Livereview: Korpiklaani - Eluveitie
15. April 2006, Frauenfeld im Eisenwerk
By: Sven M. (Svn) & Leandra J. (Lej) - All Pics by: Sven M.
An diesem verregneten Samstag Abend versammelten sich Heerscharen von Korpiklaani Fans in Frauenfeld, sehr zur Freude von unserem werten Roxx, der an unserem kleinen Metal Factory-Stand kräftig Unterschriften sammeln konnte. Dichtes Gedränge, bis endlich die Türe zum relativ grossen Konzertsaal aufging und die Leute herein strömen konnten. Noch kurz an der Bar ein Hotdog und ein Bier gekrallt und die Positionen wurden eingenommen.

Eluveitie
Bald enterten sieben quietschfidele Menschen die Bühne und fingen an, uns in die selbe fröhliche Stimmung zu befördern. Die positive Energie war zwar nicht bei allen Bandmitgliedern gleich verteilt, zum Beispiel gaben sich der eine Gitarrist und der Drummer sehr scheu. Dafür drehte der Flötenmann auf und machte die ganze Bühne zu seinem Revier. Ob auffallend oder zurückhaltend, sauber spielten sie alle. Den hübschen Melodien und fetzigen Arrangements der Schweizer kann man sich eigentlich gar nicht entziehen, also ergibt man sich am besten einfach und sieht staunend zu. Ich fange erst gar nicht damit an, all die fast vergessenen, seltsam anmutenden Instrumente aufzuzählen oder zu beschreiben. Seid einfach versichert, dass sie wichtig sind für den Sound von Eluveitie. Stilistisch passen sie ja gut zu den nachfolgenden Korpiklaani, auch wenn sie etwas variantenreicher und weniger "immer mitten in die Fresse rein" sind. Dafür sind sie als Stimmungsmacher und mitreissende Band mindestens als Co-Headliner zu sehen; der Heimvorteil lässt die Bezeichnung "Support" wahrscheinlich nur noch gelten, wenn's um die Gage geht. Obwohl die bekennenden Heiden und Naturverbundenen wahrscheinlich nicht allzu viel Geld benötigen..., eine CD aufzunehmen ist immer kostspielig. Vom neuen Werk gab's natürlich auch was auf die Ohren und Anfang Juni wird die "Spirit" getaufte Platte auch käuflich zu erwerben sein. Nach diesem Live-Auftritt eigentlich nur zu empfehlen. (Lej)

Set-Liste: "Spirit", "Dance of victory", "Song of life", "Lament", "Aido", "Of fire, wind & wisdom", "Endless knot", "Gaulish war", "Us elveti", "Tegernako", "An dro", "Druid".

Korpiklaani
Jetzt wurde die Bude mit dem Gute-Laune Headliner Korpiklaani aus Finnland aber zum Hüpfen gebracht. Die Humppa-Götter spannten sofort ein riesiges Tuch der Freude über unsere Köpfe und liessen das Serotonin in unseren Körpern kochen. Nein nein, ich hab keine Tabletten geschmissen, es reisst nur einfach jeden mit, wenn diese halben Waldmenschen auf der Bühne von Natur, Feiern sowie mythologischen Themen ein saugeiles Liedchen pfeifen. Die Konzertbesucher waren ausser Rand und Band. Ob das lag zu 60% an der Musik, und zu 40% an dem Bier, das gekauft wurde, wenn es die Comedians auf der Bühne nicht gerade selbst den Leuten verteilten. Auch die Songs "Happy little boozer", "Väkirauta" und "Korpiklaani" aus ihrem neusten Meisterwerk "Tales along this road" kamen bei den Jungen wie alten Zuschauern ebenso an, wie die Ohrwürmer "Beer beer", "Hunting song" und "Spirit of the forest". Es war einfach nur ein riesiges Fest, das fast zwei Stunden lang anhielt, inklusive vier Zugaben, um den Leuten auch am Schluss noch den Rest zu geben. Musikalisch sind sie ja gut mit ihren Landsmännern von Finntroll vergleichbar, wobei diese eher Elemente aus dem Black Metal verwenden, während Korpiklaani stattdessen eher vom Thrash Metal beeinflusst sind. Ja, die Finnen sind und bleiben eben ein lustiges Volk und diese sechs Männer sind mit Sicherheit die Spitze der musikalischen Unterhaltung, wenn es gilt, das fröhliche Gemüt bis zum Anschlag zu erheitern. Alles in allem ein geniales Konzert. Der Dank gebührt auch Eluveitie für die super Vorarbeit und dem Personal hinter der Bar, für die guten Hot-Dogs versteht sich. (Svn)

Set-Liste: "Journey man", "Väkirauta", "Happy little boozer", "Korpiklaani", "Pellonpekko", "Spirit of the forest", "Cottages and saunas"; "Spring dance", "Wooden pints", "Tulikokko", "Fields in flames", "Juokse sinä humma", "Hunting song", "Beer beer", "Before the morning sun", "Pine woods", "Rise", "Ii lea voibmi".