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			Kurz vor Weihnachten lud das Modus in Liestal zur „metal before 
			x-mas“ ein. Und trotz gleichzeitigem Ensiferum-Konzert im nahen Z7 
			füllte sich der Club angenehm. Als Hauptakteure waren die sehr 
			jungen Arcturon, die Tagträumer „Daydreamer“ und die 
			Gothic-Melodic-Metaller „Leviathane“ eingeladen, welche alle über 
			Mitglieder aus Umgebung Basel verfügen. Diesen Trumpf spielten dann 
			auch alle Bands aus und boten dem Heimpublikum das, was es 
			verdiente: Engagierte Rock-Shows. Wobei der Abend für mich 
			persönlich zwei grosse Überraschungen bereithielt.
 Arcturon
 Überraschung Nummer Uno war die erste Band des Abends Arcturon, 
			welche mit sehr viel Selbstvertrauen, Energie und Leidenschaft ihren 
			Pagan-Heavy-Death-Metal ins Publikum
  schleuderten. Mit Jahrgängen 
			zwischen 1988 und 1990 wirkte die Band noch recht jung, was den 
			Spass am Auftritt aber nicht schmälerte. Sänger und Bassist Felix 
			schrie sich Amon Amarth-artig die Seele aus dem Leib, während 
			Gitarrist Flo meist nur Blind Guardian-artig folkige Begleitmelodien 
			und Soli beizusteuern schien. Getragen wurde der Sound durch die 
			Rhythmen von Schlagzeuger Stef und durch Keyboarder Sämi, der heute 
			seinen 18. Geburtstag feiern konnte. Acturon wirkten während des 
			gesamten einstündigen Auftritts erstaunlich professionell und 
			animierten das Publikum immer wieder zum Mitmachen. Dies kam vor 
			allem bei den jüngeren Konzertbesuchern sehr gut an, welches auch 
			den finalen Song „One Left“ wie wild abfeierte. Arcturon sind eine 
			herzlich willkommene Bereicherung der Schweizer Metal-Landschaft. 
			Etablierte Bands sollten sich darum schon jetzt warm anziehen, um 
			für den Fall vorbereitet zu sein, wenn sie die Youngster mal im 
			Vorprogramm haben. 
 Playlist Arcturon: Storm Clear Our Thoughts, Let The Chaos Lead, 
			Bleeding Sun, King, Self Effected Provocation, Thousand Mirrors, 
			Burning Messiah, The First In Light, Breaking Walls, Our Last Day, 
			EBDN / Winterrage, Tides, One Left
 
 Daydreamer
 Warm eingespielt haben sich Daydreamer mittlerweile mit unzähligen 
			Auftritten in diesem Jahr. Weshalb sie das hochgesteckte Niveau 
			mindestens halten konnten. Im Vergleich zur Plattentaufe im Frühling 
			sind
  Daydreamer heuer deutlich besser zusammengewachsen und bilden 
			eine kraftvolle Einheit. Das neuste Mitglied und Gitarrist Chris 
			Furrer scheint sich prima eingelebt zu haben und feuerte zielsicher 
			seine Riffs und Soli ins Publikum. Wobei der musikalische 
			Unterschied schon sehr bemerkenswert war. Ging es vorher noch sehr 
			rau zu und her, wurden jetzt die harten Melodien kontrollierter und 
			der Gesang abwechslungsreicher. Jean-Marc Viller machte an diesem 
			Abend deutlich, dass er seinen Ausstieg bei Neverland gut verkraftet 
			hatte und sang wie ein kleiner Gott. Dies wurde vor allem beim 
			Midtempo-Gänsehaut-Song „Dreamtale“ deutlich, wo er innert wenigen 
			Augenblicken verschiedenste Phrasierungen seiner Stimme 
			präsentierte. Aber auch der Rest der Band wirkte agil und 
			spielfreudig und konnte zusammen mit den sympathischen Ansagen ihres 
			Frontmanns das Publikum zum mitklatschen animieren. Dieses verlangte 
			nach der offiziellen Spielzeit lauthals nach mehr, und bekam es 
			auch. Noch was vergessen? Ja, genau. Die Soundabmischung. Die 
			drückte extrem nach vorne und liess die Band viel härter wirken als 
			auf Platte. 
 Playlist Daydreamer: I Am F…, Guardian Angel, Glass Prison, Secret 
			Desire, Dreamtale, Paralyzed, Philosophy, Race, Send Me, Brighter 
			Days
 
 Leviathane
 Trug bei Daydreamer der Mischer zum gelingen des Auftritts bei, so 
			versaute er denjenigen von Leviathane deutlich und sorgte damit für 
			die 2. Überraschung. Der Sound wirkte plötzlich schwach, die Stimme 
			von Sängerin Vanessa kraftlos und kaum zu hören. Aber auch die Band 
			selber schien nicht wirklich bei der Sache zu sein und zeigte 
			deutlich weniger Spielfreude und Ambitionen wie die beiden anderen 
			Bands. Irgendwo schien heute der Schuh zu drücken, was nach dem 
			Auftritt auch Gitarrist Sven bestätigte: „Wir haben jetzt schon ein 
			paar Mal hier im Modus gespielt. Die Reaktionen heute waren aber 
			eindeutig die schlechtesten.“ Dies muss einiges heissen, denn die 
			Fans vor der Bühne
  schienen Leviathane bereits zu kennen und 
			feierten sie nicht weniger ab, als die Bands zuvor. Ich selber hatte 
			die Gruppe vorher noch nie gesehen und fand aus all diesen Gründen 
			an diesem Abend keinen Gefallen daran. Als Highlight holten 
			Leviathane zum Schluss noch Daydreamer Bassist Alain und Gitarrist 
			Chris auf die Bühne, um mit ihnen zusammen den Exilia Song „Day In 
			Heaven“ zu intonieren. Ein abschliessendes Urteil über die Qualität 
			von Leviathane erlaube ich mir aufzuschieben und hoffe, sie beim 
			nächsten Mal deutlich besser erleben zu dürfen. An diesem Abend 
			spielten aber die beiden „Vorbands“ den Headliner eindeutig an die 
			Wand. 
 Playlist Leviathane: Intro, Into Damnation, Mistery Of Dawn, Lake Of 
			The Lost, Rising Up, Sleepless, Fullmoon (Sonata Arctica-Cover), 
			Praying To The Moon, Dark Angel, Black Rose, Hear My Call, We Are 
			Not Forever, Day In Heaven
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