Livereview: Down
02. Juni 2006, Rohstofflager Zürich
By Daniela
“DOWN? Wer ist das denn?“, fragte ich mich, als Roxx mir nen Flyer an der Metalbörse unter die Nase hielt. Als dann der Satz „das ist die Band von Phil Anselmo“ kam, fiel auch bei mir der Groschen. Ursprünglich wollte ich ja nur als normaler Konzertbesucher hin. Als dann aber El Muerte leider krankheitshalber ausfiel, sprang ich kurzerhand ein.

Um mich herum befanden sich nur Deutsche, Italiener, ja sogar Franzosen waren angereist. In Deutschland schienen die Konzerte alle restlos ausverkauft gewesen zu sein, und hier erhoffte man, sich die noch wenigen freien Tickets ergattern zu können. Erstaunlich wenige Fans waren zu diesem Zeitpunkt anwesend, trotz grösserem Werbeaufwand seitens des Veranstalters. Ich war noch nie im Rohstofflager und dementsprechend schockiert muss ich ausgesehen haben, als ich den kleinen Fotograben sah. Mir wurde schlagartig bewusst, dass ich wohl ca. 5cm entfernt, fast auf Augenhöhe, vor dem Mann stehen werde, der von so vielen vergöttert wird.

Da keine Vorband spielte, wurden echt geile alte Videos gezeigt, die von DOWN selbst mitgebracht wurden. Als dann die ersten Takte gespielt wurden, stürmten doch noch erstaunlich viele Zuschauer richtung Bühne. Auffallend war das ausgesprochen ältere Publikum, welches wohl Phil noch aus den PANTERA-Zeiten kannte. Zusammen mit 2 Herren und einem Kameramann befand ich mich dann plötzlich im Fotograben, als Phil auf die Bühne stieg und ihn das Publikum frenetisch begrüsste.Doch was ich sah, war keinen Helden, sondern ein etwas verwirrter Phil mit so kleinen Augen, dass er kaum geradeaus sehen konnte. Ich möchte an dieser Stelle keine Behauptungen anstellen, aber mir schien, als hätte er wohl etwas zuviele Drogen erwischt. Nach den bekannten ersten 3 Songs verliess ich den Fotograben wieder. Zu den Songs selbst kann ich leider zu wenig sagen, da ich wie schon erwähnt die Band eigentlich nicht kannte und auch keine Vorbereitungszeit hatte. Gemäss Aussagen einiger Fans jedoch, kamen die Songs des ersten Albums deutlich besser an als die vom Zweiten. Schade war, dass Phil bei einigen Songs die Lyrics total vergass respektive eigentlich gar nicht mehr wusste, welcher Song gespielt wurde. Nichtsdestotrotz, Phil gab alles, was er unter diesen Umständen konnte, redete sehr oft mit dem Publikum und trieb es zu Höchstleistungen an.

Es war schön zu sehen, dass am Ende des Konzertes viele glückliche Gesichter das Rohstofflager verliessen. Auch wären sicher mehr Leute erschienen, hätten sie gewusst wer da spielt…