Eines wusste ich schon zum Voraus, das andere jedoch nicht. 
			Letzteres war der Ausfall von Loch Vostok als Support-Band! Das war 
			insofern bitter, als dass ich vor dem Konzerttermin die interessante 
			Mucke der Schweden bereits ein wenig kannte und sehr gespannt war, 
			wie sich das auf der Bühne des Z7 anhören würde. Daraus wurde aber 
			nichts, weil der Tour-Truck der Band unterwegs einen irreparablen 
			Kupplungs-Schaden erlitt, die Jungs dadurch regelrecht strandeten 
			und in der Folge nicht weiter reisen konnten. Tja..., shit happens..., 
			kann ja mal vorkommen. Die letztlich etwa 50 bis 60 anwesenden Nasen 
			(dies war übrigens das, was ich bereits treffend erahnt hatte) 
			zahlten aber den vollen Eintritt und bis 21.30 Uhr war rein gar 
			nichts los in Pratteln. Das war natürlich ziemlich ätzend, doch man 
			machte halt das Beste draus und bevölkerte dafür ausgiebig die Bar. 
			Dennoch war die Vorfreude auf Helstar ungebrochen, denn es sind 
			mittlerweile mehr als 20 Jahre vergangen, seit James Rivera mit 
			seiner Stamm-Combo im Schweizer Ländle Halt gemacht hatte. Da damals 
			leider nicht dabei, war der heutige Besuch für den Slave absolute 
			Pflicht! 
			 
			Helstar  
			Wenn man in unserer Hartwurst-Szene vom kleinen Mann mit der grossen 
			Stimme spricht, ist damit in der Regel Ronnie James Dio gemeint. Das 
			ist auch richtig so, nur muss der Vollständigkeit halber ein 
			Nachsatz folgen, der dabei nur einen weiteren Namen hervor bringen 
			kann: James Rivera! Angefangen hat alles um 1982 rum und zwei Jahre 
			später kam das legendäre Debüt-Album «Burning Star» auf den Markt. 
			Bis Ende der 80er kamen weitere, gute Alben wie «A Distant Thunder» 
			(1988) raus, dann riss der Faden. 1995 mit «Multiples Of Black» und 
			2000 mit «Twas The Night Of A Helish Xmas» folgten weitere Alben, 
			die jedoch nicht mehr gross in Erscheinung traten, bei uns in Europa 
			schon gar nicht. Den guten James konnte das freilich nicht stoppen 
			und so zierte er in den folgenden Jahren diverse Line-Up's, darunter 
			Vigilante, New Eden, Killing Machine, Seven Witches oder Vicious 
			Rumors. Und überall setzte er mit seiner Hammer-Stimme untrügliche 
			Akzente, die ihn sofort erkennbar machten. Im Zuge des jetzt schon 
			mehrere Jahre andauernden Reunion-Overkills, war es nur eine Frage 
			der Zeit und oft auch von entsprechenden Band- und/oder 
			Album-Jubiläen beeinflusst, dass es wieder alten Wein in neuen 
			Schläuchen gab. Im Fall von Helstar waren das remasterte Re-Releases 
			des frühen Materials. 
			 Daneben gaben die Amis letztes Jahr mit dem 
			komplett neuen Album «The King Of Hell» klar zu verstehen, dass man 
			es mit der Rückkehr ins Business offensichtlich ernst meint. Somit 
			konnte der geneigte Fan eine optimale Show erwarten, die den Bogen 
			zwischen den alten Krachern und neuen Soundbrocken spannt. Genau so 
			einer, nämlich der Titeltrack «The King Of Hell», eröffnete eine 
			mehr als nur denkwürdige Show, nach der sich jede(r) einzelne 
			MetallerIn, der (die) heute Abend durch Abwesenheit glänzte, 
			mehrfach in den Allerwertesten hätte beissen müssen! Rivera trug zu 
			Beginn (und später nochmals) eine Art Teufelsmaske und zeigte sich 
			von Anfang an in Top-Form! Wenn man das bloss auch von Rob Halford 
			(Judas Priest) behaupten könnte! Neue wie alte Songs reihten sich 
			perfekt aneinander und es war einfach nur göttlich, was Helstar da 
			auf die Bretter legten. Wer hätte vor einiger Zeit noch davon zu 
			träumen gewagt, Klassiker wie «Evil Reign», «Burning Star» oder 
			«Angel Of Deathe» vom Ur-Lineup (!!) live vorgespielt zu bekommen! 
			Zu meinen persönlichen Highlights zählten «Dracula's Castle» oder 
			auch «Suicidal Nightmare», die einfach nicht anderes als zur 
			Ur-Suppe von thrashigem Power Metal "Made in U.S.A" gehören. Die 
			vier bis fünf Dutzend teils heftig abmoshenden Leutchen wussten sehr 
			wohl, wie kultig dieser Auftritt war und feierten die fünf Musiker 
			verdient ab. Diese waren dann zum Glück Profis genug, trotz dem 
			vernichtend kleinen Aufmarsch postwendend mit einer geilen 
			Performance aufzutrumpfen. Hammergeil  kamen dabei die Gitarrenduelle 
			von Larry Barragan und Rob Trevino rüber. Sound und Licht waren 
			ebenfalls ok, auch wenn es zwischendurch mal ein kleineres, 
			technisches Problem zu bewältigen gab. Insgesamt schnitt das alte 
			Material gegenüber den fünf Tracks von der aktuellen Scheibe 
			erwartungsgemäss besser ab, aber das schmälerte den guten 
			Gesamteindruck keineswegs. Leider nur knapp 80 Minuten dauerte die 
			Rückkehr einer Metal-Legende, was für einige Fans vom Eintrittsgeld 
			her wohl nicht ganz "value for money» gewesen sein dürfte. Dennoch 
			und nochmals mit Nachdruck an alle Daheimgebliebenen: "Ätsch" oder 
			noch besser "schämt Euch in Grund und Boden", diesen phänomenalen 
			Auftritt verpasst zu haben! 
			 
			Setlist: «The King Of Hell» - «The Plague Called Man» - «The King Is 
			Dead» - «Evil Reign» - «Burning Star» - «Pain Will Be Thy Name» - «Harker's 
			Tale» - «Dracula's Castle» - «Angel Of Deathe/Suicidal Nightmare» - 
			«Winds Of War» - «Wicked Disposition» - «Garden Of Temptation» -- 
			«Run With The Pack» - «Baptized In Blood».
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