Livereview: Savatage - Blaze - Vicious Rumors
31.01.2002 Z7
By Fränzy B.

Schon die Amerikaner Vicious Rumours sorgten hier und da für kräftiges Kopfschütteln unter den Besuchern. Die gestandene Band zeigte in ihrem halbstündigen Auftritt, dass mit ihnen durchaus noch zu rechnen ist.

Blaze, der schon vor einen Jahr in dieser Halle Helloween supportete, bewies wieder mal, dass er live um Längen besser ist als auf CD. Was immer man auch von seiner Stimme halten mag, aber auf der Bühne überzeugt er schlichtweg mit seiner Präsenz, Power, Hingabe, seinem vollen Einsatz. Kürzlich ist soeben seine zweite CD "The Tenth Dimension" erschienen, die er dann auch mit einigen Songs vorstellte, neben seiner letzten, allgemein gelobten "The Silicon Messiah". Und schon an zweiter Stelle beglückte er alle Maiden-Maniacs mit "Futureal", und später noch mit "Man on the Edge"! Für sein Headliner-Konzert im März versprach er zwei volle Stunden mit Wolfsbane-, Maiden- und Blaze-Songs; und wenn sich jemand bei seinem Gig in die Riemen legt, dann Blaze.

Genau 22.10 Uhr wird die Halle in viollet-grüne Lichter getaucht, die Klänge - nicht von Savatage! - sondern von Queen ertönen: "The Show must go on"! In voller Länge! Viele Kehlen im sehr gut gefüllten Z7 singen mit. Ein schöner Beginn eines Konzertes. Und dann erscheint die Band auf der Bühne: Savatage. Mit "Poets and Madmen"-Songs startet das Set, geht dann aber bald schon in die Vergangenheit zurück: "24 Hrs. ago", "Strange Wings", "Sirens", zwei Medleys unter anderem "Handful of Rain", "Dead Winter Dead", "Tonight he grins again" und andere "Streets"-Perlen enthaltend, um nur ganz wenige zu nennen. Keiner der grossen Knaller fehlte wie "Chance", "Edge of Thorns", "Gutter Ballet", das neue Opus "Morphine Chilld", aber auch seltenere Songs wurden uns geboten. Dass wir wirklich nochmals Weihnachten feiern konnten, demonstrierten Savatage mit der Metal-Version von "Christmas-Eve"! Die zwei Stunden waren musikalisch äusserst abwechslungsreich, der "Neue" Damond Jiniva wirkte vollkommen in die Band integriert. Aber auch Mountain-King Jon Oliva sang verhältnismässig oft, und zwar gut, fand ich zumindest (es sind nicht alle dieser Meinung, aber man kann's nie allen recht machen...). Wir in der Schweiz waren ja letztes Jahr im Juni so glücklich, Savatage auch schon als Headliner zu sehen, während sie in Deutschland nur Vorband von Judas Priest waren. Gerade die Abwechslung in ihrer Songauswahl ist sehr spannend - mal rockig, mal bombastisch - , schön auch, dass sie ihr altes Material nicht einfach aussen vor lassen, sondern sich jedesmal darauf zurückbesinnen. Jon lenkte die Gedanken dann auch einmal noch auf seinen viel zu früh verstorbenen Bruder Criss Oliva, der ihnen jeden Abend von oben her zuschaue. Zum allerletzten Schluss durfte natürlich "Hall of the Mountain King" nicht fehlen. - Stimmen wurden laut, dieses Konzert sei nicht zu übertreffen (im Hinblick auf das Iced Earth-Konzert am folgenden Tag). Kurzum: Grossartig!!