Wertung:
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9.0 bis 10 Kaufempfehlung.
7.5 bis 8.9 Gut.
4.0 bis 7.4 Vor Kauf
reinhören. 0.0 bis 3.9
Nicht empfohlen.
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FUSION BOMB – Concrete Jungle (CD) Iron Shield
Records Heilige Kameldrecksscheisse, da wird
selbst der steifste Beduine zum durchgeknalltesten
Dünen-Stagediver! Nix da mit Dünendünnpfiff, da kommt
die nächsten arschgeilen Thrashkeulen, -hammer,
-bretter, -thrasher auf euch zu, ihr Wüsten-Rowdies. Was
hat dem Leopold durch's Hirn gekackt? Gar nix, ich fühl'
mich plötzlich jung und in die besten Jahre des
Bay-Area-Thrash-Metals zurückversetzt ... aber halt, wir
schreiben ja Ende 2018, ja, und dann Anfang 2019. Hallo,
wach! Ihr wisst, wenn der jetzt so weiterschreibt, dann
ist's, nein, dann muss «Concrete Jungle» ein Knaller
sein. Ja, und wie! Einfach erdiger, grooviger
Thrash-Metal, schon lange nicht mehr so erfrischend und
erlebend gehört ... wer braucht schon eine Oase in der
Wüste? Im Wüsten-Jungle, ha! Diese, ja genau, diese
Mucke ist das wahre Lebenselixier, hellyeah! Seit neun
Jahren thrasht der Vierer aus Luxemburg diese
Dünen-Stagediving-Welle und mit «Concrete Jungle»
veröffentlichen sie nun ihr erster full-length Kracher.
Ich krieg' mich echt nicht mehr ein, wie hammergeil sind
diese zehn Tracks denn! Vom ersten Ton bis zum letzten
Tönchen, egal ob gespielt oder nicht gespielt, das ist
DER Thrash-Kracher, Leute! Einfach nur zum Abmoshen,
alle Instrumente, wirklich alle Instrumente sind perfekt
aufgenommen und hörbar, das macht diese
Thrash-Groove-Armada aus. Ich sitze nun da vor meinem
elektronischen Helfer und alles ist am Bangen. Eine
Mischung aus Overkill, Exodus, Testament, Annihilator,
Nuclear Assault, Slayer, Anthrax, Vio-lence, Flotsam And
Jetsam, M.O.D. und anderweitige Kollegenbands, ohne
jedoch als Plagiat dazustehen, nein, Fusion Bomb sind
Fusion Bomb, eigenständig und brachial. Herrliche
Thrash-Riffs, geniale Gitarrensoli, abwechslungsreiches
Songwriting mit allen überraschenden und unmöglich
gemachten Momenten. Ein Tieftöner, der seinem Namen alle
Ehre macht, einfach moshig und groovig vor sich hin
blubbernd und scheppernd, das perfekte Teil in «Concrete
Jungle». Das Drumming ist sowas von herrlich, der
Double-Bass-Häuptling, mal thrashig, mal moshend, mal
speedig, mal groovig. Der Gesang ist endlich wieder mal
sowas von Thrash-würdig, da wird geshoutet, gescreamt,
gezettert und gemordiolet, gewettert und einfach auf'n
Punkt gebracht, was auf den Punkt gebracht werden muss.
Ich hab' schon wieder Weihnachten ... ging schnell,
nicht!? Scheiss' drauf, da muss selbst der
Weihnachtsmann seine Matte unter seiner roten Kapuze
rausholen und kurz mal windtrocknen lassen.
Wenn
nicht jetzt, wann dann? Habt' ihr das geniale
Cover-Artwork gesehen? Da kannste' ohne weiteres eine
ganze Wand voll und lang damit pflastern, sowas von
geil. Ich kann's einfach nicht anders 'benamsen'. Sollte
ich mit meiner Wortwahl mich vergriffen haben, scheiss'
drauf, dann könnt' ihr's ja überfliegen und zum nächsten
Review wandern ... aber halt! Da würdet ihr ja was ganz
Grossartiges verpassen! Wollen wir das? Nein! Soll ich
mich mässigen? Nee, kein Bock, denn wenn ihr euch dieses
Teilchen reingezogen habt, dann versteht ihr mich. Wenn
ihr jedoch selbst nach eurem persönlichen Lauschangriff
mich immer noch nicht versteht, na dann, würd' ich doch
glatt mal locker behaupten, dass ihr nächstens einen
Termin bei eurer/eurem Ärztin/Arzt des Vertrauens
vereinbart ... Spass beiseite, es ist wieder mal
todernst! Wirklich, zieht euch die Luxemburger Fusion
Bomb rein, wenn's beim ersten Mal nicht gleich 'Klick'
macht, dann sicher bei den x-beliebigen Versuchen, die
da bestimmt folgen werden. Auch die Produktion ist
hammerhart, sauber und eine gnadenlose Metalfaust mitten
in die Fritte. Sowas kriegt man viel zu selten serviert
... nein, nicht die Frittenfaust, sondern diese Vollkost
in reiner Thrash-Metal-Manier! Für mich der krönende
Jahresabschluss 2018, aber auch der krönende
Jahresbeginn 2019, denn «Concrete Jungle» als eine der
geilsten Thrash-Scheiben, tja, das wird wohlweislich
schwer sein. Aber wisst ihr was? Lasst uns an diesem
Erguss thrashiger Meisterleistung zelebrieren und loben,
denn Fusion Bomb haben's auf die Reihe gekriegt und
jetzt will ich einfach nur noch geniessen ...
Selbstredend versteht sich, mit 'ner 24er-Kiste
'Juleøl'. Skål! Leopold
Punkte: 10 von 10
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LEMURIA – The Hysterical Hunt (CD) Massacre
Records/Musikvertrieb Hab’ ich schon mal
erwähnt, wie sehr ich Symphonic Black Metal liebe? Und
hab’ ich schon mal erwähnt, wie sehr ich erzählende
Songs liebe? Ratet mal, wer Luftsprünge gemacht hat, als
sie die Beschreibung des neusten Werks von der
Belgischen Band Lemuria gelesen hat. Richtiiiiig. «The
Hysterical Hunt» handelt von einem grausamen
wolfsartigen Wesen, welches im 18. Jahrhundert die
Gegend um Gévaudan terrorisierte und über hundert Opfer
forderte. Verkörpert wird es natürlich von der Band
selbst, die für die richtige Portion Black Metal sorgt,
sowie vom Erzähler Herbert Flack, welcher mit seiner
tiefen Stimme für gruselige Atmosphäre sorgt und last
but not least der begabten Sängerin Alexandra
Kastrinakis, die mit ihrem glockenhellen Gastgesang die
Mischung komplettiert. Der erste Song «Prologue (The
Land The Beast)» beginnt mit mystischer Hintergrundmusik
und einfachen Klavierklängen, die sich aber hochsteigern
bis Geigen und der Erzählgesang einsetzen, um dann am
Schluss zusammenzubrechen, bis nur noch das Klavier
spielt und eine Kinderstimme etwas wispert. Gruseleffekt
garantiert! Rasanter geht es dann mit «A Plague Upon The
Land» weiter. E-Gitarren schreddern ihre Melodien und
der Krächzgesang schafft neben Orgelklängen und dem
restlichen Orchester einen echt geilen Kontrast. Der
dritte Song startet mit bedrohlichem Knurren und
verzweifelten Schreien einer Frau, natürlich dürfen auch
hier Flacks Erzählungen nicht fehlen und nicht zu
vergessen der bezaubernde Gesang von Kastrinakis, welche
hier ihren ersten Einsatz hat. «The Hysterical Hunt» ist
ein ziemlich passender Titel für dieses Lied. So geht es
weiter bis zu «As Darkness Falls». Der fünfte Track ist
ein kurzes aber knackiges Instrumental, belebend und
aufputschend wie bei einer Jagd oder als würde das
Adrenalin in den Adern rauschen, weil gleich etwas
Schlimmes passieren wird. Und wie erwartet geht es dann
in den nächsten Songs genau so berauschend weiter bis zu
«An Elusive Monster», ein weiteres Instrumental, wenn
man den Hintergrundgesang nicht zählt, doch viel
lieblicher geschrieben als das Erste. Noch einmal kommt
ein rasanter Auftakt, der dann aber schliesslich im
Epilog ausklingt, wo die Sängerin erzählt, wie dieses
Wolfswesen ihr Herz gestohlen hat und sie für immer auf
es warten wird, bis es in der Dämmerung wieder zu ihr
zurückkommt. Mit diesen Worten leitet sie gleich über in
den Bonus Track «A Dream That Never Came», einen
rührenden Song, alleine von Kastrinakis gesungen, der
zugleich das Album abschliesst. Wow! Einfach wow. Was
für ein Werk. Ich bin wirklich begeistert. Die
abwechselnde Mischung aus hell und düster, Horror und
Schönheit ist einfach nur genial. Ein Muss für mein CD
Regal! Und für jeden, der es düster und trotzdem
melodisch mag. Zoé
Punkte:
9.5 von 10
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LOST IN GREY – The Waste Land (CD) Reaper
Entertainment/Musikvertrieb Das zweite
Studioalbum der finnischen Symphonic Band Lost in Grey
ist eine musikalische Wucht. Neben den sechs
Bandmitgliedern sind ein Chor sowie mehrere Gastmusiker
an «The Waste Land» beteiligt. Es handelt sich um ein
Konzeptalbum, in dem der Ort «The Waste Land» eine Leere
darstellt, in der die eigenen Gefühle und unterdrückte
Gedanken in Form von Geflüster und Echos zurückhallen.
Genau diese unbehagliche Atmosphäre wird in der Musik
auf diverse Art wiederspiegelt. Die Liedlänge der
einzelnen Stücke ist, typisch für das Genre,
überdurchschnittlich lang. Jeder Song steht
vergleichsweise für eine Reise durch Stimmungswechsel
und diverse Sinneseindrücke. Symphonische Einlagen sind
durch das ganze Album präsent und lösen teils episch
heroische, teils auch düstere dämonische Stimmungen aus.
Spannende Kombinationen wie schnelle Blastbeats mit
sinnlicher Geigenmelodie prägen die komplexe Musik Lost
in Grey’s. Gesanglich variiert die Band zwischen Oper-
und rockigem Frauengesang, männlichem Cleangesang, im
Kontrast stehendem Gutturalgesang sowie Kombinationen
mit (Kinder-) Choreinlagen. Diese Mischung zieht den
Hörer in seinen Bann und lässt die Musik fesselnd und
eingängig wirken. Schöne Klaviermotive wie z.B. im
vierten Track «1992», einer sinnlichen Ballade, die sich
im Verlauf zu epischen Melodien entwickelt, wirken
berührend und ergreifend. Diese sinnlichen Melodien
treten durch das ganze Album auf, sie bilden Gegenpole
zu harten, schnellen Parts, die wiederum ihre eigene
Wirkung haben. Der sechste Track «Wolves Among Men»
übermittelt die Stimmung eines Horrorzirkuses. Der Track
ist eine starke Anlehnung an «Scaretale» von Nightwish.
Allgemein hat mich «The Waste Land» an das
Nightwish-Album «Imaginaerum» mit Einflüssen der
Musikstile von Epica, Leaves Eyes und Xandria erinnert.
Eine Symphonic Metal Bombe vom Feinsten, ein Album an
hoher Komplexität und Finesse und ein Muss für jeden
Filmmusik-Fan! Sina
Punkte:
9.5 von 10
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FLOTSAM AND JETSAM – The End Of Chaos
(Orange Vinyl) AFM
Records/Musikvertrieb Eine Band wie Flotsam
And Jetsam hat mit den ersten beiden Alben schon alles
gesagt, was man sagen muss, um der Welt zu beweisen,
dass man zu den besten Truppen der Welt gehört. An
«Doomsday For The Deceiver» und «No Place For Disgrace»
wird der Fünfer um Sänger Eric A.K. immer gemessen
werden. Hat damit die Truppe ihr Feuer verschossen? War
alles was danach kam nur noch Halbgares? NEIN! Denn die
Jungs konnten vielleicht nicht mehr an die Erhabenheit
der ersten beiden Scheiben anknüpfen, aber das folgende
Material war noch immer verdammt geil! Auch wenn die
Truppe immer wieder mit Sounds experimentierte, mit den
letzten Werken kamen sie wieder dahin zurück, was sie
stark und unvergesslich machte. Mit den alten
Wegbegleitern Michael Spencer (Bass) und Michael Gilbert
(Gitarre), sowie Steve Conley (Gitarre) und dem
sensationellen Ken Mary (Schlagzeug) veröffentlicht die
US-Power-Thrash-Band ein neues Album, das alleine mit
dem Opener «Prisoner Of Time» zeigt, dass die Truppe
noch immer viel Pfeffer im Arsch hat. Die
Gitarrensalven, die Dynamik und der Gesang sind
Markenzeichen, wie man sie heute nur noch sehr selten
hört. Auch «Control» ist ein
Lichtgeschwindigkeits-Hammer vor dem Herrn. Die
Gitarrenarbeit (auch das Solo), das Drumming, der
Gesang, der noch immer so kräftig wie in den
Anfangstagen klingt (und nicht bloss ein Schreien ist!),
scheinen nicht von dieser Welt zu sein! Dass Härte nicht
nur Geschwindigkeit ist, beweist «Recover». Das
Zusammenspiel der beiden Gitarristen, wie sie sich die
Riffs zuspielen und ergänzen ist einzigartig in der
Szene. Das konnten nur K.K. Downing/Richie Faulkner und
Glenn Tipton, oder Alex Beyrodt und Henny Wolters, sowie
Adrian Smith und Dave Murray. Bestes Beispiel ist der
Titelsong, der unglaublich dynamisch, druckvoll und mit
vielen technischen Finessen bestückt ist. Was dem Album
fehlt und somit die Höchstnote kostet, ist einer dieser
unglaublichen emotionalen und balladesken Momente, wie
«Escape From Within», der sich dann in eine Power-Keule
entlädt. Tja liebe Metallica-Fans, auch wenn ihr Jason
Newsteds FAJ abgeworben habt oder Overkill Jason Bittner
geholt haben (Ken Mary ist aber ein unwahrscheinlich
fantastischer Nachfolger!), Flotsam And Jetsam sind
wieder da wo sie hingehören – an die Spitze des
Power-Thrash-Metals aus einer Schnittmenge zwischen
Overkill, Testament und Slayer. Tinu
Punkte:
9.5 von 10
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CARNAL FORGE – Gun To Mouth Salvation
(Orange Vinyl)
ViciSolum Productions Heja Sverige, heja
Carnal Forge, heja «Gun To Mouth Salvation», heja ...
Haben die in Valhalla die Alteingesessenen
rausgeschmissen? Heja ... gut so! Mit «Gun To Mouth
Salvation» präsentieren uns die fünf Schweden einfach
wikingergeilen Thrash-Metal mit leicht deathigen Growls,
kombiniert mit hasserfüllten, thrashigen Shouts.
Mittlerweile ist es das siebte Studioalbum, das uns die
Death-Thrashers zelebrieren und bei jedem weiteren Song
wird's einfach noch geiler, noch grooviger, noch
deathiger, noch thrashiger, ... ja genau, eben Carnal
Forge-mässig. Elf brachiale Death-Thrasher haben sich
auf den Silberling geschlichen, und zwar
berechtigterweise. Mag man bzw. frau sich Parallelen zu
Bands wie The Haunted und Darkane heraushören, yep, bin
ich auch dabei. Ich möchte jedoch betonen, dass Carnal
Forge straighter, härter, böser und doch etwas grooviger
daherkommen, als genannte Musikerkollegen bzw. Bands.
Nun, der elementarste Teil von «Gun To Mouth Salvation»
sind die eindeutig im thrashigen Bereich liegenden
Einflüsse, gepaart mit leichten deathigen - nein, keine
melodic-deathigen - Elemente, die dem Gesamtsound
durchwegs den berühmt-berüchtigten Stempel der fünf
Wikinger unmissverständlich raufdrücken. Als Zutat wurde
auch die Abwechslung berücksichtigt, die
Überraschungsmomente und einfach die thrashig-geile
Mucke von Carnal Forge, welche sie seit nun beinahe 22
Jahren zelebrieren. Yep, kein bisschen leiser sind sie
geworden, im Gegenteil, die Thrash-Keule wird nach wie
vor kräftig geschwungen. Da wird geholzt und gebolzt,
gerifft und gerafft, soliert und melodiert, grooviert
und gebangt, gethrashed und gedeathed, gegrowlt und
geshoutet, gemoshed und ... einfach frei und voll in die
Schnauze rein. Es sind mittlerweile doch fünf Jahre seit
dem letzten Release ins Land gewandert, aber gut Ding
will stets Weile haben und ... et voilà, «Gun To Mouth
Salvation». Leicht progressiv-technische Elemente sind
ebenfalls auf diesem Longplayer auszumachen, nebst den
gnadenlos genialen Soli-Attacken, Shrapnel-Shreds,
Riffgewitter, Melodieläufen, Basshammerer,
Double-Bass-Wellen, straighten Groove-Parts, genialen
Shouts gepaart mit leichten Growls. Well, das
Cover-Artwork zeigt, wo der Bartli diesmal den Most ganz
bestimmt herholt, nebst der hammerharten,
soundwall-mässigen und druckvollen Produktion.
Thrash-Freaks finden hier das lang gesuchte und gehegte
Thrashbrett; Deather à la Soreption, Revocation und
Konsorten könnten auch noch ihre wahre Freude an diesem
gnadenlosen Teilchen finden. Und sonst? Es gibt nur eine
wahre Lösung. Die würde denn mal wie lauten? Reinhören,
hellyeah! Nehmt den Albumtitel als Antwort für alle
offenen Fragen, denn das geht voll in die Schnauze.
Festivitäten hin oder her, das hier ist das Fest aller
Feste! Leopold
Punkte:
9.5 von 10
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SLOW – IV-Mythologiae
(2 LPs) code
666 Das belgische Funeral Doom-Projekt
namens Slow bringt mit «IV-Mythologiae» eine neue
Version ihres vierten Albums erneut unter die Leute. Was
sind die Unterschiede zur ursprünglichen Version? Das
Album wurde komplett neu eingespielt, neu gemischt und
neu gemastert! Dazu wurde das Album mit einem
zusätzlichen Song ergänzt. Mit «The Standing Giant» wird
man in einen zeitlosen Raum versetzt. Slow
transportieren ganz viel Atmosphäre und das ist einfach
nur schaurig schön. Es ist faszinierend, wie Slow
während der Spieldauer von über zehn Minuten die
Intensität und die Spannung gekonnt hoch halten können.
Nicht gerade himmelhoch jauchzend und vor Fröhlichkeit
überbordend, geht es mit «The Drowning Angel» weiter und
die bedrückende Stimmung nimmt weiterhin ihren Lauf!
«The Suffering Rebel» beginnt schon fast fröhlich, für
Slow-Verhältnisse, aber nur bis sich das Schlagzeug
zusammen mit dem Gesang zu Wort melden. In diesem Song
wird von zart zu hart und von hart zu zart hin und her
gependelt! Atmosphäre pur bringt «The Dying God» mit
sich. Dieser Sound hat Soundtrack-Format, denn so spielt
sich bei geschlossenen Augen ein dunkler Film ab. Man
verliert das Gefühl für Zeit und Raum! Garstig und
beklemmend, zieht «Sorrow's Shadow» die Schlinge des
Verderbens im Zeitlupentempo zu! Keine Chance diesem
Monster von einem Song zu entkommen! Ganz, ganz grosses
Kopfkino! Nicht mit Funeral, sondern verträumt und
romantisch, startet «The Break Of Dawn». Nochmals werden
alle Register gezogen. Ein gewaltiger Abschluss eines
Hammer-Albums! Und in diesem Fall sieht man, dass es
Sinn machen kann, ein Album nochmals einzuspielen! Fest
steht für mich: Mein Album des Monats!! Roolf
Punkte:
9.5 von 10
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ASTROPHOBOS – Malice Of Antiquity
(Digipack) Triumvirate
Records Das schwedische Trio von Antrophobos
bringt mit dem zweiten Album «Malice Of Antiquity» ihre
Version von wildem, ungezügeltem und doch melodischem
Black Metal ans Tageslicht. Die Pforten zur Hölle werden
mit «Fire Of Catharsis» schon mal ganz weit
aufgestossen. Rasend schnell und ohne Rücksicht auf
Verluste, zeigt dieser Song schon die Stärken von
Antrophobos auf, nämlich trotz hoher Geschwindigkeit nie
den Spürsinn für die Melodie zu verlieren. «Begotten In
Black» wechselt sich mit Lichtgeschwindigkeit und
hochmelodischen Parts gekonnt ab. Ruhig beginnt
«Descending Shadows» und sofort hat man das beklemmende
Gefühl, dass jemand auf der Bremse steht! Aber auch in
diesem Tempo haben Antrophobos ihren Reiz! Herrlich wie
der Meister des Gesanges keifen kann! Der Abwechslung
schadet dieser Song auf keinen Fall! Mit voller
Orkanstärke tobt «Abattoir For Flesh And Faith» und das
ist wirklich von allen Beteiligten sehr genial gespielt!
Melodien ohne Ende werden mit «The Summoning Call»
feilgeboten und zeigen Antrophobos von ihrer stärksten
Seite! Die Herren Musiker lassen auch mit «The Wolves
Between The Stars» keine Müdigkeit erkennen. Genau so
soll Black Metal erklingen! Volle Energie strahlt «Until
The Red Of Dawn» aus und das Gaspedal wird erneut bis
zum Anschlag durchgedrückt. Der Drummer scheint eine
nimmermüde Maschine zu sein, die immer im roten Bereich
läuft! Gegen Ende hin wird es ein wenig ruhiger, eine
kurze Zeit zum Luft holen! Die Taktzahl wird mit «The
Nourishing Hate» nochmals merklich erhöht. Die
Abwechslung wird aber mit hochmelodischen Parts
sichergestellt. Mit einem akustischen Intro beginnt der
letzte Song «Imperator Noctis» und lässt uns nochmals
Zeit zum Verschnaufen. Das ist der Doom-Song von
Antrophobos und zeigt die Vielseitigkeit dieses Trio's
auf! Dieses Album bereitet mir sehr viel Freude und
lässt das Jahr 2019 schon mal erfolgreich starten!!
Roolf
Punkte:
9.3 von 10
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EVANGELIST – Deus Vult (CD) Nine Records
Bereits seit 2008 treiben sich die Polen von
Evangelist in der Metalszene umher und bringen mit «Deus
Vult» ihr drittes Album unter die Leute. Mit einem
Marsch auf's Schlachtfeld beginnt dieses Album mit «Gods
Will It» und dieser Song wächst zu einer hammerharten
Hymne heran! Das Tempo ist eher verhalten, aber genau so
wird gekonnt eine Spannung erzeugt. In die epische Kerbe
schlägt auch «Momento Homo Mori» und kommt sehr erhaben
daher! Vom Tempo her sind wir immer noch innerorts mit
generell 50 unterwegs, so kann sich der Song auch
bestens entfalten! «Heavenward» wird mit Glocken
eingeläutet und präsentiert sich von seiner königlichen
Seite – ebenfalls eine megageile Hymne! Melodramatisch
beginnt «Prophecy» und man tappt im Dunkeln, wohin
dieser Song gehen soll. Mit dem Einsetzen des Gesanges
wird einem klar, dass der Sänger ein Alchemist sein
muss, der seine Stimme zu vergolden weiss! Ebenfalls mit
dem Prädikat ‘Weltklasse’ muss das Gitarrensolo
ausgezeichnet werden! Spitzenmässig geht es mit «The
Passing» weiter. Wie seine Vorgänger ist auch dieser
Song ein Treffer ins Schwarze! Der gefühlvolle Teil mit
den akustischen Gitarren trägt zum erfolgreichen
Resultat bei. «The Leper King» wandelt weiter auf
königlichen Pfaden. In Sachen Songaufbau macht
Evangelist so schnell niemandem etwas vor! Der epochale
Schluss wird eindrücklich durch «Ermitus (Keeper Of The
Grail)» in Szene gesetzt. Dieser Song spiegelt sämtliche
Stärken von Evangelist in acht Minuten wieder und der
mächtige Refrain bohrt sich richtig in die Hirnrinde
rein! Ein Album ohne jegliche Schwachpunkte und deshalb
ist mein Anspieltipp einfach: Das ganze Album am Stück!
Roolf
Punkte:
9.2 von 10
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FUROR GALLICO – Dusk Of The Ages
(Digipack) Scarlet
Records Celtic Folk Metal aus Italien mag
der eine oder andere auf den ersten Blick etwas
unpassend finden aber wenn wir die Geschichtsbücher
aufschlagen, sehen wir, dass die grösste Ausbreitung der
keltischen Kultur in der Antike bis hinunter nach
Oberitalien reichte. Geprägt davon haben Furor Gallico
seit der Gründung 2007 mit sage und schreibe acht
Männern und Frauen mit ihrem Sound begonnen. Heute sind
sie noch zu fünft. Die Verwendung von Tin- und
Low-Whistle, keltischer Harfe und Violine sorgt für den
unvergleichlichen Sound der Südländer. Gelegentliche
Growls und gut umgesetzte Cleanvocals wechseln sich ab
und verleihen ihrer Musik die meist flüssige Mischung
aus Folk und Metal mit einem Schuss Melodic Black- und
Death-Metal. So entstanden Tracks wie «The Phoenix» oder
«Starpath», die mir besonders gefallen. Beim Titeltrack
«Dusk Of The Ages» und dem stimmungsvollen Instrumental
«The Sound Of Infinity» brechen die Italiener auch aus
ihrem bewährten Muster aus. Das passt, denn bei knapp
einer Stunde Spielzeit hat ein wenig Abwechslung locker
Platz. Mit dem stilsicheren Kris Verwimp-Artwork ist
«Dusk Of The Ages“ ein anständiger Zweitling geworden.
Innovativ, spektakulär und aufgrund des überwiegend
gutklassigen Materials sicherlich mehr als hörenswert.
Furor Gallico sollten jedoch darauf achten, sich und
ihrem keltischen Folk Metal auch in Zukunft die gewisse
Rauheit zu bewahren, denn hin und wieder kämpfen sich
extrem eingängige Melodien nach vorne, die zwar stimmig
aber bekanntlich schnell in saft- und kraftlosen Kitsch
übergehen können. Für Fans von Eluveitie sind die
Italiener ein Muss. Oliver H.
Punkte:
9.1 von 10
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SOILWORK – Verkligheten Nuclear Blast/Warner
Wow, wenn man von wenigen Releases spricht, aber
allesamt Hammer sind, zwar nicht Thor's Hammer, aber
Soilwork's Hammer. Hatte ich diesen Schwedenhammer
irgendwie die langen Jahre zuvor nicht fix auf dem
Schirm, so ändert sich dies urplötzlich mit
«Verkligheten». Nur schon das Intro hat seinen Reiz, wer
erwartet denn schon sowas Abgefahrenes, was sogleich zu
einer Hymne wird? Eben! Zwölf Tracks sind nun auf
Helsingborg's metallischen Aushängeschilder zu finden,
inklusive eben besagter Hymne bzw. besagtem Intro, denn
nach dem Intro geht's blastend zum Frontalangriff. Der
Schweden-Fünfer pendelt hierbei konstant wie eine
alteingesessene Standuhr zwischen ultrabösem Death-Metal
und melodiösen, beinahe schon rein metallischen Ansätzen
hin und her. Seit 23 Jahren nun im Genre unterwegs, mit
«Verkligheten» das elfte full-length Studioalbum im
Gepäck und immer noch so überraschend und frisch, ist
der frei von der Leber zelebrierender
Melodic-Death-Metal, wow. Kann momentan einfach nicht
genug vom 'soilwörkschen' Schaffen kriegen, denn die
Kombination dieser interessanten, musikalischen
Elemente, von akustischen, sphärischen Parts bis hin zu
blastendem, brutal schnellen Schweden-Death, gepaart und
gewürzt mit Elementen aus dem reinen Heavy-Metal, ja
beinahe schon Europe-, Treat- und 220 Volt-like,
Power-Metal, Speed-Metal, Thrash-Metal ... Yep, ihr
seht, da kriegt ihr von allem was mit und ab. Klar, die
meisten Kenner/innen wissen es ja schon lange, wo Soil
den Work herholt bzw. wo eben der Bartli den 'Moscht'
herholt. Ähnlich wie bei den Landsmännern von Opeth,
wird auch bei Soilwork die Abwechslung ihres – teilweise
komplexen – Songwritings sehr hoch geschrieben. Auch die
atmosphärischen – frech geschrieben die 'träumerischen'
– Höhepunkte gepaart mit dem brachialen Sound des Todes,
der Todesäxten, ja, das wirkt immer.
Nein, nicht
jede und jeder kann dies so musikalisch umsetzen,
deshalb sind wir jetzt ja bei Soilwork, denn die können
dies, nein, sie beherrschen es ganz einfach. Es ist bzw.
wirkt alles erfrischend, was sie uns auf «Verkligheten»
durch die besonnen und empfindlichen Gehörgänge jagen.
Aber es passt, ohne Wenn und Aber. Yep, auch hier gilt
für Neuankömmlinge: Reinhören! Bei mir hat's sich
tatsächlich positiv ausgewirkt ... Yep! Nun, herrlicher
Gitarrensound, ob nun akustisch oder deathig verzerrt,
herrliche Riffs an Riffs, herrliche Melodiebögen,
wundersame, technisch einwandfrei hochstehende
Gitarrensoli. Herrliche Tieftönerarbeit, groovig,
moshend, tanzend, treibend. Herrliche Tastenakrobatik,
untermalend, atmosphärisch, tragend, sinfonienhaft.
Herrliche Gesangskünste, mal mit Klargesang, dann wieder
bös und tief growlend, jedoch jederzeit verständlich,
eine gesangliche Meisterleistung durch und durch.
Herrliche Schlagwerkarbeit, double-bass-treibend,
speedig, thrashend, blastend, deathig, groovend und ein
immer stetiger Antreiber der Vorderleute. Ein
kompromissloses, schlichtes und einschlagendes
Cover-Artwork, welche die Diversität von Soilwork einmal
mehr gekonnt betont. Hervorragende Produktion, jedes
Instrument kommt klar, kraftvoll und treibend zur
Geltung. Anhängerinnen und Anhänger von In Flames,
Darkane, Dark Tranquility und andere grinsen jetzt schon
ganz schelmisch, reiben sich die Hände und scharren den
Boden auf ... Will haben, will haben, will haben ... Dem
ist nichts mehr einzuwenden. Nun, da bleiben tatsächlich
keine weiteren Fragen offen, denn Soilwork zeigen einmal
mehr, wo die Kings zuhause sind. Yep, im Norden, in
Valhalla ... oder eben ex-Valhalla, wie schon mal heute
erwähnt ... Ach ja, «Verkligheten» ist schwedisch und
bedeutet übersetzt 'Wirklichkeit'. Oh ja, Soilwork ist
eine begnadete und starke Wirklichkeit. Glaubst Du an
die Wirklichkeit? Tja, dann: Välkommen till
verkligheten, välkommen till Soilwork landet!
Leopold
Punkte:
9.0 von 10
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REVENGE – Deceiver.Diseased.Miasmic (White
Vinyl) Season Of
Mist/Irascible Nach dem sehr geilen Release
«Behold.Total.Rejection» von 2015 meldet sich der
Krawalltrupp von Revenge mit dieser Zwei-Track-EP
zurück. Wie von Revenge nicht anders zu erwarten, wird
Krach in höchster Qualität zelebriert und mit «Diseased
Intrusion» poltert es schon mal gewaltig im Karton! Ein
wahrer Hochgenuss für Krachfetischisten! Musik, die
keine Spur von Melodie enthält und War-Metal in
Reinkultur darstellt! Harsch und alles andere als
poliert geht es mit «Deceiver Furtile» in die zweite
Runde. Auch dieser Song ist eine
War-Metal-Splittergranate, die jeden in unmittelbarer
Nähe umhaut! Mir gefallen diese beiden Songs sehr gut
und so ist und bleibt der einzige Wehrmutstropfen, dass
das musikalische Chaos, nach zwei Songs und acht Minuten
Spielzeit, schon wieder vorbei ist! Schade! Mein Fazit:
Will ich haben!!!!! Roolf
Punkte:
keine Wertung
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BLACKDRAFT – The Quest (CD) Mighty Music Die
Heavy Metal Band Blackdraft aus Hamburg liefert mit
ihrem zweiten Studioalbum das Konzeptalbum «The Quest»,
das den Hörer in seinen Bann zieht. Es handelt sich um
eine Person, die ihre Reise von Hamburg nach Island
antritt und dabei auf viele diverse Charaktere trifft.
Das Album ist in fünfzehn Titel gegliedert, davon vier
kurze instrumentale Stücke, die als Übergangselemente
sowie Intros dienen und eine dynamische Atmosphäre
herstellen. Blackdraft liefern schnelle, harte und z.T.
fast aggressive Riffs und Einschübe – im Kontrast zu
eingängigen melodiösen Parts. Die Musik ist durchzogen
von Stimmungswechseln, die eine spannende Dynamik
entstehen lassen. Julia Dorothee Wallenius als
Leadsängerin unterstreicht die reissende Musik mit ihrem
Gesang – diese Frau gibt richtig schub! Sie besitzt
einen grossen Stimmumfang, den sie ohne zu zögern nutzt,
und spielt mit dem Einsatz von Clean- und hohem
gutturalem Gesang sowie eine Mischung aus beidem. Als
Gegenpol wirkt der Lead-Gitarrist Karsten Wallenius, der
in genau richtigen Momenten Growl-Gesangseinheiten
einbringt und für noch mehr Diversität sorgt.
Musikalisch lassen sich die Deutschen nicht einschränken
– «The Quest» weist neben dem dominierenden direkten
Heavy Metal starke Einflüsse aus der Proggy-Ecke sowie
teils aus dem Thrash Metal auf. Von aggressiven dumpfen
Einlagen bis zu simplen eingängigen Melodien, von
langsamen sinnlichen Parts bis zu krachenden energischen
Einschüben. Es ist alles dabei. Und genau diese
Kontraste machen das Album spannend und fesselnd. Das
Zusammenspiel der Musiker ist klasse und die Dynamik des
Gesamtwerks haftet an. Einfach nur geil! Sina
Punkte:
9.0 von 10
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TROLLFEST – Norwegian Fairytales (LP) NoiseArt Records
Füllt eure Methörner, am 18. Januar schleichen sich
wieder norwegische Trolle rum! Und neben dem ganzen
Unfug, die sie anstellen, werden sie uns Märchen aus
ihrer Heimat erzählen. Oder wisst ihr etwa schon, aus
welchem Grund man seinen Ziegen keinen Alkohol geben
sollte? Okay, nun wieder etwas ernster... «Norwegian
Fairytales» ist mittlerweile das achte Album der Osloer
Band und sie scheinen ihrem Stil nicht müde zu werden.
Rasant, freudig und lebhaft geht es los, wobei man
wieder einmal anmerken muss, wie unglaublich gut die
Trolle die klassischen Folkmusik-Instrumente in den
Metal einbringen können. Der erste Song, der aus der
Reihe tanzt ist «Trine Reinlender», ein reines
Instrumental und vergleichsmässig eher ruhiges Stück.
Aber jeder der Trollfest kennt, kann sich ja vorstellen,
wie „ruhig“ das dann im Endeffekt ist. Lustig und
fröhlich geht es dann weiter, unterwegs scheinen die
acht Jungs auch einer Trollin begegnet zu sein, welche
mit ihnen den nächsten Song «Fanden Flyr» gesungen hat.
«Småfolkets store bragder» beginnt doch etwas mystischer
und melancholischer, wechselt dann aber partweise mit
dem gewohnten Stil ab. «Norwegian Fairytales» ist
amüsant und durchaus musikalisch sehr interessant, nur
schon wegen den Kombinationen der Instrumente. Ungefähr
so stelle ich mir Musik von Trollen vor. Also von
versoffenen, lustigen Trollen, nicht von denjenigen, die
deine Haustiere fressen wollen. Der Unterschied zwischen
diesen zwei Sorten ist übrigens nicht sehr gross, kommt
aber auch im Album vor. Dieses Album ist erneut ein sehr
gelungenes Werk, welches seinen Platz im Regal definitiv
verdient hat. Zoé
Punkte:
8.9 von 10
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STEVE HACKETT – At The Edge Of Light (CD&DVD) InsideOut
Music Der sympathische Brite präsentiert uns hier
sein 26. Album. Unter den mehr als fünfzehn Musikern die
Steve hier begleiten, findet man auch bekannte Namen wie
Jonas Reingold, Simon Philips, Nick D`Virgilio und viele
mehr. Auch der neue Rundling ist wieder sehr vielseitig
ausgefallen. Eröffnet vom mystischen Instrumental
«Fallen Walls And Pedestals» geht es direkt ins
wunderschöne «Beasts In Our Time», wundervoll gesungen
von Durga McBroom. Nach einem schönen Sax-Solo hört man
endlich ein wunderschönes fliegendes Solo des Meisters.
Und gegen Ende wird das Ganze noch rockig, richtig
spannender Track. «Under The Edge Of The Sun» hat dann
erstaunlicherweise einen rechten Yes-Touch, sehr
interessant. Unglaublich gefühlvoll dann das
gospelartige «Underground Railroad», herrliche Gesänge
und Chöre prägen diesen ganz speziellen Song, der sich
in der Mitte zum coolen Rock Song steigert. Mir gefällt,
dass Steve immer wieder seine rockige Seite hier
auslebt, jedoch nie in ganzen Songs. Dies ist ganz gut
beim Herzstück des Albums zu hören, dem elf Minuten
langen Prog-Epos «Those Golden Wings». Eine wunderbare
verspielte Nummer mit sehr vielen Stimmungswechseln.
Typisch Steve Hackett halt. Auch sehr schön ist das von
Drums getriebene, orientalisch angehauchte «Shadow And
Flame», sehr spannend. Dem entgegen steht das simple,
mit Chören getragene «Hungry Years», sehr schön. Das
klassisch untermalte, etwas düstere Instrumental
«Descent» erinnert in der Struktur stark an Bolero. Ich
finde es toll, dass Steve auch nach so vielen Alben die
Ideen nicht ausgehen und er hier wieder mit zehn ganz
starken Songs überzeugen kann. Sehr hörenswert und zu
empfehlen. Natürlich an alle Liebhaber der
anspruchsvollen Musik. Crazy Beat
Punkte:
8.9 von 10
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SWALLOW THE SUN – When A Shadow Is Forced Into The
Light (LP) Century Media/Sony Der Verlust eines
geliebten Angehörigen erleben zu müssen, gehört bestimmt
zu den traurigsten und intensivsten Momenten im Leben
eines Menschen. Das Spektrum der Emotionen, des
Schmerzes, der Leere und Verzweiflung lassen sich dabei
kaum in Worte fassen. Juha Raivio, der Mastermind hinter
Swallow The Sun, musste den Verlust seiner
Lebenspartnerin Aleah Stanbridge beklagen. Daraus
resultierte das neue Werk «When A Shadow Is Forced Into
The Light», welches als Andenken seiner Liebsten
gewidmet ist. Acht Songs, die getränkt in Melancholie,
Schmerz und Sehnsucht ihren Weg aus der Dunkelheit in
das Licht suchen und die Kraft der Trauer in ein
feinfühliges und zerbrechliches Gefäss packen. Wie sich
Zerbrechlichkeit und Kraft in einem Song vereinen
lassen, demonstriert der Titelsong, welcher gleichzeitig
das Album eröffnet, auf eindrückliche Weise. «The
Crimson Crown» darauffolgend hat zwar nicht mehr die
Intensität des Openers, dafür punktet der ruhige Song
mit einer wundervollen Melodie und ist eines der
Highlights der Platte. Ein weiterer Höhepunkt mit «Here
On The Black Earth» und obwohl dieser Song durchaus auch
auf einer älteren Scheibe der Finnen seinen Platz hätte
finden können, so ist das neue Werk hörbar sanfter und
runder als frühere Swallow The Sun Veröffentlichungen.
Mehr Akustik, mehr Melodie, mehr Clean-Gesang, mehr
Ambient-Klänge und gefühlsvoller geht es zu Gange. Doch
keine Angst, noch immer ist der Doom Metal die treibende
Kraft und auch wenn weniger Death Metal drin steckt,
wenn dann mal die harschen- und teils Black Metal
ähnlichen gekeiften Vocals mit den schweren Saiten
zusammen auffahren, dann bekommen diese als Kontrast
viel mehr Gewicht und verfehlen ihre Wirkung nicht. Wenn
ich was bemängeln kann, dann der Aspekt, dass teils die
Gitarre in ein zu enges Korsett geschnürt wird und von
ein paar wenigen Ausnahmen abgesehen, kaum mal mit einem
Solo oder eingängigen Leads punkten kann. Dies war zwar
praktisch schon immer so bei Swallow The Sun, doch
gerade hier bei dieser emotionalen Scheibe wäre es der
ideale Moment gewesen, dem Instrument wesentlich mehr
Raum zu bieten. Abgesehen davon ist «When A Shadow Is
Forced Into The Light» ein schönes und trauriges Werk
zugleich, welches Licht und Dunkelheit, Freude und
Schmerz, Leben und Tod der Seele näherbringt. Fans der
Band und Freunde der Melancholie und Einsamkeit können
hier getrost zugreifen. R.K.
Punkte:
8.8 von 10
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MALEVOLENT CREATION - The 13th Beast (LP) Century
Media/Sony Diese Band ist mit ihren ersten beiden
Kult-Alben "The Ten Commandments" und "Retribution"
nicht nur eines meiner auf ewig heissgeliebten
Ur-Tickets zum harten Sound, sondern prägte mit ihrem
Viertwerk "Eternal" nachhaltig auch meine gesamte
RS-Zeit. Bandkopf/Gitarrist Phil Fasciana war/ist mit
seiner dauernd wechselnden Rabaukentruppe immer wieder
mal für eine Schlagzeile gut. Drogen, Alkohol,
Einreisesperren und Rassismusvorwürfe lassen das
Bandkarusell beständig drehen und aus der Masse der
Ex-Mitglieder könnte man locker mindestens vier neue
Bands gründen. Dazu verstarb der charismatische
Ur-Sänger Brett Hoffmann vor einem halben Jahr und
hinterliess zumindest für mich eine grosse Lücke. Dem
inneren Feuer bei Bandkopf Phil schien das aber keinen
Abbruch getan zu haben und mit einer einmal mehr
runderneuerten Mannschaft lassen die Floridanesen ihr
zum 13ten Album passend betiteltes neues Werk auf die
Menschheit los. Und ohne Scheiss, das neue Team mit Lee
Wollenschlaeger (vox/git), Josh Gibbs (bass) und Phil
Cancilla (dr) hat nicht nur brutalen Dampf im Kessel und
einen gesunden Willen zum killen sondern auch glaubhafte
Strassenattitüde und überzeugende Aggressivität zu
bieten. Fast 50 Minuten lang bieten Malevolent Creation
auch 30 Jahre nach ihrer Gründung fruchtbaren Nährboden
für geballte Fäuste, punkige Todesstahlparolen und
ausgerenkte Nackenwirbel. Highlights zu bestimmen fällt
mir schwer, denn "The 13th Beast" ist ein
Gesamtkunstwerk mit flirrenden Bienenschwarmriffs, den
im richtigen Augenblick exekutierten Verschleppungen und
einer allgemeinen Brachialität welche aktuelle Bands
nicht mal mit der Lupe finden würden. No one can destroy
this malevolent creatiooooon, reinhören! Hardy
Punkte:
8.8 von 10
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RAVEN – Screaming Murder
Death Form Above: Live In Aalborg (3 LPs)
Steamhammer/Musikvertrieb
Man mag das Geschrei
von John Gallagher (Vocals, Bass) oder man mag es nicht.
Eins bleibt aber sicher, dass das Trio aus Newcastle die
“New Wave Of British Heavy Metal“ nachhaltig beeinflusst
hat. Zusammen mit seinem Bruder Mark an der Gitarre und
Neutrommler Mike Heller wurden elf Tracks aufgenommen,
ohne das Wissen des Trios. Im dänischen Aalborg wurde
dieser Abend festgehalten und da die Band dermassen vom
Endresultat überzeugt war, entschloss man sich, diese
Aufnahmen auch für die Nachwelt festzuhalten. Mit einer
Mixtur aus alten Krachern («Destroy All Monsters», «Hell
Patrol», «Rock Until You Drop», «Faster Than The Speed
Of Light») und neuerem Material («Hung Drawn And
Quartered», «Tank Treads»), sind es am Schluss wieder
die Kracher («All For One», «Break The Chain»), welche
das Konzert so wertvoll machen. Ob die Band nun auf der
Bühne optisch eingebüsst hat, spielt keine Rolle, denn
hier liefern die Jungs amtlich ab. Dass Mark dabei sein
altes Bühnenoutfit noch immer trägt, dies aber ein paar
Nummern grösser, oder John nicht mehr die athletischen
Bewegungen macht… Wenn kümmert es, wenn die Herren bei
einem Alter von 60 Jahren angekommen sind. Cooles Album
der Veteranen, die noch immer unbeschwert abliefern.
Tinu
Punkte:
keine Wertung
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ACCEPT – Symphonic Terror –
Live At Wacken 2017 (2 CDs & Blu-ray) Nuclear Blast/Warner
Dass Ur-Bassist Peter
Baltes bei Accept ausgestiegen ist, hat in der
Metal-Welt einen kleinen Orkan ausgelöst. Der sehr agile
Viersaitenspieler hat den Sound der deutschen Truppe
sehr geprägt und es ist nur sehr schwer vorstellbar,
dass man ihn ersetzen kann. Um das Wieso und Warum wird
wie immer den Mantel des Schweigens gehüllt, allerdings
bleibt ein fader Beigeschmack, wenn man sich dieses
vorliegende Live-Album anhört, das aus drei Teilen
besteht. Der erste Part beinhaltet den typischen
Teutonen Metal der Solinger mit Hits wie «Restless And
Wild», «Pandemic» oder «Final Journey». Der letzte Teil
zeigt die Truppe zusammen mit einem Orchester und den
Krachern «Princess Of The Dawn», «Breaker», «Fast As A
Shark», «Metal Heart», «Teutonic Terror» und «Balls To
The Wall». Dazwischen tobt sich Wolf Hoffmann aus und
spielt aus seinem Soloalbum «Headbangers Symphony»
zusammen mit dem Orchester fünf (!) Lieder plus «Romeo
And Juliet». Seien wir mal ehrlich. Was der Truppe in
meinen Augen fast das Genick brach, war das mehr und
mehr in den Mittelpunkt gestellte Duo Hoffmann/Baltes.
Dass in Wacken nun Wolf fast einen Halb-Alleingang zum
Besten gibt… 2018 als Headliner beim «Bang Your Head»
zeigte sich die Band wieder als geschlossene Einheit und
das hat der Truppe bei mir sehr viele Sympathiepunkte
zurückgegeben. Hätte Wolf sich auf zwei, höchstens drei
kleinen Solo-Alben-Ausflügen konzentriert, besser gleich
in einem Medley, hätte dies niemanden gestört. So
beschleicht mich aber das Gefühl, dass hier zu stark auf
eine Person fokussiert wird (und das vielleicht auch zum
Ausstieg von Peter beigetragen hat?) und die Frage, ob
nun die Orchestergeschichte 2019 tatsächlich in die
europäischen Hallen gebracht werden soll. Accept habe
ich immer als BAND gesehen. Darauf haben sich die Herren
zumindest auf den letzten Festivals wieder fokussiert.
Nun scheint es, dass es zu einem klaren Solopart von
Wolf werden könnte… leider. Kommen wir aber noch zu der
vorliegenden Doppel-Live-CD, die es auch mit einer DVD
oder Blu-Ray zu kaufen gibt. Logisch knallen die Songs,
wenn Accept dem Metal huldigen! Logisch klingen Tracks
wie «Princess Of The Dawn», «Shadow Soldiers», «Dark
Side Of My Heart», «Metal Heart», oder «Balls To The
Wall» zusammen mit einem Orchester umwerfend gut! Daran
gibt es nichts zu meckern und auch keinen Makel. Die
Dynamik, die hier entsteht und der 80‘000 starke
Fan-Chor trägt das seine dazu bei. Fazit: Musikalisch
gesehen ein absolut geiles Werk! Der (zu) lange Solopart
von Wolf hätte man verkürzen können zu Gunsten einiger
Überraschungen in Form von «Heaven Is Hell», «Russian
Roulette», «Aiming High», «Winter Dreams», «Neon
Nights», «Bulletproof» oder «Dogs On Leads». Ansonsten
schwingt in meinem alten Accept-Fanherz eine grosse
Wehmut mit… Peter, ich werde dich sehr vermissen!
Tinu
Punkte:
keine Wertung
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COLOSSUS FALL – Earthbeat (CD) Tenacity Music
Heiliger Scheisschristtannenbaum, welche Faust hat sich
hier an den Baumkugeln poliert? Welche Horde von
metallischen Hardcorern hat kongruent, unisono und mit
voller Absicht in den Christbaumständer reingepinkelt,
so dass dieser nun am Headbangen und Moshen ist? Ja, es
sind Einheimische, keine ET's. Es ist Colossus Fall, die
Fünf-Mann-Combo aus Genève. Salut à vous! Mit
«Earthbeat», und das könnt ihr alle wortwörtlich hinter
die Ohren mosern, präsentieren uns die Calvinisten ihr
zweites full-length Album. Seit nun zehn Jahren
metallisieren sie ihren metallischen Hardcore powergenau
zwischen den beiden Augenhöhlen und leicht oberhalb der
Nase zielgenau hin. Ist es einfach prügelharter Sound?
Nein, mitnichten, denn auch Colossus Fall zelebrieren
die Überraschungsmomente, die Abwechslung, die etwas
dezenteren Songwriting-Momente, um dann jedoch sogleich
wieder in die Bresche, in die Vollen zu gehen. Neun
Tracks mit brachialer Powergewalt, yep, selbst die etwas
ruhigeren, zelebrierten Momente kommen da in die
Gehirngänge rein, gnadenlos. Man fühlt die Wut, die
Aggression, den Hass und bekommt die volle Ladung
beinahe frei Haus geliefert. Man war auch schon mit
Walls Of Jericho, Neurosis, Terror, Clutch, Savior,
Agnostic Front und manch anderer Combo unterwegs und
teilte sich so die Stage, um einen klitzekleinen
Anhaltspunkt geben zu dürfen. Well, die sicherste
Methode ist stets, sich diesen geilen Metal-Hardcore
selbst auf die Mütze zu geben ... äh auf die Lauscher zu
setzen und ... Yep, da brauch' ich nichts weiteres zu
erläutern, oder? Ha! Also, ihr 'Earthbeater', bei
Colossus Fall geht's sowohl mit metallisch hardcorigen
als auch leicht thrashigen, moshigen Parts und Elementen
hauptsächlich zu und her. Klar, leicht punkige Elemente
sind auch auszumachen, aber die beiden erstgenannten
Soundrichtungen haben schon einen 98%-Anteil bei den
Genfer. Gross wird das Groovige, Moshige herausgehoben.
Da wird gerifft, geraspelt und geshredert, geboosted und
gebassed, mit Double-Bass-Attacken, Groove-Paradidles,
gebasstonert, ja auch kurz geblasted, hellyeah,
geshoutet und gescreamt ... Nein, es sind keine
N.Y-Hardcorer, es sind GE-Hardcorer! Ein sehr
interessantes, melancholisch und in sich kehrendes
Coverartwork, yep, einerseits die Ruhe ausstrahlend, um
dann mit dem Sound die gebenedeite Sau rauszulassen, wie
bei Dr. Jekyl and Mr. Hyde, hehe. Knallharte, druckvolle
und sauber produzierte Scheibe, Hammer. Nun, auch wenn
die Releases jeweils zur Jahreswende schütter sind, das
was da so rauskommt, ist der pure Hammer und einfach
arschgeile Mucke. Die, meine Damen und Herren, die werd'
ich mir alsbald möglichst mal live reinpfeifen, denn das
wird ganz bestimmt ein Spass und tröstet über den
verflossenen Dreizehnten etwas hinweg ... Aus Colossus
Fall wird Colossus Rise! Leopold
Punkte:
8.8 von 10
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MAGNUM - Live At The Symphony Hall (3 LPs & 2 CDs)
Steamhammer/Musikvertrieb Es gibt ja dieses eine,
mittlerweile längst kultige Live-Doppelalbum «The Last
Dance», das die Zeit zwischen 1976 und 1996 abdeckt und
die Altfans in eine kollektive Schockstarre versetzte.
Dafür war natürlich nicht die Musik verantwortlich,
sondern der auf dem Cover unten rechts ergänzte Satz
"The last ever recordings from Magnum". Fast ein
Vierteljahrhundert später reibt man sich darob
kopfschüttelnd die Augen und ist gleichzeitig froh, dass
der Relaunch der Band ab 2002 bis heute anhält und trotz
früher Glanzwerke noch einige Perlen veröffentlicht
wurden. Eine wunderbare Retrospektive der jüngeren
Vergangenheit, angereichert mit Klassikern der Marke
«Vigilante», «How Far Jerusalem» oder «Les Morts
Dansant», die letztes Jahr beim Tournee-Abschlusskonzert
im heimischen Birmingham in der Symphony Hall vor einem
enthusiastischen Publikum zelebriert wurde. Als Gast
beim Titelsong des aktuellen Albums «Lost On The Road To
Eternity» fungierte überdies Avantasia und Edguy
Frontmann Tobias Sammet, der mit den mehrfachen
Engagements von Bob Catley zusätzlich und wirksam dafür
sorgte, dass die Magnum-Fregatte auch heuer noch hart am
Wind in See sticht. Während fast 100 Minuten zeigten die
spielfreudigen Briten an diesem Abend eindrücklich,
warum sie nach wie vor zur Crème de la Crème des
melodischen Hardrocks gehören. Möge dabei die Gesundheit
von Bob Catley (71) und Tony Clarkin (72) noch lange
anhalten. Nebst der Ausgabe als Doppel-CD werden die
Vinyl-Freunde zudem mit einem fetten 3LP-Gatefold in
grünem Vinyl verwöhnt, wo der transparente wie
druckvolle Sound für ein nahezu echtes Live-Feeling vor
der heimischen Anlage sorgt. Rockslave
Punkte:
keine Wertung
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VIOLBLAST – Theater Of Despair (CD) Hostile Media
Violblast ist eine spanische Thrash-Truppe aus der Nähe
von Barcelona. Der Vierer lärmt gemeinsam etwas mehr als
fünf Jahre und hat Europa im Sturm erobert. Mit einer EP
und ihrem Debüt haben sie bereits markante Spuren in der
Metal-Welt hinterlassen. Verteilt über den Kontinent
bangen die Köpfe vor ihren Bühnen und der messerscharfe
Sound frisst sich ins Fleisch eines jeden Fans. Mit
«Theater Of Despair» kommt nun die neuste Rakete aus dem
Hause Hostile Media – und die zündet gewaltig! Zehn
Tracks mit den typischen Thrash-Komponenten reihen sich
geballt aneinander und feuern bis die Gitarren glühen.
Schnell, hart und ohne Taucher schreddern die Jungs vom
Anfang bis zum gewaltigen Ende. «Theater Of Despair» ist
ein weiterer Meilenstein in der Bandgeschichte und hebt
sie musikalisch auf ein neues Level. Violblast sind
ihrem Gefühl gefolgt und haben nicht mehr versucht, wie
andere Bands ihres Genres zu klingen. Dieser Schritt war
eine gute Entscheidung, denn die Riffs fliessen leicht
wie ein Bergbach aus den Boxen. Die Lyrics folgen in
etwa demselben Muster. Sie sind allesamt persönliche
Geschichten aus der Feder des Sängers. Freunde des
Thrash-Metals dürften mit «Theater Of Despair» voll und
ganz auf ihre Kosten kommen, denn Violblast haben mit
ihrem Zweitwerk einen grossen musikalischen Schritt nach
vorne gemacht. Oliver H.
Punkte: 8.5 von 10
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WOLCENSMEN – Songs from the
Fyrgen (2 LPs - Re-Release) Indie Recordings
Mystisch, melodiös und
majestätisch, so lässt sich das neuste Werk von
Wolcensmen am besten beschreiben. Obwohl neu ja nicht
wirklich stimmt, denn «Songs from the Fyrgen» ist ein
Re-Release, welches im Jahr 2016 erstmals erschienen
ist. «Withershins» leitet mit simplen Gitarrenklängen in
das Werk ein, welche aber bald von kehligem Gesang und
dumpfen Trommelschlägen begleitet werden. Ein
fliessender Übergang leitet in den zweiten Song «The
Fyre-Bough» ein, welcher deutlich lebhafter als sein
Vorgänger ist. Hier setzt der Einsatz einer Flöte ein
klares Zeichen, hebt den Song vom Rest des Werkes ab und
gibt dem Ganzen einen noch weicheren Klang. In dem Stil
geht es dann auch weiter, die lebhafte Stimmung bleibt,
wird aber zwischendurch wieder von ruhigeren Parts
abgewechselt, stets begleitet von dem klangvollen,
tiefen Gesang. Bis dann der Song «Snowfall» kommt, ein
reines Instrumental, welches ganz ruhig beginnt. Beinahe
wie Schneeflocken, die langsam auf den Boden tanzen.
Gegen Ende des Liedes wird es dann aber wieder etwas
schneller, ein metaphorischer Sturm bricht aus und
wirbelt die Schneeflocken in melodischen Klängen wild
herum. «The Bekens are Aliht» zeigt zum Schluss noch die
etwas düstere Seite der Band. Das zweitletzte Lied
schafft mit seinen ruhigen sowie auch dunklen Klängen
einen weiteren Kontrast bis dann der klare, beruhigende
Gesang einsetzt und das Album mit dem letzten Song
«Yerninge» so abschliesst, wie es begonnen hat. «Songs
from the Fyrgen» ist ein sehr spezielles Werk, im
positiven Sinn. Man fühlt sich direkt mit der Natur
verbunden wenn man es hört. Es ist beruhigend und doch
nicht einschläfernd, echt cool! Ich freue mich auf die
folgenden Werke von Wolcensmen! Zoé
Punkte:
keine Wertung
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NAILED TO OBSCURITY – Black Frost
(White/Arctic/Blue Splattered LP) Nuclear
Blast/Warner Ouh, holt mich das vom Thrash-Trip
wieder runter ... Das vierte Werk namens «Black Frost»
von den Niedersachsen aus Esens. Der
Niedersachsen-Fünfer mit Blick auf die Ostfriesen-Insel
ist sehr melancholisch, sehr atmosphärisch, doomig und
sehr melodiös todeshaltig. Man bzw. frau schreibt Nailed
To Obscurity dem melodischen Doom-/Death-Metal zu. Ja,
hat was. Aber es hat noch viel mehr, tief drinnen, in
den einzelnen Tracks, genauer gesagt, in allen sieben
Songs. Aber man bzw. frau muss sich sehr gut
hineinhören, nein, hineinträumen, es zulassen, es
geschehen lassen, hinabsteigen und wieder hinaufsteigen.
Da passiert soviel in den Songs, es ist wie ein
spannendes Buch, egal welchem Genre zugeordnet, man bzw.
frau geht da einfach mühelos mit, man bzw. frau lässt
sich gerne mittreiben, man bzw. frau lässt sich gerne
einlullen. Stopp! Dies hat absolut nichts, aber rein gar
nichts auch an Negativem, im Gegenteil, es strotzt nur
so von Positivem. Je tiefer wir eintauchen, je mehr wir
uns getrauen zuzulassen, desto mehr offenbart sich
Nailed To Obscurity der/dem geneigten Zuhörer/in. Es
erscheint uns so, als wäre es Filmmusik unserer eigenen
Vorstellungen, Träumen und Phantasien. Es fesselt uns,
ohne weh zu tun. Andererseits fesselt es uns, um die
'Brachialität' spüren zu lassen. Es ist wie die Gezeiten
der Natur bzw. des Meeres, das gekonnte und
abwechslungsreiche Spiel von Ebbe und Flut. Stellt euch
einen ostfriesischen Meeresstrand vor, ja, jetzt
wirklich. Spürt ihr das raue und doch vertraute Klima?
Riecht ihr das ruhige und zeitgleich tobende Meer? Spürt
ihr den beissenden aber auch streichelnden Wind?
Genau so, genau so ist auch die Mucke auf «Black
Frost». Abwechslungsreich, immer spannend, nie
langweilig. Gitarrenklänge, welchen man zulauschen kann
in beinahe absolut stiller Umgebung. Dann brechen sie
urplötzlich aus, die Gitarrenklänge werden brutaler ...
nein, es ist nicht mehr berauschend, es ist gefahrvoll,
mystisch, unbekannt. Gepaart mit harmonisierenden
Melodiebögen, melodiösen Gitarrensoli, im Abtausch mit
akustischen als auch verzerrten Momenten. Die Bassklänge
untermauern diese Seelenwanderung gekonnt mit,
untermalen genau dort, wo man Brücken schlagen sollte,
geben Halt und Sicherheit. Die Schlagzeugkunst trommelt
eifrig mit der Gischt am Meeresstrand mit, mal
doppelbasspauken-mässig, mal federleicht wie das
Drachensteigen im Spiel mit dem Wind. Mal wieder
hämmernd, treibend, wie ein Pferdefuhrwerk, welches im
Sand beinahe stecken bleibt. Die Cymbals gestreichelt,
gezimmert und treibend, wie das Licht des fernen
Leuchtturmes, welches die Gefahr erkennen möchte und sie
wegen des aufsteigenden Nebels nicht kommen sieht. Die
gesanglichen Künste sind wie die Küstenform, schroff und
doch wieder sehr mild. Klargesang, Growls, Shouts,
Screams, schwere doomige Momente, da wird alles auf
dieser Theaterbühne gebündelt und präsentiert. Das
Coverartwork stellt die Düsterheit, aber auch die
Leichtigkeit klar dar. Die Produktion ist sauber, stark,
powervoll. Eine interessante und vor allem sehr
abwechslungsreiche Reise durch die beinah gesamten,
metallischen Genres, auf die uns Nailed To Obscurity
mitnehmen. Sagen euch Bands wie Dark Tranquillity, At
The Gates, Opeth, teilweise Paradise Lost und Konsorten
zu? Tja, dann habt ihr hier eure nächste Reise geplant,
mit «Black Frost». Gute Reise! Leopold
Punkte: 8.5 von 10
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CURRENTS – I Let The Devil In Sharptone
Records/Warner Seit ihrer Gründung 2011 schrauben
Currents an ihrem Sound herum und mit dem Einstieg von
Frontmann Brian Wille scheinen sie definitiv ihr
gesangliches Aushängeschild gefunden zu haben. Was
dieser Mann in Sachen Vocals raushaut, sticht im
Core-Bereich wirklich heraus. Neben schönen Cleans
kommen ihm derbe Shouts oder auch fette Growls scheinbar
mühelos über die Lippen und so braucht er sich vor
Kollegen wie Sam Carter (Architects) und Florent Salfati
(Landmvrks) nicht zu verstecken. Dies hat er auf «The
Place I Feel Safest» eindrucksvoll bewiesen und setzt
dies jetzt auch konsequent fort. Bereits eineinhalb
Jahre sind seit dem letzten Album vergangen, doch «I Let
The Devil In» knüpft nahtlos und konsequent an seinen
Vorgänger an. Manchmal harmlos instrumental, dann eine
kompakte Ladung Death, brechende Gitarrensalven und
dazwischen die klassischen Breakdown-Beats. Wer jetzt
schon Platten von Bands wie Architects und ein paar
Alben im Stile von Emmure und Ähnlichem in Reih und
Glied bei sich stehen hat, der sollte sich Currents
nicht entgehen lassen. Eine abwechslungsreiche EP, die
genau die richtige Balance zwischen Härte und Melodie
findet und sich beim Hören absolut nicht abnutzt, was
mit einer Spiellänge von 20 Minuten allerdings auch
schön desaströs wäre. Als Bonus gibt es für Liebhaber
die fünf Tracks zusätzlich als Instrumental-Versionen.
Oliver H.
Punkte: 8.3 von 10
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COFFINBIRTH - The Serpent Insignia
(LP)
Time To Kill Records
Diese Italien/Malta-Koaliation
aus Mitgliedern von hauptsächlich Hour Of Penance sowie
Fleshgod Apocalypse und Beheaded sind gemäss
Promowaschzettel Fans sowohl des guten, alten
Death'n'Rolls wie auch des legendären HM2-Bodentreters.
Aber da diese Spielart in ihren Stammbands nicht
vertretbar war, wurde just Coffinbirth gegründet.
Anhänger von frühen Dismember oder Entombed werden sich
daher über Frischfleisch freuen, denn obwohl Coffinbirth
ihre Vorstellung des nordischen 90er old school Death
Metals mit eher modernem Drumsound sowie einer eher
ebenfalls "modern" diffusen Produktion vorstellen,
dürften einige Fans dieser Spielart amtlich die Fäuste
ballen. Denn trotz der erwähnten "Abstriche" ist das
Energielevel hoch, das Songwriting gut und die zehn
Songs (welche alle ihre Halbwertszeit zwischen drei bis
vier Minuten erreichen) kommen ohne Ausfall auf den
Punkt. Eigentlich eine arschcoole Scheibe.. mich
persönlich nervt einfach der nicht wirklich existente
Bass, der zu direkte Gesang und die etwas zu verwaschen
tönenden Gitarren. Ist aber wie immer Geschmacksache,
denn unter dem Strich repräsentiert "The Serpent
Insignia" pure Coolness, hatte Freude wieder mal eine
Platte dieser Stilart zu Ohren zu bekommen. From the
Dead to the Dead, reinhören. Hardy
Punkte:
8.0 von 10
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EVERGREY - The Atlantic
(Gatefold, Crystal Clear Vinyl 2 LPs))
AFM Records/Musikvertrieb
Die Dark Power Metaller aus
Schweden legen zu Beginn des neuen Jahres ihr
mittlerweile elftes full lenght Album hin. Die 2000er
Jahre, die mit nicht weniger als neun Releases glänzen,
waren somit sehr ergiebig, zumindest was die Arbeit im
Studio angeht. Zum Grosserfolg hat es bisher nicht
gereicht, aber die Band um Frontmann Tom Englund konnte
2015 zum vorletzten Werk «Hymns For The Broken» (2014)
eine Headliner-Tour buchen, die damals auch im (Mini-)
Z7 in Pratteln Halt machte. Die Erinnerungen daran sind
gut, und wenn man Fan von düsterem wie stets etwas
melancholischem Metal ist, kommt man an Evergrey nicht
vorbei. Die durchdringende Gesangsstimme von Tom ist
dabei, nebst hochwertiger Kunst an der E-Guitar, das
Markenzeichen schlechthin. Der fast achtminütige Opener
«A Silent Arc» beginnt mit einem U-Boot Echolot-Klang,
ehe es gleich ziemlich rumplig zur Sache geht.
Musikalisch wechseln sich auf «The Atlantic» wiederum
schnellere bollernde Tracks, wie zum Beispiel auch «A
Secret Atlantis», mit gedrosselten Gegenparts der Sorte
«End Of Silence» ab, wo die Melodien über den Gesang
ihre Wirkung nicht verfehlen. Das Quäntchen Moderne im
Sound hat sich derweil schon eine Weile eingenistet und
ist dafür verantwortlich, dass die nachgesagte
Progressivität der Schweden nicht wirklich auszumachen
ist. Vielmehr bewegen sich Evergrey stilistisch auf
einem schmalen Grat, was die eingeschworene Fanbase
schon viele Jahre erfreut und andere hingegen gerade
deswegen eher langweilt. Live sieht es freilich anders
aus, da die freigesetzte Energie stets für ordentlich
Dampf sorgt. Mein Favorit auf «The Atlantic» ist jedoch
klar der vergleichsweise ruhige Track «Departure», wo
Johan Niemanns Bass vom Sound her einen unfassbar geilen
Auftritt hinlegt! Ein weiteres Highlight markiert «The
Beacon», wo einen die Intensität der Musik regelrecht
fort trägt und die Fantasie nicht zuletzt auch vom
sackstarken Cover-Art angeregt wird. Wer das bisherige
Schaffen von Tom Englund & Co. schätzt, wird sich «The
Atlantic» bestimmt auch zulegen. Rockslave
Punkte:
8.0 von 10
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THE MÖNÖFÖNES - Fröm Höll (LP)
Eigenvertrieb
Kurz vor Weihnachten wurde es im
Outsider-Shop in Olten vergleichsweise ziemlich laut,
denn das Berner Garage Trash Punk Trio lud noch vor der
offiziellen CD-Taufe am 11. Januar 2019 zu einem
Appetizer-Konzert der besonderen Art. Anlass dazu war
das neue Album der Band, nota bene ein reines
Cover-Album, das in erster Linie dem Gitarristen
Matthias "Sir Hamesly" Hämmerly gewidmet ist. Die Idee
dahinter war, dass man einigen Klassikern und
Lieblingssongs des Gitarristen auf diese Weise Tribut
zollt und dieser "endlich Ruhe gibt". Heraus gekommen
sind insgesamt acht teils sehr eigen arrangierte Lieder,
die jedem Heavy Metal Fan wie Öl runter laufen!
Kostprobe gefällig?! Ausgehend von der schweren und
schön aufgemachten Vinyl-LP tummeln sich auf Seite eins
«Kings Of Metal» (Manowar), «All We Are» (Warlock),
«Metal On Metal» (Anvil) und «Running Free» (Iron
Maiden) sowie auf Seite zwei «I Wanna Be Somebody»
(W.A.S.P.), «Living After Midnight» (Judas Priest), «I'm
A Rebel» (Accept) und last, but not least «Rock You Like
A Hurricane» (Scorpions)». Bevor ich die Mucke zu Gehör
bekam, kannte ich weder die Band, noch wusste ich, dass
diese ihr Debüt «Limited» bereits vor elf Jahren raus
gehauen hat. Nun ja, zum selber deklarierten 60s Garage
Trash Punk Inferno besitze ich halt keinen Draht, aber
spätestens mit der Schnittmenge der ausgewählten Songs
ist die Verbindung gegen. Dass dies dann aber in Olten
aber wie Schmidt's Katze abging, war nicht zwingend zu
erwarten und deshalb ein erfrischendes wie ausgelassenes
Chaos pur. Nebst der energetischen Performance der Band
absolvierte die Chefglatze unvermittelt eine
Crowdsurfer-Runde im eigenen Laden (!) und schulterte
mitunter auch noch "Miss O.O." Gisela Feuz in bester Bon
Scott/Angus Young Manier. Ein Bild für die Götter und
Spass pur. Das hinterliess auf jeden Fall einen
bleibenden Eindruck, und was bei der temporären
Umbenamsung von original The Monofones auf The Mönöfönes
interessanterweise auf «Fröm Höll» fehlt, ist natürlich
ein Song von Motörhead. Doch auch ohne Lemmy (R.I.P.)
ist der Party-Faktor hoch und die Kaufempfehlung für
etwas Besonderes locker gegeben. Rockslave
Punkte:
8.0 von 10
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DEF LEPPARD – The Story So Far -
The Best Of (2 LPs) Mercury Records/Universal 35 Songs
der Briten auf zwei CDs, die eigentlich alles enthalten,
was man von Joe Elliot und seinen Mitmusikern so kennt.
Ihre grössten Erfolge feierten die Jungs natürlich mit
den beiden Hammer-Alben Pyromania (1983) und Hysteria
(1987). Diese beiden Alben haben wir endlos rauf und
runter gehört. Und unvergessliche Nummern von Pyromania
wie «Foolin», «Rock Of Ages» und die Übernummer «Too
Late», die hier leider fehlt, haben nichts von ihrer
Wirkung verloren. Mit Hysteria fuhr man eine poppigere
Richtung mit Mutt Lange und das Teil wurde 20 Millionen
Mal verkauft. Aber auch hier hat es tolle Nummern drauf
wie «Rocket», «Pour Some Sugar On Me» und «Animal», aber
auch sehr schnulzige Tracks wie «Love Bites». Danach kam
Adrenalize, die noch poppiger wurde und eigentlich nur
noch «Lets Get Rocked» und «Tear It Down» so richtig gut
waren. Zurück zu diesem Rundling. Man hat hier auch
Nummern draufgepackt wie das Sweet-Cover «Action», das
echt gut gelungen ist, oder «Personal Jesus» von Depeche
Mode aus dem Jahre 1989. Auch die wunderschöne,
gelungene Ballade «Two Steps Behind» ist enthalten.
«Let`s Go» vom selbstbetitelten Album von 2015 klang
etwas nach aufgewärmtem «Lets Get Rocked». Gut gelungen
sind noch «Now» und das rockige «No Matter What». Man
findet aber auch Songs wie das langweilige «King Of The
World», das wie eine schlechte Queen Nummer klingt, oder
die überflüssigen Titel «Slang» und «Rock On». Dagegen
steht die beste Def Leppard Ballade schlechthin, das
wunderschöne «Bringin On The Heartbreak». Ich hätte mir
noch ein paar Nummern mehr der beiden ersten Werke
gewünscht, aber das ist ja Geschmackssache. Jedenfalls
haben die Briten sicher ein paar ganz starke Songs der
Rockwelt geschenkt, die unvergessen bleiben werden.
Crazy Beat
Punkte:
keine Wertung
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ARCH ENEMY – Covered in Blood
(CD)
Century Media/Sony Pure Fucking Metal! Arch Enemy
(AE) hinterlässt mit dem Wortspiel «Covered in Blood»,
womit sie eine Zusammenstellung aus 24 Cover Versionen
betiteln, ein Schmunzeln. Durch die 23 Jahre, in denen
die Melodic Death Metal Band unter Mastermind Michael
Amott viel erreicht hat, sind Coverversionen aus
diversen Stilrichtungen, von diversen grossen Namen
entstanden, die nun alle zusammengestellt veröffentlicht
werden. Für die langjährigen AE-Fans – alle drei
Vocalists der AE-Geschichte sind vertreten. Die ersten
elf Cover, u.a. «Shadow on the Wall» by Mike Oldfield,
«Breaking the Law» by Judas Priest und vier kurze Tracks
der Hardcore Punk Band Skitslickers sind von Alissa
White-Gluz vertreten. Die nächsten neun Cover, darunter
Lieder von Scorpions, KISS, Manowar und der Klassiker
«Symphony Of Destruction» by Megadeth, sind aus der Zeit
mit Angela Gossow. Und finally, die letzten vier stammen
aus den ganz jungen Jahren mit Johan Liiva – «Aces High»
by Iron Maiden und «Starbreaker» by Judas Priest gehören
dazu. Die Interpretationen der Lieder, die mit «Covered
in Blood» an den Tag gelegt werden, bleiben unabhängig
von den Einflüssen der verschieden entstandenen
Wirkungen durch die Vocalists in ihrem alt bekannten
Style; Tief gestimmte Gitarren, viel Schub und
energiereiche Melodien sowie dominierende
Schlagzeugrhythmen. Daher ist es sehr spannend zu hören,
wie die Klassiker aus diversen Genres in den Melodic
Death Metal umgesetzt worden sind. Ich denke, wer den
typischen Stil von AE mag, wird auch diese Cover
interessant finden. Vorausgesetzt jedoch ist eine
gewisse Offenheit für die neuen Interpretationen. Eine
Wertung, welche Version (Original oder Cover) “besser“
ist, ist schlicht und einfach nicht möglich und auch
nicht nötig – sie sind nicht vergleichbar. Es ist eine
Herausforderung, sich Kult-Liedern wie «Breaking the
Law» oder «Symphony Of Destruction», die eigenständig
Geschichte geschrieben haben, hinzugeben und diese neu
zu interpretieren. Ich bin hier der Meinung, dass AE
sich diesem Projekt im Verlauf der Jahre erfolgreich
gestellt hat. Mein Favorit: «The Book Of Heavy Metal» by
Dream Evil! Sina
Punkte:
keine Wertung
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VIANA – Forever Free Escape
Music
Stefano Viana ist ein
italienischer Gitarrist, Produzent und Songwriter. Und
es zeigt mal wieder, wie klein die musikalische Welt
ist. Produziert hat das Teil Alessandro Del Vecchio, der
ja auch Keyboarder bei Hardline ist. Und auch mit dabei
ist die sehr hübsche Hardline Bassistin Anna Portalupi.
Wer Hardline live gesehen hat, wird mir voll und ganz
beipflichten. Geboten werden hier zehn sehr melodiöse
Rock, Hardrock Songs mit hohem Wiedererkennungswert.
Giant Sänger Bryan Cole veredelt die Tracks mit seiner
hochmelodiösen Stimme. Alles hier Gehörte geht so in
Richtung Hardline, Nelson, etwas ältere Bon Jovi,
Journey, Tyketto und Ähnliches. Total geile
Gute-Laune-Musik also, egal was man anspielt – das
Journey-lastige «I Wanna Tell You» oder die an Nelson
erinnernden «We Cant Choose» und «In The Name Of Love».
So auch die Bon Jovi/Tyketto Nummer «Heart Of Stone»,
alles top Melodic-Songs, die einfach Spass machen.
Natürlich klingt das Ganze musikalisch oft sehr
klischeehaft, aber wenn man solch tolle Songs am Start
hat, ist das doch völlig egal. Es ist ja nicht ganz so
einfach bei dieser Art von Musik, alle Songs spannend zu
halten aber Stefano Viana und seine Band haben das
locker geschafft. Ich denke, hier kann jeder
Melodic-Rock Fan bedenkenlos zugreifen. «Forever Free»
ist voll von positiven Vibes und wie gesagt, es macht
einfach Spass beim Anhören. Tolle Scheibe. Crazy
Beat
Punkte:
8.0 von 10
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VOMITORY - Raped In Their Own
Blood / Redemption (Re-Release LP) Metal Blade/Sony
Da die schwedischen Urgesteine ihr kommendes Album bald
bei MB rausbringen, dürfen wir uns dankenswerterweise im
Vorfeld sowohl über eine Wiederveröffentlichung des
'96er-Debuts "Raped In Their Own Blood" (mit den drei
Tracks des 94'er-Demos "Through Sepulchral Shadows",
"Sad Fog Over Sinister Runes" und "Thorns") wie auch dem
'99er Nachfolger "Redemption" (inkl. der fünf Songs von
der '99er 10" Picture Mini-LP) freuen, hossa! Der
Erstling ist wie so oft eine ganze Scharte rauher,
ursprünglicher und naiver gehalten, aber überzeugt
gerade deswegen mit instinktiver nordischer Raserei,
bauchgeführter Herangehensweise und dieser bestimmten
Fick-dich-Attitüde, welche bei kopfgesteuerten
Folgeaufnahmen seltenst auch nur ansatzweise dieses
Level erreichen. Als "negatives" Beispiel dient
praktischerweise der angepriesene Nachfolger
"Redemption", welcher zwar mit durchdachteren
Kompositionen aufwartet, aber wegen der "typisch" dünnen
End-90er-Produktion und den furchtbar eintönigen Growls
arg mit dem eigentlich empfindlichen Seelenheil des
sensiblen Metal-Liebhabers kollidiert. Hardy
Punkte:
keine Wertung
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DOLLS RAIDERS – Free Yourself
(CD)
Mighty Music
Die Franzosen um Sänger Nicolas
hauen dem Zuhörer hier coolen, etwas dreckigen und
wilden Hardrock um die Ohren. Schon der Opener «Bad
Morning» macht alles klar, sofort fallen die geilen,
wilden Drums auf, die den Sound vorwärtstreiben. Dazu
die rockigen Gitarren und Nicolas coole Stimme. Da kann
man nicht viel falsch machen. Und genau so geht’s mit
«Taste Of Shame» weiter, treibend und wild. Ganz starke
Gitarren Riffs auch hier. «Be Positive», ein hammer
fettes AC/DC like Riff, da kann man einfach nicht
stillsitzen. Das schnelle «Burn Your TV» haut den
Zuhörer dann endgültig vom Stuhl, eine hammer Nummer.
Ruhe kommt dann kurz mit der Ballade «Real Love». Hier
zeigen die Franzosen, dass sie auch schöne ruhige
Nummern machen können. Spannend sind durch alle Nummern
hindurch die immer wieder wirklich rockigen
Gitarren-Riffs, auch beim schwerfälligen «Dolls Raiders»
gut zu hören. Die fetten Riffs gestalten das ganze Album
lebendig. Da gibt es eigentlich gar nicht viel mehr über
dieses Werk zu schreiben. Eine geile Hardrock-Scheibe,
die müsst ihr euch einfach reinziehen. Macht unheimlich
Spass. Crazy Beat
Punkte:
8.0 von 10
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NEBULA – Demos & Outtakes 98-02
(Splatter Vinyl)
Heavy Psych Sound Records
Das nenne ich doch mal eine
runde Sache. Beglückte uns der Fu Manchu – Ableger
Nebula zu Anfang des soeben vergangenen Jahres mit den
Re-Releases von vier Frühwerken («Let It Burn», die EPs
«Sun Creature» und «Nebula/Lowrider» in Form von "Dos
EPs" sowie «To The Center»), schiebt das Stoner/Desert
Rock Trio jetzt noch Rares und Unveröffentlichtes nach.
Die aktuelle Scheibe umfasst zwei Covers, drei
Demoversionen bekannter Tracks und fünf Songs, die
entweder gar nicht veröffentlicht worden sind oder es
bestenfalls auf die B-Seite einer EP geschafft haben.
Der Albumtitel hält logischerweise was er verspricht,
die Soundqualität schwankt zwischen „recht gut“ und
„akzeptable Proberaum- bzw. Livequalität“. Aber genau
das macht ja den Reiz von solchen Veröffentlichungen
aus, hier hört man noch den ursprünglichen,
ungeschliffenen Charakter der Songs, der nur allzu
selten in den definitiven Albumversionen erhalten
bleibt. Ganz besonders angetan hat es mir in dieser
Hinsicht der Acid Blues «Smokin‘ Woman», der in dieser
98er Demoversion weitaus böser und giftiger klingt, als
auf der ein Jahr später erschienenen EP «Sun Creature».
Was 1968 mit «Out Of Focus» (Blue Cheer) und «The
Pusher» (Steppenwolf) begonnen wurde, haben hier Nebula
in absoluter Vollendung fortgesetzt, soundtechnisch und
in Bezug auf die knisternde Atmosphäre der zitierten
Bluesrock-Klassiker. Das Gleiche gilt auch für die
Demoversion von «To The Center», dermassen dreckig und
räudig hat die Nummer später nie mehr geklungen.
Verglichen mit der späteren Albumversion, die mit
reichlich „Piep“ und „Fiep“ in wabernde Space
Rock-Regionen abgedriftet war, klingt diese abgespeckte
Urversion weitaus direkter und energetischer. «Demos &
Outtakes 98-02» ist somit für Fu Manchu und Nebula Fans
weitaus mehr als nur ein interessantes Kuriosum zur
Vervollständigung der eigenen Sammlung. Die Scheibe zum
Pflichtkauf zu deklarieren wäre vielleicht etwas
übertrieben, aber ich kann guten Gewissens eine
dringende Kaufempfehlung aussprechen. Mirko B.
Punkte:
8.0 von 10
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KADINJA – Super 90‘ (CD) Arising Empire/Warner
2013 in Paris gegründet, vertreten Kadinja einen Mix aus
progressivem Metal-Djent und technischem Prog mit catchy
Hooklines, gekonnter Griffbrettarbeit und gewaltigen
Low-End Grooves. Nach ihrer ersten EP «Eponymous» (2013)
und den ersten Schritten als Live-Band begann die Truppe
an ihrem ersten vollwertigen Album «Ascendancy» zu
arbeiten. Dies erschien im Februar 2017. Das Album wurde
sowohl von den Fans als auch von der Presse in höchsten
Tönen als frischer Wind der Metal-Szene gelobt und
bescherte dem Quintett zahlreiche Show- und
Tourmöglichkeiten. Die Bühne mit Grössen wie Devin
Townsend Project, Adagio, Betraying The Martyrs und
vielen weiteren zu teilen, spornte die Musiker so sehr
an, dass sie sich der Kreativität hingaben und umgehend
weiter an neuem Material arbeiteten. Nach einer langen
und leidenschaftlichen Entwicklungsphase folgt nun ihr
zweites Album «Super 90’». Die erste Single-Auskopplung
«Empire» ihres neuen Albums durfte schon im Oktober 2018
angehört werden und machte den Fans Appetit auf mehr.
Rockiger, origineller und noch näher an ihren
technischen Wurzeln ist der Sound der jungen Männer. Sie
laden mit «Super 90‘» die Hörerschaft auf eine
musikalische Reise ein, die bis an die Grenzen des
modernen Rock und Metal geht. Das Album umfasst elf
Songs und zusätzlich gibt es einige Interessante
Features und diverse Gastauftritte auf dem neuen Album
zu finden. Oliver H.
Punkte:
7.9 von 10
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JETBOY – Born To Fly
(Gatefold, Transparent Red Vinyl LP) Frontiers
Records/Musikvertrieb
Jetboy wurde 1983 gegründet und
veröffentlichte bisher acht Alben. Mit dem neunten
Streich sollte der San Francisco-Haufen alle Fans von
den L.A. Guns und den härteren Warrant zumindest freudig
stimmen. Mickey Finn steuert mit seiner Stimme eine gute
Mischung aus verruchtem Whiskey-Organ und leicht
weinerlicher Enuff Z’nuff-Voice bei. Mit dem Titeltrack
schmeissen die Herren einen coolen Sleaze-Rocker aus dem
Ärmel mit einer grossen Prise Rock’ n Roll. «Old Dog New
Tricks» wird mit einem fetzigen Rhythmus und der
Mundharmonika verfeinert und hat einiges von den ganz
alten Aerosmith-Tracks. Nahtlos steht da auch
«Brokenhearted Daydream» auf der CD. «She» ist kein
Kiss-Covertrack, sondern eine coole Rock-Hymne und
«Party Time» sicher kein Lied für eine Beerdigung.
Jetboy haben ein beachtliches Album abgeliefert, das
aber sicher kein monumentales Highlight geworden ist.
Trotzdem kann man sich diese Scheibe als Sleaze- und
Hardrock-Fan immer wieder anhören. Tinu
Punkte:
7.8 von 10
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METAL INQUISITOR – Panopticon
( Red Vinyl LP)
Massacre Records/Musikvertrieb
Bei den ersten Tönen von «Free
Fire Zone» denkt man sofort an ältere Judas
Priest-Zeiten, so in der Gegend von British Steel,
abgesehen vom Gesang natürlich. El Rojo singt komplett
anders als Rob Halford. Aber die Gitarren klingen voll
nach Priest und das geht auch mit dem folgenden «Change
Of Front» so weiter. Fetziger, geiler, zeitloser
britischer Metal. Auch «Beyond Nightmare» fetzt in die
gleiche Richtung und trotzdem macht dieses Album mega
Spass und reisst den Zuhörer einfach mit. Mit «Trial By
Combat» driftet man etwas ab in ältere Saxon Gefilde,
ein hammer Up-Tempo Kracher. Etwas anders kommt das über
sieben Minuten lange «Re-Sworn The Oath» daher; ein
spannender Aufbau, bevor man dann mit dem galoppierenden
Rhythmus an Maiden erinnert wird. Das flotte «ScentOf
Fear» könnte glatt auf einer älteren Accept-Scheibe zu
finden sein. Wirklich eine tolle Mischung, die uns die
Deutschen hier vorlegen. Die neun meist schnelleren
Tracks gehen ins Ohr und rocken, wie es einst ihre
Vorbilder tun oder taten. Ein starkes Album und auch
eine tolle Leistung des Sängers, der durch seine Stimme
viel Eigenständigkeit in die einzelnen Songs bringt, die
musikalisch doch zum Teil stark geprägt sind von oben
genannten Bands. Crazy Beat
Punkte:
7.8 von 10
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STEEL ENGRAVED – Steel Engraved
(CD)
ROAR! Rock Of Angels Records
Vor zehn Jahren veröffentlichten
die Deutschen Power Metaller Steel Engraved ihr
Debut-Album. 2012 folgte das Zweitwerk. Bis zum
selbstbetitelten Drittwerk sind jetzt weitere sieben
Jahre vergangen. Gibt man diesem neuen Werk die Chance,
von Hördurchgang zu Hördurchgang zu reifen, merkt man,
dass sich die Wartezeit durchaus gelohnt hat. Auch wenn
die Deutschen nach wie vor songwriterisch nicht mit der
obersten Liga mithalten können. Lieder wie «The
Oppressed Will Fly», «Slave To Yourself» oder «Close
Your Eyes» überzeugen mit ihrer leicht progressiven Art.
Für «Searching For Regret» konnte man sogar Primal
Fear-Sänger Ralf Scheepers als Gastsänger gewinnen, der
auch sämtlichen Gesang von Marco Schober aufgenommen
hat. Tontechnisch veredelt wurde das ganze durch Mario
Lochert und Jan Vacik (beide Serious Black) in den
Dreamsound Studios. Die grösste Stärke von Steel
Engraved ist aber der Mut, neben Stampfern und schnellen
Liedern auch schon fast Musical-artige Elemente
einzubauen, wie es bei «All That Lies Below» geschehen
ist. Wieso dieses für mich stärkste Stück des Albums als
Bonus aufgeführt wird, bleibt mir ein Rätsel. Denn genau
in diesem Lied steckt das Potential von Steel Engraved,
den Sprung in die oberste Liga zu schaffen. Der sonst
hier präsentierte, leicht progressive Power Metal ist
zwar gut, wird aber kaum aus der Masse ähnlich
klingender Bands herausstechen. Aber vielleicht wollen
das Steel Engraved ja auch nicht. Lecken sie aber Blut,
muss beim nächsten Album nochmals ein grosser Schritt
nach vorne gemacht werden. Steel Engraved ist damit ein
gutes, aber etwas zu gewöhnliches Album. Roger W.
Punkte:
7.5 von 10
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ANCIENT BARDS – Origine (The Black Crystal Swords
Saga Pt. 2) (CD) Limb Music Episch, wie der Titel
es vermuten lässt, bekommen es unsere Ohren mit einer
Energiebombe zu tun. Die Symphonic Power Metaller von
der beliebten Partyinsel Rimini scheinen es pompös zu
mögen. «Origine» ist der Nachfolger des 2014
erschienenen «A New Dawn Ending», dem ersten Teil der
«Black Crystal Swords Saga». Die Saga ist interessant
zusammengestellt; der kürzeste Song dauert gerademal
zwei Minuten fünfzehn Sekunden, der längste über
vierzehn, manche Lieder sind rhythmischer als andere,
alle aber auf eine eigene Art und Weise ansprechend und
entführend. Die Zeit geht vergessen, irgendwie schweben
vor dem geistigen Auge Drachen herum, was
allerhöchstwahrscheinlich die Absicht gewesen ist. Was
mich aber teilweise irritiert, sind die Vocals; zu
manchen Liedern scheint mir die Stimme der sympathischen
Sara Squadrani nicht ganz zu passen, als wäre sie zu
schwach. Die Dame ist aber Sopranistin, Power in der
Kehle dürfte daher eigentlich nicht fehlen. Ich
befürchte eine etwas übertriebene Zurückhaltung. Aber es
kann auch an meiner Vorliebe für Stärke und markante
Vocals LIEGEN. Alles in Allem ist dies bestimmt ein
Album für alle Freunde von Power und Symphonic und
sowohl für Frischlinge wie auch "alte Hasen" sehr
passend. Mona
Punkte:
7.5 von 10
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GLORYFUL – Cult Of Sedna
(CD)
Massacre Records/Musikvertrieb
Die Beziehung von Gloryful und
mir könnte besser sein. Obwohl ich Power Metal mag,
werde ich seit dem Debut-Album von 2013 nicht richtig
warm mit den Deutschen. Ein Konzertabend im letzten Jahr
offenbarte mir, weshalb das so ist. Gloryful gehörten
damals spielerisch zu den besten Bands, das Songwriting
ortete ich allerdings als eines der Schwächsten. Das ist
jetzt auch beim vierten Album nicht viel anders. Diesmal
kann ich nach Sturmhören von «Cult Of Sedna» immerhin
einen klaren Schritt in Richtung Besserung orten. Der
Einfluss von altem rohen Manowar hievt die Deutschen auf
ein neues Level. Dazu trägt auch der Sänger Johnny la
Bomba bei, der hier teilweise eher bellt als singt. Dazu
kommen Melodien, die eher hängen bleiben als früher. Ein
gutes Beispiel dafür ist «True Til Death», dass gekonnt
stampfende Rhythmen mit Melodien verbindet. Dazu kommt,
dass Gloryful mittlerweile ihre eigene kleine Nische
gefunden haben und in dieser auch auf Abwechslung
setzen. So variieren sie immer wieder geschickt das
Tempo und greifen mal mehr, mal weniger klassische True
Metal-Themen auf. Spielerisch konnten Gloryful das
Live-Niveau ungefiltert auf den Tonträger übertragen.
Songwriterisch bleiben die Deutschen ein roher Diamant,
der nicht allen gefallen muss. Damit ist die Band
tatsächlich richtig Heavy Metal – und das ist gut so. Ob
man sich deshalb gleich eine CD kaufen muss, bleibt aber
jedem selber überlassen. Roger W.
Punkte:
7.5 von 10
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WRISTMEETRAZOR – Misery Never
Forgets (LP) Prosthetic Records
... (Seufz) ... Da kommt schwere
Kost auf euch zu ... bzw. auch auf mich, denn ich höre
mir die Wristmeetrazor-Scheibe nun schon zum x-ten Male
an. Nun, was ich mit Abwechslungen und Überraschungen
bei meinen vorangegangenen Rezessionen noch so
überschwänglich lobte und mich begeistern liess, so
lässt mich «Misery Never Forgets» etwas seufzend und
ratlos in die Röhre blicken ... Waren all' die
vorangegangenen Überraschungen und Abwechslungen die
Spitze des Eisberges, so zeigen uns Wristmeetrazor kurz
und bündig den kompletten Eisberg an Abwechslungen und
Überraschungen auf. Waren all' die vorangegangenen
Songwriting-Strukturen im 'Fusion/Jazzrock' – als
Beispiel – zu finden, so sind nun eben diese Momente bei
«Misery Never Forgets» im 'Free-Jazz' – als Beispiel –
zu finden. «Misery Never Forgets» ist der Erstling
dieses amerikanischen Trio's Infernale aus Phoenix,
Arizona. Es sind zusammengewürfelte Songfragmente,
gleichkommend zu Celtic Frost's «Into The Pandemonium»,
so abstrakt und 'free-jazzig'. Klar, Wristmeetrazor
haben soviel mit Free-Jazz am Hut, wie Justin Bieber mit
Grindcore, um ein klares Beispiel nennen zu dürfen.
Gecheckt? Hier ist wahrlich das Reinhören eine
Pflichtsache, nicht jederfraus bzw. jedermanns
Angelegenheit. Neun Tracks sind auf diesem Debut hörbar,
gespickt mit metalcorischen, growlenden,
klargesanglichen, punkigen, hardcorigen, blackigen,
leicht grindcorelastigen, deathigen, noisecorigen
Elementen aus der Welt der definierbaren Musik. Denke
mal, Tolstoi ist weniger schwer als «Misery Never
Forgets», denn Wristmeetrazor mixen tatsächlich alles in
einen Topf, schütteln den gewaltig – Richterskala 6.9 –
und dann wird der untere Pfropfen gelöst ... et voilà.
Häh? Yep, eben! Weiter im Beschreibungstakt-Marsch ...
Die Klampfen sind teils sehr deathig gehaltet, dann
wiederum sehr hardcorig schrummelnd. Da wird auf den
Saiten geschlabbert und geschlubbert, meist in
schneller, deathig-blackigen Gangart, mit vielen
Akkorden experimentiert. Soli sind hier Fehlanzeige.
Dann gibt's sowas von heftige Momente, welche sich im
gleichen Moment in stille, akustische Parts wenden. Kaum
hat man bzw. frau sich daran gewöhnt, ist Wristmeetrazor
bereits wieder einen Schritt weiter und voll am Knallen.
Also eine Eigenständigkeit – das ist den Amerikanern
nicht abzuschwören –die Wristmeetrazor auf jeden Fall
erreicht haben. Der Bass wummert, schrummelt, schrabbelt
und schleicht sich ebenfalls scheppernd der Klampfe
entlang. Die Drums tanzen mal blastend, mal
double-bassig, mal treibend, mal einfach nur 'rockig'
trommelnd daher, jedoch stets im Kollektiv bindend, so
dass sich die musikalischen Fragmente zu einer Einheit
bilden können. Der Gesang ist meist growlend, bös tief
growlend und schreiend, hasserfüllt schreiend. Aber er
kann und will auch mit Cleangesang abgelöst werden, yep.
Bezugnehmend auf das Coverartwork, wohl treffender kann
man eine Rezension nicht umschreiben, auch den
Gesamtsound nicht, wenn man das Messer am Halse sitzen
hat. Nein, ganz so derb war's nun auch wieder nicht,
aber das Coverartwork beschreibt exakt die zeitweilige
Auswegslosig- und Hilfslosigkeit besagten Rezensenten,
beim Versuch, dieses Scheibchen zu untermalen bzw. zu
beschreiben. Eine schwere Kost. Erstaunlich und gekonnt
ist die Produktion ausgefallen, denke da auch mal an den
Produzenten, der wohl keine einfache Aufgabe hatte,
dieses Soundkonstrukt auf den Silberling zu brennen.
Nun, an alle: Reinhören, absolut ein Muss bevor man
gedenkt, sich dieses Teilchen zu kaufen. Ausser man ist
bereits treuer Fan von Wristmeetrazor, dann kann man
sich «Misery Never Forgets» blind zutun. Reinhören ist
Pflicht, darum gibt's einen Punkt mehr von mir dazu,
wegen der Originalität und der Eigenständigkeit. Nun,
'Leopold Never Forgets' ... so long! Leopold
Punkte:
7.5 von 10
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KOMODOR – Komodor Soulseller
Records/Non Stop Music
Ziemlich geil was uns das
französische Quartett auf seinem Debüt-Minialbum
serviert. Müssen viele andere Newcomer gegen die
übergrosse Konkurrenz und dem untergründig immer
präsenten Futterneid innerhalb der Szene ankämpfen,
bekommen die Jungs hier gleich zum Start prominente
Schützenhilfe. So hat es sich ergeben, dass hier niemand
Geringeres als die komplette Blues Pills – Truppe
verschiedene Gastbeiträge geliefert hat. Und auch wenn
Blues Pills Tieftöner Zack Anderson als einziger auf
allen vier Tracks zu hören ist, sticht einzig und allein
die göttliche Lady In Gold aka Elin Larsson aus den
Gastbeiträgen heraus. Nicht dass die Band die Hilfe
wirklich nötig hätte, die Songs im Fahrwasser von MC5,
Amboy Dukes, Humble Pie und Grand Funk Railroad sind
stark genug, um auch so zu bestehen. Aber wenn die gute
Elin ihr Organ donnern lässt («Join The Band»,
arschgeil!), und sei es diesmal „nur“ als
Backgroundsängerin, dann läuft es einem ewiggestrigen,
konservativen Knorz wie mir halt einfach kalt den Rücken
hinunter. Aber was hat die Band abgesehen von
Namedropping sonst noch zu bieten? Jede Menge, sofern
man vom Genre „Retro Rock“ angetan ist. Der Opener
«Still The Same» verkörpert sound- und stilmässig
perfekt die allseits vorherrschende Aufbruchsstimmung,
aber auch der rebellische Spirit unterstreicht weiter
Teile der Spätsechzigerjugend, MC5 mit dezent souligem
Unterboden, Elin sei Dank. Das darauf folgende, oben
bereits erwähnte «Join The Band» muss ich nicht mehr
weiter kommentieren, diese Nummer ist einfach sexy. Und
mit «Nasty Habits» demonstrieren Komodor wieder mal, wie
geil und einzigartig The Who damals waren. Einzig das
abschliessende «1984» plätschert in meinen Ohren etwas
unspektakulär und verglichen mit dem Rest, trotz des
recht flotten Tempos, zu melancholisch vor sich hin.
Dennoch bleibt das selbstbetitelte Debüt ein insgesamt
starkes Statement, das in mir die Hoffnung auf ein in
Bälde erscheinendes, komplettes Album aufkeimen lässt
(das ich dann hoffentlich auch besprechen darf…). Eine
wirklich coole Sache, die sich alle Alt- und Neuhippies
unbedingt mal anhören sollten! Mirko B.
Punkte:
7.4 von 10
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MY DILIGENCE – Sun Rose Mottow
Soundz
Die Belgier My Diligence liefern
dermassen überbordend ab, dass einem ab der ganzen
Reizüberflutung schier anders wird, zumal das Ganze
durch die praktisch nahtlosen Übergänge zwischen den
Stücken noch verstärkt wird. Das Album dauert bloss
etwas über 37 Minuten? Meinetwegen, aber Ohren und Hirn
fühlen sich danach trotzdem wie nach einer zweistündigen
Dauerbeschallung der intensiven Art an. Der Einfachheit
halber nennt man das Ganze schnell mal „Heavy Psych“.
Ich könnte jetzt auch einfach schreiben, My Diligence
spielen Musik, das wäre vergleichsweise gleich
aussagekräftig. In Tat und Wahrheit nimmt das Trio aus
Brüssel Heavy Psych bestenfalls als Basiskomponente, die
es noch mit reichlich Modern Rock, Shoegaze und einer
Prise Progressive Metal vermengt. Daraus resultieren
breitwandige, voluminöse und schwelgerische Songs, die
in ihrer Soundopulenz nicht selten an die ähnlich
überladenen Epen von Type O Negative erinnern. Und wie
bei den Letztgenannten scheinen auch bei diesem Trio die
Beatles vor allem mit ihrem Meilenstein «Sgt. Pepper’s
Lonely Hearts Club Band» gewisse Spuren hinterlassen zu
haben, denn vereinzelte Melodieführungen und
Gesangspassagen erinnern mich unweigerlich an den
Geniestreich der Pilzköpfe aus Liverpool. Aber trotz
dieser ganzen Vergleiche, die schlussendlich nichts
anderes sind als ein Versuch, den Sound dieser Scheibe
wenigstens annähernd zu beschreiben, leiden My Diligence
nicht unter mangelnder Originalität oder gar
kompositorischer Unzulänglichkeit. Ungeachtet der ganzen
Vielschichtigkeit und der sporadisch durchschimmernden
Querverweise klingt das Album so wie es soll: Wie das
kompakte, homogene Statement einer Band mit einer klar
definierten, eigenen Identität. Das ist echt Heavy Stuff
Leute, Heavy im Sinne von anspruchsvoll und
vereinnahmend, sofern man sich darauf einlässt, und
genau das sollten Fans tun, denen die Heirat zwischen
Tradition und Moderne bezogen auf Psychedelic Rock und
Progressive Metal reizvoll erscheint. Mirko B.
Punkte:
7.2 von 10
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ALTITUDES + ATTITUDE – Get It Out
(LP)
Megaforce Records
Hmmm, zwei Bassisten auf
Solo-Band-Kurs. Kann das gut gehen? Frank Bello
(Anthrax) und Dave Ellefson (Megadeth) holten sich
unzählige Gastmusiker ins Studio und veröffentlichen nun
das erste Album von Altitudes And Attitude. Die Attitüde
suche ich noch, denn was die Herren hier abliefern, ist
weder ein reines Thrash-Brett, noch lupenreiner Metal
und schon gar nicht Nu-Metal oder griffiger Hardrock,
sondern eine Schnittmenge aus diesen Bereichen. Da
schwingt sicher eine coole und positive Stimmung bei
«Late» mit, aber ansonsten trifft dieses Album nicht
meinen Nerv. Da bleibe ich lieber bei meinen Helden
Megadeth oder Anthrax. Auch wenn Frank einen ganz
passablen Sänger abgibt, sich Dave den Bass umschnallt
und Frank die Rhythmusgitarre bedient; unter dem Strich
sind dies doch diese Alben, die eigentlich niemand
braucht. Oder? Da hilft auch die Tour zusammen mit Slash
nicht viel. Denn die Beiden werden immer an den Erfolgen
ihrer Stammbands gemessen. Gut, das Schöne ist, dass sie
diese garantiert nicht kopieren, sondern einen bedeutend
modernen Weg eingeschlagen haben. Aber unterm Strich
bleibt dieses Album wohl nur was für die “Massen“, die
sich auch Alter Bridge anhören und ab und zu Metallica
für sich beanspruchen. Tinu
Punkte:
7.0 von 10
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SECHEM – Disputes With My Ba
(CD)
Atcys Records
Was zum Teufel ist das neue
Subgenre Oriental Metal? Sechem zeigts uns. Das erste
Studioalbum «Disputes with my ba» der spanischen Band
zeigt eine neue Orientierung im Metal. Man nehme
schnelle, harte, dumpfe Gitarrenriffe, lege
“orientalische“ Melodien gespielt von diversen Pipes
oder Gitarre darüber und lässt die Ebenen
abwechslungsweise dominieren – ungefähr so ist die Musik
Sechems zu beschreiben. Zu den im Kontrast stehenden
schweren und melodiösen Einlagen kommt der tiefe
Leadgesang Ikenas dazu, der einen ruhigen und mystischen
Eindruck hinterlässt. Sie besitzt eine schöne Stimme,
die einen Gegenpol zur krachenden Musik darstellt.
Jedoch muss ich sagen, dass ihr Gesang durch das Album
nicht gross variiert, die gesungenen Melodien sind
gefühlt immer in den gleichen paar Tönen. Ihre Stimme
wirkt teils zu sanft für die harte Musik, was meiner
Meinung nach wirklich schade ist. Santi Urruela, der
Bassist Sechems, bringt in gut gewählten Parts Grunts
ein, was eine angenehme Abwechslung und Auflockerung
bewirken. Musikalisch reissen Sechem mit – die
orientalischen Motive wirken je nach Kontext düster oder
schön und eingängig. Ich könnte mir vorstellen, dass zu
viel dieser Melodien mit der Zeit nerven könnten. Sechem
jedoch können das in «Disputes With My Ba» gut umgehen.
Das Orientalische tritt immer in anderen Instrumenten
bzw. teils in der Gesangsmelodie. Der Schwerpunkt wird
oftmals auf den harten Metal gesetzt, bei dem dieser
“orientalische Touch“ weggelassen wird. Der vierte Track
«An Epic Journey to Yam» ist dominiert von den
Gitarrenkünsten Pepe Paulls und fällt auf, da er im
Gegensatz zu «Mummify Me!» zum Beispiel nicht so düster
und schwer ist. Wobei auch hier schnelle Rhythmen im
Hintergrund die Musik auszeichnen. «Waltz of the Three
Fates», das Intro zum letzten Lied «The Doomed Prince»
tanzt ein bisschen aus dem Konzept dieser
“Orient-Musik“, denn das Motiv erinnert an eine
Puppenspiel-Melodie, welche mit dem eingefügten Rauschen
zwischen schön und unbehaglich wirken soll. Obwohl mich
der Gesang nicht wirklich überzeugt hat, reisst«Disputes
with my ba» musikalisch mit und liefert einen Eindruck
in das neu aufkommende Subgenre im Metal. Sina
Punkte:
7.0 von 10
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LAHMIA – Resilience (Limited
Digipack) Scarlet
Records
Frisch, aber dennoch vertraut
klingt der italienische Melo-Death. Die hierzulande
nicht so bekannte Band vermischt altbekannte und somit
auch bewährte Elemente mit einem Hauch des Neuen und das
ca. einstündige Ergebnis erfreut die Ohren. Mit
Resilience bringt die Gruppe aus Rom den zweiten
Longplayer auf den Musikmarkt (der Erste wurde 2012
veröffentlicht). Der deutliche Hang zur Melodik scheint
bei dieser Band besonders rauszustechen, man vergisst
beinahe, dass man immer noch Death hört. Sehr gelungen,
muss ich sagen! Die Länge ist perfekt bemessen und macht
Lust, diese Jungs mal live zu erleben. Interessant
scheint mir, dass eine Band mit solch einem Potential
nicht schon mehr Scheiben rausgebracht hat. Vergleiche
mit anderen Bands wären da höchst unangebracht, denn
hier gibt es zu viel Eigenes im vertrauten Grundriss.
Fans von Melodic Death aber auch die, die sich noch
nicht so weit "in die Härte" getraut haben, dürften an
diesem Album ihre Freude haben. Klare Kaufempfehlung.
Mona
Punkte:
7.0 von 10
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VOLBEAT – Let’s Boogie! Live From
Telia Parken (2 CDs & Bu-ray) Capitol Records/Universal Am 26.
August 2017 haben Volbeat den Rekord geknackt für die
grösste Show eines Einheimischen Top Acts im
ausverkauften Stadion Telia Parken (Dänemark) vor 48’250
Zuschauern. Um diesen Meilenstein zu feiern präsentieren
die charmanten Dänen nun eine Live-DVD/CD zu diesem
historischen Konzert. Nach rund achtzehn Jahren
Bandgeschichte ist es schliesslich auch höchste Zeit für
ein Live-Album! Für dieses Review stand mir leider nur
die Audio-Doppel-CD zur Verfügung, deswegen kann ich zum
Bildmaterial leider nichts sagen. Live-Alben sind immer
so eine Sache – entweder man liebt sie, oder eben nicht.
Ich habe die Band nun schon mehrmals live erlebt und sie
bringen jedes Mal eine unglaubliche Bühnenpräsenz mit
sich – man merkt den Elvis-Metallern an, dass sie so
richtig Spass an dem haben, was sie tun. Und das wirkt
ansteckend! Ich war also durchaus freudig gespannt auf
dieses Live-Spektakel. Allerdings bin ich leider
ziemlich enttäuscht von diesem Silberling – mässig bis
mies abgemischt und irritierend zusammengeschnitten. Den
Reaktionen der Fans wird übermässig viel Platz
eingeräumt – witzig, wenn man tatsächlich vor Ort war,
aber ab CD ist es schlicht nervig. Mag sein, dass es
zusammen mit dem Bildmaterial der DVD wieder mehr Sinn
macht. Durch die riesige Lokalität kriegt die ganze
Aufnahme einen unangenehmen Hall-Effekt, sodass mal der
Gesang, mal die Instrumente fast schon verschluckt
werden… Da ist deutlich Luft nach oben offen! Die
Songauswahl ist gut gelungen, eine gute Mischung der
grössten Hits und auch ein ganz neues Stück ist mit
dabei: «The Everlasting». «Let’s Boogie! Live From Telia
Parken» ist erhältlich als Blu-Ray/2 CD, DVD/2 CD, 2 CD,
3 LP Vinyl und natürlich digital. Fazit: Gratulation zum
Rekord! Aber leider definitiv nicht das Beste Live Album
aller Zeiten. Die Aufnahme ist lediglich mässig und ohne
das Bildmaterial macht der Schnitt wenig Sinn. Ich kann
die reine Audio CD daher leider nur bedingt empfehlen…
Patricia H.
Punkte:
keine Wertung
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OLD MAN LIZARD – True Misery
(LP)
Wasted State Records
Ich bin mir nicht ganz schlüssig
darüber, ob die Grafschaft Suffolk im Südosten Englands
ständig in kalten, schweren Nebel verhüllt ist,
ausgedehnte, dampfende Sümpfe vorzuweisen hat oder doch
eher den trockenen Wüstengebieten der Erde zuzuordnen
ist. So wie dieses Trio klingt, kommen jedenfalls alle
drei Optionen als inspirationsgebendes Habitat
gleichermassen in Frage. Ins Musikalische übersetzt
heisst das, dass die drei Musiker nicht nur Doom und
Sludge miteinander vermischen, was in etwa den gleichen
Innovationsgrad hätte wie ein Gemisch aus Coca Cola und
Jack Daniel’s, sondern auch immer wieder furztrockenen,
durchaus bluesigen Desert Rock dazugeben. Klingt ja
zunächst mal ganz interessant, ist es ja eigentlich
tatsächlich auch, erfordert beim Anhören dann aber doch
immer wieder eine gewisse Toleranz oder zumindest
musikalische Offenheit. Die Schwere des Sludge und die
Beklemmung des Doom mit der locker-rockigen Gangart des
Desert Rock so zu kombinieren, dass am Ende des Tages
auch alles schlüssig klingt, ist ein gewagtes
Experiment, das auch Old Man Lizard nicht immer gelingt.
Vermögen Tracks wie «Cursed Ocean, Relentless Sea» oder
«Tree of Ténéré» durch die unorthodoxe Genrekombination
noch eine gar proggige Stimmung zu verbreiten, wirken
andere Titel durch die unübliche Zusammensetzung eher
zerfahren. Aber hey, wer musikhistorisch etwas bewandert
ist, wird mir darin beipflichten, dass Pioniere wie
Black Sabbath dazumal nichts anderes gemacht haben. Oder
will jemand allen Ernstes bestreiten, dass die Sab Four
damals aus Blues Rock, Jazz, düsterem Delta Blues und
Psychedelic Rock etwas ganz Neues erschaffen haben?
Natürlich versuche ich jetzt nicht, diese beiden Bands
auf eine Stufe zu setzen, es geht mir lediglich darum
aufzuzeigen, dass musikalischer Erfindergeist oft
seltsame Wege beschreitet, die auf den ersten Blick ins
Ziellose führen können, aber nicht zwingend müssen. Wer
mit den genannten Genres etwas anzufangen weiss, sollte
unbedingt in den dritten Longplayer von Old Man Lizard
reinhören. Alles was darauf folgt, ist schlussendlich
reine Geschmackssache. Mirko B.
Punkte:
6.9 von 10
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SONS OF LAZARETH – Blue Skies Back
To Gray (CD) Argonauta Records
Mir wurde (wohlbemerkt
ausserhalb des Metal Factory Universums) auch schon ein
latent unkritischer Lokalpatriotismus attestiert, wenn
es darum geht, Bands aus meiner ehemaligen Heimat zu
rezensieren. Schon nur deshalb danke ich Sons Of
Lazareth dafür, dass sie mir mit ihrem Debüt eine
Gelegenheit dazu bieten, das Gegenteil zu beweisen.
Eigentlich beschreibt das Labelblatt zu «Blue Skies Back
To Gray» ausnahmsweise schon mal ganz gut, womit ich zu
kämpfen habe. Wird anfangs die italienische Band in die
„Heavy Stoner Rock“-Ecke gestellt, folgt kurz darauf mit
der Liste der Einflüsse (Kyuss, Foo Fighters, Queens Of
The Stone Age, Fu Manchu, Elder, Baroness, Unida,
Clutch, Soundgarden) die eigentliche Standortbestimmung
der vier Südfrüchte. Sons Of Lazareth sind ganz
offensichtlich noch auf der Suche nach der eigenen
Identität. Das handwerkliche Rüstzeug ist ohne Zweifel
vorhanden, die Produktion ist pfundig genug, um mir mehr
als ein anerkennendes Kopfnicken abzuringen. Zudem
beherrscht Gitarrist und Sänger Alessandro D’Amato
sämtliche Stimmen zwischen emotional clean über das
Brüllen bis hin zu Growls, aber irgendwo fehlt mir der
stilistische rote Faden. Irgendwie schafft es die Band,
fröhlich zwischen Wüste und Sumpf, zwischen Kyuss und
Down hin und her zu hüpfen ohne dabei zu stolpern, und
dabei vollbringt sie noch das Kunststück, immer wieder
einen Schwenker in den nordwestlichsten Zipfel der USA
zu machen, sprich Seattle, um den dortigen, längst
verblichenen Grunge-Grössen Tribut zu zollen. Das ist
zweifelsohne eine Kunst für sich, mich aber lässt es
ratlos, wenn nicht gar etwas überfordert zurück. Und
dabei will ich gar nicht in Frage stellen, dass diese
Ratlosigkeit durchaus die direkte Folge meiner eigenen
Engstirnigkeit ist, die sich mit der Kombination
gewisser Stile einfach schwer tut und damit die
Innovationskraft dieser jungen Band nicht erkennt. Wie
dem auch sei, ich bin mir absolut sicher, dass Sons Of
Lazareth ihr Publikum finden werden, denn das was sie
tun, tun sie wirklich gut, ob es mir nun gefällt oder
nicht. Mirko B.
Punkte:
6.9 von 10
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BLOODY TIMES – On A Mission
Bloody Times
Auf welcher Mission Bloody Times
sind, wird sehr schnell klar. Manowar haben sich selber
ins Abseits manövriert und der Platz muss neu besetzt
werden. Zusammen mit dem ehemaligen Iced Earth-Sänger
John Greely und dem ehemaligen Manowar-Gitarristen Ross
The Boss hat man auch die richtigen Gralshüter in der
Truppe. Einerseits, weil Ross bei den wichtigsten
Manowar-Scheiben eine nicht unwesentliche Rolle gespielt
hat und andererseits, weil John sicher anders singt als
noch bei Iced Earth, aber mit seiner Stimme ein ganz
wichtiger Part bei Bloody Times ausmacht. Somit klingt
«On A Mission» klar nach den alten Manowar-Scheiben und
hat durchaus seine Berechtigung. Allerdings, und das
muss man leider sagen, kann man den Thron, den sich
Manowar selber gebastelt haben, nicht zum Wackeln
bringen. Dazu sind die Lieder aus den Anfangstagen
einfach zu erhaben und unantastbar. Wer sich aber gerne
mit dem Schaffen von Ross The Boss auseinandersetzt,
kann hier bedenkenlos zugreifen. Zumindest hat sich
Mister Boss endlich wieder einen vernünftigen Sänger an
die Seite geholt und man muss sich nicht diesen
Schreihals Sean Peck anhören… Tinu
Punkte:
6.8 von 10
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KANE ROBERTS – The New Normal
(CD)
Frontiers Records/Musikvertrieb
Bekannt wurde das Muskelpacket
als Gitarrist von Alice Cooper. «Raise Your Fist And
Yell» war damals das Album, auf welchem der Rambo-like
die Saiten aufheulen und qualmen liess. Mit bisher drei
Solo-Alben steht nun «The New Normal» in den
Startlöchern. Ein Werk, welches von unzähligen
Gastmusikern unterstützt wird und bei dem man sicher
sein kann, dass es eher ein Studioprojekt bleibt. Das
Material bewegt sich zwischen «Brutal Planet»-artigen
Songs und typischem Hardrock mit einem Hang zur Moderne.
Die Tracks sind sicher für den aktuellen amerikanischen
Markt zugeschnitten, aber so richtig überzeugen können
sie nicht. Vielleicht bricht da «Forever Out Of Place»
ein bisschen raus. Aber ansonsten schippert der
Gitarrist zu undeutlich auf zu vielen musikalischen
Hoch-Zeiten. Ein klarer roter Faden würde dem Album gut
tun und hätte er sich ein bisschen mehr von den
schreiberischen Fähigkeiten bei seinem alten Arbeitgeber
abgeschaut, wer weiss, was aus diesem Werk hätte werden
können? Tinu
Punkte:
6.5 von 10
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A PALE HORSE NAMED DEATH – When The World Becomes
Undone (2 LPs) Long Branch Records/Musikvertrieb A
Pale Horse Named Death (APHND) ist eine Gothic-/
Doom-Metal Band aus Brooklyn, NY. Gegründet wurde die
Kombo 2011 von Drummer Sal Abruscato (Type O Negative,
Life Of Agony). Nach fast sechs Jahren und einem Wechsel
im Line Up präsentiert APHND das langerwartete dritte
Studioalbum «When The World Becomes Undone». Die
Markenzeichen der Schwarzrocker sind ihre eher
minimalistischen Heavy Metal Riffs, unterlegt mit zarten
Melodien. Allerdings verkommt die Mischung der schweren
Riffs und Drums gepaart mit der doch eher lauen
gesanglichen Leistung schnell mal zur Monotonie. Es
klingt ein wenig wie eine Mischung aus HIM, Black
Sabbath und Type O Negative, wobei das Ganze einen eng
verwobenen Klangteppich bildet, so dass es schwierig
ist, sich einzelne Highlights heraus zu picken. Die
Atmosphäre ist düster, melancholisch und gespickt mit
etwas klischeehaften Soundeffekten (Seufzen, Stöhnen,
Pferdegeräusche, Kirchenglocken, usw.), nicht ganz
unähnlich den Soundtracks alter Horrorfilme. Das Album
plätschert gemütlich vor sich hin, aber irgendwie bleibt
nichts so richtig hängen – man hat es schon wieder
vergessen, sobald das Outro verklungen ist… Fazit: A
Pale Horse Named Death gilt als inoffizieller Nachfolger
von Type O Negative, wobei APHND irgendwie der
charakteristische Charme aus alten Tagen fehlt. Wer
allerdings melancholischen Gothic Metal liebt, der kann
hier ruhig mal ein Ohr riskieren. Patricia H.
Punkte: 6.5 von 10
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VEONITY – Legend Of The Starborn (CD) Sliptrick Records
Wer bei kitschigem Power Metal mit
Manowar-Baukasten-Texten sofort das Weite sucht, darf
bereits hier zum nächsten Review wechseln. Wer damit
aber was anfangen kann, sollte zumindest ein Ohr in das
vierte Album dieser schwedischen Band riskieren. Schafft
man zudem, all die kitschigen Trallala-Klänge
wegzudenken, offenbaren sich durchaus brauchbare
Melodien. Diese sind wohl portioniert und
abwechslungsreich. Spannend wäre bei diesem Quartett zu
wissen, wie sie es ohne Keyboarder schaffen, dieses
Instrument während des ganzen Albums erklingen zu
lassen. Da müssen garantiert Metal-Zauberer am Werk
sein! Oder im Kontext von Veonity wohl verzauberte
Wikinger oder verzauberte Alien-Wikinger. «Legend Of The
Starborn» erzählt scheinbar eine Geschichte. Diese ist
aber nur schwer nachvollziehbar. Die dreizehn Lieder
funktionieren auch ohne diesen Kontext. Wobei ich nach
wie vor nicht weiss, ob ich hier applaudieren oder
buh-rufen soll. Objektiv gesehen ist dieses Album alles
andere als schlecht. Mein Unterbewusstsein kapituliert
aber vor Wörtern wie Kingdom, Hero, United oder
Warriors. «Legend Of The Starborn» ist bei all seiner
Härte ein typisches Szene-Album, dass zum Fremdschämen
einlädt. Wer die tausendste Version von Rhapdsody Of
Fire und Konsorten braucht, darf gerne zugreifen. Mir
aber gibt «Legend Of The Starborn» auch nach zwei
Wochen-Dauerhören nur wenig. Roger W.
Punkte: 6.5 von 10
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CALLEJON – Hartgeld im Club (CD) Century Media/Sony
Schon die Prinzen haben 1993 „alles nur geklaut“ und
nun gehen Callejon, nachdem man sich 2013 mit «Man
Spricht Deutsch» den Chartbreakern der deutschen
Hitparade angenommen hatte, ein weiteres Mal ihrer
Vorliebe für Cover-Songs nach. Dieses Mal nehmen sie
jedoch Deutsch-Rap aufs Korn. Warum eigentlich nicht,
denn Recycling ist ja bekanntlich in aller Munde. Wer
die Originale kennt, der ist sicherlich nicht böse, dass
die Metalcore-Kombo das Ganze mit erheblich mehr Wumms
und Durchschlagskraft angereichert hat. Neue Songs sind
sozusagen daraus entstanden, die bandeigene Essentials
wie elektronisch-diskomässige Clubsoundelemente
einfliessen lassen. Bei der Songauswahl ist man auf
„Nummer sicher“ gegangen, denn alle waren irgendwie Hits
ihres Genres (obwohl ich das persönlich nicht beurteilen
kann). Neben den Coverversionen gibt es auf «Hartgeld im
Club» auch zwei Eigenkompositionen, für die sich
Callejon tatkräftige Unterstützung geholt haben. Auf dem
Titeltrack «Hartgeld im Club» unterstützen Antifuchs und
Pilz, auf dem Schlusssong «Porn From Spain 3» finden
Ice-T und K.I.Z. ziemlich deutliche Worte. Das dürfte
die weichgespülte Streaming-Generation, die Ecken und
Kanten nur schwerlich oder abgeschliffen erträgt, die
aber trotzdem in den sozialen Medien mit ihrem harten
Musikgeschmack punkten möchte, milde stimmen und Spotify
jede Menge Downloads bescheren. Wer sich allerdings auf
eine deutsche Body Count-Version gefreut hat, wird
leider bitter enttäuscht, denn davon ist das Album
meilenweit entfernt. Macht euch selbst ein Bild.
Oliver H.
Punkte: 6.4 von 10
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COMMONWEALTH – Everyone Around Me Sharptone
Records/Warner Das neue Album «Everyone Around
Me» der kanadischen Alternative Rock-Band Commonwealth
ist ein interessantes Gemisch aus emotionalem und
mitreissendem Gesang, eher simplen Gitarrenriffen und
prägendem, verzierendem Schlagzeug. Das Werk liefert
Power in einer eher speziellen Art und Weise. Die Musik
ist überhaupt nicht hart oder schnell, ich würde sie als
eine Kombination aus Pop und Rock mit atmosphärischem
Touch beschreiben. Das Album beginnt mit dem Lied
«Fear», welches ruhig, mit einer hallenden Gesangsstimme
eingeleitet wird. Doch schnell reisst sich die Musik mit
einer überzeugenden rockigen Stimme und einer
sinnlichen, aber doch energiereichen Melodie aus der
nebligen Sphäre heraus und trifft das Genre Alternative
Rock exakt. Eine zentrale Rolle im ganzen Album nimmt
das Schlagzeug ein. Es schmückt das Gesamtwerk mit
abwechslungsreichen, zum Teil komplexen Rhythmen und
verursacht eine teils treibende, teils groovige Wirkung.
Dazu möchte ich den Gesang Tyler St. Claire loben. Er
spielt mit passend gesetzten Betonungen und kann durch
seine kratzende Stimme fesseln. Der fünfte Song
«Fathers» ist für mich ein Lied, welches sich aus dem
Album herauskristallisiert. Das Riff ist eher tief und
dunkel, die im Hintergrund des Gesangs ablaufenden
Gitarrenmelodien sind spannend gestaltet. Clair grenzt
mit seiner Stimme schon fast am Scream-Gesang. Er singt
sehr herzhaft und voller Energie. Leider muss ich jedoch
sagen, «Everyone Around Me» ist als Gesamtwerk meiner
Meinung nach ziemlich monoton. Wie schon erwähnt, der
musikalische Aufbau der Lieder ist simpel gehalten und
variiert in den verschiedenen Stücken nicht wirklich.
Für mich klingen alle elf Songs des fast 40-minütigen
Albums ähnlich, zumal keine wirkliche Ballade vorhanden
ist, die etwas Struktur in das Werk bringen könnte. Ich
denke, dass Commonwealth durch die einzelnen starken
Musiker mehr Variation hätte liefern können. Dazu ist
diese Einfachheit schon in den Titelnamen zu erkennen –
Jedes Lied ist mit genau einem Wort betitelt. Diese
Monotonie finde ich persönlich wirklich schade, denn die
Musik ist an sich spannend und powerreich. Sina
Punkte: 6.0 von 10
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POWERGAME – Maquerade (CD) Iron Shield Records
Okay, ich bin trotz meiner musikalischen Vergangenheit
vielleicht nicht der beste Reviewer für solche Truppen.
Sobald ich das Label Iron Shield lese, weiss ich, dass
Old-School-Metal serviert wird, der aber nicht an mein
Qualitätslevel heranreicht. Powergame ist eine Truppe
aus Deutschland, die sich der “New Wave Of British Heavy
Metal“ verschrieben hat. Der Bandname hat man sich bei
Tokyo Blade und deren gleichnamigem Song geholt. Tokyo
Blade, Tank, Samson, Tygers Of Pan Tang und Angel Witch
sind dann sicherlich auch gute Adressen um den Sound des
Vierers zu definieren. Ab und zu schimmern auch die
fetten Rhythmusgitarren von Running Wild durch. Was aber
dem Sound etwas das Leben nimmt, ist der
gewöhnungsbedürftige Gesang. Da hatten die alten Helden
ein besseres Händchen dafür. Klar, wer auf Enforcer oder
die anderen neuen Truppen steht, kann hier problemlos
reinhören. Für mich fehlt aber der packende Moment,
sprich der Song, der mich sofort einfängt und nicht mehr
loslässt. Aber das Problem haben die meisten dieser
Bands. Tinu
Punkte:
6.0 von 10
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SECRET RULE – The 7 Endless (CD) Pride & Joy Music
Die italienische Band um Powerfrau Angela Di Vincenzo
bringt mit dem bisher vierten Studioalbum das erste
Konzeptalbum raus. Das Konzept wurde inspiriert von
Charakteren aus Neil Gaimans ‘The Sandman’ und wie es
scheint, behandelt das Album die geistige Entwicklung
der Seele eines Mädchens, von der Geburt bis zum Tod.
Durchaus vielversprechend also. Musikalisch zeigt Secret
Rule nichts Neues, der Sound und die Vocals sind
gewohnt, sodass das einzig wirklich aufregende das
Konzept des Albums darstellen dürfte. Das finde ich
persönlich sehr schade, denn diese Band hat definitiv
etwas drauf. Die Lieder scheinen allesamt recht
kurzweilig und bleiben leider nicht haften. Der Sound
scheint ziemlich leicht, wirkt aber leider ein wenig
anspruchslos, teilweise ziemlich poppig. Als Abwechslung
ist dieser Longplayer ganz nett, auch gerne mal öfter,
besonders durch die Sympathie für die eigentlich tolle
Band, welche sich zurecht eine grosse Fangemeinde
aufbauen konnte und nicht ohne Grund mit den grossen der
Szene mit auf Tour gehen konnte. Und natürlich die
fantastische Stimme Angelas. Der Melodic Metal dieser
Truppe unterscheidet sich auf diesem Album, zumindest in
meinen Ohren, leider sehr wenig von dem der grossen
Genrevorreitern. Diese Band ist live eine Wucht, den
Studioalben aber fehlt für meinen Geschmack das gewisse
Etwas. Dieses neuste Album ist bisher das leider, leider
unspektakulärste. Monau
Punkte:
6.0 von 10
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TOBY HITCHCOCK – Reckoning (CD) Frontiers
Records/Musikvertrieb Muss wirklich jeder
Musiker, der einmal in einer einigermassen bekannten
Truppe gespielt hat, nun über Frontiers Records noch ein
Soloalbum veröffentlichen? Sänger Toby kennt man von
Pride Of Lions und bewegt sich hier mit seinem
solistischen Ausflug auf den Schwingen von Survivor,
Journey und natürlich Pride Of Lions. Für mich viel zu
süss und zu melodisch. Mir fehlen die Ecken und die
Kanten, alles hört sich zu glattpoliert an (und ich
liebe Def Leppard) und überzeugt mich mit keiner
Sekunde. Sorry Toby, du magst ein toller Sänger sein,
die Gitarren solieren wunderbar, aber von Härte ist hier
überhaupt nichts zu spüren… Tinu
Punkte:
6.0 von 10
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SODOMIZER – Grim Tales Of The Reaper (Re-Release)
Ketzer Records Was soll man davon halten, wenn
eine Band einfach ihr Debut nochmals neu einspielt und
mit einem mickrigen Song ergänzt? Sodomizer machen genau
das mit ihrem aufgewärmten Output «Grim Tales Of The
Reaper». Mit dem Intro «Eibon» wird in dieses spezielle
Abenteuer gestartet. So beginnt das Album eigentlich
erst mit «Execution Of The Priest» so richtig und
geboten wird angeschwärzter und schnell gespielter
Thrash. Die Aufnahme scheint direkt aus einem muffigen
Proberaum zu stammen, denn die Produktion scheint aus
der Zeit gefallen zu sein. Mit einem gestöhnten Intro
von einer Dame namens "Lady Lust" geht es in Richtung
Motörhead, aber deren Klasse wird bei Weitem nicht
erreicht! Mehr zur Sache geht es mit «Metal From Hell»,
aber wieder fällt der schlechte Sound sehr negativ ins
Gewicht! Leider ist auch bei «Night Of The Witch» kein
Lichtblick in Sicht! Dass jeder Song ein Intro von
mindestens einer Minute hat, macht die ganze
Angelegenheit auch nicht geniessbarer! So muss man auch
bei «The Ceremony» einiges an Geduld aufbringen, bis der
Song in die Gänge kommt! «The First Power» geht ab und
klingt sehr ähnlich wie die vorangegangenen Songs. Mit
«Welcome To Nightmare» kommt zum Schluss der einzig neue
Song zum Zuge und auch diesem merkt man leider nicht an,
dass er neu ist, denn er ruppelt und poltert im Karton
genauso wie seine Song-Vorgänger! Leider sind diese
Songs nicht wirklich toll und ich frage mich, warum sie
nochmals neu eingespielt wurden? Dazu kommt noch eine
wirklich miese Produktion! Sorry, aber definitiv keine
Kaufempfehlung!! Roolf
Punkte:
6.0 von 10
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AFI - The Missing Man (EP) Ex
Noctem Nacimur Schwierig, hierzu was Gescheites
zu schreiben. AFI gibt es ja nun doch schon einige
Jährchen, seit 1991 lärmt man sich durch die Gehörgänge,
und das offenbar immer mit unterschiedlichen
Herangehensweisen. Dies lässt sich nun auch über die
vorliegenden EP-Audiodateien sagen - in praktisch allen
5 Tracks sind vielfältige Einflüsse rauszuhören, etwas
Punk, etwas Alternative, Emo, Post Rock, teilweise auch
etwas Avant Garde... Wie gesagt, schwierig zu
beschreiben und noch schwieriger zu bewerten. Am besten
macht man sich ein eigenes Bild von der Angelegenheit.
Toby S.
Punkte:
keine Wertung
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THE THREE TREMORS - The Three Tremors (2 LPs)
Steel Cartel/Musikvertrieb Was haben Tim "Ripper"
Owens, Harry "The Tyrant" Conklin und Sean "The Hell
Destroyer" Peck gemeinsam?! Richtig, allesamt sind so
genannte Vokal-Akrobaten. Die hierbei mitlaufenden Bands
wie Winter's Bane, Judas Priest, Iced Earth, Jag Panzer,
Titan Force, Cage, Denner/Shermann und Death Dealer
stehen eigentlich für gesangsbetonten Heavy Metal der
Extraklasse! Da jedoch jeder der drei Sänger in der Lage
ist, schon alleine genug auszurichten, stellt sich die
Frage, wie das denn wohl zu dritt agierend daher kommt.
Obwohl das Debüt-Album erst noch das Licht der Welt
erblicken wird und die Jungs in diesem Frühling in den
Staaten unterwegs sein werden, kam der alte Kontinent
bereits im vergangenen Herbst zum livehaftigen Handkuss.
Dass drei in der Szene etablierte Spitzensänger mit mehr
oder weniger ruhmreicher Vergangenheit aber längst keine
Massenhysterie auszulösen vermögen, bewies der sehr
dürftige Fanaufmarsch in der Musigburg in Aarburg.
Obwohl das Ganze mehr Projektcharakter ausstrahlt,
wollen sich The Three Tremors als vollwertige Band
verstanden wissen, aha! Nun denn, so let's talk about
music. Auf dem gleichbetitelten Erstling wurden zwölf
Songs mit insgesamt fast einer Stunde Spielzeit
eingetütet. Der Opener «Invaders From The Sky»
galoppiert dabei schon mal zügig durch die Gehörgänge
und von Anfang an beginnt die Challenge, um heraus zu
hören, wer denn nun gerade seine Stimmbänder
malträtiert. Was ich bei der Ausgangslage auf dem Papier
bereits befürchtet habe, tritt allerdings schon beim
ersten Song ein, nämlich ein virtuelles Gebilde namens
"Schreihals-Overdose"! Auch bei «Bullets For The Damned»
ist man mehr auf den Gesang fokussiert und so plätschert
der ziemlich mittelprächtige Song im Hintergrund völlig
konturlos vor sich hin. Bei etwas gedrosseltem Tempo
(«When The Last Scream Fades») können sich The Three
Tremors besser in Szene setzen. Was hier jedoch klar
negativ zu Buche schlägt, ist die viel zu drucklose
Produktion. Die Rhythm-Section ist vor allem im
Bassbereich extrem blutleer. Noch schwerer wiegt aber
das oberschwache Songwriting. Das schnelle Zeug klingt
eins wies andere, und bis auf ein paar einzelne Riffs
ist da absolut nix Gescheites zu hören, leider.
Rockslave
Punkte:
5.0 von 10
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MAYHEM – Grand Declaration Of War (re-issue 2018)
Season of Mist/Irascible Okay, was genau soll das
darstellen? Die ersten drei Songs von «Grand Declaration
Of War (re-issue 2018)» sind ja noch ganz okay, die
gewohnten schreddernden Gitarren leiten in das Werk ein
und der krächzende Gesang ergänzt das Gesamtbild der
gewohnten Mayhem Stimmung. Aber als dann «View from
Nihil; Pt.1» mit trommelnder Pauke und Sprechgesang
beginnt, erinnert das Ganze eher an einen Ausruf eines
Heroldes. Okay gut, nach diesem Part setzt dann der
Black Metal wieder ein, aber mit dieser Aktion wird der
Hörer direkt mal aus der Bahn geworfen. Der nächste
Track heisst genau gleich wie der vorherige, bloss mit
einem „Pt. 2“. Auf seinen 77 Sekunden Gesamtspielzeit
stellt sich vor allem der dämonisch klingende Gesang in
den Vordergrund. «A Blodsworn And A Colder Sun» hat wie
sein Vorgänger auch zwei Parts. Beide bestehen aus
Geflüster und Hintergrundmusik mit Elektro Einsätzen.
Naja, möglicherweise gefällt es anderen Leuten, aber in
meinen Ohren klingt es ziemlich schlecht gemacht. Der
Rest des Albums hält sich nicht viel anders als die
vorherigen Songs: teilweise Black Metal Parts gemischt
mit unpassenden Elektro-Teilen. Bis dann «Untitled I &
II» kommen, dort gibt es nach rascher Sprecheinlage
nämlich gar nichts mehr zu hören. Oder möglicherweise
ist es auch eine Geheimbotschaft, welche man nur mit
Spezialsoundanlage hören kann. Ich werde es wohl nie
erfahren. Meins ist dieses Werk definitiv nicht. Aber
möglicherweise gefällt es einem anderen ja total. Also
reinhören bevor ihr es kauft. Zoé
Punkte:
keine Wertung
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