CD-Reviews März 2012
Wertung:
  9.0 bis 10 Kaufempfehlung.         7.5 bis 8.9 Gut.
  4.0 bis 7.4 Vor Kauf reinhören.    0.0 bis 3.9 Nicht empfohlen.
EPICA – Requiem For The Indifferent
Nuclear Blast/Warner
Epica zählen schon seit langem zur Spitze des Female Fronted Metal. Da ist der Druck natürlich sehr hoch, diesen prominenten Status gegenüber der wachsenden Konkurrenz in diesem Genre zu verteidigen. Mit "Requiem For The Indifferent" ist Epica jedoch ein geniales Opus gelungen, das einmal mehr beweist, dass sie verdient zur Elite gehören. Nach dem Erfolg des letzten Albums "Design Your Universe" haben Epica nun noch einen drauf gesetzt und präsentieren sich nun härter und stärker als je zuvor. Die kraftvolle Stimme von Simone Simons ist dabei ganz klar der Mittelpunkt, der alles zusammenhält, ohne dabei je zu stark zu dominieren oder den Instrumenten den Rang abzulaufen, was bei diesem Genre leider oft der Fall ist. Nicht so bei Epica. Simone's Stimme ist sehr ausdrucksstark, präzise und vor allem wandelbar. Das Songwriting ist stimmig und vielseitig und immer wieder mal überraschend. Viele der kleinen Ecken und Kanten, die dieses Werk so interessant machen, entdeckt man erst nach mehrmaligem Hören. Die choralen Einlagen harmonieren sehr gut mit den diesmal etwas härteren Gitarrenriffs, die wohl hörbarste Entwicklung seit dem letzten Album. Auch die orientalischen Elemente, die man bereits von früheren Alben kennt, haben sich auf diesem Album wiedergefunden ("Requiem For The Indifferent"). Epica liefern mit "Requiem For The Indifferent" echte Qualitätsarbeit ab. Es ist schwierig, sich einen Favoriten aus den 13 Tracks auszusuchen, denn jeder ist auf seine Art speziell, und dazu noch speziell gut. Über 70 Minuten starke Songs ohne minderwertige Lückenfüller – ein geniales Album, das die volle Punktzahl verdient.
Patricia    

Punkte: 9.6 von 10
CHRISTIAN MISTRESS – Possession
Relapse Records
Kaufen! Diese Scheibe musst du dir kaufen, da gibt es keine Widerrede! Zugegeben: Christian Mistress sind eine Retro Rock-Band, davon gibt es dieser Tage viele. Christian Mistress besitzen eine dunkle Aura, bedienen sich okkulter Symbole und Texte. Auch das ist nicht neu. Und Christian Mistress haben eine stimmgewaltige Hohepriesterin des Gehörnten als Frontfrau, Christine Davis, doch auch das kennst du schon von The Devil's Blood, Jex Thoth oder Blood Ceremony (wenn nicht: auch kaufen!). Warum solltest du dir "Possession", das zweite Teufelswerk der Amis, dann trotzdem kaufen? Einerseits, weil Christian Mistress ohne Weiteres mit genannten Truppen mithalten können und andererseits, weil der Fünfer noch ein Ass im Ärmel hat. Auf "Possession" nämlich regiert nicht nur der Occult und Doom Rock der 70er, sondern auch die unbändige und rohe Kraft der frühen 80er hat auf diesem Silberling ein gewichtiges Wörtchen mitzureden. So ist es nicht nur das Erbe der momentan allgegenwärtigen Sabbath zu Ozzy-Zeiten, das in Songs wie dem wild stampfenden "Over & Over" oder dem bedrohlich brodelnden "Pentagram And Crucifix" verwaltet wird, sondern auch die Errungenschaften der NWoBHM. "Conviction" und "The Way Beyond" zum Beispiel warten mit astreinen, nach vorne treibenden Saxon-Riffs auf, während in "Black To Gold" und "All Abandon" Doppel-Leadgitarren kreischen, die sowohl Maiden als auch Priest alle Ehre machen würden. Nein, Christian Mistress erfinden den Metal nicht neu, doch wer es wie sie schafft, die Essenz nicht nur einer, sondern zweier goldenen Dekaden der verzerrten Gitarrenmusik so stimmungsvoll, mit einer solchen Eindringlichkeit zu bündeln und dazu noch im Stande ist, mit dem Titeltrack die teuflischste Nummer des Jahrzehnts zu schreiben, eine solche Band gehört angebetet. Wer "Possession" nicht kauft, den soll der Teufel holen!
Kissi 
  
Punkte: 9.5 von 10
NAPALM DEATH - Utilitarian
Century Media/EMI
Napalm Death sind einfach besser als alle Anderen. Immer noch old school im positivsten Sinne, aber trotzdem eben wieder etwas anders als bisher. Die Engländer wirken auf ihrem 14ten Album überraschend frisch, gewohnt intelligent und verdammt hungrig. Die Produktion ist fett und transparent geworden, verfügt aber trotzdem über genug Wohlfühlschmutz, um noch im Einflussbereich der dunklen Seite der Macht zu agieren. 45 Minuten lang grinded sich das Quartett mit überdurchschnittlich vielen Killerriffs, einem massiven Rhythmusduo und so viel Energie durch 16 Tracks, dass man am Ende mit Freude nochmal eine Runde drehen möchte. Vor allem stimmlich wurde hörbar gearbeitet und sowohl Barney's wie auch Gitarrist Mitch Harris' Mikroarbeit ist auf "Utilitarian" so fesselnd wie textlich vorbildlich. Harris' fieses Organ steht präsenter im Vordergrund und harmoniert für meine Ohren vorzüglich mit Barney's charakteristischem Gebrüll. Dieser glänzt zudem mit verbessertem Klargesang und macht eine paar cool tönende Ausflüge bis hin zu choralen oder hymnischen Einlagen. Der Noiseanteil ist zudem insgesamt sehr gering, konzentriert sich jedoch fast ausschliesslich auf einen Song, in dem ein wahrlich zahnschmelzsplitterndes Saxophon-"Solo" von John Zorn mir jedesmal schier die Füsse wegzieht... und trotzdem irgendwie passt. Neben dem totalen Brett haben die Herren aber auch richtig zwingendes Mid Tempo und ein derart sauflüssiges Songwriting drauf, dass ich "Utilitarian" ungeniert als vertontes Opium anbieten kann. Für mich ein magisches Album mit dem Anziehungspotential eines schwarzen Lochs und einer sich dennoch gut anfühlenden Message. Ist eine Weile her, dass ich mich von einer Platte derart einsaugen liess und innert kürzester Zeit als für mich essentiell benennen musste. Reinhören!
Hardy  

Punkte: 9.0 von 10
SOULFLY - Enslaved
Roadrunner Records/Warner
Nachdem die letzten paar Live-Gastspiele von Soulfy nicht immer das Gelbe vom Ei waren und Chief Max Cavalera dabei oft müde wirkte sowie deutlich an Körperfülle zugenommen hat, blieb man in Sachen neue Songs offenbar nicht untätig. Der Zeitpunkt für ein frisches Album passt zudem bestens, denn «Omen» als letzter Output stammt von 2010 und das vorletzte Werk «Conquer» wurde 2008 veröffentlicht. Was kann man also vom mittlerweile achten Album erwarten? Eine weitere Frage zielt ausserdem dahin, inwieweit noch Unterschiede zu Cavalera Conspiracy bestehen. Vorab gibt es jedoch Veränderungen am Line-Up zu vermelden, da die Rhythm-Section ausgetauscht wurde. Anstelle von Joe Nuñez verdrischt nun David Kinkade (Borknagar) die Felle und für die tiefen Töne sorgt neu Tony Campos (Ex-Static-X, Asesino), der Bobby Burns ablöste. In dieser Besetzung ging es für «Enslaved» auch ins Studio. Nach dem introartigen «Resistance» brettert «World Scum» schon mal ziemlich wüst wie typisch daher. Das nachfolgende «Intervention» erinnert mich anschliessend stark an Machine Head, während «Gladiator» eher nach Soulfy klingt, inklusive orientalischer Sprengsel. Gewohnt sind auch die Tempi-Wechsel, die nach wie vor unabdingbar sind, um die nötige Abwechslung rein zu bringen. Im Vergleich zum insgesamt eher grooviger ausgerichteten Vorgänger, finden sich auf «Enslaved» mehr schnellere Songs, die aber eigentlich nie durchgehend durchgebrettert werden. «American Steel» enthält darüber hinaus eine schleppende Bridge, die den amtlichen Thrasher unerwartet ruhig ausklingen lässt. Als nicht minder geil entpuppt sich «Redemption Of Man By God», wo man auch der klaren wie druckvollen Produktion wegen sogleich an Annihilator denkt. Bei «Plata O Plomo» flechtet Lead-Gitarrero Marc Rizzo nebst einem Kurzeinsatz mitten im Lied zum Schluss nochmals eine akustische Flamenco-Gitarre ein, was eigentlich so nur bei Soulfy funktioniert. Dem neuen Wurf «Enslaved» gelingt es, die wohl bekannten Elemente um ein paar Nuancen zu bereichern. Mir gefällt diese Scheibe auf jeden Fall besser als die teils viel zu hochgelobte «Kairos» von Sepultura. Wer wissen will, wie sich das den Bandnamen tragende, traditionelle Instrumental «VIII» anhört, muss sich diesmal zwingend das Digipak zulegen, wo ausserdem zwei weitere Bonus-Tracks drauf gepackt wurden.
Rockslave  

Punkte: 9.0 von 10
MINISTRY - Relapse
13th Planet Records/Musikvertrieb
Manchmal werden Träume wahr, ein guter Beweis dafür ist die Reunion der Industrial Metal-Urgesteine aus Chicago. Im Jahre 2008 löste Bandchef Al Jourgensen nach 27 erfolgreichen Jahren seine Band auf und betonte dazu gleich noch, dass es niemals zu einer Reunion kommen würde. Zum Abschied gab es die "C-U-LaTour" und kaum jemand wollte so recht wahrhaben, dass es das nun wirklich gewesen sein soll mit Ministry. In der Zwischenzeit hat Jourgensen Filmmusik gemacht, sein eigenes Label betreut und mit einem ulkigen Projekt namens Buck Satan & The 666 Shooters eine CD namens "Bikers Welcome! Ladies Drink For Free" veröffentlicht. Leidenschaft bleibt Leidenschaft, und so haben wir das grosse Glück, dieses Jahr nicht nur die wohl grösste und beste Band des Industrial Metal auf der Bühne zu sehen, sondern uns selbstverständlich auch ein neues Album anzuhören - und was für eines!! Man könnte sogar behaupten, "Relapse" sei das beste Werk von Ministry seit "Psalm 69" (1992), doch auch "Rio Grande Blood" (2006) war enorm gut! "Relapse" ist ohne Frage das schnellste Album, das diese Band je veröffentlicht hat. Nur schon der Opener "Ghouldiggers" (eine Abrechnung mit der Musikindustrie) haut ordentlich rein. Was darauf folgt, das sind nicht minder rasante Songs, und ein Track nach dem anderen durchbricht in Sachen Tempo die akustische Schallmauer. Mister Jourgensen spricht in den Songtexten (wie üblich) Themen wie korrupte Regierungen und Schmerz an und lässt keinen Zweifel daran aufkommen, dass er ein lebenserfahrener und gebildeter Mann ist. Die Fans freuen sich, Ministry wieder zurück zu haben, und die diesjährige Tour -beginnend am Wacken Open Air- dürfte einfach fanstastisch werden!
Maiya R.B.  

Punkte: 9.0 von 10
DEVIL’S TRAIN – Devil’s Train
Ear Music/Phonag
Das selbstbenannte Debutalbum von „Devil’s Train“ ist ein Projekt von allseits bekannten Musikern. So stecken nebst dem Sänger R.D. Liapakis (Mystic Prophecy) auch Drummer Jörg Michael (Grave Digger, Rage etc), Jari Kainulainen (Evergrey, Stratovarious) und der leider noch ein wenig unbekannte Gitarrist Lakis Ragazas in der Band. Produziert wurde „Devil’s Train“ übrigens von Liapakis selbst und gemixt wurde es von Fredrik Nordström (Hammerfall, Arch Enemy). Was dieses namenvolle Quartett verspricht, liegt wohl auf der Hand. Gemeinsam hauen sie den Putz von der Decke. Schon der Opener „Fire and Water“ zeigt, dass die vier Herren es sicherlich nicht ruhig angehen werden. Ganz im Gegenteil. Headbanging ist angesagt. Düstere Themen ziehen sich wie ein roter Faden durch das Album. Allen voran bei „Sweet Devil’s Kiss“, „To the ground“ oder auch bei „Devil’s Train“ itself. Das Motto lautet ganz klar: immer rebellisch, immer düster und aufbrausend. Die 12 Songs sind absolut hörenswert und jeder, der nur ein wenig Ahnung von den Jungs und ihrer Musik hat weiss, das hier ein Sahnestückchen auf die Metalszene wartet. Ich sage es selten, aber hier unbedingt blind zugreifen.
Timo K.  

Punkte: 9.0 von 10
SOEN – Cognitive
Spinefarm Records/Universal
Bei Soen muss man stellenweise zweimal hinhören. Ist da etwa Mikael Akerfeldt von Opeth am Gesang? Songtechnisch erinnert auch der Stil der Musik nicht selten an die Neuorientierung von Opeth mit dem Album "Heritage". Eine Artverwandtschaft ist nicht ganz auszuschliessen, denn der Gründer dieser Formation ist Martin Lopez, Ex-Drummer bei Amon Amarth und eben Opeth. Mit am Start ist der Schwede Joel Ekelöf am Gesang, an der Gitarre Kim Platbarzdis und am Bass Steve DiGiorgio (Ex-Testament, Ex-Iced Earth). Diese Besetzung lässt einen aufhorchen, und mit ihrem Debutwerk "Cognitive" stellen sich die Herren selbstbewusst der internationalen Presse. Entstanden ist eine brandneue Soupergroup, die mit dieser Erstveröffentlichung eine gesunde musikalische Mischung aus Heavyness und sanften Tönen liefert. Aufwendig, stellenweise komplex und dann auch wieder melancholisch, zahm und friedlich – das Album hat etwas zu sagen und bietet Abwechslung. Beim Reinhören am besten die Songs "Last Light" und "Oscillation" miteinander vergleichen, die das Album am besten repräsentieren.
Liane P.  

Punkte: 9.0 von 10
FLYING COLORS - Flying Colors
Mascot Records/Musikvertrieb
Hier haben wir es mit dem schon im letzten Jahr angekündigten Album von Steve Morse, Neal Morse, Mike Portnoy, Casey McPherson und Dave Larue zu tun. Flying Colors, der Name stammt übrigens von Produzent Peter Collins, der hier einen grandiosen Job gemacht hat. Kommen wir zur Band, ich denke, drei der Herren braucht man ja niemandem mehr vorzustellen, Bassist Dave Larue kennt man von der Steve Morse Band und von Sänger Casey McPherson weiss ich nur, dass er in Texas geboren wurde und eine klasse Stimme hat. Die Musik von Flying Colors ist überraschend frisch und nur ganz entfernt an die Bands der Herren Morse und Portnoy erinnernd. Geboten werden tolle Hard Rock/Rock-Songs, bei denen aber doch oft das Potential der Musiker durchscheint. Als erstens fällt mir auf, was für ein begnadeter Gitarrist doch Steve Morse ist, das kann man in vielen Details aller Songs deutlich raushören. Auch Portnoy besticht hier mit seinem ganzen Können und seiner Vielseitigkeit. Neal Morse hält sich für seine Verhältnisse spielerisch an den Keyboards etwas zurück und glänzt aber mit tollen Kompositionen, natürlich zusammen mit den anderen Bandmitgliedern. Dave Larue spielt tolle Basslines und Casey McPherson setzt mit seinem variablen Gesang dem Ganzen noch die Krone auf. Man spielt hier sehr songdienlich, und die Gesangsmelodie steht meistens im Vordergrund. Hey, die fünf Ausnahmemusiker können zusammen wirklich starke Songs schreiben. Musikalisch regiert die Abwechslung, Mal klingen sie heavy ("All Falls Down"), mal ruhig ("Better Then Walking Away") dann wieder schön rockig ("Blue Ocean") oder modern ("Kayla") und am Ende mit dem 12 minütigen "Infinite Fire" sogar noch Progressive, da kommt schon ein bekanntes Feeling auf. Ihr seht, Flying Colors sind sehr vielseitig, spannend, melodiös, man besticht auch immer wieder mit ganz tollen Chören und das Album macht von Durchlauf zu Durchlauf mehr Spass. Und laut Steve Morse ist noch mindestens ein Nachfolger geplant, na da freuen wir uns doch schon doppelt drauf.
Crazy Beat  

Punkte: 9.0 von 10
FURYON – Gravitas
Frontiers Records/Musikvertrieb
Die Briten Furyon bieten eine gefällige und schnörkellose Rock/Metal-Mischung, wundervoll verpackt in 10 ansprechende und abwechslungsreiche Songs, denen es keineswegs an Power fehlt. Im Gegenteil, die Songs kommen sehr kompakt und klanglich ausgewogen und vor allem mit gewaltigem Druck daher. Für all jene, die ihren Automobil bezogenen Fahrstil von Musik beeinflussen lassen, sei hier eines gesagt: Zähmt euren rechten Fuss! Bringt die britische Fünf-Mann-Combo diese Power auch noch live rüber, so kann man sich nur wünschen, dass Furyon bald in den helvetischen Hallen abrocken werden. Definitiv kann man Furyon Professionalität in unterschiedlichen Bereichen attestieren. Das Songwriting - vollgepackt und doch nicht überladen – ist sehr gut produziert. Zudem entdeckt auch der technisch orientierte Zuhörer Perlen. Solide Gitarrenarbeit, die sich sicherlich nicht verstecken muss, Bass und Drums harmonieren bestens und besonders hellhörig wird man, wenn Sänger Matt Mitchell seinen ersten Einsatz hat. Was soll man hierzu noch mehr sagen, als "Ich bin mit der Gesamtsituation mehr als nur zufrieden"? Apropos Professionalität, die Herren reisten nach Atlanta (USA) ins Studio, wo sie in Zusammenarbeit mit Rick Beato (Platin prämiert) in der Rolle des Produzenten ihr Songmaterial aufnahmen, das problemlos mit etablierten Grössen mithalten kann. Zu beziehen ist das Album übrigens auf ihrer Website auch in der Collectors Jewel Case Edition.
Liane P.   

Punkte: 9.0 von 10
SWALLOW THE SUN – Emerald Forest And The Blackbird
Spinefarm Records/Universal
Was für ein Titel für ein Album, ich meine, man stelle sich ihn nur mal bildlich vor! Nur schon dazumals „Plague Of Butterflies“ war schon toll, aber dies hier stellt meiner Meinung nach alles bisherige Schaffen der Finnen in den Schatten – ruhige, akustische Passagen treffen auf derbe Felldrescherei mit akkuratem Gesang/Geschrei, der Sound ist dermassen gut abgemischt, dass man locker alle Instrumente ohne Probleme aufzählen und auseinanderhalten kann – daran sollten sich gewisse Bands mal ein Beispiel nehmen. Es muss echt nicht immer ein Soundbrei sein, Subtilität hat eben auch seinen Reiz – nicht nur jetzt auf die Darstellung der Musik bezogen, sondern auf den gesamten Aufbau, den Swallow The Sun hier vollziehen. Spoken Parts erzeugen in Kombination mit elektrischen/akustischen Gitarren eine ganz eigene, freie und gleichzeitig beklemmende Atmosphäre. Man möchte gleichzeitig traurig und fröhlich sein, und es mag nahe liegend sein, dass sich diese Dualität der Musik im Titel widerspiegelt – Starre und Freiheit, vielfarbiger Glanz und Schwärze in unterschiedlicher Variation, schlussendlich dennoch Dunkelheit repräsentierend – „Emerald Forest And The Blackbird“ ist kein Album für Zwischendurch, soviel muss einem bewusst sein, es ist beinahe schon philosophisch-fordernd… Glücklich ist, wer sich darauf einlassen kann.
Toby S.  

Punkte: 9.0 von 10
PRETTY MAIDS - It Comes Alive (Live in Switzerland - DCD/DVD)
Frontiers Records/Musikvertrieb
Die erste EP der Dänen (Erstauflage auf Bullet Records, 1983) war schon in den 90ern ein Sammlerobjekt und enthielt sechs abwechslungsreiche Songs, die bereits aufzeigten, wohin die Reise gehen wird. Ein Jahr später folgte das LP-Debüt «Red, Hot And Heavy», das bezüglich melodischem Hardrock/Heavy Metal Massstäbe setzte, die bis heute andauern. Auch die beiden Nachfolger «Future World» (1987) und «Jump The Gun» (1990) konnten den hohen Erwartungen gerecht werden. Danach brachten Besetzungswechsel, schwächere Alben und letztlich das Grunge-Desaster den Motor der Maids zum Stottern. Mein persönliches Interesse an der einst so geliebten Band schwand deshalb immer mehr und ehrlich gesagt glaubte ich nicht mehr daran, dass das Gründungs-Duo Ronnie Atkins (v) und Ken Hammer (g) wieder eine Trendwende herbei führen kann. Das sollte sich erst wieder 2006 ändern, als Pretty Maids nach 1999 das zweite Mal am BYH!!!-Festival in Balingen auftraten und eine Mörder-Show hinlegten. Allerdings überzeugte mich das damals die Tour begleitende, neue Album «Wake Up To The Real World» nicht auf Anhieb. Doch die Band blieb vor allem durch ihre immer noch energetischen Shows im Bewusstsein der Fans hängen. Zudem befand sich die Szene gewaltig im Aufbruch, was zu vielen Reunions und überaschend guten, frischen Alben führte. Davon beflügelt lieferten Pretty Maids 2010 mit dem Geniestreich «Pandemonium» die Reifeprüfung für den zweiten Teil ihrer Karriere ab. Die Scheibe strotzt nur so vor den alten Vibes und bekam verdientermassen sehr gute Kritiken. Der letztjährige, unplanmässige Hallen-Gig in Balingen (wiederum beim BYH!!!) setzte den bisherigen (Live-) Höhepunkt. So drängte sich irgendwann die Frage nach einer offiziellen Live-Nachlese auf, die sich im letzten Herbst zur Freude vieler Schweizer Fans bei uns zutrug! Das Z7 in Pratteln kam dabei zum Handkuss und der grosse Publikumsaufmarsch bestätigte die richtige Wahl der geschichtsträchtigen Location. Was folgte, war ein fast zweistündiger Triumph-Zug durch die 30-jährige, musikalische Karriere der Dänen. Die Stimmung war absolut top und unserem kleinen Land gereichte die Ehre, dass die erste, offizielle DVD von Pretty Maids hier bei uns mitgeschnitten wurde. Producer Jacob Hansen (Communic, Destruction, Mercenary, Volbeat u.v.a.m) verpasste dem schönen Teil einen oberfetten Sound und der DVD-Trailer lässt erahnen, dass auch das Bildmaterial keine Wünsche offen lässt. Der einzige Wermutstropfen war das Fehlen von Ex-Bassist Hal Patino, da dieser dem Ganzen mit seiner unwiderstehlichen Bühnen-Präsenz noch das Sahnehäubchen verliehen hätte. Aber auch so ist «It Comes Alive (Live in Switzerland)» ein Muss für alle Genre-Fans und vor allem für diejenigen Glückspilze (und da gehöre ich zum Glück auch dazu!), die selber mit dabei waren.
Rockslave   

Punkte: keine Wertung
MORTAL AGONY - No Place To Hide
Twilight/Non Stop Music
Die 1997 gegründeten Deutschen Hard-/Grindcorer Mortal Agony bringen nach "Receptive for Chaos" aus dem Jahre 2005 nun mit "No Place To Hide" ihrzweites, reguläres Album auf den Markt. Das Besondere, oder zumindest nicht Alltägliche an Mortal Agony ist, dass sie mit Wulf und Jannik gleich zwei Schreihälse am Mikrofon haben. Dies macht natürlich die Gesangsparts ziemlich interessant, da sich die beiden Stimmen super ergänzen. Der Sound ist purer Faust-in-die-Fresse-Hardcore mit gelegentlichen und super pointierten Grind-Einschiebern. Mit "Discuss" und "New World Order" sind gleich zwei Kracher vertreten, die ich nicht mehr so schnell löschen werde. Sogar die von mir verhassten Breakdown-Einlagen, an denen sie nicht gespart haben, entwickeln hier eine ungehörte Wucht. Und das Wichtigste: Es wird NIE langweilig!
Steve Butcher   

Punkte: 9.0 von 10
AXEL RUDI PELL - Circle Of The Oath
Steamhammer/SPV
23 Jahre nach seinem Debut "Wild Obsession" ist Axel immer noch da, füllt immer noch die Konzerthallen, und nun erscheint am 23. März sein 14. Studioalbum, "Circle Of The Oath". Und auch beim neuen ARP-Werk hat sich nichts geändert, entweder man mag Axel oder man mag ihn nicht. Ich mochte den sympathischen witzigen Norddeutschen schon seit dem Debut und habe schon einige Male seinen trockenen Humor erlebt. Aber zurück zur Musik, einige Songs rocken wie gewohnt aus den Boxen wie das starke "Run With The Wind", das sicher den Weg ins Live-Set schaffen wird. Oder der Up Tempo-Opener "Ghost In The Black". Etwas aus der üblichen ARP-Struktur fallt das fast 10-minütige "Circle Of The Oath". Besticht der Song durch ungewohnt gespielte Akustikgitarren gefolgt durch ein breites, orientalisch angehauchtes Riff, auch Ausnahme-Shouter Johnny Gioeli singt hier besonders vielseitig und sehr stark. "Fortunes Of War", ein Antikriegssong, rockt dann wieder voll nach vorne, wie es der ARP-Liebhaber gewohnt ist, und mit "Bridges Of Nowhere" hat man auch den obligaten Stampfer an Bord. Das Herzstück aber ist meiner Meinung nach ganz klar "World Of Confusion (The Masquerade Ball Pt. II)". Auch knapp 10 Minuten lang und unüberhörbar mit dem Übersong "The Masquerade Ball" verbunden. Bin ja mal gespannt, ob Axel den auch auf der Tour dieses Jahr spielen wird. Natürlich darf auch auf dem neuen Rundling die Ballade nicht fehlen, und wie immer zeigt hier Johnny mehr als eine klasse Leistung. Und was mir ganz besonders gefällt, ist, dass Axel's Balladen absolut keine Love-Songs sind. Aber zurück zur Scheibe: "Lived Our Lives Before" ist einfach eine coole, gefühlvolle Ballade, wie man es eben von Axel gewohnt ist, und das ist auch gut so. Auch mit dem neusten ARP-Produkt werden die Fans sicher zufrieden sein und das Album mögen, denn Axel ist einfach eine Konstante in der Metal-Welt und bietet mit seinen langjährigen Bandmitstreitern Johnny, Mike, Ferdy und Volker eine starke musikalische Einheit, die man den Songs einfach anhört. Übrigens: Auf der Digipack-Version gibt's noch eine Live-Version von "Temple Of The King". Ich kann nur noch sagen, dass ich nach 23 Jahren immer noch Bock auf neue, gute Axel-Songs habe, und daran wird sich auch in den nächsten Jahren nichts ändern.
Crazy Beat  

Punkte: 8.9 von 10
RAGE – 21
Nuclear Blast/Warner
21 Alben und noch immer kein bisschen müde! Was Chef-Rager Peavy Wagner in den letzten 28 Jahren zustande gebracht hat, verdient höchste Beachtung. Verloren fast sämtliche Bands (darunter auch Grössen wie Iron Maiden und Metallica) irgendwann den Faden, rockten Rage fast durchwegs auf hohem Niveau. "21" stellt da keine Ausnahme dar. Das schöne dabei: Rage entwickeln sich hier sogar weiter. Diesmal geht die Reise weg vom Orchester in eine Härte, die man so nicht erwartet hätte. Neben typisch anmutenden Abrissbirnen à la "Destiny" keift Peavy bei "Serial Killer" sogar, nur um in fast progressiver Manier bald melodiös zu singen. Der Spass, neue Grenzen auszuloten und alles ins Sachen Kreativität aus sich rauszuholen, ist deutlich hörbar. Gitarrist Victor Smolski glänzt denn auch wieder durch eine unglaubliche Virtuosität, die seinesgleichen sucht. Dies ist man sich zwar vom Weissrussen gewohnt, zaubert aber dennoch immer wieder ein freudiges Lächeln auf die Lippen. Bei so viel Geballer und Spielfreude geht leider die Eingängigkeit ein wenig verloren. So bleibt schlussendlich doch wenig hängen. Und trotzdem erwischt man sich, wie man immer wieder die Replay-Taste drückt. Wenn ich eine Wette abschliessen müsste, welche Songs es langfristig in Liveset schaffen könnte, würde ich auf das ruhigere "Eternally" oder das schnelle, rock’n’rollige "Forever Dead" setzen. Mit "21" startet die Karriere von Rage ein weiteres Mal durch. Für Neueinsteiger kann dies die süchtig machende Droge sein. Für ältere, etwas müdere Fans der Kaffee, der das Interesse an Rage wieder weckt. Dem Digipack liegt die Bonus-CD "Live In Tokyo" bei. Deren Sound erreicht aber höchstens gehobene Bootleg-Qualität und ist eigentlich Rage-unwürdig. Besonders die Gitarre klingt wie durch einen Filter aufgenommen. Die Sache mit dem "zwei in einem", also Album und Live-Album, klappt also nicht. Es ist fraglich, wieso Rage auf diesen Low Quality-Bonus gesetzt haben. Wer eine richtig gute Live-Scheibe von Rage hören möchte, der greife sich weiterhin das "From The Cradle To The Stage"-Album. Schade!
Roger W.   

Punkte: 8.9 von 10
RIBOZYME – Presenting The Problem
Indie Recordings/Irascible
Die Norweger wollen es wirklich wissen. In Sachen qualitativ hochwertiger Musik haben sie klar die Nase vorne. Mit "Presenting The Problem" erblickt erneut ein Album das Licht der Welt, welches sich sicher nicht hinter der aktuellen Veröffentlichungsflut verstecken muss. An Kreativität fehlt es nicht. Allein der Name des Trios ist schon recht speziell: Ribozyme sind aktive RNA-Moleküle, die wie Enzyme chemische Reaktionen katalysieren. Wenn ein Album das Prädikat "sehr abwechslungsreich" verdient hat, dann die neue Veröffentlichung von Ribozyme. Modern rockig mit viel Liebe zum Detail und abwechslungsreichen und interessanten Samples, ohne verkrampft zu wirken. Stellenweise setzt man undefinierbare Geräusche ein, die den Songs das gewisse Etwas verleihen ("Caskets"). "Presenting The Problem" schiebt eine geballte Ladung an Energie rüber und weckt einen ungewollt aus dem langen Winterschlaf. Lohnt sich bestimmt, die anderen Alben der Herren anzutesten, falls man diese noch nicht im CD-Regal bei sich vorfindet.
Liane P.
  
Punkte: 8.9 von 10
PRIMAL ROCK REBELLION – Awoken Broken
Spinefarm Records/Universal
Als Mitglied einer der berühmtesten Metalbands dieses Planeten ein Nebenprojekt aufzugleisen ist eine gefährliche Sache. Entweder wird es als überflüssig bezeichnet, da es der Hauptbeschäftigung zu nahe steht oder die eigenen Fans rümpfen die Nase, weil es dies eben nicht tut. Und begeht man den Mittelweg, dann ist die Chance gross, von beiden Seiten eins an den Schädel zu kriegen. Ist Primal Rock Rebellion, hinter welchem sich kein Geringerer als Iron Maiden-Klampfenheld Adrian Smith verbirgt, also von Vornherein zum Scheitern verurteilt? Gut möglich, bedenkt man den Aufrur, den Bruce Dickinsons leicht alternative Alleingänge in den 90ern ausgelöst hatten. Mutig schreitet Smith, der Dickinson damals an der Klampfe unterstützte, mit PRR noch weiter in diese Richtung. Mehrheitlich düsteren Alternative Metal, das bietet Smith zusammen mit Mikee Goodmann, dem Ex-Fronter der bei uns eher unbekannten britischen Modern-Metaller SikTh auf "Awoken Broken". Die Wahrscheinlichkeit ist also gross, dass der beinharte Maiden-Fan schon nach einigen Takten von "No Friendly Neighbour", einem harschen Crossover-Stampfer in bester Korn-Manier, die Stopp-Taste drücken wird. Doch was für ein Fehler das doch wäre. Denn nicht nur erklingen gegen Ende dieser Nummer hymnische Orchesterlinien, die auch dem Eddie gefallen würden, nein, auch in Sachen Songwriting ist "Awoken Broken" erfüllt vom viel zu oft übersehenen Genie Smiths. "No Place Like Home" ist ein echter Up Tempo-Smasher mit eingängigem Refrain (inklusive jungfräulichem Oh-oh-oh im Hintergrund) und in "I See Lights" lassen in den Keller gestimmte Gitarren zusammen mit dem abgedrehten Gesang Goodmans die Apokalypse anrollen. Überhaupt ist die Symbiose der beiden so ganz von woanders herkommenden Musiker, die auch auf "Awoken Broken" unverwechselbare Smith-Gitarre auf der einen und der mal geshoutete, mal gesungene, mal sich überschlagende und mal in sonorem Sprechen gehaltene Gesang von Goodman auf der anderen Seite, so passend, dass man seinen Ohren nicht traut. Primal Rock Rebellion, das ist Crossover im besten Sinne, nicht von Rap und Metal, sondern von Tradition und Moderne, wobei letztere nur auf den ersten Blick klar dominiert, bei genauerem Hinhören aber als von klassischen Metal-Elementen durchsetzt erkannt werden kann. Bedingung dafür ist einzig, dass man sich einlässt auf "Awoken Broken", was wohl leider nur ein Bruchteil der Maiden-Anhängerschaft tun wird. Deren Pech!
Kissi
  
Punkte: 8.9 von 10
AGENT COOPER - From The Ashes
Binary Recordings/Universal
Die Southern/Prog Rock-Band aus Atlanta haben 1999 und 2005 schon zwei Alben veröffentlicht und sind jetzt mit ihrem dritten Streich am Start. Allerdings könnte man das neue Werk mit seinen nur sechs Songs eher als EP bezeichnen. Die Amis zelebrieren ihren in den 70er und 80er verwurzelten Prog Rock/Rock mit viel Gefühl, und genau das hört man aus Songs wie dem grandiosen "The Stand" heraus. Sänger Dough Busbee macht seine Sache mehr als gut und fügt sich perfekt zum Sound hinzu. Ab und zu werde ich unweigerlich an die Stimme von Ron Phillips (Black Angels) und im weitesten Sinne musikalisch auch etwas an Uriah Heep erinnert. Agent Cooper leben von gefühlvollen Spielereien, perfekten Symbiosen zwischen Gitarre und Keys / Synthies. Der Sound lebt und macht Spass, irgendwie haben es die Amis einfach drauf, tolle Songs zu schreiben und die aber auch klasse umzusetzen. Hört euch nur mal "I Can" an, und ihr versteht, was ich meine. Agent Cooper liefern uns hier einfach sechs überdurchschnittlich gute Lieder, und schade ist eigentlich nur, dass es nicht mehr sind, aber das macht dafür unglaubliche Lust auf mehr, und ich freue mich schon auf mehr Futter der Amis.
Crazy Beat
  
Punkte: 8.9 von 10
DEATH - Vivus! (2 CDs)
Relapse Records
"Vivus!" ist ein bisschen zwiespältig. Denn die beiden 1998 aufgenommenen Live-Aufnahmen wurden bereits 2001 einzeln unter "Live In L.A. (Death & Raw)" und "Live In Eindhoven" veröffentlicht und dienten damals meiner Erinnerung nach als Spendenaktion zu Chuck's Gehirntumorerkrankung. Wer diese also schon besitzt, kriegt hier kein neues, spezielles oder sogar unveröffentlichtes Material geboten. Dieses Review richtet sich also nur an Musiknerds, die mindestens den L.A. Gig noch nie gehört haben. Beide Aufnahmen bringen es zusammen auf über zwei Stunden Audiomaterial und präsentieren Death im letzten Line Up mit Shannon Hamm (g), Scott Clendenin (b) und Richard Christy (dr). Während die beiden letztgenannten von solide bis überragend eine dynamische Vorstellung abgeben, liefert der erstgenannte zwar tighte Rhythmusarbeit, vergeigt aber ein ums andere Mal seine Soli. Das niederländische Festivalkonzert (Dynamo) ist mit einer so lala-Bootleg-Aufnahmequalität gesegnet und scheint auch soundtechnisch über vielen Limiten zu liegen. Die Band ist aber gut drauf, zeigt sich spielerisch in bester Laune und bringt einen guten Mix von "Pull The Plug" über "Together As One" bis hin zu "Crystal Mountain" und "Flesh And The Power It Holds". Die amerikanische Clubaufnahme hingegen ist aber nicht nur von der Aufnahmequalität her einen ganzen Zacken besser, sondern besticht zudem mit einer fiebrigen Intensität und leicht gesteigertem Tempo. Chuck zerreisst schier das Mikro und pendelt während den Songs ständig zwischen rasiermesserscharfem Gegeifer und Blutrausch. Zur anderen Aufnahme haben hier ausserdem "Zombie Ritual", "Empty Words", "Symbolic" und "Scavenger Of Human Sorrow" Einzug in die Setlist erhalten, dafür fehlen "Lack Of Comprehension" und "Flattening Of Emotions" (fuck!) Und schon wieder vergeigt einer seine Soli, dieses mal einfach in besserer Aufnahmequalität. Insgesamt trotz hörbarer Spielfehler ein Tondokument mit Gänsehautgarantie, und das meine ich als einer, der Liveaufnahmen selten bis gar nie etwas abgewinnen kann. Diese gewisse zwingende Intensität macht hier aber einfach den entscheidenden Bonuspunkt. Death gehören nun mal zu meinen ewigen Top 5, ich kann deshalb schlichtweg nicht unvoreingenommen sein. Reinhören.
Hardy
  
Punkte: keine Wertung
MALRUN – The Empty Frame
Target/Mighty Music
Immer wieder mal flattert eine CD auf meinen Tisch, die mich fast vom Hocker haut. So geschehen mit dem neuesten Werk von Malrun. Die Dänen liefern ein Feuerwerk an eingängigen melodischen Tracks, das bereits nach dem ersten Hören hängen bleibt und auch nach stundenlangem Wiederholen noch zu begeistern vermag. Zwar sind Malrun durchaus radiotauglich, doch versinken sie nicht im Mainstream wie andere Rock-Bands. Die Musik erinnert an Breaking Benjamin, Alien Ant Farm und Incubus, mit Einflüssen aus dem Metalcore. Sänger Jacob Lobners überzeugt mit starker klarer Stimme, die wenigen Growling-Einlagen sorgen für die nötigen Kanten im ansonsten eher glatten Songwriting. Glatt, aber keinesfalls flach, oberflächlich oder leer, wie es im Titel angedeutet wird. Ganz im Gegenteil. Die Kompositionen gehen sofort ins Ohr, und man wird gleich von Anfang an gnadenlos mitgerissen ("Shadowborn"). Auch etwas härtere Songs sind dabei, wie zum Beispiel "Yoke Of Stone". Malrun ist auf jeden Fall eine vielversprechende Band mit Potential, wie "The Empty Frame" jedem Fan des melodischen Metals zeigen wird.
Patricia    

Punkte: 8.8 von 10
BANG TANGO – Pistol Whipped In The Bible Belt
78 Productions
Der grosse Wurf und damit verbunden der Durchbruch blieb dieser L.A.-Sleazy-Formation in den späten 80ern zwar verwehrt, doch hat die Truppe trotzdem den Weg ins neue Jahrtausend geschafft. Der Vollständigkeit halber muss aber erwähnt werden, dass von der Originalbesetzung nur noch Sänger Joe Leste übrig geblieben ist. Mit neuen Mitstreitern hat er Anfang der 2000er Bang Tango wiederbelebt. Zwischenzeitlich war der Mann auch Kopf der Neo/Sleazy Metal-Band Beautiful Creatures, deren zwei Alben in die gleiche Kerbe schlagen. "Pistol Whipped In The Bible Belt" ist nun in dieser Dekade das dritte Werk der Truppe, fünf Weitere (inkl. einer Live-Scherbe) erschienen Ende 80er/Anfang 90er. Schon in der Hochzeit des Sleazy hatten Bang Tango ihre Identität gefunden. Diese wird auch auf dem aktuellen Output konsequent zelebriert. Joe's Whiskey, Bier, Zigaretten und "weiss nicht noch was"-Stimme kann an Charisma kaum mehr getoppt werden und ist sicher ein Hauptgrund für die Qualität der Scheibe. Die Truppe hat aber auch astreine Songs verfasst, deren Ohrwurm-Faktor hoch ist. Die Scheibe glänzt aber auch vor allem durch dreckigen Groove. Durch diesen Faktor ist "Pistol Whipped In The Bible Belt" ein weiteres authentisches Rock'n'Roll-Album geworden. Trotzdem klingt das Werk zeitgemäss. Die immer wieder zitierten Funk-Einflüsse sind zwar kaum auszumachen. Die Gitarren dröhnen hingegen angenehm satt aus den Speakern und harmonieren perfekt mit Joe's Vocals. Der potentielle Nachfolger des auf MTV rauf und runter gespielten Hits "Someone Like You" ist zwar nicht vorhanden, trotzdem ist diese Scheibe eines der schärfsten Sleazy-Alben der letzten Jahre.
Chris C.  

Punkte: 8.7 von 10
LANA LANE - El Dorado Hotel
Think Tank Media
Fünf Jahre sind seit dem Vorgänger "Red Planet Boulevard" vergangen, und nun meldet Lana Lane sich mit einem weiteren Studioalbum zurück. Die lange Pause war eine gute Entscheidung, denn "El Dorado Hotel" ist ein schmuckes Album geworden, welches Frau Lane von ihrer besten Seite zeigt. Produziert wurde das Werk auch diesmal wieder von ihrem Ehemann Erik Norlander, und praktischerweise veröffentlichte man das Werk gleich bei der eigenen Plattenfirma Think Tank Media. Das tolle an Lana Lane ist, dass sie im Grunde alles singen kann, zudem spielt die Dame wunderbar Piano und Gitarre. Ihre Mitarbeit bei Grössen wie Gary Hughes, Ayreon oder bei ihrem Cousin Davy Vain sprechen für sich. Seit eh und je macht diese Frau Musik, in die man sich reinfühlen muss, und beim Reinfühlen entfalten die herrlichen Melodien sich in ihrer vollen Grösse. Bei "El Dorado Hotel" setzt man passenderweise auf dezent spanisch klingende Gitarren, was dem Gesamtbild eine äusserst interessante Note verleiht. Gerade beim progressiven Opener "A Dream Full Of Fire" hört man das besonders gut heraus. "Darkness Falls" dagegen überzeugt mit einem Hauch Gothic und neckt mit einer Prise keltischem Folk. Mal klingen die Stücke lichtvoll, mal dunkel, mal episch, mal symphonisch... Erik Norlander hat die Songs wieder einmal wunderbar komponiert und sie so arrangiert, dass sich der Facettenreichtum von Lanas Stimme perfekt entfalten kann. Dies ist das beste Album von Lana Lane seit dem zwölfjährigen "Secrets Of Astrology" - stark!!
Maiya R.B.  

Punkte: 8.7 von 10
OUTCAST - Awaken The Reason
Listenable Records/Irascible
Wer Meshuggah mag, wird Outcast lieben. Die Franzosen liefern mit ihrem dritten Longplayer "Awaken The Reason" eine geniale Arbeit ab. Outcast spielen eine gesunde Mischung aus Progressive, Death, Thrash und Hardcore. So zahlreich wie die Genreeinflüsse sind auch die Ideen der Musiker. Es scheint, als haben die Bandmembers regelrechte Ideen-Auswucherungen, hier wird gekonnt gewechselt zwischen Brutalität, verspielten Melodien und sogar klassischen Prog Rock-Parts. Verstörende Rhythmen und Tempiwechsel, unglaubliche Aggressivität, aber auch eine morbide verspieltheit - Outcast bringen alle Zutaten mit und vermixen diese mehr als gekonnt zu einem grossartigen Album. "Awaken The Reason" ist sicherlich nichts für den Hörer, der gleich vom ersten Ton weggeblasen werden will. Hier muss man mitdenken, mitfühlen und sich überraschen lassen.
Steve Butcher  

Punkte: 8.7 von 10
LUNAR AURORA – Hoagascht
Grau Records
Ich habe mich ja fast nicht getraut daran zu glauben, dass die Deutschen nach fünf Jahren Grabesstille doch noch einmal Musik machen. Nun, andächtig habe ich die digitalen Speicherdateien betrachtet. Seit ich das erste Mal von den ungeschliffenen, rohen und dennoch mystischen Klängen ihres Albums "Zyklus" gehört habe, sind doch schon einige Monde verstrichen. Aber davon haben sie zum Glück nichts verloren, im Gegenteil. Während der Opener "Im Gartn" noch mit Synthie im Stile Vinterrikets überrascht, sieht man den in bayrischem Dialekt besungenen Garten vor dem geistigen Auge unter einer sanft fallenden Schneedecke verschwinden. Diese Schönheit wird ergänzt durch die aufbäumende Gitarrenwand, welche zum einen die eisige Kälte mit sich bringt, aber längeres Verweilen an diesem Ort unmöglich macht. Rastlos drückt "Nachteule" den Hörer durch garstige Wälder, stets begleitet von den ergreifenden Riffs und den eigenen Gedanken. Die Geschichten, welche Aran und Whyrhd erzählen, lassen nach wie vor viel Platz für eigenes Erkunden. Das Tempo wird selten, aber gezielt angehoben, was die nachdenkliche Atmosphäre unterstützt und dennoch nie Zeit zum Innehalten lässt. Dem Werk entspringt eine ursprüngliche Schönheit, welche weder nachgebessert werden kann, noch muss. Die Musik versucht nicht zu klingen wie in den 90ern und muss sich somit nur selbst genügen. Ganz ohne Schweineblut schwebt ihr Sound in Sphären, welche der kalten Schönheit des Winters gleich kommt. Ob man es mag oder nicht muss jeder selbst entscheiden, an der monumentalen Gewalt daran lässt sich aber nichts ändern. Wahrscheinlich DIE Black Metal-Veröffentlichung des Jahres.
Tristan  

Punkte: 8.7 von 10
KILL DEVIL HILL - Kill Over Hill
Steamhammer/SPV
Supergroup, die 894igste... Was mit Chickenfoot und Konsorten angefangen hat, scheint kein Ende mehr zu finden. Die aktuellen Truppen unserer Helden gurken mehr oder weniger gut durch das Musik-Universum. Jetzt gibt es aber immer wieder Musiker, die sich langweilen in ihren Hauptbands oder einfach gar keine Band mehr am Start haben, so wie Rex Brown (Pantera, Down) oder Vinnie Appice (Black Sabbath, Heaven And Hell, Dio) und Kill Devil Hill ins Leben gerufen haben. Die zwei guten Freunde haben eine grosse Vergangenheit, mit welcher der Gitarrist (Mark Zavon) und Sänger (Dewey Bragg) nicht mithalten können. Die zwei sind noch relativ neu im Business, aber nicht unbedingt schlechter als manch ein Möchtegern-Musiker und Star. Nun, die Musikrichtung dürfte hinsichtlich der Geschichte der zwei Hauptakteure klar sein. Der Südstaaten-Rock gemischt mit Black Sabbath erzeugt beim Ausnahme-Drummer Appice und seinem Bassisten Brown eine Monster-Groovewalze, die alles platt macht. Gut unterstüzt von der erstklassigen Gitarrenarbeit von Zavon und dem exellenten Gesang von Bragg entfalten sich die elf Songs relativ rasch in den Gehörgängen zu angenehmen Gefühlen des Wohlseins und Wissens, dass man es hier mit absoluten Ausnahmekönnern zu tun hat. Aber nichts desto Trotz bleiben Down (noch eine Supergroup) für mich das Mass der Dinge in diesem Genre. Gutes Debut mal abwarten, wie die Band sich entwickelt!
Daniel J. 

Punkte: 8.6 von 10
KISSIN' DYNAMITE - Money, Sex & Power
AFM Records/Musikvertrieb
Wenn man sich die Band-Biographie der Schwaben anschaut, stellt man überrascht fest, dass diese schon zehn Jahre alt ist! Da alle Bandmembers aktuell zwischen 20 und 22 Jahren alt sind, haben wir es hier im klassischen Sinne mit einer ehemaligen Schülerband zu tun. 2008 kam das viel beachtete Debüt-Album «Steel Of Swabia» auf dem Markt, wo sich der junge Haufen bereits sehr professionell präsentierte. Unvergessen ist dabei der ungestüme wie unbekümmerte Auftritt beim BYH!!!-Festival 2009, wo Kissin' Dynamit eine Super-Show hin legten. Vor allem der momentan blondierte Frontgaul Johannes Braun geht voll in seiner Rolle als Rockstar auf. Während bei vielen anderen, jungen wie vermeintlich aufstrebenden Bands oftmals mehr Attitüde als songwriterische Kompetenz vorliegt, haben es Kissin' Dynamit definitiv drauf. Gut gemachte Videos von «My Religion» und dem brandneuen «I Will be King» unterstreichen dies zusätzlich, und nun stehen die Youngsters mit dem berühmt berüchtigten, dritten Album vor dem viel zitierten Scheideweg der Karriere. Ob der plakative Albumtitel und Opener «Money, Sex & Power» in die richtige Richtung geht? Und ob! In bester Manier der alten Skid Row zu Zeiten von Sebastian Bach rappelt es schon mal ziemlich heftig im Karton. Was gleich auffällt, ist die "männlicher" und variabler klingende Stimme von Johannes Braun. Die «Star Search»-Zeiten sind längst vorbei und für einmal hat sich ein offensichtliches Talent tatsächlich entwickeln können. «Club 27» thematisiert textlich die zahlreichen Musiker (Hendrix, Joplin, Morrison...), die mit 27 verstarben, und das aber mit einem kräftigen Augenzwinkern. Damit ist das halbe Album durch und jeder Song bisher top! Die zweite Hälfte wird durch «Dinosaurs Are Still Alive» in bester Edguy-Manier, jedoch mit gedrosseltem Tempo, zelebriert. Eine weitere Stärke sind die kräftigen Backing-Vocals, die zum Beispiel bei «Sleaze Deluxe» den Unterschied ausmachen. Bevor ich «Six Feet Under» als letzten Song starte, stelle ich fest, dass bisher nichts Balladeskes zu hören war. Der Titel an sich lässt nicht gerade darauf schliessen, dass es nun etwas ruhiger zu und her gehen könnte, doch welche Überraschung! Das Album «Money, Sex & Power» klingt mit einem zu Beginn kurz swingenden Rhythmus (!) akustisch untermalt aus. Der Überraschungseffekt gelingt somit und lediglich das Fehlen von einem bis zwei nachhaltig wirkenden Killer-Tracks verhindert eine noch höhere Wertung.
Rockslave  

Punkte: 8.5 von 10
HEIDEVOLK –Batavi
Napalm Records/Musikvertrieb
Mittlerweile habe ich hier schon das vierte offizielle Album von Heidevolk in den Händen. Seit über 10 Jahre verfolgen die Herren strikt ihren Weg und heben sich dabei doch schon ein wenig von der gängigen Folk-Pagan Szene ab. So verzichten sie doch weitesgehend auf Scream und Growls, besitzen dafür mit Joris und Mark zwei Barden sondergleichen. Auf „Batavi“ widmen sich „Heidvolk“ einem westgermanischen Stamm der Bataver, welche kurz vor Christi Geburt mit den Römern im Clinch waren. Aus dieser Geschichte entstand nun auch dieses Konzeptalbum. Musikalisch ist für viel Melodie und gelungene Kompositionen gesorgt. Schon der Opener „Eeen Nieuw Begin“ ist extrem gelungen und bietet alles, wofür Heidevolk bekannt sind. Die weiteren Songs wechseln sich immer wieder zwischen Midtempo und unbändiger Geschwindigkeit ab. Dies macht das Album zu einen tollen Wechselspiel der Musik. Mit „Veleda“ ist sogar eine richtig starke Instrumental-Ballade gelungen. Echt Hut ab vor diesem Track. Gegenüber den Vorgängeralben hat sich musikalisch nicht wirklich viel verändert. „Heidevolk“ zelebriert noch immer in ihrer ureigenen Form den Folk-Pagan-Metal. Also, vo Heidevolk draufsteht ist auch Heidevolk drin. Mit „Batavi“ vielleicht ein wenig härter als gewohnt, aber trotzdem eine ganz starke Vorstellung der Jungs. Daumen hoch!
Timo K.  

Punkte: 8.5 von 10
ASPHYX – Deathhammer
Century Media/EMI
1. Meinung:
Ach du meine Fresse – nichts gegen Old School-Death Metal, aber man kann es auch übertreiben. Ich kann schlichtwegs nicht nachvollziehen, warum Asphyx offenbar derrmassen hoch in der Gunst der Metaller zu stehen scheinen. Der Gesang kann nicht ausschlaggebend sein, der Sänger klingt wie die deutsche Synchronisations-Stimme von Zed aus Police Academy (ihr wisst schon, der durchgeknallte Punk, berühmt für seine cholerischen Ausbrüche), der Sound kann es irgendwie auch nicht sein, denn erstens ist hier nun wirklich nichts Neues am Start (Death Metal mit ein wenig Doom zu vermischen ist in etwa so spannend wie Wasser kochen), und hier kommt noch ein ganz grosses Ärgernis hinzu: Die Höhen wurden zu stark nach oben geschraubt, somit klingt die Distortion extrem nervig und dünn. Nun, wer’s mag, der wird mit Asphyx schon seine Glückseligkeit finden, denn komplett daneben gegangen ist „Deathhammer“ nicht, aber es reicht einfach hinten und vorne nirgends hin – man spekuliert auf den Alters- und Bekanntheitsbonus, was durchaus auch ziehen dürfte, und bei aller Kritik: Wenn man am Morgen in einer vollgestopften Bahn zur Arbeit fährt, hinter einem schnieft’s, vornedran plappert’s in einer Lautstärke, von der Seite her mieft’s weil man das Wort ‚Seife’ nicht mal buchstabieren kann – ja, dann ist Lärm in musikalischer Form von Asphyx genau richtig. Aber nur dann.
Toby S.  

Punkte: 4.5 von 10

2. Meinung:
Die Death Metal Band aus den Niederlanden wurde vor 25 Jahren gegründet und durchlebte eine wechselhafte Zeit. Der erste Sänger war Martin van Drunen, der dann aber aufgrund von Streitigkeiten relativ früh das Handtuch warf. Die restlichen Bandmembers machten dann weiter und auf drei Auflösungen folgten drei Neustarts. Der letzte von 2007 war entscheidend und brachte Asphyx zurück in die Szene, wo man anlässlich des "Party.San Open Air's" in Bad Berka die offizielle Reunion-Show runter zockte. Nachdem 2010 Alwin Zuur den geschassten Wannes Gubbels am Bass ersetzte, kehrte man zurück zu den alten Wurzeln. Das gipfelte nun einem neuen Langeisen, das sich bedeutungsschwanger «Deathhammer» nennt. Meine Präferenzen in dieser Stilecke sind nicht sehr gross und beschränken sich weitgehend auf Bolt Thrower, die alten Six Feet Under, Legion Of The Damned, Candlemass, Celtic Frost, Triptykon und Grave, um gerade die zu nennen, die mir spontan in den Sinn kommen. Asphyx waren demnach bislang noch nicht dabei. Da Martin van Drunen bekanntlich zwischen 1994 und 1997 Sänger von Bolt Thrower war, musste ich zwangsläufig auch über diese Truppe stolpern. Zum Opener «Into The Timewaste» und dem Titeltrack sollte der Lautstärkeregler der Stereo-Anlage mit Vorteil nicht zu weit aufgedreht sein, denn hier geht es gleich volle Pulle zur Sache. Die Formel ist eine altbekannte: auf schnelle Riffs folgt oft bis meist ein Break, das jeweils den Weg für die typischen, alles zermalmenden Midtempo-Walzen frei macht. Nebst Death Metal frönen die Oranjes auch der Doom-Ecke, was man bei «Minefield» nachhören kann. Meist sind jedoch die altbekannten Vibes von Legion Of The Damned und Bolt Thrower auszumachen. Damit ist eigentlich schon fast alles gesagt, und obwohl Asphyx das Rad nicht neu erfinden, ist «Deathhammer» die perfekte Überbrückung bis zum nächsten Output von Bolt Thrower und lässt dabei nichts anbrennen! Die Produktion knallt ebenfalls voll rein und durch die doomigen Zwischenparts nutzt sich das sonst genretypische Gebretter nicht vorzeitig ab. Wer insbesondere Bolt Thrower mag, kommt nicht an Asphyx und ihren Todeshammer vorbei!
Rockslave  

Punkte: 8.5 von 10
FAIR WARNING – Best And More (Best Of)
Steamhammer/SPV
Die Hannoveraner Band Fair Warning kann ohne zu übertreiben als Melodic/Hard Rock-Institution bezeichnet werden - zumindest in Japan. Die Jungs sind schon ein Phänomen. Im Land des Lächelns sind die vier Jungs Superstars, füllen grosse Hallen, spielen ausverkaufte Tourneen und verkaufen ihre Alben im sechsstelligen Bereich. Im Rest der Welt, inklusive Deutschland, fristet die Truppe aber nach wie vor ein Schattendasein. Warum das so ist, wird wohl ein Rätsel bleiben. An der Qualität des Schaffens kann es kaum liegen. Seit Beginn ihrer Karriere im Jahr 1992 haben Sänger Tommy Heart und seine Mitstreiter ausschliesslich Hochkaräter des Melodic/Hard Rock fabriziert. Mit einem Unterbruch 2000 - 2005 Veröffentlichten Fair Warning schon sechs Studio- und vier Live-Scheiben. Nun erscheint zum 20-jährigen Bandjubiläum eine Best Of-Scheibe. Auf zwei CDs wird ein bunter Querschnitt durch das Schaffen der Jungs geboten. CD 1 beinhaltet Songs von allen Studio-Outputs. Auf CD 2 gibt es diverse Live-Tracks und einige unveröffentlichte Titel. Total bekommt man 32 Songs, und das zum Preis einer normalen CD. Kompromisslose Kaufempfehlung.
Chris C.  

Punkte: keine Wertung
ZARPA – Las Puertas Del Tiempo
Karthago Records/Non Stop Music
Hätte 1983 mein spanischer Spezi Raffi gewusst, dass es neben Baron Rojo noch eine weitere wirklich gute Heavy Metal-Band aus seiner Heimat gibt, wäre sein Nationalstolz wohl ins Unermessliche gestiegen. Soviel Heimattreue beweist die seit 1977 agierende Band ebenfalls, kennt sie doch ausserhalb der iberischen Halbinsel kaum jemand, in Spanien hingegen ist sie eine ganz grosse Nummer. Daran wird sich wohl so schnell nichts ändern, denn die Songs werden auf Spanisch vorgetragen, was östlich von Andorra bekanntermassen nur einen kleinen, aber sehr begeisterten Fankreis anspricht. Zu diesen Fans kann man mich getrost hinzuzählen, denn der Metal von Zarpa ist sowas von in den 80ern verwurzelt und authentisch gespielt, dass man kaum glauben kann, dass "Las Puertas Del Tiempo" ihr neuestes Werk ist. Natürlich haftet an den Tracks gelegentlich ein Quäntchen Manowar-Pathos, man höre sich beispielsweise schon nur mal den Titelsong oder das zweigeteilte Epos "Trovador, Trovador Electrico" an, aber im Gegensatz zu den etwas ins Schwanken geratenen Amis hört man den Jungs von Zarpa zu jeder Sekunde an, dass sie sich auch nach 35 Jahren ihren Hunger und ihren ehrlichen Enthusiasmus bewahrt haben. Dementsprechend klingt die musikalische Darbietung mächtig kräftiger - nie zu hoher Gesang trifft auf erstklassig gespielten Heavy Metal der alten Schule, welcher sämtliche Trademarks vorweisen kann, die geschmackssichere (Power Metal-)Fans so sehr lieben, sprich viel Double Base, mehrstimmige Chöre, Killerriffs, Twin Leads, sehr sparsam eingesetzte Keyboardeinsätze, hohes technisches Niveau und ein kompositorisches Können, das sich ganz klar in der oberen Kategorie bewegt. Die panzerbrechende Produktion und die Tatsache, dass sich das Album von Track zu Track steigert, tun ihr Übriges dazu, dass diese Scheibe ganz schwer begeistern kann, sofern man mit der spanischen Sprache kein Problem hat. Wer Baron Rojo mag, wird sich beim Anhören von "Las Puertas Del Tiempo" die Nackenwirbel endgültig ruinieren, denn diese Scheibe ist schlicht und einfach saustark. Olé!
Mirko B.  

Punkte: 8.5 von 10
HOLLYWOOD BURNOUTS – Excess All Areas
Rock Road Records
Die Neo Glam/Sleazy-Szene ist zwar immer noch zur Hauptsache in Skandinavien beheimatet, längst schon gibt es aber auch im Rest der Welt heisse Vertreter dieses Genres. Bekannterweise hatte diese Spielart des Rock'n'Roll von Mitte der 80er bis Anfang der 90er Hochkonjunktur. Nach der Durststrecke durch die 90er ging es seit Anfang des neuen Jahrtausends Schlag auf Schlag wieder los. Die Hollywood Bournouts sind seit 2008 dabei. Die drei Jungs und das Mädel kommen aus Augsburg. Nach einem ersten Demo und einer 4 Track-EP wird die Band nun mit ihrem ersten Longplayer vorstellig. Musikalisch haben die vier einiges auf dem Kasten, immerhin haben alle Musik studiert. Dies schlägt sich im gesamten Spektrum nieder, jedes Riff, alle Melodien und sämtliche Gesangslinien harmonieren und passen perfekt zusammen. "Excess All Areas" ist ein absolut professionelles Album, dieses beinhaltet auch die Produktion. Die Songs haben allesamt Stil und Wiedererkennungswert, das steigert sich bis zu Stadion-Rock-Niveau. Stilmässig berufen sich die vier nebst Glam und Sleazy auch auf Blues und klassischen Heavy Metal. Um als echte Sleazy-Band durchzugehen, fehlt der Truppe aber definitiv ein Schuss Punk-Attitüde und eine anständige Portion Dreck. Somit sind wir beim Glam à la Poison. Das ist soweit ok. Man muss nicht zwangsmässig nach Mötley Crüe oder Guns'n'Roses klingen. Nebst Poison tendiert der Vierer aber auch Richtung Def Leppard und Van Halen. Image-mässig macht die Truppe kein Geheimnis aus ihrer Vorliebe für die 80er. Nebst dem aussagekräftigen Bandnamen haben sich die vier lustige Pseudonyme zugelegt. Mike Nazzty, Vito Crash, Nikki Sin, Chrizzy Roxx, von den "Explodierter Fön"-Frisuren ganz zu schweigen. Unterm Strich hat die Formation aber unglaublich musikalisches Potential, und darauf kommt es ja in erster Linie an.
Chris C.  

Punkte: 8.5 von 10
STEVE HOGARTH & RICHARD BARBIERIE –
Not The Weapon But The Hand
KScope Music/Irascible
Jeder mit jedem, und was dabei herauskommt, ist erneut eine weitere Zusammenkunft zwischen zwei hervorragenden Musikern. Steve Hogarth ist als Frontmann der progressiven Rockband Marillion bekannt, welcher er nach dem Verlust von Sänger Fish im Jahre 1989 beigetreten ist. Auch als Solo-Artist verschaffte er sich grosses Ansehen und veröffentlichte unter dem Namen H-Band diverse Alben. Der 2. Herr im Bunde - Richard Barbierie - prägte mit seiner damaligen New Wave-Band Japan den Synthesizer-Sound der 80er, um danach bei Porcupine Tree einzusteigen. Steve und Richard hatten sich während einer gemeinsamen Tour kennengelernt und sich für eine Zusammenarbeit entschieden. Entstanden ist ein Album, das von sphärischen, sanften und warmen Klängen dominiert wird. Hierbei liess man sich nicht von Musikerkollegen inspirieren, sondern eher von eigenen Emotionen und Bildern von Landschaften, die man selbst auf diversen Reisen eingefangen hat. Oft werden die Strophen eher erzählt als gesungen, ab und an haucht Steve auch mal Textfetzen oder singt sanft bis hin zu theatralisch. Ein Album für die Zeiten, wo man es mal wieder eher ruhig angehen möchte.
Liane P.  

Punkte: 8.5 von 10
SPAWN OF POSSESSION - Incurso
Relapse Records
Die aus Schweden stammenden und 1997 gegründeten Spawn Of Possession sind ein bunter Haufen aus Norwegern, Deutschen und Schweden, die u.a. auch in bekannten Bands wie Obscura oder Vile spielen. Der nach zwei Demos und drei Alben neueste Streich nennt sich "Incurso" und besteht aus 9 Tech/Death-Songs in Reinkultur. Schon das Intro "Abodement" mit Streichern und phänomenalem Gitarrenspiel lässt einen in die richtige Stimmung kommen, um die folgenden Songs richtig zu geniessen. Schon mit dem ersten Song "Where Angels Go Demons Follow" fährt man mit 180 Sachen frontal in eine Wand. Perfekt abgestimmte Gitarren mit ultratightem Drumming, gepaart mit ausgereiften Lyrics und einem wütenden Sänger. Spawn Of Possession verstehen es aber auch, den Groove nicht links liegen zu lassen und wechseln die Atmosphäre von düster bis hin zu chaotisch-
verspielt.
Steve Butcher   

Punkte: 8.5 von 10
GRIMIND – Through The Eyes Of Janus
Eigenvertrieb
Wer auf härteren Dark/Gothic Metal steht kommt, bei Grimind voll auf seine Kosten. Die Westschweizer Kombo präsentiert mit ihrem ersten Album eine überraschend angenehme Mischung aus melodischem Rock, harten Metal-Riffs und düsteren Gothic-Elementen. Die Stimme von Frontmann David Agocs erinnert zwar teilweise an Benjamin Burnley von Breaking Benjamin, doch Grimind setzen nicht nur auf Clear Vocals, sondern auch auf rauhes Knurren im Stil von Rage, wobei David dabei nahe an seine Grenzen stösst. Bei Westschweizer Metal denkt man zuerst an Samael, und der Vergleich ist gar nicht mal so weit hergeholt, denn auch Grimind gehören klar zum dunklen Spektrum des Genres und leisten einen wertvollen Beitrag zur Schweizer Dark Metal-Szene. Besonders düster und hart ist dabei "Golem's March", das einen schönen Kontrast bildet zum eher melodischen Anfang "Suffocating Flame". Doch Grimind haben auch durchaus Radiotaugliches im Programm, wie zum Beispiel "All Around Your Fears", was nun definitiv nicht heissen soll, dass sie dem Mainstream angehören. Wie vielschichtig sie sein können, zeigen die Lausanner mit dem Duran Duran-Cover "Come Undone". Alles in Allem ist "Through The Eyes of Janus" ein sehr gelungenes Werk, das sich einen festen Platz in meiner Playlist erobert hat.
Patricia 

Punkte: 8.2 von 10
HYSTERICA – The Art Of Metal
Black Lodge Records/Non Stop Music
Die Schwedinnen Hysterica präsentieren ihr zweites Album, und dafür, dass ich nicht unbedingt auf Frauengesang stehe, schneiden sie ganz passabel ab. Ein Hauptgrund hierfür ist sicherlich die stilistische Ausrichtung der Band, die es trotz Hinzunahme von Tastenfrau Marydeath geschafft hat, den Sound nicht mit süsslich-gotischen Keyboards zuzukleistern, sondern dadurch ihrem traditionellen Metal mehr Fülle und interessante Farbtupfer zu verleihen. Hinzu kommt die Tatsache, dass die fünf Damen ihr Handwerk hörbar beherrschen, aber dabei glücklicherweise darauf verzichten, der testosterongesteuerten Szene beweisen zu müssen, wie fit sie auf ihren Instrumente sind, sondern ihr Können ausschliesslich songdienlich einsetzen. Und zu guter Letzt lassen sie akustisch und optisch keinen Zweifel daran, woher ihre Einflüsse kommen. Offensichtlich mag man die episch-orchestrale Seite von Judas Priest und Manowar, das eine oder andere Lordi-Album dürften die Damen auch noch im Regal stehen haben, gleichzeitig verzichten sie dabei aber weder auf dezent moderne Einflüsse noch auf gelegentliche Growls, welche von Sängerin Anni De Vil sparsam aber gezielt eingesetzt werden. Was dabei herauskommt, ist moderner, hervorragend produzierter Heavy Metal mit viel Sinn für grossartige Melodien und der nötigen Portion Pathos, der niemals die Kitschgrenze überschreitet. Als Anspieltipps kann ich vorbehaltslos das flotte "Fighters Of The Century", die Metal-Hymne "Force", das furiose Bandbekenntnis "Hysterica" oder das tonnenschwere, doomige "Messages" zur Hörprobe empfehlen, aber auch die restlichen Songs treten anständig Arsch, keine Kuschelrock-Balladen, keine Lückenfüller, was will Metallers Herz mehr? Als kleine aber interessante Randnotiz sei erwähnt, dass Hysterica passend zum Albumtitel verschiedene Künstler angefragt haben, jeweils einen von insgesamt sieben der neuen Songs visuell umzusetzen, wodurch den Fans der Band in nächster Zeit die Werke eines Bildhauers, eines Schriftstellers, eines Malers, eines Fotografs, eines Grafikers, eines Töpfers und eines Tätowierers vorgestellt werden können.
Mirko B.   

Punkte: 8.1 von 10
4ARM - Submission For Liberty
Rising Records
Die Australier haben mit Mortal Sin schon eine gute Thrash Metal-Band. Jetzt schickt sich eine junge aufstrebende Truppe an, den australischen Thrashthron zu besteigen, aber auch international zur Creme de la Creme zu werden. 4Arm ist ein Quartett, das sich haupsächlich im Bay Area-Thrash der 80er Jahre wohlfühlt, aber mit Matt Hyde (Machine Head, Slipknot, Trivium) einen absoluten Könner an den Reglern engagiert hat. Demnach druckvoll ist natürlich die Produktion geworden, aber das braucht ja eine Thrash Metal-Kapelle eh. und so ist da eine Mischung aus alt und neu, die gut arrangiert ist mit Musikern, die ihr Handwerk verstehen, geworden. Mir persönlich als Thrasher der ersten Stunde gefallen natürlich die 80er-Einflüsse aber die Band klingt zu keiner Sekunde albacken, nein sie kann locker mit den besseren Thrash-Bands dieses Planenten mithalten und wird nächstens sicher in einem grösseren Thrashpacket live ihr exzellentes Handwerk den Leuten vorführen.
Daniel J.   

Punkte: 8.1 von 10
JEFF SCOTT SOTO – Damage Control
Frontiers Records/Musikvertrieb
Jeff ist definitiv einer der besten Sänger, die der Hard Rock zu bieten hat. Mit seiner charismatischen, kraftvollen Stimme hat er schon so manchen Song veredelt und dabei auch oft durchschnittliches Material in eine höhere Liga gebracht. Kein Wunder, wird der Mann regelmässig als Sänger engagiert. Seine Internationale Karriere begann als Frontmann für Yngwie Malmsteen 1984. Seitdem stand Mr. Soto auf der Gehaltsliste von ein paar der besten Acts im Melodic/Hard Rock-Bereich. Da wären Talisman, Eyes, A.R. Pell, Human Clay, Takara, F. Frederiksen, Khymera, Soul Sirkus, Trans-Siberian Orchestra, W.E.T., J. Bogaert und Journey. Aber JSS hat durch die Jahre auch immer mal wieder ein Solowerk veröffentlicht. Bisher sind das bereits sechs an der Zahl, "Damage Control" ist Nummer sieben. Für diese Scheibe hat der Amerikaner diverse Gastmusiker ins Studio locken können. Nebst Jungs von Treat, Kamelot, Night Ranger und Y&T gibt auch Jeff's Bruder Joey ein Gastspiel an den Drums. Auch erwähnenswert ist natürlich, dass der Protagonist ebenfalls Gitarre, Bass und Keyboards auf "Damage Control" spielt. Musikalisch bewegt er sich im selben Umfeld wie als Sänger anderer Combos, das heisst zwischen AOR-Balladen und knackigem Hard Rock wird das ganze Spektrum geboten. Auch wenn nicht jeder Song ein ultimatives Hitpotential hat, bleibt durch die grandiose Stimme das Niveau durchgehend hoch. Um die Zeit bis zum nächsten Engagement von JSS zu überbrücken, ist "Damage Control" jedenfalls weit mehr als nur ein Lückenfüller.
Chris C.   

Punkte: 8.0 von 10
UNHEILIG - Lichter der Stadt
Vertigo/Universal
Die Wurzeln der norddeutschen Band liegen in der schwarzen Szene. Der Graf, Frontman, Sänger und Songwriter der vierköpfigen Band, gründete diese vor rund 10 Jahren. Seine absolute Hingabe und Liebe zur Musik motivierten den Grafen, trotz anfänglichen Rückschlägen nicht aufzugeben und mit Fleiss an seinem grossen Traum zu arbeiten. 2001 schuf er das Album "Phosphor", welches sogleich einen enormen Erfolg in der schwarzen Szene feierte . Auf Festivals, wie z.B. dem Wave Gothik Treffen in Leipzig, sind Unheilig binnen weniger Jahre zum festen Bestandteil geworden. Der grosse Durchbruch gelang dem Grafen 2010 mit dem Konzeptalbum "Grosse Freiheit". Das Album hielt sich rund 23 Wochen in den Charts und verschaffte der Band auch ausserhalb der schwarzen Szene einen fast beispiellosen Erfolg. Die aktuelle Single "So wie du warst" ist eine sehr gefühlsbetonte und emotionale Ballade, welche von einer grossen, nie vergessenen Liebe erzählt. Mit seiner unverkennbaren und markanten Stimme vermittelt der Graf, dass wahre Liebe auch über viele Jahre hinweg unsterblich ist. "Nachtschicht" ist der Bonussong auf der Single und handelt von den Gedanken und dem Leben jener Menschen, die berufbedingt nachtaktiv sind. Ein gelungener, rockiger Song, wo die unverkennbare Bassstimme der Grafen so richtig zur Geltung kommt. Das Album "Lichter der Stadt" ist eine hervorragende Mischung aus tiefgründigen, Gänsehaut erzeugenden Balladen und schnellen, rockigen und mitreissenden Stücken, welche vom Leben eines jungen Menschen erzählen, der in eine Grossstadt zieht und diese in all ihren Facetten kennen lernt. "Lichter der Stadt" versinnbildlicht das tägliche Leben in einer scheinbar nie zur Ruhe kommen wollenden, pulsierenden Grossstadt. Sämtliche Lieder gehen direkt unter die Haut und haben hochgradigen Ohrwurmcharakter. Das gelungene Intro des Albums, "Das Licht", könnte genau so gut als Fimmusik dienen. Schon nach den ersten perfekt gesetzten Bassklängen ertönen die geschickt gewählten Worte des Grafen, welche den Hörer in den unheiligen Bann ziehen und ihn auf eine aufregende Reise in die Grossstadt vorbereiten. Wie schon sein Vorgänger "Grosse Freiheit" wird sicher auch "Lichter der Stadt" mit Erfolg gekrönt sein!
Maiya R.B.  

Punkte: 8.0 von 10
JACK BLADES – Rock'n'Roll Ride
Frontiers Records/Musikvertrieb
Nach dem letztjährigen Night Ranger-Output "Somewhere In California" steht Jack Blades bereits wieder mit einem neuen Album auf der Matte. Diesmal mit einem weiteren Solowerk. Die Stammformation von Jack ist bekannterweise eben Night Ranger, die vor über 30 Jahren erste Lebenszeichen von sich gaben. Mr. Blades hatte aber Ende 80er/Anfang 90er auch noch eine andere Baustelle. Er war nämlich Teil der Supergroup Damn Yankees mit Ted Nugent und Tommy Shaw. Mit T. Shaw (Styx) erschien später auch noch ein Album unter dem Banner Shaw/Blades. Auf "Rock'n'Roll Ride" spielt Jack Bass und singt. Er tut also das Gleiche wie bei Night Ranger. Unterstützt wurde er unter anderem von sämtlichen seiner Bandkumpels, Brad Gillis, Joel Hoekstra, Kelly Keagy und Eric Levy. Als Special Guest konnte zudem Robin Zander von Cheap Trick gewonnen werden. Musikalisch sagt der Album Titel eigentlich schon fast alles. Jack bietet schnörkellosen Rock'n'Roll, mehr oder weniger wie mit Night Ranger. Dabei scheint der Mann die Ideen einfach locker aus dem Handgelenk schütteln zu können. Knackige und eingängige Melodien, getragen von sattem Bass und Schlagzeug-Rhythmen und kreativen Gitarren-Licks. An die Damn Yankees-Scheiben oder die besten Night Ranger-Alben kommt Jack's Solo zwar nicht ganz heran. Doch durch die Zeitlosigkeit des Songmaterials und vor allem durch sein Charisma ist "Rock'n'Roll Ride" immer noch weit besser als so manches Konkurrenzprodukt.
Chris C.
   
Punkte: 8.0 von 10
CRIMSON CULT – Tales Of Doom
Pure Legend Records/Non Stop Music
In geschwungener Schrift steht "Tales Of Doom" auf dem Plattencover, das geschmückt wird von einem ungesund wirkenden, betenden Mönch, Kreuz und Knochenschädel. Dass ich da an Doom denke, kann mir keiner Übel nehmen. Doch weit gefehlt: Den Zweitling der Österreicher (das selbstbetitelte Debut erschien 2009) einmal eingeschoben werden meine Ohren erfüllt von traditionellem Power Metal, der amerikanische Helden wie Helstar oder Vicious Rumors ebenso zitiert wie Judas Priest zu "Painkiller"-Zeiten. Das beginnt beim dreschenden Up Tempo-Opener "State of Fear" und endet erst mit der etwas verschrobenen und ehrlich geschrieben, komplett überflüssigen Prog-Instrumental-Nummer "The Inquisition" am Schluss des Silberlings. Ansonsten gibt es solide Riff-Arbeit, die zwar keinen Innovationspreis gewinnt, dafür ohne Umwege ins Ohr geht wie der hymnische Stampfer "Behind The Curtain", das stürmische "Second Life" oder das tonnenschwer und in bester Heaven And Hell-Manier schleppende "Warrior Son", in welchem der Fronter Walter Stüfer Dio gesanglich die Ehre erweist und dabei mehr als eine passable Figur macht, wie überhaupt auf der Scheibe. So screamt sich Stüfer eindringlich durch den dramatischen Schlepper "Choshinja", vielleicht das Highlight der Platte, erinnert im proggigen "The Long Way Home" sachte an Queensrÿche's Geoff Tate oder beweist in der allzu klischeehaften Power-Ballade "On The Way" seine clean-gesanglichen Fähigkeiten. Natürlich müssen sich Crimson Cult mit den Koriphäen des Power Metal messen lassen, und ob "Tales Of Doom" da mithalten kann, das wird wohl erst Frau Zeit entscheiden, doch vor der aktuellen Konkurrenz, insbesondere derjenigen in unserer Nachbarschaft, müssen sich die Österreicher nicht fürchten – Innovationslosigkeit und einfallslose Albumgestaltung/-benennung hin oder her.
Kissi    

Punkte: 8.0 von 10
NASHVILLE PUSSY -
From Hell To Texas - Live And Loud In Europe (2 CDs)
Steamhammer/SPV
Drei Jahre nach Erscheinen von "From Hell To Texas" das gleiche Album mit einem kaum wahrnehmbaren Remix und alternativer Songreihenfolge nochmal auf den Markt zu werfen, mutet gelinde gesagt etwas seltsam an, zumal besagte Scheibe wegen seiner arg gezügelten Räudigkeit und der etwas zahnlosen Produktion bei vielen Fans als das schwächste in der Bandhistorie gilt. Als Kaufanreiz wurde eine Live-CD der damaligen Europatour beigelegt, welche einen guten Überblick über das Gesamtwerk von Nashville Pussy liefert, auch wenn der Fokus natürlich auf "From Hell To Texas" liegt, das es damals zu promoten galt. Die Liveaufnahmen kommen angenehm roh und authentisch rüber, und obschon sie aus verschiedenen Gigs stammen, klingt das Ganze wie aus einem Guss. Zeitgleich offenbart dieser Studio-Live-Doppeldecker das ewig gleichbleibende Problem der amerikanischen Assi-Rock'n'Roller: Der seit vierzehn Jahren rumpöbelnden Band ist es immer noch nicht gelungen, die dreckige, schweisstreibende Energie ihrer Liveauftritte auch im Studio umzusetzen. Schade eigentlich, denn eine gehörige Portion urige Power, wie wir es aus anständigen Stoner- und Sludge-Produktionen gewohnt sind, würde auch dem rohen Rock'n'Roll von Nashville Pussy besser zu Gesichte stehen als die für Southern Rock-typische soundtechnische Zurückhaltung. Wer sich noch nicht eingehend mit dem gemischten Doppel aus Georgia auseinandergesetzt hat, kann dies jetzt nachholen und einen möglichen Einstieg finden. Für Fans und Komplettisten ist bestenfalls der Live-Mitschnitt interessant.
Mirko B.  
  
Punkte: keine Wertung
DARK EMPIRE – From Refuge To Ruin
Nightmare Records
Ja, was ist denn das? Haben sich Helloween entschieden, ihrem 1998er-Werk "Better Than Raw" einen würdigen Nachfolger zu kreieren? Zumindest ansatzweise klingen die Amerikaner Dark Empire sehr ähnlich wie die Deutschen Power Metal-Pioniere zuzeiten des eher unpopulären Albums. Der Vergleich basiert auf der harten Gangart, welche die Amerikaner hier an den Tag legen. Sie gehen dabei aber noch einen Schritt weiter und keifen auch schon mal kurzfristig. Gebolze auf hohem Niveau ist hier angesagt. Dieses wird veredelt durch die unglaublich virtuosen Gitarren, die die Musik aus der Masse herausheben. Es ist aber auch der besagte Gesang, der zum Teil ähnlich wie Andi Deris in seinen härtesten Tönen klingt. Auch Sir Russel Allen von Symphony X wird durch das kraftvolle tiefe Timbre des Sängers leicht zitiert. Mit letzten haben auch progressiven Anleihen der Band zu tun. Eine Schubladisierung ist aber sehr schwierig, was die Band umso sympathischer macht. Sie sind weder nur typisch Power Metal, noch Prog, noch Death Metal. Wer die erwähnten Bands und Alben mag, kann bedenkenlos zugreifen. Alle anderen lassen sich überraschen von einem intensiven Musikmix, in dem grosses Potential schlummert.
Roger W.  

Punkte: 8.0 von 10
CYNIC - The Portal Tapes
Season of Mist/Irascible
Nach der Veröffentlichung des Genre-Meilensteins "Focus" (1993) und einigen Touren lösten sich Cynic bekanntlich für über eine Dekade auf. Das kurzlebige Nachfolgeprojekt Portal mit den verbliebenen Cynic-Mitgliedern Paul Masvidal (g,v), Sean Reinert (dr) und Jason Gobel (g) kam jedoch nie über Demostatus hinaus und veröffentlicht nun posthum unter dem Cynic-Banner die zehn damals entstandenen Songs. Das fehlende Bindeglied in der Projektgeschichte nennt sich schlicht und etwas staubig "The Portal Tapes" und tönt überraschenderweise denoch so frisch, als ob heute Morgen aufgenommen. Denn obwohl vor 17 Jahren auf Band gebracht, reiht es sich ohne Probleme in den aktuellen Veröffentlichungszyklus der Band ein und dürfte für jeden Fan der "neuen" Cynic ein paar echte Zückerchen bereithalten. Aufgestockt wurde das Kernteam einerseits mit einem bekannten Gesicht, denn basstechnisch veredelt Chris Kringel (der schon als Livebassist der "Focus"-Ära zu sehen war) mit wunderschönen Fretlesseinlagen die sphärischen zehn Lieder, während andererseits mit der unbekannten Berkeley-Abgängerin Aruna Abrams, die das Keyboard bediente und mit ihrer zarten Stimme gut mit Paul Masvidals Organ harmoniert, ein passender, weiblicher Gegenpart gefunden wurde. Das Album ist einmal mehr seeeehr entspannt, etwas jazzig und von World Music-Anleihen durchzogen, von "Metal" darf man da einmal mehr definitiv nicht sprechen. Für mich deshalb nur zu ganz speziellen Momenten wirklich geniessbar, für Musikliebhaber mit einer Affinität zu Yoga-Vibes aber sicherlich sehr empfehlenswert. Reinhören.
Hardy
  
Punkte: 8.0 von 10
DIAMOND DOGS - Set Fire To It All
Legal Records
Genau zum 20-jährigen Bestehen der schwedischen Party Rock-Band erscheint deren neues Album "Set Fire To It All". Und wie gewohnt rocken die Nordländer einfach drauflos, und es macht einfach Spass, die Songs reinzuziehen. Schon der Opener "On The Sunny Side Again" versprüht Quireboys-Feeling, und genau so geht's auch mit dem nächsten Song "Set Fire To It All" weiter. Egal welchen Track man anwählt, es gefallen alle 12. Mal klingen sie etwas nach Lynyrd Skynyrd, dann hört man wieder etwas Quo oder Hanoi Rocks, aber egal, wichtig ist doch, dass die Musik Spass macht und rockt, und diese beide Kriterien erfüllen die Schweden locker. Und auf ihrem 12. Studiowerk wirken dann auch ein paar Gäste mit, unter anderen auch Spike (Quireboys), Danny Bowes (Thunder), Ryan Roxie (Alice Cooper) und Dan Baird (Gorgia Satellites). Viel mehr gibt's eigentlich über die Boogie Rock-Truppe aus dem Norden nicht zu berichten, wer Boogie Rock mag, wird sich dieses Album ja sowieso kaufen und seinen Spass damit haben. Auf jeden Fall rocken Diamond Dogs nach 20 Jahren Bestehen immer noch richtig los, und deshalb lohnt sich hier reinzuhören auch unbedingt für Liebhaber dieser Musik.
Crazy Beat 

Punkte: 7.9 von 10
THE WARS – Healings
Oblivion/SPV
Ist das David Bowie? Sind das Joy Division? Irgendwas Neues von der Insel vielleicht? Nein! Es sind The Wars und die kommen aus Deutschland. Aus Berlin genauer gesagt, und irgendwie hört man sie einem um die Ohren wehen, die Grossstadtluft, vertieft man sich in "Healings", dem ersten Langeisen (nach der 2009 veröffentlichten EP "Rift") des Trios aus der deutschen Hauptstadt. Etwas psychedelisch und mit viel 80er-Hall schweben die Overtüre "Toga" oder der Titeltrack mit seinem New Wave-Flair dabei an einen heran, sonor gleitet die tiefe, manchmal auch an einen geschmeidigeren Lou Reed erinnernde Stimme von Fronter Chris Kowski durch den Orbit. Und auch wenn man in "Parsec", "Safari" oder "Jet Stream" auch mal etwas beschwingter zu Werke geht, so bleibt sich doch allgegenwärtig, die Melancholie, wie sie das kalte Licht städtischer Strassenlampen spendet und wie sie eben auch für genannte Bands exemplarisch ist. Genauso wie Tracks wie das düstere "Enclave", das von einem leicht verzerrten Bass dominierten "Nature" oder das elegische "Coast" mit einem Spritzer 70's-Space Rock betupfert wurden, so bleibt doch die Zugänglichkeit oberstes Gebot, nie wird's wirklich lärmig, nie wirklich abgedreht. 03.40 Uhr: Die Melodie sitzt. "Healings" ist kein Metalalbum und schafft es wohl auch nur mit einem zugedrückten Auge in die Kategorie Rock. Gute Musik, auch wenn The Wars den Sound von vor 25 Jahren machen, ist das allemal.
Kissi  

Punkte: 7.9 von 10
DIABULUS IN MUSICA – The Wanderer
Napalm Records/Musikvertrieb
Female Fronted/Symphonic/Gothic Metal (Wer hat sich bloss diesen Genretitel ausgedacht?!) erfreut sich ja grosser Beliebtheit. Und das nicht nur im kalten Norden, sondern auch in den südlichen Gefilden Europas. Mit Diabulus In Musica hat Spanien nun sein eigenes Flaggschiff in diesen Gewässern auf Kurs gesetzt. DIM bringen nach ihrem erfolgreichen Debut "Secrets" (2010) bereits ihr zweites Album auf den Markt. Leider erfinden sie das Genre dabei nicht neu, sondern erinnern mehr an die alten Sachen von Nightwish und Within Temptation sowie Epica. Diese letzte Ähnlichkeit ist nicht weiter verwunderlich, haben doch sowohl Ad Sluijter als auch Mark Jansen an diesem Album mitgewirkt. Eine sehr fruchtbare Zusammenarbeit scheinbar. Weniger glücklich finde ich den Beitrag des "Spanish National Choir" – Viel zu mächtig und zu dominant, wirken die Kompositionen durch die schiere Stimmgewalt des Chors total überladen. Sängerin Zuberoa Aznárez kann da leider nicht mithalten. Obwohl sie eine schöne Stimme hat, fehlt das gewisse Etwas und die Ausdruckskraft einiger ihrer Kolleginnen, wie zum Beispiel Simone Simons von Epica. Auch Gitarrist Adrián M. Vallejo, der die Scream-Vocals beisteuert, ändert daran nicht viel, auch wenn sein Sologang bei "Shadow Of The Throne" eine willkommene Abwechslung darstellt. Es gibt aber durchaus auch ein paar Perlen auf diesem Album: "Blazing A Trail", "Sceneries Of Hope" sowie die Ballade "Sentenced To Life" sind sehr gelungen. Fazit: Genrefans, die es gern mächtig mögen, können unbedingt zugreifen. Reinhören lohnt sich aber auf jeden Fall!
Patricia  

Punkte: 7.8 von 10
MAD MAX - Another Night Of Passion
Steamhammer/SPV
Mit diesem Bandnamen verband ich nie Musik, sondern immer nur den gleichnamigen Kult-Film mit Mel Gibson in der Hauptrolle. So hatte ich auch nie Berührungspunkte mit der deutschen Rockband, wovon man in erster Linie Sänger und Gitarrist Michael Voss kennt. Ende der 80er wäre die vierköpfige Truppe sowie das Umfeld an sich ready gewesen, um über den grossen Teich zu reisen und im Land der unbegrenzten Möglichkeiten voll durch zu starten. Businesstechnische Unzulänglichkeiten liessen diesen Traum aber brutal platzen und deshalb ging diese hoffnungsvolle Band unter. Drei Dekaden nach dem gleichnamigen Debüt-Album will es die alte Besetzung nach zwischenzeitlichen Neuanläufen, weiteren Alben und Auftritten definitiv nochmals wissen. Dafür hat man mit «Another Night Of Passion» brandneue Songs am Start, die von einer routinierten Crew zeitgemäss umgesetzt worden sind. Mastermind Voss, der inzwischen Produzent und Studiobesitzer ist, hat ja letztes Jahr, zusammen mit Ex-Crystal Ball Frontmann Mark Sweeney, die «Wolfpakk» Scheibe heraus gebracht. Der Opener «Rocklahoma» eröffnet die neue Mad Max Langrille schon mal mit ordentlich Schmackes und nimmt mit dem Titel Bezug zum bekannten Festival in den Staaten, wo die Deutschen eben auch schon auf der Bühne standen. Noch einen Tick besser geht danach der Stampfer «40 Rock» ins Ohr, wobei der Refrain hier etwas zu cheesy daher kommt. Interessant ist zudem, wie die Stimme von Michael Voss der von Mark Sweeney ähnelt. «Metal Edge» beweist schliesslich, dass Mad Max die Rezeptur für griffige Rock-Songs bestens kennen und wissen, wie man den Fuss zum Wippen, respektive die Schädel zum Bangen bringt. Müssig zu erwähnen, dass die Produktion kein Manko aufweist. Die insgesamt elf Songs bewegen sich weitgehend auf etwa dem gleichen Niveau und hätten damals beste Aussichten auf den angepeilten Erfolg gehabt. Logisch, dass mit «Fallen From Grace» auch eine töfte Halbballade am Start ist. Lediglich «Fever Of Love» und das fillermässige Instrumental «True Blue» am Schluss beinträchtigen den sonst überaus guten Eindruck von «Another Night Of Passion».
Rockslave  

Punkte: 7.8 von 10
ANGEL WITCH - As Above, So Below
Rise Above Records
1980, also vor über drei Dekaden, kam das legendäre, selbstbetitelte Debüt-Album auf dem Markt, das zur Ur-Suppe der NWOBHM-Bewegung gehört. Allerdings blieb das damals dem pubertierenden Daneli verborgen, weil dieser halt voll auf den Zug mit bekannteren Bands wie Iron Maiden, Saxon, Motörhead, Judas Priest, AC/DC, Van Halen, Deep Purple, Kiss, Status Quo und Konsorten abfuhr. Obwohl qualitativ hochstehend, nahm ich keine Notiz von Angel Witch, ebenso wenig von Samson oder Tygers Of Pan Tang. Das erscheint natürlich etwas seltsam, doch es war nun mal so, zumal dann kurze Zeit später Metallica und Mercyful Fate in Erscheinung traten. Die stets tragende Säule bei Angel Witch war/ist Gitarrist und Sänger Kevin Heybourne, der alle Besetzungswechsel und Begebenheiten überlebt hat. 2003 standen die Briten gar auf der Bühne des BYH!!!-Festivals in Balingen, wo sie ausnahmslos ihre alten Songs runter zockten, und das sehr überzeugend. Danach war aber einmal mehr Schicht im Schacht, doch der gute Kevin liess sich nicht entmutigen und es folgten noch ein paar auserlesenene Festival-Auftritte. Nun schreiben wir das Jahr 2012 und ich halte mit «As Above, So Below» eine brandneue Scheibe von Angel Witch in meinen Händen! Wie geil ist das denn? Acht Songs mit einer Spiellänge von fünfzig Minuten zelebrieren wiederum den kultigen Zeitgeist der 80er. Der Opener «Dead Sea Scrolls» klingt in meinen Ohren wie ein alter MSG-Song, zumal sich die Vocals auch etwas nach Gary Barden anhören. Dazu kommen noch ein paar Maiden-Vibes und fertig ist das Retro-Gebräu. Bei «Into The Dark» höre ich ansich wieder MSG auch Jethro Tull schimmern etwas durch, während «Gebura» in Richtung Saxon geht. «The Horla» atmet derweil etwas Black Sabbath und «Witching Hour» lässt Riffstrukturen von Accept aufblitzen. Und so geht das munter weiter bis zu Schluss. Anhänger der NWOBHM kommen hier voll auf ihre Kosten, denn Angel Witch anno 2012 klingen altbacken und frisch zugleich. Einziges Manko ist der viel zu farb- und emotionslose Gesang von Kevin Heybourne, der die gute Musik klar runter reisst.
Rockslave  

Punkte: 7.6 von 10
LOST WORLD ORDER - Parasites
Twilight/Non Stop Music
Die Thrasher können sich momentan über mangelnde Veröffentlichungen ihres Genres nun wirklich nicht beklagen. Wie Pilze spriessen momentan Bands aus dem fruchtbaren Thrashboden heraus. Doch noch lange nicht sind alle wirklich geniessbar. Ja man kann sich da sogar regelrecht vergiften und sich einen Gehörschaden zufügen. Doch glücklicherweise trifft das nicht auf die Jungs aus Bielefeld zu, die mit dem zweiten Werk "Parasites", das eine Trilogie ("Merauder" war das Debut aus dem Jahre 2010) beeinhalten soll. Die 10 Songs sind gut arrangiert, die Produktion ist nicht zu modern (sehr wichtig), die Stimme des Sängers ist im Rahmen, ja Thrasherherz, was will man mehr. Dass man von der Bay Area beeinflusst wurde ist auch kein Beinbruch, würde ich meinen, den die Ideen für eine neue Thrash Metal-Platte muss man zuerst noch finden nach all den Jahren, in denen der Thrash richtiggehend ausgemergelt wurde. Lost World Order spielen frischen Thrashmetal, der gut einfährt, nicht mehr und nicht weniger. Passabel.
Daniel J.  

Punkte: 7.6 von 10
NEFARIOUS - The Universal Wrath
Grau Records
Ungarn ist für Metalfans ein Exotenland ohne Wenn und Aber. Die Black-Metaller Nefarious, die hautsächlich aus Sear Bliss-Musiker bestehen, machen da keine Ausnahme. Black Metal ist im Moment nicht wirklich im Trend, aber das soll uns ja auch nicht bekümmern, denn ich persönlich scheisse auf Trends. Wer auf Keybords, die einen unheimlichen atmosphärischen Soundteppich produzieren steht und nicht wirklich abgeneigt ist, wenn die Blastbeats schneller als die Lichtgeschwindikeit sind, sollte sich mal in das neue Werk der Black-Metaller von Nefarious hineintauchen. Es gibt da wirklich nur winzig kleine Pausen (Mid Tempo-Parts), sonst ist das Gaspedal immer am Anschlag, was ich auch richtig finde, denn die komerziellen Platten lassen die Ungarn der Konkurrenz. Also, wer auf guten alten Black Metal steht, sollte, nein muss sich sogar mal mit dem zweiten Werk "The Universal Wrath" auseinander setzen - ihr werdet sehen es lohnt sich alleweile.
Daniel J.  

Punkte:
7.5 von 10
NIGHTQUEEN – For Queen And Metal
Massacre Records
/Musikvertrieb
Hier ist der Name Programm – die Königin der Nacht huldigt dem König Metal. Nightqueen haben sich denn auch dem Symphonic/Epic/Fantasy Metal verschrieben. Das Spezielle daran: Statt der typisch samtig-rauhen männlichen Leadstimme, für die der Power Metal so bekannt ist, schwingt hier eine Frau das Mikrofon. Noch spezieller: Das hält Keely Larreina nicht im Geringsten davon ab, jeden Power Metal-Sängerkollegen glatt an die Wand zu trällern. Es klingt, als hätte sich Tina Turner dem Power Metal verschrieben und würde sich da nun so richtig austoben. Gegründet wurde die Band 2004 von Gitarrist Rex Zeco mit dem Ziel, eine neue Version des Heavy Metal zu schaffen, die für alle Metalfans zugänglich ist. Ob es nun wirklich jedem gefällt ist fraglich, doch für Power Metal-Fans ist es sicher ein Leckerbissen. Das Erstlingswerk glänzt mit einigen sehr eingängigen Kompositionen wie "Nightfall" oder "Lady Fantasy". Ansonsten bietet es genau das, was man von Power Metal erwartet – heavy Gitarrenriffs, Keyboardklänge, epische Texte und ein Hang zum Pompösen. Die weibliche Leadstimme bringt dem Projekt noch zusätzlich einen Originalitätsbonus ein, und auch fürs Songwriting gibt’s einen Extrapunkt. Die Belgier legen mit "For Queen And Metal" jedenfalls ein gutes Debutalbum vor. Man darf gespannt sein, was die Zukunft bringt.
Patricia
  
Punkte:
7.5 von 10
VINTERBLOT – Nether Collapse
Rising Records
Wenn fünf dunkle Gestalten aus dem Lande der Pizza und Salami sich dem nördlichen Viking-Death-Metal verschreiben klingt das im ersten Moment recht bizarr. „Vinterblot“ haben sich aber nicht nur die bekannten schwedischen und norwegischen Bands zum Vorbild genommen, nein sich kupfern sogar fast schon übertrieben alles von Amon Amarth ab. Gerade die ersten Songs namens „Upon a reign of ashe“, „Council of trees beholder“ oder „Remembrance“ könnten wir echt auf einer Scheibe der besagten Band finden. Der Unterschied besteht aber darin, dass Frontmann Phanaeus niemals so Klasse kliegt wie Johann Hegg. Dafür ist die Rhythmus und Gitarrenfraktion voll dabei. Insgesamt ist „Nether Collapse“ als Debutalbum sehr gelungen. Alle die auf deathigen Vikinb Metal stehen, werden ihre Freude haben. Ich hingegen hoffe, dass die leichte Schwächephase im Mittelteil ein Ausrutscher ist und dass sich vor allem „Vinterblot“ selber finden und ihren eigenen Stil machen. Nur abkupfern ist nicht wirklich kreativ.
Timo K.  

Punkte:
7.5 von 10
ELMSFIRE – Thieves Of The Sun
Massacre Records
/Musikvertrieb
Aus gewöhnlich wird gut! War der erste Höreindruck bei Elmsfire erst ermüdend, wurde die Scheibe mit der Zeit immer besser. Was oberflächlich wie eine typische Power Metal-Scheibe klingt, entpuppt sich bei genauerer Betrachtung als druckvolle Heavy Metal-Platte, welche ihren Sound gerne durch folkige Gitarren begleiten lässt. Dabei kommen unweigerlich Erinnerung an die Schweizer Pertness auf. Während Blind Guardian trotz Parallelen auf dem Papier musikalisch weit weg bleiben. "Worth Of Tale" ist gegen Schluss sogar tanzbar. Wer hier allerdings sägende Riffs sucht, wird weitgehend enttäuscht. Zu sehr bolzen die Deutschen Zielsicher durch die Heavy Metal-Landschaft. Atmosphärische Momente dürfen dabei ebenfalls nicht fehlen. Diese sind besonders schön bei "Escape" zu hören. Ein kleines Hörspiel präsentieren Elmsfire bei "Ahab", welches danach mit Riff an Fahrt gewinnt und schliesslich im Refrain wieder vor sich her bolzt. Richtig hart wird es bei "Taipuri", welches die Deutschen nochmals in einem anderen Klanglicht zeigt. Insgesamt ist das Debut eine gelungene Zusammenstellung von Songs, welches das Niveau der Band zeigt. Power Metal ja, aber anders! Man darf gespannt sein, wie es weiter geht.
Roger W.
  
Punkte:
7.5 von 10
BLACK RAINBOWS – Supermothafuzzalicious
Heavy Psych Sounds
Die italienischen Stoner-Rocker von Black Rainbows sind mit ihrem mittlerweilen dritten Album wieder am Start. Nach den bisherigen ziemlich durchschnittlichen Alben „Twilight in the Dessert“ und „Carmina Diabolo“ darf man mit „Supermothafuzzalicious“ auf eine Steigerung hoffen. Ich kann es jetzt schon vorweg nehmen und sagen, für die erste Liga reichts sicher nicht, das Album ist aber wirklich ganz ordentlich geglückt. Nun jedoch der Reihe nach. Mit „Burn your nation“ gibt’s gleich mal einen satten Uptempo-Opener. Die Bässe wummern und die Gitarren sind gerade im Solopart sehr ansprechend. Ein wenig ruhiger geht’s mit „Behind the line“ weiter. Dafür sind aber die Melodien viel eingängiger. Sehr hypnotisch und teilweise fast spacig wirkt „Mastermind“. Schon jetzt wird deutlich dass „Black Rainbows“ viel abwechslung in ihre Songs packen. Um es noch mehr zu verdeutlichen sind noch das eher doomige „Feel the beat“ oder das headbangende „Solar System“ zu nennen. Leider ist Abwechslung nicht immer von Vorteil, wenn der zündende Funke beim Hörer nicht ganz rüberkommt. Weniger ist daher manchmal mehr. „Supermothafuzzalious“ ist definitv ganz ordentlich gelungen, für mich aber leider nicht viel mehr. Für alle anderen gilt unbedingt reinhören und vielleicht aus den drei Möglichkeiten der CD, Digipack oder Vinyl zu wählen.
Timo K.  

Punkte:
7.5 von 10
NEW EDEN – Solving for X
Pure Steel Records/Non Stop Music
Ganze neun Jahre mussten nun Fans von „New Eden“ auf das zweite Album nach „Stagnant Progression“ warten. Aber nun ist das Ende gekommen und die Jungs aus Los Angeles veröffentlichen „Solving for X“. Mit fetten Doublebass Salven geht’s gleich richtig los. Der Melodic Powermetal zeichnet sich vor allem durch die genannte Geschwindigkeit und die heftig Rhythmusfraktion aus. Die Songs wirken und klingen mehrheitlich gleich. Ich will nicht sagen, es ist der dauerhafte Einheitsbrei. Nein, gar nicht. Jedoch fehlt die Eingängigkeit und Varietät schon ziemlich. Ein paar Ausnahmen gibt es aber trotzdem. Gerade „Flames for hades“ besticht nebst viel Temp über einen sehr melodischen Gesang. „Unsolved Aggressions dagegen ist eher trashig angehaucht. Auch fehlt mir ein wenig das Zusammenspiel zwischen Instrumenten und Gesang. Gerade der Gesang – obwohl er sehr gelungen ist – geht doch stark unter und ist eher als Einheit für sich zu betrachten. „Solving for X“ ist nicht schlecht, aber auch kein Highlight. Somit bitte selbst entscheiden.
Timo K.  

Punkte:
7.5 von 10
FROZEN RAIN - Ahead Of Time
Avenue Of Allies Music
Vier Jahre nach dem Debut schieben nun Frozen Rain ihr zweites Werk "Ahead Of Time" nach. Die vom belgischen Multiinstrumentalist Kurt Vereecke gegründete Band bot damals auf dem Erstling zwölf tolle AOR/Melodic Rock-Songs. Und genau so geht's hier auch auf dem neuen Album musikalisch weiter. Zeichnete sich für den Erstling beim Komponieren der Songs noch Vereecke alleine verantwortlich, sieht es beim neuen Rundling etwas anders aus, da auch die aktuellen Bandmitglieder in das Songwriting miteinbezogen wurden. Und so klingt "Ahead Of Time" etwas moderner als das doch sehr in den 80er verwurzelte Debut. Und so bietet man dem Zuhörer feinsten AOR/Melodic Rock, besonders die Songs "Forever" und "Breakin' Out" sind sehr gute AOR-Perlen, die mit tollen Gesangsmelodien überzeugen. Aber auch die Up Tempo-Nummer "The Last Dance Ain't Over" gefällt mir ganz gut. Der berühmte Guitar/Keyboard-Mix ist für diese Art von Musik in Ordnung und ziemlich ausgeglichen. Sänger Carsten Schulz fügt sich bestens in das Musikalische ein und macht hier einen guten Job. Nur die Ballade "Too Late" hängt mal wieder ein Büschen durch, was aber nicht an der gesanglichen Leistung von Carsten liegt, sondern einfach nur am langweiligen Song. Aber diese Gefahr besteht halt beim AOR und bestätigt sich leider immer wieder. Aber ansonsten werden Melodic-Freunde sicher Freude haben an Frozen Rain. Am besten ist, ihr testet "Ahead Of Time" einfach mal an.
Crazy Beat
 
Punkte:
7.4 von 10
GAZPACHO – March Of Ghosts
KScope Music/Irascible
Gazpacho als Band ist in jedem Fall schon mal interessanter als die kalte Gemüsesuppe aus Andalusien mit selbigem Namen. Die Band ist bekannt für textlich interessante Konzeptalben und visuell anspruchsvolle Konzertauftritte. Mit "March Of Ghosts" bringen die 6 Art-Rocker aus Norwegen ihr 7. Studioalbum auf den Markt und verzaubern den Hörer mit einem weichen, sanften Klangteppich, welcher fast schon zum Träumen einlädt. Die Texte sind eine Ansammlung von Kurzgeschichten, und jeder Song erzählt seine eigene Story. Es geht um Geschichten von seltsamen Figuren, die in nur einer Nacht den Weg des Erzählers kreuzen. Vergeblich wartet man auf harte Klänge, und die Post geht bei keinem der Songs so richtig ab. Das ist aber auch nicht der Sinn dieser Produktion, die eher gleichbleibend ruhig und stellenweise leider auch etwas monoton daherkommt. Selig schlummert der, der das Album bis zum Ende anhört. Eher etwas für die ruhigen Abende, wo man sich mal ganz bewusst auch mal auf die Texte und nicht nur auf die Musik konzentrieren möchte.
Liane P.  

Punkte: 7.4 von 10
DUNDERBEIST – Black Arts & Crocked Tails
Indie Recordings/Irascible
Dunderbeist aus – oh welche Überraschung – Norwegen versuchen nun nach vier nationalen Veröffentlichungen den internationalen Markt zu erobern. Die Sterne stehen mal nicht schlecht für die 7er-Truppe, denn die Fanbase im Vaterland ist bereits schon mal beträchtlich. Für vorliegende Veröffentlichung hat man acht Songs von vorherigen Alben überarbeitet bzw. ins Englische übersetzt, zwei neue Tracks beigemischt und die ganze Geschichte dann von Starmixer Alan Douches von WestWestSide Music in den USA klanglich veredeln lassen. Was dabei herauskam, ist eine druckvolle Mischung aus Stoner Rock im Stile von Monster Magnet und Alternative/Crossover à la Faith No More oder Red Hot Chili Peppers. Was am Anfang ganz interesant klingen mag, entpuppt sich am Ende jedoch eher zu immer wiederkehrenden Songstrukturen, die leider nicht durchweg überzeugen.
Liane P. 
 

Punkte: 7.4 von 10
BLEEDING RED - Evolution's Crown
Rock Road Records
Beginnen wir gleich mit der schlechten Nachricht: Wie der nach dem Fanclub der Band benannte Opener "Bloodforce" klingen soll, wird mir leider vorerst verborgen bleiben, denn der uns vorliegende Download scheint etwas fehlerhaft zu sein. Jedenfalls ist von besagtem ersten Track nicht mehr als ein maximal zwei Millisekunden dauerndes "Piep!" zu hören. Schade eigentlich, denn auf dem fast einwandfrei funktionierenden Rest des Albums ("Calm Before The Storm" ist auch nur als ein "Piep!" vorhanden) beweisen die vier jungen Schwaben im Alter zwischen 19 und 24 Jahren, dass sie sich in ihrer Kindheit offensichtlich sehr intensiv mit den Plattensammlungen ihrer Eltern beschäftigt haben. Dass uns das Ganze als Black/Death/Thrash Metal verkauft wird, beschreibt dabei nur sehr bedingt den Sound der hochtalentierten Band. Natürlich sind hier und da auf instrumentaler Ebene immer wieder fragmentarische Elemente besagter Genres auszumachen, zudem growlt Sänger/Gitarrist Timo in bester Melodic/Death-Manier, aber es dominieren eindeutig Melodie und ein feines Händchen für dramatisch-harmonische Arrangements, wer also sinnlos brutales Gebolze erwartet liegt völlig falsch. Wer hingegen auf starke Songs mit realitätsbezogenen Lyrics, dezenter Power Metal-Schlagseite, akustischen und orchestralen Einsprengseln sowie sehr melodischen (Doppel-)Leads steht und sich nicht an gelegentlichen Blastbeats und Timo's Growl-Vocals stösst, wird dem ersten Full Length-Album von Bleeding Red einiges abgewinnen können. Die saubere, angenehm basslastige Produktion, die technisch einwandfrei eingespielten Instrumente und das kompositorische Können der vier Jungs machen aus diesem Album einen richtigen Hörgenuss, und mit Songs wie dem rasanten "Running Man", dem epischen "Thoughtcrime", dem vielschichtigen "Unmaster" oder dem mächtigen Düsterbrocken "Goddess Of Black" können Bleeding Red eigentlich nur gewinnen. Vor solch einer Nachwuchsband ziehe ich respektvoll meinen Hut, Kompliment!
Mirko B.
  
Punkte: 7.3 von 10
ANCARA – Chasing Shadows
DKS Music
Die Melodic/Hard Rock/Metalband Ancara ist in deren Heimat kein unbeschriebenes Blatt. Mit den ersten beiden Scheiben ("The Dawn" 2006 und "Beyond The Dark" 2008) war die Truppe jeweils in den heimischen Charts präsent. Die musikalischen Anfänge der Jungs reichen bis in die 80er zurück. Die Basis ihrer Zusammenarbeit basiert ebenfalls in dieser Zeit. Melodic muss heutzutage leider zu oft mit belangloser Hintergrundberieselung gleichgesetzt werden. Ancara sind da eine positive Ausnahme. Mit einer gesunden Härte präsentiert die Truppe die elf neuen Songs. Das Spektrum von Heavy Metal bis AOR-Ballade wird ausgelotet. Die Gitarren knallen aber meistens ganz knackig aus den Speakern. Die Band hat den Weg von den goldenen 80ern in die Neuzeit perfekt gemeistert. Klassische Klänge wurden mit dem obligaten modernen und zeitgemässen Touch versehen. Nebst den Musikern hat hier vor allem Produzent Hiili Hiilesmaa eine super Arbeit abgeliefert. Der Mann hat sein Talent nicht umsonst auch schon bei Him, The 69 Eyes oder Lordi gezeigt. Die Tracks sind unterm Strich nicht von schlechten Eltern. Leider ist das Songmaterial aber ziemlich unspektakulär. Das betrifft auch den Gesang. Somit kann "Chasing Shadows" leider nicht aus der Masse herausstechen. Für das vordere Mittelfeld reicht es aber alleweil.
Chris C.  

Punkte: 7.2 von 10
LAY DOWN ROTTEN - Mask Of Malice
Metal Blade/Sony Music
Wenn ein Gründungsmitglied und Hauptsongwriter (Daniel Jakobi) die Band verlässt, kommt allgemein eine breite Panik zum Vorschein. Doch bei den Hessen von Lay Down Rotten sind die Zweifel schnell mal verflogen. Die Death-Metaller preschen einem erbarmungslos in die Magengegend, sodass man schnell mal den Pausenknopf drücken muss. Die achte Platte der Deutschen beeinhaltet alles, was den Death-Metaller glücklich machen lässt: schnelle Parts, tiefe Stimme, melodische Gitarrenparts, Mid Tempo, thrashige Parts etc. Die 10 Songs verfliegen im Nu, aber es lässt sich so keinen Hit ausmachen, sonst könnte man meinen, das Experiment wäre gelungen. Death-Metaller, die auf Old School stehen, sollten mal ein Ohr riskieren.
Daniel J.  

Punkte: 7.2 von 10
ENOCHIAN THEORY - Life... And All It Entails
Music Theories Recordings/Musikvertrieb
Ziemlich düster und melancholisch klingt das neue Album der Briten aus Portsmouth um Sänger Ben Harris Hayes. Wo kommen wir her und wo gehen wir hin? Das sind die Fragen, mit denen sich Enochian Theory beschäftigen. Und das kann man sich auch bei den Songs fragen, wer hier gut strukturierte Songs sucht, tut dies leider vergeblich. Ich denke, man muss "Life... " als Ganzes werk betrachten. Das wird dem Zuhörer aber nicht gerade leicht gemacht. Ist dies die Zukunft des Prog Rock/Metal? Na dann fangt mal an mit diesem Rundling, da werdet ihr als Zuhörer ein ganzes Stück Arbeit vor euch haben. Ob sich das lohnt, müsst ihr selber entscheiden. 14 Songs, die irgendwie ineinander fliessen, und das alles in einem sehr düsteren Gewand. Artverwandte kann man in etwa in der Richtung Porcupine Tree, Devin Townsend oder auch in Opeth und gar in Tool finden, ohne die aber zu kopieren. Es ist schwer, einzelne Lieder hervorzuheben, ausser vielleicht den Bonustrack "The Fire Around The Lotus", ein sehr trauriger Song mit einigen Growls, und gegen Ende kommt erstaunlicherweise noch etwas Eloy-Feeling auf. Das Ganze Werk ist schwer verdaulich und braucht eine Menge Zeit, aber auch dann kann es sein, dass euch nicht alles offenbart wird, was "Life... " uns sagen will. Witzig find ich noch den ersten Song, der mit der Zahl Null beginnt und somit logischerweise "Zero Is Also A Number" heisst. In diesem Sinne viel Spass beim Entdecken der komplexen Welt der Enochian Theory.
Crazy Beat  

Punkte: 7.1 von 10
CASABLANCA – Apocalyptic Youth
Rocket Songs
Eine schwierige Frage gibt es beim Debut der Hard Popper Casablanca zu beantworten: Soll man das Album gut finden oder nicht? Die Schweden vermischen hier kitschigste Pop-Melodien mit ein wenig Hard Rock und tragen dabei sehr dick auf. Inspiriert wurden die fünf Musiker aber auch durch die unzähligen Sleaze Rock-Bands aus dem nordischen Land. Dazu gesellt sich die lustige piepsige Stimme von Anders Ljung. Das Songwriting geht in Ordnung. Es hat das Potential, aus den kleinen Liedchen echte Hits zu machen – wenn man sich denn darauf einlassen will. Für eingefleischte Hard-Rocker und Metaller dürften die 10 Songs zu eingängig und definitiv zu kitschig sein. Vielleicht erfreuen sich diese aber an "Love And Desperation", "Last Of The Rock" oder dem flockigen "Rich Girl". "Secrets Of Lust" geht dagegen in Richtung Pop/Punk à la Green Day und Pink 182. Könnte aber zum Party-Kracher mutieren. Definitiv nichts mehr mit harter Musik hat "The Juggler" zu tun. Dieser könnte ohne weiteres in unseren Kommerz-Radios laufen. Wer genau hinhört, bemerkt aber, dass Casablanca ein Händchen für schöne Rhythmen, schlichte Gitarrenläufe und passende Stimmungen haben. Wer sich mit der Band befasst, wird also grundsätzlich belohnt. Für mich bleibt die Sache aber zwiespältig. Oder anders ausgedrückt: Möchte ich die Band umsonst in meinem Wohnzimmer sehen? Jain. Möchte ich dafür zum nahen Nachbarhaus laufen? Nein. Noch Fragen?
Roger W.   

Punkte: 7.0 von 10
SAINT VITUS – Blessed Night (7"Single)
Season of Mist/Irascible
Eine Single als MP3-File, das hatte ich bisher noch nicht so häufig – und ich frage mich echt ob des Sinnes. Zumindest in diesem Falle, denn „Blessed Night“ enthält genau 2 Tracks, eben das titelgebende Stück, das ebenfalls auf dem neuen Album „Lillie: F-65“ (was zum unheiligen Balisto dieser Titel auch immer bedeuten mag) und ein Live-Track, „Look Behind You“. Nun, Saint Vitus haben mit Scott Weinrich einen Sänger am Start, der eigentlich eine charismatische Reibeisenstimme besitzt, sie jedoch nicht wirklich einzusetzen weiss, zu gepresst und zurückhaltend singt er von der gesegneten Nacht; die Instrumentierung kommt in einem sehr dumpfen Gewand daher, passend zwar, dennoch irgendwie ermüdend – sollte das komplette neue Album so werden, dürften bald Schlaftabletten zuhauf in den Regalen verstauben. Der Live-Song kommt ganz nett rüber, ist aber schlussendlich nichts Spezielles. Im Generellen stellt sich die Frage, wer diese EP kaufen sollte – vermutlich nur der Die Hard-Fan.
Toby S.
 
Punkte: keine Wertung
DESASTER – The Arts Of Destruction
Metal Blade/Sony Music
Die Koblenzer Thrash/Black-Kapelle gurkt schon seit 1988 durch die Lande. Und das tun sie auch zwanzig Jahre später noch immer mit Leidenschaft, so zumindest hört sich das Album an. "Possessed and Defiled" baut gekonnt Spannung auf, glänzt mit einem eingängigen Riff und geht dank Marschtempo gleich ins Blut. Mit acht Minuten ist es auch der längste Song der Scheibe, aber auch der Titeltrack packt gleich zu Beginn schon die schweren Geschütze aus. Die Gitarren wirken zeitweise sogar sehr modern, ein wenig Immortal Rites sowie Unlight schwingt durchaus in den stampfenden Wänden mit. Das Alter der Band hätte man also auch ein wenig jünger schätzen können, der Anteil des Rock'n'Roll fällt eher gering aus. Dennoch ist das Album ein durchdachtes, stahlschweres Stück guter Musik. Somit erwartet den Käufer 45 Minuten eingängige, partytaugliche Songs, welche auch auf einer Grillparty gut kommen könnten.
Tristan   

Punkte: 6.9 von 10
COLDWORKER - The Doomsayer's Call
Listenable Records/Irascible
Die schwedischen Deather Coldworker haben sich mit dem neuen Album "The Doomsayer's Call" mit dem ebenfalls Schwedischen Label Listenable Records zusammengeschlossen. So kann man das neue Album auch als Neuanfang sehen, was sich definitiv auch so anhört. Denn wer Coldworker kennt, weiss, dass die Skandinavier eine Prügeltruppe sondergleichen sind. Bei dem neuen Auswurf jedoch wagt man sich an ein wenig breiteres Fundament. Dies wird gleich mit dem stampfenden Opener "A New Era" klar, und die Abwechslung zieht sich, im Vergleich zu früher, durchs ganze Album durch. Die Musiker rund um Nasum-Drummer Anders Jakobson sind stets bemüht, den Hörer nicht zu langweilen, was sie bei einigen Songs wie z.B. "The Walls Of Eryx" auch nach mehrmaligem Hören hinkriegen. Das Album hat aber auch leider einige schwache Momente, was den Gesamteindruck ein wenig mindert.
Steve Butcher   

Punkte: 6.9 von 10
NICK OLIVIERI – THE CHUCK NORRIS EXPERIMENT (Split)
I Hate People Records
Wenn sich der kalifornische Tausendsassa Nick Olivieri (Queens Of The Stone Age, Kyuss, Mondo Generator, Dwarves) eine CD-Seite mit dem Göteborger Abrisskommando The Chuck Norris Experiment teilt, dann kann es eigentlich nur spannend werden. Die ersten sieben Songs, teils unveröffentlichtes Material, teils Alternativ- bzw. Akustikversionen bereits existierender Schoten, bestreitet er denn auch gleich in seiner unnachahmlich schrägen Art. Egal ob es ein ganz entspannter Song ist, der in jeden klassischen Roadmovie-Soundtrack passen würde ("Take Me Away") oder staubtrockener Wüstenrock ("Heart Is Burning"), furiose Akustikversionen ("She Only Owns You”, "Dog Food”), oder schiere Punksongs (die restlichen drei Tracks), Nick Olivieri beherrscht all diese Spielarten meisterlich und jongliert zwischen diesen Welten souverän hin und her. Besonders die drei Punksongs "I Never Sleep", "Life Of Sin” und die Coverversion "Sam Hall" wissen durch ihre Heftigkeit zu gefallen, und dürften Mainstreambands der Marke Green Day, Blink 182 oder The Offspring zeigen, wo der Punkhammer wirklich hängt! Danach dürfen die Schweden The Chuck Norris Experiment auch noch ihren Senf dazugeben, und um keinen Stilbruch zu begehen, zeigen sie sich diesmal von ihrer punkigen Seite und lassen ihre Affinität zu rifflastigem Pubrock etwas aussen vor, einzig "Kick" ist ein wirklich geradliniger Rocker der alten AC/DC-Schule. Jedenfalls allesamt gute, energiegeladene Rocksongs, die Laune machen, was so weit geht, dass mich nicht einmal der arg käsige Happy Punk-Refrain in "This Is What We Are” sonderlich stört. Alles in allem kein Überwertiges, sondern kurzweiliges Produkt für Punks und Rocker, wobei diesmal The Chuck Norris Experiment dank der Abwesenheit akustischer Töne die Nase ganz knapp vor Nick Olivieri haben.
Mirko B.  

Punkte: 6.9 von 10
HELLSAW – Trist
Napalm Records/Musikvertrieb
Als ich vor drei Jahren das erste Mal von Hellsaw aus dem Nachbarland hörte, hatten sie gerade einen Vertrag bei Napalm unterschrieben und ihr drittes Album "Cold" auf den Markt gebracht. Seither haben die Österreicher schon an einigen Konzerten auch in der Schweiz gespielt, wodurch der Name durchaus an Bekanntheit gewann. Tatsächlich habe ich mich auf das neue Album gefreut, da ich mir damals einiges erhofft habe. Nun, bei erstmaligem Hören fällt auf, dass der Schlagzeuger definitiv gewechselt wurde. Das Tempo ist nicht nur konstant höher, auch Anleihen an Black'n'Roll sucht man vergebens. Dafür klingt "Trist" einheitlicher und durch die (nach wie vor messerscharfe) Tonqualität zeitgemäss und modern. Ich erlaube mir, die Aussage "Respekt und Verständnis gegenüber dem Genre" als Verkaufsmasche abzustempeln, denn das Album wirkt nicht wie eine Hommage an die guten 90er. Melodische, eisige Riffs wie bei "Doom Pervades Nightmare" finden sich immer wieder, für meinen Geschmack überwiegt aber der Anteil an lückenfüllendem Geschrummel. Wer an Behemoth zur Zeit von "Satanica" Freude hatte, muss hier zwangsläufig ein Ohr riskieren, da zumindest die Möglichkeit besteht, dass Hellsaw gefallen könnten. Gut, aber noch lange nicht ausgeschöpft.
Tristan  

Punkte: 6.7 von 10
TEMPLE - Structures in Chaos
Non Serviam Records
Die niederländischen Brutal-Deather Temple rund um Ex-Deströyer 666-Drummer Eric de Windt und Ex-Beyond Belief-Sänger und Gitarristen A.J van Drenth bringen mit "Structures In Chaos" ihr neuestes Werk auf den Markt. Gleich beim ersten Song "Rituals Of Marduk" wird die Marschrichtiung vorgegeben, treibende Gitarren, begleitet von ständigen Blastbeats und Double Base. Die Gitarrensongs haben grandiose, mitreissende Hooks und die Soli sind an den richtigen Stellen eingesetzt. Jedoch fehlt es, audiotechnisch, beim Gesamtmix an der Feinabstimmung. Das Drumming hört sich zeitweise an wie von einer anderen Aufnahme. Hervorzuheben ist der Song "The Algol Planet", der alles vereint, was die Holländer hergeben. Alles in allem eine solide platte, mehr aber auch nicht.
Steve Butcher   

Punkte: 6.5 von 10
BLACK SHEEP WALL - No Matter Where It Ends
Season of Mist/Irascible
Sludge Metal ist auf dem Vormarsch, da besteht kein Zweifel, denn aktuell wird die Metal-Gemeinde überhäuft mit Bands aus diesem Genre. Black Sheep Wall aus San Fransico, Kalifornien, machen da keine Ausnahme. Das Quintett ist wie die meisten Truppen beeinflusst von den wiedervereinten Helden Black Sabbath. Die neun Songs sind dann auch ohne Überraschung im Slow Motion-Bereich angesiedelt, will heissen: Zähflüssige Lava trifft auf einen Sänger, der seinen Weltschmerz aus sich herausbrüllt. Die Riffs sind ok, die Songarrangements sind auch nicht übel, aber spätestens beim Gesang von Vocalist Trae Malone hört der Spass auf. Langeweile macht sich breit, und es wird eintönig. Schade, die Substanz wäre vorhanden, vielleicht beim nächsten Mal.
Daniel J.   

Punkte: 6.1 von 10
XANDRIA – Neverworld’s End
Napalm Records/Musikvertrieb
1. Meinung:
Tja… Was soll man dazu noch sagen? Die deutsche Mädchenmetal-Institution war nach dem Abgang von Lisa Middelhauve irgendwie in der Schwebe, und man wusste, dass der Neuzugang sich an den Gesangsleistungen wird messen müssen, die vorangegangen sind – nun, komplett verfehlt trifft’s nicht, dafür singt Manuela Kraller schon zu lange und war mal bei Haggard aktiv, aber wirklich gut macht sie ihren job auch nicht. Wir reden hier auch nicht von einem Plagiat, das nicht hält, was es zu versprechen beabsichtigte, sondern von einer Fehlplatzierung in jeglicher Hinsicht. Eigenständigkeit? Nicht vorhanden. Mut, etwas Neues zu wagen als dieses ewige Elsengeträllere, das einen spätestens nach 2 Sekunden das Blut zu den Ohren rausschiessen lässt? Ebenfalls nicht auffindbar. Eine individualistische Herangehensweise an Sound- und Songstrukturen? Keine Spur. Mag sein, dass die zwischendurch eingespielten, arg künstlich klingenden Streicher, Flöten und choralen Gesänge ihren Teil zur Atmosphäre beitragen und die Trademarks weiterleben lassen, für die Xandria bekannt sind, aber wenn das Fleisch auf dem Teller so richtig schön vor sich hin gammelt, dann bewirkt auch eine relativ leckere Sauce keine Appetitsteigerung. Kurzum: Die Deutschen haben ihre Chance verpasst, sich im mehrfach überfluteten Kinderbecken des bombastischen Trällermetal wenigstens an den Rand zu setzen und sich abzusondern (wer bei dieser Art von Musik von Gothic spricht, beweist keinerlei Verständnis der Materie an sich). Gesichtslos, geschmacksfrei, ohne Würze oder gar nennenswertem Eigengeruch (abgesehen vom Gestank des Kapitalismus), so kann man noch auf nette Art und Weise „Neverworld’s End“ beschreiben – da hilft auch die doch erheblich gesteigerte Härte der Gitarrenfraktion nicht. Wer bei Nightwish und Konsorten feuchte Hosen bekommt, wird eh willenlos seine Kohle zum Fenster rausschmeissen, alle anderen besorgen sich bessere Mucke.
Toby S.  
Punkte: 2.0 von 10

2. Meinung:
Lange Zeit wars still um Xandria, nachdem Frontfrau Lisa Middelhauve nach 8 Jahren die Band 2008 verliess. Nachfolgerin Kerstin Bischof blieb nicht lange dabei und machte Ende 2009 die Bühne frei für die neue Stimme von Xandria, welche aber erst nach langer Suche Ende 2010 gefunden wurde: Manuela Kraller (ex-Haggard/Nagor Mar). Ein solcher Frontenwechsel ist nie einfach, besonders nicht in einem Mode-Genre, dass von der Stimme der Sängerin lebt (daher der Name: “Female Fronted Symphonic Gothic Metal“. Sogar die Bezeichnung hört sich hoffnungslos überladen an!). Man will ja die alten Fans nicht vergraulen, aber sich trotzdem eine neue Identität schaffen – ein Spagat der weder für die Band noch für die neue Sängerin einfach ist. Xandria haben den Sprung gewagt und mit Manuela Kraller einen neuen Weg eingeschlagen, der weit pompöser und weit Metal-lastiger wirkt als man es bisher gewohnt war. Der Einfluss von Haggard ist dabei klar hörbar, doch eigentlich fällt mir nur ein Vergleich ein, der die neue Musik von Xandria mit einem Wort beschreibt: Nightwish. Böse Zungen behaupten, “Neverworld’s End“ sei einfach nur ein fader Abklatsch der alten Sachen von Nightwish. Dem kann ich leider nicht widersprechen. Zu altbekannt und zu austauschbar haben Xandria nichts wirklich Neues produziert. Der Wechsel zu Napalm Records und zur neuen Sängerin hat aber dennoch zu einem guten Album geführt, das Fans der alten Nightwish mit Tarja Turunen wehmütig an die guten alten Zeiten erinnern dürfte. Mir persönlich ist es weit zu bombastisch geraten und die Streicher klingen mitunter arg künstlich. Allerdings hat Xandria nun etwas, dass vielen anderen Bands dieses Genres fehlt – eine Frontfrau mit einer vollen kräftigen Stimme. Die orientalischen Einflüsse der alten Tage blitzen immer wieder mal durch (“The Nomad’s Crown“) und auch keltische Klänge sorgen für Wiedererkennungswert (Anspieltipp: „Call Of The Wind“). Trotzdem wird man einfach das Gefühl nicht los, dass die Band noch in der Identitätsfindung steckt. “Neverworld’s End“ ist ein erster Schritt, doch wohl noch lange nicht das Ende dieses Weges, wohl aber das Ende der Hoffnung, dass Xandria noch so klingen würden wie früher.
Patricia  

Punkte: 6.0 von 10
SLEEPY HOLLOW – Skull 13
Pure Steel Records/Non Stop Music
Und wieder einmal wagt eine der zigtausenden 80er-Bands den Schritt an die Öffentlichkeit, nur um danach schneller als erwünscht wieder zu verschwinden. Denn was die Amerikaner hier bieten, ist alles andere als famos. Nach einem Demo 1989 und einem Album 1991 tauchten Sleepy Hollow damals wieder ab. Sie melden sich mit dem Eröffnungstrack "Death Of A Horseman" laut und druckvoll zurück. Nach einiger Angewöhnungszeit kommt man sogar mit der Stimme von Bob Mitchell klar. Dieser ordnet sich irgendwo zwischen Udo Dirkschneider (Ex-Accept und U.D.O.) und Chris Boltendahl (Grave Digger) ein. Musikalisch bietet dann auch das nachfolgende "Facemelter" zuerst einiges. Das tonnenschwere Doomriffing der Gitarre hypnotisiert. Spätestens nach der zweiten Strophe hätte aber etwas passieren sollen. Ab da dröhnt das Lied nur noch monoton vor sich hin. Dazu kommt eine Krankheit, die ein Gross der elf Lieder infiziert hat. Die immer gleiche Masche des Sängers, ein Wort zu singen, und dann in stoischem Egoismus ein bis zwei weitere Anzuhängen. Das mag zu einer Doom-Band passen, erschwert den Zugang aber stark. Zumal Sleepy Hollow offiziell nicht mal unter dem Doom-Banner agieren. Dass der Sänger auch anders kann, beweist er beim neunminütigen "The Legend Retold", welches dezent an die längeren Stücke von Iron Maiden erinnert. Insgesamt zerbricht das Stück aber an seinem eigenen Gewicht. Flockiger ist das kleine Glanzlicht "Eternal Brigde", welches zuerst ebenfalls vielfältig daherkommt, zwischendurch aber wieder an der alten Krankheit leidet. Zum Schluss fällt "Midnight" mit seiner ganzen Verstörtheit nochmals aus dem Rahmen. Wer zur eingeschworenen Gemeinde der Doomfreunde gehört, kann hier ein Ohr riskieren. Alle andern werden sich an diesem zähen Brocken die Zähne ausbeissen.
Roger W.   

Punkte: 6.0 von 10
HEMINA – Synthetic
Nightmare Records
Das Debut-Album der Griechen, das auch die Tracks mit Gesang von ihrer EP „As We Know It“ beinhaltet, ist von progressiv-atmosphärischer Natur. Man bemerke, dass die Vocals nur schon beim ersten Track nach dem Opener „This Hour Of Hours“ erst nach knapp 5 Minuten Spielzeit einsetzen. Sagt eigentlich schon alles aus. Es wird aber nicht nur gesungen, sondern auch gegrowlt, die Gitarrenfraktion macht zwischendurch einen auf dicke Hose und ballert ordentlich aus den Rohren, dann folgt ein erneuter Breakdown, dann wiederum ein atmosphärischer Zwischenteil und so weiter. Die Eunuchen-artigen Schreie hätte man aber auch im Kleiderschrank lassen können, total unnötig und nervend sowas. Die Tracks sind auch so angelegt, dass man das Album an einem Stück hören kann, quasi ein konstantes Hörerlebnis. Da fällt es einem schwer, die Tracks einzeln zu hören. Und ich persönlich denke, dass dies auch der Knackpunkt bei Hemina darstellt: Das Ganze ist zu kompakt und vertrackt, als dass man sich gut reinhören könnte. Dies ist aber aus dem Grund nicht allzu schlimm, dass „Synthetic“ das erste Album der Griechen darstellt – die Basis ist somit ziemlich solide, und Luft nach oben ist auch vorhanden. Kann man antesten, wenn man Zeit hat und progressiver veranlagt ist als manche Mitmenschen.
Toby S.   

Punkte: 5.5 von 10
CITIZEN CHARLIE - Up Yours
Rocksector Records
Mit fast anderthalb Jahren Verzögerung erreicht das Zweitwerk der Norweger Citizen Charlie rund um Gründerin, Namensgeberin und Frontfrau Charlie Forsberg nun auch unsere Breitengrade. Artwork, Albumtitel und das auf dem Labelblatt abgedruckte Zitat aus dem "Classic Rock Magazine", welches eine stilistische Nähe zu Led Zeppelin und AC/DC suggerieren soll, versprechen ebenso Unmögliches wie die herangezogenen Vergleiche zu der Rockgöttin Joan Jett oder der Punk-Übermutter Patty Smith. Das ordentlich produzierte runde Stück Plastik bietet ehrlichen, soliden Rock, nicht mehr und nicht weniger, und währenddem die Jungs an den Instrumenten ihre Sache wirklich ordentlich machen, bemüht sich Fräulein Forsberg nicht wirklich darum, wie eine bühnenerprobte Rockröhre zu klingen, denn dazu fehlt ihr einfach der nötige Rotz auf den Stimmbändern. Nicht, dass "Up Yours" schlecht wäre, da wurde ich schon mit ganz anderen Rohrkrepierern konfrontiert, aber zwei Härtegrade mehr hätten dem Album sicherlich hörbar gut getan. So plätschert ein netter Song nach dem anderen an einem vorbei, ohne wirklich störend zu wirken, aber auch ohne den sprichwörtlichen Schalter im Hörzentrum endlich mal umzulegen. Erst an sechster Stelle sorgt dann endlich der schnelle Titelsong dafür, dass auch die niederen Rockinstinkte erwachen und man Lust auf Headbangen und ein kühles Bier bekommt. Warum nicht gleich so und vor allem etwas mehr davon? Ähnlich amtlich knallt das darauf folgende "Watch You Die", wobei aber Charlies etwas kindliche Stimme vor allem im Refrain echt zu nerven beginnt. Der Rest ist wie gehabt, zwar Rock-Kraftfutter, aber eben leider kalorienreduziert. In die Oberliga der skandinavischen Rockbands werden Citizen Charlie damit wohl noch nicht ganz aufschliessen können.
Mirko B.  

Punkte: 5.0 von 10
HALLOWEEN – Terrortory
Eigenvertrieb
Es mag ja durchaus berechtigt sein, dass die Amis Halloween nach mittlerweile dreissig Jahren und sechs Alben Kultstatus geniessen, aber sie sind nun mal eine jener Bands, die man entweder vergöttert oder vollends ignoriert. Anfangs vermag der sehr dramatisch aufgebaute, zuweilen schleppende US Metal der Detroiter Band noch zu fesseln, aber mit der Zeit wird die ganze Angelegenheit doch sehr langatmig, um nicht zu sagen mühsam. Mit Songs der Marke "Caught In The Webs", "Images Quite Horrible" oder "Terrortory" bewegen sich Halloween irgendwo in jener Grauzone, in der sich der Düstermetal frühester Savatage mit der theatralischen Dramatik von Ronnie James Dio paart, was schon mal ein guter Ansatz ist und eine Zeitlang recht gut funktioniert. Aber über die lange Strecke von zweiundsiebzig Minuten können die melancholischen Nummern in Kombination mit der klagenden und recht sanften Stimme von Sänger Brian Thomas echt nervtötend sein. Für mich funktionieren Halloween immer dann am besten, wenn sie etwas aufs Gaspedal drücken, wodurch sie Tracks wie "Darkside Inside" oder "I Lie Awake" etwas mehr Drive und Durchschlagskraft verleihen. Ansonsten dominieren wie gesagt viel düstere Dramatik und eine unheilvolle, bedrohliche Grundstimmung, welche bei vielen Hörern wohl Gänsehaut auslösen wird, mich aber eher ermüdet. Die Ballade "Dead On..." und das akustische Outro "Into The Afterlife" sind dann sozusagen die finalen Sargnägel in diesem Melodrama, denn beide Songs verbreiten so viel Langweile, dass ich vor lauter Schläfrigkeit fast vom Sessel gekippt wäre. Eingefleischte Fans der Truppe werden jetzt wohl ein Kopfgeld auf mich ausschreiben, aber so richtig empfehlen kann ich "Terrortory" leider nicht.
Mirko B.

Punkte: 5.0 von 10
THE EVIL DEAD – Pronounced the evil dead
Rising Records
Ui, was servieren uns die Herren von „The evil dead“ denn hier? Wie wir alle wissen, gibt es mittlerweile wohl über 100 verschiedene Metal-Stile. Die Unterscheidungen sind oft sehr fliessend und die meisten Bands bleiben ihrem eingeschlagenen Weg doch mehrheitlich treu. Nicht so die Argentinier. Da hören wir mal zuerst hauptsächlich Black Sabbath, Maidon und Priest. Dies alles wird öfters mal mit Trash mit hin zu Black Metal gepaart. Wenn dann aber noch Blues und Country dazukommen, kann es doch sehr strange werden. Dadurch ist „Pronounced the evil dead“ auch keine leichte Kost und einmal reinhören reicht auf keinen Fall. Bei mir brauchte es auch einige Umläufe und ich bin mir noch nicht ganz sicher, ob sich die Sache lohnt. Gerade auch die Stimme von Alejandro ist teilweise so unpassend und schlecht. Zudem ist auch die Produktion eher im unteren Level anzusiedeln. Irgendwie klingt es einfach unprofessionell und garagenmässig. Also nichts für zarte Ohren. Wer also einfachen und strukturierten Metal mag, wird’s schwer haben. Der Rest hat sowieso ein offenes Ohr.
Timo K.  

Punkte: 5.0 von 10
DEAD LABEL - Sense Of Slaugther
Rising Records
Irland, die grüne Insel, Heimat des berühmten Guiness (lecker), satten grünen Wiesen oder auch der weissen, groben, am Hals beissenden Wollpullover. Aber Extreme Metal-Bands sind da schon eher die Ausnahme. Aber was soll's, wird sich das irische Trio gesagt haben, und hat zuerst mal die hiesigen Pubs und Metalkneipen verwüstet, bevor man dann einen Metalcontest(The Crypt Trials) gewann und einen Plattenvertrag an Land zog. Jetzt haben wir das Ergebnis in Form einer Scheibe namens "Sense Of Slaughter". Beim ersten Höreindruck nimmt man die Snaredrum der Drummerin Claire Percival (!) ziemlich schnell wahr, denn das gute Ding klingt wie eine Blechtrommel und erinnert an wen? Ihr wisst, schon welches Album ich meine! Dann kommt der alles vernichtende Gesang von Dan O'Grady (Bass), der mit der Dauer ziemlich monoton klingt und einfach nervt. Der Neo-Thrash oder Modern Metal oder vielleicht Metalcore kann man besser arrangieren und produzieren, ich geb jetzt mal ne fünf. Da ist noch viel Luft nach oben drin, aber auch ein Totalabsturz ist möglich, die Zeit wird es zeigen, wo die Iren stehen.
Daniel J.  

Punkte: 5.0 von 10
WEIRD FATE – The Collapse Of All That Has Been
Grau Records
Nun ja, melodische und hypnotische Songs sind im Black Metal ja nicht selten, was gezielt eingesetzt ja auch Stimmung erzeugt. Wenn damit aber entschuldigt wird, dass ein Riff über drei Minuten ausgewalzt wird, hat das weder mit glorifiziertem Brauchtum der alten Tage zu tun noch erzeugt es Spannung. "Nacht" zum Beispiel hätte vom Songmaterial auf einen Drittel der Spielzeit gekürzt werden können und wäre damit nicht annähernd so langweilig, wie es jetzt geworden ist. Der Titeltrack packt da schon mehr, zumindest zu Beginn reisst die Todeswalze mächtig am Nackenmuskel. Nur sind die Breaks an Stellen eingebaut, welche die Party im Kopf doch ein wenig ins Stocken bringt. Zudem wirken die (nennen wir es melodischen) Gitarrenläufe wie ein schlechter Versuch, ein wenig Progressivität einzubauen. Was ich an sich ja gutheissen würde, auf der anderen Seite klappt die Verschmelzung mit genretypischen Werten in dieser Form noch nicht. So ist das erste Album der Deutschen weder Fisch noch Vogel. Mehr eine Art musikalischer Tofu: Man kann es je nach Situation mögen, braucht es aber nicht zwingend.
Tristan  

Punkte: 5.0 von 10
WEH – En Natt Kom Doed
Soulseller Records
Norwegischer Dark/Classic/NeoFolk. Mal was Anderes, Ruhigeres, Melancholisches. Wer glaubt, Skandinavier können nur Metal, der wird sich in diesem Album verlieren. Ruhig und langsam plätschert die Akustikgitarre hier dahin, versetzt mit der traurig tiefen und seltsam ausdruckslosen Stimme von Erik E., der Seele dieses Projekts. Obwohl die verträumte Saitenarbeit sehr schön ist, ist sie auch fast schon unerträglich repetitiv, was selbst bei einem Album von nur rund 30 Minuten schnell langweilig wird. Einzig "A Testament Of Time" und "The Unborn" bringen etwas Schwung in die melancholisch drückende Stimmung. Es braucht einige Zeit, bis man sich in dieses Werk hineingefunden hat, und kaum ist man in der richtigen Stimmung, ist das Album eigentlich auch schon wieder zu Ende. Dark/Neofolk-Fans, die auf Akustikgitarre und Norwegisch stehen, können sich "En Natt Kom Doed" für melancholische Moment merken, doch ich kann es nicht empfehlen.
Patricia
Punkte: 3.9 von 10
MANIPULATOR - Voidbound Unearthed
Soulseller Records
Ich bin ein Freund der harten Töne und der lauten Musik, aber bei dem Debut-Album der Franzosen Manipulator schalte ich lieber das Radio ein. Null Erkennungswert und null Eigenständigkeit. Aber der Reihe nach: Manipulator ist ein 1-Mann-Projekt, und zwar von niemand Geringerem als Ex-Morgoth-Mitglied M. Er versteht es zwar, seine düsteren Satansphobien auf Papier zu bringen, die Papierschnipsel jedoch wieder richtig zusammenzufügen verpasst er. Aber ich kann mir vorstellen, dass sich hier die Geister scheiden, wie bei "Lulu" von  Metallica und Lou Reed, denn es ist warscheinlich, oder hoffentlich, mehr ein Kunstprojekt bei, dem es ums Ganze geht als ein Album, das man zu kaufen pflegt.
Steve Butcher
Punkte: 3.9 von 10
THE SAFETY FIRE - Grind The Ocean
InsideOut Music/EMI
Nach einer 2009 veröffentlichten EP Namens "Sections" veröffentlichen nun die Briten ihr Debut-Album "Grind The Ocean". Geboten wird hier zum Teil echt sperriger Prog Metal, der von Gitarren und Drums dominiert wird. Der Drummer prügelt und proggt sich durch fast alle neun Songs hindurch. Nur manchmal geht's etwas ruhiger zu, und genau dann gefallen mir die Briten. Das Ganze kommt mir aber einfach zu nervös und chaotisch daher, und vor allem Sänger Sean Robert McWeeney nervt meistens mit seinem monotonen Geschrei. Der macht das Chaos noch komplett, und dabei kommen gerade die ruhigeren Parts, die dann nicht gekreischt sondern gesungen werden, wirklich gut, wie beim abwechslungsreichen "Animal King". Und so gefällt mir eigentlich das Instrumentale "Seagraves" noch am besten. Oder der Titeltrack "Grind The Ocean", bei dem sich das nervige Gekreische in Grenzen hält. Sorry, ich kann auch nach mehrmaligem Durchhören keinen Gefallen an diesem Rundling finden, ich denke, das liegt größtenteils am Sänger und nicht an den Instrumenten - schade.
Crazy Beat
  
Punkte: 3.8 von 10
LORD MANTIS - Perverter
Candlelight Records/Irascible
Die Chicagoer Lord Mantis veröffentlichen mit "Perverter" ihr bislang zweites offizielles Album nach "Spawning The Nephilim" von 2009. Die Amis spielen einen derben Mix zwischen Black und Sludge Metal. Die Band setzt sich zusammen aus ehemaligen und bestehenden Mitgliedern der mehr oder weniger bekannten Nachtmystium und Von. Das Album kommt sehr düster daher, jedoch haben es die Jungs verpasst, zwei so geile Genres wie Sludge und Black richtig zu vereinen. Hier stimmt aber rein gar nichts, mal abgesehen von den immer gleichen Riffs, kommt es manchmal sogar lächerlich daher, wie sich das Album anhört. Schlecht Produziert, schlecht Komponiert und die Instrumente schlecht malträtiert.
Steve Butcher
Punkte: 3.3 von 10
FUNERAL WHORE – Step Into Damnation
Chaos Records
Ja mei, was haben wir denn hier? Kleine Kinder, die sich ganz toll finden und der Welt zeigen wollen, wie böse sie sind? Nun ja, nicht ganz, aber man merkt dem Debut der Holländer doch deutlich an, dass hier die Aufnahmebedingungen deutlich limitiert gewesen sind – oder man wollte auf Deibel komm raus true sein und den Sound so dumpf wie möglich aus den Boxen erklingen lassen. Dazu haben wir noch einen Growler, der praktisch unverständlich das Mikro würgt, und das ziemlich monoton. Nette Zwischenspielereien wie der Filmausschnitt aus einem der Friday-Teilen im Track „Camp Blood“ oder gelegentliche Ausflüge in Gitarren-Solo-Gefilde können aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass „Step Into Damnation“ vor allem eines ist: langweilig. So was bringt doch heutzutage jede Schülerband besser aufs Parkett!
Toby S.
Punkte: 1.5 von 10
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