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Wertung:
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9.0 bis 10 Kaufempfehlung.
7.5 bis 8.9 Gut.
4.0 bis 7.4 Vor Kauf
reinhören. 0.0 bis 3.9
Nicht empfohlen.
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PARADISE LOST - Obsidian (LP) Nuclear
Blast/Warner Wenn man diese Truppe schon so lange
begleitet wie meinereiner, dann könnte man mir
vielleicht vorwerfen, dass, egal, was die Briten
hervorbringen, ich sowieso alles gut finden und
sonstwohin loben werde. Könnte man. Wenn man aber meine
Rezensionen genau liest, wird man immer trotz des Lobes
auch Kritik finden. So nun auch hier, beim neuesten
Output, passend "Obsidian" betitelt. Wie bereits im
Vorfeld bekanntgegeben, wollte man offenbar weg von der
Death/Doom-Schiene, welche nun den Vorgänger "Medusa"
geprägt hat. So kann man das auch stehen lassen: Nur
schon der Opener "Darker Thoughts" spielt sowohl mit den
altbekannten wie auch moderneren Elementen, Nick singt
und growlt sich auf unterschiedlichen Ebenen die Seele
aus dem Leib. Nach so einem Track, dermassen vielseitig,
würden wohl viele andere Bands sich verzehren. "Fall
From Grace" war bereits bekannt durch den entsprechenden
Videoclip, welcher im Vorfeld gezeigt worden ist. Auch
hier: Vielseitigkeit ist Trumpf. Härter als der
Einstieg, jedoch gleichzeitig auch sehr fragil. An
"Ghosts" dürften sich dann die Geister scheiden: Manchen
wird die Sisters Of Mercy/Fields Of The
Nephilim-Anleihen sehr gut gefallen, andere werden sich
vermutlich abwenden. Jedoch gilt auch hier: Der erste
Eindruck kann enorm täuschen. Als Gegenüberstellung:
"Forsaken" mit seinem choralen Einstieg und dem
anschliessend mit Vollgas ins Verderben bretternden Beat
könnte als "Blood And Chaos"-Nachfolger gehandelt
werden, einfach viel kälter - dem gegenüber steht der
Rausschmeisser "Ravenghast", welcher wieder stark mit
der Doom-Schiene spielt und gleichzeitig eine Hommage an
beispielsweise "Icon" darstellt. Nebenbei bemerkt: "Hope
Dies Young" hat dermassen starke "Gothic"-Anleihen, dass
es eine wahre Freude ist, dass solche Klänge immer noch
verwendet werden und nicht dem Fortschritt zum Opfer
gefallen sind. Fazit: Paradise Lost, die ungekrönten
Kings of Sorrow, haben mit "Obsidian" ein Werk
erschaffen, das nicht sofort zugänglich ist - aber jeden
belohnt, welcher es wagt, einen tieferen Blick in die
alles verzehrende Dunkelheit zu werfen. Gänsehaut!
Toby S.
Punkte: 10 von 10
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HYEMS – Anatomie des Scheiterns (CD) Black
Sunset/MDD Hyems gehört definitiv zu der Liste
meiner Lieblingsprojekte. Nicht zuletzt durch ihre
Arbeit im Genre des RABM, welches ich sehr unterstütze.
Die fünf Mitglieder gründeten die band 1997 in
Deutschland und veröffentlichten seit dem vier Demos,
zwei EPs und drei Studio-Alben. Die Melodic/Black
Metal-Band stellt sich gegen die moderne, kommerzielle
Musikindustrie und fährt konsequent eine punkige
Underground-Attitüde. Der Start macht «Triumph des
Scheiterns», welcher mit Marschtrommeln und einer
verzerrten Gitarre beginnt. Darauf hin schlägt die volle
kraft der Band zu, mit rohem und brutalem Sound, der aus
Blast Beats und klassischen Black Metal-Vocals besteht,
reiht sich Hyems definitiv in die Liste der härteren
Bands des Genres ein. Trotz des rohen Sounds gibt es
doch viele melodische Parts, welche hauptsächlich von
der Lead-Gitarre getragen werden. «Siechtum – Briefe vom
Ende» hat etwas langsamere Passagen, aber zieht mit der
gleichen Härte weiter, wobei hier noch etwas mehr Fokus
auf Vocals und Text liegt. Bei «Bankrott einer Seele»
schleicht sich noch etwas Klagendes in den mehrheitlich
aggressiven Sound ein. An dieser Stelle fällt mir
spontan ein Vergleich mit Bands wie Ancst oder Toadeater
ein. Wenn es um Sound und Thematik geht. «In diesem
Graben» beginnt mit einem kurzen Schlagzeug-Solo und
einer einleitenden Melodie, die einen direkt packt und
sich durch den kompletten Song zieht, welcher ein paar
sehr starke Riffs und Soli aufweist. Lieblingstrack des
Albums steht fest. Auch «Zerwürfnis im Tal Josaphat»
beginnt mit Drums und einer fesselnden Melodie, kurz
darauf gesellen sich auch die Vocals dazu. Trotzdem
bleibt der Song langsamer und schwerer als die
Vorhergehenden. Bei «Morgendämmerung» wird das Tempo
wieder signifikant aufgedreht, was dem ganzen Track noch
etwas mehr Gewicht und Stärke verleiht. Das Finale macht
«In Ketten», welcher wohl der mächtigste Track des
ganzen Album darstellt, mit starkem Text und packendem
Sound motiviert er, das Album gleich nochmal auf Repeat
zu schalten. Das ganze Album ist typisch Hyems, aber
gleichzeitig auch abwechslungsreich und stark und
vielleicht sogar das beste, was sie bisher produziert
haben. Ganz klar eines meiner Top-Alben des Jahres 2020.
Simu
Punkte: 10 von 10
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TRIPTYKON WITH THE METROPOLE ORKEST - Requiem
(Live At Roadburn 2019) (LP & DVD)
Century Media/Sony Mit dieser Live-Darbietung
des dreiteiligen Requiems geht eine über dreissigjährige
Reise von Celtic Frost bis Triptykon zu Ende. Einmal
mehr beweist Tom Gabriel Warrior, was er für ein Genie
ist. So war der erste Teil dieses Requiems namens "Rex
Irae" bereits auf dem Album "Into The Pandemonium" von
1987 zu finden. "Rex Irae" hat den Test of Time mehr als
bestanden und ist in dieser orchestralen Version ein
monumentales Epos! So wird dieser Song durch den Einsatz
des genialen Orchesters auf keinen Fall verwässert,
sondern gewinnt extrem an Tiefe und es wird eine
unheimlich dichte Atmosphäre kreiert. Bei "Grave
Eternal" handelt es sich um den neuen zweiten Teil, der
speziell für die Fertigstellung des Requiems komponiert
wurde. Über monumentale 32 Minuten zieht sich dieses
Meisterwerk der Tonkunst hin. Erstaunlich, wie die Musik
von Tom Gabriel Warrior mit dem Orchester eine Symbiose
eingeht und man sich fragt: Kann das nur zusammen so gut
funktionieren? Wie die gefühlvolle Gitarre den Weg
weist, ist fantastisch. Wie schon im ersten Song darf
Safra Heraghi als Co-Leadsängerin ihren Beitrag zum
Gelingen beisteuern, und sie macht das auf eine sehr
eindrucksvolle Art und Weise! Ganz grosses Kino! Nach
diesem Meisterstück, darf der dritte Teil namens
"Winter", vom Album "Monotheist" von 2006, diese Kleinod
der Tonkunst ausklingen lassen. Gewaltig, wieviele
Gefühle zusammen mit dem Orchester transportiert werden.
Mit diesem Requiem setzt Tom Gabriel Warrior sich und
Celtic Frost/Tryptikon ein mächtiges Denkmal! Natürlich
muss auch das Metropole Orkest erwähnt werden, weil
dieses Orchester einen Superjob abliefert. Dieses
Tondokument ist einfach monumental genial und in seiner
Opulenz fast nicht mehr zu überbieten! Roolf
Punkte: keine Wertung
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SINISTER - Deformation Of The Holy Realm
(Gatefold Red Vinyl) Massacre Records/Musikvertrieb
Hellyeah, die niederländischen Urgesteine Sinister mit
ihrem mittlerweilen 14. Longplayer, nebst diversen
Singles, EP's, Demos, Compilations und Splits, denn seit
1988 sind Sinister unermüdlich in den deathigen Gefilden
unterwegs, nimmermüde, immer wieder sich neu erfindend,
die technischen und progressiven Elementen stets
mittragend, gepaart mit den thrashigen Grooves und den
heftigen Blasts. Hellish core, diese Sinister-Mucke hat
sich über all' die Jahre bewährt und sich stets zur
Perfektion weiterentwickelt. Auf 'Deformation Of The
Holy Realm' experimentieren sie wieder erneut mit dem
Death-Metal, wobei sie immer stets groovig bleiben,
obschon die Blast sehr heftig ausfallen und etwas
vermehrt etwas blackadeske Elemente den Weg auf die 10
Tracks gefunden haben. So macht es Spass und bleibt
interessant und abwechselnd. Heftig kontrollierte Blasts
wechseln sich im selben Atemzug mit thrashig-moshenden
und double-bass-lastigen Drumpatterns ab. Die Bassläufe
sind sehr abwechslungsreich und eigenständig zu den sehr
heftigen Gitarrenriffs, ob shredlike oder moshend
deathig, ob gepaart mit melodiös-shred-liken Soli. Die
Growls haben nichts an dem Bösen verloren, tief und
verständlich, eben gekonnt. Ein Coverartwork für die
Ahnengalerie und eine hervorragende Produktion runden
diesen Hammerrelease ab, denn mein bös-deathiges Grinsen
werde ich einfach nicht mehr los, aber dies ist gut so,
denn die Mucke auf 'Deformation Of The Holy Rain' lässt
keine deathigen Wünsche mehr offen, alles abgedeckt.
Stilistisch so à la Deicide, Suffocation, Cannibal
Corpse, alte Pestilence, Hate Eternal und das gesamte
Konsortium. Anspieltipps wären alle 10 Songs,
ausnahmslos, besonders genamselt wären 'Deformation Of
The Holy Realm', 'Unbounded Sacrilege', 'Unique Death
Experience' oder 'The Omnious Truth'. Leopold
Punkte: 10 von 10
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HAVOK - V (LP) Century Media/Sony
Sinnigerweise mit 'V' betitelt, das 5. longplayerische
Album der US-Amerikaner Havok aus Denver, Colorado.
Thrash-Metal as it's finest. Yep, Trademark. So soll
goiler Thrash-Metal klingen, ohne Wenn und Aber.
Gekonntes Solieren mit straighten, nackenbrechenden
Riffattacken, gepaart mit einem klaren, treibenden Bass,
welcher in den technisch raffinierten Drumpatterns, die
mal treibend, speedig, thrash-groovend daherreiten und
die sehr thrashigen Shouts und Screams vervollständigen
den genialen Output namens 'V'. Klar kommen dabei Bands
à la Exodus, Megadeth, Testament, Evile, Destruction,
Heathen, Nuclear Assault, etwas The Black Dahlia Murder
und viele mehr, in den Sinn. Doch bei soviel Lob und
Vergleiche, dies muss einfach gesagt werden, sind Havok
nach all' den Jahren eine eigenständige und sehr gut
wiedererkennbare Band im Thrash-Metal-Sektor. Wieso,
weil nebst den Longplayern auch etliche Singles, EP's,
einer Box-Set und Demos das Palmares an starken
Veröffentlichungen diesen eingeschlagenen Weg von Havok
konstant und stetig solide pflastern. Intelligentes
Songwriting, leicht technisch-abstrakte Momente, welche
musikalisch stets mit groovigem Riffing mit treibender
Rhythmus-Section aufgelöst und frech einfach wieder in
die Abstraktion zurückfindet. Will schreiben, 'V' ist
ein Album mit sehr viel genialen Facetten geworden, ein
Album welches mehrfaches Reinhören verdient und auch
verlangt. Ja, verhält sich wie die Tolstoi-Bücher, aber
es ist es zweifelsfrei wert, in dieser (immer noch)
schnellen und kurzatmigen Zeit, sich einfach mal frech
die Zeit für goile Mucke nimmt und nicht einfach immer
alles in sich reinzieht ..., und dann war es dann eben
dann. Eine wahrlich hervorragende Produktion gepaart mit
einem kulitgen Coverartwork, yep, so ist Thrash-Metal,
der vom Feinsten stammt. Anspieltipps wären alle Songs,
doch gerne benamseln wir 'Fear Campaign', Interface With
The Infinite', 'Cosmetic Surgery', 'Panpsychism' oder
'Don't Do It'. Leopold
Punkte:
9.9 von 10
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COURSE OF FATE - Mindweaver (Black Marbled LP)
ROAR! Rock Of Angels Records Aha, mal wieder was
aus Norwegen. Die Proggies präsentieren uns hier ihr
Debüt-Album. Laut eigenen Angaben ist man inspiriert von
"The Wall", "Scenes From A Memory" und "Operation
Mindcrime", Coole Mischung. Beim Opener kann man schon
mal die Queensryche.Einflüsse raushören. Tolle
Prog-Nummer. Vor allem der Gesang ist echt Stark,
variabel und sehr Kraftvoll, mit hohem
Wiedererkennungswert. Musikalisch zocken die Musiker auf
sehr hohem Niveau. "Endgame" ist eine Hammer
Prog-Nummer, voll nach vorne, wird einige Mal im Tempo
unterbrochen und hat dann schon "Floydschen" Charakter,
echt stark, was die Nordländer hier abziehen. "Utopia"
dann klar im Quennsryche-Fahrwasser, herrlich anzuhören,
wie man sich da im "Operation Mindcrime"-Gefilde
austobt. Das komplexe "Wolves" geht dann eher Richtung
Petrucci Und co. Stark an der ganzen Sache ist
sicherlich, dass die Norweger auf gefühlvolle
Gesangsmelodien setzenn. Genau das macht es nämlich aus,
dass sich die Jungs von der grossen Konkurrenz abheben.
Es geht natürlich auch ruhiger. Mit "Drifting Away"
zeigen die Norweger viel Gefühl und gegen Ende ein
herrliches David Gilmour-Solo, wobei man auch den
wunderbaren Pink Floyd hier Tribut zollt. Das sind
wunderbare knapp sieben Minuten Musik. Die dann direkt
in das neun Minuten lange "The Faceless Men Pt. II "
übergehen. Hier geben die Proggies nochmal alles. Ein
würdiger Abschluss, grosse Chöre und Gesangsmelodien,
fette Keys, starke, abwechslungsreiche Instrumentierung,
Wunderschöne Gitarrensoli, hier gibt’s die perfekte
Mischung oben genannter Bands. "Mindweaver" ist
definitiv ein grosses Prog-Album. Hier stimmt einfach
alles. Pflicht für Proggies. Crazy Beat
Punkte:
9.6 von 10
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KATATONIA - City Burials (Gatefold 2 LPs)
Peaceville Records Nun, die Schweden von
Katatonia braucht man wahrlich nicht gross vorzustellen,
haben sie sich doch über die Jahre hinweg einen
standhaften Namen im Metal gemacht. Mit 'City Burials',
dem mittlerweilen 12. Studioalbum, nebst diversen EP's,
Singles, Demos, Compilations, Livealben und Splits,
servieren uns die nordischen Grossmeister des mystischen
und sagenumwobenden
Doom-Death-Gothic-Alternative-Melodic-Progressive-Rock-Metal,
yep, das musste jetzt einfach sein, um aufzuzeigen, wie
eine Band sich musikalisch weiterentwickeln kann, ohne
sich dabei vollends von den Urwurzeln zu lösen und diese
zu verabscheuen. Der Schreiberling sitzt nun hier vor
den zwei grossen Lauschern links und rechts, genannt
Hi-Fi-Boxen, welche eben besagtem Schreiberling die 11
Tracks von 'City Burials' in seine Gehörgänge versetzen
und helfen, den aktiven Gehirnzellen helfen und
unterstützen, diesen Wall von Soundteppich verarbeiten
zu dürfen und ich muss stets ehrlich betonen, das ist
wiederum schwere, jedoch sehr gut verdauliche Kost, was
uns da Katatonia abliefern. Ob der grandiosen Vielfalt
bin ich erstmal platt, positiv platt. Also, wenn es eine
Band gibt, die wahrlich beinahe alle metallischen
Musikalitäten beherrscht und in interessante wie auch
sehr abwechslungsreiche Songs implementieren kann, dann
ist wahrlich Katatonia. Da wird tatsächlich, wie oben in
der ultralangen Metalbeschreibung, alles reingepackt und
zu gekonnten Songs formiert. Und dies gelingt
schwerelos, unbekümmert, auch nach all' den Jahren, denn
Katatonia hat im Jahre 1991 das Licht des Metals
erblickt, von 1987-1991 noch als Melancholium. Melodiöse
Gitarrenlines und -soli kombiniert mit sattem
Metal-Riffing, welches von Rock bis Death-Metal alles
beinhaltet. Somit ist schnell klar, dass alle
Instrumente, von den Drums, dem Bass, den Keyboards und
Synthesizers, als auch der Gesangsstimme, welche meist
im naturreinen, glasklaren Stimmbandaktivität sich
bewegt, abgerundet wird. Eine sehr starke Produktion,
gepaart mit einem sehr avantgardistisch, mystisch und
interessanten Artwork abgerundet wird. Im Stile à la
Opeth, etwas Paradise Lost, etwas Anathema, wiederum
Armophis und Moonspell, Alice In Chains, Decoryah,
Myriads, Tryptikon, Pink Floyd, Candlemass, Tool und,
und, und ... Anspieltipps wären da 'Heart Set To
Divide', 'The Winter Of Our Passing', 'City Glaciers',
'Neon Epitaph' oder 'Untrodden'. Leopold
Punkte:
9.5 von 10
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FORGOTTEN TOMB – Nihilistic Estrangement (LP)
Agonia Records Forgotten Tomb ist ein Epos mit
ein Paar meiner Lieblings-DSBM-Alben aller Zeiten. Ich
hatte sogar die Möglichkeit, sie vor einiger Zeit auf
dem Forest Fest Open Air live zu geniessen. Was 1999 als
Einzelprojekt begann, hat heute eine
Drei-Mann-Besetzung. Seit der Gründung veröffentlichte
die Band zehn Studioalben und einige EPs und Demos,
darunter meine Favoriten «Songs To Leave» und
«Springtime Depression» . Ihr Stil bewegt sich
hauptsächlich im Black Metal, lebt aber sehr von einigen
Goth- und Doom-Einflüssen. Das neueste Album «Nihilistic
Estrangement» erscheint nun nach einer dreijährigen
Pause, ich bin sehr gespannt was uns hier erwartet. Der
erste Track «Active shooter» nimmt sich nicht viel zeit
mit einem Intro ,sondern legt gleich mit voller Kraft,
düster und schwer los, der Sound gleicht etwas
beschleunigtem Funeral Doom mit dieser
unvergleichlichen, bösartigen Stimme die so für den
Wiedererkennungswert von Forgottem Tomb verantwortlich
ist. «Iris hoise Pt. I» beginnt mit einer verzerrten
Gitarre, auf die hin die Stimme düster auf uns einredet
und schlussendlich wieder von dieser schweren,
zerstörerischen Melodien erfasst wird. Dieser Song ist
generell sehr melodisch und wird noch des Öfteren von
einigen gut platzierten Soli unterbrochen. «Iris house
Pt. II» beginnt sehr abrupt und klingt dabei durch die
Stimme und das etwas angezogene Tempo fast schon
gehässig und bedrohlich dem Hörer gegenüber. Auch
«Distrust» beginnt abrupt und mit einem Starken Riff,
welches uns gleich mitzieht und mit einer fliessenden
Melodie durch den Track führt, welcher sich mit schweren
und schnellen Parts abwechselt und dabei eine packende
Atmosphäre erzeugt, hiermit ist mein Lieblingssong auf
dem Album gefunden. Obwohl auch der Titeltrack
«Nihilistic Estrangement» ein guter Kandidat für diesen
Platz ist. Dieser beginnt mit einem stimmigen
Gitarrenspiel und wird durch den ganzen Track von
Soli-Parts mit viele liebe zum Detail begleitet, während
sich die schleppende Melodie durch den Song bewegt.
Gerade die zweite hälfte ist von der gleichen schönen
Stimmung des Anfangs geprägt. Den Schluss macht «RBMK»,
dieser ist nochmals so bösartig und düster wie das ganze
Album. Er wechselt zwischen schnell und schwer, zwischen
wütend und klagend und bleibt dabei immer gleich
finster. Obwohl ich von dieser Band nichts anderes als
ein Hammer von Release erwartet haben, wurden meine
Erwartungen sogar noch Übertroffen. Ab in meine
DSBM-Playlist, diese Album hat Gewicht. Simu
Punkte: 9.5 von 10
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ASHTAR - Kaikuja (Red Vinyl) Eisenwald
Mit ihrem Debüt "Ilmasaari" und den dazugehörenden,
aufsehenerregenden Liveshows konnten Ashtar aus Basel
schon so einige Ausrufezeichen in Sachen düsterem
Black/Doom Metal setzen. Jetzt nach einer gefühlten
Ewigkeit von fünf Jahren kommt mit "Kaikuja" endlich das
zweite Album ans Tageslicht. Nadine Lehtinen (Bass,
Vocals, Guitar, Violine) und Marko Lehtinen (Drums,
Vocals, Guitar, Bass) legen mit dem harschen "Aeolus"
schon mal vor. Rasender Black Metal, mit genial-geil
gekeiften Vocals von Nadine und der in Folge immer mal
wieder abgebremst wird, bietet dieser Opener und
schraubt die Erwartungen schon mal in die Höhe. "Between
Furious Clouds" kommt ganz nachdenklich und mit
intensivem Violineneinsatz daher. Im Laufe des Songs
wird die Violine durch eine herrlich verzerrte Gitarre
ersetzt, und so wird aus diesen monumentalen
Soundfragmenten eine Klagemauer des Doom Metal. Die
Monotonie schlägt brutal zu, und es ist schwierig in
diesen 13 Minuten, nicht in ein schwarzes Loch zu
fallen! Ganz, ganz grosses Kino! Im Zeitlupen-Tempo, mit
kurzen und heftigen Wutausbrüchen der Gitarre, schlägt
"Bloodstones" eine blutige Schneise in die Botanik. Der
ausgewogene Mix zwischen Black und Doom Metal ist
schlicht genial. Passend zur Lockdown-Thematik heisst
der nächste Song "The Closing". Dieser Song trieft nur
so vor Trostlosigkeit und das Gefühl, ausgesperrt zu
sein, kann man förmlich spüren. Wie ein Lava-Strom
bewegt sich dieser Song fort. Auch muss speziell der
markerschütternde Gesang von Nadine erwähnt werden! Wie
von einem Bulldozer überfahren zu werden fühlt man sich
bei "(She Is) Awakening". Einziger Wermutstropfen ist,
dass dieser Song schon der Letzte ist! Da haben Nadine
und Marko Lehtinen ganze Arbeit geleistet und wirklich
jeder, der etwas für düsterem Black/Doom Metal übrig
hat, muss bei diesem Album von Ashtar unbedingt
zugreifen! Roolf
Punkte:
9.4 von 10
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CIRITH UNGOL - Forever Black Metal Blade/Sony
Music Die Wurzeln der Band reichen bis in die
frühen Siebziger zurück, als eigentliches Gründungsjahr
wird allerdings 1976 angegeben. Ab 1980 werden vier
wegweisende Alben veröffentlicht, die man heute allesamt
getrost als Klassiker des Epic Metal betrachten kann (ja
liebe Genrewächter, ich zähle auch den 1991er
Schwanengesang „Paradise Lost“ dazu). Nach dem vierten
Album ist dann das Ende der Fahnenstange erreicht, und
die Truppe löst sich 1992 auf. Es folgen zwar noch zwei
Singles, „I’m Alive / Atom Smasher“ von 1996 und
„Witch’s Game“ von 2018 sowie die letztjährige Live /
Demo Compilation „I’m Alive“, aber jetzt ist endlich da,
worauf die Fans geschlagene 29 Jahre wirklich gewartet
haben, ein neues, vollwertiges Album. Und was die seit
2016 im Livesektor wieder aktive Band versprach, hält
sie jetzt vollumfänglich: Cirith Ungol sind zurück, und
zwar so stark wie eh und je. „Forever Black“ enthält
wieder sämtliche Trademarks, welche die Szene seit jeher
gespalten haben, epischer, düster angehauchter Metal
trifft auf den extremen Gesang von Tim Baker. Die einen
lieben ihn, die anderen hassen ihn, dazwischen gibt es
wohl nichts, aber genau dieser Kontrast zwischen Melodie
und Verschrobenheit, schmeichelnder Harmonie und
kantiger Bissigkeit machen das einzigartige Wesen dieser
genialen Band aus, ohne diesen Zacken Exzentrik wäre die
Truppe eine von vielen. Es ist also nicht eingetreten,
was einige Schwarzmaler befürchtet hatten, auf „Forever
Black“ sucht man vergeblich nach Experimenten, die Band
macht genau das, was sie schon immer am besten konnte.
Ein geheimnisvolles Intro, danach bricht der Sturm in
Form des treibend galoppierenden „Legions Arise“ schon
los, sehr geiler Einstand. Was darauf folgt, ist Cirith
Ungol in Reinkultur. Mit dem schleppend-vielschichtigen
„Frost Monstreme“ begibt man sich in doomige Gefilde
Sabbath-scher Prägung, „The Fire Divine“ besticht mit
flottem Drive, Doppelleads und traumhaftem,
mehrstimmigem Gesang (ganz nebenbei - „Frost Monstreme“,
„The Fire Divine“ - dieser kleine Wink in Richtung
Cirith Ungol – Debüt „Frost And Fire“ ist kein Zufall,
sondern Absicht. Nette Idee!), die Halbballade
„Stormbringer“ ist ein Lehrstück in Sachen Epic Metal,
und in diesem Sinne geht es auf dem Album Schlag auf
Schlag weiter, ohne jemals an Energie und Tiefgang zu
verlieren. Leute, diese Scheibe enthält nicht einen
einzigen schwachen Song, und je öfter ich sie mir
anhöre, desto mehr liebe ich sie. Und ich muss mich vor
Bassist und Night Demon – Frontmann Jarvis Leatherby
dafür verneigen, dass er mit seiner Hartnäckigkeit und
seinem Glauben an diese Band uns dieses Juwel beschert
hat. Abgerundet wird das Ganze durch ein sehr
geschmackvolles Coverartwork, das diese Bezeichnung auch
wirklich verdient, stammt es doch wieder aus dem Fundus
von Fantasy – Maler Michael Whelan, dessen langjährige
Zusammenarbeit mit Cirith Ungol ebenso nachhaltig und
zeitlos ist wie die Musik der Band. Für echte Metal-Fans
ist diese Scheibe ein absoluter Pflichtkauf. Mirko
B.
Punkte:
9.3 von 10
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MNEMOCIDE - Feeding The Vultures (CD) Czar
Of Cricket Aus Basel kommen Mnemocide und
bringen, nach der EP "Dbris", mit "Feeding The Vultures"
ihr Debüt über die volle Länge auf den umkämpften Markt.
"Manifest" rollt gemächlich, wie ein Schützenpanzer,
durch die Botanik. In ähnlicher Gangart geht es mit
"Crash & Burn" weiter, und es wird ganz geiler Death
Metal im Mid Tempo geboten, der durch Mark und Bein
geht. Passend zum Lockdown wird plötzlich, in der Mitte
des Songs, alles runtergefahren! Aber man zieht den
Karren aus dem Dreck und gibt wieder ein wenig Gas zum
Schluss hin. Brachial meldet sich "To The Nameless" zu
Wort und wütet wie ein ungezähmtes Monster, das nichts
unbeschadet lässt! Genial, wie diese Groovewalze alles
vor sich liegende planiert! Bei "In Pain" kommt die
Abrissbirne zum Einsatz und diese verschont wirklich
nichts und niemanden! Wem dieser Sound noch nicht in
Fleisch und Blut gegangen ist, dem ist auch nicht mehr
zu helfen! Verschwörerisches Geflüster gibt es mit
"Prologue" für eine Minute. Das war aber nur eine kleine
Verschnaufpause, denn mit "Like Ghosts" geht es wieder
in die Vollen. Ein gut geölte Groovemaschine, die
unermüdlich zu Werke geht! "Again" kommt stampfend
daher, und auch in diesem Tempobereich machen Mnemocide
eine gute Figur. Mächtig türmen sich die Riffs in "Let
Me Feed You" zu einer Soundwall auf. Dieser Song lebt
von den endlos geilen Riffs, die automatisch für aktives
Headbanging sorgen. Polternd geht es mit "Dead Man
Walking" ab, und das ist ein Hymne, die sich sägend ins
Unterbewusstsein frisst. Aber Mnemocide haben ihr Pulver
noch lange nicht verschossen, das beweist "Fear Me"
eindrücklich. Mit einem unvergesslichen Refrain
ausgestattet, so ist auch dieser Song ein weiteres
Highlight im Repertoire von Mnemocide. Eine kurze
Verschnaufpause bietet "Interlude", das zugleich als
Vorspiel des letzten Songs "Revolution Required" dient.
Mit diesem Song wird der Reigen, von genial groovenden
Death Metal-Songs, gebührend beendet. Mit diesem Album
gelingt Mnemocide der Sprung in die höchste Liga, nicht
nur national, sondern auch international! Aus diesem
Grund muss die Devise heissen: Unbedingt kaufen!
Roolf
Punkte:
9.3 von 10
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CHAMPLIN WILLIAMS FRIESTEDT (CWF) - II (LP, Clear
Vinyl) Black Lodge Records Hinter der Kurzform
"CWF" stecken drei musikalische Schwergewichte, vorab
Bill Champlin von Chicago und Joseph Williams von TOTO.
Der aus Schweden stammende Gitarrist Peter Friedstedt
als Dritter im Bunde besitzt nur vermeintlich weniger
Ansehen als seine berühmteren Kollegen. Das illustre
Trio fand sich schon vor sieben Jahren erstmals zusammen
und hatte noch vor einem ersten Studio-Album einen
Live-Hochkaräter am Start, der (zwar nur) im hohen
Norden die Charts erklomm. Grundsätzlich ist das
allerdings nichts Weltbewegendes, da längst bekannt ist,
dass Rockmusik im hohen Norden einen anderen, respektive
viel höheren Stellenwert als bei uns geniesst. 2015
folgte das CWF-Debüt, das trotz der zu erwartenden
Klasse nur einem vergleichsweise kleinen Kreis von Fans
wirklich geläufig war, während die breite Masse in
dieser Ecke vor allem TOTO verfolgte. Wem vergönnt war,
dessen 40. Anniversary-Tour im vergangenen Sommer in
Pratteln mal in etwas kleinerem Rahmen als früher zu
geniessen, weiss um die erdrückende Qualität dieser
Jahrhundert-Combo. Was die drei genannten Herren hier
auf ihrem zweiten Album, unterstützt von vielen nicht
minder talentierten KollegenInnen aus der Profiliga, vom
Stapel lassen, steht Lukather und Co. in rein gar nichts
nach. Auch das zweite Werk ist ein Monolith des AOR/West
Coast Genres. Besser kann man solche Mucke schlicht
nicht bringen, obwohl oft die Gefahr besteht, dass das
Ganze zu seicht ausfällt. Dies ist hier zum Glück nicht
der Fall, und getragen von einem perfekt produzierten
Sound wird der geneigte Fan mehr als zufrieden gestellt.
Wer nicht nur auf «Rosanna» und «Africa» steht, findet
in CWF eine absolut zwingend zu empfehlende Alternative.
Rockslave
Punkte: 9.1 von 10
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ANCIENT CURSE – The New Prophecy (2 LPs)
Pure Steel Records/Musikvertrieb Und noch eine
tot geglaubte Band, die wiederbelebt wird. Die hier
offenbarte musikalische Qualität spricht allerdings
dafür, dass solche Reunions noch deutlich öfters
geschehen dürfen. Die Hörer danken es! Bei Ancient Curse
handelt es sich um ein Bremer Prog-Power-Metal-Quartett,
das sich offizielle seit seiner Gründung 1985 nie
aufgelöst hat. Die bisherige musikalischen Lebenszeichen
in Form von Tonträger datieren zwischen 1987 und 1997.
Das lässt erahnen, dass in den letzten 20 Jahren nicht
viel bei den Deutschen lief. Gitarrist Gunnar Erxleben
ist daneben noch bei Riot Instinct aktiv, während sich
Gitarrist Pepe Pierez bei Povertys No Crime und Sons Of
Seasons austobte. Bei Letzteren spielt auch Keyboarder
Oliver Palotei, den man vor allem durch Kamelot kennt
und hier als Gast aufgeführt ist. Auch auf diese Zeit
zurück geht wohl der Beitrag von Sänger Henning Basse
(Ex-Firewind, Metalium und viele andere). Das alles
würde aber nichts nützen, wenn die aufgenommene Musik
schlecht wäre. Und das ist sei bei weitem nicht. Ancient
Curse mischen hier gekonnt folkige Elemente mit solchen
aus dem Power, Thrash und Prog Metal. Dabei zaubern sie
immer wieder schwelgerische Melodien hervor, die
ihresgleichen suchen. Besonders die Gitarren lassen viel
Atmosphäre aufkommen. Die Refrains wurden geschickt
gesetzt, so dass das Ganze immer schön nachvollziehbar
bleibt. Teilweise erinnert mich "The New Prophecy" gar
an 70er-Jahre-Art-Hard Rock. Wer einfach strukturierte
Lieder sucht, ist bei Ancient Curse sicher an der
falschen Adresse. Wer aber ein eigenwilliges
musikalisches Gewächs vorzieht, wird hier seine helle
Freude haben. Dazu braucht es nur etwas Geduld. Denn
viele Strukturen erschliessen sich nach einem
allerersten positiven Hördurchgang erst nach und nach.
Wer sich den Einstieg etwas erleichtern will, darf gerne
mit «Forever Young» starten. Dieses besitzt einen
zwingenden Refrain, mit dem Ancient Curse eigentlich den
Durchbruch schaffen sollten. Wer anstelle von
musikalischem Fastfood mal Lust auf ein Gourmet-Menu
hat, kann hier nicht viel falsch machen. Es bleibt zu
hoffen, dass dieses Juwel nicht in der Flut von
Veröffentlichungen untergeht. Roger W.
Punkte: 9.1 von 10
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TOKYO BLADE – Dark Revolution (Red Vinyl)
Dissonance Productions Die Englänger
veröffentlichten zwischen 1983 und 1985 drei Alben, mit
denen man zum Sprung zu den grossen Vier ansetzte.
Namentlich Judas Priest, Saxon, Def Leppard und Iron
Maiden. Songs wie «If Heaven Is Hell», «Sunrise In
Tokyo», «Someone To Love», «Night Of The Blade», «Rock
Me To The Limit», «Unleashed The Beast», «Madam
Guillotine», «Jezzabell», «Blackhearts And Jaded
Spades», «Midnight Rendezvous» und «Playroom Of Poison
Dreams» gehören noch heute zum Besten, was die «New Wave
Of British Heavy Metal» ans Tageslicht brachte und sind
noch immer Tracks von internationalem Format, die jedem
Vergleich standhalten. - Das gleiche Schicksal wie Tokyo
Blade ereilte auch Heavy Pettin, die mit zwei
sensationellen Alben leider nie den Erfolg verbuchen
konnten, der ihnen zustand – Tokyo Blade wurde immer von
Gitarrist Andy Boulton geleitet und auf dem
mittlerweilen neunten Studioalbum stand der Engländer
erneut mit der fast Ur-Besetzung im eigenen Studio.
Zumindest stand diese Formation schon 1984 auf der
Bühne. Bedeutet, neben Andy sind Sänger Alan Marsh,
Bassist Andy Wrighton, Schlagzeuger Steve Pierce und
Gitarrist John Wiggins auf dem neuesten Streich zu
hören. Und verdammt ja, die Jungs können es noch immer.
Auch wenn der freche, unbekümmerte Spirit aus dem Jahre
1984 einem «erwachsenen» Sound gewichen ist, so geht ein
Lied wie «Burning Rain» noch immer flott rein und
begeistert vom ersten Anschlag auf der Gitarrensaite bis
zum letzten Scream. Auch der nach Revolution schreiende
Titeltrack gefällt sofort und das flotte «The Truth Is A
Hunter». «Perfect Enemy» hat mit seinem vorantreibenden
Rhythmus, dem tollen Riff und einleitenden Solopart
sofort meine Aufmerksamkeit. Wie auch das schnelle «See
You Down In Hell». Okay, «Dark Revolution» ist sicher
kein Nachfolger der ersten drei Scheiben, aber
garantiert ein Werk, welches den eigeschlagenen Weg der
letzten Scheibe «Unbroken» weitergeht und verfeinert.
Einer, der mich von Beginn weg berührt und auf eine
Fahrt mitnimmt, die aus Nostalgie und tollen Gefühlen
besteht. Alleine «Voices Of The Dark» mit seinen Breaks,
ruhigeren und sich aufbauenden Parts im Soloteil,
erinnert ganz einfach an die gute alte Zeit und ist ein
Klassetrack, wie man ihn heute nur noch sehr selten
hört. Die Truppe war damals, zu Beginn meiner
Metal-Zeit, ein gern gesehener und willkommener Gast auf
meinem Plattenteller. Wie sonst könnte es sein, dass ich
alleine die ersten beiden Scheiben gefühlt in jeder
möglichen Re-Release-Version mein Eigen nenne... Danke
Jungs für ein Lebenszeichen, das wirklich verdammt gut
geworden ist! Tinu
Punkte: 9.0 von 10
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THE ORDER - Supreme Hypocrisy (CD) Massacre
Records/Musikvertrieb Eigentlich hätte Leadsänger
Gianni Pontillo, der letztes Jahr bei der deutschen
Metal-Ikone Victory eingestiegen ist, eine erste
livehaftige Visitenkarte in der Schweiz abgeben sollen,
doch das weltweilt grassierende Corona-Virus hat seit
März so ziemlich alles lahm gelegt. Wie gut, dass nebst
Souls Revival auch The Order noch aktiv sind. So fand
die Schweizer Band die Zeit, nach «Rock'N'Rumble» von
2016 ein brandneues Album einzutüten, das stilistisch,
sprich härtetechnisch wieder spürbar zurück zu den
Anfängen des brillanten Debüts «Son Of Armageddon»
(2006) geht. Der Ausflug in die 80er, der mit «1986»
wunderbar initiiert und zelebriert wurde, gehört
definitiv der Vergangenheit an. Bruno Springs Gitarre
klingt düsterer als zuletzt und überhaupt weht einen die
Soundwand bereits beim Opener «The Show» aus den
Latschen. Wem das noch nicht ausreicht, kriegt mit dem
Titeltrack auch gesanglich einen Mordsbrocken auf die
Lauscher geknallt. Gianni zeigt hierbei, wie kraftvoll
und variantenreich sein Gesang seit je her ist. Dass The
Order aber grundsätzlich auch, oder immer noch für
oberfetten wie melodiösen Hard & Heavy Rock stehen,
offenbaren anschliessend «Back To Reality» und «Dreams
Are Not The Same», die schön nach vorne preschen. Dass
die Truppe durchaus auch Potenzial für Stadionrock
besitzt, lässt “Save Yourself» in hellstem Licht
erscheinen. Vergleichsweise zäh walzt «Where I Come
From» nieder. Dass man nachher eher unerwartet ein
Pianoballade nachschiebt, ist einfach der genialen
Gesangsstimme von Gianni geschuldet, der zu den Besten
seines Fachs gehört. Genial dann der Rausschmeisser
«Only The Good Die Young», der massig Vibes von Black
Sabbath verströmt und mit fast sieben Minuten den
längsten Song auf «Supreme Hypocrisy» markiert. Eine
weitere Hammer-Scheibe aus dem Hause The Order, die
nichts als Pflicht ist! Rockslave
Punkte:
9.0 von 10
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IN EXTREMO - Kompas zur Sonne (Red Vinyl)
Vertigo/Universal Music Seit 25 Jahren rocken In
Extremo die Bühnen der Welt. Für mich persönlich eine
der wenigen deutschen Bands, bei denen man sich auf gute
Qualität und Überraschungen verlassen kann. Folk-Metal
mit mitreissenden Hymen, dreckigen Spielmannsliedern und
politischen Anklagen. Den Anfang macht „Troja“ und ist
eine perfekte Mischung aus bekannten mittelalterlichen
Elementen und modernen Rock. Es zeigt hart und laut wo
die Reise hingehen soll. "Kompass zur Sonne" beginnt für
mich genau da wo der Vorgänger "Quid Pro Quo" aufgehört
hat. Der nachfolgende Titeltrack ist eine Hymne, die
Aufbruchsstimmung verbreitet - sanfter als der Opener -
die aber mit durchdachtem Text und Nachdruck
zurückbleibt. „Lügenpack“ ist nicht weniger einprägsam,
kommt aber schon wegen der Lyrics („… Lügen, Lügen,
Lügenpack, wir schneiden euch die Zunge ab…“), bissiger
und brutaler daher. Ohrwurmgarantie! “Gogiya” beruhigt
mit dem Intro das angeheizte Gemüt zunächst. Der Schein
trügt! Das Duett mit dem Russkaja-Frontmann Georgij
Makazaria ist eine Überraschung und zelebriert den
osteuropäischen Kulturraum. Party-Faktor mit russischer
Folklore und “Hohoho” Gesängen. Eine Überraschung, die
nicht nur ins Ohr geht. Lateinische Texte dürfen
natürlich nicht fehlen. „Salva Nos“. Eine gewohnt
epische Hymne. Absolut passende Platzierung, um auf die
musikalischen Wurzeln zu verweisen. Schwermut und
Emotionen kommen dann mit „Schenk nochmal ein“. Die
Stimme von Michael Rhein passt hervorragend auf die
tiefgründige Ballade. Ein Song über Abschied, Tod,
Trauer in Form eines Trinkliedes. Für mich ist einer der
besten Songs der Scheibe „Saigon und Bagdad“. Eine
Anti-Kriegs-Hymne, die die Kriegsthematik von „Lieb
Vaterland, magst ruhig sein“ wieder aufnimmt und
ebenfalls (wie auf "Quid Pro Quo") mit einer
Kinderstimme versehen ist, die fragt „Habt Ihr nichts
gelernt“ nach der Aufzählung diverser zerstörter
Schlachtfelder. Bleibt definitiv im Ohr und regt zum
nachdenken an. Wer sich für die Deluxe Version
entscheidet, bekommt diesen Song als Bonus noch in einer
Elektroversion auf die Ohren. Mittelalterliche
Moralsatire wird im Song „Narrenschiff“ aufgegriffen.
Nicht nur thematisch, sondern auch musikalisch, ein
Klassiker der sieben Hauptstädler.
Die zweite
Überraschung mit „Wer kann segeln ohne Wind“ ist absolut
gelungen. Da growlt doch kein geringerer als der Hühne
von Amon Amarth zu Schunkelrhythmik. Johan Hegg und
InExtremo. Wie passt das zumsammen? Der Song bedient
sich hier inhaltlich von dem schwedischen Kinderlied
“Vem Kan Segla” - Aha, das passt dann natürlich wieder.
Sehr interessante Nummer. „Reiht euch ein ihr Lumpen“
ist ein klassisches Trinklied - eingängig, sofort
mitsingbar und absolut „feierkompatibel“. Der zweite
Titel in Latein. „Biersegen“ ist titeltechnisch perfekt
platziert und stimmt feucht fröhlich auf das Trinkgelage
ein. Ein Zwiegespräch mit einer Drossel beendet dann
zunächst akustisch ruhig, aber nicht weniger
stimmungsvoll. „Wintermärchen“ ist ein tiefsinniger
Dialog über das Leben selbst nach dem gleichnamigen
Gedicht von Otto Ernst. Ein absolut stimmiges Werk, dass
die Vielseitigkeit der Berliner zeigt. Leidenschaft,
Ernergie und Herzblut. Musikalisch sicher nicht DAS
Meisterwerk. Inhaltlich aber abwechslungsreich, bedient
es Metalheads genauso wie Mittelalter-Jünger. Eine
absolute Empfehlung für Folk Metal und Folk Rock
Anhänger. Als Fan der ersten Stunde, ist für mich dieses
dreizehnte Studioalbum wieder ein absolutes Meisterwerk
und die perfekte Mischung aus harten und rauen Melodien.
Es lässt mich fröhlich eingeschunkelt, aber auch
nachdenklich zurück. Anne
Punkte:
9.0 von 10
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ANCILLOTTI – Hell on Earth (CD) Pure Steel
Records Aus Norditalien kommt nun das dritte
Studioalbum des 2014 gegründeten Familienprojekts
Ancillotti. Die Ancillotti-Brüder Sandro «Bid» am Bass
und Daniele «Bud» am Mikrophon sowie dessen Sohn Brian
Ancillotti am Schlagzeug werden von Luciano «Ciano»
Toscani an der Gitarre komplettiert und bilden damit das
Heavy Metal Quartett. «Hell on Earth» wird mit
heroischen Klängen, einer Schiessszene und mit
Schmerzensschreien eröffnet, welche alsbald von
ergreifendem Gitarrenriffing durchbrochen werden.
Schnell wird klar, dass Ancillotti mit stabilem,
markantem Heavy Metal im klassischen Sinne überzeugen
können. Einprägsame Riffe, ausfallende Gitarrensoli und
rauer Gesang ist alles, was es braucht, um geilen,
direkten Metal zu produzieren – das hat das Quartett
definitiv im Griff. Musikalisch sind insbesondere in den
eher im Midtempo gespielten, groovigen und direkten
Tracks wie «We are coming» starke Parallelen zu Accept
erkennbar. In den rasenden, harten Songs wie «Firewind»
oder «Till The End» sind ferner Einflüsse von Judas
Priest zu hören. Somit ist «Hell on Earth» mit seinen
neun Tracks eine Mischung aus schnellen Bomben und
groovigen, soliden Treibern. Bud’s kratziger Gesang
erinnert leicht an Edwin Gustoff (Chrome Division) und
ergänzt die tiefen Klänge fantastisch. Zudem ist
abermals Simone Manuli als Gastkeyboarder zu hören und
diverse Special Guests wurden für die backing vocals
hinzugezogen. Somit entsteht ein raffiniertes Album,
welches definitiv Laune macht. Nichts geht über geilen
soliden Heavy Metal! Sina
Punkte:
9.0 von 10
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THOLA - Welcome To The Metal Circus (CD/EP)
Eigenvertrieb
Obwohl die Zeiten bei der
Baselbieter Progressive Metal Band Kirk (die sich
aktuell Gods Of Silence nennen) für Leadsänger Thomas
"Thomi" Rauch schon eine Weile zurück liegen (das
kultige Debüt «The Final Dance» erschien 2003 und das
zweite Album «Masquerade» 2014), hatte man sich
zumindest privat nicht ganz aus den Augen verloren. Umso
grösser war dann die Freude zu vernehmen, dass sich
Thomi wieder aktiv dem Gesang widmet. Thola (korrekt
geschrieben: tHOLA) nennt sich der verwegene Haufen aus
dem Kanton Wallis, der erst seit 2016 zusammen gefunden
hat. Die Formation aus gestandenen Musikern, sprich Rolf
"Rodo" Studer (g), Thommy Ambiel (b), Sven Imsand (d)
und Patrick Ambord (g) war zuerst mit Frontmann Fredy
Salzmann am Start und spielte mit «WolfBurn» (2017) und
«Stalking Tender Prey» (2018) bereits zwei full lenght
Alben ein. Diese fanden den Weg zu Metal Factory leider
nicht, und so brauchte es heuer den Wechsel hin zu Thomi
Rauch, um diesen Zustand zu beenden. Der bisher in
Eigenregie produzierte Progressive Power Thrash Metal
weist ein beachtliches technisches Niveau auf und
erinnert von der Machart her durchaus an die härteren
Tracks von Kirk. Nachdem Fredy Salzmann letztes Jahr
einvernehmlich ausstieg, da die Band mehr Energie in das
Ganze stecken wollte, fand zusammen, was offensichtlich
zusammen gehört!
Wer sich ein paar der alten
Songs mit Fredy anhört, gelangt mitunter zum Song
«Babawanga» und wird nachher beim EP-Opener «Bloody
Game» feststellen, dass es sich grundsätzlich um den
gleichen Song handelt, der nochmals und jetzt neu mit
Thomi Rauch aufgenommen wurde. Die Frischzellen-Kur ist
frappant, und erst jetzt dringen tHOLA so durch, wie sie
es sich wohl von Anfang an vorgestellt hatten. Im Vergleich
zur alten Version wurde härte- und bombastmässig noch
eine ordentliche Schippe drauf gelegt und der vorher zu
verhaltene Gesang besitzt jetzt die nötige
Schneidigkeit, die sich wie ein glühendes Messer durch
einen Butterblock hindurch pflügt. «Burning Waves»
steigt danach zunächst ebenso krachend ein, um bald
darauf das progressive wie melodiöse Element heraus zu
kehren, bevor es hinten raus wieder ordentlich im Karton
rappelt. Keine Gefangenen macht auch «Heroes», ohne
David Bowie zu huldigen, sondern einen vielmehr mit
einem galoppierenden Drive glatt aus den Latschen kippen
lässt. Obergeil zudem, wie gegen den Schluss hin Thommy
Ambiels Bass plötzlich voll am Pumpen ist. Da es sich
bei «Welcome To The Metal Circus» "nur" um eine 4-Track
EP handelt, läutet der nicht minder heftig abgehende
Rausschmeisser «X-Treme» die Schlussoffensive ein. Da
ist ein ziemlich heftiger Ruck durch tHOLA hindurch
gegangen, und nun warten wir gespannt auf den dritten
Longplayer, der die Erwartungen zu diesem neu gelegten
Feuer bedrohlich anheizt! Rockslave Punkte:
keine Wertung
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PRETTY MAIDS – Maid In Japan (2 LPs)
Frontiers Music/Musikvertrieb
Was soll ich gross über
dieses Live-Album schreiben? Bei ganz wenigen Konzerten
spielte das «danish dynamite» das komplette 1987-Werk
«Future World». Für mich war damals der Gig beim
Balinger «Bang Your Head»-Festival ein grossartiges
Konzert. Auch wenn ich mir wünschte, dass Ronnie Atkins
und seine Jungs das komplette «Red, Hot And Heavy»-Album
gespielt hätten, es war ein unvergesslicher Moment,
«Future World» vom Anfang bis am Schluss zu geniessen.
Klar, die Stimme von Ronnie hat nicht mehr die
Aggressivität wie damals bei 1987er «Monsters Of
Rock»-Festival, aber trotzdem überzeugte der Shouter.
Ken Hammer an seiner Seite holt noch immer die besten
Riffs aus der Gitarre raus, und alleine, was die Beiden
damals mit dem Titelsong, der Hymne «We Came To Rock»,
dem Single-Hit «Love Games», dem sich aufbauende «Yellow
Rain», den beiden Speed-Tracks «Loud’n Proud» und
«Needles In The Dark» und der unter die Haut gehenden
Ballade «Eye Of The Storm» veröffentlichten, war zu
Recht der grössten Kassenschlager der Dänen. Tja, und
von solchen musikalischen Glanzleistungen ist der Fünfer
heute leider doch einiges entfernt. Was nicht bedeuten
muss, dass die neuen Lieder nicht mehr gut sind, aber an
die Klasse der alten Tracks können sie nicht anstinken.
«Mother Of All Lies» und «Kingmaker» mögen gute Songs
sein, fallen auf dieser Live-Scheibe aber ab. Da ist das
völlig verkannte «Sin-Decade» einfach von einem anderen
Kaliber, ganz zu schweigen von den «Future
World»-Liedern. Ich verstehe bis heute nicht, wieso die
PM-Alben zwischen 1990 und 2007 nie den Erfolg feiern
konnten, der ihnen zustand, aber die letzten drei
Scheiben dermassen abgefeiert werden. So sind die
Geschmäcker verschieden, und statt zu meckern, freue ich
mich nun an dieser Live-Scheibe, bei der Pretty Maids
den 30. Geburtstag von «Future World» feiern.
Tinu
Punkte:
keine Wertung
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PERCHTA – Ufång (Gatefold LP) Prophecy
Productions Tiroler Black Metal im Dialekt
gesungen. Eine einzigartige, coole Idee. Ausserdem geht
es hier nicht um eine gewöhnliche Black Metal Band ab
Werk, sondern es ist ein Einzelprojekt einer Frau. Von
Frau Holle, wenn man es genau nehmen will, denn die
Perchta ist die heidnische Version davon. Ich höre in
«Erdn» rein und kann sagen, diese Frau gibt sich nicht
nur einzigartig, sie musiziert auch einzigartig. Der
Song beginnt düster, durch verschiedene Instrumente
schon ziemlich Pagan angehaucht und dann kommt der
Gesang. Ein Schlag ins Gesicht, volle Kanone, echt
brutal. Die Instrumente im Hintergrund geben einen
wahnsinnig geilen Kontrast dazu. Es gibt auch einzelne
Sprechparts im Song, in denen man den Dialekt wirklich
erkennen kann und ich kann mir nicht helfen aber das
klingt absolut herzig. Aber ja, ich gehe jetzt einfach
mal an die anderen Songs heran, als würde ich diese
Sprache nicht verstehen, denn dann ist das Ambiente
komplett anders. Der nächste Song «Långs» ist dagegen
komplett ruhig gehalten, Flüstergesang leitet durch das
Lied, unterbrochen von kurzen geschrienen Parts. Es geht
weiter mit «Åtem», dessen Titel auch gerade die
Besonderheit des Songs beschreibt. Denn die Perchta hat
nicht nur ihre Stimme extrem im Griff, sondern auch ihre
Atemtechnik, welche sie gekonnt einsetzt um diesem Song
neben Schreigesang einen einzigartigen Touch zu geben.
Okay, wir sind noch nicht mal in der Hälfte dieses
Werkes und es ist schon absolut abwechslungsreicher als
viele Alben, die ich kenne. Ein Highlight für mich ist
«Gluat», welches mit seiner treibenden Natur richtig
einheizt. Dazu kommen auch noch die diversen Schreie,
welche durch das Lied durch genau richtig platziert
sind, damit sie so richtig unter die Haut fahren. Im
positiven natürlich. «Wåssa» ist auch wieder so ein
Song, der komplett aus der Reihe tanzt. Bis jetzt kennen
wir die Perchta, wie sie kreischt, schreit, flüstert und
atmet. Aber jetzt, jetzt singt sie. Mit einer so reinen
und doch festen Stimme. Ich musste ungelogen nach Luft
schnappen, als ich die ersten Töne davon gehört habe.
Diese Künstlerin kann etwas! Dazu kommt noch die ganze
Songatmosphäre, welche sich von fein und unschuldig bis
zu hart mit kurzen Schreigesangeinsätzen wandelt. Mein
absoluter Favorit dieses Album! Ein unglaubliches Werk!
Mit einer solchen Vielfalt und absolutem Können gemacht.
Einfach nur geil! Zoé
Punkte:
9.0 von 10
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CRYPTEX - Once Upon A Time (Red Vinyl)
Steamhammer/Musikvertrieb Wow, schon die erste
Nummer, der Titel-Track "Once Upon A Time", ist ein
Hammersong, mit Queen-Chören und Musik, die an Rush
erinnert. Sehr spannend geht’s auch weiter mit "Because
The Reason Of You". Hier klingt die Musik der
Norddeutschen stark nach Jethro Tull, aber mit etwas
härteren Gitarren. Simon Moskons Stimme trägt einen
grossen Teil zur gelungenen Musik bei, sein Gesang
fesselt den Zuhörer, ist irgendwie magisch. Und dazu
diese grossen Chöre, das klingt einfach genial. Die
Musik des deutschen Trios plus Schlagzeuger Simon
Schröder lebt alle Facetten des Prog Rock voll aus.
Spannend und total verspielt. Mal etwas härter wie das
starke "Bloodmoon", auch hier wieder mit grossatigem
Gesang, sehr melodiös und mit viel Abwechslung. Dem
entgegen steht das rockige, etwas dramatische "Haunted".
Oder das sehr lebendige "Reptiles", das auch sehr
verspielt ist, coole Prog-Nummer. Irgendwie erinnern
mich Cryptex an eine ältere, längst vergessene Band
namens Mozart, die auch so verspielte Tracks hatten, gut
zu hören beim etwas folkigen "I Don't Know Why". auf
jeden Fall macht die Musik der Deutschen Riesenspass
beim Anhören, alle zehn Songs plus das kurze
Instrumental "A-Mo(u)rning" sind kleine Perlen und man
kann nicht genug davon kriegen. Man hört hier eine Menge
Einflüsse wie z.B. auch von Queen aus deren frühen,
verspielten Phase. "Once Upon A Time" ist ein richtig
geiles Album, das man wieder und wieder anhören kann
(muss) und man entdeckt immer wieder Neues in der Musik
der Deutschen. Crazy Beat
Punkte:
9.0 von 10
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LUSTRE – The Ashes Of Light (LP) Nordvis
Produktion Lustre ist eines dieser
Einzelprojekte, die ich immer mal in unregelmässigen
Abständen absolut suchte, und sie danach Monate nicht
mehr anrühre. Einige der sieben Alben und unzähligen EPs
und Singles haben es mir trotzdem auf längere zeit
angetan. So wie «They Awoke The Scent Of Winter» und
«Wonder» zum Beispiel. Das Projekt aus Schweden ist auf
jeden fall seit der Gründung 2008 sehr aktiv, selbst
nach der Pause zwischen 2018 und 2019 lässt sich Lustre
nicht ausbremsen. Der Sound ist wechselnd, bewegt sich
aber immer im Spektrum zwischen Dungeon Synth im Stile
von Projekten wie «Örnatorpet» oder «Basarbian Hills»
und Atmospheric/Black Metal mit Sound ähnlich zu Bands
wie «Eldamar» oder älterem «Violet Cold». Wir beginnen
ganz klassisch mit «Part 1 (Eyes Like Stars)», ein
wunderschön atmosphärischer Track aus Geigen-artigen
Synthis und Echoigen Vocals. Anschliessend kommt «Part 2
(A Silent Tale)» dieser ist ein sehr stiller Titel,
anfangs haben wir Dungeon Synth mit einer repetitiven
Melodie und anschliessen sehr feinen Drone Noise welcher
gegen Ende ausläuft. Die Mitte des Albums markiert «Part
3 (Like Music In The Night)» dieser hat eine
wunderschöne Melodie, die zum Träumen anregt und erneut
von den Vocals im Hintergrund begleitet wird. «Part 4
(The Empty Black)» hat eine etwas langsamere und
sanftere Melodie, die gleichzeitig durch ein Rauschen
leicht gedämpft erscheint. Das Gegenteil davon ist der
Titeltrack «Part 5 (The Ashes Of Light)», dieser ist
sehr klar und auch von einigen Instrumenten mehr
begleitet. Gleich von Anfang an kann man das Schlagzeug
und einige parallel laufende Synthi ausmachen, die
anschwellen und in den Hintergrund-Vocals münden, die
hier wohl am präsentesten sind. Der Track endet mir
einem Schlagzeug-Solo und geht über in den letzten Track
«Part 6 (Lamentation At Dawn)». Dieser Track bildet eine
schönes Finale. Eine ruhige konstante Melodie, die sich
erst aufbaut und dann gegen ende langsam ausläuft. Das
Album ist wunderbar und erinnert mich sehr an die zeit,
in der ich mich fast nur mit solch Synthi-begleitetem
Atmospheric auseinander gesetzt habe. Dieses Album ist
Entspannung pur und gehört ganz sicher in eine meiner
Playlists. Simu
Punkte:
9.0 von 10
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BENIGHTED - Obscene Repressed (Gatefold LP)
Season Of Mist/Irascible 14 heftige Tracks folgen
in kurzen Abständen auf dem 9. Longplayer namens
'Obscene Repressed', nebst einer EP und einem feinen
Livescheibchen, der Franzosen Benighted. Auf besagtem
Album frönt man sich dem Grindcore gepaart mit
Death-Metal. Aber wehe, man belässt es 'nur' auf
Grindcore mit Death-Metal. Nee, da werden auch rein
distortionlose Momente aufgezeigt. Zudem werden oft auch
Black-Metal-Elemente gekonnt ins monumentale Konstrukt
namens 'Obscene Repressed' miteingefleshed. War's das
schon? Nee, auch crossoverische- und hardcorerische
Attacken finden den Weg auf das 9. Album von Benighted.
Yep, zusätzlich kommen noch traditionelle Speed- und
Thrash-Moshes in dem 14-Song starken, neuen Output.
Nebst herrlichen Brutal Death-Metal-Riffs,
Grindcore-Attacken, exzellente, kurze, melodiöse
Shred-Soli-Angriffe, dominanten und groovigen
Bassläufen, feinen grindcorigen, blastenden, slammigen
Double-Bass-Machine-Shrapnelpatterns, sehr tiefen,
jedoch verständlichen Growls kombiniert mit slammenden
Shouts und Ringelschwänzchen-Gesangsakrobatiken runden
dieses sehr sauber und druckvoll produzierte 'Obscene
Repressed' ab, gepaart mit einem sehr bösen und genialen
Coverartwork, was perfekt zu Benighted passt. Für Fans
von Aborted, Dying Fetus, Carcass, Abnormality, Origin
und Konsorten. Anspieltipps wären da 'Nails', 'Smoke
Through The Skull', 'Muzzle', 'Mom, I Love You The Wrong
Way', 'Bound To Facial Plague' oder 'Get This'.
Leopold
Punkte:
9.0 von 10
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ECNEPHIAS - Seven - The Pact Of Debauchery (CD)
My Kingdom Music Ecnephias... Diese italienische
Kombo fristet meiner Meinung nach zu Unrecht ein
Schattendasein, sie werden kaum bis gar nicht in den
gängigen Rock/Metal-Zeitschriften erwähnt, und auch ich
muss zu meiner Schande gestehen, dass ich die Jungs nach
den jeweiligen Rezensionen immer wieder aus den Augen
verloren habe. Ist dies aufgrund fehlender
Wiedererkennungsmerkmale? Mitnichten! Auch wenn man
meinen könnte, dass der Sound schon vielfach irgendwo
bereits wiedergegeben wurde, so haben die Italos doch
irgendwie einen eigenen Trademark, so ähnlich wie bei
Lacuna Coil oder Rotting Christ - oder bei Moonspell
beziehungsweise Heavenwood, auch Eternal Oath könnte man
hinzuziehen. Es sind manchmal nur Kleinigkeiten, welche
den Unterschied ausmachen. So - mit diesen Infos kann
ich guten Gewissens sagen: Die Dunkelheit und
Beklemmtheit, welche man gerne nordischen Bands im
selben Genre zuschreibt, werden von Ecnephias sehr
intensiv erzeugt. Dazu die italienischen Texte: Sie
erzeugen eine gewisse Gänsehaut, welche Englisch nicht
so intensiv zu erschaffen vermag. Man höre sich nur mal
"Il Dovatore" an, diese gesprochene Schwere ist
einzigartig! Summa summarum: Wer auch nur ein bisschen
was mit Dark/Death/Doom Metal mit viel Melodie und auch
genügend Härte zu schätzen weiss (und vorhin aufgeführte
Bands), der sollte sich unbedingt dieses siebte Album
der Südländer anhören und sich in der Dunkelheit
verlieren. Intensiv! Toby S.
Punkte:
9.0 von 10
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KARITI – Covered Mirrors (CD) Aural Music
Trauernde slawisch angehauchter Folk aus Italien. Das
ist ja mal eine Mischung. Und so beginnt auch gleich der
Anfang von «Covered Mirrors», mit einem Klagegesang. Was
eigentlich ganz gut platziert ist und auch sehr
idyllisch wirken könnte klingt hier dann doch etwas
gruselig, da sich die verzweifelten Schreie immer wieder
genau gleich wiederholen und es eher gruselig wie
trauernd wirkt. «Sky Burial» ist dann schon viel
klangvoller. Melancholisch mit ruhigen gezupften
Gitarrenklängen und dem fliessenden Gesang der Sängerin
ergibt sich eine fein wogende Mischung, beruhigend aber
auch etwas verloren. Das Album ist übrigens auch
mehrsprachig gehalten wie «Крещение ведьмы (The baptism
of a witch)» beweist, welches auf Russisch gesungen
wird. Dieser Song ist vergleichsweise zu seinen
Vorgängern etwas lebendiger, grundsätzlich weil er etwas
weniger melancholisch angehaucht ist. Die Sängerin
zeigt, wie toll ihre Stimme in höheren Tonlagen klingt
und die Sprache verleiht dem ganzen einen besonderen
Touch. Ein weiterer Song, welcher hervorsticht ist
«Penance», welcher zweistimmig gesungen wird. Jedoch
nicht in einem Duett, sondern komplett durch den Song
gezogen ist der Gesang zweiklängig zu hören. Geil! «Anna
(Requiem to death)» zieht mit dem zweiklängigen Gesang
gleich mit, jedoch hört man hier auch noch die E-Gitarre
zum ersten Mal in diesem Werk. Eine erfrischende
Abwechslung und bisher absolut mein Lieblingssong durch
den Kontrast, welcher der Gesang nun zu der Gitarre
wirft. Absoluter Gänsehauteffekt! «Covered Mirrors» ist
ein absolut entspannendes Album, welches doch über eine
tolle Varietät verfügt um es besonders zu machen. Würde
ich definitiv öfters hören. Zoé
Punkte
9.0 von 10
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...AND OCEANS – Cosmic World Mother (LP)
Season Of Mist/Irascible Auch in der Black
Metal-Szene gibt es immer wieder Bands, die den Bogen
der „Trueness“ für wahre Fans überspannen. Dazu gehört
auch die finnische Kombo ...And Oceans. Bereits 1998
sorgten sie mit dem Debüt „The Dynamic Gallery Of
Thoughts“ für einige rote Köpfe. Ihr Stil, eine Mischung
aus Black Metal, Industrial und viel Synthesizer,
vermochte nicht vollends zu überzeugen und der Trupp
verschwand nach der zweiten Scheibe wieder in der
Versenkung. Ihr Nachfolgeprojekt unter dem Namen Havoc
Unit scheiterte ebenfalls kläglich. Jetzt ist das
Sextett zurück und punktet mit „Cosmic World Mother“ und
ihrem 2020er synthetisch-synfonischen Black Metal. Der
Mann am Mikro ist ebenfalls kein Unbekannter mehr, denn
da grunzt sich mittlerweile Mathias Lillmans von
Finntroll aus. Ansonsten ist von den ursprünglichen
Industrial/Black Metal-Architekten nur Timo Kontio als
ehemaliges Gründungsmitglied übrig geblieben. Ob ihrer
Zeit nun damals voraus oder doch einfach zu viel gewollt
– egal! „Cosmic World Mother“ zeigt Zähne, schäumt vor
Wut und knüpft mit viel Gespür und Kampfgeist an die
Platten ihrer Anfänge nahtlos an. Während elf Songs gibt
es Gitarrenstürme, knüppelnde Drums und
markerschütterndes Gebrüll auf die Lauscher. Nicht zu
vergessen das allumfassende Synthie-Dauerfeuer, das nach
wie vor den Sound der Finnen bestimmt. Böse Zungen
werden vielleicht wieder das Salz in der Suppe suchen
und behaupten, dass ...And Oceans auch heute noch in der
Schlaufe der Neunziger hängen. Drauf geschissen, denn
das mag sogar ein wenig stimmen, doch ihre spacige
Raserei besticht mit gutem Songwriting und klingt
trotzdem knackig frisch und unverbraucht. Reinhören!
Oliver H.
Punkte: 8.9 von 10
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ASGARD – Ragnarök (CD) Pride & Joy Music
Die aus Italien stammenden Asgard wirken auf ihrem neuen
Album schlicht einzigartig. 1983 wurde die Band in
Trient gegründet. Alben veröffentlichten sie in den
1990er-Jahren. Scheinbar lag die Band jetzt etwa 20
Jahre auf Eis. Dabei haben sich offensichtlich gute bis
sehr gute Kompositionen angestaut. Denn Asgard klingen
auf "Ragnarök" deutlich innovativer, als Albumtitel und
Bandnahme vermuten liessen. Die Südtiroler verbinden
hier geschickt Heavy Metal, Prog Metal, Folk Rock und
Hammond-Orgelklänge, die an Deep Purple erinnern. Das
Promoschreiben erwähnt dazu noch Bands wie Genesis oder
Pink Floyd als wichtige Einflüsse. Das Ganze wird zu elf
Liedern zusammen gemischt, die nicht auf billige
Effekthascherei schielen, sondern richtiggehend
Klangbilder malen. Löblich dabei ist, dass der Gesang
nicht zu oft als Stilelement eingesetzt wird, denn
dieser hat durch sein Timbre einen leichten Hang zum
Nerven. Er schrammt aber in dieser Form knapp daran
vorbei. Im Zentrum stehen hier die Melodien und die
plötzlichen Wechsel. Dazu setzten Asgard neben den
klassischen Rockinstrumenten auch Flöten und andere
Instrumente ein. Als weiterer Bonus beschränken sie sich
bei der Sprache nicht nur auf Englisch, sondern bauen
mal mehr, mal weniger oft Deutsch ein, ohne dass die
Lieder dabei ins Kitschige abdriften. Das macht
"Ragnarök" zu einem nicht immer ganz einfachen Werk. Wer
sich aber darauf einlässt, merkt schnell, dass es noch
viel mehr Bands geben sollte, die wie diese Italiener
schlicht ihr Ding durchziehen. Wer sich abseits des
Metal-Mainstream etwas Gutes antun möchte, der höre hier
rein. Und keine Angst, im Zentrum stehen definitiv die
Melodien, Melodien und Melodien. Roger W.
Punkte: 8.9 von 10
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IMPALEMENT - The Impalement (CD)
Eigenvertrieb Holy Moly, was für ein Debutalbum
namens 'The Impalement' von Impalement himself, einem
alememannischen Teutonen, der seine Jurte hier in der
Schweiz aufgeschlagen hat. 7 infernale,
deathig-gehaltene Black-Metal-Tracks, hervorragend
produziert, hervorragend intoniert. Meine Fresse, was
willst du als Black-Metaller denn mehr? Mit Hilfe
gleichgesinnter Volksgenossen wie Belphegor, Cradle Of
Filth, Bethlehem und weiteren Konsorten, was auch auf
eine Art als Stilvergleich herhalten kann, nebst den
guten, alten Bathory, denn Beliath, so nennt sich 'The
Impalement' auf Impalement, kombiniert nordisch-urigen
Black-Metal mit den Facetten aus dem Death-Metal. Will
schreiben, rasend schnelles, melodiöses, hymnenhaftes,
archaisches Riffing gepaart mit groovigem Death und sehr
melodiösen wie auch sehr schnellen Soli, blastende und
hymnenhafte Drums mit langanhaltenden, genussvollen
Double-Basses, einen treu wummernden Tieftöner mit
gelegentlichen 'Walking Bass'-Ausflügen und eben den
sehr tiefen Growls, die perfekt zum deathigen
Black-Metal passen, wie die Faust auf's Auge,
zweifellos. So soll intelligenter und durchdachter
Black-Metal klingen, vor allem wenn dann auch die
groovigen Elemente frei Ranzen, dunklem Herzen und viel
nordischer Mystik beeinflusst wird. Ein geniales Artwork
rundet diese herovrragende Produktion ab. Anspieltipps
sind alle Songs, denn 'The Impalement' bildet eine
Einheit, aber da sind für euch beispielsweise 'The
Impalement', 'Within The Court Of Rats' oder 'Satan's
Fire In My Eyes'. Leopold
Punkte: 8.9 von 10
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BLENDED BREW - Shove It Down (LP) Mighty Music
Diese aus Kopenhagen stammende Band im vorab
musikalischen Geiste von Siena Root, Rival Sons oder
Zodiac war mir bisher kein Begriff. Sowas erstaunt
angesichts der bisherigen Karriere, die mitunter schon
2013 zu begeistert aufgenommenen Headliner-Konzerten in
China (!) vor nicht weniger als 15'000 Fans führte! Zwei
Jahre zuvor, respektive während total sechs Monaten in
zwei Jahren, tingelte die Truppe bereits auch in den
Staaten drüben umher, was längst nicht allen Musikern
aus Europa gelingt. Mit «Wrong Hand» wurde 2018 ein
starker Song mit massig Vibes der 70er veröffentlicht,
der laut Spotify immerhin über 200'000 Mal (!)
abgespielt wurde. Fünf Jahre nach «Hand Patrones»
erscheint nun «Shove It Down» und klingt angesichts der
zahlreichen Konkurrenz dennoch ordentlich eigenständig.
Dabei verneigt man sich mit dem herrlich organisch
klingenden Vintage-Sound vor allem vor den Rival Sons.
Häufig ist auch immer wieder mal eine Hammond Orgel
auszumachen, die sich natürlich sofort in meinem Gehör
festkrallt und wohltuende Vibes meiner alten Helden von
Deep Purple herauf beschwört. Grandios gibt sich dabei
der Track «Give Me Your Love (Rival Cunt)», dessen von
Lord Sebastian Groset gespielte Orgelpart zu Beginn
locker auf die «Perfect Strangers» gepasst hätte. Hinten
raus würde dieser tolle Song übrigens auch perfekt zu
Pristine und Heidi Solheims Gesangsstimme passen. Die
insgesamt zehn Songs zeigen kaum Schwächen, sind bestes
Kraftfutter für Retro-Fans und mit vierzig Minuten
Spielzeit prädestiniert für das Tonträger-Medium Vinyl.
Wer auf Rival Sons zu «Feral Roots» und Deep Purple in
den 80ern steht, muss sich «Shove It Down» auf jeden
Fall krallen! Einen subjektiven Abzug generiert
allerdings die Piano-Ballade «Don't Say No», die eher
wie ein Fremdkörper wirkt und eine mögliche Höchstnote
ausbremst. Rockslave
Punkte: 8.9 von 10
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HEAVY HARVEST - Iron Lung (CD) Czar Of
Cricket Das Hardcore/Noise Rock-Trio Heavy
Harvest präsentieren mit "Iron Lung" ihr zweites Album.
Das noisige Intro "Worship" gibt den Startschuss zum
folgenden Spektakel! Mit "Scream" geht es laut weiter,
und dieser Song fängt mit seinem Groove alle und alles
ein. Die Hardcore-mässigen Vokills sind sehr interessant
und passen bestens ins Gesamtbild. Ein geiles Bass-Solo
steht am Anfang von "Nosebleed". Dieser Song mutiert zu
einem riesigen Riffmonster, und jetzt gibt es kein
Halten mehr: Alle hüpfen im Takt! Mit angezogener
Handbremse gibt "Body Hammer" die Möglichkeit zum
Verschnaufen. Brachial ist dieser Song aber trotzdem,
wegen dem Einsatz von Riffs in Endlos-Schlaufe! Unbändig
und ungestüm geht das Groovemonster mit "Needles" in die
nächste Runde und ist einfach nur geil gespielt!
Verzerrt und noisig wird es mit "Oven", und Heavy
Harvest gelingt es einmal mehr, für Abwechslung zu
Sorgen. Dieser Song macht Laune und ist ein weiterer
Volltreffer auf diesem Album. Rasant geht "7845-04" in
die Vollen, um dann in der zweiten Hälfte so richtig
doomig zu werden! Kurz und auf den Punkt ist
"Fertilizer", und dieser Song kann seine
Hardcore-Wurzeln nicht verleugnen. Beim Titeltrack "Iron
Lung" rocken Heavy Harvest in knapp drei Minuten so
richtig ab. Nach beschaulichem Anfang geben Heavy
Harvest mit "Pig Doctor" ihre Doktorarbeit zum Thema
Grindcore ab. Mit kurzer Spielzeit und ganz viel Groove
kann "Candy" überzeugen. Mit ganz viel Mosh-Attitüde
kommt "Skeleton" zum Schluss daher. Mit "Iron Lung"
haben Heavy Harvest eine Groove- und Riffbombe
abegliefert, die als legitimer Soundtrack in jeder
Hüpfburg zum Einsatz kommen muss! Roolf
Punkte: 8.9 von 10
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DEVANGELIC - Ersetu (Digipack) Willowtip
Records Uh, heftiger Einstieg mit 'Swarm Of
Serpents', Anspieltipp, der Italiener Devangelic mit dem
3. Longplayer 'Ersetu', nebst einer Single, EP und einem
Demo. Auf 'Ersetu' und darauf enthaltenen 9 Songs wird
heftigst gedeathed, brutal geblasted und das passt
einfach formidabile zusammen. Der Soundteppich ist sehr
dem US-amerikanischen Death-Metal zugeordnet, was
bestens passt, denn durch die schnellen Riffwechsel, den
teils melodiös gehaltenen Soli, den virtuosen
Bassläufen, dem extremen und tiefen Growl unterworfen,
den blastenden, double-bass-attackerischen und
speedig-thrashigen Drums, zeichnet sich eine Szenerie,
in welcher 'Ersetu' die akkadischen Zeiten wiederbelebt,
auferstehen und die mesopotamische Unterwelt erbeben
lässt, in besagtem Konzeptalbum. Ja, da ist der
Vergleich mit Nile nicht weit von der Zombiehand zu
weisen, exakt. Doch auch Cannibal Corpse, Suffocation,
Morbid Angel und Mitstreiter sind auch ideengeberisch
anwesend. Ein Ahnengaleristen-Artwork wie auch einen
sehr saubere, druckvoll-heftige Produktion runden
'Ersetu' für Devangelic historisch und unvergessen ab.
Weitere Anspieltipp da wären als 'Embalmed In Visceral
Fluids', 'Vomiting the Infected' oder 'Sigils Of Fallen
Abomination'. Formidabile! Leopold
Punkte: 8.9 von 10
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WITCHSKULL - A Driftwood Cross (LP) Rise
Above Records Bei Witchskull aus
Canberra/Australien dreht sich in diesem Fall fast alles
um die Drei: Witchskull ist ein Trio und bei "A
Driftwood Cross" handelt es sich um das dritte Album.
Passend zum Label-Rooster von Rise Above, kann man die
Richtung schon ungefähr erahnen, und die heisst ganz
klar Doom Metal! Mit "Black Cathedrals" wird zügiger
Doom mit einer Prise NWoBHM geboten. Dieser Song ist ein
mächtiger Stampfer, der mit einem geilen Gitarrensolo
garniert ist. Nicht von schlechten Eltern ist auch
"Baphomet's Child", und in diesem Song liefern sich die
Einflüsse von Doom und NWoBHM ein ausgewogenes Duell.
Auch bei "This Silent Place" ist die Zuordnung in ein
Genre nicht eindeutig möglich, genau wie beim Vorgänger!
Aber was soll's? Was zählt, ist die Musik, und die ist
auf jeden Fall im grünen Bereich. Doomig wird es mit
"The Red Altar", und so doomig waren die bisherigen
Songs nicht annähernd. Die wehklagenden Vocals sind mehr
als gelungen. Wacker galoppiert "Dresden" auf und davon.
So gefallen mir Witchskull am Besten. Dem unheimlichen
Sog dieses Songs kann man sich praktisch nicht
entziehen! "March Of Winter" ist eine brachiale und
alles zermalmende Groove-Walze. Unglaublich, wie dieser
Bulldozer von einem Song sich unstoppbar seinen Weg
bahnt. Mit gewaltigem Hitpotential ist "Nero Order"
ausgestattet, und es ist genial, wie der Fluss des Songs
gekonnt reguliert wird. Da wird das ganze Programm
geboten: Mal richtig hart, dann ausgesprochen zart. Der
Titeltrack "A Driftwood Cross" darf dieses
geschmackvolle Album zu Ende bringen. Gewissermassen
liegt die Kraft in der Ruhe, und so beginnt dieser Song
ruhig und verhalten. Dafür wird mit immer
wiederkehrenden Riffs für mächtig Stimmung gesorgt. Für
die Liebhaber von nicht überproduziertem Metal mit Doom-
und NWoBHM-Einflüssen ist das Pflichtstoff für den Monat
Mai! Roolf
Punkte: 8.8 von 10
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ONE DESIRE – Midnight Empire (CD) Frontiers
Music/Musikvertrieb Grundsätzlich hätte ich One
Desire mit dem Debütwerk vergöttern müssen. Hat Mainman
André Linman früher doch bei Sturm & Drang gespielt.
Eine Truppe, bei der die Medien zusammen mit dem Label
versuchten, junge Musiker zu kommenden Superstars zu
formen und aufzubauen. Der Schuss ging nach hinten los,
weil das Unterfangen zu offensichtlich war. Leider, denn
Sturm & Drang spielt drei wirklich tolle Hard Rock-Alben
ein, die eigentlich in jede gut sortierte
Plattensammlung gehört. Doch wie so oft kommt es anders,
als man sich dies vorstellt und erhofft. Die Truppe
brach auseinander und André gründete One Desire, die
eine gehörige Portion melodischer ans Werk geht. Nach
dem Debüt aus dem Jahre 2017, folgt nun der Zweitling.
Noch immer sind es die hymnenhaften, melodischen Lieder,
die aber dieses Mal eine Portion härter aus den Boxen
erklingen (zum Glück!). «Shadowman» und speziell «After
You’re Gone» gefallen von der ersten Sekunde. Einmal
mehr ist es die Stimme von André, die sofort begeistert.
Würde man Reckless Love und Treat mischen (ich weiss,
ein mutiger Vergleich), könnte man das Ergebnis
«Midnight Empire» nennen. Auch ganz viel Eclipse kommt
ans Tageslicht, und dies nicht nur bei «Down And Dirty».
Perfekt ist ein Song wie «Godsent Extasy» geworden, bei
dem sich Eclipse wünschen würde, sie hätten ihn
geschrieben. Der ideale Soundtrack für die Cabrio-Fahrt
ist «Heroes». Für mich ist «Midnight Empire» eine klare
Steigerung zum Erstling, begeistert mich um einiges mehr
und somit kann ich allen Eclipse-Fans und Freunde von
schwedischen Hard Rock-Klängen One Desire nur wärmstens
empfehlen. Tinu
Punkte: 8.8 von 10
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MAD HATTER – Pieces of Reality (CD) Art
Gates Records Nach dem ersten Erfolg mit ihrem
Debutalbum liefert die Band Mad Hatter ihr zweites Werk
«Pieces of Reality». Das Quartett aus Schweden
produziert ergreifenden Power Metal mit starken Heavy
Metal-Einflüssen. Solide Riffs, heroische Melodien und
reissende Rhythmen prasseln hiermit auf den Hörer ein.
Das Album ist mit eingängigen Motiven, mitreissenden
Stimmungswechsel und packender Energie durchzogen,
sodass «Pieces of Reality» durch alle elf Songs
durchgehend fesselnd und spannend bleibt. Peter Hjerpe
am Mikrophon überzeugt mit seinem kräftigen Gesang und
komplettiert die energiereichen Klänge ausgezeichnet.
Zudem bauen die Schweden ihre Lyrics mehrstimmig auf,
was zusätzliche Abwechslung und Energie bewirkt. Hierfür
ist regelmässiger Chorgesang zu hören, der den Tracks
einen Funken Epik verleiht, als toller Gegenpol zu den
rasanten Gitarrenmelodien dient und somit den Stil Mad
Hatters mitdefiniert. Die leidenschaftlichen Refrains
gehen sofort ins Ohr. Das Schlagzeug treibt die Musik
durchgehend an und die ausgefallenen Gitarrensoli
überzeugen in den Bridges, die wiederum in jedem Track
aufs Neue überraschen. Mad Hatter spielen zusätzlich in
ihren Kompositionen mit diversen Stimmungs- und
Tempowechsel, was den Verlauf von den einzelnen Liedern
sowie vom ganzen Album spannend gestaltet und somit die
Aufmerksamkeit des Zuhörers aufrechterhält. Obwohl im
Quartett kein Keyboarder oder dergleichen vorhanden ist,
sind doch verhältnismassig oft verzierende Elektroklänge
und symphonische Einlagen zu hören, die der
Gesamtdynamik ein Stück Kontrast, Leichtigkeit und
Detail verleihen. Auf «Pieces of Reality» wird starker,
abwechslungsreicher Power Metal produziert, der durch
den einfliessenden Heavy Metal eine Wucht bildet, die
fesselt und einfährt. Mad Hatter ist jedem Power,
Classic und Heavy Metal-Fan nur wärmstens zu empfehlen!
Sina
Punkte: 8.8 von 10
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WITCHES OF DOOM - Funeral Radio (CD) My
Kingdom Music Zum dritten Angriff auf unsere
Ohren holen die Römer von Witches Of Doom aus. Laut dem
Beipack-Zettel sollte das gemixte Gebräu in Richtung
Gothic/Stoner/Doom Metal gehen, was das auch immer zu
bedeuten hat. "Master Of Depression" bietet staubigen
Wüsten-Rock, der geil groovend dargeboten wird. In
Richtung von Danzig geht es mit "Coma Moonlight", und
Witches Of Doom zocken erneut wirklich eine geile Mucke!
Wer die "Queen Of Surburbia" ist, wird wohl für immer
das Geheimnis von Witches Of Doom bleiben, aber
soundtechnisch gibt es nichts Neues unter der Sonne von
Rom. Der eingeschlagene Pfad wird weiter verfolgt, und
unter der staubigen Sandschicht schimmert immer mal
wieder ein wenig Danzig hervor. In der Wüste findet man
sich mit "Funeral Radio" wieder, und das ist
Wüsten-Stoner-Rock pur. Ganz gehörig groovt "Sister
Fire", und dieser Song geht dann auch wesentlich mehr
zur Sache als seine Vorgänger. Leider wirkt das
Piano-Geklimper wie eine Schlaftablette und nimmt diesem
Song den ganzen Drive. Zum Glück wird aber zum Schluss
hin nochmals auf die Tube gedrückt. Sobald der Sender im
Radio eingestellt ist, kommt mit "Ghost Train" eine vor
schmalz triefende Ballade entgegen. Diese Ballade ist
sehr gefühlvoll in Szene gesetzt und erobert alle
Romantiker im Sturm. "November Flames" ist eine
melancholische Halbballade, die aber gewisse abgefahrene
Parts beinhaltetet. Da werden Wutausbrüche gekonnt in
den Kontext der Halbballade eingebettet. Willkommen im
"Hotel Paranoia", und jetzt wird die Kadenz deutlich
gesteigert und Witches Of Doom überraschen mit Epic/Doom
Metal! Zum Schluss wird mit diesem Song nochmals alle
Register gezogen. Wer gerne ein sehr, sehr
abwechslungsreiches Wüsten/Stoner/Epic/Doom Metal-Album
sein Eigen nennen möchte, sollte hier unbedingt
zugreifen! Roolf
Punkte: 8.7 von 10
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WARBRINGER – Weapons Of Tomorrow (LP)
N.Records Die Ami-Thrasher von Warbringer haben
in ihrer Karriere schon einige Kracheralben
veröffentlicht, und auch der neueste Output „Weapons Of
Tomorrow“ verspricht diesen Weg zu nehmen. „Weapons Of
Tomorrow“ knüpft nahtlos an die früheren Scheiben der
Kalifornier an. Obwohl Szene-Giganten wie Exodus,
Kreator oder Slayer nach wie vor hörbar Pate für ihren
Sound stehen, lärmen, thrashen, rumpeln und rumoren John
Kevill und seine in den letzten Jahren doch stark
veränderte Truppe eigenständig und markant. Vom
knackigen „Firepower Kills“-Eröffnungsgewitter bis zum
„Glorious End“-Endspurt hält das Quintett das Niveau
konstant hoch. Dazwischen sind es vor allem das schwarz
angehauchte „Defiance Of Hate“, das brutale „The Black
Hand Reaches Out“ sowie „Heart Of Darkness“, das seinem
Namen alle Ehre macht. Dann wäre da noch das
kompromisslose „Outer Reaches“, das man als Thrasher mit
hauchzartem Hang zum Death und Black Metal auf dem
Schirm haben sollte. Grundsätzlich ist die ganze Platte
geschmeidig und geht runter wie Öl. Die Zeit nach
Slayer, Exodus oder Kreator kommt bestimmt, und sich
jetzt schon berechtigte Gedanken um das Erbe der Grossen
zu machen, ist sicherlich nicht verkehrt – allerdings
auch nicht wirklich nötig, denn Warbringer gehören nicht
erst seit „Weapons Of Tomorrow“ zu den Auserwählten. Die
neuesten Riff- und Powerbrocken unterstreichen diese
Thronnachfolgeambitionen aber noch einmal eindrücklich.
Ein gelungenes Album, das den Frühling noch einmal
kräftig durchrüttelt. Oliver H.
Punkte: 8.7 von 10
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OZ - Forced Commandments (Gatefold LP)
Massacre Records/Musikvertrieb Das Coronavirus
macht auch vor Metal – Legenden nicht halt, so mussten
die alten Recken von OZ die Veröffentlichung ihres
achten Studioalbums vom 24. April auf den 22. Mai
verschieben. Gut, von alten Recken zu sprechen ist in
diesem Fall vielleicht nicht mehr wirklich angebracht,
ist doch Drummer Mark Ruffneck das einzig verbliebene
Gründungsmitglied der Band. Aber das ganze
Personalkarussell, welches sich seit der Reunion im Jahr
2010 munter weitergedreht hat, hat der musikalischen
Klasse der Band erstaunlicherweise nicht geschadet. Der
Opener „Goin‘ Down“ klingt in meinen Ohren zwar etwas
beliebig, solide, aber auch vorhersehbare Metal – Ware
halt, doch schon ab dem nachfolgenden „Prison Of Time“,
in dem Sänger Vince Kojvula wieder mal seinen
beeindruckenden stimmlichen Range unter Beweis stellt,
zeichnet sich die Wende ab. OZ gehen konsequent jenen
Weg weiter, den sie auf dem treffend „Transition State“
betitelten Vorgängeralbum beschritten haben, und sind
punkto Songwriting noch gewachsen, was sicherlich nicht
zuletzt dem seither immer noch stabilen Line Up zu
verdanken ist. Das zuweilen rüde Geholze ganz früher
Tage ist definitiv vorbei, dennoch bemüht sich die Band
bei all dem dazugewonnenen Mass an Melodie und
Innovation (Doppelleads, sehr dezente neoklassische
Elemente, leicht progressive Einschübe, herrliche
Chöre), die Trademarks vergangener Tage nicht ganz
aussen vor zu lassen. So kommt es dann, dass man immer
wieder auf gewisse Akkordfolgen und Harmonien stösst,
die für diese Band bereits vor 35 typisch waren.
Insgesamt kann festgestellt werden, dass diese Scheibe
der typische Grower ist. Von Track zu Track wird die
Band augenscheinlich wagemutiger und reichert die eigene
Heavy Metal – Vergangenheit mit anspruchsvollem,
melodischem Hard Rock an, was insbesondere der
gesanglichen Leistung von Sänger Vince Kojvula
zugutekommt, der in der Wahl seiner Gesangslinien immer
wieder an den jungen Tony Marin (Ex-Black Sabbath)
erinnert. Besonders zum Kauf empfehlen kann ich die
Digipack – Version (die Scheibe gibt’s auch als
limitierte Gatefold Vinyl LP in 3 unterschiedlichen
Farben sowie als Download und Stream), die nach dem
flotten Doublebass – Rausschmeisser „Liar“ noch drei
Bonustracks enthält, von denen besonders das
vielschichtige „Diving Into The Darkness“ und erst recht
das megaepische, nicht minder abwechslungsreiche
„Kingdom Of War“ hervorstechen. Tolle, energiereiche
Scheibe, die mich ums eine oder andere Mal wirklich
überrascht hat! Mirko B.
Punkte: 8.6 von 10
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SABIENDAS - Repulsive Transgression (CD)
Massacre Records/Musikvertrieb 10 Songs, von
Sabiendas, den deutschen Deathern mit ihrem 3. Album,
nebst einer EP und Demo, welches so richtig mächtig
death-moshenden in die Gehörgänge reinhämmert. Gespielt
wird mit deathigen Elementen, welche mit blackigen und
leicht thrashigen Elementen weiter angereichert werden,
um das kontrollierte Gemetzel ohne Verluste in die
'Saw'-geschwängerte Welt hinaus getragen wird. Yep,
selbstredend lassen die melodiösen Einstreusel, sei es
in kurzen Riffs und den genussvollen Soli, den einen
oder anderen Fleischerhaken blitze-blank reflektieren,
bevor dann wieder Gemetzeltes drangehängt wird. Ja, auch
Sabiendas spielen mit viel groovigen Elementen und
Breaks, doch wissen sie es gekonnt, diese Parts zu
pflegen und stets wieder aufhorchen zu lassen. Das
Riffing ist straight, durch schnelles, blackadeskes
Riffing werden die Melodien rausgehoben, gepaart mit den
feinen, melodiösen Soli, als Kontrast zu den deathigen
Riffelementen. Der Tieftöner ergänzt sich formidabel zu
den riffenden Gitarren, nicht nur untemalend, sondern
auch als Verknüpfung zu den meist double-bassigen
Drumpatterns, welche durch teils blastende, teils
groovende und thrashig-moshende Parts hervorragend zum
Songwriting beitragen. Die gutturalen Vocals sind tief,
etwas screamend und shoutend, doch jederzeit klar
verständlich, was ebenfalls positiv zum Gesamteindruck
des koordinierten Gemetzels beiträgt. Ein herrliches
Death-Metal-Cover sowie die sehr klare und heftige
Produktion runden 'Repulsive Transgression' hervorragend
ab. Stilistisch so à la Cannibal Corpse, Immolation,
Malevolent Creation, Suffocaton, Deicide und Konsorten.
Anspieltipps? Et voilà: 'the Human Centipede', 'Savagery
And Bloodthirst', 'Served Cold, 'The Siege' oder 'Divine
Manhunt'. Leopold
Punkte: 8.6 von 10
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FIREWIND – Firewind (Orange Vinyl) AFM
Records/Musikvertrieb Die ersten Schritte von Gus
erlebte ich damals bei Dream Evil, Arch Enemy und Mystic
Prophecy. Das virtuose Gitarrenspiel zeichnete den
Griechen aus und seine Ausbildung am «Berklee College Of
Music» trug Früchte. Zudem erweckten seine ersten Demos
das Interesse von Gitarren-Ass David Chastain, der ihm
auch half, seine erste Band zusammen zu stellen. Das
Talent von Gus lieh sich auch Ozzy aus, und so gehörte
Gus für eine kurze Zeit zum Line Up des Madman. – Und
ganz ehrlich, kein anderer Gitarrist hat jemals das Erbe
von Jake E. Lee (Gitarrist bei Ozzy von 1982 bis 1987)
dermassen feinfühlig und virtuos verwaltet wie Gus. Wer
erinnert sich nicht an «Shot In The Dark» oder «Bark At
The Moon», welches Gus mit seiner Soloband beim «Ice
Rock» spielte? – Mit seiner Bandbesetzung bei Firewind
tat sich der Grieche aber immer schwer, und speziell die
Sänger (und Trommler) wechselten sich regelmässig aus.
War bis vor kurzen noch Henning Basse (ehemals Metalium)
der Shouter von Firewind, so steht nun Herbie Langhans
(Voodoo Circle, Avantasia) am Mikrofon. Was in meinen
Ohren aber noch schwerer wiegt, ist der Wegfall von
Keyboarder/Gitarrist Bob Katsionis, der mehr oder
weniger von Beginn weg ein wichtiger Bestandteil der
Truppe war. So nimmt Gus das neue Werk mit Herbie,
Trommler Jo Nuez und Langzeit Bassist Petros Christo in
Angriff. Mit einem akustischen Gitarrenpart und einem
gefühlvollen Solo startet der Eröffnungstrack «Welcome
To The Empire». Sofort fällt wieder das feinfühlige
Spiel des Griechen auf, welches kurz ausser Kontrolle zu
geraten scheint und den schnellen Track einläutet. Mit
sehr bösartigen Vocals überrascht Herbie, den ich eher
als cleanen Shouter in Erinnerung habe, hier aber seine
«gefährliche und aggressive» Stimme präsentiert. Das
harte «Rising Fire», das verspielte «Break Away», das
hymnische «Orbitual Sunrise», die Ballade «Longing To
Know You», das moderne «Perfect Strangers» (kein Deep
Purple-Cover!) und der Hit «Space Cowboy» zeigen erneut,
dass Gus zu den Besten seines Faches gehört und es immer
wieder versteht, sich in den Mittelpunkt zu spielen,
aber dem Song auch genügend Freiraum zum entfalten
einräumt. Musikalisch spielt Gus und sein Team die
komplette Bandbreite des Hard Rock und Power Metal
US-amerikanischer Prägung. Dabei macht der Gitarrist
auch nicht vor Klassik inspirierten Melodiebögen halt
und erinnert dabei immer wieder an Yngwie Malmsteen. An
die Stimme von Herbie muss ich mich aber noch gewöhnen,
wie auch damals bei Voodoo Circle, als er David Readman
ersetzte. Ansonsten ein gewohnt tolles Album von
Firewind. Tinu
Punkte: 8.5 von 10
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HARTMANN - 3 (CD, Re-Release) Pride & Joy Music
Nanu?! Schon wieder eine
neue Pladde von Herrn Hartmann?! Den hatten wir doch
erst im vergangenen Monat mit «15 Pearls And Gems»,
respektive dem achten Album, gewürdigt! Gut gebrüllt
Löwe und völlig korrekt, aber die offenbar dritte
Solo-Scheibe, simpel mit «3» betitelt, kam schon 2009
heraus und war länger vergriffen. Im Zuge dessen, dass
unser guter Oliver kompositorisch fleissig wie
gleichzeitig mit Avantasia auf Tour war, will man
offensichtlich das günstige Momentum der öffentlichen
Wahrnehmung nutzen und legt die mittlerweile elfjährige
Scheibe somit neu auf. Die Frage, ob sich das wirklich
lohnt, wird schon nach dem ersten Durchlauf beantwortet,
denn wo Hartmann drauf steht, ist auch Hartmann drin.
Geboten wird melodischer Hardrock mit Schmackes, der nie
ins Schwülstige abgleitet. Bei etwas ruhigeren Klängen
wie bei der töften Halbballade «All I Can Say» spielt
der Profi sein ganzes Können als gewiefter Songwriter
aus. Ab und an schleichen sich auch ein paar modernere
Sounds ein, die jedoch nie Überhand nehmen. Genial hört
sich auch «Don't Give Up Your Dream» an, wo die frühen
Tangier und Giant in Erinnerung gerufen werden.
Hammermässig auch der halbballadeske Rausschmeisser
«Forgotten Innocence», der «3» optimal abrundet. Wer
also damals, wie meine Wenigkeit übrigens auch, kein
Gehör für diese abwechslungsreiche Rockscheibe hatte,
kriegt jetzt nochmals eine Chance, die man am Schopf
packen sollte. Rockslave
Punkte:
keine Wertung
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MIKE TRAMP - Second Time Around (Red Vinyl)
Target Records Der Däne und Ex-White Lion-Shouter
präsentiert uns hier seine neue Solo Scheibe. Wer seine
älteren Alben kennt, wird von "Second Time Around"
sicher nicht enttäuscht sein. Der 59-Jährige glänzt
immer noch mit seiner warmen, gefühlvollen Stimme, die
wir alle so mögen. Ob rockig wie der Opener "All Of My
Life" oder Balladesk wie das schöne "Anymore", Mike
macht durch seine Stimme jeden Song hier zu einem
Hörerlebnis. "Between Good And Bad" erinnert stark an
Thin Lizzy, Stimmlich und Musikalisch, tolle Nummer.
Songs wie "Come On" kann man schnell mitsingen, das
macht einfach Spass. Oder das rockige "No Tomorrow"
gefällt auch sehr gut. "The Road" erinnert etwas an die
Solo-Sachen von Ray Wilson, sehr schöne Nummer.
Abgeschlossen wird das Album mit der wunderschönen
Akustik-Ballade "When She Cries", hier denk man sofort
an die White Lion-Ballade "When The Children Cry". Mike
ist ein grosser Songschreiber, der das Ganze mit seiner
Stimme und viel Gefühl zusammenmixt. Und so ist auch
dieses Solo-Werk des Dänen mal wieder ein sehr
hörenswertes, starkes Album geworden, das Freunde von
Mike Tramps Musik sicher sehr gefallen wird. Crazy
Beat
Punkte: 8.5 von 10
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AYREON - Electric Castle Live And
Other Tales (2 CDs & DVD) Music Theories
Recordings/Musikvertrieb
Wow, einfach nur wow!! Nur schon
organisatorisch ein Meisterstück, was da Arjen Lucassen,
Joost Van Den Broek und Lori Linstruth, zusammen mit den
über 20 Musikern auf die Beine gestellt haben. Auch die
Lichtshow und die Bühne sind Hammer. Dazu der Sprecher
John De Lancie, der souverän durch die ganze Geschichte
des "Electric Castle" hindurchführt. Schon beim ersten
Song "Isis und Osiris" punkten die perfekt aufeinander
eingespielten Musiker. Ganz grosse klasse, das Arjen die
Original Highlander-Stimme Fish mit an Bord hat. Oder
auch Edward Reekers, Damian Wilson und Anneke Van
Giersbergen. Ergänzt durch grosse Stimmen wie Simone
Simons, die hübsche Marcela Bovio, Robert Soeterboek, an
der Querflöte Thijs Van Leer (Focus) und vielen mehr. An
den Drums natürlich der grandiose Ed Warby. Jost van den
Broek, der unglaubliche Keyboarder und Basser Johan Van
Stratum, ergänzen das Ganze. Ich denke jetzt mal, jeder,
der das hier liest, kennt das "Electric Castle"-Werk und
weiss, wie grossartig dieses Album ist. Das Ganze wird
live fantastisch dargeboten. Musik, Bühne und die
einzelnen Kostüme der Musiker. Höchstes Prog Rock-Kino
eben. Nach den "Castle"-Songs, von denen man keinen
einzelnen hervorheben kann, da alle grandios sind,
streift man durch alle anderen Arjen Lucassen-Projekte
hindurch, Ambeon, Gentle Storm. Stream Of Passion mit
"Out In The Real World" und Guilt Machine. Oder das
coole "Pink Beatles In A Purple Zeppelin" von Lost In
The New Real. Auch klasse, dads Fish sein "Kayleigh"
singt. Zum Abschluss gibt’s dann noch die Star
One-Nummer "Songs Of The Ocean". Natürlich mit allen
Musikern zusammen auf der Bühne. Was für ein krönender
Abschluss für ein so aussergewöhnliches, fantastisches
Konzert. Natürlich ist es Pflicht für Ayreonauten, die
Version mit DVD oder Blu Ray zu kaufen. Crazy Beat
Punkte:
keine Wertung
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FAIRYLAND - Osyrhianta (Digipack) Massacre
Records/Musikvertrieb Märchenhafter Power Metal,
kennen wir doch alle... Elfen und so, mit interessanten
Namen... Aber nein, dieser Power Metal kommt nicht etwa
aus Falun. Nicht mal aus Schweden (der Power Metal
Nation schlechthin). Tatsächlich kommt das interessante
Projekt aus Frankreich und mit Osyrhianta erhalten wir
den Prequel zur zuvor veröffentlichten Trilogie (besteht
aus den Alben "Of Wars In Osyrhia" (2003), "The Fall Of
An Empire" (2006) und "Score To A New Beginning"(2009),
dieses Konzeptalbum spielt 3000 Jahre vor dem ersten
Teil). Mit dem neuen Sänger Francesco Cavalieri an Bord
(Wind Rose) und ein paar stimmlich begabten Gästen
erhalten wir ein starkes Heavy Metal Märchen für die
Ohren. Um voll und ganz in die Story einzutauchen
empfiehlt sich natürlich, die Texte gleich mitzulesen.
Die Konzept-Trilogien scheinen im Heavy und Power
Bereich gerade etwas in zu sein. Stört aber keinen.
Satter Sound, geile Vocals, märchenhaft aber nicht so
zuckersüss übertrieben, das ist Power Metal, den ich
mag! Auch bin ich ganz und gar nicht unglücklich über
das Ausbleiben der super hochgepitchten Männerstimmen.
Jep, 'unpopular opinion', aber ich störe mich an diesem
nach Kastration klingenden, ganz und gar nicht
maskulinen Gekreische. Der Fluch der Mehrheit der Power
Metal Bands bleibt verschont, da kann man nur sagen:
GEIL! In der Länge gut bemessen, musikalisch alles
richtig gemacht. Kaufempfehlung dürfte ja mal klar sein.
Mona
Punkte: 8.5 von 10
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GREEN CARNATION - Leaves Of Yesteryear (Digipack EP)
Season Of Mist/Irascible
Green Carnation... Fuck, ich
hätte nicht gedacht, dass ich jemals eine Scheibe dieser
Institution in die Finger zum Rezensieren bekäme. Die
Jungs waren ja eine lange Zeit sehr fleissig und auch
viel unterwegs, allerdings war ihr Sound immer einem
Wandel unterstellt. Das machte es natürlich für viele
Hörer schwer, unvoreingenommen der Truppe zu folgen.
Somit hatten Green Carnation immer einen gewissen
Underground-Touch, und ganz ehrlich: Mit dieser EP wird
sich das nicht ändern. Ist das schlecht? Mitnichten! Nur
schon der Opener und Titelgeber "Leaves Of Yesteryear"
zeigt, mit was man es hier zu tun bekommt: Eine Mischung
aus Progressive, Dark, Gothic, Doom und eventuell sogar
etwas Ambient? "Sentinels" ist der zweite neue Song und
brettert schön voran, da könnten glatt Amorphis neidisch
werden. "My Dark Reflections Of Life And Death" ist eine
Neueinspielung des Klassikers, "Hounds" ist wiederum
sehr vielschichtig mit harten und ruhigen Passagen
aufgebaut, während der Schlusstrack "Solitude" ein Cover
des Black Sabbath-Klassikers zu "Master Of
Reality"-Zeiten ist. Kann man gut finden, muss man
nicht. Fazit: Nur schon die 3 neuen Tracks machen echt
Laune auf mehr, seien wir mal gespannt, was da noch
kommt. Interessant! Toby S.
Punkte:
keine Wertung
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ELDER – Omens (2 LPs) Stickman Records
Kurze fünf-Minuten-Lieder waren noch nie das Ding der
2006 gegründeten Rocker Elder. Auch auf ihrem neuen und
fünften Album bewegen sich alle fünf Lieder im Bereich
von zehn Minuten. Dabei zählen für die Amerikaner nur
drei Dinge: Atmosphäre, Atmosphäre und Atmosphäre. Diese
reichen sie mit vielen Melodien, progressiven
Strukturen, Doom, Hard Rock, 70ties-Rock und
psychedelischen Elementen an. Den Gesang setzen sie
äusserst zurückhaltend ein. Und wenn, dann klingt er wie
ein weiteres Instrument und übernimmt niemals die
Herrschaft der Lieder. Mit dieser Formel gelingen Elder
sperrige, eigenwillige Songs, in die man eintauchen
kann, sie aber nicht zwingend verstehen muss. Leichte
Kost ist das definitiv nicht, auch wenn das Quartett oft
auf Melodien setzt und trotz der Länge Eingängigkeit
offenbart, die sich aber nicht sofort dem Hörer
erschliesst. Die unbändige Kreativität und der grosse
Willen, fern jedem (Heavy Metal)-Mainstream das zu tun,
was sie wollen, geben den Amerikanern eine riesige
Glaubwürdigkeit, die sie weit mehr zur «wahren» Heavy
Metal-Band macht als all die Herrschaften von Kopierern.
Somit ist "Omens" ein äusserst sympathisches Album für
ein Nischenpublikum geworden, das die Band frenetisch
abfeiern wird. Würden Elder jetzt noch ein, zwei
poppigere Lieder einschieben, könnten sie auch ein
grösseres Publikum erreichen. Aber dann wäre die Band
wohl nicht mehr die Band, wie sie sich heute
präsentiert. Wer Musik primär als Kunst und nicht in
erster Linie als leichte kurzweilige Unterhaltung
betrachtet, wird an diesem Album grosse Freude haben.
Roger W.
Punkte: 8.5 von 10
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AUGUST BURNS RED – Guardians (2 LPs)
Fearless Records/Sony Music Die
Metalcore-Legenden von August Burns Red müssen an dieser
Stelle bestimmt nicht mehr vorgestellt werden. Sie
machten in der Vergangenheit immer wieder mit geradezu
vor Ideen überbordenden Alben von sich reden, die die
Band in den Olymp modernen Metals hoben und den Hörern
ob der musikalischen Bandbreite so manche harte Nuss zu
knacken gaben. Mit ihrem neuen Werk „Guardians“
verlassen die Amis ein wenig die ausufernden Pfade und
kehren wieder zu streckenweise eher straightem
Songwriting zurück, ohne dabei an Abwechslung oder Biss
einzubüssen. Um zu merken, dass auf dem neuen Werk keine
Gefangenen gemacht werden, muss man sich nur einmal das
brutal einfahrende „Defender“ oder das gnadenlos rohe
„Bloodletter“ anhören. Auf die typischen Eigenschaften,
das Zusammenspiel aus filigranen Gitarren,
abwechslungsreichen, geradezu spielerischen Drums und
hohem Aggressivitätslevel wartet also niemand vergebens.
Gerade bei den Up Tempo-Nummern wie „Paramount“ kann der
Quarantäne-Lagerkoller mit tosender Umgestaltung des
heimischen Wohnzimmers überbrückt werden. „Three
Fountains“ besticht noch einmal mit grossem
Abwechslungsreichtum während der letzten sechs Minuten
und beendet das Album mit einem weiteren Nackenbrecher,
der die entsprechende Muskulatur auf eine harte Probe
stellt. An die kantigen und teils schwer verdaulichen
Vorgänger kommt „Guardians“ nicht heran, mag vielleicht
man ein Hörer finden, doch dafür ist die Platte, und das
ist meine Meinung, zugänglicher, eingängiger und stellt
das Hörvergnügen in manchen Passagen klar über den
technischen Anspruch, was einfach ehrlich ist und Freude
macht. Oliver H.
Punkte: 8.5 von 10
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TRIVIUM – What The Dead Men Say (LP)
Roadrunner Records/Warner Trivium stehen mit
„What The Dead Men Say“ in den Startlöchern und die
Spannung stieg bei vielen Fans ins Unermessliche, ob der
Anschluss an den Vorgänger glückt oder sie sogar den
Kunstgriff schaffen, Fans älterer und neuerer Alben
zufrieden zu stellen. Diese Behauptung wäre eindeutig zu
hoch gegriffen, dennoch schafft es „What The Dead Men
Say“ auf gewisse Weise, die Mitte zwischen den knackigen
Gefilden von „The Sin And The Sentence“ und der
zugänglichen Welt von „Silence In The Snow“ zu treffen.
Was dem neunten Album der Amis aber keinesfalls die
Spannung raubt, ist die satte Produktion, die
geschliffen und ordentlich druckvoll die Trommelfelle
massiert, wie man es erwartet und gewöhnt ist. Trotzdem
mag sich manch einer aber vom Versuch, möglichst
ausgewogen agierendes Material zu schaffen, ein wenig
unbefriedigt zurückgelassen fühlen. Zwar drückt der
Titeltrack „What The Dead Men Say“ teilweise ordentlich
aufs Gaspedal, aber bis zum knackigen Mittelteil mit
„Catastrophist“ und „Amongst The Shadows And The
Stones“, der wieder eine Runde aggressiver und kantiger
daherkommt, läuft die Platte recht ruhig und
geschliffen. Das Auf und Ab geht leider auch mit „Bleed
Into Me“ weiter, das zwar teilweise gut groovt, doch
ansonsten eher mit der angezogenen Handbremse durch den
Song kurvt – der Refrain kratzt sogar ein wenig am
poppigen Grunge-Bereich. Die stärksten Songs verstecken
sich im hinteren Teil der Platte. Tracks wie „The
Defiant“, „Sickness Into You“, „Scattering The Ashes“
und „The Ones We Leave Behind“. Letzterer hält die
Geschwindigkeit als Ausklang wieder konstant hoch und
macht mit seiner starken Mischung nochmal richtig Laune.
Trivium schaffen mit „What The Dead Men Say“ tatsächlich
den Spagat zwischen kompromisslosen Thrash-Anleihen und
modern-melodischer Epik, doch die wirklich
herausstechenden Songs, die sich auf ganz besondere
Weise im Gehörgang festbeissen, finden sich trotz
durchgängig hohem Niveau der Platte nicht. Oliver
H.
Punkte: 8.3 von 10
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CENTINEX - Death In Pieces (Digipack) Agonia
Records Die schwedischen Urgesteine von Centinex
schmeissen einfach kurzerhand mit eine Wartezeit von
vier Jahren ihr 11. Studioalbum raus, und zwar in ganz
heftiger Death-Metal-Manier. Und wenn der Schreiberling
von heftig schreibt, dann ist dies verbunden mit
druckvoll, ergo einer Soundwall seinergleichen
gleichzusetzen. 10 Tracks, welche als
'Jede-Jahreszeit-Gewitter' in Sachen Riffing durchgeht.
Ja, klar, man hört die skandinavischen Wurzeln
zweifelslos heraus, man erinnert sich an Meilensteine
von den Sinnesgenossen namens Entombed mit 'Left Hand
Path' und Dismember mit 'Like An Everflowing Stream',
dennoch überzeugt 'Death In Pieces' mit eben besagten,
skandinavischen Soundursprüngen, gepaart mit leichten,
US-amerikanischen Death-Metal-Einflüssen, so à la Six
Feet Under und Autopsy, aber auch so im Stile von
Hypocrisy, Grave, Desultory, Vader und weiteren
Mitstreitenden. Ja, der Range ist breit gefächert, die
Eigenständigkeit ebenfalls bei Centinex und somit wird
auch dieses Scheibchen zu einer kleinen, positiven
Überraschung serviert. Ein Bass, der sehr skandinavisch
untypisch seinen Pfade auf den Berg sich zurechtpflügt,
death-heavy-Riffs, welche die Flanken rechts und links
vom Tieftöner mitpflügen und in die Runen stampfen.
Straighte, double-bassige, treibende, stampfende,
deathige, thrashige und speedige, ja auch leicht
blastige, und monotone (im positiven Sinne) jagende
Schlagwerkpatterns gesellen sich hinzu, zusammen mit den
sehr tiefen, monotonen Shouts und Screams, ganz leicht
in gutturaler Stimmung gehalten, folgen noch hinzu und
fertig ist das Package. Eine fette, saubere Produktion
gepaart mit einem herrlich-mystischen Artwork. Deathers
all over the world, dies ist Frolic-Nahrung für die
Annalen, hellyeah. Anspieltipps wären da 'God Ends
Here', 'Tomb Of The Dead', 'Beyond The Dark' oder 'Skin
Turning Grey'. Leopold
Punkte: 8.3 von 10
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ELECTRIC BOYS – The Lion's Roar (Single) Mighty
Music
Nach der Reunion der
Electric Boys 2011 mit dem Album „And Them Boys Done
Swang“ und dem 2014er-Nachfolger „Starflight United“
erscheint nun ein weiteres Lebenszeichen der
schwedischen Sleazer. Dies aber bloss in Form einer
12"-Single mit zwei Coversongs. Zwischen 1988 und 1994
war die Band um Sänger/Gitarrist Conny Bloom mit drei
hervorragenden Alben drauf und dran, zu den Grossen der
damaligen Sleazy-Szene aufzuschliessen. Mit ihrem
erdigen frischen Groove Rock mit siebziger Schlagseite
hatten die Jungs jedenfalls einige Achtungserfolge. Nun,
mit einer Single gewinnt man natürlich keinen Krieg.
Nichts desto Trotz hat die Scheibe aber das gewisse
Etwas, das auch einen Kauf rechtfertigt. „The Lion's
Roar“ ist im Original von dem Schwedischen Indie
Pop/Folk-Duo First Aid Kit, "Life's Been Good" stammt
vom Eagles-Gitarristen Joe Walsh. Beiden Tracks haben
die Electric Boys ihren individuellen Stempel
aufgedrückt, ohne sich vom Original komplett zu
entfernen. Sprich, man mischt Rolling Stones mit
Aerosmith und Hanoi Rocks. Kreative Songwahl, kreative
Umsetzung, bitte mehr davon. Es dürften aber auch eigene
Songs sein. Chris C. Punkte:
keine Wertung
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KHEMMIS - Doomed Heavy Metal (EP/CD) Nuclear
Blast/Warner
Diese EP von Khemmis startet
mit dem Dio-Cover "Rainbow In The Dark", das von dem
Original nicht weit entfernt ist. Von der Split-Single
mit Spirit Adrift aus dem Jahre 2017 stammt der zweite
Song "A Conversation With Death" und wird so allen alten
und neuen Fans zugänglich gemacht. Geboten wird
Qualitätsdoom der Spitzenklasse, wie man das von Khemmis
schon lange gewohnt ist. Für die Flexi-Serie des
Decibel-Magazines haben Khemmis seinerzeit "Empty
Throne" beigesteuert. Leider kommt dieser Song vom
Niveau nicht an seine beiden Vorgänger heran. So düster
und deprimiert kennt man sonst Khemmis in der Regel
nicht. Die zweite Hälfte dieser EP besteht aus
Live-Tracks von verschiedenen Alben. Den Anfang macht
der Song "Bloodletting" vom Album "Desolution" aus dem
Jahr 2018, dann gibt es den Song "Three Gates" vom Album
"Hunted" aus dem Jahr 2016 und der letzte Song "The
Bereaved" stammt vom Album "Absolution" aus dem Jahr
2015. Diese Liveaufnahmen sind logischerweise nicht so
perfekt wie auf den Studio-Alben! Deshalb ist diese EP
eher für Die-Hard-Fans von Khemmis, die alles von dieser
Band haben müssen. Allen anderen sei das letzte Album
"Desolution" wärmstens empfohlen! Roolf
Punkte:
keine Wertung
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CAPTAIN BLACK BEARD – Sonic
Forces (CD) AOR Heaven/Non Stop Music
Da fünfte Album der schwedischen
Captain Black Beard, nein keine Pitaren-Metal-Combo,
steht in den Starlöchern und alle Freunde von Bands wie
Eclipse und speziell H.E.A.T. sollten hier mal
reinhören. Herausragend ist die Stimme von Martin
Hoslner (eine Mischung aus Danny Vaughn und Erik
Grönwall), der den Tracks das gewisse Etwas verleiht.
Ansonsten prägt toller, schwedischer Hard Rock das
Geschehen, welcher durch passende Keyboardparts
verfeinert wird. Die Refrains stehen im Mittelpunkt, wie
auch die Songs, bei denen es keine grossen Ego-Ausflüge
gibt. Selbst die Solo-Parts ordnen sich dem Songmaterial
unter. Richtig hörenswert, wird es, wenn die Riffs fett
aus den Boxen knallen («Time To Deliver»), Martin dabei
aggressiver singt, oder die Songs mit mehr Tempo
vorgetragen werden («Midnight Cruiser») und die Jungs
mit «Gotham City» einen passenden Filmsoundtrack
abliefern. Die Saxophon-Klänge bei «Emptiness» erweitern
ein Werk, das man sich unbedingt anhören sollte. Cooles
Album einer Truppe, die ich bis anhin nicht auf dem
Radar hatte, der man aber unbedingt seine Aufmerksamkeit
schenken sollte. Tinu
Punkte:
8.2 von 10
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INVOKER - Towards The Pantheon Of The Nameless
(CD) Einheit Produktionen Die Deutschen
Invoker veröffentlichen nun mit 'Towards The Pantheon Of
The Nameless' ihren 3. Longplayer und widmen sich dem
leicht blackigen, jedoch melodiösem Death-Metal zu.
Melodiös soll ja nicht für 'langsam' stehen, denn auf
diesen 9 Tracks wird ordentlich geblasted, nicht mit
extremen Blasts, welche dann in die Grenzregionen des
Grindcores gelangen, nein, sehr bedachte Blasts, welche
stets mit vielen melodiösen Gitarrenlinien und auch dem
Tieftöner gestaltet werden. Dabei werden auch melodiöse,
tragende Soli beigefügt, was eben diesen speziellen
Sound von Invoker kreieren lässt. Gestartet wird mit
einem herrlichen Intro namens 'Crumbling Sky', welches
mich an Zeiten wie Bathory mit 'Blood Fire Death'
schwelgen lässt. Gut gemacht! Doch auch sonst
beschreiten Invoker etwas musikalisch andere Pfade, was
dem gesamten Soundteppich sehr gut zu Gesicht steht,
denn da wird schwerelos der Abwechslung Werte getragen,
was 'Towards The Pantheon Of The Nameless' zu einer
musikalischen Zeitreise gestalten lässt. Ja, auch
hierbei gilt die Regel, dass dieses Album mehrmals zu
Gemüte führen lassen soll, denn bei jedem weiteren
Zuhören entdeckt man immer wieder neue Facetten.
Eingängigkeit wird hier ebenfalls gross geschrieben.
Nebst den melodiösen Gitarrenlinien und -soli, dem
heavy-deathigen Riffing, den stets double-bass-mässigen
und strukturiert geblastenden Drums, den stets
untermalenden Bassläufen und den verständlichen,
gutturalen Voices, welche mit tiefem Shouting begleitet
werden, ist hierbei ein interessante, musikalische Macht
entstanden. Einem dem Albumtitel passenden Artwork (man
nehme ein Pantheon ...) sowie der sauberen Produktion
wären da noch Bands à la Eisregen, Alchemyst, Melechesh
oder Koldbrann als Anhaltspunkte, sind da noch
Anspieltipps wie 'Towards The Phanteon Of The Nameless',
'Devil's Door' oder 'The Veils Of Golden Light' zu
erwähnen. Leopold
Punkte:
8.1 von 10
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TWO FACE SINNER - Spiritual
Nemesis (CD) Non Serviam Records
Holla, die peruanische Waldfeh
... Häh? Yep, aus Peru stammen Two Face Sinner und
servieren uns mit 'Spiritual Nemesis' recht goilen,
leicht blackigen, Death-Metal. Nun, 'Spiritual Nemesis'
ist der 3. Longplayer von Two Face Sinner, nebst zwei
Singles und einer EP, und auf eben besagtem 'Spiritual
Nemesis' präsentieren sie uns 10 Songs, welche recht
eingängig gestalten sind und stets vorwärts treiben.
Nun, meist werden Black-Metal-Riffs in den Songs
verarbeitet, straight rasend schnell gerifft, gepaart
mit melodiösen und rasanten Soli, unterstützt werden
diese durch die konstanten double-bass-mässigen
Drumattacken, die mal auch mit Blasts und leicht
gebremsten, death-thrashigen Patterns unterbrochen
werden oder ganz einfach durch interessantes
Cymbaleinsätzen. Der Tieftöner steht den Gitarren in
Geschwindigkeit und Riffbarkeit in nichts nach. Der
gutturale Gesang geht eher in die tieferen, deathige
Region, stets mit dem Aspekt, verständlich
rüberzukommen. Somit erscheint hierbei eine interessante
Symbiose à la Watain, etwas Immolation und Malevolent
Creation und auch Anal Vomit, da einzelne Members von
besagter Combo stammen. Die Produktion ist sehr sauber
und druckvoll gestaltet, das Coverartwork tendiert dann
wieder in die deathige Ecke und passt perfekt zum
Dargebotenen. Es wird ordentlich geprügelt auf
'Spiritual Nemesis', etwas so könnte man sich dies
vorstellen, wurden wohl die Steine aus den Felsen
und/oder nach Machu Picchu rausgehauen bzw.
raufgepeitscht worden. Sieht wohl so aus, dass dies eine
metallisch-mystische Ort ist, nämlich der von Two Face
Sinner. Anspieltipps wären da 'Servants Of Blind Faith',
'Triumphant Satan' oder 'Chants Of Hate'. Leopold
Punkte:
8.1 von 10
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WELICORUSS – Siberian Heathen
Horde (LP) El Puerto Records
Welicoruss melden sich mit ihrem
neuesten Album «Siberian Heathen Horde» zurück. Eine
sibirische, heidnische Horde fällt über Europa her,
begleitet von Trommelschlägen, Chorgesang, und gefühlt
einem ganzen Orchester. Wo sie sich am Anfang in
«Spellcaster» noch sehr brav halten, auf Sprechgesang
und viel dramatische Soundeffekte setzen, wandelt sich
die ganze Atmosphäre im Verlauf des Albums immer ins
brutalere, wie «Path Of Seductions» zeigt. Eine
schreissende E-Gitarre begrüsst die Hörer. Dazu mischt
sich krächzender Schreigesang und nicht zu vergessen,
das schon all zu bekannte Orchester. Natürlich, sonst
wäre es ja kein Symphonic Black Metal. Ab diesem Punkt
hat das Album im Punkto Brutalität seinen Zenit
erreicht. Mal wird es etwas ruhiger, dann wird wieder
rumgeschrien. Ein Song, welcher dennoch aus der Reihe
tanzt ist «Crossroad Of Life» ein komplett vom Orchester
gespieltes Instrumental, was sehr erfrischend wirkt.
Stellenweise ist auch noch etwas vom Chorgesang zu
hören, aber ich nehme mal an, dass das mit dem
Instrumental einfach darauf bezogen wurde, dass es ohne
den Gesang des Sängers lief. Was ich persönlich ganz
cool finde ist, dass es so eine Palette an verschiedenen
Instrumenten zu hören gibt, sowie auch allgemein die
Mischung der zwei Genres, denn so ergibt sich ein
abwechslungsreiches Album, dass weder zu viel in die
eine noch in die andere Richtung kippt. Zoé
Punkte:
8.0 von 10
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CADAVER - D.G.A.F. Nuclear Blast/Warner
Die guten alten Recken aus
Norwegen, mit einer ganz fett-goilen EP namens
'D.G.A.F.', 3 pragmatisch-hervorragenden Songs, welche
ein heftiges, rechtes Augenticken des Schreiberlings
urplötzlich hervorruft und nach mehr, viel mehr geifern
lässt. Da wird in traditioneller-Cadaver-Manier
gedeathed, gepaart mit in der Neuzeit dargebrachten
Death-Elementen. Ein wahres, goremässiges Hell-Fest auf
dieser EP. Sehr heftiges, leicht blastende Drumpatterns
in händchenhaltender Szenerie mit groovigen,
thrash-speedigen und selbstredend sehr double-bass-liken
Deathpatterns. Der Tieftöner rattert in Extremis durch
die Tracks, die Gitarren riffen deftig tief durch die
gespielten Noten, gepaart mit wilden Shred-Soli, teil
melodiös, teils einfach voll in die Fresse. Ein
Festmahl, auch das Coverartwork, welches einfach zu
Cadaver passt, mit einer sehr starken und heftigen
Produktion. So à la Massacra, Carcass, Decesased und
anderen Mitstreiter. Anspieltipps sind 'D.G.A.F.',
'Deformed Insanity', 'Disgrace' und ... Scheisse, das
waren auch schon die 3 Songs. Nach 3 Longplayern und
diveresen Singles, EP's, Splitalben und Demos ein
wahrhaftiges Lebenszeichen. Jetzt merkt ihr, wie gierig
man auf weitere Neuigkeiten dieser alteingesessenen
Norwegern lechzt. Leopold. Punkte:
keine Wertung
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BIEST – Friss oder stirb
(CD) Metalville
Das Debüt-Album der
Deutschrocker Biest lässt aufhorchen. Das Quintett mit
Sängerin Jen Sanusi beherrscht den Spagat zwischen Heavy
Metal, Pop, Hard und Punk-Rock. Dazu kommt eine grosse
Portion Rock'n'Roll und eine Stimme, die auf Angriff
setzt, aber auch ihre nachdenklichen Seiten zeigt. Beim
ersten Hördurchgang könnte man meinen, als hätte man die
Guano Apes zusammen mit den Onkelz und den Toten Hosen
zusammen gemischt. Mit der Zeit kommen aber auch noch
andere bekannte Bands aus dem Hard und Heavy-Bereich
dazu. Das alles würde aber nichts nützen, wenn das
Ergebnis schlecht wäre. Und das ist es bei weitem nicht.
Musikalisch auf der Überholspur werden immer wieder
kleine Hits wie «Kamikaze» oder «Seelenräuber»
präsentieren. Dazu kommen eindringliche Lieder wie
«Anders» oder das schwelgerische «Hier bei mir». Die
Texte sind dazu mal angriffig, mal nur andeutend und mal
anklagend. Auch hier setzen Biest also auf Abwechslung.
Wobei alles eher leicht verdaulich gespielt wird. Wer
den Prog Rock verabscheut, muss hier keine Angst haben.
Biest könnten mit ihrem Debüt-Album zur perfekten
Festival-Band werden: Musikalisch hörbar für Anhänger
verschiedenster Stile, eingängig, poppig und einer
Stimme, die kratzt und dann doch wieder weich klingt.
Gelingt es Biest, in dieser Besetzung über die nächsten
zehn bis 20 Jahre Bestand zu haben, und mit grossen
Willen zu Touren, zu Touren und zu Touren (wenn es
wieder möglich wird), steht der Band eine grosse Zukunft
bevor. Wer von Anfang an dabei sein wird, für den ist
"Friss oder stirb" der richtige Einstieg. Roger W.
Punkte:
8.0 von 10
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FM – Synchronized (LP)
Frontiers Music/Musikvertrieb
Man kann auch melodiös sein und
trotzdem Härte zeigen. Das beweisen die Engländer von
FM. Im Vergleich zu Dennis DeYoung rockt die Truppe
einiges mehr, auch wenn sie sich immer wieder fette
Chöre und sich den Sounds des Keyboards bedienen. Aber
wenn die Band mit «Superstar», «Broken», «Change For The
Better» (flottes Arrangement), «Hell Or High Water» und
«Ready For Me» los rockt hat dies einfach mehr Potential
als das sehr melodisches Material von Dennis. Ganz
wichtig, die Stimme von Steve Overland, die sofort ins
Ohr sticht und einen grossen Wiedererkennungsgrad hat.
Tinu
Punkte:
8.0 von 10
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WEREWOLVES - The Dead Are
Screaming (CD) Prosthetic Records
Yo, bleiben wir doch sogleich
auf besagtem Kontinent Ozeanien und hüpfen auf die
grössere Insel namens Australien. Yep, und da treffen
wir Werewolves, welche mit 'The Dead Are Screaming' ein
formidables Debutalbum abliefern. 9 Songs zieren das
Album und sind eine Gratwanderung zwischen Black- und
Death-Metal. Es wird ordentlich geblasted, es wird
ordentlich blackadesk gerifft. Yep, geblasted wird ganz
ordentlich auf 'The Dead Are Screaming', um dann
sogleich die Handbremse in den Groove zu ziehen,
reibungslos, als wenn man im Driftmodus über eine
Rennstrecke drived, um danach sogleich die
double-bass-mässige Attacke und Keule auszupacken. Die
Gitarre und der Bass marschieren konstant im
Gleichschritt durch die wahrlich heftigen Blasts, die
mit melodiösen Einsschiebsel kurz aufgelockert werden,
teils auch mit kurzen, solodesken Ausflüge, doch meist
wird hierbei gewaltig Gas gegeben. Da der Tieftöner
einen beinahe schon thrashigen Sound hat, ist der
Geltungsbereich und -zirkel weit offener gestaltet, da
der Bass die Gitarre hervorragend assoziert und
begleitet, wie auch untermalt, wobei die blastenden und
double-bass-liken Drumpatterns diese Untermalung und
diesen Begleitzyklus perfekt inszenieren. Die gutturalen
Vocals sind extrem tief, jedoch auch wieder
verständlich, da zwischen Shouts, Screams und Growls
perfekt abgewechselt wird. Anspieltipps hierbei wären
'Dogknotted', 'No More Heroes' oder 'Gnaw Their Bones'.
Stilistisch orientiert man sich à la Immolation, Dying
Fetus, ältere Hate Eternal und Carcass sowie weiteren
Konsorten. Die Produktion ist druckvoll sauber
gestaltet, das Artwork ist bös deathig gehalten.
Leopold
Punkte:
8.0 von 10
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BITTERNESS – Dead World Order
G.U.C.
Die deutschen Thrasher von
Bitterness haben mit „Dead World Order“ ihre siebte
Langrille im Gepäck. Das Trio wurde 2001 gegründet und
hat bis heute etliche Spuren in der Metal-Landschaft
hinterlassen. Bitterness bedeutet zwar Verbitterung, ihr
Name steht aber seit einigen Jahren für kernigen
Old-School-Thrash-Metal. Besonders für ihre
energiegeladenen Liveauftritte sind sie bei Fans und
Kennern bekannt. Auf ihrer neuen Platte sind mit
Sicherheit auch wieder Titel zu finden, die live so
richtig zünden werden. Schon ihre letzte
Veröffentlichung „Resurrexodus“ aus dem Jahre 2015 war
ein solides Thrash-Album, und der mit nächste logische
Schritt der Bandgeschichte scheint in „Dead World Order“
verewigt. Ihr Sound besticht zum grössten Teil mit
knatternden Thrash-Attacken, die aber immer mit brutalen
Death Metal-Parts sowie Elementen aus dem melodischen
Göteborg-Sound zu einem eigenen Stil kombiniert werden.
Das kultige Trio besteht aus Gitarrist und Schreihals
Frank Urschler (Stormhunter), Bassist Thomas Kneer
(Havok) sowie Drummer Andreas Kiechle (Stormhunter,
Unlight). Geschmiedet wurde das Metall von Christoph
Brandes (u.a. für Imperium Dekadenz tätig) in den Iguana
Tonstudios in Buchheim. Für das Cover-Artwork zeichnet
Andrei Bouzikov (auch für Dust Bolt tätig)
verantwortlich. Durchwegs eine runde Sache! Oliver
H.
Punkte:
7.9 von 10
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SOULS OF TIDE - Black Magic
Mighty Music
Die sechs norwegischen Musiker
haben sich dem Hard Rock der 70er verschrieben. Schon
beim Opener "Voodoo Ritual" kann der aufmerksame Zuhörer
den Geist der Doors, Deep Purple und Led Zeppelin
erhören. Jedoch bemühen sich die Jungs um
Eigenständigkeit. Und das gelingt den, nach eigenen
Angaben, Riesenfans von Deep Purple, hier wirklich
grossartig. Gut zu hören beim tollen „The Offering“, das
ein wenig an „Perfect Strangers“ erinnert. Oder das
grossartige „Morning Star“, da hört man im Solo schon
die Liebe zu Ritchie Blackmore raus. Und Vegar Larsens
Stimme passt hervorragend zur Musik der Norweger. Er
sorgt unter anderem auch dafür, dass die Musik recht
eigenständig klingt. Auch toll die Gitarren- und
Keyboard-Duelle, die man oft hört. Das macht echt Spass
und ist halt eben 70er. „Black Magic“ dagegen könnte
glatt auf einem der letzteren Rainbow-Alben zu finden
sein. Klingt rockig-frisch und hat trotzdem das
70er-Feeling, klasse, wie die Jungs das hier machen.
Hier rockt ein gut eingespieltes Team, es macht einfach
Spass, zuzuhören. Zeitlos guten Rock kann man doch immer
hören. Schön, dass es noch Bands gibt, die das mit
Freude zelebrieren. Crazy Beat
t
Punkte:
7.9 von 10
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WOLVES DEN - Miserere (CD)
Trollzorn Records
Der nordische Mythos in Form von
Wolves Den, den deutschen Freistaatlern aus München, mit
ihrem zweiten Album namens 'Miserere', auf diesem 8
Songs in versierter Black-Metal-Methodik platziert
wurden. Hymnenhaft, majestätisch, wild und rasend
riffend, wild und rasend double-bassend und blastend.
Gesanglich wird sowohl in englischer wie auch deutscher
Sprache gegrowlt, wobei der Hauptmerk auf deutsche Texte
gesetzt wird. Der blackadeske Hymnen-Black-Metal wird
jedoch durch ganz 'Miserere' fortgezogen, wo es
stilistisch à la Immolation und Bathory zu- und hergeht,
etwas Tryptikon, etwas Celtic Frost, Opeth und Atrocity,
etwas Krater. Anspieltipps wären da 'Tides Of Hate',
'Antaios' oder 'Melancholera'. Die Riffs ziehen in den
Black-Metal, rasend schnelle Riffs, meist im
Gleichschritt mit den rasanten Drumpatterns, ob blastend
oder double-bass-like. Melodien werden mit den Gitaren
haufenweise kreiert, welcher der Bass mitspielt und
untermalt. Gitarrenmelodien, welche den Weg in die Soli
finden, mal etwas länger, mal etwas kürzer oder dann
bleibt man in den Gitarrenmelodielinien. Der Gesang ist
klar verständlich, auch wenn meist im tieferen,
gutturalen Bereich. Ja, die Hymnenhaftigkeit der Songs
trägt sich durch das ganze Album 'Miserere' durch. Ein
sehr interessantes und magisches Coverartwork sowie
ebenfalls die klare Produktion runden dieses Teilchen
magisch hymnenhaft ab. Leopold
Punkte:
7.9 von 10
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THE WIZAR'D - Subterranean Exile
(CD) Cruz Del Sur Music
Ob The Wizar'd aus Australien
wirklich das bestgehüteste Geheimnis des Doom Metal
sind, wollen wir doch just anhand ihres neuen Albums
"Subterranean Exile" herausfinden. Der Titeltrack
"Subterranean Exile" startet die Reise ins
Doom-Abenteuerland. Geboten wird epischer Doom. Sehr
melodiös ist dieser Song und der spezielle Gesang muss
auch noch erwähnt werden. Kauzig und knarzig an allen
Ecken geht es mit "Wizard's Revenge" weiter. Trotz einem
geilen Gitarrensolo ist dieser Song nicht gerade
weltbewegend. "Master Of The Night" ist sehr einfach
gestrickt und man probiert, mit einem Riff in
Endlos-Schlaufe, eine gewisse Stimmung zu erzeugen. Beim
sehr speziellen Gesang gibt es nur zwei Optionen: Man
liebt ihn oder man hasst ihn! Das Zwischenspiel "Estatic
Visions Held Within The Monastic Tower" wird definitiv
nicht zu den unvergesslichen Momenten unserer Geschichte
gehören! Mit epischem Doom ist "Long Live The Dead" an
der Reihe. Durch den kauzigen Gesang bekommen die Songs
von The Wizar'd etwas Spezielles und das passt bestens
zum altbackenen Sound. "Evil In My Heart" ist
traditioneller Doom Metal, dem aber leider das gewisse
Etwas fehlt. Den Abschluss macht "Dark Forces", und mit
diesem Song begeben sich The Wizar'd ins
Halbballaden-Metier. Nicht schlecht, aber auch nicht
sonderlich spektakulär! Was übrigens in dieser Form für
das ganze Album gilt! Roolf
Punkte:
7.8 von 10
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ASH RETURN – The Sharp Blade Of
Integrity (CD) Swell Creek Records
Upcycling ist in der heutigen
Zeit mehr als „en vogue“, aber mir war nicht bewusst,
dass dies auch bei Metal-Bands möglich ist. Nach dem Aus
der HC-Legende Miozän war für 4/5 der Musiker klar, dass
weitergemacht werden muss, jedoch unter anderem Namen.
Haupteinfluss sollte weiterhin der klassische Hardcore
der späten 1980er bleiben, allerdings kombiniert mit
Metal-Einflüssen der NWOBHM. Ob Schicksal, das sei dahin
gestellt, aber Tank, Kniffel, Gerrit und Outso finden
innert Kürze in Johnny von den True-Metallern Gloryful
schnell den passenden Fronter. Ab sofort nennt sich der
Fünfer Ash Return (wie der Song von Ignite) und schafft
mit ihrem Sound ein eigenes Genre namens „Swordcore“.
Das Debüt „The Sharp Blade Of Integrity” bietet
stilistisch breitgefächerte Songs. Konsequente Härte
trifft auf catchy Melodien, Hardcore und Metal bilden
eine Symbiose, Gitarrensoli geben sich mit
Faust-hoch-Mitsingparts die Klinke in die Hand, die
abwechslungsreichen Vocals, die von tief grollend über
typisches HC-Gewitter bis in virtuose Bruce
Dickinson-Höhen reichen, besorgen schliesslich den Rest.
Hardcore eben! Der erste Song „Time Is The Enemy“, der
bereits als Appetizer vorab veröffentlicht wurde, macht
schon beim ersten Hören Bock auf mehr und lässt unschwer
vermuten, dass die alten Recken mehr als nur einen Hit
im Gepäck haben. Wer’s verpasst, ist selber schuld.
Oliver H.
Punkte:
7.7 von 10
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PATER ILTIS - Train (CD) iGroovemusic Es
gab mal eine Schweizer Heavy Metal Band namens Gonoreas,
die ja seit Kurzem unter dem Banner Gomorra aufläuft.
Bei dieser Aargauer Combo spielte früher, das heisst von
2010 bis 2014, mal ein blondes Mädel Rhythmus-Gitarre,
das den Übernamen "Larry" trug. Es schien, dass Larissa
Ernst genug von diesem Stil, aber nicht dem Musizieren
an sich hatte, denn noch im gleichen Jahr formierte sich
die Rock-Combo Pater Iltis. Ein Blick auf dieses Line-up
gibt unter anderem preis, dass Bassist Nico Ardüser
(Gomorra) Zeit und Lust für eine stilitische Alternative
hat, während Drummer Danny Rafaniello der Bruder des
ehemaligen Gonoreas Tieftöners Pat Rafaniello ist! Got
it?! Ergänzt wird der Fünfer durch den zweiten
Gitarristen Felix Klier und Frontmann Roland Bill.
Letzterer sorgt dafür, dass Pater Iltis einer längst
verblichenen Schweizer Rockband der 80er, nämlich der
Steve Whitney Band, quasi ein neues Leben einhauchen.
Grund hierfür ist, nebst der ähnlich gelagerten Mucke,
der raue Timbre der Gesangsstimme von Master Bill, die
der von Mick Hudson mehr als nur ähnelt. Nach einem Demo
und ersten Live-Auftritten 2016, liess man sich genug
Zeit für den ersten Longplayer mit dem Titel «Train»,
der ab sofort die heimische Rocklandschaft bereichert.
Obwohl Status Quo, neben Rainbow und Rival Sons mitunter
als inspirierende Bands genannt werden, stehen nach dem
ersten Durchlauf für meine Lauschklappen vor allem Jay
Buchanan und seine Jungs Pate. Insgesamt wurden neun
durchwegs rockige Songs eingespielt, die hinten raus
etwas an Drive zunehmen und durchgehend vom prägnanten
Leadgesang getragen werden. Der Opener «Iltis» wieauch
«Promised Land» könnten in der Tat neue alte SWB-Songs
sein! Bei «New Girl» legt sich Nicos Bass zuerst quasi
in Lauerstellung, um beim Titelsong regelrecht aus dem
Busch heraus zu springen. Je länger man den Songs von
«Train» lauscht, desto mehr könnte man sich in der Tat
vorstellen, dass hier die Whitneys ihr überraschendes
Comeback ankündigen. Doch die Zukunft gehört Pater
Iltis, und die ziehen ihr Ding auf jeden Fall
überzeugend wie gleichzeitig ohne Scheuklappen durch.
Rockslave
Punkte:
7.7 von 10
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VANIR - 10 Years Of Mead And Metal (EP) Mighty
Music Zur Feier, dass es sie nun schon zehn Jahre
gibt, haben Vanir beschlossen, dass sie einige Lieder
Re-releasen. Und so kam die EP 10 Years of Mead and
Metal heraus. Worum es dabei geht ist vermutlich nicht
schwer zu erkennen: Viking Metal und Saufgelage. Skål!
Gitarren schrenzen und der Drummer haut nur so auf sein
Instrument rein. Dazu mischt sich krächzender
Guturalgesang. Haut rein und eine würdige Feier zum
Jubiläum! Zoé
Punkte: keine Wertung
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ULCERATE - Stare Into Death And Be
Still (CD) Debemur Morti Productions
Gehen wir mal in Gedanken auf
Reisen, und zwar in den Kontinent Ozeanien, zu 'Herr der
Ringe'. Nein, nicht so ganz moviemässig, jedoch in die
Region bzw. in das Land, wo die Filme gedreht wurden.
Yep, Ulcerate stammen aus Neuseeland und präsentieren
mit 'Stare Into Death And Be Still' ihr bereits 6.
Studioalbum, nebst zwei Demos und Singles sowie einer
Compilation. Nun, die doomigen Aspekte sind weitaus
heftiger implementiert in den 8 Songs von 'Stare Into
Death And Be Still', als die blastenden Elemente, welche
jedoch auch vereinzelt den Weg auf die Scheibe gefunden
haben. Ulcerate sind extremst heavy-deathig, durch die
doomigen Elementen erreichen sie eine absolut
atmosphärische Schwere, zeigt sich auch bei den
schnelleren Parts auf 'Stare Into Death And Be Still'.
Dabei kommen auch die vereinzelten, black-metallischen
Momenten auch zum Zuge, welche durch das teils bewusst
nervöse Tombs-Patternspiel des Drummers nochmals einen
Kick markanter erscheinen. Auch die abwechselnden
Momente des Blasts mit den doomig-atmosphärischen
Elementen erreicht einen heftigst gewollten
Wiedererkennungswert. Die Songs strotzen nur so von
melodiösen Melodien, welche ab und an mit kurzen, heftig
melodiösen Soliattacken nochmalig betont und untermalt
werden. Das Riffelementenspiel zwischen den Blasts und
den Doom-Deaths ist jedoch sehr wirkungsvoll und wird
stets gepflegt. Dass hierbei der Tieftöner eigene Wege
und beinahe solodeske Walkings an den Tag bzw. Nacht
legt, erhält es einen leicht progressiven Touch. Durch
das sehr abwechslungsreiche Patternspiel des Drummers,
mal blastend, mal gedoomt-gedeathed, mal richtig langsam
schleppend, so wird der progressive Touch leicht markant
in das Songwriting gesetzt. Durch die markant tiefen,
langsamen, deutlichen Growls erhalten die Songs wieder
diesen doomigen Touch zurück. Dadurch, dass die Tracks
eine lange Spielzeit aufweisen, wird eben das Doom-Death
hier ganz klar in den Vordergrund geprescht und erhalten
zusätzlich noch sehr viel Black-Metal-Wind aus dem
Norden zugewiesen. Die Produktion ist heavy-druckvoll
gelungen, das Artwork drückt die doomig-atmosphärische
Seite von Ulcerate hervorragend in Szene. Stilistisch
finden sich Bands à la Immolation, Aevangelist, etwas
Mortification und Saint Vitus, und noch weitere
Einflüsse. Anspieltipps wären da etwa 'The Lifeless
Advance', 'There Is No Horizon' oder 'Dissolved Orders'.
Leopold
Punkte:
7.5 von 10
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SKYRIDER – Vol.2 (EP) High
Roller Records
Die passend betitelte EP Vol.2
ist der Nachfolger der 2018 veröffentlichten ersten EP
Vol.1 der britischen Heavy / Power Metal Band Skyryder,
die dementsprechend nun ebenfalls der NWOBHM zugehörig
ist. Fünf solide Tracks werden geliefert, die mit tollem
Gitarrenriffing, ausfallenden Soli und energiereichem
Gesang daher prasseln. Skyryder haben sich darauf
konzentriert, die Lieder im Kollektiv zu schreiben –
somit ist diese EP eine klare Repräsentation, was die
fünf Metaller aussagen und verkörpern möchten. Im
klassischen Heavy Metal-Stil treten die Gitarrenmotive
von Adam Thorpe und Jonny Stern daher. Luke Williams am
Bass kreiert eine solide Basis, die in Kombination mit
den Gitarrenklängen einen tollen Klangteppich erzeugen.
Andy Macknight treibt am Schlagzeug die Melodien an und
komplettiert die musikalische Energie, die Skyryder
gekonnt erzeugen. Luke Mils kräftige Stimme ist in der
eher höheren Lage angelegt und bringt abermals Power in
die Gesamtdynamik mit ein. All in all ist die Musik
qualitativ stark und bildet eine gute Basis für die
Entwicklung der 2016 gegründeten Truppe, jedoch fehlt
doch noch das gewisse Etwas. Die Gitarrenriffs sind
spannend und beständig, sie bleiben aber, wie auch die
Gesangsmelodien, nicht wirklich hängen. Trotzdem bin ich
überzeugt, dass Skyryder diesen markanten Touch noch
finden werden. Zusammenfassend ist «Vol.2» eine
klassische Heavy Metal-EP, die Spass bereitet.
Sina Punkte:
keine Wertung
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GRAND MASSIVE - 4 (CD)
Metalville
Faszinierend. Stellenweise
erinnern mich die Bayern (!) an solche Bands wie Black
Label Society, Crowbar oder Corrosion Of Conformity. Der
Sound ist eine alles erdrückende Walze, welche hin und
wieder durch melodische Einsprengsel und Soli
aufgelockert wird. Ansonsten jedoch herrscht donnernder
Groove vor, der in seiner Machart an die frühen Death
Metal-Tage an beispielsweise Cemetary erinnert. Der
Schreigesang passt zum Gesamtsound und unterstreicht die
beinahe schon extrem wirkende Art der Verzweiflung.
Dürfte nicht ganz jedermanns Geschmack sein, klar, man
kann sich den Sound aber mal geben, wenn man auf
genannte Acts steht. Groovy. Toby S.
Punkte:
7.5 von 10
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SAPPHIRE EYES – Magic Moments
(CD) Pride & Joy Music
Sapphire Eyes wurden von Alyson
Avenue und Second Heat-Keyboarder Niclas Olsson 2011 ins
Leben gerufen. Ursprünglich hatte das Ganze reinen
Projektstatus, da verschiedenste Musiker/Sänger
beteiligt waren. Langsam formierte sich aber eine fixe
Band, die nun mit "Magic Moments" bereits das dritte
Album abliefert. Niclas orientiert sich dabei stark an
seinen Stammformationen. Man bewegt sich also im
klassischen, skandinavischen AOR- und Melodic-Umfeld.
Das Rad erfindet man also nicht neu, im Gegenteil. Das
Ganze klingt abgegriffen und wenig kreativ. Sicher, an
musikalischer Qualität mangelt es genau so wenig wie an
hohen Produktionsstandards. Auch die Songs sind nicht
von schlechten Eltern. Diverse frische Melodien erfreuen
jedes Melodic-Herz. Es mangelt aber an elementaren Hooks
und an grossen Refrains. „Magic Moments“ ist durch und
durch konstruiert, es fehlt eben der „magische Moment“,
der durch den Titel zu erwarten wäre. Selbst einige
nette Background-Vocals von Anette Olzon sind da nur ein
Tropfen auf den heissen Stein. Explizite Melodic-Freaks
werden mit Sicherheit Gefallen an dem Teil finden,
kommerziell wird die Scheibe aber kaum jemanden hinter
dem Ofen hervorlocken. Chris C.
Punkte:
7.5 von 10
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VOODOO GODS – The Divinity Of Blood (LP)
Reaper Entertainment Voodoo Gods ist eine
Nebenbeschäftigung von Herrn Cannibal Corpse Fischer,
mit dabei hat er im Gepäck Viktor Smolski, Jean Baudin,
Jacek Hiro und Alex Voodoo. Bei solch einer Besetzung
könnte man schnell von einer „Supergroup“ sprechen, doch
Voodoo Gods sollte wohl mehr als Projekt angesehen
werden. Gegründet 2006 von Alex waren da schon weitere
gewichtige Namen mit am Start, obwohl abgesehen von
einer E.P. und einem Album noch nicht sonderlich viel an
die Öffentlichkeit gedrungen ist. Immer wenn so grosse
Namen vertreten sind, erwartet man auch sofort ein
„Überalbum“, diese Erwartung erfüllt „The Divinity Of
Blood“ jedoch nicht, wobei ich denke es ist hier auch
nicht das Ziel, sondern den Herren geht es mehr darum
Spass zu haben. Auch wer hofft, dass die Scheibe eine
gnadenlose Abrissbirne im Stil von Cannibal Corpse ist,
der wird hier enttäuscht werden. Grundsätzlich ist man
mehr im Midtempo Bereich unterwegs, abgesehen von
Death-, gibt es gelegentlich auch Ausbrüche in die
Richtung Thrash- und Prog Metal hinein. Natürlich wenn
man einen Viktor Smolski mit an Bord hat ist auch klar,
dass man mit irrwitzigen Solos rechen darf und weniger
auf reines Riff-Massaker gesetzt wird. Genau dieser
Aspekt macht die Scheibe durchaus interessant und über
die Qualitäten der Musiker müssen wir nicht diskutieren,
denn genau diese Qualitäten sorgen für Abwechslung und
heben das Werk aus dem Einheitsbrei der stumpfen
Knüppel-Kapellen wohlwollend hervor. Abwechslungsreiche
solide Arbeit die teils etwas zu sehr ins Instrumentale
abdriftet, was aber nicht weiter erstaunlich ist. Ob man
„The Divinity Blood“ wirklich sein Eigen nennen soll,
das bleibt euch überlassen, ich kann hier nur zum
Probehören raten. „“From Necromancy To Paraphilia“,
„Isa“ und der Titeltrack „The Divinity Blood“ liefern
euch dazu einen guten Überblick. R.K.
Punkte:
7.0 von 10
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HER CHARIOT AWAITS – Same (CD) Frontiers
Music/Musikvertrieb Adrenaline Mob-Gitarrist Mike
Orlando und die ehemalige Sirenia-Sängerin Ailyn kommen
mit ihrem ersten gemeinsamen Album ums Eck. Klingt alles
nach feinem Metal, der natürlich von der süsslichen
Stimme lebt. Aber irgendwie hat man das schon x-mal
gehört und lässt kaum den Wunsch nach mehr aufkommen.
Melodischer Metal, der einerseits die Dragonforce-Fans
begeistern könnte, aber auch die Freunde des
italienischen Dramen-Metals. Nicht, dass Her Chariot
Awaits den gleichen Sound spielt, aber irgendwo in
dieser Schnittmenge liegt. Dabei wird das Ganze eine
Spur gradliniger gespielt. Allerdings erklingt das
Album, als wäre die Combo als Projekt angedacht. Die
Songs klingen, als hätte jeder seine Parts,
Corona-Session-like, von zu Hause aus eingespielt...
Tinu
Punkte:
7.0 von 10
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STARGAZERY – Constellation
(LP) Pure Steel Records
Das dritte Album der Finnen um
den ehemaligen MSG-Shouter Jari Tiura schippert nach wie
vor in den Gewässern des traditionellen Hard Rock. Dabei
können Royal Hunt (wegen dem Aufbau und Einsatz der
Keyboards), logischerweise MSG und mit einem
zugedrückten Auge auch Black Sabbath in der Toni
Martin-Zeit als Querverweise herangezogen werden. Das
rockige «War Torn» mit seinem hymnischen Chorus, das
flotte, leicht «galoppierende» und mit eingestreuten
Keyboards versehene «Self Proclaimed King», das
schleppende, leicht balladeske «I Found Angels», der
schnelle Titelsong und das schwerfällige «In My Blood»
wissen zu gefallen, zeigen aber auch, dass der berühmte
Funke nicht so recht zünden will. Wie wenn man sich sein
Lieblings-Eis kauft, aber merkt, dass ein anderer
Hersteller eben doch nicht die gleiche Qualität bietet,
wie jenes, das man sich sonst immer kauft. Klingt
vielleicht etwas abwertend, aber am Ende des Albums
bleibt eher wenig haften. Tinu
Punkte:
7.0 von 10
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TRAVELER – Termination Shock (LP) Gates Of
Hell Records Die 2017 gegründete kanadische
Speed Metal-Band Traveler hat Energie und Können. Diese
präsentieren sie bereits auf ihrem vierten Release und
zweiten Album. Das alles klingt gut durchdacht und
ansatzweise kreativ. Es nervt mich aber mit einem
Gesang, der durch sein Timbre bei mir Ohrenschmerzen
auslöst. Diese Höhen und Frequenzen gehen bei mir
überhaupt nicht. Das soll die Leistung des Fünfers nicht
schmälern, erklärt aber hoffentlich, wieso ich hier
keine hohe Note zücken kann. Also vor dem Weiterlesen
kurz einhören, und dann bei Gefallen dem Text wieder
folgen. Denn musikalisch bewegen sich die Kanadier auf
gutem Niveau, wie es zig tausende junge Bands auch tun,
die auf den Pfaden ihrer 80er-Jahre Heavy Metal-Helden
wandeln. Bei Traveler bilden die Grundlage unüberhörbar
Iron Maiden. Auf diesem klassischen Gerumpel bauen die
Kanadier mal sehr schnelle, dann wieder Lieder im Mid
Tempo auf. Diese offenbaren eine gut eingeölte
musikalische Maschine, die sich gegenseitig Virtuos die
Bälle zuspielt. Mit «Diary Of A Maiden» beweisen
Traveler zudem, dass sie auch mal auf das Gaspedal
verzichten können. Grundsätzlich dominieren aber die
schnell gespielten Noten, die immer wieder mit schönen
Melodien und beeindruckenden Doppel-Gitarren-Soli
veredelt werden. Was jetzt noch für den grossen
Durchbruch fehlt, ist die dafür nötige Eigenständigkeit.
Schaffen Traveler diesen Schritt einst noch, könnte die
Band gross rauskommen. Auch wenn dann immer noch der
teilweise nervende Gesang bleibt. Roger W.
Punkte:
7.0 von 10
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DENNIS DEYOUNG – 26 East: Volume
1 (LP) Frontiers Music/Musikvertrieb
Der Styx-Gründer Dennis DeYoung
veröffentlicht mit «26 East: Volume 1» genau das Album
und die Musik, die man sich die Fans vom Sänger wünscht.
Lockerer US-Rock, der irgendwo zwischen Journey, Styx
und Loverboy liegt. Die Gitarren erklingen kräftig aus
den Boxen und die grossen Chöre lassen nicht lange auf
sich warten. Für mich ist alles zu «lieblich» und zu
«süss». Es fehlt an Ecken und Kanten, wird aber in den
Staaten garantiert seine Freunde finden. «You My Love»
ist sicherlich eine schöne Nummer, lässt aber eher das
Mainstream-Publikum aufhorchen denn das Hard
Rock-Gremium.
Tinu
Punkte:
7.0 von 10
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BETHANY NEVILLE - Rest in Peace
(CD) Sliptrick Records
Eine dezent schaudererregende
Reise in eine düstere Welt der mentalen Abgründe mit der
Australierin Bethany Neville, die schon etwas unter die
Haut geht. Irgendwo zwischen Indie, Alternativ und Art
Pop angesiedelt, fällt es zunächst schwer, sich ein
klares Bild zu machen. Bethany singt über ihren Kampf
mit verschiedenen psychischen Problemen und den Wandel
zu einem besseren Ich. Rein musikalisch betrachtet fällt
es für mich nur sehr bedingt in die Kategorie Rock, doch
die Düsterheit und die hörbare Ehrlichkeit der Musik und
der Texte schaffen es, mich zu überzeugen. Ein schweres
Stück, wechlches eher den Gothics als den Metalheads
gefallen wird (so meine Einschätzung). Nicht unbedingt
alltagstauglich, da auch recht deprimierend.
Nichtsdestotrotz ist diese Scheibe auch ein Beleg dafür,
dass Indie oder Alternative nicht immer einfallslos und
langweilig sein muss! Von mir ein fettes Like!
Mona
Punkte:
7.0 von 10
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WAR CLOUD – Earhammer Sessions (Compilation CD)
Ripple Music Ja, Promo-Arbeit ist nicht immer
einfach, aber das Einfachste wird nicht immer als
Promo-Arbeit angesehen... Bedeutet, dass War Cloud hier
(sehr wahrscheinlich) mit «Earhammer Session» eine Art
«Best Of» der bisherigen Alben «War Cloud» und «State Of
Shock» veröffentlicht (die Info seitens Label fehlt).
Der Vierer stammt aus Oakland und spielt eine Mischung
aus Metal, Thrash und leichten psychedelischen Momenten.
Alles tief verwurzelt in den achtziger Jahren und mit
einer Prise Siebziger versehen. Als würde man Jimi
Hendrix auf Judas Priest loslassen, Ted Nugent an die
Gitarre stellen, Ron von Coroner singen lassen und dabei
zwischenzeitlich auf der Autobahn ein bisschen zu
schnell um die Kurve fahren. Klingt alles nach wild,
jung, ungehobelt und ab und zu auch zu unausgereift.
Eine Band mit Potential, das aber ein Produzent zuerst
mal fokussieren und mit klaren Strukturen versehen muss.
Tinu
Punkte: keine Wertung
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THE HIRSCH EFFEKT - Kollaps (CD) Long Branch
Reocrds/Musikvertrieb Vorneweg: wer keine Lust
hat, 50 Minuten zu vergeuden, soll besser die Finger von
diesem Album lassen. Der Sound ist in den besten
momenten skurril und chaotisch, aber das ermüdet recht
schnell. Als chaotischer Mensch erstaumt mich das
ziemlich, aber das Durcheinander nervt mit der Zeit nur.
Einzelne Passagen wirken gut, der Rest passt kaum
zusammen. Es mag am Konzept des ganzen liegen, aber mich
spricht es leider nicht an. Zur Thematik (der
alltägliche Wahnsinn) passt das zwar, aber mit dem
Wirrwarr an guten versus schlechten Passagen die sich
durch das ganze Album jagen vergeht einem die Lust. Ales
in Allem empfinde ich Chaos als angenehm, bei diesem
Werk will es aber nicht klappen, obschon es auch mit dem
Thema zu tun hat. Immer wieder scheint ein Moment durch,
welcher mich aufhorchen lässt, doch am Ende überwiegen
leider die nicht ganz so erfreulichen passagen. Was mich
extremst schade dünkt angesichts des grossen Potentials
und des vielversprechenden Genre-Mixes zwischen
Alternativ und Industrial. Alles in allem bleibt nur ein
positives Feedback für die Experimentierlaune übrig.
Unbedingt vor dem Kauf reinhören. Mona
Punkte: keine Wertung
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BUFFALO SUMMER - Desolation Blue (CD) Silver
Lining Music Der Begriff 'Nickelback' hielt sich
bei mir relativ hartnäckig während dem Hören dieser
Scheibe, irgendwie auch in Verbindung mit Seether.
Kann's nicht mal genau beschreiben, aber Buffalo Summer
spielen in einer ähnlichen Liga - alternativ angehauchte
Rockmusik, teilweise härter, dann wieder um sehr vieles
softer, sogar mit einem leichten Blues-Touch. Tönt
eigentlich gar nicht so schlecht, ist es auch nicht - es
ist halt einfach ohne Ecken und Kanten. Muss man auch
sagen. Buffalo Summer hätten sehr viele gute Ansätze,
aber diese werden sehr stark eingeweicht - das beste
Beispiel ist der Sänger: Es blitzen immer wieder momente
durch, in welchen er zeigt, dass er härter, dreckiger,
rauher singen könnte. Wenn er denn wollte. Will oder
darf er aber nicht. So bleibt "Desolation Blue" ein
härteres Kuschelrock-Album, das sehr viel Potential
verspielt (von Classic Rock, wie es im Info-Blättchen
geschrieben steht, kann ich nicht wirklich viel
erkennen). Harmlos. Toby S.
Punkte: 6.5 von 10
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WOLFTOOTH - Valhalla (CD) Ripple Music
Stoner Rock? Muss normalerweise nicht sein. Aber mit
dem richtigen Bisschen Groove lässt es sich ziemlich gut
hören. Wolftooth lassen noch etwas Blues und NWOBHM
einfliessen, was mich sehr positiv stimmt. Die für das
Genre recht innovative Truppe aus Indiana bewegte sich
lange im Underground, doch dies müsste nicht sein.
Selten hört man solch interessanten Stoner - welch eine
positive Überraschung. Hier und da zieht sich das Ganze
aber etwas in die Länge, was sich leider auf Dauer etwas
mühsam anhört. Es kann natürlich sein, dass es an der
Einmischung zu vieler anderer Stile liegt, die sich im
Endeffekt auf die Qualität auswirkt. Zu viel des Guten,
wie man si schön sagt. Ich glaube dass die Band noch die
richtige Dosierung der verschieden Elemente erforschen
muss. Abgesehen davon gibts viel Schlechteres auf dem
Musikmarkt. Denoich rate ich vor dem Kauf reinzuhören.
Für Stoner und Alternative Fans ist es aber bestimmt
eine Perle für die Sammlung. Mona
Punkte: 6.0 von 10
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THOMAS V JÄGER - A Solitary Plan RidingEasy
Records Die Schweden Monolord gehören
zweifelsohne zu den essentielleren Doom Metal – Bands,
die die Szene jemals hervorgebracht hat, was nicht
zuletzt auch dem Charisma ihres kongenialen Gitarristen
und Sängers Thomas Jäger zu verdanken ist. Nun wandelt
der Gute auf Solopfaden, und wie so oft (aber nicht
immer!) in solchen Fällen kommt dabei etwas heraus, das
erstens ganz anders klingt als die kreativen Ergüsse der
Stammcombo, und zweitens in Richtung Selbstfindung /
Katharsis / Aufarbeitung geht, also einen sehr
persönlichen, wenn nicht gar intimen Touch hat. Und
genau hier liegt dann auch oft das Problem solcher
Werke, sie erfüllen nur bedingt oder zuweilen gar nicht
die Erwartungen des Stammpublikums. Da macht „A Solitary
Plan“ keine Ausnahme. Reduziert auf Stimme,
Akustikgitarre und leisen Synthieklängen verarbeitet
Thomas Jäger persönliche Herausforderungen, Ängste,
Sinnsuche und Verluste. Zugegeben, in einem Song
(„Goodbye“) den Tod des Hundes von Monolord-Bassist Mika
so zu thematisieren, indem er in der Rolle des Geistes
des Hundes zu Mika und seiner Frau Emma Worte des
Trostes spricht, ist eine äusserst noble und empathische
Geste. Aber hier geht es eben auch um die Musik, und die
wird in dieser sehr sanften, reduzierten Form wohl nicht
sehr viele Freunde unter unserer Leserschaft finden. In
diesem Fall kommt es sehr darauf an, was einem wichtiger
ist, die musikalische Umsetzung oder der thematische
Inhalt. Wer sich allerdings zwischendurch gerne zu
Singer / Songwriter – Kram entspannt, darf gerne mal ein
Ohr riskieren. Mirko B.
Punkte: 6.0 von 10
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NAGLFAR – Cerecloth (Gatefold LP) Cenrury
Media/Sony Naglfar gehört ungefragt zu den
grössten Schwedischen Black Metal-Bands. Das Trio
veröffentlicht seit 1992 ungebremsten, rohen
Melodic/Black Metal. Sieben Alben, Drei EPs und Drei
Demos hat die Gruppe schon auf dem Kerbholz, und das
neueste dieser Alben nehme ich hier heute unter die
Lupe. Wir starten gleich mit dem Titeltrack «Cerecloth»,
welcher ohne Intro oder sonstige Stilmittel direkt hart
und schnell los legt. Mit schnellen Blastbeats,
verzerrten Gitarren und rohen, wütenden Vocals bleiben
Naglfar ihrer bisherigen Linie mehr als treu. Auch über
«Horns» kann man selbiges behaupten, obwohl dieser noch
um einiges ruhiger und geordnet klingt. «Like Poison To
The Soul» legt dem Ganzen noch eine Schippe drauf und
schraubt das Tempo noch mehr zurück, was den Track noch
einmal eine ganze Ecke melodischer gestaltet. Auch
«Vortex Of Negativity» hat ein ruhiges Intro, macht
danach aber eindeutig mehr Tempo. Die Geschwindigkeit
wird hier mithilfe der Blast Beats eindeutig wieder
intensiviert. Die Vocals sind durchgehen klar im
Vordergrund, was bei Naglfar mehr als typisch ist und
durch die einzigartige Stimme auch für viel Atmosphäre
sorgt. «Cry Of The Serafim» nimmt auch viel von dieser
Atmosphäre mit, dieser Track ist nämlich wieder um
einiges langsamer und legt Fokus auf langsame Riffs und
Soli, welche immer von den kräftigen Vocals begleitet
werden. Die folgenden beiden Tracks «The Dagger In
Creation» und «A Sanguine Tide Unleashed» ziehen das
Tempo dafür markant an und sind damit wahrscheinlich die
rohesten und schnellsten Tracks des Albums, bevor wir
anschliessend auf «Necronaut» treffen, der eindeutig
langsamste Track des Albums ist. Dieser hat ein eigenes
kleines Intro, was bei Naglfar schon fast eine
Seltenheit ist, und schleppt sich anschliessend mit
schweren Riffs weiter. Der Letzte Song «Last Breath Of
Yggdrasil» ist beides, schnell und melodisch und bildet
nicht nur einen klaren Abschluss sondern wohl auch den
besten Track des Albums. Im Grossen und Ganzen ist das
Album jedoch etwas enttäuschend für mich. Es ist auf gar
keinen Fall schlecht, aber es ist auch definitiv kein
Überflieger. Es ist sehr normal und man kennt Alben wie
dieses bereits zu tausenden. Auch das switchen zwischen
schnell und melodisch dient der Abwechslung nur dürftig,
da die wirklichen Differenzen zwischen den Songs fehlen.
Das Album belegt damit ein solides Mittelfeld.
Simu
Punkte: 6.0 von 10
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DIMMA - Imorgon Börjar Allting Om (LP)
Transubstans Records Das schwedische Trio Dimma
ist echt schwierig einzuordnen. Die psychedelische
Komponente, unter der die Band oft gehandelt wird, ist
wirklich nur marginal vorhanden, die durchaus
vorhandenen Stoner Rock – Anleihen bleiben stets
zurückhaltend, und der im Infoblatt angekündigte „High
Voltage Rock ‘n‘ Roll“ bleibt wohl in alle Ewigkeit
jenen Bands vorbehalten, die sich auf Pub Rock
australischer Prägung spezialisiert haben, AC/DC sei
Dank, aber auf dieser Scheibe finde ich ihn beim besten
Willen nicht. Wenn schon, dann begibt man sich hier und
da auf bewährte Schweinerock – Pfade der Sorte
Hellacopters wie beim Opener „Utan Betydelse“, aber
selbst da bleibt das Trio etwas hinter den Erwartungen,
da der ultimative Energiekick einfach fehlt. Ansonsten
dominieren eher alternative Sounds das Geschehen, die
mal durchaus recht flott und knackig ausfallen können
(„En Plats I Horisonten“, „Troligen Inte“), sich aber
auch als langatmige, monotone Rohrkrepierer erweisen
können („St Johannesgatan“). Am besten gefällt mir die
Band ganz klar dann, wenn sie die psychedelische Karte
in aller Konsequenz ausspielt und so wie in „Konstgjord
Andning“ mit einer deutlichen The Doors – Schlagseite
daherkommt. Ein paar Nummern mehr dieses Formates, und
diese Rezension wäre anders ausgefallen, so finde ich
aber diese Scheibe eher weniger interessant, schade.
Mirko B.
Punkte:
5.9 von 10
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MUSTASCH – Killing It For Life (CD) Tritonus
Records Die Band Mustasch oder zumindest das hier
vorliegende Werk „Killing It For Life“ sorgte bereits
Ende letzten Jahres für Verwirrung. Das Album sollte
bereits im vergangenen November veröffentlicht werden,
und erste Promos fanden schon den Weg zu einigen
Metalmagazinen. Das wie, wo, warum und ob kann an dieser
Stelle nicht beantwortet werden, denn vom Label gibt’s
dazu keine Infos. Ist eigentlich auch egal, denn für ihr
14. Studioalbum (die EPs mit eingerechnet) ist den
Herren um Ralf Gyllenhammar offensichtlich nicht allzu
viel Spannendes eingefallen. Hier und da eine ganz nette
Idee wie die krachenden Hard-Rock-Gitarren mit
Sprechgesang beim Opener „Where Angels Fear To Tread“
oder beim donnernden „Ransacker“ zu paaren. Zumindest
dieser Track kann eine gewisse Rock-Stimmung vermitteln.
Allerdings wirken die Vocals leicht neben der Spur, und
ausgerechnet bei „Freddie Mercury“ findet die
Spurensuche seinen Höhepunkt. Dieser Eindruck
hinterlässt auch die Halb-Ballade „Before A Grave“, und
die an sich interessante Gesangsmelodie kann leider auch
nicht darüber hinwegtäuschen. Das Instrumental „Go To
Hell“ schiesst schliesslich gänzlich den Vogel ab, da es
einfach langweilig ist. Das Album mit einer Spieldauer
von gerade mal 36 Minuten plätschert einfach an einem
vorbei und lässt die Hörerschaft konsterniert zurück.
Schade drum! Oliver H.
Punkte:
5.6 von 10
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WITCHCRAFT - Black Metal (LP) Nuclear
Blast/Warner Lasst euch bloss nicht vom
wohlbekannten Titel in die Irre leiten. Es handelt sich
hierbei in keinster Weise um einen Tribut an das
wegweisende zweite Venom – Album. Ebensowenig haben
diese Witchcraft (denn es gibt einige andere
gleichnamige Bands, die der vertonten Deibelei durchaus
zugetan sind) irgendwas mit Black Metal als Stil am Hut.
Aber leider trifft das auch auf das ansonsten gewohnte
Klangbild der schwedischen Band unter der Fuchtel von
Vordenker Magnus Pelander (Gesang, Gitarre) zu. Anstatt
wie bei dem auch von mir abgefeierten Vorgänger
„Nucleus“ (2016) mit intelligentem, extrem
abwechslungsreichem und sämtliche Stilgrenzen
überschreitendem Doom Rock die Hörerschaft
gleichermassen zu überraschen und zu faszinieren, geht
diesmal Master Pelander einen radikal anderen Weg. Zu
leise gezupften Akkorden auf der Akustikgitarre säuselt
er mit mal schmerzerfüllter, mal melancholischer Stimme
Lieder voller Herzschmerz, Resignation und Trauer. Ein
Song erscheint zerbrechlicher als der andere, Stimme und
Akustikgitarre schleppen sich im absoluten
Zeitlupentempo durch das Repertoire, und ich bleibe
ratlos und niedergeschlagen zurück. Diese Scheibe ist
ein echter Downer, ich frage mich erstens, was das soll,
zweitens, wo die übrige Band verblieben ist und
drittens, wieso Herr Pelander das Ganze nicht als
Soloalbum veröffentlicht hat. Ich kann mir schon
vorstellen, dass andere Magazine diesen Alleingang als
einen aufs Maximum reduzierten, tiefen Einblick in eine
gebrochene Person gewährenden Seelenstrip feiern werden.
Ich hingegen tue mich mit solchen Geschichten
grundsätzlich schwer. Wer „The Final Cut“ von Pink Floyd
für ein wirklich tolles Album hält, kann hier ja mal
reinhören. Ich sehe allerdings gerade da gefährliche
Parallelen zu einem autokratischen Bandleader, der durch
solche persönlich bedingten Eskapaden eine einst geniale
Band demontiert und ihrer besten Inkarnation bestohlen
hat. Quo vadis, Magnus Pelander? Mirko B.
Punkte:
5.5 von 10
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1000MODS - Youth Of Dissent Ouga Booga And The
Mighty Oug Hmm, also ganz ehrlich, mit dieser
Scheibe bin ich einfach nicht warm geworden. Irgendwie
erinnert mich der Sound stellenweise an Drone, dann
wiederum an eine Art Heavy Rock, Sludge, beinahe schon
Doom - es ist einfach nicht richtig greifbar. Gut, kann
man als Kunst sehen. Kein Thema. Allerdings ist es
meiner persönlichen Meinung nach einfach irgendwann
langweilig, wenn man sich repetitierenden
Soundstrukturen minutenlang zuhören muss. Dann erfolgt
abrupt ein Wechsel in eine andere Kategorie, und zum
Schluss ist man wieder völlig woanders. Wer Experimente
liebt, kann sich diese scheibe mal antun, den meisten
dürfte Youth Of Dissent" aber vermutlich genauso wenig
sagen wie mir. Gewöhnungsbedürftig. Toby S.
Punkte:
5.5 von 10
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BARNABUS - Beginning To Unwind (Compilation LP)
Rise Above Relics Einige wenige Bands bzw.
Labels legen ihren Veröffentlichungen gar keine Infos
bei, andere beschränken sich darauf, ihre einseitige
PDF-Datei mit Albumtitel, Songtiteln und den Namen der
Bandmitglieder zu füllen. Da ist der Ansatz der Rise
Above Relics – Archäologen ein ganz anderer (ihr ahnt es
schon, es ist ein Sublabel von Rise Above Records).
Ganze acht Seiten umfasst die Packungsbeilage, welche
akribisch die ganze Historie des britischen Trios
abreisst, das von 1970 bis 1973 aktiv war. Aber das geht
ja noch, wenn man bedenkt, dass die CD-Version (das Ding
ist auch als Doppel-LP erhältlich) ein Booklet enthält,
das satte 44 Seiten umfasst. Der in meinen Augen
wichtigste Punkt in diesem ganzen Info-Overkill ist die
Tatsache, dass die Jurymitglieder namens Ozzy Osbourne
und Tony Iommi 1972 mit dafür gesorgt haben, dass die
Band zum Sieger eines regionalen Bandcontests erkoren
wurde. Das hat schlussendlich nicht viel genützt, 1973
war schon wieder Schicht im Schacht, ohne dass das Trio
jemals etwas veröffentlicht hätte. Jetzt erst erscheint
diese Compilation von Demos und einzelnen Liveaufnahmen,
und schnell wird klar, wieso die Band nie richtig Fahrt
angenommen hat. Obwohl man sich auf Vorbilder wie Free,
Hendrix oder Black Sabbath berief, erreichte man weder
kompositorisch noch härtetechnisch auch nur ansatzweise
deren Niveau, sondern dümpelte in einem Mix aus leicht
angezerrtem Rock und Hippie-kompatiblem Folk umher, der
damals schon altbacken klang. Was ich da höre, sind
viele Versuche. Der Versuch, mal den urigen Doom von
Black Sabbath zu kopieren, der Versuch, mal die
fiebrigen Gitarrensoli des jungen Carlos Santana zu
replizieren, der Versuch, mal die furiosen Jams von
Cream zu durchleben, der Versuch, mal den staubigen
Roadtrip-Rock von Steppenwolf zu reproduzieren, der
Versuch, mal mit dem Zitieren des Songs „America“ aus
Leonard Bernsteins Musical „West Side Story“ dem Ganzen
einen Art-Rock – Touch zu verleihen, und dazwischen
immer wieder sanfte Töne, die wohl das Interesse der
Hippies und sonstiger vollamtlicher Weltverbesserer
wecken sollten. Der überlange und dadurch echt
anstrengende Infowisch verspricht da irgendwas von einem
„Underground Heavy Monster“ und „obskurem, schwerem
Progressive Hard Rock der 70er!“. Meine Empfehlung:
Bleibt bei den bekannten Acts schwerer Gitarrenmusik
dieser Periode, diese Veröffentlichung ist bestenfalls
für musikhistorische Komplettisten von Interesse, und
selbst bei denen wird sie innert kurzer Zeit nur noch im
Regal verstauben. Mirko B.
Punkte: keine Wertung
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TURMION KÄTILÖT – Global Warning Nuclear
Blast/Warner Beim ersten Blick auf das Cover
dachte ich erst es handelt sich um eine neue Knorkator
Scheibe, doch weit gefehlt, denn hier bekommen wir es
mit den Finnen von Turmion Kätilöt zu tun, die in ihrer
Heimat einen gewissen Bekanntheitsgrad vorweisen können,
international jedoch noch nicht durchstarten konnten.
Dies soll sich nun mit „Global Warning“ dem bereits
neunten Album ändern. Warum denn auch nicht, in Zeiten
wo Bands wie Baby Metal und Amaranthe abgefeiert werden,
da kann man mit Disco Metal die Kasse klingeln lassen.
Pain, Deathstars und Ballermann eine Mischung die euch
bestimmt in Ekstase versetzten oder auch abschrecken
wird. Pop-Melodien unterlegt mit 90er Discotunes ein
paar Gitarren, Schlagzeug und böse gucken, schon ist der
Grosserfolg garantiert. Nun warum denn auch nicht, die
Songs sind extrem eingängig, eigenen sich bestens um im
Vollsuff die letzten Hemmungen fallen zu lassen und das
Tanzbein zu schwingen bis die Natur die Speiseröhre im
Rückwärtsgang zurück erobert. „Global Warning“ erfüllt
also seinen Zweck und die Band wird mit Bestimmtheit das
grosse nächste Ding werden, doch wirklich feucht wird es
mir da im Schritt nicht. Mag daran liegen, dass man im
nüchternen Zustand einfach realisiert, dass unter der
glänzenden Oberfläche nicht wirklich viel Substanz
vorhanden ist. Dazu diese penetranten Electro -Töne, die
man einst derart in den 90er gehasst hat. Ja ich habe
eine persönliche Abneigung, bleibe aber derart tolerant,
dass ich die Benotung neutral platziere, obwohl ich
„Global Warning“ für Hochverrat an unserem geliebten
Genre halte. Mehr Toleranz liegt da nicht drin und es
gibt einfach zu wenig Alkohol auf diesem Planeten um
meine Meinung zu ändern. In Zeiten jedoch wo der Schein
mehr zählt als das Sein, wird es auf meine Meinung eh
nicht ankommen, denn dieses Werk wird von der Masse, vom
Kindergarten bis zum Altersheim, von der Grundschule bis
zum Bierkeller so abgefeiert werden, dass es schlicht
egal ist, was ich hier schreibe. Verblödung liess sich
noch nie Aufhalten und befindet sich in unseren Jahren
auf einem absoluten Siegeszug durch die Gesellschaft.
Turmion Kätilöt haben dies brilliant erkannt und liefern
den nötigen Soundtrack dazu und ich hoffe ehrlich die
Jungs werden schweinereich damit. Denn nicht wer die
Scheisse macht ist der Dumme, sondern diejenigen welche
sie fressen. R.K.
Punkte:
5.0 von 10
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OLD CORPSE ROAD – On Ghastly Shores Lays The
Wreckage Of Our Lore (CD) Trollzorn Old
Corpse Road ist ein fünf Mann Black / Folk Metal-Projekt
aus den UK. Seit der Gründung 2007 veröffentlichte die
Band eine Demo, zwei Splits und drei Studio-Alben. Die
ganze Thematik und Auftreten der Band dreht sich
hauptsächlich um britische Folklore und Mythologie. Das
neueste Album beschäftigt sich hauptsächlich mit
Seefahrt-Mythen und -Geschichten, und wie das ganze
tönt, werde ich mir mal ansehen. Das Intro macht direkt
der Titeltrack «On Ghastly Shores Lays The Wreckage Of
Our Lore», welcher sich langsam mit Drums und verzerrter
Lead-Gitarre aufbaut und in «Harbingers Of Death (Voices
In The Tempest)» mündet. Hier sehen wir einen ständigen
Wechsel der Vocals, den wir vom Folk / Death oder Viking
Metal kennen. Als erstes kommt eine sehr rohe,
aggressive Stimme, die sich anschliessend ständig mit
erzählerischen Clear Vocals abwechselt, schlussendlich
überwiegen jedoch die Growls. «Black Ship» beginnt sehr
ruhig mit einem akustischen Part, anschliessend baut er
sich schnell auf und mündet wieder in diesem Schnellen,
melodischen Black / Folk, der dieses Album trägt. Auch
«Sea Fire» beginnt akustisch, bleibt danach aber sehr
ruhig um langsam bis auf ein paar kurze Ausnahmen, wo
das Tempo doch noch angezogen wird. «As Waves Devour
Their Carcasses» ist ein durchgehender Akustiktitel, der
alleine mit Meergeräuschen, einem Bedrohlichen Klavier,
einigen Synthi und den kratzigen, erzählerischen Vocals
auskommt. Dieser Track erinnert mich an der Stelle sehr
an einige Carach Angren-Intros. «Demons Of The Farne»
hat zwar auch ein kleines Intro, schraubt aber schnell
das Tempo hoch und wechselt danach ständig zwischen roh
und melodisch. Exakt selbiges gilt auch für den
folgenden Track «The Ghosts Of The Ruinois Dunstanburgh
Castle». Ein grosser Unterschied macht dafür das Outro
«WaterLore», welches wieder mit dem Klavier und einem
Synthi eine ruhige Melodie zum Abschluss bringt. Dabei
spielen vereinzelt noch eine einzelne Gitarre und
flüsternde Vocals eine Rolle. Ich Verstehe das
Gesammtkonzept dieses Albums und liebe auch die auf
Folklore basierte Thematik. Leider muss ich jedoch
sagen, dass mich das Album nicht wirklich beeindruckt
hat, nach meiner Ansicht hat sich bis auf einige
Ausnahmen jeder Track mehr oder weniger gleich angehört.
Was etwas schade ist, da die Band eindeutig Talent
aufweist. Simu
Punkte:
5.0 von 10
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BLAZE OF SORROW – Absentia (CD) Eisenwald
Blaze of Sorrow wurde 2007 in Italien gegründet. Die
vier Mitglieder haben seit dieser Gründung schon so
einiges erreicht. Vier Demos, sechs Alben, einige EPs
und eine Split mit «Hellfrost» und «Cervus Nebulae» hat
die Band bereits vorzuweisen, und alle in ihrem eigenen
Atmospheric Black / Folk Metal-Stil. Wie sich dieser
Stil in ihrem neuesten Werk «Absentia» wiederspiegelt,
werden wir uns hier genauer anschauen. «Settimo Requiem»
beginnt mit einem ruhigen schwingenden Singsang, bevor
es dann in eine Folk Metal-Stimmung übergeht, was vor
allem die Vocals zu verantworten haben, aber auch die
Melodie Spielt ihre Rolle dabei. Diese ist eher ruhig
und lässt ganz klar der Stimme den Vortritt, den Song zu
leiten. Als nächstes kommt «Furia», welcher schon etwas
mehr im Black Metal angesiedelt ist, obwohl sich hier
die beiden Genres wirklich gut überschneiden. Auch
dieser Track ist sehr melodisch und lebt vor allem gegen
Ende von den Soli. «Sonno d’eterno» hat eine äusserst
ruhige erste Hälfte, die praktisch nur aus der Lead
Gitarre besteht bis der Track in der Halbzeit in etwas
düsteren Black Metal übergeht. Über die folgenden drei
Tracks lässt sich Leider nicht viel mehr sagen. Sie
bewegen sich alle im gleichen melodischen Folk /
Black-Spektrum ohne grosse Besonderheiten. Was dafür
wieder sehr heraussticht, ist «Morte di un Immortale»,
welcher ein schöner Akustik-Titel im Stil von ganz alten
Ulver-Platten ist. Das Album an sich ist weder wirklich
schlecht als auch richtig gut. Es ist halt ein
klassischer Folk/Black-Release, welcher genau in
selbiger form schon unzählige Male existiert. Simu
Punkte:
4.0 von 10
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CD Reviews Archiv
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