Wertung:
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9.0 bis 10 Kaufempfehlung.
7.5 bis 8.9 Gut.
4.0 bis 7.4 Vor Kauf
reinhören. 0.0 bis 3.9
Nicht empfohlen.
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TESTAMENT - The Formation Of Damnation
Nuclear Blast/Warner
Den Weg zur Veröffentlichung von "The Formation Of
Damnation" als Zangengeburt zu beschreiben würde sich
bei genauer Analyse wahrscheinlich als eine bei weitem
zu freundliche Einstufung erweisen - tatsache ist, das
Testament in den neun Jahren seit ihrer letzten
Studio-Platte "The Gathering" einen steinigen Weg gehen
mussten: Nebst den üblichen Line Up-Wechseln (nebst den
Saiten-Quälern gingen über eine längere Zeit auch
Drum-Monster wie Nick Barker ein und aus) musste sich
Vokalist Chuck Billy seinem hartnäckigen Brustkorb-Krebs
stellen. Mittlerweile scheint die Band aber endlich
wieder Aufwind erwischt zu haben, mit Paul Bostaph (Ex-Slayer,
Ex-Exodus) an den Drums und Ur-Mitglied Alex Skolnick
zurück an der Lead-Gitarre sehen die Voraussetzungen so
gut wie schon lange nicht mehr aus – mit all dieser Old
School-Power im Rücken würde sich die Ausrichtung von "The
Formation Of Damnation" wahrscheinlich sogar
mathematisch vorausberechnen lassen. Die progressive
Phase von "Low" scheint mittlerweile mehr oder weniger
der Vergangengheit anzugehören, Testament knüpfen
beinahe nahtlos an den "The Gathering"-Output an und
servieren hauptsächlich ein abgestimmtes
Thrash-Spektakel der oberen Güteklasse. Die Songs sind
zwar etwas weniger 'in die Fresse' als auf dem bereits
erwähnten vorhergehenden Release, grooven dafür aber
mindestens genau so unaufhaltbar. "More Than Meets The
Eye", "The Persecuted Won't Forget", "Henchmen Ride", "Afterlife"
und "F. E. A. R." stellen dabei die klassische
Testament-Schule dar, während "Dangers Of The Faithless"
etwas flächiger und "Leave Me Forever" gar im "Trail Of
Tears"-mässigen Kleid daherkommen. Was bei all dem
Geriffe & Gebolze aber wirklich extrem zur Geltung kommt
ist die unbändige Spielfreude des amerikanischen
Quintetts - den Jungs merkt man klar den Spass zum
Lärmen an, und "The Formation Of Damnation" kommt so
gleich eine Runde sympatischer daher. Auch klanglich
gesehen liegt hier alles im grünen Bereich, die Platte
bietet ordentlich Druck und klingt trotzdem äusserst
organisch. Klare Sache, "The Formation Of Damnation"
bewährt sich bereits beim ersten Durchhören, Testament
ist mit dieser Platte eine überzeugende Rückkehr
gelungen.
El Muerte
Punkte: 9.1 von 10 Hier reinhören
und bestellen für 25.90 SFr.
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KIP WINGER - From The Moon To The
Sun
Frontiers Records/Disctrade
Vor beinahe 20 Jahren war Kip winger ein
unbeschriebens Blatt, welches in Alice Cooper's Live
Band spielte und für ihn im legendären Song "Poison" die
Background Vocals sang. Mit Keyboarder Paul Taylor
verliess er dann Cooper's Band, um seine eigene Truppe
zu gründen, welche zuerst "Sahara" hiess, und kurze Zeit
später in Winger umbenannt wurde. Seither hat der gute
Kip bei Alben anderer Künstler mitgewirkt und auch mit
seiner eigenen Band ein paar Silberlinge veröffentlicht.
Doch die wahren Schmankerl entstehen immer in Form von
Solo Alben, wenn Herr Winger die Musik machen kann, die
ihm gefällt, ohne dabei auf seine Bandkollegen Rücksicht
nehmen zu müssen. So geschieht es nun, dass das vor uns
liegende neue Album "From The Moon To The Sun" eine
angenehme Fahrt durch malerische Berge und Täler
darstellt, denn die Musikstile sind dermassen variabel,
dass man hier nebst den gängigen Instrumenten von
Rockbands auch Cello und Violine findet, vor allem beim
Song "Ghost", einer herrlichen Klassik-Komposition,
welche den ultimativen Beweis für Kip Winger's Talent
als Musiker und Songwriter darstellt. Es ist ein
wirklich sehr facettenreiches Werk, und Kip Winger sagt
dazu: "Ich versuche als Künstler ausschliesslich in die
Richtung zu gehen, die mir mein Ohr und meine
Fähigkeiten diktieren, ohne Kompromisse!" Ein wahres
Wort, verehrter Herr Winger, denn diese CD beinhaltet
nebst Rocksongs ("Nothing"), poppigen Stücken ("Reason
To Believe") und herrlichen Balladen ("In Your Eyes
Another Life" und "Where Will You Go") auch orientalisch
anmutende Klänge ("Every Story Told"). Der Song "What We
Are" erinnert sogar an die Beatles in ihrer besten Zeit.
Je öfter man "From The Moon To The Sun" durchhört, desto
mehr feine Details entdeckt man. Kip Winger sollte ganz
klar öfter Solo-Alben veröffentlichen, denn wie früher
sein Musikerkollege Gary Hughes (Ten) macht auch er die
besten Sachen, wenn er ohne Rücksicht auf äussere
Umstände einfach seinem Gefühl folgen kann. Bleibt nur
noch zu sagen, dass die ältere Generation mit einem
Flair für Peter Gabriel hier getrost zugreifen und
Perlen wie "Monster" oder "What We Are" so richtig
geniessen kann!
Maiya B.
Punkte:
9.0 von 10 Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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IN EXTREMO - Sängerkrieg
Universal Music
Sollte es jemanden wundern, dass In Extremo wieder
einmal ein hammermässiges Album veröffentlicht haben?
Wohl kaum! Kenner werden ausserdem bereits ahnen, dass
es sich bei "Sängerkrieg" um ein mittelalterliches Thema
handelt, denn in dem Bereich kann den sieben Deutschen
niemand so leicht etwas vormachen. Der Sängerkrieg auf
der Wartburg war einer der bedeutendsten
Dichterwettstreits im Mittelalter, bei dem Sänger,
Dichter und Musiker um die Gunst des thüringischen
Landgrafen spielten, um Ruhm und Ehre zu erhalten. Der
Albumtitel soll ausserdem eine Anspielung darauf sein,
dass In Extremo gerne angehängt wird, dass sie anderen
Bands eine reindrücken wollen, wie Sänger Micha uns im
Interview verriet. Die Songs werden wie immer von
rockigen Gitarren, mittelalterlichen Instrumenten und
packenden Refrains getragen, übermalt von interessanten
Lyrics, in denen wie üblich die eine oder andere Message
versteckt ist. Als Opener kriegt man den Song "Sieben
Köche" zu hören, in welchem In Extremo beschreiben, wie
bei ihnen ein Song entsteht. Mit "Neues Glück" wurde ein
so richtig fröhliches Stück eingespielt, welches bereits
am frühen Morgen gute Laune zu verbreiten vermag. Zu "En
esta noche" hat die Band den Sänger José Andrëa der Band
Mägo de Oz eingeladen. Ein weiteres Highlight bildet
ohne Frage "Mein Sehnen", welches von einer ähnlichen
Melancholie umhüllt wird, die der 2001er Song "Die
Gier". Wer etwas traditionelles hören möchte, dem sei
"Requiem" empfohlen. Sprachlich so richtig interessant
wird es mit "Zauberspruch", einem charakteristischen
Song in Esländisch (leider mittlerweile eine tote
Sprache), dessen Text ein Zauberspruch gegen alle
Krankheiten sei. Zur ersten Single "Frei zu sein" ist
bereits ein Musikvideo erschienen, welches man sich auf
YouTube anschauen kann. Es ist eine amüsante und gut
gemachte Parodie auf den Film "Einer flog übers
Kuckucksnest". Sänger Micha läuft da ganz wie Jack
Nicholson mit schwarzer Wollmütze in der Klapse herum
und holt sich bei der Schwester seine Pillen ab. Die
Band wird jetzt erst mal auf eine Europa-Tour gehen,
welche unter dem Motto "Ius Primea Noctis" ("Das Recht
der ersten Nacht") laufen wird. Wow, In Extremo haben es
wieder einmal geschafft! Was für eine Perle von einem
Album!
Maiya R.B.
Punkte:
9.0 von 10 Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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BELPHEGOR – Bondage Goat Zombie
Nuclear Blast/Warner
Der Himmel verdunkelt sich, unheiliger
Schwefelgeruch verkündet die Ankunft des Bösen, und
während in den Klöstern die Rosenkränze krampfhaft durch
die kalten Finger gewunden werden, wendet Gott seine
Schultern von den irdischen Bewohnern ab. Die Lust nach
Fleisch, die niederen Triebe, die Gier nach Perversion
befällt des Menschen Verstand und verwandelt jede ach so
brave Seele in einen besessenen Dämon, ein Werkzeug
Satans, welches triebgesteuert den Beischlaf mit allen
verfügbaren Kreaturen zum Ziele hat. Ja Leute, es ist
Zeit für Blasphemie, oder besser gesagt: Es ist Zeit für
Belphegor! Nun, Image ist alles, die Meinung zu den
Texten durchzieht wohl die Spanne von Schwachsinn bis
strategischem Marketing, da kann sich jeder was
aussuchen, aber musikalisch, da servieren unsere
östlichen Nachbarn mal wieder ein überraschend
abwechslungsreiches Album. Getragen von einer
klinisch-kalten Atmosphäre wüten Belphegor von amtlichem
Highspeed-Geprügel bis schleppendem Mid Tempo durch die
Vorhölle, vergessen dabei aber nie, ein Auge auf
Melodien zu legen, ohne jedoch am Riff des Kitschs die
Breitseite aufzuschrammen. Genau das ist das Rezept,
welches "Bondage Goat Zombie" zwar brutal, jedoch auch
extrem eingänglich, ja fast schon zum Suchtmittel macht.
Song für Song taucht man ein in die düstere Welt
Belphegor's, lauscht gespannt den Ausbrüchen und wird
vom Death/Black Metal-Grundgerüst immer wieder
überrascht durch groovende Parts, zweistimmigen Soli und
episch eingetauchten Melodiebögen. Doch keine Angst,
Belephegor sind nicht zur SM-Boygroup verkümmert sondern
prügeln immer wieder ordentlich den letzten
Schwefeltropfen aus dem verfaulten Fleische. Der Start
mit den ersten vier Songs "Bondage Goat Zombie",
"Stigmata Diabolical", "Armageddon's Raid " und
"Justine: Soaked In Blood" offenbaren eine wahre Flut an
blasphemischen Hymnen, wobei ich mich kaum entscheiden
kann, welche nun die Krone der Finsternis in Empfang
nehmen darf da sich alle gnadenlos in die Abgründe des
Kleinhirns bohren. Überraschend schleppend quält sich
dann "Sexdictator Lucifer" durch das Fegefeuer, welches
aber durch den hypnotisierenden Refrain wohl live die
Wiener Sängerknaben erblassen lässt. Neben den wieder im
klassischen Blast-Gewandt erstrahlenden "Shred For
Sathan" und "Chronicles Of Crime" lässt Belphegor zum
Schluss mit "Der Rutenmarsch" nochmals die Melodien des
Leidens erklingen, zeigen sich dabei erstaunlich
gemässigt, was aber keinen Abbruch an der bedrohlichen
Atmosphäre bedeutet. Belphegor haben einmal mehr mit
ihrem neuesten Werk einen teuflischen Suchtbrocken auf
die schwarzen Schafe losgelassen, welcher zu fesseln
vermag und sich wohltuend von den handelsüblichen Hass-
und Prügelexemplaren absetzt... Blasphemie kann doch so
schön und verlockend sein!
R.K.
Punkte:
9.0 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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CIRCLE II CIRCLE - Delusions Of Grandeur
AFM
Records/Musikvertrieb
Seit Zak Stevens (Ex-Savatage) wieder ins
Music-Business eingstiegen ist, sind mittlerweile auch
schon wieder fast fünf Jahre vergangen. In dieser Zeit
schufen er und seine Band (seit dem zweiten Album «The
Middle Of Nowhere» von 2005 in der gleichen Besetzung)
inklusive dem neusten Wurf «Delusions Of Grandeur» vier
Alben, von denen eines besser als das andere ist. Das
gilt auch für die neue Scheibe, wo wiederum Heavy Metal
in Perfektion dargeboten wird. Diesmal vielleicht einen
Tick rauer, hauen alle Songs in der bewährten Manier
rein und zeigen abermals auf, warum die (Metal-) Welt
ohne diesen Klasse-Sänger deutlich ärmer wäre. Dem Album
voraus ging schon fast traditionell eine EP mit dem
Titel «Every Last Thing", wo nebst einem Video von «Evermore»
(stammt von der Vorgänger-CD «Burden Of Truth») ein
Non-Album Track namens «Darkness Rising» ebenso punkten
kann. Wie sich's gehört, ist dann auf dem limitierten
Digipak wiederum ein Bonus-Track («Stay») vertreten, der
dem restlichen Material selbstverständlich in Nichts
nachsteht. Somit ist alles wie gehabt, denn wo Circle II
Circle drauf steht, kann man von uneingeschränkter
Hartstahl-Qualität ausgehen. Bereits der Opener «Fatal
Warning» packt nach ruppigem Beginn einen Mörder-Groove
aus, der gleich von einem dieser typischen
Ohrwurm-Refrains begleitet wird. Nach zwei weiteren
Brechern werden den strapazierten Lauschern bei der
hammergeilen Halbballade «Echoes» erstmal etwas Erholung
gegönnt, ehe das Gebretter bei «Waiting» wieder
aufgenommen wird. Meine beiden Faves sind jedoch das
etwas schleppende «Seclusion» und das überragende wie
krönende «Every Last Thing», wo nochmals alle Register
gezogen werden. Wer die bisherigen Alben von Circle II
Circle schon mochte, kann hier blind zugreifen! Müssig
zu erwähnen dass sowohl handwerklich wie
produktionstechnisch alles im grünen Bereich ist.
Kaufen..., und zwar wenn möglich das Digipak, das jeden
einzelnen und sauer verdienten Franken wert ist!
Rockslave
Punkte:
9.0 von 10 Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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SORGSVART – Vikingtid Og AnArki
Einheit Produktionen/Non
Stop Music
Wenn man als Black Metal-Einmann-Projekt von niemand
Geringerem als von Herrn Nocturno Culto (Darkthrone) als
Ausnahmetalent gelobt wird, dann hat man wohl wirklich
einiges richtig gemacht. Sorg, der norwegische
Einzelgänger, ist zurück mit seinem zweiten Werk. Nach "Fortapt
Fra Verden I Vakkert Selvmord" präsentiert er seinen
zweiten Geniestreich und beweist, dass Sorgsvart
garantiert keine Eintagfliege war. Zugegeben, das neue
Werk braucht seine Zeit, bis man es wirklich mag, aber
ist man mal dabei, sich der Scheibe völlig hinzugeben,
dann strahlt man mit Bestimmtheit über das ganze
Gesicht. Majestästischer, epischer Folk/Black Metal vom
Allerfeinsten mit diversen kleinen Überraschungen und
einer sehr abwechslungsreichen Stimme macht "Vikingtid
Og AnArki" zu einem gewaltigen Hörerlebnis. Sorg's Musik
ist in jeder Beziehung einzigartig, angefangen bereits
bei seiner sehr speziellen Art, Folkinstrumente mit
hartem Black Metal gekonnt zu vermischen und dazu
plötzlich in ein geniales, keyboardlastiges
Melodiespektakel überzugehen, ohne aufgesetzt oder
überstrapaziert zu klingen. Nicht zu vergessen spielt
Sorg alle seine Instrumente selber, und dies mit einer
Perfektion, wie man sie selten zu hören bekommt. Der
bekennende Anarchist, was sicherlich einigen komisch
vorkommt, ist wohl auch menschlich ein ganz anderer
Mensch, als man das von den meisten anderen Black
Metallern gewohnt ist. Genau dies zeigt er auch mit
seiner Musik, denn diese ist genauso anders, im
Vergleich zu all den Black Metal-Combos, die heutzutage
durch die Gegend flattern. Sicherlich sind auch diverse
andere Bands nicht schlecht, aber musikalisch gesehen
bewegen sich diese in ganz anderen Welten. Sorgsvart ist
ein Einzelprojekt, ein Einzelstück, und wohl keine Musik
dieser Welt klingt als Gesamtwerk nur annährend gleich
wie das, was uns dieser Herr hier präsentiert. Ich bin
trotz einigen kitschigen Keyboardpassagen völlig
begeistert von diesem Werk und kann mit Nocturno Culto
gleichziehen: Sorg ist ein absoluter Ausnahmekünstler!
Yannick S.
Punkte:
9.0 von 10 Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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WEDNESDAY 13 – Skeletons
Demolition Records/Disctrade
Im Gegensatz zu den USA ist Wednesday 13 in Europa
noch praktisch unbekannt. Daher tut Erklärung Not, vor
allem weil hier grosses Potential vorhanden ist. Doch
auch in den CD-Shops der alten Welt war der Amerikaner
aus North Carolina mit dem merkwürdigen Namen schon
präsent. Nämlich als Bassist, später sogar als Frontmann
von den Murderdolls. Diese waren das Nebenprojekt des
Slipknot-Drummers Joey Jordison und hatten, wiederum vor
allem in den USA, ziemlich Erfolg. Seit rund vier Jahren
konzentriert sich Wednesday 13 auf seine eigene Band
unter seinem Namen. Wobei nicht von einer fixen Truppe
ausgegangen werden kann. Die beteiligten Musiker
jedenfalls wechseln in regelmässigen Abständen. Man
fragt sich natürlich, woher dieser ungewöhnliche Name
kommt. Diese Frage ist nicht nur interessant, sondern
lässt auch Schlüsse auf den Sound zu. Joseph Pools, wie
er mit richtigem Namen heisst, ist bekennender Fan der
Addams Family, und da gibt's auch eine Wednesday. Die
Zahl 13 stammt von deren Adresse, 1313 Mockingbird Lane.
Da er grundsätzlich auf Horrorfilme steht, klingt seine
Musik auch so: fies und böse. Vor allem seine Vocals
haben es in sich. Die sind nämlich so giftig und ätzend
wie Schwefelsäure. Die Instrumentalisierung ist modern
und hart, mit Schwerpunkt auf brutalen Gitarrenriffs.
Trotzdem werden die Melodien nie vernachlässigt, im
Gegenteil, die Songs sind eingängig strukturiert, mit
hohem Wiedererkennungswert. Mit diesen positiven
Aspekten gipfelt das im potenziellen Smash-Hit "Gimmie
Gimmie Bloodshed". Für einmal ist es nicht schwer, einen
Vergleich zu ziehen. Rob Zombie passt haarscharf. Auch
Marilyn Manson (vor allem dessen ältere Arbeit) weist
Parallelen mit Wednesday 13 auf, wobei sich die
elektronischen Spielereien stark in Grenzen halten.
Somit ist die Bezeichnung Industrial definitiv nicht
zutreffend. Doch wie auch immer man den Sound definiert,
Tatsache ist: "Skeletons" ist ein saugeiles Album!
Chris C.
Punkte:
9.0 von 10 Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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TUNES OF DAWN – Of Tragedies In The Morning &
Solutions In The...
Plainsong Records
Wer sich als Leiche im entsprechenden Sack oder mit
Rasierklingen, Absynth-Flaschen und Galgenstricken auf
dem Promo-Bildchen abbilden lässt, der muss schon über
einen derberen Sinn für Humor verfügen. Bekannte
Vertreter dieser Szenerie sind nach wie vor Sentenced
oder auch Type O Negative, und eben dies, gepaart mit
einem ordentlichen Schuss Selbstironie, zeichnet den
neuen Silberling von Tunes Of Dawn aus (abgekürzt T.O.D.,
wer hier den Witz nicht kapiert hat sein Lachen
endgültig verkauft). Der erste Track, der einem dabei
sofort ins Auge sticht (auch wenn dies gewissen
selbsternannten Szenepäpsten arg auf den Sack gehen
wird, vorausgesetzt sie sind überhaupt in der Lage den
Sinn dahinter zu sehen) ist „I’m So Goth, I Shit Bats“
(sic!): Kirchenorgeln, klagende Frauenstimmen im
Hintergrund sowie ein grummelndes Vortragen des Titels
sorgen für Zuckungen in den Mundwinkeln, und dieses
fiese Grinsen breitet sich noch weiter aus, denn der
Übergang zu „Vampire’s Journal“ ist nahtlos. Und dieser
Track zeigt sowohl die ernsthafte Herangehensweise an
musikalische Aktivitäten wie auch das Augenzwinkern auf,
welches sich durch das gesamte Album hindurchzieht. Dass
dabei gewisse Parallelen zu anderen Bands gezogen
werden, ob jetzt bewusst oder nicht, ist definitiv nicht
als negativ zu verstehen sondern zeigt lediglich die
Klasse auf, in welcher sich T.O.D. befinden. Dass dabei
als Einflussbereiche Type O Negative, Paradise Lost, End
Of Green, My Dying Bride, The 69 Eyes, Tiamat, Anathema
und noch viele, viele Bands mehr aufgeführt werden
können, jedoch nie das Gefühl eines Plagiats aufkommt,
das ist die hohe Kunst. Und mal ehrlich, das Rad an sich
wird nicht nochmals neu erfunden werden, aber die
Details dazu schon, und T.O.D. haben definitiv ihre
eigene düstere Kuschelecke gefunden. Wichtig ist aber
nicht nur die Herangehensweise sondern eben auch das
Ausleben dessen, was man generell als ‚Spirit’ der Band
bezeichnen kann, und hierbei wird nochmals kräftig
gepunktet, denn eben dieses selbstironische
Augenzwinkern ist zwar seltener geworden aber
glücklicherweise noch nicht vollständig verschwunden.
Nun genug der Worte, wer zwar mehrheitlich schwarz oder
düster in der Gegend rumlungert und noch über Spass in
den Backen verfügt, für all diejenigen sind T.O.D.
geradezu Pflichtprogramm, und alle anderen können immer
noch was dazulernen.
Toby S.
Punkte:
9.0 von 10 Hier bestellen für 29.90 SFr.
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TIAMAT – Amanethes
Nuclear Blast/Warner
Fünf lange Jahre haben Tiamat ihre Fans und auch die
Kritiker warten lassen, eine Ewigkeit, wenn man sich der
Schnelllebigkeit der heutigen Zeit vor Augen führt. Und
meistens wird eine Band, wenn sie so lange nichts mehr
von sich hören lässt, dann schnell abgeschrieben und
landet unter ferner liefen. Doch eine lange Pause kann
durchaus positive Auswirkungen haben… So wie im Falle
des neuesten Outputs. Und genauso wie andere Bands, die
sich in ihrer Entwicklung weder von sturköpfigen Fans
wie auch ebensolchen Kritikern aufhalten haben lassen,
so haben sich Tiamat von einer Death Metal-Kapelle hin
zu Gothic-Rockern mit vielen elektronischen Spielereien
entwickelt und dabei nie ihr eigenes Ding
vernachlässigt. Natürlich waren die „Wildhoney“-Jahre
die lukrativsten, aber wer sagt denn, dass dies nicht
auch mit etwas gröberem Sound funktioniert? „Amanethes“
besitzt die einzigartige Gabe, den Spagat zwischen
harten Klängen und softeren Parts zu vollführen und
dabei weder in die eine noch in die andere Richtung
auszuschlagen. „The Temple Of The Crescend Moon“ sowie „Equinox
Of The Gods“ bieten mit heiserem Gesang und Double
Base-Einlagen einen wunderbaren Einstieg in die Welt von
Tiamat, modern, jedoch nicht steril oder unnatürlich,
sondern hart und dynamisch. „Until The Hellhounds Sleep
Again“ ist der erste ruhigere Track, und hier kann Johan
mit seiner wunderbar tiefen Stimme punkten, und auch
wenn die Keys so manchem kitschig erscheinen mögen, sie
erfüllen ihren Zweck und drängen sich nicht in den
Vordergrund. Zudem ist hier mit einer rauchigen
weiblichen Stimme ein sehr schöner Gegenpart zu den Main
Vocals zu finden. „Will They Come“ schlägt in die selbe
Kerbe, ist aber beinahe nochmals eine Spur sanfter.
„Lucienne“ bietet sowohl der derberen wie auch der
weicheren Seite die Hand und vereint ruhige, getragene
Passagen mit Schreigesang und wiederum Double Base,
begleitet von soliden Gitarrenwänden. „Summertime Is
Gone“ hat beinahe schon etwas Indie-mässiges an sich,
und wenn man nicht wüsste, dass dieser Track von Tiamat
stammt, es wäre schwer vorstellbar, von wem er
eigentlich stammt. „Katarraktis Apo Aima“ erklingt mit
verzerrten Vocals wie ein Stück von Marilyn Manson und
stellt auch zugleich das kürzeste Stück der Scheibe dar,
was nicht unbedingt ein Nachteil sein muss, denn auch
nach mehrfachem Hören will sich dieser Track nur
schwerlich ins Gesamtbild einfügen lassen. „Raining Dead
Angels“ hingegen ist wiederum 100% Tiamat und lässt
Erinnerungen an die „The Astral Sleep“-Scheibe wach
werden. „Misantropolis“ hat wiederum dieses Indie
Pop-mässige Gefühl in sich, was nicht zwingend schlecht
sein muss, jedoch ein wenig befremdlich wirken mag. „Amanitis“
geht sogar noch einen Schritt weiter in Richtung Pop
Rock mit leicht düsterem Unterton und geht als
Kuschelnummer dieses Silberlings gerade noch so durch,
kratzt aber heftig an der Schmerz- und Kitschgrenze. Als
Gothic Rock-Ballade kann hingegen wieder „Via Dolorosa“
angesehen werden, und Johan kehrt auch wieder die
rauere, tiefere Seite der Vocals hervor. „Circles“
klingt wie eine „House Of The Rising Sun“-Variante,
klingt sehr schön mit der weiblichen Erzählstimme im
Hintergrund sowie locker gespielten Gitarrensoli. Der
abschliessende Track „Amanes“ schliesst das Album mit
einer traurigen, leicht rockenden Ballade ab, ganz im
Stile von Tiamat. Und die Moral von der Geschicht? Die
gibt es nicht! Punkt. Tiamat haben sich noch nie in
irgendein bestimmtes Korsett stecken lassen, sie machen
genau das, was sie wollen. Und genau das hört man „Amanethes“
auch an, da wurde wirklich jede Idee eingearbeitet und
auf eine ganz spezielle Art weitergesponnen. Ob diese
eher unstruktierte Art und Weise, ein Album zu
gestalten, auch wirklich Hand und Fuss hat, das mag ein
jeder für sich selbst beantworten. Schön ist es aber
allemal, wieder etwas von Tiamat zu hören, auch wenn
dies einen offeneren Geist benötigt als auch schon. Aber
dafür ist er ja schliesslich da…
Toby S.
Punkte: 8.9 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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HEADHUNTER - Parasite Of Society
AFM
Records/Musikvertrieb
Da ist sie endlich wieder, die Allstar-Band aus den
90ern. Die Frankfurter lärmen sich bereits seit 1991
durch die Republik, und trotz drei Demo-CDs hat es
bislang nicht zu einem Deal gereicht. Headhunter
bestehen aus Frontmann Schmier, der sonst den Bass und
die Vocals bei Destruction innehat, Jörg Michael, der
schon in so vielen Bands seine Trommelstöcke geschwungen
hat, dass es fast nicht möglich ist, sie aufzuzählen
(unter anderem Stratovarius, Rage, Running Wild etc.)
und Gitarrero Schmuddel. Wie es so schön auf ihrer
Myspace-Site unter 'who the fuck is Headhunter?' heisst:
Wenn man raw, melodic/original metal with attitude and
balls mag, dann mag man Headhunter. Die Jungs weiten mit
"Parasite Of Society" ihren Kultstatus aus. Sie rocken
die 12 Songs mit Freude und Power raus. Aus dem
Tonträger wird einem guter Power Metal mit
Thrash-Einschlag geboten. Die unverwechselbare Stimme
von Schmier gibt dem Ganzen den speziellen Touch. Auch
die Drums von Jörg Michael kommen richtig tough rüber,
man merkt die Erfahrung, die alle Drei besitzen. Es sind
viele richtig fette Nackenbrecher unter den Songs. Der
akustische Mittelteil kommt allerdings sehr
überraschend. Dieser Effekt stellt sich auch beim
Rausschmeißer "Crossroads" ein: Der Song startet recht
schnell mit einem modernen Gitarrenriff, danach setzt
ein melodischer Part ein, ehe der hymnenhafte Refrain
den Höhepunk bei diesem Song bildet. Track sechs ist
sicher auch ein Highlight, denn dort machen sich die
Musiker an dem Song "18 And Life" von Skid Row zu
schaffen. Mit Bravour kann man da nur sagen: Sie haben
dem Glam/Sleaze Metal-Track ein starkes Power/Thrash-Gewand
verpasst. Aber auch mich als Fan von Skid Row überzeugt
dieses Cover. Die Songs von Headhunter haben einfach den
gewissen Mitsingeffekt. Man Geht gleich mit und ist
bereit für eine heisse Metalparty. Ich für meinen Teil
denke, dass ich nicht der Einzige bin, der hofft, dass
sich die german guys nicht mehr 14 Jahre für den
nächsten Tonträger Zeit lassen. Der Schreiber dieser
Zeilen freut sich auch riesig auf Headhunters Gig auf
dem bevorstehenden W.O.A.
Andrè G.
Punkte: 8.9 von 10
Hier bestellen für 29.90 SFr.
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KREATOR - At The Pulse Of
Kapitulation (DVD & CD)
Steamhammer/SPV
Manch ein Fan dürfte sich vor ein paar Jahren über das
grundsätzliche Auftauchen der DVD als Datenträger
mächtig gefreut haben. Dies im Wissen, dass noch so
manches Juwel aus dem VHS-Zeitalter irgendwann den Weg
zurück ans Tageslicht, respektive einen DVD-Player
finden würde..., ja musste! Dies trifft im vorliegenden
Fall auch auf das Deutsche Thrash Urgestein Kreator zu.
Dazu kommt noch, dass dieser inzwischen längst
kultumwobene Gig im wenige Wochen «befreiten» Ost-Berlin
anfangs 1990 (4. März) statt fand. Mille & Co. waren
überdies die erste Metal-Band (als Headliner), die nach
der Wende in der Werner Seelenbinder Halle vor einem
begeisterten Publikum aufspielte. Zeitzeugen von damals,
die auch auf diesen restaurierten Aufnahmen zu sehen
sind, dürften heute noch von diesem unvergesslichen
Abend zehren. Man muss sich das mal vorstellen, dass die
ganze Halle (zu Metallica's «Battery») in der Umbaupause
(vor dem Headliner) und bei taghellem Licht voll
ausrastete! Fast zwei Dekaden später klingt die Mucke
keinesfalls angestaubt und gehört darum in jede gut
sortierte Metal-Behausung. Obwohl die Bildaufnahmen
immer wieder mal ein wenig ruckeln oder durch etwas
nervöse Bildschnitte beeinträchtigt werden, kommt dieses
Hammer-Konzert ziemlich authentisch daher. Das liegt
mitunter auch am ordentlichen Sound, der im Verhältnis
zur Bildqualität obenaus schwingt. Deshalb macht die
zusätzliche Audio-CD (nur vermindert um das Drum-Solo)
durchaus Sinn. Überhaupt ist ja zur Zeit Thrash Metal
wieder ziemlich angesagt, was zum Beispiel die neue
Testament Langrille mit aktueller Chart-Entry (!!)
eindrücklichst beweist! Weiter befällt einen beim
Betrachten dieser Bilder (angesprochen sind die etwas
älteren MetallerInnen unter Euch) reichlich Wehmut, wenn
man sieht, welche Energie früher an Metal-Konzerten
losgetreten wurde. Diese Zeiten sind heute meist vorbei
und leider Mangelware geworden. Dennoch gibt es ein paar
löbliche Ausnahmen wie zuletzt zum Beispiel Machine Head
und Trivium im Zürcher Volkshaus. Wer dabei war, weiss,
wovon ich spreche. «At The Pulse Of Kapitulation»
vermittelt auf jeden Fall viel von der unbändigen
Energie die diesen Stil ausmacht und konnte damals (wie
heute) gegen die immer mächtiger werdenden Metallica
oder Slayer bestehen. Weiter enthalten sind auf der DVD
eine liebevoll zusammengestellte, ja aufgrund der Bilder
wie Aussagen fast anrührige Doku rund um diesen
einmaligen Anlass, wo übrigens nebst «unseren» Coroner
(hach, waren das noch Zeiten!) auch Sabbat sowie Tankard
vor nicht weniger als 7'000 Leuten aufgespielt hatten
und so ihren Teil zur Geschichte beitrugen. Darüber
hinaus, Kapazität einer DVD sei Dank (von Blue-Ray reden
wir jetzt gar nicht!), ist auch noch der hauseigene Mini
Horror-Movie «Hallucinative Comas» (begleitend zum Album
«Coma Of Souls») als Director's Cut enthalten. Somit
gibt es für den geneigten Käufer mit total 125 Minuten
(exklusiv der CD) Spielzeit echt «value for money»!
Rockslave
Punkte: keine Wertung
Hier bestellen für
34.90 SFr.
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MOURNERS LAMENT – Unbroken Solemnity
Descent Productions
Chile und Doom/Death Metal? Jaha, auch das soll’s
geben, und inzwischen dürfte es kaum mehr ein Fleckchen
Erde geben, das nicht irgendwas Rockiges oder
Metallisches, egal in welcher Form, hervorgebracht hat
(Chile hat definitiv auch schon Grössen wie Mar De
Grises, Poema Arcanus oder auch Criminal herausgespien).
Nun jetzt aber zu Mourners Lament: Was geschieht, wenn
Saturnus, Dolorian, Katatonia und Draconian sich ein
Stelldichein geben? Exactamente, da brodelt’s in der
Doom-Küche wie verrückt. Und „Unbroken Solemnity“, das
Debutwerk, ist trotz seiner geringen Trackzahl keine EP
sondern muss als eigenständige Scheibe verstanden
werden, denn wo andere Bands aus ein bisschen mehr als
einer halben Stunde schon mal ganze Alben basteln (und
dafür sowohl Längen- wie auch Qualitätseinbussen in Kauf
nahmen), produzieren Mourners Lament drei Tracks, die
aufwühlender, verstörender, gewaltiger, brachialer und
zerstörender nicht sein könnten. Tieftraurige
Doom-Walzen geben sich gleich beim ersten Track „Suffocating
Hopes“ die Klinken in die Hand, die Vocals werden
gesprochen und gegrowlt, eine klagende Gitarrenlinie
zieht sich durch die ganzen 8 Minuten und 49 Sekunden…
Nur schon aus den einzelnen Elementen hätte man
mindestens drei einzelne Songs basteln können, aber das
würde dann schlussendlich auch das Gesamtbild zerstören,
welches sich abzeichnet. Gegen den Schluss darf dann
auch das Gaspedal mit Double Base und heftigeren
Gitarrenwänden durchgedrückt werden, die Fahrt Richtung
Abgrund gewinnt an Schub, nur um gegen Ende wieder in
die Langsamkeit zu verfallen und würdig abzuschliessen.
Der Titeltrack ist zwar ‚nur’ 6 Minuten und 4 Sekunden
lang, weiss aber wiederum mit geschickt platzierten
langsameren und schnelleren Parts den Hörer in
tiefschwarzen Abgründen zu fesseln, zwischendurch sind
sogar reine Akustikparts zu vernehmen, welche das Gefühl
der Beklemmung in eine verdammt hohe und beängstigende
Dimension steigern. Die Vocals variieren nach wie vor
mit geflüsterten und gegrowlten Parts, sie sind aber
auch auf mehrfachen Ebenen zeitlich versetzt überlagert,
was echte Gänsehaut bewirkt. Eine solche Stimmung von
Kälte, Emotionslosigkeit und abgrundtiefer Verzweiflung
muss erst mal erzeugt werden können, und es besteht
absolut keine Zweifel: Hier sind definitiv Profis am
Werk! Was aber dann endgültig den Gnadenschuss verleiht,
sind die 17 Minuten und 25 Sekunden von „Sadness Caress“,
hierbei vereinen sich nämlich alle Einflüsse der ersten
beiden Tracks inklusive kreischenden Solo-Gitarren, die
sich mit rasanter Wucht in die Gehirnwindungen bohren.
Ein fulminanter Klimax der absoluten Traurigkeit, und
das alles, ohne jemals auch nur ansatzweise irgendwelche
Keys oder sonstige elektronische Elemente zu verwenden,
die normalerweise für den verstärkten Gänsehautfaktor
sorgen. Doch Worte alleine genügen nicht, um diesem
Meisterwerk des Dooms gerecht zu werden, man muss diese
Art und Weise, Musik zu erschaffen, am eigenen Leibe
erfahren haben um zu wissen, wovon ich spreche!
Toby S.
Punkte: 8.9
von 10
Hier bestellen für 29.90 SFr.
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LOS BASTARDOS FINLANDESES – My Name Is El Muerte
Goldencore Records/ZYX
Music
Wie der Bandname schon aussagt haben wir es hier mit
einer Truppe aus dem hohen Norden zu tun. Bei "My Name
Is El Muerte" handelt es sich um deren Debut-Album. Die
Beteiligten 'Bastarde' sind aber alles andere als
Grünschnäbel, im Gegenteil, viel mehr sind es alte Hasen
im Rock'n'Roll-Business. Gleich zwei standen schon in
Diensten der legendären Leningrad Cowboys. Die Band
orientiert sich unverkennbar an Motörhead. Doch um nur
eine billige Kopie abzugeben verstehen Los Bastardos
zuviel von ihrem Handwerk. Die Jungs haben aber sehr
viel gemeinsam mit Lemmy und seinen Mitstreitern.
Fadengerader und schnörkelloser, heftig arschtretender,
fuckin' Rock'n'Roll ist es, was wir von beiden Acts zu
hören bekommen. In erster Linie die Vocals weisen
Parallelen auf. Da erübrigen sich weitere Erklärungen,
wie Lemmy klingt weiss ja wohl jeder. Doch im Gegensatz
zu Motörhead gibt's bei unseren finnischen Freunden noch
mehr bzw. ausgeprägtere Melodien. Wie auch immer, wer
die Musik der einen Formation liebt, kann die der
anderen nicht hassen. Von den Bastarden kriegen wir
zusätzlich noch eine grosse Portion Humor dazu. Die
Musiker haben sich spassige Namen zugelegt: Sie nennen
sich El Taff Bastardo (Vocals), El Bastardo Grande (Drums),
El Diablo (Guitars), Don Osmo (Guitars) und El Muerte
(Bass). Die Songs bewegen sich zwischen Klischees und
Fun und haben Titel wie z.B. "Born'n'Raised", "Happy On
The Run", "Bad Blood", "Devil's Country", "When The
Balloon Goes Up" oder "Viva! Los Bastardos!". Als Bonus
gibt's noch zwei unterhaltsame und hochwertige Videos.
Durch die lockere Selbstironie, in Kombination mit
grosser musikalischer Versiertheit und als Resultat
starke Songs, erspielt sich die Truppe eine Menge
Sympathiepunkte.
Chris C.
Punkte: 8.8
von 10
Hier
reinhören und bestellen für 31.90 SFr.
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EDENBRIDGE - My Earth Dream
Napalm Records/Musikvertrieb
Sabine und Lanvall sind wieder da, die einzigen
verbliebenen Originale von Edenbridge melden sich mit
einem neuen, außerordentlich starken Album zurück. Und
erdiger sind sie geworden, schon der Opener glänzt mit
einem Riff, das schon an die neueren Threshold erinnert.
Man hat zwar mit einem Orchester gearbeitet, aber
trotzdem ist man von zum Teil überladenen Bombast
zurückgetreten und rockt mehr. Und über allem natürlich
die einmalig genialen gefühlvollen Soli, wie sie halt
nur Lanvall spielen kann, einfach genial der Junge,
seine tiefergestimmte Gitarre gibt dem ganzen mehr Druck
und wirkt dadurch natürlich auch härter. Und Sabines
Stimme fügt sich wunderbar ins Ganze ein, das Mädel hat
ja aber auch eine zauberhafte Stimme. Es ist schwer,
einige Songs rauszupicken, weil einfach alle geil sind
und es meiner Meinung nach keine Ausfälle gibt auf "My
Earth Dream". Edenbridge haben es hier geschafft, harter
und erdiger zu werden, ohne ihre Wurzeln oder an
Qualität zu verlieren, im Gegenteil: Sie sind meiner
Meinung nach anspruchsvoller geworden, klasse Werk der
Österreicher!
Crazy Beat
Punkte: 8.8
von 10
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reinhören und bestellen für 27.90 SFr.
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KING'S X – XV
InsideOut Music/SPV
Eins, zwei, drei, vier... Nein, da stimmt was nicht.
Obwohl die neue Scheibe von King's X eindeutig mit "XV",
also mit "15" betitelt ist, handelt es sich nicht um die
15., sondern um die 12. Studiolangrille der texanischen
Grooverocker. Und wie schon auf Klassikern wie "Dogman",
"Gretchen Goes To Nebraska" oder "Tapehead" lässt sich
das unverwüstliche Trio auch nach über 20-jähriger
Bandgeschichte von keinem in ihren Sound reinreden oder
orientieren sich gar an irgendwelchen flüchtigen Trends.
Woraus der Sound besteht? Da hätten wir erst einmal die
straighten Rocker wie der stampfend groovende Opener "Pray",
das rasante "Alright" oder das zuerst als titelgebender
Track gehandelte, finale "Go Tell Somebody". Als
Gegenpol lassen sich die sinnlich melancholischen
Nummern ausmachen. Darunter fallen das elegische "Repeating
Myself", "Julie" mit seiner traurig schönen
Gesangsmelodie oder das mit einem ergreifenden
Gänsehaut-Solo ausgestattete "I Don't Know". Dazwischen
fordert man mit "Move" zum Tanzen auf, verbindet mit dem
verdammt coolen "Broke" Soul und Blues und lässt das
"Rocket Ship" schnell mal einen riffbetonten Trip durch
all diese Soundbereiche machen. Und ob dabei nun der an
Bono von U2 erinnernde Ty Tabor oder der markige Doug
Pinnick hinter dem Mikro steht, die Vocals und deren
Melodien sitzen, so dass jeder einzelne Song guten
Gewissens als Ohrwurm bezeichnet werden kann. Klar, eine
neue King's X-Platte bietet so viele Überraschungen wie
ein neuer Motörhead-Rundling, doch freuen wir uns
deswegen weniger? Nicht im Geringsten, gerade wenn so
eingängiges und doch nie abgenutztes Liedgut auch noch
in einem solch organischen und frischen Sound wie auf
"XV" daherkommt, für was Mr. Michael Wagener (Ozzy,
Dokken, Alice Cooper etc.) neben der Band selbst die
Loorbeeren einheimsen kann. Und wäre man als Fan damit
noch nicht komplett zufriedengestellt, gibt's mit den
beiden Bonustracks "Love And Rockets (Hell's Screaming)"
und "No Lie" noch zwei weitere, alles andere als
abfallende Tracks mit auf den Weg. "XV", das ist King's
X pur und King's X sind klasse! Alles klar?
Kissi
Punkte: 8.8 von 10
Hier
reinhören und bestellen für 23.90 SFr.
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POWER QUEST – Master Of Illusion
Frontiers Records/Disctrade
Manchmal spielt das Leben verrückt. Denn obwohl es
genug Gründe zur Kritik an diesem Album gibt, finde ich
es toll. Power Quest spielen ihren Happy/Power Metal
sehr Keyboard-lastig, haben einen fähigen Sänger, der
fröhlich in Schwindel erregenden Höhen trällert und
versprühen trotz tiefgründigen, gehässigen Texten über
Enttäuschungen eine positive Stimmung. Dies wirkt vor
allem dann lustig, wenn wie z.B. beim Titelsong der böse
"Master Of Illusion" nachtigallartig besungen wird.
Sämtliche 10 Lieder sind eingängig, ja schon fast
poppig, verfügen aber auch über zwingende Metal-Elemente
wie schnelle Drums, quietschende Gitarrensoli und
Riffgewitter. Gerade live könnte das gut funktionieren,
aber auch für heftige Diskussionen zwischen den
Zuschauern sorgen. Denn dieser positive Power Metal, der
in etwa so wie Freedom Call ohne epische Momente klingt,
ist klar ein Aussenseiter innerhalb einer Welt voller
Aussenseiter. Obwohl "Master Of Illusion" bereits das
vierte Album der italienisch-britischen Band ist,
versprüht es den Charme und die Schuldlosigkeit eines
Debuts. Diese Kompromisslosigkeit ist dann auch die
grösste Stärke von Power Quest. Damit ist auch klar, wer
Power Quest antesten sollte: Eingefleischte Freedom
Call- und Happy Helloween-Fans finden hier eine
hochgradige CD. Sämtliche anderen, und damit meine ich
wirklich ALLE anderen, werden sich daran die Finger
verbrennen.
Roger W.
Punkte: 8.8 von 10
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und bestellen für 27.90 SFr.
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IN FLAMES - A Sense Of Purpose
Nuclear Blast/Warner
Herrje, was soll man denn bloss hierzu schreiben?
Bisher hat das neue Album der flammenden Schweden
hauptsächlich negative Kritiken geerntet, was
zugegebenermassen keine grosse Überraschung ist. Bei
einer Band diesen Kalibers macht man nämlich gerne mal
den Fehler, die neue CD mit gewissen Erwartungen in den
Player zu schmeissen, denn immerhin gelten In Flames als
Miterfinder des melodischen Göteborg-Death Metal, und
Adel verpflichtet nun mal. Aber auch Könige sind nur
Menschen, und Menschen verändern sich und ihr
Kreativitäts-Ventil. So klingt das neueste Werk "A Sense
Of Purpose" auffallend ähnlich wie Trivium's aktuelles
Album "Crusade", welches sich ebenfalls extrem fiese
Kritiken gefallen lassen musste, da es im Gegensatz zu
seinen Vorgängern extrem meldodisch wurde. Die
musikalische Ähnlichkeit wird vor allem bei Songs wie "Delight
And Angers" oder "Sober And Irrelavant" recht deutlich.
Unabhängig des jeweilgen Metal-Stils hatten In Flames
eines aber schon immer drauf: Melodien! Auch in diesem
Jahr sind ihnen ein paar herrliche Exemplare gelungen,
wie der Refrain bei "Alias" oder "Condemned". Leider,
leider bleiben uns Europäern aber drei sehr gute Songs
verenthalten, nämlich "Eraser", "Tilt" und "Abnegation".
Diese finden sich als Bonustracks auf der Japanese
Edition, was allerdings nicht verwundern darf, zumal In
Flames dort sehr gross sind. Das Rad haben sie sicher
nicht neu erfunden, aber die neue CD hat trotzdem
Qualität und Konsistenz, was nicht zuletzt an den so
gerne verteufelten melodischen Parts liegt. Besonders
die letzten beiden Songs "Drenched In Fear" und "March
To The Shore" (hymnenhaft) spielen interessant auf der
Tonleiter herum. Natürlich hört man alte Fans rufen,
dass In Flames zu kommerziell geworden seien, aber mal
ehrlich: Was ist falsch daran, wenn eine so gute Band
nach mehr Bekanntheit strebt und Geld damit verdient?
Wie auch immer, "A Sense Of Purpose" (wie poetisch!!)
ist bis auf ein paar kleine Hänger wirklich gut
geworden, und auch die teilweise sozialkritischen und
tiefgründigen Lyrics haben genug Klasse, um den
geneigten Hörer über das grottenschlechte Cover Artwork
hinweg sehen zu lassen. Freuen wir uns also auf die
Tour, um uns die neuen Songs live anzuhören, besonders
die zwei Überflieger "The Mirror's Truth" und "Alias",
denn das sind wahre Schätze!
Maiya B.
Punkte: 8.7 von 10
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HUMAN FORTRESS - Eternal Empire
Massacre Records/Musikvertrieb
Wer hätte das gedacht? Nach fünf Jahren Pause melden
sich Human Fortress mit einem neuen Album und einem
veränderten Line Up zurück! Der wohl auffälligste
Wechsel fand am Mikro statt, in welches nun der
eigentlich als Produzent vorgesehene Carsten Frank (Ex-Galloglas)
rein röhrt. Fans der Truppe könnten nun meinen, das die
fehlende Stimme von Jioti Parcharidis der Untergang sei,
doch da irren sie! Sicher weicht die Musik vor allem
auch durch das veränderte Songwriting vom ursprünglichen
Kurs ab, doch zeichnet sich dadurch eher ein Gewinn als
ein Verlust ab. Bemerkenswert bleibt allemal, dass
Carsten Frank auf dem Song "When Love And Hate Collide"
wie ein junger Kai Hansen klingt, wie auch immer man das
jetzt werten mag. Ansonsten bleibt Herr Frank stimmlich
sehr flexibel und wechselt zwischen gutturalen und
cleanen Vocals ab. Auch instumental wird es nicht
langweilig, denn auf den Songs "Wizard" und "Falling
Leaves" sind Geigenklänge zu hören, was jedoch keine
Sekunde lang so kitschig wie bei Rhapsody klingt,
sondern wirklich Klasse hat! Fantasy-Power-Metal ist das
Wort, welches einem beim Durchhören von "Eternal Empire"
in den Sinn kommt. Kommt diese Art von Musik oftmals
eintönig und langatmig rüber, so heben Human Fortress
sich ganz klar davon ab und schiessen einen
Hookline-Pfeil nach dem anderen ab. Eine brillante
Produktion rundet dieses Hörvegnügen perfekt ab und
verführt einen dazu, die CD einfach mal im Player zu
lassen. Übrigens wurde zum Opener "Contrast" das erste
Musikvideo der Band gedreht, welches auf YouTube zu
finden ist. Bei einer so guten CD etwas als Appetizer zu
empfehlen gestaltet sich recht schwierig, doch "Wizard"
und die Powerballade "Falling Leaves" stechen wohl am
meisten heraus. Bleibt nur noch zu sagen, dass die lange
Wartepause sich ohne Frage absolut gelohnt hat!
Maiya R.B.
Punkte: 8.6 von 10
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KAMELOT – Ghost Opera, The Second Coming
Steamhammer/SPV
Wie der Titel bereits ankündigt handelt es sich bei
dieser Scheibe um ein Re-Release der letztjährigen
Scheibe "Ghost Opera", die nun als Doppel-CD erscheint.
Das eigentliche Album habe ich bereits vor einem Jahr
bewertet, weshalb ich hier nur auf die Bonus-CD eingehe.
Diese bietet 10 Livetracks, drei Bonustracks plus einen
Remix von "Rule The World". Bei den Livetracks handelt
es sich ausschliesslich um Songs von "Ghost Opera" und "The
Black Halo", weshalb Überschneidungen zum "One Cold
Winter's Night"-Live-Album von der "Black Halo"-Tour
weitgehend vermieden werden. Hervorragend in Szene
gesetzt ist bei den Livetracks vor allem das Publikum.
Zum ersten Mal in Belgrad unterstützte die Menge Sänger
Khan meist lautstark, was seinen Höhepunkt in der
Halbballade "Abandoned" findet. Bei den Bonustracks
handelt es sich mit "Season's End" und "Pendulous Fall"
um Tracks, welche nur auf der Japan- oder
Limited-Edition der "Ghost Opera"-CD zu finden waren. "Epilogue"
wiederum erfüllte diesen Zweck auf der "Black Halo"-CD
in Japan. Dabei wird für mich klar, dass ausser "Pendulous
Fall" sämtliche Tracks, inklusiv dem "Rule The
World"-Remix, auch Bonustracks hätten bleiben können. Zu
schwach sind sie. "Pendulous Fall" und die
Live-Aufnahmen überzeugen aber so sehr, dass man sich
diese Doppel-CD als Kamelot-Fan auch dann noch holen
sollte, wenn man die "Ghost Opera" bereits hat. Dazu
wird sie auch zum Preis einer normalen CD angeboten.
Kamelot haben erst kürzlich ihre Frühlings-Europa-Tour
abgeschlossen, welche dieses Re-Release wohl hätte
unterstützen sollen. Da ich "Ghost Opera" immer noch für
Kamelot-Verhältnisse schwach finde, könnte es auch sein,
dass diese Neuerscheinung als Kaufanreiz für das Album
gilt. Und diese Aufgabe nimmt es durchaus wahr.
Roger W.
Punkte:
keine Wertung
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ARSIS - We Are The Nightmare
Nuclear Blast/Warner
Arsis aus Virginia/USA gehören zu den aktuellen
Neuzugängen bei Nuclear Blast und verpassen uns mit
ihrem Major-Debut "We Are The Nightmare" eine heftige
Wirbelsäulenkorrektur. Das Quartett um
Sänger/Multiinstrumentalist James Malone startete anno
2000 noch als Ein-Mann-Projekt, mittlerweile hat das
Line Up-Karussel bereits einige Runden gedreht und sich
vor etwa einem halben Jahr auf die aktuelle Formation
gefestigt - "We Are The Nightmare" wurde aber
grösstenteils von James Malone alleine eingezimmert,
lediglich die Drumarbeit musste vom mittlerweile
gefestigen Bandmitglied Darren Cesca (Ex-Vile)
übernommen werden. Arsis' Musik kann grob dem
technischen Brutal Death zugeordnet werden, während der
Gesang eher eine schwarzmetallische Prägung an den Tag
legt - obwohl in dieser Sparte bereits einiges gesagt
wurde, habe ich das Gefühl, dass Arsis hier noch einiges
zu bieten haben. Songs wie der Titeltrack, "Servants To
The Night" und "My Oath To Madness" verfügen zudem über
solide harmonische Strukturen, aufgrund dessen meiner
Meinung nach manchmal späte Carcass/extreme Darkane
durchscheinen. Aufgrund der technischen Ausrichtung geht
zwar des öfteren der Faden knapp verloren, aber die
Songs machen in sich durchaus Sinn und bieten zudem
oftmals überraschend viel Erkennungswert. Die Produktion
von Produzenten-As Zeuss (Shadows Fall, Hatebreed) kommt
für diese Sorte Musik äusserst fett daher, auch hier
verteile ich zwei überraschte Daumen nach oben. Wenn
Arsis für den nächsten Output ihr Songwriting etwas
straffen und überflüssigen Ballast über Bord werfen,
dann könnte die Band den Sprung nach oben schaffen…
El Muerte
Punkte: 8.5 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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DEMIANS - Building An Empire
InsideOut Music/SPV
Das Debut der Franzosen ist gar nicht mal so leicht
zu beschreiben, schippern die Jungs doch in einigen
musikalischen Flüssen rum. Steven Wilson (Porcupine Tree)
beschreibt deren Sound als Pflichtkauf für jeden, der
die Kunst einer epischen und ambitionierten Rockmusik
des 21. Jahrhunderts zu schätzen weiss. Die Jungs selber
beschreiben ihren Sound auf der Homepage als Rock, Metal
und Ambient, was man so eigentlich stehen lassen kann.
Teilweise kommt das Album sehr düster und schwerfällig
daher. Ein Wechselspiel aus ruhigen und rockigen
Momenten bietet das 9-minütige "The Perfect Symmetry".
Man experimentiert auch mit einigen Tönen und Effekten,
die zum Teil recht gewöhnungsbedürftig sind. Und immer
wieder diese ruhigen, fast meditativen Parts, die sich
oft in harte, schleppende Metalriffs entwickeln, um am
Ende des Songs wieder abzuschwellen und ebenso ruhig zu
enden, wie sie begonnen haben. Diese Songs leben und
reissen mit, das hört man nicht einfach so nebenbei, man
muss sich Zeit nehmen, um das Werk vollumfänglich zu
verstehen und zu geniessen. Ein herrliches Stück Musik
für alle, die auf anspruchsvolle Klänge stehen.
Crazy Beat
Punkte: 8.5 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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DEZPERADOZ – An Eye For An Eye
AFM
Records/Musikvertrieb
Alex Kraft heisst der kreative Kopf, der hinter
Dezperadoz steht. Die Anfänge dieser Band reichen ins
Jahr 2000 zurück, als Tom Angelripper mit seinem
Gitarristen Alex die Truppe ins Leben rief. Die
Fortsetzung folgte sechs Jahre später. Anstelle von Tom
übernahm Alex, nebst seiner Arbeit an der Gitarre, auch
den Job als Sänger. Dies scheint sich bewährt zu haben,
denn genau zwei Jahre später folgt nun Album Nummero
drei. Dezperadoz haben einen ganz speziellen Sound
kreiert. Western Metal lautet die Bezeichnung dieses
Sub-Genres. Was im ersten Moment vielleicht für lange
Gesichter sorgt, funktioniert in der Praxis
hervorragend, nämlich die Symbiose von Heavy Metal mit
Country-/Western-Elementen. Der ultimative Beweis wurde
mit dem letzten Album "The Legend And The Truth"
erbracht, auf dem die Geschichte des legendären
Marshalls Wyatt Earp musikalisch umgesetzt wurde. Mit
"An Eye For An Eye" folgt nun ein ähnlich gelagertes
Epos. Dieses mal hat Herr Kraft die Geschichte selber
erfunden, was aber nicht heisst, dass sie weniger
interessant ist. Im Gegenteil, nebst grosser
musikalischer Kreativität legt A. Kraft auch viel Talent
als Storyteller an den Tag. Kurz umrissen geht es um
folgendes: 1898 wird der Held der Geschichte vom Staat
zum Tode wegen Mordes verurteilt. Aus Rache hat er im
Namen der Religion seinen Freund erschossen. Alex
erklärt dazu, keine Religion, kein Glaube, kein Gott
kann Zwang, Brutalität oder Mord, egal in welchem
Gottesnamen, gutheissen. Der Wahn des Glaubens,
untermalt mit Gewalt und Frust, ist der Aufhänger allen
Übels. Doch nicht nur die Geschichte ist höchst
interessant, auch die Musik ist es. Düsterer Heavy
Metal, der ab und zu sogar in Metallica-ähnliche Power/Thrash-Gefilde
vorstösst, bildet die Basis. Die Western-Elemente, unter
anderem in Form von Steel-Gitarren, wirken
unaufdringlich, ergänzend und niemals aufgesetzt. Nebst
so starken Tracks wie "Hate", "Wild Bunch" oder "Here
Comes The Pain" (mit Gastvocals von T. Angelripper)
versucht sich die Band auch an "Riders On The Storm" von
The Doors und an Johnny Cash's "25 Minutes To Go". Der
Protagonist der Geschichte hat keine Zukunft. Auf ihn
wartet am Schluss der Galgen. Im Gegensatz dazu dürfte
Dezperadoz nichts im Wege stehen, einen erfolgreichen
Weg zu gehen oder, im Western-Jargon ausgedrückt, der
Sonne entgegen zu reiten.
Chris C.
Punkte: 8.4 von 10
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und bestellen für 27.90 SFr.
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STIGMA – When Midnight Strikes
Twilight/Non
Stop Music
Alle Liebhaber von B-Movie Horror-Filmen sollten
sich das Debut der italienischen Formation Stigma an
Land ziehen. Das Konzeptalbum richtet sich ganz an Fans
von Werwölfen, Vampiren und Zombies. Das ist der
passende Soundtrack zu den Streifen aus den genannten
Genres. Stigma sind nichts weniger als derber Death
Metal, dargeboten mit großer Spielfreude, Wut, Schmutz
und vor allem: geilen Stücken! Die Italiener legen mit
voller Power los. Sie bieten astreinen Deathcore, der
durch geniale, meist rasend schnelle Drums hervorsticht.
Und es gibt wieder Knüppel aus dem Sack, wenn auch nicht
durchgehend, aber "Beneath The Crown Of Eternal Light"
hat diese geilen Prügelparts in sich. Stefan, welcher
sich für die brutalen Beats verantwortlich zeigt,
beherrscht das Double Base-Spiel mit Perfektion. Er wird
dabei von Flavio am Viersaiter sehr powervoll
unterstützt. Das Zusammenspiel der Beiden bietet den
harten Teppich für die Gitarren. Diese bringen ihre
Riffs und Breaks komplett in den Sound ein, dass es eine
wahre Freude für die Ohren ist. Maestro Stefano 'Lad'
Ghersi hinter dem Mikro brüllt, growlt und schreit sich
die Seele aus dem Leib. Seine Vocals reissen einen voll
in die Story mit rein. Man hat wirklich das Gefühl, dass
man gerade von einem lebenden Toten gejagt wird. Auch
die produktionstechnische Seite ist richtig satt und
sehr gut gelungen. Die schon selbst harten, mit Power
gefüllten Songs werden durch die Hammerproduktion noch
mehr zu Killern. Als Anspieltipps könnte ich die Songs
"I Am Dracula" und "Walking The Fields Of Apocalypse"
anbringen. Aber am besten macht ihr den ganzen
Silberling am Stück euren Lauschern zugängig. Ich kann
nur eins sagen: In Zukunft muss man Stigma im Auge
behalten, denn da kommt ein grösseres Ding auf uns zu.
Andrè G.
Punkte: 8.4 von 10
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und bestellen für 27.90 SFr.
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MICHAEL KISKE – Past In Different Ways
Frontiers Records/Disctrade
Der Albumtitel ist auf der neuen Michael
Kiske-Scheibe Programm! Oder doch nicht? Denn so ganz
anders sind die alten Helloween-Songs gar nicht. Zwar
unterscheiden sich die mit Akustikgitarren und sparsam
eingesetzten Streichern eingespielten Neueinspielungen
klanglich, die Grundarrangements sind aber weitgehend
original. Das Ergebnis eignet sich nun gut für die
stillen Momente im Leben. Dann zum Beispiel, wenn man
seine Ohren nach einem lauten Konzert auf der Heimfahrt
entspannen und trotzdem nicht auf ehemalige Rocksongs
verzichten will. Die Bezeichnung Rock ist dabei bewusst
gewählt. Denn was Helloween mit dem Album "Chameleon" (4
von 10 Liedern) wagten, hat mit Heavy Metal nichts mehr
zu tun. Und da sind wir auch beim heikelsten Punkt
dieses Albums: Die vertretenen Songs stammen alle aus
der Feder von Michael Kiske. Böse Zungen könnten
behaupten, dass sein zunehmender Einfluss aufs
Songwriting der damaligen Helloween-CDs entscheidend
mitverantwortlich für den zwischenzeitlichen Untergang
der Band war. Tatsache ist aber, dass man auf "Past In
Different Ways" kein offizieller Helloween-Klassiker
findet. Also nichts mit "Dr. Stein", "Future World", "Eagle
Fly Free" oder "Halloween". Da mein zweites Metal-Album
überhaupt aber "Pink Bubbles Go Ape" war und hier mit "Your
Turn" einer meiner absoluten Helloween-Lieblingssongs
vertreten ist, will mir das Fehlen der echten Klassiker
so gar nichts ausmachen. Denn, und das werden auch die
hartnäckigsten Kritiker einsehen müssen, Kiske macht
seine Sache auf "Past In Different Ways" mehr als
ordentlich und singt wie ein kleiner Gott. Wer die Songs
von "Pink Bubbles Go Ape" und "Chameleon" nicht mag,
wird aber auch hier nicht weich. Denn die Songs bleiben
auch anders arrangiert noch sehr ähnlich. Die drei
Keeper-Songs "A Little Time", "We Got The Right" und "You
Always Walk Alone" werden wohl als Argument für das
ganze Album nicht reichen. Für alle Kaufwilligen bleibt
aber der Charme der Lieder ungeschmälert erhalten. Heute
komponiert Michael Kiske anders, was der einzige neue
und 11. Song "Different Ways" beweist. Aber das ist eine
andere Geschichte.
Roger W.
Punkte: 8.4 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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GUN BARREL – Outlaw Invasion
Limb
Music/SPV
Wer Gun Barrel letztes Jahr auf dem Back To Rock
erleben durfte, weiss, dass die Band eine ziemliche
Stimmungsgranate ist. Ihr schnörkelloser Hard Rock/Heavy
Metal wird fadengerade in die Mengen geschmissen. Und so
verhält es sich auch mit dem neuen Album "Outlaw
Invasion". Mit Invasions-Geräuschen und der Ankündigung
des Albumtitels klingt der Beginn schon mal extrem
vielversprechend. Beim darauffolgenden "Front Killers"
ist der Titel Programm. Damit wird garantiert jedes
Publikum weich. Das Material bewegt sich danach zwischen
schnelleren und stampfenden Nummern, ist immer
rock'n'rollig/metallisch und macht Spass. Die Stimme von
Xaver Drexler ist sehr eigenständig und erinnert nur
entfernt an Edguy-Fronter Tobias Sammet oder an Blind
Petition-Schreier Gary Wheeler. Zum Mitsingen animiert
der kleine Hit "Brother To Brother", während das Album
trotz enger stilistischer Grenzen recht
abwechslungsreich rockt. Die Scheibe nimmt mit den
letzten drei der insgesamt 13 Songs eine überraschende
Wende. Denn bei der Ballade "Tomorrow Never Comes"
werden erstmals Streicher ausgepackt. Der Titeltrack
rockt dann anschliessend nochmals gewaltig, bevor das
Album durch "Parting Kiss" wiederum mit Streichern schon
fast melancholisch ausgeklungen wird. Vielleicht hätte
man den einen ruhigen Song auch schon früher bringen
können, denn dadurch wäre das Ganze zwischendurch
aufgelockert worden. "Outlaw Invasion" ist ein gewaltig
rockender Hammer in die Fresse, bei welchem ich einzig
noch mehr zwingende Hits vermisse und die Refrains noch
eingängiger gestaltet hätten werden können. Live werden
sich die Songs aber sicher hervorragend ins bereits
bestehende Programm einfügen.
Roger W.
Punkte: 8.3 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 23.90 SFr.
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TOTENMOND - Thronräuber
Massacre Records/Musikvertrieb
Das Trio um die süddeutschen Totenmond existiert nun
schon seit 1996. Mit dem neuen Werk "Thronräuber" stellt
man schon die neunte Veröffentlichung in das
Metaller-Universum. Die Vocals von Pazzer, der auch die
Gitarre bedient, sind in Deutsch gehalten, was dem
Gesamtsound eigentlich noch gut steht. Totenmond spielen
einen doomigen, thrashigen Black Metal-Mix aus diesen
drei Spielarten. Die grossen Vorbilder hört der
aufmerksame Metaller auch schell, es sind unsere
Nationalhelden von Celtic Frost. Die Songtexte sind auch
sehr düster und speziell mit Körpersafttheorien
ausgestattet. Beim einen Refrain vom Lied "Sonnenstrahl"
erklingt doch auf einmal ein starkes "Frau, schluck!".
Klar konnte ich ein Grinsen nicht verbergen, ihr seht
hier wird nicht alles so ernst genommen, man will
einfach seinen Spass an der Sache haben, guten Sound
spielen und Konzerte geben. Für meinen Geschmack
vielleicht ein bisschen zu monoton, aber innovativ sind
die Süddeutschen trotzdem. Klingt komisch ich weiss,
aber man sollte sich sicher mal ein wenig Zeit nehmen,
um in dieses Werk hineinzuhören. Sicher eines der
Highlights dieses Monats!
Daniel J.
Punkte: 8.3 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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HORN – Naturkraft
Black Blood Records
Ein Naturfreund und Philosoph möchte seine ganz
eigene Welt mit Musik umschreiben und jedem Hörer das
Gefühl geben, sich inmitten der Natur zu befinden. Vor
einiger Zeit schrieb ich schon über diesen Herrn und
seine einzigartige Musik, jetzt ist er wieder zurück mit
einem neuen Werk. Nerrath, der Mann hinter Horn,
präsentiert eine Scheibe voller Melancholie, Emotionen
und Wut, geschickt verpackt im Black Metal-Kostüm,
geschmückt mit einem Schuss Folkmusik. Bereits bei
seinem letzten Album "Die Kraft der Szenarien" hat sich
Nerrath mit der Natur und ihrer Schönheit befasst. Kein
klischeehaftes Getue über Germanen oder Wikinger, nein
dieser Mann versteht, wovon er redet und denkt auch so.
Musikalisch ist Horn auf dem richtigen Weg, grimmiger,
träumerischer und naturverbundener Black Metal,
atemberaubend umgesetzt, mit einer kalten Stimme
serviert, macht "Naturkraft" zu einem Hörgenuss
schlechthin. Einzig die Produktion könnte noch ein Stück
frischer wirken. Eigentlich fehlt es dem Album an gar
nichts, und trotzdem wünscht man sich noch mehr. Es ist
zum Teil die fehlende Abwechslung von Song zu Song, die
einem das Gefühl gibt, dass man noch ein bisschen mehr
hören möchte, noch ein paar neue Sachen, die man beim
vorigen Lied nicht auch schon gehört hat. Dies bleibt
dann leider aus, was aber nicht sonderlich stört, da
Nerrath stur seinen Weg geht und das auch wirklich gut
hinkriegt. Alles in allem kann man mit "Naturkraft"
nicht viel falsch machen, vorausgesetzt, man mag
atmosphärischen Folk/Black Metal.
Yannick S.
Punkte: 8.2 von 10
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EMMURE- Respect Issue
Victory Records/Disctrade
Emmure ist eine Band, welche sich mit ihrem Sound
definitiv nicht im 08/15-Bereich bewegt. Bereits bei
ihrer Gründung war ihr Ziel, die härteste und
emotionalste Band in der heutigen Zeit zu werden. Und
dieses Ziel lassen sie nicht aus den Augen. Dass sie nun
ihre 3. CD veröffentlichen können und eine stets
wachsende Fangemeinde haben spricht wohl für sie. So
wird ihr neues Album "Respect Issue" mit einem
Instrumentalstück eröffnet, welches einen kleinen
Vorgeschmack auf das noch Kommende bietet. Die CD ist
durch und durch abwechslungsreich und man bemerkt, dass
es den 5 Herren Freude bereitet, immer wieder über die
Grenzen hinauszugehen bzw. die Grenzen zu erweitern.
Dies tritt vor allem dadurch zu Tage, dass die ganze CD
ein eher langsames Grundtempo hat. Dies mag jetzt im
ersten Moment etwas verwirren: Eine langsame
Hardcoreplatte? Geht nicht? Geht doch! Denn durch dieses
eher gemächliche Tempo bringen es Emmure geschickt
fertig, ihren ohnehin harten Sound noch härter klingen
zu lassen. Auch die Texte von Emmure sind nicht ohne,
wie bereits die Titel der einzelnen Tracks zeigen.
Leider ist es jedoch fast nicht möglich, den Text
akustisch zu verstehen, was ich persönlich etwas schade
finde und daher die Texte nachgelesen habe. Obwohl das
Werk sehr gelungen ist muss gesagt werden, dass es sich
wirklich nur für Liebhaber des extrem harten Genres
empfiehlt. Alle anderen sollten vor dem Kauf erst mal
ein gutes Ohr voll nehmen, dies verhindert einen
kleineren Schock und das spätere verstauben der Platte
in den Regalen, was in diesem Falle wirklich schade
wäre.
Miriam
Punkte: 8.2 von 10
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und bestellen für 27.90 SFr.
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THE SCOURGER - Dark Invitation To Armageddon
Cyclone Empire
Nachdem ich schon bei meinen Berichten rund um Death
Angel auf den zweiten Frühling aufmerksam gemacht habe,
hier nun noch einmal die Fakten: Zum Einen melden sich
unzählige Kracher-Truppen der alten Garde mit
nackenbrecherischen Alben zurück, zum Anderen spriesst
wie aus dem Nichts eine neue Generation von Thrashern
aus dem Boden, die den guten alten Spirit 'Mitten in die
Fresse rein, aber auf gescheite Weise' weitertragen. The
Scourger gehören da eher zu zweiter Mannschaft, denn "Dark
Invitation To Armageddon" ist erst das zweite Langeisen
der Finnen ("Blind Date With Violence" erschien 2006).
Dabei lässt man soundtechnisch alles beim Alten, soll
heissen: Hier wird ohne Rücksicht auf Verluste gethrasht,
was das Zeug hält. Prägnant sind dabei sowohl die
gehässigen Vocals von Schreihals Jari Hurskainen sowie
die unglaublich tighte und selten abgenutzt klingende
Arbeit des Saitenduos Jani Luttinen und Antti Wirman.
Egal ob beim mörderischen Opener "No Redemption", dem
mit leichten Keyboards aufgepeppten "In The Hour Of
Ruin" oder im Mid Tempo-Stampfer "To Tame A Life",
sowohl die Gesanglinien (insofern hier von Gesang
gesprochen werden kann) als auch Licks und Soli sitzen
zu 100%. Der epische Titeltrack lädt hier genauso zum
Headbangen ein wie das straighte "Beyond Judas" oder das
abschliessende, zeitweise schon beinahe an In Flames
angelegte "Last Nail Of The Coffin", sodass "Dark
Invitation To Armageddon" nichts weniger ist als eine
Freude bereitende Thrash-Scheibe, die zwar keinerlei
Innovation und Weiterentwicklung bieten kann, dafür ein
sattes Riff nach dem anderen, und das ist doch genau
das, was wir Thrasher von einer Scheibe erwarten.
Kissi
Punkte: 8.0 von 10
Hier bestellen für 27.90 SFr.
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MICHAEL BORMANN – Capture The Moment
RMB Records/Disctrade
Herr Bormann will's nun aber wissen. Seit neuestem
steht er nämlich bei einem amerikanischen Management
unter Vertrag. Man darf gespannt sein, ob ihm der Sprung
über den grossen Teich gelingt. Die Qualität seiner
Scheiben liefern jedenfalls die richtigen
Voraussetzungen. In nicht weniger als zwölf Bands war er
schon als Frontmann tätig. Am bekanntesten dürfte aber
seine Arbeit mit Jaded Heart sein. Obwohl die Liaison
angeblich nicht friedlich aufgelöst wurde, dient diese
Band all denen als Anhaltspunkt, die mit Mr. Bormann's
Solo-CDs bisher nicht vertraut sind. Dies kann sich aber
bald ändern, denn Michael's Hauptbetätigungsfeld nach
Jaded Heart ist sein Alleingang. "Capture The Moment"
ist auch schon der dritte Solostreich des Duisburgers.
Wie gehabt ist das Melodic-Genre sein Gebiet. Das
Markenzeichen dabei sind die grossartigen Vocals. Doch
M. Bormann hat noch viel mehr Qualitäten. Dass er die
Songs grösstenteils selbst verfasst hat ist nicht weiter
erstaunlich. Er hat aber auch sämtliche Instrumente auf
dem Album gespielt, Gitarre, Bass, Keyboard und
Schlagzeug. Von einer Hand voll Freunden wurde er dabei
unterstützt. Darunter auch der nicht ganz unbekannte
Tommy Denander. Aufgenommen wurde das Werk in Michaels
eigenem Studio und von ihm selber mit einer edlen
Produktion versehen. Die Songs besitzen viel
Wiedererkennungswert. Wuchtige Melodien wurden mit
eingängigen Refrains kombiniert. Eine Menge Bombast
wurde den Tracks einverleibt, ohne in Kitsch auszuarten.
Die Mischung aus knackigen Melodic-Fegern und schönen
Balladen wird aber nicht jedermanns Sache sein. Vor
allem in der zweiten Hälfte der Scheibe mehren sich die
langsamen Songs. Doch egal in welchem Härtegrad, die
Qualität ist jederzeit gewährleistet, und das ist es,
was zählt.
Chris C.
Punkte: 8.0 von 10
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und bestellen für 27.90 SFr.
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SOILENT GREEN – Inevitable Collapse In The Presence
Of Conviction
Metal Blade/Musikvertrieb
Das Quartett aus den vereinigten Staaten hat ein
Faible für lange Songs und Albumtitel. Gut drei Jahre
nach dem letzten Silberling melden sie sich jetzt
zurück. Um den Titel des vorliegenden Albums
auszusprechen muss man zweimal Luft holen. Gut, man soll
die Songs ja hören und nicht lesen. Aber die Tracks sind
keineswegs kompliziert, die gehen richtig fett ab. Die
Jungs, die nebenbei auch noch bei Goatwhore, Eyehategod
und Crowbar aktiv sind, pfeifen ganz gewaltig und
bewusst auf angebliche Regeln in Sachen Songwriting, so
dass hier nicht von einer klassischen Einteilung in
Strophe, Refrain, Bridge, etc. gesprochen werden kann.
Die Jungs sind ziemlich vielschichtig: Eine Mischung aus
Death/Grind Metal und Hardcore zieht einen voll mit. Die
Drums prügeln dem Hörer die Beats gnadenlos in die
Ohrmuschel. Sie werden genial und kraftvoll vom
Bass-Spiel unterstützt. Die Vocals brüllt Meister Ben in
einer mörderischen Wut. Trotz des hohen Tempos der
meisten Songs sind sie immer wieder mit
abwechslungsreichen Breaks und Riffs vermischt. Die Band
harmoniert perfekt miteinander und reisst einen vom
ersten Akkord an richtig mit. Man beginnt automatisch,
mit den Beinen den Rhythmus mitzuwippen, und der Kopf
bewegt sich wie von Geisterhand geführt. Man kann beim
Zuhören nicht stillhalten. Die Jungs haben auch mit Erik
Rutan einen fähigen Produzenten gefunden, dieser Mann
weiss genau, was den Sound von Soilent Green ausmacht
und was für eine Power darin steckt. Einerseits sehr
spannend und interessant, andererseits aber auch schwer
verdaulich und sicherlich für viele Hörer zu anstrengend
und verquer. Dieses Album der Jungs aus dem Sumpfland
rockt einfach und mäht alles nieder, was noch nicht
kaputt ist. Das ist der Soundtrack zum Krieg. Die Jungs
sind schon seit 1988 im Geschäft und wissen genau, was
die Fans wollen. Straighter Death/Grind Metal mit
starkem Hardcore-Einfluss, der einem das Gehirn
wegbläst.
Andrè G.
Punkte: 8.0 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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GLENN HUGHES - First Underground Nuclear Kitchen
Frontiers Records/Disctrade
Diesen unbestrittenen Ausnahmemusiker noch näher
vorstellen zu wollen, hiesse wirklich Eulen nach Athen
zu tragen. Für meine Wenigkeit steht natürlich seine
prägende Zeit bei Deep Purple von 1974 bis 1976 im
Vordergrund, aber Glenn Hughes hat neben seinem
erfolgreichen Solo-Ding noch so viele Credits bei
unzähligen Bands und Projekten vorzuweisen, dass man
kaum fertig wird mit Nachlesen. Seinem bekannten Ruf als
«Funk Master» wird er nun auf dem mittlerweile 14.
Studio (Solo-) Album einmal mehr gerecht. Diese Ecke
liebt Herr Hughes besonders, obwohl er auch locker hart
rocken oder feinfühlig bluesen kann. Nun ist halt wieder
mal seine grösste Passion, eben der Funk ein weiteres
Mal an der Reihe. Das mag den einen oder anderen Fan
freuen oder eben gerade nicht. Fakt ist, dass Glenn als
Musiker alles schon erreicht hat und deshalb über eine
uneingeschränkte musikalische Freiheit verfügen kann. Er
macht einfach das, nach was ihm gerade zu Mute ist,
respektive er Lust hat. Zuletzt noch bei Quiet Riot
(beim Super-Album «Rehab») involviert und/oder Gefährte
von Tony Iommi (Black Sabbath) oder Joe Lynn Turner (Ex-Rainbow).
Überall wo die charismatische Stimme auftaucht, sei es
als Leadstimme oder mit Backing Vocals, setzt der
Bassist und Sänger unüberhörbare Spuren. Was die
angesprochenen Freiheiten angeht, so gilt das mit
Sicherheit auch für den abgedrehten Titel «First
Underground Nuclear Kitchen». Keine Ahnung, was ihn da
geritten hat, aber das ist auch völlig egal. Wiederum
unter anderem durch Red Hot Chili Pepper's Drum-Machine
Chad Smith unterstützt, feuert der gute Glenn eine
Funk-Salve nach der andern ab, die nicht überraschend
einige Vibes der Pepper's verströmt. Dazu kommen auch
immer wieder mal ein paar Bläser-Arrangements und
abgefahrene Keyboard- wie Gitarren-Sounds, die einfach
dazu gehören. Ich gebe es ja zu, dass mir der rockende
und gebürtige Engländer (wie bei «Oil And Water»)
insgesamt besser gefällt, aber musikalisch gesehen ist
«First Underground Nuclear Kitchen» über jeden Zweifel
erhaben. Was den Unterschied macht, ist der jeweilige
persönliche Geschmack des Zuhörers. Einer meiner
Favoriten ist deshalb «Imperfection», eine der ruhigeren
Nummern. Was die Konzerte angeht, so ist (bei mir
zumindest) immer die Hoffnung gegenwärtig, dass
möglichst viele Songs von Purple's oft verkanntem
Masterpiece «Come Taste The Band» (1975) auf der
Setliste stehen, also «Keep On Moving», «Owed To G», «Gettin'
Tighter» oder das unsterbliche «This Time Around». So
oder so wird es am 28. Mai im Z7 abgehen wie Schmidt's
Katze, also nicht verpassen!
Rockslave
Punkte: 8.0 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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ANTI-FLAG - The Bright Lights Of America
SonyBMG
"Live and die in America" - diesen Spruch sieht man
in grossen fetten Buchstaben aufgedruckt, wenn man das
Booklet öffnet. Mit dieser Aussage wird gleich klar,
welche Marschrichtung die Amis auf "The Bright Lights Of
America" einschlagen: Anti Flag stehen, wie andere
wenige Bands, seit Jahren für die konsequente Auflehnung
gegen die herrschenden Verhältnisse in den USA und für
eine kritische Auseinandersetzung mit Politik und
Gesellschaft. Eingängigen, heissen Punk mit direkten und
klar politischen Statements. Wenn die Jungs nach der
Entstehungsgeschichte ihrer Songs gefragt werden,
erwiedern sie lediglich, dass sie sich in ihren Songs
selbst sehen. Anti-Flag ist ja schon als Bandname eine
klare Aussage für sich. Die Jungs bieten auf dem
vorliegenden Album richtig kraftvollen Punk, der alle
Trademarks des Genres besitzt. Einfach kurze Tracks,
eingängige Melodielines, welche im Ohr hängen bleiben
und natürlich Mitsingrefrains in jedem Song. Die
Gitarren schreddern, wie es sich für Punk gehört. Das
Drumspiel drückt schön nach vorne ab. Justin und Chris
teilen sich die Gesangsparts, brüllen und singen ihre
Message mit Inbrunst ins Mikro. Percussion-Elemente
tauchen hier und da in den Songs auf. Es ist eine wahre
Freude, ihnen zuzuhören! Vielfach ist der Hörer
versucht, gleich los zu pogen. Der Rhythmus reisst einen
mit. Sie haben auch angesichts des neuen Majorvertrages
nichts an Bissigkeit und Kompromisslosigkeit verloren
und behalten ihr Standing. Nach wie vor beinhalten die
Songs gewisse versteckte Spielereien wie Glocken,
Kinderchöre, Streicher etc. Wenn man ein Freund des
Punkstyles ist, sollte man dem Album auf alle Fälle
seine Aufmerksamkeit widmen. Keine Frage: Musikalisch
hat sich das Quartett noch einmal weiterentwickelt. Was
der Band auch noch zugute zu halten ist, ist der Punkt,
dass sie immer wieder Teile ihres Einkommens an Non
Profit-Organisation spenden, welche sich für mehr
Gerechtigkeit in der Welt einsetzen. An dem ist deutlich
zu erkennen, dass sie ihre Songs nicht nur vortragen,
sondern diese auch wirklich Leben.
Andrè G.
Punkte:
8.0 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 23.90 SFr.
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VOLBEAT - Live - Sold Out (DVD)
Mascot Records/Disctrade
Mittlerweile kennt wohl so gut wie jeder diese
grossartige Elvis Metal-Band aus dem schönen Dänemark.
Was für einen unglaublichen Start haben sie doch hin
gelegt, beinahe wie in den kühnsten Träumen eines jeden
unbekannten Musikers! Gegründet im Jahre 2001 konnte die
Band vier Jahre später mit dem ersten Album "The
Strength / The Sound / The Songs" bereits fast schon
utopische Erfolge verbuchen. Die grossartige CD
erreichte Platz 18 der dänischen Charts, was damals
schier unglaublich war, da es das erste Mal seit 20
Jahren eine dänische Metal-Band in die Top 20 der
dänischen Albumcharts schaffte. Zwei Jahre später
erschien die zweite CD "Rock The Rebel / Metal The Devil"
und stieg gleich auf Platz 1 der dänischen Albumcharts
ein, um nur kurze Zeit später Goldstatus zu erreichen.
Es folgten unzählige Auszeichungen, noch mehr CD
Verkäufe und darauf hin sogar noch Platin. Ob so viel
positiver Resonanz machte man sich selbstverständlich
auf eine ausgedehnte Europa-Tournee und spielte
massenhaft meist ausverkaufte Shows in diversen Clubs
und auch auf Festivals. Während des Konzertjahres hatten
Volbeat stets eine Videokamera dabei, deren Mitschnitte
nun auf dieser DVD vorzufinden sind. Es handelt sich um
achtzehn Songs, darunter Mitschnitte von Festivals wie
With Full Force, Wacken und Summer Breeze. Auf der
zweiten DVD geht es um die Personen in und hinter Band.
Witzig wird es vor allem, als die Bandmitglieder sich
gegenseitig vorstellen. Diverse Anekdoten des
Tournee-Alltags polieren den Spass-Effekt auf Hochglanz
und die amüsante und gut gemachte Navigation rundet
dieses DVD-Vergnügen perfekt ab! Fans von Volbeat können
hier ohne Zögern zugreifen!
Maiya R.B.
Punkte: keine Wertung
Hier bestellen für 28.90 SFr.
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MACHINERY – The Passing
Regain Records/Irascible
Man neigt des Öfteren dazu, nicht mehr an neue, gute
Bands aus einem Land zu glauben, hat dieses schon
einiges an guter Musik in die weite Welt hinaus
exportiert, gerade wenn neue Truppen an bekannte Muster
anknüpfen. Machinery aus Schweden, genauer Stockholm,
bedienen sich zwar reichlich bei klassischen
Genre-Typen, belassen es aber nicht nur bei
skandinavischen Standards sondern orientieren sich auch
des öfteren nach dem Kontinent auf der anderen Seite des
grossen Teichs. So bieten die fünf Maschinen-Jungs auf
ihrem Zweitling "The Passing" (nachdem 2006
"Degeneration" über Last Entertainment erschien)
abwechslungsreichen Metal der härteren Gangart, irgendwo
zwischen Thrash, Death und Black Metal. Namentlich am
meisten rauszuhören ist dabei keine geringere Truppe als
Nevermore. Gerade die wandelbare Stimme von Fronter
Michel Isberg erinnert doch des öfteren an Mr. Warrel
Dane, und auch Songs wie der krachende Opener "Cold", "Decide
By Pain" oder "Bloodline" haben etwas von den
dramatischen, nicht gerade alltäglichen Arrangements der
Seattle-Metaller. Dagegen fragt man sich bei "I Divine"
eher, ob sich ein neuer Disturbed-Track nach Schweden
verirrt hat, während "Dead Man" mit heftigem
Schwarzmetall-Einfluss inklusive Blast-Beats und Gekeife
aufwarten kann. Auch die prügelnde Death Metal-Sektion
bedient man daneben noch, und zwar mit dem
wirbelverletzenden "Reason Is The Truth". Doch wäre der
Stilvielfalt, die doch nie auseinanderfällt, nicht
genug, so kredenzt man den Kauf- und Headbangwillingen
mit dem finalen "Waiting For The Wave" noch einen
stürmischen Up Tempo-Song mit viel amerikanischem Power
Metal drin. Und wenn man dann noch erwähnt, dass das
Ganze von Jonas Kjellgren (Scar Symmetry) produziert
wurde, so sollte dies dem Leser doch sicherlich genügen,
um beim nächsten Plattenladenbesuch Machinery's "The
Passing" anzuchecken.
Kissi
Punkte: 7.9 von 10 Hier bestellen für
29.90 SFr.
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DESTINITY - The Inside
LifeForce Records
Die aus Lyon stammende Band Destinity veröffentlicht
ihr sechstes Studioalbum und ist von ihren früheren
Stilen noch weiter davongerannt. Wer Destinity's ältere
Alben kennt, der wird sie mit "The Inside" wohl kaum
wiedererkennen. Vom symphonischen Schwarzmetall haben
sich die fünf Franzosen beinahe ganz abgewandt und
fabrizieren nun modernen Death Metal/Metalcore mit
Thrash-Einflüssen. Dazu kommt ein Schuss Black Metal,
der noch sanft in die Gothic-Suppe gehalten wurde. Sehr
gut wurden auch die Stimmen miteinbezogen, mal wird böse
gegrowlt, dann wieder freundlich clean gesungen. Rein
technisch muss man den Jungs von Destinity gar nichts
vormachen, sie beherrschen ihre Instrumente und spielen
durch das ganze Album hindurch mit einer extremen
Perfektion. Vor allem die Gitarren werden
abwechslungsreich gespielt, und man findet schnell den
Entschluss, es ebenfalls mit der Luftgitarre zu
versuchen. "The Inside" ist ein sehr druckvolles Album
und wird bloss durch den cleanen Gesang und den
melodischen Death- und Black Metalklängen ab und zu
unterbrochen. Ansonsten wird gebrettert wie wild und
Mick's Stimme wird regelrecht vergewaltigt. Weshalb sich
Destinity von ihrem alten 'Stil' entfernt haben bleibt
wohl ein Geheimnis, aber mit ihrer neuen Spielart werden
sie sicherlich einige Fans für sich gewinnen. Mangelhaft
am neuen Werk ist vor allem der Wiedererkennungswert,
denn leider gibt es tonnenweise Bands, die ähnliche Töne
von sich geben. Zudem wirkt das Album auf die Dauer ein
wenig eintönig. Für Fans des modernen Death Metals und
solchen, die es noch werden wollen, ist "The Inside"
sicherlich ein guter Fang.
Yannick S.
Punkte: 7.9 von 10 Hier bestellen für
29.90 SFr.
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BLOW JOB - One Shot Left
Stonepath Records
Blow Job als Bandnamen für eine Thrash Metal-Band zu
nehmen ist etwas ungewöhnlich, und doch nicht ganz dumm.
Stellt euch die ganzen Clicks auf der Internetseite der
Truppe eben wegen den ganzen Geilen vor, die natürlich
was anderes erwarten als Thrash Metal. Aber lassen wir
das und kommen zum Wesentlichen: Blow Job kommen aus dem
Kanton Uri, und wie schon erwähnt spielen sie Thrash
Metal. "One Shot Left" ist die erste Scheibe der Urner
und bringt musikalisch gesehen eigentlich keine grossen
Überraschungen ans Tageslicht. Schnörkelloser Thrash
Metal mit Old School-Einflüssen, eingepackt in ein
modernes Soundgewand. Die Gitarren krachen richtig
amtlich, die Rhythmusfraktion steht wie eine Wand, der
Vocalist ist auch bei der Sache: Thrash-Herz, was willst
du mehr? Für ganz nach oben langt es aber dann doch
nicht, beim nächsten Longplayer muss das Songwriting
noch einen Zacken besser werden, um auch international
mithalten zu können. Aber bis dahin lassen wir uns noch
von "One Shot Left" berieseln und feiern die
Wiederauferstehung der Thrash Metal-Szene.
Daniel J.
Punkte: 7.8 von 10
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BLACKWINDS – Flesh Inferno
Regain Records/Irascible
Aller Anfang ist schwer…während der Opener „Before
Time“ noch eher mittelmässiges Black Metal mit feinen,
dezenten Keyboardklängen anfängt, zeigt „entert the
Pandemonium“ ganz deutlich, wohin der Weg die nächsten
55 Minuten führt. Leicht technisch angehaucht, aber doch
immer melodisch zelebrieren die zwei Schweden ein wahres
Massaker. Hier wird Exorziert, nämlich die verblendete
Fassade der menschlichen Existenz. Die Texte triefen
richtiggehend von Hass, und auch musikalisch haben die
Herren ihre Hausaufgaben gemacht. Die Riffs reissen
tiefe Wunden, das Keyboard wird dezent im Hintergrund
gehalten, um die Stimmung an den richtigen Stellen zu
untermalen. Das Drumming ist sehr druckvoll ausgefallen,
erinnert mich stellenweise an die neue Dimmu Borgir.
Teilweise ist das Schlagzeug fast ein wenig zu
aufdringlich. Ganz allgemein sind, zumindest
soundtechnisch, einige Gemeinsamkeiten zu Dimmu Borgir
zu entdecken, auch wenn Blackwinds ganz klar rauer und
ursprünglicher wirken, da die Gitarren melodieführend
sind. Je länger man sie hört, desto eingängiger wirken
sie. Durch die sauberen Aufnahmen hören sich die
einzelnen Spuren auch alle einwandfrei an. Nur ist eben
genau die Produktion der Hacken an der ganzen Sache:
Soviel Glanz in den Aufnahmen auch steckt, irgendwie
wirkt die Platte gerade dadurch sehr künstlich. Nicht
dass die CD besser nur mit einem Mikrophon aufgenommen
worden wäre, aber sie wirkt überproduziert. Dadurch
verliert die Stimme an Gewicht, was ich sehr schade
finde. Lieder wie „Quintessenze of Hell“ haben durchaus
den Spirit aus den alten Wurzeln, nur halt in moderner
Qualität. Nichts desto trotz bleib „Flesh Inferno“ eine
sehr starke Scheibe, für Fans melodischen Black Metals
sicher mehr als nur ein Geheimtipp.
Tristan
Punkte: 7.8 von 10
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M.ILL.ION – Thrill Of The Chase
Metal Heaven/Disctrade
Schon fast 20 Jahre Bandgeschichte haben M.ill.ion
aus Götheborg hinter sich. Die Wurzeln reichen nämlich
zurück bis ins Jahr 1989. Von der Originalbesetzung sind
aber nur noch Drummer Per Westergren und Bassist B.J.
Laneby übrig. Selbst der Posten hinter dem Mikro wurde
vor neun Jahren neu mit Ulrich Carlsson besetzt. Doch
mit B.J. ist nicht nur der Gründer der Band noch mit
dabei, sondern auch der Songschreiber und Co-Produzent
der Truppe. Immerhin ist "Thrill Of The Chase" das
sechste Album des Fünfers. Wie schon auf den bisherigen
Werken bietet uns die Band mit dem merkwürdig
geschriebenen Namen astreinen Melodic Metal. Das hohe
Level konnte auch dieses mal gehalten werden. Ein
Dutzend Gute-Laune-Rocker hat die Band eingespielt,
Melodic der feinen Art. Die Jungs bestechen durch
souveränes Handwerk. Aber auch durch tadelloses
Songwriting. Im 80er-Stil wurden eingängige Melodien mit
knackigen Hooks gepaart. Es entstanden mit Keyboard
untermalte, aber gitarrenorientierte Tracks. Wirklich
neues bieten uns die Schweden zwar nicht, aber wer tut
das heutzutage schon in diesem Genre. Den festen Platz
im melodiösen Bereich des Hard Rocks und Heavy Metals
hat sich die Truppe jedenfalls verdient.
Chris C.
Punkte: 7.8 von 10 Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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SHENANIGANZ - Four Fingers Fist
Fight
NL Distribution/Non
Stop Music
Oh du heiligs Blechle..., was dat denn? Ne (Rock-)
Boyband aus Oberbayern?Auf jeden Fall dürfen sich die
Youngsters, die zwischen 17 und 21 Jahren alt sind, mit
dem Titel «Beste Schülerband Deutschlands 2006»
schmücken! Zudem spielten Shenaniganz (wat ist da nicht
ganz?) auch schon bei «Rock am Ring» und tourten
ausserdem in Südkorea! Aha..., also die legitimen
Nachfolger von The Teens? Nun ja..., schaut man,
respektive hört man mal unverblümt rein in die
Debüt-Scheibe mit dem Titel «Four Fingers Fist Fight»,
dann lässt sich das Ganze beim Opener «Punk That Rocks»
schon mal ganz ordentlich an! Das Cover zeigt
schliesslich vier Halbwilde mit verzerrten Gesichtern,
die alle Rock'n'Roll schreien! Groovig auch der
nachfolgende Track, simpel «Andy Warhol» betitelt, der,
wie zur Zeit Airbourne, die Wände wackeln und die
Fenster erzittern lässt. New American Shame grüssen
derweil etwas bei «25 Years», einer aber sonst coolen
Nummer, die regelrecht zum Lauterstellen animiert. Es
darf also getrost von Rotz Rock gesprochen werden, wenn
auch eher etwas gemässigt. Talent, Spass und Spielfreude
sind jedoch auf jeden Fall deutlich zu erkennen!
Gemässigt? Na ja, bei «Why» scheppert es ordentlich
daher, während «Hobo Slide» mit einem Schuss
Country-Stile aufwartet. Angus Young & Co. dürfen dabei
(«Social Misfit») ebenso wenig fehlen. Locker luftig und
mit einer Prise Punk stampft der Rest schliesslich
direkt ins Stammhirn rein. Überraschend griffige CD, die
nach dem Ende umgehend nach der Repeat-Taste lechzt. Und
nicht nur das, denn die ordentliche Produktion führt
automatisch dazu, dass für den nächsten Umlauf lauter
gestellt wird! So letz go crazy!!
Rockslave
Punkte: 7.8 von 10 Hier bestellen für 27.90 SFr.
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EVERON - North
Mascot Records/Disctrade
Everon sind ja Meister im Schreiben von traurigen
Songs, und genau das tun sie zum Teil auch hier bei
ihrem neuesten Werk "North". Der kraftvolle Opener "Hands"
geht sofort ins Blut und gefällt schon beim ersten
Durchlauf, und auch die Gesangsmelodie bleibt schnell
hängen. Dann wird's um einiges ruhiger und
nachdenklicher. Oliver Philipps proggt dann größtenteils
in seichteren Gewässern, was aber auch seinen Reiz hat
und durchaus klasse rüberkommt. Akustische Instrumente,
schwere Gitarren und das Klavier paaren sich mit schönen
Melodien. Hie und da strömen dann schon noch die
Gitarren durch einige Songparts und machen das ganze so
noch lebendiger und abwechslungsreicher. gerade "South
Of London" ist so ein Track, der lebt davon. Den
interessantesten Song auf dem Silberling find ich
allerdings das Instrumental "Woodworks", ein herrlicher
Prog-Song, der wie eben gesagt lebt, wenn ihr versteht,
was ich meine. Zum Schluss gibt's dann noch einen
typischen Everon-Progger, und ich denke, obwohl das
Ganze etwas ruhiger und melancholischer ausgefallen ist
haben wir es mit einem tollen Everon-Album zu tun, das
wohl keinen enttäuschen wird.
Crazy Beat
Punkte: 7.7 von 10 Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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CIRCULAR LOGIC - One
Musicbuymail/Non
Stop Music
Multiinstrumentalist Phil Vincent hat hier mit
Circular Logic eine neue Band am Start und präsentiert
uns hier ein Scheibchen voll mit gutem Hard Rock der
80er. Man kann durchaus Parallelen zu Bands wie
Nightranger, Journey, etwas Triumph oder auch älteren
Boston feststellen. Phil's Stimme mag durchaus gefallen
und auch die Chöre sind beileibe nicht schlecht. Und mit
"Right Here" hat man auch eine schöne, akustische
Ballade am Start. Ansonsten bewegt sich der Silberling
im Mid Tempo-Bereich, Phil brilliert hier mit klasse
Soli, die wirklich unter die Haut gehen, und auch mit
einigen tollen Gitarrenriffs. Das Ganze kommt allerdings
etwas härter daher als obengenannte Bands, was dem Album
sehr gut steht. Anspieltipps sind das sehr melodiöse "Your
Time Has Come", der flotte Opener "Welcome Home" und das
stampfende "See Me Trough". Im Ganzen bietet Phil hier
ein solides Hard Rock-Album, das auch noch gut
produziert ist. Nichts neues, aber mir gefällt das Teil,
da es einige wirklich gute Nummern auf dem Silberling zu
finden gibt.
Crazy Beat
Punkte: 7.5 von 10
Hier bestellen für
29.90 SFr.
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TRIBE AFTER TRIBE - M.O.A.B.
Rodeostar Records
Robbi Robb (V./G.) ist Tribe After Tribe. Der
Südafrikaner, der sich mit der Scheibe "Love Under Will"
('93) in die Oberschicht katapuliert hatte, ist wieder
da. Lange war es still um den Freiheitskämpfer, der in
die USA flüchten musste weil ihn die Polizei suchte,
angeblich weil er für Mandela war, der dazumals im Knast
sass, um dann später Präsident von Südafrika zu werden.
Nun, der Sound von Robbi Robb ist speziell, und man muss
doch als Metaller seine Scheuklappen niederlegen, denn
die Musik vom Südafrikaner beinhaltet Rock, gepaart mit
Alternative und afrikanischer Percussion. Auch auf dem
aktuellen Longplayer "M.O.A.B.", der anscheinend das
Thema von Völkerhezte aufgreift, ist nicht leicht zu
verdauen. Eintönig ist die Mucke von Robbi Robb sicher
nicht, aber der Sound wirkt auf mich auch etwas
zerfahren. Laute und leise Parts wechseln sich ab mit
eben afrikanischen Elementen und dem unwechselbaren
Gesang von Robbi Robb. Diese Scheibe regt an, um zu
überlegen, wie das mit unserer Erde weitergehen soll.
Die Leute, welche das interessant finden, müssen hier
zugreifen, alle anderen werden für ihr Grillfest zu
Altbewährtem greifen, man will ja seine Gäste nicht
verscheuchen. Ich zähle mich auch zu der Grillfraktion,
Punkt und aus.
Daniel J.
Punkte: 7.5 von 10 Hier reinhören
und bestellen für 29.90 SFr.
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TIME HAS COME – White Fuzz
Regain Records/Irascible
Na, wie wäre es denn mal zur Abwechslung mit einer
Mischung aus Grind, Noise, Hard- und Mathcore? Tönt zu
anstrengend, zu komplex? Nun, zugegeben, die deutschen
Time Has Come servieren hier mit "White Fuzz" keine
leichte Kost, und wer auf eingängige Songs oder
lockeres, riffbetontes Nackenbrechen abfährt, wird bei
diesem Silberling dankend abwinken. Auch wer sich gerne
mal eine Hard- oder Grindcore-Scheibe einverleibt wird
sich an "White Fuzz" die Zähne ausbeissen. Grund ist
dabei nicht der Härtegrad oder der energisch schreiende
Fronter, sondern die Masse an Breaks und Ideen, welche
hier verarbeitet werden. Nähert sich ein Soundfragment
der Aufnahme seiner Strukturen und Verarbeitung der
Rhythmik im Gehirn, wird es eiskalt fallen gelassen und
schon sind die nächsten Ergüsse in den Startlöchern,
welche neue Reize aussenden und für eine
Umprogrammierung der Wahrnehmung besorgt sind. Dass
dieses rasche Wechselspiel in nahezu jedem Song bis zur
Perfektion betrieben wird erscheint erst mal vor dem
geistigen Auge der Eindruck, in einem Strudel des
vertonten Chaos' gefangen zu sein. Zudem stellt sich
auch sehr rasch eine Reizüberflutung ein, und da wir es
uns gewohnt sind, in einfachen Mustern zu denken und
handeln (ja ja schon gut Ladies, ich spreche hier von
uns Kerlen), keimt innerlich rasch ein Widerwille auf,
auch nur einen Ton mehr von "White Fuzz" hören zu
wollen. Kann dieser Widerwille jedoch aus eigener Kraft
durchbrochen werden, eröffnet sich eine durchaus
faszinierende Klangwelt. Als Einstieg in die
Erlebnis-Welt von Time Has Come würde ich euch den Song
"When The Promise Of Forever Becomes A Farewell On
Lease" empfehlen, da zwischendurch auch mal ruhige Parts
den Einzug finden und der Song relativ moderat und
nachvollziehbar beginnt... Ansonsten: Augen zu und
durch! Vielleicht sollte dabei jedoch ein
Notfall-Aspirin griffbereit liegen.
R.K.
Punkte: 7.5 von 10 Hier bestellen für
29.90 SFr.
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DOMINICI - 03 A Trilogy - Part 3
InsideOut Music/SPV
Hier ist er nun, der dritte und letzte Teil. Und er
ist hart geworden, richtig geiler Prog Metal. Die Band
ist spielerisch einfach genial und es kommt mehrmals zu
Dream Theater-ähnlichen Passagen, musikalisch sowie auch
stilistisch. Und gerade Songs wie das geniale "March
Into Hell" zeigen, was für ein Potential die Jungs um
Dominici doch haben und dass sie musikalisch zur
Oberliga des Prog gehören. Hier gibt's haufenweise
Double Base-Attacken, ohne dass sie je in sinnlosem
Gebolze enden. Gepaart mit genialen Gitarrenriffs und
Soli bleiben genügend Instrumental-Parts, bei denen sich
die restlichen Musiker austoben können, ohne sich jedoch
in Gefrickel zu verlieren. Die meisten Tracks sind
wirklich stark und machen eine gute Figur. Der dritte
Teil ist sicher der reifste und durchdachteste der
Trilogie, und wir hoffen doch, dass Herr Dominici am
Ball bleibt und uns weiterhin mit solchen Alben beehren
wird.
Crazy Beat
Punkte: 7.5 von 10 Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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IRON MAIDEN - Somewhere Back In
Time (Bestof)
EMI
Music
Arschgeiles Cover! Das zumindest fällt gleich als
erstes auf. Auf der Maiden-Page kann man "Somewhere back
in time" gratis runterladen und nach drei mal anhören
ist die Sache auch schon vorbei. Danach muss man diese
Bestof Scheibe kaufen. Die Idee dahinter ist wohl, dass
man jüngere Fans an frühere Arbeiten von Iron Maiden
heranführen will. Dass aber die Ära um Paul Di'Anno
ausgelassen wurde, sei mal dahin gestellt. Warum
überhaupt schon wieder eine Bestof veröffentlich wird,
will ich jetzt auch nicht in Frage stellen. Soll jeder
selbst beurteilen, ob er sich "Somewhere back in time"
anschaffen will.
Roxx
Punkte: keine Wertung
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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ASIA - Phoenix
Frontiers Records/Disctrade
Es ist unglaublich! Erstmals seit 25 Jahren bringen
Asia ein Studioalbum in der Originalbesetzung heraus!
(John Wetton, Geoff Downes, Steve Howe und Carl Palmer).
Gerade erst in den letzten Jahren haben Sänger/Basser
John Wetton und Keyboarder Geoff Downes unter dem Namen
Icon etwas veröffentlicht, und schon sprach man hinter
vorgehaltener Hand über eine eventuelle Reunion von
Asia. Dies bewahrheitet sich nun in Form des Albums
"Phoenix", welches ein Dutzend meist in
Festival-Atmosphäre gehaltene neue Songs enthält. Schon
mit dem ersten Track "Never Again" fühlt man sich mitten
auf das Gelände eines sommerlichen Open Airs versetzt,
umschmeichelt von angenehm warmer Abendluft. Dem stehen
Asia-typische Balladen wie "I Will Remember You" oder
"Parallel Worlds" in nichts nach, denn hier werden
grösstenteils wirklich gute Songs geboten. Das herrliche
"Shadow Of A Doubt" erinnert an Journey's "Don't Stop
Believing", während "An Extraordinary Life" (mit Hugh
McDowell am Cello) schon viel eigenständiger klingt und
als fieser Ohrwurm hängen bleibt. Wer einlullende
Gitarren hören möchte, der nehme sich "Alibis" vor, denn
hier kommen die Saitenzupfer am schönsten zur Geltung.
Leider hinkt die Produktion etwas, so dominieren
beispielsweise die Keyboards zu sehr, während die Drums
sich zu sehr im Hintergrund halten. Trotzdem haben wir
es hier alles in allem mit einem überdurchschnittlich
guten Album zu tun, und vor allem die ältere Generation
kann sich an vorwiegend guten Songs erfreuen!
Maiya R.B.
Punkte: 7.4 von 10 Hier reinhören
und bestellen für 25.90 SFr.
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NACHTGESCHREI – Hoffnungsschimmer
Massacre Records/Musikvertrieb
Im Mittelalter-Rock beherrschen drei Namen das
Genre-Geschehen: Die partytauglichen In Extremo, die
düsteren Subway To Sally und die verträumten Schandmaul.
Saltatio Mortis haben ihren Dudelsack-Sound in den
letzten Jahren zwar auch mit E-Gitarren angereichert und
auch Tanzwut greifen hier und da mal zur Klampfe, doch
auch jene beiden Bands konnten noch nicht wirklich am
Mittelalter-Triumvirat rütteln. Mit "Hoffnungsschimmer"
startet das siebenköpfige Nachtgeschrei nun einen
weiteren Versuch. Und um es gleich mal auf den Punkt zu
bringen: Aus dem Stand heraus schaffen es die Spielleute
wenn nicht ganz, so doch ziemlich nahe an Saltatio
Mortis ranzukommen. Denn wenn man sich erst einmal an
die etwas spezielle und auch etwas dünne Stimme von
Frontschreier Hotti gewöhnt hat, dann macht der
"Hoffnungsschimmer" ganz einfach Spass, ohne dabei aber
neue Impulse in der Szene setzen zu können. Sei es der
typisch stürmische Titeltrack, das melancholische Doppel
"Räuber der Nacht"/"Deine Spur" oder das tänzerische
"Windstill", der Beginn der Scheibe steht repräsentativ
für die ganze Scheibe, die in Sachen Produktion zwar
noch ziemlich roh daherkommt und deren Gesangslinien
noch etwas ausgearbeitet hätten werden können.
Akkordeongeschwängert stellt "Der Meister" dabei das
absolute Highlight dieses beachtenswerten Debuts dar,
welches sich jeder zu Gemüte führen muss, der die
obengenannten Referenzen zu seinen Faves zählt.
Kissi
Punkte: 7.4 von 10 Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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ELFFOR – Son Of The Shades (Re-Release)
Norther Silence Productions
Gleich zu Beginn: Dies ist keine neue CD, sondern
die Neuaufnahme von 2002. Durch einen Labelwechsel hatte
der Spanier Eöl nun die Möglichkeit, seinem
Black/Ambient-Projekt einen letzten Feinschliff zu
geben. Durch seine Erfahrung am Keyboard in anderen
Bands (Numen, Suffering Down) schafft er
mittelalterliche Hallen, grüne Weiden und belebte
Wälder. Und während der Hörer sich in diesen
Klangbildern umschaut, zieht irgendwo in den Schatten
ein untoter Krieger seine verfluchte Klinge und hackt
auf wehrlose Waldbewohner ein. Wer gleich an Oblivion
denkt, der liegt nicht ganz falsch. Elffor hätten
tatsächlich die Tracks dafür schreiben können. Denn
jedes Lied hat einen leicht düsteren Unterklang, eine
drohende Gefahr, irgendwo versteckt in den zwischen den
bezeichnenden Melodien. Vocals sind höchst selten
eingestreut, dann aber genau richtig platziert. Wie die
gelegentlich hörbaren Gitarren ist auch die Stimme
dezent im Hintergrund gelassen. Somit unterstützen sie
die wahrnehmbare, aber nicht genau fassbare Bedrohung
aus den Schatten. Ganz klar wurde hier nichts falsch
gemacht mit einem Re-Recording, die Musik hört sich
wirklich gut an. Nur muss ich ganz klar sagen, dass
'Metal' nur noch bedingt zur Bezeichnung passt. Viel zu
wenig Gitarren, viel zu wenig Tempo, viel zu wenig
Stimme. Entweder es gefällt, oder es gefällt nicht. Vor
dem Kauf unbedingt reinhören!
Tristan
Punkte:
keine Wertung Hier bestellen für
27.90 SFr.
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MALUS – The Beauty Of Doom
Twilight/Non
Stop Music
Durch den Titel nur nicht blenden lassen, Malus
haben sich nicht dem Doom Metal verschrieben. Und sie
haben auch nichts mit den deutschen Trashern mit
demselben Namen zu tun. Das schlichte Booklet lässt es
zumindest erahnen, und spätestens nach dem Intro werden
sämtliche Zweifel weggefegt: Ganz klar Black Metal.
Dabei erkennt man einige Parallelen zu Tymah oder
teilweise alten Emperor. Mit Blastbeats und düsteren
Akkorden wird ziemlich melodisch dargelegt, dass der
Mensch als Geschöpf der Natur eben dieser Untertan ist.
Und sie sich mit Grausamkeit an ihren Kindern rächt,
wenn diese was anderes behaupten. Leider wird die
Botschaft all zu oft mit schlichtem Drumming und
vorhersehbaren Riffs verbreitet, abwechslungsreicher
hören sich da schon die Keyboardklänge an. Die zumindest
verschaffen eben die morbide 'Beauty' im ganzen
Geknüppel des 'Dooms'. Toll gemacht von Wargath
(übrigens auch gleich der Inhaber des Labels), der
sämtliche Instrumente eingespielt hat. Nur bleiben nach
den 55 Minuten Spielzeit leider nicht wirklich viele
Überdurchschnittlich gute Songs im Gedächtnis. Nur
gerade "Paradox Ways To Paradise" hat auch wirklich den
Charakter eines Liedes, das man gerne wieder und wieder
hört.
Tristan
Punkte: 7.0 von 10 Hier bestellen für
27.90 SFr.
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IVORY TOWER – Subjective Enemy
Pure Steel Records/Non
Stop Music
Die entscheidende Frage bei meinen CD-Kritiken
lautet immer, ob ich den Zugang zu den Songs finde oder
nicht. Bei den Progressiv-Metallern Ivory Tower kann ich
diese Frage mit einem klaren Ja/Nein beantworten. Denn
das mit einem Abstand von ganzen 11 Jahren erscheinende
Album will sich mir nur teilweise öffnen. Wie im
witzigen Promo-Text beschrieben hört man tatsächlich die
New York-Prog Metal-Götter raus, wobei mir vor allem
Qeensrÿche in den Sinn kommen. Zwischendurch gibt's auch
Stellen, die vom Arrangement an die Badener
Power-Metaller Inishmore erinnern. Gut im Ohr hängen
bleiben mir das kraftvolle "Warning", der
Queensrÿche-artige Titeltrack und die Oberhymne "Words".
Dazwischen gibt es immer wieder Stellen, die mit
unerwarteten Elementen aufhorchen lassen. Die fünf
Kieler verstehen ihr Handwerk definitiv, verfallen aber
der Versuchung, längere Stellen mit einem ätzenden
Keyboard-Klang zu verwässern, so zum Beispiel bei
"Construction Site". Dieser Track steht dann auch für
die negativen Seiten von "Subjective Enemy", stampft er
doch nur langweilig vor sich hin ohne wirklich auf den
Punkt zu kommen. Insgesamt hätte da, trotz dem
Prog-Label, ein gewisses Lifting gut getan. Ich fühle
mich damit zwischen positiven und negativen Gefühlen hin
und her gerissen, denn trotz eines gewissen Niveaus gibt
mir das Album nur wenig. Prog-Metaller seien deshalb
aufgerufen, selber mal ein Ohr zu riskieren.
Roger W.
Punkte: 7.0 von 10 Hier bestellen für
27.90 SFr.
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BLOODDAWN – Metallic Warfare
Mad Lion Records
Was kesselt denn da durch die Botanik? Old
School-Thrash/Death Metal live im Studio eingespielt,
welcher sich rotzfrech bis in das vor Bier triefende
Knochenmark fräst. Reduziert auf ein Minimum an
Abwechslung leeren Blooddawn sämtliche Schnapsflaschen
und holzen nebenbei gleich mal ohne mit der Wimper zu
zucken den Regenwald ab. Gitarrensoli, variabler Gesang,
Melodien, Breakdowns, komplexe Songstrukturen...
Vergesst diese 'neumodischen' Sachen, auf "Metallic
Warfare" gibt es nur den beliebten thrashigen Tritt in
die Weichteile, dass dieser Spass machen kann beweisen
Songtitel wie "Heavy Metal Fuck", "Bitching Metal", "Puke"
oder mein persönlicher Favorit "Pagan Storms Unleashed
By Odins Frostdick". Dass die Jungs schon mal was von
einstigen Slayer- oder Kreator-Alben gehört haben,
scheint mir im Bereich der Wahrscheinlichkeit zu liegen.
Das Double Base rotiert, die Gitarren schnetzeln ein
Riff nach dem anderen runter und die wohl in Alkohol
eingelegten Stimmbänder röcheln ihren Senf dazu. Nun,
zugegeben, sonderlich inspirierend und hochstehend
erstrahlt "Metallic Warfare" nicht, und für die Annalen
der Musikgeschichte wird's wohl knapp auch nicht
reichen, doch was man hier deutlich spürt, ist: Die
Jungs haben Spass an dem, was sie machen und pfeifen auf
alles, was gerade modern und ach so hype ist.
Mittelfinger hoch und ab durch die Mitte, leckt mich
alle am Arsch, denn ich mach was ich will, kotze auf
jeden Friedhof und furze Knoblauchzehen in die
überfüllte S-Bahn, gefolgt von einem tiefen Rülpser,
welcher die Dämpfe unverdauter und verwester
Nahrungsmittel nach sich zieht. Als Kritikpunkt könnte
man sicherlich den gleichbleibenden Songaufbau und die
damit zusammenhängende nicht vorhandene Abwechslung
anführen, wessen Herz aber für die metallischen Klänge
der späten 80er schlägt und unter 3 Promille nicht auf
Touren kommt, sollte sich "Metallic Warfare" von Mama in
den Briefkasten legen lassen.
R.K.
Punkte: 7.0 von 10 Hier bestellen für
27.90 SFr.
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ORPHAN HATE – Blinded By Illusion
Plainsong Records
Death, Thrash oder Crossover? Growls, Shouts oder
normale Vocals? Moderne oder traditionelle Ausrichtung?
Man wird als Band in mehr als nur diesen Fragen vor
Entscheidungen gestellt. Orphan Hate aus Berlin haben
eine einfache Antwort darauf: Nicht entscheiden. Addiert
man dazu noch, dass die variable Stimme der Frontfrau
Sina Niklas gehört, so kann das Debut des Fünfers mit
einer eigenständigen und abwechslungsreichen Mischung
aufwarten. Während die erst 22-Jährige clean singend
erstaunliche Parallelen zu Ex-Guano Apes Sandra Nasic
aufweist ("24/7 Liar", "Evil A"), steht sie in Sachen
Growls dem Paradebeispiel Angela Gossow in nichts nach,
wobei dieses Talent, gerade bei Thrash-Nummern wie "No
Matter What...", etwas zu viel eigesetzt wird (besser
bei "Homeless"). Trotzdem können die deutschen
Hauptstädter mit Nummern wie dem mit Korn-Groove
ausgestatteten "King's Misery" oder dem alle Facetten
der Stimme Niklas' und der Band aufzeigenden "This Child"
ohne Weiteres überzeugen, denn auch in Sachen Gitarren
wird hier einiges geboten. Man höre sich nur Mal die
Fingerarbeit im Opener "Walk Straight" an und schon
weiss man, dass hier keine Stümper die Saiten bedienen.
Zwar fehlt es hier und da noch an den ganz grossen
Refrains und an hartnäckiger Eingängigkeit, doch mit "Blinded
By Illusion" haben Orphan Hate definitiv ein Debut am
Start, welches nur schon durch den speziellen Soundmix
sicherstellt, dass man in Zukuft eine Auge auf sie
werfen wird.
Kissi
Punkte: 7.0 von 10 Hier bestellen für
27.90 SFr.
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XERJÓN – Nocturnal Misantropia
Schwarzdorn Production/Non
Stop Music
Keltischer Schwarzmetall aus Spanien hört man
sicherlich nicht alle Tage, und deswegen war ich
besonders gespannt, wie der Vierer Xerjón klingt, der im
Vorfeld bereits hochgelobte galizische Folksmusik
rüberbringt und mit hartem, kaltem Black Metal
vermischt. Der Anfang der Scheibe ist schwierig
einzuordnen, da eine wunderschöne Flötenmelodie
irgendwie völlig am Ton vorbei spielt, aber dennoch sehr
gekonnt klingt, sicherlich untypisch, aber trotzdem
hypnotisch anziehend. Sänger Nocturno schreit plötzlich
in das Flötengebläse und der Sturm bricht regelrecht
los. Schneller Black Metal, der mich ziemlich rasch an
Aes Dana aus Frankreich erinnert, die ja ebenfalls
keltischen Black Metal von sich geben. Auch die Stimme
des Sängers ist gewaltig böse und passt so sehr gut zum
explodierenden Black Metal, der präsentiert wird. Die
Stimmbänder werden zwar gequält, aber ein bisschen mehr
Abwechslung hätte hier nicht geschadet. Allgemein wirkt
das Werk rasch ausgelutscht und folkloristische Teile
werden alsbald vermisst. Fakt ist, dass Xerjón
interessanten Folk mit relativ langweiligem
Schwarzmetall-Gehämmere verbinden. Eigentlich schade,
denn ein, zwei Songs sind sehr unterhaltsam, bis dann
einfach nichts Neues mehr kommt. Wenn dann aber wieder
eine Folkpassage eingebaut wird, freut sich das
Musikerherz und man kann einen weiteren Anlauf nehmen,
die monotone Black Metal-Hürde zu überwinden. Ich bin
hin und her gerissen, da ich einerseits sehr angetan
bin, dass die Spanier ihre etwas andere Art von Folk
wirklich stark in das Album eingepackt haben, aber auf
der anderen Seite nicht besonders viel hermachen. Zudem
kommt noch ein absolut unnötiges Glockenspiel hinzu, das
auch locker von einem Kindergärtner hätte stammen
können. Naja, wer es braucht! Ich empfehle, vor dem Kauf
sicherlich zuerst in das Album reinzuhören und bei
Zweifel doch eher zu den Franzosen Aes Dana zu greifen.
Yannick S.
Punkte: 7.0 von 10
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KATAKLYSM – Prevail
Nuclear Blast/Warner
Kataklysm sind ja mittlerweilen in der Death
Metal-Liga keine Unbekannten mehr, und die Kanadier
sollten mindestens mit ihren Werk "Serenity In Fire"
doch bei einigen auf dem Speiseteller gelandet sein.
Deftig, ungestüm und gnadenlos ging es einst im Hause
Kataklysm zu und her, doch wenn ich mir Titelsong der
neuen Scheibe anhöre, welcher als Opener auf die
hungrige Gemeinde losgelassen wird, frage ich mich, wo
die alte Klasse geblieben ist. Nun, "Prevail“ rotiert
zwar amtlich durch die Lauscher, doch es scheint mir,
dass hier vergessen wurde, die Handbremse zu lösen.
Tiefe Furchen auf meine Stirn schneidet folgendes
“Taking The World By Storm“, welches für Kataklysm fast
schon im Schlaftempo daherrollt, völlig uninspiriert
wirkt und nicht den Ansatz von einem Sturm in sich
trägt. So einen Song zaubert nahezu jede Schülercombo
aus den Ärmeln, und der Eindruck, dass Kataklysm ihren
Proberaum in ein Altenheim verlagert haben, drängt sich
mir zwischen die Rippen. Mit “The Chains Of Power“
lassen dann aber die Jungs mal wieder etwas von ihrer
alten Klasse aufblitzen, endlich geht es mal wieder
richtig zur Sache, der Song prescht gnadenlos nach vorn
und strotzt vor Energie. In der Hoffnung, dass "Prevail"
jetzt mal die hässlichen, blutverschmierten Reisszähne
zeigt, setzt “As Death Lingers“ wieder einen
Grauschleier auf meine Erwartungen, zwar groovt der
Track ganz schön, lässt auch Platz für Blast-Attacken,
doch der fast schon melodiöse Refrain weiss mir einfach
nicht zu schmecken. Ähnlich ergeht es mit "Blood In
Heaven“, ein Mid Tempo-Song mit einem fast schon
mitschunkelbaren Refrain, bei dem ein Auge Richtung
Melodic/Death Metal schielt und manch schwedische Truppe
durch den Kopf geistert. Auch der zweite Teil von "Prevail"
mag mich nicht vom Hocker reissen, einzig “Tear Down The
Kingdom“ lässt mein Herz zwischenzeitlich bei dem
gesteigerten Tempo wieder etwas schneller rasen. Das
abschliessende Instrumental “The Last Effort
(Renaissance II)“ bietet zwar ein paar gute Riffs,
plätschert aber schlussendlich stellvertretend für die
gesamte Scheibe 'nett' vor sich hin. Nun, "Prevail" kann
als durchschnittlich gute Death Metal-Scheibe
klassifiziert werden (was mir fast schon im Herzen
schmerzt), mehr aber nicht. Ich werde das Gefühl nicht
los, als wollen Kataklysm auf Teufel komm raus eine
breitere Masse ansprechen und auf die Erfolgswelle
mancher nordischen Band aufspringen. Gemessen an den
früheren Werken fehlt es diesem Silberling einfach an
den Eiern, an einer deftigen Portion Härte und
Brutalität. Klar wird auch immer gemotzt, wenn sich eine
Band nicht weiter entwickelt, ich frage mich aber, ob
dies die richtige Richtung ist und ob Kataklysm nicht in
Gefahr laufen, bei der massigen Konkurrenz zu einer Band
von vielen zu verkommen.
R.K.
Punkte: 6.8 von 10
Hier bestellen für
27.90 SFr.
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DEMIURG – The Hate Chamber
Mascot Records/Disctrade
Schweden, Black oder Death Metal, ab und zu auch mal
melodisch... Das klingt doch irgendwie vertraut?
Rischtisch, aus diesen rauen Gefilden schwappen immer
wieder neue Bands in unser Ländle, die sich dem
sogenannten schwedischen Todesblei verschrieben haben.
Wie im Gothic-Bereich gibt’s darunter sehr viel
Füllmaterial, aber auch ganz gute Sachen. Nun, bei
Demiurg liegt der Sachverhalt nicht ganz so einfach. Die
Melodien sind zwar sehr catchy und hauen richtig derb
auf die Zwölf, so dass man schon am frühen Morgen die
allabendlichen Sternchen bewundern darf und das Balisto
im Hals stecken bleibt, und auch die Produktion ist
ordentlich fett und wummert richtig ordentlich aus den
Boxen, aber… Ja, was kann eine ganze Scheibe deutlich
versauen? Jepp, die Vocals sind’s. Und hier liegt der
Hase im Pfeffer, denn der Frontgurgler macht seinen Job
zwar ordentlich, verschleppt aber jegliche Deutlichkeit
in der Aussprache, bis man nicht mehr wahnsinnig viel
dahinter ausmachen kann. Und doch hat man sich Mühe
gegeben, denn ab und an sind schwarzmetallische
Keifattacken auszumachen und sogar, jetzt bitte
festhalten, cleane Vocals. Die Mischung macht’s, aber
wenn nicht wirklich verstanden wird um was es geht, dann
geht zwar die Mucke volle Kanne in die bangfreudige
Rübe, aber der Sinn jedes Tracks geht so leider flöten.
Von der musikalischen Seite her gibt’s definitiv nix zu
meckern, schön abwechslungsreich mit den Tempi, mal
hartes Gebrettere und dann wieder ein bisschen Gefrickel,
stellenweise werden Erinnerungen an die letzte
Darkmoon-Scheibe oder Degradead wach, sogar dezente
Keyboard-Einsätze sind zu vernehmen. Gesanglich
unterscheidet sich bis zum letzten Track kein Song
wirklich vom anderen, aber „Cult Of Dagon“, welches auch
das längste Stück der Scheibe ist, tönt und ist
definitiv interessant, nicht nur wegen melodiösen
Ansätzen und dem morbiden Touch, nein schlussendlich ist
es der Refrain, der zwar unverständlich dahergegrowlt
kommt, aber mit dem Einsatz einer Kinderstimme als
Einstieg wie eine Beschwörung klingt und dementsprechend
unter die Haut geht. „The Hate Chamber“ ist ein solides
Stück Death Metal mit einem Schuss Black und Dark Metal,
wer aber wert auf die Vocals respektive deren
Verständlichkeit legt, der sollte sich die Sache besser
nochmals überlegen. Aber knallen tut die Scheibe
allemal!
Toby S.
Punkte: 6.8 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 12.90 SFr.
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GODS OF EMPTINESS – Consumption Is Freedom
Badland Records
Gods Of Emptiness wurden zwar 1995 gegründet, jedoch
führten interne Unstimmigkeiten dazu, dass sich die Band
1998 nach Veröffentlichung von "Disobedience" auflöste
und erst letztes Jahr wieder zusammenfand. Daher dürfte
der Bekanntheitsgrad dieser Passauer Grind/Death
Metal-Formation nicht auf sonderlich hohem Niveau
schwimmen, zumal 10 Jahre Schweigen selbst in der harten
Knüppel-Szene für vergessliche Geister sorgt. Doch das
heisst nicht, dass die Herren verlernt haben, es
ordentlich krachen zu lassen. Im Gegenteil, der Opener
"Religion Is A Cancer" schlägt gleich mit einer wütenden
Blast-Attacke mitten in die Fresse, rollt zwischendurch
im gehobenen Mid Tempo durch die Strophen und
hinterlässt mit dem sehr guten Text einen positiven
Ersteindruck. Das Schema der gnadenlosen Grind-Prügel,
gemischt mit groovenden Death Metal-Parts, mischt sich
dann jedoch nahezu in jeden Song. Dazu gesellen sich
Punk-Einflüsse bei "Columbo Is God" und "Fashionstyle
Bastard", was für ein kleines Mass an Abwechslung sorgt.
Schön schräg auch das Industrial-angehauchte "Music For
Masses", welches gleich gnadenlos mit den sinnlosen
Casting-Shows abrechnet. Allgemein sind die sehr
kritischen Texte, welche von Religion über Krieg bis zu
alltäglichen Dingen handeln, durchaus mal lesenswert und
bei all dem Müll, welcher sonst besungen wird, mal eine
willkommene Abwechslung. Diese Abwechslung fehlt leider
ein wenig in den Songs, welche jedoch schön fett
produziert sind. Grind Liebhaber sollten sich jedoch
unbedingt mal das famose "Nihil" anhören, meiner Ansicht
der absolut stärkste Song der Scheibe, oder das herrlich
rumpelnde "Weltkrieg", gefolgt von "Im Westen Nichts
Neues". Gods Of Emptiness lassen es zwar auf "Consumption
Is Freedom" so richtig knallen, sorgen für eine solide
Leistung und sollten mindestens mal angehört werden,
werden aber nicht auf einen Innovation-Preis hoffen
dürfen.
R.K.
Punkte: 6.6 von 10
Hier bestellen für
27.90 SFr.
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SATHANAS – Crowned Infernal
Pulverised Records
Sathanas aus Amerika bringen seit 1988 mehr oder
weniger regelmässig Platten auf den Markt. In anderen
Worten: seit gut 20 Jahren spielen die drei leicht
schwarz angehauchten Trash. Vom Riffing her kamen mir zu
Beginn auch gleich Sodom und Destruction in den Sinn,
nur die Stimme macht den schwarzmetallischen Teil aus.
Schlagzeug und Gitarren haben ganz klar den
ursprünglichen Klang von Trash-Metal, auch wenn sie
ziemlich nostalgisch wirken. Trotz aller Einfachheit der
einzelnen Songs machen sie beim Hören Spass, aber
genauso schnell man sich in die einzelnen Tracks
reingehört hat, vergisst man die Riffs wieder. Einige
pittaugliche Strophen, einige Refrains zum Mitjohlen,
viel Mid-Tempo Headbangen, und das war’s dann.
Leichtverdauliche 40 Minuten, die letzten Endes keinen
wirklichen Höhepunkt verzeichnen können. „Witches
Sabbath“ oder der Titeltrack „Crowned Infernal“ sind
allemal eine Hörprobe wert. Denn auf diese zwei Lieder
lässt sich das Gesamtwerk reduzieren, um sich ein Bild
davon zu machen.
Tristan
Punkte: 6.5 von 10
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DISCARD - Carrion
Shadow World Records/Universal
Music
Die fünf Finnen von Discard lärmen gerade mal seit
2004 unter dem selben Banner, und mit "Carrion" liegt
nun ihre erste LP vor. Grundsätzlich haut die Band in
die selbe Kerbe wie eine beachtliche Anzahl Mucker vor
ihnen: Melodischer Death/Trash, gewürzt mit einer Prise
Metalcore-Breakdowns & -Riffings. So vermag es dann auch
nicht zu verwundern, wenn Songs wie "Bleeding Lead", "Draconian
Measures" und "Circles Of Bonedust" zwar ordentlich
reinhauen, aber mehr oder weniger nix davon wirklich
hängen bleibt. Überraschenderweise tritt genau hier Tomi
Joutsen (Amorphis) auf den Plan, seine Edel-Kehle zieht
fünf der elf Songs aus dem Abgrund des Vergessens und
verleiht ihnen einen ordentlichen Frischwind. Denn immer
wenn er melodischen Gesang einsetzt agiert die Band
flächiger und lässt die Vocals schön zur Geltung kommen
- eine Einstellung, die allein mit dem Hauptsänger nur
schwer umsetzbar bleibt. Discard liefern mit "Carrion"
offensichtlicherweise keinen Dauerbrenner ab, aber
knallen tut's allemal - allein dafür gibt's bei mir aber
bekanntlicherweise nicht all zu viel Punkte. Ob der
Entscheid, Tomi Joutsen gleich so oft einzusetzen,
wirklich eine so gute Idee war, wird sich vor allem live
zeigen. Immerhin treten die Songs genau an diesen
Stellen aus dem üblichen Hau-Drauf-Schema hinaus und
präsentieren sich von einer ansonsten ziemlich raren
Seite.
El Muerte
Punkte: 6.5 von 10
Hier bestellen für
27.90 SFr.
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KERBENOK – Der Erde entwachsen (gewollte Wunden)
Northern Silence Productions
Die MCD "Der Erde entwachsen" ist die dritte
Veröffentlichung der deutschen Kerbenok und soll einen
Vorgeschmack auf die kommende CD unter dem neuen Label
sein. Und sie machen auch wirklich Appetit auf mehr, da
die Herren doch immer mal wieder die Grenzen vom Pagan/Black
Metal in Richtung Ambient aufbrechen. Dabei ist nicht
etwa ein Tongebilde aus synthetischen Klängen gemeint,
sondern akustische Gitarren oder aber reissende
Riffwände. Wirklich langweilig wird es durch die absolut
edlen Drums nie, Tempo- und Rhythmuswechsel am Laufmeter
machen aus den 3 Liedern doch eine Gesamtspielzeit von
knappen 30 Minuten. Durch die düsteren, nachdenklichen
Texte füllt diese halbe Stunde aber ein paar Durchgänge,
und immer wieder gibt es was Neues zu entdecken.
Akustische Melodien wechseln vom einen auf den anderen
Moment die brutalen Blastbeats ab, ähnlich wie die
ersten Blumen im Frühling durch den Frost brechen. Nur
leider, und das ist nicht ganz unerheblich, könnten die
Vocals einiges interessanter gestaltet werden. So würden
die Lyrics auch eher unterstützt, aber bis zum Schluss
hört es sich einfach an wie ein sterbendes Eichhörnchen.
Bleibt zu hoffen, dass bis zur CD die Musik weiterhin so
gut bleibt.
Tristan
Punkte: 6.5 von 10
Hier bestellen für
19.90 SFr.
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THORIUM - Feral Creation
Mighty Music/Non
Stop Music
Dass Dänemark nicht nur gute Fussballer hat oder
auch Bier brauen kann, sollte einem bekannt sein. Dass
die Nordländer aber auch lupenreine Death Metal-Bands
haben ist vielleicht den wenigsten aktuell. Oder habt
ihr schon mal von Thorium gehört? Hier wird es
schwieriger, denn die Dänen haben sich nach dem
Debutalbum "Unleashing The Demons" im Jahre 2002
aufgelöst. Nun, sechs Jahre sind vergangen, und in der
totgeglaubten Death Metal-Szene hat sich einiges getan,
neue und alte Bands tragen die Szene weiter und ich mag
doch stark bezweifeln, dass sich da Thorium in der
Spitze etablieren können. Ihr Death Metal ist solide
gespielt mit allem, was diese Szene stark macht, aber
eben zu wenig, um nach oben zu gelangen. Mir fehlt der
Erkennungswert der Songs, denn nach ein paar Durchläufen
bleibt rein gar nichts im Ohr hängen. Und in der
heutigen Zeit von Veröffentlichungs-schwemmen sollte
eine Truppe mindenstens vier solide Kracher haben.
Eigentlich sind alle Voraussetzungen da für den Erfolg,
denn das Cover stammt von Dan Seagrave (Sepultura), und
der Produktion hat sich Jacob Hansen angenohmen. Mal
schauen, was die Zukunft bringt.
Daniel J.
Punkte: 6.2 von 10
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und bestellen für 29.90 SFr
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ROCK THE BONES – Volume 6
Frontiers Records/Disctrade
Das italienische Label Frontiers hat sich zu einer
der etabliertesten Plattenfirmen im grossen Bereich des
Melodic Metals gemausert. Einige der bekanntesten
Genrebands stehen bei den sympathischen Italianos unter
Vertrag. In regelmässigen Abständen publizieren sie
einen Sampler mit einer Auswahl neuer Songs diverser
Acts aus eigenem Hause. Das Ganze läuft jeweils unter
der Bezeichnung „Rock The Bones“. Dieses mal mit dabei
sind Asia, Steve Lukather, Glenn Hughes, Dokken, White
Lion, House Of Lords, Jimi Jamison, Jorn, Royal Hunt,
Michael Kiske und noch einige weitere, weniger bekannte
Bands. Total 18 Songs bekommt man für sein Geld. Als
aktueller Querschnitt ist der Sampler somit jeden Cent
wert.
Chris C.
Punkte: keine Wertung
Hier reinhören
und bestellen für 19.90 SFr
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WINTERS VERGE - Eternal Damnation
Limb
Music/SPV
Die aus Zypern stammenden Winters Verge haben sich
dem Epic/Power Metal verschrieben, Es wird mehrheitlich
auf Double Base und Up Tempo-Songs gesetzt. Nun ist
dieses Album aber eine riesiges Pro- und
Kontra-Scheibchen geworden. Es gibt viele positive wie
auch weniger gute Seiten an und in diesem Rundling.
Songs wie "A Secret Once Forgotten" starten saustark mit
einem Killerriff, brillieren mit guten Soli und auch
starkem Refrain und guten Breaks, wogegen sich "Goodbye"
musikalisch im Nirgendwo verliert. Einige Tracks haben
wirklich gute, starke Momente, können aber als ganzen
Song nicht überzeugen. Was zum Teil auch am Gesang
liegt, der manch gute Momente hat und mit coolen
Schreien durchaus gefällt, aber dann in einigen Parts
voll durchfällt, da die Stimme zu dünn und etwas
unsicher rüberkommt. Musikalisch gibt's nix zu motzen,
hört euch nur mal den starken Basslauf bei "For I Have
Sinned" an, übrigens einer der stärkeren Song (mit
Helloween-Touch). Im Gesamten kann das Debut der
Zyprioten aber nicht ganz überzeugen, wobei es auch
langsam schwer ist, in diesem Genre noch eigenständig
und gut zu sein. Aber ich denke, für den Erstling ist
das Teil auch nicht so schlecht geworden.
Crazy Beat
Punkte: 6.1 von 10
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JESUS ON EXTASY – Beloved Enemy
Drakkar
Entertainment/Musikvertrieb
Es ist noch nicht mal sooo lange her, seit ich den
Erstling dieser deutschen Formation in den Händen hielt
und meine musikalischen Präferenzen bezüglich Industrial
neu überdenken musste. Nach der „Holy Beauty“ erscheint
nun der „Beloved Enemy“, und dieser Titel spricht exakt
den Punkt an, bei welchem sich die Freunde und eben auch
die Feinde scheiden werden. War das Debut noch darum
bemüht, Abwechslung in jeden Track zu legen, so
geschieht dies nicht mehr zwingend mit dem Nachfolger.
Die Gitarrenwände wurden deutlich zurück in den
Hintergrund gerückt, um der Elektronik mehr Platz zu
lassen, was an sich nicht unbedingt schlecht wäre denn
die Produktion kann sich nach wie vor sehen respektive
hören lassen, aber man wird das Gefühl der Anbiederung
einfach nicht los. Auch klingen die Tracks allesamt zu
harmlos, ohne jegliche Ecken und Kanten, halt auf Erfolg
getrimmt und so flutschig wie ein vorgelutschtes Läkerol.
Dies mag ja zur Bekanntheitsteigerung der Band
beitragen, jedoch geht dabei eben auch ein Teil der
Individualität verloren. Doch macht dies die Scheibe
schlecht? Beileibe nicht, denn Songs schreiben können
die drei Jungs und die beiden Mädels, und sie wissen
sich auch in Szene zu setzen. Der Titeltrack wie auch
beispielsweise das Erasure-Cover „Stay With Me“ (wobei
das Original meiner Meinung nach besser geklungen hat)
oder „Church Of Extasy“ dürfte die eher rockiger
orientierten Schwarzkittel ansprechen, während solche
Lieder wie „Direct Injection“ oder „Lies“ (mit
verhältnismässig coolem Double Base-Einsatz) die
tanzende Fraktion begeistern dürfte. Allgemein lässt
sich aber auf „Beloved Enemy“ einen Trend Richtung
Mainstream ausmachen, was Jesus On Extasy eher in die
‚Beliebig austauschbar’-Ecke drängt. Fazit: Wem die
erste Scheibe gefallen hat und eher elektronisch
orientiert ist, der wird an dem Zweitwerk seine Freude
haben, allen anderen empfehle ich, mindestens ein Ohr
voll probezuhören, denn wie gesagt: Hierbei werden sich
die Geister der Kritiker (und der Fans) scheiden…
Toby S.
Punkte: 5.9 von 10
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und bestellen für 27.90 SFr
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FOREVER SLAVE - Tales For Bad Girls
Wacken Records/Musikvertrieb
Die Gothic Metaller aus Spanien waren gerade erst
mit Kamelot und Firewind in Europa unterwegs. Am 12.
April gastierten sie ja auch im Z7, wo sie jedoch keine
grossen Stricke zerreissen konnten. Das Hauptproblem,
das sich ebenso auf der Bühne zeigte, ist die Sache mit
der Eigenständigkeit. Diese Stilecke ist vorab mit
Szene-Grössen wie Nightwish, Within Temptation, Lacuna
Coil oder Epica saustark belegt, einige Jahre früher
auch durch zum Beispiel Evanescence, was es nicht
einfach macht, sich hier zu behaupten. Die Optik alleine
macht es eben nicht aus, aber wenn beide Faktoren
zusammen kommen, sind die Chancen natürlich grösser. Mit
ihrer hübschen Frontfrau Lady Angellyica überspringen
die Südländer zumindest die optische Hürde locker, aber
gesanglich sieht es da leider nicht so rosig aus. Die
Musik bewegt sich soweit mindestens einigermassen im
qualitativen Rahmen, aber der Gesang klingt irgendwie
viel zu poppig (Enigma lassen grüssen) und zu glatt. Mir
fällt dabei vor allem die italienische Pop-Sängerin
Valerie Dore («The Night») ein, die hier locker die
Vertretung übernehmen könnte. Des Weiteren ist das
Songwriting insgesamt gesehen zwar nicht komplett für
die Katz, aber echte Höhepunkte sucht man auf «Tales For
Bad Girls» vergebens. Zu gleichförmig plätschern die
Songs an einem vorüber und darum bleibt auch keiner der
zwölf Songs irgendwie hängen. Selbst die Ballade «The
Lovers» klingt trotz getragenen Pianoklängen viel zu
harmlos, gehört aber trotzdem noch zu den besseren
Songs! Einzig «My Girls (She Loves Her)» besitzt
wenigstens schöne Melody-Lines und rockt auch etwas,
aber von echtem (Gothic) Metal sind Forever Slave
meilenweit weg! Nur für notorische Stilfreaks und
Tonträger-Sammler relevant.
Rockslave
Punkte:
5.5 von 10
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und bestellen für 21.90 SFr
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WOLFMARE – Whitemare Rhymes
CCP Records/Non
Stop Music
Vor kurzem hatte ich schon einmal eine Russiche Band
zu bewerten. Und auch die spielten Folk-Metal. Scheint
also irgendwie am Land zu liegen. Nur hat das
vorliegende Erstwerk von Wolfmare ganz gut hörbare
Mittelalter-Einflüsse. Doch eines nach dem anderen. Zu
Beginn findet sich der Hörer auf einem Marktplatz wider.
Nach und nach setzen die Instrumente ein, schöner
Musikaufbau, passt und macht irgendwie Stimmung auf
mehr. Mehr kommt auch, nur leider nicht immer sehr
interessant. „In Taberna“ hat durch den typischen
Mittelalter-Rhythmus zwar einiges an Potential, gerade
auch durch die Flöten und die verschiedenen anderen
Instrumente. Die Gesangsmelodie hört sich auch nicht
schlecht an. Nur kommen unmittelbar Erinnerungen an
Eluveitie, und die Landsleute treffen dann doch eher
meinen Geschmack. „Whiddershins Song“ wird schliesslich
nur mit Frauenstimme gesungen, und meiner Meinung nach
hätte man es dabei belassen sollen. „Schattentanz“
punktet mit abgedämpften Gitarren und abwechselnd von
Frauen- und Männervocals, aber der Riff verleidet nach
der ersten Strophe schon. So ähnlich geht es mit den
anderen Liedern auch, nach einigen guten Ansätzen
verleidet die Scheibe leider nach dem dritten oder
vierten Mal hören. Ein bisschen mehr Mur zur Abwechslung
hätte nicht geschadet. Wenn man bedenkt, was mit 8
Musikern alles möglich wäre…
Tristan
Punkte:
5.5 von 10
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und bestellen für 27.90 SFr
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TREEKILLAZ - In Bed With Friends
N-Gage
Productions/Musikvertrieb
Schon 10 Jahre jetzt existiert das schweizerische
Quartett Treekillaz. Nach mehreren Europatourneen und
den üblichen, nicht ganz einfachen Besetzungswechseln
und der Rückkehr vom grossen Label Warner zurüch zu
N-Gage rückt die Band jetzt das vierte Album heraus. "In
Bed With Friends" ist als Überbrückung auf das kommende
Album, das im Herbst 2008 herauskommen wird, zu
verstehen. Der mir vorliegende Silberling ist nämlich
nichts anderes als eine Coverscheibe. Treekillaz haben
sich das Leben gar nicht einfach gemacht, denn man hat
sich an so bekannte Grössen wie etwa King's X,
Supertramp, Kim Wilde, Chemical Brothers, Cake und den
Backstreet Boys (kotz!!) herangewagt. Die Amis King's X
kennt man bestens, und mit "Dogman" haben sich
Treekillaz einen sehr guten, wenn nicht sogar den besten
Song ausgesucht. Den hat man recht gut im Griff, den
ganzen Rest könnt ihr selber entdecken, denn der
Schreiber dieser Zeilen hat eine Blockade, wenn er den
Namen Backstreet Boys hört, auch Kim Wilde ist nicht
metalkonform. Fazit: Angenehm bei dem King's X-Song "Dogman",
den Rest kann man sich schenken. Nicht mein cup of tea!
Daniel J.
Punkte: keine Wertung Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr
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AGAMENDON – Nuclear Rodeo
Pure Steel Records/Non
Stop Music
Nachdem die Germanen von Agamendon 2004 in
Eigenregie ihren Erstling "The Toxic Way Of Life" unters
Volk gemischt haben, setzten sie nun unter dem Banner
von Pure Steel Records ihre Arbeit fort und servieren
uns mit "Nuclear Rodeo" ihr neues Werk, welches zwischen
Einflüssen einstiger schwedischer Melodic/Death-Kapellen
und Ami-Death Metal schwankt. Insbesondere das tiefe
Geröchel von Sänger Dugi erinnert stark an die
Ami-Szene, wobei auch die Tracks "Deadline" und "Invading"
stellenweise einen fetten US-Stempel tragen. Als
Gegenpol wird es so richtig schön
schwedisch-nostalgisch-melodiös bei "The Army Of
Ozzmoroth" oder "Fallout", einem durchaus sehr
gelungenen Song. Auch das cool groovende "Under Water"
und das leichtfüssige "Downwards" mit seinem langen Solo
findet rasch Anklang in meinem Gemüte. Allgemein sind
Agamendon sehr bestrebt, Härte und Melodie auf
geschickte Weise zu verweben, bauen dabei eine so
richtige Repro-Atmosphäre auf, welche zwar nicht
unbedingt zeitgemäss, jedoch durch das auch irgendwie
ehrlich wirkt. Störend wirkt das komische Geschrei beim
finalen "Connecting Planets" und natürlich das ominöse
Schlussgedudel, was man sich auch hätte schenken lassen
können. Was mit der Geräuschkulisse als Intro bezweckt
wurde bleibt mir auch schleierhaft, doch was "Nuclear
Rodeo" wirklich in die Tiefe zieht ist der Sound:
Erdiger, dreckiger, mehr Wumms, mehr Druck hätte der
Scheibe sehr gut getan, da nützt es auch nichts, wenn
man in der Promoinfo von einer sehr gesunden Produktion
spricht, denn meiner Ansicht nach wäre genau bei diesem
Punkt mehr Potenzial vorhanden gewesen und hätte den an
und für sich guten Songs eine bessere Ausgangsbasis
geschaffen. So reicht es für Agamendon auch mit dem
neuen Werke noch nicht wirklich dazu, gegen
internationale Grössen bestehen zu können da selbst aus
dem deutschen Todesstahl-Lager eine sehr grosse
Konkurrenz besteht, welche mindestens Soundtechnisch
mehr zu bieten hat.
R.K.
Punkte:
5.5 von 10
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27.90 SFr.
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ELIVAGAR - Heirs Of The Ancient Tales
Trollzorn/Non
Stop Music
Im Hause Trollzorn werden von Tag zu Tag neue
Metalbands geboren, mehrheitlich heidnische Bands. Neu
dazugekommen sind die deutschen Elivagar. Auch sie
spielen zu einem Teil sicherlich Pagan Metal. Zum
anderen, und dies wird jetzt sicherlich einige
verwundern, spielen die vier Jungs Death Metal. Folkiger,
melodischer Pagan/Death Metal, der vor allem von der
Flöte, dem harschen Gegrowle und dem Todesmetall lebt.
Leider kann ausser der Flöte und einigen
Keyboard-Einflüssen (zum Beispiel das aussergewöhnlich
gute Intro) nicht mehr Abwechslung geboten werden. Der
Death Metal ist regelrecht lahm und nicht mehr als
knapper Durchschnitt. Die Growls sind mühsam und auch
der grösste Schwachpunkt von "Heirs Of The Ancient
Tales". 'Pagan' sind ausser der Flöte eigentlich nur die
Texte, und auch die sind schon altbekannt. Es gibt aber
durchaus Lichtblicke im ersten Schaffen von Elivagar.
Die cleanen Vocals, die zwar irgendwie an eine Mischung
zwischen Schandmaul und Menhir erinnern, lockern das
Gesamte auf und sorgen für einige interessante Momente.
Auch die Flötenmelodien können sich meistens hören
lassen und fügen dem langweiligen Todesmetall einen
saftigen Schuss Abwechslung hinzu. Alles in allem können
Elivagar aber noch nicht vorne mithalten und müssen sich
auch in Zukunft noch mächtig steigern, wenn ihnen das
mal gelingen sollte. Die Band ist ziemlich jung, weshalb
man sie mit Sicherheit nicht einfach abschreiben darf.
Wer den Jungs also eine Chance geben möchte, der sollte
vorerst aber reinhören.
Yannick S.
Punkte:
5.5 von 10
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und bestellen für 27.90 SFr.
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GRAVE – Dominion VIII
Regain Records/Irascible
Schwedens dienstälteste Death Metal-Combo bittet zum
8. Totentanz. Sie haben mit wirklich hervorragenden
Scheiben in der Vergangenheit auf sich aufmerksam
gemacht. Ihre Fanbase ist im Laufe der Zeit stetig
gewachsen, aber mit dem vorliegenden Tonträger können
sie mich nicht wirklich überzeugen. Sie haben zwar auf "Dominion
VIII" alle Trademarks drauf, welche sie seit Jahren
ausmachen: Rasende Up Tempo-Parts, die immer wieder mit
schleppenden Lavasounds gepaart werden. Insbesondere die
Gitarrenarbeit von Ola wirkt sehr breiig und kraftlos.
Die Vocals, für die auch Ola zuständig ist, sind richtig
schön böse, und die Screams gehen einem durch Mark und
Bein. Das Drumming ist leider sehr dumpf und kann
deswegen nicht die nötige Power aufbauen, die den Songs
fehlt. Bei den schnelleren Parts kommt die Band immer
etwas mehr in Fahrt, jedoch reicht es nicht, um das
Albumniveau anzuheben. Die Songs sind mir einfach zu
monoton und zu gleich gehalten. Es fehlt ihnen irgendwie
das Leben. Es ist vielleicht falsch, bei Death Metal von
Leben zu reden, dennoch fällt dem Schreiber dieser
Zeilen kein anderer Vergleich ein. Bei den Tracks vier
und sieben zeigen sie ihre Qualitäten und legen mit
hohem Tempo los. In den besagten Songs befinden sich, im
Gegenteil zu den anderen Stücken, gute Riffs. Die hohen
Geschwindigkeiten stehen der Band einfach besser zu
Gesicht. Der Song Numero neun beginnt und endet mit
einem ruhigen Gitarrenintro resp. -outro und hat eine
Spieldauer von abwechslungsreichen 7 Minuten und 34
Sekunden. Das ist meiner Meinung nach der Anspieltipp
auf "Dominion VIII". Die Jungs geben sich zwar Mühe,
aber man könnte von einer Band, die seit dem Jahre 1988
den Death Metal-Sektor bearbeitet, mehr erwarten.
Andrè G.
Punkte:
5.0 von 10
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29.90 SFr.
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EMIL BULLS – The Black Path
Drakkar
Entertainment/Musikvertrieb
Originell, eigenständig und speziell. Das sind
Attribute, die man zur Beschreibung der deutschen
Formation Emil Bulls gebrauchen kann. Es bleibt noch
sehr viel Raum für Ideen. Das wissen auch die Emil
Bulls, und schicken sich an, genau das mit Liebe zum
Detail umzusetzen. Das Spezielle fängt schon bei der
Herangehensweise zur Entstehung der Songs an: Der Fünfer
hat sich irgendwo im Allgäu in einer abgelegenen Hütte
verschanzt. Inspiriert von der Einsamkeit und
Dunkelheit, entstanden die 14 Tracks, die es auf "The
Black Path" geschafft haben. Als Produzenten holte man
sich den jungen Benny Richter, welcher bislang mit Acts
wie Krypteria und Caliban gearbeitet hat. Benny hat auf
dem vorliegenden Longplayer gute Arbeit geleistet. Das
ganze ist sauber produziert. Die Rhythmussektion um
James Richardson (Bass) und Fabian Füss (Drums) drückt
gut ab. Sie bieten treibende Beats und heisse Double
Base-Passagen. Der Gesang von Christoph ist sehr
speziell: Einerseits brüllt er sich die Eingeweide raus,
um danach gleich in ruhigere Cleanvocals zu verfallen.
Ich für meinen Teil kann mit den cleanen Parts wenig
anfangen, da sie mir zu schräg gesungen sind. Die Songs
sind mehrheitlich gleich aufgebaut. Es sind immer wieder
ruhige Passagen, die von rasenden, treibenden Teilen
abgelöst werden. Das Ganze wirkt bald einmal etwas
ermüdend, und den Songs fehlt einfach der gewisse Spirit.
"The Black Path" ist sicher ein originelles,
eigenständiges Album, nur leider kann es nicht so
richtig reissen.
Andrè G.
Punkte: 5.0 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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ARCANUM-The End is just The Beginning
Eigenvertrieb
Nach dem Arcanum im Jahr 2006 ihre erste CD
veröffentlichten, bringt die Schweizer Band nun den
Nachfolger “The End is just The Beginning” auf den
Markt. Was im ersten Moment irritierend ist, ist
vorallem der Gesang. Und gegen Ende festigt sich der
Gedanke, dass dies auch der Schwachpunkt der Band ist.
Zwar kann Gabriella hohe und klare Töne singen, weisst
jedoch so gut wie keinen Wiedererkennungswert auf.
Ausserdem ist sie mit den zum Teil doch ziemlich
heftigen Gitarrenriffs überfordert und kann ihrer Stimme
nicht immer erfolgreich an die härteren Parts anpassen,
was das ganze etwas unglaubwürdig macht. Auch ansonsten
ist die CD eher etwas „glatt“. Etwas mehr Härte hätte in
diesem Falle nicht geschadet, denn unter dem Begriff
Metal verstehen wohl die meisten etwas anderes. Die
Instrumente sind zwar sauber gespielt, das Problem liegt
eher in dem Aufbau der Platte und in dem Zusammenspiel
der einzelnen Mitglieder. Ebenso würde sich der Übergang
der einzelnen Songparts noch perfektionieren lassen.
Vielleicht wäre es für Arcanum besser, wenn sie sich für
einen eher ruhigeren Musikstil entscheiden würden der
ausserdem noch nicht so überfüllt ist. Denn um in der
heutigen Zeit in dem Metalbereich bestehen zu können,
braucht es definitiv mehr als eine Platte wie „The End
ist just The Beginning.
Miriam
Punkte: 4.5 von 10
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MIMESIS - End of you
Spinefarm Records/Musikvertrieb
Jaja, hoch aus dem Norden, da kommen sie her, und
sie bringen... Ja, was bringen die Jungs denn eigentlich
mit? Gaaanz bösen Black Metal? Nee, definitiv nicht.
08/15-Gothic Metal? Nah, auch ned auch wenn die Richtung
schon eher stimmt. Gruftie-Rock im Stile von den
HIM(beeren) und Konsorten? Jau, das haut schon eher hin,
auch wenn der Sound von End Of You nicht zwingend das
Klischee erfüllt, den Hörer mittels
dunkel-deprimierender Klänge in einen Zustand der
Frühdepressionen zu versetzen, nein man höre und staune:
Die Mucke klingt ja beinahe fröhlich! Ich weiss ich
weiss, am Anfang dachte ich auch, dass das nicht sein
könne, aber dem ist wirklich so: Trotz schwerer
Melodiegänge, düsteren Vocals und einer für unsere
nordischen Freunde üblichen Darstellungsweise der
Sichtweisen was beispielsweise das Leben mit all seinen
Facetten betrifft, so erzeugt „Mimesis“ keinerlei
Szenarien von Hoffnungslosigkeit oder Weltuntergang vor
dem geistigen Auge. „You Deserve More“ beinhaltet eine
eher nervige Melodie von einem Kinderlied, geht dann in
industriellen Gewässern fischen und verweilt auf einer
melodisch-rockigen Schiene. Oder auch das Cover „Goldeneye“,
das zwar gelungen ertönt und der Sänger tiefdunkle Töne
seinem Organ entlocken darf (auch wenn einem dabei
andauernd Tina Turner vor Augen erscheint), erzeugt mehr
ein Schulterzucken der Marke ‚ganz nett, mehr aber
nicht’. Und eben dieses Gefühl kann man auf die gesamte
Scheibe, übrigens das Zweitwerk, anwenden: Alle Stücke
sind zwar in Ordnung, aber sie hinterlassen schlichtwegs
keinen bleibenden Eindruck. Mehr gibt es dazu nicht zu
sagen, Neulingen im Düster-Rock-Bereich dürfte dieses
Werk gefallen, aber generell rate ich zu einem eher
intensiveren Probehören und dazu, sich folgende Frage zu
stellen: Brauche ich wirklich eine weitere ‚moderne’
Gothic Rock-Scheibe?
Toby S.
Punkte: 4.2 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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EIGHTEEN VISIONS - The Best Of
Trustkill Records/Phonag
Bei den Amis von Eighteen Visions handelt es sich um
eine Metalcore-Band. Der Titel "The Best Of" verwirrt
ein wenig, denn Roadrunner bringen die Scheibe nochmals
heraus. Bei "The Best Of" handelt es sich um ein älteres
Werk, das dazumals das Label Trustkill herausgegeben
hat. Die Songs auf dem Album stammen vorwiegend aus der
ersten Epoche der Truppe von den zwei Alben "Yesterday
Is Time Killed" und "Lifeless". Auch die vergriffene EP
"No Time For Love" ist hier verewigt. Tja, soundmässig
sind die letzten Sachen von Eighteen Visions ja
bekannlich melodischer geworden. Hier auf "The Best Of"
klingt gar nichts melodisch, nein im Gegenteil: Es wird
gebrüllt, und die Gitarren sind verdammt fett. Aber das
Ganze ist so eintönig und ideenlos, so dass man die
Gesamtlänge der Platte nicht erlebt, ohne dass man zum
Aspirin greift weil dieses überflüssige Werk einfach
Kopfweh macht. Auch meine zwei Kater haben sich nach dem
Genuss dieser CD beschwert. Also: Wer sich unbedingt
eine Vollpackung Metalcore ins Hirn einjagen will, der
sollte hier zugreifen. Ich muss jetzt erstmal wieder
meine Kater beruhigen.
Daniel J.
Punkte: 4.2 von 10
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RED I FLIGHT – The Years
Victory Records/Disctrade
Ein Album mit dem Titel "The Years" zu versehen, das
kann eine verwirrende Sache sein. Meine Wenigkeit
jedenfalls schloss sogleich auf eine Best Of-Compilation,
wobei ich mich schon etwas für das Nichtkennen von Red I
Flight schämte. 5 Minuten Recherche festigten den
Glauben an mein Musikwissen aber wieder, denn
unerwarteterweise haben wir es hier mit dem Erstling
dieser Truppe aus Detroit zu tun. Der Titel steht dabei
für den jahrelangen Weg, welche die Truppe bis zu ihrem
ersten offiziellen Release hinter sich bringen musste.
Nun stellt sich die Frage, ob sich das denn auch
wirklich gelohnt hat. Vor dem Urteil eine nüchterne
Bestandesaufnahme: Martialischer Death Metal wird auf "The
Years" verbunden mit klassisch rotzigem, von Sick Of It
All beeinflusstem Hardcore und auch die Schnittmenge,
also riffbetonter, melodieignorierender Metalcore kommt
zum Tragen. Heftige Riffs, aggressive Drums und Vocals,
die von kehligen Growls zu wütenden Schreien wechseln
sind also die Einzelteile der Amis. Was vor sechs oder
sieben Jahre vielleicht noch hätte aufhorchen lassen,
das ist heute, wenn nicht gerade Schnee von gestern so
doch Alltagsware. Gerade, wenn man sich die Tracks im
Einzelnen anschaut: Der Opener "Lesson 34" startet
verhalten und kracht dann gezügelt und langweilig vor
sich hin. Letzteres Adjektiv ist leider auch auf den
grossen Rest der Scheibe anzuwenden, denn auch die 'core'-lastigeren
Stücke wie "Bullets Over Prayer" oder "Of Myth And Men"
überzeugen in keiner Weise. Einzig live könnten sich die
simplen Tracks als funktionierend herausstellen, dann,
wenn man wild in die Luft schlagen und seinen Frust am
Nachbarn im Moshpit auslassen will. Wirklich mitreissen
kann lediglich das vor Aggression überquellende "Rock
Biter Song", der mit hübschen Breaks und fetten Blasts
aufwarten kann. Fett produziert und mit reichlich
Attitüde, songwriterisch aber nichts anderes als
Einheitsbrei!
Kissi
Punkte: 4.0 von 10
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FLESH - Worship The Soul Of Disgust
Pulverised Records
Wenn eine Band von sich aus erzählt, sie seien old
school, muss das im Normalfall noch lange nicht auf die
Musik zutreffen. Schwedischer Old School-Death Metal ist
beliebt und deshalb auch ein gern gebrauchtes Mittel,
die gespielte Musik unverdient so zu benennen. Trifft
dies auch auf Flesh und "Worship The Soul Of Disgust"
zu? Jein, denn Pete Flesh, ein Mann, der in Schweden
zwar immer im Untergrund blieb aber mit etlichen Bands
wie Thrown, Deceiver oder Maze Of Torment ein wenig
Aufsehen erregen konnte, macht schon lange Musik, aber
wirklichen Old School-Death Metal spielt auch er nicht.
Mit Flesh zeigt er seine Einmannkünste und verzichtet
bis auf einen Session-Drummer komplett auf
Spielkameraden. Musikalisch könnte man seinen Stil als
thrashigen Death Metal bezeichnen, der zum Teil mit
pornografisch-antichristlichen Texten bemalt wird und so
ein ironisches Spektrum nicht auschliesst. Pete Flesh
gibt sich leider mit viel zu wenig zufrieden und spielt
immer wieder dieselben Gitarrenriffs, singt ständig im
selben Takt mit der immer gleich klingenden Stimme. Das
Schlagzeug hat zwar Power, aber wirklich druckvoll kommt
es trotzdem nicht daher. "Fuck The Romantic" könnte man
im Falle von Flesh wohl wortwörtlich nehmen, denn
romantisch ist hier gar nichts. Keine Pause, kein
Aufbau, kein Abbau, einfach purer Hass, pure Gewalt,
pure Dröhnung fürs Gehirn. Wer das mag und dazu nicht
auf Abwechslung und technisch hochstehende
Instrumentenwirrwarr steht, der wird wohl an Flesh
Gefallen finden. Allen anderen empfehle ich anderen
Death Metal. Noch was: Schwedischer Old School-Death
Metal klingt definitiv anders!
Yannick S.
Punkte: 4.0 von 10
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THE LAMP OF THOTH – Cauldron Of Witchery (EP)
Eyes Like Snow/Non
Stop Music
Wie ja allgemein bekannt sein dürfte, gelten Black
Sabbath anno dazumals mit ihrem schleppenden Sound und
der ‚verdüsterten’ Art, Musik zu machen, als
Gründerväter des Doom Metals. Heutzutage denkt man eher
an zähe Lavariffs, growlende Gesänge, Kirchenorgeln und
dergleichen, aber was The Lamp Of Thoth hier
hervorbringen darf getrost als Doom Metal bezeichnet
werden, einfach extrem old school-mässig. Was mich
zuerst stutzig machte, war die Bezeichnung des Stils auf
dem Promo-Blättchen: Occult Doom Metal. Was bei allen
Dämonen soll denn das bitte sein?! Nach eingehendem
Studium der glücklicherweise vorliegenden Texte kann
dies zwar inhaltlich bestätigt werden, aber dann müsste
jede Band, die nur ansatzweise irgendwas mit
Verwünschungen oder dem lyrischen Nachwerfen von
negativen Sachen zu tun hat, ebenfalls als ‚occult’
gelten. Nuja, sei’s drum. Gut gemacht sind die Texte
allemal, sogar bestimmte textliche Stilmittel wurden
verwendet, die normalerweise nicht zwingend der Fall
sind: Kreuz- und Stabreime, und dies ist nicht zwingend
so einfach unterzubringen, wie sich das jetzt anhört.
Versucht mal selbst, solche Texte zu verfassen, dann
werdet ihr’s schon merken. Doch nun zur Hauptsache an
sich, dem Sound: Auch hier gilt die Devise ‚old school
as fuck’, man könnte meinen, dieser Sound wäre in den
frühen 80ern entstanden und in die heutige Zeit
teleportiert worden, vielleicht sogar von noch früher
her. Allerdings mit einem grossen Unterschied: Die
Produktion ist definitiv besser als anno dazumals. Die
Instrumente sind klar und deutlich unterscheidbar, der
Gesang ersäuft nicht in Effekten oder dem Gesamtsound.
Joa… Allzu viel mehr lässt sich dazu eigentlich nicht
mehr sagen, diese EP umfasst drei Studio- und zwei
Livetracks, die allerdings qualitativ nicht überzeugen
können da sie viel zu verwaschen daherkommen und sehr
dumpf klingen. Interessantes Detail an diesen beiden
live aufgenommenen Tracks ist allerdings, dass der
Gesang deutlich druckvoller und rockiger daherkommt, was
besser zu den Stücken passt und weniger an Ozzy als an
Lee Dorrian von Cathedral erinnert. Hierbei muss sich
natürlich die Frage gestellt werden, ob sich denn eine
Anschaffung dieser EP schlussendlich lohnt. Für Die
Hard-Freaks und Anhänger ursprünglicher Doom-Mucke wäre
„Cauldron Of Witchery“ durchaus eine Überlegung wert,
allen anderen empfehle ich, entweder auf ein ‚richtiges’
Album zu warten oder das Geld besser andersweitig zu
investieren.
Toby S.
Punkte: keine Wertung
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DEICIDE - Till Death Do Us Apart
Earache/Non
Stop Music
Über Deicide wird gerne gesagt, dass sie den Death
Metal mitgeprägt haben. Berühmt sind sie für im Grunde
gute Musik und kurze Spielzeiten ihrer CDs. Es mag daher
vielleicht umso mehr zu überraschen, dass das
mittlerweile neunte Studioalbum das bisher schlechteste
und mit über 40 Minuten bisher längste Studioalbum der
Amis ist. Manche Songs auf "Till Death Do Us Apart"
hören sich ja wirklich nicht übel an, aber so richtige
Ohrwürmer und Kracher sind leider nicht dabei. Eher
plätschern die Songs erschütternd nüchtern vor sich hin
und lassen über dermassen viel Langeweile verblüffte
Hörer zurück. Lichtblicke gibt es zwar nur wenige, aber
dafür so richtig helle. Einer davon ist das saubere
Gitarrenspiel von Ralph Santolla und Jack Owen (ex-Cannibal
Corpse). Tiefpunkte sind dafür das viiiel zu lange
Instrumental "The Beginning Of The End" und das eher
kurze "The End of the Beginning" (Nein, das sind keine
Schreibfehler!). Fazit: Wem's gefällt...
Maiya R.B.
Punkte: 3.4 von 10
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CD Reviews Archiv
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