Wertung:
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9.0 bis 10 Kaufempfehlung.
7.5 bis 8.9 Gut.
4.0 bis 7.4 Vor Kauf
reinhören. 0.0 bis 3.9
Nicht empfohlen.
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FORBIDDEN – Omega Wave
Nuclear Blast/Warner
Endlich! Dreizehn lange Jahre musste die
Metal–Gemeinde warten, bis die Thrash-Legende Forbidden
sie mit neuer Kost beglückt, und das lange Warten hat
sich gelohnt! Auch wenn das von Kent Mathieu kreierte
Coverartwork stark an jenes des 1988 erschienenen Debuts
erinnert (er war auch für die Gestaltung der
Thrash-Meilensteine "Forbidden Evil" sowie "Twisted Into
Form" verantwortlich), so vermeidet es die Band
tunlichst, in blosser Soundnostalgie zu schwelgen. Das
von Mastermind/Gitarrist/Komponist Craig Locicero
zusammen mit Tim Narducci produzierte Album kommt in
einem warmen, organischen Sound daher, der dennoch die
Vorzüge digitaler Aufnahmetechnik nicht missen lässt.
Entscheidend ist aber wie immer der Faktor Mensch, ohne
den auch die beste Technik nichts als blosses Beiwerk
bleibt, und hier liegt die grosse Stärke von Forbidden.
Schon alleine der Abwechslungsreichtum der Kompositionen
lässt sie aus dem Gros der Thrash–Veröffentlichungen
jüngeren Datums deutlich herausstechen. Da wird nicht
nur pausenlos durchgeknüppelt ("Forsaken At The Gates"
oder der Oberkiller "Adapt Or Die"), sondern immer
wieder im Mid Tempo alles gnadenlos niedergewalzt ("Overthrow",
"Swine", "Dragging My Casket"). Mit Craig Locicero und
Neuzugang Steve Smyth, der nebenbei noch für Testament,
Nevermore, Vicious Rumors und gefühlten zweihundert
anderen Bands tätig ist, verfügen Forbidden über ein
Gitarrenduo, das zu den vorzüglichsten im gesamten
Metalbereich gehören dürfte. Aber das eindeutige Ass im
Ärmel der Bay Area-Thrasher war, ist und bleibt Sänger
Russ Anderson. Was der Pfundskerl aus seinen
Stimmbändern rauskriegt, sucht seinesgleichen. Egal ob
tiefe Growls, genretypisches Geschrei, cleane
Gesangspassagen oder hohe Schreie, die heute selbst dem
Metalgod Halford Mühe bereiten dürften, er hat das volle
Programm drauf und macht davon reichlich gebrauch! Ein
weiterer grosser Pluspunkt dieser Scheibe ist die
atmosphärische Dichte der Songs, welche vor allem im
rhythmisch etwas sperrigen "Inhuman Race" und dem
abschliessenden "Omega Wave" für Gänsehautmomente sorgt.
Für Genrepuristen ist das Ganze wahrscheinlich kein
lupenreiner Thrash Metal mehr, und das ist auch gut so.
Mit "Omega Wave" haben Forbidden nach dreizehn Jahren
Pause auf einen Schlag ein neues Level erreicht, in dem
Schubladendenken nur ein Hindernis für die schier
unerschöpfliche Kreativität der Band wäre. Wer Forbidden
nicht nur auf das sehr thrashige Debut "Forbidden Evil"
reduziert und die kompositorische sowie technische
Weiterentwicklung der Band auf den Nachfolgealben "Twisted
Into Form" (1990), "Distortion" (1994) und "Green"
(1997) nachvollziehen kann, wird das Killeralbum "Omega
Wave" lieben! Für mich eine der besten
Veröffentlichungen des ausklingenden Jahres 2010,
uneingeschränkte Kaufempfehlung!
Mirko B.
Punkte: 9.6 von 10
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23.90 SFr.
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ALTER BRIDGE – ABIII
Roadrunner Records/Musikvertrieb
And the story goes on. Als Alter Bridge die
Veröffentlichung ihres neuen Albums bekannt gaben,
erwartete man Grosses! Nun halte ich es in Händen, das
vermeintliche Meisterwerk, gespannt, ob es auch wirklich
ein solches ist. Doch – obwohl mir jeder Song für sich
von Anfang an perfekt erscheint, das Gesamtwerk
überzeugt zuerst mal nicht. Zu sehr driftet die Band ins
Weinerliche ab, zu depressiv erscheint es mir. Jedoch
gewinnt "ABIII" mit jedem Durchlauf, nach und nach
breitet sich die Genialität des Quartetts in ihrer
ganzen Grösse vor mir aus. Ja, es ist düster,
melancholisch, voller Schmerz und Hoffnungslosigkeit –
allerdings mit happy end. "ABIII" ist laut Alter Bridge
eine Art Konzeptalbum. Es ist die Geschichte eines
jungen Mannes, der in seinem Leben alles verloren hat,
inklusive Liebe, Hoffnung und Glauben, und sich auf die
Suche nach eben diesen immateriellen Boten des Glücks
begibt und schlussendlich zumindest ein bisschen
Erlösung findet. Alter Bridge schaffen das Kunststück,
dieses Thema ohne jeglichen Kitsch umzusetzen. Einfach
nur pure, melancholische Melodien, düstere Momente,
berührende Momente, tiefgründige Lyrics. Laut Gitarrist
Mark Tremonti hat Stimmwunder Myles Kennedy hier
angeblich ein bisschen Autobiografie durchscheinen
lassen, was den textlichen Tiefgang des Albums erklären
würde. An und für sich bietet "ABIII" also alles, was
man von der Band erwartet. Nur noch ein Stück düsterer.
Das ist das, was mich etwas dran stört – bisher war
zwischen der ganzen Melancholie immer etwas
Optimistischeres zur Auflockerung drinnen. Diesmal
geht's zum Schluss zwar textlich bergauf ("Wonderful
Life", "Breathe Again", "Life Must Go On"), aber
musikalisch ist es durchgehend sehr schwerfällig. Aber
die Qualität der Band an und für sich lässt in keiner
Sekunde nach. Alter Bridge sind und bleiben etwas vom
besten, das die heutige Rockmusik zu bieten hat. Auch
auf ihrem neuen Silberling hat mit "I Know It Hurts", "Breathe
Again", "Ghost Of Days Gone By", "Make It Right” oder "Wonderful
Life” der eine oder andere zeitlose Song Platz gefunden.
Gesamturteil: Grandios!
Joey Roxx
Punkte: 9.5 von 10
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21.90 SFr.
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NEGLIGENCE – Coordinates Of Confusion
Metal Blade/Musikvertrieb
Wow, was für ein Sänger!
Hört man einem gewissen Alex bei der Arbeit zu, dann
kann man kaum glauben, dass der Slowene gerade einmal 20
Jahre alt ist. Was dieser Typ auf "Coordinates Of
Confusion", dem zweiten Streich der Newcomer Negligence,
für einen Job abliefert, ist genau das, was man sich von
einem Sänger wünscht. Eindringlich, energiegeladen, voll
und charismatisch ist seine Stimme und erinnert dabei in
erster Linie an David Draiman von Disturbed, danach auch
an R.D. Liapakis von Mystic Prophecy oder einen nicht so
debilen Warrel Dane Nevermores. Seine Band folgt diesem
Band- und Stil-Gemisch auch musikalisch, kombiniert
einen druckvoll modernen Sound mit Thrash-Riffs,
US-Power Metal-Elementen und rhythmischer Raffinesse zu
einem ganz eigenen Stil, nicht weit weg von Disturbed
zwar, dabei aber traditioneller und weniger
groove-betont. Hier die Songs aufzulisten ist unnötig,
denn um ehrlich zu sein: Jede einzelne Nummer knallt,
begeistert, fesselt, überzeugt. Vom wüsten Opener "Mind
Decay" bis zu "Shark Attack", welcher auch gut zu
aktuellen Testament passen würde, alle acht Nummern
überzeugen mit satten Riffs, dem abwechslungsreichen und
schonungslosen Drumming von Ruzz, fliegenden
Gitarrensoli des Klampfendoppels Jey und Alio und eben
der starken Stimme von Alex. Wäre dies alles nicht schon
genug, den Senkrechtstarter des Jahres 2010 zu
verkünden, trumpft man am Ende noch mit dem Titeltrack "Coordinates
of Confusion" auf, einer knapp 7-minütigen metallischen
Achterbahnfahrt, voller rhythmischer Wechsel, Breaks und
Doppellead-Gitarrenläufen, dass auch ein Prog-Fan seinen
Ohren kaum traut. Ich war noch nie ein Freund des Wortes
'fett'. An dieser Stelle aber: Fetter Sänger, fette
Riffs, fette Songs und fetter Sound! "Coordinates Of
Confusion" ist im besten Sinne des Ausdrucks ein fettes
Album.
Kissi
Punkte: 9.0 von 10
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27.90 SFr.
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GRAVE DIGGER – The Clans Will Rise Again
Napalm Records/Musikvertrieb
Es hat gerumpelt im Karton von Grave Digger, da
Onkel Reaper seine komplette Gitarrenfront ersetzen
musste. Wer noch auf dem letzten Werk in den Genuss des
langjährigen Saitenderwisch Manni Schmidt und des
damaligen Neuzugangs Thilo Hermann (ehemals Running
Wild, Risk, Faithful Breath) kam, sieht sich nun einem
kompletten Frühlingsputz der Sechssaiter ausgesetzt. Der
Versuch, mit zwei Gitarristen zu operieren, wurde als
gescheitert erklärt. Aber, dass neben dem Grave
Digger-Neuling Thilo kurz darauf auch Manni die Flinte
ins Korn warf überraschte und erschreckte die
Fangemeinde von Chris Boltendahl gleichermassen. Wenig
später präsentierte Chris als temporären Ersatz den
Domain-Mastermind Axel Ritt, der an Weihnachten 2009 als
neues Mitglied in der GD-Mannschaft begrüsst wurde.
Moment! Ein ansonsten eher Hard Rock-orientierter
Riffmeister sollte Grave Digger neues Leben einhauchen?
Die Skepsis bei den Anhängern war da und dem neuen Mann
bewusst. Wenn schon alle Augen auf Mister Ritt gerichtet
sind, dann kann man doch auch ganz locker an die
bisherigen erfolgreichsten Momente anknüpfen? Wieso also
nicht neue Lieder schreiben, die sich im Fahrwasser von
"Tunes Of War" oder "Knights Of The Cross" befinden? So
ist "The Clans Will Rise Again" eine Scheibe geworden,
die Chris selbst als das Album beschreibt, das nahtlos
an die geschichtliche Trilogie der Band anschliesst und
somit als Nachfolger von "Excalibur" durchgeht. Das
Songwriting wird von den Hauptverbrechern, Chris, Axel
und Bassist Jens Becker als perfekt, sehr angenehm und
stressfrei betitelt. Was der Hörer vor den Latz geknallt
bekommt, sind Songs, bei denen nach Angaben des neuen
Riff- und Ritt-Meisters die wuchtigen Chöre und Hymnen
wieder in den Vordergrund gerückt worden sind. Dies ist
dem Songwriter-Trio, zusammen mit Schlagzeuger Stefan
Arnold und Keyboarder HP Katzenburg, bestens gelungen.
Das beginnt schon mit dem fetten Riff von "Paid In Blood"
oder der brachialen Kampfansage in Form von "Hammer Of
The Scots". Was auffällt, ist, dass dem Bass wieder mehr
Platz eingeräumt wird und Jens seine solistischen Parts
in "Whom The Gods Love Die Young" zum Besten geben darf.
Ähnlich wie schon damals bei Running Wild. Als
Höhepunkte sehe ich die Mid Tempo-Nummer "Coming Home",
das schnelle "Rebels" und das mit einem feinen Jake E.
Lee-Solo vorgetragene "Spider". Wer ein Verehrer der
Saitenarbeit von Mister Schmidt war, wird sich zuerst an
diejenige von Axel Ritt gewöhnen müssen. Allerdings
macht der Domain-Gitarrist seine Sache wirklich sehr gut
und verleiht der Truppe eher wieder das Flair, welches
sie mit Uwe Lulis hatten. Fazit: Grave Digger sind
zurück, haben einen sehr guten Nachfolger zu "Tunes Of
War", "Knights Of The Cross" und "Excalibur" hingelegt,
ohne dabei abzukupfern, sondern überzeugen mit nach wie
vor tollen Songideen. Ob nun der Vorgänger "Ballads Of A
Hangman" oder die anderen Werke mit Manni besser sind
oder nicht, muss jeder für sich selbst entscheiden.
Tinu
Punkte:
9.0 von 10
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27.90 SFr.
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THE ABSENCE – Enemy Unbound
Metal Blade/Musikvertrieb
Aus Tampa, Florida, melden sich die bärtigen
Waldschrate The Absence mit ihrem dritten Full Length
zurück, und sie tönen schwedischer denn je! Ist auch
nicht weiter verwunderlich, denn hinter den tausend
Knöpfchen und Reglern sass niemand anderes als der
schwedische Produzent Jonas Kjellgren (Scar Symmetry,
Carnal Forge). Manchen Fans der ersten beiden Scheiben
mag der weitere Schritt in Richtung mehr Melodie -
weniger Krach etwas suspekt vorkommen, aber in meinen
Ohren funktioniert der hier vorexerzierte Spagat
zwischen Harmonie und brachialem Geboller perfekt. Wird
der Schwedentod in Songs wie "Erased", "Enemy Unbound"
oder "Wartorn" – hier knattert der Rückkehrer an den
Drums Jeramie Kling alles in Grund und Boden! – noch
relativ authentisch zelebriert, setzt sich in den
anderen Songs die Vorliebe der Amis für greifende
Hooklines und zweistimmige Gitarrensoli hörbar durch.
Dabei agiert das Duo Patrick Pintavalle und Peter Joseph
dermassen souverän, dass das eine oder andere Solo
ebenso gut einem Dream Theater-Track entstammen könnte,
Songs wie "Maelstrom" oder "Vengeance And Victory"
liefern hierfür den beeindruckenden Beweis. Hört euch
ebenfalls mal den Soloteil in "Deepest Wound" genau an,
und vor eurem geistigen Auge wird John Petrucci
erscheinen, garantiert! In diesem derben Genre dermassen
raffinierte doppelläufige Leads zu hören, ist auf alle
Fälle ein echter Hörgenuss. Die zumindest instrumental
melodischere Ausrichtung von The Absence manifestiert
sich auch in den beiden instrumentalen Einsprengseln "Solace"
und "Triumph" sehr deutlich. Letzteres Stück könnte
locker aus der Feder von Iron Maiden's Banddiktator
Steve Harris stammen, wenigstens am Anfang, denn nach
knappen fünf Minuten herrschen drei Minuten Stille, bis
danach der Track akustisch ausklingt. Hidden Track, naja,
der klassische, eher verzichtbare Lückenfüller und damit
der einzige wirkliche Ausfall des Albums. Insgesamt
nichts Revolutionäres, was die Amis hier produziert
haben, aber in Sachen Melodic/Death Metal etwas vom
besten, was mir dieses Jahr zu Ohren gekommen ist!
Mirko B.
Punkte:
9.0 von 10
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27.90 SFr.
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HEATHEN FORAY – Armored Bards
Giant Entertainment
Der nächste Feldzug des Überfalls der Heiden, im
Original Heathen Foray, ist in vollem Gange. Sie haben
mich schon auf ihrem ersten Album "The Passage"
überzeugen können. Sie sind zwar im Pagan Metal
verwurzelt, aber das eher, was die textliche Seite
angeht. Diese sind auf "Armored Bards" noch mehr
historisch inspiriert als auf dem Debut. Musikalisch
bewegen sie sich vom Genre weg und bauen mehr
traditionelle Metal-Elemente in ihre Songs ein. Ihre
Fertigkeiten an den Instrumenten lassen nicht wirklich
Wünsche offen. Die Gitarren werden in Reinstform zum
Klingen gebracht. Melodien und treibende Riffs werden zu
einem Ganzen vereint, so dass man nicht anders kann, als
mitzugehen. Insbesondere die Doppelleads erinnern nicht
selten an Dragonforce. Die Rhythmussektion legt in
Sachen Tempo und Druck die Marschrichtung vor. Somit ist
der Weg bereitet, damit Sänger Robert Schroll seine
wilden, rauen Vocals präsentieren kann. Das macht er in
bester Pagan-Manier gut growlig angehaucht. Alles
zusammengemischt ergibt das ein richtig wuchtiges
Klangerlebnis, das einen vom ersten Ton an mitreisst.
Die Tracks wechseln sich zwischen Mid Tempo-Brechern und
Schnellen Knallern ab. Langeweile beim Hören von "Armored
Bards" ist ein Ding der Unmöglichkeit. Die Gitarren sind
bei den Österreichern schon das herausstechende Element:
Schwere Riffs, die die Songs nach vorne in die Schlacht
peitschen, dazu flinke Soli, die wahre Freude aufkommen
lassen. Von den 10 Songs auf "Armored Bards" sind 8 in
Englisch und 2 in Deutsch gehalten. Auch die beiden
'germanischen' Stücke kommen super rüber. Der zweite
Song "Hopfen und Malz" ist ein fröhlicher Trinksong,
aber da finde ich, so etwas braucht eine qualitativ so
gute Combo wie Heathen Foray nicht unbedingt. Sie holen
sich die Fans auch ohne solche Spielereien. Trotz diesem
kleinen Manko sind die Jungs nach meiner Ansicht die
nächsten Pagan Metal-Kings.
André G.
Punkte:
9.0 von 10
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29.90 SFr.
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TRIPTYKON – Shatter (EP)
Century Media/EMI
„I don’t want to feel, I don’t want to see“, so
beginnt das erste Stück auf der EP von Triptykon. Und
genauso nihilistisch wie auch zerstörerisch im weiteren
Verlauf des Songs setzt das altbekannte Gefühl ein,
welches sich schon auf der LP “Eparistera Daimones”
breit gemacht hatte: Absolute Schwärze, welche einen
einhüllt, erstickt jegliche Hoffnung auf einen
Lichtblick. Es ist beinahe so, als ob man aus der
vorhergehenden Platte einen Teil herausgeschnitten und
nun auf einer separaten Weise enthüllt. Die alles
verzehrende Dunkelheit macht sich nun erneut breit,
jeglicher Hoffnungsfunke erlischt... „Shatter“, der
erste Track, setzt das zerstörerische, von persönlichen
Ängsten, Hass, Ärger, Wut und Agonie durchsetzte Werk
fort. Einmal mehr öffnet der Warrior seine seelischen
Abgründe und bannt sie auf eine silberne Scheibe,
genauso brachial, verstörend und gnadenlos wie bisher
schon. „I Am The Twilight“ ist noch eine Spur
vertrackter als „Shatter“, beinhaltet jedoch ebenso viel
Schwärze wie bis anhin. „Crucifixus“ ist dann ein quasi
abschliessendes Instrumental, bevor dann zwei
Live-Aufnahmen („Circle Of The Tyrants“ und „Dethroned
Emperor“, Klassiker also aus alten Celtic Frost-Zeiten)
mit sehr guter Qualität erklingen. Für eine EP bekommt
der geneigte Hörer definitiv ‚value for money’, denn die
neuen Tracks haben es in sich. Wer bisher von Triptykon
begeistert war, der kann sich diese EP ohne Bedenken
zulegen, für alle anderen könnte es das Tor zur Welt des
Warriors sein. Absolut empfehlenswert!
Toby S.
Punkte:
keine Wertung
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19.90 SFr.
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LETZTE INSTANZ – Heilig
Columbia/Sony
Music
Wie man sich doch täuschen kann… Ich habe bisher die
Jungs von der letzten Instanz eigentlich immer in die
Flöten-Mittelalter-Gedudel-Ecke geschmissen, ohne mich
gross mit ihrem Sound auseinander zu setzen. Ihre DVD,
welche ich dann rezensieren durfte („Weissgold“), hat
mich so prinzipiell in meiner Meinung bestärkt, die Band
richtig ‚kategorisiert’ zu haben – was sich jetzt als
kompletter Fehler herausgestellt hat! „Heilig“ ist
meilenweit davon entfernt, auf irgendeinem
Mittelaltermarkt als musikalischen Background gebraucht
zu werden, denn dafür sind die 13 Songs viel zu rockig
geraten, manchmal driften sie sogar in die Richtung von
Eisheilig und deren letzten Output „Imperium“ ab: hart,
kalt, riffbetont und dennoch so dermassen voller Gefühl,
dass die jeweiligen Anlagen vor anstürmenden
Wasserfluten geschützt werden müssen. „Unsterblich“, der
erste ‚richtige’ Track nach dem Intro „Sanctus“ ist noch
gemässigt, auch schon sehr rockig, aber schön vor sich
hin treibend. „Neue Helden“ ist jedoch DAS Stück von
„Heilig“ schlechthin, ist es doch rockig, treibend,
kraftvoll und sehr emotionsgeladen, geht es doch um den
Kampf, wenn man am Boden ist und glaubt, nicht mehr
aufstehen zu können. Die Stimme von Sänger Holly ist in
den ruhigeren, tiefen Regionen angesiedelt, was sehr gut
rüberkommt und zur Stimmung beiträgt. Halt die typische
Erzählerstimme. Was jedoch Fluch und Segen zugleich sein
kann, denn gerade bei solch dramatischen Stücken wie
„Atme!“ hätte ein wenig mehr Druck gut getan, David
Drayman von Disturbed mag hier als Beispiel angeführt
werden. Dies ist aber nicht unbedingt absolut schlecht
und trägt auch nicht zur Negativwertung bei, der
geneigte Hörer möge einfach dies beherzigen. Die
Thematiken drehen sich auch nicht nur um persönliche
Schicksalsschläge oder berührende Erlebnisse, sondern
auch um Kritik an Religionen („Dein Gott“) oder
Gesellschaftskritik („Die Erhabene“, „Unsichtbar“ mit
herrlich egozentrisch-sarkastischem Text). Man scheut
sich auch nicht davor, elektronische Spielereien zur
Unterstützung der Atmosphäre einzubauen, denn so wirkt
„Eismeer“ gerade noch eine Spur kälter, als das Lied an
sich schon ist. Kurzum: Letzte Instanz haben es
geschafft, mit „Heilig“ ein Album zu kreieren, das
sowohl abwechslungsreich wie auch tiefsinnig ist, die
Texte sind echt klasse und wirken niemals gekünstelt
oder gar pathetisch, wie es häufig bei deutschsprachigen
Bands der Fall ist. Wer gerade in dieser momentanen
emotionalen Herbstzeit auf der Suche nach einem
passenden Soundtrack ist, dürfte ihn mit „Heilig“
gefunden haben, allen anderen sei empfohlen, mindestens
einmal reinzuhören!
Toby S.
Punkte:
8.9 von 10
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19.90 SFr.
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HAIL OF BULLETS – On Divine Winds
Metal Blade/Musikvertrieb
Hail Of Bullets, der Name ist Programm, was aber
auch zu erwarten war. Wie schon auf dem Vorgänger und
Debut "... Of Frost And War" hämmert die niederländische
All Star-Combo (Mitglieder von Asphyx, Gorefest,
Thanatos) uns wieder Death Metal alter Schule um die
Ohren, dass man sich wirklich ernsthaft an die
glorreichen Anfänge unserer so geliebten Stilrichtung
erinnert fühlt. Dieses Mal wurde die Produktion von
Altmeister Dan Swäno übernommen, welcher genau der
richtige Mann ist für diese Art von Musik. Satt und
mächtig dröhnen die Gitarrenwände aus den Boxen und
sorgen so für die entsprechende Stimmung, um "On Divine
Winds" geniessen zu können. Die einzelnen Texte befassen
sich abermals mit Situationen des zweiten Weltkrieges.
Im Gegensatz zur Vertonung der osteuropäischen und
russischen Schlachtschauplätze auf dem Debut werden
dieses Mal Schlachten und Tragödien des Pazifiks
eingehend vertont. Hierbei ist besonders auffallend,
dass Texte und Musik eine besondere Einheit bilden.
Riffs, Arrangements, Harmonielinien und Tempo der Songs
setzen die jeweiligen Inhalte akustisch um. Der Hörer
durchlebt somit den tausendfachen Tod, die Schmerzen,
die Flammen und Explosionen. Ein zugegebenermassen sehr
eindrückliches Erlebnis, sofern man sich die Mühe macht,
aufmerksam zuzuhören. "On Divine Winds" ist sicherlich
seinem Vorgänger absolut ebenbürtig, wobei das neue
Album sicherlich noch mehr Emotionen auslöst. Viele
Kollegen haben diese Scheibe bereits jetzt schon zum
Death Metal-Album des Jahres auserkoren. Soweit würde
ich persönlich jetzt noch nicht gehen, obwohl diese 11
Songs die Messlatte absolut und verdammt hoch gelegt
haben. Für Genrefans besteht Kaufpflicht, für allen
anderen Reinhörpflicht!
Ralf W.G.
Punkte:
8.9 von 10
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27.90 SFr.
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EBC-ROXX - Winners Vol. 1
Twilight/Non
Stop Music
EBC ist eine interessante Konstellation, besteht die
Band doch aus der hübschen Ela, die ja schon zwei
Soloalben gemacht hat, die übrigens auch sehr hörenswert
sind, und dem alten Recken Tony Carey, einst Keyboarder
von Rainbow und Mitzocker des legendären "Rising"-Albums.
Und natürlich J.R. Blackmore an den 6 Saiten. Das war
sicher ein interessantes Arbeiten für Tony Carey. EBC
kredenzen uns hier ein klasse Hard Rock-Album mit
unüberhörbar nostalgischem Flair, ohne jedoch altbacken
zu klingen. Hier wird überwiegend großartig gerockt, und
man kann hier und da schon einige Gemeinsamkeiten
zwischen Vater und Sohn Blackmore entdecken. Zum
Beispiel unüberhörbar beim rockigen "Fly", da erkennt
der geübter Hörer sofort eine musikalische Verbindung zu
Rainbow, was die Gitarren-Riffs betrifft. Solo-mäßig hat
J.R. schon seinen ganz eigenen Stil gefunden, hört euch
nur mal das sehr gefühlvoll gespielte Solo bei "Out Of
Time" an. Überhaupt wurde bei "Winners" sehr auf
Melodien geachtet. Es finden sich viele Klasse
Gitarrenriffs und auch sehr gute Gesangsmelodien.
Synthies und Keys halten sich etwas im Hintergrund und
untermalen nur die jeweiligen Songs. Den Gesang teilt
sich Ela übrigens größtenteils mit Tony Carey, und der
hat eine angenehm raue, eher tiefere Stimme, die
hervorragend zum Sound passt. Mit einigen Songs zeigt
man eine Art 'Hommage' an die Formel Eins-Silberpfeile,
vor allem mit der schon früher veröffentlichten Single "Silver
Arrow". Zum Schluss kann ich nur sagen, dass EBC hier
ein klasse Werk geschaffen haben, das echt Spaß macht
und der grösste Teil der Melodien relativ schnell zum
Mitsingen animieren. Fans von melodiösem Hard Rock und
Rainbow können hier bedenkenlos zugreifen.
Crazy Beat
Punkte:
8.9 von 10
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27.90 SFr.
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COMA - Excess
Mystic
Production
Das gute Musik nicht immer aus den USA oder
Deutschland oder Skandinavien kommen muss, beweisen uns
hier die polnischen Coma. In ihrer Heimat sind sie
gefeierte Stars und haben anscheinend zig polnische
Grammys schon gewonnen. Die Truppe aus dem Osten kann
man mit dem sogenannten Art Rock in Verbindung bringen.
Das Cover-Artwork hypnotisiert einen wie eigentlich die
13 Songs, die sich die Klinke geben mit fetten Gitarren,
aber eben mehrheitlich sind es gemütlich arrangierte
Nummern, die einen sofort packen und nicht mehr
loslassen wollen. Hört euch nur mal den dritten Song "Poisonous
Plants" an, diese Tiefe, diese Melancholie, diese Seele
und jetzt vor allen dieser Melodiebogen ist einfach
weltklasse. Aber auch der Rest auf "Excess" kann locker
mit hohem, internationalem Standard mithalten.
Musikalisch ohne Zweifel erhaben schwingt man locker den
einen oder anderen Trumpf aus dem Ärmel und vermischt so
schön Grunge und Alternative Rock mit Progressivem, ohne
dass sich das Grosshirn zu viele Gedanken machen müsste,
was sich da abspielt. Für mich in der Sparte Art Rock
sicher das Highlight des Jahres!
Daniel J.
Punkte:
8.8 von 10
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29.90 SFr.
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LYNAM – Tragic City Symphony
Cool Green Recordings
Lynam stammen aus dem tiefsten Süden der USA,
nämlich von Birmingham, Alabama. 2001 formierte sich die
Truppe um Sänger/Gitarrist Jacob Bunton, der zuvor seine
Major-Label Band Mars Electric in die Geschichte
entliess. Die weiteren Members sind Bassist Mark Dzier
und Drummer und Namensgeber David Lynam. Der Nachname
von David hat es offensichtlich den Musikern angetan.
Auch Mark und Jacob nennen sich nun so. Da hat man
stinkfrech bei den Ramones abgekupfert (Ex-Member David
Brown nannte sich sogar Dee Dee). Sonst hat man
allerdings herzlich wenig mit der New Yorker
Punk-Legende gemeinsam. Bereits nach wenigen Klängen ist
klar, wohin die musikalische Reise geht. Def Leppard
sind unüberhörbar die Lieblingsband der Amerikaner. "Tragic
City Symphony" ist bereits der fünfte Output der Truppe.
Erstmals veröffentlicht wurde diese Scheibe aber bereits
2008 von New Ocean Media. Nach einem Labelwechsel wurde
das Album von Mascot/Megaforce wieder veröffentlicht.
Doch erst jetzt, ein weiteres Jahr später, hat der
Rundling den Weg nach Europa gefunden. Eine Schande,
dass uns dieses starke Teil so lange vorenthalten wurde.
Trotz des deutlichen Def Leppard-Einschlages hat Lynam
seinen Weg im Bereich des klassischen Hard Rock
gefunden. Doch auch der aktuelle Zeitgeist wurde nicht
ausser Acht gelassen. Des öfteren wurden die Songs mit
einem modernen Anstrich versehen. Das wichtigste bleiben
aber die eingängigen Melodien und die knackigen Riffs,
verbunden mit der erstklassigen Arbeit der
Rhythmus-Abteilung. Nebst einigen unbekannten
Gastmusikern erscheint auch ein grosser Name auf dem
Album: Cinderellas Frontmann Tom Keifer spielt Slide
Guitar auf einem der Tracks. Mit Cinderella, aber auch
Warrant, Skid Row, Ratt, Tesla und Slaughter haben die
Jungs schon zusammen gespielt. Dies ist auch ein
weiterer Hinweis, wer sich von "Tragic City Symphony"
angesprochen fühlen könnte. Zur Stadion-Band fehlt Lynam
noch einiges, doch sind sie definitiv eine grosse
Bereicherung der Rock'n'Roll-Szene.
Chris C.
Punkte:
8.7 von 10
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27.90 SFr.
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SONGS OF NEPTUNE - Tame The Snake
Headstrong Music
Die Romandie hat schon die eine oder andere
interessante Band hervorgebracht, wo man meinen kann:
Doch, die könnten vielleicht sich international mal ein
bisschen bekannter machen als eben nur immer in der
nationalen Szene - ich sag jetzt mal herumlungern und
eben zum x-ten Mal im gleichen Club oder der selben Beiz
spielen. Die Jungs kommen aus Lausanne und haben
Mitglieder von Houston Swing Engine, The Ocean, To the
Vanishing Point und Yverdoom. Die Truppe wurde 2008 ins
leben gerufen, und der Letzte, der zur Band stiess, war
Sänger Loic von The Ocean. Schnell mal wurde das erste
Album in Spanien aufgenommen, und hier haben wir nun das
Geschenk in Form einer Truppe, die sich im Stoner
Rock-Gefilde wohl fühlt. Leise Töne und schwere Passagen
dominieren das Album, und wenn man sich mit den Queens
Of The Stone Age wohl fühlt, dann ist man hier richtig
und wird seine helle Freude haben. Ich meine, doch, hier
haben wir eine Band, die sich auch über die Grenzen
nicht zu verstecken braucht, und wenn alles klappt
vielleicht auch mal mit einer 'grossen Band' auf Tournee
kann. Zu gönnen wär's ihnen schon. Bien joué!
Daniel J.
Punkte:
8.7 von 10
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27.90 SFr.
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CIRCLE II CIRCLE – Consequence Of Power
AFM Records/Musikvertrieb
Zak Stevens hatte seine grossen Erfolge zusammen mit
Savatage. Seinen plötzlichen Ausstieg bei der Truppe um
Jon Oliva kam sehr überraschend, speziell weil mit "The
Wake Of Magellan" der Höhepunkt erreicht war. Nach einer
kurzen Pause stieg Zak wieder mit Circle II Circle in
den Ring. Auch wenn die Songs, bedingt durch seine
sofort wiedererkennbare Stimme, im Fahrwasser der
neueren Savatage-Tracks beheimatet sind, schaffte es Zak
nie, mit CIIC an die Erfolge von Savatage anzuknüpfen. -
ebenso wenig wie Jon Oliva's Pain, die mit ihren
Scheiben die Frühphase von Savatage weiterleben liessen
- woran das liegt? Keine Ahnung, denn mit Andy Lee hat
Zak einen der unterbewertesten Saitenakrobaten in seinen
Reihen, der auch auf der Bühne die Savatage-Songs
bestens intonieren kann. Überraschenderweise haben
Schlagzeuger Tom Drennan und der zweite Gitarrist Evan
Christopher CIIC verlassen. Als Ersatz fungiert momentan
nur der ehemalige Doctor Butcher-, Metalium- und Seven
Witches-Trommler John Osbourne, da Gitarrist Bill Hudson
schon wieder seinen Pass genommen hat. Wie klingt denn
nun das fünfte Werk? Eher wie das Debutalbum, möchte man
vermuten, hört man den Opener "Whispers In Vain". Auch
wenn die Strophe mit doch gewöhnungsbedürftigen Parts
erklingt. Am virtuosen Spiel von Andy schmälert dies
aber nichts, und auch die kräftige Schlagzeugarbeit von
John findet sofort Gefallen. Der Titelsong geht voll auf
die Glocke und erinnert an einen schnellen Iron
Maiden-Song, als diese noch gutes Songmaterial schreiben
konnten. In die gleich feine Richtung schiesst "Remember",
das typische "Episodes Of Mania" mit seiner
unbekümmerten Verspieltheit und einem fast thrashigen
Refrain-Part sowie das mit Klavierklängen untermalene
"Take Back Yesterday", das aber weit davon entfernt ist,
eine Ballade zu sein. Trotz all den guten Songs wird es
Zak und seine talentierte Truppe erneut schwer haben,
sich in der Vielzahl von Veröffentlichungen zu
behaupten. Einfach, weil die Musik für den Prog-Fan zu
simpel und für den Metal-Fan zu kompliziert ist.
Erschwerend kommt noch dazu, dass eh alle nur auf die
Savatage-Reunion warten und somit für eine tolle Truppe
wie Circle II Circle kaum Platz ist. Leider...
Tinu
Punkte:
8.6 von 10
Hier reinhören und bestellen für
27.90 SFr.
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MELECHESH – The Epigenesis
Nuclear Blast/Warner
Vier Jahre liessen ich die Herren von Melechesh Zeit
um einen neuen Silberling ein zu trommeln, eine lange
Wartezeit für die Fans, dafür entschädigt "The
Epigenesis" mit einer Spieldauer von über 70 Minuten das
hungrige Black-Trash Metal Volk. Der Einstand mit dem im
Midtempo Bereich angesäten "Ghouls Of Nineveh" ist erst
mal überraschend kühl, gefolgt von dem schnelleren
"Grand Gathas Of Baal Sin" jedoch ein gelungener Auftakt
in die musikalischen Reise, welche Melechesh
präsentieren. Mitreissend und mit dem typischen
orientalischen Flair walzt "Scared Geometry" durch die
Gehörgänge und von diesem Zeitpunkt an, taucht man so
richtig in die Welt von "The Epigenesis" ein. Eine Welt
geprägt durch exotische Gewürze, abwechslungsreicher
Rhythmik, viel Eigenständigkeit und einer sehr
organische Produktion, lässt den Zuhörer kaum mehr los.
"The Magickan And The Drones", "Mystics Of The Pillar"
und das grandiose "Illumination – The Face Of Shamash"
sind für mich die Höhepunkte auf diesem Werke, welches
sich nur erschliesst, wenn man auch den Willen mitbringt
seine Lauscher ausschliesslich der Musik zu öffnen und
alle Scheuklappen ablegt. Ist man dazu bereit, dann kann
man sich ganz dem abschliessenden Titeltrack "The
Epigenesis", welcher über 12 Minuten dauert widmen und
versinken in den exotischen Klängen von Melechesh welche
hier mal wieder vorzügliche Arbeit abgeliefert haben.
Zusammen mit "Reptilian" von Keep Of Kalessin ist "The
Epigenesis" zweifelsohne ein Highlight in diesem Jahre
und dürfte für Jünger welche auf exotische Musik stehen
zuoberst auf dem Wunschzettel stehen.
R.K.
Punkte: 8.5 von 10
Hier reinhören und bestellen für
27.90 SFr.
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WOLFCRY – Glorious
Apollon Records
'Herrlich' heisst das neue Album der griechischen
Power-Metaller. Und was die Hellenen hier auf die
Headbanger-Gemeinde loslassen, hat wirklich etwas
Prächtiges. Besonders Freunde von HammerFall dürfen
bereits jetzt ein Ohr riskieren. Denn die Gitarren-Riffs
und die Harmonien sind in bester schwedischer Tradition,
ohne dabei geklaut zu wirken. Wolfcry haben es
geschafft, innerhalb der sehr engen Genre-Grenzen ihre
eigene kleine Nische zu finden. Dazu trägt auch Costas
mit seiner speziellen, kraftvollen Stimme bei. Im
Vergleich zum bereits tollen Vorgänger "Warfair" geht
die Band 2010 ein wenig zügiger zu Werk, auch wenn viele
Lieder im Mid Tempo-Bereich anzusiedeln sind. Stampfende
und schneidende Riffs gibt's beim epischen "The Golden
Era", welches zum Schluss mit Frauengesang überrascht.
Danach zündet "Payback Time" für Wolfcry-Verhältnisse
eine Speed-Granate. Gegen Ende hat man sich dann aber an
Wolfcry gewöhnt, und es droht sich langsam Langeweile
einzuschleichen. Zumindest, wenn man das Ganze nebenbei
auf einer schlechten Anlage hört. Wer "Glorious" zum
Schluss aber fette Boxen gönnt, der wird vom 9-Minüter "I-The
Sinner" in seinen Bann gezogen. Das Lied walzt langsam
vor sich her und macht garantiert keine Gefangenen. Hört
man das Lied aber unaufmerksam, rauscht es unspektakulär
an einem vorbei. Somit sind Wolfcry ein Geheimtipp für
alle Unterground-Heavy-Metaller mit liebe zum
traditionellen Stahl. Und von denen sollte es ja so
einige geben.
Roger W.
Punkte:
8.5 von 10
Hier bestellen für 29.90 SFr.
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ANGRA – Aqua
Steamhammer/SPV
Die brasilianischen Angra erleiden seit fast 20
Jahren einen erbärmlichen Tod. Werden sie in den Medien
immer als hervorragende Truppe gefeiert, die einerseits
mit technischen Finessen zu gefallen weiss und
andererseits trotzdem Songs kreiert, die hängen bleiben,
treffen sie mit ihrem Sound nicht den Nerv der breiten
Masse. Wieso dem so ist und warum ausser Frankreich und
Japan noch kein anderes Land dem Charme von Angra
erlegen ist? Keine Ahnung, denn mit Sänger Edu Falaschi
hat das Quintett einen hervorragenden Shouter in den
eigenen Reihen, der mit einer wiedererkennungsstarken
Stimme gesegnet ist und mit dem Gitarrenduo Kiko
Loureiro und Rafael Bittencourt wohl das stärkste und
virtuoseste Gespann vorweisen kann seit Jason Becker und
Marty Friedmann bei Cacophony. Hört man sich den Opener
"Arising Thunder" an, besticht neben der Geschwindigkeit
das Können an den sechs Saiten und die variablen
Songstrukturen. Vielleicht ist es aber genau diese
Mischung aus verspielten Parts und eingängigen Melodien,
welche die Brasilianer zwischen Stuhl und Bank
platziert. Nehmt euch aber die Zeit und geniesst einfach
Lieder wie "Awake From Darkness", das mit speziellen
Rhythmen versehene "Weakness Of A Man" oder die Balladen
"Lease Of Life" und "A Monster In Her Eyes". Okay, man
könnte Angra in die Dream Theater-Schublade stecken,
aber Angra gehen hier in den Grundstrukturen eher einen
melodischeren, sprich verständlicheren Weg als das
Traumtheater. Man kann es drehen und wenden, wie man
will: Es gibt keine Erklärung, wieso den Jungs der
Erfolg verwehrt bleibt. Vielleicht ist "Aqua" eine Spur
verspielter als der Vorgänger "Aurora Consurgens",
trotzdem werden die Japaner den neusten Streich der
Jungs sicherlich wieder lieben. Wann liebt und schätzt
ihr diese Band?
Tinu
Punkte: 8.5 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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THE SOURCE - The Source
I for an I Records
Griechenland ist ein wunderschönes Ferienland und
hat auch sonst vieles zu bieten, wie zum Beispiel eine
im Jahre 2007 geborene Thrashband. Die aktuell stärkste
Band in dieser Sparte, nämlich die Suicidal Angels,
zeigen einmal mehr, dass es im Süden nicht nur Leute
hat, die auf der faulen Haut liegen und saufen, nein mit
The Source haben wir uns mit einem ernsthaften
Thrash-Akt zu beschäftigen. Die 80er haben es der Truppe
angetan, und beim Schreiber dieser Zeilen kommt diese
Mucke natürlich bestens an, denn mit Slayer, Exodus,
Testament und Kreator sind die Einflüsse von The Source
so ganz nach meinem Gusto. Fettes Drumming, betonschwere
und pfeilschelle Gitarrenriffs lassen das Thrasherherz
schnell mal höher schlagen, und man fühlt sich wieder in
eine Epoche versetzt, wo noch alles ein bisschen schöner
war (Nein, ich bin kein Ewiggestriger, aber dazumals
waren eben noch acht Songs stark und nicht nur drei wie
heute zum Beispiel!). Altbacken klingen die Griechen
aber zum keinem Zeitpunkt, aber eben, wie in meiner
Klammerbemerkung geschrieben, es gibt vieles Gutes, aber
auch Durchschnitt, der schnell mal Überhand nimmt. Aber
nichts desto Trotz sind The Source hinter den Suicidal
Angels für mich die zweite Geige in Griechenland und
haben hier ein gutes Album veröffentlicht, das sich
hören lassen kann.
Daniel J.
Punkte: 8.5 von 10
Hier bestellen für 27.90 SFr.
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ASIA – Spirit Of The Night, Live In Cambridge 2009
(CD + DVD)
Frontiers Records/Musikvertrieb
Eine Reunion im Original-Line Up und die
dazugehörige Tour ist durchaus ein guter Grund, ein
Live-Album zu veröffentlichen. So dachten auch Asia und
haben ihr letztjähriges Konzert in Cambridge zu diesem
Zweck mitgeschnitten. "The Spirit Of The Night" gibt es
sowohl als CD als auch als DVD, wovon letztere mir
leider nicht vorliegt. Das wichtigste jedoch, die Musik,
die kann ich hier bewerten. Was nicht schwer ist, denn
schon die Tatsache, dass die Herren Wetton, Howe, Downes
und Palmer wieder gemeinsam auf der Bühne stehen, lässt
die Herzen der Fans des ursprünglichen Melodic/Prog Rock
höher schlagen. Was uns hier bevorsteht, und was auch
die Tracklist bestätigt, ist ein grandioses
Hitfeuerwerk, dargeboten von vier der versiertesten
Musiker ihrer Zeit. Diese Erwartung wird auch nicht
enttäuscht. Eine Mischung aus einer durch die ersten
Jahre der Band führenden Best Of-Scheibe (nur die Alben
"Asia" und "Alpha" sind vertreten) und einer
Live-Präsentation des Reunion-Albums "Phoenix" befindet
sich auf dem Rundling. Perfekt gespielt, was will man
auch anders erwarten. Asia lassen auch im Alter nicht
nach. Viele Bands werden irgendwann müde, doch nicht so
die wieder zusammengekommenen vier Veteranen.
Spielfreude dringt aus jeder Rille, Gänsehaut-Feeling
pur, wenn man die altbekannten Songs in ihrem
Live-Outfit hören kann. Jeder der vier Musiker legt
seine Seele in sein Instrument bzw. seine Stimme. Ich
glaube, angesichts dessen werde ich mir auch die DVD
nicht entgehen lassen – wie wundervoll muss das
anzusehen sein, wenn man die Stimmung schon bildlos so
authentisch rüberzubringen schafft? "The Spirit Of The
Night" bietet eine wunderbare Gelegenheit, sich lange
nicht mehr gehörte Songs wie "My Own Time", "Open Your
Eyes", "Sole Survivor" und natürlich das unvergessene "Heat
Of The Moment" mal wieder zu Gemüte zu führen und in
Erinnerungen an die guten alten Zeiten zu schwelgen.
Joey Roxx
Punkte: keine Wertung
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31.90 SFr.
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IRON FIRE – Metalmorphosized
Napalm Records/Musikvertrieb
Die Dänen feiern mit dem vorliegenden Werk Ihr
10-jähriges Band-Jubiläum. Die Band wollte nicht sein
wie die meisten anderen, die zu so einem Anlass einfach
eine Best Of zusammenschustern. Sie haben 12 Tracks auf
das Album gepackt, 4 davon sind brandneu, die anderen 8
sind unveröffentlichte Songs aus dem Zeitraum zwischen
"On The Edge" und "Revenge", also zwischen 2001 und 2006
sind sie entstanden. Trotzdem dass die Songentstehung
etwas weiter zurückliegt, klingen sie keineswegs
altbacken oder verstaubt. Die meisten hätten ohne
weiteres auf ihrem letzten, regulären Silberling "To The
Grave" ihre Berechtigung gehabt. Die Dänen stehen seit
jeher für amtliche Power Metal-Songs, die alle nötigen
Trademarks vereinen. Starke Melodien, die ins Ohr gehen,
gepaart mit hartem Gitarrenriffing, dazu das Drumming,
das einen unaufhaltsam nach vorne peitscht. Songs mit
Hymnencharakter, welche live sicherlich gut zünden und
zum Mitsingen animieren, werden von knallenden Bangern
gefolgt. Es sind keine wirklichen Supersongs auf dem
Album, aber sehr guter Durchschnitt, der Freude macht.
Einige Songs dürften noch etwas Feinschliff verpasst
bekommen, aber alles in allem gehen alle gut ab. Sie
können sich ohne weiteres mit anderen Acts des Sektors
messen. Insbesondere sticht Martin Steene's Organ
heraus. Sehr kräftig und mit starkem
Wiedererkennungswert gekennzeichnet gibt er die Lyrics
zum Besten. Damit verleiht er den Kreationen
Selbständigkeit. Es gibt viele kritische Stimmen, wenn
man die dänische Combo erwähnt, aber ich muss sagen sie
stehen seit einer Dekade für unverfälschten True/Power
Metal, ohne sich zu verbiegen. Sie halten die Fahne
kerzengerade nach oben, das ist es, was zählt, finde
ich. Mit ihren Songs kann man sich einfach gehen lassen.
Sie bereiten einem Freude und Feierlaune. Es ist
sicherlich keine bahnbrechende Stilerneuerung, aber
seien wir ehrlich: Wer will das in diesem Sektor schon?
André G.
Punkte: 8.3 von 10
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und bestellen für 27.90 SFr.
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ALPHA ACADEMY - The Promise Of The Light
Steamhammer/SPV
Alternative Rock aus Göppingen, Deutschland, das
klingt am Anfang nicht so interessant, so dass man sich
sofort vom Bier trennen oder sonstige Aktivitäten sofort
aufs Eis legen würde. Aber Leute, die mit diesem Genre
etwas anfangen können, sollten sich sofort, ja ich meine
sofort, mal sich mit "The Promise Of The Light"
befassen, und ihr werdet sehen, dass sich es lohnt, denn
hier haben wir Melodien vom feinsten und die 13 Nummern
berieseln einen richtig schön warm und verdrängen die
eintretende Herbstmelancholie. Das Quartett ist
musikalisch und songwriterisch auf alle Fälle sicher bei
den Leuten, und jetzt muss man nur noch das Quäntchen
Glück auf seiner Seite haben und die Scheibe wird ein
Hit, oder man versinkt in den Abgründen gescheiterter
Kapellen, aber so brutal ist halt eben dieses Business.
Jungs, für meinen Geschmack seid ihr richtig gut, alles
andere dirigiert jetzt ein Anderer...
Daniel J.
Punkte: 8.2 von 10
Hier bestellen für
19.90 SFr.
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BITCH QUEENS – Female Shotgun
Lux Noise
Mit den Bitch Queens hat auch die Schweiz eine
erstklassige Punk'n'Roll-Band, die internationalen
Massstäben durchaus gerecht wird. Beheimatet sind die
Jungs in Basel, von wo sie, in neuer Besetzung, seit
2008 wieder unterwegs sind. Die vier Musiker haben sich
Punk-kompatible Namen zugelegt und nennen sich Kid
Krystal (Vocals, Guitar), Captain A. (Drums), Diamond
Dan (Guitar) und Marc Steele (Bass). In dieser Besetzung
fabrizierten sie im Oktober letzten Jahres eine 4
Track-EP mit dem Titel "High Strung". Nun legen sie das
komplette Album "Female Shotgun" nach. Obwohl die
Geschwindigkeit, mit der die Truppe agiert, sich fast
konstant im mittleren Bereich bewegt, geben sie Vollgas,
in Bezug auf Power und Energie. Ausdrücke für diese Art
von Musik gibt es einige: High Energy RNR, Kick Ass oder
Rotzrock, sie alle treffen haarscharf, was uns Bitch
Queens bieten. Die Voraussetzung, um glaubwürdig zu
sein, hat die Truppe genug, nämlich Attitüde. Die
musikalische Verwandtschaft der Jungs ist vor allem in
Skandinavien zu Hause: The Backyard Babies, Turbonegro
oder Hellacopters. Die Konkurrenz ist zwar gross, Bitch
Queens sind aber gut genug, um mitzuhalten. Auch das
Songmaterial hat Format. Da sind haufenweise dreckige
Riffs und Power-Akkorde, treibende Drums und satte
Bässe. Zu hören ist das bei Tracks wie "Back Home", dem
Titeltrack "Female Shotgun" oder "Lipstick Lover". Live
muss das definitiv funktionieren. Das Bild des
verrauchten, miefigen Clubs ist gegeben. Bitch Queens
muss man unbedingt im Auge behalten.
Chris C.
Punkte: 8.2 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 14.90 SFr.
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STRATOSPHERE - Fire Flight
Escape Music/Non
Stop Music
Ah, wieder mal ne Skaninavische Band. Und als Sänger
haben sich die Jungs den ehemaligen Malmsteen-Shouter
Goran Edman geangelt. Also singen kann er ja, und noch
ziemlich gut. Der Sound der Nordländer lässt sich nicht
generell in eine Schublade schieben. Das geht vom
Malmsteen-lastigen Instrumental "Rendezvouz", das von
klasse Key/Guitar-Duellen lebt, über den melodiösen
AOR-Song "Street Of Moscow" bis zu den beiden Balladen "Enemy
Of My soul" und "Princess Of The Night", wobei die
zweite meiner Meinung nach zu schwülstig und gewöhnlich
ist. Natürlich hat's auch Progressive-angehauchte Up
Tempo-Kracher wie das klasse "VIP" und ebenfalls sehr
melodiöse "The Battle Within". Viel Gefühl auf der
Gitarre zeigt uns Saitendehner Jonas Larson beim zweiten
Instrumental "Fire Flight", ob bei ruhigen Parts oder
mit Vollgas, Larson überzeugt auf jedenfall mit seiner
Spielweise. Auch Bass, Drums und Keys spielen auf sehr
hohem musikalischen Niveau und tragen ihren Teil zu
einem gelungenen Album bei. "Fire Flight" ist ein
wirklich gutes, interessantes Werk geworden, das auch
nach mehrmaligem Genuss noch gefällt.
Crazy Beat
Punkte: 8.1 von 10
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27.90 SFr.
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ALL ENDS – A Road To Depression
Nuclear Blast/Warner
Zuckerwatten-Metal? Rosa-Plüsch-Nieten-Hard Rock?
Etwa so könnte man die neue All Ends-Scheibe
beschreiben, nachdem man die ersten sechs Lieder gehört
hat. Die Songs sind nett und eingängig arrangiert und
tun garantiert niemandem weh. Erstaunlicherweise wachsen
aber mit ein paar Durchläufen einzelne dieser Liedchen
zu kleinen Pop-Metal-Ohrwürmern. "Area 1 (Hope And Fear)",
das hard rockige "I Know Who I Am" oder das entfernt an
Pink (?!) erinnernde "Generation Disgrace” laden zum
fröhlichen Headbangchen ein. Die Stimmen der beiden
Sängerinnen Tinna Karlsdotten und Jonna Sailon kommen
aber erst bei den ruhigen Liedern richtig zur Geltung.
Besonders das sanfte und schlicht instrumentierte "Nobody's
Story" vermag Gänsehaut auszulösen. Es führt das Album
auch zu musikalischer Relevanz, die mit "Stupid People"
und dem sphärischen "Wretch" weiter bestätigt wird.
Komisch an diesem Album ist nur, dass man erst einen
Blick auf die Myspace-Seite der Band werfen muss, um zu
sehen, dass hier zwei Sängerinnen am Werk sind. Hört man
das Album, nimmt man aufgrund der minimen Unterschiede
beim besten Willen nur eine Sängerin wahr. "A Road To
Depression" hat gute Ansätze, wenn man bereit ist, sie
zu entdecken, und nicht aufgrund der sehr
radiotauglichen Ausrichtung von vorneherein "Nein" sagt.
Es bleibt somit wohl länger im Ohr hängen, als der
gesichtslose Auftritt im Vorprogramm von Edguy 2009. Ich
hatte die Band mittlerweile total verdrängt und
Rockslave schrieb bitterböse "... und ich warte auf den
Tag, dass so eine Band mal gnadenlos niedergebuht
wird!". Mit dem neuen Liedern sollte diese Gefahr wohl
teilweise gebannt sein. Auch wenn ich mir an All
Ends-Stelle das Publikum genau aussuchen würde. Die Band
ist und bleibt ein Grenzfall, und das ist doch schon mal
was!
Roger W.
Punkte: 8.0 von 10
Hier reinhören und bestellen für
25.90 SFr.
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UNLIGHT – Sulphurblooded
Massacre Records/Musikvertrieb
Das letzte Album fand ich persönlich schon ein
hartes Stück Metal. So habe ich mich (gerade auch nach
dem Auftritt im Dynamo) nicht wenig auf die neueste
Scheibe der Knüppeltruppe gefreut. Geändert hat sich
seit dem letzten Album wenig, nach wie vor herrschen
Wespengitarren und schnelles Drumming vor, allerdings
gibt es nun zwei in Deutsch gekrächzte Songs. Langsamere
Parts wie bei "Death All Things Will Be (2)" kommen eher
selten vor, sind aber fast eine Notwendigkeit bei
längerem Headbangen. Das Basssolo in ebendiesem Song mit
eingespieltem Sample ist ebenso eine willkommene
Abwechslung, davon könnte es gerne mehr vertragen. Denn
45 Minuten brachiale Gewalt sind in dieser Qualität zwar
überaus berauschend, aber allzu schnell gewöhnt man sich
an die Geschwindigkeit, was die Hörfreude auf Dauer
schwächt. Da helfen die gezielten Breaks und Soli leider
nur bedingt. Aber bis zu diesem Punkt wird die Platte
auch schon einige Kilometer gedreht haben, diesen Monat
zumindest ist "Sulphurblooded" sicher die mit den
meisten Durchgängen auf dem Zähler. Hört man sich den
Opener an, weiss man auch gleich, warum die Jungs so
überzeugen können. Vergleiche? Negator, Azarath, Legion
Of The Dammned. Dazu eine gute Prise Immortal, einmal
umgerührt, auf kleiner Stufe köcheln lassen. Dann bleibt
abschliessend zu sagen, dass der einzige Kritikpunkt
wohl darum existiert, dass ich einfach gerne mehr gehabt
hätte, weil die Riffs einfach all das Leichtmetall aus
dem Durchschnitt wegpustet und endlich mal wieder
soliden, schwer thrashigen, zeitweise verspielten Metal
auf dem Plattenteller servieren. Es ist angerichtet,
Mahlzeit!
Tristan
Punkte: 8.0 von 10
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27.90 SFr.
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NEW DEVICE – Takin' Over
Powerage
Aus London kommt diese Truppe, die schon drei Jahre
nach der Gründung nun ein Album auf erstaunlich hohem
Niveau abliefert. Der grösste Erfolg in der noch jungen
Karriere von New Device war sicher der Auftritt als
Support von Bon Jovi in der Londoner O2 Arena. Angeblich
haben sie da eine ganz gute Figur abgegeben. Inwiefern
dies mit dem Vergleich des Schnulzenpops der
Altherrenband Bon Jovi zusammenhängt, entzieht sich der
Kenntnis des Schreibenden. Jedenfalls mangelt es den
Jungs nicht an Selbstvertrauen. Im Label-Infoblatt wird
von Hitmaschine und Stadionrock geredet, von
musikalischer Schnittmenge aus Guns'n'Roses und Van
Halen. Sorry, aber das ist masslos übertrieben. Vor
allem von Sleazy Rock aus Hollywood ist bei New Device
überhaupt nichts vorhanden. Das heisst aber nicht, dass
die Band schlecht wäre, ganz im Gegenteil, sie sind
richtig gut. Stadionrock ist eh keine Definition von
Musik, sondern nur ein Anhaltspunkt, wie bekannt eine
Band ist und vor wie vielen Zuschauern sie
dementsprechend spielen kann. Also, New Device sind im
Classic Rock-Genre zu Hause, mit Schwerpunkt in den
80ern. Vor allem Def Leppard sind nicht nur geografisch,
sondern eben auch musikalisch in der Nähe von New Device
angesiedelt. Die Jungs haben wuchtige Riffs aufgenommen,
die sie in erstklassige Songs verpackt haben. Einige
davon haben Potential, um eine breite Masse von Hard
Rock- und Heavy Metal-Fans zu begeistern. Beispiel: der
Opener "Make My Day", "Pedal To The Metal" oder "Seven
Nights, Seven Bodies”. Auch die glatte, aber druckvolle
Produktion ist nicht zu kritisieren. Weiter können vor
allem die facettenreichen Vocals überzeugen. "Takin'
Over" ist definitiv ein starkes Debut geworden, das
kompromisslos angetestet werden sollte. Um zu Van Halen
oder Def Leppard aufschliessen zu können, ist es aber
noch ein weiter Weg.
Chris C.
Punkte: 8.0 von 10
Hier reinhören und bestellen für
27.90 SFr.
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MOON – Lucifer’s Horns
Witching Hour Productions
Horns up liebe Leute, es ist mal wieder Zeit den
verstaubten Altar aus dem Keller zu zerren und dem
Fürsten der Finsternis Tribut zu zollen. Die Polen
überrollen uns mit Black Metal alter Schule, heftig
gepaart mit Death Metal Einflüssen und progressiven
Ansätzen. Doch schlussendlich geht es nur um…, knüppeln,
knüppeln und nochmals knüppeln. Tönt nicht sonderlich
Innovativ, ist es auch nicht, dennoch "Lucifer’s Horns"
besitzt trotz der modernen Produktion den rohen Charme,
welchen ich bei vielen Black Metal Kombos der Gegenwart
schmerzlich vermisse. Dank den Death Metal Riffs,
verfügt die Scheibe neben der unheilvollen Atmosphäre
zusätzlich über mächtig Druck, Drive und Groove, was
diesen Black/Death-Bastard ungemein unterhaltend und
richtig böse macht. Warum bei der gebotenen Attraktion
Musiker Cezar die Band Moon über 10 Jahre ruhen liess,
bleibt mir ein Rätsel, denn was hier vom Stapel läuft
braucht sich absolut nicht zu verstecken. Anspieltipps
braucht es keine, denn die komplette Scheibe ist wie ein
Peitschenhieb auf wunder Haut und befriedigt jeden, der
es gerne auch mal etwas härter mag.
R.K.
Punkte:
8.0 von 10
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19.90 SFr.
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NEVERDREAM - Said
Twilight Zone Records/Non Stop Music
Wow, "Said", das dritte Werk der Italo-Proggies,
beginnt ja ziemlich krass, schnell und klingt sehr
modern. Insoweit kann man Neverdream eigentlich nicht
nur in die Progressive Metal-Schublade stecken. Schon
der Opener zeigt eine Bandbreite von schnellem Gefrickel
über sperrige Passagen bis zu schrägen Synthie- und
Gitarren-Parts. Oder auch gefühlvoll gesungene Teile.
Nicht schlecht habe ich über das Saxophon-Solo gestaunt,
das hätte ich hier sicher nicht erwartet. Und es ist
auch nicht das Einzige auf diesem Rundling. Ich hab mich
lange ziemlich schwer getan mit "Said", hier haben wir
es mit einem sehr komplexen Werk zu tun, und es hat
Unmengen an Durchläufen gebraucht, bis sich mir das
ganze Album geöffnet hat. Musikalisch definitiv
anspruchsvoll, hier wird der Proggie gefordert. Bei "God's
Mistake" driftet man sogar etwas ins Jazzige ab, sehr
interessant, die Mischung von Jazz, Progressive Metal
und etwas Alternative-Sound. Auch die anderen Songs,
allesamt getrieben von diversen Tempo- und Stil- und
Stimmungswechsel müssen erst entdeckt werden, um
begriffen zu werden. Ich denke, für die breite
Hörerschaft ist "Said" einfach zu komplex und
anstrengend, aber dem Proggie könnte es gefallen, testet
das Teil doch einfach mal an.
Crazy Beat
Punkte:
8.0 von 10
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27.90 SFr.
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PHENOMENA - Blind Faith
Escape Music/Non
Stop Music
Als Phenomena 1983 von Tom Galley gegründet wurden,
mischten noch viele britische Grössen wie Glen Hughes,
Don Airey, Neil Murray, Scott Gorham, Brian May und
Drum-Legende Cozy Powell mit. Nun, 27 Jahre später sind
Phenomena immer noch da. Und man hört der Band das Alter
nun wirklich nicht an. Schon der stampfende Opener,
gesungen von Ex-Masterplan-Shouter Mike DeMeo ist ein
klasse Song. Oder auch die von Robin Beck gesungene,
melodiöse Hard Rock-Nummer "I Was Gonna Tell You Tonight"
gefällt ganz gut. Ebenfalls klasse der Titel-Tack "Blind
Faith", toll gesungen vom Saga-Sänger Rob Moratti. Auch
Ralf Scheepers gibt hier ein Ständchen mit der flotten
Metal-Nummer "Fighting", am Bass begleitet Ralf
natürlich Mat Sinner. Sogar Tony Martin lässt mal
stimmlich wieder was von sich hören: Er veredelt mit
seiner Klasse Stimme die coole Metal-Nummer "Liar" und
er singt halt immer noch göttlich. Auch noch
erwähnenswert: Das schwerfällige "Angels Don't Cry",
gesungen vom Last Autumn's Dreams-Sänger Mikael
Erlandsson. Natürlich darf auch die obligate Ballade
nicht fehlen, die aber irgendwie nur durchschnittlich
klingt. Den Abschluss macht das etwas Whitesnake-lastige
"One More Chance", gesungen vom Strangeway-Shouter Terry
Brock. Also auch mit dem neuen Rundling bietet Galley
mit vielen guten Sängern und Instrumentalisten ein
abwechslungsreiches, melodiöses Album, ein solides Stück
Hard Rock und Metal, es lohnt sich, da mal
reinzuhorchen.
Crazy Beat
Punkte:
7.9 von 10 Hier reinhören und bestellen für
27.90 SFr.
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FIREWIND – Days Of Defiance
Century Media/EMI
2005 entschied sich Wundergitarrero Gus G., seine
zahlreichen Projekte zugunsten der eigenen Band Firewind
an den Nagel zu hängen. Die Qualität von "Allegiance"
(2006) und "The Premonition" (2008) gab ihm recht,
können diese doch ohne Zögern zu den besten Melodic/Power
Metal-Veröffentlichung der letzten 10 Jahre gezählt
werden. Bleibt dieses Gespür für Melodien und Riffs auch
bei "Days Of Defiance" bestehen, nachdem sich Gus in den
Dienst des Prince of Darkness persönlich, Ozzy Osbourne,
gestellt hat? "Days Of Defiance" beginnt härter, roher
und rifflastiger als seine Vorgänger, wie der tosende
Opener "Ark Of Lies" zeigt, bleibt aber 100% Firewind.
Die 80er-Keyboards, die Licks und Soli aus den
talentierten Fingern von Gus G., die pathetischen, mit
Chören verstärkten Refrains, die dank Apollo
Papathanasios charismatischer Stimme immer auch einen
leicht melancholischen Unterton transportieren, alle
diese Trademarks erfreuen den Fan auch 2010, sodass
er/sie sich an Hymnen wie "World On Fire", "Chariot", "Losing
Faith" oder dem etwas gar an Nocturnal Rites erinnernden
"Embrace The Sun" so schnell nicht satthören wird. Etwas
simpel, dafür umso eingängiger gestaltet sich das
stampfende "Cold As Ice", bei der Powerballade "Broken"
überzeugt Papathanasio ein weiteres Mal mit der
Eindringlichkeit seines Organs und im proggigen, leider
Dragonforce-Assoziationen weckenden Instruemental "SKG"
zeigen sowohl Gus G. wie auch Tastenmann Bob Katsionis,
was Flitzefinger bedeuten. Der vertrackte Rhythmus von "Killing
In The Name Of Love" hätte zwar gerne etwas geglättet,
das Double Base-Geballer in "The Yearning" und "When All
Is Said And Done" reduziert und das belanglose Speed
Metal-Nümmerchen "Heading For The Dawn" komplett
gestrichen werden können, ein schlechtes Album ist "Days
Of Defiance" deswegen aber auf keinen Fall. So gut wie "Allegiance"
oder "The Premonition" jedoch auch nicht.
Kissi
Punkte:
7.8 von 10 Hier reinhören und bestellen für
27.90 SFr.
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ENOCHIAN THEORY - Evolution:
Creatio Ex Nihilio
Mascot Records/Musikvertieb
Die Engländer aus Portsmouth mit ihrem
Progressive-Album "Evolution: Creatio Ex Nihilio", zu
Deutsch "Schöpfung aus dem Nichts", machen es dem
Zuhörer auch nicht grade einfach. Besticht doch deren
Debut mit vielschichtigem Sound. Schon das Cover und der
Name beweist viel Einfallsreichtum, und das
widerspiegelt sich dann auch im Sound der Briten.
Episch, atmosphärisch klingt das Ganze. Ebenfalls finden
sich Art Rock, etwas Metal und Gothic-Einflüsse auf
deren Rundling. Etwas deplatziert scheinen mir die
gelegentlich auftauchenden Death Metal-Gesänge, die
irgendwie nicht in die Songs passen wollen. Dafür kommt
das so genannte 'The Lost Orchestra', welches
verantwortlich ist für Synthie-Keyboards und orchestrale
Dinge, keine Ahnung, wer da alles mitspielt, sehr gut
zur Geltung in den einzelnen Tracks. Das erhöht hier
eindeutig die Dramatik der einzelnen Parts und zieht
sich so fast durch den ganzen Rundling hindurch. Am
besten spiegelt sich die Musik der Engländer in dem
grandiosen "The Fire Around The Lotus" wider, wo sich
harte Gitarren mit ruhigen, atmosphärischen Teilen
abwechseln, und gegen Ende findet man sogar noch einige
Eloy-Elemente. Schlussendlich kann man zusammenfassend
sagen, dass Enochian Theory Melancholische, sphärische
Songs mit einigen Metal-Teilen geschaffen haben, die
großes Potential haben und sich nach einigen Durchläufen
voll entfalten und dem anspruchsvollen Zuhörern sicher
gefallen werden. Vor allem für Anhänger von Anathema,
Porcupine Tree und Riverside.
Crazy Beat
Punkte:
7.8 von 10 Hier reinhören und bestellen für
27.90 SFr.
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DIMMU BORGIR – Abrahadabra
Nuclear Blast/Warner
Weniger ist Mehr, so heisst es doch oft, dies gilt
jedoch nicht für Dimmu Borgir, welche auf ihrem neusten
Eisen "Abrahadabra" wieder mächtig mit Bombast um sich
werfen und sich theatralisch in Szene setzen (Video zu "Gateways").
Um gleich mit grossen Löffeln die Suppe anzurühren
wurden Orchester und Chor ins Studio geladen, welche das
zentrale Element von "Abrahadabra" bilden, obwohl
natürlich noch immer Black Metal Elemente das
Grundgerüst bilden, so ist auf diesem Werk ganz klar der
symphonische Charakter dominierend. Dies führt soweit,
dass man sich öfters an Filmmusik erinnert fühlt ("Dimmu
Borgir", "The Demiurge Molecule") und man das Gefühl
nicht los wird, dass ausser der fulminanten und tadellos
produzierten Verpackung, die Ideen für Neues und
Tiefgründiges komplett verloren gegangen sind. Auch die
Atmosphäre leidet erheblich, natürlich klingt "Abrahadabra"
bedrohlich und drückend, jedoch reicht es niemals an die
Quelle der Düsternis sprich an die finstere Dunkelheit
alter Tage heran. Das Teil fliesst runter wie warmer
Honig, ohne auch nur einmal zu kratzen oder über Ecken
und Kanten zu verfügen. Selbst wenn es mal etwas
aggressiver zu Werke geht und Väterchen Blast zum
Einsatz kommt ("Renewal", "A Jew Traced Through Coal"),
sorgt das Orchester für die schonende Verdauung der
gebotenen rohen Kost. Man kann dieses Album bejubeln
oder auch verdammen, denke hier werden beide Meinungen
rege diskutiert werden, zumal Dimmu Borgir schon längst
den Weg in die Massen gefunden haben. Wem Orchester und
Chöre nicht zum Hals hinaushängen und beim Ausdruck
Symphonic Metal keinen Brechreiz verspürt, der dürfte
mit "Abrahadabra" bestens bedient sein, Anhänger roher
und böser Klänge, sowie die Fans erster Stunde werden
mit dem gebotenen Hochglanz-Pomp nicht auf ihre Kosten
kommen. Persönlich finde ich "Abrahadabra" sehr
interessant anzuhören, befürchte jedoch keine wirkliche
Langzeitwirkung und dazu sind mir die älteren Werke der
Norweger mit mehr Substanz gesegnet.
R.K.
Punkte:
7.7 von 10 Hier reinhören und bestellen für
23.90 SFr.
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THE ETERNAL SUFFERING - Miasma
I for an I Records
Extremer Death/Black Metal aus Griechenland
präsentieren uns die drei Jungs Aphelian (Vocals, Bass),
Ypsailon (Guitar) und Assyrion (Drums). Das Trio gibt es
eigentlich schon seit 2001, "Miasma" ist trotzdem erst
das zweite Album der Herren. Fünf Jahre liegt ihr Debut
zurück und in dieser Zeit ist einiges gegangen. The
Eternal Suffering sind richtig gut geworden. Eine
vorzügliche Gitarrenarbeit, Harmonie-Disharmonie im
schönen Wechselspiel, interessante Melodien und ein
starker Schlagzeuger bringen die Griechen weiter nach
oben, als anfangs gedacht. Da könnten sich noch einige
Extreme Metal-Bands eine Scheibe davon abschneiden.
Etwas schwach hingegen sind die Vocals, Sänger Aphelian
growlt und screamt zwar, was das Zeug hält, aber da
fehlt noch Einiges, um an die Grossen anzuknüpfen. Die
druckvolle, interessante Spielweise der Mitglieder macht
zwar die Stimme nicht ganz weg, aber mal ehrlich, wenn
Aphelian noch ein wenig an Emotionen und Power dazu
legt, dann stehen für The Eternal Suffering die Türen an
die Spitze des Extreme Metal offen. Wer sich also für
abwechslungsreichen, melodiestarken Extreme Black/Death
Metal begeistern kann und über eine nicht sonderlich
gute Stimme hinweg sehen kann, dem wird hier Vieles
geboten. Fakt ist, dass die Griechen mit ihrem zweiten
Werk ein instrumentales Wunderkind geschaffen haben.
Yannick S.
Punkte:
7.7 von 10 Hier reinhören und bestellen für
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SYMPHORCE - Unrestricted
AFM Records/Musikvertrieb
Spätestens jetzt werden alle Zweifler ruhig
gestellt, die gedacht hatten, dass Symphorce womöglich
schon Geschichte seien und sich Ausnahme-Shouter Andy B.
Franck nur noch auf Brainstorm fokussiert. Nachdem der
Schweizer Gitarrero Cede Dupont mit seiner neuen Combo
Downspirit und einer Solo-Scheibe (!) die eigene
Spielwiese betreten hat, fand sich nach den
entsprechenden Tonträger-Releases wieder etwas Zeit, die
nicht ungenutzt blieb. Das Resultat dieser kreativen
Schaffensphase trägt den Titel «Unrestricted», markiert
nun die seit dem Debüt «Truth To Promises» von 1999
siebte Studio-Scheibe und beendet die dreijährige Pause
seit «Become Death». In dieser Zeit hat sich die Band
ständig weiter entwickelt. War der Sound in den frühen
Tagen recht sperrig und später eher thrashig
ausgerichtet, fand eine stetige Annäherung an Brainstorm
statt, ohne diese zu kopieren. Grundsätzlich ist der
Stil beider Bands aktuell in der Power Metal Ecke zu
sehen, wobei Symphorce immer noch einen Zacken härter
scheinen, will heissen gitarrenlastiger. Die
Piano-Klänge beim Opener «The Eternal» überraschen da
aber gleich ein wenig. «Until It's Over» schliesst
groovig an und vermag auf Anhieb zu gefallen. Mehr ein
wenig in die Richtung Dark Rock als Thrash Metal wie
früher zielt «Sorrow In Our Heart», wo Andy B. Franck
einmal mehr unter Beweis stellt, wie variabel seine
geile Stimme ist. Je länger das Teil im Player dreht,
respektive in diesem Fall digital gespielt wird, desto
mehr schält sich die rockige Ausrichtung heraus.
Anleihen bei Nevermore, wie sie noch zum Beispiel auf «Twice
Second» (2004) zu finden waren, fehlen heuer. Zudem
vermisse ich hier grundsätzlich wie schmerzlich Einiges
an rein klanglicher Power, was aber auch an den
gerippten Files liegen kann. Interessante
Vocal-Arragements mit Progressiv-Touch finden sich
hingegen auf «Visions», wo Andy eine normale und hohe
Stimmlage leicht überlappend vorträgt. Noch besser kommt
«The Last Decision» daher, wo Erinnerungen an Bruce
Dickinson's (Iron Maiden) geniale Solo-Werke wie
«Chemical Wedding» (1998) aufkommen. Schade, dass dieser
Song keine dreieinhalb Minuten (!) dauert. Unter dem
Strich ist «Unrestricted» sicher ambitioniert, aber ohne
grosse Überraschungsmomente, und wie gesagt: Hoffentlich
verfügt die CD-Version über mehr Dynamik!
Rockslave
Punkte:
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27.90 SFr.
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CRASHED OUT – Crash & Burn
I Hate People Records
Street Rock'n'Roll. Eine tolle Bezeichnung
eigentlich für die Mischung aus Punk und dreckigem
Rock'n'Roll, die mir hier aus den Boxen entgegenschallt.
Dreckig allerdings! Und echt, ehrlich, enthusiastisch,
richtige Rein-in-die-Fresse-Musik. Das sind Crashed Out.
"Crash & Burn" ist tatsächlich schon das fünfte
Studio-Album dieser zutätowierten, verrückten
Rock'n'Roll-Combo. Ich frage mich, wieso ich da noch
nicht früher drübergestolpert bin. Andererseits muss ich
auch sagen, viel habe ich dadurch nicht verpasst. Auch
wenn die Songs durchwegs Spass machen, wohl live mehr
als aus der Konserve, etwas wirklich Besonderes liefern
sie nicht ab. Zu oft hat man diese "Rancid meets
AC/DC"-Musik schon gehört. Man kann Crashed Out jedoch
nicht vorwerfen, die Sache freudlos anzugehen. Ihr
Enthusiasmus an der Sache ist dermassen ansteckend, dass
man die Scheibe trotzdem einfach mögen muss. Und im
Gegensatz zur grossen Mehrheit der Streetpunk-Bands
beherrschen die vier Briten ihre Instrumente. Die
Produktion lässt auch etwas zu wünschen übrig, aber
immerhin verfolgt man auch hier strikt die Linie
ehrlich, echt, pur, und das ist gut so! Auch wenn man
sich ein wenig mehr Mühe hätte geben können, einen
wirklich passenden Sound zu finden, ist es mir dann doch
lieber so als eine blitzsaubere, moderne
Digitalproduktion. Schon gar bei dem Sound. Zum Schluss
vom Album packt man dann sogar noch ein paar Songs
drauf, die gewaltiges Hitpotential haben! "Cushy
Butterfield" oder "The Town That Died" gehen so richtig
ins Ohr und motivieren zum einen oder anderen Glas Bier
und Schluck Whisky. Für einen feuchtfröhlichen
Partyabend oder zur allgemeinen Stimmungsaufheiterung
kann man mit dieser Scheibe also nichts falsch machen.
Joey Roxx
Punkte:
7.5 von 10
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DAATH – Daath
Century Media/EMI
Fleissig wie Bienchen sind die Jungs von Daath, kaum
ein Jahr vorbei, schon kommt neuer Honig ins Death Metal
Töpfchen. Wobei Daath nicht viel an ihrer Mixtour aus
brachialen Riffs, dezenten elektronischen Beilagen und
wildern durch die Tempolandschaft geändert haben.
"Double Tap Suicide" ist ein hervorragendes Beispiel
dafür, wie umfangreich die Herren in einem Song zu Werke
gehen können, von Blast über stampfendes Midtempo bis
gedrosselt schleppend, dazu feine Melodien eingewebt, so
kennt man Daath und hat man die Truppe bereits in sein
Herz geschlossen, so wird man mit dem selbstbetitelten "Daath"
garantiert auf seine Kosten kommen. Was mir jedoch auch
weiterhin fehlt sind so ein bis zwei "Übersongs", welche
mich einfach vom Hocker pusten und die Kinnlade ins
Bodenlose fallen lässt. Sprich das gewisse Etwas, was
die Truppe in die Oberliga katapultieren könnte,
vermisse ich noch irgendwie, obwohl Ansätze durchaus
vorhanden wären, so bleiben "Oxygen Burn" und "Arch (Enemy)
Misanthrope" spontan in meinem Gehirn hängen, vielleicht
auch deswegen, weil es neben "Double Tap Suicide" die
einzigen Songs sind, welche über die 4 Minuten Marke
gehen und somit etwas mehr Substanz liefern. Vielleicht
sollten Daath mal den Mut aufbringen, die guten Ansätze
und das Können in längere komplexere Songs zu verpacken
um eine gnadenlos mitreissende Platte zu erschaffen, so
bleibt bei mir zwar ein sehr positiver Eindruck und viel
Spass hängen, nur der nötige Tiefgang um etwas
spezielles zu erschaffen fehlt mir nach wie vor.
R.K.
Punkte:
7.5 von 10 Hier reinhören und bestellen für
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SAVAOTH - Whispers Often Bleat
I for an I Records
Aus Griechenland kommt die im Jahr 2001 gegründete
Industrial/Electro/Black Metal-Band Savaoth, die mit "Whispers
Often Bleat" ihr Debutalbum abschiessen. Aufgebaut auf
ein Schwarzmetall-Fundament wird hier viel Elektronik
und Industrial auf den Hörer losgelassen, eine Idee, die
bisher nur Wenige positiv in die Tat umsetzen konnten.
Savaoth's Pluspunkt ist definitiv, dass sie nicht nur
mit Keyboard einfache, kitschige Klangwelten erstellen,
sondern ihr elektronisches Schaffen mit mehr Intensität
und Reife in ihre Songs eingepfercht haben. Ihr Black
Metal an sich ist durchschnittliche Ware, die aber mit
vielen interessante Methoden aufgepeppt wurde. Sänger
Pater Savaoth muss noch an seinen Stimmbändern arbeiten,
denn da kommt nur wenig, was aber auch an der Produktion
liegt, die den Gesang mächtig in den Hintergrund stellt.
Düster, melodiös und in keiner Art und Weise Mainstream
wird "Whispers Often Bleat" im Gesamtpaket auf den Hörer
losgelassen. Da werden die Gehörgänge öfters auf eine
Reise ins Neuland geschickt. Wenn Savaoth noch ihr
Fundament verbessern und der Gesang mehr Druck erzeugen
kann, wird aus den Griechen ein sehr interessanter
Geheimtipp in Sachen experimentellem Black Metal. für
Fans von modernem, 'Neuzeit'-Black Metal mit Flair für
unkonventionelle Ideen ist "Whispers Often Bleat" eine
gelungene Abwechslung in der dösenden
Schwarzmetall-Gemeinde.
Yannick S.
Punkte:
7.5 von 10 Hier reinhören und bestellen für
27.90 SFr.
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ROBERT PLANT - Band Of Joy
Universal Music
Bald jährt sich der längst geschichtsschreibende Led
Zeppelin Reunion-Gig vom 10. Dezember 2007 in London zu
dritten Mal. Seither hat man vom Lineup
Plant/Page/Jones/Bonham (hier ist natürlich John's Sohn
Jason gemeint) allerdings nicht mehr viel gehört. Die
Ankündigung von Jimmy Page im Jahr darauf, dass er mit
seinen alten Kumpels zum Touren bereit sei, hat sich
leider nicht bewahrheitet. Doch so überraschend ist das
kaum, denn jünger wird man ja nicht und man hätte
(leider) das immer noch vorhandene, sehr grosse wie
weiltweite Interesse niemals befriedigen können. Dies
freilich kümmert den über die Jahre ja immer aktiv
gewesenen Sänger Robert Plant wohl weniger bis gar nicht
und nach «Now And Zen» von 2006, dem letzten richtigen
Solo-Album, serviert uns Mr. Plant mit «Band Of Joy» den
nächsten, eigenen Wurf. Wer sich hier etwas auskennt,
weiss, dass sich der liebe Robert um jeglichen Trend
oder Erwartungen an ihn foutiert und stets nur das
macht, was ihm gerade gefällt. Natürlich und nicht nur
wegen seiner prägnanten Stimme sind die Roots von Led
Zeppelin überall irgendwie drin. Er selber würde dem
Ganzen als Stil-Schublade wohl auch (wie die Gilde der
fleissigen Schreiber) eine Bezeichnung der Marke "Ethno-World
Music-Blues" verleihen. Dass dabei die Bandbreite
zwischen laut und leise meist voll ausgenützt wird,
versteht sich von selber. «Band Of Joy» entpuppt sich
dabei als ebenso verspielt wie die früheren Werke. Dabei
hält Master Plant seine nach wie vor klare Stimme
volumenmässig ziemlich auf Sparflamme. Oft stehen auch
akustische Gitarren im Vordergrund, wie bei «Central
Two-O-Nine». Wer sich die Song-Credits etwas genauer
anschaut, wird diverse Namen entdecken, was unweigerlich
darauf hindeutet, dass Plant zusammen mit Buddy Miller,
der das gute Teil mitproduzierte, hier überwiegend
Cover-Versionen eingespielt hat. Die Country-Tunes,
nachzuhören bei «Falling In Love Again» oder «The Only
Sound That Matter», sind zwar gewöhnungsbedürftig,
musikalisch aber über jeden Zweifel erhaben. Zep-Fans
werden hier sowieso zulangen und die anderen haben
Aussicht auf eine sehr relaxte Scheibe.
Rockslave
Punkte: 7.5 von 10
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REVOLUTION RENAISSANCE – Trinity
Napalm Records/Musikvertrieb
Ex-Stratovarius-Mastermind Timo Tolkki präsentiert
uns endlich den legitimen Nachfolger des tollen "Infinity"-Albums.
Zumindest für mich ist dieses Album kompositorisch das
Beste, was der Finne seither rausgebracht hat. Die
einzige, aber natürlich schwerwiegende Schwäche ist
Sänger Gus Monsanto, der die hohen Töne derart
rauspresst, dass es richtig weh tut in den Ohren. Singt
er dagegen klar, liegt alles im grünen Bereich. Nicht
auszudenken, was dieses Album ausgelöst hätte, wäre es
vom langjährigen Stratovarius-Shouter Timo Kotipelto
oder wie beim Revolution Renaissance-Debut von Michael
Kiske oder Pasi Rantanen (Ex-Thunderstone) eingesungen
worden. Trotz diesem Manko hört man sämtlichen
Kompositionen sofort ihre Klasse an. Hier gibt es den
Strato-typischen Klischee-Power Metal, der in dieser
Form zum gewohnten Schunkeln einlädt. Das macht Spass
und lässt einen die unzähligen Klone vergessen, die
einen im Journalisten-Alltag manchmal vergessen lassen,
dass man diesen Musik-Stil eigentlich liebt. Dazu kommen
die virtuosen Gitarren, die Tolkki wieder in Höchstform
präsentieren. Mit dem zehnminütigen Titelsong hat Tolkki
wieder einen mächtigen symphonischen Song im Stil von "Infinity"
(das Lied ist gemeint) am Start, der durch seine Dynamik
und dem Spiel zwischen laut und leise überzeugt. Es ist
wohl die Ironie des Schicksals, dass der Finne gerade
mit der Veröffentlichung dieses Albums die Auflösung
seines Projektes bekannt gegeben hat. Wie lange es der
psychisch angeschlagene Musiker ohne den Rummel
aushalten wird, muss sich erst noch zeigen. Es bleibt zu
hoffen, dass "Trinity" nicht in den Regalen verstauben
wird, sondern den Platz erhält, den es verdient. Auch
wenn ich mir für die höheren Passagen eine
Neueinspielung mit einem anderen Sänger wünsche.
Roger W.
Punkte: 7.5 von 10
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BANGALORE CHOIR – Cadence
AOR Heaven/Non
Stop Music
Der Name des Bangalore Choir-Frontmannes David Reece
sollte dem Einen oder Anderen noch bekannt sein. Er war
derjenige, der Udo Dirkschneider 1988 bei Accept
ersetzte (ist das wirklich schon so lange her?).
Bekannterweise ging dieser Versuch zünftig in die Hosen,
denn "Eat The Heat" stiess bei den Fans auf wenig
Gegenliebe. Die Band trennte sich im Streit von David
und löste sich dann auf. Schuld an dieser Misere war
aber keineswegs die Qualität von Mr. Reece als Vocalist,
sondern vielmehr die schwierige Aufgabe, Udo als
Frontmann zu ersetzen. Bereits drei Jahre später
erschien der Mann wieder auf der Bildfläche mit dem
Debut von Bangalore Choir "On Target", das auf
wohlwollende Kritiken stiess. Leider verschwand nicht
nur diese Formation in der Versenkung, sondern auch D.
Reece. Erst 15 Jahre später tauchte er wieder auf. Mit
den schwedischen Gypsy Rose veröffentlichte er "Another
World", und solo folgte "Universal Language". Die Fans
erinnerten sich aber gern und oft an Bangalore Choir und
taten ihm dies auch kund. Darum wurde die Band nun
wieder reaktiviert und legt mit "Cadence" ein astreines
Werk vor. Interessant sind auch die Musiker, die daran
beteiligt sind. Von der Originalbesetzung sind immerhin
noch Gitarrist Curt Mitchell und Bassist Danny Greenberg
dabei. Neu dazu gekommen ist Drummer Hans in't Zandt (Vengeance,
Mad Max, Wicked Temptation) und der Ex-Accept-Gitarrist
Andy Susemihl, der das Album auch Produktionstechnisch
hervorragend in Szene gesetzt hat. Musikalisch ist man
bei klassischem Hard Rock der 80er zu Hause.
Festgefahren sind die Jungs aber keineswegs. Die
musikalische Reise geht von Hard Rock mit dezenter
Blues-Schlagseite bis zu Melodic Metal mit kraftvollen
Powergitarren. Dazwischen hat sich auch die eine oder
andere AOR-Nummer eingeschlichen. Gesangstechnisch macht
D. Reece vor allem einem David Coverdale ernsthaft
Konkurrenz. Die Songs auf "Cadence" haben viel
Potential. Leider fehlt aber der wirkliche Hit, und
mehrere Lückenfüller mindern die Qualität der Scheibe.
Trotzdem ist das Album aber ein gelungenes Comeback.
Hoffentlich werden die Fans nicht wieder fast 20 Jahre
auf eine Fortsetzung warten müssen.
Chris C.
Punkte:
7.5 von 10
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STEEL ENGRAVED – State Of Siege
Funeral Industries
Die bayerischen Stahl-Arbeiter machen auf ihrem
Debut-Album einiges richtig. Das Zusammenspiel
beeindruckt, die Produktion pustet einen weg, die zehn
Lieder sind ordentlich arrangiert und verfügen über eine
gewisse Eigenständigkeit. Ob das allerdings reicht, um
aus dem grossen Heer ähnlicher Bands herauszuragen, darf
bezweifelt werden. Aber darum geht es hier auch nicht.
Auf "State Of Siege" ist die Liebe zur Musik deutlich
spürbar. Und wenn Sänger Marco in "New Born Life" über
die Liebe eines Vaters zu seinem Baby singt, kriegt auch
jeder noch so hart gesottene Metaller weiche Knie. Da
sieht man auch zähneknirschend darüber hinweg, dass
Marco bei den ruhigen Teilen von "New Born Life" mehr
als grottig klingt. Am besten gefallen mir Steel
Engraved, wenn sie ihren Stil mit einer gewaltigen
Portion Rock'n'Roll würzen. "I Am The War" und vor allem
"New Horizon" rocken ohne Ende, auch wenn bei "New
Horizon" das Problem mit dem cleanen Gesang wieder
offensichtlich wird. Das soll jetzt aber nicht heissen,
dass Steel Engraved nur noch auf diese
Rock'n'Roll-Mischung setzten sollten. Denn die
präsentierte Abwechslung ist eine der grossen Stärken
auf "State Of Siege". Wieso sich das Album mit
zunehmender Länge trotzdem abnützt, bleibt schleierhaft.
Mein Fast Food-gewöhntes Hirn jedenfalls bettelt
spätestens nach dem Titelsong nach neuen Klängen. Teilt
ihr dieses Bedürfnis und besitzt ihr "State Of Siege"
noch nicht, könnt ihr euer Hinterstübchen ruhig mal mit
ein paar Häppchen dieser Scheibe füttern. Und wer weiss,
vielleicht kriegt ihr ja dann Appetit auf mehr.
Roger W.
Punkte:
7.3 von 10
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19.90 SFr.
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SAPHENA - Das Ende einer Wahrheit
Whirlwind Records
Dass Post Metal in der heutigen Zeit oftmals nur als
Stilmittel zum Mix für andere Genres gilt, ist bekannt,
dass man aber einen Mix zwischen Thrash Metal und Post
versucht, ist relativ neu. Ebenfalls eher selten ist der
in Deutsch gehaltene Gesang, der zwischen clean und
Gekreische abwechselt. Saphena ist eine Band aus
Deutschland, die mit "Das Ende einer Wahrheit" ihr
drittes Werk veröffentlichen. Ein Werk mit vielen Auf
und Abs. Da wäre mal der Gesang, die wenigen
Cleanpassagen sind wunderbar vorgetragen und machen
Laune, aber das Gekreische geht schon nach kurzer Zeit
mächtig auf die Eier. Da wollte man wohl die thrashigen
Anleihen unterstützen, was aber ziemlich in die Hosen
ging. Die thrashigen Elemente werden druckvoll und gut
in Szene gesetzt, wirken aber leider am Ende zu
undurchdacht. Der absolute Gegensatz zum interessanten
Post Metal, der mit elektronischen Ideen sehr
eindrucksvoll verbessert wird. Als Post-Fan kommt man da
schon mal ins Grübeln, was nun besser gewesen wäre, nur
die Post Metal-Fahne zu schwingen oder doch den Thrash
Metal mit mehr Modernität oder gar Crossover zu
verbinden. Ich weiss es nicht, und Fakt ist nun mal,
dass Saphena eine geradlinige Spur durchs Thrashgenre
fahren. Auf und Ab in dem Fall, weil die Jungs die
Atmosphäre mit den Post Metal-Passagen aufbauen und
gewinnen, aber mit dem unanspruchsvollen Thrash Metal
vieles an Atmosphäre wieder einbüssen. Alles in allem
gesehen ist Saphena sicherlich ein interessantes,
spezielles Album geglückt, dass aber vor allem im
Gesamtpaket noch nicht vollumfänglich überzeugen kann.
Weniger ist manchmal mehr, so die Devise für die
deutschen Künstler, die man aber in Zukunft im Auge
behalten sollte, vor allem diejenigen, die den Konstrast
lieben zwischen harmonischen, melancholischen Klängen
aber auch gerne ihre Nacken strapazieren möchten.
Yannick S.
Punkte:
7.3 von 10
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27.90 SFr.
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STRANGEWAYS - Perfect World
Frontiers Records/Musikvertrieb
Insgeheim hatte ich ja schwer, beziehungsweise
einige Jahre auf eine neue Strangeways Scheibe gehofft,
aber da Sänger Terry Brock nebst seinen Solo-Aktivitäten
auch immer wieder mal mit Mike Slamer (Seventh Key,
Steelhouse Lane) zusammen arbeitete, wurde da halt nie
was daraus. Der kürzlich erfolgte Einstieg bei Giant (wo
Dann Huff ersetzt wurde) liess die Möglichkeit einer
Reunion und/oder neuen Platte noch weiter in die Ferne
rücken. Doch erstens kommt es anders und zweitens als
man denkt! Strangeways sind tatsächlich wieder zurück
und das mit Konzerten (wie unter anderem bald in
Nottingham am "Firefest-Festival") und einem neuen Album
namens «Perfect World». Somit waren meine Erwartungen
hoch, wenn nicht sehr hoch! Wer vor allem die ersten
drei Alben kennt, insbesondere «Walk In The Fire» von
1989, weiss seither, wie perfekter AOR-Bombast klingt.
Die neue CD beginnt gleich mit dem für Strangeways
Verhältnisse eigentlich recht flotten Titeltrack, der
aber die alten Vibes sogleich wieder aufleben lässt.
Dass dann nachfolgend mit «Borderline» schon die erste
Ballade zu hören ist, kann ich nicht recht
nachvollziehen. Spätestens bei «Movin On» ist die
Gewissheit da, dass die Keyboards nicht mehr den
gleichen Stellenwert wie früher geniessen und nur noch
Beiwerk sind. Das Resultat kann sich aber durchaus hören
lassen, wobei der Sound nun halt eher nach Seventh Key,
Giant und Terry Brock (Solo) klingt. Letzterer steht mit
seiner Gesangsstimmme aber auch klar für Strangeways,
was bei der zweiten (Halb-) Ballade «Time» deutlich zu
erkennen ist. Überhaupt ist «Perfect World» insgesamt
vergleichsweise ruhig ausgefallen und von den elf Songs
weist eigentlich keiner den Bombast à la «Walk In The
Fire» auf. Trotzdem schliesst das aktuelle Material
quasi nahtlos daran an, da die drei dazwischen liegenden
Studio-Scheiben stilistisch ganz andere (Trend-) Wege
beschritten hatten. Gar etwas düster und zäh scheppert «Bushfire»,
angereichtert mit weiblichen Gast-Vocals aus den Boxen
und verströmt dabei eine Prise Orient. Dies reicht
freilich nicht aus um zu jubilieren, denn unter dem
Strich habe ich von «Perfect World» mehr erwartet und
finde Terry's neue und ja erst kürzlich erschienene
Solo-Scheibe weitaus besser!
Rockslave
Punkte:
7.0 von 10
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FINAL DEPRAVITY – Nightmare 13
Nihilistic Empire
Wieder einmal eine Band, die eher in die Abteilung
"Jugend forscht" gehört. Wenn man den Schriftzug
anschaut, kommen einem gleich Querverweise in Richtung
Exodus in den Sinn. Da weiss der geneigte Musikliebhaber
auch, in welcher Richtung es in etwa rumpeln wird. Nach
einem etwas komischen Intro, welches eine "Ins Bett
bring"-Szene von einer Mutter mit Kind darstellt, geht
es danach gleich hart los in die Musik. Final Depravity
bieten eine Melange aus Thrash Metal und, das verwundert
niemanden, Death Metal mit modernen Metalcore-Elementen.
Musikalisch haben sie es satt drauf. Gerade die Basis,
sprich Drums und Bass, jagen absolute Killergrooves, die
einem die Faust ins Gedärm rammen, raus. Bei den
Gitarren ist es etwas einfacher gehalten: Sie haben das
raue Riffing gut drauf, aber das ist im Thrash halt eher
einfach, was nicht heissen soll, dass es schlecht ist.
Mal kommen sie im Stakkato-Gewand, dann wieder einfach
straight nach vorne zum Vorschein. Die Soli und auch die
einzelnen Melodielines kommen sehr schön und gekonnt
heraus. Die Soli sind meist sehr rasant und klar
gespielt, was den Ohren Freude bereitet. Der Knabe am
Mikro hat ein heftiges Organ, was mich angesichts des
Alters doch sehr überrascht. Er brüllt und schreit seine
Lyrics raus, dass man denkt, der Kehlkopf sollte wohl
langsam nachgeben. Was dem Sänger etwas fehlt, ist der
Wiedererkennungswert sprich die Eigenständigkeit, aber
ich denke, die kommt von selbst mit den Jahren. Die
Jungspunde wissen sehr gut, wie man nach vorne treibende
Tracks schreibt und überzeugend darbietet. Live zündet
das Soundgewitter sicherlich auch hervorragend. Ihr
Sound passt auch sehr gut in die momentan angesagten
Trends. Sie haben ihre Hausaufgaben sehr gut gemacht,
und ich kann musikalisch nichts dagegen sagen. Einzig
der Gesang, oder sollte ich das Geschrei sagen, nervt
mit der Zeit etwas, weil es an Abwechslung mangelt. Aber
alles in allem ist "Nightmare 13" ein klasse Thrash/Metalcore-Album
und wird sicherlich einiges an Aufmerksamkeit auf sich
ziehen.
André G.
Punkte:
7.0 von 10
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27.90 SFr.
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ATLANTEAN KODEX – The Golden Bough
Cruz Del Sur Music
"Alle europäischen Religionen wurzeln auf einem
einzigen Kultus, der vor 12‘000 Jahren verbreitet war."
Um diese gewagte Aussage dreht sich "The Golden Bough".
Ebenso provokativ wie das lyrische Konzept klingt auch
die Musik der Deutschen. Sie ist weder Radiotauglich
noch leicht verdaulich, will weder unterhalten noch
fröhliche Stimmung verbreiten und schon gar nicht
kurzweilig sein. "The Golden Bough" stellt sich gegen
leicht verdauliche Musik und fasziniert mit schweren,
bombastischen, doomigen Klängen. Einem Lavastrom gleich
wälzt sich das Album durch die sechs überlangen Lieder
und dem 4:30-minütigem Kurztrack. Wer in diese dumpfen
und langatmigen Kompositionen eintauchen will, muss es
sich verdienen. Wer wie ich mit dieser Musik nur
teilweise was anfangen kann, erhascht immerhin von Zeit
zu Zeit zwischen den depressiv anmutenden Rhythmen
farbige Gitarren-Soli, erfrischende andere Klänge und
Details, welche überraschen. Atlantean Kodex scheinen
sich bewusst zu sein, dass sie innerhalb der Sparte
Heavy Metal Spartenmusik machen, die wohl nie ein
riesiges Publikum erreichen wird. Umso konsequenter
gehen sie zu Werk, was ausgesprochene Doom-Fans umso
mehr freuen wird. Wie es Atlantean Kodex allerdings
schaffen, dass sogar das schnelle "Disciples Of The Iron
Crow" depressiv wirkt, bleibt wohl ihr Geheimnis. Ob
diese Musik nun gut oder schlecht ist, ist eine
Monster-Frage. Musikalisch ist an der Band nichts
auszusetzen, und die Kompostionen sind einem Genre
anzusiedeln, in dem sowieso jeder alles darf. Einzig die
Produktion könnte weniger dumpf ausfallen, auch wenn
auch das wiederum zum Album-Konzept gehören könnte.
Bleibt die Warnung, vor dem Kauf das Album unbedingt
probezuhören, um dann keine zähflüssige Überraschung zu
erhalten.
Roger W.
Punkte:
7.0 von 10
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und bestellen für 29.90 SFr.
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NIHILO – Concordia Perpetua
Eigenvertrieb
Nihilo, 2003 gegründet, ist eine Band aus dem Kanton
Bern mit noch recht jungen Musikanten, welche auch
versucht, im allseits beliebten Extreme Metal-Sektor
sich zu positionieren. Nach einer EP im Jahre 2008 ("Nyktophobia")
liegt nun hier ein vollständiges Debutalbum vor. Das
Infobeiblatt lobt den 'rasanten Aufstieg' dieser Band
doch überdurchschnittlich (u.a. mehrere grössere Shows
im In- und Ausland mit internationalen Headlinern), was
natürlich die Messlatte für die entsprechenden Songs
ihres neuen Albums "Concordia Perpetua" schon mal
automatisch sehr hoch legt. Wer von grossen Taten
berichtet, muss auch grossartige Songs bieten. Also zu
den Songs: Grundsätzlich muss man schon einmal lobend
erwähnen, dass Nihilo, im Vergleich zu ihren
Altersgenossen, sich nicht im völlig dichten
Deathcore-Sumpf tummeln. Vielmehr hält sich der Fünfer
an die grossen Vorbilder der alten Schule der
glorreichen 90er Jahre, welches sich auch u.a. an der
Produktion bemerkbar macht. Alte Schule regiert, was
durchaus überzeugt. Von dem vorliegenden Album gibt es
wohl einen neuen Mix und Master, wobei die tonale
Ausrichtung der 10 Songs absolut in Ordnung geht. Ein
staubtrockener Gitarrensound, der Bass ist durchaus
hörbar und nicht nur leicht wahrzunehmen, die Drums und
der Gesang sind in einem ansprechendem
Lautstärkeverhältnis. Die Songs sind durch die Bank sehr
ungestüm und wild, unbeherrscht und zeugen von einer
noch deutlich jugendlichen Motivation. Damit verbunden
ist aber auch die Tatsache, dass es zum Teil noch sehr
unorganisiert und eindimensional zu und her geht. Jedoch
wirkt diese ungeschliffene Energie durchaus sehr
überzeugend. Technisch ist das Ganze auch in Ordnung
umgesetzt, bis auf einige Timingschwankungen des
Drummers, die sich vor allem bei Tomrolls und Breaks
bemerkbar machen. Nichts desto Trotz ist das Herzblut
und die Überzeugung dieser Kapelle in den Songs deutlich
spürbar. Das Rad haben sicherlich auch Nihilo nicht neu
erfunden, jedoch wäre eine weitere Entwicklung zu
wirklich grossen Taten durchaus zu vermuten
beziehungsweise möglich. Wir sind gespannt!
Ralf W.G.
Punkte:
7.0 von 10
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STAHLMANN – Stahlmann
AFM Records/Musikvertrieb
Der Namen der Band sagt schon alles, und es ist
sicherlich jedem klar, was auf dem Debut der 2008
gegründeten Combo für eine musikalische Ausrichtung zu
finden ist. NDH, sprich Neue Deutsche Härte, ist
Hauptelement. Harte und etwas ruhigere Tracks geben sich
hier die Klinke in die Hand. Mal darf amtlich mit
stampfendem Beat gerockt werden, um als nächstes eher in
poppige Gefilde abzuschweifen. Durch den Grundtenor des
Albums muss sich die Combo mit Querverweisen zu
Szenegrössen wie Rammstein, Megaherz oder Eisbrecher
abfinden. Sie erfinden auf "Stahlmann" das Rad nicht
neu. Aber alles in allem sind es erfrischende NDH-Tracks
mit leichtem EBM/Gothic-Touch, die dem geneigten Hörer
hier geboten werden. Die Band kann sich durchaus in der
Szene sehen lassen. Ich denke sogar, dass es ein paar
Stücke auf dem Album gibt, die richtig gut abgehen
werden auf den Tanzflächen der Szeneclubs. Der Track
"Marschieren" ist sehr stark an die grossen Rammstein
angelehnt. Aber im Grossen und Ganzen sehe resp. höre
ich eher Anleihen von Megaherz und Eisbrecher. Dieses
Review ist eher kurz ausgefallen, weil es eine solide
Arbeit ist, die die Deutschen da abgeliefert haben, aber
es gibt wenig zu beschreiben, da es schlicht und
ergreifend NDH ist, der gut dargeboten wird.
André G.
Punkte:
7.0 von 10 Hier reinhören
und bestellen für 19.90 SFr.
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DARK TRIBE – Archaic Visions
Black
Hate Productions
Eine kleine Überraschung war es schon, das
vorliegende Werk. Schliesslich ist bei einem
Zweimannprojekt immer die Frage von Qualität, so habe
ich die beiden Jungs schon mal unterschätzt. Die
Aufmachung von Booklet und die Liedtitel lassen aber
zurecht auf nachdenklichen, melancholischen Black Metal
schliessen. So etwa ging ich auf das Album zu, und war
(positiv) überrascht vom Hass, der da auf die
Hörerschaft losgelassen wird. Von Anfang bis zum
Höhepunkt am Ende, die Songs sind durchdacht, schnell
gespielt und trotzdem auf das Nötigste beschränkt. Die
Gitarrenarbeit ist zwischen frostigen Mittneunzigern und
eher schleppendem, hypnotischem Depressive Black Metal
anzusiedeln. Qualitativ darf man natürlich keine
digitale Überarbeitung oder auch nur den Ansatz
irgendeines Schönheitseingriffes erwarten, genau das
also, was authentisch und wirklich schwarz wirkt.
Annäherungen an die Atmosphäre der legendären "De
Mysteriis Dom Sathanas" sind ohne Zweifel rauszuhören,
auch wenn die Thematik der Deutschen anders gelegen ist.
Spätestens mit "Die Sauenjagdt ihrer Majestät"
verschreiben die beiden sich dem Wahn, und es fühlt sich
gut an. Somit wird wohl jeder, der nicht ausschliesslich
wegen Nieten und poliertem Leder auf dunkle Musik steht,
mit Stolz sagen können, wieder eine tolle Scheibe gehört
zu haben. Denn wir sind Legion!
Tristan
Punkte:
7.0 von 10 Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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TOTAL ANNIHILATION – 84
Eigenvertrieb
Könnt ihr euch an eure Primarschulzeit erinnern, als
es anstatt Noten noch Sterne und Smilies für gute
Leistungen, einen bestandenen Test im Rechnen oder ein
gut gemaltes Bild gab? Das Cover, welches den neuen und
nach dem selbstbetitelten Debut von 2008 zweiten Output
der Basler Thrash-Chaoten Total Annihilation ziert, das
hätte definitiv keinen solchen Glitzerstern erhalten. Da
zeichnet der Hund meiner Schwester mit seiner Schnauze
ja besser. Da es hier aber in erster Linie um Musik
geht, unterdrücke ich den Drang, die Scheibe im Klo
runterzuspülen und drücke auf Play. Apokalyptisch und
mit deutlichem Slayer-Stich beginnt "Big, Fat Lying
Bastards", der Opener von "84", welcher sich bald in
eine brachiale Thrash-Walze klassischer Spielart
steigert, dann in einen doomenden Soloteil übergeht,
bevor Daniel Altweggs heiserer, aber dennoch kraftvoller
Gesang wieder die Oberen dieser Welt anklagt. Der
Titeltrack schlägt in die gleiche Kerbe und auch alle
anderen Nummern, vom barbarisch wüsten "Social
Distortion" mit seinem klassischen Kurzsolo über "Atomic
Suicide", das mit dem pragmatischen Titel ausgestattete
"Circle Mosh" bis "Terror" bestechen in erster Linie
durch die düster brachiale Endzeit-Stimmung, die simplen
aber effektiven Riffs, die ebenso simplen wie
eingängigen Gesangs- bzw. Shoutlinien. Einzig das
punkige Blödel-Ende "Thrash Metal und Dosenbier" fällt
da etwas aus der Reihe, kann aber den Umstand nicht
verschleiern, dass "84" über weite Strecken etwas
eintönig und uninspiriert daherkommt. Da die Nummern
aber live sicherlich funktionieren werden, gibt's doch
noch ein halbes Sternchen.
Kissi
Punkte:
7.0 von 10
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DECEMBERANCE – Inside (2 CDs)
I For An I Records
Das Jahr neigt sich langsam aber sicher dem Ende
entgegen, die Tage sind kürzer und werden immer kälter,
der Kaffee am Morgen hat auch so einen leichten
Beigeschmack von Tod und Verwesung… Ok, dann sollte man
vielleicht mal die Kaffeemaschine überprüfen. Könnte ja
was am Absterben sein. Gut, nach all dem mehr oder
weniger sinnfreien Gerede nun direkt zum Thema
Verderbnis, oder auf gut Englisch: Doom – der Freund
aller Hippies und Gutmenschen. Die Griechen von
Decemberance haben es nach knapp 13 Jahren und 5 Demos
endlich geschafft, den ersten Longplayer zu erschaffen.
Wobei zu sagen ist, dass „Inside“ auch erst als Demo
veröffentlicht worden ist, nun aber eigentlich mit einer
zweiten Scheibe veröffentlicht werden sollte – liegt
aber leider nicht vor, deswegen kann dazu auch nix
gesagt werden. Klingt komisch, ist aber so. Ganz
abgesehen davon ist das Debut theoretisch seit Ende
letzten Jahres erhältlich, nur nicht bei uns. „Time“,
eine weitere Single, wurde nun komplett auf „Inside“
überspielt – bei nur einem Track keine grössere Sache.
Die grosse Frage ist nun: Haben die Griechen das Zeug
dazu, stimmungsmässig und musikalisch was zu reissen?
Die Antwort ist so unklar wie der morgendliche Nebel –
Decemberance machen ihre Sache ganz ordentlich, die
Variabilität ist durchaus gegeben. Der Sänger grunzt
sich zwar mehrheitlich monoton durch die verdammt langen
Tracks, und das Schlagzeug klingt eher scheppernd als
sonst was. Aber die Melodien, welche in den ruhigeren,
beinahe sphärischen Parts zum Tragen kommen, die sind
wunderschön und bedrohlich zugleich. Man könnte hierbei
schon fast von progressiven Ansätzen sprechen, denn
solch eine Vielfalt findet sich eher selten auf diesem
Gebiet der härteren Musik („Sunset“ ist ein sehr gutes
Beispiel dafür), und mit „Anxiety Grasps Our Perspective“
ist sowohl der kürzeste wie auch der härteste Track auf
„Inside“ zu finden. Es wäre interessant gewesen, auch
noch den zweiten Teil zu hören, aber nur schon der erste
Teil macht klar: Hier sind keine Anfänger am Werk, und
dennoch gibt es einige Dinge zu verbessern – was aber
nicht weiter schlimm ist, denn Übung macht bekanntlich
den Meister. Und es gibt weitaus schlimmere Debuts als
das der Griechen. Reinschmeissen, viel Geduld und
Aufmerksamkeit mitbringen, und dann klappt’s auch mit
dem Nachbarn, äh, Decemberance.
Toby S.
Punkte:
7.0 von 10
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29.90 SFr.
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SYSTEM DIVIDE – The Conscious
Sedation
Metal Blade/Musikvertrieb
Nach der E.P. "The Collapse" erscheint nun mit "The
Conscious Sedation" er erste amtliche Longplayer von
System Divide, dabei wird sicherlich die Band gleich mal
vom Bekanntheitsgrad des Front-Schreihals Sven de Caluwé
(Aborted) profitieren können. Jedoch geht hier System
Divide in eine andere Richtung, denn mit Miri Milman hat
man sich auch noch einen weiblichen Gegenpart an Bord
geholt, um eine Fusion aus Härte und Melodie auf die
Beine stellen zu können. Nun dieses Vorhaben ist leider
nur bedingt geglückt, einerseits beinhaltet "The
Consciuous Sedation" einige wirklich schöne Melodien,
welche von den angenehmen weiblichen Vocals getragen
werden, andererseits sind die wütenden Shouts von Sven
und dem massig eingesetzten Saiten-Schreddern, begleitet
von Doppelpauken, welche bis zum Anschlag getriggert
sind zwar knüppelhart, jedoch das Kunststück dies in
einer gelungenen Symbiose zu präsentieren weis nicht
immer zu schmecken. Es fehlt an Balance zwischen diesen
Parts und die glasklare Produktion lässt den Sound sehr
steril ertönen, was dem Ganzen einen künstlichen
Anstrich verpasst. Es ist zwar äusserst angenehm, dass
es mal ordentlich kracht und volle Breitseite
aufgefahren wird, so macht Mädchen-Metal Spass, doch es
sind genau die Momente, wo die Truppe vom Gaspedal mal
ablässt, welche wirklich zünden und sich im Kopf
festbeissen. Schafft es System Divide an den Feinheiten
zu schrauben und ihrer Musik einen organischeren
Anstrich zu verpassen, dann könnte etwas sehr
interessantes entstehen. Fans von Deadlock oder The
Agonist sollten jedoch "The Conscious Sedation"
unbedingt ihr Gehör schenken, denn die erfahren hier
volle Bedienung und dürften mit der Leistung von System
Divide äusserst zufrieden sein.
R.K.
Punkte:
6.9 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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ANGELS AND ENEMIES – Gttkmplx
Apollon Records
Die Kölner Metalband Angels And Enemies legt uns
hier nach 2 EPs nun ihr Debutalbum vor. Und ich hatte
sie schon fast vermisst. Ja genau, eine weitere neue
Metalcore-Platte aus dem schier unendlichen Reservoir
von Bands, welche diesem Genre frönen. Dieses Mal sind
ganz klar Unearth und Parkway Drive als Paten zu
erkennen. Die Deathcore-Schiene wurde wohl bewusst
ausgelassen. Zum Glück. Vielmehr wurden die Songs mit
sehr ansprechenden Melodien aufgewertet. Besonders
hervorzuheben ist der Song "Herbst", welcher durchaus
Hitqualitäten aufweist. Ansonsten ist der einzigste
Unterschied zum Rest der Szene die Tatsache, dass die
Texte durch die Bank auf Deutsch sind. Natürlich ist
dies auch schon längst nichts Neues mehr, aber dennoch
eher noch bemerkenswert. Ansonsten wie sonst üblich und
eben auch mittlerweile Standard ist die handwerkliche
Umsetzung der Songs sehr gut, das Soundgewand
einwandfrei, modern und fett. Dennoch haben wir es hier
mit modernem Metal derjenigen Sparte zu tun, die wie
keine andere dermassen überlaufen ist, dass man sich
schon lange nicht mehr über die musikalische Stagnation
der Szene wundern muss. Der Fairnis halber muss man aber
auch sagen, dass sich die Songs kompositorisch auf einem
sehr hohen Niveau bewegen, weswegen man der Band ein
überdurchschnittliches Talent bescheinigen muss. Dennoch
bleibt in meinen Ohren nur der Eindruck einer weiteren
Metalcore-Platte, wie Hunderte davor auch schon. Und so
wirklich reisst mich das schon lange nicht mehr vom
Hocker.
Ralf W.G.
Punkte:
6.5 von 10
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27.90 SFr.
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TEUFEL – Absinth
AFM Records/Musikvertrieb
Wer kennt ihn nicht, den Gehörnten, oder auch Teufel
genannt. Ich spreche hier nicht vom Beelzebub aus der
Hölle, sondern vom Frontmann von Corvus Corax und
Tanzwut. Der Mann mit den lustigen Hörnchen auf dem Kopf
hat, eventuell aufgrund mangelnder Arbeit bei den
Hauptspielwiesen, sein eigenes Label gegründet und
darauf kurzerhand sein Soloalbum "Absinth"
veröffentlicht. Ich war echt gespannt, was ich da zu
hören kriege. Bei Corvus Corax ist ja mehr das
Mittelalter im Vordergrund, und Tanzwut zielen ja eher
in die tanzbare Ecke. Die ersten 2 Songs kommen sehr
zähflüssig aus den Boxen. Sehr schleppend, mit starker
Elektronikunterstützung, wird man da ins Album
reingewiesen. Dann, an dritter Stelle, kann der Hörer
aufwachen, und es geht etwas zügiger voran. Gerade
dieser Song, genannt "Todesengel", könnte sich sehr gut
zu einem amtlichen Gothic/EBM/Industrial-Szene-Tanzstück
entwickeln. Mit stampfendem Elektrobeat, monotoner
Stimme und einzelnen Dudelsackpassagen geht er sehr gut
ins Ohr und je nachdem in die Beine. Dieses Stück
versprüht, ganz nach dem Titel, düsteres Todesfeeling.
Mit seiner Stimme wechselt der Teufel zwischen Flüstern
und monotonem Gesang, gerade, wie es die Lyrics und die
Grundstimmung des Stückes verlangen. Er versteht sehr
gut, sein Organ zu bedienen. Teufel mischt Elemente aus
seinen anderen Bands und versucht dadurch, was Eigenes
zu kreieren, aber oftmals will sich das Ganze nicht so
wirklich homogen vermischen. Aber bei "Alles nur ein
Traum" passt dann einfach alles: Die Soundkreation und
die flüsternde Stimme harmonieren optimal. Im Beschrieb,
den ich zu dem Tonträger erhalten habe, wird die
Stilrichtung als Industrial bezeichnet. Ich kann dem
nicht ganz beipflichten. Meiner Ansicht nach geht es
mehr in die EBM/Gothic-Ecke. Der Teufel versteht sein
Handwerk gut. Er lehnt sich nie aus dem Fenster mit der
musikalischen Ausrichtung, sondern gibt dem Hörer das,
wofür er auch bei seinen anderen Combos steht. Alles in
allem ist "Absinth" sicherlich nicht schlecht, aber für
metallisch erzogene Gehörgänge dann doch etwas
gewöhnungsbedürftig. Aber in der EBM/Gothic-Szene wird
es sicherlich der ein oder andere Track in die CD-Player
der Club-DJs schaffen.
André G.
Punkte:
6.5 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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RHAPSODY OF FIRE – The Cold
Embrace Of Fear
Nuclear Blast/Warner
Mit ihrem letzten Longplayer konnten die Italiener
ein dickes Comeback feiern. Jetzt, relativ kurze Zeit
danach, bringen sie schon wieder einen neuen Tonträger
in die Erdumlaufbahn. "The Cold Embrace Of Fear" ist
aber kein gewöhnliches Stück Rhapsody Of Fire-Musik. Es
ist vielmehr ein Hörspiel mit musikalischer Untermalung.
Sie haben in 35 Min. Spielzeit einen Song reingepackt,
diesen dafür in sieben Akte unterteilt. Die gesprochenen
Parts wurden erneut von Sir Christopher Lee übernommen.
Mit seiner speziellen, tiefen Tonlage eignet Lee sich
hervorragend für Erzählungen und Führungen durch die
Geschichte. Das Album beginnt mit einem Spoken
Word-Intro, ohne gross Musik zu beeinhalten. Es ist ein
richtiggehend dramatischer Auftakt mit galoppierender
Meute und schmerzerfüllten Schreien. Im zweiten Akt,
genannt "Dark Mystic Vision", geht es in der gleichen
Richtung weiter. Hier kommt zum ersten Mal etwas mehr
Musik resp. Orchester-Untermalung zum Zug. Ich selbst
wünschte mir bei dem Thema eher ein paar Gitarren-Riffs,
die durch den Track galoppieren. Dann kommt "The Ancient
Fires Of Har-Kuun", ein Monumental-Epos, der typisch ist
für Rhapsody Of Fire. In 15 Minuten Länge bietet einem
das Stück einiges an Abwechslung. Langsam und bedächtig
geht es los und steigert sich zusehends, bis die
Stromgitarren zum Zug kommen. Fabio zeigt sich hier
absolut gefühlsbetont. Der Gesang ist schon sehr
Opernhaft mit viel Epos. Mir fehlt manchmal etwas die
Power. Die Texte sind mehrsprachig gehalten, was es
einerseits interessant macht, aber auf der anderen Seite
für gewisse Verständnisprobleme bei mir sorgt. Der
vierte Akt ist dann ein reiner Vortrag, der die
Geschichte weitererzählt. Mit dem fünften Akt hält sogar
der mittelalterliche Touch Einzug ins Geschehen. Ein
akustisch vorgetragener Song, der mit
Streicher-Unterstützung zu einem Kanon aufgebaut wird.
Als Zweitletztes ist dann doch nochmal ein Musikstück zu
finden. Das ist meiner Meinung nach der einzig wirkliche
Song, der es verdient hat, so genannt zu werden. Leider
hängt dem ganzen Stück ein gewisser Manowar-Hauch an.
Mit "The Angel's Dark Revelation" steht dann auch schon
das Grande Finale auf dem Speiseplan. Auch hier handelt
es sich fast ausschliesslich um ein gesprochenes Stück.
Nach gut 2 Minuten setzt zwar kurz die Musik ein, aber
die Freude ist nur von kurzer Dauer. Alles in allem ist
der Silberling einfach zuviel Werk und zu wenig Musik.
Die Geschichte wird einem gut erzählt und
veranschaulicht, aber man kommt, aufgrund der fehlenden
Musik, nicht so wirklich in Stimmung. Die Hard-Fans
werden wohl blind zugreifen, den anderen würde ich schon
empfehlen, vorher ein Ohr voll zu nehmen.
André G.
Punkte:
6.5 von 10
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und bestellen für 17.90 SFr.
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DEUS INVERSUS – Mastery Over The
World
Nihilistic Empire
Deus Inversus aus Deutschland spielen technisch
anspruchsvollen Death Metal mit einer eindeutig
antichristlichen Botschaft, was angesichts des
Bandnamens auch kein Wunder ist. Handwerklich sind die
10 Songs sehr gut umgesetzt, da gibt es sicherlich
nichts zu bemängeln, jedoch haben die Kompositionen und
Arrangements doch ihre Längen. Konkret bedeutet dies,
dass ich nach relativ kurzer Zeit die Aufmerksamkeit
verliere, dies aufgrund von Desinteresse. Der Verfasser
dieser Zeilen hört und lebt nun seit über 20 Jahren
Death Metal, also seit Anbeginn der Existenz dieser
Stilrichtung, und nach wie vor ist eine absolute
Verbundenheit mit diesem Sound da. Jedoch hat sich
Vieles im Laufe der Jahre abgenutzt. Zum Beispiel ist
Technik sicherlich kein Ersatz für packende und
interessante Arrangements, wobei man Deus Inversus ganz
klar doch bescheinigen muss, dass sie sehr viele, sehr
gute Ansätze in ihren Songs haben. Jedoch werden die
guten Ansätze oftmals leider nicht weiter verfolgt. Ein
weiterer suboptimaler Punkt ist der recht eintönige,
eindimensionale Gesang, welcher nicht unbedingt zur
abwechslungsreichen Ausgestaltung beiträgt. Hier sind
sehr gute instrumentale Musiker am Werk, welche offenbar
sehr viel Zeit auf spieltechnische Details verwendet
haben. Dafür meinen Respekt! Die 10 Kompositionen zünden
aber auch nach mehrmaligem Hören nicht genug, um
längerfristig im Gedächtnis hängen zu bleiben. Dennoch
habe ich das Gefühl, dass diese Kapelle sich noch
positiv weiterentwickeln wird. Und somit darf man auf
den nächsten Output gespannt sein. Dieses Mal war es
noch kein überdurchschnittlicher Versuch, sich in der
europäischen Death Metal-Szene zu etablieren.
Ralf W.G.
Punkte:
6.5 von 10
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27.90 SFr.
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ÜBERGAS - Wir sind ready to fight
Eat
Music
Die sogenannte Neue Deutsche Härte hat so manche
Band schon ans Tageslicht gebracht, da wollen natürlich
Übergas auch noch ein Wörtchen mitreden oder etwas vom
Kuchen abhaben. Das Trio legt dann auch fetzig los mit
"Wir sind ready to fight" und zeigt uf: Hey, wir sind da
und zeigen was wir drauf haben. Bei den 13 Nummern wird
dann auch nicht gegeizt mit fetten Gitarren und coolen
Riffs. Mal richtig thrashig, mal ein bisschen mehr mit
Groove oder coolen Passagen, hier findet der Hörer
eigentlich alles, was in dieses Genre gross macht. Und
eben, der deutsche Gesang ist halt nicht jedermanns
Sache, passt aber gut ins Gesamtbild. Sänger Krispin
Kirchhoff hat auch eine schön agressiv-rauchige Stimme.
Was mir ein wenig fehlt, sind die Hits oder nur einen
wirklichen Übersong, so dass man sagen kann, da wäre was
hängen geblieben. So plätschern die 13 Tracks an einem
vorbei, und das Gefühl sagt einem: Na ja irgendwie nett,
aber das war's auch schon - der Nächste bitte...
Daniel J.
Punkte:
6.2 von 10
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27.90 SFr.
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IN ARKADIA – Wasteland Chronicles
Twilight/Non
Stop Music
Was passiert, wenn man alles auf einmal will? Man
verzettelt sich! Dies geschieht zumindest In Arkadia mit
ihrem Drittling "Wasteland Chronicles". Die Jungspunde
aus Frankreich, welche in unserem Nachbarland schon
einige Erfolge verbuchen konnten, bringen durchaus mit,
was es braucht, will man es als Band schaffen,
Kreativität, technisches Können und Energie, schaffen es
aber nicht, diese Ingredienzien zu bündeln. So zeichnet
sich schon im stampfenden Opener "Telluric" ab, was auf
dem Rest des Silberlings noch stärker zu Tage treten
wird. Scheinbar planlos näht der Fünfer seine Einflüsse,
bestehend aus Melodic/Death der Sorte Dark Tranquillity,
Arch Enemy und In Flames zusammen mit Blastbeats,
Thrash-Passagen à la Sepultura und allem anderen, was
sonst noch so im CD-Regal steht. Wozu das führt: Man
weiss nicht, wo der eine Song anfängt, der nächste
beginnt, geschweige denn was man vor 2 Minuten gerade
gehört hat. Beispielhaft dafür ist sowohl Sänger Theo,
der schneller zwischen Gesangstilen (Growlen, Shouten,
Keifen, cleanen Vocals) wechselt als ich mir Zigaretten
anzünde, und den Gitarrenfrickeleien des Duos Seb V.S.
(Was ist das für ein Name?), die mal klassisch thrashig,
dann wieder amerikanisch zeitgeistig ("Shock Doctrine")
in der Weltgeschichte herumriffen. Und wer auf eine
Scheibe sowohl einen lärmigen Grunz-Grindcore-Track ("Forever
Dusk") auf die Scheibe packt, um nur drei Nummern weiter
einen verwirrten Ausflug in traditionelle Gefilde zu
unternehmen ("The Agonist Pledge"), und dies ohne einen
Hauch von Ironie dabei zu zeigen, der tut sich mit
Entscheidungen scheinbar wirklich schwer.
Kissi
Punkte:
6.0 von 10
Hier bestellen für
27.90 SFr.
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ERIC McFADDEN – Pull A Rabbit Out
Of His Hat (Tribute Vol. 2)
Bad Reputation/Non
Stop Music
Mit Tribute Alben ist das immer so eine Sache. Es
gibt sehr viele, die so ihren Helden Ehrerbietung
darbringen wollen. Oft sind es etwas abgehalfterte
Musiker, die nochmals ein kleines bisschen Ruhm
erhaschen wollen. Eric McFadden als abgehalftert zu
bezeichnen wäre aber komplett falsch. Sein musikalischer
Werdegang ist echt beeindruckend: Der aus dem
kalifornischen San Francisco stammende Singer,
Songwriter und in erster Linie Gitarrenvirtuose hat sich
und sein Können schon namhaften Musikern wie George
Clinton, Eric Burdon, Living Colour, Bo Didley oder auch
Joe Strummer (The Clash) zur Verfügung gestellt. Wenn
das nicht beeindruckend ist, weiss ich auch nicht mehr
weiter. Nachdem ich mich mit seinem Werdegang etwas
befasst habe, sein Name sagte mir vorher nämlich gar
nichts, schob ich erwartungsvoll den Tonträger in die
Stereoanlage. Tja, dann war es etwas vorbei mit meiner
Freude. Das Ganze Album, auf welchem sich Tracks von
David Bowie, Led Zeppelin, The Rolling Stones und noch
ganz vielen illustren Namen mehr befinden, ist ein mehr
oder weniger stromloses Ding. Mit schwerer
68er-Schlagseite bearbeitet der Meister hier seinen
Sechssaiter. Dazu gibt er stimmlich mit voller
Emotionalität die Texte zum Besten. Auf ganz wenigen
Songs wird dann das Stromkabel eingestöpselt, und es
darf leicht gerockt werden. Bei einigen Versionen lässt
McFadden sich durch eine Violine oder auch
Gastsänger/innen unterstützen. Für meinen Teil hat es
einige Songs, die auch mir zu Gefallen wussten, aber im
Grossen und Ganzen ist mir das alles etwas zu langweilig
und eintönig ausgefallen. Aber damit will ich in keiner
Weise das saubere und äusserst gekonnte Gitarrenspiel
von Eric bemängeln. Der Mann hat es einfach drauf. Man
merkt auch deutlich, mit wie viel Inbrunst und Freude er
den Songs seinen Stempel aufdrückt. Fans von Eric oder
solche, die auf leidenschaftliches Akustikgitarrenspiel
mit Hippie/Country-Touch stehen, sollten unbedingt ihre
Ohren Eric widmen.
André G.
Punkte:
keine Wertung
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DUB WAR - The Dub, The War + The
Ugly
Earache
Records/Non
Stop Music
Earache haben schon so manch
komische Truppen an sich gebunden und ihnen Verträge
gegeben. Auch in diesem Falle von einer
Crossover-Kapelle aus Wales von den britischen Inseln.
Jetzt mal ehrlich, ich bin keiner, der sofort den Löffel
hinschmeisst, aber bei Dub War stosse auch ich an meine
Grenzen. Da wird Reggae (Ich hasse Reggae!), Ska,
Harcore Metal und weiss nicht was durch den Mixer
gedreht, und schon hat man seine komplizierten Tracks.
Mit bewusstseinserweiternden Substanzen kann man
vielleicht diese Scheibe noch ertragen, aber sonst, du
meine Güte... Ich bin mir ziemlich sicher, dass es da
Leute draussen hat, die mit so einer Musik sanft
einschlafen können, bei mir verurscht diese Mucke einen
Magenkrampf, und da ich da recht empfindlich bin und mir
sicher kein Geschwür einfangen möchte, drücke ich
schnell die Stopptaste und überlasse dieses Werk denen,
die das Wort Reggae nicht fürchten und natürlich die
obligaten Scheuklappen nicht abhaben.
Daniel J.
Punkte: 5.6 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 32.90 SFr.
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JALDABOATH – Rise Of The Heraldic
Beasts
Napalm Records/Musikvertrieb
Holde Maids und tapfere
Junker, horcht auf, horcht auf! Neue Ritter nämlich
ziehen ein in eure Gehörgänge. Aus dem fernen England,
dem Königreich ihrer Majestät, stammen sie und reiten
unter dem Banner, welches zieret den Schriftzug:
Jaldaboath! Von Fanfaren aus der Konserve wird ihr
Einzug dabei begleitet, von simplen Gitarrenriffs,
galoppierenden Rhythmen und einem kratzbürstigen,
wahrscheinlich vom Klosterwein berauschten Grand Master
Jaldaboath, der selbstbewusst den "Aufstieg der
heraldischen Ungeheuer" verkündet und dabei stimmlich
nicht wenig mit Alestorms Captain Chris Bowes verwandt
zu sein scheint. 'British Heraldic Templar Metal' nennt
der Dreier seinen Rittersound, der hin und wieder an
ernsthaften Mittelalter-Rock, meist aber an
Kasperl-Theater mit E-Gitarren erinnert. Will man es
wagen, mit dem bekloppten Trio auf Kreuzzug zu gehen, so
tut man gut daran, folgendes Gelübde abzulegen: zur
Hölle mit der Ernsthaftigkeit! Ist dies getan, kann man
sich beherzt auf den auditiven Sattel schwingen und sie
mitgröhlen, die Sauflieder, zum Mitpfeifen wie etwa
"Hark The Herold", "Calling On All Heraldic Beasts",
tänzelnd den Bischof verkloppen ("Bash The Bishop"), in
einem Gemisch aus Gameboy-Sound und Thrash den Heiligen
Gral ("Seek The Grail") suchen und zwischen Theatralik
und Punk à la The Toy Dolls axtschwingenden Nonnen
ausweichen ("Axt Wielding Nuns") gehen. Düster und
ruppig fällt hingegen die Begegnung mit "Jacque DeMolay"
aus, genauso wie die groovende, orientalisch angehauchte
Lüftung des Geheimnisses um "Da Vinci's Code". Es konnte
nur eine Frage der Zeit sein, bis nach Wikingern und
Piraten auch Ritter in die Metalwelt einfallen würden.
Mit "Rise Of The Heraldic Beasts" werden Jaldaboath kaum
einen Hipe auslösen können wie zuvor Finntroll,
Korpiklaani oder Alestorm, dafür ist die Produktion zu
lärmig, die Tröten und Flöten aus der Konserve mit der
Zeit zu nervend und auch nicht jeder Song catchy genug.
Damit das metallische Hoppe-Hoppe-Reiter-Spielen
trotzdem Spass macht, braucht es schon eine ordentlichen
Ladung Met, Ale, Guiness und Wein. In dieser
Reihenfolge, bitte!
Kissi
Punkte: 5.5 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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ZODIAC MINDWARP - We Are Volsung
Steamhammer/SPV
Fünf Jahre musste die Fangemeinde der britischen
Sexprotze von Zodiac Mindwarp auf ein weiteres Album
voller saftspritzender Texte und Melodien warten. Das
mittlerweile siebente Studiowerk widmet sich diesmal
vorwiegend der nordischen Mythologie, was man vielleicht
bereits dem Arbeitstitel "We Are Volsung" entnehmen
kann, denn hinter Volsung verbirgt sich König Wölsung
von Hunenland. Die von Sänger Mark Manning vorgetragenen
Lyrics mögen sich zwar ein wenig verändert haben, doch
die Musik ist weiterhin so druckvoll und dreckig wie eh
und je. Nun gut, äusserst innovativ klingt das alles
nicht, doch Fans dieser Truppe werden somit immerhin
wissen, was sie erwartet. Zudem dürften Zodiac Mindwarp
bei Kennern sowieso einen extragrossen Stein im Brett
haben, denn sie haben im wunderbaren Jahre 1988 mit "Tattooed
Beat Messiah" einen echten Hammer auf den Markt
geworfen, der mit Songs wie "Prime Mover" oder "Backseat
Education" enorm punktete. Zudem stammt das Original von
Alice Coopers "Feed My Frankenstein" aus der Feder eben
dieser körpersafttriefenden Briten. Dennoch haben Zodiac
Mindwarp weder das Rad noch sich selbst neu erfunden,
weshalb ein vorsichtiges Reinhören vor dem Kauf
wärmstens zu empfehlen ist.
Maiya R.B.
Punkte: 5.4 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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MONDVOLLAND – D'olde Roop
Apollon Records
Dass die Holländer neben
Käse und Dämmen auch gute Musik machen können, ist
nichts Neues. Aber aus der Folk- oder Paganecke habe ich
bis jetzt noch keinen Tipp bekommen. So ist das Debut
der Baumfreunde von Mondvolland auch für mich Neuland.
Die Sprache ist gewöhnungsbedürftig, erinnert vom Klang
an Chrigel von Eluveitie. Der Rest der Musik allerdings
nicht so sehr. Mit gerade mal 4 Tönen eine Flötenmelodie
zu pfeifen, ist nicht nur gewagt, sondern schlecht. Das
gleiche gilt für Geigen, wer bei "De Vuurmann Van
Papendal" auch nur ansatzweise mit dem Kopf nickt,
sollte sich entweder auf Muskelzuckungen oder
Gehörschäden untersuchen lassen. Auf der anderen Seite
ist gerade das Lied danach einiges erträglicher, legt an
Tempo zu und überzeugt mit Rhythmenwechsel. Man kann
sagen, was man will, eigenständig sind die Songs
allemal. So überrascht der letzte Song mit klarem
Gesang, der fast schon heroisch anmutet. Aber leider
sind diese Lichtblicke nicht genug, um über die
ansonsten nur knapp durchschnittliche Musik
wegzutäuschen. Für Die Hard-Fans ein Ohr wert, alle
andern machen einen Bogen darum.
Tristan
Punkte: 5.4 von 10
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ION DISSONANCE – Cursed
BaSick Records
Längere Autofahrten eignen
sich vorzüglich dazu, von einer neuen Scheibe einen
ersten Höreindruck zu bekommen, und so war letzthin "Cursed",
die neue CD der Kanadier Ion Dissonance an der Reihe.
Als ich nach einer knappen Stunde irritiert auf meinen
CD-Player schaue, weil die Lärmorgie einfach kein Ende
nehmen will, stelle ich fest, dass ich mich bereits im
zweiten Durchlauf befinde, und ich hab's nicht mal
realisiert. Offensichtlich habe ich nicht verstanden,
worum es beim Extremst–Metal von Ion Dissonance geht,
und auch nachdem ich mir die CD noch ein paar Mal
angetan habe, bleibt sehr wenig davon in meinen
Hirnwindungen hängen, was mich zu folgendem Urteil
zwingt. Erstens: Die Scheibe beginnt mit dem
obligatorischen, düsteren Intro. Zweitens: Der
zweitletzte Track "They'll Never Know" besteht aus
anderthalb Minuten "Wir frickeln und blasten alles in
Grund und Boden"-Core und weiteren 6 Minuten und 17
Sekunden einer sich ewig wiederholenden, noisigen
Soundcollage, die an Sinnlosigkeit nicht zu überbieten
ist. Drittens: Im Rausschmeisser "Pallor" beweist die
Truppe, dass sie durchaus dazu in der Lage ist, Musik
mit einem Minimum an Sinn und Melodie zu produzieren,
und sogar Sänger Kevin McCaughey demonstriert mit
teilweise clean gesungenen Textpassagen eindrücklich,
dass er viel mehr ist als bloss ein angepisster
Brüllwürfel. Dazwischen passiert auf der Scheibe viel,
sehr viel, für mich eindeutig zu viel. Ion Dissonance
haben es sich seit ihrer Gründung 2002 zum Ziel gesetzt,
eine neue Spielart des Metal in die Welt zu setzen, die
punkto Brutalität, Komplexität, Dissonanz und
schwindelerregenden Rhythmuswechseln einzigartig ist.
Das ist ihnen mit ihrer vierten Langrille "Cursed"
definitiv wieder mal gelungen. Obwohl mir die Struktur
der einzelnen Songs völlig verschlossen bleibt, spielen
die Musiker punktgenau und auf technisch höchstem
Niveau, wodurch sie ein Versinken ins totale Chaos
geschickt verhindern. Da wird geblastet, geschreddert,
gefrickelt und polyrhythmisch rumgeschwurbelt, dass
einem schier die überforderten Lauscher abfallen. "Cursed"
ist bestenfalls für Lärmfetischisten, Harmonieallergiker
und ästhetikresistente Misanthropen ohne Einschränkungen
geniessbar. Wem also Voivod zu kommerziell und frühe
Carcass zu melodisch waren, sollte auf jeden Fall mal
reinhören, auch wenn Ion Dissonance zum inzwischen in
Ungnade gefallenen Metalcore gezählt werden. Ich selbst
kann mit dieser Musik nichts anfangen, aber immerhin
gibt's Bonuspunkte für die technisch hervorragende
Umsetzung des hochkomplexen Materials und für den Mut,
so was überhaupt zu veröffentlichen.
Mirko B.
Punkte: 5.0 von 10
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ARRANGED CHAOS – As Time Goes By...
Apollon Records
Und noch mal eine CD aus dem
Metalcore/Deathcore-Genre, wie jeden Monat. Dieses Mal
von der Leipziger Band Arranged Chaos. Ok, gehen wir
gleich zu den Fakten über, da man ansonsten ja zu dieser
Stilrichtung nicht mehr viel sagen muss. Leider...
Grindige Blastbeat- und Up Tempo-Parts, Breakdowns am
Laufband, Growls, Pigsqueals,
Hardcore-Wannabe-Gangshouts, klare Gesangspassagen,
Harmonielinien, kitschige Melodien, Frickeleinlagen,
Keyboardpassagen und so weiter. Um dies alles in einem
Wort zusammenzufassen: absolut ausgereizte Stilmittel
und Songwriting-Bausteine. Technisch wie immer absolut
ok umgesetzt. Das Soundgewand ist an sich soweit auch ok,
aber nicht speziell überdurchschnittlich. Ab und zu sind
ein paar interessante Ansätze vorhanden, die (auch wie
so oft) nicht weiter verfolgt werden. Zu sehr bewegt man
sich in den selbstauferlegten Grenzen. Nicht mein Ding,
was es auch nie werden wird. Für Genrefans eventuell
interessant reinzuhören, ansonsten aber mal wieder
absolute Durchschnittskost.
Ralf W.G.
Punkte: 5.0 von 10
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WARCRY – Revenge In Blood
Pure Steel Records/Non
Stop Music
Gleich zur Begrüssung des Warcry-Zweitlings "Revenge
In Blood" ertönt ein gellender Schrei, und mir schwant
Übles. Und Prompt werden Sekunden später meine
Befürchtungen bestätigt. 'The Almighty', seines Zeichens
Sänger der Truppe aus dem Schwabenländle, singt in genau
jenem Stil, den ich schon an Agent Steele's John Cyriis
oder bei Destruction zu "Release From Agony"–Zeiten nie
mochte. Mag ja sein, dass insbesondere Ablaze–Abonnenten
dieses Geschnatter wahnsinnig true und antikommerziell
finden, aber in meinen Ohren klingt dieser seltsame
Sprechgesang mit regelmässigen Ausbrüchen in höchste
Tonlagen etwa so angenehm und künstlerisch wertvoll wie
das Gegacker von hysterisch gewordenen Hühnern; da tönt
der auf den restlichen Songs glücklicherweise
dominierende Röchelgesang schon um einiges besser. Laut
Labelinfo haben sich Warcry, die sich ursprünglich
übrigens 'Heiligs Blechle' nannten, ganz dem ruppigen
80er-Sound verschrieben, ohne sich einem bestimmten
Genre unterordnen zu wollen. Nun, wie viele andere habe
auch ich die NWOBHM eins zu eins miterlebt und kann
somit mit Fug und Recht behaupten, dass praktisch alle
Bands der 80er-Metal-Bewegung um gute bis sehr gute
Soundqualität bemüht waren, von ein paar wenigen
Berufschaoten mal abgesehen, insofern kann ich den
Verweis auf den 'ruppigen' 80er-Sound nicht
nachvollziehen. Dies gilt nicht einmal für Celtic Frost,
deren 84er-EP "Morbid Tales" zwar roh – aber extrem
wuchtig und druckvoll gemischt war. Ebendiese kopieren
Warcry mit dem Stück "Infernal Triumph" bis ins letzte
Detail. Der tiefe Gesang, die extreme Verzerrung der
Gitarre, das disharmonische Riffing... Alles ist
vorhanden, selbst Tom G. Warriors charakteristisches
"Uh!" kommt immer wieder vor, nur macht auch hier der
verwaschene Sound alles zunichte. Schade eigentlich,
denn im Ansatz gute Songs wie die Heavy Metal-Kracher
"In Battle For Vengeance" oder "The Revenge (True Heavy
Metal Trilogy Part III)" würden durch eine etwas
mächtigere Produktion gleich ganz anders wirken, aber
dann wäre man wohl nicht mehr Underground–kompatibel...
Ansonsten gibt's noch Songs, die mit der typischen Black
Metal-Unproduktion liebäugeln ("Awakening The Cemetary")
oder primitives Thrash-Gerumpel mit folkig anmutenden,
cleanen Vocals kombinieren ("Bloody Black Axe", "Knights
Of The Dark Blade"). Als besten Track empfinde ich
höchstens die Coverversion von Omen's "Deathrider", zu
der Omen-Sänger George Call einige Gastvocals
beigesteuert hat, aber dieser Umstand alleine macht das
Endresultat auch nicht besser. Da nützt schlussendlich
das J.S. Bach-Plagiat im Intro zu "Banshee" auch nichts
mehr, der Gesamteindruck bleibt eher gedämpft, da
heutzutage auch mit einem sehr niedrigen Budget wirklich
gute Produktionen möglich sind. Schade um die da und
dort durchblitzenden guten Ideen, aber das etwas
vorhersehbare Songwriting in der Schnittmenge zwischen
allen möglichen Metalarten in Kombination mit dem
typischen Waschküchen-Sound überzeugt mich einfach
nicht.
Mirko B.
Punkte: 4.7 von 10
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MAGNUS - Acceptance Of Death
Witching Hour Productions
Polnische Rumpel/Death/Thrash–Combo meldet sich nach
13 Jahren aus der Versenkung zurück, um der Metal-Welt
zu demonstrieren, dass man sich 30 Jahre lang
musikalisch im Kreis bewegt hat, autsch! Auf dem Cover
glotzt mich gleich ein in Leder, Nieten, Nägel und
Patronen gehüllter, nicht mehr ganz junger Wurzelsepp
bedrohlich an. Naja, vor drei Dekaden konnte man mich
eben damit noch beeindrucken, aber heute stimmt mich
dermassen dick aufgetragenes Metal–Klischee eher
misstrauisch. Dennoch beginnt die Vorstellung mit "False
God" noch nicht mal so schlecht, die Old School-Death
Metal-Nummer geht gut ins Ohr, und der tiefe, nicht
übertrieben growlige Röchelgesang von Fronter Rob Bandit
fügt sich sehr gut in den eh schon recht basslastigen
Gesamtsound ein. In diesem Sinne geht es weiter,
erinnert mich alles irgendwie an die frühesten Slayer,
gewürzt mit einer Prise Vader und gelegentlichen
Ausflügen in Deicide–Gefilde, doch – oha! – beim Track "Essence"
und der Blastspeed–Attacke "Worm" zuckt die Augenbraue
nach oben und der Mundwinkel nach unten. Was soll bloss
dieses komische, dissonante Zeug, das die Jungs da
eingebaut haben? Ganz schlimm wird's schlussendlich auf
der Noise–Experimentalnummer "They'll Bury". Ich weiss
nicht, was für selbstgebrannten Fusel sich die Polen
hinter die Binde kippen, aber einer gesunden Psyche kann
das Zeug offenbar nicht zuträglich sein.
Glücklicherweise dauert auch dieser 'Song' nur wenig
mehr als zwei Minuten, wie übrigens die meisten Tracks
auf dem Silberling. Der ganze Rest läuft unter der
Rubrik 'Ferner liefen', ein Bisschen Death, ein Bisschen
Thrash, immer wieder eingebaute schräge Töne, welche
anfangs gut abgehenden Songs jede Schlagkraft rauben...
Und alles irgendwann, irgendwo schon mal gehört, nur in
besserer Darbietung. Im Underground jenseits der Oder
wird man die zurückgekehrten Magnus wahrscheinlich als
die wichtigste Wiedervereinigung seit 1989 feiern, aber
auf dem internationalen Parkett werden die Jungs kaum
auf grosse Resonanz treffen, vor allem, wenn man sich
die hochkarätige Konkurrenz aus ihrer eigenen Heimat vor
Augen führt. Diese CD macht Laune, aber bei mir leider
höchstens schlechte.
Mirko B.
Punkte: 4.6 von 10
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und bestellen für 19.90 SFr.
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DAWN OF ASHES – Genocide Chapters
Metal Blade/Musikvertrieb
Es ist immer erstaunlich,
was für fantastische Ausbrüche manch so ein
Schreiberling auf ein Promoschreiben niederkritzeln
kann, um die Erwartungen an die Musikalischen Ergüsse in
das Unendliche zu steigern. Dieser zu Dawn Of Ashes ist
so gut, dass ich ihn euch nicht vorenthalten möchte: "In
der dunkelsten Form der Brut des Bösen ist ein Zeichen
geboren worden, das die schwachen Sterblichen mit
immenser Angst erfüllen wird. Kristof Bathory, Volkar
Kael, Bahemoth und Othuum, vier abscheuliche Gestalten,
die eine neue Ära kontrollieren, in der Albträume
Wirklichkeit werden und sich der Klang des Makabren aus
einer Katastrophensinfonie erhebt, haben den Sound und
die Visionen des Horrors, des Hasses und des Leids
wiederbelebt. Sie erhalten ihre Hülle durch den extremen
Horror Metal, den uns DAWN OF ASHES vorsetzen. Der
Bandname wurde kreiert, um über den Ursprung von Tod und
Scheitern zu reflektieren." Also wenn diese Beschreibung
bei euch keine Spontanerektion auslöst, dann kann auch
eine Überdosis Viagra nicht mehr helfen. Interessant
daran ist auch, dass Dawn Of Ashes doch ihre Wurzeln im
harten EBM fassten, warum nun dieser Schwenker auf die
Metal Schiene eingetreten ist, ist mir nicht bekannt,
doch lassen wir die Vergangenheit ruhen und widmen uns
der Gegenwart. Diese sieht leider nur halb so
fantastisch aus, wie uns die Promo-Propaganda glauben
machen will. Mischen wir mal Dimmu Borgir, Bal-Sagoth
mit Samael, dazu ein paar simple Death Metal Riffs mit
viel elektronischem Gemüse und schon fertig ist das
Süppchen, nur leider ist es im Vergleich zu den
genannten Bands eben nur eine Vorspeise und kann den
Originalen nicht das Wasser reichen. Inspiration und
Eigenständigkeit tönt anders und lässt das fahle Licht
einer minderen Kopie verdammt hell erstrahlen.
Wenigstens schaffen es Dawn Of Ashes eine konstant
düstere Atmosphäre aufrecht zu erhalten, was schon mal
eine schöne Leistung ist. Dennoch der Beigeschmack der
erwähnten Umstände ist zu dominant um "Genocide Chapters"
die Aufmerksamkeit zu schenken, welche uns die
Propaganda glaubhaft machen will. Vielleicht klappt es
beim nächsten Mal.
R.K.
Punkte: 4.0 von 10
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und bestellen für 27.90 SFr.
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HARKONIN – Detest
Battlegod Productions
/Non
Stop Music
Es gibt Bands, da fragt man
sich, warum man nicht schon seit Beginn von ihnen weiss,
weil sie so zeitlose und unverzichtbare Musik machen.
Aber es gibt auch Bands, die seit Jahren Musik machen
und einem trotzdem egal sind. Die Amerikaner von
Harkonin gehören zur zweiten Sparte. Death Metal, okay.
Old School, auch nicht schlecht. Diese Mischung 2010 zu
versuchen ist gewagt, vor allem, wenn man erst seit 8
Jahren zusammen spielt. Und wenn das Ergebnis so lasch
wirkt, wie es auf "Detest" zu hören ist, kann man das
getrost als vergeblichen Versuch abstempeln. Während ein
grosses Label aus Europa ihre Castingband mit Erfolg in
Amerika dem Ausverkauf vorwirft, versuchen die Amis wohl
das gleiche mit ihren Bands, die niemand will. Nein, für
Europastandard reicht es bei weitem nicht. Vor allem
gibt es gerade in diesem Monat eine wirklich starke
Scheibe melodischen, frostigen Totmetalls, da braucht
man keine billig abgekupferte Version davon. Billige
Breaks mit nichtssagenden Riffs, heiserers Gekrächze mit
dumpfer Aufnahme, sowas nenn ich verzichtbar. Was hier
geboten wird, darf getrost übersehen werden.
Tristan
Punkte: 4.0 von 10
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und bestellen für 27.90 SFr.
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NON OPUS DEI – Eternal Circle
Witching Hour Productions
Was modernen Black Metal
angeht, haben die Polen ein paar sehr starke Eisen im
Feuer. Der bedeutendste Name ist ohne Frage Behemoth.
Das Quartett Non Opus Dei wirkt mit ihrem neuesten Werk
"Eternal Circle" wie eine billige Kopie der
Vorzeigeband. Neun Songs, keiner länger als vier
Minuten, keine Abwechslung und vor allem absolut
vorhersehbar. Die gute Produktion und technischen
Finessen der Bandmitglieder können nicht über die
mangelhafte Spielfreude und Vielfältigkeit
hinwegtäuschen. Non Opus Dei gelingt es auch im sechsten
Anlauf nicht, sich von 08/15-Bands abzusetzen und zur
Spitze, zu Behemoth, aufzuschliessen. Das Potential ist
sicherlich vorhanden, weshalb sich die Polen mit der
Unterhaltung des Hörers immer noch schwer tun, liegt
nicht an der Technik, sondern viel mehr an der Faulheit
und dem Minimalismus der Bandmitglieder. Bei der Stimme
fehlt es an Intensität und an Emotionen, bei der Musik
fehlt es an Druck, an Vielseitigkeit und an einem roten
Faden. Wer sich eine halbe Stunde leblosen, modernen
Black Metal antun möchte, der kann sich die Scheibe
anhören. Ich empfehle da viel eher, sich die neueren
Behemoth-Alben zu kaufen.
Yannick S.
Punkte:
3.5 von 10
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UNSUN – Clinic For Dolls
Mystic
Production
Auweia... Nein, also ich
muss ganz ehrlich sagen, dass ich von der neuen
UnSun-Scheibe gar nicht begeistert bin. Man lese meine
Rezensionen zu unzähligen anderen Gruftie-Mädel-Scheiben
mit ein wenig hartem Einschlag nach, und man weiss,
wieso „Clinic For Dolls“ nichts reissen kann. By the
way, einen bescheuerteren Albumtitel habe ich selten zu
Gesicht hat bekommen. Was, ihr wollt wissen, weshalb mir
die Platte nicht gefällt? Also gut, weil ihr es seid und
ich euch diesen Wunsch nicht abschlagen kann. Fangen wir
bei den offensichtlichen Sachen an: Der ehemalige
Vader-Gitarrist Mauser hat mit seiner Frau Aya nach „The
End Of Life“ einfach dasselbe Prinzip noch einmal
angewendet und einen Klon erschaffen. Mal abgesehen
davon, dass Aya’s Stimme nach wie vor verdammt dünn ist
und gerade in den höheren Tonlagen keine Chance hat, den
Ton zu halten geschweige denn richtig zu treffen,
langweilt sich nach kurzer Zeit dermassen, dass man
ernsthaft versucht ist, die CD als
Kaffeetassenuntersetzer zu gebrauchen. Funktioniert
übrigens super. Der Sound ist dermassen überladen mit
versuchter Härte und zeitweiligem Keyboard-Geklimper,
dass alle Klischees über den modernen Gothic Metal
bestätigt werden. Einzig die Gitarren, die sind nicht
schlecht… Oder, besser gesägt, sie wären es, wenn sie
nicht im Soundbrei untergehen würden. Dabei sind auf „Clinic
For Dolls“ auch brauchbare Ansätze vertreten, „Not
Enough“ beispielsweise prescht schön nach vorne, und
auch Aya singt hier mal weniger püppchenhaft monoton,
sondern versucht sich an verschiedenen Stimmlagen. Das
wärs dann aber auch schon wieder gewesen, ansonsten hat
man das Gefühl, einer verdammt schlechten Kopie von In
Flames (die neueren Scheiben sind damit gemeint)
zuzuhören. Der obligatorische Kitsch darf natürlich
nicht fehlen, Titel wie „The Last Tear“ und „I Ceased“
sagen alles in diesem Zusammenhang. Es ist erschreckend,
was aus Mauser geworden ist, jetzt schmiert er sich auch
für die Promofotos sein Gesicht mit Make Up zu, damit er
sich seiner Frau anpassen kann. Ganz abgesehen davon
könnte man meinen, er hätte nie bei Vader gespielt, denn
die Überbleibsel kann man mit dem REM
(Raster-Elektronen-Mikroskop) suchen. Genug gesagt, „Clinic
For Dolls“ braucht niemand, der auch nur einen Hauch von
Selbstachtung hat und nicht jeden Scheiss kauft, der
einem vorgesetzt wird. Nur so nebenbei: Es dürfte seine
Gründe haben, weshalb Century Media Records diese, ähm,
Band nicht mehr unter Vertrag hat. Ein Schelm, wer
Schlimmes dabei denkt...
Toby S.
Punkte:
3.0 von 10
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HORNA/SACRIFICIA MORTUORUM – Split
Silenced Voices Recordings
Eine Split-Scheibe ist ja eigentlich eine nette
Idee. Kosten teilen, an einer gemeinsamen Idee arbeiten,
den Fans etwas bieten. Aber wenn Horna darauf steht,
könnten böse Zungen behaupten, dass eine gewisse
Marketingstrategie dahintersteckt. Mal abgesehen von
irgendwelchen Interviews über politische Ansichten war
mir die Musik beim letzten 'richtigen' Album schon nicht
recht, soweit man diese Nebenproduktion überhaupt als
das bezeichnen kann. Und nun versuchen sie wohl, mit ein
paar Franzosen ihre Ergüsse aus den ach so düsteren
Finnenwäldern auf den dürstenden Untergrund abzugeben,
um im Gespräch zu bleiben. Nun ja, totschweigen geht bei
dem Lärm tatsächlich nicht, aber wer dem sinnleeren
Ikonisieren nicht verfallen ist, wird an den beiden
Tracks nichts abgewinnen können. Nicht drei Takte, und
man kann sich die Vergleiche selber aus den Fingern
saugen. Anders wohl die drei nächsten Tracks: Auch wenn
die Sprache sich nach wie vor ungewohnt anhört, durch
stiltypisch viel Delay sind die Vocals eh kaum erkennbar
und dienen mehr der Stimmung als dem Vermitteln von
Inhalten. Die Franzosen erschaffen also eine depressive,
selbstzerstörerische Stimmung im Stile der
Suicide-Bewegung. Nur drehen sie in allen Songs auch das
Tempo mal hoch, was dem ansonsten häufig gehörten Ablauf
mehr Dynamik verschafft. "L'appel du sang" ist ein gutes
Beispiel dafür. Nur klebt da neben dem tief
faschistoiden Gedanken eben auch ziemlich viel
Pseudo-Gehabe dran. Persönliche Meinung: Spart das Geld
für die nächste Aufgabe gleich ganz und verkauft eure
Instrumente. Vielleicht reicht es dann für ein Kleid aus
Fleisch, das ist wenigstens was Neues.
Tristan
Punkte:
keine Wertung
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CD Reviews Archiv
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