Wertung:
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9.0 bis 10 Kaufempfehlung.
7.5 bis 8.9 Gut.
4.0 bis 7.4 Vor Kauf
reinhören. 0.0 bis 3.9
Nicht empfohlen.
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DEATH ANGEL – Killing Season
Nuclear Blast/Warner
Ich weiss, ich weiss: Immer vorsichtig mit den
Lobreden, den Laudatios und dem überschwenglichen
Freudengeschreibe! Man muss sachlich und objektiv
bleiben. Meine gut überlegte und kritische Meinung zu
Death Angels aktueller, fünfter Studio-Scheibe "Killing
Season": Sie ist die absolute Thrash-Granate und ohne
Zweifel eines der Highlights des noch jungen Jahres! Vor
der detaillierten Begründung meines Ausspruchs die
Vorgeschichte: 1987 mit "The Ultra-Violence" das erste
Mal auf der Bildfläche erschienen, tourten die damals
fast noch alle minderjährigen Death Angel um die ganze
Welt und veröffentlichten mit "Frolic Through The Park"
und "Act III" zwei weitere hochkarätige Scheiben, nur um
sich danach, 1991, schon wieder zu verabschieden. 2001
meldete man sich livetechnisch, 2004 mit "The Art Of
Dying" zurück, wobei letzteres leider hinter den
Erwartungen zurück blieb. Fast vier Jahre später zeigt
der philippinisch-stämmige Fünfer aus San Francisco nun
endlich wieder, dass der Name Death Angel mindestens auf
einer Stufe mit Exodus, Testament oder Slayer genannt
werden muss. Mark Oseguedas aggressive Vocals zwischen
Wut und Wahnsinn, die versierten, kreativen
Griffbrett-Aktionen Rob Cavestanys und das tighte
Drumming von Schlagwerker Andy Galeon, eben all das, was
Death Angel zu Death Angel macht, das findet sich nur
schon beim eröffnenden, rasenden "Lord Of Hate", genauso
wie mitziehende Strophen, gehirnzermarternde Riffs,
einprägsame Shout-Refrains und nie langweilig werdende,
gut konstruierte Songstrukturen. Die Befürchtung, jeder
Song würde also gleich klingen, muss man dabei zu keiner
Sekunde haben: Der priest-inspirierte Kracher "Sonic
Beatdown", das elegisch beginnende, sich zum Mid
Tempo-Stampfer steigernde "Dethroned", "Carnival Justice"
mit seiner Harcore-Schlagseite oder "Buried Alive",
welches Metallica klarmacht, wie sie eigentlich klingen
sollten, stellen nur die erste Hälfte dieses
Nackenbrecher-Rundlings dar. Nicht weniger belastend für
den Hals ist das coole "Soulless", welches vom
implizierten Titeltrack "The Noose" gefolgt wird, in
welchem ein leckeres Gitarrenlick auf das andere folgt.
Erdiger kommt dagegen "When Worlds Collide" daher,
dessen groovender Refrain genauso wenig zu vergessen ist
wie das moderne, leicht an Korn erinnernde "God vs God".
Rotzrock der härteren Spielart bieten die
Westküstenbewohner, und zwar mit "Steal The Crown",
bevor in Form von dem epischen, rund 7 Minuten dauernden
"Ressurection Machine" leider auch schon das Finale
gekommen ist. Eine Scheibe, die keinen einzigigen
schlechten, ja nicht einmal einen durchschnittlichen
Track beinhaltet, genau das ist "Killing Season".
Bedenkt man dann noch die druckvolle, absolut passende
Produktion von Nick Raskulinecz, so kommt man um die
Jubelschreie und Lobreden einfach nicht rum!
Kissi
Punkte: 9.3 von 10 Hier reinhören
und bestellen für 29.90 SFr.
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DRACONIAN – Turning Season Within
Napalm Records/Musikvertrieb
Zugegeben, das 'Beauty and the beast'-Konzept der
Engelsstimme und den Growls kann kaum als revolutionär
bezeichnet werden. Unzählige Gothic Metal-Bands
bedienten sich dessen, schossen wie Pilze aus dem
feuchten Waldboden und entschwanden wieder in der
Vergessenheit. Der Markt wurde überflutet mit
belanglosen Kapiteln der Musikgeschichte, bis nur schon
die reine Erwähnung von Gothic Metal bei Einigen
Brechreiz ausgelöst hat. Doch auch in diesem
ausgelutschten Genre gibt es sie noch, die Ausnahmen,
welche sich abheben von der Durchschnittlichkeit, und
die schwedischen Draconian gehören zweifelsohne dazu.
Was macht nun Draconian speziell? Einerseits ist es der
kräftige Doom-Einschlag, ein perfekt harmonisierendes
Gesangs-Paar, wobei die Stimme von Lisa Johansson nicht
nur wie geschaffen für diese Musik ertönt, sondern auch
fähig ist, ein Gänsehaut-Feeling zu erzeugen.
Andererseits sind es die Songs selbst, welche frei von
Kitsch eine gewaltige Landschaft der Trauer erzeugen,
sich dabei unter die Haut direkt in die Seele fressen
und sich gnadenlos festbeissen. In den Feldern der
Melancholie erstrahlen immer wieder kleine, feine
Melodien, welche wie ein Sonnenstrahl die ewige
Dunkelheit für einen Augenblick erhellen können und für
einen kleinen Moment den Glauben an die Hoffnung
zurückgeben. Ja, das sind Draconian, fernab jeglicher
überinstrumentalisierter und überladenen
Veröffentlichungen, welche uns in letzter Zeit vor den
Latz geknallt wurden, reduziert auf das Minimum
erschafft "Turning Season Within" ein Maximum an
Atmosphäre. Im Vergleich zum Vorgänger "Arcane Rain
Fell" ("The Burning Halo" war ja ein Aufguss alter Tage)
fällt "Turning Season Within" eine Spur härter aus,
dafür wurde der Doom-Anteil etwas reduziert, was aber
der Ausdruckskraft der Songs keinen Abriss verleiht,
welche wie gewohnt zeitlos erstrahlen und mit der
Thematik über gescheiterte Beziehungen auch noch in 10
Jahren genauso berühren werden wie jetzt. Das ist
Nahrung für die Seele mit einer enormen Sogwirkung,
welche jeden eintauchen lässt in ein tiefschwarzes Meer,
aus dem es keine Rettung gibt, dabei lässt man sich
fallen und saugt wie ein Schwamm Song für Song in sich
hinein, was zum Ausdruck bringt, was für ein
Suchtpotential hinter "Turning Season Within" steckt.
Dabei bin ich mir auch sicher, dass dieses Werk nicht
bloss für Anbeter von Katatonia, My Dying Bride oder
älteren Paradise Lost wie geschaffen ist sondern auch
bei Anhängern aller Metal-Genres den Geist berührt,
sofern noch ein schlagendes Herz warmes Blut durch die
Adern pumpt. Leider gibt es zum Abschluss nur ein kurzes
Pianostück, da hätte ich natürlich ein zweites
Beerdigungs-Epos à la "Death, Come Near Me" erwartet,
welches den Glanzpunkt von "Arcane Rain Fell" bildete,
doch Songs wie "Earthbound", "The Failure Epiphany" und
"Bloodflower" entschädigen und möchte ich gleich als
Anspieltipps nennen, wobei "Bloodflower" für
Draconian-Neulinge vielleicht den einfachsten
Einstiegspunkt bildet. Abschliessend bleibt mir nur noch
zu sagen, dass "Turning Season Within" mich persönlich
auf eine Art und Weise berührt, wie es schon lange keine
Veröffentlichung mehr geschafft hat und all die
überbewerteten und ach so populären Mädchen-Metal-Werke
ausdruckslos und oberflächlich in der Belanglosigkeit
stehen lässt.
R.K.
Punkte:
9.2 von 10 Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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BONFIRE - The Räuber
LZ Records/Non
Stop Music
Als ich die neue CD der Deutschen in meinen Händen
hielt und den Titel "The Räuber" las, kam mir das etwas
komisch vor. Als nächstes habe ich mir dann die
Coverrückseite mit den Songtiteln angeschaut, und dort
deutsche wie auch englische Titel gelesen. Da dachte ich
mir: "Was haben die Jungs da für eine Anwandlung
gehabt?" Im ersten Moment hatte ich auch Angst, dass
sich die deutsche Hard Rock-Institution aus Ingolstadt
jetzt dem schon etwas ausgeleierten 'Classic Orchestra
meets Hard Rock'-Ding zugewandt hat. Aber siehe da, ich
wurde zum Glück eines besseren belehrt. Es ist einfach
so: Wo Bonfire drauf steht, ist auch Bonfire drin. Das
kreative Duo Claus Lessmann (Vocals) und Hans Ziller (Guitar)
haben hier in Zusammenarbeit mit dem Ingolstädter
Theater und unter der Leitung von Direktor P.W. Politz
ein spezielles Eisen aus dem Presswerk geholt, die Band
hat sich nach erster Ablehnung anhand der Originaltexte
von Schillers "Die Räuber" ans Werk gemacht und hat 14
Songs ausgearbeitet, die perfekt ins Ohr gehen. Es gab
nur eine Vorgabe vom Direktor an Bonfire: Sie sollen
sich und ihrer Linie treu bleiben, also keine Ausflüge
in neue musikalische Richtungen oder sonst irgendwelche
Experimente, die nicht zur Band passen. Ob die Vocals in
Deutsch oder Englisch sind, spielt keine Rolle. Sie
gehen zu jeder Zeit richtig ins Ohr. Claus nimmt einem
mit seinem melodiösen, aber etwas rauhen Organ mit in
eine Welt voller Lügen, Selbstzerstörung und Ekstase,
wie sie Schiller nicht besser hätte machen können. Die
Band selbst steht dem Frontmann in nichts nach: Super
schöne Melodielines werden kraftvoll untermalt von Bass
und Drums. Die Songs packen einen vom ersten Akkord an
und lassen den Hörer erst wieder los, wenn der letzte
Ton verstummt ist. Hans Zillers Gitarrenspiel ist auch
wieder erste Sahne. Er vermischt klasse Riffs mit klaren
Soli. Bonfire haben sich mit dem Hard Rock-Musical an
einer schwierigen Aufgabe versucht und diese mit Bravour
gemeistert. Beim Hören von "The Räuber" schreit das Herz
eines jeden Hard Rock-Liebhabers vor Freude. Bonfire
sind live dabei, wenn das Stück von Mitte Februar bis
Mai 2008 in Ingolstadt am Theater gespielt wird. Mit
Album Nummer 24 hat sich die Combo ein spezielles, aber
geniales Werk geschaffen. Melodic/Hard Rock as its best
von Deutschlands Hard Rock-Formation Nummer eins.
Andrè G.
Punkte:
9.2 von 10 Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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STORMWARRIOR - Heading Northe
Dockyard1/Musikvertrieb
Die Hamburger Jungs von Stormwarrior reisen auch auf
ihrem neuen Longplayer. Sie fahren weiterhin im
Kielwasser ihrer vorangegangenen Alben und bleiben ihrer
thematischen Linie, der nordischen Mythologie, treu.
Nach den beiden erfolgreichen Alben "Stormwarrior" und
"Northern Rage" und ihrem damit verbundenen Siegeszug
über deutsche Open Air-Bühnen im vergangenen Jahr geben
die Jungs Lars Ramcke (Vocals/Guitar), Alex Guth (Guitar),
Yenz Leonhard (Bass) und Falko Reshöft (Drums) erneut
richtig Gas. Die Songs auf "Heading Northe" bestechen
abermals durch hohes Tempo, heisse Riffs und dem Gesang
von Lars. Die Nordmänner zeigen deutlich, wer die
Weichen stellte und an wen sie sich anlehnen (Helloween,
Gamma Ray), jedoch ohne diese zu kopieren oder
langweilig zu wirken. "Heading Northe" ist eine astreine
Power Metal-Nummer, die von der Heimkehr der Wikinger
berichtet. Nach einem stimmungsvollen Intro mit Wind,
Wellen und Kriegshörnern, bei dem man sich schon im
Geiste mit einem Haufen nach Met riechender Nordmänner
auf einem Drachenschiff sieht, schallen einem sofort die
rasanten Riffs des eigentlichen Openers "Heading Northe"
um die Ohren. Der Gesang von Shouter Lars ist zu Anfang
etwas gewöhnungsbedürftig was die Tonlage betrifft. Aber
genau dadurch und durch die Power, die er rüber bringt,
ergibt sich eine Eigenständigkeit und Originalität, die
sich von der Masse abhebt. Sein Organ hat absoluten
Wiedererkennungswert. Die Gitarrenarbeit ist abermals
erste Sahne. Die Riffs ballern einem in andere Sphären.
Drums und Bass harmonieren perfekt miteinander und legen
dadurch das Fundament für die melodiösen Power
Metal-Songs. Was die neuen, relativ schnellen Songs auf
"Heading Northe" sicherlich auch ausmacht, sind die
Refrains. Die animieren richtig zum Mitsingen und kommen
live sicher auch gut rüber. Wer Stormwarrior letztes
Jahr auf einer Festival-Bühne erlebt hat, wird mir wohl
beipflichten. Die Hamburger Jungs rocken straight nach
vorne, und man muss einfach mitmachen. Stillhalten geht
gar nicht. Wenn sie so weitermachen, können Stormwarrior
die legitime Nachfolge ihrer Idole locker antreten. Der
aktuelle Tonträger wurde in ihrem eigenen Thunderhall
Studio aufgenommen und gemischt, in Zusammenarbeit mit
Piet Sielck (Savage Circus,Iron Savior). Den finalen
Endschliff verpasste dann Thommy Hansen (Helloween,
Hammerfall, Pretty Maids). Für jeden Fan des True/Power
Metals mit rasiermesserscharfen Riffs, treibenden Drums
und kraftvollen Vocals gibt es kein Vorbeigehen an "Heading
Northe".
Andrè G.
Punkte:
9.1 von 10 Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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FIREWIND – The Premonition
Century Media/EMI
Mit "Allegiance" unterstrich Gus G., Griechenlands
grösster Rockstar, die Richtigkeit seiner Entscheidung,
seine ganze Energie einzig auf Firewind zu konzentrieren
und deswegen sowohl bei Dream Evil wie auch bei Mystic
Prophecy und Nightrage das Handtuch zu werfen. Nun, zwei
Jahre später und vor allem im Süden Europas und in Japan
noch um einiges berühmter als zuvor, steht der
sympathische Junge mit den Flitzefingern wieder auf der
Matte, und zwar mit "The Premonition", dem nunmehr
fünften und – ich wage es zu behaupten – vielleicht auch
besten Firewind-Erguss. Den auf "Allegiance"
eingeschlagenen Trend weg vom rein rifforientierten
Power Metal zu dramatischeren, melodischeren Songs wird
hier konsequent fortgesetzt, sodass der südeuropäische
Fünfer schon auch mal eine Liaison mit AOR und
klassischem Hard Rock eingeht. Dies steigert nicht nur
das 80s-Flair, dem Gus auch live mit Hilfe einer roten
Lederhose frönt, sondern auch der Qualität des
Materials. Die griffige Single-Auskopplung "Mercenary
Man" zum Beispiel stellt mit seiner abgedämpften Strophe
und dem für Stadions prädestinierten Refrain eines der
Highlights der Scheibe dar, genauso wie das
semiballadeske "My Loneliness", welches den Zuhörer, hat
er den ersten Kitsch-Eindruck erst überwunden, nicht
wieder loslässt. A propos 80s: Wie man als Metalband auf
die Idee kommen kann, "Maniac", einen der Hits des
Disco-Kultfilms Flashdance und somit auch einer der
unmetallischsten Songs überhaupt, zu covern, dies kann
ich beileibe nicht nachvollziehen. Fakt aber ist, dass
diese Pailletten-Nummer in einer verzerrten Version
nicht mehr aus dem Ohr zu kriegen ist. Mit Tracks wie
dem furiosen Opener "Into The Fire", dem in
Masterplan-Gefilden angesiedelten "Angels Forgive Me"
oder dem abschliessenden, zwischen getragen und düster
brachial rockend hin und her pendelnden "Life Foreclosed"
lebt das Quintett aber auch weiterhin seine harte Seiten
aus, was nicht minder zu überzeugen vermag. Dass dabei
sämtliche Songs mit einem Solo zum Niederknien
aufwarten, versteht sich bei Gus G. von selbst, genauso
wie der superbe, klare Sound, für welchen sich, wie
schon auf den Vorgängern, Gus' alter Dream Evil-Kumpel
Fredrik Nordström (In Flames, Dimmu Borgir u.a.)
verantwortlich zeichnet. Für jeden Melodic Metal-Fan ist
"The Premonition" also Kaufpflicht, genauso wie alle
anderen Firewind-Scheiben!
Kissi
Punkte:
9.0 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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LAST AUTUMN'S DREAM – Hunting
Shadows
Escape Music/Non
Stop Music
Ein Best Of oder ein
Live-Album wird oft dazu verwendet, die Zeit bis zu
einem neuen Studio-Output zu überbrücken und die Fans
bis dahin bei Laune zu halten. Bei LAD ist dies mit
Sicherheit nicht der Fall. Erst vor einem Monat erschien
an dieser Stelle das Review eines Doppelalbums, mit
einer Best Of-CD und gleich auch einer Live-Scheibe. Nun
wird die schwedisch-deutsche Gruppe bereits mit deren
nächstem Langeisen vorstellig. Der Rhythmus, jedes Jahr
ein neues Studioalbum zu veröffentlichen, wurde also
auch durch das Live/Best Of-Teil nicht unterbrochen.
Somit ist "Hunting Shadows" bereits das Fünfte. Wie man
von der Band zwischenzeitlich gewohnt ist, haben sie
wieder ein paar Songs auf höchstem Melodic-Niveau in
Petto. Die Truppe, um Ausnahmesänger Mikael Erlandsson
entwickelt sich immer mehr zu einer der ganz grossen
Acts des Genres. Dass die Band ursprünglich aus drei
Europe-Members bestand ist heute nicht mehr relevant.
Mit dem Ex-Fair Warning-Gitarristen Andy Maleck und der
Talisman-Rhythmussektion Marcel Jacob (Bass) und Jamie
Borger (Drums) ist LAD perfekt besetzt. Wieder einmal
glänzen die Jungs mit ultraeingängigen Melodien. Ein
Ohrwurmrefrain jagt den anderen. Andy zeigt sein Flair
für harmonische, aber knackige Riffs und
abwechslungsreiche Soli. Die Talisman-Leute haben schon
bei deren Band ein grossen Teil zum Erfolg beigetragen.
Dasselbe tun sie auch bei LAD. Wie man die Scheibe auch
dreht und wendet, Aussetzer, Lückenfüller oder andere
Banalitäten sind nicht auszumachen. Bei AOR-Fans muss
eine neue CD von Last Autumn's Dream nun aber definitiv
zu Freudentränen führen.
Chris C.
Punkte:
9.0 von 10
Hier
reinhören und bestellen für 27.90 SFr.
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KINGDOM OF SORROW – Kingdom Of
Sorrow
Relapse Records/Irascible
Nachdem bereits seit 3
Jahren das Gerücht über die Gründung einer Band,
bestehen aus zwei Szene-Ikonen, im Umlauf ist, ist nun
mit Kingdom of Sorrow aus dem Gerücht Realität geworden.
Und die zwei bekannten Herren sind namentlich Jamey
Jasta, bekannt als Sänger bei Hatebreed, und Kirk
Windstein, Sänger bei Crowbar und Gitarrist von Down.
Unterstützt werden sie an der zweiten Gitarre von Steve
Gibb (Crowbar, Ex-Black Label Society) und am Schlagzeug
von Derek Kerswill (Seemless, Unearth). Aus dieser
Kombination entstand eine Band, welche Power hat. Und da
die zwei nun mal die jenen sind, welche sie sind, fällt
an dem Album vor allem der Hass auf. Hass und Wut, gute
Grundlagen für ein Album, welches sich sehr einfach dem
Metal-Genre, aber auch dem Hardcore-Bereich zuordnen
lässt. Das Album ist abwechslungsreich und eindringlich,
was will man mehr? Kaufen, Reinhören und Tickets für die
im Herbst geplante Europatournee sichern!
Miriam
Punkte:
9.0 von 10
Hier
reinhören und bestellen für 29.90 SFr.
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QNTAL – VI - Translucida
Drakkar
Entertainment/Musikvertrieb
Ich kann mich noch genau an
die Rezension zu “Silver Swan” erinnern, dem fünfte
Kapitel der deutschen Ausnahmeband Qntal: Voller Lob
pries ich das Werk, das meiner Meinung nach zum Besten
in der Region Mittelalter-Elektronik-Sound gehört, da
hierbei nicht oberflächliche Trinklieder gegrölt und
imaginative Schlachten besungen werden, sondern eher
philosophisch-psychologische Texte zum Zuge kommen. Dass
die Messlatte nun sehr hoch liegt war von Anfang an
klar, und ehrlich gesagt war ich mir selbst nicht
sicher, ob sich Qntal noch einmal selbst übertreffen
werden. Nun liegt endlich das sechste Werk auf meinem
Tisch, und die Scheibe rotiert nach wie vor im Player.
Zu Beginn war ich zugegebenermassen nicht wirklich
begeistert von der Tatsache, dass nun wieder mehr
elektronische Einflüsse das Klangbild veränderten,
erinnerte es im ersten Augenblick doch stark an
irgendeine x-beliebige Schwarzkittel-Veranstaltung, wo
ein Lachen einer Todsünde gleichgesetzt wird. Doch wie
bei allen Scheiben muss auch „Translucida“ intensiver
gehört werden, damit dem Hörer eine klangliche wie auch
inhaltliche Tiefe eröffnet wird, die seinesgleichen
sucht. Wie gewohnt sind die Texte in Deutsch, Englisch,
Französisch und Latein verfasst, die geschulte Stimme
Syrahs umschmeichelt die Sinne und vermag definitiv, den
geneigten Hörer in ihren Bann zu ziehen. Natürlich
gibt’s nicht nur langsamere, nachdenklichere Stücke
sondern auch einige, die sehr wahrscheinlich den Weg in
jede Schwarzkittel-Lokation finden werden, so
beispielsweise „Glacies“, das recht flott und auf jeden
Fall tanzbar daherkommt, und wie erwähnt von den
elektronischen Einflüssen zu profitieren weiss, die
glücklicherweise eher dezent eingesetzt werden und somit
das Gesamtbild nicht zerstören. „Ludus“ ist auch eher
ein solcher Kandidat, ganz im Sinne des Titels, und
erinnert stellenweise sogar an die Sisters Of Mercy oder
die Dreadful Shadows, natürlich ohne die verzerrten
Gitarren. Den Schluss bildet „Passacaglia“, das sehr
ruhig und andächtig das Ende der Scheibe begeht. Was
bleibt nunmehr zu sagen? Qntal bleiben sich treu und
bieten genau das, worauf sich Freunde der gehobenen
Mittelalterklänge, vermischt mit einigen neuzeitlichen
Zutaten, gefreut haben. Allen anderen empfehle ich
effektiv, mindestens einmal in „Translucida“
reinzuhören, denn qualitätsmässig gibt’s meiner Meinung
nach in dieser Sparte immer noch nichts Vergleichbares,
das dem hohen Standart von Qntal gerecht wird.
Toby S.
Punkte:
9.0 von 10
Hier
reinhören und bestellen für 27.90 SFr.
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JON OLIVA'S PAIN – Global Warning
AFM
Records/Musikvertrieb
Knapp 1½ Jahre nach dem famosen "Maniacal
Rendering"-Album gibt's bereits neues Hörfutter für die
Lauscher der offiziellen Savatage-Nachfolgerband Jon
Oliva’s Pain (JOP). Dieser Nachfolger fällt
gefühlsmässig leicht schlechter aus als sein Vorgänger.
Wieso ist aber schwer zusagen und könnte an der
unsäglichen Plattenfirmen-Politik liegen, die bewirkt,
dass ich die Songs einzeln per Livestream ohne
Downloadmöglichkeiten anhören muss. Dies schränkt den
Hörgenuss natürlich ungemein ein. Das Ziel von Musik ist
es, Emotionen zu wecken, und die der Songs mischt sich
hier deutlich mit Ärger aufgrund der Schikane. Objektiv
betrachtet haben wir mit "Global Warning" zuerst einen
Titel, welcher als Wortspiel auf 'global warming' und
unsere Klima-Erwärmungspropheten deutet. Zweitens bietet
Jon Oliva ein extrem abwechslungsreiches Album an,
welches sehr hart ist ("Adding The Cost", "Stories", "You
Never Know"), dann wieder Broadway-Musical-Anleihen
besitzt und dabei an das Savatage-Tod-Projekt Trans
Sibirian Orchestra (TSO) erinnert ("Look At The World",
"Before I Hang") und schliesslich auch seine
melancholischen und verträumten Momente kennt ("The Ride",
"Walk Upon Water"). Wobei diese Beschreibungen immer nur
für einzelne Passagen in den Liedern gelten. Denn wie
man es von Savatage kennt, passiert auch bei Jon Oliva’s
Pain sehr viel in den Songs. Das einzige, was gänzlich
fehlt, sind die Kanone. Schade nur, dass der Beginn des
letzten Songs "Someone/Souls" vom Vorgängeralbum
geliehen wurde. Insgesamt ist "Global Warning"
vielleicht ein bisschen softer ausgefallen als gewohnt.
Wiederum hört man den Mountain King Oliva in stimmlicher
Höchstform, der zusammen mit seiner Backing-Band sein
Versprechen hält, mit JOP so nahe wie möglich an
Savatage zu bleiben. Dies ist ihm wiederum gelungen und
wird nicht nur Die Hard-Fans überzeugen.
Roger W.
Punkte: 8.9 von 10 Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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METALIUM - Incubus (Chapter Seven)
Massacre Records/Musikvertrieb
Lange Zeit machte der Rezensent angewidert einen
Bogen um diese deutsche Power Combo, die doch mit
Henning Basse einen der besten deutschen Shouter im
Lineup stehen hat. Grund dafür war zum einen der auf
Dauer, also über mehrere Alben viel zu gleichförmig
galoppierende Power Metal und zum anderen die total
verhunzte Cover-Version vom Purple Classic "Smoke On The
Water" auf dem Debüt. Spätestens seit dem letzten Album
"Nothing To Undo" (2007) hat sich das Blatt aber
entscheidend gewendet! Somit sind die Erwartungen an das
neue Werk "Incubus" entsprechend hoch. Mit sichtlicher
Spannung wandert mein Zeigefinger zur Play-Taste...,
und? Ein waschechtes Prog-Intro ("Trust") leitet das
siebte Kapitel Spannung aufbauend ein, ehe es mit "Resurrection"
volle Pulle los geht. Wo früher das schnelle Geballer
überbordete, wird der Song gleich durch eine
Temporeduktion aufgelockert, um danach wieder
standesgemäss abzurocken. "Gates", das zu Beginn etwas
an Grave Digger erinnert, wird mit Bedacht angegangen
und entlädt sich danach um so heftiger. Dabei schimmern
dann und wann auch (Gesangs-) Fetzen von King Diamond
durch, bevor ein einprägsamer Refrain den Song
bereichert. Ein wenig mythisch und episch à la Savatage
mutet anschliessend der Titeltrack an, der wiederum eine
Nummer von Chris Boltendahl hätte sein können. Schon
jetzt zeichnet sich erfreulicherweise ab, dass Metalium
ihr Songwriting auch bei "Incubus" (diesmal ohne
Cover-Track) viel variabler gestalten als früher,
dadurch interessanter wirken und vor allem Henning Basse
mit seiner geilen Stimme mehr Entfaltungsmöglichkeiten
erhält. Man höre sich nur mal "Never Die", "At
Armageddon" oder "Meet Your Maker" (Killer!) an, um
überdies festzustellen, dass man es immer noch
ordentlich krachen lässt, aber viel eingängiger als auf
den ersten fünf Alben. Schnelle Tracks mit Pfiff sind ja
grundsätzlich ok (ausser dem Müll, den DragonForce
produzieren), aber das beinahe sture Festhalten an
dieser Struktur hat Metalium in den letzten Jahren eher
gebremst, denn voran gebracht. Unvergessen der Auftritt
im Z7 am 15.5.02, als keine 30 (!!!) Nasen anwesend
waren! Nun stehen die Vorzeichen anders und es wäre der
Hamburger Truppe echt zu gönnen, dass die Fans diese
neue Ausrichtung entsprechend honorieren!
Rockslave
Punkte: 8.9 von 10 Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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IN MOURNING - Shrouded Divine
Aftermath Music
Endlich mal etwas Frischwind im Death-Sektor: Die
jungen Schweden von In Mourning legen mit "Shrouded
Divine" ein überraschend starkes Debut vor. Ihre Musik
erinnert zuweilen an die ebenfalls ziemlich jungen
Finnen von Insomnium, aber In Mourning verpassen dem
Ganzen einen etwas deftigeren Schliff, was der ansonsten
eher melodischen Mucke einige angenehme Kanten verpasst.
Das handwerkliche Können wird dabei überraschenderweise
der Musik angepasst, hier wurde offensichtlich viel Zeit
ins Songwriting investiert. Während die Vocals die ganze
Bandbreite von behemoth'schen Grunzern, über
shagrath'sches Keifen bis hin zu cleanen Parts abdecken,
agieren die Gitarren dafür angenehm zurückhaltend und
greifen nur vereinzelt auf Riffs im klassischen Sinn
zurück - Durchdacht und auf den Punkt gebracht, so wie's
halt sein sollte. Was bei all der überraschenden
Qualität leider etwas flöten geht, ist ein guter Schuss
Emotionalität. In Mourning's Debut-Platte "Shrouded
Divine" wirkt über die kompletten 46 Minuten noch etwas
steif und konzipiert, aber wenn die Band diesen Punkt
noch in den Griff bekommt, so steht dem Aufstieg in weit
grössere Gefilde nicht mehr viel im Weg - Von meiner
Seite gibt's aber auf jeden Fall eine Ladung
Pommesgabeln mit auf den Weg. Weiter so!
El Muerte
Punkte: 8.9 von 10
Hier bestellen für 29.90 SFr.
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MACHINAE SUPREMACY – Overworld
Spinefarm Records/Musikvertrieb
Schon der erste Klangeindruck von "Overworld"
verursacht Stirnrunzeln. Die Basis wird offensichtlich
von Melodic Metal gebildet. Wobei das Keyboard und die
Gitarre als gleichberechtigte Partner fungieren. Mit
interessanten, elektronischen Klängen wurde dem Sound
der Truppe mit dem komplizierten Namen einen ganz
individuellen Anstrich verpasst. Die naheliegende
Annahme, dass es sich um Samples handelt, wird nicht
bestätigt. Der Wikipedia-Eintrag gibt Aufschluss über
die ganz eigene Musik der Jungs aus dem schwedischen
Lulea. Der Stil wird von der Band SID Metal genannt. Die
entscheidende Ergänzung zum melodischen Hard Rock wird
als Chiptune bezeichnet. Dafür werden Klänge aus der
Zeit des Commodore 64-Computers verwendet. Die Band
setzt zu diesem Zweck eine SID-Station mit dem Chip des
C64 ein. Wer detailliertere Infos zu den Hintergründen
dieser speziellen Technik möchte, findet unter den hier
verwendeten Bezeichnungen in Wikipedia alle Infos. Die
skandinavische Band existiert seit nunmehr acht Jahren,
und "Overworld" ist bereits deren viertes Werk. Es
handelt sich dabei aber nur um drei Alben. 2004 schrieb
die Truppe zusätzlich den Soundtrack zum PC-Spiel "Jets'n'Guns".
Dies passt wie die berühmte Faust aufs Auge. Im Sound
der Band tauchen nämlich immer wieder Klänge auf, die
bewusst an Computer-Games erinnern. Was vielleicht
kitschig klingt, ist in der Praxis hochinteressant. Vor
allem aber, weil in den Reihen von Machinae Supremacy
erstklassige Musiker stehen, die zwölf Melodic-Kracher
par excellence geschrieben haben. In erster Linie
begeistert der Gesang durch Druck und Kraft, ein
bisschen so wie Geoff Tate von Queensrÿche. Die Symbiose
zwischen klassischem Melodic Metal und modernen,
elektronischen Spielereien wurde selten so kreativ
umgesetzt. Für die, die vom Melodic-Einheitsbrei der
letzten Zeit gelangweilt sind, kommt Machinae Supremacy
gerade recht.
Chris C.
Punkte: 8.9
von 10
Hier
reinhören und bestellen für 27.90 SFr.
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RAGE – Carved In Stone
Nuclear Blast/Warner
Das deutsche Heavy Metal-Urgestein um Basser und
Sänger Peavy Wagner schickt sich an, seinen Namen
endgültig in die heilige Ruhmeshalle des Stahltempels zu
meisseln. Und mit diesem starken Album wird das auch
sicher gelingen. Rage bleiben sich dabei selber treu.
Und selbst die Auswechslung von Schlagzeuger Mike
Terrana mit André Hilgers, dem Beckenschlager von Silent
Force und Axxis, kann am Stil von Rage nicht rütteln.
Und das ist durchaus positiv gemeint. Im Vergleich zum
Vorgängeralbum "Speak Of The Death" hat man fast
gänzlich auf orchestrale Teile verzichtet und drescht
dafür umso härter durch die Gehörgänge. Ausnahmen bildet
da nur das Album-Intro, welches nahtlos in den Titelsong
übergeht sowie die Abschlussnummer "Lord Of The Flies".
Diese hat es echt in sich, fährt mit grossen Chören
sowie verschiedenen Lautstärken auf und besitzt den
zwingendsten Ohrwurmcharakter des Albums. Natürlich
dürfen bei Rage auch bei den Liedern ohne Orchester die
ruhigen Momente nicht fehlen. Besonders schön gelingt
dies bei "Open My Grave" und beim zu Beginn Black
Sabbath-artigen "Without You". Generell wird auf "Carved
In Stone" aber mächtig Gas gegeben und der Härtegrad
oben gehalten. Gitarrenheld Victor Smolsky unterstreicht
dabei, dass er definitiv zu den Virtuosesten seines
Faches gehört. Einziges Manko an der Scheibe ist, dass
die Lieder im Rage-Katalog zu austauschbar sind. Hör ich
einen Song dieser Scheibe ohne es zu wissen, könnte ich
nicht sagen, ob es nun von "Welcome To The Other Side",
"Unity", "Soundchaser" oder vom aktuellen Output stammt.
Dies kann natürlich auch als Kompliment gesehen werden,
beweisen Peavy und Smolsky doch damit, dass sie seit
Jahren ausschliesslich Qualität abliefern. Für eine Note
über 9 reicht es damit aber nicht. Für 'Rage meets
Orchester'-Fans gibt's übrigens bei dieser Scheibe eine
Special Edition mit DVD, auf welcher der letztjährige
Wacken-Auftritt mit dem legendären Lingua Mortis
Orchestra drauf ist.
Roger W.
Punkte: 8.8
von 10
Hier
reinhören und bestellen für 27.90 SFr.
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ROOT - Daemon Viam Invenient
Shindy Productions
Black Metal aus Tschechien ist sicherlich schon
einmal eine seltene Sache, dass Root aber bereits seit
1987 ihre Musik fabrizieren ist einfach absolut
einzigartig. Im Vergleich, zu dieser Zeit haben die
ersten norwegischen Black Metal-Bands ihre heute so
bekannten Geschichten erlebt und auch dem Black Metal
ein Gesicht gegeben. Doch auch Root haben ihren eigenen,
schwarzmetallisch angehauchten Stil. Die Tschechen sind
nie langweilig, und der Hörer kann absolut nicht
erahnen, wohin die Musik als nächstes hinzieht. Dark
Metal, Mid Tempo Black Metal, atmosphärischer Epic Black
Metal, Black'n'Roll, Rock'n'Roll, Progressive
Metal/Rock, Doom Metal oder einfach eine völlig schräge
Art und Weise, den Hörer zu verwirren, ihn aus dem
Konzept zu bringen, alles findet bei "Daemon Viam
Invenient" seinen Platz. Dazu kommt noch, dass die
Stimme von Frontmann Big Boss ebenso facettenreich ist
wie die Musik selber. Er growlt auf seine eigene Art,
hat eine country-ähnliche Cleanstimme, dann singt eher
wieder rockig und plötzlich wird er wieder dramatisch.
Root sind nicht einzuordnen, und trotz ihres Kultstatus
werden sie dennoch nie den Sprung an die Metalspitze
schaffen. Aber ich muss an dieser Stelle ganz klar
sagen: Die Tschechen haben das auch gar nicht nötig,
denn mit ihrer Einzigartigkeit, ihrer Liebe fürs Detail
und dadurch, dass nie Langeweile aufkommt, gehören sie
für mich nach ganz oben. "Daemon Viam Invenient" ist ein
Hörerlebnis der besonderen Art, ein Erlebnis, das vor
allem Hörer mit Offenheit für Neues anziehen wird.
Engstirnige Black Metal-Fans sollten aber vorerst in das
Album reinhören, denn ohne Neugier und Freude an
Unerwartetem sind Root nicht das Richtige.
Yannick S.
Punkte: 8.8 von 10
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NAZARETH - The Newz
Edel
Records/Phonag
Kaum vorstellbare zehn Jahre mussten die Fans der
schottischen Rock-Dinos auf ein neues Album ihrer Helden
warten. Dies wäre sicher nicht so gekommen, wenn Drummer
Darrell Sweet (R.I.P.), der 1999 während der laufenden "Boogaloo"-Tour
in den Staaten verstarb, noch leben würde. In der Folge
verloren Nazareth ihren Platten-Deal und hielten sich
all die Jahre über mit zahlreichen Live-Auftritten mehr
schlecht als recht über Wasser. Wer die Band in der
jüngeren Vergangenheit jedoch mal sah, musste
attestieren, dass die Truppe, nun mit Drummer Lee Agnew
(Sohn von Bassist Pete) immer noch sehr agil daher kommt
und letztes Jahr sogar beim BYH!!! in Balingen eine
ziemlich gute Figur machte. In Interviews darauf
angesprochen, war immer wieder die Rede von neuen Songs,
aber es fehlte schlicht und ergreifend das Geld, um eine
neue Platte machen zu können. Dieser Umstand gehört nun
der Vergangenheit an und anlässlich des 40-jährigen (!)
Bandjubiläums heissen die drei Zauberworte:
Deal-Album-Tour! Präzisiert heisst das in der gleichen
Reihenfolge: Edel Records-The Newz-40th Anniversary Road
Trip Tour 2008! Wenn da keine Freude aufkommt?!! Kern
der Geschichte ist natürlich das neue Album, das mit
nicht weniger als dreizehn Songs aufwartet und, vorweg
genommen, überraschend stark ausgefallen ist! Der Opener
"Goin' Loco" klingt gleich ungewöhnlich funkig und würde
auch Lenny Kravitz mehr als nur gut zu Gesicht stehen.
Die Agnew Rhythmus-Abteilung gibt sich dabei
ungewöhnlich dominant und pumpt ohne Ende. "Day At The
Beach", ein smarter Naz-Rocker mit Top-Refrain hätte
auch auf "Boogaloo" stehen können, allerdings ohne
Keyboard-Sounds, die damals noch Ronny Leahy beisteuerte
und der ja längst nicht mehr dabei ist. Auffällig sind
hier noch die guten Backing Vocals, die bestens passen.
Schon fast ungewöhnlich "hart" lässt "Liar" darauf die
Wände wie Fenster gleichermassen wackeln und auch hier
lassen funkige Elemente grüssen, die geschickt mit dem
Mötley Crüe artigen Hauptriff einher gehen. Würde Dan
McCafferty nicht seine unverwechselbare Stimme
beisteuern, könnte man anschliessend bei "See Me" glatt
unseren Steve Lee (Gotthard) ans Mikro lassen und bekäme
dadurch noch einen "Missing Track" vom legendären "Defrosted"-Album
nachgereicht..., Hammer! Das gilt auch generell für die
Gesangsleistung von Herrn McCafferty, der auf "The Newz"
die ganze Bandbreite seines Könnens auffährt. Der Rest
des Albums enthält weitere amtliche Rocker mit zum Teil
coolem AC/DC Touch, gemischt mit ruhigeren Tunes. Ein
wenig schräg beschliesst der enthaltene Hidden-Track
(mit deutscher Speech und Texteinschüben) ein ansonst
fast makelloses Album, mit dem Nazareth bestens für ihr
40tes Jahr gerüstet sind und dies mittels einer
ausgedehnten Euro-Tour bereits seit Januar unter Beweis
stellen, respektive weiter bis in den Spätsommer noch
stellen werden.
Rockslave
Punkte: 8.7 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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RPWL – The RPWL Experience
InsideOut Music/SPV
Dass die Deutschen um Sänger und Keyboarder Yogi
Lang allesamt grosse Pink Floyd-Fans sind, hat man ja
schon bei allen Alben der Süddeutschen rausgehört. Auch
auf ihrem neuen Werk hört man das. Aber versteht das
richtig, RPWL schaffen es, floyd'sches mit viel
Eigenständigkeit zu vermischen, das die Band schon
einmalig gut macht. "Breathe In Breathe Out" ist genau
so ein Beispiel, ein hervorragender Song, der sich
schnell im Gehirn festsetzt. Überhaupt gibt's mal wieder
keine Ausfälle auf diesem grandiosen Album. Ja, man geht
sogar einiges vielseitiger zu Werke. Bei den Songs "Silenced",
dem neunminütigen Opener, und auch bei "Choose What You
Want To Look At" wie bei "Stranger" geht es teilweise
recht heavy und modern zu. RPWL sprengen da wirklich
einige eigene Grenzen und zocken so abwechslungsreich
wie nie zuvor. Das Bob Dylan-Cover "Master Of war" wurde
mit einem herrlichen Pink Floyd-Touch belegt, so wie es
halt nur RPWL können, ein fantastischer Track, den man
einfach immer wieder hören muss. Und sieben der zehn
Songs sprengen mal wieder die sechs Minuten-Grenze,
genau das, was die Fans doch lieben, oder? Also ich kann
zum Schluss nur noch sagen: Kauft das Teil, liebe
RPWL-Fans, und solche, die den atmosphärischen Prog-Rock
lieben, auch ihr werdet von "The RPWL Experience"
begeistert sein.
Crazy Beat
Punkte: 8.7 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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AXEL RUDI PELL – Live Over Europe (2 DVDs)
Steamhammer/SPV
Sechs Jahre sind schon wieder ins Land gezogen, seit
Axel seine erste Doppel-DVD "Knight Treasures"
veröffentlicht hat. Und wieder ist es ein Doppeldecker
geworden: DVD eins zeigt das ganze Konzert vom Rock Hard
Festival als Co-Headliner, und das sind 75 Minuten. Die
Band zeigt sich in bester Form und Spiellaune, man
bringt Klassiker wie "The Masquerade Ball" / "Cashbah"
mit obligatem Mike Terrana-Drum Solo, was ja wieder mal
vom Allerfeinsten ist. Auch "Fool Fool" und "Call Her
Princess" dürfen hier nicht fehlen, genauso wenig wie
das coole Axel – Ferdi-Duell. Neuere Songs wie das
geniale "Fly To The Moon", bei dem Mikes Drumkit so
einiges auszuhalten hat, und "Strong As A Rock" oder
"Mystica" überzeugen ebenfalls auf der ganzen Linie.
Beim Rainbow-Cover "The Temple Of The King" wächst
Johhny Gioelli über sich selbst hinaus und erzeugt mit
seiner Überstimme eine Riesen-Gänsehaut. Überhaupt ist
der Mann kaum zu bremsen, wirbelt über die Bühne ohne
Ende und präsentiert sich hier in einer Stimmlichen
Höchstleistung und erinnert mit seiner Gestik oft an
Freddie Mercury. Die Band kommt total tight rüber und
man merkt hier, dass die Chemie immer noch stimmt. DVD
zwei wurde an vielen verschiedenen Orten aufgezeichnet
und teilweise ist die Qualität auch nicht so perfekt,
aber deshalb heisst das Teil ja auch "Official Bootleg
DVD". Unter anderem wurde am Wacken 2005, in der Zeche
Bochum2004 + 06 und in Balingen 2005 gefilmt. Man
erinnert sich, dass Axels Auftritt ja beinahe wörtlich
ins Wasser fiel. Und ja, sogar vier Songs vom Z7 vom 6.
Juni 2005 sind dabei, "The Masquerade Ball", "Carousel"
inkl. Keyboard-Solo, "The Temple Of The King" und "Call
Her Princess". Hervorzuheben wären da noch die
Acoustic-Songs "Love Gun" und "Oceans Of Time" in der
Zeche aufgenommen. Auch wenn sich einige Songs
wiederholen ist das ganze Werk sehr gut ausgefallen und
wird wohl jeden Axel-Fan zufrieden stellen, wirklich
coole DVDs.
Crazy Beat
Punkte: keine Wertung Hier
DVD bestellen für 37.90 SFr.
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MOTORBAIKS – Sold Your Soul
Eigenvertrieb
Der Name dieser Band aus heimischen Landen beruht
auf einer coolen Wortspielerei. Der Gründer,
Songschreiber, Produzent, Gitarrist und Bassist von
Motorbaiks heisst mit vollem Namen René Baiker. Beim
Einen oder Anderen wird's vielleicht nun klingeln: René
ist nämlich alles andere als ein unbeschriebenes Blatt.
In den 80ern war er Gitarrist bei der europaweit
erfolgreichen Band Transit, die 1988 mit dem Song "Take
Your Love" bis auf Rang 8 der CH-Hitparade vordrang.
Bereits 1986 wurde als einer der ersten, professionell
produzierten Videoclips "Break Away" auf MTV
ausgestrahlt. Doch noch ein weiterer, an "Sold Your
Soul" beteiligter Musiker taucht wieder aus der
Versenkung auf: Die Drums wurden nämlich von Peter Haas
eingetrommelt. Mr. Haas gehörte damals zum "Stampede"-Line
Up von Krokus, sass aber auch schon für Coroner hinter
der Schiessbude. Zu guter letzt wurde der Gesang vom
Kanadier Don James Ayer übernommen. In seiner Heimat ist
dieser ein gefragter Sänger und Songwriter. In der
Schweiz ist er des öfteren mit Fair Heaven unterwegs,
mit denen er auch schon einige Alben eingespielt hat.
Von diesem hochkarätigen Trio muss einiges zu erwarten
sein. Um es kurz zu machen: Die Erwartungen werden auch
erfüllt. Musikalisch bleibt man da, wo man (zumindest,
was René und Peter angeht) die grössten Erfolge feiern
konnte, nämlich in den 80ern. Fadengerade und
Schnörkellos, aber auch sehr melodisch, wird
rifflastiger Hard Rock geboten. Das Prädikat 'Old
School' darf in diesem Fall keineswegs mit Gähnen
quittiert werden. Im Gegenteil, gleich reihenweise
Ohrwürmer kriegt man in die Lauscher geliefert. Der
knackige und groovige Sound beweist ein kaum zu
toppendes Feingefühl für das Wesentliche. Produziert
wurde das qualitativ hochwertige Teil in R. Baikers
eigenem Studio in Arbon, der Klangfabrik. Die zweifellos
starke CH-Hard Rock-Szene hat mit Motorbaiks würdigen
Zuwachs bekommen. Live werden sie dies im Sommer unter
Beweis stellen. Hoffentlich wird Peter Haas auch auf der
Bühne sein Können demonstrieren. Bekannterweise gibt's
noch einige weitere Schweizer Musiker aus den 80ern, die
das Line Up perfekt ergänzen könnten, man höre sich nur
die erwähnte Scheibe "Stampede" an.
Chris C.
Punkte: 8.7 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 23.90 SFr.
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DANKO JONES – Never Too Loud
Bad Taste Records/Phonag
Wer Danko Jones kennt, der weiss: Dieser Typ ist
Rock'n'Roll pur, ob live oder ab Konserve, "We Sweat
Blood" von 2003 und das vor zwei Jahren erschienene "Sleep
Is The Enemy" sind die besten Beweise. Nun hat der
kanadische Oberrocker seine neue Langrille am Start und
sorgte damit zumindest bei mir für eine kleine
Überraschung. Versteht mich nicht falsch: Danko rockt
zusammen mit seinen Mitstreitern John Calabrese und Dan
Cornelius auch auf "Never Too Loud" auf weiter Strecke
in gewohnter 'Leckt mich am Arsch'-Manier, doch fliessen
anno 2008 dazu noch ganz andere Elemente in den Sound
des Trios ein. So muss über den Opener "Code Of The
Road" mit seinen verquetschten Noise-Gitarren, über das
stampfende "Still In Highschool", das freche, tänzelnde
"Let's Get Undressed" oder die an Thin Lizzy erinnernden
"King Of Magazins" und "Ravenous", das zu Beginn allzu
sehr nach "The Boys Are Back In Town" klingt, keine
grossen Worte verloren werden, denn hier zeigt sich
Danko, wie er von seinen Fans gehört werden will. Das
semiballadeske "Take Me Home“ hingegen kommt auf den
ersten Blick anbiedernd poppig aus den Boxen, offenbart
nach mehrmaligem Hören aber ein relaxtes
Südstaaten-Flair der Marke Lynyrd Skynyrd, behält dabei
aber dennoch einen gewissen Plastik-Beigeschmack,
welcher auch dem etwas zu teenie-punkigen "City Streets"
anhaftet. Positiv überraschen kann dagegen das 6 Minuten
lange, von lava-artigen Kyuss/Sabbath-Vibes
geschwängerte "Forest For The Trees". Gesanglich
unterstütz wird Danko dabei von Pete Stahl (Scream,
Goatsnake, Wool) und seinem alten Kumpel John Garcia (Ex-Kyuss,
Hermano), der sich schon bei "Invisible" auf "Sleep Is
The Enemy" die Ehre gab. Das wahre Highlight ist aber
nicht dieser Ausreisser, sondern das abschliessende
Titelstück, welches mit seinem expliziten
Mitgröhl-Refrain und dem Nackenbrecher-Riff jetzt schon
auf keiner Rock-Party fehlen darf. "Nie zu laut!" kann
man Danko Jones abspielen und auch "nie zu oft", wobei "Never
Too Loud" wohl die erste Scheibe des Dreiers ist, die
ihre wahre Qualität erst nach ein paar Durchläufen
preisgibt, trotz des organischen Sounds, der Nick
Raskulinecz (Foo Fighters, Rush, Stone Sour u.a.) dem
Ganzen gab.
Kissi
Punkte: 8.5 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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EXCITER - Thrash Speed Burn
Massacre Records/Musikvertrieb
Ich gehe jetzt mal schwer davon aus, dass der gute
John Ricci (g) vor mittlerweile unglaublichen drei
Dekaden seit der Gründung keinen einzigen Gedanken daran
verschwendet hat, ob es Exciter als Band im Jahre 2008
noch geben wird, geschweige denn ein neues Album
veröffentlicht wird. Genau das ist nach mehr als sieben
Jahren seit dem letzten, richtigen Studio-Album "Blood
Of Tyrants" jedoch wieder geschehen. Der Titel "Thrash
Speed Burn" könnte dabei besser nicht ausgewählt sein,
wenn es darum geht, jemandem, der die Canucks nicht
kennen sollte, diese Mucke beschreiben zu müssen. Der
Opener "Massacre Mountain" beschwört sogleich den Geist
des unsterblichen Debüts "Heavy Metal Maniac" (1982)
herauf. Rasende Riffs von Master Ricci und
Power-Drumming der Marke Rik Charron werden von der
schneidenden Stimme des seit 2006 eingestiegenen Kenny
Winter in bester James Rivera Manier veredelt. Wer nicht
genau hinhört, könnte sich, wie ich zuerst ja auch,
ernsthaft fragen, ob da nicht ein gewisser Fernando
Garcia (Godiva, Ex-Victory) sein Unwesen treibt, da die
beiden Sänger einen sehr ähnlichen Timbre in ihren
Stimmen besitzen. Dem ist aber nicht so und während der
Titeltrack nachfolgend gleich zum Mitgröhlen mit
gereckter Faust animiert, macht einen das geniale "In
Mortal Fear" gleich platt. Treibendes Riffing mit leicht
angezogener Handbremse lädt zu aktivem wie kollegialem
Abschädeln ein, dass es eine wahre Freude ist. Noch
einen Schritt weiter in Sachen Temporeduktion geht "Crucifixion",
das sich dadurch als Airguitar Blaupause auszeichnet.
Spätestens jetzt nimmt man auch Notiz von der gegenüber
früher verbesserten Produktion, die jedoch nichts an der
Grundcharakteristik des typischen Exciter-Sounds ändert.
John Ricci's Gitarre klingt deshalb oder zum Glück immer
noch gleich "dünn" wie gewohnt. Das wird vor allem den
älteren Semestern der Thrash-Ikone gefallen, wobei die
jungen Fans, die auf Thrash Metal stehen, von "Thrash
Speed Burn" nicht minder angetan sein werden. Dass das
lärmende Quartett es live auch immer noch locker drauf
hat, stellte es zum Beispiel am BYH!!!-Festival von 2005
eindrücklich unter Beweis. Die zehn neuen Thrash-Keulen
überzeugen von vorne bis hinten und wer bereits in
Besitz von "Heavy Metal Maniac" ist, kann hier blind
zugreifen und sich auf 45 Minuten Oldschool Metal
freuen.
Rockslave
Punkte: 8.5 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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IC REX – Valonkantajan Alkemia
Hammer of Hate/Non
Stop Music
Ja was ist denn das? So ein einfacher Bandname, und
dann unaussprechliche Liedetitel? Kann ja nur aus dem
Norden kommen. Und wer da an Ajattara denkt, hat in
vielerlei Hinsicht nicht ganz Unrecht: Ic Rex singen
ebenfalls Finnisch, und auch in Sachen Eigenständigkeit
steht das Zweimannprojekt der Vergleichsgrösse in nichts
nach. Aber wer bei "Valonkantajan Alkemia"
minimalistische Slow Motion-Dunkelheit erwartet, liegt
falsch. Die Songs sind allesamt im guten Mid Tempo
gehalten, der Sessiondrummer zeigt sein ganzes Können
und treibt die Gitarren in unterschiedlichen Rhythmen
voran. Die gelegentlichen Keyboardklänge lassen sich mit
nichts vergleichen, sie spielen weder mit Orgeln noch
Orchester. Also keine Angst vor verweichlichter Musik,
denn so selten die verstörenden Töne wahrgenommen
werden, so gezielt werden sie eingesetzt. Soviel
Inspiration hätten andere Bands dringend nötig! Einziger
(und leider nicht ungewichtiger) Nachteil: Die Stimme
fällt nicht gerade positiv auf. Zwar sind die clean
gesungenen Passagen ganz gut anhörbar, aber das
Gekreische erinnert ansonsten zu sehr an eine schlechte
Kopie von Sabathan (Ex-Enthroned). Bei einer Spielzeit
von rund 55 Minuten ist das nicht unerheblich. Aber
davon abgesehen ein wirklich gelungenes Zweitwerk der
beiden Finnen, das hoffentlich einige Anhänger finden
wird.
Tristan
Punkte: 8.5 von 10
Hier bestellen für 27.90 SFr.
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NEW DISASTER – Last Night Rites
Cargo Records
Mit Klischees halten sich die vier Amis aus
Austin/Texas nicht zurück. Das beginnt schon beim
Albumcover mit einer Madonna Figur, umrundet von zwei
Knarren und Rosen. Kein Wunder, dass neben den Stooges
auch Rose Tattoo und Guns'n'Roses als Einflüsse
angegeben werden. Interessanterweise wollen uns aktuelle
Kick Ass-Bands immer wieder eine musikalische Verbindung
zu GNR weismachen. In den seltensten Fällen ist davon
aber viel zu erkennen. So verhält es sich auch mit New
Disaster: Die Vorlieben zu Axl und Co. nimmt man ihnen
aber dennoch ab, zumindest posiert einer der Jungs mit
passendem T-Shirt auf dem Backcover. Die anderen zwei
Bands dürfen aber durchaus als Anhaltspunkte stehen
bleiben, ergänzt durch AC/DC und Motörhead. Etwas neues
wird uns also nicht geboten. Doch im Schweinerock-Metier
ist dies auch nicht nötig. Authentizität und Energie
sind die entscheidenden Punkte. Da ist die Konkurrenz
aus Skandinavien im Moment das Mass aller Dinge.
Turbonegro, Hellacopters oder natürlich Backyard Babies
heissen die Aushängeschilder. In Amerika sind vor allem
Buckcherry erfolgreich. Neue Truppen, fernab von
Klischees, haben es in Übersee generell schwer, sich zu
etablieren. New American Shame waren ein Beispiel, das
leider wieder verschwanden. New Disaster könnte das
gleiche Schicksal ereilen. Obwohl sich die Musiker
mächtig ins Zeug legen. Die dreckigen Riffs, mit Quelle
Gibson Les Pauls, knallen fett und roh aus den
Marshall-Türmen (das Backcover liefert den Beweis des
verwendeten Equipments). Die rauhen Reibeisenvocals
besitzen das nötige Flair, um durchs Band zu gefallen.
Ebenso wurden neun anständige (oder auch unanständige)
Songs auf CD gebannt, die viel Drive inne haben. Die
Abwechslung könnte zwar manchmal noch ein bisschen
grösser sein. Aufwändig, aber effektiv produziert wurde
"Last Night Rites" von Andy Johns, der auch schon für
die Rolling Stones und Led Zeppelin gearbeitet hat. New
Disaster sind definitiv eine Band, die eine echte Chance
verdient hat.
Chris C.
Punkte: 8.5 von 10
Hier bestellen für 29.90 SFr.
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LIGHT PUPIL DILATE – Snake Wine
LifeForce Records
Aus Light Pupil Dilate lassen sich deutlich
verschiedene Einflüsse heraus zu hören. Vom klassischen
Metal zum progressiven Rock weiter hin zu Hardcore ist
alles vertreten. Aber eines lässt sich mit gutem
Gewissen sagen, sie sind definitv nicht 'light'. Nachdem
die Jungs 2003 ihr erstes Album veröffentlichten,
machten sie sich danach vor allem in den Jahren 2004 und
2005 einen Namen als Liveband, nachdem sie ihre Bühne
auf diversen Tourneen mit Bands wie Dead And Gone,
Meatjack oder Mastodon teilten. Nun bringen sie ihre
zweites Studioalbum unter dem Titel "Snake Wine" auf den
Markt. Auf diesem Werk mixen sie guten alten Metal mit
Tech Metal, und lange instrumentale Parts runden das
Gesamtbild der CD ab. Der Gesang ist mal schreiend, mal
sprechend, mal ganz normal. Stets der Situation
angepasst. Aber vor allem eines ist bei den Jungs aus
Atlanta deutlich zu spüren: Emotionen pur! Egal, wie
schnell der Song, egal, wie hart die Drums und Riffs,
stets sind Emotionen zu spüren. In Kombination mit ihrer
Vielschichtigkeit ist dies einfach nur beeindruckend und
erfreuend.
Miriam
Punkte: 8.3 von 10
Hier bestellen für 29.90 SFr.
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BLIND - Blind
EMI
Music
Ohne Rücksicht auf Verluste. Unter diesem Motto
wollten Blind ihr erstes Album schreiben und
veröffentlichen. Bereits im Demostadium wechselten sie
mehrmals ihre Produzenten und lehnten diverse Verträge
ab. Ihren Ehrgeiz und ihr Wille, ein Album auf den Markt
zu bringen, mit welchem sie nicht nur neunzig Prozent,
sondern hundert Prozent zufrieden sind, hat sie in den
letzten Jahren angetrieben. Und das Resultat ihrer
Arbeit liegt nun vor und beweist, dass die Band wirklich
ihren eigenen Weg geht. Die CD enthält alles, was
glücklich macht, von guten Gitarrenriffs bis hin zu
abwechslungsreichem Gesang. Die Stimme von Sänger Steve
ist klar und hat Tiefe. Obwohl er seine Vielseitigkeit
bereits beweist, lässt einem das Gefühl nicht los, dass
da noch etwas mehr herauszuholen wäre... Das ganze Album
ist eher ruhig, aber rockig. So bietet es sich auch
jenen an, welche mit Hard Rock und Metal nicht viel
anfangen können oder ist auch für all jene geeignet,
welche gerne mal etwas kürzer treten.
Miriam
Punkte: 8.3 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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INCUBATOR - lieBISSlieder
Massacre Records/Musikvertrieb
17 Jahre schon existieren die norddeutschen
Todesblei-Metaller von Incubator schon, und ich muss zu
meiner Schande gestehen, dass sie völlig an mir vorbei
gerast sind. Umso mehr habe ich mich genervt, als ich in
die neue Scheibe hinein gehört habe und sofort eines in
den Sinn kam: "Wieso ist mir die Band nie aufgefallen?!"
Speziell dazu kommt, dass Incubator nicht auf Englisch
klingen sondern in ihrer Muttersprache Deutsch singen.
Was natürlich dem Gesamtbild keinen Schaden anfügt, den
Incubator sind mir einfach instrumentalisch zu gut, um
da ein Problem zu machen wegen der Vocals. Also, das
neue Werk hat den Namen "lieBISSlieder" und auch auf dem
Cover-Artwork sieht man ein Herz, was uns zu einem Teil
sagt, das die Band ihre Liebesabenteuer verarbeiten tut,
und das bekommen wir ja in der deutschen Sprache
hervorragend mit, denn Songtitel wie "Fick mich" sagen
eigentlich alles. Bei den Tracks hält sich der
Geschwindigkeitfaktor im Rahmen, die Gitarren sägen und
kreischen sehr gut, auch die melodischen Leads wissen zu
gefallen. Incubator sind ein Gemisch aus Death und
Thrash Metal. Anzufügen wäre noch, dass die Scheibe bei
jedem Durchlauf wächst, was doch eigentlich ein gutes
Zeichen ist, oder?
Daniel J.
Punkte: 8.3 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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LIQUIDO - Zoomcraft
Nuclear Blast/Warner
Bereits das Cover von Liquido sieht, naja, wie soll
man sagen, 'technisch' aus... Und spiegelt somit wieder,
was auch in der CD steckt. Die Songs erinnerten mich zum
Teil an Bronski Beat (falls diese Band heute noch jemand
kennt) aber auch an Supermax (um noch weiter in die
Vergangenheit zurückzugehen). Die Songs auf "Zoomcraft"
sind alle elektronisch angehaucht. Es wird sowohl mit
der Stimme als auch mit diversen Effekten
experimentiert. Es entsteht ein bunter Mix aus guten
Beats und Elektro. Im Vordergrund steht jeweils der
Gesang. Die Refrains sind eingängig, den Songs hätte
aber etwas mehr Abwechslung nicht geschadet. In jedem
Fall werden sich an diesem Album die Meinungen teilen.
Ich persönlich finde es mal etwas anderes und kann es
all jenen empfehlen, welche gern einmal ihren Horizont
erweitern wollen, aber wer auf traditionellen Metal oder
Hardcore setzt, der sollte die CD lieber im Regal stehen
lassen.
Miriam
Punkte: 8.3 von 10
Hier bestellen für 27.90 SFr.
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THE TANGENT – Not As Good As The Book (2 CDs)
InsideOut Music/SPV
95 Minuten edelster Prog fliegen hier dem Zuhörer um
die Ohren. Die Proggies um den versierten Keyboarder,
Sänger und Songschreiber Andy Tillison haben hier
einiges zu bieten. Mit im Boot ist Jonas Rheingold (Flower
Kings) am Bass und Jaime Salazar (Ex-Flower Kings) an
den Drums. Auf CD eins wird jede Menge toller Prog
geboten, mal jazzig, mal rockig oder dann wieder eher 'old
Genesis Style'. Auch einige Sax-Parts sind hier zu
finden, halt echt vielseitig. Aber wehe ihr schmeisst
Rundling zwei in den Schacht, den kriegt ihr so schnell
nicht wieder raus! Die beiden je 20 Minuten langen
Tracks "Four Egos One War" und "The Full Gamut" sind
absolute Spitzenklasse. Hier kriegt ihr wirklich alles
aufs Ohr, was Prog Rock ausmacht. Zwei fesselnde Epen,
die den Zuhörer auf einer musikalischen Berg- und
Talfahrt der Extraklasse mitreissen. Es ist sehr schwer,
das Ganze in Worte zu fassen, das beste ist ihr legt
euch das Teil zu und erlebt das Ganze selbst. Ich
jedenfalls ziehe mir die zweite CD gleich nochmal rein,
cheers!
Crazy Beat
Punkte: 8.2 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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SAHG – II
Regain Records/Irascible
Es gibt Bands, die geben sich (manchmal) viel Mühe,
einen lockerflockigen Namen für die Kapelle zu finden,
natürlich auf englisch, damit man schon beim ersten
Ankucken eine ungefähre Ahnung hat, in welchen
musikalischen Gewässern denn jetzt gefischt wird. Und da
wird man seeehr gerne über mangelnden Inhalt
hinweggetäuscht… Jajaja ist ja schon gut, ich komm zum
Punkt: Alleine der Name Sahg vermag nicht zwingend
aufzuzeigen, was hier geboten wird, aber hier ist eben
nicht die Verpackung, sondern der Inhalt
ausschlaggebend. Und, meine Fresse, der ist definitiv
nicht leicht verdaulich. Doom? Mit Stoner Rock-Anleihen?
Einen Touch Progressive? Inklusive Verbeugung vor
Altmeistern wie Sabbath, Deep Purple oder gar Pink
Floyd? Alles drin und alles dran, aber damit eines grad
von anfang an klar ist: Mit Plagiaten haben die Jungs
soviel am Hut wie ein Balisto mit der örtlichen
Dönerbude. Da wird munter drauflos gefrickelt,
geschraubt, gehämmert, geschrieen… beliebig erweiterbar.
Was aber mit Sicherheit gesagt werden kann, ist, dass
sich „II“ von seinem Vorgänger (sinnigerweise „I“
benamselt) dadurch unterscheidet, dass die Doom-Anteile
zwar nicht vollständig verschwunden sind, jedoch zu
Gunsten musikalischer Horizonterweiterung reduziert
worden sind. Die Grundstimmung jedoch bleibt in diesem
Milieu, was den nötigen melancholischen Grundton angibt.
Gibt man sich bei „Ascent To Decadence“ und „Echoes Ring
Forever” noch recht flott, sinkt das Tempo ziemlich
schnell ab, und eben genau ab hier sind die Parallelen
zu obengenannten Altmeistern nicht mehr zu überhören,
alleine die Vocals erinnern verdammt stark an Ozzy zu
seinen besseren Zeiten oder auch an den leider
verstorbenen Layne Staley. „Escape The Crimson Sun“
wartet mit einem wunderbar traurigen Gitarrenintro sowie
leicht verzerrten aber dennoch gut verständlichen Vocals
auf, was sich mit leichten Keyboard-Teppichen durch das
ganze Stück hindurchzieht. Aber eben genau diese vielen
Experimente, Tempo- und Stimmungswechsel (von himmelhoch
jauchzend zu wütend-aggressiv) sowie die zig
musikalischen Epochen, die im Geiste durchlebt werden,
wollen aufgesogen, mit allen Sinnen verzehrt und als
Ganzes verstanden werden, was nicht einfach ist. Sahg
haben mit ihrem zweiten Album eine verdammt starke
Scheibe am Start, die zwingend erforscht werden will, da
man ansonsten Gefahr läuft, viele der Details nicht zu
entdecken, was sehr schade wäre.
Toby S.
Punkte: 8.2 von 10
Hier bestellen für 29.90 SFr.
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MESHUGGAH - obZen
Nuclear Blast/Warner
Könnte man aufgrund Analysen des musikalischen
Outputs einer Band Rückschlüsse auf ihren mentalen
Zustand ziehen, so würden Meshuggah mit Sicherheit zu
den ersten Eingelieferten zählen - Nicht nur
übereifrigen Staatsdienern würde es leicht fallen,
hinter den komplexen Rechnereien an Arrangements und
Polyrhythmen eine Bedrohung der allgemeinen
Psychohygiene zu vermuten. Tatsache ist, dass die fünf
Schweden seit der Gründung um 1987 bis heute mit
sämtlichen zwölf Releases Denkmal um Denkmal für
angewandte Mathematik erbaut und dabei den Metalsektor
entscheidend geprägt haben. Die EP "I" (2004) und das
Album "Catch Thirty Three" (2005) - bestehend aus
jeweils einem einzigen Song - markierten dabei den Zenit
des progressivsten Auswuches der gesamten Band-Karriere,
komplexer können Platten beinahe nicht geschaffen
werden. Doch die Krux der Kunst liegt, wie so oft, im
Detail begraben: Während die Band auf den den Releases
folgenden Touren ganze Heerscharen an neuen Fans
konvertieren konnte, sprangen gleichzeitig viele aus der
alten Garde ab - Wie so oft konnte ein grosser Teil des
Publikums nicht mitwachsen und sah sich in Folge dessen
um den Kern der Sache betrogen. Meshuggah kümmerten sich
allerdings keinen Deut um solche Äusserungen und liefern
nun drei Jahre nach dem letzten Studioalbum mit "obZen"
eine erneute Kampfansage an alle Zweifler und
4/4-Takt-Verfechter. Interessanterweise liegt die Platte
meiner Ansicht nach ziemlich genau in der Schnittmenge
vom 2002er-Album "Nothing" und den aktuelleren
Veröffentlichungen - Meshuggah sind wieder etwas
variabler geworden, ohne aber die tonale Einfachheit der
zuletzt aktuellen Schaffensphase zu verleugnen. Songs
wie "Electric Red", "Dancers To A Discordant System",
die Vorabsingle "Bleed" (heavy as fuck!) oder der Opener
"Combustion" (galoppiert wunderbar daher) zelebrieren
die so typisch gewordenen 'Ein-Finger'-Riffs der Band,
aber Drummer Thomas Haake schafft es, mit seinen
verschobenen Grooves optimal Gegengewicht zu geben. Die
weiteren Grundzutaten von "obZen" beschränken sich
leider auf die bereits bekannten flächigen Parts, einige
typische Tapping-Soli von Frederik Thordendal und den
leider ebenfalls nicht weiter ausgereiften Shouts von
Fronter Jens Kidman. Bei Songs wie den bereits erwähnten
"Combustion" oder "Bleed" reicht dies völlig aus, aber
auch "obZen" weist zwischendurch kreative Nulldurchgänge
auf. Ich hoffe, dass die Band irgendwann auch diesen
Parts ein Update verpasst, denn ständig die Heavyness
auszubauen aber dabei die ausgleichenden, ruhigen Teile
zu vernachlässigen wird nicht ewig toleriert werden.
El Muerte
Punkte: 8.0 von 10
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und bestellen für 23.90 SFr.
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HATE ETERNAL – Fury & Flames
Metal Blade/Musikvertrieb
Ihr kennt das doch, diese persönlichen
Armageddon-Tage, wo alles schief läuft: Das Auto springt
nicht an, die EC-Karte wird am Bancomat eingezogen, weil
das Konto nun definitiv in die Vorhölle zum Bankrott
abgesunken ist, die Ex ist schwanger und du sollst der
Vater sein, dein Chef dreht dich durch die Mangel für
Fehler, welche dein gehasster Arbeitskollege begangen
hat und als du am Abend endlich (sehr mies gelaunt) nach
Hause kommst, haben fleissige Langfinger deine Bude leer
geräumt. Das sind Tage, die die Welt nicht braucht, in
der man am liebsten in die Tischkante beisst und jedem
Stofftierchen den Kopf abreissen möchte. Wir alle kennen
das in irgendeiner Form, wenn das Adrenalin endlos
ausgeschüttet wird und der Blutdruck den Kopf in ein
dunkles Rot taucht. Ich glaube, für genau diese Momente
wurden Bands wie Hate Eternal geschaffen, welche hier
mit ihrem neuesten Werke "Fury & Flames" eine
Zerstörungsorgie frei lassen, welche jeden Orkan wie ein
laues Lüftchen aussehen lässt. Bandleader Erik Runtan
(ehemals bei Morbid Angel) musste sich zwar eine
Mannschaft anheuern, aber die leistet auf "Fury & Flames"
ganze Arbeit. Eine irrwitzige und verdammte Prügelorgie
auf hohem Niveau des technischen Death Metals rammt sich
in die Ohren, welche nur schon mit der gandenlosen
Drumarbeit den Kiefer auf den Boden knallen lässt. Hört
man sich die Scheibe ein erstes Mal an, wird man
regelrecht umgerannt, die Strukturen erscheinen wirr,
chaotisch ungezähmt und können eigentlich nur aus dem
Hirn eines Psychopathen stammen. Befasst man sich aber
mit dem Werk, entdeckt man immer mehr Details,
pfeilschnelle Soli, vertrackte Rhythmuswechsel und eine
Ordnung im Chaos, welche die unbändige Energie
zusammenhält. Ja sogar Ansätze von Melodien machen sich
beispielsweise im Schlussteil von "Tombeau (Le tombeau
de la fureur et des flammes)" breit, und die abgedrehten
Riffs sind eh nicht von dieser Welt. Nun, "Fury & Flames"
ist sicherlich nicht für jedermann gedacht, der Sound
kann brachial auf den Sack gehen, aber irgendwie liegt
hier auch die Faszination begraben. Wer Morbid Angel als
Weichspüler für die Feinwäsche benutzt, sollte Hate
Eternal sein Gehör schenken, und wer das Gefühl nicht
loswird, "es trifft immer mich", der erst recht!
R.K.
Punkte: 8.0 von 10
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und bestellen für 27.90 SFr.
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MERCENARY – Architect Of Lies
Century Media/EMI
Die Versöhnungsband, welche Death Metal-Fans mit
Heavy Metal-Maniacs zusammenbringen kann, ist wieder da.
Auf "Architect Of Lies" konzentrieren sich Mercenary
dabei ganz auf ihre eigene Stärke und zelebrieren ihren
ureigenen Stil mit Inbrunst. Wiederum gibt es also Death
Metal-Gekeife, welches in hymnische Melodic-Momente
übergeht. Mit "Isolation (The Loneliness In December)"
hat sich gar ein kleiner Hit hineingeschlichen, dem das
restliche Material aber nur wenig nachsteht.
Funktionieren dürften Hassbrocken wie "The Endless Fall"
oder "Execution Style" nicht nur auf Platte, sondern vor
allem live. Denn dort erst gehen die bemerkenswerten
Kompositionen in ihrer wahren Grösse auf. Wer Mercenary
je auf der Bühne gesehen hat, weiss, was ich meine. Im
Vergleich zum Vorgänger-Album "The Hours That Remain"
ist "Architect Of Lies" sogar noch stärker, da die
Refrains eingängiger und die Kompositionen schlüssiger
sind. Insgesamt regiert aber auch hier ein Lärmpegel,
welcher noch ein wenig transparenter und differenzierter
aufgenommen hätte werden können. Metaller ohne
stilistische Berührungsängste werden an diesem Album
ihre wahre Freude haben.
Roger W.
Punkte: 8.0 von 10
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und bestellen für 23.90 SFr.
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MYGRAIN - Signs Of Existence
Spinefarm Records/Musikvertrieb
Die Finnen um MyGrain haben vor zwei Jahren mit
"Orbit Dance" einen Achtungserfolg gelandet. Der Melodic/Death
Metal der Marke In Flames und Soilwork war damals noch
mehr Hype als jetzt, aber nichts desto trotz geht man
seinen Weg mit dem neuen Werk "Signs Of Existence"
gradlinig weiter. Kompositorisch noch ein wenig
ausgefeilter klingen die zehn Tracks kompakter und
kommen auf den Punkt. Die Gitarrenfraktion spielt fette
Riffs mit sehr melodischen Leads. Das Keyboard hält sehr
gut gegen die Gitarrenwand dagegen und trägt einen nicht
unwesentlichen Teil dazu bei, dass die neue Scheibe
stärker ausgefallen ist als der doch schon gute
Vorgänger. Bei den Vocals ist die Sachlage dieselbe, sie
fügen sich mit cleanen und rauhen Passagen hervorragend
ins Gesamtbild von MyGrain. Ich bin mir sicher, dass die
Band ein Stück weiter gekommen ist, aber die Tatsache,
dass In Flames schon bald ihr neuestes Werk präsentieren
werden, bewirkt leider, dass auch die gesamte
Aufmerksamkeit bald wieder weg sein wird. Denoch ist "Signs
Of Existence" ein sehr gutes Album geworden.
Daniel J.
Punkte: 8.0 von 10
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und bestellen für 27.90 SFr.
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HATE - Morphosis
Listenable Records/Irascible
Hass ist ja ein alltäglicher Begriff, mit dem man
sich wohl oder übel auseinandersetzen muss, aber es gibt
ja Bands, die nicht nur hassen, sondern ihren Hass in
die Musik einpflanzen und zu allem Übel auch noch so
heissen. Hate aus Polen sind wieder da, das sechste Werk
wird präsentiert und wieder zeigt sich Hate von einer
anderen Seite. Obwohl, nicht ganz. Angefangen hat die
Band mit Death Metal, wie man ihn von anderen
Polen-Brigaden kennt. Decapitated, Vader oder Behemoth
sind da wohl die typischsten Beispiele. Mit den Jahren
haben sich Hate weiterentwickelt und Ambient- und
Industrialeinflüsse in ihren Todesmetall eingeführt. Mit
dem neusten Werk "Morphosis" kommt man wieder an die
Ursprünge heran, wobei auch die neueren, man möchte
schon sagen moderneren Elemente nicht untergehen.
Technisch sind die Polen grandios, und auch die
Drumarbeit schlägt voll durch, so dass man von sehr
abwechslungsreichen Struktur sprechen darf. Der grosse
Schwachpunkt an "Morphosis" ist die Stimme von Sänger
'Adam the first sinner', die zwar ins Schema des bösen
Death Metals passt, aber leider viel zu eintönig
daherkommt. Das Polen-Dreieck wird langsam aber sicher
mit einer vierten, sehr talentierten Band zum Viereck.
Das Polen-Viereck (Vader, Decapitated, Behemoth und Hate)
sorgen im Death Metal-Bereich für Aufwind und vor allem
für brutalen, hasserfüllten und gemeinen Todesmetall. "Morphosis"
ist ein Gemisch zwischen Modernität und
Ursprungs-Brutal-Death Metal und kommt so auch ziemlich
gut weg.
Yannick S.
Punkte:
8.0 von 10
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und bestellen für 29.90 SFr.
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PURE SOUNDART - Emo Is Dead
Progressive Publicity
Die Musik von Pure Soundart lässt sich in einem Wort
beschreiben: Wirr. Sie entspricht keinen vorhandenen
Regeln, ist weder durchschaubar noch greifbar. Aber
genau aus diesen Gründen ist sie so speziell und leicht
wieder zu erkennen. Wer Pure Soundtrack hört, dem wird
der Gedanke "dies kenn ich doch von irgendwo her" fremd
sein. Pure Soundtrack mixen ihre Musik bunt
durcheinander. Durch diese zum Teil ziemlich abstrakten
Übergänge entsteht eine gewisse Unruhe, welche im ersten
Moment zwar nicht stört, aber auf dauer übergreifend
ist. In den einzelnen Tracks finden sich sehr gute
Gitarrenriffs, begleitet von Drumeinlagen, welche
wirklich Lust auf mehr von diesem Sound machen. 'Leider'
sind diese erwähnten Einlagen meist sehr kurz und machen
bald Platz für einen Stilwechsel. Und genau in dieser
Kombination werden sich wohl die Meinungen über diese
Art von Musik teilen. In jedem Fall ist die CD durchaus
hörenswert, auch wenn man am Ende 'nur' um eine
Erfahrung reicher ist.
Miriam
Punkte:
8.0 von 10
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19.90 SFr.
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HINDVIR - Roth Cingetos Taxonaria
Behemoth Productions/Non
Stop Music
Die im Jahre 2003 gegründete Pagan/Black Metal-Band
Hindvir präsentiert mit "Roth Cingetos Taxonaria" ihr
Debutalbum und beweist auch gleich ihr Können. Der
Vierer lässt vor allem in punkto Atmosphäre keine
Wünsche offen, so kommt das Werk energiegeladen und
frisch von der Black Metal-Ecke und mischt des öfteren
herrliche Akustikparts in die Klangwelt. Trotz des
übernatürlich bösen Bandfotos im Booklet sind die Stücke
nicht im typisch satanistischen und minimalistischen Old
School-Norwegian Black Metal-Stil, sondern man versucht,
möglichst abwechslungsreich in die Gänge zu kommen. Die
Texte sind zwar in einem eher schwachen Englisch
geschrieben, doch was sie mit ihrem Werk aussagen
möchten kommt definitv an. Hindvir spielt
atmosphärischen Black Metal, und rein textlich geht es
sehr heidnisch zu Sache, ansonsten kennt man bloss
einige Gitarrenpassagen und die Akustikparts, die an
Pagan Metal erinnern. Leider haben die Franzosen noch
ein Manko, das im Moment viele Bands mit sich
herumtragen müssen: Ihnen fehlt einfach die
Einzigartigkeit. Diese Art von Pagan/Black Metal ist
zwar sehr beliebt und man freut sich über jedes neue
Schmankerl in dieser Szene, aber auf der anderen Seite
kommt da auch nicht mehr viel Neues. Wer auf rasante
Black Metal-Atmosphäre und akustische Melancholie
abfährt, wer melodische Gitarrenwände und knüppelharte
Drums mag, der kann bei Hindvir nichts falsch machen,
wer aber bereits bei Helrunar und Konsorten die Nase
gestrichen voll hat sollte einen weiten Bogen um Hindvir
machen.
Yannick S.
Punkte:
7.9 von 10
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und bestellen für 27.90 SFr.
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PORCUPINE TREE - Nil Recurring
Peaceville Records/Irascible
In meiner Review vom Gig der Band im Zürcher Volkshaus
vom November 2007 schüttelte ich nur zu allzu
bereitwillig das Etikett 'grandios' aus meinem Ärmel -
Porcupine Tree gelten nicht umsonst für viele
Musik-Liebhaber als eine der aktuell besten Bands
schlechthin. Steven Wilson und seine Mannschaft sind mit
Einsatz und Beharrlichkeit genau dahin gekommen, wo man
solche Musik beim ersten Kontakt aufgrund der
Sperrigkeit nicht vermuten würde: im Rock-Olymp. Denn
wenn eine Band überlange Monster an Vertracktheit und
Komplexität mal eben locker aus der Hüfte auf die Welt
loslässt, dann braucht es weit mehr als musikalisches
Können, um das Publikum davon zu überzeugen - Es braucht
schlichtweg Charakter. Dass dies nicht ohne Aufwand
gelingt, beweist "Nil Recurring" nur zu gut: Die Platte
besteht aus vier zusätzlichen Tracks aus den
Aufnahmesessions zum letztjährigen Überwerk "Fear Of A
Blank Planet", und kann - Porcupine Tree-typisch –
trotzdem eine Spieldauer von knapp 30 Minuten vorweisen.
"Cheating The Polygraph", "Sentimental", "What Happens
Now?" und der Titeltrack "Nil Recurring" bestehen dabei
teilweise aus Elementen, die in anderer Art und Weise
auf "Fear Of A Blank Planet" Verwendung gefunden haben -
Aber die Band hiesse nicht Porcupine Tree, wenn auch
dieses Material nicht sämtlichen Standards entsprechen
würde: Zwar fällt der Mix etwas rauher als "FOABP" aus,
aber auch hier wird streckenweise aus allen Rohren
geschossen, ohne dabei das brilliante Songwriting aus
den Augen zu verlieren. Um zu guter letzt erneut auf die
Bezeichnung zu Verweisen: Bands, die ihr Restmaterial
aufwerten, sind aus gutem Grund selten genug – Bands,
die es vermögen, ihr Restmaterial auf Albumqualität zu
trimmen, noch seltener... Wie gesagt, 'Charakter' ist
hier das Stichwort.
El Muerte
Punkte: keine Wertung
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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MAGNUM – Wings Of Heaven Live (2
CDs)
Steamhammer/SPV
Magnum scheinen Geburtstage und Jubiläen unglaublich zu
lieben: 2005 feierte man das 20. Lebensjahr des
Band-Meisterwerks "On A Storyteller's Night" in Form
einer ausgiebig bestückten Neuveröffentlichung des
Albums inklusive nachfolgender umjubelter Tour. Der
Fünfer scheint gerade dadurch wieder so richtig Blut
geleckt zu haben, was sich einerseits hörbar auf das
Songwriting der letzten Studio-Scheibe "Princess Alice
And The Broken Arrow" vom letzten Jahr ausgewirkt hat,
die Truppe um Bob Catley und Tony Clarkin andererseits
auch hat in Erinnerungen schwelgen lassen, deren wohl
erfolgreichste auf den Namen "Wings Of Heaven" hört.
Top-Chartplatzierungen in ganz Europa – u.a. auf Platz 2
auf der Insel und Platz 7 bei uns – und die
ausverkauften Touren dazu machten das Jahr 1988 für die
Rock-Veteranen unvergesslich, weswegen man im November
letzten Jahres "Wings Of Heaven" als Ganzes auf die
Bretter des Heimatlandes brachte. Für all diejenigen,
die vor vier Monaten nicht in der Lage waren, schnell
über den Kanal zu jetten, gibt's das Konzerthighlight
nun auf Konserve fürs Wohnzimmer. Ob "Days Of No Trust",
"Wild Swan" oder "Start Talking Love", die 20-jährige
Scheibe ist und bleibt ein Hörgenuss für jeden Fan von
anspruchsvollem Rock mit unvergänglichen Melodien, was
die Stimmung auf "Wings Of Heaven Live" deutlich macht.
Doch da der letzte Live-Output Magnums (die Live-DVD "Livin'
The Dream" von 2005 ausgenommen) "The Last Dance – Live"
auch schon wieder 12 Jahre zurückliegt, beschränkte man
sich nicht einfach auf die Darbietung der Jubiläum
feiernden Scheibe. Scheibe 1 glänzt somit mit weiteren
Klassikern wie "How Far Jerusalem", "Back Street Kid"
oder "Kingdom Of Madness" und aktuellen Nummern von
"Princess Alice...", namentlich "When We Were Younger",
"Out Of The Shadows" und "Dragons Are Real". Doch nicht
nur die Setlist, sondern auch die Performance kann nicht
kritisiert werden: Catley singt besser denn je, Clarkin
fidelt wie immer einfühlsam und um das Publikum muss man
sich bei solchen Hits sowieso nicht sorgen. Bleibt nur
zu hoffen, dass es beim Gig im Z7 am 15.5.2008 genauso
charismatisch zu und her gehen wird.
Kissi
Punkte: keine Wertung
Hier reinhören
und bestellen für 33.90 SFr.
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ZIMMERS HOLE - When You Were Shouting At The Devil...
Century Media/EMI
Laut den Angaben auf der Rückseite der Promo handelt
es sich bei Zimmers Hole um ein Projekt, aber es dürfte
wohl eher in Richtung Band gehen, weil hier nämlich alle
Musiker von Strapping Young Lad gestrandet sind, nachdem
Mainman und Bandleader Devin Townsend die Truppe letztes
Jahr auf Eis gelegt hat. Interessanterweise hat Mr.
Townsend hier aber noch den Mix der Vocals übernommen.
Somit dürfte auch klar sein, in welche grundsätzliche
Richtung der Sound von Zimmers Hole geht, die übrigens
einen Schreihals namens The Heathen am Mikro stehen
haben. In der Tat hämmert bereits der Titeltrack in
bekannter Manier voll nach vorne los. Eindrucksvoll
dabei das Atom-Drumming von Schlagkessel Legende Gene
Hoglan (Ex- jede Menge), der alles in Grund und Boden
hämmert. Das musikalische Grundelement ist thrashig
ausgelegt und wird von teils fast kranken Vocals
vorangetrieben, wie man es schon von SYL her kennt.
Groovig und mit ein paar alten Metallica Sprengseln
versehen, bollert auch "We Rule The Fucking Land" laut
und wüst ins Land. Ergänzt um ein paar feine Leads und
variable Vocals gibt der Song echt was her. Auch "Flight
Of The Night Bat" kann mit wechselnden Tempi aufwarten
und "1312" könnte auch von Artillery stammen. Völlig
schräg dann der Anfang von "Devils Mouth", wo erstmal
'ne Runde gefurzt und gerülpst wird und sogar eine
Mundharmonika (!) zum Einsatz gelangt. Machine Head
grüssen bei "Fista Corpse", während sich "Hair Doesn't
Grow On Steel" mindestens ein wenig vor Iron Maiden
verneigt. Der entscheidende Punkt ist aber der Gesang
von The Heathen, der von Growls, über clean bis hin zu
amtlichen Screams alles beherrscht und das auch in den
Songs einbringt. Wem also SYL, Fear Factory, die alten
Raise Hell und Konsorten zusagen, kann hier blind
zugreifen. Ich für meinen Teil freunde mich eher mit der
Musik, als mit dem Gesang an. Unter dem Strich sticht
jedoch eine ordentliche Thrash-Keule hervor, die dazu
noch ziemlich fett produziert wurde. Darüber hinaus muss
man sich vor allem am Schluss noch mit einem
Satans-Wauzel auseinander setzen, was nicht unbedingt
hätte sein müssen.
Rockslave
Punkte: 7.8 von 10 Hier reinhören
und bestellen für 23.90 SFr.
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THIS IS HELL - Misfortunes
Trustkill Records/SPV
Was die fünf New Yorker Boys auf ihrem neuen,
zweiten Machwerk bieten, kann ich mit einem Songtitel
einer anderen New York City Hardcore-Legende
beschreiben: Schlicht und einfach "Tales From The Hard
Side". Der geringe Abstand zur Veröffentlichung der
ersten Platte lässt sich durch die seltsame
Veröffentlichungspolitik des Labels erklären. Somit
liegt die neue Scheibe eigentlich ein Jahr zu früh vor.
Auf diesem Album zeigen die Jungs von Beginn an, was
eine amtliche Hardcore-Harke aus den USA ist: Sänger
Travis Reilly brüllt sich die Lunge aus der Brust, als
hätte sich die Wut der ganzen Welt in ihm angestaut. Die
Drums geben dem Ganzen den Drive und die benötigte Härte
und treiben damit die Songs so richtig wie ein Panzer
nach vorne. Trotz aller Härte und Aggression haben This
Is Hell ihren Songs die gewisse Abwechslung verpasst,
indem sie melodiöse, kurze Parts eingebaut haben. Beim
Track Nummer fünf ist dann erstmals, für knappe 2
Minuten, verschnaufen angesagt. Aber mit dem
darauffolgenden Track "Without Clousure" drücken Travis,
Rick, Chris, Dan und Johnny das Gaspedal sofort wieder
amtlich durch. Seit dem Jahre 2004 erspielen sich This
Is Hell einen Namen in der Hardcore-Szene, insbesondere
durch ihre explosiven Livegigs. Immer wieder kreieren
This Is Hell nachfolgend große Melodie- und
Spannungsbögen und hauen dabei geradezu verschwenderisch
eine Idee nach der anderen raus. Oft wünscht man sich,
dass sie den einen oder anderen Einfall doch noch ein
bisschen weiter ausführen würden, aber statt dessen wird
auf die Geschwindigkeitskeule gesetzt. Darüber hinaus
haben sie sich sogar etwas getraut, was sonst keine
Combo machen würde: Sie haben nach Europa übergesetzt
und eine Tour durch die alte Welt gespielt, obwohl sie
erst eine EP auf dem Markt hatten. "Misfortunes" ist mit
14 sehr powervoll produzierten, relativ kurzen Songs
versehen. Die Stücke bieten das volle New York City
Hardcore-Brett mit allen nötigen Bestandteilen. Die
Drums ballern, der Gesang ist wütend und aggressiv und
Gitarre und Bass wälzen mit ihrem Spiel alles platt, was
sich ihnen in den Weg stellt. Ich attestiere This Is
Hell eine grosse Zukunft am Hardcore-Firmament.
Andrè G.
Punkte: 7.7 von 10 Hier reinhören
und bestellen für 19.90 SFr.
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KORPIKLAANI - Korven Kuningas
Nuclear Blast/Warner
Alle Jahre wieder kommt ein neues Werk der
finnischen Waldvereinigung Korpiklaani. Die sechs Finnen
sind Arbeitstiere und beweisen mit ihrem neuen Album "Korven
Kuningas", dass sie weiterhin an die Spitze des
Folk-Metals gehören. Auf der anderen Seite fragt sich
der langjährige Folk und Pagan Metal-Anhänger, wie sich
eine Band mit fünf so ähnlich klingenden Alben im
Geschäft halten kann. Korpiklaani spielen ohne Frage
grandiosen Folk-Metal, und auch für das Partyzelt ist "Korven
Kuningas" genau das Richtige. Trotzdem hat man langsam
genug vom Korpiklaani-Boom, jedes Jahr ein neues Werk,
das jedoch nicht sehr neu wirkt. Als Hörer erscheint mir
jedes Korpiklaani-Stück extrem ähnlich, so als wären sie
alle zusammen aufgenommen worden. Die Finnen müssen
aufpassen, dass ihr so geliebter Hüpf-Metal nicht zu
sehr gehypt wird, denn auf einmal interessiert sich
plötzlich niemand mehr dafür. Das neue Album ist im
Grossen und Ganzen mit den Vorgängern gleichzusetzen,
wobei "Korven Kuningas" zum Teil ein wenig rockiger ist
als zum Beispiel "Spirit Of The Forest". Ansonsten kennt
man den Aufbau der Stücke ja bereits bestens. Folkige
Parts, gepaart mit Ohrwurm-Refrains, wieder ein
Folkabschnitt und zum Schluss noch einmal alles von
vorn. Ebenfalls ein kleiner Kritikpunkt ist die
Abwechslung: Die Songs machen zwar Spass, sind aber bis
auf ein, zwei Ausnahmen zu wenig abwechslungsreich. "Gods
On Fire" macht da der grosse Pluspunkt, ein sehr schönes
Stück mit besonders viel Melancholie. Top! Alles in
allem wieder ein Korpiklaani-Album, ein Album wie die
Anderen, und ganz ehrlich: Wir haben langsam genug
davon.
Yannick S.
Punkte: 7.5 von 10
Hier bestellen für
29.90 SFr.
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MINSK SECURITY - Rebornation
Quam Libet Records/Non
Stop Music
Nach gut einem Jahr Aufnahmen und einer
Gesamtproduktion, die sich über drei Jahre vollstreckte,
haben wir jetzt das neue Werk der Schweizer von Minsk
Security in den Händen. Die Band hat die Scheibe, die
sich "Rebornation" nennt, in Eigenregie aufgenommen, was
sich aber nicht als Nachteil erweist, nein, ich muss
hier ein Kompliment aussprechen an Minsk Security, denn
ich predige immer wieder, dass man heutzutage nicht mehr
ein teures Studio braucht, sondern man kann zu hause im
Wohnzimmer mit der heutigen Computertechnik sehr gute
Ergebnisse erzielen kann, sofern man sich mit den
Softwareprogrammen ein wenig auskennt. Soviel zur
Produktion, die schon mal gelungen ist, weiter geht's
mit dem Cover, das sich auch sehr gut präsentiert. Es
wurde von Simon Polomski kreiert und den Namen "Und
leise legt sich der Hauch des Abends" trägt. Beim Logo
der Band sieht man Parallelen zu Metallica, was sich hie
und da auch beim Sound von Minsk Security heraushört.
Bei den Songarrangements hat man auch nicht gespart, die
sind mit schnellen Stücken und auch langsameren Tracks
recht gut ausgefallen, und die Instrumentalabteilung hat
seinen Teil am Erfolg dieser Scheibe getan. Nur beim
Gesang habe ich ein oder zwei Mal die Nase gerümpft, was
vielleicht auch daran liegt, dass, wenn man kein
Produzent zur Seite hat, halt vielleicht die eine oder
andere Passage anders klingen würde. Alles in allem eine
solide Scheibe, die Zukunkt und die Fans werden zeigen,
was mit Minsk Security passieren wird.
Daniel J.
Punkte: 7.5 von 10 Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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BLODSRIT – Hinterland
Unexploded Records/Non
Stop Music
Ein Intro hat eigentlich die Aufgabe, den Hörer auf
das nachfolgende Werk aufmerksam zu machen und Spannung
zu erzeugen. Nun, bei bekannteren Bands erscheinen sie
mir meist wie lästige Lückenfüller. Und auch wenn
Blodsrit schon seit 1998 aktiv sind und fast jährlich
was Neues auf eine Scheibe quetschen, dieses Intro
überrascht! Die eher langsam gehaltenen Riffs ziehen
sich durch das ganze Album, manchmal hört man die
typisch rockigen Ursprünge des Black Metal. Dennoch ist
das Fünftwerk der Schweden auf keinen Fall als
Black'n'Roll zu bezeichnen, dem Hörer/der Hörerin wird
böse, atmosphärische Kost der alten Schule geboten. Der
Bass nimmt dabei eine vergleichsweise wichtige Rolle ein
und erzeugt mit den ständig wiederholenden Gitarren eine
düstere, hasserfüllte Stimmung. Nein, Blodsrit sind
nicht zeitgemäss. Und nein, sie klammern sich auch nicht
an die gute alte Zeit, wo alles noch besser war. Es wird
auch keine umfassende Studie der Kabbala oder sonstigen
okkulten Schriften benötigt, um die Musik zu verstehen.
Vielleicht ist es gerade die schnörkellose Monotonie der
einzelnen Lieder, welche die zeitlose Boshaftigkeit
durchsickern lässt. Vielleicht sind es die kleinen
progressiven Teile wie cleane Vocals (bei "Sverige")
oder Frauengesang (bei "Rasa"), welche "Hinterland" über
den Durchschnitt erhebt. Aber bei allem
Abwechslungsreichtum: Es fehlt der zündende Funke, die
schneidende Klinge, die Schrapnellexplosion... Vor
lauter Egozentrik verliert sich meiner Meinung nach die
Kriegsbotschaft an die Welt. Kein Lied macht Lust, gegen
die himmlischen Heerscharen in den Kampf zu ziehen, auch
wenn "Revolutionary Warfare" dazu ausgelegt wäre. Aber
für den totalen Krieg fehlt es schlicht an
Geschwindigkeit. Aber trotzdem, wer Black Metal mag, der
sollte hier reinhören. Denn mit dieser CD haben Blodsrit
ganz klar das geliefert, was ich unter einem
individuellen, eigenständigen und unvergleichbarem Stück
Misanthropie verstehe.
Tristan
Punkte: 7.3 von 10
Hier bestellen für
27.90 SFr.
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ILLDISPOSED – The Prestige
AFM
Records/Musikvertrieb
Dänemark machte in letzter Zeit mehrheitlich
Schlagzeilen mit umstrittenen Karikaturen, damit ist nun
jedoch Schluss, denn der Death Metal-Exportschlager
Nr.1, Illdisposed, ist mit einer neuen Scheibe am
Anrollen. Und wie die Herren hier anrollen, denn
Illdisposed erscheinen auf "The Prestige" wesentlich
aggressiver und düsterer als auf dem Vorgänger "Burn Me
Wicked". Dem Rotstift fielen die
Experimentierfreudigkeit und so gut wie alle
elektronischen Spielereien zum Opfer. Purer Mid
Tempo-Death Metal ist angesagt, welcher zwischendurch
gerne mal das Gaspedal etwas anhebt. So haben
Illdisposed auf "The Prestige" ein paar ganz ordentliche
Stampfer am Start wie "Weak Is Your God", "Like Cancer",
" ...Your Devoted Slave" oder "The Key To My Salvation",
welche eine gut trainierte Nackenmuskulatur abverlangen.
"A Child Is Missing" bietet eine gelungene Symbiose aus
Härte und melodischen Leads, welche den düsteren
Grundton von "The Prestige" ein wenig auflockern, ist
jedoch als Ausnahme anzusehen. Grundsätzlich liefern
Illdisposed amtliches Kraftfutter ab, man spürt die
Erfahrung der vielen Jahre, über die die Jungs aktiv
sind und in ihr Songwriting haben einfliessen lassen.
Härte, Dynamik und Melodien sind gut aufeinander
abgestimmt, kein stumpfes Geprügel regiert sondern klar
strukturierte Songs. Mir fehlt es jedoch an den
Überraschungsmomenten, und durch das Wegfallen der
elektronischen Beilagen verliert sich ein wenig das
'Aussergewöhnliche', welches Illdisposed über die
letzten zwei Werke von dem Rest irgendwie abgehoben und
ausgezeichnet hat. Das kann man natürlich immer von zwei
Seiten her ansehen, Fact bleibt: "The Prestige" ist ein
solides Stück Death Metal mit starken, aber
überraschungsarmen Songs.
R.K.
Punkte: 7.2 von 10 Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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IMMORTAL RITES – For Tyrant's Sake
Medusa Productions
Der Schein trügt? Nach Sartre nicht, der Franzose
hat behauptet, dass viel eher die Interpretation der
Erscheinung Ursprung von Unwahrheit ist. Und so ist es
mir mit dieser Platte ergangen: Eine selbstgebrannte und
handbeschriftete CD, das kann ja heiter werden... Aber
schon der Opener hat mich eines besseren belehrt! Ein
schönes Stück Schwedentod wird hier vorgelegt,
produziert von Martin Schmidt und Dan Swanö (Ex-Atrocity/
Edge Of Sanity), also nichts mit billigem Garagensound.
Davon weit entfernt sind auch die durchdachten
Gitarrenriffs, die stellenweise an Hypocrisy erinnern.
Doch ständig bewahren die Deutschen Eigenständigkeit, zu
der auch die Vocals einiges beitragen. Auch die
vereinzelt clean gesungenen Passagen können überzeugen
und sorgen für eine angenehme Abwechslung. Melodisch und
im angenehmen Mid Tempo geht es die 48 Minuten zu und
her, ein oder zwei wirkliche Knüppelsongs hätten schon
noch Platz gehabt. Trotzdem bleibt "For Tyrant’s Sake"
ein wirklich hübsches Zeitwerk, das nicht nur Fans des
melodischen Death Metals gefallen wird. Kaufen kann man
die CD über
www.fastbeast.ch
Tristan
Punkte: 7.0 von 10
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STEEL ATTACK – Carpe DiEnd
Massacre Records/Musikvertrieb
Steel Attack aus Schweden bereiten mir mit ihrem
neusten Album "Carpe DiEnd" Kopfschmerzen. Denn schon
seit zwei Wochen schwanke ich
zwischenBegeisterungsstürmen und tiefster Verachtung,
wenn ich an diesen Output denke. Auf der Sonnenseite
haben wir schlüssige, knallende Heavy Metal-Nummern mit
symphonischen Anleihen und mit Ronny Hemlin einen
Sänger, der extreme Power in der Stimme hat. Auf der
dunklen Seite dieses Werks gibt es aber immer wieder
Zeiten, wo sein Geschrei bei mir Kopfschmerzen auslöst
und nervt. Mit zunehmender Dauer von "Carpe DiEnd" hat
man die Band dann auch satt und wechselt gerne zur
nächsten CD, ohne Steel Attack zu Ende zu hören. Die
handwerklich guten Kompositionen heben sich zudem leider
kaum von der Masse ab, bieten aber gleichzeitig das, was
jedem Heavy Metal-Fan gefällt: Rohes Riffing der
Gitarren, schnelle Läufe, doomig schleppende Momente,
Verzweiflung, Hass und Freude. Die Person, an der sich
die Geister zwischen Gut und Schlecht entscheiden
werden, ist Sänger Ronny Hemlin. Wer ihn eine
Album-Länge mag, wird an "Carpe DiEnd" seine helle
Freude haben, alle anderen sollen die Hände davon
lassen.
Roger W.
Punkte: 7.0 von 10 Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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ATROCITY – Werk 80 II
Napalm Records/Musikvertrieb
Nach fast 11 Jahren haben Atrocity es wieder gewagt,
sich an Pop-Songs der 80er-Ära zu bereichern, um ihre
Version der Klassiker unters Volk zu mischen. Warum auch
nicht, hat das doch bei "Werk 80" schon mal ganz gut
geklappt und die Hits von einst sind selbst 20 Jahre
später noch immer an diversen Veranstaltungen heiss
begehrt. Sprich jeder Trottel kann mitgrölen, selbst
wenn man in den 80ern noch in die Windeln geschissen
hat. Zudem mag ich mich an das letzte Atrocity-Konzert
im Dynamo erinnern, da kam erst richtig Stimmung auf,
als Songs wie "Shout" oder "Great Commandment"
angestimmt wurden. Somit erscheint eine Fortsetzung der
bewährten Formel keine sichtliche Überraschung zu sein,
und dass sich dabei 'Hit' an 'Hit' reiht auch nicht.
Generell reagieren ja viele sehr allergisch, wenn es um
Coverversionen geht, und hier zieht der Vorteil von
Atrocity: Sie tauchen die Pop-Songs in ein metallisches
Gewand und somit kann jeder 'harte' Kerl ohne
Gesichtsverlust die Songs öffentlich konsumieren und
muss sich dazu nicht zu Hause im rosa Kämmerlein
einschliessen. Es erstaunt auch nicht, dass diesmal ein
Orchester für die pompöse Untermalung sorgt, kommt ja
bald keine Band mehr ohne aus. Wenigstens werden dabei
die symphonischen Klänge gut ausbalanciert und wirken
nicht dominierend, jedoch hätte ich mehr erwartet. Mehr
Härte, mehr Kick Ass, mehr gnadenlos sägende Gitarren,
mehr Doppel-Paucken-Attacken und ein Axel Krull, der
abgrundtief rumgrunzt und sich die Seele aus dem Leibe
kotzt. Aber nix da, die Songs rocken zwar, aber in solch
einem Ausmass, das selbst Oma & Opa die Scheibe
unbedenklich konsumieren könnten. Gut Ausnahmen gibt es,
so zieht man bei "Keine Heimat" den Härtegrad merklich
an, und was ich als absolut gelungen krönen möchte ist
die herrlich stampfende Version von "Relax", die ist
verdammt gut gelungen, reisst mit und sorgt für einen
schmerzenden Nacken. Lichtblicke sind auch "Hey Little
Girl", "Smalltown Boy" und "Fade To Grey", die noch
einen gewissen 'Drive' besitzen, dafür sind "People Are
People", "Don’t You Forget About Me", "The Sun Always
Shines On TV" und "Such A Shame" viel zu nett
ausgefallen, wenn nicht zu nahe am Original. Absolut in
die Kloschüssel greifen Atrocity mit ihrer
Interpretation von "Forever Young", einfach nur
grässlich und offenbart auch die grösste Schwachstelle
von "Werk 80 II", die sich in dem klaren Gesang von Alex
Krull widerspiegelt. Herr Krull mag zwar ein annehmbarer
Grunzer sein, und solange seine Stimme durch
irgendwelche Effekte verzerrt wird ist alles im grünen
Bereich, aber für den nackten, klaren Gesang fehlt
seiner Stimme die Klasse, um es mit den Sängern der
Originale aufnehmen zu können. Bevor ich es vergessen:
Natürlich steuert auch dieses Mal, wie schon wie bei
"Werk 80" die Erste, Ehefrau Liv bei einigen Songs ihre
Stimme bei, was für eine angenehme Abwechslung sorgt.
"Werk 80 II" löst schlussendlich bei mir einen
durchzogenen Eindruck aus, von Klasse bis Kotztüte
reicht mein Befinden, zumal ich Atrocity auch ein wenig
mehr Mut zur Eigeninterpretation zugetraut hätte und wie
erwähnt mehr Härte. Die 80er-Hits mal in einer etwas
anderen Art zu hören macht jedoch Spass und Atrocity
werden mit "Werk 80 II" wohl die Kriegskasse erneut
füllen können, was mich aber als Band dann doch
irgendwann nachdenklich stimmen würde ist die Tatsache,
dass die grössten Erfolge eigentlich auf fremden
Misthaufen gewachsen sind.
R.K.
Punkte: 6.5 von 10
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und bestellen für 27.90 SFr.
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ELECTRIC HELLESSENCE - Rollin Generator
Subversiv Records
Aus der Untergrundszene von Thun entwichen und mit
einer neuen Platte starten Electric Hellessence voll
durch. Mit genau sieben neuen Songs will man den
Erstling vom Jahre 2005 toppen. Bei den Künstlernamen
wie 'Electric fuck bass/throat' oder 'Electric duck
guitar' und last but not least 'Electric hellhammer' an
den Kesseln würde man zuerst auf eine Industrial-Truppe
tippen. Doch weit gefehlt, hier hat man es mit einem Mix
aus Metal, Punk vielleicht noch ner Prise Hardcore zu
tun. Die Instrumente klingen korrekt, doch bei dem
kompositorischen teil der Tracks ist man an seine
Grenzen gestossen. Ich habe mir die Scheibe zigmal durch
die Gehörgänge gejagt, aber die Songs haben für meinen
Geschmack zu wenig wieder-erkennungswert. Auch die
Vocals sind mir zu monoton ausgefallen. Ich habe mir
wirklich alle Mühe gegeben, aber die Songs zünden
einfach nicht, so leid es mir tut, ich kann hier nicht
in Jubelschreie ausbrechen. Ihr könnt euch auf der
Homepage www.ehell.ch selber eine Meinung bilden, denn
man kann in die Scheibe hineinhören.
Daniel J.
Punkte: 6.5 von 10
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23.90 SFr.
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NEFARIUM – Haeretichristus
Agonia Records
Oh, bella Italia! Wein, Sonnenschein, Kunst und die
epischen Rhapsody Of Fire. Aber wo die Sonne scheint, da
gibt es Schatten. "You are not the first to join Satan,
like thousands before..." Der erste Satz zeigt schon
auf, dass die nächste halbe Stunde die Sonne nicht
scheinen wird, egal wie viel Wein man getrunken hat.
Erbarmungslos hämmern die Drums, als ob der dunkle Herr
selber die Stöcke schwingen würde. Ein wahrer
Gewittersturm, der direkt aus den Untiefen der Hölle ins
Gehirn der Hörer dröhnt. Das Riffing erinnert
stellenweise (man wird mich für diesen Vergleich hassen)
an alte Dimmu Borgir, Emperor und sogar Dissection.
Leider mit zu wenig Eigenständigkeit, ohne die Drums
hätten die Lieder nie soviel Druck und
Wiedererkennungswert. Und während die unheiligen
Kriegstrommeln ohne Halt auf die Hirnwindungen klopfen,
nimmt man irgendwo in den Gedärmen der geschlachteten
Menschen das Kreischen von Carnifex wahr, der mit
Freuden das Ende der Welt verkündet. Dabei macht er eine
gute Form, nur hat man ähnliches schon tausendmal
gehört. Alles in allem ein durchaus hörbares Zweitwerk,
dem es leider ein wenig an Individualität fehlt. Die
Gastauftritte von Chaq Mol (Dark Funeral) und Infaustus
(Setherial) mögen da nicht viel ändern. Aber vielleicht
ist es ja wie mit dem roten Traubensaft des
Herkunftslandes: Je länger man wartet, desto mehr
Geschmack entwickelt er...
Tristan
Punkte: 6.3 von 10
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MADE OF HATE – Bullet In Your Head
AFM
Records/Musikvertrieb
Polen und Finnland haben nicht viel gemein: Beide
wurden von den Sowjets im Zweiten Weltkrieg überrannt,
beide sind Mitglied der EU, fertig. Dennoch scheint man
von Warschau aus des Öfteren in Richtung Helsinki zu
spicken, diesen Anschein erweckt zumindest "Bullet In
Your Head", das Debut der Combo Made Of Hate, welches
den melodischen Düster/Death-Metal Children Of Bodoms
mit der Muttermilch aufgesaugt zu haben scheint, was nur
schon der eröffnende Titeltrack oder das verfrickelte
"Mirror Of Sins" unfehlbar aufzeigen. Prägnante,
neo-klassizistisch angehauchte Gitarrenläufe, im
Unterschied zu COB aber keine Keyboards dominieren das
Klangbild, untermauert von einer trockenen
Rhythmusfraktion und gnadenlosem Doublebase-Drumming.
Auch die Stimme von Michal 'Mike' Kostrzynski besticht
durch auffällige Ähnlichkeit mit derer Alexi Laihos,
knarzt dabei aber ein wenig thrashiger. Überhaupt lässt
das Quartett hier und da auch moderneren Trash
durchblitzen, zu hören in "My Last Breath" oder "Judgement",
einfliessen, was der Eigenständigkeit zu liebe
sicherlich noch ausgebaut werden könnte. Was die
Qualität der Songs anbelangt, so darf diese getrost als
ordentlich bezeichnet werden, kommt aber beileibe noch
nicht an den Standard der skandinavischen Vorbilder ran.
Da deren neue Scheibe aber noch ein paar Wochen auf sich
warten lässt, kann COB-Fans das Anchecken von "Bullet In
Your Head" nur empfohlen werden, wollen diese sich die
Wartezeit auf "Blooddrunk" verkürzen.
Kissi
Punkte: 6.3 von 10
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HARLOTS - Betrayer
LifeForce Records
Um eins sofort klar zu stellen: Wessen Hirn keine 30
Riffwechsel in der Minute zu verarbeiten mag und ein
Problem mit Tonleitergewichse hat, der braucht hier
eigentlich gar nicht mehr weiterzulesen. Ja Leute, der
Ohio-Vierer aus den USA ist in der Katerogie Extreme
Metal angesiedelt. Man nennt das Genre auch 'Mathcore',
das mit Meshuggah oder Mastodon vertreten ist. Bei
diesen Bands habe ich mich bei etlichen
Anfangsschwierigkeiten in die Materie eingelebt. Aber
bei Harlots ist der Fall komlexer, hier gibt es absolut
keine Songstrukturen, der Gesang brüllt so krass, so
dass man meinen würde, dass einer abgestochen wird. Bei
den Instrumenten spielt jeder etwas vor sich hin, würde
man meinen. Wenn die Truppe die neun Songs Live Note für
Note hin bringen, verdienen sie meinen grössten Respekt.
Aber sonst ist "Betrayer" ein Nice Try geworden, und
schon morgen wird kein Hahn mehr nach dieser Band
krähen.
Daniel J.
Punkte: 6.1 von 10
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29.90 SFr.
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BRAINDRILL – Apocalyptic Feasting
Metal Blade/Musikvertrieb
Ich glaube mein Schwein pfeift, was zur Hölle ist
das?! Die kalifornischen Braindrill scheinen ja komplett
den Verstand verloren zu haben, in etwa so mein erster
Eindruck. Ich habe ja schon einiges gehört, was aber
hier geboten wird, scheint mal wieder alles an Krankem
und Abgefahrenem überbieten zu wollen. Ein musikalischer
Splatter-Zombie-Hardcore-Folter-Porno, bei dem die
eigenen Eingeweide als genüssliches Dessert serviert
werden. Wie Buchstabiert man Strukturen, was ist eine
Melodie, wie schnell kann ich auf einem Saitenbrett
wichsen, muss ich bei rot anhalten, wieso wurde die
Glühbirne erfunden, wie sieht Angela Merkel nackt aus,
gibt es in dieser Sekunde Geschlechtsverkehr auf dem
Mars und wie schmecken eigentlich frittierte Hoden an
einer Tiramisu-Sauce? All diese Fragen stellt man sich
gleichzeitig, wenn man den chaotischen Ausbrüchen von
Braindrill lauscht. Zugegeben, ich bemächtige mich hier
einer niederen, primitiven Ausdrucksweise, aber wenn ein
Album schon "Apocalyptic Feasting" heisst, dann kann
man(n) nun mal nicht anders, zumal diese abgedrehte Form
von technischem Death Metal den Sprung über die
Schmerzgrenze locker schafft. 35 Minuten langes
Gehirn-Ficken steht auf dem Speiseplan für die Einen,
eine Delikatesse, für die Meisten jedoch eine Zumutung.
Extrem- und Exkrementen-Metaller sollten jetzt aber
aufmerksam geworden sein, denn Braindrill sind nicht nur
Meister des Chaos, auch die Fingerfertigkeit welche die
Jungs an ihren Instrumenten an den Tag legen ist eine
Gradwanderung zwischen Genie und Wahnsinn. Abartige
Frickeleinlagen, geniales Tapping auf dem Bass, cool
groovende Parts für zwischenzeitliche Auflockerung und
extremstes Drumming sorgen doch für einen gewissen
Unterhaltungswert und über ein Staunen des hier
Gebotenen. Auch wenn ich langsam an meinem Verstand
Zweifle, aber je mehr ich mir die Scheibe anhöre, desto
besser gefällt sie mir, auch wenn ein Dauerkonsum wohl
irreparable Schäden hervorrufen wird. Gemäss unserer
Punkte-Vergabe empfehle ich eine Probehörrunde, selbst
wenn man total gegen diese Art von 'Musik' eingestellt
ist, sollte man es sich einfach mal anhören, ich könnte
mir vorstellen, dass sich bei manchem
Nachwuchsgitarristen und Bassisten ein heimliches
Staunen Einzug halten wird.
R.K.
Punkte:
6.0 von 10
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und bestellen für 27.90 SFr.
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CELL DIVISION – Chymeia
Thunderdome/Non
Stop Music
Die beiden Damen und Herren aus der schweizerischen
Gegend sind ja auch keine unbekannten mehr, seit nunmehr
dreizehn Jahren beehren sie die Hörer differenzierter
Klänge, die auch Experimente zu schätzen wissen. So
geschieht dies auch bei „Chymeia“, das poppig-wavig
beginnt, sich durch doomige Gefilde schlängelt,
locker-rockig um die Ecke guckt und sich wieder mit
poppigen, wavigen und leicht rockigen Musikstrukturen in
den Sessel fallen lässt. Gerade das letzte Stück „Twilight“
hat es in sich, folgt doch nach einigen ruhigen
Momenten, als der Track quasi beendet ist, ein Stück im
Stück mit Hintergrundstimmen ohne Text, das für die
Verhältnisse von Cell Division beinahe schon progressiv
daherkommt. Um es mal metaphorisch auszudrücken: Dieser
Silberling ist wie eine Pflanze am Wegesrand, die gut
aussieht, relativ gut riecht und irgendwo ganz kleine
Stacheln besitzt, die man nicht wirklich sieht oder
spürt, aber man hat so ein Gefühl im Hinterkopf, dass
sie da sind. Es tut nicht weh, ist angenehm zu hören und
geht runter wie Öl… Und genau das sind die Punkte, die
sowohl positiv wie auch negativ auffallen. Radiotauglich
sind die meisten Stücke allemal, „Jaded“ und „White Pain“
könnten auch von The Corrs oder dazumals Bell, Book And
Candle aufgeführt werden, der Unterschied wäre kaum
signifikant. Die Ausreisser „The Dead Rose“ in leicht
doomigen Gewändern, „Dirge For The Doomed“ in bestem The
Cranberries-Stil (inklusive stellenweise frappierend
ähnlichem Gesang) oder das mit Sprechgesang überzogene
„Überdimensional“, all diese Tracks sind die vorhin
erwähnten Dornen, sehr leicht zu überhören und doch
irgendwie stechend… Mit anderen Worten: „Chymeia“ bietet
guten Sound für lange Autofahrten, wenn’s mal ruhig zu
und her gehen soll, oder für irgendeine andere
Aktivität, bei welcher der Sound ausschliesslich der
Untermalung dient (von Bettsport mal abgesehen, da wird
hierbei nur gekuschelt). Tut niemandem weh, drängt sich
nicht auf, hat keinerlei sichtbaren Ecken und Kanten…
Und rutscht leicht ins Vergessen ab. Nicht schlecht,
wirklich nicht, aber so unschuldig wie ein neugeborenes
Wolfswelpen und dementsprechend unauffällig. Insider
werden hier ihre wahre Freude daran haben.
Toby S.
Punkte:
5.9 von 10
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und bestellen für 27.90 SFr.
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EPPING FOREST – Everblasting Struggle
Unexploded Records/Non
Stop Music
Bei Metal aus Portugal denkt man meist automatisch
an Moonspell, oder vielleicht schleichen sich noch
Heavenwood ins Gedankenfeld, dann ist aber schon bald
mal Schluss. Doch auch in Südeuropa brodelt der
Untergrund, aus dessen Schatten nun Epping Forest
getreten sind und trotz schon langjährigem Bestehen erst
jetzt mit "Everblasting Struggle" als Debut an die
Öffentlichkeit treten. Musikalisch bewegt sich die
Truppe zwischen melodischem Black Metal, mal mit fetten
Keyboards unterlegt, mal wütend rasend und einem Schuss
Todesstahl veredelt. Zwischendurch scheuen sich Epping
Forest auch nicht, orientalische Klangbilder zu
verwenden, was für eine willkommene Abwechslung sorgt.
Generell ist die Band besorgt, viele, wenn auch
angestaubte Ideen in ihre Songs zu verpacken um die
Spannung am Leben zu halten, dazu muss aber meistens das
Keyboard die Tasten herhalten. Ein breiter Klangteppich
da, Pianotöne dort, oder auch mal mit Bläserklangfarben
wird versucht, den Schrummel-Riffs eine Grundlage zu
bieten. Wenigstens brechen die Saiten auch mal zu einem
Soloausflug aus und Songs wie "Battle Of Ragnarok" oder
"Sphinx's Riddle" wissen zu überzeugen, ja erschaffen
sogar eine spannende Atmosphäre. Hört man sich aber "Everblastung
Struggle" so an, dann wird man das Gefühl nicht los,
dass die Scheibe schon mindestens 10 Jahre auf dem
Buckel hat, das liegt nicht nur an der 'verwaschenen'
Produktion sondern auch an der Spielart, an den Keys, ja
irgendwie am Gesamtbild. Es sind durchaus gute bis sehr
gute Ansätze vorhanden, doch es schleicht sich immer
wieder die Empfindung ein, dass nicht immer alle
Puzzleteile so richtig zusammenpassen. Wäre das Debut
vor einigen Jahren auf dem Markt erschienen, wäre
sicherlich mehr drin gewesen, aber so schaffen es Epping
Forest bei mir nur auf ein Durchschnittslevel. Für die
Spitze müssen die Portugiesen noch etwas zulegen, denke
aber, das Potential wäre in dieser Band vorhanden,
vielleicht klappt es ja das nächstes Mal.
R.K.
Punkte:
5.5 von 10
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27.90 SFr.
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BLOWN - Into Shadows Of Fear
Subversiv Records
Hier kommt der Soundtrack zu Konsolenspielen wie
Need For Speed Underground etc. Das großartige Cover ist
für eine Hardcore-Band vergleichsweise innovativ und
nimmt Abstand vom Gepose und der sonst üblichen Gewalt-
und Waffendarstellung anderer Kollegen. Die schweizer
Musiker von Blown bringen ihren Hardcore mit leichten
Metaleinflüssen in traditionellem Gewand unters Volk.
Mit ihrer 'bereits' zweiten CD in zehn Jahren
Bandhistory bieten sie zwar nichts Neues, aber es geht
gut und straight nach vorne los. Die Stücke auf "Into
Shadows Of Fear" sind roh und brutal gehalten. Das ganze
ist stark bass- und drumlastig und schlägt einem dadurch
voll in die Kauleiste. Die Gitarren von Aaron und Fred
schreddern und riffen, was das Zeug hält. Sänger Schahin
schreit und brüllt sich die Seele aus dem Leib. Die
Vocals kommen zwar brutal und hart rüber, aber sie sind
auch der Negativpunkt an dem Ganzen: Sie werden nach ein
paar Tracks einfach langweilig, weil sie relativ monoton
sind. Ein Lied klingt ähnlich wie das nächste. Am
Songaufbau und der Eigenständigkeit könnten die Jungs
noch etwas feilen. Live kann ich mir durchaus
vorstellen, dass die Songs knallen. Die Produktion von "Into
Shadows Of Fear" ist fett und und gibt dem Ganzen die
nötige Power und den Drive. Mir fehlt bei den Jungs von
der anderen Seite des Röstigrabens einfach die
Originalität und Abwechslung, die sie von der Masse
abheben würde. Sie müssen sich zwar nicht hinter den
Anderen verstecken, aber sie laufen einfach mit. Blown
wurden im Underground aus der Taufe gehoben und werden
wohl auch Underground bleiben, wenn sie nicht noch einen
Zahn zulegen. Dabei hatte es so vielversprechend
angefangen...
Andrè G.
Punkte:
5.0 von 10
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und bestellen für 29.90 SFr.
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LOST DREAMS – End Of Time
Reartone Records
Unsere östlichen Nachbarn haben es faustdick hinter
den metallischen Ohren, das zeigen nur schon solch derbe
Acts wie Belphegor oder Summoning auf. Lost Dreams
bieten da keine Ausnahme und holen den Vorschlaghammer
aus dem Keller, um der Welt zu zeigen, dass sie wissen,
wo der Bartli den Most holt. Oder so ähnlich. Auf jeden
Fall lässt sich konstatieren, dass „End Of Time“
ordentlichen Wumms besitzt und sich anschickt, den Hörer
gehörig zu vermöbeln. Leider gelingt das nur
ansatzweise, zu ausgelutscht, zu klischeehaft sind die
Soundstrukturen angeordnet, etwas wirklich Greifbares
ist nur schwer auszumachen, obwohl gewisse Ansätze ganz
ordentlich sind. Beispiel gefällig? „I Curse You“ wartet
zu Beginn mit lockeren Keys auf, gestützt von der
Gitarrenfraktion, was aber im nächsten Moment nur noch
in Geprügel und versuchtes Gefrickel ausartet. Das
Zusammenspiel von Growls und Screams ist ja ganz nett,
aber erstens nicht neu und zweitens eben nicht originell
arrangiert. Zudem ist es nicht wirklich innovativ, den
Titel immer wieder im Refrain zu wiederholen. Plakativ
auch der Song „Children Rapers (Fucking Priests)“, das
zweifellos ein sehr ernstes Thema anspricht, aber
aufgrund der oberflächlichen Arrangierung ins
Lächerliche abdriftet. Die Songs sind, wenn die leichten
Ansätze von Individualität entfernt werden, allesamt
untereinander austauschbar. Aber sind sie auch schlecht
produziert? Keineswegs, denn die Tracks wummern sauber
und druckvoll aus den Boxen, die Instrumente sind klar
unterscheidbar und vermengen sich nicht zu einem
Klangbrei. Gesanglich mag mit den Growls eine scheue
Annäherung zu Darkmoon gewagt werden, aber das war’s
dann auch schon. Nicht schlecht, aber zu wenig
eigenständig, obwohl gute Ansätze da wären
(beispielsweise das Intro von „God Of Emptiness“). Da
liegt mehr drin, Jungs!
Toby S.
Punkte: 4.5 von 10
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und bestellen für 27.90 SFr.
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PESTNEBEL – Reich der Schatten
Bloodred Horizon/Non
Stop Music
Auch wenn die lieben Herren Pestmeister und
Nebeltroll schon seit langer Zeit Musik machen, "Reich
der Schatten" zeigt, dass Erfahrung keine Garantie für
eine gute CD ist. Aber wer bin ich, der von guter Musik
spricht? Schliesslich wird auf dieser Seite den dunklen
Mächten gehuldigt, und das soll ja abgestumpft klingen.
Wahrlich mögen die trashige Produktion und das Layout
ein paar Sympathiepunkte geben, denn nicht alle Riffs
sind langweilig. Aber wirklich gefallen mögen sie
einfach nicht, zu vorhersehbar, zu unspektakulär. Da
helfen auch die kurzen, chaotischen Soli nicht weiter,
auch wenn diese durchaus gut anzuhören sind. Das
Schlagzeug ist auch nicht gerade innovativ, die Stimme
könnte auch für mehr Abwechslung sorgen. Einziger
Höhepunkt: Das Lied "Seuchengott" ist ein wahrer
Nackenbrecher, der vom ersten bis zum letzten Ton genau
das bringt, was man von einer Band mit diesem Namen und
diesem Status erwartet. Schliesslich musizieren die
beiden schon seit den 90ern in anderen Bands. Da sollte
eigentlich auch mehr drin liegen als 34 Minuten
Spielzeit, obwohl, warum? Viel wird schon nicht verloren
gehen. Ein Werk für den Untergrund, das auch höchstens
da Anklang finden wird, und ich denke nicht, dass die
Band das stören wird.
Tristan
Punkte: 4.0 von 10
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und bestellen für 27.90 SFr.
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FANOE – Down To Heaven
Disctrade
Das erste, was mir beim Betrachten der Scheibe in
den Sinn gekommen ist, war: Sehr schönes Cover, hat
nicht unbedingt was mit dem Titel an sich zu tun…
Schauen wir mal. Nach dem ersten Durchhören war ich mir
immer noch nicht wirklich sicher, was ich jetzt von all
dem halten soll. Also nochmals ab in den Player damit.
Aber auch danach war ich nicht wirklich schlauer.
Einerseits sind gewisse Soundkonstruktionen wirklich
nicht schlecht, industrialmässig halt, erinnert
stellenweise an The Young Gods oder Skinny Puppy,
andererseits… Tja, die schamlose Wilderung im Bereich
des guten Herrn Reznor sind nicht zu überhören, vor
allem gesanglich sind da kaum wirkliche Differenzen
auszumachen. Dazu kommen noch gewisse Anleihungen
Richtung Manson („Passion“ ist zwar besser gesungen,
könnte aber locker auch auf einer MM-Scheibe Platz
finden), stellenweise nervige, weil überdimensioniert
eingespielte elektronische Geräusche, die eher an eine
EBM-Party als an sonst was erinnern („Down To Heaven“),
dazu das permanente Teeny-Rebellions-Gefühl, verbunden
mit Klischee-Texten aus der Dauerdepro-Gruftie-Ecke (der
Refrain „Rock’n’Roll-suicide bitch“ in „I Am“ sagt
alles)... Fanoe sind prinzipiell nicht schlecht, aber
sie stecken noch zu fest in vordefinierten Mustern fest,
als dass man sie als ernsthaft eigenständige Truppe
wahrnehmen könnte. Punkte gibt’s für das wirklich
gelungene Cover sowie die anständige Produktion, aber
dieses plakative Darstellen der eigenen Unzufriedenheit
nervt gewaltig.
Toby S.
Punkte: 3.0 von 10
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BLOODJINN - This Machine Runs On Empty
Listenable Records/Irascible
Wie beginnt man bloss eine Review, wenn man sich
über das Schlussurteil eigentlich schon im Klaren ist
und lieber bereits zu neuen Ufern aufbrechen möchte? Ich
könnte etwas Zeit damit überbrücken, all die
Listenable-Bands aufzuzählen, denen trotz handwerklicher
Qualität in einigen Jahren keine Sau mehr nachrennen
wird... wär das was? Ne, das werden die Leute schon
selber merken. Hoffe ich zumindest. Tatsache ist, dass
Bloodjinn unter Umständen tatsächlich in diese Kategorie
fallen könnten, wenn sie nicht ordentlich Gas geben – "This
Machine Runs On Empty" klingt einfach sensationell
austauschbar. Schuld daran ist in erster Linie das
durchschnittliche Songwriting, aber so richtig auf die
Nerven gehen, das tun eigentlich nur die
eindimensionalen Vocals. Wenn ich's nicht besser wüsste,
würde ich sagen, dass hier Andy D. von den deutschen
Caliban hinterm Mikro steht (huch, könnte man aufgrund
der bisher gefallenen Worte etwa eine Anfeindung in
Richtung Caliban vermuten? Ein Schelm, wer hier böses
denkt...). Ohne gross auf die Songs einzugehen:
Eintönig, banal, durchschnittlich, überflüssig... Die
Liste könnte überraschend lang werden, wenn ich erst mal
warm bin - Aber meine Aussage sollte eigentlich
mittlerweile schon offensichtlich sein: Finger weg.
Sorry, aber so einfach ist's manchmal.
El Muerte
Punkte: 3.0 von 10
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BEHEXEN – My Soul For His Glory
Twilight/Non
Stop Music
Ach ja, wer kennt Behexen schon nicht? Eine dieser
Bands, die ach so toll und gar nicht kommerziell ist.
Und wie bei vielen anderen Bands ist auch hier der
Mythos grösser als die musikalische Qualität. Wo ich
ihnen allerdings Recht geben muss: Musikalisch sind sie
kompromisslos und konsequent. Denn ihre alten Scheiben
haben mir schon nicht übermässig gefallen, und noch
weniger tut es das neueste Werk. Wenn sie sich als
nächste Entwicklungsstufe menschlicher Existenz sehen,
bitte sehr. Das macht die Musik aber noch lange nicht
besser. Das einzige Lied, das mir gefällt, nennt sich
ganz simpel "6.6.6." Dabei zeigt sich mit einer wirklich
glaubhaften Atmosphäre, dass die Finnen ihre Seelen für
den Gehörnten hingegeben haben. Aber die restliche Zeit
der knapp 40 Minuten wird geprügelt und geschreddert
ohne Innovation oder Progressivität. Vielleicht haben
sie sich mit dem Gequatsche über Trueness, Satanismus
und Underground so den Horizont verbaut, dass sie aus
lauter Konsequenz ihre musikalische Kompetenz nicht
weiter ausleben können. Vielleicht haben sie aber auch
das Gefühl, als 10jährige Band muss man sich musikalisch
nicht weiterentwickeln. Wie auch immer, wer nicht einem
Hype nachrennt kauft sich lieber CDs vom Nebenprojekt
Sargeist, da ist das Geld einiges besser investiert.
Tristan
Punkte: 3.0 von 10
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LEANDRA – Metamorphine
Drakkar
Entertainment/Musikvertrieb
Klavierdominierter Gruftie-Sound, das hört man echt
nicht alle Tage. Wenn man allerdings bedenkt, dass die
gute Dame Ophelia Dax, die bei Jesus On Extasy schon die
Tasten zerspringen lässt, von Kindesbeinen an auf dieses
Instrument gedrillt wurde, ist dies nicht mehr so
verwunderlich. Allerdings muss man gleich zu Beginn
anmerken, dass sie besser und vor allem überzeugender
Klavier spielen als singen kann. Da versucht sie sich
doch von hohen, piepsigen Tönen („Beri Folla“) bis hin
zu offenbar lasziv-gehauchtem Flüstern („Inverted
Mirrors Of Decay“), ohne dass man ihr je eine einzige
Zeile als ernsthaft gemeint abnehmen würde. Musikalisch
an sich versucht man dennoch, wenigstens ab und an
einige Experimente einzubringen, ohne dass allerdings
das Piano irgendwie an Intensität verliert (das würde
schliesslich das ganze musikalische ‚Konzept’ ad
absurdum führen), beispielsweise bei „Coloured“ oder „Naked
Eyes“ mit verstärkt eingesetzten Elektronik-Spielereien
oder bei „The Art Of Dreaming“ mit einem männlichen
Gesangspendant, Sven Friedrich von Zeraphine, was zwar
den Inhalt des Tracks aufwertet, jedoch sonst keine
besonderen Reize zu bieten hat. Alles in allem lässt
sich sagen, dass das Experiment an sich zwar interessant
ist, sofern man das so sagen kann, jedoch effektiv zu
wenig Fleisch am Knochen ist, um längerfristig zu
fesseln. Nur für Fans der Dame und Pianofetischisten
einen Kauf wert.
Toby S.
Punkte: 2.5 von 10
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SCALD - Fluke
Mindhir Records
Scald sind eine ziemlich durchgeknallte Truppe, die
schon seit 1994 ihr Unwesen im irischen Untergrund
treibt und Musik irgendwo in der Schnittmenge von Metal,
Punk und Industrial macht. Das Undefinierbare ist der
Haken, denn eines vorweg: Die Jungs sind extrem
anstrengend! Ein Album mit gerade mal sechs Songs mit
einer Spielzeit von 40 Minuten auch noch in zwei Acts
aufzuteilen ist schon sehr eigen. Der erste Act (Song
1-5) ist schon schlimm, aber im Vergleich zum Act 2 noch
erträglich. Act 2 besteht aus einer Ansammlung von Lärm
und Geräuschen, dazu murmelt irgendeine Stimme eine Art
Teufelsbeschwörung meets Weltuntergang. Was die Iren auf
ihrem aktuellen Silberling den Ohren des
Reviewschreibers antun ist die Hölle. Es wird ganz
simpel und einfach auf Highspeed ohne jegliche Kraft
gebolzt. Die Drums rumpeln vor sich hin, die Gitarren
gewinnen auch keinen Wettbewerb, was Originalität und
Können angeht, und über allem kreischt, schreit und
nervt Vocalist Pete Dempsey mit seinen Lyrics. Auch wenn
man tatsächlich mal einen Song findet, in dem es Teile
gibt, die einem gefallen könnten, erklingt sofort Petes
Stimme und macht alle Freude mit seinem Gesang zunichte.
Das Coverartwork von "Fluke" zeigt den gekreuzigten
Jesus, aber sonst kann man eigentlich fast nichts
erkennen, weil alles so schwarz gehalten ist. Bei meinen
Recherchen stieß ich auf verschiedene Interpretationen.
Eine stach mir ins Auge, weil ich sie als sehr passend
für diese Art von Musik fand: "Scald ist Slang für eine
sexuell übertragbare Krankheit." Und die Musik auf dem
Album "Fluke" kann ich meiner Meinung nach zumindest nur
als eine Art von Krankheit bezeichnen. Man muss den Iren
zwar eine gewisse Originalität und visuelle Kunst
zusprechen. Aber für Liebhaber von Musik ist es keine
Freude, sich "Fluke" anzuhören. Wenn man aber dem
Terrorizer-Magazin aus dem vereinigten Königreich
glauben schenken will, ist es für Freunde des Crust/Grinds
ein Leckerbissen, was Scald hier abliefern. Ich kann
jedem Extrem Metal-Fan nur raten, sich selber eine
Meinung zu bilden.
Andrè G.
Punkte: 2.5 von 10
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MORGART - Die Türme
Black-Tower Records/Non
Stop Music
Das Schweizer Duo Morgart startet mit dem zweiten
Album ins Rennen. Nach "Die Schlacht" kommt ein weiterer
harter Brocken Keyboard-Last auf den Hörer zu. Die Texte
drehen sich allesamt um die Museggtürme, die in Luzern
(Schweiz) stehen. Musikalisch hört sich auch ihr zweiter
Streich einfach zu kitschig an, dagegen sind rosarote
Blümchen und Sonnenblumen mit Biene Maja gleich ein
Horrorstreifen. "Die Türme" ist Keyboardmusik gemischt
mit Drumcomputer, sehr leisen Gitarren und Sprach- oder
Tenorgesang, der wirklich sehr gut passt. Die Frage, die
ich mir jetzt mal frech stelle: Was zur Hölle hat diese
Musik mit Black Metal zu tun? Auf der anderen Seite ist
das zweite Morgart-Album auch nicht besonders spannend
und wirkt drucklos, unmotiviert und zum Teil unpassend
in Szene gesetzt. Morgart haben bereits mit "Die
Schlacht" einen eher schwachen Eindruck hinterlassen,
und mit "Die Türme" sogar noch einen draufgesetzt. Ich
bin ein absoluter Freund von feiner, sanfter Musik, die
Klassik, Ambient, oder sogar Unmengen von
Keyboardpassagen einsetzt, aber dann muss es auch
einfahren. Ein langweiliges Herumgeklimper mit einem
Höchstwert an Kitsch plus einen 08/15-Drumcomputer, der
seine Sache solide aber nicht grossartig erledigt,
reicht einfach nicht aus, um "Die Türme" loben zu
können. Melancholie, Herz und Dramatik kommen leider
niemals auf, und nicht einmal die gute Tenorstimme kann
da den Schweizer Reinfall noch retten.
Yannick S.
Punkte: 2.5 von 10
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TEMPESTA – Single
Non
Stop Music
Tempesta gönnen uns mit dieser Single einen Einblick
in amerikanische Hörgewohnheiten. Ihr Song "I'm Back"
wurde dort drüben nämlich toll beworben und schaffte es
auf den 7. Platz der Rock Main Charts. Als Reaktion
darauf mischte der Starproduzent Jay Stanley (u.a. Creed,
Sevendust) das noch aktuelle Album "Full-Time Joker"
nochmals neu. Was auf der Single nun gelandet ist, zeigt
uns, dass das Gross der amerikanischen Rocker nicht den
europäischen Musikgeschmack teilt. Rockt die
Titelballade auf dem Album noch anständig durch die
Gehörgänge, versprüht sie neu nur noch Langeweile,
welche sich auf Schweizer Radios à la Energy, Argovia
und Pilatus gut einfügen würde. Der zweite Single-Song "Hicktown"
bringt dann das Problem endgültig auf den Punkt: Dieses
neue Lied ist zwar wieder schneller und rhythmischer, es
fehlt ihm aber definitiv die beissende Gitarre.
Besonders im Vergleich mit den normalen Songs von "Fulltime
Joker" fällt die Produktion deutlich schlechter aus.
Klar ist diese Sicht reine Geschmackssache. Ich meine
aber, hier mit Metal Factory eine Verantwortung als
stellvertrender Vorhörer innezuhaben und damit auch die
Interessen der Heavy Metaller und Hard Rocker vertreten
zu müssen. Metaller scheinen definitiv nicht die
Zielgruppe dieser Single zu sein. Fazit: Auf dieser
Single gibt's eine langweilige Ballade und einen
durchschnittlichen Hard Rock-Song, dem aber die Zähne
gezogen wurden. Der Metal Factory-Test für Stahl erster
Güteklasse spricht darum nicht viel gutes.
Roger W.
Punkte: keine Wertung
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