Wertung:
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9.0 bis 10 Kaufempfehlung.
7.5 bis 8.9 Gut.
4.0 bis 7.4 Vor Kauf
reinhören. 0.0 bis 3.9
Nicht empfohlen.
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PARADISE LOST – Faith Divides Us –
Death Unites Us
Century Media/EMI
Eigentlich wollte ich hier ja einen elends langen
Text darüber verfassen, wie ich die neue Scheibe aus dem
verlorenen Paradies erlebt habe, wie die ersten
Reaktionen auf die drei Tracks „As Horizons End“, „Faith
Divides Us – Death Unites Us“ und „The Rise Of Denial“
ausgefallen waren und welche Empfindungen all dies
ausgelöst hat. Da ich aber nach sehr vielen Zeilen Text
merkte, dass ich zwar noch so viel schreiben kann aber
den Kern der Sache einfach nicht habe treffen können,
habe ich mich dazu entschlossen, die Sache so
konzentriert wie möglich wiederzugeben. Fakt ist, dass
Paradise Lost da weitergemacht haben, wo sie mit „Sons
Of Perdition“, dem Japan-Bonustrack von „In Requiem“,
musikalisch aufgehört hatten, und sie haben die Linie
konsequent weitergezogen: Nick Holmes schreit sich
mehrheitlich durch die Tracks, aber auch seine cleane
Gesangsleistung wird nicht vergessen – es herrscht eine
Mischung vor, die wirklich allen Variationen des
Gesanges Rechnung trägt. Was zu Beginn noch ein wenig
gepresst klingt, wandelt sich nach kurzer
Eingewöhnungszeit zu einem wütenden, geschrieenen
Gesang, der auch als Sprechgesang eingesetzt wird,
bestes Vergleichsbeispiel wäre wohl Vorph von Samael. In
„As Horizons End“ wird sowohl diese Variante des Gesangs
wie auch die cleanere, melodischere Stimme eingesetzt,
was für zusätzliche Individualität sorgt. Zusätzlich
wird gegen Ende des Tracks ein Break eingesetzt, das von
leichtem Schlagzeug und unverzerrten Gitarren sowie
einem wirkungsvollen Solo dominiert wird, bevor der
Sturm wieder losbricht und alle Instrumente inklusive
Gesang kulminieren. „I Remain“ zeigt schon sehr deutlich
auf, wie sich die restliche Platte anhören wird: Hart,
drückend und teilweise dissonant werden die
Gitarrenwände aufgebaut, während die Vocals wieder derb
geschrieen werden, was sich im Refrain allerdings zu
einem zerbrechlich vorgetragenen „Tear me down and break
me, I remain“ äussert und in ein ähnliches Break wie
vorhergehend überleitet. „First Light“ ist langsamer im
Tempo, wartet mit nebeneinander existierenden,
zweistimmigen Vocals auf und erinnert in seiner doomigen
Struktur effektiv an die Icon-Ära. „Frailty“ ist trotz
seiner Bedeutung eine der schnellsten Nummern auf diesem
Silberling, wobei sich der neue Drummer Adrian
Erlandsson mal so richtig austoben konnte, kennt er sich
doch besser in schnelleren Gefilden aus. Die
Gitarrenwände werden von Double Base-Attacken wie auf
einer Welle getragen, wobei die Zerbrechlichkeit immer
wieder Durchschimmert, sei es nun in den Soli oder
gewissen gesungenen Passagen. Der Titeltrack hätte
hervorragend auf eine Single gepasst, aber die Band hat
sich dagegen entschieden, überhaupt eine zu
veröffentlichen. Doomig, melodisch, hart im Refrain und
episch-düster wie sonst nur was zelebrieren Paradise
Lost hier, wie sich richtiger Gothic Metal anzuhören
hat. Da Solo ist schlichtwegs Gänsehaut erzeugend,
vergleichbar mit demjenigen auf „Over The Madness“, ganz
grosses Kino! „The Rise Of Denial“ beginnt mit choralen
Einlägen, steigert sich zu einer wütenden Mischung aus
abgehackten Riffs und variablem Drumming, während Nick
Holmes inbrünstig „Serenity“ schreit. Und wenn wir schon
bei abgehackten Riffs sind, „Living With Scars“ dürfte
effektiv eine der härtesten Nummern sein, die Paradise
Lost in letzter Zeit jemals geschrieben haben: Schreie,
dissonante Gitarrenwände, treibendes Drumming sowie ein
bedrückendes Break in der Mitte, das von beinahe
geflüsterten Vocals sowie einer hohen Solo-Gitarre
getragen wird. Wie soll man diese Gefühle beschreiben,
die einen durchfluten, während eben solche Breaks als
harter Kontrast zur sonst allgegenwärtigen Wut die
Gefühle hochschaukeln und einen kurz darauf wieder
fallen lassen? „Last Regret“ ist wiederum doomiger,
schleppend und zerbrechlicher vorgetragen, ohne je in
weinerliche Fahrwasser abzudriften, in welchem sich sehr
viele Möchtegern-Gruftie-Bands so gerne suhlen.
Endgültig ist ein gutes Stichwort, wenn man beschreiben
möchte, was einem durch den Kopf gehen kann, wenn Nick
Holmes „Kill the will to die“ düster von sich gibt.
„Universal Dream“ dreht nochmals richtig auf, die
Gitarren braten deftig und entladen sich, getragen vom
drückenden Drumming, in einem heftigen Riff im Refrain.
„In Truth“ dürfte das kontroverseste Stück des ganzen
Albums sein, denn so viel Abwechslung sowohl seitens der
Musik wie auch von den Vocals her gesehen verträgt nicht
jeder. Vor allem nicht, wenn man die vorhergehenden
Tracks noch im Kopf hat. Nick Holmes scheint hier mit
allen Lügen eines fiktiven Daseins aufzuräumen und legt
alle Karten auf den Tisch – man könnte beinahe meinen,
dass dieser Track der ehrlichste des ganze Albums ist.
Und jetzt ist es eben doch wieder passiert: Das Review
wurde ziemlich lang, aber: Wie soll man diese
Gefühlswelten auch beschreiben können, wenn so vieles
auf einmal zusammenkommt? Klar ist auf jeden Fall, dass
auch dieses Album polarisiert, und mal ganz unter uns:
Wer Paradise Lost auch nur ansatzweise kennt, der weiss,
dass die Briten keine leichte Kost auftischen (sowohl
real wie auch musikalisch). Wütend, treibend und
ehrlich, eventuell auch ein wenig gewöhnungsbedürftig da
generell weniger eingängig als die Vorgänger, so kann „Faith
Divides Us – Death Unites Us“ beschrieben werden. Und
doch ist dies nur die Spitze des Eisberges. Für Freunde
von echtem, unvefälschtem Gothic Metal (mit Betonung auf
dem Wort Metal) sowie zu interpretierenden Texten ein
absoluter Pflichtkauf, für alle anderen gelten folgende
Worte: The Kings of Sorrow still reign!
Toby S.
Punke: 9.4 von 10 Hier reinhören und bestellen für 21.90 SFr.
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3 INCHES OF BLOOD - Here Waits Thy Doom
Century Media/EMI
Anhänger des wahren Metals, Jünger knatternder
Riffs, kreischender Gesänge und messerscharfer
Gitarrensolos, erhebt eure Hände zum Zeichen des
Teufels, denn die Zeit des Headbangens ist gekommen!
Grund für diesen meinen Pathos: 3 Inches Of Blood haben
eine neue Waffe aus feinstem, traditionellem Stahl
geschmiedet und ihr nunmehr vierter Output "Here Waits
Thy Doom" ist ein Ohrenschmaus für alle Fans verzerrter
Gitarren der alten 80er-Schule. Haben die Nordamerikaner
um Kreischhals Cam Pipes dabei schon auf Vorgängern wie
"Fire Up The Blades" (2007) oder "Advance And Vanquish"
(2004) ihre Kultigkeit unter Beweis gestellt, so
verzichtet man auf der neuesten Attacke auf die
Trommelfellen vollends auf moderne Einflüsse à la Death
Metal-Vocals und fröhnt ganz und gar den 80ern, ohne
dabei auch nur ansatzweise altbacken zu klingen.
Eröffnet wird der Feldzug von der furiosen Up
Tempo-Schlachthymne "Battles And Brotherhood" mit seinem
teutonischen Mitgröhl-Refrain, gefolgt vom rotzigen
Rocker im NWoBHM-Stil "Rock In Hell". "Silent Killer"
schlägt danach in dieselbe Kerbe, während "Fierce
Defender" genauso britisch, aber etwas verhalten aus den
Boxen gallopiert. Cam Pipes schreit dabei wie ein
Wahnsinniger irgendwo zwischen King Diamond, Rob Halford
und Udo Dirkschneider die wunderbar von Klischees nur so
triefenden Texte raus, was nur schon der Titel der
gnadenlosen Thrash-Walze "Call Of The Hammer"
zweifelsfrei unterstreicht. Wie erfrischend ist es
daneben doch auch, dass das Quintett vollends darauf
verzichtet, ihren Sound mit den sonst so
allgegenwärtigen Plastik-Synthies anzureichern und nur
gerade mal im relaxten Retro-Rock-Stampfer "Preacher's
Daughter" dezente Hammond-Teppiche einsetzt. Überhaupt
gibt's am Sound rein gar nichts zu meckern, ballern
US-Power Metal-Knüller wie "At The Foot Of The Great
Glacier" oder "All Them Witches" doch gleichzeitig
kantig wie auch glasklar aus den Boxen. Insbesondere der
Gitarrenklang verdient dabei hier Erwähnung, erinnern
die vielzähligen Klampfensoli doch nicht nur spielerisch
sondern auch klanglich des Öfteren an die
Griffbrettkunststücke alter Iron Maiden. Mit dem
epischen "Execution Tank", eingeleitet vom hübschen
Akustik-Zwischenspiel "12:34", findet so eine
Veröffentlichung ihr furioses Ende, welche eindrücklich
beweist, dass Metal der klassischen Spielart ohne
Schnickschnack, ohne moderne Anbiederung noch mit zu
offensichtlichem musikalischem Geklaue auch anno 2009
produziert werden kann, auch wenn auch "Here Waits Thy
Doom" mit der für 3 Inches Of Blood gewohnten
Verschrobenheit aufwartet, an welche Neueinsteiger sich
vielleicht erst gewöhnen müssen. Und dennoch: kaufen und
selig losbangen!
Kissi
Punkte:
9.3 von 10
Hier reinhören und bestellen für 23.90 SFr.
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MEGADETH - Endgame
Roadrunner Records/Musikvertrieb
Man kann von 'Mega'Dave Mustaine, Chef von Megadeth,
halten, was man will, ob er jetzt ein Spinner ist oder
ein begnadetes Gitarrengenie - ich würde meinen, es
steckt was von beiden Seiten in ihm. Nun ruft der
Rotschopf zum 'Endspiel' auf, und die Metalwelt spitzt
die Ohren, wenn 'Monsieur Mustaine' ein neues Werk
präsentiert. Zwei Jahre ist es schon her, da legte der
Gitarrenhexer mit der Scheibe "United Abominations" ein
Werk vor, das über die Zukunft von Megadeth entscheiden
würde, und, wie wir alle wissen, hat der Meister die
Zeit gut überstanden und tolle Konzerte (in Zürich mit
Dream Theater!) hingelegt. Am vakanten zweiten
Gitarrenposten hat sich eine Änderung ergeben, für Glen
Drover ist jetzt neu Chris Broderick (Ex-Nevermore ) an
der Axt, soviel zum jetztigen Line Up. Kommen wir zum
Hauptteil, genau, zu den neuen Songs, die wir alle mit
Spannung erwartet haben. Man ist mutig und fängt mit
einem Instrumental an, das mit melodiösen,
doppelstimmigen Leadgitarren und Soloduellen von beiden
Ausnahmekönnern sehr old school rüberkommt und uns klar
macht: Es weht ein harter 'Back to the roots'-Wind. Mit
einem lupenreinen Übergang ist man bei Nummer zwei, "This
Day We Fight", der sehr thrashig ist, geniale Breaks
enthält und mit Drummer Shawn Drover einen Fels in der
Brandung hat. Bei 44 Minuten hört man Sprechgesang mit
melodiösen Leadgitarren, der sich dann in einem herrlich
schönem Refrain entfaltet, gefolgt von superben
Soloduellen, die dann in einem königlichem Endriff das
erste Hightlight von "Endgame" beendet. Pause kriegt man
keine, nein, ein Song nach dem anderen reiht sich in
Rauschkategorie 10 über. Erwähnenswert sind auch "Bodies
Left Behind", das auf der Scheibe von "Countdown To
Extinction" locker Platz hätte, oder "Endgame", das an
"Rust In Peace" erinnert und natürlich "Headcrusher",
den man vorher schon zum hören bekommen hat und sicher
im Liverepertoire einen festen Platz bekommen wird. Mit
den zwei letzen Songs "How The Story Ends" und "Nothing
Left To Lose" gibt man dann noch mal alles und verbindet
alle Trademarks, die "Endgame" beinhaltet: Fette
Thrashriffs, progressive Parts, melodiöse Refrains,
Sozialkritische Texte, einen satten Groove und
zuguterletzt alles vernichtende Breaks und Hooks. Ihr
seht Leute, dass eine bestimme Euphorie beim Schreiber
dieser Zeilen herrscht, und die hat einen guten Grund: "Endgame"
enthält keinen Füller, alles sind klasse Songs und dies
ist die beste Megadeth-Scheibe seit "Rust In Peace", und
Verdammt noch mal, das will was heissen! Megadeth sind
definitiv zurück, und bei Metallica fängt jetzt das
Zittern an...
Daniel J.
Punkte:
9.2 von 10
Hier reinhören und bestellen für
25.90 SFr.
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GUILT MACHINE - On this perfect Day
Mascot Records/Musikvertrieb
Arjen Lucassen legt uns hier mit Guilt Machine sein
fünftes Projekt vor. Allerdings mit personell
abgespeckter Mannschaft. Ausser Arjen, der hier die
Electric und Acoustic Guitars, Mandoline, Bass, Keyboard
spielt und die Backings singt, ist noch der Ex-Porcupine
Tree-Drummer Chris Maitland, seine Partnerin und
Managerin Lori Linstruth an der Lead-Gitarre und Sänger
Jasper Steverlinck mit an Bord. Musikalisch bietet uns
das holländische Genie hier grösstenteils atmosphärische
Töne, die zuweilen melancholisch und düster wirken. Klar
gibt's auch die uns bekannten Lucassen-Riffs auf die
Ohren, aber mehrheitlich setzt man auf ruhigere,
gefühlvolle Melodien. Und mit Jasper hat Arjen genau den
richtigen Sänger an Bord geholt, schafft er es doch,
durch das ganze Werk hindurch mit seiner sehr variablen
Stimme genau das auszudrücken, was der einzelne Song von
ihm verlangt. "On this Perfect Day" ist ein
nachdenkliches, ruhiges Album geworden, mit Texten aus
der Feder von Lori und der unverkennbaren Musik von
Arjen, dessen Melancholie dadurch zu erklären ist, dass
der Meister in den letzten Jahren so einige düstere
Zeiten hinter sich gebracht hat und das sicherlich auf
diesem Silberling zum Ausdruck bringt. Dazu hat Arjen
als besonderen Teil vor dem Beginn der jeweiligen Songs
Sprachsamples eingefügt. Er hatte seine Fans gebeten,
ihm Audiodateien zu senden oder zu telefonieren zu den
Themen Schuld, Wut, und Angst, und das wurde dann in
deren Muttersprache in die Songs eingefügt. Und wie man
das von Arjen so gewohnt ist, sind auch auf diesem Album
die meisten Songs länger als zehn Minuten. Einen Song
hervorzuheben ist beinahe unmöglich, da sie natürlich
alle klasse sind, aber ganz gut gefällt mir der Refrain
von "Over" oder der Anfang beim ruhigen "Perfection?",
der ganz klar an Ayreon erinnert und hervorragend
gesungen wird von Jasper. Natürlich gibt's hier auch
Paralellen zu Stream Of Passion oder auch Star One, war
ja auch sicher unvermeidlich, stört aber keinesfalls.
Das Teil kommt ausser mit der regulären Version auch
noch als Digipack mit CD + DVD und als Digibook mit CD +
DVD in den Handel.
Crazy Beat
Punkte:
9.1 von 10
Hier reinhören und bestellen für
27.90 SFr.
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AXXIS - Utopia
AFM
Records/Musikvertrieb
Seit 1989 verfolge ich nun die musikalischen Höhen
und Tiefen der Jungs um Berhard Weiss und Harry Oellers,
den beiden letzten Ur-Mitgliedern von Axxis. Und Tiefen
gab's bei den beliebten Jungs ja außer dem durchzogenen
"Voodoo Vibes" ja nur in personeller Hinsicht. Einige
Wechsel mussten Axxis über sich ergehen lassen. Letzter
Neuzugang ist auf "Utopia" mit Drummer Alex Landenburg
zu vermelden. Und eben dieses "Utopia" läutet nun das
20-jährige Jubiläum der sympathischen Band ein. Wer
Axxis mag, wird auch "Utopia" mögen, soviel ist ja schon
mal klar. Zwei Dinge fallen aber dennoch sofort auf: Die
Keys sind öfters und lauter zu hören, und die Gitarren
sind härter geworden. Eigentlich gibt's ja noch viel
mehr Neues. Das ganze Album ist abwechslungsreicher
geworden. Schon beim Opener "Utopia" fallen die
lebendigen, ja fast progressiven Breaks positiv auf.
Genau wie bei den ebenfalls schnellen, sehr gelungenen
"Last Man On Earth" und "Sarah Wanna Die". Und mit "My
Father's Eyes" hat man eine saugute Powerballade am
Start. Natürlich muss man ja nicht extra betonen, dass
bei Axxis mal wieder die Melodie regiert, das zieht sich
durch alle Songs hindurch. Bei "The Monsters Crawl"
gibt's dann im Refrain auch noch dezente Gesangs-Growls,
die perfekt zu diesem Song passen. "Eye Of A Child"
startet mit einem klasse fetten Gitarren-Riff und haut
voll rein, einfach klasse. Etwas aus der Reihe tanzt das
coole "For You I Will Die", das vor allem am Anfang
durch seine Stakkato-Riffs auffällt. Unterstützung am
Gesang bekommt Bernie auf "Utopia" von einer gewissen
Natalie Mol, die sich aber gegenüber der letzten beiden
Alben eher im Hintergrund hält und meistens nur bei den
Chören bemerkbar macht. Ich kann abschließend sagen,
dass Axxis hier zum 20sten Geburtstag den Fans ein
klasse Album präsentieren, das durch eine härtere
Gangart, viel Tempo und viel Abwechslung in den Songs
schon beim ersten Durchlauf Spaß verspricht und trotzdem
nach dem x-ten Durchhören überhaupt nicht langweilig
wird. Übrigens empfehle ich euch das Digi-Pack zu
kaufen, weil es hier noch zwei Bonustracks gibt, einer
davon ist der 12 Minütige "20 Years Anniversary Song",
bei dem Bernie den Gesang einigen Kollegen wie Doro,
Schmier, Andi Deris, David Readman und Klaus Lessman
überlässt. Die Gitarren-Soli werden von Ur-Gitarrist
Walter Pietsch gespielt. Und bei diesem Song handelt es
sich um ein neu eingespieltes Medley einiger
Axxis-Klassiker, da kann man ja nur noch sagen: Happy
Birthday, 20 years of Axxis and 20 years to come.
Crazy Beat
Punkte:
9.0 von 10
Hier reinhören und bestellen für
27.90 SFr.
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HOUSE OF LORDS – Cartesian Dreams
Frontiers Records/Musikvertrieb
Als eine der beständigsten Bands dieser Zeiten
zeigen sich House Of Lords mit ihrem neuesten Output "Cartesian
Dreams". Zwar kommt wohl keines der Alben der House Of
Lords des 21. Jahrhunderts an meinen Favoriten "Demons
Down" oder das selbstbetitelte Debut heran, dennoch
veröffentlicht die Band seit 2004 wieder ein grandioses
Werk nach dem anderen. Hier fügt sich auch "Cartesian
Dreams" perfekt als Fortsetzung gerade mal ein Jahr nach
"Come To My Kingdom" ein. Die grösste Stärke dieser Band
liegt natürlich in James Christian's Ausnahmestimme und
seinem Talent, eingängige und gleichzeitig nicht
alltägliche Gesangslinien zu schaffen. Egal ob Balladen
oder Rockiges, der Herr beherrscht einfach alles.
Dementsprechend abwechslungsreich präsentiert sich der
neue Silberling. Natürlich hab ich meine bevorzugten
Songs auf dem Album, aber dennoch ist kein einziges
Stück ein Ausfall. Der Titeltrack legt gleich mal vor,
"Born To Be Your Baby" rockt gleich weiter, gefolgt vom
eher düsteren, aber nicht minder gelungenen "Desert
Rain" und der verträumten Ballade "Sweet September".
Danach wird ausschließlich gerockt, aber keineswegs
eintönig. So verbreiten Songs wie "Bangin'", "Never
Never Look Back" oder "Saved By Rock" einfach nur gute
Laune, während "A Simple Plan" und "Repo Man" eher eine
Spur nachdenklich klingen. Abgeschlossen wird das Album
mit einer weiteren Ballade, "The Train". Alles in allem,
wo House Of Lords draufsteht, kann man immer noch drauf
vertrauen, dass auch House Of Lords drin ist. Somit kann
der geneigte Hard Rock-Fan sich "Cartesian Dreams"
getrost ins CD-Regal stellen – und natürlich auch hin
und wieder herausnehmen und anhören.
Joey Roxx
Punkte:
9.0 von 10
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25.90 SFr.
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DIABLO SWING ORCHESTRA - Sing-Along Songs For The
Damned...
Ascendance Records
Kann mich nicht erinnern, wann ich mich beim
Entdecken einer neuen Band derartig amüsiert habe wie
dem schwedischen Sextett des gemischten Diablo Swing
Orchestra. Denn das anfänglich zwar krude, aber
nichtsdestotrotz überraschend harmonische wie auch
musikalisch kompetente Multisound-Gulasch aus Metal,
Swing, theatralisch-wahnsinnigem Gesang,
Spaghetti-Western-Soundtrack und weiteren Wildereien in
vielen Weltmusikstilen schliesst als erste Aktion
einfach mal sämtliche Sinne kurz, fett. Der Sound ist
aufgrund der Vielfältigkeit schwer zu beschreiben, und
anstatt jetzt einen Roman zu fabrizieren halte ich mich
so kurz wie möglich. Um ein Reinhören kommt man sowieso
nicht herum. Vor allem das Vorgehen der Rhythmusgruppe
erinnert mich öfters an die zwei ersten Skyclad-Scheiben,
treibende Schlagzeugarbeit trifft dort auf druckvolle,
stilübergreifende Basslastigkeit. Die Gitarren und das
Cello decken von wüst bratendem Riffing bis zu
klassischen Zupfereien das gesamte Spektrum ab, und ein
paar ouvertürenartige Breitbildorchester und diverse
Muse-artige Effektspielereien bringen bombastische
Elemente in das teuflische Orchester. Am nächsten Punkt
werden sich die Geister scheiden, denn ein anscheinend
massiv unter Absintheinfluss stehendes Gesangsduo gibt
einfach alles. Eine leicht hysterische, nach verrauchtem
30er-Jahre-Club tönende Operndiva trifft auf einen
männlichen Gegenpart der ebenfalls von proletischem
Theater über russische Gene bis zu so übertriebenem wie
amüsanten Operngegockel eine fulminante Darbietung
abliefert. Ich find's geil, denn diese Band bietet auch
durch das passende Artwork und das geschlossene
Auftreten aller Trademarks ein Gesamtkunstwerk. Ich bin
sowohl kindlich wie auch musikalisch begeistert, wer was
anderes denkt soll's für sich behalten. Oder um es
schlussendlich auf den Punkt zu bringen: Eines der
nächsten erscheinenden Werke von Tim Burton oder Ari
Kaurismäki sollte genau diesen Soundtrack haben. Punkt.
Hardy
Punkte:
9.0 von 10
Hier reinhören und bestellen für
27.90 SFr.
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EISHEILIG – Imperium
Drakkar
Entertainment/Musikvertrieb
Nachdem ich meine letzte Anmerkung zu „Auf dem Weg
in deine Welt“, die bisher letzte Scheibe von Eisheilig,
nochmals gelesen habe, muss ich sagen: Aye, die Jungs
können es definitiv besser, und dies zeigen sie mehr als
deutlich auf „Imperium“. Auch wenn der erste Eindruck
gar abschreckend wirken kann: „Imperium der Schande“,
der Opener des Silberlings, beginnt ruhig, gelassen und
dermassen kalt, dass die Lauscher von innen her
gefrieren. Mit monotoner Stimme, die an Rammstein,
Megaherz oder Eisbrecher erinnert, singt Dennis Mikus
vom Zerfall der menschlichen Werte und der Schande, die
sich alle sogenannten Führer und Herrscher dieses
Planeten zu eigen gemacht haben. Klar und ohne
Schönfärbereien wird auf „Imperium“ aufgezeigt, was
heutzutage schief läuft, sowohl im zwischenmenschlichen
wie auch im globalen, terrestrischen Sinne. „Lauft“
fährt diese Schiene kompromisslos weiter, zu eiskalten
Industrial Metal-Klängen singt Dennis: „Das Blut der
Armen fliesst in Strömen, und der Westen feiert
Disneyland!“. Auch hier wird klar und deutlich
aufgezeigt, was alles nicht mehr stimmt, die
Orchester-Einlagen mit Chören im Hintergrund verleihen
dem Track einen apokalyptischen Touch. „Tanzt das
Kapital“ rechnet mit der allgemeinen Raffgier ab,
Industrial wechselt sich mit schrägen Keys ab, chorale
Einlagen sowie eine Frauenstimme mit indischem Touch
vervollständigen das Bild, das interpretiert werden
will. Auch wenn die Ansagen eindeutig erscheinen, so
erkennt man auf den zweiten Blick Zwischentöne und
versteckte Kritik, die wir eigentlich alle wissen, aber
beinahe niemand getraut sich, dies laut auszusprechen,
man könnte ja von der Gesellschaft und vom Staat
gebrandmarkt werden. Doch ist die ganze Scheibe wirklich
nur durch und durch negativ, weil erschreckend wahr?
Mitnichten. „Das letzte Gericht“ hat zwar einen
apokalyptisch-endgültigen Unterton, aber dennoch ist
dieser Track einer derjenigen, welche die Gemeinschaft
all derer würdigt, die ihren Geist befreien wollen, und
man weiss: Egal, was passieren mag, egal, wie schnell
und erschreckend das Ende kommen mag, man ist nie
alleine. Und demnach ist der zweite Sinn durchaus als
positiv zu verstehen, wie auch jeder andere Track diesen
‚versteckten’ Sinn beinhaltet… Eisheilig haben sich
wieder einmal verändert, und mit „Imperium“ ist den
Jungs ein echtes Meisterwerk gelungen, und auch wenn
jetzt manche mäkeln mögen, dass der Sound ja abgekupfert
sei und die Vocals gar eintönig klingen, so halte ich
dagegen: Inspiriert ist nicht gleich geklaut, und die
Monotonie ist definitiv ein Plus für die Stimmung auf
„Imperium“, und nichts anderes hätte besser gepasst als
eine ruhige, dunkle und auch raue Stimme. Ganz grosses
Kino für alle, die weiterdenken wollen, als es die
Gesellschaft zulassen möchte, und ein exzellentes Album
mit aufrüttelnden, zum Nachdenken animierenden Texten
gegen die NWO! Gänsehaut-Tipp: Hört die Scheibe und
speziell „Das letzte Gericht“, wenn ihr abends unterwegs
seid und die flackernden Lichter der Städte betrachten
könnt.
Toby S.
Punkte:
9.0 von 10
Hier bestellen für
27.90 SFr.
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PORCUPINE TREE - The Incident
Roadrunner Records/Musikvertrieb
Hach ja, Porcupine Tree - Die Band, die ursprünglich
als Soloprojekt von Übermusiker Steven Wilson in Drone-
und Ambient-Gefilden rumgetuckert ist. Die Band, die mal
eben über sechs Alben hin den Weg von ausufernden
Klangcollagen ('The Sky Moves Sideways', etc) zu
wunderbar direkten Rocksongs ('In Absentia', 'Deadwing')
und wieder hin zu konzeptionellen Werken ('Fear Of A
Blank Planet') gegangen ist. Die Band, zu der im Laufe
der Zeit einige der profiliertesten Musiker der Szene
gestossen sind. Die Band, die zur Speerspitze des
aktuellen Prog-Rock zählt. Die Band, die rund um den
Globus Fans in Ekstase versetzt. Und nicht zuletzt auch
die Band, die 2008 sogar unseren verehrten Rockslave am
Rocksound-Festival an der Rand der Feuchtigkeit
getrieben hat - Diese Band meldet sich nun mit 'The
Incident' zurück. Die Frage, was denn nach all den
Experimenten noch an neuen Ufern übrig geblieben ist,
beantwortet sich schon beim ersten Betrachten des
Konzepts: 'The Incident' besteht eigentlich aus einem
einzigen Song. Eigentlich, weil das ganze irgendwo auf
dem Weg dann noch noch in vierzehn Teile aufgebrochen
wurde. 'The Incident' handelt von gravierenden
Einschnitten, die ungeplante und überraschende
Situationen auf das Leben haben können - Es gibt Songs
über sich gegenseitig terrorisierende Nachbaren, aus dem
Fluss gefischte Körper, beeinflussende Kulte, aber auch
positive Einflüsse, wie etwa das Entdecken von neuer
Musik, und so weiter - Steven Wilson agierte dabei
erneut klar als federführender Zeremonienmeister, die
Ideen entstammen komplett seiner imaginären Welt. Und
genau wie die vielfältige Auslegung der Thematik,
entpuppt sich auch die Musik als extremst vielschichtig
und wandelbar - Und zwar so weit, dass 'The Incident'
viele Durchläufe lang nur schwer nachvollziehbar
erscheint. Grundsätzlich ist das nichts schlimmes - an
der Aufgabe, die Vielfalt des Lebens wiederzugeben,
werden sich wohl noch viele Künstler die Zähne
ausbeissen. Auch wenn sich Porcupine Tree darin einen
Schritt weiter vorwärts kämpfen können als der grösste
Teil der sich darin versuchenden Artisten, so wünsche
ich mir dennoch, das Album hätte etwas mehr Luft zum
atmen, denn so viele Eindrücke lassen sich nun mal nicht
einfach so verdauen. Aber genau wie das reale Leben
braucht wohl auch 'The Incident' einfach genügend Zeit
und Durchhaltewillen, um in all seinen Facetten erkundet
zu werden. Porcupine Tree strapazieren mit ihrem neuen
Album das Aufassungsvermögen ihrer Hörer um einen
überraschend hohen Faktor - War etwa 'Fear Of A Blank
Planet' bei all der Vielschichtigkeit trotzdem ein
kontinuierlicher Fluss auf einen konkreten Punkt zu, so
nimmt sich diesmal 'The Incident' die Freiheit, auch
sämtliche Umwege und Pfade ausgiebig zu erkunden. Was
aber nichts daran ändert, dass damit ein Album vorliegt,
das sich den Platz in der umfassenden Diskografie der
Band redlich verdient hat. 'The Incident' hinterlässt
den Hörer nachdenklich in sich horchend, und die Mission
ist somit mehr als gelungen - Bravo!
El Muerte
Punkte:
9.0 von 10
Hier reinhören und bestellen für
27.90 SFr.
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WHEN ICARUS FALLS - Over The Frozen Seas (EP)
Get A Life! Records
Das Lausanner Quartett When Icarus Falls legt uns
mit seiner EP "Over The Frozen Seas" seine Debutscheibe
vor. Angesiedelt im psychedelischen Post-Hardcore
irgendwo zwischen internationalen und nationalen Grössen
der Marke Isis, Kehlvin und Konsorten wagen sich When
Icarus Falls zudem an die Verbreiterung des Sounds,
indem sie hauptsächlich fragile Momente zelebrieren und
dabei auch gerne mal auf Pianos und dergleichen
zurückgreifen. Spontan würden mir an dieser Stelle
ebenfalls Sigur Rós einfallen, doch im direkten
Vergleich klingen When Icarus Falls dann doch etwas zu
dramatisch. Wirklich fett finde ich bei all der
Quellenzitierung beispielsweise die hin und wieder
eingestreuten cleanen Vocals, die zwar nicht immer ganz
sauber gesungen wurden, den Songs aber immens an Dichte
zutragen. Hier einzelne Songs im Vergleich aufzureihen
würde keinen Sinn machen – immerhin besteht die EP ja
gerade mal aus drei Tracks. Aber wirklich gelungen finde
ich persönlich das Titelstück "Over The Frozen Seas":
Obwohl der Song über zehn Minuten lang ein Thema über
mehrere Variationen behandelt und dabei irgendwann nicht
mal in die sonst üblichen Gitarrenwände ausbricht,
scheint dabei doch alles gesagt worden zu sein und ich
lechze förmlich nach den letzten Klängen des Tracks. Der
Opener "Black Tree" und das finale "They Created Lies
Which Everyone Uses" greifen da lieber auf dominantere
Rhythmen und konventionellere Instrumentierung zurück
und bilden so äusserst gekonnt den Rahmen für das
Titelstück. Während die Band gleich selber die
Produzentenrolle übernahm, bediente das Schweizer
Drehregler-Ass Julien Fehlmann die Knöpfe - ein
Pluspunkt, der sich vor allem im kreativen Umgang mit
dem Sound wiederspiegelt. Der gute Julien hat der
Scheibe einen drückenden, aber dennoch äusserst
transparenten Klang verpasst und ist dabei ziemlich
kreativ und einschneidend mit dem Rohmaterial
umgegangen. In Kombination mit dem starken Songwriting,
dem Willen zu Eigenständigkeit und nicht zuletzt der
wirklich superben Performance also klar ein echter
Hingucker - When Icarus Falls gelingt mit "Over The
Frozen Seas" ein kleiner, stiller Genrehöhepunkt, der
hoffentlich noch von zukünftigen Taten der Combo
übertrumpft wird.
El Muerte
Punkte:
keine Wertung
Hier bestellen für
23.90 SFr.
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GOTTHARD – Need To Believe
G.Records/Musikvertrieb
Unser rockiges Urgestein bietet mit "Need To Believe"
ein gekonnter Mix zwischen harten und feinen Songs, der
sowohl knallharte Biker wie auch Hausfrauen zufrieden
stellen dürfte. Zeichnete sich der Vorgänger "Domino
Effect" durch extrem rohe Lieder aus, die sich auch vor
kleinen Experimenten nicht scheuten, geht das neue Werk
mehr auf Nummer Sicher. Das heisst, grossartige
Innovationen sind also nicht zu hören, dafür eine
frische und zugleich zeitlose Variante des
Gotthard-Sounds. Die Band sucht dabei bewusst nach
Gegensätzen, so dass die meisten Songs sowohl ruhige wie
auch stürmische Passagen beinhalten. Ob man allerdings "Shangri-La"
als eigentliches Lied oder nur als Album-Intro
betrachten will, ist jedem selber überlassen. Ich
tendiere eher zu Letzterem. "Unspoken Word", "I Don't
Mind2 mit seinem Saxon-Riff, das fadengerade rockende
"Right From Wrong2 und "Rebel Soul" mit seinem leicht
poppigen Refrain rocken ohne Wenn und Aber. Richtige
Akustik-Balladen sind diesmal nicht zu finden, dafür die
genialen Hymnen "Tears To Cry" und der Stadion-Song "Don't
Let Me Down". "Break Away" erinnert im Refrain gar dem
Song "Homerun", baut aber in den Strophen grosse
Riff-Wände auf. Irgendwo dazwischen liegen der
Titelsong, "Unconditional Faith" und "I Know, You Know".
Wer jetzt den Eindruck gewonnen hat, dass das Album
langweilig klingt, liegt falsch. Zwar bauen Gotthard
ihre Songs auf "Need To Believe" immer wieder auf
ähnlichen Ideen auf, allerdings sind diese genug
eigenständig und verschieden, um auch für sich alleine
zu überzeugen. Wichtig ist dabei die gewählte
Songreihenfolge, die aus dem Album etwas Spezielles
macht. Stellt sich nur die Frage, wie viele Klassiker
Gotthard live mit den neuen Songs auswechseln müssen.
Denn "Need To Believe" überzeugt sowohl als Ganzes wie
auch von den einzelnen Songs her. Es wird deshalb nicht
nur Gotthard-Fans lange Freude bereiten. Und wer so
ungeniert bei sich selber klaut und trotzdem frisch
klingt, der hat sowieso gewonnen.
Roger W.
Punkte:
8.9 von 10
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21.90 SFr.
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LYNCH MOB – Smoke And Mirrors
Frontiers Records/Musikvertrieb
Mehr als 17 Jahre hat es gedauert, bis die
Ausnahme-Musiker George Lynch und Oni Logan wieder
zusammengefunden haben. Es kann daran liegen, dass Oni
seinen Wohnsitz in die Schweiz verlegt hat und nicht
mehr voll professionell Musik machen wollte, Daraus
resultierte auch seine kurze Zusammenarbeit mit der
Z7-Hausband "The Force", mit der ich ihn mal live erlebt
habe. Oni ist einfach ein unheimlich Charismatischer
Vollblut-Vocalist. George Lynch hat schon Anfang der
80er massgebend zum Erfolg seiner damaligen Spielwiese
Dokken beigetragen. Sein virtuoses Gitarrenspiel hat
viele junge Musiker beeindruckt und beeinflusst. In
Kombination mit Oni's Stimme, die rau aber sehr
eingängig ist, ergibt das den Sound von Lynch Mob. Auf
ihrem Comeback-Album "Smoke And Mirrors" haben sie sich
wieder ganz ihren Trademarks verschrieben. Eingängige,
blueslastige Songs, die von den Gitarren, dem Gesang und
dem Feeling leben. Oni und George werden aktuell von
Marco Mendoza (Ex-Whitesnake, Ex-Thin Lizzy) am Bass und
Scott Coogan (Brides OF Destruction, Ex-Ace Frehley) an
den Drums unterstützt. Auch bei der Arbeit dieser beiden
Herren gibt's nichts zu meckern. Alle vier wirken ganz
und gar nicht wie ein zusammengewürfelter Haufen,
sondern sind tight aufeinander eingestimmt und man
merkt, dass sie alle absolute Talente sind, die sehr gut
miteinander harmonieren. Da werden wir vom alten
Kontinent uns auf ihrer geplanten World Tour, mit
welcher sie auch in europäische Gefilde kommen wollen,
überzeugen können. Sie haben schon Im Sommer 2008 die
USA und Kanada mit Erfolg gerockt. Die Herren bieten
alles, was es braucht: Raue Riffs, die in genialen Soli
enden, tightes Drum-Spiel in Verbindung mit einem
erdigen Bass. Mal rockig, mal ruhig. Dem Ganzen setzt
Oni die Krone auf und veredelt das Ganze. Alle Freunde
des alten Dokken-Sounds oder auch natürlich die
unzähligen Lynch Mob-Fans können aufatmen und sollten
sich "Smoke And Mirrors" zulegen, denn es ist wirklich
ein starkes Hard Rock-Album.
André G.
Punkte: 8.9 von 10
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23.90 SFr.
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U.D.O. - Dominator
AFM
Records/Musikvertrieb
Beim Interview vor zwei Jahren (vor dem Auftritt
beim «Spirit Of Rock» in Winterthur) sagte mir Udo
Dirkschneider, dass es solange weitere Alben von U.D.O.
geben werde, alsdass die Sache bei guter Gesundheit noch
Spass mache, man Platten aufnehmen und touren könne. Das
sieht zwei Jahre danach erfreulicherweise immer noch so
aus und wer die Band dieses Jahr in Balingen am BYH!!!-Festival
gesehen hat, weiss, dass das Feuer noch längst nicht aus
ist. Nach der offiziellen Live-Konserve zur «Mastercutor»-Tour
legt die deutsche Heavy Metal Ikone mit «Dominator» nun
das nächste Studio-Langeisen vor. Davor gab es wiederum
eine Single Mini-CD mit dem Titel «Infected» voraus, auf
der nicht weniger als vier Non-Album Tracks vertreten
sind. Dieser Release soll strikte auf 2222 Exemplare
limitiert sein, was mir Udo im aktuellen Interview
bestätigt hat. Da finden sich mit «Systematic Madness»
und «Bodyworld» unter anderem zwei klasse Songs, die es
locker auch verdient gehabt hätten, auf dem Longplayer
zu landen. Das kennt und schätzt man mittlerweile an den
Studio-Scheiben der deutschen Metal Urgesteine. «The
Bogeyman» nennt sich der schmissige Opener, der sofort
alles vereint, was man von U.D.O. einfach erwartet und
hiermit auch bekommt. Einfach ein weiterer Metal-Kracher
der feinsten Sorte! Nicht minder brachial donnert uns
darauf der Titeltrack entgegen, gefolgt vom zähflüssigen
«Black And White», wovon es ein "nettes" Video gibt (ist
auf dem Digipak nebst einem Bonus-Track enthalten), das
wohl nicht jeder TV-Station genehm sein wird. Der Mix
zwischen schnelleren und stampfigen Nummern ist abermals
geglückt und hält für jeden Fan etwas bereit. Mit «Stillness
Of Time» und «Whispers In The Dark» finden ergänzend
auch ruhigere Töne auf «Dominator» Einzug. Wie schon auf
der Mini-CD, kann «Pleasure In The Darkroom» als
exklusiver Digi-Bonustrack voll punkten. Auf der Japan
Edition wird dann noch ein anderer, zusätzlicher Song zu
finden sein. Insgesamt liegt das neue Album klar auf
Augenhöhe mit dem Vorgänger, wobei «Mission Nr° X» von
2005 nachwievor unangetastet bleibt.
Rockslave
Punkte: 8.8 von 10
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27.90 SFr.
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LYNYRD SKYNYRD - God & Guns
Roadrunner Records/Musikvertrieb
Wenn aktuell von echtem Südstaaten Rock im Geiste
der Allman Brothers die Rede ist, dann sind das neben
den etwas härter ausgerichteten Molly Hatchet eigentlich
nur Lynyrd Skynyrd und gewissermassen auch ZZ-Top.
Zumindest sind das diejenigen Acts, die immer noch
auftreten. The Outlaws (mehr) und Black Oak Arkansas
(weniger) sowie noch ein paar weitere Combos gehören
auch in diese Stil-Ecke. Sechs Jahre nach dem letzten,
starken Album «Vicious Cycle», wovon es auch offizielles
Live-Material gibt, folgt nun mit «God & Guns» das
nächste Studio-Werk von Johnny van Zant und Co. Im
Frühsommer waren sie bekanntlich auf Tour und liessen
auch bei uns (Wettingen, 4.6.09) all ihre alten Hits vom
Stapel. In den Staaten drüben kamen im August mit «Skynyrd
Nation» und «Still Unbroken» erstmals zwei neue Songs
bereits zu ersten Live-Ehren. Letzterer ist der Opener
der CD und trieft nur so vor den guten, alten Zeiten,
sprich den Trademarks, die man als eingefleischter
LS-Fan einfach erwartet, besser geht's kaum! «Simple
Man» könnte auch von Bon Jovi (zu «Blaze Of Glory»
Zeiten) stammen und trägt mit der Text-Zeile «I like the
simple life» den textlichen Leitfaden, der sich mehr
oder weniger auf dem ganzen Album findet. Besonders
«Southern Ways» bringt das heimatliche Gefühl, das mit
einer Lebensgeschichte besungen wird, besonders gut zum
Ausdruck. «Take me back to my southern ways» empfiehlt
sich dabei als künftiger Mitsing-Refrain, der für
zünftig Stimmung sorgt. Gleiches könnte auch dem
groovigen und leicht funkigen (!) «Skynyrd Nation»
blühen, das die Fenster erzittern lässt. Was natürlich
auf so einer Scheibe auf keinen Fall fehlen darf, sind
balladeske Klänge, die von «Unwrite That Song» (mit
etwas Springsteen-Flair), «That Ain't My America», «God
& Guns» sowie dem abschliessenden «Giftet Hands»
treffend abgedeckt werden. Hier findet sich zudem, wenn
auch viel kürzer, das klassische Solo-Thema von «Free
Bird» wieder. Eine rundum gelungene und von Bob Marlette
(Alice Cooper, Nickelback, u.a.) vorzüglich produzierte
Scheibe, die bestimmt auch Billy Powell (Piano - R.I.P.)
und Leon Wilkeson (b - R.I.P.) gefallen hätte.
Rockslave
Punkte: 8.7 von 10
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25.90 SFr.
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DARZAMAT – Solfernus’ Path
Massacre Records/Musikvertrieb
Polen dürfte ja den meisten Metalheads vor allem
wegen einer Band bekannt sein: Vader prügeln sich schon
seit längerem durch die Gehörgänge, aber auch Behemoth
oder Decapitated haben ihre Wurzeln in diesem Gebiet.
Also kommt von dort her mehrheitlich harter Stoff? Ich
denke mal, so generell lässt sich dies nicht sagen, aber
klar ist: Auch bei Darzamat haben sich diese polnischen
Trademarks eingegraben, wenngleich die Jungs und das
Mädel keinen Death Metal zocken, sondern eine Mischung
aus Gothic und Death/Black Metal, das Ganze mit modernen
Synthies versehen, die jedoch niemals dominieren sondern
der Untermalung dienen. Dass die gute Dame nicht in die
hohen Trällerliesen-Sphären abdriftet muss man ihr
extrem zugute halten, sie singt sogar relativ tief,
ähnlich wie bei der aktuellen Flowing Tears. Dazu
gesellen sich Growls, die auch ein wenig in der
schwarzmetallischen Region wildern, kurz: Langeweile
kommt da nicht auf. Die Leute verstehen ihr Handwerk,
die Produktion ist schön fett und druckvoll ausgefallen,
zudem sind die orchestralen Parts schön stimmig mit der
metallischen Mucke auf einem Level. Gewisse Singparts
sind zwar eher ein wenig gewöhnungsbedürftig, wenn nicht
gar eher lächerlich, aber das bleibt wohl oder übel
geschmackssache – es klingt einfach strange, wenn die
Sängerin bei „Vote For Heresy“ eben diese Zeilen
ziemlich gepresst von sich gibt, während praktisch
gleichzeitig gegrowlt wird, oder wenn bei „Pain
Collector“ zu Beginn „Da-da-da-daaa“ gesungen wird, das
wirkt einfach nur deplatziert. Schön aber ist, dass „Solfernus’
Path“ quasi in vier Teile unterteilt ist, die ein
eigenes Intro bekommen. Das klingt auch gut, wenn man
die Scheibe am Stück hört, denn so ein Break bereitet in
diesem Sinne auf die nächste Stufe vor. Musikalisch
gesehen kann auch eine gewisse Parallele zu Lacuna Coil
gezogen werden, zumindest, was die Modernität betrifft.
Doch was die Italiener dann wirklich in die
Gothic-Richtung weiterziehen, ist für Darzamat einfach
der Grundstein für die eher todesmetallische
Entwicklung, inklusive Penetration des Double
Base-Schlagwerks. Wirkliche Minuspunkte sind ausser den
erwähnten Kleinigkeiten nicht auszumachen, die
Abwechslung stimmt, die Leute verstehen ihr Handwerk und
man merkt, dass dies nicht ihre erste Scheibe ist. Wer
auf einen virtuosen Mix aus Gothic und Black/Death Metal
steht und auf Variabilität Wert legt, der kann sich „Solfernus’
Path“ praktisch bedenkenlos aneignen, aber auch den
Skeptikern kann ich mindestens ein Ohr voll dieser
eigenwilligen, aber eben gerade deswegen wunderschönen
Musik nur empfehlen.
Toby S.
Punkte: 8.7 von 10
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27.90 SFr.
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KRYPTERIA – My Fatal Kiss
Roadrunner Records/Musikvertrieb
Gerade im Symphonic Metal-Bereich ist es schwer, als
Band Akzente zu setzen. Aber Ji-In Cho (Vocals), Chris
Simoens (Guitars), Frank StuMusikvertrieboll (Bass) und
S.C. Kuschernus (Drums) haben sich da den Ruf,
eigenständig zu sein, hart erkämpft. Klar, es ist und
bleibt Female Fronted-Symphonic Metal. Aber die Songs
sind nicht ganz so eingäng wie bei manchen anderen Acts.
Sie sind auch etwas härter ausgefallen als auf dem
Vorgänger-Album. Es gibt richtig amtliche, fette Banger
wie zum Beispiel an fünfter Stelle der Song "Deny": Der
knallt voll rein und der Gesang variiert von rockig bis
zu flüstern. Fast in jedem Song ist ein kleines, gut
eingebautes Gitarrensolo eingebunden, das dem Ganzen
einen speziellen Touch gibt. Gerade die Gitarren zeigen
eine gute Vielfältigkeit: Das geht von wirklich harten,
treibenden Riffs bis hin zu traumhaft melodischen Soli,
die einen entfliegen lassen. S.C., seines Zeichens der
Bearbeiter der Schiessbude, setzt mit seinem Spiel gute,
harte Akzente und unterstützt nach Kräften den Rest der
Band. Dieser Faktor ging leider bei der Produktion etwas
unter. Manchmal schwächeln die Drums im Soundgewand, und
auch die Gitarren, welche zwar meistens voll da sind,
wurden etwas zu schwach in Szene gesetzt, wenn Ji-In so
richtig loslegt. Aber das ist nur ein kleiner Teil.
Ji-In haucht mit ihrer ausgebildeten Stimme den Songs
dann richtig Leben ein. Was auch als Markenzeichen von
Krypteria gilt, sind die Backgroundchöre. Da alle vier
sehr gute Sänger sind, kommen die stark und intensiv
daher. Textlich könnte man bei "My Fatal Kiss" fast von
einem Konzeptalbum sprechen: Alle Tracks handeln vom
Wechselspiel und Kampf zwischen Gut und Böse, welcher in
allen möglichen Lebensbereichen anzutreffen ist. Jeder
hat mal so einen Kampf auszutragen. "My Fatal Kiss" ist
vielleicht der Anfang des Kampfes. Dadurch, dass in den
Liedern viele eigene Emotionen und Erfahrungen der
Bandmembers verarbeitet wurden, ist das Album sehr
persönlich geworden. "My Fatal Kiss" ist eine gute
Festigung ihres Standes innerhalb der Szene. Fans dieses
Genres werden sicher ihre Freude haben. Leute, die mit
der Stilrichtung nicht so warm werden, wird es wohl auch
nicht bekehren, obwohl ich persönlich nur raten kann,
mal unverbindlich ein Ohr rein zu hängen.
André G.
Punkte: 8.7 von 10
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27.90 SFr.
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BEARD FISH - Destined Solitaire
InsideOut Music/SPV
Auch auf ihrem vierten Werk bieten die Schweden, wie
auch auf den Vorgängeralben "Sleeping in Traffic 1 + 2",
Retro-Prog, der vor allem in den späteren 60ern und
70ern seinen Ursprung hat. Aber so leicht machen es uns
die Herren Musiker natürlich nicht, zu vielschichtig ist
der Sound der Nordlichter. Tragend auf dieser CD ist
sicherlich die Hammond-Orgel, da rückt so manches Mal
die Gitarre in den Hintergrund. Aber genau das gefällt
mir ungemein bei Beardfish. Unberechenbar wird hier gut
75 Minuten lang durchgeproggt. wobei das Hauptgewicht
hier sicher nicht auf Gesangsmelodien oder schönen,
eindeutigen Refrains liegt, obwohl auch diese hier zu
finden sind. Eher findet man sich hier inmitten
verspielter, oft auch sehr langer Instrumentalparts.
Aber auch rockige Szenen wechseln sich hier mit jazzigen
Elementen ab, in all diesen Prog-Elementen blitzen immer
wieder Anleihen zu älteren Bands wie ELP, Gentle Giant,
Zappa oder auch ältere Kaipa durch, ja, sogar ein wenig
Jethro Tull. Aber eben nur ein wenig. Der Bartfisch hat
ganz sicher genügend Eigenständigkeit, um den 'normalen'
Prog-Konsumenten noch enorm zu fordern. Noch erwähnen
möchte ich das geniale, 15-minütige "Until You Comply
Including Entropy", das mir nach ein paar Durchläufen
einfach nicht mehr aus dem Kopf geht und alles, was
Beardfisch ausmacht, in einem Song vereint, man höre
sich gegen Ende des Stücks nur den ulkigen Walzertakt
und den herrlichen, lustigen Chor an, also Humor haben
sie ja, die Schweden. Und alles kommt mit so einer
Leichtigkeit aus den Boxen, dass man nur staunen kann
über die hervorragende Leistung dieser genialen Musiker.
Zum Teil gibt's hier wirklich schwere Kost für
gestandene Proggies, die aber sicherlich ihre Freude an
diesem Silberling haben werden.
Crazy Beat
Punkte: 8.6 von 10
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und bestellen für 27.90 SFr.
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J.B.O. - I Don't Like Metal (I Love It)
Megapress/Phonag
Hier nun was für Metallianer, die auch über sich
selbst lachen können. Eine gewisse musikalische Bildung
über den Tellerrand hinaus kann auch nicht schaden, weil
man sonst kaum was von dem neuesten Output der Franken
versteht. Die Zahl der 'gecoverten' Songs ist wieder
sehr gross. Wobei zu sagen gilt, dass, wenn J.B.O.
covern, dann nur das Musikalische. Der Text (meist in
Deutsch) wird selbst verfasst und garantiert einmal mehr
Lachanfälle. So wird aus "Dreadlock Holiday" ganz
einfach "I Don't Like Metal". Aus dem alten
Discoklassiker "D.I.S.C.O." wird kurz mal "M.E.T.A.L.".
Falco's "Jeanny" wird in "Angie" umbenannt, und die
aktuelle deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel wird da
mit den Worten "quit livin' on dreams" besungen.
Metallisch aufgepeppt wird auch der 80er Sommerhit "Vamos
a la playa". Ab sofort singt man dieses Lied mit "Geh
mer halt zu Slayer". Der Klassiker "Pogo in Togo" heisst
für alle ab sofort "Dio in Rio", und ein gewisser Glenn
Leipzig spricht 'sechs sechs sächsisch' - die Sprache öf
thä Beast. Seid ihr nun verwirrt? Egal, denn J.B.O.
schaffen es einmal mehr, viel Freude und Spass zu
vermitteln. Die Freude auf das kommende Konzert am
Samstag, 14.11.2009 im Transilvania in Erstfeld im
schönen "Üri", ist jetzt schon gross! Wer zu
metallischen Tönen mal herzhaft lachen will, ist bei
J.B.O.'s CDs oder Konzerten immer richtig.
Roxx
Punkte: 8.6 von 10
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und bestellen für 29.90 SFr.
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EUROPE – Last Look At Eden
Ear Music/Phonag
Wer gedacht hatte, bei Europe sei der "Final
Countdown" Anfang der 90er gespielt worden, der hat sich
geirrt. Seit sie wieder ganz in der alten Besetzung auf
der Millenniumsfeier in Stockholm vor einer halben
Million Leuten ihren Klassiker "The Final Countdown" zum
besten gegeben haben, ist das Feuer wieder entflammt. Im
Jahre 2004 legten sie dann ihr Comeback vor, und seither
bewiesen sie auf diversen Tourneen, dass sie eine
ausgezeichnete Livecombo sind. Sie haben auch schon sehr
viele Male gezeigt, dass sie weit mehr drauf haben als
die doch eher im Weicheierrock angesiedelten
80er-Tracks. Im September kommt jetzt ihr neues, mir
vorliegendes Album auf den Markt. Was mich an dem Teil
wirklich packt und überzeugt, ist die Gitarren-Arbeit
von John Norum. Er hat sein Instrument voll im Griff. Da
sind traumhafte Soli, die sauber mit den Songstrukturen
harmonieren genauso vertreten wie fette Riffs, die den
schnelleren Nummern den Drive geben. Auch die Stimme von
Joey Tempest ist gereift und trägt die Emotionen der
einzelnen Komposition sicher und stark vor. John Leven
am Bass, Mic Michaeli am Keyboard und Ian Haugland
hinter der Schiessbude machen eine wirklich saubere
Arbeit und geben den Songs die nötige Kraft. Was mir
gefällt, sind gerade die etwas straighteren Songs wie
zum Beispiel "The Beast", welche deutlich zeigen, dass
die Band nicht nur im balladesken Teil des Hard Rocks
zuhause ist. Auch die elektronisch verfremdeten Gitarren
passen gut in die schnelle Nummer. Klar sind diverse
ruhigere Nummern vertreten, aber auch die bringen sie
mit den nötigen Emotionen stark rüber und erfreuen den
Hörer. Wie die Songs live klingen, kann man sich im
Januar des nächsten Jahres in Zürich selber anhören. Für
mich ist jedenfalls klar: Mit den Schweden ist auch in
Zukunft zu rechnen, und der finale Countdown ist noch
länger nicht gespielt.
André G.
Punkte: 8.5 von 10
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und bestellen für 27.90 SFr.
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NARNIA – Course Of A Generation
Massacre Records/Musikvertrieb
Alles neu bei den schwedischen Power-Christen
Narnia? Nicht ganz. Denn trotz Sängerwechsel,
musikalischer Neuausrichtung und dem erstmaligen
Verzicht, den Löwen Aslan auf dem CD-Cover abzubilden,
ist sich die Band im Kern treu geblieben. Noch immer
behandeln die Texte vorwiegend christliche Themen, die
aber im Vergleich zu Divine Fire, dem mittlerweile
aufgelösten Projekt des Ex-Sängers Christian Liljegren,
nicht missionarisch daher kommen. Rund herum hat sich
aber vieles verändert. Ob man diese Erneuerung nun
besser oder schlechter findet, bleibt schliesslich
Geschmacksache. Tatsache ist, dass die neuen
Arrangements im Vergleich zu früher deutlich an
Eigenständigkeit verloren haben. Narnia 2009 klingen wie
eine christliche Version von Firewind. Dazu trägt neben
den sehr ähnlichen Kompositionen auch der brasilianische
Sänger Germàn Pascual bei. Abgesehen von diesem
Vergleich aber ist "Course Of A Generation" ein extrem
starkes Album geworden, das über die volle Länge durch
seine druckvolle Produktion und die eingängigen Refrains
für kurzweilige Unterhaltung sorgt. Hier kriegt man
klassischen Melodic/Heavy-Metal in höchster Vollendung.
Vielfach bewegen sich die Songs im Mid Tempo-Bereich,
brechen aber mit "Armageddon" und dem Titel-Song zu
wahren Nackenbrechern aus. Was schliesslich den
Vorgänger "Enter The Gate" noch ein wenig stärker
gemacht hat, war die wirkliche Eigenständigkeit der
Musik und ein epischer Song mit dem Titel "The Man From
Nazareth" (nicht ein Musiker der schottischen Hard Rock
Veteranen gemeint). Diese fehlen hier leider komplett.
Ansonsten ist der Sängerwechsel aber komplett geglückt
und es würde mich nicht wundern, wenn Narnia mit dem
neuen Album ihren Fankreis noch ein wenig ausbauen
könnten. Metaller, die auch vor christlich angehauchten
Texten nicht zurückschrecken, dürfen auch 2009
bedenkenlos zugreifen.
Roger W.
Punkte: 8.5 von 10
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GHOST BRIGADE – Isolation Songs
Seasons Of Mist/K-Tel
Die Quelle an Bands in Finnland scheint
unerschöpflich, doch während die einen auf Frauenpower
setzten, gibt es da noch einen Abzweiger zu Formationen,
welche viel Gewicht auf melancholische Stimmung setzten,
zu diesen darf auch Ghost Brigade gezählt werden, welche
mit ihrem zweiten Werk "Isolation Songs" dem kommenden
Herbst die Tore öffnen. Doch neben den Anleihen bei
Amorphis ("Concealed Revulsions") und Before The Dawn ("Architects
Of New Beginning") sind schwedische Akzente tragend,
insbesondere eine Verwandtschaft zu Katatonia ist nicht
von der Hand zu weisen, und was den leichten Melodic/Death-Einschlag
angeht, könnte man auch Dark Tranquillity heranziehen
und schaut man über den Teich, so wären Isis nicht weit,
jedoch deren Qualitäten werden Ghost Brigade noch nicht
ganz gerecht. Doch sollte man nicht zu früh (ver)urteilen,
denn was Ghost Brigade mit "Isolation Songs" abliefern,
ist gerade für Geniesser dunkler Klangeskunst eine
ausserordentliche Freude, welche sehr stark aus seinen
ruhigen Tönen und düsteren Melodien Kraft schöpft und es
auch schafft, mit diesen Melodien zu fesseln, ohne
irgendwie kitschig oder nach billigem Mainstream zu
tönen. Wer eine Schublade braucht, dem könnte man am
ehesten Ghost Brigade als Dark Metal-Band mit Prog
Rock-Einschlag beschreiben, welche auch nicht davor
zurückschrecken, mal ein Cello ertönen zu lassen ("Lost
In A Loop") oder rein instrumental ("22:22 – Nihil")
agieren. Egal ob bei den schnelleren Nummern wie dem
Opener "Suffocated" und "Liar" oder schleppenden Songs
"Lost In A Loop", "Birth" bis hin zu den ruhigen Nummern
"My Heart Is A Tomb", "Concealed Revulsions" und "A
Storm Inside", Ghost Brigade versprühen eine
melancholische und zugleich warme Atmosphäre, wie ich es
schon lange von keiner Veröffentlichung mehr gehört
habe. Was zuweilen etwas bei den ruhigeren Nummern
auffällt, ist, dass die Songs gerne etwas vor sich
'hindümpeln', bis sie sich schlussendlich in einer
Gänsehautmelodie auflösen. Auch gibt's so gut wie keine
Ecken und Kanten an den Songs, was mich zwar anfänglich
befürchten liess, dass sich "Isolation Songs" sehr rasch
abnützt, doch nachdem die Scheibe über die letzten
Wochen etliche Stunden rotiert hat und noch immer
begeistert, kann man von der fehlenden Komplexität
absehen und ein Auge zudrücken. So ist "Isolation Songs"
der Soundtrack für das Ende dieses Jahres, der Begleiter
auf den Spaziergängen durch Nebel verhangene Wälder und
Felder, und selbst für gemütliche Stunden zu zweit vor
dem Kamin zusammen mit einem Glas Rotwein die ideale
Untermalung.
R.K.
Punkte: 8.5 von 10
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und bestellen für 29.90 SFr.
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SILENT MEMORIAL - Cosmic Handball (Re-Release)
Limb
Music/SPV
Erst grad haben die Schweizer mit "Retrospective"
ein hammergeiles Album veröffentlicht, schon wird
nachgeschoben. Und zwar ein Re-Release ihres ersten
Werkes "Cosmic Handball". 1998 wurde das Teil in Asien
auf den Markt geschmissen, wieso das wirklich starke
Album erst jetzt bei uns veröffentlicht wird, da habe
ich keine Ahnung. Ich frag die Jungs mal bei
Gelegenheit. Auch beim Debut ist man sehr progressive
vorgegangen und hat einige sehr starke Nummern am Start.
Als erstes bleibt mir sofort das melodiöse "Lovely
Galaxy" hängen, der ruhige Song überzeugt mit tollen
Chören und einem grandiosen Refrain. Dass es aber auch
anders zugehen kann, zeigt "Deserted Land", da wird im
zweiten Teil des Songs voll aufgedreht und auf
musikalisch höchstem Niveau gespielt, dass es nur so
eine Freude ist. Die Melodien kommen auch nie zu kurz,
wie bei "Falling Apart", und es bleibt aber immer noch
genug Spielraum, um ein paar geniale Gitarren-Soli
einzubauen. Silent Memorial haben schon damals auf sehr
hohem Niveau gezockt, und ihr damaliger Shouter Thomas
Vikström machte seine Sache ebenfalls mehr als gut und
fügte sich bestens in die Prog-Welt der Schweizer ein.
Abschließend kann man nur noch sagen, dass meiner
Meinung nach dieses Debut seinem Nachfolger "Retrospective"
in nichts nachsteht und ebenfalls ein grandioses Prog
Metal-Album ist.
Crazy Beat
Punkte:
keine Wertung
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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TEMPESTA – The Other Side
Fastball/Musikvertrieb
Aller Kritik zu den Live-Auftritten zum Trotz muss
ich doch zugeben, dass Ich Tempesta mit ihrem simplen
Mix aus Hard Rock und Country-Elementen mag. Schaffte
die Band mit "Fulltime Joker" den ersten zaghaften
Schritt in die musikalische Eigenständigkeit, ist von
den Vorbildern auf "The Other Side" definitiv nicht mehr
viel zu hören. Tempesta ziehen hier einfach ihr Ding
durch und scheuen sich auch nicht davor, stellenweise
sehr entspannte Lagerfeuer-Atmosphäre zu verbreiten, um
dann wieder an Härte zu gewinnen. Knallharte Metaller
können spätestens jetzt zum nächsten Review wechseln,
wer aber sowohl Laut wie auch Leise mag, kann dran
bleiben. Denn irgendwie passt das Album so, wie es ist,
ziemlich gut. Was auffällt, ist der exzessive Einsatz
eines Klaviers, das viele Songs mal rock'n'rollig, mal
balladesk begleitet. Wollen Tempesta diese Songs künftig
live glaubhaft rüberbringen, wird aus dem Quartet wohl
bald ein Quintett werden müssen. Es gibt aber auch
Lieder, in denen die Band ganz auf die Klimperei
verzichtet. So zum Beispiel im straight rockenden "Hey
Jack" oder bei "Hicktown". Letzterer wurde nicht von
Tempesta selber geschrieben, passt aber sehr gut aufs
Album. Und wäre da nicht der kleine Hinweis im Booklet,
würde man es kaum merken. Warum man das Album allerdings
ausgerechnet nach einem Song benannt hat, der ebenfalls
nicht aus der bandeigenen Schmiede stammt, bleibt mir
ein Rätsel. Leidet da etwa jemand an fehlendem
Selbstvertrauen? Wenn das so wäre, wäre das völlig
unnötig. Denn die restlichen Lieder, die oft zusammen
mit Produzent Michael Bormann geschrieben wurden, stehen
dem Titeltrack in nichts nach. Besonders die
Country-Ballade "I'm Sorry" sorgt für Gänsehaut mit
ihrem Duett zwischen Tempesta-Sänger Reto Thalmann und
Rachel Williams. Aber auch das ZZ-Top angehauchte "Talk
Of The Town" oder das ebenfalls schön riffende "Hurts Me"
können sich mehr als hören lassen. Bisherige 'Tempesta-gut-Finder'
können sich also auf ein Album freuen, das die Band in
ein insgesamt leicht softeres Gewand als auf dem
Vorgänger kleidet. Man darf gespannt sein, ob Tempesta
mit "The Other Side" die Grenzen ihres Sounds ausgelotet
haben oder ob in Zukunft noch weitere stilistische
Ausflüge zu hören sein werden. Wohin die Reise gehen
wird, ist mit diesem Album schwierig zu sagen. Gut so!
Ein Klassiker von Weltformat ist "The Other Side" zwar
nicht geworden, aber gute Schweizer-Kost, die wieder
einmal das musikalische Potential der Band und Michael
Bormann unterstreicht.
Roger W.
Punkte: 8.2 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 19.90 SFr.
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DEVOURMENT – Unleash The Carnivore
Brutal Bands/Non
Stop Music
Endlich hat das lange, wirklich sehr lange Warten
ein Ende. Nach einer Pause von Sage und Schreibe vier
Jahren (Butcher The Weak 2005) entfesseln Devourment
eine neue Bestie oder sollte ich sagen einen
Fleischfresser. Die Texaner rund um Sänger und Künstler
Mike Majewski, gelten als Begründer des Slam Death
Metal, obwohl von den drei ursprünglichen Mitgliedern
keiner mehr anwesend ist. Beim ersten Durchgang fällt
schnell auf, dass sich einige Dinge getan haben seit „Butcher
The Weak“. Besonders gefällt mir, dass die Drums nicht
mehr ganz so dominant sind wie zu vor, was einem ein
angenehmeres Hörererlebniss beschert. Während der
Vorgänger von „Unleash The Carnivore“ hauptsächlich auf
eine laute Produktion gesetzt hat, ist der neue
Silberling sorgfältiger und reiner Produziert worden.
Wer jetzt aber denkt, dass dies zu Lasten des drückenden
Grooves geht, hat weit gefehlt. Die vier Jungs aus
Dellas dröhnen immer noch genau so brutal, schleppend
und kraftvoll aus den Lautsprechern wie eh und je.
Devourment ist eine der Bands welche man entweder liebt
oder hasst. Die Kritiker bemängeln die technischen
Finessen, welche sich in den fehlenden Solis
wiederspiegeln, wobei man Heutzutage ja von technischen
Death Metal Bands nur so überrannt wird. Deswegen ist
eine Abwechslung mehr als nur Willkommen. „Unleash The
Carnivore“ ist für mich der rohe Ursprung des brutalen
Death Metals. Unverfälscht, hart, groovend und
zerstörerisch, mit Texten weit entfernt von
irgendwelchen Denkanstössen. Wer schon einmal das
Vergnügen hatte die Texaner live zu sehen weiss wo von
ich spreche, denn diese lassen keinen Grashalm stehen
und jagen das Publikum auch gerne einmal rund um das PA.
Fans der Band und Slam sollten sich die Scheibe also
sicherlich besorgen, die anderen dürfen aber getrost die
Finger davon lassen.
Xenia
Punkte:
8.2 von 10
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und bestellen für 19.90 SFr.
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JORN - Dukebox (Best Of)
AFM
Records/Musikvertrieb
Ich glaubs nicht! Ich glaubs einfach nicht! Freudig
reisse ich das Kuvert meiner monatlichen Ladung zu
rezensierender CDs auf, als mich der Schlag trifft. Ich
muss mehrmals hinschauen, um es zu glauben. Tatsächlich,
da steht 'Jorn' drauf - schon wieder! Jorn Lande,
neuerdings wieder Mitglied bei Masterplan, mag eine der
charismatischsten und überwältigendsten Stimmen des
Metals sein, doch gleichzeitig haut der Blondschopf auch
eine Scheibe nach der anderen raus und zwar in solch
kurzen Abständen, dass man sich schon beinahe körperlich
bedrängt fühlt. Zur Verdeutlichung einige Zahlen: 19
Langspielplatten in 10 Jahren, davon 16 reguläre Alben,
eine Best Of-, eine Live- und eine Cover-Scheibe. Dazu
kommt eine DVD, zwei EPs und einige Gastperformances.
Mit "Dukebox" erreicht man dieser Tage nun die volle 20.
Dabei handelt es sich um eine weitere Best Of, wobei es
scheint, dass das Release dieses Mal nicht auf Jorn's
Mist sondern auf demjenigen seiner Ex-Plattenfirma AFM
gewachsen ist, erschien die letzte Best Of-Scheibe "The
Gathering" von 2007 doch auf seinem momentanen Label
Frontiers. Kredenzt werden dem übersättigten Fan dabei
16 Nummern aus Jorns kompletter Solo-Karriere, mit
Ausnahme von dessem neuesten, erst dieses Jahr
erschienen Streich "Spirit Black". Dafür gibt's ganze
Songs von "Lonely Are The Brave" (2008), fünf von "The
Duke" (2006), drei von "Out To Every Nation" (2004) und
zwei von "Worldchanger" (2001). Die Songauswahl ist
wirklich stark, das muss gesagt werden, und bietet einen
qualitativ hochstehenden Überblick über das Schaffen des
Norwegers, der mit Nummern wie "Duke Of Love", "Tungur
Knivur", "War Of The World" oder "We Brought The Angels
Down" echte Kracher geschrieben hat. Für Neueinsteiger
also empfehlenswert, für Fans jedoch völlig überflüssig,
da es die Plattenfirma anscheinend nicht für nötig
befand, zumindest ein wenig Bonusmaterial auf "Dukebox"
zu packen. Hoffen wir, dass diese Geldmacherei (nichts
anderes ist das!) mit dem Wiedereinstieg bei Masterplan
ein Ende findet und das unumstrittene Talent Jorns nicht
weiterhin (auch durch ihn selbst) so missbraucht wird!
Kissi
Punkte:
keine Wertung
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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SLIPKNOT - Slipknot (10th Anniversary Edition)
Roadrunner Records/Musikvertrieb
Zehn Jahre ist es jetzt schon her, seit Slipknot mit
ihrem selbstbetitelten Debüt-Album der Metalszene
frischen Wind eingehaucht haben, und der Kult um die
Band will einfach nicht abreissen. Ursprünglich als
temporäres Phänomen und von der Metal-Szene
grundsätzlich als moderner Scheiss abgetan, überlebte
die Band sämtliche Herausforderungen, und stellt sich
heutzutage zwar etwas angeschorft, aber nichtsdestotrotz
so standhaft und kämpferisch wie eh und je den Gezeiten:
Die Jungs headlinen mittlerweile weltweit die grössten
Tours und Festivals, haben sich dank der technisch
anspruchsvollen Arbeit auf den letzten Alben den Respekt
der Musikerszene erkämpft, und verblüffen regelmässig
mit neuen kreativen Eingebungen und mittreissenden
Live-Shows. Dass dies alles hart erkämpft werden musste,
zeigt nun die Re-Issue des 'Slipknot'-Albums: Nebst den
Tracks der regulären Veröffentlichung, finden sich
darauf auch einige Remixes, Demos und weitere Versionen
der Songs. Dabei sind sicher die Demos und der Terry
Date-Mix von 'Wait And Bleed' am interessantesten -
Während die Songs im Demostadius bereits eine ungeheure
Dichte und Konzentration aufzeigen, wird beim Terry
Date-Mix klargemacht, wie Slipknot hätten klingen
können, wenn sie sich eben für diesen Mischer
entschieden hätten. Das Herzstück dieser hübsch
aufgemachten Veröffentlichung ist aber klar die
52-Minütige Doku 'Of The Sic' auf der dazugehörenden DVD.
Das von Perkussionist Shawn Crahan zusammengeschnittene
Zeitdokument zeugt von der urspünglich chaotischen
Energie der Band (Die Jungs zündeten sich auf der Bühne
regelmässig gerne gegenseitig an, und nahmen bei
Gelegenheit schon mal das ganze Dekor auseinander),
ihrer Nähe zu den Fans, und vor allem von einigen
interessanten Arten, sich Backstage die Zeit zu
vertreiben. Ganz geil kommt beispielsweise auch der
Teil, in dem ein Mitglied frischgeduscht von seinem
Hotelzimmerfenster aus Autogramme schreiben muss, obwohl
neben ihm ein blondes Mädel auf etwas Zuneigung wartet.
Unter'm Strich haben wir all das natürlich schon unter
anderem weit ausgiebiger von Bands wie Metallica,
Pantera und Konsorten gesehen, aber der Wandel der Zeit
lässt diese DVD einfach in einem anderen Blickwinkel
erstrahlen. Weiter gibt's zudem eine komplette
Live-Performance (Dynamo-Festival, 2000), sowie die
Videos zu 'Spit it Out', 'Wait And Bleed', und 'Surfacing'
zu bestaunen. 'Slipknot - 10th Anniversary Edition' ist
somit eine klasse Komplettierung zum bisherigen
Schaffen, und dank der DVD auch inhaltlich
gerechtfertigt. Ich würde mal spontan meinen, dass jetzt
nicht gerade jeder da draussen losrennen muss, um sich
das Teil unter den Nagel zu reissen - Aber lohnen tut
sich der Kauf auf jeden Fall!
El Muerte
Punkte:
keine Wertung
Hier reinhören
und bestellen für 33.90 SFr.
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THE PROJECT HATE MCMXCIX – The
Lustrate Process
Vic Records/Irascible
Obwohl mit "The Lustrate Process" bereits das
sechste Album ins Haus steht, fristen The Project Hate
MCMXCIX doch eher ein Schattendasein, was aufgrund ihrer
Einzigartigkeit vielleicht nachvollziehbar ist, doch
andererseits ist es auch erstaunlich, denn was die Band
seit Jahren produziert, hört sich sehr faszinierend an.
Wie für die Band üblich konnten auch dieses Mal eine
Schar an Gastmusikern rekrutiert werden: Martin van
Drunen (Hail Of Bullets, Asphix, Ex-Pestilence), Johan
Hegg (Amon Amarth), L.G. Petrov (Entombed), Christian
Älvestam (Ex-Scar Symmetry) und Mike Wead (King Diamond/Mercyful
Fate), um nur die bekanntesten zu nennen. Im Vergleich
zu den Vorgängern hat sich zwar nicht viel verändert,
noch immer spielen The Project Hate MCMXCIX eine Art
experimentellen Death Metal mit Industrial-Anleihen,
epischen Parts und weiblichem Gesang als Beigemüse. Dies
mag nun Liebhabern von simpel gestrickter Musik
Gänsehaut auf den Rücken projizieren, was ehrlich gesagt
auch nicht erstaunt da neben der aussergewöhnlichen
Mixtur die Songs jeweils zwischen 7 und 13 Minuten Länge
pendeln und somit an jeglichem konventionellen
Strophe-Refrain-Schema vorbeiziehen. Ein harter Brocken,
welcher sich nicht beim ersten Anhören erschliesst,
jedoch hier liegt auch die Stärke, denn langweilig ist "The
Lustrate Process" zu keiner Sekunde. Weiter ist der
basslastige Mix extrem druckvoll, was "The Lustrate
Process" von den Vorgänger-Alben deutlich abhebt. Wer
der Band fremd ist, sich jedoch mal ein Bild vom
Geschehen machen will, der startet wohl bevorzugt mit
dem Song "The Locust Principles", welcher am ehesten ein
Türchen zu "The Lustrate Process" öffnet und
gleichzeitig auch einer der stärksten Songs auf dem
Album ist. Trotzdem: Auch hier wird volle Konzentration
benötigt, ein lockeres Anhören nebenbei liegt nicht
drin. Dafür wird man aber auch mit einem vorzüglichen
und nicht alltäglichen Album belohnt, welches zwar nicht
jedermanns Sache sein wird, aber für den offen Gourmet
eine Festmahlzeit darstellt.
R.K.
Punkte:
8.0 von 10
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MACBETH - Gotteskrieger
Massacre Records/Musikvertrieb
Sofern man auf edelst produzierten Teutonenstahl der
modernen Gangart steht und kernigen, deutschen Gesang am
liebsten in Stein gemeisselt vor sich liegen hätte, wird
bei Macbeth aufs Treffendste bedient werden. Mit einem
druckvollen, aber für die auf härtere Sounds geeichten
Metaller unter uns etwas zu polierten Gesamtsound,
thematisieren Macbeth unter Anderem Geschichten von
Infanterieschlachten, U-Boot-Tragödien, dem gekreuzigt
werdenden Nazarener, Märtyrern, Schaffotgängen und fünf
weiteren Dramen, wobei die Dramen gänzlich auf die
lyrische Ausrichtung gemeint sind. Musikalisch fährt die
doch schon seit einem Vierteljahrhundert existierende
Band eine Mischung aus Dark und Heavy Metal und erinnert
mich über weite Strecken an alte Judas Priest und Iron
Maiden light. Die Produktion ist wie gesagt spitze,
druckvoll, transparent und aktuell. Die stimmigen
Twin-Gitarrenläufe und die tollen Soli sollen ebenfalls
nicht unerwähnt bleiben und das homogene sowie gefällige
Songwriting wirkt so eindrücklich wie auch ein bisschen
einlullend. Als Krönung setzt der gerrrollte, aber
melodische und charismatische Gesang Übersongs wie dem
bombastischen "Golgatha" das Sahnehäubchen auf. Im
Grundprinzip nicht unbedingt meine Baustelle, aber ich
habe Macbeth aufgrund ihrer Leistungen in meinen
musikalischen Freundeskreis aufgenommen und habe darum
auch eine Empfehlung auszusprechen. Reinhören.
Hardy
Punkte:
8.0 von 10
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und bestellen für 27.90 SFr.
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SALTATIO MORTIS - Wer Wind Saet
Napalm Records/Musikvertrieb
Was soll man machen, wenn man eine Scheibe
kritisieren soll, die bis auf Album- und Songtitel genau
dieselbe Rezension erfordern würde wie das
Vorgängerwerk? Saltatio Mortis, seit Jahren ein Garant
für schweisstreibende Live-Shows und starke
Liedersammlungen in Scheibenform, haben mit "Wer Wind
saet" ihr neues, nunmehr sechstes Langeisen am Start,
und sowohl Sonnen- als auch Schattenseiten sind durch
und durch identisch mit denjenigen ihrer letzten
Veröffentlichung "Aus Der Asche" von 2007. Durchwegs
tolle Songs (man höre sich nur mal den Opener "Ebenbild"
an), eingängig, rund und gut gespielt, dazu die lockere,
luftige Produktion, treffen auf das grosse Problem
dieser Band: ihre Identität. Zwar hat man sich nach den
Experimenten der ersten paar Scheiben auf die
Mittelalter-Rock-Schiene geeinigt und zeigt auch heuer
wieder, dass diese Entscheidung vollumfänglich richtig
war, wie schon auf "Aus der Asche" oder, noch früher,
auf "Des Königs Henker", tut man sich aber schwer, eine
klare Abgrenzung zu den bekannten Grössen des Genres, In
Extremo, Subway To Sally und Schandmaul fertig zu
bringen. So erinnert man insbesondere bei den
balladesken Stücken wie "Letzte Worte", "Tief In Mir"
oder dem etwas gar kitschigen "Aus Träumen gebaut" an
die schon genannten Schandmäuler, während die rockigeren
Tracks der Marke "Kaltes Herz" der Ähnlichkeit von Aleas
Stimme mit derer von STS's Eric Fish zum Opfer fallen.
Und dennoch: Liedgut wie etwa der Riffer "Rastlos", das
rotzige "Miststück" oder das gefühlvolle "Manus Manam
Lavat" gehen mit ihren prägnanten Texten, die denen von
Bodenski (STS) in nichts nachstehen, sofort ins Ohr und
machen Lust darauf, die Band an Halloween im Z7 schauen
zu gehen. Dass das Volk an diesem Abend wie wild zum
Schalmeien-Pogo-Track "Vergessene Götter" tanzen und das
epische Finale "Wir säen den Wind" abfeiern wird, das
ist jetzt schon klar. Dass dann Doro Pesch livehaftig zu
erleben sein wird, wie sie mit Alea das orientalisch
angehauchte "Salome" im Duett trällert, wie auf "Wer
Wind saet", bezweifle ich indes.
Kissi
Punkte:
8.0 von 10
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REECE - Universal Language
Metal Heaven/Non
Stop Music
Ältere Fans mögen sich vielleicht noch daran
erinnern, dass es ein Album von Accept gibt, das nicht
von Urgestein Udo Dirkschneider eingesungen wurde. «Eat
The Heat» nennt sich das Teil, kam 1989 heraus und wurde
bekanntlich zu keinem Ruhmesblatt der Bandgeschichte.
Leidtragender war unter anderem, wie Blaze Bayley bei
Iron Maiden, Sänger David Reece, der mal bei Bangalore
Choir war und zuletzt mit der schwedischen Combo Gypsy
Rose ein Album aufgenommen hat. Die vorliegende Scheibe
ist sein erstes Solo-Werk, für das er sich unter anderem
die Dienste von Gitarrist/Producer Andy Susemihl (Ex-U.D.O.
und Ex-Sinner) und Tausendsassa Stefan Schwarzmann
(zuletzt bei Krokus vor der Reunion) gesichert hat.
Heraus gekommen ist eine interessante Rock-Scheibe, die
mir aber beim ersten Durchlauf nicht auf Anhieb gefallen
hat. Es brauchte mehrere Anläufe und dann erst kam vor
allem die geniale Gitarren-Arbeit von Herrn Susemihl zum
Vorschein. Der Opener «Before I Die» ist ein
ordentlicher Midtempo-Rocker mit leichten
Accept-Anleihen, der bei entsprechender Lautstärke den
megageilen Bass-Sound von Jochen Fünders (Ex-Holy Moses)
hervor bringt. Die Songs wurden grundsätzlich in
moderatem Tempo eingespielt, denn Double Bass-Attacken
sind keine zu finden. Dafür gibt es dann und wann Zitate
in bekannte Gefilde wie bei «Flying Close To The Flame»,
das sich schwer nach MSG und/oder UFO anhört. Zudem
klingt David's Stimme hierbei nach Gary Barden mit einem
Schuss Joe Lynn Turner. Eigenständiger kommt da «Fantasy
Man» daher, wo trotz wenig Verzerrung eine überaus
schöne Softrock-Nummer vorgetragen wird, die wiederum
durch obergeile Gitarren-Sounds auffällt und auch
Gotthard gut anstehen würde. Die relative
Gleichförmigkeit der Songs wird mit der Zeit allerdings
zur Belastungsprobe, die jedoch von der exquisiten
Instrumentierung praktisch wieder aufgefangen wird. Wer
nach mehreren Durchläufen genau hinhört wird
schliesslich feststellen, dass David Reece durchaus
überzeugen kann und seine Stimme, wie bei «Once In A
Lifetime» (mit Vibes von David Lee Roth) oder «Queens Of
My Dreams» perfekt zur Musik passt. «Universal Language»
steigert sich gesamthaft wie einzeln betrachtet, je
länger das Teil dreht und sollte von Hardrock-Fans
unbedingt angetestet werden!
Rockslave
Punkte:
7.9 von 10 Hier reinhören
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CHTHONIC – Mirror Of Retribution
Spinefarm Records/Musikvertrieb
Kurz vor Wacken '07 habe ich die Taiwanesen als
Geheimtipp kennengelernt, seit da auch schon zwei Mal
live bestaunen dürfen. Nun meldet sich Asien also mit
neuem Plattenvertrag und damit verbunden neuer Platte
zurück. Taiwan ist ja nicht gerade für eine blühende
Black Metal-Kultur bekannt, und daran ändern die Jungs
und das Mädel um Freddy Lim wohl kaum was, vor allem
ähneln sie optisch eher dem Visual Key-Stil als
gestandenen Schwarzmetallern. Oder halt an Cradle of
Filth, wobei sich die Ähnlichkeit nicht nur auf das
Auftreten beschränkt. Aber im Gegensatz zu den
britischen Vampiren ist auch auf dem inzwischen fünften
Werk ein politischer Ansatz verpackt: Nämlich die
Geschichte der Unterdrückung, die anscheinend seit jeher
die Gesellschaft Taiwans zermürbt. Das erklärt Liedtitel
wie "1947" oder "Unlimited Taiwan", ohne lyrisch aber
anprangernd zu klingen. Viel eher passen sich die
abwechslungsreichen Vocals in das mal hoffnungslose, mal
aggressive Klangbild ein, das neu vermehrt auf Gitarre
und Erhu (eine Art zweisaitige Geige) setzt. Das
Keyboard hat nach wie vor viel Platz, ist aber leiser
abgemischt und stützt mehr, als es trägt, was die Riffs
und das Schlagzeug einiges aggressiver wirken lässt. Wer
bei "Blooming Blades" gleich an Midian denken muss, wird
wohl auch bei weiteren Songs ähnliche Strukturen
erkennen. Und doch schaffen sie es durch die teilweise
einträufelnden asiatischen Melodieführungen und
Tonleitern genügend Eigenständigkeit zu erschaffen, um
nicht als billige Kopie durchzugehen. Leider verzichten
sie mehrheitlich auf die weiblichen Vocals, womit die
Lady am Bass aber immer noch einen netten optischen
Anspruch erfüllt. Ausnahme bildet das (auch durch die
schnellen, melodischen Riffs abgehende) Über-Lied "Spell
Of Setting Sun". Perfekt aufgebaute Spannung,
dramatische Wechsel und ein in sich zusammenfallendes
Ende. Wäre dieses Lied am Anfang, könnte das europäische
Ohr sich doch ein wenig schneller damit anfreunden. Ich
selber kannte die Band und nahm mir darum die Zeit
dafür, allen anderen kann ich das nur wärmstens
empfehlen. Ein Experiment, das sich wahrlich lohnt!
Hoffen wir mal, dass durch den neuen Vertrag auch mal
ein paar Konzerte in die Schweiz fallen.
Tristan
Punkte:
7.9 von 10 Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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LEAVES' EYES – Njord
Napalm Records/Musikvertrieb
Die nordischen Mythen, Sagen und Seeleute waren
schon immer fester Bestandteil der Formation Leaves'
Eyes, und so erstaunt es wenig, dass auch auf ihrem nun
dritten, vollwertigen Album "Njord" die erfolgreichen
Krieger wieder in die Ruder greifen müssen. Dieses mal
gibt es gleich auch noch Unterstützung durch das Lingua
Mortis-Orchester, welches unter der Leitung von
Rage-Saitenzupfer Victor Smolski für eine opulente
Untermalung der 12 gebotenen Kompositionen sorgt. Zudem
wurde auch sorgfältig auf die Balance zwischen Orchester
und Band geachtet, und selbst wenn sich der Bombast hoch
türmt, wirkt es weder überladen noch kitschig. Doch dies
ist nicht die einzige Überraschung, welche uns die
Formation beschert, denn ehrlich gesagt habe ich nicht
damit gerechnet, dass Leaves' Eyes auf "Njord" zu einer
solchen Hochform auflaufen und kompositorisch einen
derart weiten Schritt nach vorne machen. Klar, die feine
Stimme von Liv ist nicht für alle gleich erträglich, und
auch das Gegrunze von Alex ist nicht ein Höhenflug, doch
muss man anerkennen, dass Liv die wohl bis anhin beste
Gesangsperformance ihrer Karriere abliefert, und
wenigstens wurde nicht für eine bessere Vermarktung und
Platzierung in der Hausfrauengilde die Grunz-Vocals
weggelassen. Wenn man sich den Songs zuwendet, so kann
durchaus gesagt werden, dass Leave's Eyes einen grossen
Schritt zu Within Temptation und Nightwish aufgeholt,
wenn sie nicht gar diese eingeholt haben. Dazu wird auch
einiges an Abwechslung geboten, egal ob mit voller
Symphonic-Breitseite des Titeltracks "Njord" oder mal
akustisch ruhig mit "Irish Rain", die Band pendelt das
gesamte Spektrum ab, was dieses Genre zu bieten hat,
lässt aber auch rasch mal die genannten Bands oder auch
Evanescence ("My Destiny") in den Gedanken erscheinen.
Auch wenn mir der rohe Charme des Erstlings fehlt und
alles etwas glatt poliert oder für manche Ohren auch zu
niedlich tönen mag, so kann bei der Flut an Female
Fronted-Symphonic Metal-Veröffentlichungen "Njord" als
äusserst gelungen angesehen werden und sollte zumindest
bei Anhängern genannter Bands und des Genres generell
auf innige Gegenliebe stossen.
R.K.
Punkte:
7.8 von 10 Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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ENOCHIAN THEORY - Evolution:
Creatio Ex Nihilio
Anomalouz Records
Die Engländer aus Portsmouth mit ihrem Prog-Album
"Evolution: Creatio Ex Nihilio", zu Deutsch Schöpfung
aus dem Nichts, machen es dem Zuhörer auch nicht grade
einfach, besticht doch deren Debut mit vielschichtigem
Sound. Schon das Cover und der Name beweist viel
Einfallsreichtum, und das widerspiegelt sich dann auch
im Sound der Briten. Episch, atmosphärisch klingt das
Ganze. Ebenfalls finden sich Art Rock, etwas Metal und
Gothic-Einflüsse auf deren Rundling. Etwas deplaziert
scheinen mir die gelegentlich auftauchenden Death
Metal-Gesänge, die irgendwie nicht in die Songs passen
wollen. Dafür kommt das so genannte "The Lost
Orchestra", welches verantwortlich ist für
Synthie-Keyboards und Orchestrale Dinge, keine Ahnung,
wer da alles mitspielt, sehr gut zur Geltung in den
einzelnen Tracks. Das erhöht hier eindeutig die Dramatik
der einzelnen Parts und zieht sich so fast durch den
ganzen Rundling hindurch. Am Besten spiegelt sich die
Musik der Engländer in dem grandiosen "The Fire Around
The Lotus" wider, wo sich harte Gitarren mit ruhigen,
atmosphärischen Teilen abwechselt und gegen Ende findet
man sogar noch einige Eloy-Elemente. Schlussendlich kann
man zusammenfassend sagen, dass Enochian Theory
melanchonische, sphärische Song geschaffen haben mit
einigen Metal-Teilen, die grosses Potential haben und
sich nach einigen Durchläufen voll entfalten und dem
anspruchsvollen Zuhörern sicher gefallen werden. Vor
allem Anhänger von Anathema, Porcupine Tree und
Riverside werden ihre Freude haben.
Crazy Beat
Punkte:
7.8 von 10
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31.90 SFr.
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BOWEL FUNCTION – Luxury Of A Doubt
Jazzhaus Records
Bowel Function scheren sich nicht um irgendwelche
künstlich erzeugten Genre-Grenzen. Gut so! Denn das
Ergebnis klingt nicht nur sehr abwechslungsreich,
sondern auch frisch. Auf ihrem zweiten Album hört man
klassischen Hard Rock, Rock'n'Roll, Heavy Metal à la
Iron Maiden, Teeny-Punkrock und Pop-Rock. Die Songs
unterschreiten dabei nie eine gewisse Härtegrenze. Zum
Teil erinnert das Ganze aufgrund der Stimme von Alex an
die Schweizer Excentric. Ingesamt ist "Luxury Of A Doubt"
aber noch nicht der grosse Renner geworden, den man
bereits nach dem ersten Hören nicht mehr aus den Ohren
bringt. Das Album zeigt aber das grosse Potential der
Truppe. Gejammert werden darf da, frei nach dem Titel,
wirklich nur auf hohem Niveau. Denn obwohl mir bisher
kein Song aufgefallen ist, der das Zeug hätte, die Band
in die oberste aller Ligen zu katapultieren, mischen
Bowel Function in der unteren Hälfte der Oberliga schon
mal ziemlich Staub auf. Aufgrund des Alters der Jungs
und den Sounds ist durchaus ein Vergleich mit den
aktuellen Überfliegern The Answer und Airbourne erlaubt.
Um an diese Bands anzuschliessen, fehlt Bowel Function
aber noch die gewisse Kompromisslosigkeit, Verrücktheit,
Dreck und die 'Mit dem Kopf durch die Wand'-Attitüde.
Das sind alles Sachen, die zwar schwer zu beschreiben
sind, die man aber trotzdem hört und schliesslich auch
über Sein oder Nicht-Sein entscheiden. Aber auch so sind
Songs wie der hard rockige Opener "Now", "Reach For The
Scars" (mit Maiden-artigen Tween-Guitars) oder das
punkige "Go To Hell" alles andere als Schmähkost. Bowel
Function zeigen mit "Luxury Of A Doubt", dass mit ihnen
zu rechnen ist. Die Konkurrenz sollte bereits jetzt
anfangen, Pullover zu stricken, damit sie sich auf bei
einer möglichen Herbsttournee von Bowel Function warm
anziehen können. Wer scheuklappenfreien, harten
Rock'n'Roll mag, kann definitiv zugreifen. Alle anderen
warten noch bis zum nächsten Album, das dann definitiv
ein Genre-übergreiffender Klassiker werden könnte.
Roger W.
Punkte:
7.8 von 10
Hier bestellen für
27.90 SFr.
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ROOT – The Temple In The Underworld (Re-Release)
I Hate
Records
Nachdem die Tschechen erst vor kurzer Zeit "The Book"
neu veröffentlicht haben, ist nun wohl die nächste
Platte am Start. Zeitgeschichtlich geht es dabei einige
Schritte zurück, die erste Auflage wäre da im Jahre '92
anzusiedeln. Folglich sind die Tracks nicht ganz so
vielschichtig und aufwändig wie auf der letzten
Wiederveröffentlichung, aber nichts desto trotz hört man
Root ganz deutlich raus. Tatsächlich ist die Platte
einiges eigenständiger, Vergleiche mit Moonspell oder
The Vision Bleak sind nur noch an einzelnen Parts zu
erahnen. Komplex ist die Musik vor allem durch die
verschiedenen und kaum vorhersehbaren Parts in den
einzelnen Tracks. Teilweise an düsteren Heavy Metal
erinnernd ziehen die Lieder mit einfacheren Stellen
genauso an wie alte Venom, erinnern durch den klaren,
melancholischen Gesang an Mayhem’s Klassiker, bevor sie
mit experimentelleren Parts schon fast Grenzen
überschreiten. Thematisch genauso abwechslungsreich
fungieren die Texte im Lovcraft’schen Universum ("The
Old Ones") oder im nachdenklichen La Vey-Satanismus,
ohne je abgedroschen oder lächerlich zu klingen. Kurzum,
ich bekomme Lust, mit einem guten Glas Absinth auf der
Terrasse die letzte warme Sommernacht zu geniessen, um
den letzten Tropfen der Atmosphäre auch in der Realität
zu spüren. "The Temple In The Underworld" ist ein
nachdenkliches, tiefgründiges Werk, ohne musikalisch zu
übertreiben. Es glänzt mit nachvollziehbaren Riffs,
welche in überraschender Reihenfolge gespielt Stimmungen
erzeugen können, die von Nervosität über Verträumtheit
bis hin zu Freude und Sehnsucht reichen. Doch gerade
diese Eigenständigkeit macht es schwierig, für wen diese
CD zu empfehlen ist. Darum ganz einfach mal reinhören,
sich Zeit lassen und vielleicht einen Tag später
nochmals probieren. Denn gewisse Parts wird man einfach
nochmals hören müssen.
Tristan
Punkte:
keine Wertung
Hier bestellen für
27.90 SFr.
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INDUKTI - Idmen
InsideOut Music/SPV
Holy Moly, dieses Album verwirrt selbst den
abgefahrensten Proggie, was uns hier die Polen von
Indukti vor den Latz knallen ist definitiv ein harter
Brocken Musik. Die grösstenteils instrumentalen Songs
(wenn man das Songs nennen kann) spielen sich in einer
Bandbreite ab, die mich dann schon ab und zu sehr
verwirrt haben. Am besten versteht man noch "Nemesis
Voices", das sich an Tool orientiert und sogar
Änlichkeiten im Gesang mit Tool hat. Aber da gibt's dann
eben noch diese anderen Tracks, zwischen acht und zwölf
Minuten... Deren Inhalt besteht aus düsterem Metal,
sphärischem Prog, Jazz, Kammermusik, Folk und diversen
fast Chaotischen Instrumentierungen mit unter anderem
Violine, Hackbrett und Trompeten und diversen,
eigenartigen Geräuschen. Eine wahre Herausforderung für
den Weltoffenen Musik-Freak. Drei Sänger wurden vor die
volendeten Songs gestellt und mussten diese nach bestem
Können noch gesanglich veredeln, was aber am Ende doch
allen dreien ganz gut gelungen ist. Natürlich noch mit
einem normalen 08/15-Gesang, das versteht sich wohl von
selbst. Ruhige Momente wie bei den ersten Minuten von "Tusan
Homichi Tuvota" sind sehr gut gelungen und auch einfach
zu vestehen, aber gegen Mitte und Ende des Songs wird's
dann immer verwirrter und chaotischer und sehr schwer zu
verdauen, selbst nach mehrmaligem Anhören nicht.
Irgendwie krank, aber irgendwie auch genial. Dieses Werk
reisst dich hin und her, und wenn du glaubst, jetzt hast
du es einigermassen begriffen, dann stürzt sich das
Ganze wieder ins totale musikalische Chaos. Die Polen
nehmen sich alle musikalischen Freiheiten heraus und
vermischen diese nach belieben zu einem teilweise
undurchschaubaren, sehr schwer Verdaulichen Mix, der
aber am Ende durchaus einen Reiz hat für den
interessierten, Weltoffenen Zuhörer.
Crazy Beat
Punkte: 7.7 von 10 Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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MUNICIPAL WASTE - Massive
Aggressive
Earache/Non
Stop Music
Gross war der Aufschrei, als Municipal Waste um 2007
erstmals in Europa einschlugen - konnte auf der Tour mit
The Haunted noch von einem Überraschungserfolg
gesprochen werden, trumpfte das Quartett darauffolgend
unter anderem beim Wacken dick auf und eroberte die
Herzen des Party-freudigen Volkes im Sturm. Das Rezept
dabei schien denklich einfach zu sein: Thrash, als wäre
die Uhr 1988 stehen geblieben - da hätte man eigentlich
auch früher darauf kommen können. Unter der Regie von
Produzenten-Übergott Zeuss wurde nun der Nachfolger zu "The
Art Of Partying" eingespielt - und "Massive Aggressive"
steht der vorhergehenden Scheibe in nichts nach: Die
Band tobt sich nach wie vor aus, als ob es keinen Morgen
geben würde. Anthrax meets Suicidal Tendencies, dazu
neuerdings eine gute Prise klassischer Zitate inkl.
doppelstimmigen Lead-Gitarren und dergleichen. Dazu
finden sich Gangvocals en masse, die Songs sind selten
länger als zwei Minuten, und auch Performance-technisch
stehen die Zeichen auf Sturm. Die Band und vor allem
Drummer Dave Witte hat dabei offensichlich die
Hausaufgaben gemacht und kann diesmal aus einem weit
grösseren Fundus an technischen Variationen schöpfen.
Die Fakten des Endresultats sprechen dann auch eine
klare Sprache: Dreizehn Songs auf knapp 28 Minuten
Spieldauer, da ist für Dynamik nicht viel Spielraum
vorhanden - "Massive Aggressive" will laut gespielt
werden, am besten beim über die Autobahnrasen,
Nachbarnzerkloppen oder ganz einfach Abfeiern. Ich würde
mal sagen, dass man die Platte getrost als Werbemittel
für die Konzerte abtun kann, denn wer dieses Teil mal
eben zuhause gemütlich auf die Stereoanlage auflegt, hat
den Sinn eh nicht kapiert. Municipal Waste ist zwar das
Händchen für Hits etwas abgerutscht, was das Ganze
irgendwo schrecklich eindimensional erscheinen lässt -
aber das spielt hier einfach keine tragende Rolle.
El Muerte
Punkte: 7.5 von 10 Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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RAVAGE - The End Of Tomorrow
Metal Blade/Musikvertrieb
Wünscht ihr euch auch manchmal in die glorreichen
80er zurückversetzt, in welchen Lederjacken, Nieten und
Kutten nicht retro, sondern völlig up to date waren? Mit
"The End Of Tomorrow" legen die US-Metaller von Ravage
euch den passenden Soundtrack zu solchen Träumereien
bereit! Präsentierten sich die Traditionsbanger auf
ihrem Debut "Spectral Rider" von 2005 noch ziemlich
unausgegoren und höchstens auf dem Niveau einer
mittelmässigen Demo-Band, schafften sie mit ihrer EP "Freedom
Fighter" einen deutlichen Sprung nach vorne, welcher mit
"The End Of Tomorrow" nun fortgeführt wird. Klassischer
US-Power Metal mit NwoBHM-Einflüssen, so, wie es der
traditionsbewusste Metalhead mag. Zwar brauchen die
zwölf Songs eine Weile, bis sie sich dem Hörer
erschliessen, nach dem vierten oder fünften Durchgang
zündet aber jeder einzelne ein kleines Riff-Feuerwerk
mit Startschwierigkeiten, vom eröffnenden Mid
Tempo-Riffer "Reign Fall" über die Double Base-Hymnen "Freedom
Fighter", "Damn Nation" und dem Thrasher "The Shredder"
(was für ein cooler Titel!) bis zum epischen "The
Nightmare's Hold: Part One" und dem erbarmungslos
stampfenden zweiten Teil, welche getrennt sind von einer
coolen "Nightcrawler"-Version (im Original von Judas
Priest). Gerade bei dieser Nummer fällt auf, dass
Shouter Al Ravage deutliche Fortschritte seit dem Debut
gemacht hat und der Band durch seinen eher etwas tiefen
Gesang einen eigenen Charakter verleiht, ohne dabei das
eine oder andere Mal auf zerrende Screams zu verzichten.
Trotz der druckvollen Produktion mag der Stil der Band
immer noch etwas verstaubt klingen, und das Wort
Innovation kennen die Herren aus Massachussets auch
nicht. Und auch wenn dazu nicht wirklich Hits auf "The
End Of Tomorrow" zu finden sind, so eignet sich der
Silberling doch wunderbar zur mental metallischen
Zeitreise.
Kissi
Punkte: 7.5 von 10 Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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DANGER DANGER – Revolve
Frontiers Records/Musikvertrieb
Ein Garant für unbeschwerten, eingängigen Rock waren
Danger Danger schon immer, und so ist auch "Revolve"
keine wirkliche Überraschung. Nicht im negativen, aber
leider auch nicht im allzu positiven Sinne. Denn diesen
Herren merkt man leider doch ein bisschen das Alter an.
Lang nicht mehr so draufgängerisch wie früher, rockt die
neue Scheibe eher gemütlich dahin. Trotzdem, die Füße
schlafen einem nicht ein dabei, denn selbst die vielen
Halbballaden haben zumindest einen Refrain, der den Rest
wieder wettmacht und einem doch noch ein Lächeln auf die
Lippen zaubert. Natürlich hat auch "Revolve" seine
Highlights. So wissen der Opener "That's What I'm
Talking About" und mein Favorit "Keep On Keeping On"
oder die rührende Ballade "Fugitive" doch absolut zu
überzeugen. "Rocket To Your Heart" und "Hearts On The
Highway" sind richtig herzerwärmend – kein Wunder, bei
so vielen Herzen im Songtitel. Schwachpunkte sind auf
eine Art "F.U.$", ausgesprochen, oh Wunder, "Fuck You
Money" – bei dem Titel erwartet man einfach mehr Kick
Ass, und die zweite Ballade "Never Give Up", die viel zu
alltäglich ist und einem nicht wirklich etwas bietet. "Revolve"
ist ein Album voller netter, beflügelter
Gute-Laune-Songs und eingängiger Melodien, das man ohne
gross drüber nachdenken zu müssen wunderbar nebenher
hören kann. Ohne Ecken und Kanten, ohne Störfaktor,
musikalisch und vor allem gesanglich einwandfrei, leider
auch ohne Biss und sogar für Danger Danger etwas zu
poppig ausgefallen.
Joey Roxx
Punkte: 7.5 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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MAN MUST DIE – No Tolerance For Imperfection
Relapse Records/Non
Stop Music
Die schottische Death/Grind/Thrash Combo bringt mit
“No Tolerance For Imperfection” bereits ihre dritte
Scheibe auf den Markt und obwohl sie seit einer Weile
bei Relapse Record unter Vertrag stehen, bereits einige
grosse Festivals wie das Maryland Deathfest besucht
haben, schaffen es die Jungs nicht aus dem Schatten
anderer Bands herauszutreten. Auch in der
Undergroundszene sind sie noch nicht so verbreitet wie
sie es gerne hätten und dies eigentlich zu unrecht. Man
Must Die fabrizieren auf ihren Instrumenten eine schöne
Mischung zwischen modernem Thrash, grindigen Passagen
und brutalem Death Metal, welche wunderbar in die
Gehörgänge passt. Anders als auf dem Vorgänger „The
Human Condition“ setzen die Fünf auf etwas melodiösere
Riffs als nur auf brutales Geballer. Dabei habe ich
etwas den Verdacht, dass die Schotten hoffen, damit mit
einem Rad auf der Trendschiene fahren zu dürfen. Mal
sehen ob dies gelingen wird, ich bezweifle es jedoch da
sie einfach zu hart für die kommerzielle Sparte sind.
Die Scheibe ist an sich nicht übel und knüppelt wirklich
gut durch die Boxen. Zu bemängeln habe ich jedoch, dass
Man Must Die weder Fisch noch Vogel sind. Für die
Undergroundszene wohl zu einen Tick zu modern und für
die Trendsetter sicherlich zu brutal. Mal sehen ob sie
sich nach diesem Album irgendwo festsetzen können.
Trotzdem empfehlenswert für Fans der obengenannten
Genres, auch wenn man vielleicht zuerst auf der
MySpace-Seite einige Songs probehören sollte bevor man
sich den Silberling kauft.
Xenia
Punkte: 7.5 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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COMMON GRAVE - Embedded Coding
Twilight/Non
Stop Music
Nach anderthalb Minuten technoidem "Die Trompeten
von Jericho"-Intro versetzt es mich schon während des
ersten Songs in die frühe Ära floridianischer Death
Metal-Kultur. Und auch die nachfolgenden Songs erinnern
mich immer wieder stark an Monstrosity's Erstlingswerk
"Imperial Doom". Eher vertrackte Songstrukturen, saubere
Rhythmik, die gewisse räudige Brachialität, das auf den
ersten Blick unberechenbar erscheinende Songwriting
sowie ein Soundgewand, das unweigerlich an die 90er
Jahre erinnert, machen "Embedded Coding" zu einem nicht
nur gut gemachten, sondern auch sympathischen Werk
brutaler Musik. Das Rad wird von Common Grave sicherlich
nicht neu erfunden, aber die Herangehensweise ist nach
15 Jahren der aktiven Hochkultur so erfrischend
eingängig und gut gemacht wie auch irgendwie nötig. Fans
der ersten Alben von Monstrosity, Malevolent Creation
oder Morbid Angel sollten unbedingt reinhören.
Hardy
Punkte: 7.5 von 10
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und bestellen für 27.90 SFr.
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THREAT SIGNAL – Vigilance
Nuclear Blast/Warner
Drei Jahre lang liessen Threat Signal die Fans
schmoren, eine doch eher längere Wartezeit wenn man
bedenkt, dass mit "Vigilance" erst der zweite Schlag am
Starte steht. Sicherlich nicht förderlich waren die
Dreher an der Besetzung, zumal ausser dem Sänger Jon
Howard die komplette Mannschaft seit 2006 ausgetauscht
wurde. Doch nicht nur an der Musikerfront gab es
Änderungen, so fällt gleich auf, dass im Vergleich zum
Vorgänger "Under Reprisal" der übermächtige Fear
Factory-Einschlag drastisch reduziert wurde und der
Sound dröhnt hörbar erdiger aus den Boxen. Doch nicht
nur dies, die Band hat hörbar einen Reifungsprozess
durchlebt, zumal das angepriesene Material vielfältiger
ausfällt als vom Vorgänger gewohnt. Natürlich finden
sich wie auf dem Vorgänger sehr eingängige Nummern wie "Another
Source Of Light", "Lost" und "In Repair", welche im
schmucken Modern Metal-Gewand daher rollen, daneben
existieren aber auch eher Trash-lastige Songs wie "Beyond
Recognition" und "Hate Machine", welche mächtig nach
vorne dreschen, jedoch leider mit den melodischen
Refrains ausgebremst werden. Egal, ob nun Soilwork-,
Unearth-, In Flames-, Killswitch Engage- oder Fear
Factory-Einflüsse aus "Vigilance" heraus zu hören sind,
Threat Signal haben ein Händchen dafür, Härte und
Melodie gut durchmischen zu können, auch wenn es
zwischendurch wünschenswert wäre, die Band würde
zugunsten der Unbarmherzigen den Knüppel voll
durchziehen. Wer den Vorgänger bereits mochte und
vornehmlich auf erwähnte Bands steht, der sollte sich
ein Ohr voll von "Vigilance" unbedingt gönnen. Ich
denke, es steckt noch sehr viel Potential in der Band
und es würde mich nicht erstaunen, wenn Threat Signal
eines Tages mit Soilwork & Co in einem Atemzug genannt
werden müssen.
R.K.
Punkte: 7.5 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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ENSIFERUM – From Afar
Drakkar
Entertainment/Musikvertrieb
Zwei Jahre nach dem „Victory Songs“ auf den Markt
gekommen ist, bringen die Finnen rund um Petri Lindros
ihr neustes Schwert zur Schmiede. „From Afar“ heisst der
Silberling und beginnt mit feinen Klängen, welche sich
langsam zu einem frostigen Wintersturm zusammentun.
Während „Victory Songs“ noch vermehrt auf Melodic Death
Gitarrenriffs setzte, ist „From Afar“ um einiges
volkstümlicher, mit weiblichen Gesängen, epischen
Passagen und vermehrtem Einsatz altertümlicher
Instrumenten. Ich finde diese Entwicklung nicht nur
positiv, da mir das gesamte Album etwas zu traditionell
und zu lieblich klingt. Zwar gibt es immer noch Songs
wie „From Afar“ welche ordentlich bolzen, aber
mehrheitlich wird der neue Silberling von heroischen
Klängen regiert. Die epischen Melodien bringen zwar noch
immer den gewünschten Effekt, reissen aber nicht mehr
ganz so mit wie früher. Obwohl „From Afar“ kein
Konzeptalbum ist, erinnert der Aufbau an eine Saga,
welche wie früher in Liedern vorgetragen wird. Wirklich
lobenswert ist vor allem, dass die Finnen eine
wahnwitzige Abwechslung in die einzelnen Stücke
reinbringen: Ob Chöre, finnische Texte, Sprechgesang,
Instrumentalparts oder Dudelsäcke, nichts fehlt auf
dieser Platte. Passend zum kommenden Winter sieht man
auf dem aktuellen Cover den Helden durch eine
verschneite Landschaft schreiten, ganz im Styl der alten
Covers gehalten. Die Volkfans werden Ensiferum
sicherlich auch weiterhin zu Füssen liegen, mal sehen ob
Anhänger des nordischen Melodic Death dies ebenfalls
noch tun werden. Ob die Finnen immer noch die gleiche
Wirkung auf das Publikum haben, könnt ihr am 28. Oktober
im Z7 sehen, wo sie mit Tracedown und Metstöll
auftreten.
Xenia
Punkte: 7.0 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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ARCH ENEMY - The Root Of All Evil
Century Media/EMI
Die Erfolgsgeschichte von Arch Enemy ist
mittlerweile in aller Munde - dass die Band bis zum
Release vom siebten Album 'Rise Of The Tyrant' aber nach
wie vor ordentlich zu kämpfen hatte, wird in Europa
aufgrund der hiesigen Resonanzen gerne mal vergessen.
Zwar konnte die Band recht bald nach der Gründung vor
allem in Asien ordentlich punkten, aber die
dreizehnjährige Karriere führte sie doch über eine recht
ordentliche Ladung an Schwierigkeiten vorbei. 'The Root
Of Evil' greift genau diese Anfangszeit auf, Arch Enemy
präsentieren darauf Songs der ersten drei Alben 'Black
Earth', 'Stigmata', und 'Burning Bridges', jedoch neu
aufgenommen, und mit den Vocals von Angela Gossow
veredelt - die Frontfrau war ja bekanntermassen bei
diesen Alben noch nicht mit am Start. Songs wie 'Beast
Of Man', 'Diva Satanica', 'Bury Me An Angel', und
'Bridge Of Destiny' erstrahlen somit in neuem Glanz, und
können aufgrund der fetten Produktion noch mal einiges
an zusätzlichen Punkten reissen. Fakt ist jedoch auch,
dass die Band damals noch die eine oder andere Schwäche
im Songwriting mit sich rumtrug, und das wird beim
Durchhören von 'The Root Of All Evil' auch relativ
schnell offensichtlich: Das Album macht Spass, hat
aufgrund der Line-Up-Technischen Veränderungen und der
Soundoptimierung auch eine gewisse Berechtigung, aber
wirkliche Spannung oder Tragkraft hat der grosse Teil
des Materials leider nicht zu bieten. Zu verfahren
wirken die Songs dazu, der Fokus lag damals klar eher
auf dem Riffing, als auf den Tracks. Für Fans eine gute
Investition zwecks Komplettierung der Bandgeschichte,
ich persönlich hätte aber lieber ein wirklich neues
Album - 'Rise Of The Tyrant' ist ja mittlerweile auch
schon zwei Jahre alt.
El Muerte
Punkte:
keine Wertung
Hier reinhören
und bestellen für 21.90 SFr.
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SONATA ARCTICA - The Days Of Grays
Nuclear Blast/Warner
Seit «Ecliptica», dem wegweisenden Debüt der Finnen,
ist tatsächlich schon eine ganze Dekade verstrichen! Wer
DragonForce für das siebte Weltwunder hält, sollte hier
mal seine Öhrchen rein halten und wird dabei
feststellen, dass es nicht nur auf die Geschwindigkeit
ankommt. Sonata Arctica verstanden es bereits damals,
die beeindruckende Fingerfertigkeit der Saitenfraktion
bei Bedarf zu dosieren, geniale Melodien wie beim
unsterblichen Über-Song «Replica» konsequent
auszuarbeiten und all dies, zusammen mit Tony Kakko's
geiler Stimme, zu einem eigenen Sound zu führen. Diese
Saat wurde in den folgenden Jahre weiter gepflegt und
schon bald konnten die Melodic Power Speedster eine
immer grösser werdende Anzahl Fans um sich scharen.
Stilistisch blieb man den Wurzeln grundsätzlich treu,
richtete sich aber zunehmend progressiv bei mehrheitlich
deutlich gedrosseltem Tempo aus. Diese Entwicklung
gipfelte 2007 im Album «Unia», das sich in der Heimat
zwar an die Spitze der Charts setzten konnte, unter den
Fans jedoch etwas kontrovers aufgenommen wurde. Dies
könnte auch dem neuen Werk «The Days Of Gray» blühen, wo
man als Opener erstmal ein 3-minütiges Instrumental («Everything
Fades To Gray») ausgewählt hat, ehe es bei «Deathaura»
zu Beginn eine weibliche Stimme zu hören gibt, die
eingangs in fast Dimmu Borgir artiges Gebretter
übergeht. Mit dem Einsetzen von Tony's Gesang klingt es
danach schon eher nach Sonata Arctica. Die opulenten,
orchestralen Arrangements sind aber in dieser Intensität
neu und zunächst gewöhnungsbedürftig. Man wird
unweigerlich an Filmmusik erinnert, was noch mehr
überrascht. Bei insgesamt acht Minuten (!) Songdauer
finden sich aber durchaus auch bekannte Elemente des
typischen Sonata Arctica-Sounds wieder. Mehr davon gibt
es nachfolgend bei «The Last Amazing Grays», wo die
ebenfalls vorhandene Orchestrierung Parallelen zu
Nightwish's «Dark Passion Play» aufkommen lässt. Das
progressive Element mit Vibes in Richtung Threshold
wurde beibehalten und unterstreicht abermals den
Unterschied zu den früheren Alben. Ich werde mit «The
Days Of Grays» trotz zeitgemässem Sound nicht richtig
warm und befürchte, dass Tony Kakko und seine Jungs ihre
Fans der ersten Stunde (nach «Unia») abermals vor den
Kopf stossen und kompositorisch nachgelassen haben.
Rockslave
Punkte: 7.0 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 23.90 SFr.
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OUTLOUD – Outloud
Frontiers Records/Musikvertrieb
Eines der meisterwarteten Debuts 2009 ist wohl das
selbstbetitelte Album der internationalen, sogar
interkontinentalen Band Outloud. Nachdem hier ja halb
Firewind (Bob Katsionis und Marc Cross, der auch schon
bei Helloween die Drumsticks geschwungen hat) versammelt
sind, kann sich das nur um hochwertige Musik handeln.
Ergänzt durch den New Yorker Ex-Talon-Sänger Chandler
Mogel, Bob Katsionis Gitarrenschüler und Ausnahmetalent
Tony Kash und dessen Kumpel Jason Mercury am Bass haben
sich hier sehr talentierte Musiker zusammengefunden.
Schon beim ersten Reinhören erinnert mich die CD, vor
allem der Opener "What I Need", an den einzigen Release
der leider gleich wieder in der Versenkung
verschwundenen Supergroup um Riot’s Mike Flyntz und Tony
Moore, Faith And Fire. Ganz besonders Chandler Mogel's
Gesang kommt Tony Moore sehr nahe. Streckenweise kommt
einem auch das Projekt Allen/Lande in den Sinn. Keine
schlechten Referenzen, in meinen Ohren. Die Songs auf
"Outloud" sind durchwegs auf hohem Niveau komponiert und
gespielt, Hard/Heavy Rock von seiner virtuosesten Seite.
Eingängige Riffs, melodiöse Refrains, die gleich im Ohr
bleiben, was will man mehr? Vor allem "We Run" sei hier
extra zu erwähnen, weitere Highlights sind "Wild Life"
und "Out In The Night". Das abwechslungsreiche Album
bietet einem alles, von schnellen Riffs und Double
Base-Parts über treibende, gerade Hard Rock-Songs bis
hin zu den zwei Balladen "The Broken Heart" und "Lovesigh".
Ganz besonders bei der Letztgenannten kann Chandler
Mogel sein stimmliches Können unter Beweis stellen.
Einzig und allein fehlt es Outloud bis jetzt an
Eigenständigkeit und Ausgefallenheit, aber das sei zu
verzeihen, da es sich ja um das Erstlingswerk handelt.
Und auch soundtechnisch hat man noch einiges zu lernen –
oder den Produzenten zu wechseln. Auf jeden Fall aber
verspricht schon dieser Output Aussicht auf eine Band,
von der man noch einiges hören wird und die durchaus
Potential hat, sich auf dem Musikmarkt zu etablieren.
Joey Roxx
Punkte: 7.0 von 10 Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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PESTILENTIAL SHADOWS – In Memoriam, Ill Omen
Pulverised Records
Aus dem fernen Kontinent der Kängurus und Koalabären
beschleicht ein unheiliger Schatten die europäischen
Ländereien. Ganz im Sinne der Schweinegrippe befassen
sich die Australier mit Tod und Genozid. Dies geht
natürlich am besten mit modernen Suizid-Stilmitteln wie
langsamen Akkordwechseln und eingängigen Strukturen,
trumpft aber mit alt wirkenden Riffs a là Norwegen in
den 90ern auf. Tatsächlich gelingt es ihnen, das in
einen authentischen und fast schon eigenständig
klingenden Sound zu packen. So spürt man die aggressive
Wucht der schwarzen Flamme genauso wie die Mystik der
Dunkelheit. Erinnert mich teilweise an die langsameren
Songs von Watain, die ich kenne. Das heisere Keifen des
Sängers lässt sich nur schwer verstehen, eben wie es im
Suicide/Black Metal so häufig der Fall ist, doch
überrascht die Band immer wieder mit
Geschwindigkeitswechseln in beide Richtungen, was der
Stimmung der einzelnen Lieder entgegenkommt.
Überraschend auch das Instrumental gegen Ende der CD, wo
die Gitarren durch mächtig viel Delay und Hall schon
fast nach Synthesizer klingen. Toll umgesetzt, auch wenn
der Bruch zum schnellen Abschluss der Platte ziemlich
heftig wirkt. So wird sich die Band wohl nicht wie die
Grippe verbreiten, aber bei dem einen oder anderen Platz
finden, um sich zu erhalten. Nichts neues, aber robust
und auf eine gewisse Weise durchaus bemerkenswert, auch
wenn man keine zu grossen Schlagzeilen darüber zu
schreiben hat.
Tristan
Punkte: 7.0 von 10
Hier bestellen für 29.90 SFr.
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MEMPHIS MAY FIRE – Sleepwalking
Trustkill Records
Beim Punk war es so, beim Metal auch. Jetzt heisst
es vom Hardcore, er sei tot und ausgestorben. Aber das
Trustkill-Label sieht das etwas anders. Sie haben mit
Memphis May Fire eine heisse, junge Combo am Start. Der
Fünfer aus Dallas, Texas, wurde nach dem Erscheinen
ihrer gelungenen Debut-EP etwas vom Pech verfolgt. Will
heissen: Ihr Sänger Chase Ryan hatte sie mitten im
Aufnahmeprozess zur neuen Scheiblette sitzen gelassen.
Aber bekanntlich wissen Texaner, sich selber zu helfen
und machten auf Myspace die Suche nach einem neuen
Brüller gleich offiziell. Somit konnten sie so auch ein
bisschen Aufmerksamkeit auf sich lenken. Mit
neubesetztem Mikroposten starten sie jetzt mit dem
vorliegenden Teil los. Auf "Sleepwalking" wird gleich
von Anfang an der Stempel gedrückt und die
Marschrichtung vorgelegt. Im Grossen und Ganzen regiert
unbändiger und kraftvoll wütender Hardcore die Szenerie.
Aber sie wären nicht Memphis May Fire, wenn da nicht
immer mal melodische Passagen und ein Schuss Southern
Rock in die Songs einfliessen würden. Gerade der Opener
"North Atlantic Vs. North Carolina" kann man als
richtiger Hardcore-Schlag in den Magen bezeichnen. Für
Freunde von abwechslungsreichen und melodischen Tracks
ist sicher die Nummer sieben, auch gleich der Titeltrack,
"Sleepwalking" zu erwähnen. Mit den Fünf aus Amerika
stellt Trustkill klar, dass Hardcore lebt und auch noch
lange da sein wird. Satte, harte, ungestüme Riffs, ein
Mann am Mikro, der sich, meistens jedenfalls, die Seele
aus dem Leib brüllt, und Drums und Bass, die dem Ganzen
den nötigen Drive verpassen. Das ist Hardcore.
André G.
Punkte: 7.0 von 10
Hier bestellen für 27.90 SFr.
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SKYFIRE – Esoteric
Pivotal Rockordings/Non
Stop Music
Auch nett, wenn man von einer Band (ob gewollt oder
nicht) aufs Kreuz gelegt wird, denn nur dem Cover nach
hätte man doch glatt auf eine Gothic oder Power
Metal-Scheibe tippen können, dem Namen nach hätte es
auch eine Melodic/Hard Rock-Band sein können, welche die
Gitarren kreischen lässt. Nun, weder das eine noch das
andere trifft zu, denn Skyfire spielen eine Kombination,
die so bisher auch noch nicht dermassen oft anzutreffen
war: Melodic/Death Metal mit Progressive-Einschüben und
leichtem Black Metal-Touch. Klingt komisch, ist aber so,
und ganz im Vertrauen: Die Kombination geht auf, auch
wenn die Tracks mehrere Hördurchläufe brauchen, bis sie
vollständig gezündet haben. Am ehesten ist der dritte
Song „Rise And Decay“ als Anspieltipp zu nennen, weil
hier gleich nach dem ein wenig sperrig wirkenden „Esoteric“
eine echte Perle zu finden ist, die groovend, hart,
melodisch, sanft und intensiv daherkommt, und das alles
gleichzeitig. Sänger Joakim Karlsson growlt/schreit sich
souverän und mehrheitlich verständlich durch den
Notenwald, die Gitarren kreischen und frickeln, die Keys
sorgen für einen angenehmen Background und am Schlagwerk
werden nicht nur Double Base-Momente wahr, das Tempo
wird zwischendurch auch mal angenehm ein wenig
gedrosselt. So, und jetzt kommen wir zum grössten
Negativpunkt von Skyfire: So ordentlich der Mann sein
Mikro zu Tode schreit, so eintönig und zeitweise sogar
eher leicht nervend ist es, dies auf Dauer anhören zu
müssen. Dies ändert sich erst mit dem Bonus-Track „Within
Reach“, bei dem vornehmlich cleaner Gesang zu hören ist
– die Qualität hat hier aber hörbar nachgelassen, es ist
anzunehmen, dass dieser Track von der ersten EP gleichen
Namens stammt. Maiden-artige Gitarrenläufe inklusive.
Skyfire sind gut, eigentlich sogar verdammt gut, denn
wer bringt schon Bombast zusammen, der einen nicht
gleich nach den ersten Einsätzen langweilt, weil einfach
alles zu viel ist? Dennoch, mit diesen monoton wirkenden
Growls wird leider ein nicht unbeachtlicher Teil der
Stimmung zunichte gemacht, was sich natürlich aufs
Gesamt-Hörerlebnis auswirkt. Wenn dieser Punkt behoben
werden kann, dann kann man getrost von einem Geheimtipp
sprechen, was die Band anbelangt, und der Vergleich mit
anderen Grössen in den verschiedenen Genres muss auch
nicht gescheut werden. Bis dahin läuft „Esoteric“ unter
der Rubrik ‚Das geht noch besser’.
Toby S.
Punkte: 7.0 von 10
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und bestellen für 27.90 SFr.
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VOICES OF ROCK – High And Mighty
Metal Heaven/Non
Stop Music
Zwei AOR- und Melodic/Hard Rock-Produzenten leiden
an Unterbeschäftigung. Was tut man da? Chris Lausmann (Bonfire,Jaded
Heart) und Michael Voss (Mad Max, MSG) hatten die Lösung
des Problems schnell gefunden: Sie schrieben zehn Songs
respektive noch einen Bonustrack für die Erstpressung,
danach luden sie weltklasse-Sänger zu sich ins Studio.
Was sich hier versammelt hat, liest sich fast wie ein
Who is Who der Hard Rock-Sangesgilde. Die beiden haben
die Songs auf den jeweiligen Sänger und seine Künste
zugeschneidert. Sie nahmen alles, was zu guten
Melodic-Songs der 80er gehört. So entstanden die Tracks.
Da ist alles vorhanden, hart Rockendes, Balladeskes und
immer schön nachvollziehbare Refrains plus Leadgitarren,
die rocken. Teil zwei des Voices Of Rock-Samplers
beginnt gleich auf hohem Niveau. Da zeigt Tony Martin
(Ex-Black Sabbath) in einem doch stark Sabbath-lastigen
Track sein volles Können. Der Song ist für mich das
Highlight auf dem Album. Desweiteren sind da Bert
Heerink (Vandenberg), Joe Lynn Turner (Ex-Rainbow,
Ex-Deep Purple, Ex-Malmsteen) Paul Shortino (Ex-Quiet
Riot), Rob Rock (Ex-Axel Rudi Pell, Ex-Impelliteri),
Mitch Malloy, Tony Mills (TNT), David Reece (Ex-Accept),
Paul Sabu (Ex-Only Child) und Torben Schmidt (Skagarack)
mit ihren Stimmen vertreten. Es hat einige wirklich
starke AOR-Nummern drauf. Gerade auch "Rock Me", welches
von Paul Shortino vorgetragen wird, ist eine gute
Rocknummer. Auch das treibende "Lay You Down To Rest"
mit Mitch Malloy am Mikro weiss zu überzeugen. Es hat
leider auch einige Füller auf dem Sampler drauf. Das
fast poppige und mit Keyboards zunichte gemachte "Remember
Me" kann auch durch Rob Rock nicht gerettet werden.
Gerade Mister Joe Lynn Turner, der mit seinen
Gastspielen bei Deep Purple und Rainbow Musikgeschichte
geschrieben hatte, bleibt weit unter seinem wahren
Können zurück. Kann auch an den fast schon
Europe-mässigen Keyboardsounds liegen. Es ist als
Melodic/Hard Rock-Fan sicher ein schönes Erlebnis, viele
dieser starken Vocalisten auf einem Album vereint zu
haben. Aber wäre noch an ein paar Songs etwas mehr
gefeilt worden, dann hätte das Ganze perfekt werden
können. Denn die Produktion wie auch die
Herangehensweise ist grossartig und richtig fett.
André G.
Punkte: keine Wertung Hier reinhören
und bestellen für 29.90 SFr.
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NIGHTMARE - Insurrection
AFM
Records/Musikvertrieb
Man mag es glauben oder nicht, aber Nightmare
stammen erstens aus Frankreich und feiern zweitens heuer
ihr 30-jähriges (!!) Bandjubiläum. In diesen drei
Dekaden gelang nicht alles nach Plan und wie so oft,
verpuffte die Energie der Anfangstage an verschiedenen
Dingen. Trotzdem brachte man in der Zeit sechs Alben
heraus, wovon die letzten zwei, nämlich «The Dominion
Gate» (2005) und «Genetic Disorder» (2007) gar nicht so
übel waren. Im Fahrwasser von Iron Maiden und Iced Earth
werden auf dem folglich siebten Studio-Album wiederum
fette Riffs mit einer eindringlichen Stimme präsentiert.
Solch eine powermetallische Mucke zelebrierten unter
anderem auch die leider verblichenen Stygma IV, wo sich
der Gesang von Ritchie Krenmayer durchaus mit dem von Jo
Amore (spielte früher Drum bei Nightmare!) vergleichen
lässt, vor allem die kratzigen Gesangspassagen. Bassist
Yves Campion gehört auch noch zur Ursuppe, die
restlichen Bandmembers sind neu, wobei Jo's Bruder David
Amore nun die Felle verdrischt. Handwerklich haben's die
Jungs ohne Zweifel drauf, aber bis auf einige, gute
Ideen, fehlt es etwas an der Eigenständigkeit. Sobald
Iced Earth offensichtlich durchdringen, mag man mehr dem
Original lauschen. Dies gilt auch für all das, was in
meinen Ohren überwiegend nach Stygma IV (ehemals
Stigmata) klingt. Trotzdem gibt es auch Lichtblicke wie
«Target For Revenge» (mit töften Backing-Vocals) und
auch die Produktion geht soweit in Ordnung. Zudem sind
Nightmare zunehmend auf europäischen Bühnen gesichtet
worden, was zeigt, dass Nightmare offensichtlich immer
noch Hummeln im Arsch zu haben scheinen. Freunde der
Abteilung Power Metal sollten sich ruhig mal ein Ohr
voll von «Insurrection» gönnen, denn gut spielen können
die Jungs auf jeden Fall.
Rockslave
Punkte: 6.9 von 10
Hier bestellen für 27.90 SFr.
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THE BLACK – Alongside Death
Pulverised Records
Einfacher Name, und auch beim Cover wird nicht lange
gefackelt. Simpel und selbsterklärend, dass die Musik
weit weg von virtuosen Gefilden oder ungewöhnlichen
Instrumentierungen fungiert. Schon der Opener hämmert
mächtig drauf los, dauert aber zu kurz, um richtig was
zu reissen. Aber der zweite Track wartet nicht lange,
das Schlagzeug knüppelt ordentlich weiter während die
Gitarren eher verhalten eine Wand aus Lärm produzieren.
Bis zum Einsetzten der Vocals wäre das allerdings nichts
Spezielles, aber gerade diese haben einen ganz
gewaltigen Druck. Ob Schreien, Sprechen oder Growlen,
alles sitzt und passt auf einmalige Art und Weise. Und
diese Eindrücke bestätigen sich dann auch durch den Rest
des Albums hindurch: während die Gitarren authentisch
aber absolut nicht weltbewegend im letzten Jahrzehnt
rumhaspeln, hämmert sich der Typ an der Schiessbude die
Felle weg. Und mitten im Lärm die blasphemische Stimme,
die teilweise fast ein wenig zu leise klingt. Erinnert
ganz stark an Paragon Belial, auch wenn die Deutschen im
direkten Vergleich eigenständiger wirken als die
Nordmänner, was aber auch an der überschwappenden Menge
der Durchschnittsware liegt. So direkt wie die Schweden
habe ich Black Metal selten gehört, mehr ist es nicht.
Kein Wenn und kein Aber, es ist simpel, solide und
ehrlich. Genauso wie damals, als es noch um Inhalt und
nicht um Image ging.
Tristan
Punkte: 6.6 von 10
Hier bestellen für 27.90 SFr.
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ILLDISPOSED – To Those Who Walk Behind Us
Massacre Records/Musikvertrieb
Fast kein Jahr vergeht, ohne dass die dänische Death
Metal-Institution Illdisposed ein Lebenszeichen von sich
gibt. War ihr letztjähriges Album "The Prestige" zwar
düster, jedoch unspektakulär, so war ich schon mal
gespannt, was sich die Herren für ihr neues Werk "To
Those Who Walk Behind Us" einfallen liessen. Um es
gleich vorweg zu nehmen: Der düstere Grundton wurde auch
auf dem neuesten Werk beibehalten, ja ist sozusagen der
Kitt, welcher alles zusammenhält. Daneben bilden
insbesondere Groove und Mid Tempo die Eckpfeiler, an
denn das gesamte Album aufgehängt wurde, sprich
wirkliche Prügelattacken und Wutausbrüche sucht man
vergebens. Das zähflüssige "Blood On Your Parade",
welches den Reigen eröffnet, lässt jedoch erst mal keine
Fahrt aufkommen. Zwar ist der Song nicht schlecht,
jedoch wartet man, bis was passiert, nur geschieht
nichts, ähnliches trifft auf folgendes "For The Record"
zu, welches zwar eine Steigerung besitzt, jedoch das
Wasser noch nicht kochen lässt. Der Mid Tempo-Stampfer
"Come And Get Me" lässt dann den Mund wässerig machen,
und mit dem Titeltrack "To Those Who Walk Behind Us", "If
All The World" und "My Number Is Expired", welches fast
schon Doom-Anleihen besitzt, können Illdisposed den
Karren aus dem Dreck ziehen und ihre ganze Klasse
ausspielen. Dazu erklingen auf Dänisch verfasst "Nu Git
Det Liga Sa Godt" ein paar Samples wie in alten Zeiten,
und der Song könnte glatt als gute Schwedentod-Nummer
durchgehen. Auch wenn das Album etwas
Startschwierigkeiten an den Tag legt und die gedrosselte
Geschwindigkeit erst mal etwas gewöhnungsbedürftig ist,
so liefern Illdisposed ein gutes Album, jedoch nicht das
Highlight ihrer Geschichte ab.
R.K.
Punkte: 6.6 von 10
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MALFEITOR – Incubus
Agonia Records/Non
Stop Music
Mit "Incubus" laden die Italiener ihr zweites
Geschoss in die Rohre, um dem heimatlichen Musikmarkt
wenigstens einmal was Handfestes zu bieten. So blastet
der Anfang schon ganz gewaltig durch, während hier und
dort ansatzweise melodische Riffs durchschimmern.
Schade, dass diese sich mehr neben dem Geholze am
Schlagzeug vorbei bewegen als sich einfügen, aber das
ändert sich dann beim etwas langsameren "Mysterious,
Mystical, Majestic", bei dem auch die krächzende Stimme
des Bandbegründers schön zum Tragen kommt. Die
Staccato-Chords, gepaart mit eisigen Dissonanzen,
erschaffen tatsächlich Stimmung, genauso wie die
abwechslungsreichen und teilweise schon fast
atmosphärischen Melodielinien. Wer hier an Dimmu Borgir
denkt, wird auch bei "Dark Saturnian Chaos" wohl nicht
um die Vergleiche rumkommen. Langsamer wird es dann
gegen Ende, "Void Of The Voids" schleicht im doomigen
Bereich durch die Boxen, während das letzte Lied mit
viel Noise und Ambient schliesslich eine grosse Leere
zurücklässt. "Incubus" hört sich gut an, vor allem die
langsameren Parts zeigen, dass die Songstrukturen
durchdacht und in sich geschlossen sind. Für Fans von
melodischem Black Metal sicher eine Empfehlung, für
andere aber nicht mehr als Durchschnitt.
Tristan
Punkte: 6.5 von 10
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SILVER DIRT – Never Give Up
Pervade Productions
Silver Dirt sind schon lange keine Unbekannten mehr,
in der Schweiz nicht und auch außerhalb hat man schon
einige Konzerte inklusive einer Tour durch Italien
gemeistert und diesen Herbst ein paar Gigs in Japan zu
absolvieren. International ist hier das Stichwort, denn
wieder einmal braucht eine Schweizer Band den Vergleich
mit Kollegen aus aller Welt nicht zu scheuen und schafft
es, genau so zu klingen - international. Wie es sich für
eine Glam Rock-Band gehört, kommt vor allem viel Amerika
(Buckcherry), ein bisschen Schweden (Hellacopters) und
eine Brise Australien (Rose Tattoo, AC/DC) in den Mix.
Pur, rotzig und frisch klingen die Songs auf "Never Give
Up", dem zweiten Longplayer der Genfer. Genau wie ihre
offensichtlichen Vorbilder von Aerosmith oder AC/DC
setzen sie auf groovende Riffs und eingängige
Gesangsmelodien. Und nicht nur musikalisch, sondern auch
textlich orientieren sich Silver Dirt an den gängigen
Glam-Klischees. Sex, Drugs and Rock'n'Roll sind das
Hauptthema. Oder eben die leicht abgeschwächte Variante
davon: Party, Whiskey, Frauen, die Musik und das Leben
an sich werden besungen. "Leave It Alone", "Somebody
Help Me" oder "Way Outta Line" machen richtig Spaß zu
hören, auch "Barfly", "Come Along" und "Little D" rocken
wunderbar. Erfrischende Ausnahmen zum sonst doch eher
weniger abwechslungsreichen Album bilden das vor allem
gesanglich etwas härtere "Alright", das nachdenklichere
"Forever Shine" und das bluesige "So Many Times".
Insgesamt fehlt es leider etwas an Frechheit, die zwar
durchaus gelungenen Nummern sind leider etwas schüchtern
gespielt und vor allem eher müde produziert. Dennoch,
der Wille ist spürbar, und man kann sich gut vorstellen
(sofern man sie noch nicht erlebt hat), dass diese Band
live ordentlich Gas gibt. Lässt noch viel Gutes für die
Zukunft erhoffen.
Joey Roxx
Punkte: 6.5 von 10
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und bestellen für 29.90 SFr.
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THE 69 EYES – Back In Blood
Nuclear Blast/Warner
Wie soll man am besten ein Gefühl beschreiben, das
unweigerlich in einem aufsteigt, wenn man etwas hört,
das man zwar irgendwie kennt und was auch bekannte
Strukturen enthält, aber schlussendlich ein fremdes
Empfinden in einem auslöst? Genauso ist es mir mit der
neuesten Scheibe der 69 Augen ergangen, oder besser
gesagt: Seit „Paris Kills“ ist eine Veränderung im Sound
bemerkbar geworden, die sich über „Devils“ und auch „Angels“
hinweggezogen hat und nun auch vor „Back In Blood“
keinen Halt macht. Mal abgesehen von den ersten fünf
Alben war ja „Blessed Be“ DAS ultimative Gothic
Rock-Album gewesen, und auch wenn es klischeehaft
klingt: An solchen Meilensteinen wird sich eine Band bei
zukünftigen Veröffentlichungen immer messen müssen. Gut,
versuchen wir, das jetzt mal aussen vor zu lassen und
gehen objektiv an „Back In Blood“ heran: Der Titeltrack
weiss mehr als nur zu gefallen, rockt straight geradeaus
und kann als optimale Hintergrundbeschallung für eine
rasante Fahrt über staubige Highways bei Sonnenuntergang
angesehen werden. Gewisse Einspielungen wie etwa das
fiese Lachen am Anfang sorgen für zusätzliche
Atmosphäre, und auch das Kreischen des Sängers kommt gut
und passt. „We Own The Night“ ist ein solides Stück Hard
Rock mit düsterem Einschlag, auch gewisse Glam-Einflüsse
lassen sich vernehmen, was ebenfalls ganz gut passt, nur
macht sich spätestens hierbei schon die ersten Anzeichen
von Trivialität bemerkbar. Das Material ist gut, die
Jungs beherrschen ihr Handwerk nach wie vor, über die
Produktion muss man auch nix sagen, das passt alles,
aber eben: So richtig vom Hocker hauen will dieser Track
nicht, das konnte „Back In Blood“ deutlich besser. „Dead
N’ Gone“ haut dann schon besser rein, geht schön unter
die Haut, aber im Refrain wird dann leider ein Grossteil
der Stimmung wieder zunichte gemacht: Wenn „D-d-d-d-dead
and gone“ immer wieder gesungen wird, wirkt das eher
passend für eine High School-Band als für gestandene
Rocker. Dasselbe Problem ist bei „The Good, The Bad &
The Undead“ zu vermerken, nur in umgekehrter
Reihenfolge: Der ganze Song wirkt, als hätte man zu
viele Male „The Fight Song“ von Marilyn Manson gehört
und den dazugehörenden Clip gesehen und ebenjenes
Feeling übernommen, dafür kann der Refrain überzeugen
und reisst auch eher noch mit. Ganz grosses Kino
hingegen ist „Kiss Me Undead“, welcher mit wirklich
geilen Riffs und einem gruseligen Flair zu überzeugen
weiss, hier passt einfach alles. Neben „Back In Blood“
ist „Kiss Me Undead“ der zweite Song auf diesem
Silberling, der restlos zu überzeugen weiss und jeden
Leichenwagen zu doppelter Geschwindigkeit animiert. „Lips
Of Blood“ ist zwar ein wenig monoton geraten, überzeugt
aber dennoch mit einer durchgehend rockig-gruftigen
Stimmung. „Dead Girls Are Easy“ rockt zwar wie Sau und
gefällt generell sehr gut, aber das dazugehörende Video
und die eher trivialen Texte wirken, als würde man eine
Harley Davidson mit aufmontiertem Hello Kittie-Müll
fahren. Und bevor ich jetzt hier noch das ganze Album
auseinander nehme: Es haben sich leider viele eher
nichtssagende Nummern eingeschlichen, die zwar allesamt
ganz nett sind und garantiert viele Anhängerinnen finden
werden, aber für mich wird das ganze Konzept der
rockigeren Augen nicht konsequent durchgesetzt. Zudem,
und hier werde ich wieder subjektiv, hat sich bei mir
ein Gefühl eingestellt, dass zwar einiges verändert
wurde (und das teiweise sehr gut, versteht mich nicht
falsch), aber schlussendlich ist „Back In Blood“ eine
Melange aus rotzig-rockigen, staubigen und
arschtretenden Songs wie auch schnulzigen, an eine High
School-Rockband erinnernden Einflüssen, welche dem
Gesamtwerk die Ernsthaftigkeit und auch ein wenig die
Glaubwürdigkeit nehmen. Dieses ‚Sowohl/als auch’-Gefühl
wertet meiner Meinung nach die ganze Scheibe ab. Bestes
Beispiel sind die beiden letzten Tracks „Suspiria Snow
White“ (ein guter Rocker) und „Eternal“ (eine derbe
Schnulze, worauf sogar Simon & Garfunkel neidisch
wären). Onkel Toby rät: Riskiert besser ein Ohr zuviel,
berücksichtigt die Fakten und fällt dann eine
Entscheidung, denn eindeutig ist hier gar nix.
Toby S.
Punkte: 6.5 von 10
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GWAR – Lust In Space
AFM
Records/Musikvertrieb
Diese von Künstlern und Musiker der Virginia
Commonwealth Universität in Richmond gegründete
Ansammlung komisch anmutender Wesen lebt natürlich seit
jeher von ihren Shows und ihren Outfits. Sie haben sich
eine regelrechte Science Fiction-Bandhistory
zusammengezimmert. In groben Zügen erklärt sind sie aus
einer weit enfernten Galaxie auf die Erde gekommen, um
die Weltherrschaft zu übernehmen. Drei Jahre waren sie
nicht mehr auf unserem Planeten unterwegs. Doch jetzt
ist es wohl an der Zeit, den Kampf Böses gegen
Ultraböses zum Ende zu bringen und die Weltherrschaft an
sich zu reissen. Wie eingangs schon gesagt, leben sie zu
einem grossen Teil von ihren versauten und mit
künstlichen Fäkalien angereicherten Shows. Auch auf dem
diesjährigen Wacken Jubiläums-Festival haben sie es den
Zuschauern nochmals gezeigt. Wer es ernst will, muss bei
Gwar weghören und wegsehen. Ihre Songs und Texte sind
immer mit einem Lächeln zu geniessen. Aber wenn man die
musikalische Seite betrachtet, ist das Ganze auf dem
mittlerweile doch schon 11ten Longplayer um einiges
besser geworden. Es ist immer noch die altbekannte
Mixtur aus Thrash, Punk, Hardcore und Schock-Rock, die
zelebriert wird. Sie setzen vermehrt auf thrashige
Elemente, gerade in den Gitarren. Die können schon mal
richtig fett aus den Boxen knallen. "Make A Child" ist
sicher ein solcher Song. Am Anfang hört man
Babygeschrei, das dann aber sofort verstummt, wenn die
Gitarren mit ihrem Riffgewitter loslegen. Vom Groove her
hat es ein paar Songs, die ganz amtlich zum Abrocken
einladen. Man tut sicher gut daran, sich auch ein Bier
dazu zu genehmigen. Der Gesang von Ober-Alien Oderus
Urungus ist nach wie vor sehr gewöhnungsbedürftig und
fast mehr im Sprechgesang angesiedelt. Trotz
gelegentlichen Highlights kann das Album, bei mir
jedenfalls, nicht wirklich zünden. Kann sein, dass es
daran liegt, dass die entsprechende Show dazu fehlt oder
einfach das Können von Oderus Urungus, Balsac The Jaws
Of Death, Flatus Maximus, Jizmak Da Gusha und Beefcake
The Mighty halt eher im begrenzten Bereich liegt.
Zusammen mit der Show kann man das Ganze eher empfehlen,
nur auf CD ist es ein schwaches Hörvergnügen. Ich bin
mir sicher, dass ich mir mit dieser Kritik den ganzen
Zorn der 'Scumdogs Of The Universe' auflade.
André G.
Punkte: 6.0 von 10
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RADIO SILENCE – Whose Skin Are You Under Now?
Escape Music/Non
Stop Music
Wer nur auf das CD-Cover schaut, fragt sich
unweigerlich, welcher Musikstil dahinter steckt. Techno,
Elektro-Gothic oder sonst was Schauerliches? Wer dann
allen Mut zusammen nimmt und die CD anspielt, der darf
sich ein Lächeln nicht verkneifen. Denn Radio Silence
bieten ruhigen Rock mit 70er-Feeling und einer starken
Stimme. AOR nennt man so was, denke ich mal. Geschrieben
und gesungen wurde "Whose Skin Are You Under Now?" von
Alistair Gordon, der seit rund 30 Jahren im Geschäft ist
und unter anderem mit Musikern von Foreigner, Genesis
oder Happy Mondays zusammengearbeitet hat. Es verwundert
deshalb nicht, dass auch dieses Album musikalisch
irgendwo im Kosmos dieser Bands einzuordnen ist. Dabei
habe ich eine erstaunliche Entdeckung gemacht: Hört man
das Album als Hintergrund-Gedudel zum Arbeiten, können
die eingängigen Melodien und entspannten Arrangements
sehr gefallen. Nimmt man sich aber bewusst Zeit für
Radio Silence und macht nichts anderes als zuzuhören,
wird die Sache sehr schnell langweilig. Es fehlen dann
Geschwindigkeit, interessante Wendungen oder sonst
irgendwelche Innovationen. Und plötzlich merkt man, dass
die meisten Songs nach dem Schema 'Strophe, Refrain,
Strophe, Refrain, Bridge, Gitarren-Solo, Refrain'
aufgebaut sind. Spult man beim aktiven Hören etwas gegen
hinten, wippt man wenigstens vergnügt zum Deep
Purple-artigen "Shotgun Love" und dem von Chören
getragenen "Heart Of Hearts" mit. Der Rest bietet alt
gebackene, ruhige Kost mit bekanntem Geschmack fürs
DRS1, bei dem garantiert keine Hausfrau abschalten dafür
aber eventuell einschlafen wird. Für mich ist das
Gebotene definitiv zu entspannt. Das Gesamturteil fällt
denn auch zwiespältig aus: Als Kaufhaus-Musik kriegt
dieses Album 8, als Rockmusik 4 Punkte. Man berechne den
Durchschnitt, et voilà.
Roger W.
Punkte: 6.0 von 10
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27.90 SFr.
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BURNT BY THE SUN - Heart Of Darkness
Relapse Records/Non
Stop Music
Netter, aber im Vergleich zur aktuellen Generation
etwas angestaubter Post-Hardcore der einfacheren Sorte
mit Metalschlagseite und Kreischbrüllgesang. Trotz der
sauberen, um ein paar ebenfalls nette Gimmicks
aufgemotzten Produktion ergeben die zehn Songs während
34 langer Minuten aber weder den angekündigten 'Hieb in
die Magengrube', noch sind BBTS 'New Jerseys
gemeingefährlichste Modern-Extremisten' (hoffe ich
mal... für die aktuelle New Jersey-Szene). Kompetent,
aber nichtsdestotrotz über weite Strecken vorhersehbar
(wenn nicht sogar langweilig), agieren die Amis fern
jeglicher herbeizitierten Vergleiche zu Mastodon,
Unearth, Isis, The Red Chord oder Whitechapel. Das
Material tönt zwar homogen und hat durchaus seine
groovigen Stärken, ist in meinen Ohren aber nicht mehr
als arger Durchschnitt. Wer stilistisch auf simples,
straightes Riffing mit ein paar extravaganten
Variationen, eher direkter Herangehensweise und die
letzte Earth Crisis-Scheibe "To The Death" abfährt, darf
ungeniert mal reinhören. Für mehr Punkte fehlt es mir
aber an Eigenständigkeit, Mut und Technik. Nicht mein
Ding.
Hardy
Punkte: 5.5 von 10
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SOUND STORM - Twilight Opera
Rising Records
Manche Substanzen sollten nicht gemeinsam
eingenommen werden, will man unschöne Nebenwirkungen
vermeiden. Was für Alkohol und eine Vielzahl von
Medikamenten gilt, das scheint auch bei Metal und Pizza
bzw. Spaghetti zu gelten. Grund zu dieser Diagnose gibt
der Umstand, dass Bands aus dem Herkunftsland dieser
Speisen immer und immer wieder der selben Krankheit
erliegen: dem Bombastus-Orchestrus-Classicus-Syndrom mit
starkem Verdacht auf Kitsch! Das war so bei Labyrinth
und ist so bei Rhapsody Of Fire (obwohl in einer
gutartigen Form), Secret Sphere oder Vision Divine. Mit
Sound Storm aus Turin kriegt die Metalszene nun einen
weiteren Patienten dieser Art, weist die Band doch die
typischen Symptome auf: Zuviel Tastengeklimper,
ungesunder Einsatz von Streichern und Chöre, dazu ein
unaufhörlicher, viel zu hoher Double Base-Herzschlag mit
unpassenden Rhythmus-Störungen. Dies alles führt dazu,
dass der Patient sich nicht mehr auf das Wesentliche,
nämlich funktionierende Songs, fokussieren kann und sich
des Öfteren in den eigenen Arrangements verzettelt. Gut,
das technische Können des wirklich vielseitigen Fronters
Lestat sowie die versteckten Blind Guardian-Abwehrstoffe
lassen Grund zur Hoffnung, genauso wie das eine oder
andere Glückshormon namens "Bound To Hell", "Falling
Star" (mit fettem Malmsteen-mässigem Solo) oder "Always
Be The Same". Dennoch ist der Patient Sound Storm noch
lange nicht von seiner Krankheit genesen oder vermag es,
wie etwa Rhapsody Of Fire, mit seiner Krankheit positiv
umzugehen. Technisch auf hohem Niveau, von Mika Jussila
in den Finnvox Studios fett gemastert, verzichtet man
auf "Twilight Opera" inhaltlich zwar auf Drachen und
Ritter, kommt dafür aber nicht von einem Grusel-Kitsch
weg, wie man ihn von Heavenly's (auch in Frankreich
greift die Krankheit vermindert um sich) "Dust To Dust"-Output
kennt. Nur etwas für Fans von Rüschenhemdern und
Tastenvirtuosen.
Kissi
Punkte: 5.5 von 10
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29.90 SFr.
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REBELLION - Arise – From Ginnungagap To Ragnarök -
The History Of The Vikings Part III
Massacre Records/Musikvertrieb
Die deutschen Rebellion schliessen ihre
Wikinger-Trilogie mit einem eher sperrigen Werk ab.
Zumindest gibt mir das bereits fünfte Werk auch nach
vielen Hördurchgängen nicht viel. Das war ganz anders
beim Vorgängerwerk "Miklagard", das mir trotz nervenden
Voice-Overs der Promo-CD bereits nach dem ersten Hören
im Ohr hängen blieb. Bei "Arise" (den ganzen Titel
erspar ich mir mal) sind es in etwa drei Songs, die
wirklich etwas nachhaltig wirken. Zum einen ist das der
extrem harte Opener "War", bei dem die Band fast schon
ihre musikalischen Teutonen-Stahl-Grenzen überschreitet,
und der schön wummernde Zweitling "Arise". Zum anderen
begeistert das epische "Thor", das mich mit seinem
langsamen und zähen Aufbau in seinen Bann zieht. Der
Rest verschwimmt in der von extrem verzerrten Gitarren
dominierten Produktion in einem Einheitsbrei, der nur
dann aufhorchen lässt, wenn man die einzelnen Lieder
unabhängig vom Albumkontext einzeln hört. Erst dann
bemerkt man beispielsweise die weiblichen Chöre im
Schlusstrack "Einherja". Oder anders gesagt: Mit ein
wenig Mut, die Songs verschieden zu produzieren oder die
Gitarrenverzerrung von Song zu Song anzupassen, würde
das Ganze meinen Ohren schon deutlich mehr Freude
bereiten. Denn die Lieder an sich sind beleibe nicht
schlecht. So aber bleibt ein Album übrig, das in Sachen
Härte seine Vorgänger locker in den Schatten stellt,
aber irgendwie an einem vorbeidudelt. Dass die
Wiederholungstaste dabei unangetastet bleibt, ist klar.
Von daher gilt für potentielle Rebellions-Anhänger, den
dritten Teil der Wikinger-Trilogie vor dem Kauf
unbedingt zuerst anzuhören. Bei mir jedenfalls würde die
CD auf einen anderen Käufer warten müssen.
Roger W.
Punkte: 5.0 von 10
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und bestellen für 27.90 SFr.
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CONSTRUCDEAD – Endless Echo
Black Lodge/Non
Stop Music
Schon bei den ersten paar Takten von „Endless Echo“
ist einem klar, dass man es hier mit einer Band aus dem
Norden zu tun hat. Ich hätte eigentlich auf England
getippt aber Construcdead stammen aus dem Metal-Mekka
Schweden und es gibt sie bereits seit zehn Jahren. Wenn
ihr euch jetzt wundert, dass ihr noch nie etwas von der
Band gehört habt, dann müsst ihr euch nicht schämen, mir
geht’s nämlich genau gleich. Irgendwie sind die Jungs
gänzlich an mir vorbei gegangen und das scheint genau
das Problem der Combo zu sein. Sie fallen einfach nicht
auf. Das mag einerseits an den bereits tausendmal
gehörten Thrash-Riffs liegen und andererseits daran das
Schweden eher weniger bekannt für seine Corebands ist.
Deswegen ging mein erster Gedanke auch eher in Richtung
England, denn dort würden Construcdead wunderbar
reinpassen. „Endless Echo“ ist keine schlechte Platte,
aber auch nichts was einem von den Socken reisst. Ein
paar Breakdowns hier, moderne Thrash-Riffs dort,
Screamvocals und zwei, drei gute Refrains und damit hat
es sich eigentlich schon. Songs wie der Opener „Sedated
Morning“ oder der Titeltrack „Endless Echo“ trumpfen
zwar mit guten Hooklines, jedoch hat man das alles
irgendwie schon einmal gehört. Für Liebhaber von Bands
wie Soilwork und Hatebreed könnte Construcdead
vielleicht interessant sein, aber man darf kein
innovatives Werk erwarten.
Xenia
Punkte: 5.0 von 10
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29.90 SFr.
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MY OWN GRAVE – Necrology
Pulverised Records
Oha, da wird nicht lange gefackelt, gleich nach
einem militärisch inspirierten Intro namens „Awaiting
Death“ gehen My Own Grave in die Vollen und pfeffern dem
geneigten Hörer dermassen einen vor den Latz, dass man
sich verwundert erkundigt, wo denn jetzt oben oder unten
ist. Grundstimmung ist ganz klar Death Metal der alten
Schule, wobei zwischendurch auch mal melodische
Einsprengsel zu finden sind. „Necrology“, „Hail The
Blind“ und „None Shall See“ sind sich in der Struktur
sehr ähnlich, gleich von Anfang an wird derbe
losgedrescht, dass einem spontan Paganizer in den Sinn
kommen. Der Titeltrack punktet in dem Sinne, dass er
zwischendurch wirklich Abwechslung ins Spiel bringt wie
etwa Breaks, Gefrickel oder gegen Schluss ein würdiges
Ausklingen mit gegrowltem „Necrologyyy“. Richtig
frischer Wind bringt aber erst „Disciples Of War“ in die
Bude, Alarmsirenen und gedämpfte Mucke lauern dem
unbedachten Metalhead auf und attackieren ihn dann mit
fiesem Grinsen. Danach gehen die Tracks wieder ihren
gewohnten Gang, erst mit „Carnal Revelations“ zeigen My
Own Grave ihre technisch versierte und auch verspielte
Seite, da wird nicht andauernd das Double Base-Pedal
bedient, man driftet sogar kurzfristig ins Mid Tempo ab
– natürlich nicht allzu lange, aber solche
Unterbrechungen der Struktur bringen hier Farbe ins
Spiel. Schlussendlich muss aber leider festgehalten
werden: My Own Grave klingen auf die Dauer eintönig,
auch wenn, wie erwähnt, gewisse Einspielungen von
beispielsweise gesprochenem Text bei „Carnal Revelations“
die Monotonie etwas auflockern. Dazu kommt noch, dass
der Sänger bei seinen Growls keine Experimente wagt und
stets auf einem gleichbliebenden Niveau seine
Stimmbänder malträtiert, wobei er auch hier anders
könnte, wie etwa der Schrei zu Beginn von „Incineration“
beweist. Alles in allem lässt sich sagen, dass „Necrology“
eine solide Death Metal-Scheibe zum gepflegten
Abschädeln ist. Nicht mehr, und nicht weniger.
Toby S.
Punkte: 4.5 von 10
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BONE GNAWER - Feast Of Flesh
Pulverised Records
Da haben sich ja genau die Richtigen getroffen.
Death Metal-Urgestein Kam Lee (Massacre/Ex-Denial Fiend)
am Mikro und Rogga Johansson (Paganizer/Ribspreader/Quadzillionen
anderer Bands) an der Gitarre plus Ronnie Bjornstrom (Ribspreader/Hate
Ammo) und Morgan Lie (Naglfar/Hate Ammo) frönen
geschlossen dem guten, alten Schwedentod. Gewürzt wird
das Süppchen mit Kannibalenlyrics und schlägt gewohnt
direkt auf den behaarten Bauch. Soweit habe ich nichts
zu bemängeln, denn sowohl die natürliche Produktion, das
fliessende Songwriting und die 'Big
Balls'-Herangehensweise ist mir prinzipiell sympathisch.
Ob unsere Zeit aber auf eine weitere Platte dieser
Stilart gewartet hat, wage ich dennoch zu bezweifeln.
Denn trotz stabiler Performance verfügt "Feast Of Flesh"
über keinerlei erwähnenswerte Highlights und wird
deshalb nur Fans der erwähnten Protagonisten zu einem
feuchten Höschen verhelfen. Was für anspruchslose Kiffer
und Plattensammlungskomplettierer.
Hardy
Punkte: 4.5 von 10
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und bestellen für 27.90 SFr.
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HORNA – Musta Kaipuu
Debemur Morti Productions/Non
Stop Music
Hört sich nicht nur vom Name her finnisch an, klingt
auch ziemlich nach finnisch-rauem Black Metal. Ob das
jetzt gut ist oder nicht, ist auf Dauer wohl schwierig
zu sagen. Zwar gibt es schon bei "Piina" ganz tolle,
sägende Rifffragmente, aber die Songstruktur an sich ist
ziemlich vorhersehbar. Wer die Schwarzheimer schon
kennt, wird also genauso wenig überrascht wie ein Black
Metal-Neuling. Zwar spielen die Jungs alle in anderen
Bands, doch wenn man bedenkt, dass Horna seit 1995
existieren, frage ich mich tatsächlich, ob es nicht
einmal langweilig wird, sich so verkrampft gegen
Fortschritt zu wehren. Die Aufnahmetechnik an sich ist
ja ganz passabel, es rumpelt und rauscht ganz
authentisch. Aber was das Songwriting angeht... Vor
allem erstaunlich ist die Tatsache, dass die Lieder auf
dieser Scheibe eigentlich diejenigen sind, welche es auf
den Vorgängern auf die B-Side geschafft haben. Und
ungehört hätten sie bleiben können, die Welt muss von
einer langweiligen Band nicht noch das Abfallmaterial
auf eine CD gepresst bekommen. Wer genau kommt denn auf
solch eine Idee? Und wo bleibt da die Trueness? Ja, man
kann irgendwo Ähnlichkeiten zu den ganz frühen
Darkthrone erkennen. Oder durch das eher verhaltene
Tempo auch Hellhammer oder neuere Satyricon, bei "Aldebaranin
Susi" kann man die Einflüsse schon fast greifen. Aber
das macht die Musik noch lange nicht besser. Da höre ich
lieber Sargeist (auch wenn ich diesen Vorschlag schon
einmal gebracht habe), oder dann halt die viel
spannenderen Originale.
Tristan
Punkte: 4.5 von 10 Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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ARSONISTS GET ALL THE GIRLS - Portals
Bastardized Records
Zuallererst möchte ich an dieser Stelle kurz einen
Begriff einführen, der mir irgendwo aus den weiten des
Internets in den Schoss gefallen ist: Meine Damen und
Herr, ich präsentiere den 'Nerdcore'! Was grundsätzlich
einfach schon mal ziemlich bescheuert klingt, ist
allerdings ziemlich seriös gemeint – Nerdcore besteht in
der Regel aus einer Hälfte modernem Metal, und einer
weiteren Hälfte ziemlich bizzarrer Einfälle, aktuell
sind dabei vorallem Tanz-Synthies und dergleichen hoch
im Kurs. Und wie das bei Metal gerne der Fall ist, kommt
auch Nerdcore gleich mit einem eigenen Look um die Ecke:
Stellt euch den typischen Pseudo-Intellektuellen
Gymnasium-Abgänger vor, packt ordentlich bunte Tattoos
obendrauf, und lasst den guten eine Runde durch den Pit
marschieren - Tata, Nerdcore in seiner ganzen Pracht.
Bands wie Enter Shikari zelebrieren diesen Stil schon
ein Weilchen, belegen mit ihrem aufdringenden
Kirmesmetal aber auch klar die vorderen Plätze, wenn's
um den Nerv-Faktor geht… Und natürlich stellt sich die
Frage, ob solche Musik überhaupt nicht per se auf die
Nerven geht. Arsonists Get All The Girls machen da keine
Ausnahme - Die auf ihrem Drittling 'Portals'
präsentierte Musik baut zwar grundsätzlich auf die
üblichen Stilmittel des Metals inkl. der eben erwähnen
Synthies, bloss ist das ganze jetzt mal nüchtern
betrachtet nicht halb so spektakulär, wenn mann mal die
Elektronik ignoriert. Gerifft und gegroovt wird zwar auf
handwerklich akzeptable Art und Weise, dazu gibt es noch
einige Ausflüge in polyrythmische Gefilde, und einige
weitere Abstecher der Marke 'Was hat denn der Stil hier
verloren?' (Wie etwa Country und etwas freier Jazz),
aber das können andere Bands schon lange. Die
elektronischen Elemente beschränken sich meist auf
simples Synthie-Geklimper und einige wenige Flächen -
Unter'm Strich also nicht mehr als Standard-Rohmaterial.
Blöderweise verpassen es Arsonists Get All The Girls
aber, aus dieser Ausgangslage etwas wirklich
interessantes rauszuholen, und erschaffen ganz einfach
einen nicht wirklich appetitlichen Happen aus
Soundfetzen und chaotischem Geballere, ohne dabei auch
nur im entferntesten mindestens einen brauchbaren Song
rauszuholen. Schade um die wenigen guten Zutaten, aber
es ist wohl einfach besser so…
El Muerte
Punkte: 4.0 von 10
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7 SEALS - Moribund
Twilight/Non
Stop Music
"Uns ist in alten maeren wunders vil geseit, von
helden lobebaeren, von grôzer arebeit, von freuden,
hôchgezîten, von weinen und von klagen, von küeer recken
strîten, muget ir nu wunder hoeren sagen", so lautet die
erste Strophe des Nibelungenlieds. Dass da mein
Germanistenherz höher schlägt, wenn diese Zeilen zu
Beginn eines Metalalbums unerwartet aus den Boxen
rezitiert werden, versteht sich von selbst. Wäre
"Moribund", das Debut der deutschen Symphonic-Metaller 7
Seals, nur eine Minute lang, so bekäme die Scheibe von
mir ne glatte 10. Schon mit dem ersten Song "To Forests
Wild And Free" stellt sich jedoch schon die Ernüchterung
ein. Denn nach dem philologischen Intro wird vor allem
eins geboten: Schnöder Symphonic Metal mit Double
Base-Gewitter und Keyboardregen. Das zwar alles auf
handwerklich anständigem Niveau und mit einem, wenn auch
nicht spektakulären, so doch souveränen Sänger mit dem
passenden Namen Markus Wagner, aber letztlich doch eher
uninspiriert, geschweige denn wenig innovativ. Die
Melodiebögen, seien sie von Tasten ("Farewell"), Lauten
oder Stimmen erzeugt, kennt man so, eifach besser, schon
von Blind Guardian. Zugegeben, die mehrstimmigen
Passagen in bombastischen Nummern wie "Unforeseen
Alliance" oder folkloristische Einsprengsel wie das
stimmungsvolle "Fortune And Deceit" mit seinen an
Blackmore's Night erinnernden Vocals von Sabrina
Grochocki vermögen es, einen passenden und selten zu
dicken Pathos aufzutragen, doch letzlich fehlt es der
Band an abwechslungsreichen Arrangements und, wie bei
Symphonic-Werken so oft der Fall bleibt auch von
"Moribund" auch nach dem x-ten Durchhören nicht viel
hängen. Beim im Chor gesungenen, wieder in
Mittelhochdeutsch gehaltenen "Prelude To Perdition"
meldet sich zwar noch einmal der kleine Deutschstudent
in mir, letzlich sind Songs wie "The Fierce King Of The
Huns" oder auch der hymnische Titeltrack "Moribund"
austauschbare Durchschnittsware ohne
Wiedererkennungswert. Letzten Endes sollte man sich das
Geld also lieber für das Nibelungenlied in Buchform
aufsparen.
Kissi
Punkte: 4.2 von 10
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27.90 SFr.
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TRIBAL – Corner Of A Circle
Fastball/Musikvertrieb
Hmm… Als ‚Emotional Rock’ werden Tribal im
beigelegten Promo-Blättchen bezeichnet. Dem kann ich nur
bedingt zustimmen, denn wenn es rein um den Sänger geht,
so hätte er eine ziemlich gute Rock-Stimme, die auch rau
und dreckig daherkommen kann – wenn er es denn zuliesse.
So beschränken sich diese Erlebnisse auf wenige Momente
in den Tracks, und generell singt der gute Herr einfach
dermassen emotionslos und nur der Melodielinie der
Instrumente nach, dass es leider nur langweilt und man
mit der Skip-Taste zu flirten beginnt. Musikalisch
gesehen kann man die Jungs aus Winterthur in der
Richtung Dreadful Shadows oder Paradise Lost zu „One
Second“-Zeiten einordnen, depressiv klingende Rockmusik
ohne grosse Ecken und Kanten. Auch wenn mit vielerlei
Spielereien immer wieder Abwechslung heraufbeschwört
wird, so ist „Corner Of A Circle“ wie ein leeres
Balisto-Fach im Snackautomaten: Man weiss, dass hier mal
was Gutes drin war, und man kann es sich sehr gut
vorstellen, aber in Realität ist leider nichts mehr da.
Metaphorisch gesehen heisst das im Falle des
vorliegenden Rundlings: Da sind sehr schöne und gute
Ansätze vorhanden, nur mit der Umsetzung hat man die
Erwartungsblase platzen lassen. Auch wenn ich für die
Jungs gerne Sympathie-Punkte vergeben würde, da sie
schliesslich aus der gleichen Stadt stammen wie ich, so
geht dies logischerweise nicht – und genau so logisch
ist, dass „Corner Of A Circle“ niemandem weh tun wird,
nicht aneckt, keine eigene Färbung besitzt und somit
ganz nett, aber leider bedeutungslos ist.
Toby S.
Punkte: 3.9 von 10
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AMBERIAN DAWN – The Clouds Of Northland Thunder
Ascendance Records
Finnland das Land der 1000 Seen und ebenso vieler
Bands, darunter einer der bekanntesten Exportschlager:
Nightwish. In dessen Fahrwasser tummeln sich auch
Amberian Dawn, welche mit ihrem zweiten Album "The
Clouds Of Northland Thunder" stark an frühere Zeiten
erinnern, als Nightwish mit "Oceanborn" und "Wishmaster"
den Grundstock zu ihrem Erfolg legten. Symphonischer
(Power) Metal, Keyboardkleister, viel Melodie und eine
Sopran-Sängerin sollen es richten und für Begeisterung
sorgen. Nun, grundsätzlich hat ja diese Mixtur schon
funktioniert und viele Nachahmer mit sich gerissen, doch
auch Amberian Dawn scheinen nicht aus dem Schatten ihrer
Landsleute treten zu können. Grund dafür: Alles ist eine
Klasse schlechter als bei dem Original. Da wäre einmal
der Sopran von Heidi, welche zwar einen guten Job
abliefert, jedoch nicht auf dem Level zwitschert wie
einst Tarja und über die 50 Minuten Zeitspanne in die
Eintönigkeit abdriftet und ein gut gestricktes
Nervenkostüm verlangt. Gleiches passiert mit den
Kompositionen, welche mit zunehmender Spielzeit immer
belangloser wirken und trotz vielen Melodien und netten
Soli nicht mitreissen können, auch wenn der Opener "He
Sleeps In A Grove" erst mal die müden Knochen weckt und
"Incubus" mit klarem, männlichem Gesang für etwas
Abwechslung sorgt, ist man beim finalen "Birth Of The
Harp" längst im Schlund der Langeweile qualvoll
verendet. Die Songs sind vorhersehbar, haben keinen
Tiefgang, fliessen gleichmässig durch die Landschaft und
zeigen keine nachhaltige Wirkung. Grundsätzlich wäre die
Scheibe empfehlenswert für die Mitmenschen, welche nicht
genügend von symphonischem Mädchen-Metal bekommen
können, doch frage ich mich, ob langsam nicht alle die
Schnauze davon voll haben.
R.K.
Punkte: 3.0 von 10
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HACKNEYED - Burn After Reaping
Nuclear Blast/Warner
Habe mir Gedanken gemacht, wer wohl so etwas aus
Überzeugung gut finden könnte. Und ehrlich, ich habe
auch nach mehrmaligem Durchhören noch keinerlei Ahnung.
Denn jeder einzelne Song ist belangloser Pop/Death Metal
ohne Tiefe oder wenigstens musikalischen Anspruch.
Verpackt in eine zwar kompetente, aber andererseits
sowohl nervigen wie sterilen Photoshop-Produktion, mixen
Hackneyed das kleine Einmaleins des Death Metals zu
spannungsfreien und leider auch hochgradig lustlosen
Kompositionen. Am positivsten in diesem künstlichen
Konstrukt kommt noch der eher brutale Gesang rüber, an
dem zumindest ohrenscheinlich nicht allzuviel gebastelt
worden sein dürfte. Diverse Samples und 'atmosphärische'
Parts verweisen zusätzlich auf die Zielgruppe der sehr
jungen Red Bull-Generation, machen mir persönlich aber
nicht mehr Freude als eine offene Schienbeinfraktur.
Eigentlich schade, denn live habe ich Hackneyed als
einiges sympathischer und organischer empfunden. Der
Versuch dieser Aufnahme hätte jedoch eher mit "Burn
After Producing" betitelt werden sollen. Wer's unbedingt
braucht und über keine Seele verfügt, soll trotzdem
reinhören.
Hardy
Punkte: 3.0 von 10
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CD Reviews Archiv
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