Wertung:
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9.0 bis 10 Kaufempfehlung.
7.5 bis 8.9 Gut.
4.0 bis 7.4 Vor Kauf
reinhören. 0.0 bis 3.9
Nicht empfohlen.
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POWERWOLF – Bible Of The Beast
Metal Blade/Musikvertrieb
Wer diese Band tierisch ernst nimmt, hat verloren!
Dies betrifft aber nur das Image von Powerwolf und ihre
Songtexte und –titel, denn musikalisch sind sie mit
ihrem dritten Album endgültig an der Spitze des Heavy
Metals angekommen und zeigen der Konkurrenz lachend die
lange Nase. "Bible Of The Beast" ist ein Album für die
Ewigkeit! Hemmungslos bedienen sich Powerwolf der
Szene-Klischees und sehen dabei noch verdammt gut damit
aus. Dies fängt bereits bei den Musikerfotos an, die die
beiden Gebrüder Greywolf und ihre Bande als düstere
Black Metaller darstellen. Und auch die Songtitel lesen
sich wie aus einem 'Wahren Stahl'-Lehrbuch: "Raise Your
Fist, Evangalist“, "We Take The Church By Storm", "St.
Satan's Day" oder "Catholic In The Morning... Satanist
In The Night". Hier wird an Pathos alles ausgelotet, was
irgendwie möglich ist. Peinlich wird es trotzdem nie.
Die Texte sind so herrlich übertrieben, dass einem
nichts anderes übrig bleibt als ein tiefes Dauer-Grinsen
aufzusetzen. Wer Powerwolf je live gesehen hat, wird
bemerkt haben, dass das Ganze auch von der Band immer
mit einem spitzbübischen Lächeln dargeboten wird.
Weniger zu lachen haben wird die Konkurrenz an den
ausgeklügelten Heavy Metal-Hymnen von Powerwolf. Denn
die Songs auf "Bible Of The Beast" sind nicht nur
eingängig, sondern auch extrem druckvoll und heavy.
Durch die gezielten Hammond-Orgel-Klänge wirkt der Sound
gar episch und immer wieder bedrohlich. Powerwolf
gelingt es, auf die gesamte Albumlänge nie zu
langweilen! Dafür haben sie mit dem schnellen Power
Metal-Song "Resurrection By Erection", dem Headbanger "Werewolves
Of Armenia" und dem mächtigen "Wolves Against The World"
ihre eigenen stilistischen Grenzen zu weit ausgesteckt.
Und immer sind da irgendwelche coolen Gitarren-Riffs zu
hören, die nur zu einem Fazit kommen lassen: "That's
bloody Heavy Metal!" Hit reiht sich hier an Hit, und bei
einer Textstelle wie "Raise, raise, raise your fist!
Raise, raise evangelist" würde man am liebsten sofort
seine Faust erheben, egal wo man gerade ist. Bei "We
Take The Church By Storm" wird kurz in die deutsche
Sprache gewechselt, während in diversen anderen Lieder
neben dem obligatorischen Englisch auch Latein zum Zuge
kommt. Waren die beiden Vorgänger "Return In Bloodred"
und "Lupus Dei" bereits starke Werke, setzt nun "Bible
Of The Beast" noch einen drauf. Auf Tour könnte schlicht
das ganze neue Album gespielt werden, ohne dabei nur mit
einem einzigen Hänger negativ aufzufallen! Bleibt nur zu
hoffen, dass Powerwolf rasch an Popularität gewinnen und
auf einer Headliner-Tour neben neuem Material auch Platz
für alte Hits à la "Saturday Satan" und "Mr. Sinister"
bleibt. Die musikalischen Voraussetzungen für einen
Siegeszug sind mit diesem einmaligen Hammer-Album
jedenfalls erfüllt.
Roger W.
Punkte:
9.4 von 10 Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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HEAVEN & HELL – The Devil You Know
Roadrunner Records/Musikvertrieb
Da ist es nun also: Ehrfürchtig halte ich es in den
Händen, das offizielle Studiodebut von Heaven & Hell,
auch bekannt als Black Sabbath Mark II, also Ronnie
James Dio, Tony Iommi, Geezer Butler und Vinny Appice.
17 volle Jahre sind seit ihrer letzten Kollaboration "Dehumanizer"
vergangen. Durch die Compilation "Black Sabbath – The
Dio Years" und der darauffolgenden Tour wiedervereint,
hatte man sich vor einem Jahr entschieden, aller
vorherigen Beteuerungen zum Trotz doch wieder ins Studio
zu gehen. Dass die Zusammenarbeit von Dio und Iommi
immer noch wohlschmeckende Früchte tragen kann, bewiesen
schon die drei neuen Bonustracks des schon erwähnten
Best Ofs von 2007. Doch würde die Kreativität der
Riff-Veteranen auch für ein komplettes Album reichen?
Schafft es "The Devil You Know" vielleicht sogar an alte
Glanztaten wie "Heaven And Hell" (1980) oder "Mob Rules"
(1981) anzuknüpfen? Ehrfürchtig schiebe ich also den
Silberling in die Stereoanlage, bereit für die
Götterdämmerung in Sachen Metal, und... sie kommt! 54
Minuten lang lasse ich mich von den 10 Nummern betören,
hänge an dem kernigen Gesang Dios, an den
ausschweifenden und kreischenden Gitarrensolos Iommis
und lasse mich von den fetten Riffs, den satten Rhythmen
von Butler und Appice in Ekstase spielen. Was mich
betrifft, so bin ich also hin und weg, rundum zufrieden.
Doch wie sieht's objektiv aus? Verzichtbar, geschweige
denn schlecht ist keiner der 10 Songs. Mit dem
schleppenden "Atom And Evil" beginnt "The Devil You Know"
zwar nicht mit dem ganz grossen Wurf, doch schon mit dem
dramatischen Nachfolger "Fear" zeigt sich die erste
Perle, die ebenso gut auf "Mob Rules" hätte stehen
können. Doch es geht noch besser: "Bible Black", die
erste Single, beginnt mit einer mysteriösen
Akustikgitarre, gefolgt von filigranen, elektrischen
Licks und der theatralischen Stimme Dios und steigert
sich in einen epischen Stampfer, irgendwo zwischen "Heaven
And Hell" und "After All" (von "Dehumanizer"). Der
flotte Mid Tempo-Rocker "Double The Pain", "Rock'n'Roll
Angel" mit seinen elegischen Passagen und "The Turn Of
The Screw" können diesem Monstrum in Sachen Wirkung zwar
nicht mehr ganz Paroli bieten, überzeugen aber dennoch
auf voller Linie. Dasselbe gilt auch für die beiden
schnelleren, rabiateren Tracks "Eating The Cannibals"
und "Neverwhere", beide delikatestes Headbang-Futter,
das Erinnerungen an "Die Young" oder "Neon Knights"
wachzurufen vermögen. Überraschend nach Candlemass
klingt hingegen der pechschwarze Doomer "Follow The
Tears", der mit kellertiefen Gitarren und dezenten, aber
dramatischen Keyboards aufwartet. Dazu noch die
hyperlangsame Finalhymne "Breaking Into Heaven", und mir
bleibt trotz aller versuchter Objektivität nichts
anderes zu schreiben, als: "The Devil You Know" ist
jetzt schon ein Klassiker, und Iommi und Dio beweisen
damit, dass Heaven & Hell die einzige Combo ist, die den
Namen Black Sabbath zu tragen verdient hätte!
Kissi
Punkte:
9.4 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 25.90 SFr.
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PRETTY WILD - All The Way
Swedmetal Records
Sprachlosigkeit beherrscht die Szenerie! Also mal
ehrlich: In Sachen Glam/Sleazerock kann man der
Schreiberin nun wirklich nichts vormachen, und noch
weniger kann man sie in diesem musikalischen Bereich so
leicht beeindrucken. In Anbetracht des vorwiegend aus
Schweden kommenden Überflusses solcher Bands gestaltet
es sich aber auch sehr schwerig, da überhaupt
aufzufallen, weil alle mehr oder weniger gleich aussehen
und die gleiche Musik machen, wenn auch
unterschiedlicher Qualität. Doch Pretty Wild haben genau
das geschafft, denn ihre EP "All The Way" unterscheidet
sich kein bisschen von den 1980er Releases von Bands wie
Ratt, Poison oder Mötley Crüe. Schon beim Opener "All
The Way" fragt man sich, ob solche Musik denn wirklich
aus Malmö kommen kann, und nicht etwa doch aus West
Hollywood. Natürlich haben Landsmänner wie Hardcore
Superstar oder Crashdïet auch ein paar echt umwerfende
Treffer gelandet, doch im Gegensatz zu Pretty Wild fehlt
ihnen etwas, das jeder Glamer/Sleazer kennt und ehrt:
Den musikalischen Geist der Achtziger! Wer ein Herz für
Ratt hat, der wird genau wissen, wovon die Rede ist!
Diese besondere Substanz hört man vor allem bei
"Dangerous" und "Take It Off" heraus, doch auch der Rest
der EP ist einfach eine Delikatesse, welche durch
melodische Gitarrenleads, eine überzeugende
Rhythmussektion und einen stimmlich unerschütterlichen
Sänger zu verführen versteht. So widersteht nicht länger
und hört einfach mal rein, es lohnt sich!
Maiya R.B.
Punkte:
9.1 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 23.90 SFr.
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ISIS - Wavering Radiant
Conspiracy Records/Irascible
Lässt man den Namen Isis fallen, schmelzen ganze
Scharen an Fans der alternativen Musik dahin - kein
Wunder, denn die Band hat Hand in Hand mit einigen
wenigen Kumpels wie etwa Neurosis und Godflesh im
Alleingang eine Brücke zwischen sphärischen Sounds,
Hardcore und Post Rock gebaut und versetzt seit jeher
Konzertbesucher rund um den Globus in Ekstase. Der
Hauptunterschied ihrer Musik zum Grossteil des aktuellen
Musikschaffens liegt dann wohl auch darin, dass sich die
Band für ihre Songs einfach die Zeit nimmt, die sie
dafür braucht - auch auf "Wavering Radiant" finden sich
wieder alle möglichen Songlängen zwischen 1m48s und
10m43s. Obwohl die restlichen Musiker der Band mit der
Aufnahmesituation mehr als zufrieden gewesen scheinen,
hat sich vor allem Chefdenker und Sänger/Gitarrist Aaron
Turner über den Zeitdruck beklagt - ein Faktor, den man
der Platte allerdings nicht wirklich anmerkt. Isis geben
sich auf "Wavering Radiant" gewohnt
experimentierfreudig, sind diesmal aber rhythmisch etwas
versierter am start. Songs wie "Stone To Wake A Serpent",
"20 Minutes/40 Years", aber vor allem der Opener "Hall
Of The Dead" profitieren nicht zuletzt von der
progressiven Herangehensweise des Drummers Aaron Harris,
während früher hier klar ein flächigerer Ansatz gewählt
worden wäre. Dies wird auch im direkten Vergleich zu
etwa "Panopticon" klar - die Intensität stimmt nach wie
vor, aber Isis haben klar neue Tendenzen in Sachen
Groove entwickelt. Während die restlichen Instrumente
wie übliche die ganze Palette an erdenklichen Sounds
auffahren, bleibt Aaron Turner mit den Vocals aber nach
wie vor etwas limitiert - viel mehr als zwei, drei
Varianten seines üblichen Gekrächzes, gepaart mit dem
verzeifelnden, cleanen Gesang wird uns auch diesmal
nicht geboten. Isis liefern mit "Wavering Radiant" einen
starken Nachfolger von "In The Absence Of Truth" vor,
der über die komplette Länge von knapp 54 Minuten in
einer unglaublich dynamischen Bandbreite an Tempi,
Klangwelten und Emotionen erstrahlt. Nächstes Ziel wäre
klar die Ausarbeitung der Vocals, aber das kann kaum
eine gewichtende Kritik darstellen.
El Muerte
Punkte:
9.0 von 10
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27.90 SFr.
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LONG DISTANCE CALLING - Avoid The Light
Superball Music/Musikvertrieb
Post, Space, Prog, Psychodelic, Instrumental oder
doch einfach nur Alternative Rock, ich habe keine
Ahnung, aber auf jeden Fall haben sich diese fünf Herren
aus Deutschland ganz gewaltig in meinen Gehörgängen
festgesetzt. "Avoid The Light" ist ein Schmankerl für
jeden Fan von sphärischer, aufbauender und lebender
Rockmusik. Das Herz erstrahlt, die Gedanken spriessen
nur so aus dem Boden und schlussendlich kann man sich
einfach nur zurücklehnen und dieses Hörerlebnis
geniessen. Musikalisch bleibt's aber nicht nur ruhig,
wie man das von anderen Post Rock-Bands gewohnt ist, die
Deutschen legen sich mächtig ins Zeug und zelebrieren
druckvolle, gigantische Rockwellen, die einem nur so um
die Fresse fliegen, doch plötzlich schaltet man den Gang
zurück, der Synthesizer kommt zum Einsatz, die
Gitarrenmelodien strömen in die Hörgänge, als könnte man
sie sehen und alles scheint still zu stehen.
Unglaublich, ich bin begeistert! Long Distance Calling
können ganz ohne Gesang eine Dichte erzeugen, die ich
leider immer seltener zu hören bekomme. Kein Ton ist
langweilig, kein Ton ist fehl am Platz oder zuviel.
Alles hat genau seine richtige Aufgabe und den
dazugehörenden Ort. Vergleiche sind schwer zu finden,
aber ich könnte mir vorstellen, dass, wenn die Zofinger
Leech, mit denen Long Distance Calling übrigens eine
Split-CD veröffentlicht haben, und Pelican sich
zusammentun würden, dann hätte man eine Klangwelt, wie
man sie hier zu hören bekommt. Wer sich die Deutschen
aber trotzdem einmal mit Stimme anhören möchte, dem sei
gedient, denn die Jungs haben mit dem Sänger von
Katatonia einen Song aufgenommen und ihn aufs Album
gepackt: "The Nearing Grave" heisst das gute Stück.
Dieses Lied beweist, ob mit oder ohne Gesang, Long
Distance Calling haben ein absolutes Knallerwerk
abgeliefert. Mit "Avoid The Light" öffnet sich eine
fantastische Klangwelt, die über eine lange Zeit hinweg
die Köpfe nicht mehr verlassen wird. In jedem Fall ist
das hier Rockmusik vom Allerfeinsten und jedem Musikfan
ans Herz zu legen!
Yannick S.
Punkte:
9.0 von 10
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27.90 SFr.
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ROXXCALIBUR - NWOBHM For Muthas
Limb
Music/SPV
Was ist denn das nun für eine (Cover-) Combo und was
hat unser Chef, The Mighty Roxx, damit zu tun? Vieles
und Nichts gleichermassen! Nein, er spielt jetzt nicht
Bass bei Roxxcalibur, wäre aber mit Sicherheit sehr wohl
angetan von dem, was diese Band (besteht im Wesentlichen
aus Musikern von Viron und Abandoned) da abliefert,
nämlich keineswegs vermoderten NWOBHM mit
fortgeschrittenem Verwesungsgestank, sondern längst
vergessene, alte Perlen in äusserst frischem Gewand.
Selbst ich alter Rock-Knochen musste ob ein paar Gruppen
wie Jameson Raid, Bleak House oder Trident gehörig die
Stirn runzeln. Roxxcalibur schaffen es mit ihren genial
umgesetzten Versionen locker, einerseits den Originalen
ehrwürdig zu huldigen und gleichzeitig den Eindruck zu
erwecken, man hätte da gleich selber die Quadratur des
Metal-Kreises vorgenommen. Nebst weiteren, unbekannteren
Truppen wie Radium oder Chateaux tauchen mit Cloven Hoof,
Jaguar oder Savage doch noch ein paar geläufigere
Bandnamen auf, dessen Songs wie «The Gates Of Gehenna»,
«Axe Crazy», respektive «Let It Loose» zu neuem Leben
erweckt werden. Wie gesagt..., Roxxcalibur covern
"bloss", aber derart oberaffentittengeil, dass man es
ihnen gegönnt hätte, all diese geilen Hämmer selber
geschrieben zu haben. Egal, welche der insgesamt
vierzehn Perlen (!) man durch die Speaker pustet, es
knallt einfach nur vom Feinsten! Die staubfurztrockene
und megafette Produktion, die genau so wie Iron Maiden's
legendäre 12"-EP von «2 Minutes To Midnight klingt»,
hinterlässt nur verbrannte Erde. Ich habe schon ganz
lange keine mehr so saugut aufgenommene Bass-Drum
gehört, da löst sich der Fensterkitt gleich im Kollektiv
auf. Da kommen ausserdem schwere Zeiten auf heikle
Nachbarn zu, denn für «NWOBHM For Muthas» sind knallhart
aufgehängte Loudspeaker und potente Verstärker gefragt.
Viron Sänger Alexx Stahl liefert ausserdem mit seinen
Top-Vocals die nötige Authentizität für diese göttliche
Metal-Mission! Dieses Juwel bringt es zudem mit sich,
dass man nicht nur diesen sehr gelungenen
Interpretationen lauscht, sondern sich womöglich auch
auf die Suche nach den Originalen macht und als älterer
Fan womöglich ein Déja-Vu nach dem anderen erleben wird!
Die junge Garde erhält mit «NWOBHM For Muthas» die
Blaupause für die schulmässige Begriffserklärung vom
Heavy Metal der 80er. Wer auch nur einen Funken mit
dieser Musik am Hut und mindestens einen (oder auch
mehr) Tonträger von Iron Maiden bei sich rumstehen hat,
kommt an diesem Referenzwerk keinesfalls vorbei! Fast
eine Stunde dauert dieser metallische Festschmaus der
Extraklasse und es bleibt schwer zu hoffen, dass die
Jungs von Roxxcalibur noch lange nicht kleinbei geben
und weitere Taten folgen lassen. Zeitlos wie
unerlässlich..., und jetzt ran an die Buletten!!
Rockslave
Punkte:
keine Wertung
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23.90 SFr.
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BLACK SUN AEON – Darkness Walks Beside Me
Cyclone Empire
Es gibt Musiker, die sich nicht nur auf einem
bestimmten musikalischen Terrain bewegen wollen und
parallel zu ihrer Stammband auch noch ein Nebenprojekt
aufziehen. Oder auch mehrere. Tuomas Saukkonen,
Multiinstrumentalist und Mastermind von Before The Dawn
(welche er ursprünglich als Soloprojekt gegründet
hatte), hat nicht nur mit ebenjener Band grossen Erfolg,
sondern musiziert auch bei Dawn Of Solace, The Final
Harvest und eben jetzt auch bei Black Sun Aeon, wobei
man sich immer im Klaren sein muss, dass alle diese
Projekte entweder direkt mit Tuomas oder zumindest stark
mit ihm zu tun haben. Nun, wozu all dieses Geschreibsel?
Damit man erstens einen Eindruck von der vielfältigen
Tätigkeit erhält und sich vorstellen kann, wie Black Sun
Aeon klingen: Melodiös und gleichzeitig auch hart wie
Before The Dawn, doomig-düster wie Dawn Of Solace und an
manchen Stellen brutal wie The Final Harvest, auch wenn
diese Einflüsse zu den geringeren zählen. „Darkness
Walks Beside Me“ ist ein erneuter, sehr persönlicher
Einblick in die Psyche von Tuomas Saukkonen, was nur
schon bei den Songtiteln erkennbar ist: „A Song For My
Demise“ beispielsweise beginnt sehr sanft und erklingt
dann bei den Strophen sehr heftig, was die Textzeilen,
die sich um innere Zerrissenheit und auch Verzweiflung
drehen, passend unterstreicht. Für Abwechslung sorgen
nicht nur die verschiedenen Arrangements bei allen
Songs, sondern auch die cleanen Stimmen, welche von den
Sängern von Sinamore, Amorphis, Moonsorrow und auch
Sotajumala stammen. Trotz dieser Vielfältigkeit stellt
sich nie das Gefühl ein, man könnte den Songstrukturen
nicht mehr folgen oder man hätte sich nicht entscheiden
können, in welche Richtung man sich musikalisch bewegen
will. Dennoch könnte man an dieser Stelle kritisieren,
dass einem der Zugang zu den Songs nicht leicht gemacht
wird. Dies mag zutreffen, doch wenn man sich ab
obengenannter Bands eine ungefähre Vorstellung davon
gemacht hat, wie das Gesamtresultat zu klingen vermag,
so weiss man, dass Tuomas kein Freund seichter
Strukturen ist und seine Musik ebenso ist wie seine
Gefühls- und Gedankenwelt: Sie vermag zu irritieren und
Wendungen zu nehmen, die man nicht zwingend erwartet,
und dass sie genau deswegen mehr Aufmerksamkeit und
exaktes Hinhören verlangt als viele andere Kapellen.
Hört euch mal rein und entscheidet dann selbst, aber
soviel bleibt abschliessend zu sagen: Black Sun Aeon
haben ein sehr interessantes, weil intensives Werk
hervorgebracht, das seine Zuhörer zu schätzen wissen,
egal ob früher oder später!
Toby S.
Punkte:
8.9 von 10
Hier reinhören und bestellen für
29.90 SFr.
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CHURCH OF MISERY - Houses Of The Unholy
Rise Above Records
Dass diese Band nicht aus Amerika sondern aus Japan
stammt, könnte den einen oder anderen Hörer in Staunen
versetzen, denn Church Of Misery erinnern an feinsten,
amerikanischen 70er-Jahre Doom und wird durch
psychedelische Rock-Elemente aufgepeppt. Die Truppe
existiert bereits seit 14 Jahren, wenn auch nicht in der
jetzigen Combo. Nur Basser Tatsu Mikami ist als letztes
Gründungsmitglied übrig geblieben und wird von drei
Mitstreitern bei seinem Schaffen unterstützt. Mit
"Houses Of The Unholy" bringt das Quartett ihre vierte
LP auf den Markt und setzt damit die Latte noch höher
als mit ihren bisherigen Werken. Der Sound, welcher
stark an die alten Black Sabbath erinnert, jedoch mit
mehr drogenverseuchtem Rock, packt einen von der ersten
bis zur letzten Note und lässt niemanden so schnell
wieder aus seinen Fängen. Besonders geil ist, dass sich
Church Of Misery nicht mit den üblichen Doom-Themen
befassen sondern jeden Song ihrer Scheibe einem
Serienkiller widmen. Es fängt mit dem Sektenführer
Adolfo De Jesus Constanzo an, geht weiter mit dem
wohlbekannten Albert Fish bis hin zu Richard Speck,
dessen Taten mit 'Chicago Massacre' verfilmt wurden.
Dabei verlieren die Jungs nie an spielerischer Qualität
und überzeugen mit Old School-Riffs und groovigen
Sounds. Erst vor Kurzem traten die Vier in Luzern auf
und konnten dort einmal mehr mit ihren energiegeladenen
Liveauftritten überzeugen. Die Scheibe ist also
wärmstens zu empfehlen für alle Fans von 70er-Jahre
Sound und Bands wie Electric Wizard oder Black Sabbath
und Doom Metal generell. Schnappt sie euch!
Xenia
Punkte:
8.9 von 10
Hier bestellen für
29.90 SFr.
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GOD DETHRONED – Passiondale
Metal Blade/Musikvertrieb
Windmühlen, Tulpen, Käse und Mädchen-Metal sind die
Wahrzeichen von Holland. Doch es gibt auch die dunkle
Seite, welche nichts mit johlenden Jungfrauen zu tun
hat. Richtig, God Dethroned sind wieder auf Kurs,
nachdem der letzte Output "The Toxic Touch" vor drei
Jahren die eher melodische Seite der Band gezeigt hat
und meiner Meinung nach ein vorzügliches Melodic/Death-Album
ist, kehrt man 2009 wieder mit schwarz eingefärbten
Besen die Hallen der Vorhölle. Doch nicht nur der
schwarze Pinselstrich ist zurück, auch wird wieder
mächtig auf das Gaspedal getreten, was nach einem kurzen
Intro durch "Under A Darkening Sky" kompromisslos klar
gemacht wird. Ein absolut mächtiger Brecher, welcher mit
seinem treibenden Refrain jede Halle in ein Schlachtfeld
verwandeln wird. Doch mit dem Opener ist das Pulver noch
lange nicht verschossen, und egal welchen Song ich
rauspicke, es gibt nur eine Marschrichtung: nach vorn
mitten in die Eingeweide. Dabei wird besonders durch die
Drums ein enormer Druck aufgebaut und lässt "Passiondale"
zu einem intensiven Hörerlebnis werden. Es ist jedoch
auch nicht alles auf simples Trommelfeuer getrimmt,
zwischendurch muss auch mal nachgeladen werden, in
diesen kurzen Ruhepausen dringen durch Keyboard
getragene Melodien an die Oberfläche oder auch mal ein
kurzes Solo, ja selbst ein clean vorgetragener Refrain
wie bei "Poison Frog" darf nicht fehlen, was dem Werke
eine willkommene Abwechslung beschert. Das Wechselspiel
zwischen den schnellen, stampfenden Death- und
klirrenden Black Metal-Riffs weiss bei "Drowning In Mud"
zu gefallen und überraschenderweise lässt das Titelstück
"Passiondale" den Bremsfallschirm ausbreiten und
schleppt sich getragen von einem eingängigen Refrain
durch das Verwundetennest. Doch die Tempodrossel wird
durch "No Survivors" rasch wieder gesprengt, und God
Dethroned fahren mit dem geladenen Geschütz "Fallen
Empire" auf, welches nochmals gekonnt Brutalität und
Melodie zu einem würdigen Abschluss vereint. Mit diesem
Konzeptalbum über die Schlacht beim belgischen Städtchen
"Passchendaele" im ersten Weltkrieg beweisen God
Dethroned, dass sie trotz viel Wechsel am
Besetzungskarussell und dem bald 20-jährigen Bestehen
(mit Unterbruch) noch immer eine ernst zu nehmende
Grösse im Death Metal präsentieren, welche hier die
Niederträchtigkeit des Schlachtens auf den Feldern der
Grausamkeit musikalisch glaubhaft umsetzt.
R.K.
Punkte:
8.8 von 10
Hier reinhören und bestellen für
27.90 SFr.
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CELESTY – Vendetta
Spinefarm Records/Musikvertrieb
Die Finnen Celesty greifen mit ihrem vierten Album
definitiv nach der Leiter zur absoluten Spitze des
Symphonic/Power Metals. Bleibt nur abzuwarten, ob sie
auch den richtigen Ort finden, diese aufzustellen. Am
neuen Silberling sollte es aber nicht scheitern.
Äusserte ich beim letzten Album noch die Hoffnung, dass
Celesty mit ihrem Nachfolgewerk ihre positiven Elemente
zur Vollendung zusammen führen können, ist dies nun
genau eingetroffen. Selten habe ich eine Power
Metal-Band erlebt, die so selbstverständlich und in sich
logisch Heavy Metal, Klassik und Oper miteinander
verschmilzt und trotzdem knallhart klingt. Celesty
gehören zu den Wenigen, die es geschafft haben. Dabei
fällt nicht einmal grossartig negativ auf, dass
Celesty-Sänger Antti Railio immer noch ähnlich wie
Sonata Arctica-Shouter Tony Kakko klingt. Die Songs von
Celesty sind im Vergleich zu Tonys Band viel
orchestraler und eher progressiv. Mit "Autumn Leaves"
hat sich sogar ein kleiner Heavy Metal/Pop-Song
eingeschlichen, der wohl besonders live glänzen wird. Zu
weiteren Höhepunkten avancieren "Lord (Of The Kingdom)"
und "New Sin", die durch ihre Frauen-Chöre kurzzeitig an
Within Temptation erinnern. Das 15-minütige
Monumentalwerk "Legacy Of Hate Pt. 3" setzt schliesslich
einen eindrücklichen Schlusspunkt, der beweist, dass es
durchaus einen Platz neben oder sogar über den
Italienern Rhapsody Of Fire gibt. Das einzige Manko ist,
dass nicht ganz jeder Song über die gesamte Länge von 62
Minuten das Niveau halten kann. Wirkliche Ausfälle gibt
es aber nicht. Das Album bildet denn auch eine Einheit,
welche selbst solche kurzzeitigen Einbrüche zu
überbrücken mag. Mit "Vendetta" ist den Finnen definitiv
ein Vorzeigewerk in Sachen orchestralem Power Metal
gelungen.
Roger W.
Punkte:
8.8 von 10
Hier reinhören und bestellen für
27.90 SFr.
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INNOCENT ROSIE – Bad Habit Romance
Swedmetal Records
Eine Single mit dazugehörigem Video, dazu mehrere
Auftritte in den vereinigten Staaten, unter anderem auch
im legendären Whiskey a Go Go in der Stadt der Engel:
Das ist die Erfolgsbilanz von Innocent Rosie. Das Video
zu "Knock Me Out" wurde zum meistgespielten Rock-Video
vom schwedischen Myspace-TV gewählt. Wenn das nicht ein
Karrierestart der Extraklasse ist, weiss ich auch nichts
mehr. Die Schweden von Innocent Rosie ruhen sich aber
nicht auf den Lorbeeren aus, sie mischen ihre
verschiedenen musikalischen Wurzeln vom Blues bis zum
Rock und vermengen das Ganze zu genialem Kick
Ass-Rock'n'Roll ganz im Stile der Gunners, Quireboys
oder auch Faster Pussycat. Ich möchte hier das Classic
Rock-Magazin zitieren, welches es treffend formuliert
hat: "In ihrem Sound ist eine gleiche Menge an Bleiche
wie Kopftüchern, ähnlich wie bei einem Messerkampf
zwischen Skid Row's Roadies und GNR's Dealern." Die
Jungs kommen, wie momentan einige aus diesem Musikgenre,
aus dem Drei-Kronen-Land. Ihr musikalischer Stil ist
auch klar in die nördliche Richtung zuzuordnen. Es ist
Sleaze Rock in typischer Schweden-Manier. Vom ersten
dreckigen Akkord an ist die Marschrichtung klar
ersichtlich: Raue Vocals von Oscar mischen sich mit den
sleazigen, dreckigen Gitarrenklängen von Joel zu einem
echten Sleaze-Feuerwerk. Die beiden werden von Benjamins
Drumspiel und Olofs Bass sehr tight supportet, das Ganze
ist dann noch richtig anmachend produziert und gemischt,
das es eine wahre Freude für das Musikherz ist. Die
Lieder sind eigentlich in einfachem Format gehalten,
aber genau so soll es sein, einfach, kurz und direkt in
die Hörmuschel. Dank den diversen Einflüssen der Musiker
kommt auch der gute, alte Blues immer mal wieder zum
Zug. Das ist guter Sleaze Metal, der locker an die
glorreichen Jahre anknüpfen kann. Man wird gleich
zurückversetzt und muss mitrocken. Das ist der
Soundtrack für eine perfekte 80er-Rockparty. Der Vierer
hat seine Hausaufgaben voll und ganz gemacht. Es wird
auch nicht nur drauflos gerockt, auch die ruhigeren
Klänge sind durchaus vertreten und wissen zu gefallen.
Als Anspieltipp würde ich mal die Single "Knock Me Out"
oder auch "Sextalkin'" oder den Titeltrack "Bad Habit
Romance" anbringen. Obwohl: am besten alle anhören und
selber entscheiden. Den ganz grossen Überhit hat es
vielleicht nicht, aber als Ganzes ist das Album absolut
überzeugend.
André G.
Punkte:
8.8 von 10
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und bestellen für 27.90 SFr.
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DARKNESS BY OATH – Fear Yourself
Cyclone Empire
Aaah, Spanien… Sonne, Strand, Sangria, Ballermann,
leichtbekleidete Mädels, Death Metal – was, wie bitte?
Jawoll, richtig hingehört und aufgemerkt, Darkness By
Oath kommen tatsächlich aus den eher sonnigeren Gefilden
Europas und ballern sich die Rübe weg, dass man meinen
könnte, man hätte sich tief in die skandinavischen
Gebiete verirrt. Old School wird hierbei gross
geschrieben, ohne allerdings den Anschluss an die
moderne Technologie zu verlieren, und eines muss einfach
wieder mal gesagt sein: Ein Debut-Album braucht nicht
wie eine unterirdisch produzierte, in Omas
Kartoffelkeller aufgenommene Katastrophe zu klingen,
Darkness By Oath zeigen das mehr als nur deutlich auf.
Die Unterscheidung der Instrumente gelingt ohne
Probleme, der Sänger grunzt, schreit und kreischt sich
ordentlich durch die Tracks hindurch, welche allesamt
für sich stehen und dem Album somit einen hohen
Wiedererkennungswert bescheren. So schön die Abwechslung
bei den Vocals auch ist, eine Kritik muss hier jedoch
erlaubt sein: Zuweilen sind die Textzeilen nicht
wirklich verständlich, der Gesang wirkt nicht immer,
aber immer mal wieder wie ‚zu viel’, zu unsauber und
daher undeutlich hervorgewürgt. Da dies aber eben nur
stellenweise geschieht, denke ich mir, dass sich dies
bei der nächsten Scheibe bessern wird. Viel mehr bleibt
eigentlich nicht zu sagen, die Abwechslung sowie die
atmosphärische Dichte, welche auch ohne
Keyboard-Schnickschnack hervorragend kreiert wird, lässt
so manche Band im Melodic/Death Metal-Gebiet ziemlich
alt aussehen. Fans von At The Gates, alten In Flames,
Degradead und Northern Discipline sollten sich „Fear
Yourself“ unbedingt zulegen, allen anderen empfehle ich
mindestens ein Ohr voll, denn einen solchen Leckerbissen
findet man nicht alle Tage!
Toby S.
Punkte:
8.7 von 10
Hier bestellen für
29.90 SFr.
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WHITE FLAME – Tour Bus Diaries
Twilight/Non
Stop Music
Kaum hat man das Debut "Yesterday's News" der Finnen
verdaut (selbstverständlich ist dies positiv gemeint),
steht die Truppe bereits mit dem Nachfolger auf der
Matte. Selten, dass bei einer Band in so kurzer Zeit
eine so relevante, vielleicht auch zukunftsentscheidende
Steigerung zu erkennen ist. Ganz klar hat die
Verbesserung aber keinesfalls den Grundstil verändert.
Die Jungs sind sich selber treu geblieben und bleiben
dadurch auch absolut glaubwürdig. Auf dem Erstling
wirkte das Songmaterial noch unausgegoren, es fehlte am
roten Faden, an einer individuellen Identität. Sämtliche
Kritikpunkte sind nun vom Tisch. So haben praktisch alle
Tracks Potenzial und Individualität. Eingängige Melodien
ergänzen sich mit tollen Hooks. White Flame haben
zwischen Hanoi Rocks 80er-Glam'n'Sleazy und Aerosmiths
70er-bluesigem Hard Rock ihren Platz gefunden. Die
Selbstdeklaration als old fashion kann vielmehr als
zeitlos bezeichnet werden. Roh und erdig ist der Sound,
dreckige Riffs kombiniert mit Steven Taylors mässigen
Vocals. Als Krönung hält der potentielle Hit "Dancin'
With Her Sister" hin. Ganz stark.
Chris C.
Punkte:
8.7 von 10
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und bestellen für 27.90 SFr.
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MENCHEN - Red Rock
Retroactive Records
Ein (zu) flüchtiger Blick auf das Info-Blatt könnte
bei der immer noch grassierenden Flut von
Veröffentlichungen leicht dazu führen, dass die eine
oder andere interessante Scheibe womöglich unter geht.
Gefördert würde hier so ein Verhalten durch die
Spielzeit von knappen 38 Minuten (bei zehn Songs) und
dem "komischen" Bandnamen auf dem Cover? Menchen? Oder
war da Menschen gemeint?? Nun denn..., ausgesprochen
wird es etwa gleich und dahinter verbirgt sich keine
Band, sondern der Gitarrist und Mastermind Bill Menchen,
der mal bei anderen Truppen wie Titanic, The Seventh
Power und Final Axe mit von der Partie war. Leider kenne
ich keine der genannten Bands, sehr wohl aber zwei
Mitstreiter, die am vorliegenden Album mitgewirkt haben.
Da wäre zum einen mal Drummer Robert Sweet von den
amerikanischen Bibel-Rockern Stryper und natürlich
Kult-Bassist Tony Franklin, der bekanntlich auch mal bei
Whitesnake, Quiet Riot und The Firm mittat. Meine
persönliche Erinnerung an Tony geht allerdings zurück
auf die legendäre Combo Blue Murder mit dem launischen
Lockenkopf John Sykes (Thin Lizzy, Ex-Whitesnake), die
Ende der 80er eine fantastische Scheibe veröffentlicht
hatte. Somit ist das Interesse geweckt und bereits die
ersten Klänge des Openers «Train Crossing» lassen meine
Kinnlade nach unten klappen! Getragen von einer
unglaublich fetten Rhythm-Section bolzt der Song gleich
mal voll nach vorne los und klingt wie eine Mischung aus
Warrior und (frühen) W.A.S.P. , ehe dann das hardrockige
Element Einzug hält und auch die geile Stimme von Ken
Redding (His Witness) richtig in Szene gesetzt wird. Was
für ein Auftakt! Einzig das mehrfache "Hallelujah" im
Refrain macht mich etwas stutzig und findet in den
anderen Texten im Booklet seine Fortsetzung. Eigentlich
müsste Drummer Robert Sweet genügen, um zu wissen, dass
die Lyrics von Menchen nicht von Tod und Teufel handeln.
White Metal oder besser White Hardrock steht somit auf
dem Speisezettel, aber was solls? Hauptsache es rockt!
Auch «Noon Sun» erfüllt die Anforderungen spielend
leicht und wer Tony Franklin kennt, weiss, was der
Bursche alles auf seinem Instrument spielen kann. Auch
«Salt Mine» haut in die gleiche Kerbe und überzeugt als
satter Rocker, wo aber auch mal ruhigere Parts
eingeflochten werden. Guitar-Man Bill Menchen pfeffert
dabei nicht nur fette Riffs raus, sondern weiss auch
gepflegt zu solieren. Genial das schleppende «Forty», wo
Franklin's kerniges Bass-Spiel die Tassen im
Küchenschrank arg in Schwingungen versetzt. Egal wo ich
hin skippe, es rockt einfach, dass die Wände wackeln,
vornehmlich in gedrosseltem Tempo, was wie gesagt den
mächtigen Bass-Sound von Tony brillieren lässt. Zehn
Songs und kein einziger Ausfall! Nicht ganz befriedigend
finde ich nur den Snare-Sound des sonst tadellosen
Schlagzeug-Spiels, der mir neben der wuchtigen Bass-Drum
klar zu pappig klingt. Überdies würde noch mindestens
ein zusätzlicher Song diesem überraschend guten Debüt
gut anstehen. Seis drum: Kaufen!
Rockslave
Punkte:
8.7 von 10
Hier bestellen für
33.90 SFr.
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SONS OF SEASONS – Gods Of Vermin
Napalm Records/Musikvertrieb
Sons Of Seasons haben einen so klaren Vorteil, dass
er gleich zu Beginn genannt werden muss: Henning Basse,
der Sänger von Metalium, ist auch hier für die Vocals
zuständig. Und dieser werte Herr flüstert, erzählt,
schreit und singt sich dermassen variantenreich durch
die 12 Tracks, dass es einem kalt den Rücken
herunterläuft. Doch was sonst auch noch auf „Gods Of
Vermin“ geboten wird, ist effektiv nicht von schlechten
Eltern: Düsterer Power Metal, der immer wieder ins
Symphonische driftet, ohne gleich den Opern-Status für
sich zu beanspruchen, dominiert das Geschehen. Da werden
gleich Erinnerungen an ältere Blind Guardian zu „Nightfall
In Middle Earth“-Zeiten wach, zeitweise schleichen sich
Anleihen an ebenfalls ältere Sirenia-Alben ein,
besonders bei den choralen Einlagen. Damit wäre
prinzipiell auch schon alles gesagt, es sind allesamt
erfahrene Musiker am Werk, die ihr Handwerk verstehen,
was sich deutlich auf die Qualität dieses Debuts
niederschlägt. Vielleicht könnte man die Produktion noch
ein bisschen druckvoller machen, denn ein bisschen dünn
kommt sie schon daher. Aber das ist nur ein kleiner
Kritikpunkt, und selbst wenn dies nicht ausgebessert
werden sollte, so kann man sehr gut mit dem Resultat
leben.
Toby S.
Punkte:
8.5 von 10
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und bestellen für 27.90 SFr.
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THE PARLOR MOB – And You Were A Crow
Roadrunner Records/Musikvertrieb
Die Jungs aus New Jersey ziehen den Zuhörer tief in
die 70er zurück, und das mit einem gewaltigen Schlag.
Die Zwölf Songs haben es alle in sich und versprühen den
Spirit vergangener Tage, ohne altbacken zu wirken. Schon
der Opener "Hard Times" rockt volle Kanne aus den Boxen
und erinnert an die alten Helden Led Zeppelin. Und zwar
nicht nur der trockene, knackige Sound, sondern auch
Mark Melicia's Stimme hat so einiges des jungen Robert
Plant. Voll Energie und Power kommen die Tracks daher
und machen es dem Genießer dieser CD unmöglich, still zu
sitzen. Ob bei den bluesigen Sachen wie beim 8-minutigen
"Tide Of Tears", das übrigens ganz gewaltig nach Zep
klingt und ein Weltklasse-Stück ist, dem zügigen Rocker
"The Kids" oder dem fantastischen "When I Was An Orphan",
das mit seinem ruhigen Teil einfach nur geil ist. Diese
Scheibe macht einfach Spass. "And You Were A Crow"
strotzt einfach nur vor jungendlicher Euphorie und
Spielfreude. An diesem Album kommt keiner vorbei, der
die 70er und Bands wie Led Zeppelin liebt,
Oberklasse-Rundling!
Crazy Beat
Punkte:
8.6 von 10
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WALLACHIA – Ceremony Of Ascension
Twilight/Non
Stop Music
Die Norweger von Wallachia liessen sich 10 Jahre
Zeit, um ein neues Werk im Lichte der Finsternis
erstrahlen zu lassen. Viel Zeit im Musikgeschäft und
normalerweise ein Rhythmus, welcher man sich nur von den
ganz grossen Namen gewohnt ist. Dass daher der Name
nicht bei Jedem geläufig ist, liegt wohl auf der Hand,
zumal auch Black Metal nicht die breite Masse anspricht.
Wobei mit der simplen Zuteilung Black Metal nicht
wirklich die Bandbreite abgedeckt werden kann, welche "Ceremony
Of Ascension" offenbart. Bereits der Opener "Self-Infected
Stigmata" lässt eine ordentliche Portion dreckigen und
verschobenen Death Metal einfliessen und ballert gleich
mal die Rübe weg. Was für ein Einstieg, denke ich mir,
werde dabei überrascht von dem folgenden "Refusalvation",
welches zwischen Melodic/Black und Trash Metal pendelt
und sich dabei herrlich klirrende Melodien entfalten,
welche von "Kamikaze Christians" gleich wieder in den
Staub gestampft werden. Doch bei all der rohen Kraft
schleicht sich auch hier mitten im Song eine epische
Melodie auf das Kriegsfeld, welche sich erhebt und zum
Mitfliegen einlädt. Doch kaum ist man abgehoben, wird
man wieder in die schwarz gefärbten, klirrenden Felder
niedergeschmettert, dabei geht "Rival Of A Cursed
Destiny" überraschend gradlinig und pfeilschnell zu
Werke, was sich bei "Sanctimonia XXIII" jedoch wieder
ändert und mehr Gewicht auf Rhythmik gelegt wird. Viel
Melodie und Bombast wird schlussendlich bei "Void
Expansion" aufgetischt, und abgeschlossen wird das Werk
mit dem ruhigen und verträumten "The Wreckage Of
Innocence". Was für eine Achterbahnfahrt, dabei decken
Wallachia eine Vielfältigkeit auf, welche mich staunen
lässt. Egal ob es rumpelt, klirrt, prügelt oder ruhig
durch die Botanik geht, die Truppe vermischt die
verschiedenen Elemente zu einem Guss und lässt dabei
eine dichte Atmosphäre entstehen, die von Anfang bis
Schluss aufrecht erhalten werden kann. Was mich zum
Weinen bringt ist die kurze Spielzeit von etwas über 30
Minuten, da wäre doch nach 10 Jahren Schwangerschaft
mehr zu erwarten gewesen. Dennoch, Wallachia offenbaren
mit "Ceremony Of Ascension" einen Abwechslungsreichen
Brocken, der für Anspruchsvolle und den Tellerrand
überblickende Artgenossen ein gefundenes Fressen sein
sollte.
R.K.
Punkte:
8.5 von 10
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HACRIDE - Lazarus
Listenable Records/Irascible
Das französische Quartett Hacride führte bis anhin
ein recht hart umkämpftes Schattendasein neben den
Überfliegern von Gojira, doch das könnte sich dank der
neuen Scheibe "Lazarus" endlich ändern. Die konstant
tourende Combo setzte bis zu diesem Punkt meist auf grob
groovendes Geschütz der Marke Mnemic und Konsorten,
schafft aber auf der aktuellen Platte glücklicherweise
den Sprung in ihr eigenes kleines Universum - auf
"Lazarus" wird um Weiten atmoshpärischer gearbeitet.
Drummer Olivier Laffond gibt nun endlich dem Song den
Vortritt, anstatt sich in komplexen Fills zu
verstricken, während die Saitenfraktion direkter auf den
Punkt kommt. Die dadurch entstandene unterschwellige
Geradlinigkeit wird allerdings nicht einfach so sich
selber überlassen, Sänger Samuel Bourreau trumpft
oftmals mit vielschichtigen Vocal-Arrangements auf und
verpasst der Scheibe so ein breites Spektrum an Dynamik.
Der Opener "To Walk Among Them" mit den akustischen
Gitarren im Intro malt zu Beginn düstere Töne und bäumt
sich im hinteren Drittel famos zum Höhepunkt auf. "Act
Of God" zeichnet sich durch sein schwer atmendes Riffing
aus, während der Titeltrack sich selber in die Höhe
schraubt - respektive in den Abgrund reisst. "A World Of
Lies" kommt vor allem melodisch gesehen noch mal richtig
in die Gänge, während zum Ende des Albums hin "My Enemy"
lang und zäh ausklingt. Die Produktion geht mit dem
neuen Ziel Hand in Hand, der bisher ziemlich dominate,
kalte Sound weicht einem erdigeren Klang, der perfekt
mit den neuen Klanggebilden harmonisiert.
Hacride gelingt mit "Lazarus" ein bedeutender Schritt
nach vorne, dessen wahre Qualität sich auch nach
mehrmaligem Durchhören nicht abnutzt - wem die Band bis
jetzt zu modern angehaucht war, der sollte schleunigst
erneut ein gutes Ohr voll nehmen... extremst feine
Sache!
El Muerte
Punkte: 8.5 von 10
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WOLFCHANT – Determined Damnation
Massacre Records/Musikvertrieb
Wer immer noch nicht gemerkt hat, dass extremer
Pagan/Viking Metal nicht zwangsläufig aus Skandinavien
kommen muss, der soll sich "Determined Damnation"
reinziehen. Das ist das dritte Werk der deutschen Jungs
Lokhi (Vocals), Skaahl (Lead Guitar), Derrmorh (Guitar),
Norgahd (Drums) und Bahznar(Bass), welche unter dem
Namen Wolfchant seit gut 4 Jahren ihr Unwesen treiben.
Nebenher betätigen sich die Jungs als Veranstalter des
legendären Ragnarök-Festivals in Germanien. Das
vorliegende Album wurde von keinem Geringeren als Uwe
Lulis in den Black Solaris Studios veredelt. Wolfchant
mischen auf dem Album mehr denn je extremen Metal mit
heissen Melodien, epische Parts mit knallharten,
brutalen Riffs, harte Screams und Shouts mit choralen
Gesängen, die schwer mit Folkelementen versetzt sind.
Die Gitarren haben es wirklich drauf, den Hörer den
Lyrics entsprechend in Stimmung zu versetzen. Wenn es um
die harten Themen geht, knallen die Riffs hart und
treibend nach vorne. Bei den etwas gemächlicheren und
gefühlvolleren Songs kommen dann die epischen, folkigen
Elemente absolut zum Tragen. Dazu passend geht Lokhi zu
Werke, er beherrscht das ganze Repertoire dieses Genres:
Böse, fiese Voices die sich vom Drumming vorantreiben
lassen, werden dann plötzlich ruhig und schon fast
hymnisch. Das Tempo der 12 regulären und 2 Bonus Tracks
ist auch ständig wechselnd, von rasend schnell zu
schleppendem Mid Tempo. Die wuchtigen, schweren Riffs
aus den Äxten von Skaahl und Derrmorh geben den
Kreationen noch mehr Emotionen und tiefschwarze Kraft.
Textlich haben Wolfchant eine Besonderheit zu bieten:
Sie haben ihre Texte in englischer wie auch in deutscher
Sprache verfasst. Gerade das Germanische ergibt eine
ganz spezielle Atmosphäre und wirkt noch um einiges
authentischer.
André G.
Punkte: 8.5 von 10
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und bestellen für 27.90 SFr.
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EDGUY – Fucking With F*** - Live
Nuclear Blast/Warner
Obwohl Edguy zurzeit mit ihrem neuen Studio-Album "Tinnitus
Sactus" durch die Welt tingeln, schenken sie uns bereits
wieder neue Musik. Und die hat es wahrlich in sich: Denn
"Fucking With F*** - Live" bringt die Stimmung eines
Edguy-Konzerts noch besser in die heimischen Stuben als
dies bereits der Live-Vorgänger "Burning Down The Opera"
getan hat. Deckte dieser die Zeit bis zur erfolgreichen
"Mandrake"-Scheibe ab, gibt nun "Fucking With F*** -
Live" ein typisches Konzert der Rocket Ride-Tour wieder.
Als grosser Fan von Livealben habe ich natürlich auch
einen entsprechenden Kriterien-Katalog für solche Alben,
den leider nicht alle Live-Dokumente mit 'genügend'
bestehen. Und dieser lautet: 1. Man sollte das Gefühl
vermittelt bekommen, ein zusammenhängendes Konzert zu
hören. Dazu gehört, dass die Ansagen mit drauf sind und
es keine Unterbrechungen zwischen den Songs gibt. 2. Das
Publikum sollte klar zu hören und in die Show einbezogen
sein. 3. Spielfehler und Songtextfehler machen das Ganze
authentisch. Und mit Abstrichen 4. und 5.: Ein paar
Lieder sollten deutlich an die Livesituation angepasst
sein und die Setliste sich von anderen Live-Scheiben
unterscheiden. Die neue Edguy-Live-Scheibe erfüllt nun
meine Anforderungen mit einem 'hervorragend'. Denn mit
Ausnahme des Schlagzeugsolos kriegt man hier wirklich
den vollständigen Auftritt eines Konzertes in Sao Paulo
zu hören. Dazu gesellen sich glücklicherweise auch
unterhaltsame Ansagen von Sänger Tobias Sammet, der
damit beweist, dass sein ungezwungener Humor auch in
englischer Sprache funktioniert. Beispiel? "Do you like
heavy metal? So you gonna hate this song? It's a boring
pussy ballad!" Dass der Deutsche dabei auch seinen Mund
ein wenig voll nimmt und z.B. "Babylon" als besten Heavy
Metal-Song überhaupt ankündigt, verzeiht man ihm gerne.
Klar, dass solche Ansagen die tolle Stimmung in
Brasilien noch weiter steigern und so sämtliche
Singspielchen reibungslos funktionieren. Das Publikum
ist jederzeit gut zu hören, was besonders bei der
Ballade "Save Me" für Gänsehaut sorgt. Das Ganze klingt
sehr authentisch, und spätestens wenn man Tobias Sammet
beim Refrain von "Superheroes" hört, wie er vor Lachen
mit Singen abbrechen muss, erkennt man, dass bei dieser
CD wohl nicht sehr viel nachbearbeitet wurde. Dabei wird
aber auch klar, dass es weit bessere Sänger als Sammet
gibt, der sich zum Teil gewöhnungsbedürftig durch die
Lieder kreischt. Aber bei Edguy-Konzerten ist das nun
mal so und stört auch niemanden. Es bleibt also noch der
Setlisten-Vergleich der beiden bisherigen Live-Alben.
Und auch da ist der Drittel (5 von 14 Songs)
Überschneidungen zur letzten Live-Scheibe gut zu
verkraften. Zumal es sich dabei um Klassiker wie "Tears
Of A Mandrake", "Avantasia" oder "Out Of Control"
handelt. Dazu gesellt sich ein Best Of der "Hellfire
Club"- und "Rocket Ride"-Scheibe. Freut euch also auf "Lavatory
Love Machine", "Superheroes", "Catch Of The Century" und
"King Of Fools"! Am wichtigsten ist aber, dass beim
Hören der Doppel-CD die Lust aufkommt, auch die DVD
schauen zu wollen, was bei mir sehr selten vorkommt.
Diese liegt mir leider nicht zum Reviewen vor. "Fucking
With F***" schlägt seinen Live-Vorgänger um Längen und
hat das Zeug, zum Klassiker zu werden. Wer Edguy und
Live-Alben mag, kommt an diesem Doppelalbum definitiv
nicht vorbei!
Roger W.
Punkte:
keine Wertung
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und bestellen für 33.90 SFr.
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FORSAKEN – After The Fall
I Hate
Records
Malta – Perle des Mittelmeers, Sandstrände, Palmen,
betrunkene Sprachaufenthalter und... Metal! Nein, hier
soll nicht von Krokus-Fronter Marc Storace die Rede
sein, sondern vom vielleicht zweitbekanntesten
Metal-Export Maltas, Forsaken. Dabei will der Sound des
Quartetts so gar nicht zu ihrer sonnenbrandgefährdeten
Heimat passen, denn Forsaken machen genau eines:
schnörkellosen, urwüchsigen Doom Metal! Im Allgemeinen
eher unbekannt, konnte der Vierer im Underground schon
so einigen Achtungserfolg feiern, sei es mit ihren drei
bisherigen Scheiben oder Auftritten beim Doom Shall Rise
oder Keep It True. "After The Fall" bestätigt nun
eindeutig, dass man bereit wäre für grössere Taten. Acht
Songs, so langsam wie Lava und so sonnig wie Schweden im
Januar. Und was vor allem überrascht: Forsaken besitzen
das, was allzu vielen Doom-Kapellen fehlt: Einen Sänger,
namentlich Leo Stivala, der sich nicht verstecken muss
vor den Grossen des Genres, vor den Messiah Marcolins,
den Rob Lowes und Eric Wagners. Dazu erinnert das
Songmaterial nicht nur einmal an Candlemass oder auch an
die leider zu Grabe getragenen Reverend Bizarre ("The
Sage»), soll heissen, Forsaken verstehen es, zwischen
hypnotisierendem Riff-Wiederholen und spannenden Breaks
ausgewogen hin- und herzupendeln. Was letztlich dazu
führt, dass Forsaken durch "After The Fall" nicht gleich
vom Underground direkt an die Spitzes des Dooms
katapultiert werden, ist einzig ein Makel: Es fehlen die
Refrains, die Eingängigkeit. Aber dennoch: "After The
Fall" ist eine Scheibe voller Dramatik, Härte, schlicht
voller Doom, und Forsaken sind somit eine der
vielversprechendsten Kapellen dieses Sektors seit Jahren
und sicherlich die beste Band ihres Heimatlandes
überhaupt.
Kissi
Punkte: 8.3 von 10
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31.90 SFr.
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DESPONDENCY - Revelation IV (Rise
of The Nemesis)
Brutal Bands/Non
Stop Music
Dass die Friesen nicht einfach nur ein lustiges
Völkchen sind sondern auch geile Musik hervorbringen
können, beweisen die Jungs von Despondency auf ihrer
neuen Scheibe "Revelation IV (Rise Of The Nemesis)"
bereits zum vierten Mal. Die Brutal Death-Truppe, welche
1999 gegründet wurde, erinnert musikalisch an bekannte
Bands wie Devourment oder die amerikanischen Disgorge.
Der gutturale Gesang von Konstantin überzeugt von der
ersten Sekunde an und haut so richtig rein. Auf der
neuen Platte wird er auch vom vielgelobten Matti Way (Liturgy)
unterstützt und die Beiden zeigen, was mit 'right-in-your-face-Death
Metal' gemeint ist. Werden einige Songs auf der Scheibe
von kannibalisch veranlagten Psychopathen eingeleitet,
kommt bei "Silent Extinction" die klassische Gitarre zum
Zug. Dieser Mix aus melodiösen Parts und slammenden
Dampfwalzen ist einer der Punkte, weshalb Despondency
überzeugen können. Die Scheibe enthält auch das
Coverstück "Sermon Of Mockery" der US-Death Metal-Band
Pyrexia, und auch da überzeugt das Quartett mit seinen
instrumentalen Fähigkeiten. Bei diesem Album kommt also
alles andere als Verzweiflung auf und ist somit
empfehlenswert für alle Liebhaber des brutalen
Todesbleis. Im September schauen die Jungs auf ihrer
Eurotournee, welche sie mit Carnal Decay, Covenance und
Rotteness bestreiten, in Zürich vorbei: Ein Gig, den man
keinesfalls verpassen sollte!
Xenia
Punkte: 8.2 von 10
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27.90 SFr.
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PATHOSRAY - Sunless Skies
Frontiers Records/Musikvertrieb
Mit ihrem Debutalbum mit einer Mixtur aus
rhythmischer Finesse von Dream Theater und der
Eingängigkeit von Symphony X haben die Norditaliener ein
ordentliches Pfund abgeliefert. Das schafft natürlich
Erwartungen, die beim Zweitling zu erfüllen sind. Ja und
nun ist er da, genannt "Sunless Skies". Und der neue
Rundling hat meiner Meinung nach alle Erwartungen
erfüllt: Schon der etwas aggressive Opener "Crown Of
Thorns" rauscht voll ins Gehirn, und da bleibt er auch.
Weiter geht's mit genialen Spielereien, harten Riffs,
herrlichen Soli und vielen, verspielten Prog-Parts. Mal
Orchestral und melodiös mit Ohrwurm-Charakter, dann
etwas elektronisch angehaucht mit coolen Gitarrenriffs.
Auch die Ballade "In your Arms" hat Klasse und bleibt
schnell im Ohr hängen. "The Coldest Lullaby" glänzt mit
viel Gefühl, Melodie und der weiblichen Begleitstimme
von Klaaire, die einfach klasse klingt im Duett mit
Marco Sandron, ganz klar eines der Highlights. Etwas aus
der Reihe tanzt das mit Klavier getragene und von Silvia
Marchesan gesungene "Perpetual Eclipse", das nahtlos ins
Prog-Gewitter "Poltergeist" übergeht und am Ende mit
einem kurzen, ganz ruhigen Klavierbreak verschnauft, um
dann pompös und gewaltig mit weiblichem Gesang endet,
ein herrliches Stück. "For The Last Time" macht den
ruhigen Abschluss mit akustischen Gitarren und Klavier,
und hier kommt die starke Stimme von Marco nochmals ganz
besonders zur Geltung, und schließt ein wirklich tolles
Album ab, welches das Niveau des Debuts mühelos halten
kann.
Crazy Beat
Punkte: 8.2 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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PRIMAL FEAR - 16.6
Frontiers Records/Musikvertrieb
Wo Primal Fear drauf steht, ist auch Primal Fear
drin! Wer sich nach dem mit dem Album-Untertitel
benamsten Intro den Opener «Riding The Eagle» rein
zieht, könnte aber umgehend und gar angewidert auf die
Stop-Taste seines CD-Players, iPods oder was auch immer
drücken, denn hier wird ein ziemlich austauschbarer
Speedster geboten, den es in dieser Macharbeit schon ein
paar Mal gibt. Wer diese Schiene allerdings mag und sich
alles, also den restlichen Teil auch anhört, wird vor
allem durch geniale Guitar-Soli verwöhnt. Doch Ralf
Scheepers und seine Jungs wissen mittlerweile schon, wie
man abwechslungsreiche Songs schreibt und genau so einer
ist der stampfige Titeltrack, gefolgt vom orientalisch
umrahmten «Black Rain» mit gepflegtem Aufbau. Hier
beweist Ralf aufs Neue, dass er unbestritten einer der
versiertesten Shouter der ganzen Szene ist, und das
nicht nur in Halford'schen Gefilden. Während sich die
früheren Alben stilistisch eher gleichen, bewies das
deutsche Metal-Aushängschild spätestens ab «Devil's
Ground» (2004) und speziell bei «Seven Seals» (2005),
dass man bedeutend mehr zu leisten vermag, als nur
schnell und melodiös zu spielen. Die bisherige Spitze
dieser Entwicklung wurde beim Vorgänger «New Religion»
erreicht, den Puristen der frühen Tage wohl nicht so
gemocht haben. Das könnte bei «16.6» auch der Fall sein,
wenn man sich den etwas speziellen Track «Soar» anhört,
der mehr Emo als Metal ist. Versöhnlicher rockt «Killbound»,
ehe bei «No Smoke Without Fire» Keyboards und Streicher
den ohnehin etwas poppigen Touch noch zusätzlich
unterstreichen. Würde hier nicht Ralf singen, könnte
dieser Song glatt auch von Nightwish stammen. Getragen
von oberfetten Gitarren, mutiert «Smith & Wesson»
hingegen locker zu meinem Favoriten, weil ich hier meine
alternden Knochen wieder mit agilem Airguitar-Posing auf
Temperatur bringen kann. Insgesamt ist der Anteil von
schnellen und Midtempo-Nummern recht ausgewogen und die
(Halb-) Ballade «Hands of Time» am Schluss des regulären
Albums (die Bonus-Tracks der Limited Edition liegen mir
nicht vor) schon fast etwas mutig. Doch warum auch
nicht, also zum Beispiel eine akustische Gitarre im
Gesamtsound einbauen. Dennoch reicht das neue, wiederum
makellos produzierte Werk nicht ganz an «New Religion»
heran, hinterlässt jedoch abermals einen guten Eindruck
und kann deshalb der Zielgruppe (fast) uneingeschränkt
empfohlen werden. Wie sagte ich doch zu Beginn der Rezi...,
wo Primal Fear..., ihr wisst schon!
Rockslave
Punkte: 8.0 von 10
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und bestellen für 27.90 SFr.
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DISBELIEF - Protected Hell
Massacre Records/Musikvertrieb
Wenn es um intelligenten Metal der härteren Gangart
geht, dürften die deutschen Disbelief (mit immer mal
neuem Gitarristen) auf keiner Liste fehlen. Habe die
Band erst mit dem '07er-Album "Navigator" für mich
entdeckt, war jedoch auf Anhieb und über einen längeren
Zeitraum schlichtweg hingerissen von diesem
atmosphärischen Meisterwerk (nachträglich noch mal
"Danke!" dafür). Mit ihrer aktuellen Scheibe "Protected
Hell" ist in dieser Hinsicht eigentlich alles beim Alten
geblieben. Noch immer dominiert eine warme Gitarrenwand
die 48min-Breitbildshow und noch immer thront der
eindrückliche, brutale, fast schon beschwörende Gesang
über durchdachten und trotzdem extrem catchy
daherkommenden Songs. Noch immer hat man das erhebende
Gefühl, Zeuge von etwas wirklich Wichtigem zu sein und
noch immer quatschen mir unsere Kumpels von Massacre
Records die Promo-CD mit ihrem nervigen
Voice-Over-Gedöhns zu, da fühlt man sich doch wie
heimgekommen. Und der Lichtbringer sei mein Zeuge, ich
habe wirklich intensivst versucht, mir "Protected Hell"
schön zu hören! Aber weder das ausgereifte Songwriting
noch das traumwandlerische Zusammenspiel des Quartetts
gewährten mir den erhofften, uneingeschränkten Zugang in
die beschützte Hölle. Und gerade deshalb empfehle ich
dir, "Protected Hell" unbedingt mal in Ruhe anzuhören!
Denn sollte dir diese Scheibe auch nur halb so gut
einfahren wie mir dazumals "Navigator", war es den
Aufwand mehr als wert.
HaRdY
Punkte: 8.0 von 10
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und bestellen für 27.90 SFr.
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SAGA - The Human Condition
InsideOut Music/SPV
Der Titeltrack des neuen Albums und der Opener des
Vorgängers könnten unterschiedlicher nicht sein. Während
der abgetretene Ex-Sänger Michael Sadler mit «Lifetime»
dort alle lieb gewonnenen Trademarks von Saga letztmals
zelebriert, lassen es seine Kollegen auf der neuen
Scheibe zuerst mal ziemlich proggig und weitgehend
instrumental krachen. Den neuen Shouter Rob Moratti,
respektive dessen Stimme hört man vorab nur elektronisch
verfremdet, ehe das ungewohnt harte «Step Inside» eine
erste Standortbestimmung zulässt. Diese lässt sich
umgehend erweitern, da Saga am Vortag der Niederschrift
dieser Rezi bereits im Z7 zu Gast waren! Und..., wie es
nun war..., fragt Ihr Euch?!! Erstaunlich gut und doch
fehlte, wie erwartet, halt was, da sich eine Stimme, die
man jetzt 30 Jahre lang in den Ohren hatte, nicht
einfach so ausblenden lässt. Trotzdem oder zum Glück für
den Fortbestand der Band und zur Freude der Fans, darf
"der Neue" klar als gute Wahl betrachtet werden. Für
seine auch schon 42 Jahre sieht Rob blendend aus und
seine langjährigen Gesangskünste wurden nebst auf zwei
Solo-Alben auch für die Melodic Rock Band Final Frontier
eingesetzt. Darüber hinaus stammt Herr Moratti, der auf
den ersten Blick ein wenig dem jungen Steven Tyler (Aerosmith)
gleicht, aus Toronto, was sicher kein Nachteil für den
Zuschlag war. Da sich der frische Vokalakrobat, wie sein
Vorgänger, auch aktiv am Songwriting beteiligt, sind im
neuen Saga-Sound bereits erste Spuren davon auszumachen.
Obwohl grundsätzlich melodisch und mit allen
Ingredienzien versehen, dauert es eine Weile, bis mit «A
Number With A Name» die erste Nummer auftaucht, die der
Fan der früheren Zeiten als typischen Song der Kanadier
bezeichnet. Gerade im Anschluss folgt «Now Is Now», das
irgendwie mehr nach Genesis, als Saga klingt und
gleichzeitig aufzeigt, dass Rob's Stimme, vor allem oben
weg, einige Farbtupfer mehr als Michael setzen kann.
Grundsätzlich tönt das aktuelle Material wieder einen
Zacken härter wie zu «Security of Illusion» Zeiten
(1993). Wer Gitarrist Ian Chrichton gestern im Z7
gesehen hat, konnte feststellen, dass dieser richtig
freudig an die Sache ran ging und viel agiler spielte,
als beim letzten Mal. «Crown Of Thorns», das auch auf
der Setliste zu finden war, ist wohl die neue
Richtschnur für den künftigen Saga-Sound. Zu Beginn
unmelodisch hart, dann übergehend in den dann aber sehr
melodischen Refrain-Part, ergänzt um weitere harte
Riffs, flinke Soli und die typischen Keyboard-Elemente
zwischen Bombast und feinen Parts von Jim Gilmour. Saga
2009 sind immer noch die Gleichen, aber die Ära Sadler
ist definitiv zu Ende. Und ja..., wenn es denn noch den
direkten Vergleich zu einem anderen Sänger braucht,
fällt mir mit gewissen Abstrichen, am ehesten Nils K.
Rue von Pagans Mind ein, was auch musikalisch nicht ganz
abwegig ist. Altfans der Canucks müssen jedoch etwas in
Toleranz üben und «The Human Condition» ein paar Umläufe
gewähren.
Rockslave
Punkte: 8.0 von 10
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IMPELLITTERI – Wicked Maiden
Metal Heaven/Non
Stop Music
Bis ins Jahr 1983 reicht die History von
Impellitteri zurück. Damals gründete Namensgeber und
Gitarrist Chris Impellitteri zusammen mit Vocal Acrobat
Rob Rock die Band. Übersänger Rob verliess aber bereits
nach einer ersten EP die Truppe. Mit Ersatz-Sänger
Graham Bonnet (Ex-Rainbow) stellte sich dann aber
bereits grosser Erfolg ein. Von 1992 bis 2000 gesellte
sich wieder R. Rock zur Truppe. Der Erfolg liess sich
weiterführen und in Japan bis zum Superstar-Status
ausbauen. Ab dem Jahr 2000 widmete sich Rob seiner
Solokarriere. Chris holte G. Bonnet zurück, der aber
nach einem weiteren Output bereits wieder ausstieg. Mit
dem unbekannten Curtis Skelton wurde ein weiterer Sänger
hinter das Mik gestellt. Doch der Erfolg der 90er
stellte sich nicht wieder ein. Aber zum Glück entschied
sich Rob Rock ein weiteres Mal, zu seinem Kumpel
zurückzukehren. Graham Bonnet ist zweifellos ein toller
Sänger, doch zu dem von Chris Impellitteri verfassten
Tracks wollte seine Stimme einfach nie so richtig
passen. Ganz anders Rob Rock: Die Songs sind dem Sänger
sozusagen auf den Leib geschneidert. Klassischer
80er-Metal zelebrieren die Beiden. Die Trademarks sind
nachvollziehbare Melodien, grosse Refrains und ein
satter, bombastischer Groove. Im Gegensatz zu Schredder–Speed-Gitarren-Pendant
Yngwie Malmsteen halten sich die Egosoli stark in
Grenzen. Chris brilliert durch das in den Mittelpunkt
gestellte, songdienliche, harte Riffing. Obwohl
offiziell kein Keyboarder in der Band spielt, sind
trotzdem einige solche Parts vorhanden. Nicht weiter ein
Kritikpunkt, da dies aber oftmals aufgesetzt klingt,
hätte auch darauf verzichtet werden können. Der einzige
negative Aspekt ist der manchmal mangelnde
Kreativitätsfaktor. Wirklich Neues findet man auf "Wicked
Maiden" nicht. Aber viel lieber gutes Altes als
schlechtes Neues.
Chris C.
Punkte: 8.0 von 10
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und bestellen für 27.90 SFr.
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MAJESTIC DOWNFALL – Temple Of
Guilt
My Kingdom Music/Non
Stop Music
Wie sich die Zeiten doch ändern, war einst Mexico im
Geiste verknüpft mit Chili Con Carne, Tequila und Speedy
Gonzales, so denkt man heute bloss noch an Drogenkriege
und Schnitzel-Grippe. So hat sich auch bei Herr Jacob
Cordova das Rad der Zeit gedreht, einst dem Thrash
zugewandt mit seinem Projekt Ticket To Hell wandelt er
nun mit Majestic Downfall auf melancholischen Pfaden
durch das Verderben. Dabei beweist er eindrücklich, dass
man alle Klischees ablegen kann und eine gute Death/Doom-Scheibe
nicht immer zwangsweise aus dem kalten Norden stammen
muss. Die Darbietung vertonter Dunkelheit erstreckt sich
dabei über fünf Songs und umschliesst fast eine Stunde
Spielzeit, eine Stunde, in der man seiner Seele freien
Auslauf in die abgelegensten Ecken des Seins gönnen
darf. Jeder Song steckt voller schön trauriger Melodien,
variiert im Tempo, kann Spannung erzeugen und lässt die
Flasche Rotwein im Nu leer werden. Die Keys agieren
dabei schön brav im Hintergrund und lassen den Gitarren
genügend Raum, um sich entfalten zu können. "Temple Of
Guilt" benötigt nicht viele Worte, man muss diese
Scheibe hören, man muss sie fühlen, es ist eine wahre
Wohltat für alle gefallenen Geister, insbesondere für
diejenigen, welche Katatonia, My Dying Bride, Paradise
Lost, November's Doom und Celestial Season verehren.
Auch wenn dabei Majestic Downfall nicht auf einer
Innovations-Welle reiten, so weiss dieses Werk zu
überzeugen und sollte in keiner von Leid und Trauer
geprägten Sammlung fehlen.
R.K.
Punkte: 8.0 von 10
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27.90 SFr.
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MAXXWELL - Dogz On Dope
Fastball Music/Musikvertrieb
Die Schweiz wird immer mal wieder belächelt, wenn es
um die Musik geht. Aber wir haben noch anderes zu bieten
als den Polo national oder den Gölä oder die Jungs, die
nach dem Berg benannt sind, sprich Gotthard. Aus dem
Luzernischen zum Beispiel melden sich Maxxwell zu Wort.
Sie sind noch nicht lange zusammen am Musizieren, aber
seither ging's nur noch aufwärts. Man könnte meinen, die
Musikindustrie hat nur auf die Jungs gewartet. Elf
authentische Rocksongs sind auf "Dogz On Dope"
vertreten. Man merkt ihnen an, dass sie aus dem
Bauchgefühl heraus kredenzt wurden. sie sind frisch und
haben die nötige Unverfälschtheit. Textlich haben sie,
wie der Titel auch schon verrät, vieles in Richtung
Drogen thematisiert. Man muss Nobi, Hef, Cyril, Tom und
Oli attestieren, dass sie sich nicht am Mainstream der
restlichen Schweizer Bands orientieren. Im Grossen und
Ganzen bewegt sich das Album im Mid Tempo-Bereich, der
von den Gitarrenmelodien und dem Riffing dominiert wird.
Das Ganze wird von Oli knallhart und auf den Punkt mit
den Beats unterstützt und vorangetrieben. Die etwas raue
und kraftvolle Voice von Frontmann Nobi drückt den Songs
noch den eigenen Stempel auf. Die Band überzeugt voll
und ganz mit einer gewissen Eigenständigkeit. Aber sie
bietet in den Songs auch absolutes Hitpotential. Eins
ist klar wie Klossbrühe: Sie heben sich deutlich ab von
Combos wie Gotthard oder Shakra. Die Mitte des Albums,
will heissen Song fünf und sechs der Tracklist, sind den
melodischeren und ruhigeren Klängen gewidmet. Es sind
einfach eindrückliche Balladen von powervoll bis ganz
romantisch und schön emotionsgeladen. Man darf gespannt
sein, wie das Ganze sich weiterentwickelt und sich die
Jungs aus dem Kanton Lozärn in der Schweizer Musikszene
etablieren werden. Da kommt auf jeden Fall noch einiges
auf uns zu.
André G.
Punkte:
8.0 von 10
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ROB ROCK – Voice Of Melocic Metal - Live
Frontiers Records/Musikvertrieb
Obwohl Rob Rock zusammen mit Chris Impellitteri 1983
dessen Band Impellitteri mitbegründete, wurde der
begnadete Sänger erst drei Jahre später erstmals
international beachtet. Nämlich auf dem Album "Project
Driver" von M.A.R.S., eine Allstar-Band mit Tony
MacAlpine, Tommy Aldridge und Rudy Sarzo. Von 1992 bis
2000 war Rob wieder Vocalist bei Impellitteri, wo er mit
den Jahren seinen ausgezeichneten Ruf ausbaute. Zur
Jahrtausendwende startete der Mann seine Solokarriere.
Vier Studioalben veröffentlichte er bis dato. "Rage Of
Creation" (2000), "Eyes Of Eternity" (2003), "Holy Hell"
(2005) und "Garden Of Chaos" (2007) gehören zum Besten,
was der Melodic/Power Metal zu bieten hat. Aber auch
live konnte Rob voll und ganz überzeugen. Deswegen macht
nun auch ein Live-Album durchaus Sinn. Aufgenommen wurde
es in Atlanta und bietet einen repräsentativen
Querschnitt durch das Schaffen des Amerikaners. Der
Beweis wird erbracht, dass Mr. Rock zu den besten
Mikrofonschwingern überhaupt gezählt werden kann. Vor
Jahresfrist ist er wieder bei seinem alten Kumpel Chris
Impellitteri eingestiegen. Jetzt lässt sich noch die
Frage stellen, ob dieses Live-Album der momentane
Abschluss Rob's Solokarriere ist oder ob er zweigleisig
weiterfährt. Hoffen wir auf zweites, denn von einer
solchen Stimme kann man definitiv nicht genug kriegen.
Chris C.
Punkte:
keine Wertung
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THE OCEAN - Fluxion (Remastered)
Pelagic Records
Wenn das mal nicht Ironie des Schicksals ist: The
Ocean kriegen endlich den Karriereschub ihrer
Geschichte, überarbeiten das bisher etwas untergegangene
Werk "Fluxion" mit ihrem aktuellen Sänger Mike Pilat neu
und veröffentlichen es auf dem eigens selber gegründeten
Label Pelagic Records, und was passiert? Genau, der
Sänger steigt kurz darauf aus. Aber gehen wir die Sache
etwas detaillierter an: The Ocean, ein Musikerkollektiv,
bestehend aus einem fixen Kern und einer etwas loseren,
freien Gesellschaft, gehören mitunter zu den stillen
Gewinnern des letzten Kalenderjahres - die Band hat sich
klammheimlich durch nimmermüde Tour-Aktivitäten in die
Pole-Position des Metal-Untergrundes gehievt und
besticht dabei mindestens genau so stark mit qualitativ
extrem hochstehenden Releases. Ihre Mucke deckt nicht
von ungefähr das breiteste Sprektrum ab, das eine Band
diesseits des grossen Teichs zu bieten hat - Kappellen,
die konzeptionelle Linien, klassische Musik mit
Hardcore-Elementen, fetten Riffs, Polyrhythmik,
atmosphärischen Samples und intensiven visuellen Reizen
verbinden sind schon per Grundsatzdefinition ziemlich
rar gesät. Vor drei Jahren veröffentlichten The Ocean
die härtere Hälfte eines geplanten Doppel-Releases mit
dem Namen "Aeolian" - sein atmosphärischer ausgelegter
Bruder "Fluxion" folgte aufgrund mehrerer
Problemsituationen erst knapp ein Jahr später, und die
Band war alles andere als zufrieden mit dem Endresultat.
Als die Zeiger dann allerdings auf kurz vor 2009
deuteten, witterten The Ocean ihre Chance - mit
verstärktem Medieninteresse im Rücken machten sie sich
daran, den neu dazugestossenen Sänger Mike Pilat auf der
Scheibe zu verewigen, das Werk durch ihren Schweizer
Tontechniker Julien Fehlmann zu mischen und zu mastern,
ihm ein neues Artwork zu verpassen und es durch das
eigens aus der Taufe gehobenen Label Pelagic Records in
die Läden zu bringen. Das Resultat spricht klar für sich
- nicht nur überzeugen die zusätzlichen Vocals und das
geniale Artwork erneut auf der ganzen Linie, auch klingt
die Scheibe um einiges homogener als noch auf dem ersten
Release. Dass Fronter Mike Pilat mittlerweile wieder
ausgestiegen ist, scheint beim Anhören dieses Werkes
erstmal zweitklassig - die Musik spricht nach wie vor
Bände... Wer also "Fluxion" sein eigen nennen will, der
sollte klar der neuen Version hinterherjagen - hier wird
auf allen Ebenen Qualitätssteigerung geboten. Endlich
eine Platte, die dem Begriff 'Re-Release' Ehre macht.
El Muerte
Punkte:
8.0 von 10
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CROPMENT – Deadsoil
Fastbeast Entertainment
Dass die Schweizer Death Metal-Szene nicht untätig
ist, obwohl man auf dem internationalen Musikmarkt wenig
davon hört, wissen sicherlich die meisten Szenegänger.
Es gibt einige geniale Truppen hier im Schweizer
Underground, und Cropment ist eine davon. Nach dem 2004
ihre Scheibe "Spiral Of Violence" an den Boxen rüttelte,
kommt jetzt der Nachfolger "Deadsoil" auf den Markt,
welcher bereits mit Spannung von den Fans erwartet
wurde. Fans haben die Jungs nämlich viele, und nicht
etwa nur in der Schweiz, denn in ihrem zehnjährigen
Bestehen war die Truppe bereits einige Male auf
Europatournee, unter anderem mit Poppy Seed Grinder und
Censored. Kommen wir nun aber zum neuen Album:
Musikalisch fahren Cropment noch immer auf ihrer Brutal
Death-Walze mit grindigen Elementen, doch insbesondere
Renés Stimme hat sich stark weiterentwickelt. Er
überzeugt mit etwas atypischem Frognoise, gemischt mit
den wohl tiefsten Grunzlauten, die ich von einem Sänger
je gehört habe. Gitarrentechnisch zeigt Tobias Iten,
dass auch ein Techniker in ihm steckt, und gerade seine
melodiösen Riffs bringen immer wieder Spannung ins sonst
so brutale Spiel der Helvetier. Die Double Base-Salven
von Pedaltreter Fox sind nicht zu bemängeln und er
bearbeitet die Felle mit präziser Routine. Was mir auf
der Platte eindeutig fehlt, ist der Bass. Dieser scheint
irgendwo bei der Produktion etwas zu kurz gekommen zu
sein, was wirklich schade ist. Ansonsten kommt das
gesamte Package ziemlich sauber daher: Das Cover stammt
vom schwedischen Künstler Pär Olofsson, welcher schon
für Psycroptic und Exodus gezeichnet hat und mich bis
jetzt immer mit seinen Entwürfen begeistern konnte. Auch
die Aufnahme und das Mastering sind, nebst dem für
meinen Geschmack zu leisen Bass, tadellos und überzeugen
mit Transparenz und Power. Bei "Deadsoil" darf also
jeder zugreifen, der sich im Brutal-Bereich zu Hause
fühlt und sein Regal mit einer heissen Schweizer Scheibe
schmücken will.
Xenia
Punkte:
8.0 von 10
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AMORAL - Show Your Colors
Spinefarm Records/Musikvertrieb
Amoral, Amoral... Moment, gleich hab ich's... ja,
genau: Finnische Death Metal-Kapelle, ordentlich Feuer
unter'm Hintern, nicht wahr? Noch vor zwei Jahren hätte
diese Frage klar mit einem fetten 'Ja' beantwortet
werden können, mittlerweile haben sich die Zeichen aber
verschoben: Feuer unter'm Hintern, definitiv - aber
Death Metal? Nee, das war früher mal. Jetzt ist ein
Stilwandel generell ja schon ein Weilchen kein
Verbrechen mehr, zumal die meisten Bands trotzdem noch
mehr oder weniger im Fahrwasser ihrer ehemaligen
Leistungen rumtuckern - aber Amoral haben tatsächlich
die 180°-Kurve gekratzt, zumindest oberflächlich: Mit
Neuzugang Ari Koivunen (Sieger des finnischen
Popstars-Pendants!) am Mikrophon hält der Power Metal
Einzug! Vorbei sind die Zeiten des gepflegten Gegrunzes,
hier halten durchtrainierte Stimmbänder dagegen -
aufgemotze Chöre und mächtige Hooklines inklusive.
Glücklicherweise sind Amoral aber nicht so bescheuert,
ihr Songwriting komplett über den Haufen zu werfen: Was
auf dem Vorgänger-Album "Reptile Ride" schon als
latenter 80er Jahre-Drang zu erkennen war, kommt nun auf
"Show Your Colors" zur vollen Blüte. Hier wird
zweistimmig soliert und groovend gerifft, was das Zeug
hält - aber unter Berücksichtigung der in Schwerstarbeit
erarbeiteten Detailverliebtheit. Die Drums sind ähnlich
wie die Saiteninstrumente ausgelegt, viele Details in
der Melodieführung werden wirklich perfekt und
arschtight unterlegt, um nicht zuletzt mit den
Leadvocals eine saubere Einheit abzugeben. Jetzt ist
solche Mucke ja nicht zwingend mein Spezialgebiet, und
Amoral liefern dabei definitiv auch nicht ein an
Kreativität überstrotzendes Album an den Tag - aber
Tatsache ist, dass Ari und der restliche Teil der
Mannschaft offensichtlich einfach wahnsinnig Spass am
Unterfangen haben, "Show Your Colors" könnte kaum mehr
zum Mitwippen animieren. Mit "Show Your Colors"
präsentieren Amoral eine beinahe unglaubliche
Wandlungsfähigkeit, die ziemlich sicher noch weitere
Früchte tragen wird - vorläufig wird einfach mal eben
der perfekte Soundtrack für den Sommer aus den Hüften
geworfen: Geradlinig, unverbraucht, und stark
ansteckend. Nicht aus den Augen verlieren!
El Muerte
Punkte:
8.0 von 10
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RA'S DAWN – At The Gates Of Dawn
Twilight/Non
Stop Music
Nach den überzeugenden Debut "Scales Of Judgement"
aus dem Jahre 2006 schieben die Deutschen nun ihr
Zweitwerk "At The Gates Of Dawn" nach. Gross geändert
hat sich musikalisch eigentlich nichts. Auch auf dem
neuen Werk zelebrieren die Jungs um Shouter Olaf Reimann
wieder klasse Power Metal, gepaart mit Prog-Einschüben.
Brettharte Riffs paaren sich mit melodiösen Soli und
Keys, nicht selten streift man das Gefilde von Iced
Earth und auch mal Dream Theater. Aber es bleibt noch
genügend Eigenständigkeit, um interessant zu bleiben.
Grade "In Dark Ages" ist eines dieser Metal-Bretter, das
dieses Album so ganz besonders macht, nur schon die
ausdrucksstarke Stimme von Olaf ist die halbe Miete. Und
bei "Osiris" und "The Dawn Of Ra" kommen sogar
ägyptische Einflüsse zu Tage, und gerade letzterer Song
haut mit 23 Minuten Spielzeit die restlichen Tracks die
Pfanne. Das in fünf Teile gegliederte Opus beginnt mit
einem verträumten Teil, wechselt dann von orientalisch
in gediegene Härte, jeder Menge Spielereien der Marke
Dream Theater und wartet in der Mitte mit einem düsteren
Sprach-Part von Sonnengott Ra persönlich auf. Ein
wirklich faszinierender Song, den die Koblenzer übrigens
schon auf ihrem 2002-Demo "Solar Force" vorstellten. Man
kann hier von einem wirklich großartigen Album sprechen,
das über die ganze Spielzeit ein sehr hohes Niveau
halten kann.
Crazy Beat
Punkte:
8.0 von 10
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27.90 SFr.
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TAZ TAYLOR BAND – Straight Up
Escape Music/Non
Stop Music
"Straight up" ist das zweite Werk des Engländers Taz
Taylor. Man erinnere sich an das klasse Debut "Welcome
To America", das stimmlich veredelt wurde von Graham
Bonnet, genialer Kultsänger von Rainbow + MSG usw.
Diesmal hat der gute Taz auf den Steelhouse-Shouter
Keith Slack gesetzt. Ist natürlich kein Vergleich zu
Bonnet. Keith singt ganz anders, aber durchaus
hörenswert. Hie und das blitzt etwas Coverdale durch,
ansonsten klingt das Ganze am Mic etwas rauer.
Musikalisch bewegt sich der gute Taz irgendwo zwischen
Rainbow und MSG, also im guten, alten Hard Rock und kann
damit auch voll überzeugen. Mid Tempo-Songs wie "One
More Night" oder das starke "In Harms Way" kommen ganz
im UFO-Sound daher, das heisst trocken und sehr rockig,
saugut produziert mit knackigen Drums, vor allem die
Snare knallt voll geil. Die Gitarren kommen niemals
überladen, sondern fett und ebenfalls trocken daher. Die
Soli sind allesamt genial, vielmals zweistimmig und
erinnern nicht selten an Michael Schenker. Taz ist
wirklich ein hervorragender Saitendehner, der es
zugleich auch noch versteht, gute Songs zu schreiben. "Straight
Up" ist ein klasse Hard Rock-Album mit tollen Riffs,
guten Melodien und saugeilen Soli.
Crazy Beat
Punkte:
8.0 von 10
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27.90 SFr.
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KORITNI – Game Of Fools
Metal Heaven/Non
Stop Music
Yeah, das Teil rockt von Anfang an durch alle 13
Songs! Hier gibt's keine tiefgründige Texte, keine
komplizierten Songstrukturen sondern nur ehrlichen,
puren Rock, der einfach abgeht. Der australische Shouter
Lex Koritni hat wirklich ne geile, rockig-rotzige
Stimme, die irgendwo zwischen Jeff Scott Soto, Jesper
Binzer (DAD) und Jesse Dupree (Jackyl) liegt.
Anspieltipps sind relativ schwierig, da alle Songs geil
sind, aber nennen wir hier mal das an ältere AC/DC
erinnernde "V8 Fantasy" oder auch das zügige "By My
Side" und das rockige, bluesige "Deranged". Man könnte
die Liste über das ganze Album ausdehnen, da wie gesagt
der ganze Rundling rockt. Kurz und bündig: wer AC/DC,
Aerosmith und oben genannte Bands mag, wird an Koritni
seine wahre Freude haben.
Crazy Beat
Punkte:
8.0 von 10
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27.90 SFr.
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THERAPY? - Crooked Timber
DR2 Records/Musikvertrieb
Um die irische Band Therapy? ist es eine Zeitlang
still gewesen, jetzt hat man ein neues Eisen im Feuer,
das sich "Crooked Timber" nennt. Diese 10 Songs
widerspiegeln eigentlich gar nicht das Konzept von
Therapy?. Ist man auf der Scheibe "Troublegum" (1994)
noch recht pop-punkig gewesen und hat auf dieser Scheibe
einen Hit nach dem anderen drauf gehabt, ist man auf den
nachfolgenden Scheiben zusehens von diesem kommerziellen
Stil abgekommen. Viele Fans und auch die Presseleute
haben Mühe damit, dass sich die Iren jetzt entfremden,
aber eins muss klar sein: Der Mut, hinzustehen und sein
Ding durchzuziehen, auch wenn alle fluchen, finde ich
grosse Klasse. Hier haben wir es mit einer Band zu tun,
die sich immer weiter entwickelt, um so dem Stillstand
zu entfliehen. Auf "Crooked Timber" hat man sich mehr
dem Rhythmus zugeteilt, und so sind die Melodien ein
wenig rar, aber wenn man sich intensiv mit diesem Werk
beschäftigt, entdeckt man schnell die kleinen, aber
feinen Finessen, die dieses Trio gross gemacht haben.
Daniel J.
Punkte: 7.8 von 10
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EPICA – The Classical Conspiracy (Live-CD)
Nuclear Blast/Warner
Ein Konzert, bei dem sich eine Metal-Band und ein
klassisches Orchester gemeinsam die Saiten polieren, ist
grundsätzlich nichts Neues mehr. Im Fall der
Windmühlen-Truppe Epica jedoch war es wohl bloss eine
frage der Zeit, bis ihr symphonisches Klanguniversum
durch ein Orchester und Chor angereicht wird. So ist
dies nun letztes Jahr bei dem Opern-Festival in Miskolc/Ungarn
geschehen. Das Live-Doppel-Album beherbergt 28 Tracks,
dabei handelt es sich nicht nur um Epica-Songs sondern
man versucht sich auch an Klassischen und
Soundtrack-Titeln, welche die eine CD dominieren. Unter
anderem wurden klassische Stücke ausgewählt von Morzart,
Grieg und Verdi, dazu gibt es noch ein Auszug aus
'Spiderman', 'Pirates Of The Caribbean' und nicht zu
vergessen "The Imperial March" aus dem Krieg der
Sterne-Epos. Was die Auslegung der Klassik-Werke wie z.
B. "Adagio" und "Presto" anbelangt, kann man geteilter
Meinung sein, da die Untermalung mit Schlagzeug und
Gitarre eine gewisse Hektik heraufbeschwört und
Klassik-Puristen hier wohl mehr die Nase rümpfen und
lieber auf die Originale zurückgreifen werden. Gut
gelungen ist die Umsetzung der Soundtrack Stücke,
insbesondere, wenn die Doppelpauken zu "The Imperial
March" in voller Wucht rattern, dann spürt man, wie sich
die dunkle Seite der Macht erhebt und hält automatisch
Ausschau nach einem Todesstern am Firmament. Was die
Epica-Songs anbelangt, so passt natürlich das Orchester
und der Chor wie eine Faust aufs Auge und lässt die
Songs einiges organischer erstrahlen als die
Original-Fassungen. Die Songauswahl durchquert dabei
alle 3 regulären Alben der Band, und so sollten z.B. "Quietus",
"Cry For The Moon", "The Last Crusade", "Feint", "The
Phantom Agony", "Chasing The Dragon" und "Consign To
Oblivion" bei Epica-Fans auf grosse Gegenliebe stossen.
Von der Produktion her gibt es kaum etwas zu bemängeln,
und auch die Live-Atmosphäre wurde gut eingefangen, es
wäre jedoch wünschenswert gewesen, dieses Musik-Dokument
auch in visueller Auflage geniessen zu können, ob es
jedoch jemals eine DVD dazu geben wird, ist mir
unbekannt. Dennoch, für Epica Fans lohnt sich die
Anschaffung auf jeden Fall, da gerade die eigenen Songs
immens von dem fetten Orchester profitieren können.
Daumen hoch für diese Umsetzung!
R.K.
Punkte:
keine Wertung
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ALKONOST – Put’Neprojedennyj
Vic
Records/Irascible
Wow, das ist mal eine hübsche Osterüberraschung!
Nachdem ich diesen Monat trotz Vorfreude auf so viele
Alben ziemlich enttäuscht wurde, haben mich die Russen
von Alkonost ziemlich überrascht, und das durchwegs
positiv. Aus dem grossen Land im Osten kenne ich ein
paar Bands, aber ich verfolge die Metalszene da nicht
aktiv. Darum war mir der Name auch nicht bekannt, obwohl
die Truppe schon seit 14 Jahren Musik macht und auch
schon sechs Alben produzierte. Das hier ist aber auch
schon drei Jahre alt, und auch nicht das Aktuellste.
Sei's drum, wenn die Stimme von Frau Pelevina durch die
Boxen säuselt, werden Erinnerungen an alte Nightwish
wach. Denn ja, sie singt klassisch! Und genau das passt
zu den typischen Rhythmusgitarren und den epischen
Keyboardmelodien. Genau diese sind neben der Stimme ein
tragender Teil des Soundgebildes, während die Gitarren
eher im Hintergrund bleiben und für die nötige Härte
sorgen. Bei einzelnen Teilen wie beim Beginn des ersten
Liedes kann man die russische Herkunft förmlich spüren,
und genau das macht zusammen mit der weiblichen Stimme
die Musik so eigenständig. Textlich verstehe ich halt so
überhaupt nichts, aber bei so einer erzählerischen
Dichte ist das auch nicht nötig, viel lässt sich aus der
Stimme oder den einzelnen Songs raushören. Ähnlichkeiten
mit Haggard schimmern vor allem bei den Growls durch.
Ein wirklich tolles Album, das sich gleich an die Spitze
des überfüllten Pagan- und Folk-Sektors schleicht.
Unbedingt zu empfehlen!
Tristan
Punkte: 7.7 von 10
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31.90 SFr.
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MANUFACTURER'S PRIDE - Sound Of God's Absence
Firebox Records/Non
Stop Music
Die sechs Mitglieder der laut Presseblatt "...
elegantesten Metal Band Finnlands" sind sechs schmucke
Schwiegermutterlieblinge in schwarzen Anzügen und
weissen Kravatten. Das Outfit empfinde ich im Hinblick
auf die aktuelle Bankenkrise zwar ein bisschen gewagt,
aber wenigstens entspricht das abgelieferte Material
imagegerecht einer japanischen Luxus-Dark
Room-Beschallung. Elektronisch hochgezüchteter High
Society-Dark Metal mit teils gegrowltem, teils cleanem
Gesang, angenehm atmosphärischen Zwischenparts,
wollüstigen Riffs, einem knurrigen Bass und gut
positionierten Synthi-Wabereien. Die Songs kommen tight,
ständig groovend und von vorne bis hinten vorteilhaft
durchdacht auf den geplanten Punkt und müssten zukünftig
in den Clubs von einigen gestylten Feierabendbettys
entdeckt werden. Ich muss es zähneknirschend zugeben,
"Sound Of God's Absence" ist ein Album, das auf eine
bestimmte Art sehr zu gefallen weiss. Auf die Dauer für
meine Ohren zu snobistisch und gut riechend, denn diese
Variante von Handwerksstolz ist in meinen Augen was für
die ebenfalls krawattierte Bänkler-Zunft oder mit
Ausfüllungsfetisch ausgestatteten Hinterladern. Fräulein
Hilton-Opfer, bitte übernehmen Sie!
HaRdY
Punkte: 7.5 von 10
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27.90 SFr.
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OSI – Blood
InsideOut Music/SPV
Kevin More und Jim Matheos sind wieder zurück mit
ihrem Osi-Projekt. Diesmal mit Gavin Harrison von
Porcupine Tree an den Drums und Gastsänger Mikael
Akerfeldt. Über das Ganze gesehen bleibt man im düsteren
Bereich, wie schon der Metal-lastige Opener "The Escape
Artist" zeigt. "Terminal" folgt eine ruhige,
elektronische Pop-Nummer."False Start" kommt als harter
Prog Metal-Song und gehört zu den besten Nummern des
Albums. Und "We Come Undone" geht wieder in die Richtung
von "Terminal". Mit "Radiologue" findet man eine
Kombination aus den ersten vier Songs, man wechselt von
ruhigen, elektronischen Spielereien in harte Parts, vor
allem im zweiten Teil des Songs. "Beat The Hero" bietet
gutklassigen Prog Metal, auch hier gepaart mit
elektronischen Einspielungen und atmosphärischen Parts.
Sehr Elektronisch geht's dann bei "Microburst Alert" zu:
In der Mitte wird dann mit einem harten Gitarrenriff das
Ganze kurz aufgemischt um dann so zu enden, wie alles
angefangen hat. "Stockholm", gesungen von Opeth-Sänger
Mikael Akerfeldt, kommt sehr melancholisch und ruhig
daher. Nur am Ende verirrt sich dann die Gitarre in den
Song und macht ein bisschen Dampf. Der Rausschmeißer
dann ist eine gute Mischung aus den gesamten Songs und
macht einen würdigen Abschluss. Kein leichtes Album, das
definitiv nicht längere Zeit nacheinander gehört werden
kann, aber trotzdem ein solides Werk mit viel
Melancholie und düsteren wie auch elektronischen Szenen
darstellt.
Crazy Beat
Punkte: 7.5 von 10
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HATRED – Madhouse Symphonies
Twilight/Non
Stop Music
Langsam bin ich es satt, zu verkünden, doch da der
Satz nunmal einen guten Textanfang bietet, hier noch
einmal: Thrash Metal ist wieder in, stürmt wieder die
Charts, füllt wieder die Hallen. Die alten Recken sind
wiedererstärkt und gleichzeitig strengen sich neue,
junge Truppen an, sich einen Namen in der Metalwelt zu
machen. Irgendwo dazwischen stehen Hatred aus unserem
nördlichen Nachbarland, denn die musikalische
Fruchtblase, aus der die Band herausgeschossen kam,
platzte schon vor gut 10 Jahren. Mit dem Demo "Fractured"
(2002) und dem Debut "Soulless" (2004) lernte die Truppe
laufen, doch schon zeigten sich die ersten Wolken am
Horizont, x-mal dreht sich das Bandkarussell, verschiebt
man Termine. Nach 7 Jahren klappte es nun endlich mit
dem Nachfolger, "Madhouse Symphonies" wird auf die
Menschheit losgelassen. Was darauf zu finden ist? Thrash,
100% Thrash Metal, mal straight und unbarmherzig ("Explosions"),
mal etwas vertrackter wie z.B. bei "Gates Of Hell",
welches mit einem stimmungsvollen, ruhigen Einstieg
aufwartet. Bitterböse ernst meint es der Fünfer
jedenfalls nicht, was etwa Songs wie "Schizophrenia"
unmissverständlich darstellen. Vor allem der Gesang von
Matthias Mauer alias Bacchus klingt das eine oder andere
Mal eher wie eine Parodie auf typische Thrash-Shouts
denn ernstgemeintes Schreien. Neu ist das Ganze indes
nicht, sondern orientiert sich vielmehr an verdienten
Grössen wie etwa Testament ("Walk Through The Fire",
"Surrender"), Destruction ("Follow The Leader"), Exodus
("Resurrection") oder auch schon mal Tankard, wie etwa
die Textzeile "a beer in my hand – the moshpit starts
right here" aus "Caught In The Pit" unterstreicht. So
bieten Hatred mit ihrem Zweitling "Madhouse Symphonies"
einen netten, wenn auch unspektakulären Batzen
Party-Thrash, bestens geeignet für bierselige Abende
oder Festivalbühnen. Mit dem finalen "We Are The
Mosh-Crew" hat man jedenfalls für diese Verwendungsart
einen perfekten, wenn auch verdächtig bekannt wirkenden
Track im Gepäck.
Kissi
Punkte: 7.5 von 10
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WINTERBORN – Farewell To Saints
Massacre Records/Musikvertrieb
Einen Schritt nach vorne wagen die Melodic-Metaller
Winterborn mit ihrem neuen Album "Farewell To Saints".
Bot der Vorgänger "Cold Reality" bereits ansprechende
Liedchen, die man aber schnell wieder vergessen hatte,
bleiben auf dem Zweitling immerhin drei Songs im Ohr
hängen. Das ist vielleicht nicht besonders viel, zeigt
aber immerhin, dass Winterborn aus ihren Fehlern gelernt
haben und langsam ein Gespür für gutes Songwriting
entwickeln. Die besagten Stücke befinden sich eher in
der Mitte des Albums und hören auf die Titel "Land Of
The Free", "Emptiness Inside" und "Seven Deadly Sins".
Ihre gemeinsamen Stärken sind die nachvollziehbaren
Songwriting, eingängige Refrains, wieder erkennbare
Gitarrenriffs und eine gewisse Magie. Sie repräsentieren
aber auch bereits, wie vielfältig die Finnen zu Werk
gehen. "Emptiness Inside" ist eine leicht proggige,
epische Ballade, die sich in Gehörgänge einschneidet.
Schon fast radiotauglich ist dagegen "Land Of The Free",
während zu "Seven Deadly Sins" gemütlich abgebangt
werden darf. Ansonsten unterscheiden sie sich diese drei
gar nicht so sehr von den restlichen sieben Songs auf
"Farewell To Saints". Denn diese zeichnen sich allgemein
durch sehr viel Abwechslung und gute Musiker aus. Das
Keyboard wird sauber in den Sound integriert und sorgt
zusammen mit der Stimme von Teemu Koskela immer wieder
für ein 70er Jahre-Flair im Melodic Metal. Da aber davon
nichts einschlagen kann, verbreitet sich rasch gepflegte
Langeweile. Dies war zwar auf dem Vorgängeralbum noch
viel schlimmer, allerdings schaffen es Winterborn auch
hier nicht, diese Öde endgültig auszulöschen. Es fehlt
schlicht über weite Strecken der letzte Kick! Die
positiven Ansätze sind also da, müssen aber auf dem
folgenden Album Nummero drei noch konsequenter umgesetzt
werden. Dies zeigt sich auch beim abschliessenden,
10-minütigen "Another World", welches definitiv noch
eine Schuhgrösse zu gross für Winterborn ist. Aber was
noch nicht ist, kann besonders bei Winterborn noch
werden.
Roger W.
Punkte: 7.5 von 10
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und bestellen für 27.90 SFr.
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TERMINAL - Bring Forth The Few
Trechoma Records/Non
Stop Music
Diejenigen unter euch, die mit Marillion oder Saga
etwas anfangen können, sollten mal das dänische Trio
Terminal anchecken. Mit 11 starken Songs im Gepäck will
man die Welt erobern und hat mit "Bring Forth The Few"
schon mal den Grundstein gelegt. Der Indie-Rock der
Dänen ist nicht zu sehr komplex, hat aber Nuancen, die
sich hören lassen können. Man rockt ziemlich hart,
streut Melodien auf die progressiven Songarrangements.
Es wird einem so nie langweilig, denn die Tracks sind
alle recht vielseitig konstruiert und verlangen dem
aufmerksamen Hörer, der notabene auch für diese Musik
aufgeschlossen ist, einiges ab. Mit einiger Geduld
erschliesst sich einem ein Klangspektrum, das von harten
Nummern bis auf langsame Tracks alles beinhaltet, was
solche anspruchsvolle Musik ausmacht. Stimmlich ist man
natürlich auf klare, melodiöse Vocals angewiesen, die zu
keinem Zeitpunkt störend wirkend, nein im Gegenteil:
Frisch und unbekümmert ist der Gesang eigentlich der
heimliche Sieger dieser Platte. "Bring Forth The Few"
ist eine gute Scheibe, die sich hören lassen kann.
Daniel J.
Punkte: 7.5 von 10
Hier bestellen für 27.90 SFr.
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FOREVER NEVER - Forever Never
Siege Of Amida Records
Aus der Asche diverser etablierter Bands, aus dem
verregneten Essex im Vereinigten Königreich, entstand im
Jahre 2004 die Band Forever Never. Die fünf Jungs
konnten schon mit ihrem 2 Jahre nach der Gründung
erschienen Debutalbum weltweit punkten. Mit ihrem Modern
Metal mit Hardcore-Einflüssen treffen sie voll und ganz
den Nerv der Zeit. Durch das erfolgreiche Release
standen ihnen die Tore offen, um auf ausgedehnte
Tourneen zu gehen. Sie spielten im Zuge derer etwa 150
Shows im Vorprogramm von Grössen wie Stuck Mojo oder
auch Panic Cell. Jetzt liegt mir ihre neue, zweite
Scheiblette vor, die sie schlicht und ergreifend mit dem
Bandnamen benannten. Der Start der CD ist eher Mid
Tempo, im Verlauf der 13 Songs wird aber das Tempo auch
gerne mal erhöht, aber es befindet sich sogar eine
Powerballade auf dem Silberteil. Der Bass wie auch das
Drumming drücken aber vom ersten Beat an kraftvoll, ohne
Gefangene zu machen. Die mächtigen Beats in Verbindung
mit den doch recht gekonnten, harten Riffs erzeugen eine
extreme Faust. Man wird gleich animiert, um im Moshpit
seinen Schweiss zu verteilen. Was mir leider etwas weh
tut oder besser gesagt eine Minderung des Hörgenusses
darstellt, ist die Tatsache dass das Drumming per
Elektronik unterstützt wird, und da verschwindet einfach
der originale Klang, was mich stört. Das Ganze geht
unter anderem dadurch etwas in die Linkin Park-Richtung.
Auch vom Gesang her: Renny hat zwar das Talent von
klarem Gesang in diverser Bandbreite in knallharte,
brutale Hardcore-Screams ohne zu schwächeln überzugehen,
aber trotzdem bleibt einfach etwas von oben besagter
Band hängen. Gerade in den cleanen Parts. Einfach durch
die Elektronisierung geht der Spirit etwas verloren und
das Ganze wirkt zu maschinell. In der Gesamtleistung der
Herren von der Insel gibt's sicherlich gar nichts zu
meckern. Durchaus eine fette Produktion, die
international bestehen kann, aber meiner Meinung nach
sollten sie die Elektronik etwas feiner in Gebrauch
nehmen. Nichts desto trotz könnte aus der Combo mal was
Grösseres werden.
André G.
Punkte: 7.5 von 10
Hier bestellen für
27.90 SFr.
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CIRKUS – Let The Madness Begin
Cirkusmusic Records
Warum erstaunt es nicht weiter, dass auch diese
Rock'n'Roll-Band aus dem Land der Elche und Ikea kommt?
Doch Cirkus als Abklatsch von Crashdiet oder Gemini 5
abzutun wäre definitiv ein Fehler. Obwohl auch im Genre
des Neo-Sleazy irgendeinmal alles schon gehört wurde,
kann diese Truppe durch Individualität brillieren. Ein
Intro startet bald schon jede zweite Scheibe, so auch
diese. Wer's braucht und wem's gefällt, o.k. Der erste
richtige Song auf "Let The Madness Begin" nennt sich "Trashy".
Der erste Gedanke, die Peinlichkeit von den britischen
The Darkness wiederholt sich. Der Sänger Roux’d (wie
sich das wohl ausspricht?) lässt sich jedenfalls zum
Singen in merkwürdigen Tonlagen hinreissen.
Glücklicherweise bleibt dies der einzige Track, der
schlichtweg als Totalausfall zu bewerten ist. Gefährlich
aber, dass dieser am Anfang des Albums steht.
Musikalisch berufen sich Cirkus auf Aerosmith und Mötley
Crüe. Vielleicht treffender wären Kiss und T-Rex. Das
bedeutet in erster Linie, dass 70er-Glam
grossgeschrieben wird. Umgesetzt wird dies mit unter'm
Strich tollen Vocals, mit einer grossen Bandbreite,
coolen Riffs, aber vor allem mit einigen starken Songs
mit Ohrwurmfaktor. Als Rausschmeisser wird treffend "Get
It On" von T-Rex gecovert. Obwohl die Truppe mit
Klischees im Infoblatt um sich schmeisst, haben die
Jungs Potenzial. Die Reihe 60er=Led Zeppelin, 70er=The
Clash, 80er=Guns'n'Roses, 90er=Nirvana, 2008=Cirkus ist
jedenfalls mit Sicherheit zuviel des Guten. Doch mit den
zu Beginn erwähnten Crashdiet und Gemini 5 können Cirkus
mithalten. Eine Verfeinerung des angestrebten Stils, und
das nächste Album könnte eine Steigerung erfahren,
ähnlich wie aktuell bei White Flame.
Chris C.
Punkte: 7.3 von 10 Hier reinhören
und bestellen für 31.90 SFr.
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JUNGLE ROT - What Horrors Await
Napalm Records/Musikvertrieb
Es herrscht wieder mal Krieg! Jungle Rot sind zurück
und fahren schwere Geschütze auf! Schwer in dem Sinne,
dass kein Fan von purem und ursprünglichem Death Metal
den herrlichen Klängen wird widerstehen können, welche
das Quartett aus Kenosha County seinen Instrumenten
entlockt. Auch geschäftlich scheinen die Amis nun
endlich fest im Sattel zu sitzen, denn nach einer
diesbezüglich etwas chaotischen Phase sind sie nun bei
Napalm Records gelandet. Der Vorgänger "Warzone" wurde
noch unter eigener Regie veröffentlicht, was dem Erfolg
allerdings kein bisschen Abbruch tat, im Gegenteil! Man
erntete gute Kritiken und konnte mit dem Resultat
wirklich zufrieden sein. Nun liegt also das mittlerweile
sechste Full Length Studioalbum vor, und einmal mehr
geht es um den Krieg und seine Begleiterscheinungen. Wer
"Forrest Gump" gesehen hat, der wird sich an den
Ratschlag des Lieutenant Dan Taylor erinnern, den er
seiner Truppe während es Vietnamkrieges gegeben hat:
"Sorgt immer für trockene Füsse!" Tja, selbst der
Bandname hat mit Krieg zu tun, denn der Begriff "Jungle
Rot" stammt aus dem US-Militärjargon. Mit "Jungle Rot"
ist nämlich eine Fussinfektion gemeint, welche im
Dschungel Vietnams durch ständige Feuchtigkeit in den
Militärstiefeln auftrat. Ebenso infektiös ist einmal
mehr die Musik! Es wird der gewohnte pure Death Metal
gespielt, ohne überflüssige Dekoration, ohne
irgendwelche Special Effects, ohne die Reinheit der
Musik mit irgendwelchem unnötigen Firlefanz zu
beschmutzen. Nebst straighten Stücken wie "End Of An
Age" oder dem Knüller "Exit Wounds" kommt man auch in
den Genuss satter Melodien, wenn man sich einen Track
wie "Invincible Force" zu Gemüte führt. Letzterer ist
übrigens ein Song von Destruction, welchen man hier gar
nicht mal so übel gecovert hat. Nun denn, bleibt
eigentlich nur noch eines zu schreiben: Hört rein, hört
rein, hört rein!
Maiya R.B.
Punkte: 7.2 von 10 Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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WEDNESDAY 13 – Bloodwork
DR2 Records/Musikvertrieb
Spätestens seit dem letztjährigen "Skeletons" sollte
Wednesday 13 der Rock'n'Roll-Gemeinde ein Begriff sein.
Besagtes Album ist nämlich allererste Sahne. Der
Amerikaner mit dem durch die Addams Family inspirierten
Namen hat ganz gekonnt Kick Ass-Rock'n'Roll in ein
modernes Gewand gesteckt und mit dem Flair eines
Horrorfilms ausgeschmückt. Rob Zombie lässt grüssen. Die
EP "Bloodwork" hätte eigentlich kurz nach "Skeletons"
veröffentlicht werden sollen, als Nachschlag zum Album.
Es kam aber nicht dazu, weil die EP versehentlich
bereits gleichzeitig zum Longplayer online erhältlich
war. Nun hat sich der ehemalige Murderdolls-Frontmann
trotzdem dazu entschlossen, das Teil offiziell
anzubieten. Der Fan wird es danken, sind die sechs Songs
nämlich jeden Cent wert. Bei den ersten zwei Tracks
handelt es sich um neue bzw. unveröffentlichte Titel,
wahrscheinlich zwei Überbleibsel der
"Skeletons"-Session. Stil- und niveaumässig hätten "B-Movie
Babylon" und "Return Of The Living Dead" genauso gut
auch den Weg aufs Album finden können. Es folgt ein
Cover: Der Mann hat sich an "Runnin' Down A Dream", im
Original von Tom Petty And The Heartbreakers, versucht.
Ganz cool wird gezeigt, wie einem angestaubten
Rock-Klassiker neues und modernes Leben eingehaucht
werden kann. Der nächste Track wurde bereits mit
Wednesday 13's erster Band Frankenstein Drag Queens From
Planet 13 und auch von den Murderdolls aufgenommen, "I
Love To Say Fuck". Die letzten zwei Songs sind dann
Geschmacksache: "My Demise B.C." und "Skeletons A.D."
stehen auch auf "Skeletons", wurden für "Bloodwork" aber
in ein akustisches Gewand gesteckt. Coole Band, coole
Scheibe.
Chris C.
Punkte:
keine Wertung Hier reinhören
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PRONG - Power Of The Damn Mixxxer
AFM
Records/Musikvertrieb
Ein Remix-Album von Prong? Ob sowas wohl gut sein
kann und überhaupt notwendig ist? Ob Bandchef Tommy
Victor sich nach dem endgültigen Aus von Ministry wohl
langweilt und deshalb gerade erst zwei Jahre alte Songs
überarbeitet bzw. überarbeiten lässt? Mit skeptisch
hochgezogenen Augenbrauen wird die CD in den Player
gelegt, der auch gleich brav die ersten merkwürdigen
Klänge widergibt. Und ja, merk-würdig im wahrsten Sinne
des Wortes! Die Songs des letzten Studioalbums "Power Of
The Damager" wurden komplett auseinander genommen und
neu zusammengeschustert. Der Mixturen haben sich
übrigens Grössen wie Rob Caggiano (Anthrax), Jon Clayden
(Pitchshifter) und Greg Puciato (Dillinger Escape Plan)
angenommen; das Resultat ist, dass jedem Stück ein
komplett anderer Charakter verpasst wurde. Aus schnell
wird langsam, die Stimme weicht der Gitarre,
ungewöhnliche Beats und Effekte kommen hinzu... Kurz
gesprochen: Keine Spur ist dort geblieben, wo sie auf
"Power Of The Damager" ursprünglich mal war. Einen Stein
des Anstosses dürften bei manchen Fans eventuell die
ungewohnten Keyboards darstellen, und auch mit Techno-
und Dancebeats muss man ein bisschen Freund sein, um an
"Power Of The Damn Mixxxer" seine Freude zu haben.
Beruhigenderweise leidet der musikalische Härtelevel
nicht eine Sekunde unter der seltsamen
Neustrukturierung. Schade ist allerdings, dass man hier
keinen Mix von "Snap Your Fingers, Snap Your Neck" um
die Ohren geworfen kriegt, denn es wäre spannend zu
erfahren, wie der 1994er Hit des Albums "Cleansing" im
neuen Mäntelchen wohl geklungen hätte. Dennoch, die CD
mit dem lustigen Namen macht Spass und stellt für Kenner
sicher eine spannende musikalische Erfahrung dar!
Maiya R.B.
Punkte:
keine Wertung Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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ICON IN ME - Human Museum
Massacre Records/Musikvertrieb
Die russisch/schwedische Metal-Verbindung ist seit
dem Jahre 2007 aktiv. Die Livepremiere hat man in Moskau
als Vorgruppe mit Machine Head souverän gemeistert.
Jetzt fehlt nur noch ein gutes Debut-Album, und das hat
man mit "Human Museum" recht amtlich erledigt. Für den
Feinschliff hat man Jacob Hansen (Destruction, Mercenary,
Raunchy) an Bord geholt, und die Leute, die ihn kennen,
wissen, dass seine Soundvorstellungen nichts für
Weichspüler sind. Mit dem ersten Track "Dislocated"
startet man furios und bedient sich ein wenig bei Fear
Factory, was aber nicht weiter schlimm ist, denn der
Modern/Thrash Metal von Icon In Me ist authentisch und
man versucht, sich in der Szene zu etablieren.
Hightspeed-Attacken und coole Passagen fordern dem Hörer
einiges an Stehvermögen ab, die dann aber mit den guten
11 Tracks für das Durchhaltevermögen belohnen.
Daniel J.
Punkte: 7.1 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 19.90 SFr.
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THUNDER – The EP Sessions
2007-2008
Metal Heaven/Non
Stop Music
Ohne zu übertreiben können Thunder als eine der
interessantesten und besten Bands des klassischen Hard
Rocks bezeichnet werden. Seit 1989 veröffentlichte die
Truppe um Ausnahmevocalist Danny Bowes und Gitarrenheld
Luke Morley regelmässig starke Alben. Nun, genau zwanzig
Jahre nach der Gründung löst sich die Band auf. Was für
ein Verlust. Erst vor wenigen Monaten erschien das
grossartige Werk "Bang", und dies sollte das letzte
Album gewesen sein. Nun gibt's aber doch noch ein
Nachschlag: Die Tracks auf "The EP Sessions 2007-2008"
erschienen ursprünglich auf dem bandeigenen Label als
einzelne EPs mit jeweils sechs Songs. Dem Verlangen der
Fans nach zusätzlichem Material zu den Studioalben wurde
damit genüge getan. Nun hat man die Titel auf eine CD
gepackt und somit auch denen zugänglich gemacht, die
nicht im Besitz der einzelnen EPs sind. Es handelt sich
dabei um unveröffentlichte Songs, Live-Mitschnitte und
Neueinspielungen älterer Tracks. Mit dieser Scheibe soll
das Kapitel Thunder nun geschlossen werden. Irgendwie
scheint man es aber der Band nicht so richtig glauben zu
wollen. Bereits 1998 warfen die Jungs nämlich schon
einmal das Handtuch und spielten sogar einige
Farewell-Gigs. Vier Jahre später kehrten sie aber wieder
zurück. In aktuellen Interviews kann man zwischen den
Zeilen lesen, dass zwar keine Reunion absehbar ist, dies
aber trotzdem nicht kategorisch ausgeschlossen werden
muss. Wir bleiben optimistisch.
Chris C.
Punkte:
keine Wertung
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27.90 SFr.
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SEVERAL MINUTES LATER - Princess
Chaos And The Cosmic Children
Eigenvertrieb
Erst seit August 2008 aktiv, knallen uns hier
Several Minutes Later ihre erste 5-Track EP um die
Ohren. Inhaltlich auf einem Sci-Fi-Märchen aufgebaut
geht’s auch gleich sehr modern und heftig zur Sache.
Hier ist alles vorhanden, was den Genreliebhaber von
modernem Metal/Metalcore (die Band selbst bezeichnet
sich laut Homepage als 'Artcore') anspricht. Eine fette,
transparente Produktion, einfallsreiche Arrangements,
coole Breaks und gute, handwerkliche Fähigkeiten.
Dennoch werde ich das Gefühl nicht los, all dies schon
sehr oft woanders gehört zu haben. Die obligatorischen
Breakdowns und die altbekannten Szene-Melodien werden
vom Schreigesang, welcher niemals zu nerven droht,
ordentlich in Szene gesetzt. Dennoch bleibt leider nicht
so richtig viel hängen. Zu austauschbar erscheinen mir
die Riffs und Aufbauideen der vorliegenden Konzept-EP.
Für ein Debutrelease sicherlich schon mal recht gut,
dennoch habe ich dergleichen von anderen, etablierten
Genrevertretern schon zu oft gehört. Nichtsdestotrotz
ist hier sicherlich Potential vorhanden, und man darf
gespannt sein, was uns die ehemaligen Fallen Century &
The Shape Of Motion-Mitglieder in Zukunft präsentieren
werden. Die mit einem sehr ansprechenden Manga-artigen
Cover versehene EP ist ein guter Anfang. Nicht mehr und
nicht weniger. Abermals eine junge Band, die im
überfluteten Markt versucht, ihre Sachen an den Mann/an
die Frau zu bringen. Ob dies gelingt, wird die Zeit
zeigen.
Ralf W.G.
Punkte:
keine Wertung
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12.90 SFr.
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HIGHEST DREAM – Far Away From Here
Escape Music/Non
Stop Music
Ein AOR-Projekt aus Brasilien. Wer hätte gedacht,
dass in Südamerika nebst hartem Metal auch Melodic Rock
auf hohem Niveau fabriziert wird? Die zwei Herren, die
im Booklet abgebildet sind, würde man optisch eher dem
Jazz-Sektor zuordnen als dem Journey/Toto-mässigen,
klassischen AOR. Doch das Duo Leo Mendes und Riq Ferris
hat mit "Far Away From Here" ihr reinrassiges
Melodic-Debut vorgelegt. Leo zeigt seine Fähigkeiten als
Multiinstrumentalist. Er hat sämtliche Instrumente
eingespielt und das Album auch produziert. Einzig für
einige Gitarrensoli holte er sich Verstärkung ins
Studio. Riq ist für die Vocals zuständig und hat auch
die Texte verfasst. In diesem Genre ist es ja nichts
Aussergewöhnliches, dass man nicht mit einem festen
Bandgefüge konfrontiert wird sondern mit einem Projekt.
Doch dadurch fehlt auch bei Highest Dream bzw. deren
Songs das Charisma einer richtigen Truppe. Nichts desto
trotz haben die zwei Jungs einige Tracks im Gepäck, die
schlichtweg besser sind als so manches Material der
Konkurrenz. Die Sache mit Melodien, die hängen bleiben
und Refrains, die man schnell mal mitträllern kann, hat
das Duo Mendes und Ferris ganz gut im Griff. Sicher,
wirklich Neues findet man auf der Scheibe nicht. Auch
der Gesang, der zu Beginn durchaus seinen Reiz hat,
wirkt mit der Zeit ein bisschen eintönig. Trotzdem, im
AOR-Bereich gab's jedenfalls schon bedeutend schlechtere
Debut-Scheiben.
Chris C.
Punkte: 7.0 von 10
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und bestellen für 27.90 SFr.
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CKY - Carver City
Roadrunner Records/Musikvertrieb
Cky kommen aus den USA und heissen so viel wie 'Camp
Kill Yourself', uns in Verbindung mit der MTV-Sendung
"Jackass" bekannt. Die Jungs spielen Crossover, will
heissen ein Melange aus Rock und Alternative. Das Ganze
ist relativ simpel gestaltet, ist verstrickt mit
Melodien, ein paar harten Gitarren, die aber genauer
ausgedrückt nicht sehr fett sind, also ist der
Weichspülgang eingeschaltet. Das tut dem Ganzen aber
nicht weh, denn CKY sind nun mal keine Thrash oder Death
Metal-Truppe, nein hier ist Gute-Laune-Musik angesagt,
bei der man nicht zu viel studieren muss, ausser halt
beim Konzept, das den Titel "Carver City" hat: Man
erzählt von Carver, einem Städchen im Osten Amerikas, in
dem sich unheimliche Geschichten von Massenmördern und
anderen Schauermärchen abspielen. Sehr interessantes
Textkonzept, bei dem es nie langweilig wird. Die Musik
kann man locker im Auto geniessen oder auch beim
geselligen Grillfest als Hintergrund laufen lassen.
Einen Grammy werden sie wahrscheinlich nicht gewinnen,
aber der Achtungserfolg mit "Carver City" ist
programmiert.
Daniel J.
Punkte: 7.0 von 10
Hier bestellen für
27.90 SFr.
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TRIGGER THE BLOODSHED - The Great Depression
Rising Records
Kennst du diese Situation, bei der du dich beim
Anhören einer neuen Scheibe partout nicht entscheiden
kannst, ob die Musik jetzt eigentlich was taugt oder nur
als nerviger Abklatsch abgetan werden muss? Denn
eigentlich wärst du gegenüber extremem Death Metal
durchaus offen, jedoch leidet das vorliegende Material
bei aller technischer Versiertheit an der hektischen
Gesamtgestaltung. Klar, der Schlagzeuger ist ein echtes
Tier und der Sänger darf ein echt cooles, brutales Organ
sein Eigen nennen, aber der unglücklich gewählte und
künstlich tönende 'old School-Mix' lässt fast die
gesamte und eigentlich heftige Saitenbearbeitung in ein
nervöses Geschluder gehüllt im Regen stehen. "The Great
Depression" hat zwischendurch derartig mächtig helle
Momente (Morbid Angel lassen grüssen), dass man sich am
liebsten darin eingiessen lassen würde, versinkt aber
kurz darauf wieder in etwas zu nervigem Soundbrei, um
von meiner Seite als wirklich gut befunden zu werden.
Ich müsste diese englische Bande wirklich mal auf der
Bühne erleben, um ein letztes Urteil fällen zu können.
Aber wer auf anspruchsvollen, kompromisslosen Brutal
Death amerikanischer Prägung steht, sollte unbedingt
seine Ohren zum Probelauschen einplanen. Denn Trigger
The Bloodshed dürften meinem Empfinden nach mit ihrem
die Extreme auslotenden Silberling durchaus dem
aktuellen Zeitgeist entsprechen.
HaRdY
Punkte: 7.0 von 10
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und bestellen für 27.90 SFr.
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TODAY FOREVER - Profound Measures
Bastardized Records
Hardcore made in Germany, genauer genommen in
Kassel, denn da kommen Today Forever her und sind die
Hoffnung für das gesamte Genre. Mit dem deutschen
Bastardized Records-Label hat man einen starken Partner
gefunden, der die Band gut unterstützt. Melodischer
Hardcore heisst die Devise, vor allem der Shouter
Christian kann relativ klar singen, aber auch die
nachfolgenden Growls sind nicht ohne beim Deutschen. Die
14 Songs fliessen wie ein Wasserfall und haben schnelle
Momente wie auch langsamere Parts dabei. Langweilig
wird's einem nie, aber auch die überraschenden Elemente
fehlen mir ein wenig, man könnte auch sagen: Das Menü
ist angerichtet, jetzt fehlt noch das Gewürz, um das
Ganze aufzupeppen. Immerhin hat man in den USA schon mal
einige Konzerte mit Silverstein gespielt, was der Band
scheinbar einen Achtungserfolg eingebracht hat. Also
Leute, auch Metaller sollten mal Today Forever
anchecken, denn die Liaison Hardcore mit Metal spürt man
hier auch, und "Profound Measures" ist beileibe kein
schlechtes Album.
Daniel J.
Punkte: 6.9 von 10
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29.90 SFr.
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ALIAS - Never Say Never
Angelmilk Records/Non
Stop Music
Vor bald zwei Dekaden entstand in den Staaten aus
dem Umfeld von Sheriff und Heart die Band Alias, dessen
Debüt damals offenbar einen Platinum-Seller mit
mindestens drei Singles abwarf. Was ansich sehr gut
angefangen hatte, sollte zwei Jahre später, also 1992,
seine logische Fortsetzung finden. Doch es sollte nicht
sein und schon bald danach wurde die Rockwelt durch eine
neue Stil-Richtung erschüttert, die im Wesentlichen auf
eine Band namens Nirvana zurück ging: Grunge! Wie
unzählige andere Hardrock Acts dieser Zeit, verschwanden
auch Alias von der Bildfläche und wurden nicht mehr
gesehen..., bis jetzt! Wohl im Zuge des Reunion-Wahns
und der (jetzt allerdings ziemlich trüben) Aussichten
auf eine Wiederbelebung der Porto-Kasse, hat man sich
offenbar aufgemacht, diese von vielen (welchen denn?)
Fans gewünschten Songs siebzehn Jahre später doch noch
der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Sänger Freddy
Curci und Gitarrist Steve DeMarchi waren damals die
Zugpferde in der Band. Wobei..., ein heute (wirklich)
bekannter Name steht doch noch im Booklet: Marco
Mendoza! Der Bass-Hüne war seither in vielen Bands,
unter anderem bei Blue Murder, Whitesnake, Thin Lizzy
oder Ted Nugent mit dabei. Mal als Tourmusiker oder
Bandmitglied. Warum auf seiner persönlichen Homepage
Alias allerdings nicht aufgeführt sind, lässt Raum für
Spekulationen. Kann aber auch sein, dass der Mensch
(Mann) im Alter halt vergesslich wird! Nun, was bietet «Never
Say Never»? In erster Linie typischen, amerikanischen
Hardrock im Fahrwasser von Danger Danger, Warrant, Bad
English, Giant, XYZ und Konsorten. Dazu gehören
natürlich, mit Abstrichen, auch die britischen Vertreter
wie Def Leppard oder Strangeways. Immer alles schön
(mehr oder weniger) rockig, beinahe aufdringlich
melodiös und mit ordentlich Backing Vocals ausgestattet.
Mitunter auch hart an der Kitsch-Grenze, was hier bei
Alias gelegentlich ebenso vorzufinden ist. Besser (wie
oft) kommen natürlich die Balladen weg, von denen vor
allem das etwas von den späten Sweet getränkte Stück «Pleasure
And Pain» und das genremässig absolut treffsichere «Perfect
World» hervor stechen. Bei den insgesamt total siebzehn
Titeln (was für ein Zufall...) gibt es allerdings einige
Filler, die die Welt nun nicht wirklich gebraucht hat.
Komplettisten und generell der Club der AOR-Freunde
dürfen hier allerdings nicht abseits stehen, denn Alias
haben meist schon etwas mehr Biss als die zum Beispiel
viel zu harmlosen Heartland.
Rockslave
Punkte: 6.8 von 10
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ABOMINABLE PUTRIDITY - In The End Of Human Existence
(Re-Release)
Brutal Bands/Non
Stop Music
Ja, wenn es mit der Menschheit zu Ende geht könnte
es durchaus sein, dass es sich in etwa so anhört wie die
neue Scheibe von Abominable Putridity. "In The End Of
Human Existence" ist eigentlich nur ein Re-Release des
gleichnamigen Albums, welches 2007 bereits erschienen
ist. Da die Russen von Lacerated Enemy Records zu Brutal
Bands gewechselt sind, haben sie sich aber gedacht, dass
sie diese Scheibe nochmals in die Regale schmeissen, um
damit wieder etwas Aufmerksamkeit zu bekommen. Ob dies
gelingen wird, werden wir ja dann sehen. Musikalisch
erinnern die Vier an eine hämmernde, rostige Maschine,
welche ausgezeichnet in das kalte Bild der Sowjetunion
passen würde. Brutalster Slam mit grunzenden Vocals ohne
viel Abwechslung und einigen groovigen Death Metal-Riffs.
Abominable Putridity spielen zwar in einer ganz anderen
Liga als ihre Landesbrüder Katalepsy, doch der Slam/Death-Style
scheint in Russland recht gut anzukommen. "In The End Of
Human Existence" ist für mich eher durchschnittlich
gelungen, dennoch empfehlenswert für Anhänger des Slams
und man kann gespannt sein, wie stark sich das russische
Quartet noch weiter entwickelt. Live rocken solche Bands
noch um einiges mehr, und wer wirklich mal geile Pits
erleben will, sollte auf keinen Fall einen Gig der oben
genannten Bands verpassen.
Xenia
Punkte:
keine Wertung
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27.90 SFr.
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JOHNNIE BURTON - Johnnie Burton
Non
Stop Music
Kennt jemand von euch Ralf Balzer, der scheinbar vor
20 Jahren von Winterthur nach Amerika ausgewandert ist,
um Musikproduzent zu werden? Nein, ich kenne den Knaben
auch nicht, und ehrlich gesagt müssen wir ihn auch gar
nicht kennen, denn für den Metal ist dieser Mann
irrevelant. Als Schlagzeuger und Produzent arbeitete er
mit Grössen wie Mariah Carey, Aretha Franklin u.a., da
ist der Mann schon bekannter in dieser Szene. Wieso
sprechen wir denn über ihn? Ja, er hat die Platte von
Johnnie Burton produziert und die Schlagzeugparts
eingespielt. Doch wer ist Johnnie Burton? Eine Frau, die
zudem auch sexy aussieht, doch wen wundert's. Also die
Mucke geht in die Richtung von Juliette And The Licks,
Rock'n'Roll wird richtig rotzend und frech
rübergebracht. Die Leute, die etwas mit dieser
Stilrichtung anfangen können, sollten mal ein Ohr
riskieren, mir ist diese Mucke zu kommerziell
ausgerichtet, man sucht die Radiostationen. 200 an der
Zahl in den USA sollen es sein, die schon über "Johnnie
Burton" berichtet haben. Also mal anchecken und sich
eine Meinung bilden. Für mich ist "Johnnie Burton" nett,
aber zu wenig interessant oder zu oberflächlich, wie ihr
wollt.
Daniel J.
Punkte: 6.5 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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DAMNATION ARMY - Circle Of The Brave (Re-Release)
Mascot Records/Musikvertrieb
'Griffig' ist wohl das richtige Wort für diese 35
Minuten Egoarbeit von Soloschwede Thomas. Denn die neun
Songs gefallen auf Anhieb und sind für ein Soloprojekt
über Bass, Gitarre und Schlagzeug bis hin zum angenehmen
Gegrowle überraschend kompetent und druckvoll
aufgenommen worden. Hat spontan gesagt was von
ausgebremsten Edge Of Sanity oder wahlweise alten In
Flames auf Valium und macht auf den ersten Eindruck
richtig positive Laune. Das Material geht sofort ins
Bein und wäre auf Biker-Partys zu vorgerückter Stunde
ein echter Partyhit. Mit zunehmenden Durchläufen tönt
das Material aufgrund der Ein-Mann-Besetzung jedoch
ziemlich inzestuös und wegen der grundsätzlichen
Über-Harmonie instinktiv langweilig. Nichts desto trotz
verfügt "Circle Of The Brave" über einen gewissen
Suchtfaktor und glänzt mit kleinen, aber feinen Details.
Unter dem Strich nichts Weltbewegendes, aber mindestens
als ambientunterstützende Hintergrundmusik für rockige
Grillabende allemal vorzeigbar. Irgendwann mach ich auch
eine Soloscheibe...
HaRdY
Punkte: 6.5 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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THE GATHERING – The West Pole
Psychonaut Records
Nachdem Anneke ja den Posten als Sängering
quittierte und sich jetzt auf ihr Projekt Agua de
Annique konzentriert, war das Rätselraten um das
Fortbestehen von The Gathering ziemlich gross. Natürlich
nicht so gross wie das Theater bei den Nachtfischen,
dafür ist die Band nicht kommerziell genug. Egal,
jedenfalls ist jetzt mit „The West Pole“ das
Nachfolgealbum zu „Home“ in den Regalen. Nebst einer
neuen Sängerin namens Silje Wergeland haben auch Anne
van den Hoogen und Marcela Bovio (Stream Of Passion) ihr
Scherflein dazu beigetragen, dass die neue Scheibe
mehrere Farbkleckse erhält. Musikalisch gesehen hat sich
nicht wahnsinnig viel geändert, The Gathering spielen
nach wie vor atmosphärischen Düsterrock, allerdings
scheint es, als hätte man sich wieder ein wenig auf die
älteren Alben bezogen, denn der Härtegrad der
Gitarrenfraktion hat wieder zugenommen. „Mandylion“ oder
„If_Then_Else“ dürften als Vergleichsalben herhalten,
auch wenn man die Umstände, unter denen diese Alben
entstanden sind, nicht mit den aktuellen vergleichen
kann. Wenn man die Aussage der Bandleader als richtig
erachtet, dass man in Zukunft immer mal wieder mit
verschiedenen Sängerinnen arbeiten will, dann dürfte
zwar das Bandgefüge nicht mehr als absolut stabil
betrachtet werden, ein interessanter Gesichtspunkt wäre
es aber allemal. Soweit lässt sich nur sagen: Wo The
Gathering drauf steht, sind auch The Gathering drin. Ob
jetzt mit einer neuen Sängerin und Gastauftritten oder
nicht. Somit ist „The West Pole“ nicht schlecht,
qualitativ gesehen sogar sehr gut, aber rein inhaltlich
gesehen ist zu wenig los, als dass es für eine höhere
Wertung gereicht hätte. Schade.
Toby S.
Punkte: 6.5 von 10
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und bestellen für 29.90 SFr.
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GRANIT - Granit
Non
Stop Music
Seit 14 Jahren erfreuen die Jungs aus dem
seeländischen Kerzers Freunde des Hard Rocks mit ihrem
Schaffen. Jetzt erscheint ihr Debutalbum, das schlicht
und einfach auf den Bandnamen hört. Das Teil wurde im
Studio von Tommy Vetterli zusammengezimmert. An der
Produktion gibt's gar nichts auszusetzen: Druckvoll und
energiegeladen kommt der Silberling daher. Was das
musikalische Kleid von Granit betrifft, kann ich der
Pressemitteilung nicht ganz beipflichten. In der heisst
es: Schlag zwei Steine zusammen, und es sprühen Funken.
Bring einen Steinhaufen ins Rollen, und du siehst ein
Feuerwerk. Das ist "Granit". Die Jungs sind durchaus
ernstzunehmende Musiker mit jahrelanger Erfahrung und
sehr gut aufeinander eingespielt, seit 2004 in der
gleichen Konstellation, aber ihrem Sound fehlt eine
gewisse Eigenständigkeit und auch bei der Kreativität
ist es mir etwas zu wenig originell. Solide gespielter
Hard Rock kommt aus den Boxen. Teilweise bietet gerade
die Gitarre super Riffs, auch die Soli können sich sehen
lassen. Auch der Rest der Band ist stark an ihren
Instrumenten: Sänger Adrian ist das Highlight der
Seeländer. Mit seiner gut ausgebildeten Stimme setzt er
gewisse Akzente, die den Songs sehr gut tun. Von rockig
rau bis hoch und elegant umfasst er ein gutes Volumen.
Als Anspieltipp würde ich Track sieben "Like Your
Morning Face" anbringen. Der Song wird mit guten Breaks
und Riffs zelebriert und geht amtlich ins Gehör. Der
Rock von den Steinernen Jungs ist ideal, um mit dem Auto
unterwegs zu sein und sich im Hintergrund berieseln zu
lassen. Im Bereich der Songtexte haben sich die Jungs
die klassischen Themen auf die Fahne geschrieben. Diese
werden aber in neuzeitlichem Gewand präsentiert. Da wird
kein Liebesbrief mehr geschrieben, sondern die Nachricht
erscheint als 'message on my flatscreen', wie das im
Lied "Isolation" erzählt wird. Ein solides Album, aber
mit zuwenig Eigenständigkeit.
André G.
Punkte: 6.5 von 10
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und bestellen für 27.90 SFr.
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SKALDIC CURSE – World Suicide Machine
Karisma Records
Die Briten sind nun seit 8 Jahren aktiv und starten
mit ihrem Zweitwerk die musikalische Grossoffensive. Die
Maschinerie startet ziemlich zügig mit eisigen Riffs,
modernen Echoeffekten und ziemlich progressiven Soli.
Der Titeltrack folgt genau diesem Bild: kalte, sterile
Verzerrungen, abwechslungsreiches Schlagzeug und eine
ganz besondere Atmosphäre. Die Kälte hat nichts mehr mit
Eis oder Norden zu tun, sondern mit Stahl, Beton und
nuklearem Winter. Diesen modernen Klang verdanken die
Herren auch den abgedrehten Soli, was durchaus teilweise
an Dodheimsgard erinnert. Aber die Suizidmaschine der
Engländer arbeitet einiges schneller, die
Geschwindigkeit ist meist eher hoch, ohne dabei in
stumpfes Geschredder zu verfallen. Nur bei den
verstörten und abgedrehten Zwischenteilen in den
einzelnen Songs wird das Tempo gedrosselt, um die
Dissonanzen der einzelnen Teile herauszuarbeiten. Die
Stimme schliesst sich dem an, da kreischt, quiekt und
grunzt sich einer die Lungen aus dem Leib, jeweils zur
Stimmung passend. Nach 43 Minuten geht aber der
Treibstoff aus, und weg ist die Zerstörung. Alles, was
bleibt, ist der Wunsch nach dem letzten Nachbrennen, der
rote Knopf, das Öl im Feuer. Skaldic Curse lassen eine
tolle CD auf die Masse los, doch zum grossen Durchbruch
reicht es noch nicht ganz.
Tristan
Punkte: 6.3 von 10
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31.90 SFr.
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FAIRYLAND – Score To A New Beginning
Napalm Records/Musikvertrieb
"Die Franzosen Fairyland klingen schlicht nach einer
Liaison zwischen Blind Guardian und Rhapsody Of Fire",
schrieb ich im Dezember 2006 anlässlich dem Erscheinen
von Fairylands letztem Werk "The Fall Of An Empire". Es
mag ein wenig dekadent wirken, sich selber zu zitieren,
doch was soll man machen, wenn zu "Score To A New
Beginning" schon alles in der Kritik zum Vorgänger
geschrieben wurde? Gut, Mastermind und Tastenzauberer
Phillipe Giordana hat seine Mannschaft komplett
erneuert, sodass Fairyland nun endgültig keine Band
sondern das Machtwerk eines Komponisten zu sein
scheinen. Und anstatt nur den beiden schon genannten
Kapellen hinterher zu spielen, scheint Mr. Giordana nun
auch weitere Einflüsse wie etwa Helloween oder auch
Masterplan entdeckt zu haben, wie etwa in "Assault On
The Shore" oder "Master Of The Waves" akustisch
nachvollziehbar. Insbesondere der neue Mann am Mikro,
Marco Sandron, erinnert mehr als einmal an Masterplans
Mike DiMeo. Und weil's gerade so beliebt ist, dürfen
natürlich auch die weiblichen Vocals nicht fehlen, die
etwa "Godsent" oder "At The Gates Of Morken" einen Hauch
von Within Temptation verleihen. Ansonsten pendelt das
pompöse Werk, welches den Titel "Score", also Filmmusik,
nicht zu Unrecht trägt, zwischen temporeichen Speed
Metal-Passagen der deutschen Schule und
pathetisch-italienischem Turilli-Kitsch, so etwa auch
das überemotionale "The Awakening" oder "Anmorkenta".
Unter'm Strich barock überladener Silberling, der all
denen Spass macht, die von Feenzauber, Schlossromantik
und Rüschenhemden genauso wenig genug kriegen können wie
von zu prägnanten Keyboards und Synthie-Orchestern.
Kissi
Punkte: 6.2 von 10
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und bestellen für 27.90 SFr.
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SAINT DEAMON – Pandeamonium
Frontiers Records/Musikvertrieb
Nach einem tollen Debut-Album gleicht "Pandeamonium"
jetzt einer reinen Pflichtübung, die nur mit der Note
'genügend' bestanden wird. Die Band ist immer noch
musikalisch versiert, spielt auf hohem Niveau, konnte
aber die magischen Momente des Vorgängers nicht aufs
neue Album transferieren. "Pandeamonium" vermag nicht zu
packen. Dies macht auch der gleichnamige Titel-Song
deutlich, der wohl als legitimer Nachfolger von "My
Heart" des Vorgängeralbums hätte gehandelt werden
sollen. Zumindest sind für beide Songs Videos gedreht
worden. Nur schlafft "Pandeamonium" im Vergleich
deutlich ab. Wirkliche Höhepunkte findet man in der
Mitte des Albums mit dem mächtigen, epischen und coolen
"A Day To Come (Lies)". Ähnlich verhält es sich mit dem
anschliessenden "Way Home (Clone)". Ein poppiger Song,
bei dem jeder Konzertsaal zur Hüpfburg mutieren sollte.
Lieder dieser Klasse findet man auf "Pandeamonium" zu
selten. Weshalb auch niemand traurig ist, wenn das Album
zu Ende ist. Zumal der Schlusstrack 2Fear In A Fragile
Mind (United)" nochmals die Durchschnittlichkeit des
Albums unterstreicht. Nur gut, dass wenigstens der
leicht proggige, vorletzte Song "Oceans Of Glory"
nochmals zeigt, was diese schwedische Band eigentlich
drauf hätte. Zieht man das Debut-Album und die Bands in
Betracht, bei denen die Musiker von Saint Deamon bereits
mitgewirkt haben (u.a. Sinner, Primal Fear, Ride The
Sky, Dionysus), so ist "Pandeamonium" eine deutliche
Enttäuschung geworden. Da lässt sich nur hoffen, dass
Saint Deamon dieses Album möglichst schnell vergessen
und inspiriert durchs Debut-Album am dritten Album
werken werden.
Roger W.
Punkte: 6.0 von 10
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und bestellen für 27.90 SFr.
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BRUTAL TRUTH - Evolution Through Revolution
Relapse Records/Non
Stop Music
Nach über zehn Jahren beehren uns die Herren Lilker
und Co wieder einmal mit einem ihrer Geräuschauswüchse.
Wegweisend, innovativ, spektakulär... Dies sind alles
Attribute, welche auf die früheren Releases der
Amikapelle zutreffen. Nun, heutzutage gestaltet sich
dies leider anders. 9 der 20 Songs können wieder
überzeugen, der Rest ist leider nur ein aufgewärmter
Abklatsch alter Tage. Ich werde hier nun nicht anfangen,
die ruhmreichen alten Tage hochzustilisieren, denn der
Split damals hatte Gründe. Nicht zuletzt wegen fehlendem
Ideenreichtum. Die Zusammenarbeit zweier Brutal
Truth-Mitglieder mit Teilen von Napalm Death auf der "Venomous
Concept"-Scheibe vermag da deutlich und
überdurchschnittlich mehr zu überzeugen, als das, was
man hier zu hören bekommt. Sicherlich, all die alten
Trademarks sind da, und auch der Wiedererkennungswert
ist immer noch vollständig vorhanden. Dennoch ist in
etwa die Hälfte der Platte geniessbar, der zweite Teil
verbreitet leider nur noch Langeweile, auch nach
mehrfachem, intensivem Durchlauf der 20 Klanggewitter.
Wer sie früher mochte, wird sicherlich auch heute noch
seine Freude haben, aber vor dem Kauf reinhören (z.B.
Tipp: "Branded") wäre von Vorteil, wenn man dann zu
Hause nicht enttäuscht werden will.
Ralf W.G.
Punkte: 6.0 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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MARTYR - Fear/For The Universe
Rusty Cage Records
Und schon wieder eine angebliche Kultband, die nach
20 Jahren versucht, ihre Songs unter die Leute zu
bringen. Aber warum denn gleich als Doppel-Digipack? Auf
der ersten CD betitelt mit "Fear" kommt mir ein recht
schwerfälliger, sehr altbackener Metal der Niederländer
entgegen, welcher von der Stimme des aktuellen Sängers
zum Grossteil unerträglich gemacht wird. Der Mann trifft
zwar die Töne, aber irgendetwas nervt dermassen, dass es
einem nicht leicht gemacht wird, die gut 20 Minuten zu
überstehen. Und auch hier sind die handwerklichen
Fähigkeiten nicht der Grund für meine Abneigung. Zu
träge und abgelutscht gestalten sich die Riffs und
Arrangements auf diesem 5 Track-Album. Also lieber
weiter zu CD 2 mit dem Titel "For The Universe". Das
Debut-Album aus längst vergangegenen Tagen, aber
re-mastered. Nach einem Synthie/Akustikgitarren-Intro
kommt nun doch noch etwas Leben in die Bude. Klassischer
Maiden-Metal mit dazu passendem Killernieten/
Leopardenhosen-Outfit. 80er-Charme par excellence.
Verhallter Gesang, ja so musste das damals sein! Ein
sehr dünner Gitarrensound, der dennoch die sehr
ansprechenden Melodien rüber bringt. Und der nicht
wahrzunehmende Bass, welcher sich mit den
entsprechenden, pappigen Drums paart. Gekrönt wird das
Ganze mit sehr geilen, hohen Schreien des
Original-Sängers. Und der konnte nun richtig was...
zumindest damals. Martyr hätten besser daran getan, nur
das Debut neu zu veröffentlichen anstatt sich mit neuen
Aufnahmen das Comeback zu verspielen. Nichts gegen Old
School-Metal bzw. normalen Metal, der modern gemacht
bzw. aufgenommen wird. Aber das können andere Kapellen
weitaus besser, wie mir Bands wie Cage etc. jedes Mal
unter Beweis stellen. Deswegen gibt's für die 'neue' CD
auch nur 4 Punkte und für den sehr guten Re-Release 8
Punkte, was im Durchschnitt dann leider nur 6 Punkte für
das Gesamtprodukt ergibt. Nun ja, ich werde wohl nie
verstehen, warum manche Bands sich nach so langer Zeit
wieder reformieren müssen. Und auch die Europatour mit
Lizzy Borden letzten Winter kann nicht darüber hinweg
täuschen, dass Martyr heutzutage im Vergleich zu früher
absolut nicht mithalten können. Und hier zählt das
Argument 'Man kann Äpfel nicht mit Birnen vergleichen!'
absolut und ganz sicher nicht.
Ralf W.G.
Punkte: keine Wertung
Hier bestellen für
29.90 SFr.
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STATIC-X - Cult Of Static
Reprise Records/Warner
An Static-X haben sich schon jeher die Geister
geschieden - zum einen werden sie als lahmarschiges
Überbleibsel der aus den Staaten übergeschwappten Nu
Metal-Welle gesehen, zum anderen für ihre Geradlinigkeit
und ihr 'Keep The Disco Evil!'-Credo geliebt - die
Tatsache, dass die Jungs schon seit Jahren keinen Fuss
mehr auf europäischen Grund gesetzt haben, spielt ihnen
aber sicherlich nicht zu. Mit "Cult Of Static" liefert
die Band nun bereits ihr sechstes Studio-Album vor, und
ich werde das Gefühl nicht los, dass diesmal extremste
Budget-Einschnitte vorgenommen worden sind. Nicht nur
kommt das Sounddesign überraschend dünn daher, auch die
Songs wollen auch nach mehrfachem Durchhören nicht
richtig zünden. Zeugten in der Vergangenheit Stücke wie
"Cannibal", "The Only" und "I'm the one" von auf den
Punkt gebrachtem Songwriting, so schiesst auf "Cult Of
Static" ein Grossteil des Materials klar über das Ziel
hinaus - sämtliche Markenzeichen sind vorhanden,
scheinen aber quer durcheinander geworfen worden zu
sein: Die Samples wollen sich nicht einbetten lassen,
die Drums vermögen den Zusammenhang mit den Gitarren
nicht aufrecht erhalten und der Gesang wirkt unkreativ
und lahm... Unter'm Strich klingt's wirklich einfach so,
als ob bei Static-X die Luft raus wäre - was ich
angesichts der ansonsten doch überdurchschnittlichen
Leistung ziemlich schade finden würde.
El Muerte
Punkte: 5.5 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 23.90 SFr.
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WITCHMASTER – Trücizna
Agonia Records/Non
Stop Music
Da der Bassist von Vader bei den Polen Witchmaster
die Saiten malträtiert kann man schon davon ausgehen,
nicht gerade leichte Kost vor sich liegen zu haben.
Modern ist das ganze Werk aber nicht, erinnert eher an
neuere Darkthrone, wobei die Polen nicht ganz so spassig
zu Werke gehen. Fragwürdige Titel wie "Road To
Treblinka" oder "Black Scum" dienen höchstens zur
billigen Provokation, passen aber zum Auftreten der
Band. Old School nennen sie das, darum wahrscheinlich
auch nur eine knappe halbe Stunde Spielzeit und räudige
Produktion. Dazu noch ein 'true' Cover mit Brüsten,
Gasmasken, Patronen und allem, was das Klischee sonst
noch braucht. Musikalisch immer mal wieder im Thrash
rumpelt das Quartett ganz flott durch die Gehörgänge,
als obligaten Coversong gibt's mit "Troops Of Doom"
einen würdigen Abschluss für die kurzweilige
Unterhaltung. Wer sich nach der wirklich schwarzen und
einiges ernsteren Paragon Belial noch nicht sattgehört
hat, der kann beruhigt zugreifen. "Trücizna" ist solide,
aber kein Meilenstein.
Tristan
Punkte:
5.5 von 10
Hier bestellen für
27.90 SFr.
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BAI BANG – Are You Ready
Metal Heaven/Non
Stop Music
Die alten Hasen im Business, seit ihrem Debut sind
20 Jahren ins Land gerockt, wollen es nochmals wissen.
Mit ihrem sechsten Longplayer bleiben sie ihrer
Marschrichtung absolut treu: Rockig, sleazig ist das
Gewand der 10 Songs zu bezeichnen. Da kein Track gross
über die 3-Minuten-Marke geht, ist das Album sehr kurz,
sprich es sind gerade mal 34 Minuten, die die Jungs
einem bescheren. Ihr Label Metal Heaven setzt ja
momentan sehr auf das Glam/Sleaze-Ding. Nach Chris Laney
und den Nasty Idols ist das jetzt die dritte
Veröffentlichung in kürzester Zeit unter ihrem Banner.
Aber im Vergleich zu den vorher genannten Bands ist
diese Veröffentlichung die am wenigsten gewichtige.
Optisch bewegen sich die vier im Fahrwasser von so
Grössen wie den Gunners, Aerosmith oder Ratt, aber auf
dem musikalischen Sektor können sie dann nicht ganz
mithalten. Sie gehen die Songs einfach weniger scharf an
als ihre Genossen. Songs wie "Born To Rock", "Bad Boys"
oder "Bigtime Party" wollen einfach nicht richtig
zünden, sie bewegen sich einfach zu stark im Pop Rock
als im Sleaze- und Glam-Bereich. Es gibt immer mal
wieder helle Lichter am Horizont und die Gitarren zeigen
ein Riff, das gefällt oder die Rhythmusfraktion kann hin
und wieder mit sattem Groove überzeugen. Auch bei der
Voice von Sänger Diddi hat es sicher gute Elemente und
man hört gerne hin, aber einfach als Ganzes rockt es zu
wenig. Beim fünften Liedchen, das die Mitte des Albums
darstellt, ist es 'time for the ballad: "Only The Best
Die Young" ist richtig Warrant-like gehalten. Eine
zarte, softe, gummige Ballade. Danach wird wieder etwas
mehr gerockt und geht in die Def Leppard-Richtung. Bei
ihren Songs hat jeder Track einen Mitsing-Refrain, der
vielleicht live zünden kann, aber auf Silberling ist da
nur ein laues Feuerchen. Auch der Schlusssong "Bigtime
Party" ist nicht wirklich geeignet, um eine selbige zu
feiern. Naja, selbst Freunde von Guns'n'Roses, Ratt und
Konsorten sollten vor dem Kauf zuerst reinhören.
André G.
Punkte:
5.5 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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MINOTAUR - God May Show You Mercy... We Will Not
I Hate
Records
Und wieder einmal schickt sich eine 80er
Jahre-Thrashband an, nach über 20 Jahren wieder aus der
Versenkung zu erscheinen. Ob dies mit dem aktuellen
Thrash-Boom zu tun hat, mag dahingestellt sein.
Gegründet 1983, aktiv bis 1988 mit drei Demos und einem
kompletten Album, wandelten die drei Herren stark auf
dem Pfad von Possessed, Slayer und Dark Angel. Und auch
bei der nun vorliegenden Platte hat sich seit den 80ern
nicht viel bis gar nichts verändert. CD rein, erster
Song, sehr lustiger, recht ansprechender Bass-Sound, und
dann, was zu erwarten war: Old School-Gerumpel, verpackt
mit einem Uralt-Gitarrensound und Schiessbudengeholper.
Zudem nervt der schwache Mille-artige Gesang nach etwa
dem ersten Drittel schon sehr. Alles voll auf alt
getrimmt und leider auch recht drucklos. Sogar den
Produzenten des damaligen Debutalbums "Power Of Darkness"
holte sich das Trio erneut dazu, um das Comeback auf CD
zu bewerkstelligen. Nun, in den 80ern war dies
vermutlich einigermassen spektakulär, was dargeboten
wurde. Doch wer braucht heutzutage die hunderttausendste
Reunion, Auferstehung, Reformierung
oderwiemandasdannnochsonennensoll... ach ja:
Neugruppierung einer damals schon nicht gerade besonders
originellen und wegweisenden Band. Und ja, ich kannte
die Band wirklich in den 80ern schon! Kein Witz. Das ist
alles recht solide gemacht und ordentlich alte Schule,
aber auch die WASP-Cover-Version "Animal (Fuck Like A
Beast)" kann über die Tatsache nicht hinwegtäuschen,
dass dies hier abermals eine Platte mehr ist, welche in
der nicht enden wollenden Veröffentlichungswelle
überhaupt nicht herausstechen kann.
Ralf W.G.
Punkte: 5.2 von 10
Hier bestellen für
27.90 SFr.
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GRENDEL – A Change Through Destruction
Firebox Music/Non
Stop Music
Mal wieder was Neues aus Finnland, und da sticht mir
gleich der Satz auf dem beigelegten Promoschreiben ins
Auge: "This is what Amorphis should sound in 2009!"
Etwas dick aufgetragen, doch Vermarktung ist
schliesslich alles in der heutigen Zeit. Zudem hinkt der
Vergleich mit Amorphis, und auch die Schubladisierung in
Melodic (Death) Metal wie verkündet wird, zieht nicht so
richtig, auch wenn viele Growls zu hören sind. Die Songs
von "A Change Through Destruction" kommen nicht über das
Mid Tempo hinaus oder sind auch mal schleppend wie bei "The
Deaf Cult" zu hören. Dazu kommen oft clean gesungene
Refrains, die sicherlich zur finnischen Chartplazierung
geführt haben. Insgesamt werde ich den Eindruck nicht
los, dass Grendel ihr Werk auf Biegen und Brechen auf
Eingängigkeit getrimmt haben. Dazu drängen sich
besonders bei "Forsaken Shell" und "Quicksand" die
Landsmänner von Entwine ins Gedächtnis, oder auch Before
The Dawn dürfen mal Pate stehen. Grundsätzlich möchte
ich aber "A Change Through Destruction" nicht
verteufeln, zumal der Opener "One Desire" recht gut
gelungen ist, welcher ein wenig an der Richtung Melodic/Death
Metal kratzt, weiter ist auch der eher thrashig
angehauchte Titelsong durchaus hörenswert und zusammen
mit dem düster anmutenden "Trapped Inside" werden die
Highlights der Platte markiert. Über die gesamte
Spielzeit fehlt es mir jedoch an Substanz und
Tiefenwirkung sowie einem fetten Druck aufs Gaspedal. So
rasch sich die Melodien ins Kleinhirn bohren, so rasch
sind sie auch wieder verdampft. Wo es nichts zu beklagen
gibt ist die Produktion, welche für einen fetten Sound
sorgt, jedoch kann auch diese nicht verhindern, dass "A
Change Through Destruction" in mir nur gemischte Gefühle
erzeugen kann. Eine nette Scheibe, welche mal über den
Durchschnitt und mal darunter fällt.
R.K.
Punkte: 5.2 von 10
Hier bestellen für
27.90 SFr.
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IMMORTAL REMAINS – Everlasting Night
Twilight/Non
Stop Music
Es gibt ja Black Metal-Bands langsam wirklich
überall, und zudem ist die Menge kaum mehr überblickbar.
Immer wieder kommen Bands zum Vorschein, die etliche
Alben veröffentlicht haben aber eigentlich gar niemand
kennt. Immortal Remains aus Deutschland ist genau eine
solche Black Metal-Band. "Everlasting Night" ist ihr
viertes Schaffen, und die Gründung ist nun auch schon 13
Jahre her. Na gut, woran liegt das? Ist die Band einfach
so schlecht? Jein, die fünf Deutschen bemühen sich sehr,
ein abwechslungsreiches, melodisches Black Metal-Album
abzuliefern, trotzdem bleibt nach den ersten paar Mal
Durchhören ein fader Beigeschmack. Kreischgesang im
Stile von Cradle Of Filth in ihren schwächsten Tagen,
ein turbulentes, nicht immer solides Gehämmere und ein
wenig eintönige Keyboardpassagen machen in "Everlasting
Night" das Leben des Hörers schwer. Die Gitarrenwände
und die Melodien im Allgemeinen sind in Ordnung, keine
Meisterleistung, aber durchaus anhörbar. Starke Riffs
und ein paar sehr gute Tempiwechsel zeigen, dass die
Deutschen eigentlich mehr auf dem Kasten hätten. Leider
konnte ich die Vorgängeralben nicht anhören und somit
auch kein Vergleich mit den älteren Alben machen. Um
noch einmal zu der ersten Frage zu kommen: Immortal
Remains sind nur deshalb noch immer ein Schatten ihrer
selbst, weil sie musikalisch mit den Grössen im Black
Metal-Bereich einfach nicht mithalten können, und zudem
sind sie für den Underground einfach zu eintönig.
Yannick S.
Punkte: 5.0 von 10
Hier bestellen für
27.90 SFr.
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ARNION – Fall Like Rain (Re-Release)
Retroactive Records
"Aus alt mach neu – damit es überhaupt einmal jemand
mitkriegt!" So die Idee hinter dem Unterfangen von
Retroactive Records, welches dieser Tage nun zum
klanglich aufgewerteten Re-Release von "Fall Like Rain"
(2003), dem unbekannten Debut der nicht weniger
unbekannten, brasilianischen Thrasher Arnion führt.
Angereichert ist die Scheibe dabei mit dem sieben Tracks
umfassenden Demo "Refuge". Thrash Metal made in
Brasilia, also einfach so'n Sepultura-Abklatsch? Nicht
im Geringsten, wobei ein wenig mehr Groove der Truppe
beileibe nicht geschadet hätte. Orientiert an Kapellen
aus den späten 80ern und den frühen 90ern wie Pantera,
Kreator oder auch Prong riffen die Südamerikaner
handwerklich zwar tadellos, insgesamt aber gefühllos
eintönig und stumpf in gleichbleibendem Mid Tempo dahin.
Eine der wenigen Ausnahmen: "Regret Be Healed", eine
etwas schnellere Abrissbirne mit tighten Breaks und
jeder Menge Abwechslung, irgendwo zwischen den schon
genannten Bands. Was aber auch diesem Song zulasten
fällt: der heisere, ausdruckslose Gesang Pedro Netos,
der hier und da nicht über ein röchelndes Husten
herauswächst. Zwar hat man soundtechnisch mit einem
agressiven Bass und durchaus druckvollen Bassdrums noch
etwas spannenderes in petto, letztlich verdient das
ganze Songmaterial nichts höheres als den Stempel
'durchschnittlich', auch wenn die zweite Hälfte, das
Demo "Refuge" noch deutlich saftiger und beherzter
klingt. So stellt sich die Frage, ob es doch gute Gründe
dafür gibt, weswegen manche Bands bzw. deren Releases
nicht schon von Anfang an für Aufsehen sorgen. Arnion
wird das Recycling-Unterfangen jedenfalls nicht zu
Weltruhm führen.
Kissi
Punkte: keine Wertung
Hier bestellen für
31.90 SFr.
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ISRATHOUM - Monument Of Brimstone
Spikefarm Records/Musikvertrieb
Black Metal aus Portugal, der jetzt von Holländern
gespielt wird, hä?! Israthoum wurde 1992 in Portugal
gegründet, da aber bis auf Agramon (Keyboard) keiner der
Entstehungsmitglieder mehr von der Partie ist hat sich
dieser eine neue Horde zusammengestellt. Agramon wohnt
jetzt in den Niederlanden und hat sich dort neue
Mitstreiter besorgt. Zu "Monument Of Brimstone" gibt es
eigentlich nicht sehr viel zu sagen. Es ist das zweite
Album der Band, und wer gerne Old School-Black Metal aus
Norwegen hört, der wird auch dieses Album mögen.
Langsam, so finde ich, ist dieser Trve Norwegian-Black
Metal-Hype doch einfach nur noch lächerlich, aber
anscheinend gibt es noch immer Leute, die sich wieder
von neuem verleiten lassen. Hört eine alte Immortal-
oder Marduk-Scheibe, und ihr habt den wahren Old School.
Diese Kopien sind ihr Geld aus meiner Sicht nicht wert,
obwohl sie rein technisch gesehen vollkommen in Ordnung
sind. Wer sich also noch einmal Mid Tempo-Old School-BM
anhören möchte, der wie so oft nicht an die alten Hasen
heranreicht, dem stehe ich nicht im Wege. Israthoum
spielen soliden Black Metal, das ist alles und zu mehr
reicht es auch nicht (wollen sie wohl auch nicht).
Yannick S.
Punkte: 4.8 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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VOODOMA – The Anti Dogma
Dark Balance
Leicht machen es einem Voodoma nicht gerade. Die
Deutschen haben nun den dritten Longplayer am Start, und
irgendwie klingt die Scheibe so, als könnte man sich
nicht entscheiden, in welche musikalische Richtung man
sich begeben will. So sind sowohl heftigere,
melodischere Anteile wie auch düstere, gothische Parts
auszumachen, die zwar nicht schlecht vermischt worden
sind, jedoch eine dermassen neutrale Mischung ergeben,
dass die Hand unweigerlich zum Stopp-Knopf wandert, doch
wieder zurückgeht, weil ein interessanter Teil zu hören
ist, dann doch wieder in Richtung Abbruch tendiert und
so weiter. Meiner persönlichen Meinung nach hat dieses
Weder-noch-Gefühl sehr viel mit dem Sänger zu tun:
Dessen Stimme passt schlichtwegs nicht zum Sound, zu
hoch, zu weinerlich und auch zu wenig tragend, das sind
die Attribute, und eben genau deswegen werden Voodoma
leider auch nicht interessant. Warum leider? Weil ich
das Gefühl habe, dass hier eigentlich sehr talentierte
Jungs am Werk sind, die sich einfach noch über eine
Richtung klar werden müssen und die auch ohne wenn und
aber durchziehen, und sich auch mal Gedanken um einen
neuen Sänger machen. Aber alle Professionalität, alles
Können nützt nun mal nichts, wenn ein entscheidender
Part nicht das halten kann, was er sollte. „The Anti
Dogma“ dürfte ein Ladenhüter werden, was aus genannten
Gründen bedauernswert ist.
Toby S.
Punkte: 4.5 von 10
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SYFF – The Evil Bowler And His Headmistress
Badland Records
Trashiges Cover, ein Albumname, der ein grosses
Fragezeichen im Raum stehen lässt und kaum Informationen
über die Band an sich. Was verbirgt sich hinter dem
Namen Syff, und was erwartet uns da für ein Stück Musik?
Einfach ausgedrückt klingen Syff nach einer
durchschnittlichen Schülerband. Punk Rock, der nicht mal
zum Skaten anregt, gemischt mit ein wenig Hardcore. Die
Stimme des Sängers ist zwar schön anzuhören, aber nach 5
Minuten ist man dann bereits so verwundert, dass der
Kerl immer genau in der selben Gesangslage singt, dass
man weiterzappt. Im Punk Rock-Bereich gibt es ja eine
grosse Auswahl an guten Bands, und darum werden Syff
wohl auch nicht für Aufsehen sorgen, im Gegenteil, mehr
als eine Demoarbeit ist "The Evil Bowler And His
Headmistress" leider nicht geworden. Wer aber trotzdem
mal gerne frechen Punk Rock für zwischendurch sucht und
nicht auf die Kommerzkonsorten Green Day, Blink 182 und
The Offspring zurückgreifen möchte, kann sich ruhig mal
ein Ohr voll nehmen. Schlecht ist es nicht, aber es
macht auch nicht Lust auf mehr.
Yannick S.
Punkte: 4.5 von 10
Hier bestellen für
27.90 SFr.
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MASTERSTROKE – As Days Grows Darker
Dynamic Arts Records/Non
Stop Music
Ein 'Hauch von Nichts' kann man auf der zweiten
Masterstroke-Scheibe hören. Eine Bezeichnung, die unter
anderen Umständen positiv gemeint wäre, ist bei diesen
Finnen Sinnbild für die Nichtigkeit ihrer Musik. Sie
beweisen damit, dass manchmal eine längere Pause
zwischen den Alben den Liedern gut tun würde. Denn was
in den acht Monaten zwischen CD 1 und CD 2 geschehen
ist, kann man getrost als Stagnation auf tiefem Niveau
bezeichnen. Nicht, dass die Musiker und der Sänger etwa
schlecht wären. Beileibe nicht! Die Scheibe bietet
Musikalisches im eher progressiven Melodic Metal an,
ohne episch zu werden. Dabei fehlen, wie bereits auf dem
Vorgänger, die zündenden Ideen. "As Days Grows Darker"
plätschert vor sich hin, ohne hängen zu bleiben und ohne
Akzente setzen zu können. Ist die Scheibe zu Ende
gespielt, hat man bereits vergessen, sie je gehört zu
haben. Da hilft auch kein krampfhaftes Schönhören. Was
für die Scheibe gilt, ist leider auch auf der Bühne der
Fall. Nur ein Blick ins Metalfactory-Archiv erinnerte
mich daran, Masterstroke bereits einmal im Vorprogramm
von Jon Olivas Pain gesehen zu haben. Nichts ist
geblieben, nichts Positives, nicht Negatives. Zu wenig
gut, um aus der Masse heraus zu glänzen, zu wenig
schlecht, um wirklich aufzufallen. Und auch dieses neue
Album wird man schneller durch die Musik einer
Konkurrenz-Band verdrängt haben, als Masterstroke lieb
ist. Zwei durchschnittliche Alben hintereinander ohne
Referenzwerk davor sind definitiv zwei zuviel! Weshalb
ich hier leider eine Kellernote ziehen muss. Hört euch
lieber was anderes an.
Roger W.
Punkte: 4.0 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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RIBSPREADER – Opus Ribcage
Vic
Records/Irascible
Seit 2002 schwingen die drei Jungs von Ribspreader
schon gemeinsam die Soundkeulen, doch viel gehört hat
man von ihnen irgendwie noch nicht, obwohl "Opus Ribcage"
bereits der dritte Longplayer ist. Dies mag einerseits
daran liegen, dass sie aus Schweden kommen, wo es
einfach so viele Bands gibt wie Sand am Meer oder auch
daran, dass ihre Musik leider nicht wirklich wahnsinnig
originell ist. Sobald man den Silberling der Anlage
gefüttert hat, ertönt erst einmal ein ziemlich
langweiliges Intro, mit welchem ich ehrlich gesagt kaum
was anfangen konnte und das auch überhaupt nicht zum
Rest des Sounds passt. Fängt Frontsau Roger Johnasson
(Edge Of Sanity, Demiurg, Paganizer) dann bei "Dying
Dead Decomposed" an, seine Stimmbänder zu reizen, ist
für mich endgültig Schluss. So was Lahmarschiges habe
ich noch selten gehört, da besitzt meine Oma, welche ein
halbes Jahrhundert älter ist als der Herr, mehr Power in
ihrer Stimme. Die Riffs sind nett, typischer
Schweden-Death halt und erinnernd an Entombed, doch
wirklich mitreissen können sie mich nicht, da einfach
die Stimme von Roger so ganz und gar nicht damit
harmoniert. Nebst dem, dass mich der Sound leider gar
nicht überzeugt, kommt auch noch das wirklich grausame
Cover hinzu. Ich halte zwar nicht viel davon, dass man
ein Album nach seinem Cover beurteilt, aber schon oft
hat die Covergestaltung Leute dazu verführt, ein Album
zu kaufen, was hier aber wohl kaum passieren wird.
Abschluss der Platte macht das Cover von "Blitzkrieg
Bop" der Ramones, welches ganz lustig ist und etwas
Abwechslung bringt. Alles in allem eine Scheibe, welche
Fans von sehr traditionellem Schweden-Death mal
probehören können, der Rest sollte die Finger davon
lassen.
Xenia
Punkte: 4.0 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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IMPENDING DOOM - The Serpent Servant
Siege Of Amida Records
"The Serpent Servant" läuft jetzt zum vierten Mal
an, und noch immer weiss ich nichts wirklich Positives
von Impending Doom zu berichten. Schon x-fach gehörter,
'moderner' Beatdown-Death Metal mit Kellergrowls und
unnatürlich getriggertem Schlagzeug plätschert auf
direktestem Weg von einem Ohr zum anderen. Das Mixing/Mastering
wurde von Zeuss zwar gewohnt fett erledigt, das zu
mischende Rohmaterial ist deswegen aber immer noch nicht
viel besser geworden. "The Serpent Servant" ist zwar
blitzsauber produziert, erscheint aber im Endeffekt noch
künstlicher als Hollywood. Eigentlich eine ärgerliche
Veröffentlichung und höchstens als mögliches
Einstiegstrittbrett für die sehr junge MP3-Generation
geeignet. Wenigstens der irgendwie noch cool geratene
Gesang hebt diese Scheiblette gerade noch knapp auf die
Stufe 'lauwarm'.
HaRdY
Punkte: 3.0 von 10
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AJATTARA – Noitumaa
Spikefarm Records/Musikvertrieb
Der Name ist wohl nicht nur jedem Schwarzmetaller
ein Begriff. Ajattara haben mit ihrem eigenen,
minimalistisch wirkenden Stil dem Black Metal eine tief
melancholische Schwere verpasst. Stampfende, erdige
Riffs und dezente Keyboardklänge erschufen eine Leere,
wie sie bis dahin so noch nicht gehört wurde. Nun, 8
Jahre nach ihrem ersten Album bezeugen die Norweger
ihren rebellischen Geist. Black Metal im Akustikgewand.
Und ich muss gleich zu Beginn sagen, dass meine Freude
auf das Album gleich nach den ersten Tönen ganz ganz
tief enttäuscht wurde. Wäre da nicht die eindeutig
bekannte Stimme, ich würde die Band nicht
wiedererkennen. Irgendwo wabert ein Bass, Gitarren
beschränken sich auf zwei, drei Akkorde, der Gesang
passt trotz Wiedererkennungswert nicht in das ganze
Soundgebilde. Den Mut zu Neuem in Ehren, aber das geht
überhaut nicht. Hört sich ganz einfach so an, als ob die
Herren bei einen Stromausfall im Proberaum sassen und
das Ergebnis dann doch irgendwie aufnehmen mussten,
dabei dann noch mit den einen oder anderen Effekten am
Computer vermischten, et voilà, das Enderzeugnis ist
dann "Noitumaa". Einzig die teilweise ägyptisch
anmutenden Melodien mögen überzeugen (etwa bei "Säkeitä
riippuneesta lihasta"), aber da passt dann eben der
Gesang nicht dazu. Interessant? Eigenständig? Oh ja,
aber auch ohne den Vergleich zu den tollen
Vorgängeralben wäre "Noitumaa" ein Album, das nicht
gefällt. Einzig was bleibt, ist die Hoffnung, dass der
Ideenreichtum der Norweger aus dem nächsten Album was
genauso Einzigartiges, aber auch Hörenswertes macht.
Tristan
Punkte: 3.0 von 10
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ARCANA COELESTIA – Le mirage de l’idéal
ATMF/Non
Stop Music
Mit den Nennungen von vergleichbaren Bands ist es
immer so eine Sache, und in den meisten Fällen stimmt
maximal die Hälfte davon. Im Falle von Arcana Coelestia
kann ich eigentlich gar keiner Auflistung zustimmen,
denn „Le mirage de l’idéal“ klingt weder nach Anathema
noch nach Shape Of Despair, My Dying Bride erst recht
nicht, Summoning auch nicht wirklich, Novembre definitiv
nicht, Esoteric vielleicht im Ansatz und Alcest genauso
wenig. Was also nun erwartet den Hörer der neuen Arcana
Coelestia-Scheibe? Die Italiener haben es geschafft und
so etwas wie Doom Metal erschaffen, der aber von
schläfrigen Keys und undeutlichen, cleanen Vocals
durchsetzt ist. Dazu kommt noch, dass die Produktion
alles andere als sauber ist, sprich die Instrumente
vermischen sich zu einem Brei im Hintergrund, während
der Sänger sozusagen darüberkotzt. Klingt nicht sehr
appetitlich, ist es auch nicht wirklich zum Anhören.
Denn während Bands wie Saturnus, Swallow The Sun oder
Dolorian ebenfalls mit düster-schleppendem Sound
arbeiten aber hierbei genauer, deutlicher und
detailreicher arbeiten, Atmosphäre erschaffen und diese
musikalisch gezielt umzusetzen wissen, befinden sich
Arcana Coelestia immer noch im tiefsten Sumpf der
Eintönigkeit. Jedes Stück klingt mehrheitlich gleich,
zwischendurch gibt es kleinere Auflockerungen aber diese
reichen nun wirklich nicht, um sich länger mit diesem
Einheitsbrei zu beschäftigen. Wer auf Biegen und Brechen
alles, was irgendwie mit Doom zu tun hat, besitzen will,
der wird sich die Scheibe eh leisten, kritischeren
Zeitgeistern sei von diesem Machwerk abgeraten.
Toby S.
Punkte: 3.0 von 10
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THORONDIR – Düsterwald
CCP Records/Non
Stop Music
30 Minuten für 9 Lieder, das macht im Schnitt 3
Minuten für ein Lied. Wo genau da der Begriff 'episch'
aber reinpasst, kann ich immer noch nicht genau
erklären. Und genau da hängt sich das junge Sextett auf:
Pagan und Folk hin oder her, bei so kurzen Songs kommt
weder Atmosphäre noch Stimmung auf. Die Vocals sind zwar
abwechslungsreich, die Gitarren eingängig und
vertretbar, aber die einzelnen Songs einfach langweilig.
Das liegt nicht an den einzelnen Melodien oder Riffs,
sondern eher daran, dass die Songs aus nicht mehr als
einer Melodie bestehen. Das Tempo hält sich eher flott,
womit die Platte in Richtung Finsterforst oder Adorned
Brood und nicht etwa Moonsorrow zielt, ohne dabei aber
die musikalische Klasse der Landesmänner zu erreichen.
Wenn dazu jemand ein paar Bier kippt, liegt das nicht an
der guten Laune, sondern eher am Versuch, das Gehörte zu
ertragen. Wenn ich bedenke, wie viele Platten ich in der
letzten Zeit gehört habe, die stilistisch was Ähnliches
machen, kann ich von "Düsterwald" nur abraten. Dafür ist
die Zeit noch nicht reif, die Songs sollten überarbeitet
und vor allem abwechslungsreicher gestaltet werden.
Vorher lohnt sich der Kauf nicht.
Tristan
Punkte: 2.0 von 10
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GOTHIC SPIRITS 9 – Sampler
Golden Core Records/ZYX Music
Muss man eigentlich noch irgendwelche einleitenden
Worte bezüglich dieser Sampler-Reihe verlieren? Nicht
wirklich, denn was in den Augen der profitgeilen Golden
Core-Managern bereits funktioniert hat, wird auch ein
weiteres Mal seinen Zweck erfüllen. Aber ist der neunte
Output wirklich so mies, wie man jetzt vermuten könnte?
Ja und nein. Zuerst seien mal die positiven Aspekte
aufgelistet: Entweder war es einfach nur Zufall, oder
die Leute haben sich echt was überlegt, jedenfall sind
auf der ersten CD die härteren Fraktionen vertreten,
während die zweite Scheibe vor allem die
elektronischeren Beats bereithält. Es sind sogar
Balistos äääh Gruppen vertreten, die man nicht zwingend
auf einer Gurftie-Scheiblette vermutet hätte,
beispielsweise Doro (zu rockig), Draconian (zu doomig)
oder Moonspell (zu düstermetallisch). Dass dies
geschehen ist, wird als weiterer Pluspunkt vermerkt,
auch wenn Moonspell auf der zweiten Scheibe gelandet
sind, was Fragen wegen dem Zufall aufwirft. Und jetzt
kommen die negativen Aspekte ins Spiel: Das ‚Booklet’
besteht nach wie vor aus zwei Seiten, vorne und hinten
bedruckt, das Titelbild ziert szenegemäss ein
Bildauschnitt von einem Victoria Frances-Poster, die
üblichen Verdächtigen sind nach wie vor vorhanden (wohl,
um zahlendes Volk anzuziehen), und das Ganze wirkt
dermassen billig und hastig produziert, so richtig schön
auf kommerziellen Erfolg getrimmt, dass einem schlecht
wird. Auch wenn bei dieser Ausgabe der Gothic Spirits
die positiven Aspekte in der Mehrzahl sind, so können
diese doch nicht über das wahre Ich dieses Samplers
hinwegtäuschen, nämlich, dass dieser nur existiert, um
Kohle zu scheffeln, nicht weil jemand Freude an der
Zusammenstellung der Bands gehabt hätte.
Toby S.
Punkte: keine Wertung
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