| 
      
        | 
          
            | 
              
                | Wertung: |   9.0 bis 10 Kaufempfehlung.
                        7.5 bis 8.9 Gut.4.0 bis 7.4 Vor Kauf
                reinhören.    0.0 bis 3.9
                Nicht empfohlen.
 |  |  
            |  | 
                        AXXIS – Kingdom Of The Night II – White EditionPhonotraxx
 25 Jahre ist es her, seit die deutsche Band Axxis
                                                mit ihrem Debüt-Album „Kingdom Of The Night“ die
                                                Rock-Welt erschüttert hat. Die dazu gehörende Support-Tour
                                                zusammen mit Black Sabbath brachte den jungen Germanen
                                                bei den Fans einen sehr guten Ruf und beim Headliner
                                                rote Köpfe ein. Nach einem Vierteljahrhundert kommen die
                                                Jungs um Sänger Bernhard Weiss mit dem zweiten Teil von
                                                „Kingdom Of The Night“ um die Ecke. Und das gleich in
                                                doppelter Hinsicht. Nämlich mit der schwarzen Edition,
                                                dem eher düsteren Part und dem weissen Teil, mit den
                                                eher melodischeren Tracks. Wobei schon die Lieder der
                                                weissen Scheibe recht gut aus den Rohren bollern.
                                                Aufgebaut auf die Markenzeichen der ersten drei Scheiben
                                                („Kingdom Of The Night“, „Axxis II“, „The Big Thrill“),
                                                dominieren Melodien und tolle Chöre („Heaven In Paradise“,
                                                „Living In A Dream“, „My Eyes“). Mit dem schon fast Thin
                                                Lizzy-verdächtigen „Dance Into Life“ wird Lebensfreude
                                                pur verbreitet. Genau gleich wie mit „Mary Married A
                                                Monster“ und den Mandolinen bei „We Are The World“. Mit
                                                „21 Crosses“ haben die Herren eine fantastische Ballade
                                                geschrieben, die sogar ihren Alt-Hit „Stay Don‘t Leave
                                                Me“ in den Schatten stellt. Es scheint die Zeit stehen
                                                geblieben zu sein, im positiven Sinn. Nicht, dass sich
                                                Axxis selber kopieren, sondern ganz einfach sich
                                                nochmals selber übertroffen haben mit dem besten
                                                Songmaterial. Nicht, dass die Songs der Alben „Time
                                                Machine“ und „Paradise In Flames“ schlecht waren. Ganz
                                                bestimmt nicht. Aber Axxis haben auf der neuesten
                                                Scheibe einfach zu ihren alten Markenzeichen
                                                zurück gefunden, und das passt hervorragend zur Band. Da
                                                dürfen wir uns alle auf das Konzert im Z7 freuen
                                                (06.04.2014).
 Tinu
  Punkte: 
                                                9.8 von 10
 |  
            |  |  |  
            |  | 
                        AXXIS – Kingdom Of The Night II – Black EditionPhonotraxx
 Die schwarze Ausgabe von „Kingdom Of The Night II“
                                                hätte es locker verdient, den gleichen Erfolg zu
                                                erlangen, wie Metallica mit ihrem „Schwarzen Album“. Da
                                                wir aber alle wissen, dass Gerechtigkeit im
                                                Musikbusiness nichts zählt und die wahren Gottes-Werke
                                                eh verschmäht werden, wird den Deutschen kaum der
                                                gleiche Platinsegen vergönnt sein, wie der Truppe um
                                                James Hetfield. Der Titelsong des zweiten Teils von
                                                „Kingdom Of The Night“ ist logischerweise stark
                                                angelehnt an jenen des Debütalbums. Einfach eine Spur
                                                kantiger und härter. Dabei geht der Refrain noch
                                                flüssiger rein, als beim Erstling von Axxis. Kernige
                                                Gitarren bohren sich bei „Venom“, „Soulfire“ (Hammer
                                                Gitarrensolo!) und „Never Again“ (die absolute Hymne!)
                                                durch die Gehörgänge und werden bei „Beyond The Sky“ mit
                                                Schnelligkeit erweitert. Immer dabei sind die sofort mit
                                                singbaren Refrains, welche eines der Markenzeichen von
                                                Axxis sind. Wie abwechslungsreich das Werk ist, beweist
                                                der vierte Song des Albums. Mit einem leichten
                                                arabischen Touch gehört „The War“ zu den Höhepunkten,
                                                ebenso wie „More Than For One Day“. Der Abschluss mit „Bites
                                                Inside“ lässt kleine Rammstein Elemente einfliessen, die
                                                aber nie überwiegen, sondern ergänzen und den Track
                                                Axxis typisch erklingen lassen. Die schwarze Edition ist
                                                härter als die weisse, aber qualitativ nicht minder
                                                schlecht. Tja und die Produktion lässt keine Wünsche
                                                offen. Die Tracks knallen aus dem Boxen, klingen packend
                                                und lassen den Hörer nicht mehr los. Kompliment, meine
                                                Herren!
 Tinu
  Punkte: 
                                                9.5 von 10
 |  
            |  |  |  
            |  | 
                        RPWL - WantedGentle Art Of Music
 Nach dem Nietzsche-Konzeptalbum "Beyond Man And
                                                Time" war es nicht gerade einfach ein ebenbürtiges Werk
                                                nachzuschieben, aber mit "Wanted" ist es der bayerischen
                                                Art Prog-Truppe um Yogi Lang gelungen, dieses Kunstwerk
                                                zu vollbringen. Schon der Opener "Revelation" ist etwas
                                                ganz Besonderes, schwer zu beschreiben, das muss man
                                                einfach hören. "Swords And Guns" kommt etwas düster und
                                                mit tollem Refrain, klasse gesungen. Der Titeltrack
                                                dann, ein sehr eingängiger Song, der beim ersten Mal
                                                schon hängenbleibt, auch hier ein klasse gesungener
                                                Refrain, wie dazumal "Roses" oder "This Is Not A Prog
                                                Song". Yogi hat einfach ein Gespür für gute Songs und
                                                was es jeweils im einzelnen Song braucht. "Wanted" ist
                                                genau das, was ich meine: Eingängiger Song mit jeder
                                                Menge interessanten Details, die dann der Prog-Fan für
                                                sich entdecken kann. Genauso zu finden in "Hide And Seek",
                                                ein grandioser Track. Natürlich kann Yogi auch hier die
                                                Liebe zu Pink Floyd nicht verbergen, und so hört man
                                                überall ein wenig der Briten in Yogis Songs. Aber das
                                                ist ok, da hier nicht Floyd kopiert werden, sondern nur
                                                deren Geist in den Songs leben. Mit "Disbelief" schlägt
                                                Kalle Wallner (Gitarre) dann auch mal härtere Töne und
                                                Riffs an, was dem Album hervorragend steht, und im
                                                Mittelteil des Songs zeigt dann Yogi, mit wieviel Gefühl
                                                er zu Pink Floyds Sphären singen kann, Gänsehaut
                                                garantiert. "Perfect Day" hat dann einen modernen Touch
                                                und unterstreicht die Vielseitigkeit des ganzen Werkes.
                                                RPWL beenden mit "A New Dawn" ein fantastischer, sehr
                                                ruhiger Song mit viel Gefühl, hört euch nur mal das
                                                wunderschöne Solo von Kalle an, ein unglaubliches Album.
                                                Ich liebe "Wanted" und finde, dass Yogi Lang und seinen
                                                Jungs hier ein außergewöhnliches, fantastisches Stück
                                                Art Prog-Werk gelungen ist, das meiner Meinung nach zu
                                                den Besten ihrer Geschichte gehört. Hier wird wohl jeder
                                                Prog-Fan begeistert sein, Gratulation nach Bayern zu
                                                RPWL.
 Crazy Beat
  Punkte: 
                                                9.6 von 10
 |  
            |  |  |  
            |  | 
                        
                                                DÀCCORD - Dàccord IIIKarisma Records
 Die Musik der Norweger
                                                katapultiert den Zuhörer direkt in die tiefen Siebziger,
                                                Retro Rock / Prog Rock pur. Man könnte auch sagen:
                                                Vorsicht, diese Musik enthält Spuren von Omega, Jane,
                                                Jethro Tull, Nektar, Genesis und Grobschnitt. Schon der
                                                Opener, das 10 minutige "These Last Todays" kommt total
                                                verspielt daher, ein Auf und Ab der Gefühle und die
                                                totale Ausnützung des Prog Rock-Genres. Alle oben
                                                genannten Bands, vereint in einem Song, ohne jedoch zu
                                                klonen, ein herrliches Stück Musik. Die Querflöte bei "Here
                                                Lies Greed" erinnert genau so an Ian Anderson wie auch
                                                an Arjen Lucassen. Ändert jedoch mehrmals die Richtung
                                                und entführt den Zuhörer sanft in die vielseitige
                                                Progwelt. Auch das ruhig beginnende "Lady Faboulus"
                                                schafft es nicht, sich an eine Linie zu halten, klasse.
                                                Und trotz all der Vielfältigkeit schaffen es die
                                                Norweger, sich nie im Gefrickel zu verlieren, es stehen
                                                immer die Melodien und der Song als ganzes im
                                                Vordergrund. Und Daniel Maages Stimme passt hervorragend
                                                in die ganze Musiklandschaft der Proggies. Bei "Ibliss
                                                In Bliss" kann man sogar deutlich Eloy-Parallelen
                                                ausmachen, auch das ein grandioser Song, in dem es eine
                                                Menge Musikalisch zu entdecken gibt. "Song For Jethro“,
                                                da braucht man ja sicher nicht zu erwähnen, wie das
                                                klingt. "Mon-Sat Part 1 Part 2" sind zwei total
                                                verträumte, einfach grossartige Songs mit sehr
                                                gefühlvollem Gesang und Gitarren-Soli. Und mit "The Doom
                                                That Came To Sarnath" vereint man dann nochmal knapp 11
                                                Minuten all die obengenannten und gehörten Stile
                                                miteinander und schliesst so ein wirklich starkes Prog
                                                Rock / Rock-Album ab. Ich kann dieses tolle Werk jedem
                                                Proggie nur wärmstens empfehlen.
 Crazy Beat
 Punkte:
                                                9.5 von 10
 |  
            |  |  |  
            |  | 
                        VANDENBERG'S MOONKINGS -
                                                Vandenberg's MoonkingsMascot Records/Musikvertrieb
 Man mag es kaum glauben, aber
                                                der ewig jung scheinende Holländer ist mittlerweile
                                                sechzig Jahre alt! Den allermeisten Fans wird seine Zeit
                                                bei Whitesnake ein Begriff sein, aber Vandenberg war
                                                zuvor schon als Solo-Künstler in Erscheinung getreten
                                                und lieferte unter anderem zwischen 1982 und 1985 drei
                                                Alben ab. Die Zeit mit der weissen Schlange fing
                                                definitiv 1990 (Coverdale hatte eigentlich schon früher
                                                Interesse an Adrian gezeigt, doch dieser wollte damals
                                                sein Solo-Ding nicht aufgeben) und dem Album «Slip Of
                                                The Tongue» an, wo er Co-Writer war. Aufgrund einer
                                                Handgelenks-Verletzung musste Kollege Steve Vai für die
                                                gesamten Gitarren-Parts einspringen. Auf der
                                                anschliessenden Tour war Vandenberg dann wieder fit und
                                                ergänzte Vai perfekt. Nachzuhören ist dies auf dem erst
                                                2011 offiziell erschienenen Live-Dokument «Live in
                                                Donington 1990». Danach gab es einen Break bis 1997, wo
                                                der blonde Holländer zum Album «Restless Heart» seinen
                                                Studio- und Live-Beitrag leistete und zuletzt, zusammen
                                                mit David Coverdale, die Akustik-Scheibe «Starkers in
                                                Tokyo» ablieferte. Dazwischen, sprich 1994, kam mit der
                                                Band Manic Eden ein einzelnes Werk heraus. Satte zwanzig
                                                Jahre danach will er es nochmals wissen und stellte mit
                                                den Moonkings eine komplett neue Truppe mit jungen
                                                Musikern zusammen. Das Resultat kann sich mehr als hören
                                                lassen und überrascht mit einer überaus knackigen
                                                Rock-Scheibe, die nebst dem töften Gitarrenspiel vor
                                                allem von der tollen Stimme von Frontmann Jan Hoving
                                                getragen wird. Dieser hört sich wie ein Zwitter aus
                                                Robert Plant (Led Zeppelin) und, mehr noch, nach Dave
                                                King (Fastway, Katmandu) an. Musikalisch werden dann
                                                auch eher Vibes von Led Zeppelin wie bei «Close To You»
                                                und den alten Whitesnake («Good Thing») zum Besten
                                                gebracht. Zudem herrscht eine bluesige Grundnote, die
                                                die metallischeren Elemente von früher ausblendet. Die
                                                Halbballade «Breathing» verfügt über eindeutigen
                                                Airplay-Charakter, während «Line Of Fire», gesungen von
                                                Tom Keifer, glatt auch von Cinderella stammen könnte.
                                                Eine waschechte (Akustik-) Ballade folgt mit «Out Of
                                                Reach», wo Hoving abermals unterstreicht, über welch
                                                geile Stimme er verfügt. Von den insgesamt zwölf eigenen
                                                Songs fällt keiner ab und die fette Produktion schreit
                                                dabei nur nach einem: der Vinylausgabe! Die Zugabe in
                                                Form der Cover-Version von «Sailing Ships» mit seinem
                                                Ex-Chef David Coverdale hätte es dabei nicht mal
                                                gebraucht. Ein Hammer-Album, das mit Kollegen wie Alter
                                                Bridge locker mithalten kann!
 Rockslave
  Punkte:
                                                9.0 von 10
 |  
            |  |  |  
            |  | 
                        BENIGHTED - Carnivore SublimeSeasons of Mist/Irascible
 Die Grind Deather Benighted gehören langsam aber
                                                sicher zur Elite der französischen Metal-Bands. Während
                                                der letzten Jahre haben sie sich kontinuierlich
                                                gesteigert, eine Fanbase aufgebaut und sie sich
                                                gesichert und ihren eigenen Stil immer weiter entwickelt
                                                und verfeinert. Trotz einigen Line-Up-Wechseln sind sie
                                                sich dabei immer treu geblieben und somit krönt mit
                                                Carnivore Sublime ein sehr eigenständiges, qualitativ
                                                hoch stehendes und ausgereiftes Album das bisherige
                                                Schaffen der Band. Auch „Carnivore Sublime“ ist ein
                                                Konzeptalbum wie der Vorgänger „Asylum Cave“, der sich
                                                in die Gedankenwelt von Joseph Fritzl hineinversetzte.
                                                Dieses Mal geht es um einen Mann mit Borderline-Syndrom,
                                                der zum Kannibalen wird. Lecker Schmecker! Präzise wie
                                                ein Uhrwerk ballert sich der Fünfer durch elf äusserst
                                                abwechslungsreiche und gut getimte Songs, die Stimme von
                                                Sänger Julien ist noch variantenreicher geworden, die
                                                Gitarrenarbeit filigraner, und die Rhythmusfraktion
                                                macht sowohl bei Blast- als auch bei Moshparts eine fast
                                                unglaublich gute Figur - vor allem die Drums sind echt
                                                hart an der Grenze des menschlich Machbaren! Beim Song „Spit“
                                                holte man sich gesangliche Verstärkung aus Schweden von
                                                Shinings Niklas Kvartforth, der ebenfalls eine sehr gute
                                                Leistung bringt. Einige Vocals hat er laut Sänger Julien
                                                wohl sogar aufgenommen währenddem er sich selbst mit
                                                einem Gürtel würgte! Hart und brutal ist man also
                                                geblieben, aber irgendwie ist Benighted auch erwachsener
                                                und eben noch vielseitiger geworden, so dass man sich
                                                trotz vieler Breaks immer wieder in groovigen Gefilden
                                                wieder findet und zwischendurch sogar durchaus melodiös
                                                unterwegs ist. Der Titel des Album passt wie die Faust
                                                aufs Auge: Benighted sind sicherlich immer noch genauso
                                                Fleischfresser wie eh und je und haben sogar noch an
                                                Härte durch Können und Präzision gewonnen, sie sind aber
                                                eben auch „sublimer“ als je zuvor, soll heissen
                                                ausgefeilter und variantenreicher, und zeigen dem ganzen
                                                jungen Gemüse an Core- und Brutal-Schrammlern und
                                                -Blastern wie geil man es eigentlich machen könnte.
                                                Einfach zu hören sind Benighted nicht, sie sind
                                                anspruchsvoll und zwingen einem zum aufmerksamen
                                                Hinhören. Das ist definitiv keine Fahrstuhlmusik! Für
                                                mich ein absolutes Muss für alle Deather, Grinder und
                                                Brutals und solche, die es noch werden wollen.
 Lucie W.
  Punkte: 9.0 von 10
 |  
            |  |  |  
            |  | 
                        FREQUENCY DRIFT – OverGentle Art Of Music
 Geige, Cello, Flöte, Gemshorn, Marimba, Harfe –
                                                Instrumente, die eine MetalFactory-relevante Band
                                                benützen würde? Na ja, als Metal kann man Frequency
                                                Drift beileibe nicht bezeichnen. Sie selber nennen ihre
                                                Musik Cinematic Progressive Rock. Das trifft’s gar nicht
                                                so schlecht. Wenn Pink Floyd als Einfluss genannt wird,
                                                darf auch Renaissance- und Film-Musik nicht unerwähnt
                                                bleiben. Die im Rock und Metal üblichen Instrumente
                                                finden natürlich auch bei Frequency Drift ihre
                                                Verwendung, ordnen sich aber voll und ganz den
                                                atmosphärischen und betörenden Klangebilden unter.
                                                Heisst, die Rhythmus-Gitarren sind auch dann
                                                zurückhaltend gemischt, wenn sie brachial losbrettern.
                                                Distortion-Junkies werden mit "Over" nicht glücklich
                                                werden. Dafür umso mehr jene für Experimente offenen
                                                Zeitgenossen, die sich gerne von der Musik überraschen
                                                und wegtragen lassen. Die fünfte Platte von Frequency
                                                Drift ist klanglich äusserst abwechlsungsreich und lässt
                                                der Musik viel Raum zum Atmen. Sensationell ist die
                                                Gesangsleistung von Isa Fallenbacher, die sich Arjen
                                                Anthony Lucassen unbedingt für die nächste
                                                Ayreon-Scheibe vormerken sollte. "Over" ist ein
                                                wunderschönes Stück Musik. Punkt.
 Mac
  Punkte: 
                                                9.0 von 10
 |  
            |  |  |  
            |  | 
                        CYNIC - Kindly Bent To Free Us Season Of Mist/Irascible
 Die Band um den Gitarristen/Sänger Paul Masvidal und
                                                Schlagzeuger Sean Reinert verstärkte sich einmal mehr
                                                mit Fretless-Virtuoso Sean Malone am Bass und schiesst
                                                mit ihrer dritten Langspielplatte "Kindly Bent To Free
                                                Us" allen verkopften Math/Progressive-Alben locker und
                                                leichtfüssig zwischen die Augen. Denn mit
                                                traumwandlerischer Sicherheit und viel Seele verschmilzt
                                                das Trio progressiven Rock, Jazz, Weltmusik und
                                                elektronische Ambienthintergründe zu einer musikalisch
                                                zwar herausfordernden aber niemals sperrigen Mélange aus
                                                positiven Stimmungen, technischen Achterbahnfahrten und
                                                den typisch sphärischen Gesangslinien. Wer vom Gefühl
                                                her mal gerne "rockige Walgesänge" während seiner
                                                morgendlichen Yogastunde einwerfen möchte, kommt deshalb
                                                um dieses Album nur schwer herum. Die Produktion ist
                                                dazu das komplette Gegenteil von aktuellen
                                                Plastikveröffentlichungen, will heissen organisch as
                                                fuck! Sowohl Schlagzeug- als auch der ziemlich dominante
                                                Basssound sind so pur wie Henry Rollins Fussschweiss und
                                                liefern den von "hart" bis zart einherplätschernden
                                                Gitarrenläufen eine stabile Basis. Wer Metal sucht, wird
                                                deshalb mit Cynic's "Kindly Bent To Free Us" einmal mehr
                                                nur sehr bedingt fündig werden. Wenn du aber Jazz etwas
                                                abgewinnen kannst, den Backkatalog der Amis bereits
                                                liebst oder einfach wieder mal dein Chi zentrieren und
                                                dabei anspruchsvolle, toll gemachte, ehrliche Musik
                                                hören möchtest, wirst du an diesem Album deine Freude
                                                haben, versprochen.
 Hardy
  Punkte:
                                                9.0 von 10
 |  
            |  |  |  
            |  | 
                        INCURA - IncuraInsideOut Music
 Ganz stark, was die Kanadier Incura hier hinlegen,
                                                auf ihrem InsideOut-Debut. Nur schon der Anfang des
                                                ersten Songs "Get The Gun" ist schon das Geld für die
                                                ganze CD wert. Der Song hat einen derartigen Druck, dass
                                                es dich fast wegbläst. Und dann immer wieder die fast
                                                Queen-artigen Breaks mit ruhigen, kurzen Passagen sind
                                                einfach Weltklasse. Dabei der facettenreiche Gesang von
                                                Kyle Gruninger, ich bin begeistert. Und das schon beim
                                                ersten Song. Es ist unmöglich, die Kanadier irgendwo
                                                fest einzuordnen. Das zeigen Tracks wie "Who Are You",
                                                irgendwo zwischen Sparks und Savatage, diese Songs
                                                lassen dich nicht mehr los. Und da denkt man beim
                                                ruhigen "Decide": Cool, endlich mal ne Verschnaufpause,
                                                da rocken die Jungs nach 35 Sekunden wieder los und
                                                glänzen mit einem klasse Refrain, um dann in der Mitte
                                                mit einem instrumentalen Proggewitter zu überraschen,
                                                einfach grandios. "Here To Blame" switcht zwischen
                                                ruhigen Parts und harten Doublebass-Passagen hin und
                                                her, es ist fast unglaublich, was hier aus meinen Boxen
                                                kommt. Auch bei "I`d Give Anything" gibt’s wieder diese
                                                unerwarteten Tempo- und Stilwechsel. Klavier, harte
                                                Gitarren, cleane Gitarrenparts, Hammonds, ein sehr
                                                variables Drum-Spiel, tolle Chöre und über allem die
                                                variable, sehr starke Stimme von Kyle. Es ist wirklich
                                                schwer, die Musik von Incura zu beschreiben, es hat
                                                einige Durchläufe gebraucht, um alles zu verarbeiten und
                                                zu begreifen. Aber im Nachhinein muss ich sagen, dass
                                                Incura ein grandioses Werk geschaffen haben mit viel
                                                Gefühl und ordentlich Wumms.
 Crazy Beat
  Punkte: 
                                                9.0 von 10
 |  
            |  |  |  
            |  | 
                        PRETTY MAIDS - Louder Than EverFrontiers Records/Musikvertrieb
 Man mag es kaum jemandem mehr gönnen als den
                                                sympathischen Dänen, dass sie im letzten Drittel der
                                                Karriere nochmals richtig Gas geben konnten, respektive
                                                immer noch können. Ursprung des Ganzen ist das
                                                überragende Comeback-Werk «Pandemonium» von 2010, das
                                                wieder alles hervor gebracht hat, was man an Ronnie
                                                Atkins & Co.liebt. Angetrieben durch diesen Erfolg, kam
                                                ja 2012 das überragende Live-Album (DVD & CD) «It Comes
                                                Alive - Maid in Switzerland» heraus. Seither stehen die
                                                Dänen spürbar unter kompositorischem Druck, was man beim
                                                an sich chartmässig besser abschneidenden Nachfolger «Motherland»
                                                bereits feststellen konnte. Insgesamt immer noch gut,
                                                fehlen jedoch die einprägsamen Melodien des bärenstarken
                                                Vorgängers. Mit dem Titel «Louder Than Ever» wird dem
                                                hungrigen Fan nun aber ein ordentlicher Retro-Happen,
                                                ergänzt um vier neue Songs, vor die Füsse geworfen. Was
                                                gleich auffällt, ist der höhere Härtegrad der früheren
                                                Jahre, der nun, neu eingespielt, erst jetzt richtig zum
                                                Tragen kommt und sich mit dem neuen Material («Deranged»,
                                                «My Soul To Take», «Nuclear Boomerang» und «A Heart
                                                Without A Home») bestens verträgt. Die Zusammenstellung
                                                ist derart gut gelungen, dass man eigentlich glatt von
                                                einem Neuwerk sprechen könnte. Die Recherche förderte zu
                                                Tage, dass die ausgewählten Songs zwischen 1995 und 2006
                                                liegen. Dabei wurde das Album «Planet Panic» (2002)
                                                gleich dreimal angezapft, «Anything Worth Doing Is Worth
                                                Overdoing» (1999) zweimal, «Carpe Diem» (2000), «Scream»
                                                (1995) und «Wake Up To The Real World» (2006) je einmal.
                                                Die Auswahl zeigt dabei eindrücklich auf, welche acht
                                                Perlen da quasi über Jahre brach lagen und es hiermit
                                                wieder frisch zu entdecken gilt. Der Albumtitel passt
                                                wie die Faust aufs Auge und das edle Teil schreit
                                                förmlich nach lautem Abspielen, aber nach all dem
                                                arschtretenden Gebretter sorgt schliesslich «A Heart
                                                Without A Home» für einen ruhigen und melodischen
                                                Abschluss. Well done guys!
 Rockslave
  Punkte: 
                                                9.0 von 10
 |  
            |  |  |  
            |  | 
                        VAMPIRE - VampireCentury Media/Universal
 Dieser Bandname lässt mich erst nichts Gutes ahnen,
                                                wurden doch die blutsaugenden Fantasiewesen in letzter
                                                Zeit von den Fieslingen, die sie ehemals waren, zu im
                                                Sonnenlicht glitzernden Weicheiern herabgesetzt. Eines
                                                der wenigen verfügbaren Bandfotos stimmt mich aber
                                                positiver - die Jungs sehen aus wie Venom - und als ich
                                                dann die Label-Infos lese, werde ich noch
                                                hoffnungsfroher, dass der Sound von Vampire mit der
                                                Filmwelt von Twilight wenig bis gar nichts zu tun hat.
                                                Laut Beipackzettel sind die Schweden von Vampire
                                                beeinflusst von Old School - aber für einmal nicht vom
                                                schwedischen Old School Death Metal sondern vielmehr von
                                                der zweiten Welle des norwegischen Black Metal, der
                                                Anfang bis Mitte der 90er entstand. Tatsächlich gibt es
                                                eine gute Portion Black Metal im Sound des Debuts der
                                                jungen Skandinavier, jedoch auch einen guten Schluck
                                                Death Metal und etwas Thrash. Eine sehr gelungene
                                                Mischung finde ich, düster und mit viel Atmosphäre,
                                                dennoch aber auch hart und straight. Kaum Schnörkel und
                                                Spielereien und ein sehr spezieller, warmer und erdiger
                                                Sound, der sich dadurch erklärt, dass die vier Jungs von
                                                Vampire in einem älteren Studio analog aufgenommen und
                                                dafür auch Vintage-Equipment verwendet haben - unter
                                                anderem ein Akkordeon, ein Vibraphon und einen Fender
                                                Rhodes. Sie tönen aber nicht schwammig und schrammelig,
                                                sondern eben irgendwie weich und warm, ein richtig
                                                toller Sound finde ich. Auch die Stimme gefällt mir
                                                sehr, druckvolle Mittellage mit gut Hall drauf. Also
                                                alles in allem ein echt gelungenes Debut! Was ich nicht
                                                ganz nach vollziehen kann ist die Wahl des Bandnamens,
                                                das ist echt sehr ungeschickt, denn im Netz gibts sehr
                                                sehr sehr viel Unfug und dummes Zeug unter dem Stichwort
                                                „Vampire“ - aber fast nichts über diese Band.
                                                Wahrscheinlich ist ihnen das aber ganz recht so, Vampire
                                                (die Band und die Kreaturen gleichermassen) scheinen
                                                nicht viel von den modernen Medien und allgemein von
                                                neuen Sachen zu halten…
 Lucie W.
  Punkte: 
                                                9.0 von 10
 |  
            |  |  |  
            |  | 
                        KIRK - MasqueradeMausoleum Records
 Lange Zeit sah es überhaupt nicht danach aus, dass
                                                es nach dem brillanten Debüt-Album «The Final Dance» von
                                                2003 nochmals was aus dem Hause Kirk abzufeiern geben
                                                würde. Doch nun ist die Wartezeit definitiv vorbei und
                                                die Basler sind, bis auf ihren neuen Schlagzeuger
                                                Philipp Eichenberger (Ex-Legenda Aurea), im alten Lineup
                                                wieder zurück gekehrt. Bis es soweit war, musste die
                                                Band jedoch noch einige Geduld aufbringen, um den neuen
                                                Plattendeal mit Mausoleum in trockenen Tüchern zu
                                                wissen. Will heissen, dass die neuen Songs mehr als drei
                                                Jahre alt sind, doch dies hört man zu keiner Sekunde, im
                                                Gegenteil! Der harte Opener «Devil's Claw» lässt zu
                                                Beginn noch Erinnerungen an Godiva aufkommen, wo
                                                Gitarrist Sammy Lasagni zwischen 2001 und 2008 aktiv
                                                war. Spätestens bei der Bridge klingt das Ganze dann
                                                aber mit der prägnanten Gesangsstimme von Thomi Rauch
                                                sofort wieder nach Kirk. Auch «Supersonic Speed» geht
                                                gut ins Ohr und macht seinem Titel alle Ehre, und
                                                bereits jetzt ist unüberhörbar, was für einen
                                                Riesengewinn der neue Drummer für seine Kollegen und die
                                                Band als Ganzes abgibt. Der Titelsong erinnert derweil
                                                stark an das Debüt und glänzt mit abermals starken
                                                Vocals von Thomi und exzellenter Gitarrenarbeit von
                                                Sammy. Bruno Berger als König der Tasten setzt sein
                                                Instrument bisher nie zu dominant ein, sorgt aber
                                                dennoch für entsprechende Akzente. Dies kann man dann
                                                getrost und ebenso von «Eternity» behaupten, wo man am
                                                Anfang Queensr’che zu «Operation Mindcrime»-Zeiten zu
                                                hören glaubt. In der Tat ist es aber nichts anderes als
                                                Kirk pur. Während «Fight Or Die» auch gut zu Gloryhammer
                                                passen würde, gehört «Nothing Else But Lies» mit seinem
                                                schönen Refrain eigentlich umgehend ins (Rock-) Radio!
                                                Dagegen donnern «Time» und «Tragedy» ganz anders daher
                                                und einmal mehr wird die Soundwalze von Herrn
                                                Eichenbergers kongenialem Drum-Spiel unbarmherzig voran
                                                getrieben. Mal bei «Face In The Crowd» angkommen, stellt
                                                man fest, dass bis hierher keine Ausfälle zu verzeichnen
                                                sind. Schliesslich setzen das langsamere und nicht
                                                minder rockende «The End Of The Universe» wie auch
                                                «Fallen Angel» die tempomässigen Gegenpole zur
                                                grundsätzlich eher schnelleren Chose des Albums. Der
                                                wiederum von Klangzauberer Dennis Ward veredelte
                                                Zweitling von Kirk ist erfreulich stark ausgefallen und
                                                wird alten wie neuen Fans lang anhaltend viel Freude
                                                bereiten.
 Rockslave
  Punkte: 
                                                9.0 von 10
 |  
            |  |  |  
            |  |  
            |  |  |  
            |  | 
                        BEHEMOTH - The SatanistNuclear Blast/Warner
 Liebhaber gepflegten Black Metals dürfte es freuen,
                                                dass Behemoth mit "The Satanist" ihr mittlerweile
                                                zehntes Studioalbum veröffentlicht haben. Die
                                                schillerndste schwarze Perle Polens war ja schon immer
                                                dafür bekannt, ihren musikalischen Fortschritt sehr
                                                ernst zu nehmen und sich stets weiter zu entwickeln,
                                                während die Messlatte von Album zu Album höher gelegt
                                                wurde. Hier eröffnet das phänomenale "Blow Your Trumpets
                                                Gabriel" eine erstaunlich abwechslungsreiche Reise durch
                                                sämtliche Ebenen des Black Metal, wobei gerade dieses
                                                Stück mit seinen Doom Metal-Anleihen vorab den
                                                Facettenreichtum dieses Albums ankündigt. Umso schneller
                                                gespielt wird dann "Ora Pro Nobis Lucifer", das trotz
                                                des gesteigerten Tempos noch immer sehr schöne Melodien
                                                enthält. Produziert wurde dieses Meisterwerk übrigens
                                                von Matt Hyde, der auch schon für Bands wie Children Of
                                                Bodom oder The 69 Eyes verwantwortlich war. Nergals
                                                (oder bürgerlich Adam Michal Darski) Gesang legt sich
                                                wie eine eiskalte Kralle über den gesamten Klangteppich
                                                und entfaltet eine Magie, die es wert ist, dass man
                                                einfach mal neugierig in "The Satanist" reinhört, um die
                                                CD dann für sehr lange Zeit nicht mehr aus der Hand
                                                legen zu wollen.
 Maiya van A.
  Punkte: 
                                                8.8 von 10
 |  
            |  |  |  
            |  | 
                        DYNAZTY – RenatusSpinefarm Records/Universal
 Die finnischen Power-Metaller Thunderstone glänzen
                                                zurzeit mit Stillstand und Abwesenheit. Ihr
                                                musikalisches Erbe wird derweilen im Nachbarland
                                                Schweden von Dynazty verwaltet. Und wie! Musikalisch und
                                                gesanglich sind die Parallelen zu Thunderstone derart
                                                ähnlich, dass ich mich vergewissern musste, dass hier
                                                das Mikrofon nicht vom finnischen Shouter Pasi Rantanen
                                                gehalten wird. Allerdings wären die nordischen Nachbarn
                                                auf dieses Album ziemlich stolz, hätten sie es
                                                eingespielt. Denn Dynazty zeigen sich mit einer
                                                Power-Metallischen Frische, bei der man keine Sekunde
                                                daran denkt, dass hier eigentlich absolut nichts Neues
                                                geboten wird. Hier werden schlicht zehn tolle Lieder
                                                gespielt, die zuerst nach vorne drücken und
                                                anschliessend mit einem tollen Refrain auffahren. Die
                                                Power ist vorhanden, verzichtet aber gänzlich auf
                                                Doublebass-Geballer und baut stattdessen ihre Intensität
                                                auf headbangfähigen Riffs auf. Für Verwirrung könnte das
                                                CD-Cover sorgen. Denn Nicht-Kenner der Band dürften
                                                damit den zu erwartenden Stil nicht erkennen. Eher würde
                                                man dabei auf eine Prog Rock-Band denken. Progressive
                                                Elemente findet man auf "Renatus" aber höchstens im
                                                einen oder anderen Solo. Ansonsten lassen es die
                                                Schweden krachen und nehmen nur beim siebeneinhalb
                                                minütigen, ausschweifenden „Salvation“ kurzzeitig etwas
                                                Tempo raus. Zu kleinen Pop-Metal-Hits könnten sich „The
                                                Northern End“ und „Cross The Line“ mausern. Aber auch
                                                das abschliessende „A Divine Comedy“ könnte live für
                                                Furore sorgen. Schafft es die Band, die hier gezeigte
                                                Kraft auf der Bühne auch optisch rüber zu bringen, steht
                                                uns in den kommenden Jahren Grosses bevor. Fürs erste
                                                ist Dynazty das Kunststück gelungen, auf einer ganzen
                                                Albumlänge zu überzeugen. Und dies in einem Genre, in
                                                dem eigentlich wirklich alles bereits gesagt, gesungen
                                                und gespielt wurde. Sachen gibt’s!
 Roger W.
  Punkte: 
                                                8.8 von 10
 |  
            |  |  |  
            |  | 
                        FATE CONTROL - Random SurvivalEigenvertrieb
 Hart, melodiös, laut - so heisst das Credo von Fate
                                                Control aus Spiez. Soilwork, In Flames und US-Bands wie
                                                Slipknot und Five Finger Death Punch sind die Einflüsse
                                                der Berner. Dass der Produzent Daniel Bergstrand (In
                                                Flames, Meshuggah) den Jungs für den Mix und die
                                                Produktion unter die Arme greift, ist schon mal ein sehr
                                                gutes Zeichen, ja schon fast ein Ritterschlag. Die Mucke
                                                von Fate Control nennt sich Modern Metal, hat sehr
                                                coolen melodiösen Gesang mit Keyboards und knallharten
                                                Betonmischer-Riffs der doch sehr guten Gitarristen. Für
                                                mich ein klares Highlight in diesem Monat, und das von
                                                einer Schweizer Band - wer hätte das gedacht. Ganz
                                                stark!
 Daniel J.
  Punkte: 
                                                8.8 von 10
 |  
            |  |  |  
            |  | 
                        IRIJ - Same ZgodeFontastix
 So mancher Fan von Eluveitie war bitter enttäuscht,
                                                als Meri Tadic nach über zehn Jahren die Band verliess.
                                                Doch die Trauer hat ein Ende, denn Meri hat bereits im
                                                Herbst 2006 unter dem Namen Irij eine EP veröffentlicht,
                                                und steht nun mit einem ersten Full Length Release am
                                                Start, welches "Same Zgode" heisst. Folk wird nach wie
                                                vor gross geschrieben, verbunden mit Rock und
                                                Electronic. Die Texte wurden auf Englisch und Kroatisch
                                                verfasst, was den Songs einen wunderbaren Touch
                                                verpasst. Meri weiss auch als Solokünstlerin ihrer
                                                Fiedel die wunderbarsten Klänge zu entlocken. Für die
                                                Bass & Guitartracks ist Chris Neary verantwortlich, der
                                                gerade beim herrlichen "Nights From Jadera" ein superbes
                                                Gitarrensolo hingelegt hat. Interessant ist, dass der
                                                vollständige Name des Albums, nämlich "Same Zgode koje
                                                se ne mogu dogoditi" in vier verschiedene Songs
                                                zerpflückt wurde, und wenn man die vier Tracks direkt
                                                nacheinander in ihrer Reihenfolge hört, ergibt das einen
                                                wunderbaren roten Faden, wenn nicht sogar eine ganz
                                                eigene Story. "Same Zgode" ist ein bemerkenswertes Werk
                                                voller Atmosphäre und Mystik, das man so schnell nicht
                                                mehr auf dem Player heraus nimmt. Bravo Meri!
 Maiya van A.
  Punkte: 
                                                8.8 von 10
 |  
            |  |  |  
            |  | 
                        RIOTGOD - Driven RiseMetalville/Musikvertrieb
 Aus den Reihen von Monster Magnet, sprich 2006
                                                gegründet von Drummer Bob Pantella und Bassist Jim
                                                Baglino, wurde mit Riotgod eine neue Band angestossen,
                                                die mehr in die Richtung Hardrock und Stoner Rock
                                                abzielt. Das selbstbetitelte Debüt von 2010 liess den
                                                Ideen und Vorstellungen liess dann tatsächlich absolut
                                                überzeugende Taten folgen. Ergänzt um den saustarken
                                                Frontmann Mark Sunshine und den Gitarristen Garrett
                                                Sweeny (mitterweile auch in Diensten von Monster
                                                Magnet!) fuhr das Quartett ein ziemlich fettes Brett
                                                auf, das zwei Jahre darauf mit «Invisible Empire» gar
                                                noch übertroffen wurde. Die einen oder anderen Vibes von
                                                Monster Magnet sind natürlich spürbar geblieben, aber
                                                das Ganze kommt ingesamt doch etwas anders daher. Das
                                                Element des Spacerock wurde deutlich in den Hintergrund
                                                gedrängt und Sänger Mark wirkt um einiges schneidiger
                                                als Master Wyndorf. Darüber hinaus gibt es auch Platz
                                                für rein Akustisches, was der Musik von Riotgod dadurch
                                                noch mehr Tiefe verleiht. «Driven Rise» ist nun nach
                                                weiteren zwei Jahren seit dem Vorgänger das berühmte wie
                                                gleichzeitig berüchtigte "make it or break it" Album,
                                                was aber angesichts des bereits von Anfang an
                                                vorhandenen Potenzials eher vermessen ist. Die Frage ist
                                                jetzt eigentlich nur die, ob an das bisherige Niveau
                                                angeknüpft werden kann. Was sich zumindest geändert hat,
                                                betrifft den Posten am Tieftöner, der neu von Erik Boe
                                                bedient wird. Der Titeltrack als Opener lässt dann
                                                gleich erkennen, dass der typische Riotgod-Sound
                                                offenbar seine Fortsetzung findet. Zentral ist wiederum
                                                der markige Gesang von Mark Sunshine, ohne den es kaum
                                                aufgehen würde. Auch «They Don't Know» rockt die Bude
                                                gewaltig und huldigt dabei Black Sabbath, ohne sich
                                                anzubiedern. Wie Herr Sonnenschein klingt, wenn er nicht
                                                ausschliesslich schreit, zeigt «Grenade And Pin», wo die
                                                laut/leise Thematik optimal umgesetzt wurde. Dass die
                                                Ursuppe von Monster Magnet nicht zu umgehen ist, zeigt
                                                sich auch auf dem Label der CD, wo ein Blick ins Weltall
                                                gewährt wird und damit die Komponente Spacerock wieder
                                                aufs Tapet kommt. Spätestens bei «Prime Moment» wähnt
                                                man sich dann wieder quasi zurück am heimischen Herd,
                                                doch Riotgod haben ihre Identität ohne Zweifel gefunden
                                                und ergänzen sich bestens mit den trotz allem
                                                unüberhörbaren Roots. Fans beider Lager können hier
                                                blind zugreifen, obwohl mir ««Invisible Empire» (2012)
                                                nach wie vor am besten gefällt.
 Rockslave
  Punkte: 
                                                8.8 von 10
 |  
            |  |  |  
            |  | 
                        MAGNUM - Escape From The Shadow GardenSteamhammer/Musikvertrieb
 Während mich Asia in dieser Stilecke schon länger
                                                anöden, machen es ihre Landeskollegen von Magnum weitaus
                                                besser. Selbst das Solo-Material von Sänger Bob Catley
                                                besitzt viel mehr Schmackes als das von Wetton & Co. -
                                                1996 sah es mit dem Abschiedsalbum «The Last Dance»
                                                ziemlich düster aus. 2002 kehrten Magnum wieder zurück
                                                und sind seither, stilistisch in der rockigen Melodic
                                                Rock Ecke gelandet und noch jedes der Folgealben konnte
                                                das entsprechende Niveau halten. Auch die Konzerte
                                                gehören jeweils zu den Leckerbissen der Konzertsaison.
                                                Und da die letzte Tour von Avantasia nun vorbei ist,
                                                konnte sich Herr Catley wieder voll seiner Stammband
                                                widmen. Die Songs dürften wieder aus den Feder von
                                                Mastermind und Gitarrist Tony Clarkin stammen, der es
                                                nach wie vor versteht, packende Rocksongs zu schreiben,
                                                die nicht zuletzt auch von der leicht rauen Produktion
                                                mit dominanten Drums getragen werden. «Escape From The
                                                Shadow Garden» macht es einem nicht leicht, Highlights
                                                heraus zu picken, da jeder Song einem spürbar an den
                                                Eiern packt. Gleiches gilt natürlich auch für die
                                                Abteilung der "leiseren" Klänge, die Magnum genau so
                                                beherrschen wie die lauteren Beiträge. Ein Vertreter,
                                                der zu den besseren gehört, ist «Burning River» und der
                                                steht als typischer Magnum-Song wie eine Eins in der
                                                Landschaft. Insgesamt elf Songs mit über einer Stunde
                                                Spielzeit zeigen indes deutlich, dass das Studio-Album
                                                Nummer siebzehn wiederum hochstehend ausgefallen ist.
                                                Wer auf knackigen Melodic Rock steht, kommt
                                                grundsätzlich an Magnum nicht vorbei und wird die
                                                aktuelle Scheibe mit Sicherheit ebenso toll finden wie
                                                die vorangegangenen Werke seit der Reunion. Buy or die!
 Rockslave
  Punkte: 
                                                8.7 von 10
 |  
            |  |  |  
            |  | 
                        CHUCK NORRIS EXPERIMENT - Right Between The EyesTransubstans Record
 Der vorab veröffentlichte Opener „Black Leather“
                                                liess es schon erahnen. Nach dem etwas glatten „Dead
                                                Central“ von 2010 und der leicht stärkeren Split-CD mit
                                                Nick Olivieri zwei Jahre später hat sich das schwedische
                                                Schweinerock-Kommando wieder gefangen. Genrefremde
                                                Pianoklänge, mehrstimmige Refrains und allzu
                                                melancholische Melodieführungen sind der Energie und dem
                                                Rotz der frühen Tage gewichen, und die Band klingt
                                                wieder so, wie sie es sollte: roh, unbändig und laut.
                                                Nicht dass die neueren Elemente ganz über Bord geworfen
                                                worden wären, man setzt sie diesmal einfach viel
                                                dezenter und gezielter ein, was den leicht punkigen und
                                                sehr basischen High Energy-Rock der Anfangstage in eine
                                                perfekte Balance mit der neu gewonnenen Musikalität
                                                bringt. Lediglich die an den Schluss gesetzten „Midnight
                                                Strangler“ und „Right Between The Eyes“ hätten punkto
                                                Atmosphäre und Arrangement ebenso auf „Dead Central“
                                                stehen können, da man aber diesmal vorher durchweg
                                                akustisch eins auf die Nuss geknallt kriegt, ist dieser
                                                etwas ruhigere Ausklang gar nicht mal so ungeschickt.
                                                Somit hat es das Quintett wieder mal geschafft, eine
                                                Scheibe zu zaubern, die nach dem stimmigen Intro sage
                                                und schreibe acht Anspieltipps und zwei gute
                                                Schlusslichter enthält, ein schöneres Geschenk hätte
                                                sich die wilde Truppe zum zehnjährigen Bandjubiläum
                                                nicht machen können.
 Mirko B.
  Punkte: 
                                                8.6 von 10
 |  
            |  |  |  
            |  | 
                        BIRTH OF JOY - PrisonerLong Branch Records/Musikvertrieb
 Vielleicht freuen wir uns zu früh, vielleicht dauert
                                                es noch ein Weilchen, aber er kündigt sich doch langsam
                                                an, der Frühling. Mit "Prisoner", ihrem dritten
                                                Langeisen, schicken Birth Of Joy einen ersten
                                                Frühlingsboten in eure Ohren und sich selbst endlich auf
                                                die musikalische Landkarte jedes Freundes
                                                psychedelischer Retro-Klänge. Dabei reisen das aus
                                                singendem Gitarristen, Tastemann und Trommler bestehende
                                                Trio aus Holland in seinen 11 neuen Songs oft deutlich
                                                relaxter, man will fast sagen verschliffener durch den
                                                Summer Of Love als manche ihrer aktuellen Stil-Partner.
                                                Mehr Doors denn Sabbath, mehr sonniges Kalifornien denn
                                                nebliges England verströmen der groovende Opener "The
                                                Sound", der lebensfrohe Vintage-Rocker "Keep your Eyes
                                                Shut" oder die soulige Gute-Laune-Nummer "Mad Men" mit
                                                Stones-Vibe. Dabei mischt der Dreier zwar vor allem 60's
                                                und 70's-Stoff wie Proto Rock ("How it Goes"), Garage
                                                ("Rock & Roll Show") oder frühen Prog à la Pink Floyd in
                                                seine Sound-Tüte für den Sommerabend, doch eben nicht
                                                nur. Auch neuere Klang-Blüten alternativer Züchtung wie
                                                Shoegaze oder Stoner Rock, was einen mal an Queens Of
                                                The Stone Age, mal an Muse erinnert ("Clean Cut"),
                                                werden zerbröselt, was im fast schon als Lounge Rock zu
                                                bezeichnenden "Three Day Road" eine so melancholische
                                                wie entspannenden Wirkung hervorbringt, dass zumindest
                                                ich mir vorstellen kann, diesen Song eine ganze laue
                                                Nacht lang in der Endlosschleife laufen zu lassen. Diese
                                                Nächte sind zwar noch nicht ganz da, werden aber kommen.
                                                Die Zeit bis dahin überstehen wir mit dem 70's Rock von
                                                Birth Of Joy, denn "Prisoner" ist über weite Strecken
                                                eingängig genug, um zu zünden, und verschroben genug, um
                                                lange interessant zu bleiben.
 Kissi
  Punkte: 
                                                8.6 von 10
 |  
            |  |  |  
            |  | 
                        STEEL PANTHER - All You Can EatKobalt Production/TBA
 Da sind sie nun wieder, die "sleazig-glamigen"
                                                Comedy-Herren aus L.A. - In Spandexhosen und Perrücken (ausser
                                                dem Sänger) sind sie live nicht nur verdammt gute
                                                Musiker, sondern auch Garant für beste
                                                Unterhaltung. Das Cover des neuen Albums "All You Can Eat"
                                                ziert so eine Art letztes Abendmahl. Auf dem Tisch genug
                                                zum Trinken, Essen und eine Menge hübscher Ladies. Passt!
                                                Nach dem orginellen Debüt "Feel The Steel" und dem nicht
                                                jederman schmeckenden "Balls Out", haben Steel Panther
                                                nun was am Start, was eher den Freunden von "Feel The
                                                Steel" munden könnte. Schon das Intro mit akustischer
                                                Gitarre erinnert an den Anfang von «Battery» oder
                                                «Blackened» von Metallica. Das darauf folgende
                                                "Pussywhipped" ist ein richtiger Metalkracher geworden. Darauf folgt
                                                "Party Like Tomorrow Is The End Of The World", zu
                                                welchem es auch schon einen wunderbar schlüpfrigen Clip
                                                gibt. Mit "Gloryhole" und "Bukkake Tears"
                                                gehts auch schön frivol weiter, wobei "Bukkake Tears" rein
                                                musikalisch eine wunderschöne Ballade ist. Hervorheben
                                                möchte ich auch noch "Burden Of Being Wonderful ",
                                                welches ganz untypisch, aber mit einem grossartigen Clip
                                                überzeugt. Bei "You're Beautiful When You Don't Talk"
                                                könnte man sogar denken, es wäre ein neuer Bon Jovi-Song.
                                                Zusammengefasst finde ich persönlich, dass "All You Can
                                                Eat" eine Steigerung darstellt. Auch wenn da und dort
                                                doch ein paar "Filler" dabei sind wie "Ten Strikes
                                                You're Out" oder "She's On The Rag", werdet Ihr
                                                bestimmt Eure Freude an der neuen Scheibe haben. Hoffen wir nun
                                                auf eine neue Tournee im Herbst, wo man hoffentlich
                                                mehr vom neuen Material live anhören kann. Ich freue
                                                mich jetzt schon!
 Roxx
  Punkte: 
                                                8.5 von 10
 |  
            |  |  |  
            |  | 
                        EARTH CRISIS - Salvation Of InnocentsCandlelight Records/Irascible
 Im Hardcore ist es schon fast an der Tagesordnung,
                                                dass man Straight Edge (Kein Alkohol, keine Zigaretten)
                                                ist. Nun haben sich Earth Crisis aber auch den
                                                Tierschutz als Thema für ihr siebtes Album "Salvation Of
                                                Innocents" herausgesucht. Die 12 Songs, die ein gewisser
                                                „Zeuss“ (Agonstic Front, Madball) als Produzent
                                                orchestriert hat, können sich sehen lassen. Man ist vom
                                                Hardcore in den Metalcore mit Thrashanleihen gerutscht.
                                                Kurze, schnelle Nummern mit einem hohen Brüllfaktor sind
                                                an der Tagesordnung. Mission erfüllt, möchte man meinen!
 Daniel J.
  Punkte: 
                                                8.5 von 10
 |  
            |  |  |  
            |  | 
                        BLACK LABEL – Blood Money + Live In Berlin (2
                                                CDs)Bad Reputation Recrods/Non Stop Music
 Als CD-Reviewer kommt man von Zeit zu Zeit an kleine
                                                Sound-Perlen, welche ansonsten ungehört und ohne sein
                                                Wissen erschienen wären. Die australischen Hard-Rocker
                                                Black Label (nicht zu verwechseln mit den amerikanischen
                                                Black Label Society) feuern mit "Blood Money" ein
                                                musikalisches Feuerwerk ab, welches Fans von Whitesnake
                                                oder Gotthard nicht kalt lassen dürfte. Für etwas
                                                Verwirrung sorgt allerdings die Bonus-CD "Live In
                                                Berlin", welche bereits 2008 aufgenommen wurde. Sie
                                                enthält sämtliche Lieder von "Blood Money" und ergänzt
                                                diese zusätzlich mit zwei weiteren Liedern. Man darf
                                                also davon ausgehen, dass es sich bei "Blood Money" um
                                                eine aufgepepptes Re-Release handelt. Dies tut dem Spass
                                                an Black Label aber keinen Abbruch. Denn das Album
                                                glänzt mit abwechslungsreichen Hard Rock-Songs, mit
                                                denen auf hohem Niveau nie Langweile aufkommt. Sänger
                                                Steve setzt seine Reibeisen-Stimme gekonnt in Szene,
                                                ohne mit extremen Höhen zu nerven. Lieber bleibt der
                                                Shouter in Tiefen, welche er auch wirklich beherrscht.
                                                Spannend auch, dass die Band eigenständig klingt, ohne
                                                es dabei wirklich zu sein. Denn irgendwie kommt einem
                                                alles bekannt vor, ohne dass man es wirklich zuordnen
                                                kann. Zwischendurch dachte ich sogar, dass es sich hier
                                                um ein reines Cover-Album handelt. Dies ist es aber
                                                nicht. Einzig „C’Mon“ auf der Live-Scheibe stammt von
                                                den Australiern The Screaming Jets. Wer auf klassischen,
                                                blues-geschwängerten und gleichzeitig treibenden Hard
                                                Rock steht, kann hier nichts falsch machen. Und falls es
                                                die Australier bei einem künftigen Europa-Trip auch in
                                                die Schweiz schaffen, werde ich einiges daran setzen, um
                                                dabei zu sein.
 Roger W.
  Punkte: 
                                                8.5 von 10
 |  
            |  |  |  
            |  | 
                        ANCILOTTI - The Chain Goes OnPure Steel Records/Non Stop Music
 Wer von uns älteren Datums ist und / oder eine
                                                Vorliebe für Exoten aus den Achtzigern hat, dürfte schon
                                                das eine oder andere Mal über den Namen Ancillotti
                                                gestolpert sein, vor allem in Zusammenhang mit den
                                                italienischen Metal-Urgesteinen Strana Officina. Deren
                                                Sänger Daniele "Bud" Ancillotti betreibt zusammen mit
                                                Bruder Sandro "Bid" Ancillotti, Sohnemann Brian
                                                Ancillotti und Gitarrist Luciano "Ciano" Toscani seit
                                                zwei Jahren noch ein musikalisches Familienunternehmen,
                                                das konsequenterweise so heisst wie drei Viertel der
                                                Band. Herausgekommen ist dabei auf diesem ersten
                                                Langeisen nach der 2012er-EP "Down This Road Together"
                                                feinster Hard Rock / Heavy Metal der ganz traditionellen
                                                Sorte. Epische Saxon und stampfende Accept haben ebenso
                                                ihre Spuren hinterlassen wie auch Grave Digger in ihren
                                                besten Doublebass-Momenten. Dazu kommt Buds kräftiges
                                                Rock-Organ mit einem wirklich angenehmen,
                                                unaufdringlichen Timbre, eine natürliche, organische
                                                Produktion, und die Überraschung im noch jungen Jahr
                                                2014 ist für mich perfekt. Die schneidigen Riffs, die
                                                sich Meister Ciano in den elf Tracks aus den Ärmeln
                                                schüttelt, gehören mit zum Besten, was mir in letzter
                                                Zeit vom Stiefel in die Ohren gelangt ist, und wenn
                                                Mainman Bud vor allem in den hohen Lagen die Töne nicht
                                                immer perfekt trifft, und ich meine hier wirklich nur
                                                Nuancen, dann macht das diese Veröffentlichung nur noch
                                                sympathischer und authentischer. Fans von Pretty Maids,
                                                Dokken, Keel und der oben genannten Bands können fast
                                                blind zugreifen. Wer trotzdem vorher reinhören will, dem
                                                empfehle ich Nummern wie „Bang Your Head“, „Cyberland“,
                                                „Monkey“ oder „Liar“. Ganz leckeres Scheibchen!
 Mirko B.
  Punkte: 
                                                8.5 von 10
 |  
            |  |  |  
            |  | 
                        SUPERCHARGER – Broken Hearts And FallapartsGain Music
 Bereits zum dritten Mal stehen die Dänen von
                                                Supercharger mit einer Langrille auf der Matte. Warum
                                                die Formation dabei bisher noch nicht auf breiter Linie
                                                aufgefallen ist, lässt sich nicht nachvollziehen. Der
                                                Sound bewegt sich nämlich auf höchstem Qualitätslevel.
                                                Obwohl sich Kick Ass-Rotz Rock langsam zu einer
                                                Modeerscheinung entwickelt (Vielleicht die coolste nach
                                                dem Sleazy der späten Achtziger), bleiben die meisten
                                                Bands dabei nach wie vor kreativ und eigenständig. So
                                                auch Supercharger. Selbstverständlich drücken die Jungs
                                                das Gaspedal die meiste Zeit bis zum Anschlag durch,
                                                adaptieren aber auch andere Aspekte als AC/DC- und
                                                Motörhead-basierende Elemente. Ganz im Stile von
                                                Nashville Pussy und Supersuckers schimmert in
                                                unregelmässigen Abständen angenehmes Südstaatenflair
                                                durch, das im akustisch gehaltenen, treffend titulierten
                                                Rausschmeisser „Goodbye Copenhagen“ gipfelt, wunderbar.
                                                Zu diesem Zweck packen die Jungs auch immer mal wieder
                                                die Mundharmonika aus. Dass dieses Instrument sehr gut
                                                zu Glam angehauchtem Rock'n'Roll passt, haben auch schon
                                                die legendären Hanoi Rocks bewiesen. Meistens bewegen
                                                sich Supercharger aber im typisch Skandinavischen
                                                Rotz'n'Roll-Umfeld. Dabei machen sie mit vor Dreck
                                                triefenden Riffs und einer fundierten Rhythmus-Arbeit
                                                Bands wie Backyard Babies oder Hardcore Superstar
                                                mächtig Konkurrenz. Trotz der wilden Unbekümmertheit
                                                bleiben die Melodien aber immer präsent und ergeben
                                                dadurch eingängige Strukturen. Glam und Punk, Siebziger
                                                und Achtziger Sounds fit fürs 21. Jahrhundert zu machen
                                                ist nicht einfach. Supercharger setzen aber genau das
                                                auf hohem Level um.
 Chris C.
  Punkte: 
                                                8.5 von 10
 |  
            |  |  |  
            |  |  
            |  |  |  
            |  | 
                        DESECRATER - WretchedDonarus
 Amerika, insbesondere
                                                Kalifornien, gilt als Mekka für jeden Thrash-Fan. Und so
                                                erstaunt es nicht, dass die 2007 gegründeten Desecrater
                                                in der Bay Area beheimatet sind, sowie ihre
                                                musikalischen Väter von Metallica, Exodus, Testament,
                                                Forbidden oder Death Angel. Die Band formierte sich 2007
                                                aus Ex-Mitgliedern von Striktnyne, Arsnic und Tunted.
                                                Entgegen ihren musikalischen und geographischen Nachbarn
                                                spielen Desecrater aber die modernere und härtere
                                                version des Thrash. So sind Doublebass und Growling dem
                                                Stadionrockdrumming und dem Shouting gewichen. Geblieben
                                                ist aber die unverkennbare Power, die aus dieser Gegend
                                                kommt, ob es an geheimen US-Militär-Tests oder der guten
                                                Luft liegt, wird warscheinlich immer ein Rätsel bleiben.
                                                Tatsache ist jedoch, dass Desecrater, obwohl sie das Rad
                                                nicht neu erfinden, sich perfekt Eingliedern in die
                                                Grössen dieser Spielart. Desecrater verstehen es
                                                gekonnt, eingängige Melodien mit der unzähmbaren
                                                Rohgewalt des Thrash zu vereinen und ein durchs Band
                                                überzeugendes Album abzuliefern.
 Steve Butcher
 Punkte: 
                                                8.5 von 10
 |  
            |  |  |  
            |  | 
                        SHORES OF NULL - QuiescenceCandlelight Records/Irascible
 Meine Damen und Herren: SO muss ein Debut klingen!
                                                Die Italiener von Shores Of Null haben mit "Quiescence"
                                                ein Werk auf diese Welt losgelassen, das keinen
                                                Vergleich mit etablierten Werken zu scheuen braucht. Von
                                                welchen Bands die denn wären? Nun, Katatonia drängen
                                                sich geradezu auf, aber auch stellenweise Before The
                                                Dawn, November's Doom, Memory Driven und ähnliche
                                                Vertreter, sprich: melodiöser, stellenweise Modern
                                                Death-behafteter Sound der neueren Generation (mit einem
                                                sachte Old School-Touch), der auch akustische Breaks
                                                nicht scheut und im Gesang zwischen (mehrstimmigen)
                                                Clean Vocals und Growls/Screams hin und her wechselt.
                                                Sehr, sehr interessant, "Quiescence" bietet eine
                                                reichhaltige Palette an verschiedenen Eindrücken und
                                                Herangehensweisen an - nur schon der Track "Kings Of
                                                Null" zieht alle Register, der Gesang ist wirklich
                                                hervorragend. Und eben, wie bereits erwähnt: Man merkt
                                                zu keiner Zeit, dass diese Scheibe ein Debut ist. Wer
                                                auf die genannten Bands steht oder nur ein bisschen was
                                                mit variablem Dark/Death Metal melodischer Prägung
                                                anzufangen weiss, ist sehr gut darin beraten, sich
                                                Shores Of Null anzuhören (ein interessanter, weil
                                                beklemmender Videoclip zu "Quiescent" kann auf Youtube
                                                betrachtet werden) - meiner Meinung nach wird man diese
                                                Entscheidung nicht bereuen.
 Toby S.
  Punkte: 
                                                8.5 von 10
 |  
            |  |  |  
            |  | 
                        THE INTERSPHERE – Relation In The UnseenLong Branch Records/Musikvertrieb
 Die Mannheimer präsentieren mit “Relation in the
                                                Unseen” ihr mittlerweile 4. Studioalbum. Zum
                                                internationalen Durchbruch kam es aber erst 2012 nach
                                                der Umbenennung der Band von Hesslers in The Intersphere.
                                                Damals kam auch das von Kritikern viel gelobte Album
                                                “Hold on, Liberty!“ heraus. Die Deutschen produzieren
                                                durchaus radiotauglichen, ehrlichen und unkomplizierten
                                                Pop-Rock. Mit Metal hat das wohlgemerkt nur wenig zu
                                                tun, nur hin und wieder blitzen einige rockigere Riffs
                                                auf oder die Drums geben mächtig Gas. Nichtsdestotrotz
                                                ist auch das neue Werk wieder ein Erfolg geworden. Im
                                                Gegensatz zu vorherigen Sachen steht nun die Stimme von
                                                Christoph Hessler häufiger im Vordergrund und setzt auch
                                                grundsätzlich früher ein, manchmal sogar vor der
                                                Gitarre, die dann mehr Rahmenhandlung als Protagonist
                                                ist. “Relation in the Unseen“ ist ein vor Liebe zum
                                                Detail triefendes Machwerk, das sowohl durch Artwork,
                                                Songwriting als auch durch gekonnte Instrumentierung zu
                                                überzeugen sucht. Denn obwohl die Herren von The
                                                Intersphere nach eigenen Angaben die persönlichen
                                                Instrumente diesmal ein wenig zurückgenommen haben,
                                                macht es nicht weniger her. Ganz im Gegenteil, denn
                                                diesmal sind auch ein paar Streicher dabei, die dem
                                                einen oder anderen Track etwas mehr Fülle und vor allem
                                                auch ein paar Ecken und Kanten verpassen. Von denen
                                                gibt’s leider etwas zu wenig, denn schlussendlich wirkt
                                                das Ganze mitunter ein wenig gar glatt und
                                                abgeschliffen. Dann wiederum gibt es wieder einige
                                                grossartige Tracks, die wirklich herausstechen, wie zum
                                                Beispiel der Titeltrack “Relation in the Unseen” oder
                                                meinen absoluten Favoriten “Joker“. Fazit: tolles
                                                Pop-Rock Album, das vor allem Fans von Muse, Dredg und
                                                Blackmail begeistern dürfte. Knallharte Metalfans werden
                                                hiermit wohl nicht so glücklich.
 Patricia H.
  Punkte: 
                                                8.4 von 10
 |  
            |  |  |  
            |  | 
                        BLACKBIRD – Of Heroes And EnemiesPure Rock Records/Non Stop Music
 Schnörkelloser Rotz Rock scheint nicht nur seit ein
                                                paar Jahren eine eigentliche Renaissance zu erleben,
                                                sondern je länger je mehr zu einer eigentlichen
                                                Modeerscheinung zu mutieren. Dieser Aussage soll aber
                                                keinesfalls ein negativer Aspekt anhaften, im Gegenteil.
                                                Rock'n'Roll in seiner ursprünglichsten, rohen Form ist
                                                eben unkaputtbar, um nicht zu sagen elementar. Ein
                                                Paradebeispiel dazu sind Blackbird, die im süddeutschen
                                                Zweibrücken zu Hause sind und mit ihrem Debutalbum „Of
                                                Heroes And Enemies“ vorstellig werden. Innovation kann
                                                dabei natürlich nicht erwartet werden. Doch das würde
                                                der geneigte Fan auch nicht erwarten. Das Mass der Dinge
                                                ist vielmehr Authentizität. Dabei müssen sich die vier
                                                Jungs keinesfalls hinter den Genre-Helden verstecken.
                                                Mit der Wucht und der Power eines V8-Motors hauen uns
                                                Blackbird zehn coole Tracks um die Ohren. Dabei wurde
                                                der Schwerpunkt auf eingängige Mitsing-Refrains gelegt,
                                                die mit intensiven Chören effektiv arrangiert wurden.
                                                Nicht zuletzt glänzt die Band durch den Frontgaul,
                                                Sänger und Gitarrist Angus Dersim, der mit seiner
                                                giftigen, vor Dreck triefenden Stimme die Tracks
                                                veredelt und dabei die Erinnerungen an Bon Scott wieder
                                                erwachen lässt. Doch auch der Rest der Truppe überzeugt
                                                mit heftigem Groove, der viel Spass macht. Zudem wurde
                                                das Teil mit einer 1A-Produktion in Szene gesetzt.
                                                Sicher, das Rock'n'Roll-Rad haben Blackbird nicht neu
                                                erfunden, doch mit dem auf AC/DC und Motörhead
                                                basierenden Rotz Rock machen sie aktuellen
                                                Szene-Aushängeschildern wie Buckcherry oder Airbourne
                                                mächtig Konkurrenz.
 Chris C.
  Punkte: 
                                                8.3 von 10
 |  
            |  |  |  
            |  | 
                        SCHANDMAUL – UnendlichUniversal Music
 Kritische Stimmen befürchteten im Vorfeld, dass sich
                                                Schandmaul nach dem Wechsel zu Universal Music, ähnlich
                                                wie andere Bands vor ihnen, für den Erfolg verbiegen.
                                                Zweifler werden jedoch bereits nach den ersten Takten
                                                zum Schweigen gebracht. Mit ‚Trafalgar‘ stürzt man sich
                                                mitten in die Schlacht, zumindest was den lyrischen Teil
                                                betrifft. Bis auch die Instrumente voll Fahrt aufnehmen
                                                dauert es noch einen Moment. Für den ‚Tippelbruder‘ wird
                                                das Tempo bereits etwas erhöht, richtig zur Sache geht
                                                es dann aber mit dem ‚Kaspar‘, der den Gevatter Tod beim
                                                Spiel überlistet. Dem Hörer wird auf „Unendlich“ eine
                                                gewohnt gute Mischung an tanzbaren, fröhlichen Titeln,
                                                schönen Balladen und etwas ernsteren Nummern geboten. In
                                                letzte Kategorie fällt ‚Euch zum Geleit‘, welches
                                                gleichzeitig die erste Singleauskopplung des Albums
                                                darstellt. ‚Mit ‚Little Miss Midleton‘ wagt man einen
                                                Ausflug in den Bereich des Irish Folk und selbst da
                                                gelingt es den Damen und Herren, den unverkennbaren
                                                Schandmaul-Charakter beizubehalten. ‚Der Teufel…‘ stellt
                                                das obligate Trinklied dar, man schreckt aber auch nicht
                                                davor zurück, ein klares politisches Statement
                                                abzugeben: „Narren sind bunt und nicht braun“! Immer
                                                wieder aufs Neue gelingt es Schandmaul, ein tolles Stück
                                                Tonkunst abzuliefern – so auch diesmal. Allerdings gibt
                                                es auch Momente wie im instrumentalen ‚Tandossa‘, in
                                                welchen die Spannung etwas abfällt. Bei fünfzehn Songs
                                                hätte man da die eine oder andere Stelle auch weglassen
                                                können.
 Patricia L.
  Punkte: 
                                                8.0 von 10
 |  
            |  |  |  
            |  | 
                        GUS G. - I Am The FireCentury Media/Universal
 Als ich hörte, dass Firewind-Mastermind Gus G. ein
                                                Solowerk auf uns hernieder lässt, hatte ich die
                                                Befürchtung, auf ein weiteres Gitarristen-Frickel-Werk
                                                zu stossen. Zum Glück habe ich mich geirrt, denn schon
                                                beim Opener bekommt der Zuhörer ein klasse Hard
                                                Rock-Song um die Ohren gehauen, gesungen von Mats Leven,
                                                der hier gleich vier Songs seine tolle Stimme leiht.
                                                Lieder wie "Blame It On Me" sind einfach zeitlose Hard
                                                Rock-Songs, die sicher nicht Weltbewegend sind, aber
                                                durchaus hörenswert. übrigens hat sich Gus mit Dave
                                                Ellefson und Billy Sheehan gleich zwei prominente
                                                Bassisten gesichert. Sonst findet man noch Jeff Scott
                                                Soto, Tom Englund und Michael Starr am Micro. Und mit "Vengeance"
                                                und "Terrified" gibt’s nur gerade zwei
                                                Instrumentalsongs, bei denen Gus zeigt, was er so auf
                                                der Klampfe kann (reicht ja auch). Sonst mischt man hier
                                                musikalisch Hard Rock mit traditionellem Heavy Metal,
                                                man muss nicht zwingend Gus G.- oder Firewind-Fan sein,
                                                um dieses Album zu mögen, durch die vielen verschiedenen
                                                Sänger bleibt das Ganze spannend. Gus präsentiert hier
                                                halt eben Songs, die nicht auf Firewind-Alben passen
                                                würden, und genau das macht es aus. Tolles Album für
                                                Leute, die traditionellen Hard Rock und Metal mögen.
 Crazy Beat
  Punkte: 
                                                8.0 von 10
 |  
            |  |  |  
            |  | 
                        CARNIFEX - Die Without HopeNuclear Blast/Warner
 Als das Genre Deathcore vor ein paar Jahren gross im
                                                kommen war, schwammen Carnifex ganz oben mit, keine
                                                Tour, kein Konzert das nur annähernd mit dem neuen
                                                Subgenre zu tun hatte, fand ohne die Amerikaner statt.
                                                Mit ihrem fünften Album "Die Without Hope" wollen
                                                Carnifex dem Erfolg recht geben und and die Erfolge
                                                anknüpfen. In gut 38 Minuten prügeln die Amerikaner
                                                gnadenlos und ohne Pause auf die Gehörgänge ein - auf
                                                eine Positve Art, versteht sich. Carnifex erfinden das
                                                Genre nicht neu und lassen sich auch nicht auf
                                                Experimente ein, bei den US-Boys weiss man, was drauf
                                                steht, ist auch drin. Nämlich Carnifex respektive
                                                Deathcore in Reinform. Mitten in die Fresse und
                                                kompromisslos.
 Steve Butcher
  Punkte: 
                                                8.0 von 10
 |  
            |  |  |  
            |  | 
                        IRON SAVIOR – Rise Of The HeroAFM Records/Musikvertrieb
 Iron Savior sind zurück! Mitgebracht haben sie zwölf
                                                Kompositionen, welche jedes Heavy Metal-Herz höher
                                                schlagen lassen. Sofern dieses dem für Iron Savior
                                                typischen rumpligen Gesamtsound etwas abgewinnen kann.
                                                Die Kompositionen sind auf gewohnt hohem Niveau, haben
                                                aber auf mich nicht die gleiche Durchschlagskraft wie
                                                diejenige vom Vorvorgänger "Metropolis". Dafür macht es
                                                bei mir einfach zu selten Klick. Objektiv gesehen gibt
                                                es aber definitiv nichts zu meckern. Denn noch immer
                                                glänzen die Lieder durch eine unglaubliche Power, welche
                                                sich mit kleinen hymnischen Melodien verbindet. Bestes
                                                Beispiel dafür ist das abschliessende „Fistraiser“. Aber
                                                auch „Burning Heart“ und „Firestorm“ schlagen in diese
                                                Kerbe. Wobei letzter im Refrain eine Brücke zu „From Far
                                                Beyond The Time“ schlägt, welches endgültig mit Blind
                                                Guardian'schen Chören auffährt. Insgesamt bleibt also
                                                alles beim alten, wäre da nicht mitten drin eine kleine,
                                                fiese Coverversion eingebaut. „Dance With Somebody“ von
                                                Mando Diao rockt im typischen Iron Savior-Stil gewaltig.
                                                Es übernimmt zum Schluss die Rolle einer Ballade, in dem
                                                es die Ohren etwas entspannt. Aufgeweckt durch diesen
                                                ungewohnten Rocker lassen sich die letzen drei Lieder
                                                noch besser geniessen. Iron Savior machen auch im Jahr
                                                2014 alles richtig und haben ein Album erschaffen,
                                                welches Power Metal-Fans gefallen dürfte. Dass dabei die
                                                oberste Liga knapp verfehlt wird, dürfte für die Saviors
                                                keine Rolle spielen.
 Roger W.
  Punkte: 8.0 von 10
 |  
            |  |  |  
            |  | 
                        NERVOSA - Victim Of YourselfNapalm Records/Universal
 Nach den ersten Sekunden von "Victim Of Yourself"
                                                wird es mir schaurig warm ums Herz. Geiles
                                                Thrashgewitter, das sich meistens im
                                                Hochgeschwindigkeitsrausch befindet. Die Stimme klingt
                                                wie Schmier von Destruction. Nach ein wenig Information
                                                erstarre ich in Ehrfurcht - hier handelt es sich um drei
                                                Damen! Ja ihr Kerle da draussen, die immer behaupten,
                                                dass Weiber im Metal nichts zu suchen haben, ihr werdet
                                                hier euren Unterkiefer wieder heraufklappen müssen. Die
                                                Girls sind aus Brasilien und spielen wirklich
                                                hochstehenden Thrash. Da müssen sich sogar Sepultura
                                                fürchten, dass ihnen die Mädels nicht den Rang ablaufen.
                                                Und wieder ein Highlight, cooool!
 Daniel J.
  Punkte: 8.0 von 10
 |  
            |  |  |  
            |  | 
                        LINDA & THE PUNCH – ObsessionEscape Music/Non Stop Music
 Die deutsche Formation um die 21-jährige Sängerin
                                                Linda präsentiert uns ihr erstes Album. Dabei bewegen
                                                sich die fünf Musiker auf einem sehr hohen Level. Frisch
                                                und locker gehen sie dabei zu Werke. Stilistisch hat die
                                                Truppe die perfekte Symbiose zwischen bodenständigem
                                                Hard Rock und kommerziell angehauchtem Pop/Rock kreiert.
                                                Frontgirl Linda verfügt über eine kraftvolle Stimme, die
                                                aber auch zu einem besseren Pop-Sternchen gehören
                                                könnte. Das ist aber keinesfalls schlecht, sondern
                                                beweist höchstens, dass sich eine „Pop“-Stimme auch
                                                hervorragend mit Hard Rock kombinieren lässt. Das
                                                Fundament des Sounds von Linda & The Punch basiert auf
                                                harten aber melodiösen Riffs und einer soliden
                                                Rhythmusarbeit, ergänzt mit unaufdringlichen Keyboards.
                                                Veredelt wurde die Scheibe durch Produzenten-Koryphäe
                                                Michael Voss, was bedeutet, dass diesbezüglich keine
                                                Wünsche offen bleiben. Der Sound bleibt modern und
                                                zeitgemäss, aber trotzdem eingängig und homogen. Auch
                                                mit dem Songmaterial bewegt sich die Band auf einem
                                                hohen Qualitätsstandard. Die grossen Refrains sind zwar
                                                nicht die Norm, doch mit nachvollziehbaren Strukturen,
                                                die schnell ins Ohr gehen und dort auch bleiben, können
                                                Linda und ihre Mitstreiter konstant dienen. Nicht
                                                unerwähnt bleiben muss aber auch die Tatsache, dass auf
                                                die Hilfe einiger erfolgreicher Songwriter
                                                zurückgegriffen wurde. Wie viel der Tracks dann effektiv
                                                „self made“ sind, bleibt offen. Mit der Definition Pink
                                                meets Pat Banater trifft das Label jedenfalls ins
                                                Schwarze. Reinhören lohnt sich definitiv, nicht zuletzt
                                                wegen dem tollen Patti Smith-Cover „Because The Night“.
 Chris C.
  Punkte: 8.0 von 10
 |  
            |  |  |  
            |  |  
            |  |  |  
            |  | 
                        CONTORSION - Planet ParasiteNon Stop Music Records
 Es gibt sie schon 10 Jahre, die Thrash Metal-Band
                                                Contorsion aus Burg. Hier veröffentlicht man den zweiten
                                                Longplayer "Planet Parasite". Beim ersten Song merkt man
                                                schnell, wen die Jungs verehren: Exodus! Das sind auch
                                                meine Lieblinge. "Betrayers Of Humanity" könnte wirklich
                                                auf dem neuen Exodus-Album stehen, vom spielerischen und
                                                Soundtechnischen Aspekt her, sprich von einer
                                                knallharten Produktion. Auch die nachfolgenden Songs
                                                halten das hohe Niveau, man hört da auch Testament
                                                heraus, gesangstechnisch, was aber nicht störend wirkt.
                                                Für mich sind die Jungs in der oberen Liga daheim, mit
                                                ihrem spielerischen Können und den guten
                                                Songarrangements. Wer noch nicht genug hat vom Thrash
                                                und Schweizerbands unterstützen möchte, soll sich dieses
                                                geile Album zulegen, besser kann man modernen Bay
                                                Area-Thrash nicht mehr spielen. Cool, Jungs!
 Daniel J.
  Punkte: 8.0 von 10
 |  
            |  |  |  
            |  | 
                        WORDS OF FAREWELL – The Black Wild YonderAFM Records/Musikvertrieb
 Words Of Farewell haben sich dem melodischen Death
                                                Metal verschrieben. Dabei scheuen sie sich nicht,
                                                Keyboards in allen Klangfarben nicht nur beizumischen,
                                                sondern auch in den Vordergrund zu stellen, ähnlich wie
                                                es Scar Symmetry tun. Die Münsteraner verzichten dabei
                                                aber gänzlich auf poppige Clean-Vocals. Das rückt sie in
                                                die Nähe von Dark Tranquillity, insbesondere zu «Haven»-Zeiten.
                                                Dabei erreichen sie aber nicht die Hitdichte dieses
                                                Klassikers. Damit ist eigentlich auch das einzige
                                                gesagt, das «The Black Wild Yonder» noch von den
                                                Grosstaten des Genres unterscheidet: Den Songs wohnen zu
                                                wenige Widerhaken inne, die sich sofort in den
                                                Hirnwindungen festkrallen. Hooks, eben. Ansonsten klingt
                                                die Platte durchwegs erfrischend und sehr kompetent
                                                umgesetzt. Immerhin kredenzen uns die Deutschen ja erst
                                                ihr zweites Album. Dieses sollte auf jeden Fall von
                                                Jüngern des Genres angetestet werden, insbesondere, wenn
                                                keine Tasten-Aversion vorliegt.
 Mac
  Punkte: 8.0 von 10
 |  
            |  |  |  
            |  | 
                        LOATH - Total PeaceInverse Records
 Die 2013 gegründeten Loath Total aus Finnland sind
                                                so frisch und unverbraucht, dass nicht mal Google etwas
                                                über sie weiss. Die Crust/Grinder/Doomer scheinen ihr
                                                Mysterium auch noch zu fröhnen. So heissen die
                                                Bandmitglieder schlicht E (Gitarre, Gesang), V (Gitarre,
                                                Gesang) , M (Bass) und L (Drums). Mich würde nicht
                                                wundern, wenn dahinter einige mehr oder weniger bekannte
                                                Namen stecken würden, denn gleich mit dem doomigen
                                                Opener "Humanity" wird einem klar, dass dies keine
                                                pickelige Teenieband am Werk ist sondern eine gestandene
                                                Truppe. Düster und prophetisch beginnt das Album, bevor
                                                bei den nächsten Stücken die Geschwindigkeit gesteigert
                                                wird. Charakteristisch für dieses Album ist das
                                                "Garageband"-Feeling der Produktion, welches ein wenig
                                                an die Anfänge des Black Metal erinnert. Trotz oder
                                                gerade wegen der "mageren" Produktion kommen die
                                                düsteren und gut durchdachten Riffs sehr gut zur
                                                Geltung. Loath Total sind ein geniale Band, die irgendwo
                                                zwischen Hellhammer und Sepultura einzuordnen sind.
 Steve Butcher
  Punkte: 8.0 von 10
 |  
            |  |  |  
            |  | 
                        GUN BARREL – Damage DancerMassacre Records/Musikvertrieb
 Es gibt sie noch, die Bands, welche mit einer
                                                schönen Regelmässigkeit gute Alben veröffentlichen. Gun
                                                Barrel aus Deutschland ist eine davon. Ihr Hard Rock mit
                                                kantigem Heavy Metal-Einschlag überzeugt auch auf dem
                                                sechsten Studio-Silberling. Wer bei den Deutschen eine
                                                Weiterentwicklung sucht, muss sehr genau hinhören.
                                                Vielleicht ist "Damage Dancer" ein wenig rock’n’rolliger
                                                als sein Vorgänger "Brace For Impact", vielleicht
                                                täuscht dieser Eindruck aber auch. Spannend indessen
                                                ist, dass Sänger Patrick zwischendurch erstmals an Axel
                                                Rose von Guns’n’Roses erinnert. So etwa in den Strophen
                                                von „Bashing Thru“. Gun Barrel rücken aber auch durch
                                                den öfters eingesetzten Blues in Richtung Gunners, ohne
                                                dabei ihre eigene Identität zu verlieren. Das Gaspedal
                                                wird nur selten richtig durch gedrückt. Vielmehr setzen
                                                die Kölner auf kernige, mächtige Riffwände, welche sich
                                                in die Gehörgänge sägen. Dies passt ganz gut zu Patrick
                                                Sühl’s Stimme, welche mit seinem rauen Gesang den
                                                richtigen Boden legt. "Damage Dancer" wird keinen Fan
                                                der Band enttäuschen. Für die grosse Masse fehlt
                                                allerdings der ganz grosse Hit. Aber wer will diesen
                                                schon, wenn er mit diesem Album ein liebevolles,
                                                emotionales Hard Rock-Werken sein Eigen nennen kann?
 Roger W.
  Punkte: 8.0 von 10
 |  
            |  |  |  
            |  | 
                        BIGELF - Into The MaelstromInsideOut Music
 Es ähnelte einem kalten Entzug: Spätestens seit
                                                Bigelf 2010 ihr viertes Album "Cheat The Gallows"
                                                veröffentlichten, wurde ihr debil opulenter 70's Prog
                                                Rock von den Retro Rock-Süchtigen, mich eingeschlossen,
                                                als der heisseste Stoff überhaupt gehandelt. Und dann
                                                kam: nichts! Die Arbeiten am neuen Album zogen sich in
                                                die Länge, die Band zerbröselte und die letzten
                                                Bigelf-Spuren wurde von der schieren Flut ebenso
                                                potenter Neo-70's-Truppen langsam aber sicher
                                                weggespült. Nun ist Sänger, Tastenmann und Giftmischer
                                                Damon Fox zurück, will mit "Into The Maelstrom" dort
                                                weitermachen, wo er vor vier Jahren aufgehört hat. Eine
                                                Zeitreise also, das macht schon der Opener "Icredible
                                                Time Machine" klar, sowohl in thematischer wie
                                                klanglicher Hinsicht. Und zwar mit berühmter Hilfe, denn
                                                kein Geringerer als Ex-Dream Theater-Mann Mike Portnoy
                                                bietet schlagwerkliche Unterstützung. Und das passt, ist
                                                doch "Into The Maelstrom" nichts anderes als ein
                                                musikalisches Traum-Theater, 70's Prog Deluxe, ein
                                                einziger abgedrehter Drogentrip. Und zwar keiner von der
                                                gemütlichen Sorte. Brachiale Riffs zertrümmern
                                                extraterrestrische Synthies und werden gleichzeitig vom
                                                unheilvoll jaulenden Gesang mit Ozzy-Verwandtschaft
                                                zerstochen. Ja, schon fast operettenhaft, musical-mässig
                                                klingen LSD-Orgien wie der artistische Opener, das
                                                durchs Wurmloch rasende "Hypersleep", der paranoide
                                                Stampfer "The Professor & The Madman" und auch das
                                                relaxt beginnende "Mr. Harry McQuhae" lässt den Hörer
                                                nur kurz runterkommen, bevor es nach zwei Minuten wieder
                                                in die für Bigelf typische, überbordende Theatralik
                                                kippt, die nicht selten auch in ihren ruhigen Momenten
                                                an Filmmusik erinnert (allen voran der 8-minütige
                                                Rausschmeisser "ITM"). Heftiger Stoff ist das und sogar
                                                als langjähriger Kraut-Rock-Junkie wünscht man sich,
                                                dass es auf "Into The Maelstrom" mehr wohlige
                                                Verschnaufpausen gäbe wie die entspannte Hippie-Hymne "Already
                                                Gone" mit ihrem eingängigen Beatles-Flair oder das nur
                                                leicht angeheitert schunkelnde "Theater of Dreams". Doch
                                                wer weiss" Womöglich ist dieser ausufernde Retro-Rausch
                                                genau das, was Bigelf brauchen, um sich wieder auf den
                                                musikalischen Rauschgiftmarkt zu katapultieren. Auch
                                                wenn es einem beim ersten Mal hören noch umhaut: "Into
                                                The Maelstrom" hat Suchtpotential.
 Kissi
  Punkte: 8.0 von 10
 |  
            |  |  |  
            |  | 
                        VOLUME IV - Long In The ToothRipple Music
 Heiligs Blechle, das rödelt aber von Anfang an
                                                ordentlich los - hört sich erst mal so an, als ob Black
                                                Stone Cherry, Dropbox und Seether (zu "Disclaimer
                                                II"-Zeiten) sich entspannt zu einem Jam getroffen
                                                hätten. Die Stimme des Gitarristen Joe Carpenter tönt
                                                sachte gepresst, aber rauchig genug, um als authentisch
                                                und nicht nervtötend durchzugehen - zeitweise erinnert
                                                das Feeling an alte Kiss-Scheiben. Auf diesem Debut
                                                (welches wie auch das von Shores Of Null sehr gut
                                                klingt!) wurden zwei Tracks der EP von 2013, schlicht "Volume
                                                IV" betitelt, auf die Full Lenght-Scheibe übernommen:
                                                "Wager" und "Kong". Die Amis produzieren relativ
                                                schnörkellosen Stoner Rock, mit "Cabal" ist sogar noch
                                                ein Akustik-Track vorhanden, welcher aber sehr kurz
                                                ausfällt und damit eher als Randnotiz zu werten ist.
                                                Speziell bei Tracks wie "Locusts Have No King" fällt
                                                auf, dass Volume IV immer wieder eine deutliche
                                                80er-Rock-Schlagseite aufweisen, welche aber so gut ins
                                                Gesamtbild eingefügt wird, dass es nicht wie ein
                                                Fremdkörper wirkt. Als Negativpunkt kann angesehen
                                                werden, dass sich gewisse Soundstrukturen immer mal
                                                wieder wiederholen, jedoch ist (gemäss meiner Erfahrung
                                                nach) dies im Stoner-Bereich nicht allzu ungewöhnlich.
                                                Alles in allem lässt sich sagen, dass "Long In The Tooth"
                                                ein sehr guter, musikalischer Wegbegleiter für Fahrten
                                                über staubige Highways darstellt - Sommer- und
                                                Wüstenfeeling inklusive!
 Toby S.
  Punkte: 8.0 von 10
 |  
            |  |  |  
            |  | 
                        AZORIA- Season’s ChangeDoolittle Group
 Azoria – das ist Powermetal pur in allen Facetten
                                                die dieses Genre hergibt! Die schwedische Kombo erinnert
                                                an Avantasia, denn Mastermind Alex Oriz, (Bandgründer,
                                                Songwriter und Lead-Gitarrist) hat sich für sein neues
                                                Projekt zahlreiche prominente Unterstützung geholt:
                                                Tommy ReinXeed, Mark E Gunnardo (Nordic Mist, Jawbreaker),
                                                Snowy Shaw (Therion, King Diamond, Sabaton), Mike
                                                Andersson (Cloudscape), Mikael Dahl (Crystal Eyes) und
                                                Matilda Eriksson reichen das Mikrophon herum. Das
                                                Ergebnis ist Powermetal in Reinkultur. Allerdings
                                                hinterlässt das Album trotz, oder vielleicht gerade
                                                wegen, dieses Staraufgebots einen etwas schalen
                                                Nachgeschmack: Die Kompositionen sind fast schon zu
                                                klischeehaft und mitunter auch ziemlich abgedroschen,
                                                selbst für ein Genre das von Klischees lebt. Das mag
                                                vielleicht an den hochgesteckten Erwartungen liegen,
                                                doch so richtig innovativ wirkt der Silberling leider
                                                selten. Einige der Highlights sind der Opener “Just Like
                                                the Phoenix“ mit Sänger Tommy ReinXeed, das schaurig
                                                schöne “When You Sleep“ eingesungen von der einzigen
                                                Frau der Truppe Matilda Eriksson und das eingängige,
                                                wenn auch etwas banale, “Love it Loud“ mit Mark E
                                                Gunnardo. Richtig herausstechen tut vor allem der letzte
                                                Track “Piece of Mind“, bei dem Sänger Snowy Shaw in
                                                etwas düsterere Gefilde abdriftet. Die meisten Tracks
                                                sind erstaunlich kurz gehalten für dieses Genre, nur ein
                                                Track knackt die 5 Minuten-Grenze. So bringen es die 9
                                                Songs zusammen gerade mal auf 36 Minuten Spielzeit –
                                                Sehr schade, denn ich hätte gern mehr davon gehabt! Das
                                                aussergewöhnliche Werk, das dieses Line-Up verspricht,
                                                lässt leider auf sich warten. Doch als Warm-Up Übung
                                                kann man es durchaus gelten lassen, denn in dieser
                                                Truppe steckt noch weit mehr Potenzial! Fazit: Für
                                                Powermetal-Liebhaber definitiv ein Must Have! Ich
                                                jedenfalls fand das Album klasse, auch wenn bestimmt
                                                mehr drin gewesen wäre…
 Patricia H.
  Punkte: 8.0 von 10
 |  
            |  |  |  
            |  | 
                        STAMINA - PerseveranceMy Kingdom Music/Non Stop Music
 Dies ist bereits das dritte Album der Italiener
                                                Stamina, voll mit Gastsänger. Unter anderem Göran Edman,
                                                Nils Molin, Maria McTurk, Giorgio Adamo und Jacopo Di
                                                Domenico, der auch der aktuelle Sänger der Band ist.
                                                Musikalisch deckt man ein breites Spektrum ab: Schnelle
                                                Metal-Nummern wie "Breaking Another String", von Göran
                                                toll gesungen, Hard-Rocker wie "Im Alive", toller
                                                Refrain und Chöre, könnte man locker als Single
                                                veröffentlichen, sehr eingängig, gefällt mir sehr gut,
                                                hat einen leichten Edguy-Touch. "Just Before The Dawn"
                                                erinnert mich an Royal Hunt, ebenfalls eine tolle, eher
                                                ruhige Nummer. Mit "Naked Eye" hat man auch eine
                                                musikalisch anspruchsvolle Nummer am Start, die von
                                                tollen verschiedenen Parts lebt und den Song sehr
                                                spannend macht, Giorgio Adamo hat eine klasse Stimme. "Unbreakble"
                                                zeigt die progressive Seite der Italos, hier zockt man
                                                auf hohem Niveau, ohne den Song als Ganzes aus den Augen
                                                zu verlieren, starke Leistung. So bieten die Italiener
                                                mit ihren gut gewählten Gastsängern ein
                                                abwechslungsreiches Hard Rock / Metal-Album, immer die
                                                Melodie im Vordergrund und alles songdienlich gespielt.
                                                Wirklich gut, empfehlenswert.
 Crazy Beat
  Punkte: 
                                                7.9 von 10
 |  
            |  |  |  
            |  | 
                        SUICIDE SILENCE -The Mitch Lucker Memorial Show (Ending Is The Beginning)
                                                (Live)
 Century Media/Universal
 Suicide Silence ist eine aus fünf Mitgliedern
                                                bestehende US-amerikanische Deathcore-Band aus Riverside,
                                                Kalifornien. 2002 gegründet haben sich die Amerikaner
                                                mitlerweile zu einer festen Grösse des neuen Subgenres
                                                Deathcore entwickelt. 2012 verstarb Sänger Mitchell Adam
                                                Lucker an den Folgen schwerer Verletzungen infolge eines
                                                Motorradunfalls, lange hat man nach einem veritablen
                                                Ersatz gesucht und ihn schliesslich in der Person von
                                                (Ex) All Shall Perish-Sänger Hernan "Eddie" Hermida
                                                gefunden. Bevor nun aber das erste Album mit dem neuen
                                                Sänger in den Regalen steht, veröffentlichen Suicide
                                                Silence einen Live-Mitschnitt des Charity-Konzertes für
                                                die Witwe und die Kinder des verstorbenen Mitch Lucker,
                                                welches am 21. Dezember 2012 veranstaltet wurde. Darauf
                                                zu hören ist nicht der neue Sänger, sonder eine Reihe
                                                von bekannten Grössen, die sich abwechselnd die Ehre
                                                gaben, bei einem Lied von Suicide Silence ihre Stimme zu
                                                widmen. Dazu gehören etwa die Frontmänner von Asking
                                                Alexandria, Job For A Cowboy, Winds Of Plague, Lamb Of
                                                God, After The Burial oder As I Lay Dying, welche
                                                allesamt einen genialen Job abliefern. Soundtechnisch
                                                ist das Live-Album an einigen Stellen leider ein wenig
                                                unsensibel abgemischt, hie und da sind die Gitarren zu
                                                schwach oder das Drum zu unpräsent. Alles in Allem aber
                                                eine tolle Retrospektive über das Schaffen der Band, und
                                                ein gelungenes Memorial für den verstorbenen Sänger.
                                                R.I.P.
 Steve Butcher
  Punkte:
                                                keine Wertung
 |  
            |  |  |  
            |  | 
                        BLACK MARE - Field Of The HostHuman Jigsaw Records
 Ich muss zugeben: So richtig passen Black Mare nicht auf
                                                diese Homepage und dementsprechend schwierig gestaltet
                                                sich das Schreiben einer angemessenen Review. Was
                                                Fronterin Sera Timms, zumindest ein paar Lesern
                                                vielleicht bekannt von Ides Of Gemini und Black Math
                                                Horsemen, auf dem Debut ihres neuen Projekts macht, das
                                                ist kein Rock und noch viel weniger Metal. Als Shoegaze
                                                könnte man es bezeichnen, als Post Rock oder, zumindest
                                                des repetitiven Minimalismus wegen Doom. Hypnotisch ist
                                                das auf jeden Fall, wenn neblige Gitarrenschwaden über
                                                archaische Trommeln wabern und Timms menschliche
                                                Abgründe mit ihrer eindringlichen Stimme besingt. Doch
                                                irgendwie hat es auch etwas beunruhigendes, wie etwa im
                                                morbiden "Tearer" oder "Ashlar", wo eine entrückte
                                                Feenstimme im Verstärkerlärm unterzugehen droht. Wer auf
                                                satte Riffs, Rhythmen zum Headbangen oder auf
                                                Saitenvirtuosität steht, und zwar nur auf das, der muss
                                                sich den Namen Black Mare nicht merken. Nimmt man sich
                                                hingegen die Zeit, lässt man sich fallen, in diese
                                                Sound-Tiefen, dann lässt "Field Of The Host" ganze
                                                Klangmeere wogen, die so bedrückend sind wie
                                                eindrücklich. Dass dieses Rauschen nach dem Auftauchen
                                                nicht lange haften bleibt in der Erinnerung, das liegt
                                                in der Natur der Sache. Eine beinahe reinigende Wirkung
                                                hat dieses Ambient-Bad aber trotzdem.
 Kissi
  Punkte: 
                                                7.8 von 10
 |  
            |  |  |  
            |  |  
            |  |  |  
            |  | 
                        FEAR OF DOMINATION - Distorted DelusionsInverse Records
 Industrial Metal gehört mit wenigen Ausnahmen nicht
                                                zu meinem Musikgeschmack. Fear of Domination können mich
                                                vielleicht eines besseren belehren. Schon der Opener
                                                „Paper Doll“ kracht richtig schön hart melodiös, ja ich
                                                staune, der Song hat Hitpotential. Man hört auch die
                                                eine oder andere Einmischung von Rammstein in dem Sound
                                                der Nordländer. Tja Leute, Ministry sind passé, jetzt
                                                kommen die Finnen von Fear Of Domination, und ich
                                                vermisse Ministry eigentlich schon fast nicht mehr, denn
                                                hier bekommt man eine volle Breitseite in die
                                                Magengegend. Passt schon...
 Daniel J.
  Punkte: 
                                                7.8 von 10
 |  
            |  |  |  
            |  | 
                        NEAR DEATH CONDITION - Evolving
                                                Towards ExtinctionUnique Leader Records
 Wenn das mal nicht Metal ist:
                                                versucht man auf die Website der Walliser von Near Death
                                                Condition zuzugreifen, kommt erstmal eine fette Warnung
                                                von Google, dass diese Seite meinen Computer beschädigen
                                                könnte. Cool, kann man so was denn auch absichtlich
                                                einbauen? Technisch fit scheinen die Jungs ja zu sein,
                                                zumindest wenn man von ihrer Musik auch auf ihre
                                                IT-Kenntnisse schliessen darf. Ihre Instrumente
                                                beherrschen die Herren nämlich eindeutig
                                                ausserordentlich gut - sie sind ja auch schon seit 2001
                                                gemeinsam aktiv. Evolving Towards Extinction ist ihr
                                                dritter Longplayer, auf dem sie dem oftmals wohl nahe an
                                                der Überforderung stehenden Hörer wiederum ihren
                                                technischen, äusserst anspruchsvollen Death Metal um und
                                                in die Ohren pfeffern. Es wird hier auf sehr hohem
                                                Niveau gewütet, ein Blastbeat jagt den nächsten, Break
                                                folgt auf Break, man kommt manchmal kaum nach mit Hören.
                                                Glücklicherweise gibt es auch ruhigere, fast melodische
                                                oder atmosphärische Passagen, so dass man zwischendurch
                                                durchatmen kann - die meiste Zeit wird aber vornehmlich
                                                geprügelt was das Zeug hält. Die Stimme von Sänger /
                                                Gitarrist Stephan fügt sich gut ein und ist nicht zu
                                                monoton, so dass ein stimmiges Gesamtbild entsteht. Mir
                                                persönlich ist die Scheibe grad ein bisschen allzu
                                                anstrengend und es bleibt kaum was nachhaltig hängen.
                                                Evolving Towards Extinction ist was für Fans von
                                                technischem, brutalen Death Metal im Stil von Origin,
                                                Obscura, Nile, Suffocation, Dying Fetus und ähnlichem.
                                                Wer die genannten Bands mag, kann hier ungehört
                                                zugreifen. Für alle anderen gilt: erstmal in
                                                homöopatischen Dosen geniessen, das ist schon ganz schön
                                                harter Stoff.
 Lucie W.
  Punkte: 
                                                7.8 von 10
 |  
            |  |  |  
            |  | 
                        LENORE S. FINGERS – Inner TalesMy Kingdom Music
 Von Traurigkeit durchflutet ist
                                                die Musik der Italiener mit dem aussergewöhnlich
                                                erscheinenden Bandnamen Lenore S. Fingers, der aus einer
                                                Kombination der Namen von Roman Dirge’s Comic “Lenore,
                                                The Cute Little Dead Girl” und David Firth’s Fantasy
                                                Charakter „Salad Fingers“ entstanden ist. Dieser bewusst
                                                gewählte Name widerspiegelt die Einflüsse ihrer Musik.
                                                Dunkle und melancholische Atmosphäre trifft auf
                                                verzerrte Gitarren und über allem liegt eine verträumte,
                                                phantastische Aura. Die Songtexte drehen sich um die
                                                niemals enden wollende Einsamkeit des süssen kleinen
                                                Mädchens aus Dirge’s Comic, welches sich auf der Reise
                                                durch die neun Songs seinen grössten Ängsten, dem
                                                Verlust geliebter Menschen und dem unausweichlichen
                                                eigenen Tod, stellen muss. Sängerin Federica Lenore
                                                Catalano wiederspiegelt diese Figur mit ihrer feinen,
                                                beinahe kindlichen Stimme und der zierlichen Figur
                                                beinahe perfekt. Die angestrebte Atmosphäre wird durch
                                                Samples, sehr präsente Keyboardklänge und teilweise
                                                feine Gitarrenklänge erzeugt. ‚Doom‘ beginnt mit einer
                                                schön verträumten Klaviermelodie, wozu sich cleane
                                                Gitarren und Gesang hinzugesellen. Zwischendurch zieht
                                                das Tempo immer wieder an, die Gitarren werden verzerrt,
                                                oder schwingen zu kleinen Sololäufen auf und die Felle
                                                werden vom Schlagzeuger ordentlich traktiert – alles in
                                                allem ergibt sich ein sehr abwechslungsreicher und
                                                stimmungsvoller Song, der das Album im Gros gut
                                                repräsentiert. Die letzten Takte auf „Inner Tales“
                                                lassen wenig Grund zur Hoffnung, dass es für das Mädchen
                                                irgendwann ein Happy End gibt – aber lassen wir uns
                                                überraschen.
 Patricia L.
  Punkte: 
                                                7.8 von 10
 |  
            |  |  |  
            |  | 
                        METAL INQUISITOR – Ultima Ratio
                                                RegisMassacre Records/Musikvertrieb
 Mit dem vierten Album gehen die
                                                Norddeutschen ins Rennen und ziehen alle Register, die
                                                ein tolles Metal-Album beinhaltet: fette Gitarrenriffs,
                                                heftige Schlagzeugparts und ein kreischender Sänger, der
                                                irgendwo zwischen Udo Dirkschneider und Bernhard Weiss
                                                liegt. „Burn Them All“ überzeugt mit tollen Riffs, „Call
                                                The Banners“ mit fetzigen Doppel-Leads oder „Black
                                                Desert Demon“ mit hohem Bang-Faktor. Was aber störend
                                                und teils auch nervend sein kann, ist die Stimme von El
                                                Rojo. Zu monoton. Hier würde eine Stimme wie jene von
                                                Andy B. Franck dazu beitragen, dass sich Metal Inquisitor
                                                aus der Masse heraus heben könnten... Der vierte Streich
                                                ist gut gemacht und wird den Metalheads schöne Momente
                                                besorgen. Was dabei herauskommen wird, zeigt uns dann
                                                die Zukunft...
 Tinu
  Punkte: 
                                                7.5 von 10
 |  
            |  |  |  
            |  | 
                        HATRIOT - Dawn of the New CenturionMassacre Records/Musikvertrieb
 Die zweite Scheibe der Thrasher Hatriot beginnt mit
                                                dem Zitat „From My Cold Dead Hands“ - was ich schon mal
                                                etwas unsympathisch finde, ist es doch der Slogan der
                                                Waffenlobbyisten in den USA. Nun seien wir aber mal
                                                nicht so, die Band heisst ja auch Hatriot und nicht
                                                Peaceiot oder Freedomiot, und mit dem Aufruf „Free Pussy
                                                Riot“ im Song SUPAKILLAFRAGSADISTICACTSARESAOTROCIOUS
                                                (ja, der heisst so) machen sie den Patzer wieder gut.
                                                Seit dem Debut der Band rund um Sänger Steve „Zetro“
                                                Souza und seinen Nachwuchs ist nicht viel Zeit
                                                vergangen, gerade mal ein gutes Jahr nämlich, und
                                                vielleicht liegt es daran, dass mich die Scheibe nicht
                                                so wirklich vom Sockel haut. Es ist songwriterisch und
                                                technisch einwandfrei, eine richtig gute Thrash-Scheibe,
                                                die eigentlich alles bietet, was einen Dreschflegel die
                                                Mähne schwingen und die Rübe kreisen lässt:
                                                Uptempo-Kracher, die sich einem mit eingängigen
                                                Gangshouts in die Gehörgänge fressen, geiles Riffing,
                                                eine präzise hämmernde Rhythmus-Fraktion, groovende
                                                Moshparts und über allem das giftige Keifen von Souza.
                                                Also eigentlich alles da. Eigentlich. Denn irgendwas
                                                fehlt, ich finde das Album irgendwie langweilig,
                                                vorhersehbar und viel zu sehr nach Plan konstruiert. Und
                                                ehrlich gesagt, auch wenn ich hierüber schon mehrere
                                                Streitgespräche geführt habe: Souzas Gekeifte ist auf
                                                Dauer einfach etwas nervig. Wenigstens versucht er ab
                                                und an mal (also schon eher selten), etwas Abwechslung
                                                rein zu bringen mit tieferen Growls und sogar cleanem
                                                Gesang und den Stimmen der anderen Bandmitglieder. Aber
                                                da der Gesang sehr im Vordergrund steht im Mix, wird er
                                                mir einfach nach ein paar Songs zu viel. Auch der
                                                Vorgänger „Heroes of Origin“ wurde zwar allgemein gut
                                                aufgenommen, litt aber an denselben Krankheiten wie
                                                diese Scheibe. Dass man sich hier nicht weiter
                                                entwickelt hat ist schade, irgendwie kommt einem Hatriot
                                                wie ein Konstrukt vor, nicht wie eine Band, der ein
                                                genauer Plan aber keine Leidenschaft zu Grunde liegt.
                                                Darunter leidet die Musik. Für Thrasher ist dies hier
                                                aber dennoch eine Empfehlung, denn Hörstoff in dieser
                                                Qualität kann man eigentlich nie genug haben - und man
                                                muss ja nicht nur Lieblingsalben im Regal stehen haben.
 Lucie W.
  Punkte: 
                                                7.5 von 10
 |  
            |  |  |  
            |  | 
                        GITARYST - VisionDani Music
 Album und EPs 34, Singles 20, Soundpacks 6,
                                                Compilations 13. So steht es auf der Page von Dani
                                                Schmid. Und nun veröffentlicht der Guitar-Virtuose sein
                                                neuestes Ding Gitaryst. 10 Instrumental-Songs, die die
                                                Vielseitigkeit von Dani zeigen. Bei "Only The Brave" zum
                                                Beispiel gefällt mir die Rhythmusgitarre besonders gut,
                                                richtig geiles Riff, untermauert von ein wenig Keyboard,
                                                toller Song. Oder "Barbecue Avenue", das mich etwas an
                                                Michael Schenker erinnert. Auch das ruhigere, mit
                                                Akustischer Gitarre untermauerte "Without Fear", mit
                                                sehr gefühlvollem Soli gespielt, kommt echt gut. "Total
                                                Venom" ist ein guter Hard Rock-Song, hier vermisse ich
                                                echt den Gesang, da genau dieser gemacht ist, um dazu zu
                                                singen, wie ich finde. Mein absoluter Fave ist das
                                                akustische "Alright Today", ein klasse Track mit sehr
                                                gefühlvoll gespieltem Soli, klasse. Am Ende des
                                                Rundlings wird dann mit "Jam Out" nochmal kurz voll
                                                drauflos gefrickelt. Zum Schluss kann ich nur sagen: Hut
                                                ab vor Danis Gitarrenkünsten, der hier mit den zehn
                                                Songs beweist, dass er gut spielen und tolle Songs
                                                schreiben kann. Wäre nur noch die Überlegung, nächstes
                                                Mal ein echtes Drum zu nehmen und vielleicht auch hie
                                                und da mit einem Sänger zu arbeiten, sonst Daumen hoch
                                                für Dani W. Schmid und "Vision".
 Crazy Beat
 Punkte: 
                                                7.5 von 10
 |  
            |  |  |  
            |  | 
                        ARMAGEDDON REV. 16:16 – Sundown On HumanityPitch Black Records
 Bald 30 Jahre rockt die Band mit dem komplizierten
                                                Namen schon in Zypern. Im Gegensatz zu den meisten
                                                anderen im Jahre 1985 aktiven Bands bringen die
                                                Südeuropäer ihr Full Length-Debut erst jetzt raus. Ob
                                                der nicht eingetroffene Weltuntergang im Jahre 2012 die
                                                Band motiviert hat, ihre Musik doch noch auf die
                                                Menschheit loszulassen, entzieht sich meiner Kenntnis.
                                                Dass ein Teil ebendieser seine Freude daran haben wird,
                                                glaube ich schon. Man hört «Sundown On Humanity»
                                                durchaus die Könnerschaft an, die sich im Laufe der
                                                Jahre entwickelt hat. Armageddon Rev. 16:16 bewegen sich
                                                routiniert im Spannungsfeld von Heavy, Power und
                                                Progressive Metal. Dabei mutet die Platte erst mal etwas
                                                sperrig an. Man würde dann ja denken, dass sich dies
                                                nach mehrmaligem Hören legt. Genau dies ist aber bei mir
                                                nicht der Fall. Hier liegt die Krux bei dieser Scheibe:
                                                Im Grunde hört man den Zyprern gerne zu, aber nachhaltig
                                                sind die Songs nicht. Dazu wirken sie auch nach mehreren
                                                Durchläufen noch zu zerfahren. Hier wäre wohl etwas mehr
                                                Homogenität den Songs dienlich gewesen. Trotzdem:
                                                Armageddon Rev. 16:16 verdienen mit ihrem späten Debut
                                                das Gehör der Heavy, Power und Prog Metal-affinen
                                                Menschheit.
 Mac
  Punkte: 
                                                7.4 von 10
 |  
            |  |  |  
            |  | 
                        THE CRIMSON PROJEKCT - Live In TokyoInsideOut Music
 Dieses Projekt ist sozusagen ein Seitenarm von King
                                                Crimson, bei dem drei Originalmitglieder involviert
                                                sind: Adrian Belew, Tony Levin und Pat Mastoletto. Nicht
                                                mit dabei ist Mastermind Robert Fripp, doch gab er die
                                                Zustimmung zu diesem Projekt. Gespielt werden Songs der
                                                frühen 80er bis Mitte der 90er. Und wer King Crimson
                                                kennt, weiss, dass da alles andere als leichte Kost auf
                                                den Zuhörer zukommt. Vervollständigt wurde die Band
                                                durch KC-Experten Markus Reuter (Guitar), Julie Slick
                                                (Bass) und Tobias Ralph (Drums). Seit 2011 spielen diese
                                                6 Musiker bereits in dieser Formation und haben 2
                                                USA-Touren, sowie Konzerte in Russland und Japan hinter
                                                sich. Die Songs, wenn man das manchmal überhaupt so
                                                nennen kann, kommen fast originalgetreu rüber, und wie
                                                gewohnt ist man bei deren Musik enorm gefordert, das
                                                Ganze zu verstehen. Manchmal hat man das Gefühl, die
                                                Jungs beim Einspielen ihrer Instrumente zu beobachten,
                                                so komplex und zum Teil abartig klingen teilweise ihre
                                                Nummern. "Live In Tokyo" ist meiner Meinung nach nur was
                                                für beinharte King Crimson-Fans oder total abgefahrene
                                                Proggies.
 Crazy Beat
  Punkte: keine Wertung
 |  
            |  |  |  
            |  | 
                        HIPÉRION – Hipérion RiseNon Nobis Production
 Das Quintett aus Portugal wandelt mit seinem Debüt
                                                “Hipérion Rise“ auf den Pfaden von Metalgrössen wie Iron
                                                Maiden und Metallica, allerdings mit weit kleineren
                                                Fussabdrücken. Das Ganze nennt sich dann “Traditional
                                                Metal“ und man erkennt die jeweiligen Einflüsse meist
                                                ziemlich schnell. So erinnert der Track “This is Metal“
                                                zu Beginn stark an Metallica zu Zeiten des “Black Album“
                                                – Allerdings lässt es dann stark nach und trotz einigem
                                                Potenzial zur Metal-Hymne kriegt es die Kurve einfach
                                                nicht. Das Gitarrensolo ist zwar wirklich toll und
                                                dürfte live für Begeisterungsstürme sorgen, aber
                                                insgesamt ist der Track einfach flach und vermag nicht
                                                so richtig mitzureissen. Ähnlich verhält es sich auch
                                                mit dem Track “Under Your Command“: die militärische
                                                Note am Anfang ist sehr vielversprechend, aber irgendwie
                                                verliert sich die aufgebaute Stimmung schnell im
                                                Einheitsbrei, der dieses Album leider dominiert. Der
                                                Titelsong ist klar im Stil von Iron Maiden (villeiht mit
                                                einem Hauch Manowar) gehalten. Das Lied “Let Me Rock“
                                                ist dann immerhin wieder ein Schritt in die richtige
                                                Richtung, vor allem weil man hier das Gefühl hat, dass
                                                die Band endlich ihren eigenen Stil gefunden hat und den
                                                auch durchzieht. Fazit: eigentlich ganz nettes Debüt,
                                                wenn auch nicht überragend. Reinhören lohnt sich auf
                                                jeden Fall für Iron Maiden Fans.
 Patricia H.
  Punkte: 
                                                7.3 von 10
 |  
            |  |  |  
            |  | 
                        BOMBS OF HADES -Through The Dark PastPulverized records
 "Trough The Dark Past" versammelt mit Nachwürzung
                                                durch vier neue Lieder die zahlreichen Bombs Of
                                                Hades-EP- und Split-Veröffentlichungen der Jahre 2008
                                                bis 2012. Trotz der noch Jungen Bandgeschichte sind
                                                zumindest zwei Protagonisten keine Unbekannten. Sänger
                                                Jonas Stålhammar grunzte bereits Anfang der 90er Jahre
                                                bei den wohlbekannten God Macabre und Bassist Anders
                                                Ekman war bereits Anno 92 auf der Abhoth-EP "The Tide"
                                                zu hören. Somit könnte man davon ausgehen, dass einen
                                                hier das wahrhaftige Old School-Death-Gewitter erwartet.
                                                Jedoch vermischen sich bei Bombs Of Hades sämtliche
                                                Deathrichtungen zu einem Einheitsbrei mit Nachgeschmack.
                                                Zwar merkt man bei einigen "älteren" Tracks wie z.B "Confessor",
                                                dass die Herren definitv wissen, was sie zu tun haben,
                                                aber auf der 21 Stücke beinhaltenden CD hat es einfach
                                                zu viele "Füller", welche weder technisch noch kreativ
                                                auf hohem Niveau sind.
 Steve Butcher
  Punkte: keine Wertung
 |  
            |  |  |  
            |  | 
                        KAMCHATKA - The Search Goes OnDespotz Records
 "Die Suche geht weiter", das
                                                proklamieren Kamchatka mit dem Titel ihres neuen Albums.
                                                Und wie so viele in den letzten Jahren lockt die Fährte
                                                das Power-Trio aus Schweden in die Anfänge des Rock, in
                                                die 70's. Erdige Riffs, lustvoll gezockte Jam-Passagen,
                                                melancholische Blues-Abstecher, also Heavy Rock, wie er
                                                vor über vierzig Jahren erfunden und Ende Nullerjahre
                                                wiedergefunden wurde, das bietet "The Search Goes On".
                                                Wie schon damals aber, am Anbeginn der verzerrten
                                                Gitarrenmusik, gilt es auch heute zu unterscheiden
                                                zwischen einer guten und einer herausragenden,
                                                einzigartigen Band. Dazu braucht es den berühmten
                                                Funken, dieses schwer zu definierende Etwas, das nur
                                                wenige Formationen besitzen, und auch wenn Kamchatka
                                                beherzt zu Werke gehen, in Songs wie dem stürmischen
                                                Opener "Somedays" oder dem groovenden "Coast to Coast"
                                                souverän 70's Rock mit Stoner mischen, im treibenden "Thank
                                                You For Your Time" Uriah Heeps "Easy Livin'"
                                                heraufbeschwören und dank der angenehm souligen Stimme
                                                von Thomas "Juneor" Andersson Erinnerungen an frühe Deep
                                                Purple wachrufen, so muss man den ganzen Silberling
                                                überblickend doch feststellen: Gefunden haben Kamchatka
                                                diesen zündenden Funken auch auf ihrem fünften Album
                                                noch nicht wirklich. Geschmeidig, ja fast zu geschmeidig
                                                gehen die Songs auf "The Search Goes On" ins Ohr, sodass
                                                man bei elegischen Nummern wie "Cross the Distance" oder
                                                "Broken Man" schon fast AOR-Truppen wie Magnum vor
                                                seinem inneren Auge performen sieht. Das ist natürlich
                                                nicht per se schlecht, für eine Boston- oder
                                                Foreigner-Session bin ich immer zu haben, nur müssen
                                                dann eben auch die Songs das geforderte Hymnen-Potential
                                                haben. "The Search Goes On" ist gut, grossartig aber ist
                                                anders. Wer sucht, der findet halt doch nicht immer.
 Kissi
  Punkte: 
                                                7.2 von 10
 |  
            |  |  |  
            |  |  
            |  |  |  
            |  | 
                        MOUNT SALEM – EndlessMetal Blade/Sony Music
 In Sachen Frauenquote, da holt
                                                der Retro Rock langsam aber sicher den Symphonic Metal
                                                ein. Das Bild ist auch einfach zu verlockend: ein paar
                                                langhaarige, bärtige Hippies rocken ihre Instrumente,
                                                davor steht die verführerische Hexe und haucht und
                                                kreischt ins Mikro. Was in den 70's mit Janis Joplin,
                                                Jefferson Airplane, The Velvet Underground oder Coven
                                                funktionierte, das kann heute auch nicht verkehrt sein.
                                                Emily Kopplin heisst dabei das neuste Mitglied in diesem
                                                immer grösser werdenden Zirkel diabolischer
                                                Occult-Rock-Dämoninnen, Mount Salem ihre Band. Mit ihrer
                                                EP „Endless“, welche sie bereits 2012 eingespielt haben,
                                                erst jetzt aber von Metal Blade und um zwei Stücke
                                                erweitert in die Welt getragen wird, reiht sich der
                                                Chicago-Fünfer prima ein in diesen Reigen und zwar
                                                irgendwo zwischen den psychedelischen Prog-Träumereien
                                                der Londoner Purson, den archaischen Doom-Tänzen Jex
                                                Thoths und den überbordenden Vintage-Orgien von Jess And
                                                The Ancient Ones. An letztere erinnert Emily Kopplin
                                                auch gesanglich, soll heissen, eine klare, leider etwas
                                                dünne Stimme, die zuweilen etwas gar überdreht den
                                                Teufel beschwört. Ansonsten tanzen Mount Salem genau
                                                nach dem Gusto des 70's-Fans, ja vielleicht zu genau.
                                                Schleppend erdiger Doom Rock mit leichten
                                                Stoner-Anleihen, selten das Tempo anziehend, dafür hin
                                                und wieder die Hammond-Orgel grollen lassend („The
                                                End“), wobei natürlich immer und überall der schwarze
                                                Sabbat seinen Schatten wirft. Das gibt es momentan
                                                zuhauf, oft auch eingängiger und so wird Emily Koppin
                                                mit ihren Gefährten kaum zur Hohepriesterin des
                                                Teufelsrock aufsteigen. Für einen Platz im female
                                                fronted Retro-Zirkel reicht es aber schon.
 Kissi
  Punkte: 
                                                7.1 von 10
 |  
            |  |  |  
            |  | 
                        L.R.S. – Down To The CoreFrontiers Records/Musikvertrieb
 Schon der Name dieser Formation deutet auf eine
                                                Allianz im Melodic-Genre hin. Die Analyse der Abkürzung
                                                bestätigt dann auch diese Annahme. L.R.S. steht für
                                                Sänger Tommy La Verdi, Gitarrist Josh Ramos und Drummer
                                                Michael Shotton. Unter den Fittichen von Produzent,
                                                Songwriter und Gastmusiker (Keyboards, Hammond Orgel,
                                                Backing Vocals) Alessandro Del Vecchio entstand „Down To
                                                The Core“. Im Bereich des AOR und Melodic sind Projekte
                                                dieser Art an der Tagesordnung. Obwohl dabei regelmässig
                                                äusserst versierte Musiker involviert sind, mangelt es
                                                oft am Charisma einer „richtigen“ Band. L.R.S. haben mit
                                                genau diesem Manko zu kämpfen. T. La Verdi ist aber ein
                                                begnadeter Sänger, der merkwürdigerweise erst mit der
                                                wenig bekannten Formation 21 Guns in Erscheinung treten
                                                konnte. Auch Schlagzeuger M. Shotton ist zwar über alle
                                                Zweifel als Musiker erhaben, als Mitglied von Von Groove
                                                und Airtime hält sich sein Bekanntheitsgrad aber
                                                ebenfalls in Grenzen. Der eigentliche Star der Truppe
                                                ist Gitarrist J. Ramos, der mit Hardline und dem
                                                Journey-Ableger The Storm relativ erfolgreich war. Nebst
                                                der wunderbaren Stimme ist es seine exzellente
                                                Gitarrenarbeit, die dem Sound der Formation einen
                                                gewissen Wiedererkennungswert verleiht. Das Songmaterial
                                                bleibt aber auf breiter Ebene unspektakulär und
                                                austauschbar. Vor allem die obligaten Balladen können
                                                nicht überzeugen. Einige wenige Tracks wie das äusserst
                                                eingängige „I Will Find My Way“ erreichen aber schon
                                                fast das Level der AOR-Helden Survivor oder Foreigner.
                                                Mit grossem Erfolg der Formation, aufgrund des
                                                songwriterischen Mankos, kann also nicht gerechnet
                                                werden. Die Erfahrung hat gezeigt, dass Projekte dieser
                                                Art meistens nach einem Album wieder in die Geschichte
                                                entlassen werden.
 Chris C.
  Punkte: 
                                                7.0 von 10
 |  
            |  |  |  
            |  | 
                        THERION – Theli Deluxe Edition (Re-Release)Nuclear Blast/Warner
 Nach dem experimentellen Ausflug mit dem 2012 von
                                                der Band selbst veröffentlichten Album „Les Fleurs du
                                                Mal“, welches ausschliesslich aus Coverversionen
                                                französischer Chansons bestand, besinnt man sich nun auf
                                                die guten alten Zeiten zurück. Wieder mit der
                                                Unterstützung von Nuclear Blast, hat man soeben eine
                                                Neuauflage des 1996er Albums „Theli“ veröffentlicht. „Theli“
                                                stellte damals einen Wendepunkt in der Karriere von
                                                Therion dar, sowohl in musikalischer Hinsicht, als auch
                                                was den Erfolg betrifft. Auf der Deluxe Edition befinden
                                                sich, zusätzlich zum regulären Theli-Album, die drei
                                                Bonustracks ‚In Rememberance‘, ‚Black Fairy‘ und die
                                                Scorpions-Coverversion von ‚Fly To The Rainbow‘, sowie
                                                eine Bonus DVD mit der kompletten Scheibe als Liveshow.
                                                Das Filmmaterial stammt von einem Konzert in Budapest,
                                                welches im Rahmen der Tour zum 20-jährigen Jubliläum
                                                gespielt wurde, sowie von einem weiteren Konzert aus dem
                                                Jahre 2011, aufgenommen in Atlanta. Da auf der für die
                                                Rezension zur Verfügung gestellten Version das komplette
                                                Zusatzmaterial fehlt, kann darüber nicht weiter
                                                berichtet werden. Bleibt einzig, das grossartige Album
                                                von damals zu geniessen – mit Allzeithits wie ‚To Mega
                                                Therion‘.
 Patricia L.
  Punkte: keine Wertung
 |  
            |  |  |  
            |  | 
                        I AM HERESY - Thy WillCentury Media/Universal
 Gross war der Unmut der
                                                US-amerikanischen Post/Hardcore-Fans von Boysetsfire,
                                                als sich die Gruppe rund um Sänger und Mastermind Nathan
                                                Gray 2007 auflösten. Doch 2012 gab es ein Lebenszeichen
                                                des Charismatischen und unverkennbaren Sängers, sein
                                                Projekt I Am Heresy betrat das Licht der Welt. Zusammen
                                                mit seinem Sohn Simon, an einer der insgesamt drei
                                                Gitarren, veröffentlichte Gray ein stilistisch
                                                unbekümmertes Debut von I Am Heresy. Mittlerweile haben
                                                Boysetsfire ihre Reunion bekannt gegeben und mit "While
                                                A Nation Sleeps" auch ein von den Kritikern gelobtes
                                                Album veröffentlicht. Nichts desto Trotz hat sich Gray
                                                dazu entschieden, sein Projekt mit seinem Sohn
                                                weiterzuführen, und somit entstand der Zweitling "Thy
                                                Will". Stilistisch ohne grenzen, im begrenzten harten
                                                Rahmen, vergnügen sich die beiden Grays mit Experimenten
                                                im Hardcore, Death oder gar modernen Metalcore. Zwar
                                                fährt man Kompositorisch keine feste Linie, jedoch
                                                vermag die unvergleichliche Stimme von Nathan Gray dem
                                                ganzen eine Einheit zu verleihen.
 Steve Butcher
  Punkte: 
                                                7.0 von 10
 |  
            |  |  |  
            |  | 
                        PRIMALFROST – Prosperous VisionsMaple Metal Records
 Bei Primalfrost handelt es sich um eine Solo-Scheibe
                                                von Multiinstrumentalist Dean Arnold. Er hat ein Werk
                                                geschaffen, welches dem Albumtitel durchaus gerecht
                                                wird. Dieser heisst in etwa übersetzt „blühende
                                                Vorstellungen“. Und genauso kreativ ist das Werk auch
                                                geworden. Die Frage dabei ist, ob man den Zugang zum
                                                Werk findet oder nicht. Und genau da liegt mein Problem.
                                                Die Türen zum Arnold‘sche Universum bleiben mir
                                                verschlossen. So verkommen die Lieder zu einem
                                                intensiven Mix aus Black, Folk, Melodic/Death Metal,
                                                Orchester-Musik und Symphonic Metal, bei dem der rote
                                                Faden aussen vor bleibt. Einzig der Gesang ist klar dem
                                                Black Metal-Genre zuzuordnen. Die Rhythmussektion
                                                orientiert sich mehrheitlich beim Black Metal, während
                                                die anderen erwähnten Stile immer wieder ins
                                                Hauptsoundgewand eingeflochten werden. Die Kompositionen
                                                sind durchaus hochstehend, leiden aber an Überfrachtung.
                                                Wenn Gitarren-Melodien von einem tiefen Chor zusammen
                                                mit Leadgesang und Orchester-Begleitung dargeboten
                                                werden, wird das ganze schon mal etwas zu viel des
                                                Guten. Schade auch, dass mit dem über 14 minütigen,
                                                vermeintlichen Albumhöhepunkt „Cathartic Quest (An End
                                                to Tyranny Pt II)“, der eigentlich Tiefpunkt des Albums
                                                erreicht wird. Obwohl ich ein Fan von langen Liedern
                                                bin, will dieses hier einfach nicht greifen. Live könnte
                                                die Situation aber bereits wieder ganz anders aussehen.
                                                Vielleicht ermüdet mich aber auch schlicht nur der
                                                Gesang. Wer Dimmu Borgir zu seinen Lieblingsbands zählt,
                                                darf hier durchaus ein Ohr riskieren. Und wer weiss,
                                                vielleicht findet ihr ja den Schlüssel zum Tor, welcher
                                                mir verborgen bleibt. Die langen Album-Intros und Outros
                                                (jeweils um drei Minuten) lassen jedenfalls erahnen,
                                                dass Herr Arnold hier mehr als eine schlichte
                                                Aneinanderreihung von ein paar Tönen bieten will.
 Roger W.
  Punkte: 
                                                7.0 von 10
 |  
            |  |  |  
            |  | 
                        LA VENTURA – White CrowValkyrie Rising
 Bei den Stichworten „Female Fronted“ und „Holland“
                                                schwirren sofort grosse Namen wie Epica, Delain oder
                                                Within Temptation im Kopf herum. Diese beiden Stichworte
                                                treffen genauso auf La Ventura zu, die mit „White Crow“
                                                ihren zweiten Longplayer veröffentlichen. Evanescene ist
                                                in ihrem Fall jedoch ein passenderer Vergleich, als
                                                obengenannte Bands aus der Heimat. Die Songs klingen
                                                sehr rockig – sowohl Sängerin Carla van Huizen mit ihrer
                                                Stimme, als auch die satten Gitarren unterstützen diesen
                                                Eindruck. Die Gitarren agieren sehr abwechslungsreich
                                                und modern. Zusätzliche Spannung bringen die ab und an
                                                eingesetzten Keyboardklänge und Elektrobeats. Abzug im
                                                Klangbild gibt es einzig für das Schlagzeug, welches
                                                sich etwas steril anhört. Auch wenn zwischendurch immer
                                                wieder die Post abgeht, stimmen die Melodien
                                                melancholisch. Dies wiederspiegelt sich auch in den
                                                Songtexten, die von persönlichen, meist negativen
                                                Erfahrungen inspiriert sind. „White Crow“ ist ein
                                                solides Album, da einzelnen Songs sich schlussendlich
                                                aber doch sehr ähnlich anhören und die Spannung mit der
                                                Zeit etwas abfällt, reicht es noch nicht für die grosse
                                                Überraschung.
 Patricia L.
  Punkte: 
                                                7.0 von 10
 |  
            |  |  |  
            |  | 
                        PRIMEVAL REALM – Primordial LightPure Steel Records/Non Stop Music
 Primeval Realm – Das ist tonnenschwerer Doom-Metal
                                                aus den USA. 7 teils überlange Tracks (das epische
                                                “Black Flames & Shadows bringt es auf fast 8.5 Minuten)
                                                zelebrieren hier den finsteren Sound den ihre Vorgänger
                                                wie Trouble, Candlemass und Solitude Aeturnus bereits in
                                                den Felsen namens Metal gehauen haben. Doch Primeval
                                                Realm sind kein fader Abklatsch, sie variieren das Thema
                                                oft auf überraschende Weise. So verlieren sie sich nicht
                                                nur im genre-typischen Slow-Tempo, sie ziehen auch immer
                                                wieder mal an und lassen zügellosen Heavy Metal
                                                durchklingen. Groovige Riffmonster im klassischen
                                                Iommi-Stil runden das Bild ab. Im Schlusstrack
                                                “Primordial Light… Departure“ geht es dann etwas sanfter
                                                zu und her und es wurden Flötenklänge mit eingebaut,
                                                welche die düsteren Doom-Mauern zum Bröckeln bringen.
                                                Fazit: Tolles und herrvorragend produziertes
                                                Debüt-Album, das in der Doom-Fans begeistern dürfte.
 Patricia H.
  Punkte: 
                                                7.0 von 10
 |  
            |  |  |  
            |  | 
                        CONAN – Blood EagleNapalm Records/Universal
 Roh kommt er daher, der Sound der drei Herren aus
                                                dem englischen Liverpool. Die Instrumentalspuren sind
                                                aufs Minimum reduziert – wer braucht schon Melodie und
                                                Akkorde? Bass und Gitarre wummern tief. Sie können gut
                                                mal eine Minute auf demselben Ton ausharren, stattdessen
                                                wird die rhythmische Seite stärker betont, oder mehr
                                                Raum zur experimentellen Entfaltung mit Effekten und
                                                Verzerrungen gegeben, was den Hörer in einen beinahe
                                                hypnotischen Zustand versetzt. Zwischendurch erschallen
                                                in den Hintergrund gemixte und mit viel Hall versehene
                                                Gesänge, die einen Eindruck von weiten Räumen entstehen
                                                lassen. Conan beschränken sich auf „Blood Eagle“ nur auf
                                                das Nötigste, um trotzdem einen wirkungsvollen Sound zu
                                                erzeugen und dies gelingt ihnen erstaunlich gut.
                                                Trotzdem - für einen Grossteil der Hörer dürfte das fast
                                                komplette Fehlen jeglicher Melodie zur Zerreissprobe
                                                werden. Fans von Sunn O))) dürfen hingegen bedenkenlos
                                                zugreifen.
 Patricia L.
  Punkte: 
                                                7.0 von 10
 |  
            |  |  |  
            |  | 
                        NOCTURNAL - Storming EvilHigh Roller Records/Musikvertrieb
 Wer sich ein ordentliches Pfund angeschwärzten
                                                Thrash Metal gönnen will, wird bei den Mainzern
                                                Nocturnal bestens bedient, welche ganz in der Tradition
                                                von Desaster, Destruction, Deströyer 666 und Konsorten
                                                agieren. Weder Bermudashorts noch Baseball-Shirts stören
                                                hier das Gesamtbild, denn die Band ist zutiefst
                                                traditionsbewusst und tief im Undergrond Thrash Metal
                                                der Achtziger verwurzelt. Konkret heisst das schwarzes
                                                Leder, Nieten und Tattoos prägen äusserlich das Bild der
                                                wüsten Truppe rund um Sängerin Tyrannizer. Da die Band
                                                genau so klingt wie sie aussieht, bleiben für den
                                                geneigten Fan eigentlich keine Wünsche offen. Wüstes
                                                Gebretter begleitet von Tyrannizers wirklich kranken
                                                Vocals, wechselt sich immer wieder ab mit wuchtigen Mid
                                                Tempo-Parts, das Ganze in einem nicht zu sauberen
                                                Soundgewand, das bei aller Rohheit doch noch das
                                                Heraushören der einzelnen Instrumente und gewisser – man
                                                verzeihe mir die unangebrachte Wortwahl – Feinheiten
                                                erlaubt. Auch wenn es nicht unbedingt meine Schiene ist,
                                                ziehe ich meinen Hut vor soviel Konsequenz und
                                                Kompromisslosigkeit, Underground-Thrasher müssen hier
                                                einfach zugreifen!
 Mirko B.
  Punkte: 
                                                6.8 von 10
 |  
            |  |  |  
            |  | 
                        SILVER SNAKES - Year Of The SnakeBridge 9 Records
 Das zweite Album der Band aus der Stadt der Engel
                                                Silver Shake ist was für Grunge-Fans. Obwohl die Mucke
                                                als Post/Hardcore angekündigt wird, klingen die
                                                Amerikaner nach Pearl Jam oder noch besser Soundgarden
                                                ohne dessen Sänger. Der Sound ist mehrheitlich
                                                schleppend, ja man drückt hier gar nicht aufs Tempo, was
                                                eigentlich nicht stört. Melodische, einfache Riffs und
                                                voll auf Radio getrimmte Songs werden hier sicher Erfolg
                                                haben. Für mich gehen die Jungs auf Nummer sicher, was
                                                ein wenig störend wirkt, aber was soll's - jeder muss
                                                seine Rechnungen bezahlen, auch Musiker. Wem seichte
                                                Musik gefällt, kann ja mal ein Ohr riskieren.
 Daniel J.
  Punkte: 
                                                6.8 von 10
 |  
            |  |  |  
            |  |  
            |  |  |  
            |  | 
                        HEAVY TIGER - Saigon KissHigh Roller Records/Musikvertrieb
 Die drei Schwedinnen sind dermassen retro, dass man
                                                zunächst glaubt, direkt in die Siebziger zurückgebeamt
                                                worden zu sein. Auch wenn sie ihn nicht mögen, werden
                                                sie sich konsequenterweise den Vergleich mit den
                                                Runaways wahrscheinlich noch lange gefallen lassen
                                                müssen. Leider fallen Heavy Tiger im direkten Vergleich
                                                mit den Pionierinnen des weiblichen (Hard) Rock etwas
                                                ab, verfügten Letztere doch über drei amtliche
                                                Rockröhren, von denen die eine dazu noch fette
                                                Gitarrensoli beisteuerte. Beim schwedischen Trio fehlt
                                                bedauernswerterweise beides, der dezent raue Rotz in der
                                                Stimme von Sängerin/Gitarristin Maja Linn sowie die
                                                Soli, die sucht man auf der ganzen, knappen Spiellänge
                                                von gerade mal sechsundzwanzig Minuten vergeblich. Dafür
                                                verfügen Heavy Tiger über einen wesentlich höheren
                                                Niedlichkeits-Faktor, und für diese Bemerkung werden mir
                                                die drei holden Damen wohl eines Tages die Augen
                                                auskratzen, auch wenn‘s wirklich nicht böse gemeint ist.
                                                Den Kompositionen kann man die solide Grundarbeit
                                                beileibe nicht absprechen, dennoch fehlt es ein Bisschen
                                                an Substanz, alles klingt einen Hauch zu brav und
                                                ungefährlich, und wenn zu süsslichen Melodien dann noch
                                                gleich die entsprechenden Lyrics mitgeliefert werden („Robber
                                                of love, bang bang, robber of love...“), dann klingeln
                                                bei mir sämtliche Alarmglocken. Lediglich der Track mit
                                                dem programmatischen Titel „Girls Got Balls“ verlässt
                                                den risikofreien Pfad des typischen Mädchenband-Songs
                                                und überzeugt mit absolut coolen „Kiss meets
                                                Rotzrock“-Vibes. Noch mehr solche Songs, und die drei
                                                holen sich mit dem nächsten Output eine wesentlich
                                                höhere Punktezahl bei mir ein. Gut im Ansatz, angenehm
                                                in der Wiederholung, unterstützungswert und ausbaufähig,
                                                bleibt dran!
 Mirko B.
  Punkte: 
                                                6.7 von 10
 |  
            |  |  |  
            |  | 
                        WOLAND – HyperionIndie Recordings/Irascible
 Eine Band, die in ihrem eigenen Studio aufnimmt und
                                                mehrheitlich alles in Eigenregie produziert, hat schon
                                                einen gewissen Respekt verdient. Dass die Finnen erst
                                                vor vier Jahren angefangen haben, in dieser
                                                Zusammensetzung Musik zu machen, lässt umso mehr
                                                aufhorchen, da die Produktion fett und modern klingt und
                                                auch die Lieder durchdacht und routiniert klingen.
                                                Angefangen vom stampfenden ‚Conquer All‘ bis zum letzten
                                                Takt von ‚Elevated Existence‘ zieht sich die Neonlicht
                                                erhellte und winterlich kühle Atmosphäre durch das ganze
                                                Album hindurch. Dabei zeigen die Songs eine mächtige
                                                Portion Industrial/Black Metal, ohne aber allzu sehr auf
                                                elektronische Spielereinen zu setzen. Ein paar Keyboards
                                                und einige Samples (bei ‚Living Water‘ hat man sich dem
                                                gleichen Teil bemächtigt wir einige Jahre vorher die
                                                Tasmanier von Ruins beim Lied ‚The Sum Of Your Loss‘.
                                                Wem das nicht aufgefallen ist, soll sich jetzt aber
                                                sofort in die Ecke stellen und sich erst wieder vor
                                                wagen, wenn man diese Alben auswendig kennt!), aber ein
                                                wirklich grosses Fass wird nicht aufgemacht. Somit
                                                wirken die Finnen nicht ganz so experimentell und
                                                progressiv wie beispielsweise Aborym oder Shining,
                                                neigen dafür zu eingängigeren Strukturen. Wer auf
                                                geschliffenen, rostfreien und glänzenden Metal steht,
                                                kann getrost probieren. Fans von rumpelndem, rauschendem
                                                Black Metal lassen Hyperion links liegen.
 Tristan
  Punkte: 
                                                6.7 von 10
 |  
            |  |  |  
            |  | 
                        THE TOWER – Hic Abundant LeonesBad Omen Records
 Die Schweden The Tower müssen sich beim Komponieren
                                                der Songs für ihre erste Full Length-Veröffentlichung so
                                                manch seltsame Substanz reingepfiffen haben. Ist das
                                                eröffnende Intro „Non Omnis Moriar“ noch relativ neutral
                                                in seiner Machart, zeigt das darauf folgende „Adrenalawine“
                                                gleich, wohin die akustische Reise führt. Sofort wähnt
                                                man sich in Gedanken in einem durch Kerzen und wabernde
                                                Lavalampen spärlich beleuchteten Zimmer, in dem man
                                                gerade noch knapp die zahlreichen Janis Joplin-, Jimi
                                                Hendrix- und Angela Davis-Poster an den Wänden erkennt,
                                                während dem einem der schwere Patchouli-Geruch in der
                                                Luft das Atmen schwer macht. Die vier Jungs haben sich
                                                ganz und gar dem Psychedelic Rock der alten Schule
                                                verschrieben, und das mit aller Konsequenz. Sehr basisch
                                                instrumentiert zelebrieren sie geradezu ihre
                                                Klangvisionen jenseits jeglicher Strophe-Bridge-Refrain
                                                – Schemata. Bands wie uralte Pink Floyd, Camel,
                                                Steppenwolf und Hawkwind müssen einigen Eindruck
                                                hinterlassen haben, denn ihre Inspiration hört man an
                                                den reichlich vorhandenen Ecken und Kanten. Naturgemäss
                                                passt auch der zuweilen arg schiefe Gesang von Frontmann
                                                Erik perfekt zum Sound der schrägen Truppe, die im
                                                traditionell orientierten Teil der Stoner Rock-Fraktion
                                                einige Freunde finden wird.
 Mirko B.
  Punkte: 
                                                6.6 von 10
 |  
            |  |  |  
            |  | 
                        DELAYHEAD – Vol 80%Inverse Records
 Die Finnen präsentieren nach ihrem Debütalbum “Vol
                                                40%” nun den Nachfolger mit dem äusserst kreativen Titel
                                                “Vol 80%”. Wirklich kreativ und bahnbrechend neu ist
                                                leider auch die Musik nicht die mir da aus den Boxen
                                                entgegenschallt. Delayhead erinnern ein wenig an
                                                Sentenced, wobei der Sound meiner Meinung nach mitunter
                                                etwas zu flach daherkommt – zumindest in der ersten
                                                Hälfte! Mit dem melodiöseren “New Sun“ zieht es dann
                                                plötzlich überraschend an und gegen Ende des Silberlings
                                                finden sich ein paar echte Perlen. Beispiele sind die
                                                beiden langsameren Tracks “Shut My Mind“ und “Creed“
                                                oder das grossartige “11“, das überraschend anders ist.
                                                Auch der letzte Track, das instrumentale “Hangover 18“,
                                                bringt nochmals eine ganz neue Facette der Band zum
                                                Vorschein, von der man ruhig mehr hätte draufpacken
                                                können. Fazit: Aber der zweiten Hälfte wird das Album
                                                dann doch noch gut, aber es tröstet nicht ganz über den
                                                eher schwachenEinheitsbrei der ersten Hälfte hinweg.
                                                Zumindest mich nicht. Leute, die den etwas groovigeren
                                                Metal/Hard Rock der 90er Jahre vermissen sind mit
                                                Delayhead jedenfalls bestens bedient.
 Patricia H.
  Punkte: 
                                                6.5 von 10
 |  
            |  |  |  
            |  | 
                        BLOODRIDE - BloodmachineViolent Journey Records
 Die finnischen Old School-Thrasher veröffentlichen
                                                mit "Bloodmachine" ihr zweites Werk. Aufgenommen wurde
                                                das Teil in den Peter Cross Studios im Jahre 2013. Für
                                                das Artwork zeichnete sich Pia Gardberg verantwortlich.
                                                Bei den 10 Tracks geht es zur Sache, aber mehr als ein
                                                Achtungserfolg liegt hier einfach nicht drin. Der Markt
                                                ist überschwemmt mit Thrashbands, die mehr oder minder
                                                im Fahrwasser der alten Helden aus der Bay Area leben,
                                                und das ist aus heutiger Sicht einfach zu wenig. Könnte
                                                man besser machen.
 Daniel J.
 Punkte: 6.1 von 10
 |  
            |  |  |  
            |  | 
                        LURK - KalderaDoomentia Records
 Doom, vermischt mit Sludge-Elementen und einer Art
                                                von Heavy Rock, alles eher im Mid bis Low Tempo
                                                angesiedelt, dazu ein Sänger, der mehr würgt als
                                                schreit? Tjoa, herzlich willkommen in der nihilistischen
                                                Welt von Lurk. Es ist wirklich nicht ganz einfach, die
                                                Musik der Finnen zu beschreiben - am ehesten könnte man
                                                noch Kotiteollisuus hinzuziehen, allerdings auf eine
                                                schleppende, schwere Art und Weise interpretiert. Das
                                                sechste Stück "Rest unitaries" ist zu Beginn noch am
                                                Innovativsten, fängt es doch sachte an und steigert sich
                                                nur allmählich zu einem krächzenden Sprechgesang, doch
                                                nach knapp einer Minute wird alles wieder durch die
                                                altbekannte Doom-Walze niedergemacht. Auch der letzte
                                                Track "Kaldera" wäre im Prinzip nicht schlecht,
                                                allerdings ertönt nach knapp siebeneinhalb Minuten ein
                                                recht derbes Rückkopplungsgeräusch, welches die Ohren
                                                unsanft penetriert. Jungs, ihr habt den Sound für den
                                                Weltuntergang nicht schlecht auf Platte gebracht - doch
                                                etwas mehr Abwechslung (auch im Gesang) wäre echt schön.
 Toby S.
  Punkte: 6.0 von 10
 |  
            |  |  |  
            |  | 
                        THRASH BOMBZ – Mission Of BloodIron Shield Records
 Dass Thrash-Bands aus Südeuropa sich durchaus einer
                                                breiteren Masse ins Gehör spielen können, zeigten
                                                kürzlich Suicidal Angels aus Griechenland, die mit ihrem
                                                letzten Output «Divide And Conquer» weithin auf offene
                                                Ohren gestossen sind. Dass dies den Sizilianern Thrash
                                                Bombz ebenfalls gelingen wird, wage ich zu bezweifeln.
                                                Sie reichern ihren Thrash mit reichlich Punk und Rotz
                                                an. Die Produktion entspricht diesem Ansatz und klingt
                                                für mich wie eine hervorragend gemachte
                                                Proberaumaufnahme. Da ich vom letzten Monat her noch die
                                                Engländer Shrapnel mit ihrer herrlich knallenden und
                                                abwechslungsreichen Scheibe in den Gehörgängen sitzen
                                                habe, vermag mich "Mission Of Blood" nicht zu
                                                überzeugen. Die Songs sind eher simpel gehalten, setzen
                                                auf Eingängigkeit und sind gut nachvollziehbar. Das mag
                                                Thrash Bombz vielleicht zu einer sehenswerten Live-Band
                                                machen, auf Konserve wird das jedoch relativ schnell
                                                langweilig.
 Mac
  Punkte: 6.0 von 10
 |  
            |  |  |  
            |  | 
                        EZ LIVIN - FirestormLZ Records/Sony Music
 Diese CD wurde mir auf hoher See, irgendwo im
                                                Atlantik und während der "70000 Tons Of Metal" Cruise,
                                                von Bonfire Gitarrist Hans Ziller (nach dem
                                                Kurzinterview) persönlich in die Hände gedrückt! Bis
                                                anhin kannte ich dieses zweite Standbein nicht und
                                                erfuhr erst danach, dass das Debüt bereits 1991
                                                erschienen ist. Nun war die Zeit offenbar reif und
                                                vorhanden, um diese Band mit neuer Mannschaft wieder zum
                                                Leben zu erwecken. Letztes Jahr begann Hans Ziller mit
                                                der Rekrutierung für die Neuauflage von Ez Livin. Nebst
                                                seinem Bonfire Kumpel Harry Reischmann (d) verpflichtete
                                                er Ronnie Parkes (u.a. Seven Witches) am Bass, holte
                                                Paul Morris (Ritchie Blackmore's Rainbow) an die Tasten
                                                und besetzte das Gesangs-Mikro mit David Reece (Ex-Accept,
                                                Bangalore Choir). Das las sich dann auf dem Papier schon
                                                mal ziemlich gut und darum war ich gespannt, ob damit
                                                das hohe Level der letzten beiden Top-Soloscheiben von
                                                Reece erreicht werden. während die ersten zwei Songs
                                                nicht besonders auffallen, holen dafür «White Lightning»
                                                und «Let's Fly Away» wieder einige Kohlen aus dem Feuer.
                                                Das bei dem Bandnamen die Gedanken automatisch zu einen
                                                ziemlich bekannten Song von Uriah Heep wandern, kommt
                                                nicht von ungefähr, aber mir schmeckt die deutlich
                                                langsamer gespielte Version nicht wirklich. Überhaupt
                                                werde ich mit dem Teil nicht wirklich warm und «Into The
                                                Light» als einziger "Metal-Song" wirkt eher wie ein
                                                Fremdkörper. Am besten kommt noch die schöne Halbballade
                                                «Let's Fly Away» als Abschluss des Albums daher. Der
                                                Rest des Feuersturms besitzt trotz der guten Produktion
                                                zu wenig Pepp und plätschert mehrheitlich ereignislos
                                                vor sich hin. Fazit: kein Totalausfall, aber auch kein
                                                Überflieger und Reece Solo oder die neue Vandenberg sind
                                                diesen Monat klar besser!
 Rockslave
  Punkte: 6.0 von 10
 |  
            |  |  |  
            |  | 
                        SATANIKA – NightmareIron Shield Records
 Irgendwie lustig, was Satanika hier abliefern. Man
                                                fühlt sich fast an Venom zurückerinnert, ohne allerdings
                                                die Qualität des Trios aus England zu erreichen.
                                                Satanika bolzen, zertrümmern, schreddern und keifen aus
                                                allen Rohren. Aber eben, es ist irgendwie eine Kopie,
                                                was die Italiener hier abliefern. Eine, die den Hörer
                                                sicherlich überrollt, aber abgesehen von einem
                                                überraschten Hörer bleibt nicht viel zurück. Das haben
                                                damals Venom mit viel mehr Humor, Charme und Hingabe
                                                gemacht. Damals war so was auch Kult, heute eben eher
                                                belanglos.
 Tinu
 Punkte: 
                                                5.8 von 10
 |  
            |  |  |  
            |  | 
                        WITCHFYNDE - The Lost Tapes (Compilation)Bad Omen Records
 Vorsicht, wer die NWOBHM-Veteranen lediglich
                                                aufgrund des 1983er-Überfliegers „Cloak And Dagger“
                                                kennt, wird von diesem Re-Release eher enttäuscht sein.
                                                „The Lost Tapes“ beinhaltet bisher unveröffentlichtes
                                                Material der Band aus den tiefsten Siebziger Jahren, als
                                                man noch drogengeschwängertem Okkult Rock in gemässigtem
                                                Soundgewand frönte und statt dem stimmgewaltigen und
                                                charismatischen Luther Beltz den eher schüchtern
                                                wirkenden Steve Bridges am Mikro hatte. Dementsprechend
                                                klingen die sieben langen bis überlangen Songs sehr roh
                                                und basisch im Sound, aber ebenso gemässigt und für die
                                                damalige Zeit eher progressiv als aggressiv. Diese
                                                Compilation ist bestenfalls für Musikhistoriker mit
                                                Gewichtung auf Okkult Rock interessant, objektiv gesehen
                                                konnten Kopien wie eben Witchfynde oder Black Widow den
                                                Originalen Black Sabbath nie das Wasser reichen, was
                                                sich in diesen vertonten Reliquien wieder mal bestätigt.
                                                Auf seine ganz eigene Art faszinierend, aber nicht
                                                essenziell.
 Mirko B.
 Punkte: keine Wertung
 |  
            |  |  |  
            |  | 
                        ASIA - GravitasFrontiers Records/Musikvertrieb
 Die ganze Geschichte,
                                                respektive Karriere von Asia, ist über dreissig Jahre
                                                alt und war bezüglich dem Original-Lineup mit Wetton/Downs/Howe/Palmer
                                                vor allem in den 80ern interessant, wo mitunter mit dem
                                                Welthit «Heat Of The Moment» Musik-Geschichte
                                                geschrieben wurde. Die Phase mit dem Sänger John Payne
                                                brachte dann 1992 mit «Aqua» ein für meine Begriffe
                                                hammergeiles Melodic Rock Album hervor, das aber bei den
                                                eingeschworenen Fans aufgrund des Fehlens von John
                                                Wetton eher durchfiel. Im Verlauf der Jahre sollte sich
                                                die Besetzung noch mehrfach ändern, was aber den Erfolg
                                                der früheren Jahre nicht zurück brachte. Im Zuge des
                                                25-jährigen Jubiläums der Briten fand dann 2006 das
                                                Ur-Lineup wieder zusammen und die Geschichtsschreiber
                                                konnten eine weitere Ära verbuchen. Seither sind mit
                                                «Phoenix» (2008), «Omega» (2010) und «XXX» (2012) drei
                                                Alben erschienen, die mich aber kaum mehr ansprechen
                                                konnten. Zu seicht und zu lasch kommt das Ganze daher
                                                und auch die Konzerte sprühten in der Zeit nicht gerade
                                                vor unbändiger Energie. Aus diesem Grund hatte ich
                                                überhaupt keine Erwartungen mehr und dass mit «Gravitas»
                                                ein neues Album in den Startlöchern steht, hatte ich im
                                                Vorfeld gar nicht registriert. Was mir hingegen zu Ohren
                                                kam, war der neuerliche und wohl definitive Abgang von
                                                Gitarrist Steve Howe, der wieder mehr Zeit für Yes haben
                                                wollte. Er wurde anfangs 2013 durch den jungen
                                                Gitarristen Sam Coulson ersetzt. Oftmals bringen neue
                                                (und junge) Musiker frische Vibes in eine Band rein,
                                                vorausgesetzt man lässt sie gewähren. Die ersten Takte
                                                des Openers verheissen jedoch nichts Gutes, da es mit
                                                dem gleichen Muster einfach weiter geht und der Song
                                                somit auf irgendeinem der letzten Alben stehen könnte.
                                                Vielleicht setzt ja der Titeltrack mit über acht Minuten
                                                Spielzeit einen Glanzpunkt, aber auch hier passiert nach
                                                über zwei Minuten Keyboard-Intro eigentlich wieder
                                                nichts. Erst beim siebten Song «I Would Die For You» und
                                                dem passablen Rausschmeisser «Till We Meet Again» bleibt
                                                wenigstens etwas hängen. Unter dem Strich ist das aber
                                                viel zu wenig und das Material völlig austauschbar.
                                                Ausserdem nützt es nichts, dass das Cover-Artwork immer
                                                noch so geil wie früher aussieht, musikalisch jedoch
                                                einige Defizite zu verzeichnen sind.
 Rockslave
  Punkte: 
                                                5.5 von 10
 |  
            |  |  |  
            |  |  
            |  |  |  
            |  | 
                        THE SHRINE – Bless OffTee Pee Records
 Black Sabbath zu Ozzy-Zeiten mit einer Raven- und
                                                Punk-Schlagseite, das weist zumindest der Opener „Destroyer“
                                                von The Shrine auf. In dieser musikalischen Schnittmenge
                                                geht es weiter. Hat man den ersten Song gehört, kennt
                                                man die folgenden zehn auch. Nichts Bewegendes und weder
                                                Fisch noch Vogel. Im Zuge der letzten Black
                                                Sabbath-Veröffentlichung könnte „Bless Off“ mit der
                                                Erfolgswelle mitschwimmen. Etwas Eigenständiges, das
                                                sich nachhaltig in den Gehörgängen festkrallt, bietet "The
                                                Shrine" aber nicht.
 Tinu
  Punkte: 
                                                5.5 von 10
 |  
            |  |  |  
            |  | 
                        DEADLY CARNAGE - ManthiaAeternitas Tenebrarum Musicae Fundamentum
 Die 5 Italos bringen mit "Manthia" bereits ihr
                                                drittes Werk an den geneigten Metaller. Aber seid euch
                                                versichert, leichte Kost wird das nicht, was hier
                                                kredenzt wird! Denn nur schon der Opener "Drowned Hope"
                                                zeigt so ziemlich alle Facetten, welche Deadly Carnage
                                                ausmachen: ruhige, akustische Parts (erinnern sachte an
                                                Saturnus oder Dolorian), doomige Einschübe, Mid
                                                Tempo-Gebolze in Richtung Draconian, und
                                                geflüsterte/gekreischte Vocals. "Carved In Dust", der
                                                zweitkürzeste Track auf der Platte, prescht vorwärts und
                                                macht keine Gefangenen, genauso wie sein noch kürzerer
                                                Bruder "Electric Flood". Der Sänger bewirkt mit seinem
                                                konstanten Geschreie eine gewisse Ermüdungserscheinung,
                                                weil es hierbei schlichtwegs keine Abwechslung gibt -
                                                beim letzten Track "Manthe" versucht er sich auch mal
                                                noch am Klargesang, was aber dann so tönt wie Kevin
                                                Russel von den Böhsen Onkelz. Schlusswort: Deadly
                                                Carnage vermischen einige Stile miteinander, scheinen
                                                sich aber nicht so recht dessen bewusst zu sein, dass
                                                nun alles irgendwie unstrukturiert und orientierungslos
                                                wirkt. Die Ansätze sind definitiv vorhanden, das Können
                                                auch - wenn jetzt noch ein roter Faden gefunden wird
                                                (und der Sänger auch beim Gesang Variationen zeigt),
                                                dann kann aus der Truppe echt noch was werden im
                                                Doom-Bereich.
 Toby S.
  Punkte: 
                                                5.0 von 10
 |  
            |  |  |  
            |  | 
                        RAUHNACHT – UrzeitgeistHammerheart Records
 Das Einmannprojekt aus Österreich hat sich die
                                                Namensfindung für ihr zweites Album einfach gemacht und
                                                schlicht die Vorletzte EP aufgemotzt. Heraus kam
                                                "Urzeitgeist", nun in der Länge eines vollständigen
                                                Albums. Und wie man den Liedtiteln sowie dem Artwork
                                                entnehmen kann, dreht sich hierbei alles um alpine
                                                Natur, Winter, Gebirgsgeister und so weiter. Thematisch
                                                lassen sich also durchaus Vergleiche zu Lunar Aurora
                                                oder stellenweise auch Vinterriket ziehen. Dabei wirken
                                                die Songs nie so ruppig und ursprünglich, wie die erste,
                                                aber auch nie so verträumt und atmosphärisch wie die
                                                zweite genannte Band. Der Sound ist kühl und klar
                                                aufgenommen, wirkt aber ein wenig flach. Neu erfunden
                                                wird das Rad natürlich nicht, es gibt Black Metal-Riffs
                                                mit Blastbeats, gesprochene, atmosphärische Parts mit
                                                akustischen Gitarren und immer wieder dezente Klänge aus
                                                dem Keyboard. So startet ‚Geisterreiter‘ beispielsweise
                                                mit einem typischen Black Metal-Riff, bevor ein Teil mit
                                                Synthesizer in die Strophe überleitet, welche sich dann
                                                leider doch zu oft wiederholt, um bis zum Ende
                                                überzeugen zu können. Die einzelnen Spuren sind gut
                                                aufeinander abgestimmt und passen zueinander, leider
                                                gibt es aber nur wenige Stellen, die einem gleich hänge
                                                bleiben oder die man nochmals hören möchte. So
                                                schleichen sich die Lieder nach wiederholtem Hören an
                                                der Aufmerksamkeit vorbei und verschwinden irgendwo im
                                                hinteren Teil des Gedächtnisses. Und so wird es leider
                                                mit dem ganzen Album geschehen.
 Tristan
  Punkte: 
                                                5.0 von 10
 |  
            |  |  |  
            |  | 
                        XENOTAPH – Rock Is The ForceNon Nobis Productions
 „Xenotaph, eine Band aus Argentinien, die
                                                verspricht, niemanden kalt zu lassen“. Bei mir zumindest
                                                stimmt diese Aussage, die das Promosheet einleitet.
                                                Allerdings dürfte die Band oder das Management anderes
                                                im Sinn gehabt haben, als dass sich dem Hörer die
                                                Nackenhaare sträuben beim Genuss von „Rock Is The
                                                Force“. Dabei ist es nicht so sehr das Instrumentale,
                                                das einem das Anhören dieser CD erschwert, sondern der
                                                Gesang von Frontfrau Danielle Benvenuti, der recht
                                                monoton, nicht immer korrekt intoniert und in
                                                unangenehmer Stimmlage daherkommt. Xenotaph berufen sich
                                                auf die 80er Bands mit einer Frau am Mikro. Die
                                                Produktion klingt entsprechend, das kann man durchaus
                                                positiv sehen. Die Songs sind dann aber ziemlich
                                                uninspiriert und recht repetitiv. Diese Band solltet ihr
                                                nur dann anchecken, wenn ihr ein Faible für die 80er und
                                                diesen Musikstil habt und an eurem Metal nicht nur
                                                Innovation und interessantes Songwriting schätzt.
 Mac
  Punkte: 
                                                5.0 von 10
 |  
            |  |  |  
            |  | 
                        SPARTA – Welcome To HellHigh Roller Records/Musikvertrieb
 Sparta ist eine Band, aus dem unendlichen Fundus an
                                                „New Wave Of British Heavy Metal“-Truppen, die schon
                                                1979 ihr Unwesen trieben. So hört sich auch der Sound
                                                des Quintetts an. Wie eine Mischung aus den ersten Judas
                                                Priest-, Iron Maiden- und Raven-Scheiben. Unbekümmert,
                                                mit einem fast unpassenden Sänger und heftigen
                                                Gitarrensalven. In wie weit sich solche Alben einer
                                                breiten Masse offenbaren, sei dahingestellt.
                                                Grundsätzlich zeigen Sparta, dass sie in den frühen
                                                80ger Jahren schon nicht das Licht der Welt erblicken
                                                konnten und dadurch auch heute wohl nur den ganz
                                                undergrundigen Underground-Freaks einen harten Eindruck
                                                hinterlassen. Was heraussticht, ist die frische, fast
                                                schon naive Art, wie die Songs aus den Boxen klingen. In
                                                der heutigen Zeit werden Sparta aber das bleiben, was
                                                sie schon vor 30 Jahren waren: Eine Band für eine
                                                Minderheit.
 Tinu
  Punkte: 
                                                5.0 von 10
 |  
            |  |  |  
            |  | 
                        ANCIENT ASCENDANT – Echoes And CinderCandlelight Records/Irascible
 Seit beinahe zehn Jahren bringen die Engländer in
                                                relativ regelmässigen Abständen EPs oder CDs an den
                                                Mann. Und gleich eines vorneweg: Ein durchgehender
                                                Trigger nimmt den Songs auch in weiteren zehn Jahren
                                                sehr wahrscheinlich total viel Dynamik weg und fällt
                                                spätestens ab dem dritten Lied negativ auf. Vor allem
                                                auch dadurch, dass der Rest vom Sound sehr organisch und
                                                erdig klingt, was dem Mix aus Old School-Death Metal und
                                                Thrash eigentlich gut stehen würde. Das Instrumental ‚Embers‘
                                                ist das beste Beispiel dafür, sobald das Schlagzeug
                                                einsetzt, wirkt der Sound weniger echt. Aber natürlich
                                                kann man mittelmässigen Sound nicht nur am Schlagzeug
                                                aufhängen, auch die Gitarren schaffen es über weite
                                                Strecken nicht, wirklich effiziente Parts rüber zu
                                                bringen. Ansätze wie bei ‚To Break This Binds‘ verlaufen
                                                immer wieder im rhythmischen Hobeln auf langweiligen
                                                Riffs. Und die Vocals beschränken sich auf Schreien in
                                                einer Tonlage, zwischendurch mal vereinzelte Growls
                                                machen den Braten auch nicht fetter. Abwechslung und
                                                Innovation hört sich definitiv anders an. Kaum ein
                                                Versuch wert, ausser man steht auf abgegriffenen Thrash/Death.
 Tristan
  Punkte:
                                                4.5 von 10
 |  
            |  |  |  
            |  | 
                        SERPENT EATER – HyenaHammerheart Records
 Nicht ganz eine halbe Stunde Musik, das bedeutet im
                                                vorliegenden Fall fast einen Franken für eine Minute. Da
                                                muss das Gebotene schon aus der Kategorie „Premium“
                                                kommen, um noch als Tipp durchzugehen. Leider machen es
                                                die Kieler einem dabei nicht einfach, da vor allem der
                                                Gesang alles andere als angenehm ist. Das liegt
                                                einerseits an dem matschigen Sound (naja, ist ja auch
                                                Sludge), aber vor allem auch an der Eintönigkeit:
                                                Screams vom einen, Growls vom anderen, beide aber
                                                bestenfalls durchschnitt. Bleiben noch die Gitarren und
                                                Schlagzeug. Erstere bringen es immer mal wieder fertig,
                                                Bezüge zu Black Metal herauszuarbeiten, aber im Schnitt
                                                wiederholen sie sich zu oft, um wirklich spannend zu
                                                sein. Dann noch das Schlagzeug, welches sich irgendwie
                                                im Soundgewirr zu orientieren versucht. ‚Last Cold War‘
                                                ist ein passendes Beispiel, das Riff passt eigentlich
                                                ganz gut, gegen Ende aber scheinen Gitarren und
                                                Schlagzeug untersschiedliche Tempi zu haben. Beim
                                                Titeltrack schliesslich scheint die ganze Abmischung
                                                durcheinander geraten, der Song klingt mehr wie ein
                                                Livemitschnitt als wie ein fertiges Lied. Dieser
                                                unfertige Eindruck mag auf einer Seite Charme
                                                versprühen, anderseits isst man auch keinen halbgaren
                                                Burger nur weil man weiss, wie er eigentlich schmecken
                                                würde. Nee, die Kieler sind leider nicht aus der
                                                Premiumlinie.
 Tristan
  Punkte:
                                                4.5 von 10
 |  
            |  |  |  
            |  | 
                        THE BUNNY THE BEAR - Food ChainVictory Records
 Woanders mag der Hase dem
                                                Fuchs ja vielleicht noch eine gute Nacht wünschen, in
                                                Buffalo bevorzugt er es jedoch, zusammen mit dem
                                                Braunbär, elektronischen Postcore zu fabrizieren. Das
                                                Duo (Ja, ein Hase und ein Bär) scheinen ihre
                                                Stilisischen Wurzeln doch auch sehr im Bereich des EDM
                                                (Electric Dance Music) zu haben, denn trotz vielen
                                                Metal- und Hardcore-Passagen in der Musik von The Bunny
                                                The Bear werden die für Rockmusik so signifikanten
                                                Instrumente wie Gitarre und Schlagzeug stark in den
                                                Hintergrund gedrängt. Was bei Korn und ihrem
                                                Dubstep-Projekt ja, zumindest für mich, sehr gut
                                                funktioniert hat, schaffen die zwei Amerikaner leider
                                                nicht. Die verschmelzung zweier grundsätzlich
                                                verschiedener Stile ist sicherlich kein Zuckerschlecken,
                                                aber es sollte immer bedacht werden, dass man den
                                                Wurzeln gerecht werden sollte, und so hören sich The
                                                Bunny The Bear leider an wie U2 auf einem Pillentripp im
                                                EDM-Mekka Oxa.
 Steve Butcher
 Punkte: 
                                                4.0 von 10
 |  
            |  |  |  
            |  | 
                        NOCTURNAL BREED – Napalm NightsAgonia Records
 Die Norweger von Nocturnal Breed rumpeln seit 1996
                                                durch die Botanik, Liebhabern von geschwärztem Thrash
                                                Metal werden die Herrschaften wohl schon auf die eine
                                                oder andere Art über den Weg gelaufen sein. Wer Pest,
                                                Necrocurse, Desaster und Bands dieser Spielweise hört,
                                                weiss, was ihn hier erwarten kann: Ungeschliffener,
                                                ursprünglicher Metal, welcher Anfangs Neunziger ganz
                                                bestimmt einen gewissen Status erreicht hätte.
                                                Inzwischen gibt es aber einen Haufen Bands, welche
                                                druckvoller den ähnlichen Sound produzieren. Denn leider
                                                sind die Songs weniger vorpreschende Zugpferde als viel
                                                mehr lahme Ackergäule. So passiert zu oft nichts
                                                Spannendes, wodurch dem Album der Thrash-Faktor gewaltig
                                                durch die Lappen geht. Und dann noch die gekreischte
                                                Stimme, welche doch einiges an Nerven braucht. Diesen
                                                Wagen zieht auch Nocturno Cultos Gastauftritt beim
                                                Rausschmeisser nicht mehr aus dem Schlamm. Nichts, was
                                                man in der Sammlung braucht.
 Tristan
 Punkte: 
                                                4.0 von 10
 |  
            |  |  |  
            |  | 
                        DARK FOREST- The AwakeningCruz Del Sur Music/Non Stop Music
 Die englischen Heavy-Metaller Dark Forest haben ein
                                                Sängerproblem! Nicht, dass sie im Moment ohne Shouter
                                                dastehen würden, sondern dass sie scheinbar kein gutes
                                                Händchen für den Posten am Mikrofon haben. War dies
                                                bereits 2009 auf dem selbstbetitelten Debut-Album der
                                                grosse Schwachpunkt, ist es nun mit neuem Sänger auch
                                                nicht viel besser. Zwar ist eine gewisse Steigerung
                                                feststellbar. Aber auch damit wird nicht einmal die
                                                Mittelliga erreicht. Die für heutige Verhältnisse
                                                dumpfe, drucklose Produktion unterstützt den
                                                zwiespältigen Eindruck. Dies ist schade, da auch dieses
                                                Mal ein gewisses Potential rauszuhören ist. Diese Stärke
                                                liegt vor allem in der Melodieführung und der
                                                Gitarrenarbeit. Dark Forest mischen ihren maid'schen
                                                Heavy Metal mit folkigen Elementen und schaffen damit
                                                eine mystische Atmosphäre. Wer bis zum Ende durchhält,
                                                hat immer wieder kleine Aha-Erlebnisse, ohne sich danach
                                                an einzelne Lieder erinnern zu können. Fassen wir also
                                                zusammen: Positiv sind Gitarrenarbeit und Atmosphäre;
                                                Negativ der Gesang, die Produktion und das Songwriting
                                                auf Album-Länge. Für eine Kaufempfehlung fehlen also
                                                etliche Punkte. Deshalb gibt es auch dieses Mal eine
                                                unterirdische Gesamtbewertung mit Betonung des
                                                Potentials, welches Dark Forest nach wie vor haben.
 Roger W.
 Punkte: 
                                                4.0 von 10
 |  
            |  |  |  
            |  | 
                        INSAIN – Enlightening The Unknown (EP)Kaotoxin Records
 Eine EP von einer gerade aufgelösten Band zu hören
                                                ist irgendwie komisch. Das haben sich die Franzosen
                                                wahrscheinlich anders vorgestellt. Und Fans von brutalem
                                                Death Metal könnten das durchaus traurig finden, denn
                                                die Scheibe ist gefüllt mit Sperrfeuerschlagzeug, tiefen
                                                Growls und wuchtigen Gitarren. Mir persönlich sind die
                                                Songs dann aber doch zu eintönig, es fehlt an wirklich
                                                eingängigen Melodien oder Riffs. Die ganze Dynamik
                                                entsteht durch verschiedene Geschwindigkeiten und
                                                Wechsel der einzelnen Teile, aber wirklich zündende
                                                Songs finde ich darunter nicht. Und auch bei weiteren
                                                Hördurchgängen finden sich keine versteckte
                                                Überraschungen, es stellt sich eher die Langeweile ein.
 Tristan
 Punkte: keine Wertung
 |  
            |  |  |  
            |  | 
                        EXHUMATION - Hymn To Your GodDunkelheit Produktionen
 Indonesien? Klar, vielleicht mal Ferien machen oder
                                                so, aber kommt da auch was Metallisches rüber? Spontan
                                                fällt mir persönlich da grad nix Gscheites ein, also
                                                vermerken wir mal einen Exotenbonuspunkt und
                                                beschäftigen uns mit der Materie an sich. Und holla die
                                                Waldfee, da wird ordentlich aus den Boxen gebolzt -
                                                Death Metal der älteren Schule, möchte man anmerken. Es
                                                wird praktisch nur gegrowlt (und das nicht immer im Takt
                                                des Krachs), dazu noch relativ eintönig - passt soweit
                                                ins Schema. Zwischendurch darf der Solo-Gitarrist auch
                                                sein Können beweisen. Klingt dann auch gar nicht mal so
                                                schlecht. Gut, man muss jetzt bedenken, dass "Hymn To
                                                Your God" das Debut der Indonesier und eigentlich schon
                                                2012 erschienen ist. Da stellt sich natürlich die Frage,
                                                ob das noch aktuell oder so old school ist, dass man
                                                sich nicht um Jahreszahlen schert. Anyway, Fakt ist,
                                                dass Exhumation die Fraktion bedienen, welche sich dem
                                                wirklich uralten Gerödel verschrieben hat. Abwechslung?
                                                Muss man suchen. Etwas unbeholfen und amateurhaft? Das
                                                auf jeden Fall. Als Schlussfazit bleibt nur zu sagen,
                                                dass diese Scheibe sehr wahrscheinlich nur extreme Fans
                                                der uralten Death Metal-Schule anziehen wird. Für mehr
                                                wird's nicht reichen.
 Toby S.
 Punkte: keine Wertung
 |  
            |  |  |  
            |  | 
                        POOBAH - US Rock (Re-Release)Ripple Music
 Ich werde mich kurz fassen: 1976 veröffentlichten
                                                Kiss “Destroyer”, Thin Lizzy “Jailbreak”, Rainbow “Rising”,
                                                und AC/DC waren mit “High Voltage” sowie „Dirty Deeds
                                                Done Dirt Cheap“ gleich zweimal vertreten. In Anbetracht
                                                dieser und anderer Göttergaben in besagtem Jahr
                                                verwundert es mich nicht im Geringsten, dass „US Rock“
                                                von Poobah völlig sang- und klanglos an mir
                                                vorbeigerauscht ist. Das Scheibchen, jetzt
                                                wiederveröffentlicht durch das Ripple Music-Label,
                                                beinhaltet einige gefällige Stadion Rock-Nümmerchen, ein
                                                paar Funk Rock-Titel, welche durch hysterisch-hohe
                                                Gesangseinlagen sehr schnell nerven und natürlich ein
                                                paar Balladen. Absoluter Tiefpunkt ist „Let’s Rock“, ein
                                                klassischer Tanzschuppen-Boogie, wie ihn selbst die
                                                Beach Boys klebriger und seichter nicht hingebracht
                                                hätten, und so was wird dann auf dem Promosheet als „Groove-Heavy
                                                Boogie Rock“ verkauft. Mir ist in meiner Laufbahn als
                                                Metal Factory-Schmierfink selten ein so dümmliches,
                                                oberflächliches Stück Musik durch die Ohren gekrochen,
                                                absolut grauenhaft. Eigentlich stehe ich auf den ganzen
                                                Siebziger-Kram, aber das hier ist ungefährlicher,
                                                politisch korrekter College-Bubi-Rock, den selbst das
                                                eine oder andere amtliche Gitarrensolo nicht rausreissen
                                                kann.
 Mirko B.
 Punkte: keine Wertung
 |  
            |  |  |  
            |  | 
                        NOTHING - Guilty Of EverythingRelapse Records
 2 Amis, die Post Rock, Ambient und Indie zu einer
                                                Melange verschmelzen - kann das gut gehen? Jein, ist man
                                                an dieser Stelle geneigt zu sagen. Vorab bleibt
                                                anzumerken, dass die Vision der beiden Herren konsequent
                                                umgesetzt worden ist und man spürt, dass das, was sie
                                                machen, auch wirklich ihr Ding ist. Soviel mal dazu. Auf
                                                der Gegenseite haben wir folgende Punkte: Eintönig
                                                dahinplätschernde Soundkulissen, welche ab und an durch
                                                heftigere Gitarrenparts etwas an Kontur gewinnen, einen
                                                grausam langweiligen, weil ewig gleich klingenden Sänger
                                                (typisch für bestimmte Indie/Post-Produktionen, so
                                                werden Klischees zementiert), unsauber aufgenommene
                                                Spuren (gewollt?) - die Liste liesse sich noch
                                                fortsetzen. Der Punkt ist: Wer sich für Post Rock/Metal
                                                erwärmen kann und keinen Wert auf einen Sänger legt,
                                                kann hierbei sicherlich mal ein Ohr riskieren, der Rest
                                                dürfte sich sehr wahrscheinlich einem spannenderen Sound
                                                zuwenden. Viel mehr bleibt nicht zu sagen.
 Toby S.
 Punkte: 
                                                3.0 von 10
 |  
            |  |  |  
            |  | 
                        TWILIGHT – III: Beneath Trident’s TombCentury Media/Universal
 Wrest von Leviathan hat schon mit diversen anderen
                                                Musikern zusammen gearbeitet, unter anderem auch mit den
                                                Leuten von Nachtmystium (immer noch schade um ihre
                                                Auflösung), jüngst zu hören auf dem Debut von Hate
                                                Meditation. Bei der Band Twilight hat er nun zum dritten
                                                Mal mitgewirkt, was aber gleichzeitig das letzte Album
                                                dieser Formation sein wird. Aber leider kommt das hier
                                                vorliegende Werk nicht annähernd an das Material der
                                                bereits genannten Bands hin. Zu oft wirken die Songs
                                                unmotiviert. Das schleppende ‚Lungs‘ zu Beginn bringt
                                                einiges an zerstörter, depressiver Stimmung mit, wirkt
                                                aber mehr wie eine Pflichtveranstaltung als ein
                                                gewolltes Stück Pessimismus. Die unsauberen Gitarren
                                                gehen mit der Zeit tatsächlich auf die Nerven, genauso
                                                wie die Vocals. Nichts gegen eine Portion Dreck, aber
                                                das ist dann doch zu viel. Auch der nächste Track macht
                                                die ähnliche Stimmung, lehnt sich immer wieder in
                                                Richtung Blut Aus Nord, verfällt dann aber wieder in den
                                                finsteren Sumpf aus Lethargie und Unlust. Es gibt zwar
                                                immer wieder Augenblicke, die einen aufhorchen lassen,
                                                im Grossen und Ganzen sind diese aber dann doch zu tief
                                                im chaotischen Lärm versteck, um das Album erwähnenswert
                                                zu machen. Schade, aber trotz der grundsätzlich
                                                ansprechenden Besetzung wirken die vierzig Minuten zu
                                                oft wie eine Selbsttherapie als wie ein Album für Fans.
 Tristan
 Punkte: 
                                                3.0 von 10
 |  
            |  |  |  
            | CD Reviews Archiv |  |  |  |