“DOWN? Wer ist das denn?“, fragte ich mich,
als Roxx mir nen Flyer an der Metalbörse unter die Nase hielt. Als
dann der Satz „das ist die Band von Phil Anselmo“ kam, fiel auch bei
mir der Groschen. Ursprünglich wollte ich ja nur als normaler
Konzertbesucher hin. Als
dann aber El Muerte leider krankheitshalber ausfiel, sprang ich
kurzerhand ein.
Um mich herum befanden sich nur Deutsche, Italiener, ja sogar
Franzosen waren angereist. In Deutschland schienen die Konzerte alle
restlos ausverkauft gewesen zu sein, und hier erhoffte man, sich die
noch wenigen freien Tickets ergattern zu können. Erstaunlich wenige
Fans waren zu diesem Zeitpunkt anwesend, trotz grösserem
Werbeaufwand seitens des Veranstalters. Ich war noch nie im
Rohstofflager und dementsprechend schockiert muss ich ausgesehen
haben, als ich den kleinen Fotograben sah. Mir wurde schlagartig
bewusst, dass ich wohl ca. 5cm entfernt, fast auf Augenhöhe, vor dem
Mann stehen werde, der von so vielen vergöttert wird.
Da
keine Vorband spielte, wurden echt geile alte Videos gezeigt, die
von DOWN selbst mitgebracht wurden. Als dann die ersten Takte
gespielt wurden, stürmten doch noch erstaunlich viele Zuschauer richtung Bühne. Auffallend war das ausgesprochen ältere Publikum,
welches wohl Phil noch aus den PANTERA-Zeiten kannte. Zusammen mit 2
Herren und einem Kameramann befand ich mich dann plötzlich im
Fotograben, als Phil auf die Bühne stieg und ihn das Publikum
frenetisch begrüsste.Doch was ich sah, war keinen Helden, sondern
ein etwas verwirrter Phil mit so kleinen Augen, dass er kaum
geradeaus sehen konnte. Ich möchte an dieser Stelle keine
Behauptungen anstellen, aber mir schien, als hätte er wohl etwas
zuviele Drogen erwischt. Nach den bekannten ersten 3 Songs verliess
ich den Fotograben wieder. Zu den Songs selbst kann ich leider zu
wenig sagen, da ich wie schon erwähnt die Band eigentlich nicht
kannte und auch keine Vorbereitungszeit hatte. Gemäss Aussagen
einiger Fans jedoch, kamen die Songs des ersten Albums deutlich
besser an als die vom Zweiten. Schade war, dass Phil bei einigen
Songs die Lyrics total vergass respektive eigentlich gar nicht mehr
wusste, welcher Song gespielt wurde. Nichtsdestotrotz, Phil gab
alles, was er unter diesen Umständen konnte, redete sehr oft mit dem
Publikum und trieb es zu Höchstleistungen an.
Es war schön zu sehen, dass am Ende des Konzertes viele glückliche
Gesichter das Rohstofflager verliessen. Auch wären sicher mehr Leute
erschienen, hätten sie gewusst wer da spielt…
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