An diesem verregneten Samstag Abend
versammelten sich Heerscharen von Korpiklaani Fans in Frauenfeld,
sehr zur Freude von unserem werten Roxx, der an unserem kleinen
Metal Factory-Stand kräftig Unterschriften sammeln konnte. Dichtes
Gedränge, bis endlich die Türe zum relativ grossen Konzertsaal
aufging und die Leute herein strömen konnten. Noch kurz an der Bar
ein Hotdog und ein Bier gekrallt und die Positionen wurden
eingenommen.
Eluveitie
Bald enterten sieben quietschfidele Menschen die Bühne und fingen
an, uns in die selbe fröhliche Stimmung zu befördern. Die positive
Energie war zwar nicht bei allen Bandmitgliedern gleich verteilt,
zum Beispiel gaben sich der eine Gitarrist und der Drummer sehr
scheu. Dafür drehte der Flötenmann auf und machte die ganze Bühne zu
seinem Revier. Ob auffallend oder zurückhaltend, sauber spielten sie
alle. Den hübschen Melodien und fetzigen Arrangements der Schweizer
kann man sich eigentlich gar nicht entziehen, also ergibt man sich
am besten einfach und sieht staunend zu. Ich fange erst gar nicht
damit an, all die fast vergessenen, seltsam anmutenden Instrumente
aufzuzählen oder zu beschreiben. Seid einfach versichert, dass sie
wichtig sind für den Sound von Eluveitie. Stilistisch passen sie ja
gut zu den nachfolgenden Korpiklaani, auch wenn sie etwas
variantenreicher und weniger "immer mitten in die Fresse rein" sind.
Dafür sind sie als Stimmungsmacher und mitreissende Band mindestens
als Co-Headliner zu sehen; der Heimvorteil lässt die Bezeichnung
"Support" wahrscheinlich nur noch gelten, wenn's um die Gage geht.
Obwohl die bekennenden Heiden und Naturverbundenen wahrscheinlich
nicht allzu viel Geld benötigen..., eine CD aufzunehmen ist immer
kostspielig. Vom neuen Werk gab's natürlich auch was auf die Ohren
und Anfang Juni wird die "Spirit" getaufte Platte auch käuflich zu
erwerben sein. Nach diesem Live-Auftritt eigentlich nur zu
empfehlen. (Lej)
Set-Liste: "Spirit", "Dance of victory", "Song of life", "Lament", "Aido",
"Of fire, wind & wisdom", "Endless knot", "Gaulish war", "Us elveti",
"Tegernako", "An dro", "Druid".
Korpiklaani
Jetzt wurde die Bude mit dem Gute-Laune Headliner Korpiklaani aus
Finnland aber zum Hüpfen gebracht. Die Humppa-Götter spannten sofort
ein riesiges Tuch der Freude über unsere Köpfe und liessen das
Serotonin in unseren Körpern kochen. Nein nein, ich hab keine
Tabletten geschmissen,
es
reisst nur einfach jeden mit, wenn diese halben Waldmenschen auf der
Bühne von Natur, Feiern sowie mythologischen Themen ein saugeiles
Liedchen pfeifen. Die Konzertbesucher waren ausser Rand und Band. Ob
das lag zu 60% an der Musik, und zu 40% an dem Bier, das gekauft
wurde, wenn es die Comedians auf der Bühne nicht gerade selbst den
Leuten verteilten. Auch die Songs "Happy little boozer", "Väkirauta"
und "Korpiklaani" aus ihrem neusten Meisterwerk "Tales along this
road" kamen bei den Jungen wie alten Zuschauern ebenso an, wie die
Ohrwürmer "Beer beer", "Hunting song" und "Spirit of the forest". Es
war einfach nur ein riesiges Fest, das fast zwei Stunden lang
anhielt, inklusive vier Zugaben, um den Leuten auch am Schluss noch
den Rest zu geben. Musikalisch sind sie ja gut mit ihren
Landsmännern von Finntroll vergleichbar, wobei diese eher Elemente
aus dem Black Metal verwenden, während Korpiklaani stattdessen eher
vom Thrash Metal beeinflusst sind. Ja, die Finnen sind und bleiben
eben ein lustiges Volk und diese sechs Männer sind mit Sicherheit
die Spitze der musikalischen Unterhaltung, wenn es gilt, das
fröhliche Gemüt bis zum Anschlag zu erheitern. Alles in allem ein
geniales Konzert. Der Dank gebührt auch Eluveitie für die super
Vorarbeit und dem Personal hinter der Bar, für die guten Hot-Dogs
versteht sich. (Svn)
Set-Liste: "Journey man", "Väkirauta", "Happy little boozer", "Korpiklaani",
"Pellonpekko", "Spirit of the forest", "Cottages and saunas";
"Spring dance", "Wooden pints", "Tulikokko", "Fields in flames", "Juokse
sinä humma", "Hunting song", "Beer beer", "Before the morning sun",
"Pine woods", "Rise", "Ii lea voibmi".
|
|