Livereview: Inside Conflict - Your own Decay - Bloodtaste
12.4.2003, Nouveau Monde Fribourg
By Daniel J.
Die Romandie meldet sich wieder zurück. Ja, der neunte Metal Act ist abermals reibungslos über die Bühne gegangen. Die Leute vom Metal Act hatten dabei eine Premiere zu verzeichnen. Der erste Internationale Act war zu Gast im Nouveau Monde! Es handelte sich um eine französische Band. Die Fans waren wie immer zahlreich erschienen und an ihren Metal Shirts, die Bands wie Cannibal Corpse oder Morbid Angel zeigten, konnte man zweifelsfrei erkennen, welcher wohl der Stil des Abends war: jawohl, Death Metal!

Den Anfang bestritten die einheimischen Bloodtaste. Die seit 1995 existierende Band legte dann auch sofort los. Da wurde geknüppelt, was das Zeug hielt. Lupenreiner Death Metal mit einer eher ungewöhnlichen Stimme des Sängers, prägt den Sound von Bloodtaste. Sänger Roby hat für meinen Geschmack zwar ein bisschen zu viel Hardcore in seinem Organ, ansonsten ist der Kerl aber in Ordnung. Ihr solltet das Tier mal sehen: keine Haare, Ziegenbart, volltätowiert und ziemlich gut bestückt in Sachen Muskeln. Der Schreck aller Schwiegermütter, uns soll's recht sein. Weiter erwähnenswert war auch Drummer Jojo, der von der ersten bis letzten Minute Vollgas gab. Eine sportliche Leistung der Spitzenklasse. Die zwei anderen Knaben Zito (g) und Jean (b) fügten sich nahtlos ins Bandgefüge ein. Bloodtaste boten eine gute Leistung, die das Publikum mit viel Applaus honorierte.

Jetzt war die Waadtländerformation Your Own Decay an der Reihe. Bloodtaste hatten das Publikum gut angeheizt und Your Own Decay wussten das zu nutzen. Die 1997 gegründete Band spielte einen tadellosen Set mit ein paar Einflüssen von bekannteren Bands dieses Genres. Optisch wie auch spielerisch weist die Band fast kein Manko auf. Da wurde gebangt, dass sich die Balken bogen und gleichzeitig die schwierigsten Passagen gemeistert. Ist auf der kleinen Bühne des Nouveau Monde auch nicht immer einfach, das muss an dieser Stelle mal gesagt sein. Sänger Jerome T. erinnerte mich manchmal sogar an den legendären Tom G. Warrior unserer Helden Celtic Frost, die ja scheinbar in diesem Jahr wieder eine neue Scheibe veröffentlichen wollen. Auch der Rest der Band gefiel mir hervorragend. Man sieht, dass Your Own Decay schon etliche Gigs gespielt haben. Für mich die Sieger dieses Abends.

Doch halt..., nicht so schnell! Da wäre mit Inside Conflict ja noch der Headliner des Abends am Start. Wie gesagt, die erste internationale Band im Metal Act. Die französische Band, genauer von Poitier kommend, steht seit 1998 auf den Beinen. Die Franzosen praktizieren Death Metal der Marke Old School. Die beim einheimischen Label Overcome unter Vertrag stehenden Inside Conflict sind aktuell von ihrer insgesamt vierzig Dates umfassenden Tournee aus Frankreich zu uns in die Schweiz gereist. Wie mir zu Ohren gekommen ist, hat die Band schon Konzerte im Vorprogramm von Napalm Death gegeben. Daneben waren sie auch schon in Spanien, England und Irland und können somit bereits mit etwas Live-Erfahrung aufwarten. Die Jungs liessen dann auch nichts anbrennen und spielten einen routinierten Gig vor einer Horde enthusiastischer Fans, die alles gaben. Der Sound war für Death Metal Verhältnisse erstaunlich gut. Dazu möchte ich auch noch erwähnen, dass sich die Musiker bei allen drei Bands optimal in Szene setzten, die Songs zum Teil recht originell gestaltet waren und ich beim besten Willen keine grösseren Einflüsse ausmachen konnte, was echt ein Pluspunkt ist. Mehr dazu gibt es eigentlich nicht zu bemerken, ausser, dass es im Nouveau Monde wieder einmal ein tolles Fest war und es beim nächsten Mal, ich glaube am 17.5.03, wieder heftig zu und her gehen wird, unter anderem mit der Genfer Truppe von Nostromo. Ich bin mehr als nur gespannt darauf! Also, wir sehen uns hoffentlich beim nächsten, genauer gesagt dem zehnten und somit "Jubiläums"-Metal Act.