CD-Reviews September 2007
Wertung:
  9.0 bis 10 Kaufempfehlung.         7.5 bis 8.9 Gut.
  4.0 bis 7.4 Vor Kauf reinhören.    0.0 bis 3.9 Nicht empfohlen.
HANOI ROCKS – Street Poetry
Demolition Records/Disctrade
Wo wären Hanoi Rocks heute, wäre deren Drummer Razzle im Dezember '84 nicht in den Wagen des betrunkenen Mötley Crüe-Sängers Vince Neil gestiegen und dabei ums Leben gekommen? Vielleicht hätten sie heute einen ähnlichen Status wie Aerosmith oder Kiss, wir werden es nie erfahren. Fact ist jedenfalls, dass die Truppe um die beiden brothers in mind Michael Monroe und Andy McCoy seit der Reunion 2001 nun bereits das dritte Album vorlegt. Als wären nicht 19 Jahre ohne neue Scheibe ins Land gezogen sondern bloss einige Monate, knüpfen die Finnen genau dort an, wo die Geschichte 1984 so abrupt beendet wurde. Zu Recht gilt die Band als Begründer der Sleazy-Bewegung. Denn so gekonnt und authentisch wie Hanoi Rocks schafft es heutzutage kaum mehr eine Combo, die glorreichen 80er aufleben zu lassen. Die Zutaten sind immer die Gleichen: Klassischer Rock bildet die Basis. Mit Blues, Glam und Punk wird das heisse Gebräu angerührt und gewürzt. Zweifler werden 'old fashioned' erwiedern. Zugegeben, der Unterschied zwischen altmodisch und zeitlos kann gering sein, ist aber sowieso schwierig mit Worten zu definieren. Im Falle dieser legendären Band ist aber 'zeitloser Rock n' Roll' die einzige richtige Bezeichnung. Erstaunlich, wie die Jungs nach wie vor die Fähigkeit besitzen, ein Album praktisch ausnahmslos mit zukünftigen Klassikern zu füllen. Die Tracks triefen nur so vor Leidenschaft und Wut. Melodien, die unter die Haut gehen, Refrains, die sich partout nicht mehr aus den Gehörgängen entfernen lassen, Groove, der den Körper mit Gänsehaut überzieht. Der Titelsong "Street Poetry", "Power Of Persuasion", "Teenage Revolution", "Transcendental Groove" oder als Gipfel der Highlights "This One's For Rock n' Roll" heissen einige der Songs. Andy McCoy entlockt der Sechssaitigen jederzeit genau die richtigen Klänge. Mit harten Riffs, sanften Tönen, heissen Rhythmen oder bluesigen Soli setzt er Akzente. Michael brilliert nicht nur mit seinen dreckigen, leidenschaftlichen, fast melancholischen Vocals, sondern auch mit vielen Saxophon-Einlagen. Obwohl die drei Mitmusiker einen hervorragenden Job abliefern, fehlen zur Vervollkommnung trotzdem nur noch die beiden anderen Original-Members Nasty Suicide und Sammy Yaffa. Zwei Kritikpunkte müssen am Rande auch noch erwähnt werden: Bei der ersten Single-Auskopplung fiel die Wahl auf "Fashion". Ganz sicher kein schlechter, aber auch nicht unbedingt der beste Track. Als dreizehnter und letzter Song steht "Fumblefoot And Busy Bee" auf der Scheibe, ein reines Instrumentalstück. Bei Hanoi Rocks macht dies nicht viel Sinn, trotzdem: "Street Poetry" ist ein Meilenstein des Glam n' Sleazy Rock n' Roll geworden. Kaufen ist Pflicht!
Chris C.

Punkte: 9.3 von 10 
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PRIMAL FEAR - New Religion
Frontiers Records/Disctrade
Die aktuelle Speerspitze des deutschen Heavy Metal's legt mit "New Religion" das mittlerweile siebte Studio-Album seit dem Debüt von 1998 vor. Eine respektable Leisung für die erste Dekade seit der Bandgründung. Was gleich auffällt, ist der Label-Wechsel von Nuclear Blast zu Frontiers und die erneute Rochade an der zweiten Klampfe, denn Henny Wolter (Ex-Thunderhead, Sinner) ersetzte, wie schon einmal zuvor, Tom Naumann. Gut möglich, dass das eines Tages wieder andersrum sein wird. Dies könnte womöglich auch auf die Musik zutreffen, zumindest wenn man den Album-Titel zum Anlass dazu nimmt. Verströmte "Devil's Ground" (2004) noch das volle Metal-Brett mit powermetallischen Vibes, präsentierte sich "Seven Seals" (2005) derweil eine Art progressiver und mit mehr Liebe zum Detail. Dazu kamen neue Soundelemente wie Samples und Orchester-Passagen, nachzuhören zum Beispiel beim Titeltrack "Seven Seals". Noch einen Schritt weiter geht da die neue Religion, obwohl das beim fetten Opener "Sign Of Fear" nicht den Anschein macht. Ralf Scheepers (v) legt sich gleich von Anfang an voll ins Zeug und die Band zieht ebenbürdig nach. Doch schon "Face The Emptniness" markiert eine leichte Korrektur hin zu komplexeren Strukturen und konsequent(er) heraus gearbeiteten Melodien. Völlig perplex wird der geneigte Alt-Fan auf das Gothic-Duett (!) mit Epica's Frontfrau Simone Simons reagieren und dabei vielleicht übersehen, respektive nicht bemerken, dass Ralf hier eine der bisher vielleicht interessantesten Gesangsleistungen abliefert, die teils gar an Geoff Tate (Queensrÿche) erinnern. Spätestens beim Titeltrack, der auch gut auf Priest's "Angel Of Retribution" hätte stehen können, tritt, nebst modernen Arrangements aus dem Electronica-Bereich, die überaus knackige und basslaufbetonte Produktion in den Vordergrund. Der bisher wohl ungewöhnlichste Song der ganzen Karriere ist aber eindeutig das dreigeteilte "Fighting The Darkness - The Darkness - Reprise", eine beinahe radiotaugliche Power-Halbballade mit einem Hammer-Refrain, ergänzt um einen instrumentalen Mittelteil, ehe die Reprise das Thema wieder aufnimmt. Besser geht's nimmer..., wow! Auch die restlichen Songs überzeugen weitgehend, angeführt vom Stampf-Monster "Psycho" und dem abschliessenden "The Man (That I Don't Know)", wo Ralf Scheepers nochmals alle Register zieht und eindrücklich zeigt, dass er nicht nur laut schreien kann und ihm im Moment eigentlich nur Tim "Ripper" Owens (Ex-Judas Priest, Iced Earth) das Wasser reichen kann. "New Religion" ist das mit Abstand facettenreichste Album, das Primal Fear je gemacht haben!
Rockslave
Punkte: 9.0 von 10
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LE GRAND GUIGNOL – The Great Maddening
Maddening Media/Non Stop Music
Metal aus Luxemburg ist schon fast so exotisch wie Frostbeulen in der finnischen Sauna. Doch damit nicht genug, so 'aussergewöhnlich' die Herkunft, so abgedreht das musikalische Kunstwerk, welches Le Grand Guignol hier erschaffen haben. Vergesst das simple Strophe-RefrainStrophe-Strickmuster und taucht ein in eine Klangwelt, welche von Jahrmarkt- bis Horroratmosphäre alles zu bieten hat. Ob nun morbide, grotesk, episch, verträumt, harmonisch, dramatisch, krank, hektisch oder feierlich, es werden so viele Stimmungen vermischt, dass eine Beschreibung dieses Klangereignisses kaum in Worte zu fassen ist. Als Grundstock könnte man melodischen Black Metal auslegen, auch wegen des oft eingesetzten Keifgesangs, aber da gibt es noch so viele Zutaten, von Folk bis Symphonic Metal und jeder Menge aussergewöhnlicher Zugaben, dass eine Schubladisierung nicht möglich ist. Viel zu kreativ und abwechslungsreich, um eine vergleichbare Band zu nennen, und wenn ihr doch Namen braucht: Könnt ihr euch ne Mischung aus Finntroll, Therion, Suidakra, The Vision Bleak, Haggard, Summoning und einer Horde Gaukler und Schausteller vorstellen? Zugegeben, nicht ganz einfach, auch sollte den Nackenbrecher-Athleten unter euch bewusst sein, dass "The Great Maddening" nicht von Härte und Aggression, sonder von der speziellen Atmosphäre genährt wird. Ein aussergewöhnliches Album, das nicht für einen Schnellkonsum geeignet ist, jedoch viel Tiefgang und Abwechslung besitzt. Für Leute, die etwas Spezielles suchen ein würdiger Kauftipp.
R.K.
Punkte: 9.0 von 10
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WARHEAD - Captured
Timezone Record
Als ich diese CD, nicht wissend, dass ich sie erhalte, in den Händen hielt, musste ich schmunzeln und gleichzeitig mit der Zunge schnalzen! Master Roxx konnte ja nicht ahnen, dass ich alle bisherigen CD's von Warhead im Regal stehen hatte und spätestens jetzt daran erinnert wurde, die Dinger wieder einmal abstauben zu müssen. Tja..., so geht es einem halt, wenn man sich mittlerweile im vierstelligen Bereich bewegt. Warhead sind eigentlich das Baby von Drummer Peter Breitenbach. Bei den den ersten drei Studio-Alben "Good Part For Each" (1997), "Perfect Infect" (1999) und "Beyond Recall" (2000) standen ihm Sänger/Gitarrist Björn Eilen und Bassist Benjamin zur Heide zur Seite. 2007 sieht das vor allem bezüglich Björn Eilen, der sich leider vom Acker gemacht hat, freilich etwas anders aus. Trotzdem hat sich der gute Peter nicht unterkriegen lassen und mit Michael A. Müller (v) und Stefan Rolf (g/b) ein neues Team um sich geschart. Früchte dieser Arbeit tragen den Titel "Captured", was nicht anderes bedeutet, als dass der Gefechtskopf wieder scharf gemacht worden und einsatzbereit ist. Dass dem so ist, zeigt bereits der hammergeile Opener "Thanx Killing", der nur so vor tonnenschwerem, thrashigem US Power Metal trieft und aufhorchen lässt. Die Thrash-Wurzeln der Vergangenheit kennzeichnen auch die vorzügliche Abrissbirne namens "Lies", wo mir angenehmst Artillery in den Sinn kommen. Sänger Michael M. Müller entpuppt sich dabei als würdiger Ersatz seines Vorgängers und auch Stefan Rolf lässt die Saiten optimal qualmen, ganz zu schweigen vom Meister der geschlagenen Felle. Während früher die thrashigen Parts deutlich die Handschrift von Metallica trugen, ist heute mehr Midtempo und fettes Riffing angesagt, was auch den Titeltrack zum Riffmonster werden lässt. Und so geht es munter weiter..., only killers, no fillers! Auch die Produktion gibt keinen Anlass zur Kritik und der weit nach vorne gemischte Gitarren-Sound ist genau das, was der (die) geneigte MetallerIn braucht: Power ohne Ende! "Alive" gehört dabei zu meinen Faves, lässt sich dazu doch herrlichst abbangen und Air-Guitar "spielen". Für tempomässige Abwechslung sorgen derweil Nackenbrecher wie "Deatheater" oder "Zombie Ride". Wie man Metallica huldigt und ehrt, anstatt bloss kopiert, zeigt zum Schluss "City Of God". Warhead überraschen wirklich, denn die Band (oder das was Peter Breitenbach als das bezeichnet), ist nicht stehen geblieben und könnte zu neuen Höhenflügen ansetzen. Könnte..., weil Sänger Michael A. Müller inzwischen aus privaten Gründen die Segel wieder streichen musste. Das ist angesichts des guten Materials natürlich sehr schade. Darum "Captured" quasi posthum unbedingt antesten und vor allem auch versuchen, das geniale Debüt in die Finger zu kriegen!
Rockslave
Punkte: 8.9 von 10
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AMORPHIS - Silent Waters
Nuclear Blast/Musikvertrieb
Zugegeben, Vokalist Tomi Joutsen hatte ein schweres Stück Arbeit vor sich, als Amorphis ihn 2005 als Nachfolger von Pasi Koskinen ankündeten - immerhin verliess mit Pasi ein Originalmitglied und das Aushängeschild schlechthin die Band, um sich neuen Projekten zu widmen. Mit der Veröffentlichung des letztjährigen Albums "Eclipse" und den darauf folgenden Touren wurde aber schnell deutlich, dass Tomi mehr als nur ein passender Sänger war - er trug dank seiner stilistischen Bandbreite und dem sympathischen Auftreten den entscheidenden Teil zum Erfolg der 'neuen' Amorphis bei, während die Band vor allem durch das gestraffte Songwriting einige neue Fans gewinnen konnte. Insofern lastet auf den Schultern von "Silent Waters" ein nicht ganz unerheblicher Druck, aber erfreulicherweise kann die Platte definitiv überzeugen. Amorphis widmen sich interessanterweise wieder etwas progressiveren Klängen, ohne aber ihr Gespür für Ohrwurmmelodien aussen vor zu lassen. "Weaving The Incantation" beginnt gleich überraschend heftig, der Frauenchor im Breakdown weiss dies aber auszugleichen. Der Titeltrack hingegen kommt etwas melancholischer daher und kann im Mitteteil mit einer der besten Hooklines der ganzen CD glänzen. "Her Alone" erinnert dicht gefolgt von "I Of Crimson Blood" und "The White Swan" am Stärksten ans letztjährige Machwerk, im Vergleich dazu kommen bei "Enigma" endlich wieder die akustischen Gitarren ausgiebig zum Zug - eine wunderschöne Ballade mit starkem Chorteil. Das abschliessende "Black River" reisst noch einmal die frisch mit kiloweise Zucker vernähte Melancholie-Wunde auf, an diesem Stück hat jeder old school Amorphis-Fan seine wahre Freude - grosses Theater. Offensichtlich lassen sich Amorphis vom verdienten Erfolg nicht von der Bahn abbringen, ihre aktuellste Annäherung an die finnische Volkssaga Kalevala birgt so einige Hochkaräter. Ich würde mir trotz der hervorragenden Songqualität dennoch gerne etwas mehr Abwechslung wünschen, denn wo "Eclipse" einfach nur Gutes wirkt, lullt mich "Silent Waters" etwas zu sehr ein...
El Muerte

Punkte: 8.9 von 10
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AS I LAY DYING - An Ocean Between Us
Metal Blade/Musikvertrieb
Christlicher Metalcore made in San Diego ist am Start! Das langersehnte vierte Album verwirft so manches, was man sich von dieser Truppe gewöhnt ist. Bassist Clint Norris wurde durch Josh Gilbert (Gate City) ersetzt, der nebst herrlich tiefen Tönen auch für die cleanen Vocals zuständig ist. Was den Stil betrifft, so haben die Amerikaner mutig und äusserst penibel experimentiert. Das Highlight dieses Albums stellen ganz klar die perfekt eingesetzten Thrash-Elemente dar, was man bei Tracks wie "Within Destruction" und "Comfort Betrays" zu hören kriegt. Die Brücke zwischen Tim Lambesis aggressivem Grunzgesang und Josh Gilberts cleanen Vocals wird dekoriert von erschütternd schönem Double Base-Spiel und tief gehenden Melodien. Letztere sorgen besonders bei "Forsaken" und "I Never Wanted" für angenehme Gänsehaut. Spektakuläre Melodic-Riffs kriegt man auf "The Sound Of Truth" serviert, welches nebst "Nothing Left" ganz klar zu meinen Favoriten gehört. Produziert wurde "An Ocean Between Us" von Adam Dutkiewicz (Killswitch Engage), der auch schon einer anderen Metalcore-Legende, nämlich Unearth, unter die Arme griff. Im Grossen und Ganzen bin ich von diesem Album äusserst positiv überrascht. Die Erwartungen waren im Vorfeld sehr gross, und Fans der ersten Stunde werden vielleicht etwas Mühe mit dem Stilwechsel haben. Deshalb sollte man sich dieses Werk so objektiv wie nur möglich zu Gemüte führen. Wenn man das schafft, dann findet man darin einen angenehmen Bewohner für sein Gehör und wird noch viel Freude an den bewegenden Bridges und dem Double Base-Gedonner durch die ganze Rille hindurch haben. Man kann As I Lay Dying nur gratulieren, dass sie den Mut zu diesem Stilwechsel hatten. Wer so viel Potential hat, sollte solch einen gravierenden Schritt nämlich auch wagen. Seien wir gespannt, wie sich diese Perlen am 14.09. live anhören werden.
Maiya B.
Punkte: 8.8 von 10
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WIDOW - Nightlife
Cruz Del Sur Music
Habt ihr es auch satt, kurzhaarigen Memmen und Schwiegermutterträumen zuzuhören, die irgendwelchen technischen Melodic Metal zusammenreihen? Dann ist Widow genau die richtige Band für euch. Denn was uns da dank "Nightlife2 in die Fresse fegt, ist bester, roher Heavy Metal von Jungs, die sich nicht zu schade sind, sich in 80er Jahre-Posen zu werfen. Ehrlichkeit wird hier gross geschrieben. Und wenn die Band nach dem Abgang ihrer Sängerin nun mal Lust hat, fast ausschliesslich über Frauen, Sex und das Nachtleben zu singen, dann tut sie's halt. Hier wird der Spass auch bei den Texten durchgezogen, wie etwa in "Teacher's Pet", das über Sex mit einer Lehrerin handelt. Was soll's, sollen sich andere Bands um die wichtigen Themen kümmern. Musikalisch präsentieren sich Widow auf angenehm hohem Niveau und erinnern vom Riffing her an Saxon, von den Soli an Maiden und von der Grundeinstellung an Mötley Crüe. Was die Band aber schliesslich zur eigenständigen Combo macht und nicht zu einer guten Kopie, sind die immer wieder eingestreuten Screams von Gitarrist Chris Bennet. Der Hauptgesang dagegen wird neu von Gitarrist John E. Wooten übernommen, der mit verschiedenen Stimmungen überzeugen kann. Ausserdem vermeidet er es, in allzu grosse Höhen aufzusteigen. Sein meist tiefer Gesang passt hervorragend zum rohen Charakter der CD. Nicht zuletzt verfügt "Nigtlife" aber über eine Sache, über die nicht viele Bands verfügen: Ohrwürmer. Hier bleibt jeder Song hängen und unterscheidet sich von den anderen. Hört euch nur mal die Soundmüsterli auf dem Internet an und unterstützt danach diese talentierte Gruppe aus New Bern, USA.
Roger W.
Punkte: 8.8 von 10         
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ROB ROCK – Garden Of Chaos
AFM Records/Musikvertrieb
Mit einer prachtvollen Power Metal-Granate startet Rob Rock in sein nunmehr viertes Soloalbum. "Garden Of Chaos" heisst der Track, ebenso wie die Scheibe. Viele Jahre stand der Ausnahme-Shouter in Diensten verschiedenster Bands und Projekte wie Impellitteri, Joshua, Driver, A.R. Pell und Warrior. Doch erst seit der gute Rob sich entschloss, unter seinem eigenem Namen und dementsprechend als Chef seiner Band aktiv zu werden, scheint sich der verdiente Erfolg einzustellen und sein Name endlich den Status zu besitzen, der gerechtfertigt ist. Schon die ersten drei Outputs bewiesen die aussergewöhnlichen Qualitäten des Herrn Rock. Eine relevante Steigerung schien schon nach dem Solodebut kaum mehr möglich, und doch konnte sich der Sänger kontinuierlich entwickeln. Auch der neuste Streich ist ein wahres Inferno von Hammer-Tracks. Komponiert wurde das Werk von Rob in Zusammenarbeit mit seinem Gitarristen Carl-Johan Grimmark und seinem langjährigen Partner Roy Z (Rob Halford, Bruce Dickinson), die das Album auch mit einer satten Produktion veredelt haben. Weitere Gastmusiker und -Schreiber waren unter anderem Gus G. (Firewind), Bob Rossi und Liza Rock. Die eigentliche Band (nebst dem erwähnten Mr. Grimmark noch Andreas Johansson an den Drums und Andreas Olsson am Bass) rekrutiert sich aus Musikern der schwedischen Formation Narnia. "Garden Of Chaos" ist ein ganz starkes Metal-Album geworden. Ultrafette Gitarren dominieren den Sound, das Keyboard ist nur am Rande hörbar. Als wäre der Teufel himself hinter dem bekennenden Christen Rob Rock her jagt der Mann in hohem Tempo, gnadenlos und auf höchstem Niveau durch das Album. Aber auch die Melodien wurden nicht vernachlässigt, genauso wenig wie die Refrains, die sehr eingängig sind und einen hohen Ohrwurmfaktor besitzen. Ein echtes Melodic/Power Metal-Glanzstück.
Chris C.
Punkte: 8.7 von 10               
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BLACK BONZO – Sound Of The Apocalypse
Lasers Edge/Sensory
Yesssss, so was gutes hab ich lange nicht mehr gehört, ich meine nicht allgemein, sondern in dieser Sparte. Black Bonzo bieten dem Zuhörer hier klassischen Hard Rock der, wie es scheint, mit einer Zeitmaschine direkt aus den 70ern in unsere Zeit katapultiert wurde. 8 Songs, die allesamt voll überzeugen. Die Schweden orientieren sich an Bands wie den alten Uriah Heep, ein bisschen an Thin Lizzy, sogar ganz alte UFO blitzen hie und da durch, hier dröhnt die Hammond, das Melotron und das Piano, dass es nur so eine Freude ist. Ganz genial kommen die überall eingestreuten progressiven Parts, die das Teil total frisch und abwechslungsreich daherkommen lassen. Drummer Mike Israel gibt dem Ganzen mit seinem sehr lebendigen Spiel noch das Extra. Ein Anspieltipp zu finden ist fast unmöglich, weil der ganze Silberling nicht den kleinsten Ausfall hat und alle acht Songs einfach geil sind. Dazu noch die trockene, klare Produktion, die zum Glück nicht mit sinnlosen Effekten zugeballert wurde tut dem Album echt gut. Die Schweden überzeugen auf der ganzen Linie und sind jedem Hard Rock-Liebhaber absolut zu empfehlen. Oberklasse Scheibe.
Crazy Beat
Punkte: 8.7 von 10                    
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SALTATIO MORTIS - Aus der Asche
Napalm Records/Musikvertrieb
Nachdem Saltatio Mortis in Vergangenheit des öfteren mal die musikalischen Zutaten zu ihrem Mittelalter-Sound gewechselt hatten - "Das zweite Gesicht" wartete mit Tanzwut-artigen Industrial-/Darkwave-Vibes auf, "Heptessenz" beliess man im vorelektrischen Klangkleid und auf "Erwachet" und "Des Königs Henker" mischte man vermehrt verzerrte Gitarren, überhaupt typisches Rock-Instrumentarium bei - so entwickelte man dieses Mal die Trends Richtung Mittelalter/Folk Rock weiter. "Aus der Asche" bietet weitaus mehr Gitarrenriffs als je zuvor bei SaMo und lässt dabei die charakteristischen Sackpfeifen, Schalmeien und Flöten vermehrt in den Hintergrund treten (Ausnahmen: die marktplatz-tauglichen "Vaufeln" und "Choix des Dames"). Ist dagegen aus meiner Sicht nicht viel auszusetzen, so stimmt mich das zweite, verstärkt auftretende Merkmal schon bedenklicher: Denn wie auch schon auf dem Vorgänger "Des Königs Henker" auszumachen, kämpfen Saltatio Mortis immer stärker damit, im Mittelalter Rock-Sektor eine eigene Identität zugesprochen zu bekommen. Gerade der durchaus kraftvolle und prägnante Gesang von Frontmann Alea dem Bescheidenen mutiert immer mehr zu einer Kopie von Subway to Sallys Stimmwunder Eric Fish, und auch in Sachen Kompositionen lässt man sich nahe in die Gewässer der Berliner Kulttruppe treiben und kann sich nur noch durch die punkiger angehauchte Stimmung retten, die dann aber zeitweise wieder an neuere In Extremo erinnert. Versteht mich nicht falsch: Jeder einzelne der 13 Songs ist ein echter Hörgenuss, gerade das überwiegend partytaugliche Material beisst sich sogleich in den Gehörgängen fest, sodass man schon nach ein-, zweimaligem zu Gemüte Führen echter Medieval Rock-Perlen der Marke "Prometheus", "Uns gehört die Welt", "Kelch des Lebens" locker mitsingen bzw. mitpfeifen kann, und auch getragenere Nummern wie das emotionale "Irgendwo in meinem Geiste" oder das bedrückende "Koma" vermögen auf Anhieb zu begeistern. Somit also in Sachen Songwriting-Qualität nichts zu bemängeln, auch soundtechnisch wird wieder mit einer frischen, leichten Produktion aufgewartet, doch als eine der führenden Bands in diesem Sektor wäre mehr Eigenständigkeit wirklich erstrebenswert.
Kissi
Punkte: 8.6 von 10          
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MINISTRY - The Last Sucker
13th Planet Records/Musikvertrieb
Al Jourgensen schlägt zurück! Ein weiteres Sperrfeuer musikalischer Form richtet sich gegen das Weisse Haus, und diesmal wird sogar das Album nach dem Oberguru der Verwaltungszentrale benannt: The Last Sucker! Natürlich darf auch das pyramidale Symbol der wahren Weltbeherrscher nicht auf dem Cover fehlen (nein, nicht die Ägypter!). Diese provokante Scheibe erschien unter Al's eigenem Label 13th Planet Records, welchem er sich ab sofort vermehrt widmen möchte. Seinen eigenen Worte zufolge soll dies nämlich das letzte Album von Ministry sein. Was die Musik betrifft, so braucht nicht gross darüber diskutiert zu werden, denn im Bereich Industrial Metal sind Ministry ungeschlagen! Viel interessanter ist es, sich mit der Grundidee eines weiteren Konzept-Albums wie diesem zu befassen. Diverse Gründe öffentlichen Ärgernisses werden da behandelt, wie zum Beispiel die Totalüberwachung. Wir kennen ja alle die Kameras in Bahnen und Bussen. 'Zu Ihrer Sicherheit' heisst es da. Ja eh, wer's glaubt... Al Jourgensen meint dazu im Song "Watch Yourself" nur: "Someone's watching, someone wants information". Auch die rechte Hand des Teufels kommt in den Lyrics nicht zu kurz: "Run run run, Cheney's got a gun", so wird der Vizepräsident der verunreinigten Staaten besungen. Zum Ende dieses beeindruckenden Konzept-Albums kommen die Songs "End Of Days Part One & Part Two", welche mit Sätzen wie "Judgment day's upon us and I see no one cares" nachdenklich stimmen. Viele von euch da draussen wissen selbstverständlich, dass das Leben aus mehr als Rock n' Roll besteht. Deshalb ein Tipp an alle politisch Interessierten: Wenn ihr brachialen Industrial Metal erster Güte mögt, dann beschäftigt euch mit Ministry und ihren Songtexten! Politik geht uns alle etwas an, denn sie beeinflusst unser aller Leben. Jourgensen's politisches Engagement gegen die republikanische Regierung ist äusserst imposant, und eine Band, welche die Eier hat, in einem Song den Buschmann mit "last sucker,sorry fucker,bye bye" zu besingen und dabei auch noch ihre Instrumente so perfekt beherrscht, die verdient einfach Aufmerksamkeit!
Maiya B.
Punkte: 8.6 von 10                               
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[SOON] – Without A Trace
Twilight/
Non Stop Music
Musik wird ja meistens erst dann richtig interessant, wenn man sehr viele Einflüsse heraushören kann, diese jedoch gekonnt so in den Kontext eingebaut werden, dass man keine billige Kopie vor dem geistigen Auge ausmachen kann. Der Schuss geht manchmal auch nach hinten los, klar, aber das ist halt das Risiko. [Soon] machen da ein bisschen eine Spagatübung, denn einerseits ist ihr düster und elektronisch angehauchter Rock unverkennbar und typisch, was man beispielsweise sehr schön an dem Titeltrack „Without A Trace“ hören kann: Dunkle, nicht zu harte Gitarrenriffs, verzerrte und cleane Vocals, schöne Passagen... Tja, und andererseits eben schwirren einem andauernd so Begriffe wie ‚Placebo endlich mit richtigen Distortions’ oder ‚Depeche Mode meets Zeraphine’ durch den Kopf. Die musikalische Nische, in welcher sich die zweite Scheibe der Deutschen niedergelassen hat, ist wegen diesen Vergleichsmöglichkeiten ziemlich gefährlich. Und doch: Das Wort ‚Kopie’ passt nicht, zu eigenständig und abwechslungsreich sind die Tracks arrangiert und wirklich solide produziert, wobei das Gewicht klar auf den Vocals und den Gitarren liegt, was perfekt bei „High Time“ zu erkennen ist. Zeitweise lassen sich bei den Gitarrenparts auch Parallelen zu Paradise Lost ziehen, aber SaraLee oder auch ansatzweise Tenebre sowie Lacrimas Profundere passen ebenfalls... Wie gesagt, eine eindeutige Zuordnung ist nicht möglich, was aber gar nicht nötig ist, denn das Gesamtwerk steht für sich sehr gut alleine da. Mit „Scope For Freedom“ haben die Jungs sogar einen amtlichen Rocker am Start, der sanft beginnt, sich immer weiter steigert und sogar stellenweise Double Base-Ansätze verbuchen kann. Bei „My Ideas“ haben [Soon] sogar zwei Stücke, die sich komplett voneinander unterscheiden, in einem Achtminüter vereint (mit superber Bassarbeit und elektronisch verzerrten Vocals!). Nicht ganz einfach zu verdauen, aber wenn man auf genannte Bands steht und sich nicht von elektronischen Spielereien abschrecken lässt, hat man an „Without A Trace“ seine Freude. Für die Einen ist es softer Gothic Rock, für die Anderen die düsterste Art, Rockmusik ohne allzu heftige Distortions zu spielen.
Toby S.
Punkte: 8.6 von 10            
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WAR FROM A HARLOTS MOUTH – Transmetropolitan
LifeForce Records
Schon das Cover bestätigt alle Erwartungen, die der Ruf dieser Band zu erzeugen mag. Um Terry Pratchett zu zitieren: „Da ist wer am Werk, der nicht ganz richtig im Kopf ist“. „How to disconnect from your social surrounding in half an hour“ als Intro zeigt die Marschrichtung der Fünf berliner in zwei Minuten überdeutlich – hier wird Tempo variiert, mathcore-mässige Gitarrenmelodien und abgedrehter Würge-hysterie-Gesang inklusive. „Heeey, let’s start a band“ verbreitet im Anschluss angemessen optimistische Stimmung, klingt dabei wie ein Gemischtwarenladen im Maelstrom, nur um in das Stellenweise (eigentlich müsste das heissen „sekundenweise“) doomige „the district attorney“ zu führen. Ja, Anwälte sind böse, das hört man Sänger Steffen überdeutlich an…. Alle paar Sekunden gibt es wieder etwas Neues zu hören, trotzdem zimmern die Herren auf wundersame Weise so etwas wie Songs zusammen. Und da, plötzlich, Chillout-Lounge-Klänge („Trife Life“), Brutal Death Metal („Fighting Wars with keyboards“…..klingt wie bloodbath auf Drogen), Maschinengewehre („If you want to blame us for something wrong, please abuse this song“) und Spoken Word („Transmetropolitan“). Die Musik von WFHM ist ein wenig wie ihre Songtitel…ein wenig dadaistisch, ein wenig seltsam, aber irgendwie witzig, verschachtelt, nie gleich klingend. Klugerweise sind die Attacken knapp gehalten (durchschnittlich wenig über zwei Minuten), was die Sache nicht nur erträglicher, sondern sogar geniessbar macht. Technisch gibt es nichts zu meckern, alle Elemente der Songs kommen zur Geltung. Wer alles andere als leichtverdauliche, eingängige Hintergrundberieselung sucht, muss hier unbedingt mal reinhören. Wer z.B. primus immer schon gehasst hat, macht um die Herren besser einen weiten Bogen. Aber mir gefällts.
Phil
Punkte: 8.6 von 10                               
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THE ORDER - Metal Casino
Dockyard1/Musikvertrieb
'Welcome to the Metal Casino', so wird man durch Sänger Gianni Pontillo ins neue Werk von unseren Landsleuten The Order eingeleitet. Ein bisschen Risiko ist erlaubt, scheinen sich die Jungs vom ehemaligen und aktuellen Gurdmusiker mit ihrem Ausnahme-Vocalist von der Band Pure Inc. zu sagen. Man befindet sich ja im Metal Casino, und hier geht es um grosse Einsätze. Das Risiko hier in diesem Fall heisst ganz klar Hard Rock. Das dieser Metal-Stil aktuell nicht grad der grösste Hit ist, scheint aber den Leuten von The Order schnurzegal zu sein. Es heisst, man habe sich an den früheren Helden wie etwa Whitesnake, Mötley Crüe oder Kiss orientiert. Natürlich ist man aber immer dermassen modern bei der Sache, dass man auch harte Metaleinflüsse in den Hard Rock-Sound von The Order hat einfliessen lassen. Und dieser Mix hat es einfach in sich, wie etwa das Gitarrenriff (der Spring Bruno hat die Sechssaitige recht gut im Griff) bei Track Nummer drei "Satisfaction". Auch bei der Ballade "My Last Goodbye" ist nicht einfach alles gleich Schnulze, nein hier werden schöne Melodien und die gut gelungene Produktion von V.O. Pulver (Mastermind von Gurd) so ineinander verschmolzen, dass es einfach sackstark aus den Boxen tönt. Ja Leute, so geht es immer weiter, es wird nie langweilig im Metal Casino, ein Hit reiht sich an den anderen. Was mich auch positiv überrascht hat, ist, dass das neuste Werk von The Order auch bei mehrmaligem Hören nichts von seinem Reiz verliert, nein im Gegenteil, die Scheibe wächst von mal zu mal. Der neue Silberling hat das famose Debut "Son Of Armaggedon" scheinbar locker übertroffen, und das Erstwerk war dazumals schon sehr gut bei den Medien und Fans angekommen. Für mich ist die Sache klar, dass sich The Order einen Platz in der Spitze der Schweizer Hard Rock-Elite mit ihrem neusten Werk erarbeitet haben. Gotthard und Co müssen sich warm anziehen, denn hier weht ein verdammt harter Wind.
Daniel J.
Punkte: 8.5 von 10           
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EVILE - Enter The Grave
Earache/
Non Stop Music
Der Titel der vorliegenden CD ist eigentlich verkehrt, denn hier sind die neuen Titanen des UK-Thrashs AUS dem Grab gestiegen. Als Metal Militia verdingten sich die Jungs mit Metallica-Covers, bis sie sich in Evile umbenannten und ab dem Zeitpunkt begannen, eigene Songs zu kreieren. Und mit dem eigenen Material treten sie der Welt mit aller Wucht in den Allerwertesten. Old school sind die zwei Wörter, die hier zelebriert werden. Um genau zu sein: Thrash Metal der alten Schule. Matt, Ol, Mike und Ben haben ihre Vorbilder aus der kalifornischen Bay Area (u.A. Metallica, Testament und Exodus) sehr gut und intensiv studiert, was man dem Sound anhört. Aber ihr Old School-Thrash wirkt nie als Kopie der oben genannten, sondern macht Lust, seine Matte kreisen zu lassen. Geile Riffs vermischen sich hier mit High Speed-Gitarren, die auch mal zwischendurch ein heisses Solo zum Besten geben, zu einem Mix, der einfach Spass macht. Von der Stimme über die Gitarrenarbeit bis hin zur Rhythmussektion merkt man, dass die Jungs schon ein paar Jahre zusammen musizieren und gut eingespielt sind. Die Drums haben auch bei den schnellen Parts sehr viel Kraft und Power. Der Gesang von Matt Drake ist hart und richtig thrashig. "Enter The Grave" wurde von dem Thrash-Produzenten schlechthin, Flemming Rasmussen (Metallica), produziert. Dadurch ist das aktuelle Album so sauber und gut geworden, dass es die Jungs an die Spitze des New Wave Of UK-Thrashs katapultieren könnte. Mit den Jungs wird in Zukunft im Thrash-Sektor sicherlich noch zu rechnen sein. Fans des guten alten Thrash-Metal mit Qualität: Auf in die CD-Geschäfte und kaufen, kaufen, kaufen!
Andrè G.
Punkte: 8.5 von 10          
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MENTAL AMPUTATION - Utter Subordination
Non Stop Music
Die Musik auf dem ersten Longplayer der deutschen Formation Mental Amputation darf zu Recht als aussergewöhnlich im Thrash/Death Metal-Bereich bezeichnet werden. Im Klangbild der 1998 gegründeten Combo treffen tiefe böse Growls auf fiese krächzende Laute, rasende Double Base-Attacken paaren sich mit ruhigeren, manchmal richtig pushenden Drumparts. In diesem ganzen Mix hebt sich immer die Gitarrenarbeit von Fabian und Sascha hervor. Mal melodiös mit schönen Läufen, mal richtige Riffgewitter. "Utter Subordination" ist ein sehr abwechslungsreiches und interessantes Album, dem man gerne lauscht. Freunde des absoluten Geprügels sollten hier die Finger von lassen, denn das ganze fängt zwar etwas sonderbar, nämlich mit einem indianischen Intro, an, um danach aber gleich in die Vollen zu treten. Der Fünfer legt sehr viel Wert auf Melodien und Gitarrensoli. Das wichtigste scheint mir aber die Abwechslung zu sein: Es fällt schwer, Anspieltipps zu geben, da der Silberling, bestehend aus 10 Songs und in Eigenregie produziert, als Tipp gilt. Besonders zu erwähnen wäre Track 4 "Plaquebringer", welcher sich durch geniale Melodielinien auszeichnet, und danach gleich Track 5 "Sterile Entity", der richtig reinhaut. Jedes Stück hat was Eigenständiges und ist für sich ganz speziell. Dazu kommt, dass das Album super aufgemacht ist sowie sauber und druckvoll produziert wurde. Die Jungs Fabian Guschlbauer (Guitar), Sascha Omay (Guitar), Kay Schwarze (Drums), Michael Schuster (Bass) und Joachim Strehle (Vocals) zeigen jeder anderen Band, was eine echte germanische Death/Thrash-Harke ist. Mit dieser Produktion lassen uns die bereits seit einigen Jahren im Untergrund agierenden Schwaben wissen, dass derlei brachialer Death Metal fernab von jedweder Anbiederung an die Moderne auch anno 2007 noch gepflegt und von obendrein in ungemein intensiver Form dargeboten wird. Dieses Album ist eigentlich allen zu empfehlen, die auf kräftige, powervolle und abwechslungsreiche Metal-Musik stehen.
Andrè G.
Punkte: 8.5 von 10          
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DEPRESSED MODE – Ghosts Of Devotion
Firebox Records/
Non Stop Music
Doom Metal hat ja bekanntlich sehr viele Facetten, die allesamt total unterschiedlich sind und im Prinzip nicht miteinander verglichen werden können (man nehme nur mal Candlemass und Ahab), und genau das macht die Sache interessant. Depressed Mode gehen ebenfalls ziemlich unkonventionell ans Werk, auch wenn die Auswahl an musikalischen Depressivas wohlbekannt ist, aber es kommt eben auch immer auf die Art und Weise an, wie die Arrangierung erfolgt. Die meisten Tracks beginnen mit einem sanften Keyboard-Intro, das dann beispielsweise bei „Alone“ durch klagende Streicher sowie fett bratenden, dumpf und niederwalzend klingenden Gitarren abrupt von seinem Platz und aus dem Fenster geschmissen wird. Man könnte beinahe dazu tendieren, „Ghosts Of Devotion“ dem Funeral Doom zuzuweisen, denn die Atmosphäre, die sich wie ein roter Faden durch das Gesamtwerk zieht, zielt sehr stark darauf ab. Dass bei den Vocals gegrowlte und cleane Töne sich abwechseln ist im Grunde genommen nichts Neues, die Gewichtung jedoch macht den kleinen aber feinen Unterschied, denn es wird nicht vermischt sondern schön separiert, was bei „Suffer In Darkness“ sehr gut zu hören ist. Der Titeltrack ist eine schleppende, zähe Verderbniswalze sondergleichen, Gänsehaut erzeugende Chöre im Hintergrund sowie die geknurrten Passagen zwischen den Growls sind einmalig und erzeugen ein abgrundtiefes Gefühl der Angst, Paranoia und Verzweiflung, das einen in den Wahnsinn treibt. Durch den Verzicht auf übermässigen Gebrauch der Gitarren, die ansonsten sehr präsent sind, wirkt dieses Stück sehr beklemmend und noch düsterer, als die Grundstimmung eh schon ist. „The Sun Is Dead“ wartet mit gekonnt eingeschobenen Breaks auf, in denen nur das Keyboard zu hören ist, eine einsame Melodie erzeugend... Die Gänsehaut wird man noch Tage später spüren können. Am Ehesten lässt sich der Sound der Finnen als Gefühl zusammenfassen, das man noch lange nach dem Aufwachen aus einem Alptraum hat und das einen erschaudern und zusammenzucken lässt, wenn man nur ansatzweise versucht, sich dessen bewusst zu werden. Was allerdings das Burzum-Cover „Dunkelheit“ auf der Scheibe zu suchen hat wird mir wohl ewigs ein Rätsel bleiben, denn diese Interpretation mit klarem Gesang kommt meiner Meinung nach nicht wirklich an das Original heran. Auch die Gewichtung der Gitarrenwänden in allen Tracks scheint mir zu heftig ausgefallen zu sein, eine Reduktion zugunsten des Keyboard-Sounds oder der Vocals generell würde die Atmosphäre noch mehr verdichten. So bleibt nur zu hoffen, dass Depressed Mode den eingeschlagenen Kurs zwar beibehalten, jedoch noch mehr Eigenständigkeit entwickeln, um nicht in der schwarzen Masse gesichtslos unterzugehen, das wäre auf jeden Fall verdammt schade...
Toby S.
Punkte: 8.5 von 10           
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REVEREND BIZARRE – III: So Long Suckers
Spikefarm Records/Musikvertrieb
Der Titel sagts: Es ist vorbei. Ein klares Abschiedsstatement, statt einfach nichts mehr von sich hören zu lassen und nur noch in den Klatschspalten zu erscheinen. Löblich. Dafür ists auch gleich eine Doppel-CD geworden, auch wenn es sich nur um 7 (und einen unbetitelten) Songs handelt. Die dauern jedoch alle zusammen 130 Minuten und da müssen halt bei Gott zwei CDs her. Reverend Bizarre sind auf ihre Art der totale Inbegriff des Dooms. Slow Motion par excellence, düstere Theorien vom jüngsten Tag verbreitend, auch das dritte Werk der Finnen weicht nicht vom eingeschlagenen Pfad ab. Komplex ist der Sound, auch wenn mann ihn gleichzeitig als eintönig bezeichnen könnte. Eindringlich und schwer schleppen sich die Klänge aus den Boxen und zäh fliessen sie in die Gehörgänge. Sabbathian Metal nennen die Finnen ihren Stil selbst und das hat damit zu tun, dass sie sich wohl oft Black Sabb'-Sachen aus den späten 70ern angehört haben. Wahrlich kein einfacher Stoff, aber in Finnland konnten offenbar so viele Menschen etwas damit anfangen, dass Reverend Bizarre auf Platz 2 der Charts kamen. Nicht schlecht, meine Herren. Trotzdem soll nun Schluss sein. Gut, dass die Künstler wenigstens so nett sind, uns ein fettes Abschiedsgeschenk zu hinterlassen. In diesem Sinne: So long, suckers!
Leandra
Punkte: 8.5 von 10          
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TANKARD - Best Case Scenario : 25 Years In Beer
AFM Records/Musikvertrieb

Wie es der Albumtitel so schön ausdrückt, haben wir es hier mit einer Jubiläumsscheibe zu tun. Tankard haben ihre besten Songs nochmals in der heutigen neuen Technologie unter der Obhut von Andy Classen neu aufgenohmen. Dass diese Aktion nichts Neues ist wissen die Frankfurter auch, haben sich aber ab dem Reiz, den alten Thrashklassikern ein neues Leben einzuhauchen, einfach nicht widerstehen können, ihrer treuen Fangemeinschaft dieses tolle Werk kredenzen zu wollen. Und das müssen sie auch nicht, denn die 15 Tracks klingen in ihrem neuen Soundgewand noch geiler als auf den alten Scheiben. Es wurde an den Klasikern auch nichts abgeändert, die Kultnummern wie "Zombie Attack", "(Empty) Tankard", "Chemical Invasion" (absoluter Kultsong!) oder "The Morning After" (noch geiler) klingen frischer, aggresiver und mit einen Topsound (Gitarren sind göttlich!) ausgerüstet. Tankard haben in dieser langen Zeit, als andere Kollegen schon lange die Segel gestrichen haben, immer weitergemacht und an sich geglaubt, auch wenn sie mit ihrer Mucke nicht reich wurden. In der deutschen Thrash-Hierarchie zählte man zwar zur Speerspitze, musste aber den Kollegen von Kreator und Co die ersten Plätze überlassen. Dass das den Frankfurtern um den spassigen Frontmann Andreas 'Gerre' Geremia aber nichts ausmachte kann man auch an den späteren Werken der 'Alcoholic Metal'-Erfindern hören, die sich immer treu geblieben sind und sich auf keine Experimente einliessen. Was noch zu erwähnen ist sind die immer sehr gelungenen, kultigen Cover-Artworks der Truppe aus der Mainmetropole, die ein gewisser Sebastian Krüger veredelt hat. Daher haben die Jungs auch immer sehr kultiges Merchandising (T-Shirts) vorzuweisen, auf dem halt nicht immer ein umgedrehtes Kreuz, Totenschädel oder ein abgetrennter Fuss zu finden ist, nein man hat spassige Motive, die sich halt alles um das Bier oder den coolen Alien, den Zeichner Krüger erfunden hat, drehen. Soviel zu der 25-jährigen Historie dieser tollen Thrashkapelle, die ich, ich gebe es gerne zu, nicht immer objektiv beurteilen kann, denn die Jungs liegen mir dazu einfach zu viel am Herzen. Für die alten Fans ein Muss, für Neueinsteiger genau die richtige Mischung an Thrashklassikern dieser coolen Band. Also Leute, ein grosses Prost auf die nächsten Jahre, und lasst mir noch ein wenig vom 'Äppelwoi' übrig, wenn ich das nächste Mal nach Frankfurt komme!
Daniel J.
Punkte: keine Wertung
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SICKENING HORROR – When landscapes bleed backwards
Neurotic Records/
Non Stop Music
George Kollias, den meisten sicher bekannt von den Ägypten-Metallern Nile ist nebenbei Gründungsmitglied von Sickening Horror, die nach knapp fünf Jahren Existenz nun ihr Debüt auf den Markt bringen. Dass es dabei um Todesblei geht, liegt auf der Hand – dass das ganze von technisch beeindruckendem Drumming vorangetrieben wird, ebenfalls. Der Sound kommt sehr trocken daher, was filigranem Geprügel wie „the cold Funeral“ sehr zugute kommt. Allen Feinden der Triggertechnologie sei aber bereits hier gesagt: Finger davon lassen, hier wird selbige bis zum Exzess eingesetzt. Übermässig melodisch ist die Musik ebenfalls nicht, gelungene, meist vergleichsweise langsam gespielte Gitarrenleads lockern das Soundbrett aber stellenweise auf. Bei aller technischen Kompetenz hat sich sogar der eine oder andere gute Song eingeschlichen: „Forsake my bleeding“ beispielsweise, mein Favorit, variiert gekonnt ein einziges Thema über drei Minuten und glänzt durch schräge Harmony-Parts. Auch die wilden Tapping-Einlagen von Bassist Ilias Daras ziehen insbesondere mir als Tieftöner anerkennend die Augenbraue hoch („Virus detected“). Das rotzige „Filming our Graves“ auf der anderen Seite ist schon beinahe eingängig und geht sofort in den Nacken. Um nicht langweilig zu werden, schiebt die Band zu Beginn des letzten Albumviertels vermehrt progressive Parts ein, welche dezent eingesetzt aufhorchen lassen. Ein kurzes Instrumental und der Titelsong „When landscapes bleed“ konzentriert noch einmal alle Elemente des Sounds von Sickening Horror auf knapp vier Minuten. Wem eine krude Mischung aus Malevolent Cration, ein wenig Nile, schrägen Einsprengseln und getriggertem Hispeed-drumming nicht den Angstschweiss auf die Stirne treibt, sollte obenerwähnten Songs ohne Bedenken ein Ohr leihen.
Phil
Punkte: 8.2 von 10
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EDEN’S CURSE – Eden's Curse
AFM Records/Musikvertrieb
Um eine international besetzte Band handelt es sich bei Eden's Curse. Gegründet wurde die Truppe von Vocalist Michael Eden und Bassist Paul Logue. Beide waren schon in diversen anderen Projekten aktiv, konnten aber nie wirkliche Glanztaten vollbringen. Unterstützt werden die zwei vom englischen Drummer Pete Newdeck, der immerhin schon mit Paul DiAnno zusammenspielte. Die drei holten den Gitarristen Thorsten Koehne mit ins Boot und damit ergaben sich auch in Deutschland weitere Kontakte. Keyboarder Ferdy Doernberg (Rough Silk, A.R. Pell, Uli Jon Roth) wurde gleich fix engagiert. Als Nächstes wurde Carsten Schulz um Mithilfe gebeten. Der Sänger von Evidence One, Midnight Club und Domain brachte gleich den Song "Eyes Of The World" mit, der vom letzten Evidence One-Album übrig geblieben war. Die nächste Band, die ins Spiel gebracht wurde, war Pink Cream 69. David Readman hat zusammen mit Carsten und Doogie White den Track "What Are You Waiting For" als Alternativ-Mix eingesungen. Dennis Ward zu guter letzt war als Produzent und Mischer für das Album zuständig. Mit soviel bewährten Musikern war im Vorhinein klar, dass Eden's Curse ein qualitativ hochstehendes Album abliefern würden. Zuletzt ist dies aber der Verdienst von Michael Eden und seiner klaren, kraftvollen Stimme. Musikalisch sind die deutschen Einflüsse (PC69 und Evidence One) durch das ganze Album präsent. Aber auch die amerikanischen Sounds sind allzeit hörbar. Dokken ist der treffende Anhaltspunkt. Genau diese Kombination ist das Spezielle an der Scheibe und definiert das besondere Flair. Mit treibenden Riffs und grossen Melodien wurden die Songs ausgestattet. Glücklicherweise hat sich Keyboarder Ferdy mit seinem Instrument gezügelt und ergänzt die Tracks meistens, anstatt, wie in diesem Genre leider oft üblich, hoffnungslos zu überladen. Zwar ist nicht jeder Song der ultimative Hammer, aber das Potenzial der Scheibe ist hoch. Hoch genug, um der Melodic Metal-Fraktion ein Antesten wärmstens ans Herz zu legen.
Chris C.
Punkte: 8.1 von 10
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FREE KEY BIT CHESS - Kiss My Ass
Badland Records
Darf man eine Truppe als Newcomer bezeichnen, auch wenn sie schon seit über 10 Jahren besteht? Im Normalfall wohl eher paradox, ist der Ausdruck für Free Key Bit Chess, oder etwas umgetont 'Freaky Bitches' irgendwie berechtigt. 1995 gegründet, erscheint nämlich erst dieses Jahr das offizielle Erstlingswerk der Münchner Riffrocker. Und um ehrlich zu sein: Mit "Kiss My Ass" liefert uns der Vierer ein überraschend professionelles, starkes Album nach Hause, das nicht nur mit selbstgemachter, fetter Produktion, sondern auch mit einigen Song-Perlen (Stil: rudimentärer, manchmal moderner Thrash mit klarem Schwerpunkt auf Riffs) aufwerten kann. Bestes Beispiel dafür der Titeltrack: Stürmisch und wütend vermag dieser rudimentäre Up Tempo-Thrasher zu überzeugen, genauso wie "Protodeath", der mit seinen langsameren, tonnenschweren Riffladungen angenehm nach gedrosselten Slayer klingt. Noch etwas träger, dafür mit mehr Melodie im Refrain zeigt sich "Lord Of The Flies", während Mr. Vocals Stephan Hoff bei "Revolution" seine charismatische, variable Stimme in den Mittelpunkt stellen darf. Rasant und in Punk-Attitüde getränkt ist dagegen "S.H.E.", ein wahrer Live-Kracher. Für Abwechslung wird mit weiblichem Zwischengesang von Csilla Silay gesorgt, die die beiden Nummern "Godzilla" und Pyromantic Dreams" vervollständigt. Das Highlight der Scheibe: "Blood Stays In Pamplona" mit seinem stampfenden, unaufhaltsamen Riffing, dem verspielten Drumming und der echt kraftvollen Vorstellung Stefan Hoffs - geile Party-Mucke. Etwas poppig und oberflächlich klingt dagegen "Deine Augen", der einzige Song mit deutschsprachigem Text auf der Scheibe, dessen Text wie Mtv-kompatible Refrain-Melodie ebenso gut von jüngeren Oomph! stammen könnte. Und auch das schon erwähnte, halbballadeske "Pyromantic Dreams" mit seinen kitschigen Gitarren schafft es nicht ganz zu überzeugen, genauso wie das abschliessende "The Favour", welches zwar einige gute Momente besitzt, im Ganzen aber zu unausgereift rüberkommt. Legen wir den Fokus also noch mal auf die sieben ersten Nummern, so ist "Kiss My Ass" ein kurzweiliges, mit reichlich Arschtritt-Power geladenes Riff-Album, welches sich genauso für eine Autofahrt wie für einen bierseligen Abend mit Freunden eignet.
Kissi

Punkte: 8.0 von 10
          
CANVAS SOLARIS – Cortical Tectonics
Lasers Edge/Sensory
Heilige Scheisse, dieser Rundling dürfte wohl der sofortige Gehirn-überlastungstod aller Poser und Konsorten bedeuten, wenn sie sich dieses Teil reinziehen würden. Auf allerhöchstem musikalischen Niveau bedröhnen uns die drei Virtuosen von Canvas Solaris. Sechs Instrumental-Tracks werden hier geboten, die musikalisch sogar den geübten Proggie an seine Grenzen bringen werden. Nathan Sapp, Ben Simpkins und Hunter Ginn spielen in Sphären die man sonst nur von den älteren Sieges Even kennt. Es wird auch öfters auf jazzigen Ebenen gezockt, vermischt mit allen arten von Prog Rock und Metal. Mal zart wie bei "Interface" oder auch ziemlich grob wie beim Opener "Berserker Hypothesis". Highlight ist sicher das beinahe siebzehnminütige "Reticular Consciousness", das die ganze Bandbreite darlegt und ein wirklich explosives Hörerlebnis ist. Klasse Leistung, die eben wie oben genannt nicht jeder verarbeiten kann, aber für den echten Proggie sicher eine grosse Herausforderung darstellen dürfte. Na dann, ran an den Silberling und lernt.
Crazy Beat
Punkte: 8.0 von 10
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OBITUARY - Xecutioner's return
Candlelight Records/
Non Stop Music
Im Jahre 1989 liess die Death Metal-Legende Obituary ihr Debut-Album "Slowly We Rot" auf die Menschheit los. Seither lieferte die Band konstant ihr musikalisches Gewitter in Reinform ab. Auf ihrem mittlerweile elften Longplayer bieten Obituary nichts Neues. Was man aber von ihnen auch nicht erwartet, sondern wert auf Ihre Trademarks legt. Was sich aber auf dem Album befindet, ist der wahrscheinlich schnellste Song ihrer musikalischen Laufbahn: "Seal Your Fate" - John Tardy grunzt und schreit sich auf "Xecutioner's Return" wieder einmal die Seele aus dem Leib. Schade ist nur, dass sie beim Mix wieder so viel Hall auf seine Stimme legten. Ralph Santolla (Guitar), der für den zur Zeit inhaftierten John Tardy eingesprungen ist, spielt grandiose Leads und feuert ein Riff nach dem anderen ab. Das Drumming verleiht den Stücken die nötige Power und Aggressivität. Das Album wurde sehr roh, aber trotzdem druckvoll von Mark Prator produziert. Das Material ist wirklich kompromisslos, brachial und (relativ) brutal. Dabei bleibt sich die Band weiterhin treu und bietet straighten, direkten und geradlinigen Death Metal mit dem typischen Obi-Groove. Was dem Verfasser ein bisschen fehlt, sind die Groovesongs wie auf dem Vorgängeralbum "Frozen In Time". "Xecutioner's Return" ist sicher eine qualitativ gute Scheibe, aber sie kommt nie an die Stärke und Brutalität von "Slowly We Rot" oder "Cause Of Death" heran. Fans des Florida-Fünfers sollten sich den Silberling unbedingt zulegen. Albumtitel, Coverartwork, Musik und die druckvolle, trockene Produktion gehen dabei eine tolle Symbiose ein, Feeling und Spirit sind absolut stimmig. Allen anderen empfehle ich, reinzuhören und sich sein eigenes Bild zu machen. Worauf man sich freuen kann ist die Tatsache, dass die Combo, dem alten Kontinent Anfang 2008 einen Besuch abstatten wird. Sie werden mit der Thrash-Legende Holy Moses die europäischen Hallen zum Beben bringen, wenn nicht sogar dem Erdboden gleichmachen.
Andrè G.
Punkte: 8.0 von 10          Hier reinhören und bestellen für 29.90 SFr.
AGENT STEEL - Alienigma
Mascot Records/Disctrade
Seit "The Order Of The Illuminati" sind doch tatsächlich wieder vier Jahre ins Land gezogen, während dessen Vieles kommen und gehen kann. Agent Steel sind jedoch immer noch da und wie! Zur Zeit gerade auf Tour mit Vicious Rumors und After All, lassen es die Amis auch auf "Alienigma" wieder gehörig krachen. Statt ausufernden Speed-Orgien der frühen Tage zu frönen, dominiert wuchtiger Power Metal mit thrashigem Gerüst und vereinzelten progressiven Auswüchsen gleichermassen. Sänger Bruce Hall deckt stimmlich wiederum ein breites Spektrum ab, obwohl die Anleihen bei Queenrÿche's Geoff Tate klar weniger als beim Vorgänger auszumachen sind. Der Albumtitel "Alienigma" (nettes Wortspiel) lässt indes unschwer erkennen, welchem Thema das Cover auch dieses Mal huldigt und in welche Ecke die Texte abermals gehen. Obwohl der Opener "Fashionend From The Dust" mit ordentlich Tempo losballert, ist das groovige "Wash The Planet Clean" eher das, was Agent Steel aktuell charakterisiert. "Hall To The Chief" gehört auch in diese Kategorie. Nichtsdestotrotz wird zwischendurch, wie bei "Extcinct", geholzt wie beim Schreiner, sodass folgerichtig einiges Sägemehl in den Gehörgängen zurück bleibt. Dass dabei tempomässig immer wieder mal variiert wird, verdeutlicht, dass an den Songs entsprechend gearbeitet und gefeilt wurde. Insgesamt klingen die Gitarren jedoch eine ganze Ecke düsterer, dafür brettert der Sound deutlich fetter aus den Speakern. Bleibt nur zu hoffen, dass die Metalcore Elemente, mitunter beim Gesang ("Lamb To The Slaughter") künftig nicht die Oberhand gewinnen. Fazit: Leckere Metal-Kost, die einen satt macht, aber nicht zwingend um Nachschlag bitten lässt.
Rockslave
Punkte: 8.0 von 10
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AMORAL - Reptile Ride
Spikefarm Records/Musikvertrieb
Dass die fünf Finnen von Amoral auf kultige 80er-Bands stehen, dürfte den Fans des Quintetts bereits früher aufgefallen sein - die Jungs um Frontgrunzer Niko Kalliojärvi demonstrieren ihre Liebe für Skid Row & Co nur zu gerne durch ausgewaschene Shirts und abgebranntem Merchandise der selben Sorte - dass diese Liebe sich eines Tages auch in ihrer Musik ausdrücken könnte, damit hätte also eigentlich schon früher gerechnet werden können. "Reptile Ride" bedient sich an manchen Stellen recht offensichtlich bei den eher weniger Death-typischen Vorbildern (allein der Titel und das entsprechende Artwork erinnern irgendwie schon an vergangene Glanztage), vor Allem die Gitarren-Riffs entschwinden des Öfteren mal in höhere Gefilde, um gleich ganze Arien an Harmonien zum Klingen zu bringen, wie wir es seit dem Ableben von Ugly Kid Joe nicht mehr gehört haben - allen voran die Übersongs "Mute" (man achte auf den Schellenkranz im Chorus!) und "Few And Far Between". Was das restliche Material angeht, so dürfte man eigentlich an dieser Stelle mein Review zum Vorgänger "Decrowning" beinahe Wort für Wort übernehmen: Amoral sind zwar auf den ersten Ton erkennbar, lassen sich aber dadurch etwas zu stark einengen - vor Allem der Gesang will sich trotz der neuen Einflüsse immer noch nicht so recht weiterentwickeln, etwas Melodie würde hier nach wie vor die Gesamtqualität erheblich steigern. Keine Frage, "Reptile Ride" macht Spass. Amoral haben mit der definitiven Offenlegung ihrer Wurzeln einen entscheidenden Schritt gemacht, führen ihn aber meiner Meinung nach etwas unkonsequent aus. Nichts desto trotz geht diese Platte angemessen ab und wird mir garantiert noch eine Menge Freude bereiten - aber das wird nächstes Mal wahrscheinlich nicht mehr reichen.
El Muerte
Punkte: 8.0 von 10
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JORN - Live In America (2CD)
Frontiers Records/Disctrade
Gut ein Jahr ist es erst her, als Masterplan und Jorn Lande getrennte Wege gingen, die in musikalisch unterschiedliche Richtungen führten. Dass dabei Mr. Lande schon immer den klassischen Hard Rock der 70er und 80er im Stile Whitesnakes, Rainbows und Co. sah, weiss man dabei schon nicht erst seit seiner Cover-Scheibe "Unlocking The Past", die Anfangs diesen Jahres zusammen mit der eigenen Vergangenheitsaufarbeitung in Form der Zusammenstellung "The Gathering", erschien. Noch deutlicher wird dieser Trend aber mit "Live In America", einem zwei Silberlinge umfassenden Konzertmitschnitt. Somit wirft uns die wohl charismatischste Stimme in der heutigen Rock-Welt die nun schon dritte Veröffentlichung in 2007 vor den Latz, und immer noch kredenzt uns der Coverdale-Verehrer keine sehnlichst erwartete neue Kompositionen, dafür aber eine Vorstellung davon, wie unvergesslich ein Gig des Norwegers sein muss. Denn auch livehaftig vermag es die Stimme Landes, jedes erdenkliche Haar am Körper aufzurichten. Der Setinhalt besteht neben Songs der beiden Studio-Scheiben des Goldkelchens, wie z.B. "Godless And Wicked" & "Out To Every Nation" (vom gleichnamigen Debut) und "We Brought The Angels Down", "Duke Of Love" oder "Blacksong" vom 2006 erschienenen "The Duke" auch die Masterplan-Nummer "Soulburn" auch aus haufenweise Cover-Songs, u.a. "Straight To The Heart" (Dio), Deep Purples "Perfect Strangers" und ein 18-minütiges Whitesnake-Medley, sodass man trotz der perfekten Darbietung solcher Klassiker doch wieder daran erinnert wird, dass es für solch einen Künstler wirklich mal wieder Zeit wird, eigenes Material abzuliefern, da hilft auch das Bonus-Material nicht darüber hinweg, die mit einer neuen Version von "Out To Every Nation" und weiteren Covers aufwarten kann. Trotzdem natürlich ein Pflichtkauf für jeden Jorn- und Masterplan-Fan, und sicherlich auch interessant für Fans von Live-Scheiben an sich, da die Produktion bis auf ein wenig zu viel Hall der Stimme Jorns gerecht wird.
Kissi

Punkte: keine Wertung
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NUCLEAR BLAST ALLSTARS - Out Of The Dark (20 Years Nuclear Blast)
Nuclear Blast/Musikvertrieb
Heuer feiert eine der wohl wichtigsten, wenn nicht die wichtigste, ausschliesslich auf Metal und harten Rock spezialisierten Plattenfirma, der deutsche Promo-König Nuclear Blast, sein 20-jähriges Bestehen, und das will natürlich ausgiebig gefeiert werden. Neben dem grossen NB-Festival in Stuttgart auch in veröffentlichungstechnischer Hinsicht: Mit "Into The Light" liess man Anfang Sommer ein ganzes Battalion von Melodic und Power Metal-Stimmen antreten, um von Viktor Smolski massgeschneiderte Stücke einzuträllern. Nun, da die Tage mal wieder kürzer werden und sich Nebel breit macht, kommt die härtere Fraktion zum Zuge. "Out Of The Dark" nennt sich die zweite Version der Nuclear Blast Allstars und bietet 10 brandneue Songs, die das härter eingestellte Klientel Nuclear Blasts bedienen soll. Geschrieben wurde das Material dieses Mal von Ex Soilwork-Riffgenie Peter Wichers und auch das Gesangs- (hier eher Schrei-) Ensemble besteht dieses Mal aus genauso illustren Namen wie auf "Into The Light": So wird gleich furios mit In Flames' Anders Friden gestartet, der sich durch das famose "Dysfunctional Hours" kotzt. Genauso stark, nur noch heftiger: das hammerharte "Schizo", verteufelt durch das Gekeife von Vorzeige-Wahnsinnigem Peter Tätgren (Hypocrisy), auf welchen Jari Mäenpää mit der pechschwarzen Black Metal-Hymne "Devotion" folgt, die sein eigenes Material ehrlich geschrieben um Längen schlägt! Eine Ladung Thrash gefällig? Dafür sorgen das um seine Nachbarn herum richtig soft wirkende, eingängige "Paper Trail" mit Ex Anthrax-Shouter John Bush hinterm Mikro und der partytaugliche Abgeh-Kracher "My Name Is Fate", intoniert von Death Angel-Dreadlock-Kopf Mark Osegueda. Genauso old school wirkt auch das für Kataklysm-Growler erdachte "Cold Is My Vengeance", das sich im High Speed-Tempo seinen Weg in die Gehirnwindungen knüppelt. Wer's dann lieber wieder schwedisch mag, der kommt bei "The Overshadowing" (mit Scar Symmetrys Christian Älvestam) und "The Dawn Of All" (bei welchem Wichers wieder einmal mit seinem alten Mitstreiter Bjorn 'Speed' Strid zusammenarbeitet) auf seine Kosten, bevor das Sonic Syndicate-Duo Richard Sjunnesson/Roland Johansson bei "The Gilded Dagger" zeigt, wie die perfekte Symbiose aus cleanen und geschreiten Vocals aussieht. Wäre all das nicht schon genug, so gibt Guillaume Bideau von Mnemic noch schnell den Rausschmeisser mit dem melancholisch groovenden "Closer To The Edge". Eine hochkarätige, unabschlagbare Headbang-Einladung also nach der anderen, und das für jeden Geschmack der härteren Gangart, so dass sich Nuclear Blast sicher sein kann, dass letztendlich alle Metaller diesen Geburtstag gerne feiern werden.
Kissi
Punkte: keine Wertung
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CARMA STAR – Where My Soul Begins To Bend
Czar Of Crickets
Ist es schlecht oder gut, wenn sich die eigene Seele biegt? Oder beugt, abknickt, spannt und mit was sich das Wort „bend“ noch alles übersetzen lässt. Ich weiss es nicht. Dem Sound von Carma Star kann ich die Antwort auch nicht entnehmen. Der Alternative Rock klingt zum Teil schon etwas traurig oder gequält. Aber vielleicht macht es Sänger/Basser Emmi Lichtenhahn ja Spass, so zu singen? Seine Stimme jedenfalls ist sehr angenehm, hat auch etwas Kontur und vermittelt Emotionen. Er ist übrigens Schweizer, seine beiden Kollegen Christian Specker an den Kübeln und Jaro Milko an der Klampfe kommen aus Deutschland. Dies ist auch nicht ihre erste Platte; ihr Debüt „Headroom of Conscience“ veröffentlichten sie unter dem Namen Coma Star. Das ist auch schon vier Jahre her. Denn damals ging man auf Tour, brannte aus und hatte lang, bis man wieder Songs schrieb. Aus den Jahren des Mühsal wurde nun dieses Album geboren, das durchaus bestechen mag. Je mehr mans hört, sowieso. Die Band freut sich nun auf neue Konzerte und wenn sie da ebenso gut sind wie auf Platte, würde sich das direkt lohnen. Auch wenn kein absoluter Killer da ist, es ist auch kein Song, der es nicht verdient hätte, gepresst zu werden.
Leandra
Punkte: 7.9 von 10
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THE CITADEL – Brothers Of grief
GMR Music
Zugegeben, das Debut der Schweden ist am Anfang etwas gewöhnungsbedürftig, hat man sich aber an den Sound und vor Allem die Stimme gewöhnt, gefällt das Teil ganz gut. Musikalisch segeln die Nordländer in Metal-Gewässern mit leichtem Prog-Einschlag, und auch doomige Elemente prägen den Sound. Hie und da blitzen die älteren Lions Share durch, was vor Allem beim Gitarren-Riffing auffällt. Auch positiv kommen die wirklich tollen Gesangsmelodien wie beim geilen "The Creeper" zum Zug, das sofort ins Ohr kriecht. Gerade diese Mischung aus melodiösem Gesang im Refrain und die harten, stampfenden Gitarren in der Strophe machen das gewisse Etwas bei The Citadel aus. Man setzt geschwindigkeitstechnisch aufs Mid Tempo und veredelt einige Songs mit doomigen, schleppenden Gitarren und unterstreicht das Ganze noch mit tollen Chören. The Citadel können nach einigen Durchläufen durchaus überzeugen, und das ganze fängt dann an, richtig Spaß zu machen.
Crazy Beat

Punkte: 7.9 von 10
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BLOOD RED THRONE – Come Death
Earache/Non Stop Music
Tchort von Emperor hat sich mit BRT eine feine Spielwiese geschaffen, wo er seine offensichtlich vorhandene Affinität zu brutalem, grindigem Death Metal ausleben kann. Das Resultat dieser Ausflüge ist eine Band, die zumindest in meinen Augen einiges reissen kann. Ihr neues Werk, „come death“ wird dementsprechend mit einer hohen Erwartungshaltung angegangen, zumal die Vorgänger ja keineswegs von schlechten Eltern waren. Und natürlich: „Von Slaying the Lamb“ bis „Another Kill“ liefert die Band genau den „happy friendly violent fun“, den man von Ihnen erwarten kann. Mit einem Sound, bei dem insbesondere die Rhythmusfraktion der Band und die heftigen Vocals wundervoll zur Geltung kommen, kann in Verbindung mit der Erfahrung der Bandmitglieder buchstäblich nichts mehr schiefgehen. Herrlich abartige Grooves, brutale Riffs und Gegrunze aus den tiefsten Tiefen der Hölle, präsentiert in makellosem Soundgewand machen richtig Spass. An starkem Songmaterial mangelt es auch nicht: „Taste of God“, „Rebirth in blood“ und „disincarnated“ stellen (neben anderen) derart starkes Material dar, dass sie bestimmt einen festen Platz im Liveset der Band einnehmen werden. Wer die erste Minute von „no new beginning“ anhören mag, weiss sofort, was hier geboten wird: sehr gut gespielte, sauber produzierte, brutale Musik ohne Kompromisse – aber keineswegs wegweisend oder Innovativ. Das Zielpublikum wird es lieben.
Phil
Punkte: 7.8 von 10
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VANISHING POINT – The Fourth Season
Dockyard1/Musikvertrieb
Der Fünfer aus Australien beschert uns hier mit "The Fourth Season" bereits ihr fünftes Album, und wer die Kombo kennt wird sofort bemerken, dass sich in der Marschrichtung nichts Großartiges geändert hat. Immer noch wird der Metalhead mit guten gesanglichen Melodien bedient, ja die Songs werden allesamt vom Gesang getragen. Shouter Silvio Massaro hat aber auch ein wirklich tolles Stimmchen, und die Gitarren werden größtenteils auch zweistimmig gefahren. Und auch wer tolle Riffs mag wird hier nicht zu kurz kommen. Ihr seht also, "The Fourth Season" ist ein rundum gelungenes Melodic Metal-Album mit Prog-Einschüben. Die Melodien sind eingängig und machen schon nach dem zweiten Durchlauf an zum Mitsingen. Allen voran das mega geile "Hope Among The Heartless", das man sich immer wieder reinziehen muss. Aber auch sonst gibt's hier keinerlei Ausfälle zu vermelden, "The Fourth Season" beschreitet sicher keine neuen Wege, birgt aber alles in sich, was ein gutes Metal-Album haben sollte.
Crazy Beat

Punkte: 7.8 von 10
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MARC RIZZO - The Ultimate Devotion
Mascot Records/Disctrade
Der Top-Gitarrist, sonst in Diensten von Soulfly, hat offenbar noch mehr zu bieten. Was macht man in einem solchen Fall also? Genau..., ein Solo-Album! Das haben schon hunderte anderer Saiten-Hexer vor ihm auch schon gemacht. Deshalb stellt sich hier zunächst mal die Frage: Braucht die Welt nun auch noch ein Solo-Album von Marc Rizzo? Nicht wirklich, aber Master Rizzo, der wohl spanische Wurzeln hat, vermischt auf "The Ultimate Devotion" unter anderem filigrane Flamenco-Tunes ziemlich gekonnt mit brachialem Geshredder. Das Ganze freilich komplett (wirklich? Siehe unten...) ohne Gesang und das wäre schon mal der erste Punkt, der mir aufstösst, denn rein instrumentalem Gefiedle kann ich meist nichts abgewinnen, weil es spätestens nach dem zweiten Durchgang schlicht langweilig wird. Musiker, sprich Gitarristen werden allerdings an den technischen Fähigkeiten des Soulfy-Klampfers durchaus ihre Freude finden. Wer aber grundsätzlich ein Faible für Spanisches, sprich Flamenco hat, sollte sich unbedingt "Sinceramente", "Mamasita" und "Angelina's Song" reinziehen. Diese genial interpretierten Akustik-Happen lassen viele Kollegen seiner Zunft vor allem bei ersterem Track ziemlich alt aussehen. Wer weiss, wie das in den nächsten Jahren noch heraus kommt, aber eins ist sicher: Sollte eines Tages kein Schwein mehr Soulfly und Konsorten hören wollen, sind Marc's Einkünfte auf's Alter hin schon jetzt gesichert. Bei "All For Nothing" und dem Rausschmeisser "Lived And Learned" angelangt, heisst es dann jedoch unvermittelt: Aber hallo! Da singt ja doch einer, der im Booklet offensichtlich auf den Namen TJ Frost hört und die beiden Vocal-Songs zu veritablen Thrashern mit leichter Core ("All For...) und Rotzrotz ("Lived...) Schlagseite verwandelt. Ende gut alles gut? Entscheidet selber, ob ihr diese 75 Minuten entbehren könnt oder nicht!
Rockslave
Punkte: 7.8 von 10
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ICED EARTH - Framing Armageddon / Something Wicked Part 1
Steamhammer/Phonag
Neuigkeiten vom Planeten Erde! Die menschliche Rasse wird von notgelandeten Aliens zum Narren gehalten! Sie brachten Religion und verschiedene Sprachen, um die einst vereinte Menschheit gegen einander aufzuhetzen! So sieht es jedenfalls das Konzept des neuen Albums von Iced Earth. Sieht man sich die Nachrichten an, so scheint diese Story gar nicht mal so abwegig, oder? Umso abwegiger erscheint dann aber die Musik, in welcher die Thematik verpackt ist. "Demons & Wizards" in allen Ehren, aber seit Jon Schaffer's Projekt mit Hansi Kürsch hört man aus Iced Earth's Songs ganz klar Blind Guardian heraus. Ich liebe beide Bands sehr, aber irgendwie ist die Substanz verloren gegangen, die früher für Iced Earth so typisch war. Die Jungs aus Florida haben ja schon des öfteren ein wenig experimentiert, blieben aber immer ihrer Schiene treu. Doch mittlerweile sind sie nicht mal mehr auf dem selben Bahnhof! Ich will nicht behaupten, dass es sich bei dieser Scheibe um einen Griff ins Klo handelt, denn nur schon das orientalisch angehauchte Intro "Overture" (die Aliens mussten in der Sahara notlanden) ist grossartig. Hinzu kommen Trommeln bei "Something Wicked Pt.2", suuuper Riffing bei "Order Of The Rose" und mit "Reflections" endlich, endlich eine für Iced Earth typische Ballade, welche unter die Haut geht, und besonders im mittleren Teil stark an "Watching Over Me" vom 1998er Album "Something Wicked This Way" erinnert. Dennoch weiss ich, dass Iced Earth es eigentlich besser könnten. Für eine neue Band wäre eine CD wie diese der ultimative Durchbruch, eine Sensation par excellence! Aber verdammt, es ist Iced Earth! Es ist nichts dagegen einzuwenden, wenn eine so gestandene Band sich musikalisch weiter entwickelt oder an ihrem typischen Stil ein klein wenig ändert. Schade ist es lediglich, wenn sie sich dadurch nicht verbessert, und genau das ist hier der Fall. Ausserdem fehlen mir die meiste Zeit die Drums zu sehr, da diese sich wie an die Kette gelegt anhören, und so richtig fiese Ohrwürmer sind auch nicht dabei. Der für Iced Earth typische Charakter fehlt, die Songs kommen zu streng und ungewürzt rüber, und auch Facetten sind nicht gerade breit gestreut. Deshalb, direkt aus dem schweren Herzen eines Iced Earth Fans der ersten Stunde mit Matt Barlow: Der im Februar 2008 erscheinende zweite Teil muss einfach besser werden!
Maiya B.
Punkte: 7.7 von 10
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TERHEN – Eyes Unfolded
Firebox Records/Non Stop Music
Ein kalter Raum, steinern, über die Wände sickern Wasserläufe, Moos hat sich in den Ecken festgesetzt... Es gibt kein Licht, nur eine dumpfe Ahnung davon, Schatten entstehen und vergehen, in der Ferne dröhnt tief und donnernd eine Trommel, die das Ende ankündigt: Mit exakt diesem Bild lässt sich der Sound von Terhen beschreiben, wenngleich auch diese Hinweise längst nicht ausreichen, um das gesamte Spektrum an Verzweiflung, Elend, Frustration und Todessehnsucht zu beschreiben. Worte sind eindeutig nicht in der Lage, wiederzugeben, welche Bilder die Musik in „Eyes Unfolded“ heraufbeschwören. Doom Metal erster Güteklasse, tiefe, bratende Gitarren, die nicht nur in der untersten Tonschublade herumwühlen, sondern sich auch mal in rockigeren Gefilden bewegen, variierende Vocals zwischen Growlen und Schreien... Nur schon der erste Track „Influences“, ein dreizehneinhalb minütiges Monster von einer Verderbniswalze, bringt dermassen viele Zwischenparts mit zeitweise gar beinahe komplett auf alle Instrumente verzichtet und nur unheilvollen Keyboardsound, Bass sowie Schlagwerk wirken lässt, zeigt mehr als deutlich auf, was die Finnen alles leisten können. Wobei man bei allem Respekt vor so viel musikalischem Handwerk anmerken muss, dass weniger manchmal eben doch mehr ist, denn es hätte meiner bescheidenen Meinung nach nicht geschadet, die Tracks zu halbieren und in den einzelnen Songs verstärkt auf die einzelnen Besonderheiten einzugehen. So bleiben zwar enorm viele Eindrücke in einem Song enthalten, was aber zugleich sehr sperrig und mühsam ist, um dabeibleiben zu können. Was die weiblichen Vocals betrifft: Meiner bescheidenen Meinung hätte man sie weglassen können, denn sie wirken besonders bei „Wandering“ deplatziert und irgendwie viel zu seicht. As doom as it gets, möchte man da sagen, und sehr interessant, aber bringt seeehr viel Zeit mit, wenn ihr „Eyes Unfolded“ lauschen möchtet – und bringt vorsichtshalber den Strick und das Zyankali ausser Reichweite, denn auch wenn Terhen nicht ganz so derb tödlich wirken wie beispielsweise Dolorian oder auch Saturnus, der Drang zur endgültigen Lösung ist definitiv vorhanden!
Toby S.
Punkte: 7.6 von 10
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JET TRAIL – Edge Of Existence
Escape Music/Non Stop Music
Angeblich war kein Geringerer als Richie Blackmore beeindruckt von Carolina Lindwalls Stimme. Und zwar, als Jet Trail als Support von Blackmore's Night in Stockholm spielten. Der Mann versteht eben definitiv etwas von Musik. Carolina ist nun wirklich keine 'unter ferner liefen'-Sängerin, schon gar nicht eine, die mehr plärrt als singt. Die Frau verfügt über eine enorm ausdrucksstarke und kräftige, aber cleane Röhre. Der Anhaltspunkt zur Herkunft wurde schon gegeben, logisch, dass auch diese Truppe in Schweden beheimatet ist. Carolina gründete die Combo zusammen mit Gitarrist Jon Stavert vor lediglich zwei Jahren. Dass die Zwei und auch deren Mitstreiter Christian Sundell (Drums) und Johan Holst (Bass) über viel Erfahrung verfügen, hört man "Edge Of Existence" mit Sicherheit an. Dies muss die Erklärung sein, dass der Truppe nach so kurzer Zeit ein so starkes Debut-Album gelungen ist. Musikalisch orientiert man sich an Bands wie TNT oder Talisman. Das heisst, die skandinavische Herkunft ist klar erkennbar. Melodisch und knackig sind die treffenden Adjektive, um den klassischen Hard Rock zu beschreiben. Ähnlich wie die zwei genannten Acts bewegen sich Jet Trail in Melodic-Gefilden, in denen Groove gross geschrieben und Kitsch kaum vorhanden ist. Die Band hat einige superbe Songs verfasst: "Killing Ghosts" oder "Dark Night" ragen weit über dem Durchschnittsniveau heraus. Auch "Never Say Never" und "The Unknown" verbreiten angenehme Stimmung. Dazwischen und vor allem gegen Ende der Scheibe haben sich aber doch einige Füller eingeschlichen. Ein Manko, das zwar auf einem weiteren Album auszumerzen möglich ist, aber auch den einen oder anderen potenziellen Käufer des Albums von einem Erwerb abhalten könnte. Somit haben wir hier ein gutes Album mit einigen starken Momenten, aber kein kompromissloses Highlight.
Chris C.
Punkte: 7.5 von 10
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STONEMAN – How To Spell Heroin
Twilight/Non Stop Music
Die Schweizer Industrial/Goth-Rocker gehen in die 2. Runde und mischen Zwölf neue, düstere Songs unters Volk. Eröffnet wird der Reigen mit dem Titeltrack, welcher gleich ganz angenehm ins Tanzbein fährt und mir auch beweist, dass die Jungs sich gekonnt weiterentwickelt haben. Dieser Gedanke bleibt auch bei "Save Me The Last Walz" hängen und verstärkt sich zugleich. Dieser Song hat durchaus Potential, um in der Rotation der Düsterclubs seinen festen Platz zu finden und durch den gelungenen Refrain noch einige Zeit in den Hirnwindungen verbleiben dürfte. Nach dem gekonnten Auftakt nervt mich jedoch die penetrant-kitschige Keyboardmelodie von "Bizzare.Glam.God", was jedoch das cool groovende "Dope Army" wieder wett macht. Allgemein setzen Stoneman wieder viel Gewicht auf Eingängigkeit, was ausgezeichnet klappt aber auch das Strickmuster der Songs eingrenzt, sprich die Kompositionen sind einfach aufgebaut und glattpoliert. Auch spreche ich den Vorwurf ins Lande, dass Stoneman arg auf Bands wie Manson, The 69 Eyes, Deathstars, Type O Negative und Rammstein schielen und sich derer Rezepte bedienen. Es gibt unzählige Momente, wo bei den Songs automatisch Erinnerungen an erwähnte Bands aufkeimen. Gutes Beispiel dafür: "Wer ficken will", wo ich sofort an Rammstein denken muss, andererseits ist der Songs so verdammt eingängig und steckt voller Lebensweisheit ("Wer ficken will muss freundlich sein"), dass man ein Schmunzeln und der Druck auf die Repeat-Taste nicht verhindern kann. Anyway, ich könnte mir vorstellen, dass "How To Spell Heroin" bei der U25-Generation sehr gut ankommen wird, jedoch wohl die Bierbauch- und Haarausfallfraktion lieber auf die Originale zurückgreift. Ein bisschen mehr Eigenständigkeit könnte Stoneman nicht schaden, jedoch besitzt die Scheibe durchaus Unterhaltungswert, auch wenn dieser weder sonderlich originell noch für die Ewigkeit bestimmt ist. Doch wer schafft dies heutzutage schon?
R.K.
Punkte: 7.5 von 10
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ELVENKING - THE SCYTHE
AFM Records/Musikvertrieb
Na also, es geht doch! Das vierte Album der Italiener von Elvenking übertrifft alles bisher da Gewesene. Waren die guten Ansätze eigentlich schon von Anfang an da, so harmoniert nun alles hervorragend! "The Scythe" startet mit dem gleichnamigen Song, lässt das Power Metal-Herz höher schlagen und verführt mit Sänger Damnagoras facettenreicher Stimme. Meiner Meinung nach hätte er die Band damals nach dem zweiten Release "Heathenreel" nicht verlassen sollen, denn die dritte CD "Wyrd" mit Sänger Kleid (nein, das ist kein Schreibfehler) animierte direkt dazu, den Silberling zur Abschreckung von Raubvögeln in die Brombeerbüsche zu hängen. Nun gut, das sind bandinterne Angelegenheiten, und dieses Konzeptalbum über das Thema Tod entschädigt die malträtierten Ohren eines jeden Fans. Songs wie "Lost Hill Of Memories" oder "Death And The Suffering" glänzen mit superben Melodien und fantastischem Gitarrenspiel. Übrigens unterstützt Mike Wead (King Diamond, Candlemass) Elvenking an der Gitarre, und das hört man auch! Meine persönlichen Favoriten sind "Totentanz" mit seinem angenehmen Hauch von Folk, der durch zarte Violinenklänge hervorgerufen wird sowie der Oberhammer "The Divided Heart", zu dem die Band ihr erstes Video produziert hat. Abgesehen von gelegentlichen Hängern ist "The Scythe" ein überdurchschnittlich gutes Album geworden. Zudem haben Elvenking das Besondere geschafft: Power Metal mit schmucken Folk-Einschlägen, ohne dabei einen auf schwertkämpfende Helden zu machen. Weiter so!
Maiya B.
Punkte: 7.4 von 10
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MALEVOLENT CREATION – Doomsay X
Massacre Records/Musikvertrieb
Die alte Schule wieder einmal…im Moment scheint Death Metal der derberen Art seinen xten Frühling zu erleben. Die meister tragen zu dieser Flut eine Scheibe bei, die sich – Kultstatus hin oder her – gegen Hochkarätige Konkurrenz zu behaupten hat. Verglichen mit den komplexen Eskapaden (insbesondere bemerkbar, wenn man sich gerade WAR FROM A HARLOTS MOUTH angehört hat) anderer Genrevertreter ist die Musik auf Doomsday X geradezu entspannend gradlinig. Das progressivste am Ganzen ist die nervende Stimme des Promosprechers, der die Soundflut gelegentlich unterbricht. Dennoch, oder gerade deshalb machen MC Spass. Thrashige Geradeausriffs machen in Verbindung mit der einzigartigen, eher rauen als gutturalen Stimme schon etwas her, auch wenn die Produktion das letzte Quäntchen Energie vermissen lässt. Dominant in den Vordergrund gemischtes Schlagzeug und stark „Cowbell“-geprägte Blastbeats klingen zwar durchaus nicht reizlos, nerven aber mit der Zeit. Das Songmaterial ist ähnlich klar aufgebaut wie die Riffs, „Dawn of Defeat“, „upon their cross“ und insbesondere „unleash hell“ ziehen trotzdem und machen aus Doomsday X ein hörbares, geradliniges Album. Was bei dieser Band doch irgendwie enttäuscht.
Phil
Punkte: 7.2 von 10
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HURTLOCKER - Embrace The Fall
Napalm Records/Musikvertrieb
Bei Hurtlockers zweitem Streich "Embrace The Fall" ticken die Uhren anders als noch bei deren Debut "Fear In A Handful Of Dust". Schuld daran ist zweifelsfrei eine Kursänderung beim Songwriting: Beim Erstling probierte man sich noch im Metalcore (was dazumals anscheinend in Mode war), um jetzt beim neuesten Werk auf die Thrash Metal-Schiene mit Death Metal-Schüben zu setzen. Ob sich das lohnen wird sei mal dahingestellt. Schlecht ist die Mucke von Hurtlocker bei weitem nicht, aber ob sich das neue Album im internationalen, ich sag jetzt mal 'Thrash-Business' durchsetzen wird, ist doch mehr als nur fraglich. Den der Vierer aus Chicago geht ziemlich skrupellos zur Sache. Da werden keine Gefangenen gemacht. Bei den zehn Tracks wird durchgeknüppelt in bester Slayer-Manier, und auf Breaks verzichtet man gänzlich. Sogar Blastspeed-Attacken werden eingesetzt, um ja nicht etwa als Weicheier dazustehen. Der Gesang ist auch nichts für meinen so arg gebeutelten, vom Lärm zerfetzten Nachbarn, der mich wahrscheinlich nächstens bei der Polizei anzeigen wird. Nein Spass beiseite, ich vemisse klar ein wenig mehr Erkennungswert bei den Songs, die sich auch nach zigmaligem Durchhören einfach nicht in meinem Gehörgang festsetzen wollen. Doch es gibt auch positives zu vermerken, wenn es nämlich um die Energielevel-Höchstnote ginge bei der Metal Factory hätten wir mit Hurtlocker sicher einen Anwärter auf einen der oberen Plätze. Fazit: Thrash und Death Metal vom Derbsten mit reichlich Verbesserungspotenzial.
Daniel J.

Punkte: 7.2 von 10
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BACKDRAFT – The Second Coming
GMR Music
Lemmy goes Southern Rock. Im ersten Moment könnte man beinahe auf diesen Gedanken kommen. Aber Backdraft sind Schweden (klar, was denn sonst), und deren Sänger und Produzent heisst Jonas Ahlen. Stimmlich sind natürlich einige parallelen zwischen den Beiden zu erkennen. Das bedeutet: Jonas setzt Akzente und verhilft der Truppe zu grossem Wieder-erkennungswert. Dass im IKEA-Land hochkarätiger Südstaatenrock entstehen kann ist keineswegs selbstverständlich. Aber ganz klar sind es Molly Hatchet, Lynyrd Skynyrd und Konsorten, die bei Backdraft Pate gestanden sind. Bereits seit zehn Jahren ist die Truppe aktiv. Im Jahre 2001 erschien das Debut-Album "Here To Save You All". Doch schon bald darauf wurde es wieder still um die fünf Jungs. Nun starten sie mit dem treffend betitelten Output "The Second Coming" einen neuen Versuch. Obwohl die Band authentisch und echt rüberkommt, sind doch einige Mängel vorhanden: Songs wie "Backstabbing Bastards" oder "Cannonball" dröhnen amtlich aus den Speakern, doch ein grosser Teil des Songmaterials kann das erforderliche Niveau nicht halten. Ein Stück dieses Mankos wird durch die dreckige, groovige Instrumentalisierung wettgemacht. Heisse Gitarrenriffs, der dröhnende Bass, das hämmernde Schlagzeug und ganz besonders eben die rauhe Whiskey-Stimme sorgen für Party-Laune und gute Stimmung. Als zweiter Anfang ist diese Scheibe mehr als legitim, für die zukünftige Fortsetzung muss aber noch eine Steigerung drin liegen.
Chris C.
Punkte: 7.2 von 10
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FALL OF THE LEAFE - Aerolithe
Firebox Records/Non Stop Music
Dies ist bereits das sechste Album der Finnen, die ihren Stil selber als Prog Metal beschreiben. Dem kann ich allerdings nur bedingt zustimmen, natürlich gibt's jede Menge Metal wie bei "All The Good Faith" zum Beispiel, aber da sind auch noch Gothic-Einflüsse dabei und auch findet man hie und da sogar Grunge-Anspielungen. Das liegt aber hauptsächlich an der Stimme von Tuomas Tuominen, der des öfteren an Soundgarden oder auch Nickelback erinnert. Ist aber keinesfalls negativ gemeint, die Stimme gibt dem Sound noch zusätzlich Power wie beim klassenmässig eher härteren "Drawing Worry". Auch kann man hie und da parallelen zu HIM ausmachen, was auch teilweise an den sehr melodiösen Gesangslinien liegen dürfte. Fall Of The Leafe erfinden hier bestimmt nichts Neues, können aber trotzdem durch gute musikalische Leistungen und ein paar ganz guten Songs durchaus überzeugen. Es darf also ruhig mal ein Ohr voll riskiert werden.
Crazy Beat
Punkte: 7.1 von 10
                            
MEKONG DELTA - Lurking Fear
AFM Records/Musikvertrieb
Für mich war die Band von Mainman Ralph Hubert immer diejenige Combo, in der ein mal gewisser Peter "Rabbit" Haas (Ex-Ain't Dead Yet, Ex-Krokus) gespielt hat. Zudem sagte man ihnen in den 80ern immer nach, sie seien ihrer Zeit weit voraus gewesen. Weil meine Lauscher damals nicht empfänglich für hochtechnischen Techno Thrash waren, fanden Mekong Delta deshalb keinen Zugang in meine Plattensammlung. Zwei Dekaden nach dem gleichnamigen Debüt darf ich mich nun dennoch eingehender mit ihnen befassen. Die aktuelle Besetzung, zu der neben Sänger Leo Szipgiel (Angel Dust) auch Drum-Ikone Uli Kusch (Ex-Helloween, Ex-Masterplan, Beautiful Sin, Ride The Sky) gehört, liefert per eigener Definition mit "Lurking Fear" ein Konzentrat des bisherigen Schaffens ab. Das heisst gewohntes Gebretter wie beim Opener "Society In Dissolution" oder dem nachfolgenden "Purification". Die alten Iron Maiden lassen derweil bei "Immortal Hate" grüssen, während die Instrumentals mit den selbstsprechenden Titeln "Allegro Furioso", "Moderato" und "Allegro" die altbekannte Affinität zur klassischen Musik bedienen. Allerdings kann ich diesen Parts eher wenig abgewinnen, zumal das Ganze ziemlich sicher ausschliesslich digitaler Natur ist. Beim etwas abgedrehten "Ratters" ertönt dann urplötzlich ein arg schräger Synthie-Einschub, der selbst einen schlafenden Elefanten aufschrecken würde. Dazu kommt ein für heutige Verhältnisse ziemlich dünner Sound und das Schlagzeug klingt (für einen Top-Drummer wie Uli Kusch) ungewohnt klinisch. Was die Lautstärke angeht, so erhielten wir allerdings eine offizielle Mitteilung, dass beim Mastern der Promo diesbezüglich geschnitzert wurde. Dennoch: Trotz einiger guten Ansätze, die vor allem auf das Konto von Leo Szipgiel (v) gehen, sind Mekong Delta auch 2007 nicht leicht zu verdauende Hartwurst-Kost. Devin Townsend machte es vergleichsweise auf "Ziltoid" um einiges besser. Ein mehrmaliger Durchlauf tut also Not.
Rockslave
Punkte: 7.0 von 10
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THE DESTINY PROGRAM – Subversive Blueprint
Nuclear Blast/Musikvertrieb
Als Destiny startete diese Band, musste dann diesen Namen wegen Urheberrechtsstreitereien zwischen einem „The“ und einem „Program“ einklemmen. Ob nun diese Änderung drei Jahre in Anspruch genommen hat, oder ob die Nordfriesländer diese Zeit brauchten, um „Subversive Blueprint“ zu perfektionieren? Perfekt ist es sicher nicht, perfekte Alben auf dieser Welt sind wahrscheinlich seltener als Eisbären auf einer Tropeninsel, obwohl... aber das ist eine andere Diskussion. Wie gesagt, dieses hier ist kein tropischer Eisbär aber schlecht ist es auch nicht. Einmal mehr Metalcore oder weniger hat noch niemandem geschadet. Der Gesang ist zwar klassischerweise „fies“ und „brutal“, vermittelt aber nicht die Wut, die man von New York oder Boston her kennt. Teilweise gibt es Instrumental-Intermezzi, die alternativ-progressiv anmuten. Und auch die cleanen Parts sind fast sphärisch angehaucht. Nett, wirklich nett. Das hebt die ganze Chose etwas aus der Masse heraus, der Rest ist wie gehabt. Also inmitten der ganzen gesichtslosen Metalcore-Masse etwas, das man sich rauspicken könnte.
Leandra
Punkte: 7.0 von 10
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MAGNACULT - Synoré
Rusty Cage Records
Ein modernes Melodic Death-Thrash-Album (oder so..) kommt mit „Synoré“ von MAGNACULT aus den Niederlanden. Schon wieder? Ja, mit ihrer Mischung aus Mnemic, SYL, Hatesphere und ein Quäntchen Crossover liefert die Band einen Beitrag zu einem Genre, das von Veröffentlichungen nicht gerade verschont wird. Technisch auf jeden Fall auch hier alles im grünen Bereich, Stimme, Drums, Bass, Gitarren kommen in einem vernünftigen Mix gut zur Geltung, die Mid-Tempo-Grooves sind in dieser Form zwar schon häufig gehört, drücken aber hübsch heftig. Die Blast-Anhänger werden hier auf alle Fälle nicht fündig, bei MAGNACULT regiert der gebremste Schaum über ordentlichem Brett. Ungewöhnlichere Momente liefert die Band mit dem chilligen Instrumental „Kris“ und dem mit coolen, jazzigen Parts gespickten „Identity 676“. Und genau das spricht die Krux an: um in der Angebotsflut eine wirklich eigene Identität zu generieren, ist der Sound der Band schlicht nicht markant genug. Trotz einiger toller Ideen und der hochklassigen Technik – meine Hoffnungen für diese Band beziehen sich auf ein potentielles nächstes Album.
Phil
Punkte: 7.0 von 10
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CHTHONIC – A Decade On The Throne (DVD)
Deathlight Records
Nachdem ich bereits die Ehre hatte, die Re-Release CD von den Taiwanesen zu bewerten, wurde ich auch noch mit dem neuem Live-Album plus DVD ausgestattet. Das Artwork ist hinreissend, absolut genial und wiederum beweisen Chthonic, dass ihnen in Sachen Gestaltung keiner was vormacht. Die DVD zeigt das 10jährige Jubiläum der Band in Taipei, wo sie in voller Montur mit allem, was dazugehört, aufgetreten sind. Ob jetzt Songs von alten oder neueren Alben, alles wurde durchgespielt. Dazu wurden noch Gitarrensoli, Drumsoli, Basssoli, Violinensoli und Keyboardsoli zum Besten gegeben. Natürlich durfte auch das ominöse Corpsepaint nicht fehlen, was die Asiaten aber eher lächerlich als böse darstellte. Im Grossen und Ganzen wurde das Konzert von guten Positionen gefilmt, und auch die Musik konnte optimal aufgenommen werden. Beinahe 100 Minuten Konzert sind nicht gerade einfache Kost, vor Allem wenn die Songs alle so ähnlich und schon gehört klingen, dafür sorgen aber die Soli für Abwechslung. Vor Allem das orientalische Violinensolo ist absolut Weltklasse und hat mich tierisch aus den Socken gehauen. Frauenchöre, Xylophone und verschiedenste Kleinigkeiten wurden mit eingebaut, um das Konzert unterhaltsam zu gestalten. Auf der einen Seite gab es immer wieder was Neues zu entdecken, aber auf der anderen Seite war da auch immer dieser Cradle Of Filth–Verschnitt–Black Metal, der mit der Zeit grausam auf den Sack geht. Die beiden Live-CDs sind eigentlich nichts Anderes als das Konzert in Taipei, und somit auch nichts Besonderes mehr, nachdem ich bei der Live-DVD drei Mal eingeschlafen bin. Wer ein wunderbares A5-Digibook von einer noch nicht so bekannten Black Metal Band aus Taiwan haben möchte und sich auch von 100 Minuten Konzertlänge nicht abschrecken lässt, der darf ruhig zuschlagen. Ich empfehle aber vorerst mal, in eine ihrer CDs reinzuhören.
Yannick S.

Punkte: keine Wertung
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DOWNFALL - Downfall
Eigenvertrieb
Die Jungs von Downfall (auf deutsch: der Untergang) sind seit 1999 aktiv dabei, und der Name ist an die ursprüngliche Musikrichtung angelehnt, dem Gothic-Metal. In den Anfangstagen erspielten sie sich einen Namen, indem Sie 80er Jahre-Songs in ein metallisches Kleid steckten. Zum Ende dieser Ära veröffentlichten Sie eine 4 Track-EP namens "Wonderful Life - A Tribut To Pop". Nach besagter EP entschieden Sich die fünf Jungs Mathias Nutt (Vocals), Johannes Schraner (Guitar), Pascal Ederer (Guitar), Marius Matt (Drums) und Thomas Hemmi (Bass und Sounds) dazu, eigene Songs zu kreieren. Sie blieben ihrem eingeschlagenen Stil treu, mixten treibende Drums und harte Gitarrenriffs mit melodischem Gesang und elektronischen Sounds. Daraus entstand die 4 Track-EP „Unholdy", welche mir vorliegt und am 27. April 2007 auf den Markt kam. Das Ganze wurde richtig fett und professionell aufgezogen und von keinem Geringeren als Tommy Vetterli (Coroner, Backwash, Pure Inc.) klangtechnisch veredelt. Der Sound kommt druckvoll ins Gehör. Downfall merkt man an, dass sie richtig Freude haben an dem, was sie machen. Mit dem Song "Sorrow" gewann die Band dieses Jahr im Mai den Contest von Radio Liechtenstein als 'Best Song International' obwohl Downfall das Härteste waren, das unter 60 Bands angetreten ist. Darauf können die Jungs richtig stolz sein. Leider finde ich, dass die Songs einfach nicht so richtig im Ohr hängen bleiben. Das sollte aber jeder für sich selbst entscheiden. Deswegen empfehle ich jedem, einmal reinzuhören. Die 4 Track-EP ist sicher hörenswert, aber nichts Weltbewegendes.
Andrè G.
Punkte: keine Wertung       Hier reinhören und bestellen für 14.90 SFr.
ATREYU – Lead Sails Paper Anchor
Roadrunner Records/Musikvertrieb
Da ist jemand reifer geworden ohne an Druck und Überzeugungskraft zu verlieren. Neue Härte aber auch neue Einflüsse haben auf dieser Scheibe Einzug gehalten. Man hört unter anderem Trompeten und Operngesang. Die Bandmitglieder lieben nach eigenen Aussagen „80er Metal, Thrash, Industrial, Hardcore, Alternative und sogar Country“. Schlagzeuger und Songwriter Brandon Saller erklärt die Vorgehensweise zu „Lead Sails Paper Anchor“ gleich selbst: „Wir wollten alles, was Atreyu ist, weiter treiben, als je zuvor. Wir wollten, dass die harten Part so hart sein würden wie immer und gleichzeitig wollten wir volle Kraft voraus mit Ideen, denen wir uns bisher nicht einmal genähert hatten.“ Sagt alles und gleichzeitig nichts, wenn man den Sound nicht hört. Ihr merkt schon: Atreyu sind immer noch Atreyu, haben sich aber in weltoffener Art und Weise weiter entwickelt. Ob euch diese Entwicklung jedoch gefällt, müsst ihr selbst bestimmen. Objektiv betrachtet ist sie mutig und auch nicht schlecht ausgefallen.
Leandra
Punkte: 7.0 von 10    
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EVERGREEN TERRACE - Wolfbiker
Metal Blade/Musikvertrieb
Vor genau zwei Jahren veröffentlichten die nach der Strasse, in der die Simpsons wohnen benannten Evergreen Terrace ihre letzte Platte bei einem Indie-Label (Eulogy Recordings), mittlerweile sind die fünf Amis aus Jacksonville/Florida mit dem Faible für Filmzitate bei Metalblade Records angekommen. Soundtechnisch hat es inzwischen eine kleinere Verschiebung gegeben, die Band bewegt sich wieder etwas mehr auf ihre Punk- & Hardcore-Wurzeln zurück. Nebst den obligaten Double Base-Fills und Riff-Klampfen gewinnen die offenen Akkorde, Melodielinien und Gangshouts wieder die Oberhand und verhelfen der Mucke zu etwas gesteigertem Wieder-erkennungswert. Am Ehesten wird das in Songs wie "High Tide Or No Tide", "Chaney Can't Quite Riff Like Helmet's Page Hamilton" oder "Where There Is Fire We Will Carry Gasoline" (was für Titel!) deutlich, diese Songs werden wahrscheinlich auch live zum besseren Teil der Show gehören. Obwohl mal abgesehen von den erwähnten Hooklines nicht viel von der Platte in meinen Ohren hängen geblieben ist, so lässt sich doch zumindest zum neu erwachten Willen zu mehr Eigenstädigkeit gratulieren. Auch wenn dies schlussendlich nicht für eine Bestbewertung reicht, Evergreen Terrace liefern mit "Wolfbiker" gesunde und kräftige Kost ab.
El Muerte
Punkte: 7.0 von 10    
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SHADOWLAND – Falling
GerMusica/
Non Stop Music
Achtung! Dies ist nicht ein neues Album von den britischen Progressiv-Rockern Shadowland. Die Schweden um Sänger Robert Forse (Heads Or Tales) und Seven Wishes-Gitarrist Tobias Andersson heissen zwar gleich, spielen aber einen etwas rifflastigeren Hard Rock mit progressiven Melodic Metal-Einflüssen. Dieser Mix weiss immer wieder zu gefallen, hat aber auch seine Schwächen. Zu den grossen Stärken zählen die Ohrwürmer "Turn Back Home", "Justice With My Hand" und "In The Hand". Ausserdem bemühen sich Shadowland um Abwechslung, was aber durch Robert Forses Stimme zunichte gemacht wird. Klar klingt sein Organ in den Höhen kraftvoll. Das verhindert aber nicht, dass es mit der Zeit zu nerven beginnt. Da wäre eine grössere Variabilität wünschenswert gewesen. Schlimmeres verhindern da nur die gut arrangierten Songs, die nie ein gewisses Niveau unterschreiten, aber leider auch nicht nur glänzen. Beweis für diese Aussage bildet das Toto-Cover "Don't Chain My Heart" am Schluss. Wäre das Lied in dieser Form von Toto veröffentlicht worden, wäre es nie ein Hit geworden. Was "Falling" fehlt, ist zudem ein Schuss Biss und Leidenschaft. So bleibt ein Album, das passend von den Bandfotos unterstrichen wird: zurückhaltend und müde. Wer auch Alben kauft, die nur wenige gute Songs beinhalten, kann trotzdem zugreifen.
Roger W.
Punkte: 7.0 von 10    
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REVOLUTION MOTHER - Glory Bound
Cement Shoes Records/Musikvertrieb
Was für ein Soundstil entsteht, wenn ein Profi-Skater sich ein Mikro krallt und loslegt? Keine Frage: Hardcore! Doch was uns Mike Vallely und seine Mitstreiter hier präsentieren, ist nicht einfach Hardcore! Es sind Elemente, welche an Black Flag und Agnostic Front erinnern, darin enthalten, speziell aber sind die Gitarren an den Stil von AC/DC angelehnt. Im Vergleich zu seiner vorherigen Band Mike V. And The Rats nimmt Mike bei Revolution Mother den Fuss etwas vom Pedal, ausgenommen mal vom Hardcore-Knaller-Song Nummer 3 "Switchblades & Urethane". Auf dem Album "Glory Bound" hat Mike den Sound erschaffen, den er am Meisten bei Bands liebt: Ein Mix aus schnellen Songs (Track 3) sowie langsamen Stücken (Track 10), der Rest ist im Mid Tempo gehalten, so dass man mit dem Fuss mitwippen kann, aber durchaus dazu auch die Nackenmuskeln zum Einsatz bringt. Oberste Priorität für die Amis war es, eine Platte zu machen, die nicht nur ordentlich rockt sondern sich nebenbei wie eine Achterbahn mit allen Höhen und Tiefen, unterschiedliche Geschwindigkeiten mit einbegriffen, anfühlt. Den Hardcore merkt man deutlich an den einfachen Songstrukturen und an Mikes Gesang an. Das ist es, was die Platte nach einer gewissen Zeit etwas langweilig und eintönig werden lässt. Die Stücke kommen einfach mit zu wenig Drive und Energie daher. Die Vocals sind eine Mischung aus Hardcore, Gebrüll und Marilyn Manson-Gesang. Trotz aller Kritik würde es mich schon reizen, die Band mal live unter die Lupe zu nehmen. Die Jungs waren im Sommer auf der Vans Warped Tour dabei. Sie genossen den Sonderstatus, dass ihnen eine eigene Bühne oberhalb der Rampe zur Verfügung stand, auf welcher Mike dann skatete. Das wäre sicher eine sehenswerte Angelegenheit gewesen. Denn in dieser Konstellation kann ich mir gut vorstellen, dass der Sound passt und auch gut rüberkommt.
Andrè G.
Punkte: 6.8 von 10
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SOLACE OF REQUIEM – Utopia Reborn
Ruptured Silence Records
Die ersten Töne des Openers "Theoretics" schaffen sofort Klarheit: Ami-Death Metal steht auf dem Speiseplan des Dreiers aus Virginia. Natürlich drängen sich da gleich prominente Namen wie Obituary, Death und Morbid Angel auf, zumal die Herren sehr viel Wert auf technisch anspruchvolles Gefrickel legen. Die Qualität der Vorbilder wird zwar nicht ganz erreicht, dazu fehlt auch irgendwie ne Portion Eigenständigkeit, aber die Mucke rumpelt ganz anständig durch die Gehörgänge. Das 'Problem' von "Utopia Reborn" liegt darin, dass man sich beim ersten Genuss der Scheibe durchaus etwas anstrengen muss, um von den technischen Fähigkeiten angetan zu sein. Bei den weitern Durchläufen werden mehr und mehr Feinheiten entdeckt, jedoch bleibt kein Song irgendwie hängen. Interessant ist das Werk allemal, doch bemerke ich auch, dass, wenn Solace Of Requiem mal etwas geradeaus spielen, viel mehr Lust aufkommt, den Nacken zu traktieren, da man sonst viel zu konzentriert versucht, dem wirren Klangbild zu folgen. Auch vermisse ich durch die Vertracktheit einen echten 'Groove-Monster-Track'. Nun, "Utopia Reborn" ist keine leichte Kost, sollte aber bei Anhängern des Tech/Prog/Death Metals durchaus auf Gehör stossen. Wenn sich Solace Of Requiem durchringen können, vermehrt auch 'simple' groovente Parts wie in "Beyond Grace" oder "Your Last Enemy" einzusetzen oder solch melodisch schleppende Parts wie in "Cry Out For Mercy", dann könnte ich mir vorstellen, dass die Herren auch noch bei einer breiteren Masse Punkten könnten und die Eingängigkeit etwas gesteigert würde... An den technischen Fähigkeiten und dem Potential mangelt es auf jeden Fall nicht.
R.K.
Punkte: 6.8 von 10       
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DARKWATER - Calling The Earth To Witness
Ulterium Records
Prog Rock und Metal sind zurzeit populärer denn je, und so spült dieser Trend neben den alteingesessenen Vertretern der vertrackten, durchdachten und vielfältigen Spielart auch einiges an jüngeren Bands ins Licht der Öffentlichkeit, hier zu sehen an den Schweden Darkwater, welche mit "Calling The Earth To Witness" nun ihr Debut in gut sortierte CD-Regale hieven. Die Skandinavier orientieren sich dabei an eher metallischen Bands wie Dream Theater oder Symphony X, warten also mit unzähligen Breaks, dramatischen Keyboard-/Synthie-Einlagen und komplizierten Rhythmus-Spielereien ("Habit") auf, die, man muss es gleich zugeben, nicht immer funktionieren. Denn eine der Gefahren beim ambitionierten Komponieren anspruchsvoller Songs liegt in der Kopflastigkeit, welche auftritt und gleich noch eine mechanische Kühle mitbringen kann, die bei Darkwater noch durch die eher dünn klingenden Gitarren und den an sich steril wirkenden Sound verstärkt sichtbar wird. Da ich das aber auch bei Dream Theater behaupte, sollten versessene Prog-Verfechter mit einem Flair für Melodic Metal sich darüber keine Sorgen machen, erinnern die Skandinavier doch nicht wenig an das amerikanische Traum-Theater, gerade die Stimme von Sänger Henrik Bath (in Bestform bei der einfühlsamen Piano-Komposition "The Play - I") zeigt einige Übereinstimmungen mit denen von James LaBrie oder Russel Allen (von den auch schon als Referenz erwähnten Symphony X). Der daraus geborene Umstand, dass Darkwater zeitweise doch zu stark ihren Vorbildern aus Übersee nacheifern und somit klar an Identität verlieren, der bleibt dabei auch bei so objektiver Bewertung wie möglich und so besteht die Gefahr, dass die Skandinavier es im Angesicht ihrer klar besseren Direkt-Konkurrenten schwer haben werden, sich zu profilieren, kann man den Wiedererkennungsfaktor nicht vehement steigern.
Kissi
Punkte: 6.7 von 10       
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CHTHONIC – Relentless Recurrence
Deathlight Records
Taiwanesischer Black Metal hört man nicht alle Tage, aber in Zukunft wohl immer öfters, denn mit Chthonic ('Thon-ic' ausgesprochen) haben sich sechs junge Taiwanesen im BM-Nest eingenistet und fühlen sich dort pudelwohl. Das Album "Relentless Recurrence" kommt als Re-Release im hübschen Digipack dahergeflogen und macht äusserlich einen genialen Eindruck. Will das Sextett mit ihren vielen Extras wie den beigelegten Natur- und Frauenfotos oder dem komisch gelben Pergamentblättchen mit taiwanesischer Schrift, die ich nicht zu enziffern vermag, bloss nur von der Musik ablenken oder sind Chthonic einfach nur überaus gutherzig? Ehrlich gesagt wohl etwas von beidem, denn die ein wenig selbstverliebten Asiaten spielen zwar gute Musik, aber vielmals nicht ihre Eigene. Der melodische Keyboard-Black Metal erinnert ununterbrochen an Cradle Of Filth und Dimmu Borgir. Nur die orientalische Geige hebt sich von den zuvor genannten Bands ab, ansonsten klingen sie ziemlich ähnlich. Klar, Chthonic besitzen einen gewissen asiatischen Touch, aber dennoch sind vor allem Stimme, Keyboardeinsätze und Bombastdrumming bei Cradle Of Filth abgeschaut. Ein grosser Pluspunkt hingegen sind die Düsterparts wie zum Beispiel das Intro, welches wirklich eine gewisse Gänsehaut hervorzaubert. Chthonic versuchen manchmal zuviel, um gut zu wirken, sie überlasten den Hörer mit zu vielen Elementen und wirken so irgendwie zu überladen. Trotzdem wären die Ansätze nicht schlecht, mehr Arbeit mit den Geigen und asiatischen Frauenchören, und die Eigenständigkeit wäre aufgebaut, dazu die Verminderung des kitschigen Keyboardes und mehr Gitarrenmelodien, denn die Asiaten haben technisch echt was drauf. Auf jeden Fall wird zukünftig auch mit Taiwan zu rechnen sein, wenn es um melodischen, bombastischen Black Metal geht.
Yannick S.
Punkte: 6.5 von 10                              
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SLOUGH FEG - Hardworlder
Cruz Del Sur Music
Bei der amerikanischen Hard Rock-Band Slough Feg scheint die Zeit stehen geblieben zu sein. Das sechste Werk der Kalifornier erinnert einen stark an die 70er Jahre, wo man noch ungehindert gewürzte Zigaretten rauchen konnte und ohne grosse Probleme Körperflüssigkeiten auswechseln durfte, ohne sofort krank zu werden. Tja, die Zeiten ändern sich auch in der Musik ausser bei ein paar Freaks, wie das hier der Fall, die sind in der Vergangenheit stecken geblieben mit ihrem doch sehr merkwürdigem Hard Rock. Mastermind Mike Scalzi, der Songwriter, Gitarrist und Sänger in einer Person verkörpert, scheint sich aber mit seinem Schaffen bei Slough Feg wohl zu fühlen und kümmert sich einen Dreck um gängige Trends in der aktuellen Metal-Szene. Die 13 Nummern kommen dann in der Produktion auch ohne grosses Tamtam aus, will heissen man verzichtet auf Triggern und das ganze Know-How von heute. Soviel zum Sound, bei den Arrangements setzt man auf viel Gitarrenmelodien mit reichlich progressiven Strukturen vermixt, was einem das Hören von "Hardworlder" nicht einfach macht. Dazu trägt auch das komisch futuristische Artwork bei, das man beim ersten Betrachten wahrscheinlich nie mit einer US Hard Rock-Band in Verbindung bringen und doch eher einer Punk- oder Hardcore-Band zuordnen würde. Wen das Ganze bis jetzt nicht abgeschreckt hat und seine Faves in den 70er Jahren beisammen hat, der wird aber an "Hardworlder" seine helle Freude haben. Ich bin auch nicht mehr der Jüngste, aber bei mir will diese US Hard Rock-Mucke einfach nicht zünden. Entweder liebt man diese Truppe oder man hasst sie, dazwischen gibt es nichts.
Daniel J.
Punkte: 6.2 von 10          
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HARDINGROCK - Grimen
Candlelight Records/
Non Stop Music
Sieh mal an, der gute Ihsahn kann auch anders als bei Emperor den Bass zu würgen und das Mikro anzufauchen. Mit „Grimen“ legen Hardingrock ein flottes Stück Folk Rock vor, das sich wahrlich nicht verstecken muss. Ab und an kommen sogar kleinere Schreie vor, obgleich der Grossteil cleane Vocals sind. Beinahe möchte man meinen, dass hier eher weichere Züge in harten Kerlen zum Vorschein gebracht werden sollen... Für das Gesamtverständnis der Scheibe sind norwegische Texte nicht zwingend förderlich, aber dadurch entsteht eine völlig eigene Atmosphäre, die stellenweise sehr an den Lord Of The Rings-Soundtrack erinnert. Produktionsmässig lässt sich überhaupt nichts bemängeln, dieses Projekt aus den Musikern Starofash, Ihsahn und Grimen klingt wie aus einem Guss, geradlinig, locker-flockig, immer wieder unterlegt mit einem Geigenspiel, das sehr schön und gleichzeitig melancholisch klingt. Für Freunde des rockigen Folks abseits der Sauflieder und Schunkelscheiben anderer Folk-Gruppierungen ist „Grimen“ die Art von gepflegter Unterhaltung, die einem mitreissen kann ohne dass dazu automatisch die Assoziationen ‚Bier’ und ‚überbewertetes Heidentum’ in den Sinn kommen.
Toby S.
Punkte: 6.2 von 10      
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OBSIDIAN – Emerging
Rusty Cage Records
Obsidian aus Holland haben sich progressiv angehauchtem Death Metal verschrieben, der stellenweise tatsächlich ein wenig an Opeth erinnert und sich primär durch die Verwendung von cleanen Gitarrenparts über polyrhythmischen Grooves auszeichnet. Mit Footprints beginnt die Sache zunächst sehr modern, auf brutales Downbeat-Geknüppel reihen sich Metalcore-lastige Grooves. Über dem ganzen schwebt die Stimme von Robbe K., die weder auffallend schwachbrüstig noch ausserordentlich brutal daherkommt. Die cleane Stimme von Gitarrist Sjaak Kassies, die erstmals gegen Mitte des zweiten Songs hinzukommt, ist eine nette Nuance – aber wie so häufig hat der mässige Gesange eher Kontrastfunktion. Ungewöhnlich sind die Offbeat-Riffs (Dogmatic) die eine andere Dynamik in das Material bringen, die schönen Gitarrenmelodien wissen ebenfalls zu gefallen. Auch die Produktion geht – wenn sie auch ein wenig dumpf aus den Boxen dröhnt – in Ordnung. Das Problem bei Obsidian ist, wie so häufig, Songschreiberischer Natur. So können zwar viele Parts für sich selber gefallen, nur leider werden dieselben nicht zu funktionierenden, nachvollziehbaren Einheiten zusammengefasst. Häufig läuft das Hören der Stücke auf das alte „Such-die-Zählzeiten“-Spiel hinaus, ohne das irgendetwas im Ohr hängenbliebe. Eine Ausnahme stellt vielleicht das coole „Time“ dar, welches als Anspieltipp die band sicher mit all ihren Fähigkeiten ins beste Licht stellt. Auch das nachfolgende Instrumental „Emerging“ ist klasse und läuft bei mir als Vertreter seiner Art überdurchschnittlich oft. Ansonsten: Technisch gesehen beeindruckend, als Album erst ab der zweiten Halbzeit wirklich geniessbar.
Phil
Punkte: 6.1 von 10                                
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MEHIDA – Blood And Water
Napalm Records/Musikvertrieb
Hmm, irgendwie zündet das Teil nicht so richtig, irgendwie findet man auf diesem Silberling zuwenig, wie soll ich sagen, gute Ideen. Da bleibt nichts so richtig hängen. Und alles klingt so irgendwie schon einmal gehört. Obwohl der Ex Candlemass- und Ex Therion-Shouter Thomas Vikström hier einen grandiosen Job abliefert, wirklich klasse, was Thomas hier leistet, und auch die Produktion ist saugut. Es gibt auch einige gute Ansätze, und das Ganze wird musikalisch erstklassig dargeboten. Es ist aber auch ziemlich schwer geworden, sich als Progressive/Melodic Metal-Band auf dem Markt durchzusetzen, zu gross ist das Angebot und da reicht es halt leider nicht mehr, 'nur' ein guter Musiker zu sein. Schade, ich glaube mit solch einem Sänger müsste mehr drin liegen.
Crazy Beat
Punkte: 6.1 von 10      
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EPICA – The Divine Conspiracy
Nuclear Blast/Musikvertrieb
Nach Within Temptation und After Forever legt nun auch noch Epica im aktuellen Jahr eine neue Tulpen-Mädchenmetal-Platte auf den Markt. Zugegeben, ich war sehr gespannt auf das angekündigte Maya-Konzeptalbum "The Divine Conspiracy", insbesondere nachdem mir der Vorgänger "Consign To Oblivion" äusserst gut gefallen hat. Ja, die Erwartungen waren hoch, aber um es gleich vorweg zu nehmen: Die konnten nicht erfüllt werden. Aber beginnen wir erst mal am Anfang der Soundkulisse. Einführend wie gewohnt ein Bombast-Intro namens "Indigo", welches nahtlos in den Opener "The Obsessive Devotion" übergeht. Ein Opener, der gleich den Eindruck weckt, dass Epica 2007 eine etwas härtere Gangart einschlagen und auch wieder vermehrt Grunz-Vocals als Kontrast einsetzen. Der Song 'dümpelt' ganz nett dahin, beinhaltet einige Wendungen aber irgendwie fehlt es an dem Höhepunkt. Folgendes "Menace Of Vanity" ereilt ähnliches Schicksal, obwohl der Track wesentlich mehr Druck macht und geradliniger ertönt bleibt die Refrain-Melodie irgendwie nicht hängen. Wenn ich dabei an "The Last Crusade" vom Vorgänger denke, wo mir die Melodie Wochenlang in den Ohren lag, wirkt "Menace Of Vanity" wie ein gescheiterter Versuch. Ruhig wird es zu Beginn von "Chasing The Dragon": Nette Melodie, aber wieso jetzt schon ein Schleimsong? Denke ich mir, werde aber zur Hälfte des Songs Überrascht durch einsetzende Grunz Vocals und dann türmt sich der Song im letzten Drittel fett auf, Blasteinschub, Kreischgesang, Chöre... Ja, so gefällt mir das. Etwas 'kommerzieller' ertönt "Never Enough", ein simpler Song, absolut massentauglich und hätte wohl auch auf einem Nightwish-Album Platz gefunden. Ganz anders wieder "Death Of A Dream": Aggressiv und sperrig, doch durchaus Nackenwirbel belastend. Abgesehen von der langweiligen Ballade "Safeguard To Paradise" beweist "Sancta Terra" eine gewisse Eingängigkeit, und traditionell gibt es zum Schluss wieder den 'Übertrack' unter dem Banner des Albumtitels. Vierzehn Minuten Symphonic Metal am Stück, voller Wendungen und Dramatik, doch er vermag gegenüber den Vorgänger-Epen "The Phantom Agony" und "Consign To Oblivion" nicht wirklich zu punkten. Nun, Epica haben in Sachen Komplexität und Härte einen Schritt nach vorne gemacht, was aber die Eingängigkeit und Melodien anbelangt zwei zurück. Im Vergleich zu den Vorgängern braucht es sicherlich mehr Zeit, um sich mit dem Material anfreunden zu können. Wirkliche Überraschungen sind auch keine zu erwarten, da hat sich in Epica's Klanguniversum zu wenig im Songwriting und den grundsätzlichen Strukturen geändert, auch wenn es etwas progressiver zur Sache geht. Nachdem mich nun After Forever dieses Jahr mächtig überrascht haben, zeigt die Formkurve bei Epica nach unten. Warten wir auf die nächste Tulpen-Ernte.
R.K.
Punkte: 6.0 von 10         
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HEARTLAND – Mind Your Head
Escape Music/Non Stop Music
Für einmal handelt es sich bei "Mind Your Head" nicht um ein Debut-Album einer neuen AOR-Band. Heartland präsentieren uns ihren nunmehr zehnten Output. Die Gruppe besteht aus dem Gitarristen, Bassisten und Keyboarder Steve Morris, der schon bei Ian Gillan zockte und dem Sänger Chris Ousey, der in den 80ern Frontmann bei Virginia Wolf war (bei dieser Truppe sass übrigens Jason Bonham hinter dem Drumkit). Zur Komplettierung des Line Ups ziehen die Beiden jeweils einen Schlagzeuger hinzu. Dieses Mal ist das Frederik Oscarsson. Obwohl das Duo schon so lange im Geschäft ist, ist ihnen der grosse Durchbruch bisher verwehrt geblieben. Um es vorweg zu nehmen, das wird sich auch mit der aktuellen Scheibe kaum ändern. Der Grund ist ganz einfach: Die Musik von Heartland ist einfach nicht weltbewegend, sie hebt sich nicht von der dutzender anderer Bands ab und der Wiedererkennungswert hält sich stark in Grenzen. Trotzdem hat die Band, zumindest aus Sicht der Genre-Fans, nichts wirklich falsch gemacht. Mit viel Routine haben sie die Songs zusammengeschustert. Ab und zu stösst man gefährlich nah an die Kitschgrenze, überschreitet sie aber so gut wie nie. Ein paar Melodien haben es zweifellos in sich, einige Refrains bleiben durchaus hängen. Die glasklare Produktion lässt keine Wünsche offen. Irgend etwas fehlt aber. Nämlich ein "Wheel In The Sky", ein "Rosanna" oder ein "Eye Of The Tiger", einfach Songs, die einen fesseln, Melodien die man nicht so schnell vergisst. Heartland sind gut, wie viele andere auch, aber eben weit von Spitzenklasse entfernt. Dies war bei den ersten neun Alben so und bleibt es auch mit "Mind Your Head". Freunde von gepflegtem AOR sollten aber trotzdem mal reinhören.
Chris C.
Punkte: 6.0 von 10          
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THE BLACKOUT ARGUMENT – Decisions
LifeForce Records
Was ist das denn? Für Hardcore-Jungs sollte Pop tabu sein, nicht? Wahrscheinlich ist das einfach innovativ, das was heute so gefragt ist. „Glassbead Game“ heisst der Song, der mich an Negative aus Finnland erinnert. An ihre Balladen, wohlgemerkt. Akustisches Gitarrengeklimper und Geigensamples einbegriffen. Leider weiss man nicht so genau, wie ernst man das nehmen soll, denn für die perfekte Ballade müsste die Stimme besser sein. Es folgt ein gesprochenes aber nicht gerapptes Stück, bei dem wenigstens die Riff noch was her machen, aber auch nur für ein Intro... Ebenfalls im Angebot wäre ein lounge-artige minimalistisch instrumentiertes Stück, bei dem ebenfalls gesprochen wird. Wenigstens ist der Text nicht schlecht. Ansonsten sind The Blackout Argument ja eigentlich eine HC-Band. Aber „Decisions“ ist keine homogene Platte sondern eher eine Anhäufung von Versuchen. Aus den meisten lässt sich wohl etwas machen, aber die Platte gibt man eigenltich erst DANACH raus... Alles ist nicht schlecht, es ist eingentlich auch eine interessante Idee Alternative Rock mit Hardcore zu vereinen, aber sagen wir's mal so: Es gibt Verbesserungpotential. Hopfen und Malz ist noch nicht verloren.
Leandra
Punkte: 5.7 von 10                            
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PHILOSOPHERS – Laws Ov Form
Ruptured Silence Records
Die Herren Philosophers schmeissen hier ne EP auf den Todesstahl-Markt, als Appetithäppchen für ein kommendes Album. Inhaltlich gesehen präsentiert uns der Vierer aus Chemnitz zwei neue Songs, ein stimmungsvolles Intro und den Live-Track "Within Aeons". Nun, bei zwei neuen Songs gibt es natürlich nicht allzuviel zu berichten. So mag "Skepticide", ein sehr düsterer Brocken, im Mid Tempo angesiedelt mit einigen technischen Finessen und dezenten Keyboard-Tönen ausgestattet und ein wenig Richtung gebremsten Nile-Track tendieren, während "Thoughts" noch abgedrehter erscheint. Für Liebhaber des technischen Death Metal eine interessante Angelegenheit, jedoch fehlt natürlich durch die begrenzte Auswahl an Songs noch etwas das Fleisch an der Leiche. Für Sammler und beinharte Fans der Band mag es ein Grund sein, die Kohle locker zu machen, der Pöbel sollte jedoch auf kommendes Album warten.
R.K.
Punkte: keine Wertung   
AGONIZER – Birth/The End
Spinefarm Records/Musikvertrieb
Gothic Metal à la HIM muss aus Finnland kommen. Das haben sich wohl Agonizer gesagt und die Szene um eine Band erweitert. Von Bereicherung kann dabei nicht gesprochen werden, denn was Agonizer auf ihrem neuen Album präsentieren ist zwar beim ersten Song noch stimmig, eigenständig und toll, verliert aber bereits ab Titel Numero Due seinen Reiz. Das Problem: Obwohl sich Agonizer um Abwechslung bemühen, hier und da das Tempo wechseln und gar ruhige Teile einbauen, klingt alles insgesamt doch zu gleich. Der melancholische Melodic/Power Metal mündet schliesslich immer in den gleichen, poppigen Refrains. Dabei gibt es durchaus auch positive Ansätze. Hört man Songs wie "Harmless Hero", "Hazardous" oder "Black Sun" einzeln an, können sie begeistern. Im Album-Kontext langweilen sie aber nur. Ob daran die Band oder die Abmischung schuld ist, ist schwierig zu sagen. Wer auf depressiven Gothic Metal steht und sich vor Überraschungen fürchtet, kriegt mit "Birth/The End" das passende Album. Alle anderen sollten aber die Hände davon lassen.
Roger W.
Punkte: 5.5 von 10      
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ARMAGEDDA – Echoes In Eternity
Agonia Records/
Non Stop Music
Schwedens Untergrund im Black Metal ist ja momentan in aller Munde, vor Allem mit Shining und Watain, aber wenn man noch tiefer gräbt findet man noch viele Bands mehr. Zum Beispiel Armagedda, die in letzter Zeit vor Allem mit ihrem Nebenprojekt LIK in Erscheinung getreten sind, jetzt aber eine Best Of namens "Echoes In Eternity" veröffentlicht haben. Depressiv, kalt und verdammt krank! Was will man mehr, Armagedda macht dort weiter, wo viele Bands den Faden verlieren oder auf Deutsch gesagt den Schwanz einziehen. Minutenlang wird geschrien und absolute Todesangst verbreitet. Die Einen finden solche Passagen nur krank und andere können sich vollkommen damit anfreunden. Armagedda's Musik ist einzigartig, da es nicht wirklich viel zu hören gibt. Keine vielfältigen Elemente werden aufeinander geschoben, nein, viel mehr hört man kalten Black Metal mit viel Wut, Trauer und Depression. Herausragende Melodiebögen sucht man vergebens, und auch sonst bieten Armagedda sicherlich nicht Soundtrack-Musik. Da es sich um eine Best Of handelt, ist es interessant zu beobachten, ob sich die Band in all den Jahren verändert oder verbessert hat. Die Produktion wurde sicherlich verbessert, aber die Musik blieb immer die alte, was man den Jungs aber nicht übel nehmen kann denn sie bleiben ihrem Stil treu und übertagen ihn verdammt gut von Scheibe zu Scheibe. Wer sich also mit depressivem Suicide-Black Metal anfreunden kann und sich auch einmal den gesamten Werdegang der Band anhören möchte, der muss dieses Album haben. Vor einem Blindkauf würde ich aber jedem abraten, denn die Musik ist relativ ungewöhnlich. Fakt ist: Mir selbst gefällt die Scheibe sehr, Armagedda zeigen die menschlichen Abgründe musikalisch wunderbar auf und können mich so vollkommen mitreissen.
Yannick S.
Punkte: keine Wertung    
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NIDSANG – The Mark Of Death
Drakkar Productions/Non Stop Music
Nachdem Norwegen mit neuen Black Metal-Alben herausrückte ist jetzt auch Schweden am Zug, und zwar mit der vierköpfigen Band Nidsang, die nach zwei Demos endlich ihre erste Platte veröffentlicht. Black Metal, wie er sein sollte: satanisch, kriegerisch, gemein und verdammt mies produziert. Aber ob genau dies den Hörer befriedigen kann möchte ich bei Nidsang stark bezweifeln. Die Schweden geben Vollgas, und vor Allem die rasanten Gitarrenmelodien machen die Musik zu etwas Besonderem. Trotzdem kann man auch etliches bemängeln: Die Stimme von Sänger Amducious ist nicht sehr vielseitig und kann höchstens 5 Minuten ohne Nervenzusammenbruch durchgehört werden. Die Produktion, die bestimmt mit Absicht so 'kellergewölbenmässig' klingt ist hier völlig fehl am Platz. Es gibt Bands, bei denen klappt diese rauschende Kulisse grandios, und dann gibt es auch Bands wie Nidsang, die den Zenit klar überschritten haben. Man kann nicht melodischen Black Metal mit so einer miesen Produktion kreuzen, das gibt einen Mischmasch der Sonderklasse. Auf der einen Seite versuchen sie mit Gitarrenmelodien eine gewisse Vielfalt und Freundlichkeit zu gestalten, aber die schlechte, monotone Produktion mit dem 'double base-lastigen' Schlagzeug stoppen die eigentlich gute Idee. Wie gesagt sind Nidsang nicht schlecht, und zu allem hin handelt es sich um ihr Debutalbum. Also Hand aufs Herz: Wer kalten Black Metal mit interessanten Gitarrenmelodien und grausamer Produktion mag, der kann bei Nidsang nichts falsch machen. Allen Anderen empfehle ich, zuerst gründlich reinzuhören.
Yannick S.
Punkte: 4.5 von 10          
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DERDIAN – New Era Pt. 2: War Of Gods
Magna Carta/Disctrade
Debut-Alben mit Potential und einigen Schwächen müssen nicht unbedingt bedeuten, dass die Zweitlinge besser werden. Konnte ich dem Vorgänger "New Era (Pt. 1)" noch einiges abgewinnen, dümpelt nun Derdians "Part 2" auf einem gänzlich anderen Niveau. Einem extrem tieferen, und das trotz konstantem Line Up. Die sechs Musiker aus Mailand sind instrumental und stimmlich zwar immer noch top, vielleicht sogar besser, schaffen es aber nicht, ihr Talent in eingängige Songs zu verwandeln. Vielmehr dümpelt die stark durch Rhapsody Of Fire beeinflusste Truppe in Songstrukturen, welche weder Biss noch Ecken und Kanten haben. Und dies, obwohl man härtetechnisch noch einen Zahn zugelegt hat. Dagegen ist selbst tausendfaches Schönhören machtlos. Als ob dies noch nicht genug wäre, findet man auf der CD noch einen Video-Clip, welcher auch optisch keine Werbung macht. Derdian präsentieren sich da als Live-Band und laden damit zur allgemeinen Schnarch- äääh Schlaforgie ein. Sternmomente gibt es zum Schluss dann aber doch noch: Das CD-Outro ist wirklich nett anzuhören und wirkt ermunternd, da man anschliessend eine bessere CD einlegen darf. Oder vielleicht doch nochmals die Derdian-Hammer-Ballade "Where I Can Fly" des Debut-Albums, die uns mal Grosses angekündigt hat. Trügerisch die Sterne glänzten!
Roger W.
Punkte: 4.0 von 10           
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GRIMA MORSTUA - Illustratio Per Horribilem
Drakkar Productions/Non Stop Music
Heilige Scheisse nochmal! Stundenlang habe ich den Schriftzug der Band angeschaut, aber den Namen konnte ich einfach nicht enziffern. Grima Morstua haben wohl eines der unleserlichsten Logos überhaupt, aber zu allem Unheil kommt noch ihre absolut untypische Heimat: Argentinien. Also, Grima Morstua, ein Quartett aus Argentinien veröffentlichen ihr erstes Album, das nur so von Schwarzmetall strotzt. Musikalisch sind dann die Südamerikaner weniger speziell, irgendwie ein wenig von dieser Band und ein wenig von der anderen Band, aber wirklich was Eigenständiges kann man kaum heraushören. Das Einzige, was hundertprozentig überzeugen kann, sind die Vocals, die beängstigend und kraftvoll die eher lasche Musik tatkräftig unterstützen. Die Stimme erinnert ein wenig an den Shining-Frontmann Niklas Kvarforth, was aber noch lange nicht heisst, dass Sänger Serpienenev an die Perfektion des Schweden herankommt. Musikalisch ist Grima Morstua nicht besonders viel Positives gelungen, aber auch nicht viel absolut Schlechtes. Die Band bewegt sich im0 8/15 Black Metal-Stil und kann wohl keinen BM-Fanatiker vom Hocker reissen. Dazu kommt noch, dass ausser der Stimme sich eigentlich kaum was verändert. Ähnliche Gitarrenmelodien, die mal verzerrt oder dann eher dreckig daherkommen und Drums, die den Hörer zum Einschlafen verdammen. Debutalbum hin oder her, Grima Morstua müssen mehr tun, um Argentinien im Black Metal etablieren zu können.
Yannick S.
Punkte: 4.0 von 10   
KONGH – Counting Heartbeats
Trust No One Recordings/Non Stop Music
Ich hab nichts gegen sich wiederholende Tonfolgen, echt nicht, aber wenn beinahe eine Minute lang immer dasselbe Muster zu hören ist, dann hat in ungefähr das den Unterhaltungswert einer leeren Balisto-Packung. Nach ca. zwei Minuten und zwanzig Sekunden setzen Kongh dann auch mit verstärkten Gitarren nach und versuchen, das schwerfällige Schiff auf Kurs zu bringen. Was nicht wirklich zu gelingen scheint, denn „Pushed Beyond“, der erste Track mit ebenjener Eintönigkeit, ist gefüllt mit halbgaren Zutaten der Marke Doom, Heavy Metal und versuchten Ansätzen im Bereich Black Metal. Nachdem ich mir einen Kaffee geholt habe und feststellen musste, dass sich die Innovation nicht würde blicken lassen, gab es nur noch eine Möglichkeit: Zap! „Counting Heartbeats“ startet mit dröhnend-zähen Gitarren und einem Sänger, der sein Frühstück hervorwürgt. Zwischenzeitliche Breaks mit grauemhaften Indie-Touch sollten das Ganze auflockern, erwecken bei mir aber nur den Wunsch, weiterzuzappen. Nachdem zwei Drittel des Songs durch sind, wird mit die Tempo-Schraube in Richtung Mid Tempo aufgebohrt, ohne allerdings meinen Wunsch zu unterbinden. Zap! Oha, Candlemass gucken bei „Adapt The Void“ verstört um die Ecke und fragen sich, warum sie gerufen wurden. Weiss ich auch nicht, aber der Anfang weist dieselbe Struktur auf wie der erste Track, nur dass er leicht anders klingt. Leichte Anleihen an alte Metallica schimmern auch durch, was aber auch nicht wirklich mit dem Rest zusammenpasst. Die Vocals sind nach wie vor grauenhaft. Und das ganze fünfzehn Minuten lang. Zap! „Megaprimatus“ tönt wie „This Same Grey Light“ von My Shameful zu Beginn, steigert sich dann in einem stampfenden Crescendo ins Mid Tempo und brettert ohne wirkliches Ziel ins Nirgendwo. Zap! „Tihuatanejo“ ist der erste (und gleichzeitig auch der letzte) Track auf der Scheibe, der mich aufhorchen und den Kaffee vergessen lässt: Ein Up Tempo-Nackenbrecher, der zu Beginn ziemlich gut tönt – wären da nicht wieder die altbekannten Zutaten, die schon die vorhergehenden Songs vermiesten und mich zum Weiterschalten zwangen. Alles in allem gesehen kann ich Kongh nicht wirklich etwas abgewinnen, zu desorientiert wirken die Strukturen, zu einfallslos und in die Länge gezogen sind sehr viele Passagen und die Vocals sind eher in der unteren Sockenschublade einzuordnen. Einzig bei der Produktion lässt sich nicht viel bemängeln, sauber und druckvoll schiesst der Sound aus den Boxen. Vielleicht sollte man sich erst auf ein Gebiet einigen und das dann dafür auch ganz durchziehen, bevor man sich ans Musikmachen wagt.
Toby S.
Punkte: 2.4 von 10  
VROLOK – Void - The Divine Abortion
Drakkar Productions/Non Stop Music
Was doch Ersteindrücke nicht alles ausmachen können... Das Intro zu Vroloks neuestem Output kommt beinahe Black n’ Roll-mässig daher, was zu gefallen weiss. Ohne allerdings die Klasse von Satyricon oder I zu erreichen: Zu altbacken, scheppernd und wie aus vergangenen Black Metal-Stilblütenjahren in die heutige Zeit teleportiert klingt „Void – The Divine Abortion“. Textlich versucht man sich nicht an Satanismus, Okkultismus und ählichem truen Zeugs, das wäre ja zu einfach... Oh stimmt, doch, man versucht es. Der Alleingang von Diabolus (so der einfallsreiche Namen des Hauptintendanten) wird einzig bei den Percussions von Kristjan E Guðmundsson unterstützt, was der Qualität allerdings keine weiteren Pluspunkte einbringt. Die Vocals werden genretypisch schreiend und bemüht getragen (bei „Grey“ beispielsweise) vorgetragen, zwischendurch sind vereinzelt elektronische Kakophonien zu vernehmen. Die Produktion legt das Schwergewicht auf die Gitarren, welche dermassen viel Distortion draufhaben, dass es eigentlich nur noch ein Soundbrei ist. Aber vielleicht ist das ja die schwarzmetallische Vorstellung der göttlichen Fehlgeburt... Item. Der Ersteindruck kann getrost revidiert werden, auch wenn gewisse Ideen zu den Songs sowie einige Passagen gar nicht mal so übel tönen, jedoch wird alles sehr schnell durch den grottenschlechten Gesang und die bratzenden Gitarren niedergewalzt, das Schlagwerk steuert mit typischen Double Base-Einlagen seinen Teil bei. Nicht wirklich interessant, nicht wirklich gut, nicht einmal anhörenswert... Ich denke mir mal, dass selbst der Teufel seine Ohren verstopft und sich hufeschwingend entfernt, wenn Vrolok ihren Sound auspacken.
Toby S.
Punkte: 0.666 von 10  
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