegzutäuschen. Warum Geld aus
dem Fenster werfen für zwanzig Minuten dünner,
langweiliger Musik? Der Gesang ist so unstet, dass er
nervt, die Gitarren versuchen möglichst innovativ zu
klingen und das Schlagzeug gibt sich Mühe, so häufig wie
möglich die Rhythmen zu wechseln. So wirken alle Songs
eher wie eine Proberaumaufnahme. Schade, da hätte ich
mir mehr erwartet.
Tristan
Punkte:
keine Wertung
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DIN BRAD – Dor
Prophecy Productions
Immer wieder mal flattern ein paar Kuriositäten auf
meinen Tisch hier bei Metal Factory, die haben
eigentlich rein gar nichts mit Metal, Rock oder einer
anderen mir bekannten Musikrichtung zu tun. So auch Din
Brad, die ihr Werk unter dem Begriff 'Traditional
Romanian Soundscape' zusammenfassen. Mit dabei ist Negru,
Schlagzeuger der Black Metal-Band Negura Bunget, wobei
Din Brad eine völlig andere Spielwiese ist. Bei diesem
Projekt wurden teils authentische traditionelle
rumänische Lieder von lokalen Interpreten aufgenommen,
teils eigene Interpretationen des rumänischen Folk-Gutes
im Studio zusammengemischt. Din Brad wollen mit ihrem
Werk die Spiritualität und den Geist traditioneller
rumänischer Klang-Landschaften einfangen. Das Ergebnis
ist eine klagende, melancholische Scheibe mit nur sehr
wenig instrumentaler Untermalung (Perkussion, Panflöte,
Hackbrett, Keyboard), dafür umso mehr
Lagerfeuer-Atmosphäre.
Patricia
Punkte:
keine Wertung
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TOMORROW'S OUTLOOK – 34613
Battlegod Productions/Non Stop Music
Unter dem Projektbanner Tomorrow’s Outlook haben die
Norweger Trond Nicolaisen und Andreas Stenseth zehn
Gastmusiker (Alleine sechs davon sind für den Gesang
zuständig!) um sich geschart, um auf dem hier
vorliegenden Debut ihre musikalischen Visionen
umzusetzen. Das ist schon mal eine unumstössliche
Tatsache. Auf dem Cover sieht man ein auf Eis
schlitterndes Auto, das rechts von zwei angepissten
Eisbären und links von einem schwarzen Dämon
unfreundlich angemacht wird. Das ist die zweite
Tatsache. Und ab jetzt ist Schluss mit Objektivität. So
trashig wie das Coverdesign ist irgendwie trotz allem
Anspruch auch die Musik. Man versucht, sich irgendwo
zwischen Power Metal, Progressive Metal und Minnesang
eine neue Nische zu erschaffen, was aber trotz der
Mitwirkung von internationalen Sangesgöttern wie Graham
Bonnet oder Michael Kiske nicht wirklich gelingt.
Handwerklich sind natürlich alle involvierten Musiker
absolut auf der Höhe, auch produktionstechnisch liegt
man voll auf Kurs, nur kompositorisch klingt das Ganze
irgendwie zusammengewürfelt statt schlüssig, und anstatt
auf grosse Melodien und Hooklines zu setzen, wurden
Arrangements eingesetzt, die eher seltsam, wenn nicht
sogar manchmal störend auf einen wirken, das Intro "As
Darkness Falls" ist hierfür ein Paradebeispiel. Und wenn
wie in "White Lightning" auf übertrieben opernhafte
Theatralik gesetzt wird, dann sinkt die Hemmschwelle,
die Skip-Taste zu drücken, noch einmal um ein ganz
ordentliches Stück. Wer sich eine dramatischere, aber
auch etwas sanftere Version von "Helloween meets
Rhapsody Of Fire meets Blind Guardian" mit sich an High
Pitch-Schreien ständig übertreffen wollenden Sängern
vorstellen kann, darf ruhig mal ein Ohr riskieren, mich
nervt’s mit der Zeit nur noch. Einzig das Lizzy
Borden-Cover "Red Rum" weiss wirklich zu gefallen, hier
wird zur Abwechslung endlich mal richtige Power geboten.
Ein paar mehr Nummern dieses Kalibers, und diese Rezi
wäre weit weniger grantig ausgefallen. Laut Labelblatt
wird auf "34613" Classic/Heavy Metal geboten. Wollen die
mir wirklich weismachen, ich hätte die letzten vierzig
Jahre musikalisch verschlafen?
Mirko B.
Punkte:
4.0 von 10
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MUTILATION RITES – Empyrean
Prosthetic Records
Schwarzmetall-Gerödel aus den verunreinigten
Staaten? Warum auch nicht, gab es vorher schon und wird
es vermutlich immer wieder geben. Es herrscht ein
relatives Chaos vor, das uns die guten Herren hier um
die Ohren pfeffern – da gibt es Hektik beim
Fellverdreschen, summende Gitarrenwände (die aber auch
Mid Tempo beherrschen), einen Schreihals am Mikro… Habe
ich irgendwas vergessen? Naja, da gibt es noch immer
wieder mal Breaks, die an sich ganz ordentlich
daherkommen, aber dennoch nur kleine Lichtblicke sind
(was für ein Paradoxon, bei dieser Stilrichtung ^^). Was
schlussendlich übrig bleibt, sind gute Ansätze mit
Doom-Ansätzen, die aber gerne vom Geschrei, dem
hektischen Getrümmer und old schooligen Gitarren
niedergemacht werden. Wer Venom mag, jedoch bisher immer
Biss und eine richtige Keifstimme vermisst hatte, der
dürfte mit dem Erstling von Mutilation Rites glücklich
werden, allen anderen dürfte die saubere Produktion
auffallen (Höre ich da „Untrve“-Schreie?), aber eine
gute Verpackung kann, zumindest in der Welt der härteren
Klänge, nicht zwingend über mangelnden Inhalt, sprich
Abwechslung, hinwegtäuschen. Nett, mehr nicht.
Toby S.
Punkte:
3.5 von 10
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THE INIQUITY DESCENT – The Human Apheresis
Massacre Records/Musikvertrieb
Was daran Avantgarde sein soll, ist mir nicht klar,
bereits im ersten Track rumpelt das Ganze nämlich genau
so, wie man es aus Skandinavien kennt. Soll heissen:
Black Metal der älteren Schule, leider aber auch
ziemlich langweilig umgesetzt, und die Stimme nervt
bereits nach dem zweiten Track. Wer allerdings Freude an
Death Metal findet, könnte damit klar kommen. Die
grosszügige Portion Black’n’Roll passt meiner Meinung
aber nicht wirklich dazu. Da helfen auch die
Verbindungen zu Bands wie Finntroll oder Twilight Moon
nichts. Länger als viereinhalb Minuten dauern die Songs
auch nicht, was die Beschreibung 'Avantgarde' ebenso
unglaubhaft erscheinen lässt wie die vorhersehbare
Gitarrenarbeit. In meinen Augen ein ziemlich
überflüssiges Album, das mich nicht mit einem Song
überzeugen kann, auch wenn spiel- und aufnahmetechnisch
alles in Ordnung ist. Es bleibt einfach kein einziges
Lied hängen, und genau so wenig hat man Lust, das Ganze
mehr als einmal zu hören.
Tristan
Punkte: 3.0 von 10
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ARCHITECTS - Daybreaker
Century Media/EMI
Gereift in Brighton und getrieben von dem
leidenschaftlichen Streben nach einem schlechten
Metal-Sound stachen Architects 2004 in See, als Tom und
sein Bruder Dan an den Drums ein paar eifrige
Gleichgesinnte um sich scharten. 2006 veröffentlichten
Architects dann ihr grimmiges Debutalbum „Nightmares”.
Durch unablässiges Touren reifte die Band, entwickelte
sich weiter und erspielte sich in den UK eine treue
Fanbase. Die nachfolgenden Alben „Ruin”, „Hollow Crown“
und „The Here And Now“ setzten das Brighton-Quintett
schließlich endgültig auf die Karte des modernen Metal
und verbreiteten ihre Musik auf der ganzen Welt. Was
sich zuletzt durch zwei Headliner-Touren durch
Großbritannien sowie unzählige Festivals in ganz Europa
bestätigt hat. Diese Hype-Entwicklung ist traurig, denn
Architects haben überhaupt rein gar nichts mehr mit
Metal zu tun, sondern stellen den Soundtrack für von
Twilight verblendete Mädchen und Knaben dar, die
gerneMädchen wären. Der Sound kann mit dem
Emocore-Gewichse von Parkway Drive und/oder Bring Me The
Horizon verglichen werden. Wie zu erwarten bekommt man
hier ein jämmerliches Geheule, untermauert von
schlechten Synthies und ideenlosen Breakdwons um die
Ohren geknallt. Einzig die Hammer-Produktion lässt mich
nicht gleich meinen Player in ein Endlager stecken.
Steve Butcher
Punkte:
1.0 von 10
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HAVOK - The Point Of No Return (EP)
Candlelight Records/Irascible
Old School-Thrash Metal aus Denver, Amerika. Das
wird nur den eingefleischten Thrasher interessieren. Ich
kann mich eigentlich auch mit dieser Spezies
indentifizieren, aber hier ist dann doch des guten zu
viel. Gerade zwei neue Songs bieten uns die Amis, und
mit "Arise" von Sepultura und "Postmortem"/"Raining
Blood" von den Göttern Slayer sind dann noch zwei
Coverversionen enthalten auf dieser Scheibe. Fazit: EPs
mit vier Songs ist heute nicht mehr angesagt. Die zwei
Coverversionen sind reine Gotteslästerung. Diese Scheibe
braucht kein Schwein.
Daniel J.
Punkte:
keine Wertung
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