Wertung:
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9.0 bis 10 Kaufempfehlung.
7.5 bis 8.9 Gut.
4.0 bis 7.4 Vor Kauf
reinhören. 0.0 bis 3.9
Nicht empfohlen.
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MAGNUM - The Serpent Rings (2 LPs)
Steamhammer/Musikvertrieb Es geht jetzt noch
etwas mehr als zwei Jahre, und dann treten Frontmann Bob
Catley und Gitarrist Tony Clarkin als Gründer ihres
Babys Magnum ebenso in den elitären 50er-Klub der Bands
ein, die das halbe Jahrhundert Karriere, wenn auch mit
Break dazwischen, erreicht haben! Dies ist umso
erstaunlicher, weil die Briten 1995 bekanntlich den
Stecker zogen und dies mit dem hammermässigen Live-Album
«The Last Dance» untermauerten. Nach zwei Alben unter
der Flagge von Hard Rain stach die britische Fregatte ab
2002 jedoch wieder in See und hat seither nicht mehr
nachgelassen. Mehr noch konnte die Truppe mit ihrem
unverkennbaren Signature-Sound gar an Beliebtheit
zulegen, die für das letzte Album «Lost On The Road To
Eternity» (2018) in Deutschland und der Schweiz mit
einer Chartplatzierung in den Top-10 (je Platz acht)
gekrönt wurde. Mag sein, dass das inzwischen mehrjährige
Mitwirken von Bob Catley bei Avantasia noch für
zusätzlichen Schub gesorgt hat. Den eingefleischten
Magnum-Fans wird das herzlich egal sein, solange ihre
Lieblinge nach wie vor solch qualitativ hochstehende
Mucke abliefern. Das gilt uneingeschränkt auch für den
neuesten Wurf «The Serpent Rings», sprich das
mittlerweile 21. Studioalbum (ohne die beiden Hard Rain
Scheiben gerechnet). Diesmal kommt der flotte Opener
«Where Are You Eden» ohne Intro aus und rockt gleich
voll nach vorne los! Dabei sind abermals alle
Ingredienzien vorhanden, die den typischen Magnum-Sound
ausmachen. Die Kunst ist hierbei, trotz dem dicken roten
Faden, schlicht und einfach packende wie balladeske
Songs zu schreiben, die einander zwar stark gleichen,
aber einfach das gewisse Etwas besitzen, um grossen
Gefallen daran zu finden. «The Serpent Rings» reiht sich
hier locker bei den vergangenen Glanztaten ein und lässt
einen fast eine Stunde, sprich elf Songs lang, abheben.
Eine kleine, aber erwähnenswerte Änderung hat dennoch
stattgefunden, denn kein Geringerer als Kultmusiker und
Producer-Ass Dennis Ward (!) hat seit Ende Juni 2019 den
Platz von Al Barrow als fester Bassist übernommen. Somit
bleibt der starke Wunsch, dass die Gesundheit weiterhin
mitspielt und 2022 hoffentlich überdauert.
Rockslave
Punkte:
9.5 von 10
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ELEGY OF MADNESS – Invisible World (CD) Pride & Joy
Music Mit «Invisible World» serviert uns die
italienische Symphonic Metal Band Elegy Of Madness ein
weiteres hoch-episches Werk! Das vierte Studioalbum
fasziniert in seiner Komplexität und Liebe zum Detail.
Ein Gemisch aus elektronischen Einflüssen und
symphonischen Einlagen komplettieren die treibenden
Rhythmen und Klänge. Powerreiche Gitarrenriffe und
fesselndes Schlagzeug bilden das Fundament der Musik.
Schon beim ersten Hören bekommt man den Eindruck von
episch aufbauender Musik, die im Tempo abwechslungsreich
variiert und eine energiereiche Dynamik mit sich bringt.
Jedoch beim genauen Hinhören fällt auf, mit wie vielen
musikalischen Schichten das Sextett arbeitet und wie
raffiniert ihre Kompositionen sind. Wenn der Fokus auf
den Hintergrund gerichtet wird, sind neben den sonst
schon dichten Klangwolke kleine Elemente wie eine zarte
Geigenmelodie oder tiefe Bläser zu hören, die der Musik
zusätzlich Auftrieb verleihen. Zudem faszinieren Elegy
Of Madness mit konstanter Mehrstimmigkeit. Nicht nur,
dass im Hintergrund oft epische Chöre zu finden sind,
auch in der Hauptstimme sind oft mehrere Melodien zu
hören. Sängerin Anja Irullo erinnert mit ihrem Gesang
stark (!) an Charlotte Wessels (Delain) – im ersten
Moment dachte ich wirklich, es wäre sie… Die Vokalistin
fesselt mit ihrer kräftigen, emotionalen Stimme und
variiert in einer grossen Vocalrange. Zudem wird mit den
präzis eingesetzten Growls von Bandgründer Tony
Tomasiccio eine weitere Komponente hinzugefügt, welche
die Musik formt. Düstere, dumpfe Passagen dürfen
natürlich neben den hoch-melodiösen Klängen auch nicht
fehlen – damit wird neben der Abwechslung auch erreicht,
dass Elegy of Madness mit der pompösen Grundlage nicht
zu kitschig wirkt. Ganz ehrlich – hier haben wir eine
Symphonic-Metal-Bombe, die mit den zusätzlichen
elektronischen, teils fast schon technohaften Einflüssen
eine eigene Note aufweist und definitiv für jeden
Komplexitäts-Liebhaber nur empfohlen werden kann!
Sina
Punkte:
9.5 von 10
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RAGE – Wings Of Rage (Gatefold 2 LPs) Steamhammer/Musikvertrieb
Rage zählte für mich lange zu einer meiner liebsten
Truppen, bis Victor Smolski das musikalische Rad an sich
zog, ohne Wenn und Aber. Was sich vor dieser Zeit, der
eigentliche Bandleader Peter «Peavy» Wagner, an tollen
Songs aus den Fingern pflückte, war unglaublich. Ob es
die Besetzung mit Efthi an den Drums und Manni an der
Gitarre war, oder später mit Spiros und Sven als
Quartett und zwei Gitarristen, es hat Spass gemacht. Das
Flair des unbekümmerten Metals verlor nach und nach an
Magie, als Victor versuchte, das Ganze mit klassischen
Momenten, fehlerlosem Spiel und Arroganz in neue Bahnen
zu lenken. Dies brach der Truppe fast das Genick, bis
Peavy endlich feststellte, was der Band fehlte. Somit
wurden Victor und (leider) auch André Hilgers gefeuert.
Ersetzt wurden sie von Lucky (Drums, der ansonsten bei
Tri State Corner singt) und dem genialen Gitarristen
Marcos Rodriguez, beides Rage-Fans der ersten Stunde.
Marcos bringt wieder dieses filigrane, verspielte und
trotzdem songdienliche Spiel in die Band, welches mit
Victor völlig in Vergessenheit geriet. Nach den beiden
schon sehr tollen Alben «The Devil Strikes Again»
(erinnerte viel an «Black In Mind») und «Seasons Of The
Black», ist «Wings Of Rage» nun die Scheibe einer Truppe
geworden, die sich endgültig gefunden und sich von
allen/alten Lasten freigeschwommen hat. Dabei schippern
die Jungs durch die ganze, eigene Vergangenheit und
lassen mit «Let Them Rest In Peace» ein gefährliches
Biest vom Stapel. Geschwindigkeit hatte immer Platz bei
Rage, und so saust «Chasing The Twilight Zone» flott
neben dem Hörer durch. Der perfekte Opener ist «True»
mit einem tollen Chor und einem Marcos in Höchstform.
Wie auch bei «Tomorrow», das ein unglaubliches Solo hat.
Der Titelsong könnte von «Soundchaser» stammen, während
«Shadow Over Deadland (The Twilight Transition)/A
Nameless Grave» locker aus der Session von «XIII» sein
könnte. Damals, als Rage zum ersten Mal ein Album mit
einem Orchester einspielte, lange bevor das zum Trend
wurde. «HTTS 2.0» ist nichts anders, als eine
Neueinspielung des Uralthits «Higher Than The Sky»
(ursprünglich aus dem Jahre 1996), welches tatsächlich
noch eine Spur geiler erklingt. «For Those Who Wish To
Die» endet mit einem feinen akustischen Gitarrenpart und
unterstreicht, welch begnadeter Gitarrist Marcos ist.
Vielleicht ist «Wings Of Rage» nicht das beste Album,
aber sicher eines der drei besten. Peavy hat sein
Fahrzeug wieder in die richtige Spur gebracht und
überzeugt mit einem sehr facettenreichen Album, welches
man sich problemlos mehrmals anhören kann. Tinu
Punkte:
9.3 von 10
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SILVAINE/UNREQVITED – Time Without End
(Green Vinyl) Prophecy
Productions Sinnliche Klänge und ruhiger Gesang
leiten in „Time Without End“ ein. Das Album besteht aus
vier Songs und ist eine Zusammenarbeit der norwegischen
Sängerin Silvaine und der kanadischen Post/Black
Metal-Band Unreqvited. Eine echt interessante
Kombination, welche ganz andere Seiten dieses Genres
hervorscheinen lässt. Denn, wer würde schon Black Metal
mit Klavier und leisem Frauengesang in Verbindung
bringen? Vermutlich die wenigsten. Im dritten Song
„Interwoven“ kommt dann schliesslich neben dezentem
Vogelgezwitscher auch eine E-Gitarre zum Vorschein,
begleitet von einem Streichorcherster im Hintergrund.
Die Stimmung ist sehr atmosphärisch, man fühlt sich, als
würde man in einem tiefen, grünen Wald wandern.
Schliesslich setzt auch noch das Schlagzeug ein und es
wird eine Mischung erzeugt, die unter die Haut geht, ob
jetzt leise oder dann etwas lärmiger im vierten Song
„...“, als die E-Gitarre richtig loslässt, melodiöse
Riffs hinschmettert, was einen wunderschönen Kontrast zu
den vorherigen Takten gibt - geil! Was mir persönlich
hier noch etwas fehlt, war der Gesang in den letzten
beiden Liedern. Damit wäre das Tüpfchen auf dem i
definitiv gesetzt worden. Zoé
Punkte:
9.2 von 10
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MYSTIC PROPHECY – Metal Division (Silver
Vinyl) ROAR! Rock Of
Angels Records Die deutsche Truppe Mystic
Prophecy liefert seit 2001 immer wieder tollen Metal ab.
Gross geworden ist die Truppe im Sänger Roberto Dimitri
Liapakis bis heute nicht. Eher ein bescheidenes Leben
führte der Fünfer, bei dem auch schon Wundergitarrist
Gus G (Firewind, ehemals Ozzy) spielte, oder Dennis
Ekdahl der Trommler von Raise Hell. Dass die Dame und
die Herren auch immer wieder tolle Coverversionen
veröffentlichten, kennt man nicht erst seit dem letzten
Studiooutput «Monuments Uncovered». «Metal Division»
liefert nun wieder reinrassigen Power Metal, der ab und
an auch ein bisschen im Thrash/Speed Metal («Die With
The Hammer») schnuppert. «Eye To Eye» ist ein kräftiges
Abrisskommando mit einem tollen Refrain, der die
melodische Note mit einfliessen lässt. «Hail To The
King» kommt mit viel Hitpotenzial um die Ecke, während
«Here Comes The Winter» mit einem unglaublichen Solo
aufwartet und ein feiner, gefühlvoller Metaltrack ist.
Unglaublich powervoll ist «Dracula», das vom besten
Track «Together We Fall» abgelöst wird. Mystic Prophecy
haben erneut ein tolles Album abgeliefert, welches nochmal
eine Stufe besser ausgefallen ist als sein Vorgänger.
Auch wenn sich die Jubelchöre der (Fach-) Presse
überklingen werden, am Ende des Tages werden die Fans
entscheiden, wie häufig sie «Metal Division» kaufen
werden. Es würde sich lohnen, aber was dem Album fehlt,
ist dieses gewisse Etwas, welches ein Album von Judas
Priest, Megadeth, Overkill, oder KISS ausmacht. Da
können die Soli noch dermassen vom Leder ziehen und dem
ganzen den Hut aufsetzen. Vielleicht würde es auch Sinn
machen, von diesen gegrowlten Parts wegzukommen und
damit einen an und für sich genialen Metal-Track nicht
am Schluss noch mit ultrabrutalen Parts zukleistern.
Wenn schon ein Ohrwurm-artiger Teil vorhanden ist,
sollte sich der nicht torpediert fühlen von einem
"artfremden" Moment. Weniger kann mehr sein und hätte
hier zu einem Killer-Album geführt. Tinu
Punkte:
9.0 von 10
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DAWN OF SOLACE - Waves (CD) Noble Demon Um ein
Soloprojekt von Tuomas Saukkonen (Wolfhead/Before The
Dawn) handelt es sich bei Dawn Of Solace. Mit dem neuen
Album "Waves" kommt, nach dem Debüt "The Darkness", nach
13 Jahren wieder einmal ein Lebenszeichen von Dawn Of
Solace. "Lead Wings" nimmt uns in eine Klanglandschaft
mit, die reich an Düsternis und Melancholie ist. Die
klare Stimme des ausdruckstarken Sängers fügt sich
nahtlos in den Gesamtsound ein. Die Gitarrensolos sind
ebenfalls ein weiteres Ausrufezeichen! Mit gemütlichem
Tempo geht es in "Ashes" weiter und bietet Emotionen im
Überfluss. Aufgrund der beeindruckenden Stimme des
Sängers geht "Silence" in Richtung Dark Metal, was aber
Dawn Of Solace ebenfalls bestens zu Gesichte steht!
Wunderschöner Song, der mich bis über beide Ohren
entzückt! "Hiding" startet zögerlich und wird von der
gewaltigen Stimme getragen, um dann doch noch in
Metal-Manier durchzustarten. Alles in allem treibt der
Song aber in ruhigeren Gewässern. Das geile Gitarrensolo
muss auf jeden Fall auch noch erwähnt werden. Mit
harschen Riffs beginnt "Tuli" und zieht mit einer
Endlos-Schleife seine Bahnen. Mit dem Einsatz des
Keyboards wird das Gleichgewicht zwischen hart und zart
perfekt eingependelt. "Numb" ist ein Ohrwurm, der mit
geiler Gitarrenarbeit und Melancholie zu punkten weiss.
"Choice" galoppiert so richtig davon und ist für Dawn Of
Solace-Verhältnisse unheimlich flott unterwegs!
Zumindest, bis ihnen die Puste ausgeht und man sich mit
ruhigem Trab in eine ruhigere Gangart begibt. "Ghost"
kommt dramatisch mit melancholischem Klavierspiel daher,
und so endet dieses Album grossartig. Diese Ballade ist
ein heisser Anwärter auf die Ballade des Jahres 2020.
Dawn Of Solace haben mit "Waves" schon das erste
Highlight in Sachen Doom 2020 abgeliefert! Roolf
Punkte:
9.0 von 10
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APOCALYPTICA - Cell-0 (Mediabook) Silver Lining Music/Warner
Schon das elegante Cover machte mich "gwundrig" und umso
glücklicher bin ich, wenn ich endlich höre, was die
finnischen Cellorocker mit diesem Baby veröffentlichen.
Besonders erfreulich: es ist ein instrumentales Album.
Apocalyptica ist eine Band, welche ich zwar von Herzen
gerne mag, doch nicht oft höre. Das Problem dahinter
liegt an den regulären Songs. Wird dazu gesungen,
verliert die Musik den Reiz. Nach dem bombastischen
Erfolg Plays Metallica By Four Cellos konnte mich keine
Scheibe dieser sympathischen Herren so richtig
mitreissen und es blieb bei einzelnen Songs die mir
gefielen. Dieses Album hier zeigt die wahre Grösse eines
jeden einzelnen Bandmitglieds und entführt mich gekonnt
in eine dynamische, rockig-symphonische Welt.
Headbangfaktor ist gegeben und dies ungezwungen. Lieber
Eicca, Perrtu und co. Bitte bleibt bei instrumentalen
Alben, das ist so viel geiler! Knapp 55 Minuten Fest für
die Ohren. Die klassisch ausgebildeten Cellisten
verbreiten nicht nur auf der Bühne ihren Charme, sie
lassen ihn in die Musik einfliessen. Rock, neoklassicher
Metal und Symphonische Musik sind eine sehr potente
Mischung wenn man weiss wie. Cell-0 ist der beste Beweis
dafür. Fans der Band kommen hoffentlich nächstes
Wochenende in den Genuss dieses Sounds live im
Hallenstadion, wenn Apocalyptica als Special Guest von
Sabaton auftritt - eine Bühnenzusammenarbeit mit der
Swedish War Machine ist zu erwarten (siehe
Apocalyptica's Cover von Fields of Verdun und das neue
Arrangement von Angels Calling), welche es leider nicht
auf diese Scheibe schafften. Ganz so typisch Metal oder
Rock ist dieses Album nicht, weshalb sich die Meinungen
darüber wohl spalten würden. Reinhören ist aber
besonders empfohlen. Kaufen umso mehr! Mein erster
Kandidat für die Favoritenliste 2020. Mona
Punkte:
9.0 von 10
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MINDEAD – Mindead Metalapolis Records/Phonag
Mindead spielen Metal mit modernem Groove und
griffigem Songwriting, gepaart mit Herz und
Eigenständigkeit. Die Deutschen wissen, was sie wollen
und konnten bis dato immer ihre Kritiker überzeugen.
2001 fanden sich um Frontmann Timo Fielker und Drummer
Benjamin Hölle die passenden Leute, um aus der Idee
Musik zu machen, eine Band zu formen. Von Anfang an lag
der Fokus auf rhythmischem Metal, der hymnenartige Parts
beinhaltet. Durch die gemeinsame Zeit mit Ill Nino wurde
der Truppe der amerikanische Markt zugänglich gemacht.
Nach einer kleineren Pause erschien 2015 das von
Kritikern und Fans ebenfalls sehr euphorisch
aufgenommene Album „Controlling The Tides“. Ein düsteres
Werk in einem perfekten Setting für die Musik von
Mindead. Nach über 200 Live-Aufritten auf Bühnen überall
in der Republik und darüber hinaus hat der Fünfer ihren
Sound perfektioniert. Zum starken Fundament kam immer
mehr Tiefe hinzu. Heute spielt die Band Musik mit dem
griffigen Songwriting des Modern Metal und dem
„Wir-Gefühl“ einer wieder pulsierenden Metal-Szene. Beim
dritten, selbstbetitelten Album „Mindead“ stiegen bei
Fans und Band auch die Erwartungen massiv.
Entscheidungen fielen kritischer aus und die Band wollte
keine Wiederholung ihrer selbst. Genau das scheint ihnen
auch geglückt zu sein. „Mindead“ klingt tiefer,
intensiver, heavier. Einmal mehr zeigt die Truppe, dass
Groove und Metal zusammengehören. Aggressivität hat kein
Problem mit Atmosphäre und Melancholie, entsteht sie auf
„Mindead“ schliesslich nicht selten daraus. Die 10 Songs
der Platte sind abwechslungsreich, energiegeladen und
überzeugend auf ganzer Linie. Oliver H.
Punkte:
9.0 von 10
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WOLVENCROWN – Of Bark And Ash (LP) Avantgarde Music
Wolvencrown ist ein Fünf-Mann-Projekt aus
Nottingham, England das 2015 gegründet wurde. Seit der
Gründung hat die Band eine EP und dieses Album hier
veröffentlicht, das wir uns genauer anschauen werden.
Der Stil der Band lässt sich als klassischer Black Metal
mit Atmospheric-Elementen beschreiben. Was mir an dem
Album direkt auffällt, ist das Cover-Artwork, das mich
sehr an den klassischen Stil von Waldgeflüster,
Panopticon oder Hermóðr Alben erinnert. «Earth’s Eternal
Dawn» heist uns melodisch und schnell im Album
willkommen, selbes gilt für Nr.2 «1194 pt.I», welcher
noch ein bischen mehr auf Melodie legt. In den ersten
zwei Tracks findet man direkt Parallelen zu Bands wie
Fen und Winterfylleth, und das ist ein gutes Zeichen,
die Band kann sich definitiv in einer reihe mit den eben
genannten aufstellen lassen. «1194 pt.II» schraubt das
Tempo noch etwas mehr runter und lebt haubtsächlich von
langen, gut platzierten Riffs, die dem Song eine gewisse
Atmosphäre geben. Diese Atmosphäre wird sauber
mitgenommen und in «Infernal Throne» auf die spitze
getrieben. Dieser Song ist vermutlich mein Liebling
dieses Albums. Er ist extrem stimmig und mächtig und
macht einen guten Mittelpart für das Album, bevor sich
dann der Titeltrack «Of Bark And Ash» einreiht und diese
Stimmung eins zu eins weiterführt. Hier fängt das Album
an, richtig Spass zu machen. «Towards Broken Depths» und
«Destined» sind beides Knaller, die man sich ruhig auf
repeat anhören kann und der letzte Song «S.A.D»
verabschiedet uns nicht weniger melodiös und kraftvoll.
Das Album hat man gefühlt so schnell durchgehört, dass
man es gleich nochmal starten kann. Es geht einem
schnell ins ohr und hat grosses Lieblingssong-Potential.
Alles in allem merkt man, dass die Künstler wissen was
sie tun und ein Gespür für natürliche Atmosphäre haben.
Ich habe hier grad einen kleinen Schatz entdeckt. Uuund
rein in die Playlist. Simu
Punkte:
9.0 von 10
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AGALLOCH – The White (EP) + The Grey (EP)
(Re-Release) Eisenwald
Agalloch... ist eine Herzensangelegenheit für mich.
Die Band ist mehr oder weniger dafür verantwortlich,
dass ich Black Metal so liebe, wie ich es tue. Der Mix
zwischen Folk und sehr atmosphärischem Black Metal, den
diese Band vertritt, hat mich schon immer gefesselt.
Normalerweise finde ich das Prinzip von «Re-Releases»
etwas unnötig, hier ist der Tribut aber richtig am
Platze, diese Band hat es verdient. Agalloch ist... oder
leider war, ein 4 Mann Projekt aus Portland, Oregon USA.
Von der Gründung in 1995 bis zur Auflösung 2016
veröffentlichte die Band fünf Alben und unzählige
Singles und EPs. Nach der Auflösung schlossen sich die
band Mitglieder wieder zu einem Projekt zusammen, das
wir unter dem Namen «Pillorian» kennen, ein Projekt, das
sich mittlerweile ebenfalls aufgelöst hat. Nun aber zum
Sound. Wir sollten ihn bisher alle kennen, und doch ist
er einer Erwähnung wert. Starten wir mit «The White» und
mit dem ersten Song, der uns direkt zeigt, wie
atmosphärisch Agalloch sein kann. «The Isle Of Summer»
beginnt mit Vogelzwitscher und Kindergesang und geht
langsam in die, für Agalloch typischen, elektrischen und
akustischen Saiteninstrumente, die uns mit einer
repetitiven Melodie empfangen. «Birch Black» ist am
Anfang ebenfalls akustisch, dann ein Kauderwelsch aus
Keyboard, E-Gitarre und Bass, das sich erst langsam
durch den Song zu einer Melodie formt. Der Track «Hollow
Stone» ist extrem sphärisch und Dorne-mässig und fast
schon zum Meditieren geeignet. Danach werden wir von
Wassergeplätscher und fernen Trommeln und Hörnern
geweckt, bis der Song wieder in den gleichen Stil der
ersten zwei Tracks fällt. «Pantheist» ist ebenfalls der
erste Song der EP, bei der wir Vocals haben. Zwar nur
ein eintöniger Chor, aber immerhin etwas. «Birch white»
nimmt den selben akustischen Stil weiter auf, und
diesmal sogar mit richtigem Gesang. Dies zieht sich auch
durch «Sowilo Rune» weiter, nur dass dort die Stimme
wieder durch einen gut platzierten Synthi ausgetauscht
wurde. Bei «Summerisle – Reprise» stoppt das ganze, denn
dieses Lied ist rein auf dem Klavier gespielt und sehr
nachdenklich. Mit dem Bonus-Track «Where Shade Once Was»
endet «The White» und damit mit einem sehr schönen
Abgang aus Geigen und einer Gitarre. Jetzt kommen wir zu
der kürzeren EP «The Grey», die mit «The Lodge» einem
sehr bekannten Agalloch-Titel beginnt. Der Song ist
«Agalloch typisch», sehr atmosphärischer Black Metal mit
starken Folk-Einflüssen. «Odal (Nothing Remix)» ist
hingegen sehr merkwürdig, ein synthetisches dröhnen, das
mich sehr an den Drone-Stil von sunn 0))) erinnert,
einfach in nicht so gut. Das merkwürdige zieht sich auch
weiter in den letzten Song der "The Grey" EP: «ShadowDub
(How Beautiful Is A Funeral)». Dieser Track ist in jeder
Hinsicht speziell. Er wurde noch nie veröffentlicht, und
so hart es klingt, vielleicht wäre es besser dabei
geblieben. Dieser Song lässt sich allerbestens als
übersteuerter Hardstile auf Acid beschreiben und
verfehlt meinen Stil gänzlich. Alles in allem ist der
Re-Release der beiden EPs jedoch fantastisch und
wichtig, um mal wieder ein bisschen in
Agalloch-Nostalgie zu schwelgen. Simu
Punkte:
keine Wertung
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WALDGEFLÜSTER – Stimmen im Wind (Re-Release
LP&CD)
Nordvis Produktion Aaaaaaah die «neue»
Waldgeflüster ist da! Und damit herzlich willkommen zu:
Liste meiner Lieblingsbands. Einen Platz sehr weit oben
belegt nämlich die Band, um die es hier geht.
Waldgeflüster. Die fünfköpfige Gruppe aus Deutschland,
die 2005 noch als Solo-Projekt gestartet hatte, hat seit
der Gründung eine Demo, zwei Singles und (dieses hier
eingeschlossen) sechs Alben veröffentlicht. Auch wenn
jeder Release von Waldgeflüster seine eigene Magie hat,
ist der Split mit Panopticon, das «Meine Fesseln»- und
das «Ruinen»-Album bei mir ganz oben mit dabei. Die Band
schafft es, atmosphärischen Black Metal perfekt mit
Natur und Nostalgie zu verbinden. Nostalgie kommt auch
bei diesem Release auf, den genau genommen ist es ein
Re–Release von ihrer Demo und somit dem ersten Schritt
ihrer 15 jährigen Bandgeschichte. Der Sound sollte Fans
von Waldgeflüster also schon bekannt sein, trotzdem
nehmen wir es uns hier heraus, das Album Schritt für
Schritt durchzugehen und in Nostalgie zu schwelgen. Wir
steigen sanft ein mit dem Anfang von «Morgendämmerung»,
der akustisch eine Melodie anstimmt, die sofort auf
härtere Weise weitergeführt wird. Hier sehen wir einen
sehr rauen, harten Black Metal-Stil, der einem zeigt,
wie sehr sich die Band von ihrer ersten Demo bis zu den
neueren entwickelt hat, wenn man an den atmosphärischen
Sound denkt, für den sie bekannt sind. Ab Mitte des
Songs sieht man ein Stilmittel, für das die Band
ebenfalls bekannt ist: Eine «Pause», in der man nur
leicht Musik hört und uns in etwas energischer,
beschwörerischer Stimme erzählt wird. Dieses Mittel
bringt dem Sound eine gewisse Stimmung, was ich extrem
an Waldgeflüster liebe. Auch andere deutsche Bands sind
Meister darin, geworden. Firtan und Finsterforst zum
Beispiel benutzen dieses Mittel ebenfalls recht oft.
«02» ist ein weitaus atmosphärischer Track, der mit viel
akustischen und melodiösen Stellen aufkreuzt und auch
Clean Gesang zum besten gibt. Hier sieht man gut die
Parallelen zu anderen Waldgeflüster-Releases.
«Vintersjäl» ist sehr schleppend und treibt einen
Langsam voran, auch hier erinnern die Vocals sehr an
andere Alben wie zum Beispiel der Spitzenreiter
«Ruinen». Die nächsten beiden Lieder «Wotan Sang» und
«Wenn die bäume» sind wieder etwas roher und schneller
gehalten, obwohl «Wenn die bäume» noch einen sehr
melodischen Mittelpart aufweist. Der letzte Track
«Abenddämmerung» ist wunderschön und Peak Waldgeflüster.
Ein reiner Akustiktrack, der Natur und Atmosphäre
vereint und einen zum Meditieren und Nachdenken anregt.
Dieses Album hat eine perfekt Zusammensetzung und ruft
sowohl Nostalgie hervor als auch ein Gefühl, dass
Waldgeflüster nach wie vor wissen, was sie tun und ihren
ganz eigenen Stil perfektioniert haben. Simu
Punkte:
keine Wertung
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WACHT - La mort Auric Records Dem Duo von
Wacht, bestehend aus Evangelion (Vocals) und Steynsberg
(alle Instrumente), ist mit "la mort" ein einzigartiges
und ganz spezielles Meisterwerk gelungen. Bei diesem
dritten Album von Wacht wird auf spärliche
Instrumentierung und eindringlichen Gesang gesetzt. Wenn
das nicht schon speziell wäre, dann ist es sicher die
rätoromanische Sprache, die sich ausgezeichnet für diese
Art Musik eignet! Mit "Pers" beginnt der Reigen von
tieftrauriger Musik gepaart mit Texten über Verlust und
Tod. Die Traurigkeit kriecht in jede Pore der Haut und
frisst einen förmlich auf! "Plövgia sainza guots" ist ein
Song der bestens zur momentanen Wetterlage hier im
Unterland passt. Grau und tödlich wie radioaktiver
Niederschlag prasselt er auf die Hörerschaft herab.
Irgendwie verstörend und doch auf seine eigene Art sehr
schön. Vertonte Melancholie bietet "Meis ultim let" und
geht einem durch Mark und Bein, so nachdenklich ist
dieser Song. Wie die Faust aufs Auge passt die
rätoromanische Sprache zu diesem eindrücklichen Stück
Musik! "Istorgias" führt einem noch weiter die
Abwärtsspirale hinab. Pure Melancholie, die mit
todtrauriger Poesie versehen ist. Einfach sensationell,
was Wacht hier abliefern! Alles andere als
himmelhochjauchzend ist "Engiadina per sur tout". Eine
triste Hymne, die sich durch die Hörgänge ins Gehirn
frisst. Tödlich geht es mit dem Titeltrack "La mort"
weiter und als Begleiter fungieren in diesem Song:
Hoffnungslosigkeit, Melancholie und Tristesse.
Nachdenklich wird es mit "La fossa sül sunteri", und so
endet dieses Album ebenso genial, wie es begonnen hat.
Auch wenn auf diesem Album kein Metal enthalten ist, so
werden mannigfache Stimmungen und Bilder im Kopfkino
erzeugt, die einen nicht so schnell aus ihren Fängen
lässt! "La mort" ist ein stilles Album, in dem man sich
verlieren kann! Roolf
Punkte:
9.0 von 10
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DRAGONFLY – Zeitgeist (CD) Art Gates Records Die
hispanische Power Metal Band Dragonfly veröffentlicht
ihr sechstes Studioalbum und macht uns eine Scheibe mit
eingängigen, fesselnden Melodien und Rhythmen
zugänglich. Das sich mit elektrischem Rhythmus,
Choreinlagen und symphonischen Elementen episch
aufbauende Intro «Zeitgeist» weckt Vorfreude auf
heroische Motive und direkt einschlagende Energie. Mit
«El Guardian Del Tiempo» werden die aufgebauten
Erwartungen definitiv geliefert, wenn nicht sogar
übertroffen. Schnell wird klar, dass dominante
Keyboardmelodien, powerreiche Gitarrenriffe, und
starker, intensiver Gesang die Musik Dragonflys
definieren. Die aus Argentinien und Spanien stammende
Band baut in jedem Track eine Dynamik auf, die in
mitreissenden Refrains mündet und in den Bridges virtuos
weitergesponnen wird. Spannend sind auch die
Sprachverhältnisse – ein englischer Bandname, ein
deutscher Albumtitel und spanisch gesungene Texte, die
definitiv ihren eigenen, fast einzigartigen Effekt
haben. Sowieso überzeugt die sehr dichte und kräftige
Stimme Pablo Solanos sofort! Allgemein wird hier toller,
abwechslungsreicher Power Metal produziert, der meiner
Meinung nach durch die spanische Sprache, durch die
schönen, ergreifenden Refrains und fesselnden Verläufe
eine eigene Note aufweist und sich von anderen Bands im
selben Genre abhebt. Ihre Musik ist komplex aufgebaut
und wirkt daher überhaupt nicht monoton (was im Power
Metal noch schnell passieren kann). «Zeitgeist» hat eine
bemerkenswerte Energie, die den Hörer umhaut und durch
alle acht Songs durchgezogen wird. I like it! Sina
Punkte: 8.8 von 10
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PORTA NIGRA – Schöpfungswut (CD) Soulseller Records
Die Avantgarde/Black Metal-Band aus Deutschland ist
mit ihrer Gründung 2010 relativ jung, wenn man andere
Bands im Black Metal betrachtet, das schadet ihrer
Einzigartigkeit aber kein bisschen. Thematisch bewegt
sich Porta Nigra im «Fin de siècle» also in der Zeit um
die Jahrhundertwenden des neuzehnten Jahrhunderts und
den dort stattfindenden ersten Weltkrieg.
«Schöpfungswut» ist nach «Fin de siècle» und
«Kaiserschnitt» das dritte Album aus Porta Nigras Feder.
Das Album startet stark. «Die Kosmiker» begrüsst einen
wie die Trommeln einer Schlacht und treibt einen schnell
und kraftvoll weiter. Der erste Song verrät uns: Das
Album macht Stimmung! «Das Rad des Nixon» geht in
gleichem Tempo weiter, ist aber etwas mehr auf die
Vocals fokussiert. Die Stimme ist einzigartig, aber
trifft genau meinen Geschmack, Lob an den Sänger an
dieser Stelle. «Die Augen des Basilisken» ist ein sehr
melodisches Stück, das nicht nur den Gesang, sondern
auch die Gitarre besonders hervorhebt. Generell muss ich
bei dieser Band an Firtan, aber auch Carach Angren
denken. Bei «Die Entweihung von Freya» haben wir einen
etwas Schleppenden Rhythmus am Anfang, der aber nach dem
ersten Viertel in die gewohnte Geschwindigkeit übergeht.
Der Song ist wieder sehr gitarrenlastig und im letzteren
Abschnitt schafft die Band einen schöne Balance zwischen
Clean und Growl Vocals. Der zweitletzte Track «Unser weg
nach Elysium» bläst uns etwas eintönig, aber ohne Pause
und mit einem Chor durch, bis uns dann «Schöpfungswut»
sehr kraftvoll und mächtig aus dem Album verabschiedet.
Ich muss ehrlich zugestehen, dass mir der Name Porta
Nigra bisher nicht wirklich ein Begriff war. Die Jungs
sind aber ab heute klarer Bestandteil meiner Playlists.
Simu
Punkte: 8.7 von 10
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RICKY DIAMOND - Already Dead (CD) Bad Reputation
Das spanische Stoner Metal-Powertrio könnte jene
glücklich machen, denen Black Label Society in den
letzten Jahren etwas zu handzahm geworden sind.
Sänger/Gitarrist Arikat Yuseft mag zwar nicht so
flitzefingerig übers Griffbrett solieren wie Zakk Wylde,
aber in Sachen Attitüde, brachialem Brüllgesang und
bluesgetränkten Bulldozer-Riffs steht er dem grossen
Meister in nichts nach. Dabei begeht die Band nicht den
kapitalen Fehler, die Härte um der Härte Willen zu
zelebrieren, wie es dereinst z.B. Pantera mit „Far
Beyond Driven“ (1994) und „The Great Southern Trendkill“
(1996) taten, sondern lassen den Songs die nötige Luft
um zu atmen und gönnen ihnen stets eine ordentliche
Portion Groove und Dynamik. Zieht euch mal auf Youtube
den Videoclip zu „M.O.M Told Me So“ rein, dann wisst ihr
in etwa, wo bei dieser Truppe der Hammer hängt. Die Band
findet immer das angenehme Gleichgewicht zwischen
Stumpfsinn und Anspruch, Herz und Härte, Melodie und
Krach, ohne sich dabei auf zerfahrene Experimente
einzulassen, was den Songs trotz der beeindruckenden
sonoren Muskelmasse viel Zugänglichkeit verleiht.
Sperrig ist jedenfalls auf diesem Langdreher rein gar
nichts, was der abschliessende, bluesig-akustisch
gehaltene Bonustrack „Morphine Lips“ nur noch
unterstreicht. Coole Sache! Mirko B.
Punkte: 8.7 von 10
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WOLFPAKK – Nature Strikes Back (CD) Masscare
Records/Musikvertrieb Nachdem ich beim letzten
Streich «Wolves Reign» die Höchstnote zog, wird es wohl
schwierig, noch einen oben drauf zu setzen? Aber schon
der Titelsong, als Opener, zeigt, was das Projekt noch
immer im Stande ist abzuliefern. Ja, neben dem
ehemaligen Crystal Ball-Sänger Mark Sweeney und Mad
Max-Mainman Michael Voss sind es insbesondere die
Gastmusiker, welche dem Album ihren Stempel aufdrücken.
Wie beim Titelsong mit Michael Sweet (Stryper) am Gesang
und Mikkey Dee (Scorpions, ehemals Motörhead und King
Diamond) am Schlagzeug. Oder «The Legend» das mit viel
klassischen Parts um die Ecke kommt und durch Trommler
Anders Johansson (ehemals HammerFall und Yngwie
Malmsteen) und Gitarrist Joey Tafolla vervollständigt
wird. So geben sich die Musiker die Klinke in die Hand,
werden den jeweiligen Sängern die richtigen Songs aufs
Auge gedrückt und machen Spass. Carl Sentance (Nazareth
- «Beyond This Side»), Mats Léven (ehemals Candlemass -
«Land Of Wolves» mit Ex-Kiss-Gitarrist Bruce Kulick),
Perry McCarty (ehemals Warrior - «Under Surveillance»),
Michael Bormann (ehemals Jaded Heart - «Lone Ranger» mit
Shakra-Gitarrist Thom Blunier), Fernando Garcia (ehemals
Victory - «Back One Day» mit dem ehemaligen
Dio-Gitarristen Craig Goldy), oder Ronnie Romero
(CoreLeoni - «A Mystery») servieren uns alles tolle
Songs, die aber nicht darüber hinweg täuschen können,
dass Wolfpakk ein Projekt ist und beim letzten Werk mehr
wie aus einem Guss klangen. Dieses Mal werde ich das
Gefühl nicht los, dass Mark mit seinen eigenen Idolen
neue Songs einspielen wollte. Klingt jetzt vielleicht
ein bisschen negativ, sollte es aber nicht. Am Ende des
Tages werden hier ganz tolle Lieder intoniert, denen
aber, wie schon erwähnt, der Zusammenhang fehlt. Muss
man aber gehört haben, denn viele Bands schreiben heute
nicht mehr solche packenden Tracks. Tinu
Punkte: 8.6 von 10
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CATTLE DECAPITATION - Death Atlas (Colored LP) Metal Blade/Sony
Das ist es also. Nach 17 Jahren Tätigkeit bei
metalfactory.ch erscheint hiermit meine vorerst auf
unbestimmte Zeit letzte Arbeit. Hoffe, gut gedient zu
haben, danke fürs Zuhören. Und glücklicherweise kreuzt
sich dieser Termin mit einem Album, welches gerade dazu
prädestiniert ist, seziert zu werden. Denn Cattle
Decapitation befinden sich seit mehreren Jahren im
Wandel von einer
tiefer/schneller/brutaler-Vegetarier-Hupe zu einer Band,
welcher musikalisch alles zuzutrauen ist und dabei
nonchalant Missstände anprangert. Wie sie allerdings
Tier-/Umweltschutz und ihre Teilnahme an einer
Kilotonnen Schweröl verschleudernden Metalkreuzfahrt mit
ihrer hochgelobten Kompromisslosigkeit vereinbaren
lässt, entzieht sich meiner Kenntnis. Nichtsdestotrotz
schön zu hören, dass sie ihre Transformation
kontinuierlich weiterführen und sich dabei einmal mehr
zu einer grösseren Lebensform gehäutet haben. Bereits
das elektronische Intro zwingt dich auf einen beklemmend
gebeugten Marsch durch Trümmer und Neuentstehung,
Genozid und die globale Waagschale. Aber um glaubhafte
Trümmer überhaupt herzustellen, braucht es erst mal
einebnende Abrissbirnen. Und zwar solche wie die erste
sonische Triplette, bestehend aus dem alle Stärken
zusammenfassenden Killeropener "The Geocide", dem rasend
bis getragenen "Be Still Our Bleeding Hearts" und dem
brutalen "Vulturous" mit David Bowie-Subgesang im
Refrain. Jeder einzelne Track verkörpert die neue,
einiges entspanntere Ausrichtung dieser Ausnahmeband und
verbindet brutale Tightness mit epischen, aber extremen
Black/Sludge/Heavy Metal-Vibes.
Und auch wenn das
allgemeine Brutalitätslevel im Vergleich zu den
vorhergehenden Alben massiv gesunken ist, kann man sich
der dystopischen Atmosphäre von "Death Atlas" nur schwer
entziehen. Abwechslungsreicher, immer interessanter
Gesang von guttural bis hin zu den bereits auf den
letzten Alben lieb gewonnenen, dreckig-fies gesungenen
Melodien (hier wimmelt es davon) bestimmt die
grundlegende Szenerie dieses Gesamtkunstwerks. Dazu
kommen noch viele Stimmlagen dazwischen, welche durchs
Band mit hörbar viel Effort eingesungen wurden und für
einen stets angenehmen Abwechslungsreichtum sorgen. Ich
fühle mich gut unterhalten. Und da auch das flüssige
Songwriting und die allesamt aufwendig in Szene gesetzte
Instrumentierung durchgehend fett und vielschichtig
produziert wurde, gibt es eigentlich an jeder Ecke und
Kante dieses Trips etwas zu entdecken und bestaunen.
Spannendes Kino. An fünfter Stelle des Albums taucht
dann das erste von zwei kürzeren "The Great
Dying"-Interludien auf, welche ähnlich dem Intro kurze
Verschnaufpausen bieten, bevor man mit dem treibenden
"One Day Closer To The End Of The World" und dem
Albumhit "Bring Back The Plague" (beide mit einer
dämonisch hirnfräsenden Gesangsmelodie ausgestattet)
wieder leicht hypnotisiert ins Dunkel gezogen wird. So
fühlen sich also taumelnde Motten auf dem Weg zur
Flamme. Das anschliessende "Absolute Destitute" fällt im
Vergleich punkto grosser Show zwar ein wenig ab, ist
aber genau wegen dieser Bodenständigkeit und den wie
immer unaufgeregt aufregenden Basslinien von Neuzugang
Olivier Pinard (Cryptopsy) ein heimlicher Grower.
A
propos "unaufgeregt"; Wie so meistens bei Produktionen
dieser Härteklasse ist der angezerrte Bass eher spür-
als hörbar und nur in ruhigen Momentan klar zu
vernehmen. Ich bedauere diesen Umstand immer sehr,
gerade wenn tolle Musiker wie Pinard mit einem
differenzierten Sound nochmals eine ganze Ebene mehr
hinzufügen könnten. Aber wie auch immer, musste das
einfach mal loswerden. Nach dem zweiten Interludium
werden dann zu "Finish Them" Riffs geschoben. Groovige
Riffs, schnelle Riffs, doomige Riffs, viele Riffs. Cool,
aber bis dato noch etwas unspektakulär wirkend. "With
All Disrespect" beginnt dann brutal, schaltet aber bald
ein paar Gänge zurück und wächst über seinen steigernden
Verlauf zu einem echten Banger mit toller
Gesangsmelodie. Im Anschluss folgt mit "Time's Cruel
Curtain" ein Track welcher im ersten Drittel für alle
Musiker ziemlich in die Gelenke gegangen sein dürfte und
nach einem Übergang mit toll arrangiertem Fiesgesang
ausklingt, bedrückend und trotzdem schön. Gegen Ende
erklingt dann als Ouvertüre zum Titelsong mit "The
Uneraseable Past" ein schwer an Dead Can Dance
erinnerndes Intro, bevor mit dem über neunminütigen
Schlussmoloch von brutal bis episch noch einmal
sämtliche Register inklusive Gastsängern gezogen werden.
Erst der sphärische Ausklang lässt dir dann langsam
überhaupt bewusst werden, was für ein Monster von einem
Album dich gerade überrollt hat und wie schnell 55
Minuten doch vergehen können. Und da auch die
aufwändige, mehrschichtige Produktion (Dave
Otero/Flatline Audio) sowie das tolle Cover (Wes
Benscoter) die ganze Vision weiterführen, darf hier
durchaus von einem Kleinod der extremen Töne gesprochen
werden. Pflichtlektüre für alle Brutaloliebhaber mit
musikalischem Anspruch. Reinhören! Hardy
Punkte: 8.5 von 10
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WICKED PLAN – Land On Fire (CD) STF Records
Unser schweizer Heavy-Metal-Quartett aus Büren an der
Aare startet mit «Land On Fire» in die dritte Runde und
wieder einmal mehr liefern sie uns eine Ladung Schub und
Power. «Land on Fire» ist klar der Nachfolger ihres
zweiten full-lengths «Out Of Fire» - nicht nur
namentlich, sondern auch musikalisch! Dan Keller zeigt
uns abermals sein Talent als Gitarrist und Komponist –
reissende Gitarrenriffe, -melodien und energiegeladene
Soli ziehen die Aufmerksamkeit auf sich und lenken bzw.
dominieren die Musik Wicked Plans. Der 2019
hinzugekommene Drummer Martin Hämmerle treibt mit seinen
schnellen Rhythmen die Musik voran und liefert enorme
Energie. Ed Cuennet bildet an seinem Bass das Fundament
der Klangpalette und erschafft zusammen mit Dan eine
Härte in den Saiten, die überzeugt und fesselt. Und
natürlich ist Natali Kellers kräftige, einzigartige
Gesangsstimme unverwechselbar. Mein Kollege Oliver H.
schrieb zum vorgängigen Studioalbum, ihre Stimme sei die
weibliche Ausgabe von Bruce Dickinson – besser könnte
man es nicht auf den Punkt bringen! Auch in den
Kompositionen sind Einflüsse von Iron Maiden, aber auch
von Stratovarius, Judas Priest oder Yngwie Malmsteen
(insbesondere in den Soli) zu finden. Wicked Plan lässt
eben den neoklassischen Heavy Metal wiederaufleben, nur
dass sie diesen manchmal noch mit orchestralen Elementen
ergänzen. Mitreissend, einschlagend, hart und melodiös –
so könnte das Quartett beschrieben werden. Einfach geil!
Sina
Punkte: 8.5 von 10
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LOVEKILLERS - Feat. Tony Harnell (CD) Frontiers
Records/Muskvertrieb Könnt ihr euch noch erinnern
an die Hammeralben "Intuition" und "Tell No Tales"? Ja
klar, zwei Alben der Norweger TNT mit dem
Ausnahmegitarristen Ronnie LeTekro. TNT verloren sich
dann in diversen Problemen. Musikalisch wie auch
personell. Nun hat sich Harnell zusammengetan mit dem
Keyboarder Alessanro Del Vechio, ja genau der, der auch
Hardline wieder flott gekriegt hat. Der spielte hier
übrigens auch den Bass ein. Und die beiden haben ein
starkes Album erschaffen. Klingt ganz klar nach den
glorreichen 80ern. 11 Songs, die von der Melodie und
Stimme des Ausnahme-Sanges leben. Schwer da einzelne
Tracks hervorzuheben, da alle elf einfach klasse sind.
Ja, man könnte glatt sagen, so hätten TNT damals
weitermachen sollen. Harnells Stimme hat nichts von
seiner Faszination und stärke verloren. Die Produktion
ist ebenfalls sehr gelungen. Nur die Gitarren, von
Gianluca Ferro, sind nicht ganz so virtuos gespielt, es
kann eben nur einen LeTekro geben. Wobei ich Ferros
Fähigkeiten auf keinen Fall schmälern möchte. Er ist ein
wirklich toller Gitarrist, der genau weiss, was ein Song
braucht. Hört euch nur mal die Ballade "Who Can We Run
To" an. Wie TNT in alten Zeiten. Also, wer TNT liebte,
vor allem die oben genannten Werke der Norweger, oder
wer auf sehr melodiösen Hard Rock der 80er steht, für
den ist Lovekillers ein absolutes Muss. Welcome back
Tony Harnell. Crazy Beat
Punkte: 8.5 von 10
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HELLVETICA – B.F.J. (EP) Eigenvertrieb
Hellvetica steht für explosive Shows, extremes
Stageacting, fetter Livesound und eine starke
Interaktion mit dem Publikum. Ihr Sound ist schnell,
bretthart und gehört am ehesten in die Modern
Thrash-Ecke. Garniert wird das Ganze mit einer Packung
Punk und Hardcore! Bereits seit 2004 tingeln die
Aargauer durch die heimischen Lande, seit ihrer
Veröffentlichung „Against The Odds“ im Jahre 2017 haben
sich Hellvetica aber definitiv auch in Europa als
ernstzunehmende aufsteigende Band etabliert. Das Album
wurde sogar von dem Webzine „Old Tendencies“ auf Platz
10 der besten Thrash-Alben von 2017 gewählt. 2019 wurde
die Truppe 15 Jahre alt und zelebriert dies mit dem EP-
Release „BFJ“. Die Scheibe ist gespickt mit sieben
fetten Knallern, die allesamt heftig die Hirnrinde
durchschütteln. Angefangen mit „Mohawk Spikes“ brettert
der Hellvetica-Zug gnadenlos durchs Wohnzimmer und
hinterlässt eine Spur der musikalischen Verwüstung.
Spätestens bei „Fuck What They Say“ gibt es für die
Hörer eine Hardcore-Granate, die sich gewaschen hat.
Heftig, deftig und mit sattem Beat schlägt das Herz
eines jeden Fans innert Kürze nach dem Takt des Songs.
Das „Tor zur Hölle“ öffnet sich im Anschluss und hat
bestimmt mit seinem Oh-oh-oh-gesang einen Part, der Live
für Partystimmung sorgen wird. Der Rausschmeisser und
Titeltrack „BFJ“ bündelt nochmals die ganze Energie in
3:50 Minuten bevor wieder ungewohnte Stille einkehrt.
Solange Kombos wie Hellvetica ihr Unwesen treiben,
braucht man sich über den Mangel an guter Musik im
Heimatland keine Sorgen zu machen. Diese
Veröffentlichung verkörpert „Thrash with Attitude“
besser als alles zuvor! Oliver H.
Punkte: keine Wertung
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DARKTRIBE - Voici L`Homme (CD) Scarlet Records
Dies ist das Zweite Album der Proggie-Franzosen.
Stratovarius, Helloween, HammerFall und Dragonforce-Fans
werden jubeln. Da die neun Songs ihres neuen Albums eine
Schnittmenge all dieser Bands ergeben. Der Opener "Prism
Of Memory" klingt schon mal sehr vielversprechend. Klare
Stimme, geile musikalische Umsetzung und dazu eine
eingängige tolle Gesangsmelodie. So geht’s auch gleich
weiter mit dem ebenso starken Titeltrack. Einige Parts
des Songs werden auf Französisch gesungen, coole Idee.
Die abwechselnden Einflüsse oben genannten Bands ergeben
hier einen überaus spannenden Mix der einzelnen Tracks.
Musikalisch spielen die Franzosen hier auf hohem Niveau,
ohne sich in instrumentalen Orgien zu verlieren. Man
hört in kurzen Parts immer wieder das grosse
musikalische Können heraus. Die Jungs haben tolle Ideen
und passende Gesangsmelodien dazu. Genau das brauchen
starke Songs. Textlich handeln die Lieder nach eigener
Angabe der Band vom Neuen Testament der Bibel, na wer`s
mag. Aber die Musik der Franzosen überzeugt voll und
ganz, lebt von Abwechslung, Gefühl und gleichzeitig auch
Härte. Bestens hörbar beim grossartigen "The Hunger
Theory". Hier wurde alles richtig gemacht. "Voice
L`Homme" ist ein grossartiges Album geworden.
Crazy Beat
Punkte: 8.4 von 10
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EDGE OF FOREVER – Native Soul (CD) Frontiers Music /
Musikvertrieb Bei dieser Formation handelt es
sich um eines der frühen (erfolgreichen) Projekten des
italienischen Melodic-Spezialisten Alessandro Del
Vecchio. Gegründet wurde es bereits 2002. Vor allem die
ersten beiden Outputs „Feeding The Fire“, 2004 und „Let
The Demon Rock'n'Roll“, 2005 fanden breite Beachtung.
Nach dem weniger erfolgreichen Album „Another Paradise“
2010 steht die Band nun unerwartet mit dem vierten
Streich „Native Soul“ vor der Tür. Obwohl Bassist Nik
Mazzucconi (Labyrinth) der einzige des letzen Line Up
ist, konnte mit den Neuzugängen Aldo Lonobile, Guitar,
Secret Sphere und Marco Di Salvia, Drums, Hardline eine
homogene und schlagkräftige Truppe formiert werden.
Einerseits scheint sich dabei die langjährige
Partnerschaft mit dem Label Frontiers, anderseits die
immense Erfahrung von Alessandro positiv ausgewirkt zu
haben. Mr. Del Vecchio hat sich nämlich zwischenzeitlich
auch als Produzent und Songwriter einen ausgezeichneten
Ruf erarbeitet. Nach wie vor ist er aber auch als
Keyboarder und Sänger über sämtliche Zweifel erhaben.
Zwischenzeitlich war er immerhin an gegen 40 Alben
beteiligt. Nun, mit Edge Of Forever wird uns bester
Melodic/Hard Rock geboten. Obwohl man dabei das Rad
nicht neu erfindet, wurden äusserst fundierte Songs
verfasst, die durch geradlinige und gehaltvolle Melodien
überzeugen. Den a cappella Song „Three Rivers“ an den
Anfang zu stellen zeugt von Mut, aber auch von hohem
Selbstbewusstsein und dem Drang, sich vom Gros
abzuheben. Starkes Album mit Charisma, aber, als
einziger Wermutstropfen, leider auch ohne echtes
Highlight. Für Melodic-Fans trotzdem fast unentbehrlich.
Chris C.
Punkte: 8.3 von 10
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ELDEN – Nostromo (LP) Fuzzorama
Records
"... treibendes Schlagzeugspiel,
turbogeladene Sabbath-Riffs und Vocals, die Ozzy aus dem
21. Jahrhundert sind." steht da im Infoblatt. Den Satz
könnte glatt ich geschrieben haben, denn in der Tat höre
ich da einige Parallelen. Mit den Sabbath-Riffs ist das
zwar so eine Sache, kann man durchaus auch etwas
differenzierter sehen, denn abgesehen vom Gitarrensolo
in „Sail & Savour“ halten sich die sonoren Verbeugungen
vor Master Tony Iommi in eher engen Grenzen, zumal es
den Leser auch dazu verleitet, die schwedische Band
fälschlicherweise in der Doom-Ecke zu verorten. Den
Verweis auf John „Ozzy“ Osbourne erachte ich hingegen
als durchaus realistisch. Schliesst die Augen und hört
euch mal eine Nummer wie „Fossilised“ an. Danach wird
kaum jemand noch behaupten können, der Titel hätte nicht
auch auf einem der späteren Werke des Madman eine gute
Figur abgegeben. Aber selbstverständlich hat das
Quartett noch sehr viel mehr zu bieten, schliesslich
stammt es ja aus jenem Land, das gefühlt mehr Bands als
Einwohner vorzuweisen hat. Alles in allem haben wir es
hier mit einem ausgewogenen Mix aus Modern Metal und
eher traditionellen Klängen zu tun, der erstaunlich gut
funktioniert und selbst dann nicht konstruiert wirkt,
wenn (nicht allzu extreme) Blastbeats eingesetzt werden,
denen sich der ansonsten sehr sauber und auf Harmonie
bedachte Sänger selbstredend mit aggressiven Vocals
anpasst („Creatures Follows“). Coole Band mit vielen
originellen, frischen Ideen und viel Potential,
reinhören! Mirko B.
Punkte:
8.2 von 10
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UNHERZ – Mainstream
(Digipak) Massacre
Records/Musikvertrieb
Dieses Deutschrock-Album bietet
ein metallisches Brett, dass sich hören lassen kann. So
und nicht anders muss eine Heavy Metal-Band klingen.
Dass es trotzdem nicht für eine Best-Note reicht, hat
ganz andere Gründe. Aber beleuchten wir zuerst die
positiven Seiten. Unherz bieten auf ihrem achten Werk 15
Lieder, die sich teilweise zu Ohrwürmern entwickeln. Die
Texte sind abwechslungsreich und mal sozialkritisch,
dann wieder eher prollig. Damit decken sie eine grosse
Bandbreite ab, die Deutschrockfans sehr gefallen dürfte.
Dazu kommen Hymnen, Balladen und Rocksongs. Was dem
Album aber fehlt, ist die Kompaktheit und die
Durchschlagskraft – und das trotz des knackigen
Gesamtsounds. 69 Minuten sind für dieses Werk schlicht
zu lange. Das hätten Unherz umgehen können, in dem sie
zum Beispiel die eine oder andere Refrain-Wiederholung
weggelassen hätten. Was mich ebenfalls stört, sind die
Streicher-Einsätze bei „Leben am Limit“. Dieses
Weichspülelement passt weder zur Musik noch zum rohen
Gesang. Dazu kommen Texte, die vorgeben tiefsinnig zu
sein, sich bei genauer Betrachtung aber als
undifferenzierte Pauschal-Parolen herausstellen. Gute
Bespiele dafür sind „Ihr wisst es nicht“ oder „Hornhaut
am Arsch“. Positive lyrische Beispiele gibt es dagegen
mit „Eigene Legende“ oder „Hänsel und der Nachbar“. Das
neue Unherz-Album bietet also Sonne und Schatten. Für
das neunte Album wünsche ich mir, dass die Band noch
ehrlichere Texte verfasst, und sich weniger hinter
ausgelutschten Phrasen versteckt. Dass sie es können,
haben die Deutschen auf ihren immer wieder bewiesen.
"Mainstream" ist bei aller Kritik ein gutes Album,
allerdings eines mit Luft nach oben. Roger W.
Punkte:
8.0 von 10
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ANNIHILATOR – Ballistic, Sadistic
(LP)
Silver Lining Music/Warner
Jeff Waters ist Alleinregent auf
dem Annihilator-Schiff. Von einer Band kann man schon
lange nicht mehr sprechen, auch nicht von den
Meisterwerken der ersten Stunde, welche der Kanadier
veröffentlichte. Von diesen ist der Chef weit entfernt.
Auch mit dem neuesten Streich. Aber haben Iron Maiden
jemals wieder ein «Powerslave» veröffentlicht, oder
AC/DC ein «Back In Black»? Eben! So bleiben auch «Alice
In Hell», «Never, Neverland» und «Set The World On Fire»
im Annihilator-Lager weiterhin unerreicht. Klar sind es
noch immer die Riffs, aber leider auch die fehlenden
Hits, welche in den letzten Jahren das Bild prägten.
Also, wie hört sich «Ballistic, Sadistic» an? «Psycho
Ward» könnte ein Vermächtnis aus den alten Tagen sein.
Die Gitarre dominiert, der Rhythmus knallt und die
Stimme von Jeff bleibt gewöhnungsbedürftig. Irgendwie
habe ich auch das Gefühl, dass die Stärke von
Annihilator auf der Bühne ist und bleibt. «I Am Warfare»
ist ein typischer Thrash-Hammer, wie man ihn heute von
den Kanadiern kennt. Es fehlt an der Harmonie und der
Melodie. Es wird gebolzt und geprügelt. «Out With The
Garbage» ist ein toller Hammer, der von der Rhythmik und
den Gitarren bestimmt wird. Instrumental gibt es absolut
nichts zu bemängeln, aber wie so oft wäre weniger mehr.
Was früher sehr schnell den Weg in die Gehörstuben fand,
sucht heute länger nach dem Eingang. Die oben erwähnten
Tracks, wie auch «Lip Service», bei dem endlich wieder
ein melodischer, virtuoser Part ausgepackt wird, sind
Beispiele dafür, dass die Truppe nach wie vor auf dem
richtigen Weg sein könnte. Ansonsten bestimmt die
schnelle Keule das Geschehen. Dies hat Jeff früher
cleverer verpackt und klang nie... monoton. «Ballistic,
Sadistic» ist ein gutes Album geworden, das man sich
aber öfters anhören muss, damit es sich entwickelt.
Passt zu den letzten Alben, somit fehlt der Hitanteil,
aber es bleibt noch immer ein Werk, das aus der Masse
herausragt. Tinu
Punkte:
8.0 von 10
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MARKO HIETALA - Pyre Of The Black
Heart (Transparent Vinyl, LP) Nuclear Blast/Warner
Nachdem der stimmgewaltige wie
hauptamtliche Nightwish Bassist und Sänger Marco Hietala
seine Hammerstimme, nebst bei Tarot und Delain, über
Jahre bei zig anderen Songs, respektive Bands
beigesteuert hat, verwundert es eigentlich, dass es so
lange gedauert hat, bis das erste eigene Solo-Album das
Licht der Welt erblickt. Nun ist es aber definitiv so
weit, und zusammen mit Gitarrist Tuomas Wäinölä
(Raskasta Joulua, Ex-Kotipelto), Tastenmann Vili Ollila
(Raskasta Joulua) sowie Anssi Nykänen (Ex-Raskasta
Joulua, Ex-Timo Tolkki) hat sich nun Marko (der Vorname
Marco gilt übrigens als Künstler-Vorname) dem Material
gewidmet, das er bisher nicht verewigen konnte. Dabei
handelt es sich nicht nur um eigene Songs, und möglich
wurde das Ganze aufgrund des Zeitfensters, bevor es mit
Nightwish wieder weiter geht. Wo also Marko (oder Marco)
Hietala drauf steht, erzeugt beim geneigten Fan eine
bestimmte Vorstellung, wie das wohl klingen mag, und
genau diese wird mit «Pyre Of The Black Heart» wohl
überwiegend nicht abgedeckt. "Hard Prog" gibt der
Meister selber dazu zu Protokoll, und das hört man
bereits beim Opener «Stones», wo das gewohnte
metallische Brett, trotz dem unverkennbaren Gesang,
ausbleibt. Auch «The Voice Of My Father» gibt sich
vergleichsweise zahm, kokettiert mit leicht
psychedelischen Vibes und lässt Markos Gesang, zusammen
mit seinem typischen Bassspiel, zuerst mit deutlich
weniger Power brillieren, um danach mit seiner Varianz
zu glänzen. Die anschliessenden Keyboard-Sequenzen von
«Star, Sand And Shadow» hören sich eingangs zu 100% nach
Altmeister Vangelis an, ehe die Chose mit dem
einsetzenden Gitarren-Riff in Richtung Melodic Rock
abdriftet. Auch «Dead God's Son» zeigt sich zuerst
lieblich, mündet anschliessend in einen "opulenteren
Part" und würde sich bei Nightwish bestens anstellen.
Der mit 07:10 Minuten längste Song trägt den Titel «For
You» und sorgt für mehr Ruhe als Aufregung. «I Am The
Way» trägt dann erneut den Stempel des erwähnten "Hard
Prog", während «Runner Of The Railways» zu einer Fahrt
in der musikalischen Achterbahn einlädt. Nebst
nachfolgenden "eher schrägeren Klängen" versöhnt der
akustisch dominierte Rausschmeisser «Truth Shall Set You
Free» die Zuhörer wieder. «Pyre Of The Black Heart» ist
definitiv das persönlichste Werk von Marko "Marco"
Hietala und bereichert den bisherigen wie umfangreichen
Backkatalog um eine weitere Facette. Das Ganze gibt es
auch live und zwar am 14.02.2020 im Z7 in Pratteln.
Rockslave
Punkte:
8.0 von 10
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CRUSADE OF BARDS – Tales Of Bards
& Beasts Pride & Joy Music
“Tales Of Bards & Beasts” ist
das Debut der (Pirate) Symphonic Metal Band Crusade Of
Bards aus Spanien. Ja, sie beschreiben sich auf ihrer
Facebook-Page als Pirate Metal – nein, sie haben
stilistisch rein gar nichts mit Alestorm zu tun. Das
“Pirate“-Thema trifft insbesondere in den Pseudonymen
und ihrer Kleidung zu, es ist jedoch auch in den Texten
zu finden und teils in einzelnen Passagen/Melodien (u.a.
mit eingesetzten Pipes) im Album. Ansonsten sind die
Kompositionen von epischer Orchestrierung, kraftvollen
Melodien und komplexem Aufbau durchzogen. Sie begeistern
mit harten Riffs, die bombastisch verziert und virtuos
weitergesponnen sowie verarbeitet werden. Die
Liedverläufe sind durch ihre hohe Komplexität spannend
gestaltet – die Entwicklung ist für den Hörer kaum
einschätzbar, das Hören gestaltet sich wie eine Reise
durch energiereiche, wundervolle und düstere Eindrücke.
Sängerin Captain Eleanor Tenebre komplettiert die
Atmosphäre mit ihrem lieblichen Operngesang, der an sich
kraftvoll und einzigartig daher tritt, jedoch im Verlauf
des Albums meiner Meinung nach ein bisschen monoton
wirken kann. Sie wird von gezielt eingesetzten Growls
ergänzt, was der Musik immer wieder eine angenehme
Abwechslung verleiht. Allgemein besetzt das Sextett die
traditionellen Instrumente, ergänzt durch die Cellistin
Mery “Deep Red“. Zwei der Mitglieder, Keyboarder Paolo
“The Bard” Andreotti und Schlagzeuger Jorge “You”
Homobono sind ebenfalls bei der Oriental Metal Band
Sechem zu hören. In «Tales Of Bards & Beasts» sind zudem
zwei Gastauftritte zu hören: Lady Ani (Last Days Of
Eden) in der energiereichen Bombe «The Golden Vessel»
sowie Henning Basse (Firewind, MaYan) in der emotionalen
Ballade «An Ocean Between Us - Part II - Ulysses' Cry».
Somit haben Crusade Of Bards mit ihrem Debut viel zu
bieten und ich bin sehr gespannt, wie es in ihrer
Karriere weitergeht. Sina
Punkte:
8.0 von 10
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ODIOUS MORTEM - Synesthesia
(CD) Willowtip Records
Aus San Francisco, U.S.A.,
kommen Odious Mortem und präsentieren auf 'Synesthesia',
welche 10 Songs beinhaltet, genialen, technischen,
leicht progressiven, brutalen Death-Metal in seiner
reinster Form. Der amerikanische Vierer zelebriert
förmlich den technischen Death-Metal in seiner reinsten
Form, bedenkt man(n), und selbstredend auch frau,
befinden sich doch 13 Jahre zwischen dem zweiten Release
und eben 'Synesthesia', ohne dass sich dabei Odious
Mortem als Combo aufgelöst hätten. Somit ist es wie der
Phönix aus der Asche, diese deathige Auferstehung oder
einfacher ausgedrückt, das Ende des deathigen
Schweigens. Somit kommen da ansatzweise Spawn Of
Possession, Suffocation, Soreption, Atheist, Cynic,
Necrophagist, First Fragment und Konsorten als
Vergleich, was eine deutliche Ansage von Odious Mortem
ist. Da wird komplexer, intelligenter, technischer,
progressiver, brutaler Death-Metal zelebriert. Der
Gesang ist im brutaleren Growl zuhause, jedoch ist es
wohl eine Kombination von gutturalem Gesang und
heftig-brutalstem, thrashigem Shout-Screaming, was
bestens zum brutalen Sound passt. Ist das
Gitarrenriffing sehr ausgewogen, technisch hochstehend
und stets in 'Bewegung', so sind die Soli, Arpeggi,
Tappings das Pendant zum brutalen Gesang, denn die Soli
sind sehr melodiös, filigran und technisch hochstehend
gehalten. Der Tieftöner steht dieser Filigranität und
Virtuosität in nichts nach. Die Drums sind teil
blastend, grindcorend, dann wiederum sehr mit versierten
Patterns versetzt gehalten, wobei der thrashig-deathige
Hauch des Double-Basses stets mit von der Partie ist.
Die Produkion ist druckvoll und sauber gehalten, das
Coverartwork ist sehr abstrakt und genial, somit steht
hierbei ebenfalls der Zugang in die Ahnengalerie nichts
mehr im Wege. Ja, hier haben wir bereits ein wahrlich
erstes Highlight des Jahres 2020. Zu weit aus dem
Fenster gelehnt? Nein, Ehre wem Ehre gebührt, Odious
Mortem haben mit 'Synesthesia' ein Masteralbum
abgeliefert. Leopold
Punkte:
8.0 von 10
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INGRIMM – Auf Gedeih und Verderb Hardy
Entertainment Das fünfte full-length Album «Auf
Gedeih und Verderb» der 2005 gegründeten deutschen
Mittelalter Metal Band Ingrimm schlägt wie gewohnt mit
voller Wucht ein. Die brachialen, ratternden und harten
Gitarrenriffe, getrieben von schnellen Rhythmen, bilden
die Basis ihrer Kompositionen. Mit mittelalterlichen
Instrumenten, beispielsweise Drehleier oder Dudelsack,
werden tolle Akzente gesetzt, die den Kontrast zur
dominierenden dumpfen Musik bilden und dem Verlauf eine
tolle Abwechslung verleihen. Durch «Auf Gedeih und
Verderb» sind in den Gitarrenriffs oft Einflüsse aus dem
Thrash- oder dem Power Metal zu hören, die durch
melodiöse Passagen abgelöst oder ergänzt werden. Die
raue, energiereiche Stimme René Brandts komplettiert das
Konstrukt mit direkten, kritikreichen Texten, welche
sich auf das Mittelalter, sowie auf unser heutiges Leben
beziehen. Dadurch, dass sein Gesang zwischen erzählend,
fast schon gesprochen, und emotional gesungen
abwechselt, zieht er den Hörer in den Bann. Insbesondere
seine Stimme, teils auch die Kompositionen, erinnern
stark an In Extremo. Zudem sind in vielen
“Breakdown“-Momenten perfekt gesetzte Growls zu hören,
die die Härte des Sextetts nochmals unterstreichen.
Schnell möchte man die energiereichen Refrains
mitschreien und sich dem reissenden Rhythmen hingeben.
Die zwölf Tracks bilden in der gesetzten Reihenfolge
einen tollen Verlauf – Ingrimm hält die Spannung durch
Wechselspiele in diversen Ebenen aufrecht und fesselt
den Hörer in seinen Bann. Ein tolles Album, welches sich
durch seine Härte und Geschwindigkeit vom typischen
Mittelalter Metal abhebt. Sina
Punkte:
8.0 von 10
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ROME - The Dublin Session
(CD)
Trisol Music Group
Irische Folksmusik ist under
Rock- und Metalfans beliebt und somit kann ich mir gut
vorstellen, dass für den einen oder anderen die neue
Scheibe der Neofolkband ein beliebtes Stück in der
Musiksammlung darstellen wird. Nachdem der Kopf der
Band, Jérôme Reute etwas Zeit im Land der Kobolde
verbrachte, entstand dieses entspannende Werk, welches
einen richtig runterkommen lässt. Eigentlich ist es ein
Volksmusikalbum, denn selbst der Rock ist sehr sanft und
kaum hörbar. Aber solch eine Abweichung ins extrem
Ruhige ist manchmal sehr erfrischend. Nicht ganz eine
halbe Stunde lang wird der Hörer entführt und gute Laune
ist garantiert. Definitiv nicht mein typisches,
tendenziell härteres Repertoire. Der Irish Vibe ist eben
auf seine ganz eigene Art und Weise magisch. Die sanfte
Abwechslung tut gut und umgarnt die Ohren gekonnt. Von
mir ein fettes Plus. Irland-Fans sind bestens bedient,
Wer wirklich Rock-Rock oder noch mehr sucht, wird
diesmal nicht bedient. Mona
Punkte:
8.0 von 10
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ZERO THEOREM - The Killing I
SAOL
Satter Hard Rock mit
Metal-Dynamik und eine grosse Portion Nachdenklichkeit -
Das ist der erste Teil der neuen, lyrischen Projekts des
hierzulande nicht wirklich bekannten Quintetts aus Los
Angeles. Episch, Melodisch, passend zur aktuellen Welle
des modernen Metals und thematisch tiefgehend. "Die
Abneinung von Vortäuschungen falscher Tatsachen" spielt
eine grosse Rolle im textlichen Albumkontext.
Überraschend ist die Albumlänge. Fünf Songs,
Gesamtspielänge 15 Minuten. Hoppla. In der Kürze liegt
ja bekanntlich die Würze. Das Album hört sich wie im
Fluge durch und irgendwie scheint es weder zu kurz noch
zu lang. Da wurde massiv Arbeit reingesteckt und
ordentlich etwas überlegt. Mehr wäre da wahrscheinlich
zu viel des Guten. Die Musik hört sich zwar nicht
überaus happy an, dennoch hebt sie die laune gekonnt.
Eine gewisse Leichtigkeit im soliden Rock verleiht dem
stilistisch vertrauten Sound eine neue Frische. Da ist
man ja auf den Nachfolger gespannt. Mona
Punkte:
8.0 von 10
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DYSCORDIA - DeleteRewrite
(CD) Road Mark/Bertus
'DeleteRewrite' ist heftiger
Progressive-Power-Speed-(Thrash)-(Death)-Metal feinster
Form. Dyscordia stammen aus Kortrijk, Westflandern, ergo
aus Belgien. Wenn man in der Vergangenheit sich mal
umher hört, so weiss frau bzw. man(n), dass die Belgier
ein sehr gepflegtes Händchen für gepflegten,
extravaganten und interessanten Metal stehen. So
geschehen auch auf 'DeleteRewrite' von Dyscordia, dem
belgischen Sechser, der eben den dritten Longplayer in
die Runde wirft und mit 10 imposanten und sehr druckvoll
dargebrachten Tracks wiederum auf sich aufmerksam macht.
Auch hier schallt einem eine sehr druckvolle Produktion
in die Gehörgänge, gepaart mit einem sehr eindrücklichen
Cover-Artwork, yep, findet den Eintritt in die
Ruhmeshalle. Wieso denn
Progressive-Power-Speed-(Thrash)-(Death)-Metal? Well, da
wird hauptsächlich schon in cleanen Vocals gesungen und
geshoutet, doch beherrschen die Gesangsartisten auch die
Macht und Gabe, gekonnt in leichten, gutturalen
Gesangsgilden einzutauchen und diese problemlos sauber
mit dem cleanen Gesang zu kombinieren. Yep, das soll
erstmal gekonnt sein, meine Damen und Herren. Klar, die
Songstrukturen und der Gesamtsound kommen aus dem
progressiv gehaltenen Power-Speed-Metal, doch merkt frau
bzw. man(n) schnell mal, dass die Brücke zwischen dem
powerdesken Metal zu eben dem speedigen, thrashigen und
thrashig-deathigem Metal ebenfalls gekonnt und
problemlos beschritten werden. Nebst dem herausragenden
Gesang stehen die Instrumentalisten in Nichts nach, denn
da gibt's massenweise sehr groovig-progressive
Power-Speed-Metal-Riffs, gepaart mit vertrakten Riffs,
Melodien und hervorragende Soli, Arpeggi und
atmosphärischen Momenten. Der Tieftöner erklimmt auch
oft die hymnenenhaften Hochtöne, will schreiben, sehr
filigran. Die Drums tänzeln und zaubern zwischen
vertrakten Paradiddles und straightem und heftigem
Double-Bass. Da gibt's auch denn auch den herrlichen,
klaren Leadgesang, welcher abwechselnd auch in das
brutale Shouting und Growling rübergeht, welcher auch
von zwei weiteren Instrumentalisten als Backgroundgesang
gehalten wird. Ansatzweise erinnert mich es an Dream
Theater, Manticora, Nevermore, Blotted Science und
Konsorten. Ein wahrlich hervorragender Output mit viel
Schmackes. Leopold
Punkte:
8.0 von 10
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HYPERBOREA - Umbra (CD)
Art Gates Records
Wow, was für ein
Death-Metal-Kracher! Hyperborea aus Bulgarien, genauer
gesagt aus Sofia. Der Fünfer lässt es ganz ordentlich
auf 'Umbra' krachen, dem dritten Longplayer, welcher mit
9 Tracks bestückt worden ist. Es ist traditioneller
Death-Metal in heftigster Form. Was ist traditioneller
Death-Metal? Nun, Bands à la Grave, Dismember,
Unleashed, Vader, Arch Enemy (eher die älteren
Releases), Obituary oder Benediction, welche hier
ansatzweise herhalten. Eben, traditioneller Death-Metal.
Da wird in eher schnellerem Tempo gedeathet, will
schreiben, sehr knackiges, grooviges Riffing mit klaren
Strukturen, gepaart mit abstrakten und vertrakten
Momenten, welche eine gewisse Progressivität in die
Songs einfliessen lässt. Selbstredend dürfen die kurzen,
prägnanten Soli nicht fehlen. Auch der Tieftöner lässt
seine Vielseitigkeit und Eigenmächtigkeit gekonnt
einfliessen. Die Drums sind meist im
speedig-thrashig-deathigen Double-Bass gehalten, welche
in längere Blastbeats und mit Grindcore-Parts versehen
wird, jedoch ohne den notwendigen und gewünschten
Groove-Effekt missen zu lassen. Die Growls sind sehr
tief und markant gehalten. Die Produktion ist sehr
sauber, vielleicht etwas zu sauber (?), gehalten, doch
sicherlich gelungen. Das Coverartwork blickt dich
schonungslos an, im wahrsten Sinne des Wortes. Ein
gelungener Output einer mir bislang unbeachteter Band,
welcher nun mit 'Umbra' sich in meine Hirnzellen dennoch
erfolgreich eingebrannt hat. Ach ja, es raucht immer
noch aus meinen Ohren, dieser getätigte Brand in meine
Festplatte... Leopold
Punkte:
7.9 von 10
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ERELEY - Diablerie (CD) Massacre
Records/Musikvertrieb Eine weitere progressive
Erscheinung namens 'Diablerie', von den Tschechen Ereley
erreichte unsere geheiligten Redaktionshallen.
Progressive-Metal mit Eintauchen in den Doom, Industrial
und weiteren düsteren, erkundbaren musikalischen Formen.
Ja, die fünf Tschechen kommen hierbei sehr schleppend
und mächtig daher, sehr mystisch und atmosphärisch. Auch
werden Klassik-Elemente fein miteingebaut sowie
rockiges, progressives Songwriting miteingefügt, was den
Gesamtsound sehr weitreichend erschallen lässt. 10 Songs
die nur so vor Abwechslung strotzen. Durch die Keyboards
und Synthesizer wird es richtig majestätisch und sehr
melancholisch, da die Rhythmusgitarren stets mitreiten
und dann auch mal ausbrechend agieren, jedoch nie den
berühmt berüchtigten roten Faden verlierend. Ebenfalls
werden melodiöse Soli und Melodylines hinzugefügt,
welche dann auch vom Tieftöner aufgenommen werden und
diese sehr eigenwillig interpretiert werden, was
wiederum ein weiteres Törchen des musikalischen
Schwalles öffnen lässt. Die Drums kommen druckvoll,
doomig, dann wiederum Double-Bass-lastig und powernd
rüber, die mit teils klarem, druckvollen Gesang, wie
auch leicht heiserige Shouts und Screams hinübergehen.
Eine druckvolle Produktion sowie ein interessant
gestaltetes Coverartwork rundet 'Diablerie' ab, welches
mich ansatzweise an Opeth und Angehörige mich erinnert.
Ein sehr gelungener und interessanter Zweitling.
Leopold
Punkte:
7.9 von 10
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HORNED ALMIGHTY - To Fathom The
Master's Grand Design (LP) Scarlet
Records
Uh, heftiger Black, Grindcore,
Blast, Death schallt mir da in meine Gehörgänge rein,
yep, namens 'To Fathom The Master's Grand Design' von
Horned Almighty, dem sechsten Longplayer des
Dänen-Vierers aus Aarhus. 8 Songs, welche mehrheitlich
im Black-Metal beheimatet sind, diese jedoch sehr
eigenwillig dargeboten werden, will schreiben, man
schreckt nicht von deathigen, speedigen, thrashigen
Elementen zurück, welche dann sehr heftig mit Blastbeat-
und Grindcore-Parts zusammengeknüpft werden.
Produktionstechnisch kommt das sechste Album sehr sauber
rüber, auch das Coverartwork ist sehr stark gelungen.
Der Gesang ist wohl eher etwas Black-Metal-Untypisch, da
dieser eher sich in den tieferen Gesangslagen sich
herumtrollt, auch nicht extrem guttural, sondern eher
leicht thrashend-shoutend und -screamend. Auch wird auf
interessante Ryhtmuswechsel im Songwriting geachtet, so
dass es gar einen leichten, progressiven Einschlag
erhält, das 'To Fathom The Master's Grand Design' und
diese Angelegenheit eben sehr interessant erscheinen
lässt. Auch die Klampfe kommen rhythmisch variantenreich
daher, gepaart mit kurzen, teils sehr filigranen Soli
untermalend. Der Tieftöner tänzelt zwischen dem
Quetschbalken und den blastenden, grindcorenden,
trioliserenden, double-bass-lastigen und
speedig-thrashigen Drums. Black-Metal ist die Basis, die
Zutaten sind jedoch sehr weitreichend hergeholt.
Erinnert ansatzweise an Carpathian Forest, leicht etwas
an Bathory. Sehr gelungen. Leopold
Punkte:
7.8 von 10
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XENOS - Filthgrinder (CD)
Club Inferno Entertainment
Herrlich, was die drei Italiener
von Xenos mit 'Filthgrinder' so raushauen. 9
Thrash-Songs im Stile von Slayer, Annihilator, Xentrix,
Megadeth und Konsorten. Schnörkellos wird hier guter,
alter und moderner Thrash-Metal in all seinen Facetten
zelebriert. Die Produktion ist klar und sauber, das
Coverartwork lässt keinen Zweifel und Wünsche mehr
offen. Was? Ihr kennt Xenos nicht? Ehrlich gesagt, ich
bis jetzt eben auch nicht, denn 'Filthgrinder' ist deren
ersten Output, und was für einer. Virtuos und technisch
auf höchstem Niveau. Da wird heftig gerifft, ein
Thrash-Riff-Monster an das andere nahtlos angeknüpft,
eher im Hyperspeed-Modus angelehnt, was Xenos sehr gut
steht. Die Soli, Arpeggi und Tappings grenzen an
höchstem, virtuosen und musikalischem Können. Da Xenos
als Trio fungieren, ist der Tieftöner beinahe
'gewzungen', die virtuosen und technischen Fähigkeiten
des Klampfenmeisters mitzugehen, was dieser auch
vollführt und daher kann getrost geschrieben werden,
dass sich Xenos mit 'Filthgrinder' im technischen
Thrash-Metal eingenistet haben. Der Schlagwerker
zelebriert sein Double-Bass in vollster Reinkultur, will
schreiben, ebenfalls auf hohem, technischen und
musikalischem Niveau. Ja, und dennoch kommt der Groove
nicht zu kurz, kommen Breaks und vertrakte
Songstrukturen stets zum Zuge. Auch der etwas
eigenwillig, jedoch hervorragend dazu passende Gesang,
will ebenfalls schreiben, das bekanntere thrashige
Shouting, passt bestens zum vertrakten, technischen
Thrash-Metal. Yep, da werden die getätigten Überlegungen
zum intelligenten Songwriting förmlich dargeboten. Ein
fantastisches Debut einer sehr talentierten Band von
unserem südlichen Nachbarn. Yep, ein fantastisches
Debut! Leopold
Punkte:
7.8 von 10
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MORTIIS – Spirit Of Rebellion (Digipak) Omnipresence
Productions / Dead Seed Productions Nun es ist ja
schon einige Jahre her, seit Mortiis bei Emperor
ausgestiegen und erstmal als Soloprojekt die
gleichnamige Band gegründet hat. Dabei hatten die Werke
in den 90er nichts mehr mit dem Black Metal seiner
einstigen Formation zu tun, sonder Mortiis tauchte ein
in die dunklen Keller der Geistes und lieferte Ambient
oder, wie mir das Promoschreiben vorgibt, Dungeon Synth
Klänge ab. Dies änderte sich dann seit dem Album „The
Grudge“ (2004) radikal und der Stilwechsel hin zu
Industrial Rock wusste nicht jedem Fan wirklich zu
schmecken. Ob damals die Neuausrichtung von den Musikern
wirklich gewollt, oder die Sache mehr den finanziellen
Aspekt berücksichtige (Manson war ja damals gross am
kommen), entzieht sich meiner Kenntnis, jedoch vermute
ich mal mit dem Industrial Rock waren mehr Leute zu
erreichen als bloss mit ein paar Synth-Klängen für
versierte Rollenspiel-Zocker. Nun, Manson ist nicht mehr
so beliebt, wie er es mal war, und seit Game Of Thrones,
der neuen Witcher-Serie und den Unmengen an RPGs die
sich da draussen tummeln, ist der Fantasy-Sektor wieder
äusserst beliebt bei Gross und Klein. Dies ist ja
grundsätzlich auch nicht weiter verwunderlich in einer
heutigen Zeit, wo trotz der Globalisierung noch
Ansichten vorhanden sind wie beispielsweise, dass
Homosexualität mittels intensiver Schmerztherapie zu
„heilen“ sei. Wenn also so mittelalterliche Ansätze die
angehenden Therapeuten von Morgen formen, warum dann
sich nicht gleich ganz und gar in eine Fantasiewelt
flüchten, wo man selber der strahlende Ritter ist, der
die dämonischen Horden niederstreckt und die holde
Prinzessin aus den Klauen des Bösen befreit.
Den
Soundtrack dazu liefert Mortiis mit „Spirit Of
Rebellion“ ab, denn, ja es erstaunt, der Meister hat zu
seinen Anfängen zurück gefunden und betitelt dieses neue
Werk als eine Reinterpretation, Erweiterung und der
Fortführung des Band-Klassikers „Ånden som Gjorde
Opprør“ der Mitte 90er Jahre veröffentlicht wurde. Der
Synth-Sound tönt praktisch wie damals und abgesehen von
ein paar hintergründigen Choralgesängen gibt es weder
Gesang, Gitarre, noch Bass zu hören. Die zwei Songs,
welche es zusammen auf über 50 Minuten Spielzeit
bringen, sind also definitiv keine Nackenbrecher und
haben grundsätzlich mit Metal nichts zu tun. Die
gebotenen Ambient-Klänge jedoch formen durchaus eine
düstere und teils bedrohliche Atmosphäre, die
grundsätzlich zu gefallen weiss. Leider verliert sich
dabei die teils gute Dynamik in eher langweiligen Parts,
aber wenn Mortiis aufdreht, dann bekommt das Ganze
richtig Fahrt und man fühlt sich direkt auf dem Weg in
eine blutige Schlacht. „Spirit Of Rebellion“ ist also
der perfekte Soundtrack, wenn man sich in Fantasy-Werke
vertieft und dabei geistig mit den Nazgûl sich in die
Lüfte erhebt oder mit Geralt von Rivia gegen die
Schergen von Nilfgaard kämpft. Mit Romantik hat „Spirit
Of Rebellion“ jedoch etwa gleich viel zu tun wie von der
Domina seines Vertrauens mittels Umschnalldildo in den
Allerwertesten penetriert zu werden, somit erwartet
keine lieblichen und fröhlichen Melodien von diesem
Werk. Also guter Stoff für Fantasy-Fetischisten, weniger
für Nackenbrecher und Schmerztherapeuten geeignet.
R.K.
Punkte:
7.7 von 10
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VERITATES – Killing Time
Pure Steel Records Ein
anständiges, wenn auch nicht
überragendes, Debütalbum
präsentieren uns diese
Powerthrasher aus Köln und
Lörrach. Mit V.O. Pulver und
André Grieder (beide
Poltergeist) haben es neben
anderen Musikern gleich zwei in
der Schweiz bekannte Grössen als
Gäste auf das Album geschafft.
Das Werk selber ist eine gute
Mischung aus klassischem Heavy
Metal und Thrash Metal. Der im
Promoschreiben gezogene
Vergleich zu Iced Earth zur Matt
Barlow-Ära ist durchaus
nachvollziehbar. Songwriterisch
ist "Killing Time" definitiv
gelungen. Auch wenn die
möglichen Hits fehlen.
Vielleicht wären diese eher live
auszumachen. Besonders
hervorragend erklingt das
11-Minütige „Hangman Also Die“.
Dieses erinnert in seinem Aufbau
gar an epische Iron Maiden. Was
mich bei diesem Werk allerdings
stört, ist der Gesang. Der dafür
Verantwortliche Andreas von
Lipinski quetscht die Töne
richtiggehend aus sich heraus,
egal in welcher Höhe er gerade
singt. Dabei entstehen
Frequenzen, die seine Stimme
zwar einzigartig machen, bei mir
aber mit zunehmender Dauer
Kopfschmerzen auslösen. Würde
der Sänger seine Technik ändern,
könnte mein Urteil deshalb noch
besser ausfallen. So bleibt ein
ordentliches Debüt, das Heavy
Metal-Fans gerne antesten
dürfen. Roger W.
Punkte:
7.5 von 10
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LOTUS THIEF - Oresteia (Red
Vinyl) Prophecy
Productions
Lotus Thief aus San Francisco
nehmen uns mit ihrem dritten Album "Oresteia" auf eine
Achterbahn der Stimmungen mit. "Agamemnon" ist ein Song
mit lieblichem Gesang und postmetallischem Unterbau, der
trotz einiger Wutausbrüche sehr gefühlvoll aus den Boxen
quillt. Dieses Wechselspiel kennt man von Bands dieser
Musikrichtung nur zu genüge. Lotus Thief machen es nicht
schlecht und spielen mit den verschiedenen Stimmungen.
"Banishment" ist ein unnötiges, zweiminutenlanges und
nervendes Rauschen! Folkig beginnt "Libation Bearers",
aber das Wechselspiel lässt nicht lange auf sich warten.
Im Song gibt es noch einen abgespaceten Prog-Teil. "Wae"
ist ein weiteres unnötiges Zwischenspiel! Warum nur?!
"The Furies" ist eine Ballade, die wie eine überdosierte
Schlaftablette bei mir ankommt. Aufgelockert wird der
Song durch Flüsterpassagen und elektronischen
Einsprengsel. Ein unsägliches Zwischenspiel stellt
"Reverence" dar. Unspektakulär geht es mit "Sister In
Silence" weiter. "The Kindly Ones" ist ein ganz stiller
Rausschmeisser. Dieses Album ist zu unspektakulär, um
bei mir einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen!
Roolf
Punkte:
7.5 von 10
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BRITISH LION - The Burning (2 LPs) Warner Brothers
UK Obwohl Iron Maiden in den letzten Monaten
zumindest gefühlt ständig auf Tour waren, fand Mainman
Steve Harris offenbar etwas Zeit, um mit seiner anderen
musikalischen Spielwiese namens British Lion ein neues
Album aufzunehmen. Da das selbstbetitelte Debüt Ende
2012 erschien (!), meldet sich die Truppe wohl gerade
noch rechtzeitig zurück, um nicht vollends in
Vergessenheit zu geraten. Einzelne Live-Auftritte in der
Zeit, mitunter auch bei uns in der Schweiz,
hinterliessen jedoch kaum einen bleibenden Eindruck, da
die Mucke unter dem Strich einfach zu wenig Eier
aufweist. Somit hängte ich mich beim Zweitling «The
Burning» zu Beginn eher zögerlich rein und erwartete
erstmal nichts. Der erste Durchlauf liess mich dann zwar
nicht gerade wie Rumpelstilzchen vor Freude herum
hüpfen, aber obwohl das Cover-Artwork plus der Titel
deutlich mehr Energie suggerieren, ist bei British Lion
eine spürbare Steigerung auszumachen. Und dies hat
nichts mit dem berühmten Mann am Bass zu tun! Vielmehr
setzt sich erstens Frontmann Richard Taylor klar besser
in Szene, und zweitens hebt sich vor allem die
Gitarrenarbeit der Herren Hawkins und Leslie dezidiert
vom uninspirierten Erstling ab. Stilistisch wird nach
wie vor Hardrock britischer Prägung geboten, der jedoch
ruhig noch etwas mehr Dampf in Richtung von zum Beispiel
Tygers Of Pan Tang hätte vertragen können. Kritisch wird
es auf so einer Scheibe aber vor allem dann, wenn, wie
beim Song «Legend», unterschwellig Vocal-Vibes von U2
bis Coldplay (!) durchschimmern. Iron Maiden findet man,
umrahmt mit dem bekannten Bassspiel von Master Harris,
höchstens etwas bei «Spit Fire» vor, wo gar ein paar
metallische Momente auszumachen sind. Mit
halbballadesken Klängen zu «Native Son» klingt «The
Burning» nach einer Stunde wohltuend aus und lässt
untrüglich erkennen, dass mit dem gleichen Line-up doch
noch was zu holen ist. Rockslave
Punkte:
7.5 von 10
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OBERST - Paradise (CD)
Indie Recordings
Auch die Norweger sind ein ganz
verwegenes Völklein und musikalisch stets innovativ. Da
kommt der Vierer namens Oberst mit 'Paradise' genau in
dieselbe Lücke namens Innovation. Ja, es ist nicht ganz
einfach Kost, was mit den 10 Songs auf 'Paradise'
intoniert wird, denn es wird Hardcore mit Schmackes
dargeboten. Schmackes? Yep, Osloer-Schmackes. Yep,
Hardcore mit progressiven Rock- und Metal-Elementen.
Yep, Hardcore mit auch post-metallischen Anleihen.
Erinnert teils an die 'Krautrock-Ära' der 70iger, also
progressivem Rock, rein vom Songwriting und der
Vertraktheit der 10 Tracks auf 'Paradise'. Ansatzweise
erinnert mich dies an Mastodon, Baroness, Converge oder
Cult Of Luna und es zeigt, wie vielseitig Oberst
daherrollt, unbekümmert, musikalische Grenzen
überschreitend. Die Gitarre ist nicht so verzerrt
daherkommend, eher in rockiger Manier, rifft jedoch
dennoch ganz ordentlich, gepaart mit melodiösen Linien
und kurzen, melodiösen Soli untermalt. Der Tieftöner
kommt klar daher, mit Walking-Bass-Lines zockend. Die
Drums erdonnern sich beinahe tänzelnd, swingend und
ultraleicht daher, gepaart mit Groove, Abwechslung,
ebenfalls sehr rockig-punkiger Stil. Die Vocals kommen
Zeter-Mordio schallend rüber, wütend, keifend, erinnert
mich etwas an den Ur-Grunge aus Seattle. Die Produktion
ist sauber gestaltet, das Coverartwork passt perfekt zum
dargebotenen Sound, wie schreibt man so schön, eben, die
berühmte Faust auf's Auge. Yep, da hilft wohl eh das
Reinhören und Reintasten, denn Oberst zeigen auf, was
für Möglichkeiten der Hardcore bereit hält.
Leopold
Punkte:
7.5 von 10
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UNREQVITED - Mosaic II
(Purple Vinyl) Prophecy
Productions
Aus dem fernen Kanada kommen
Unreqvited reingeschneit. Bedrohlich und doch verträumt,
startet das Album mit "Nightfall". Musikalisch sind die
unendlichen Weiten des Post Metal angesagt. Durch
melancholische Melodien wird eine unheimliche Stimmung
erzeugt. Aber leider kommt der Song ziemlich blutleer
rüber. "Wasteland" könnte als Soundtrack zu einem
Science Fiction-Film nicht passender sein. Leider kommt
dieser Song nicht auf den Punkt und zieht sich in
unendliche Längen! Hier wäre weniger definitiv viel
mehr. "Pale" beginnt sanft mit engelsgleichem Gesang.
Sanft treibt dieser Song wie Weltraumschrott durchs All.
Und so ist "Pale" mit einer wunderschönen Melodie
ausgestattet und eine romantische Ballade obendrauf. Mit
Kometenstaub ist "Disorder" berieselt und man wähnt sich
auf der Milchstrasse. Mit messerscharfen Riffs wird
dieser Song gekonnt aufgelockert, bevor man endgültig
weggebeamt wird! Höchste Zeit für Scottie: Please, beam
me up! "The Ambivalent" ist nichts anderes als eine
undefinierbare Geräuschekulisse aus dem Motorenraum
eines Raumschiffes. Mit Geklimper von einem Klavier
kommt "Transcience II -The Gentle Void" ganz langsam in
die Gänge und ist ebenfalls ein instrumentales
Intermezzo. Mit "Transience III - The Static" wird es
noch futuristischer und krachiger zugleichen Teilen. Die
letzten drei Song kann man getrost vergessen, wer aber
gerne einen Soundtrack zum neuen Star Wars-Film sucht:
bitte antesten! Roolf
Punkte:
7.5 von 10
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ERDLING - Yggdrasil (2 CDs) Out of Line Music Das
vierte Studioalbum der Bayrischen Gruppierung ist hart,
leicht am Mittelalter inspiriert und klingt nach Gothin.
Schon die ersten Töne sprechen mich an und die
dominierende Neue Deutsche Härte, die etwas sanft
gehalten wird, dürfte auch Fans aus anderen Sparten
ansprechen. Irgendwie nordisch, irgendwie philosophisch,
das Album überrascht mit jedem Song aufs Neue und auch
wenn ich es ehrlich gesagt nicht wirklich einordnen
kann, muss ich zugeben, dass es mir gefällt. Die Band
hat hörbar viel Energie in die Musik, aber auch in das
epische Albumcover gesteckt und die Albumqualität lässt
keine Wünsche offen. Etwas erstaunlich ist die
Vermischung der nordischen Thematik mit Dark Rock. Man
soll das Buch ja bekanntlich nicht nach dem Umschlag
bewerten. Sieht man nur das Cover und den Albumtitel
erlebt man schon eine Überraschung. Nichtsdestotrotz ist
es für meinen Geschmack eher eine positive Überraschung.
Die Nachdenklichkeit vermischt mit dem elektronischen
Sound passt perfekt in die Gruftiszene, könnte aber auch
Fans von Rammstein und anderen NDH Bands gefallen, nicht
zwingend den Metallern auf den klassichen Schienen.
Paradoxerweise scheint die harte Musik ruhig zu sein.
Definitiv etwas ungewohntes trotz aller vertrauter
Elemente. Probieren ist angesagt! Mona
Punkte:
7.0 von 10
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ARVAS – Equanimity (CD) Satanic Art Media Die
Band Arvas hat eine lange und komplizierte Geschichte
hinter sich. Von der Gründung 1993 in Bergen, Norwegen
bis 1999 existiere die Band unter dem Namen «Örth». Als
sich das Mitglied «Grim» umbrachte, hörte man nichts
mehr von der Band, bis 2001 das Projekt unter dem Namen
«Arvas» wieder aufgenommen wurde. Sie waren weiter bis
2006 aktiv, danach war wieder eine Pause bis 2008, von
dort an existiert die vierköpfige Band bis heute. Bei
Arvas haben wir es mit ganz klassischem Black Metal der
Second & Third Wave zu tun. Das Intro «Andante Noire»
ist ein reiner Dungeon/Synth-Titel, mit etwas Schlagzeug
und Chor als Begleitung. Der nächste Song «Thoughts In
Despair» startet gleich mit allem, was diese Band zu
bieten hat: Blast Beats, schredernden Gitarren und ganz
viel Screams & Growls. «Wastelands» geht genau gleich
weiter, obwohl sich noch eine melodische Komponente
durch das Lied kämpft. Dieser zugegeben etwas eintönige,
aber mächtige Stil zieht sich so schnell und brutal, wie
er ist, weiter bis «My Devil», der Siebte Song des
Albums, der mit sehr viel Gitarrensoli und einigen guten
Riffs spielt. Der achte Track «The Horned One» fällt
eher langsam und schwer aus, bis sich der schleppende
Sound im letzten drittel wider im Rest des Albums
einordnet. Im zweitletzten Track «Times Gone» ändert
sich nichts, auch der letzte Song «Masked Jackal» bleibt
im gleichen Stil - bis auf einige Soli und melodische
Elemente. Das Album ist im Grossen und Ganzen nicht
schlecht, es ist etwas eintönig, macht aber Spass und
hat Power. Ich persönlich müsste in der Stimmung dafür
sein, um es ganz durchzuhören, einfach so geht das
nicht. Simu
Punkte:
7.0 von 10
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HELD HOSTAGE – Epic
(CD) Metal Mania
Records
Tim «Ripper» Owens hilft wieder
mal bei einer Band aus. Dieses Mal ist es die Ami-Truppe
Held Hostage, bei denen auch der The Rods-Trommler Carl
Canedy mitspielt. Oder nun doch eher Ian Evans? Es ist
auf jeden Fall ziemlich verwirrend, wer denn da nun
alles mitmacht... Hoffen wir, dass Bandgründer Tom
Collier den Durchblick behält. Musikalisch bietet die
Truppe interessanten Metal/Hard Rock, der logischerweise
durch die Farbpallette von Tims Stimme einem Schub nach
vorne bekommt. So ist «Tonight's The Night» ein
bösartiger, langsamer Twisted Sister-Track mit einem
psychopatischen Gesang. Während «Hollywood» ein lockerer
Rock-Song mit Piano ist. «I'm All Over You» hat einen
lockeren Cinderella- und AC/DC-Groove und «Rock'n'Roll
Explosion» an Alice Cooper erinnert. Über allem schwebt
das The Rods-Flair. «Epic» ist ein typisches
US-Metal Album geworden mit einer starken Schlagseite
zum Hard Rock. Eines, das man sich anhören kann, das
aber auch die ganz grossen Momente vermissen lässt. Da
kann auch ein Ripper die Kohlen nicht aus dem Feuer
holen. Tinu
Punkte:
7.0 von 10
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T.O.M.B – Thin The Veil (LP) Dark Essence Records
Mit über 20 Jahren Banderfahrung machte die vierköpfige
Band einen grossen Teil der Entwicklung des Black Metal
mit und hat diesen auch beträchtlich mitgeformt. Die
Schweden fahren mit diesem Album, das in ihrem
klassischen Industrial/Noise/Doom/Avant–Garde/Black
Metal-Stil gehalten ist, grobe Geschütze auf. Sie haben
Unterstützung von Mayhems Drummer Hellhammer und
weiteren Gästen wie Craig Smilowski (EX – Immolation)
und einigen mehr. «No Return», ab hier gibt es klar
hörbar kein zurück mehr. Wir werden mit allem, was die
Band in die Finger bekommt und in vollem Tempo vom
ersten Track eingesogen, der etwas abrupt und eintönig
daher kommt, aber doch fetzig ist. «Where The Wretched
Lurk» ist ein gut gelungenes Noise/Doom-Experiment, das
mir sehr gefällt. Auch «Pestilence» kommt speziell
daher, wieder eher Black Metal-lastig aber mehr als
alles andere auf das Schlagzeug fokussiert, was eine
ungewohnte Note mit sich bringt. Ich sehe, bei dem Album
wurde sich was überlegt. «Invocation» ist auch sehr
einzigartig, eine beschwörerische stimme mit etwas Noise
darunter begleitet uns in die Mitte des Albums. Der
fünfte und zugleich Titeltrack «Thin The Veil» kommt
wieder musikalischer daher und zwar richtig schön
schleppend in alter Funeral/Doom-Manier. Hat jemand die
Blast Beats vermisst? Da sind sie! Bei «Decapitation Of
The Gods» wird in einer Geschwindigkeit geblastet, die
sich sehen lassen kann. Hier sind wir wieder voll im
Black Metal drin. Danach kommt «Lunar Reckoning» und
bremst das Ganze wieder ein bisschen, immer noch sehr
auf die Drums fokussiert, entschleunigt dieser Song aber
auf seine beschwörerische Art ungemein. Richtige
Nostalgiegefühle kriege ich bei «Escape From
Phlegethon», der Track kommt direkt aus dem first/early
second wave Black Metal und tönt so richtig schön old
school. «License To Depart» ist wieder ein Experiment,
das leider meinen Nerv nicht so trifft. Eine Mischung
aus Synth und Harsh / Industrial Noise die hier etwas
deplatziert scheint. Am Ende wird nochmal der Black
Metal hervorgeholt. «Pure Noise Necromancy» und
«Hellmouth» sind second wave, schnell, brutal und
kraftvoll. Das ganze Album ist gut durchdacht und
gleichzeitig auch ein Experiment, das mal mehr, mal
weniger funktioniert hat. Gut ist es auf jeden fall, ob
es etwas für meine Bibliothek ist.. da bin ich mir noch
nicht sicher. Simu
Punkte:
7.0 von 10
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DREAMLORD – Disciples Of War (CD) No Remorse Records
Die griechischen Thrasher von Dreamlord bringen ihren
ersten Output raus. Musikalisch irgendwo zwischen
Testament und Sacred Reich klingt alles sehr vertraut
und toll. Wenn man aber schon dermassen bei den Grossen
abkupfert, sollte die eigene Note nicht zu kurz kommen.
Hier fehlt sie noch. Sprich, es klingt vieles zu sehr
auf Kopie, denn auf "wir klauen und machen was Eigenes
daraus". Was mir hier richtig gut gefällt, ist der
Gesang von Babis Paleogeorgos, der sich immer wieder wie
Phil Rind (Sacred Reich) anhört. «Disciples Of War» ist
ein gutes Album geworden, das seine Fans finden wird.
Speziell jüngere Metalheads sollten hier ein Ohr voll
riskieren, sie werden begeistert sein von der Abwechslung aus
langsameren Parts («The 11th Hour»), die ebenso gut ins
Gesamtbild passen, wie auch die schnelleren Teile
(«Blinded Eyes»). Antesten! Tinu
Punkte:
7.0 von 10
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MIDNIGHT – Rebirth By Blasphemy (Grey
Marbled Vinyl) Metal Blade/Sony
Höre ich Midnight, denke ich sofort an den fantastischen
Ur-Sänger von Crimson Glory. Die Band Midnight hat aber
überhaupt nichts mit dem Shouter zu tun, sondern ist
eine reine Speed-Combo, mit Black Metal-Geschrei.
Schade, denn der Sound wäre richtig gut, wie schon der
Opener «Fucking Speed And Darkness» erahnen lässt.
Erinnerungen an die alten Venom sind nicht von der Hand
zu weisen, wobei die Englänger damals noch eine gehörige
Spur dilettantischer ans Werk gingen. Leicht "episch"
(Titelsong), dann wieder mit Geschwindigkeit («Escape
The Grave», «Devils Escrement», «Cursed Possessions»,
«Raw Attack») und auch mal mit einer gehörigen Portion
Rock'n'Roll («The Sounds Of Hell») erklingt das vierte
Album. Alleinunterhalter Althenar, der aus Cleveland,
Ohio stammt, geht gar nicht gross den Weg, die Truppe
als Band erkennbar zu machen, sondern ist für alle
Instrumente alleine verantwortlich. Auch eine Art, sich
selber zu verwirklichen. «Rebirth By Blasphemy» hat
durchaus hörbare Momente, kommt direkt auf den Punkt und
gefällt. Sicher kein Highlight, aber ein Werk, das man
sich zum "Austoben" bestens anhören kann.
Tinu
Punkte:
7.0 von 10
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SONS OF APOLLO - MMXX (Gatefold, 3
LPs) InsideOut Music
Vor zwei Jahren erschien mit
«Psychotic Symphony» das Debüt der hochgehandelten
Supergroup um Jeff Scott Soto (v), Ron "Bumblefoot" Thal
(g), Billy Sheehan (b), Mike Portnoy (d) und Derek
Sherinian (keyb), welches mich aber nicht wirklich vom
Hocker haute. Für einmal konnte die zugegeben sehr
erlesene Riege der Instrumentalisten nicht punkten. Der
düstermodern gehaltene Prog Metal fügt sich trotz der
überragenden Technik der einzelnen Protagonisten zu
keinem schlüssigen Ganzen zusammen. Viel zu
selbstverliebt musiziert das hochkarätige Ensemble vor
sich hin und lässt, bis auf die jazzigen Ausflüge (zum
Beispiel bei «Signs Of The Time») und dem seltenen
Lichtblick bei «Divine Addiction», wenig echte Freude
aufkommen! Prog-Nerds sehen das mit Sicherheit ganz
anders, aber ich habe mir das Teil seither kaum bis gar
nicht mehr angehört. Womöglich ein kapitaler Fehler,
doch der orchestral gepimpte Nachfolger «Live with the
Plovdiv Psychotic Symphony» (2019) war dann voll ein
Schuss in den Ofen. Wer sich das Monster-Teil am Stück
auferlegt, bleibt danach komplett erschlagen und nicht
etwa geplättet zurück. Somit stellte sich mir die
berechtigte Frage, was mich nun auf dem zweiten
Studioalbum mit dem schlichten wie gleichzeitig
schlüssigen Titel «MMXX» erwartet. «Goodbye Divinity»
als Opener offenbart gleich mal einen breiteren Sound,
wo Rons Gitarre zudem weniger dominant gegenüber den
restlichen Instrumenten abgemischt wurde. So kann sich
vor allem der Gesang von Jeff besser entfalten und auch
Dereks Keyboards sind ausgewogener bezüglich der
Lautstärke. «Whither To Black» bollert anschliessend im
gewohnten Stil der Söhne von Apollo daher, das heisst
dominiert durch wiederum düsteres Guitar-Shredding,
untermalt mit solistischen Synthie-Einlagen und einem
Flitzefinger Guitar-Solo. Spätestens bei «Asphyxiation»
schrammelt es wieder wie auf dem Debüt daher. «Desolyte
July» sorgt wenigstens mal für gedrosselte Tempi.
Dazwischen gibt es nicht mehr viel wirklich Neues zu
hören, und der fast 16-minütige Schlusstrack «New World
Today», inklusive typischem Basssolo von Billy, lässt
eher die Nerds und unseren Crazy-Beat als mich jubeln.
Da sind mir dann Flying Colors deutlich zuträglicher!
Rockslave
Punkte:
6.8 von 10
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BLACKWALL - Crown Of Creation Eigenvertrieb
Beginnen wir mal mit dem Fünfer namens Blackwall aus dem
Berner Seeland, genauer gesagt aus Biel/Bienne, die mit
'Crown Of Creation' eine fabulöse EP mit 6 Tracks
veröffentlichen, der in Sachen Brutalität, Death-Metal,
melodiösen Soli und Melodylines in Nichts missen lässt.
Zudem zeichnet 'Crown Of Creation' eine druckvolle,
saubere Produktion, sowie ein starkes Coverartwork,
welches ganz genau hinweist, wo der durstige Bartli den
deathigen Most herholt. Death-Metal mit metalcorischen
Anleihen, ergo Death-Metalcore mit Melodie und
Abwechslungsreichtum. Fette, deathige Rhythmusgitarren,
melodiöse Lines und schnelle wie auch sehr tragend
melodiöse Soli, ein treu begleitender Bass zu den
Gitarren, leicht thrashig-hardcorisch angehauchte
Double-Bass-Drums und ein sehr markant, böser und tiefer
Scream- und Shoutgesang, an der Grenze des Gutturalen,
zeichnet diese Output aus. Da warten wir doch gerne mit
diesem Tapas auf den nächsten, zweiten Longplayer dieser
Eidgenossen. Erinnert mich ansatzweise an The Black
Dahlia Murder, Cannibal Corpse und Konsorten.
Leopold
Punkte: keine Wertung
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ACID MAMMOTH - Under Acid Hoof
(LP)
Heavy Psych Sounds Records
Wenn der Vater mit dem Sohne...
dann geht es in diesem Fall nicht um Heinz Rühmann, der
sich im gleichnamigen Filmklassiker rührend um den
kleinen Teddy Lemke kümmert, sondern um Chris Babalis
Senior, der in der Doom Band aus Griechenland Seite an
Seite mit seinem gleichnamigen Sohn in die Saiten
greift. Abgesehen von diesem kleinen, witzigen Detail
sind Acid Mammoth jedoch eine absolut typische Heavy
Psych Sounds Records Band. Im Klartext bedeutet das,
dass der Haufen fette Doom – Riffs mit sattem, dem
Stoner Rock entlehntem Fuzz – Sound versieht und über
einen Sänger verfügt (der soeben erwähnte, Gitarre
spielende Chris Babalis Jr.), der sich mit seinem nasal
gepressten Gesang mal mehr mal weniger an Ozzy Osbourne
orientiert. Ist ja an und für sich alles gut und recht,
nur mangelt es den Griechen noch an Eigenständigkeit und
Originalität. Mir fehlt auf ihrem Zweitling einfach
dieses gewisse Etwas, das Alleinstellungsmerkmal,
welches diese Truppe einzigartig machen könnte. Dabei
soll natürlich nicht das Rad neu erfunden werden, das
verlangt kein Mensch, aber es würden schon Kleinigkeiten
ausreichen, um den eigenen Sound originell zu gestalten.
Ein griechisch-orthodoxer Mönchschor hier, der
punktuelle Einsatz landestypischer Instrumente und
Harmonien dort, einfach etwas mehr Mut aus den
festgefahrenen Genre – Wegen auszubrechen, und schon
würden einige Leute mehr hellhörig werden. So bleibt
„Under Acid Hoof“ zwar ein absolut solides – aber
zugleich wenig originelles Werk, das lediglich die
Standarterwartungen befriedigt. Mirko B.
Punkte:
6.7 von 10
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BONDED – Rest In Violence (LP) Century Media/Sony
Was machen eigentlich die von Sodom-Mastermind Tom
Angelripper geschassten Musiker, Bernemann (Gitarre) und
Makka (Drums)? Korrekt, Bernd Kost und Markus Freiwald
gründen eine neue Truppe, nennen sich Bonded, erregen
damit schon mal einen Querverweis zu Exodus («Bonded By
Blood») und hauen mit «Rest In Violence» das erste Album
raus. Die ersten Klänge lassen erahnen, dass es sich
hier um sehr geilen Thrash handelt, der aber mehr mit
dem alten Overkill-Sound verheiratet ist denn mit
Exodus. Musikalisch ist das ein verdammt geiles Werk
geworden, aber sobald sich Sänger Ingo Bajonczak die
Stimme raus krächzt, ist bei mir Ende im Schacht.
Schade, denn Songs wie das groovige «Godgiven» oder die
Thrash-Keule «Suit Murderer» sind richtig geile Tracks.
Das ist das grosse Problem, das ich mit allen neueren
Thrash-Truppe habe, weil mir der Gesang mächtig auf den
Sack geht und ich mich dann viel lieber den alten Helden
zuwende. Was im Fall von Bonded sehr, sehr schade ist.
Der Titelsong zeigt auch, wenn Bobby «Blitz» Ellsworth
von Overkill singt, der Song eine ganz andere Dramatik
bekommt und mit einem «richtigen» Shouter dieses Album
ein Killer geworden wäre. Da auch die Abwechslung auf
dieser Scheibe nicht zu kurz kommt, hört euch nur «Je
Suis Charlie» oder «The Rattle And The Snake» und «No
Cure For Life» an, bin ich enttäuscht, dass die Jungs
sich hier gesanglich alles verbauen. Tinu
Punkte: 6.5 von 10
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DRAGONLORE – Lucifer's Descent (CD) Pure Steel Records
Der liebe Gesang! Wer hat eigentlich mal erzählt, das
kreischender hoher Gesang den Heavy Metal bereichert?
Oder dass dieser sogar zu klassischem Heavy Metal passt?
Okay, bei Judas Priest und Helloween (mit Michael Kiske)
funktioniert das hervorragend. Bei King Diamond suche
ich aber bereits das Weite. Fakt ist, dass bei mir
gefühlt 90 Prozent von Bands mit einer solchen
Gesangstechnik Brechreiz auslösen. So verhält es sich
leider auch mit dem Debütalbum der Amerikaner
Dragonlore. Wer mit den hohen schrillen Klängen
ebenfalls nicht klar kommt, darf spätestens jetzt zum
nächsten Review wechseln. Alle anderen könnten an
"Lucifers Descent" Freude habe. Denn klammert man den
Gesang aus, entpuppen sich die Amerikaner als fähige
Liederschreiber, denen eine gute Mischung aus Melodie
und Härte gelingt. Zwar verpassen sie auch hier klar den
Sprung in eine höhere Liga, als anständiges
Undergroundwerk geht "Lucifers Descent" aber ohne
Probleme durch. Zumal sich Dragonlore um Abwechslung
bemühen und sowohl das Tempo wie auch die Liederlängen
variieren. Diese reichen von 3.5 bis 7.5 Minuten. Unter
dem Strich bleibt aber auch nach längerem „Dauerquälen“
kaum was hängen. Was aber bei mir am nervenden Gesang
liegen könnte. Wer mit dieser Stimme klar kommt, wird
dieses Album sicher anders bewerten. Für mich bleibt es
aber ein gewöhnungsbedürftiges Underground-Werk, das ich
mir nach Ende des Verfassens dieser Zeilen kaum je
wieder einmal anhören werde. Roger W.
Punkte: 6.5 von 10
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OCEANS – The Sun And The Cold (Blue
Vinyl) Nuclear Blast/Warner
Kenner wissen es schon lange: Beinahe immer, wenn
eine Band ein Wort mit „Sky“, „Horizon“ oder „Ocean“ im
Bandnamen führt, ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch,
dass es sich um keine traditionelle Band handelt. Meist
ist die Musik im Metalcore angesiedelt oder vertritt
zumindest einen modernen Ansatz. Oceans bilden da keine
Ausnahme, vereinen Mitglieder aus Wien, Coburg und
Berlin und haben sich einem interessanten Cocktail aus
Death und Black sowie Dark, etwas Post und Modern Metal
verschrieben. Klingt wirr? Ist es auch! Wie der Titel
„The Sun And The Cold“ bereits verrät, ist es ein Album,
das von Gegensätzen und Brüchen lebt. Es ist eine Kunst,
diese verschiedenen Welten in Symbiose erklingen zu
lassen, doch der Schuss kann aber auch schnell nach
hinten losgehen, wenn dies zu beliebig erscheint. Dieser
Gefahr sind Oceans durchaus ausgesetzt, denn nicht immer
sind die Übergänge gelungen. Einem Flickenteppich gleich
werden Arrangements durcheinander geworfen, ohne dass
ein musikalisches Muster erkennbar wäre. Am besten
klingt „The Sun And The Cold“, wenn grosse,
melancholische Refrains wie im Track „We Are The Storm“
und „Legions Arise“ ausgepackt werden oder wie in „Dark“
der grosse Fuss zum Stampfen herausgeholt wird. Das
steht der Truppe wirklich gut. Dazwischen bleibt leider
ausser bruchstückhaften Fragmenten nichts hängen, obwohl
alles handwerklich sehr gut gemacht ist. Oceans bietet
einen bunten Strauss an musikalischen Einflüssen, der
sich aber über die ganze Platte hinweg als zu
ambitionierter Genre-Mix herausstellt. Oliver H.
Punkte: 6.5 von 10
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MINOTAURUS – Victims Of The Underworld Limb Music
Ja, es gab mal Skyclad, die haben den ganzen Folk-Sound
inspiriert und gegründet. Das weiss bloss heute niemand
mehr, weil die Engländer ein bisschen im Untergrund
verschwanden. Was Minotaurus hier abliefern, ist nichts
anderes als eine gemässigtere Version davon, mit
zusätzlichem weiblichem Gesang und dass die Truppe aus
Bayern kommt, nicht aus Skandinavien. Mit ihrem
mittlerweile sechsten Werk werden sie die Fans
ansprechen, welche dem Pagan Metal und dem Folk-Sound
vieles abgewinnen können. Qualitativ auf einem
interessanten Level gehalten, fliesst der Sound trotzdem
vorbei und hinterlässt keine Spuren. Selbst «Hymn For
The Nation», mit seinen Thin Lizzy-artigen Gitarren kann
nicht punkten. Auf einem keltischen Fest oder bei den
Highland Games aber sicher eine Truppe, die begeistern
wird. Tinu
Punkte:
6.0 von 10
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BEACH SLANG - The Deadbeat Bang Of Heartbreak City
Bridge Nine/Quiet Panic Irgendwie erinnern mich
diese Jungs stellenweise stark an Roxette, nicht wegen
der stimme, sondern wegen der Atmosphäre, der
Beschwingtheit, welche der Rock-Sound mit sich bringt.
Der Sänger hat eine angenehm rauhe, beinahe flüsternde
Stimme, die aber keine grosse Reichweite beherrscht.
Macht im Prinzip nicht so viel, hätte aber zu einem
abwechslungsreicheren Gesamteindruck beigetragen. Nun,
Beach Slang spielen eine Art Rockmusik, welche irgendwie
an glitzernde Las Vegas-Welten erinnert, dann wieder an
dreckige, verrauchte Biker-Bars, nur um mit akustischen
Gitarren schmachtfetzen par excellence anzustimmen.
Wirklich gross ist bei mir jetzt nichts hängengeblieben,
deshalb attestiere ich Beach Slang, dass ihr Sound zwar
kurzfristig funktionieren wird (sei es auf Konzerten, an
Parties etc.), aber längerfristig gesehen ist diese
Chose nix. Toby S.
Punkte:
6.0 von 10
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ARCANA 13 - Black Death (EP) Aural Music
Hmm... Einerseits höre ich immer wieder alte
Doom-Meister im Sabbath-Stil aus dem Sound der
Italiener, aber irgendwie schaffen sie es, die Stimmung
nie lange halten zu können. Da flutscht dieser Track
relativ unbemerkt an einem vorbei, ohne, dass irgendwas
hängen bleibt. Also nicht wirklich. Ganz nett und
handwerklich auch sicherlich völlig in Ordnung, aber
irgendwie fehlt dem Sound das gewisse Etwas. Für mich
ist er kurz gesagt einfach langweilig. ABER: Was gar
nicht geht, ist das Cover von Iron Maiden's Klassiker
"Wrathchild" - da hätte man unter allen Umständen besser
die Finger davon gelassen. Kann ich nicht empfehlen, wer
auf zahnlosen Doom-Ansatz steht, kann sich die Italos
mal antun. Ich tue mir selbst einen Gefallen und beende
das Hören dieser Mucke. Toby S.
Punkte: keine Wertung
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THE DIRTONS - The Call Of The Raven (EP)
Eigenvertrieb Ich schätze es ja sehr, wenn die
einheimische Szene sich entwickelt und kreativ ist.
Wirklich. Im Falle der Dirtons jedoch nicht. Das hat so
seine Gründe: Das ganze Gemisch klingt wie ein naiver
Punk-Aufguss in Kombination mit bescheuerten Lyrics
(auch wenn man immer wieder bestimmte Worte wiederholt,
es macht die Sache nicht besser). Dazu kommt auch eine
gewisse Theatralik, welche in dieser Kombo überhaupt
nicht passt. Spricht man jetzt von einer besonderen Art
Avant Garde? Nun, wie dem auch sei - wer auf
verschrobene Mucke steht und wem es nicht 'innovativ'
genug sein kann, dürfte an den Baslern seine Freude
haben. Ich geh mal eine rauchen, das hält man doch im
Kopf nicht aus. Toby S.
Punkte: keine Wertung
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CD Reviews Archiv
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