Livereview: W.A.S.P.
18. Dezember 2009, Dynamo Zürich
By Maiya R.B. - All Pics by André G.
Im Rahmen ihres neuen und recht gut gewordenen neuen Albums "Babylon" beehrten W.A.S.P. das Zürcher Dynamo. Nach dem sehr gelungenen letzten Konzert in der Luzerner Schüür waren die Erwartungen natürlich entsprechend, und der grosse Saal des Kulturhauses war sehr gut gefüllt. Ob die Kalifornier den Erwartungen entsprachen? Lest selbst!

Im Vorfeld wurde eifrig darüber diskutiert, wer wohl den Part der Vorband übernehmen wird. Man hörte nämlich aus diversen anderen Städten, dass jeweils eine einheimische Band den Support Act spielen darf. Allerdings war es so, dass in Zürich keine Band dafür bezahlen wollte, um vor W.A.S.P. spielen zu dürfen. Richtig, es handelte sich um "Pay to play". Somit war die Türöffnung zwar bereits um 19.30 Uhr angesetzt, die Band kam jedoch erst zwei Stunden später auf die Bühne. Dies tat der Stimmung aber keinen Abbruch, da das Publikum während der Wartezeit von DJ "Beck in Black" mit Musik versorgt wurde. Es wurde heiter gefeiert, diskutiert und geduldig gewartet, bis dann um 21.35 Uhr die ersten Klänge von "On Your Knees" erklangen. Nach dem ersten Song folgte natürlich das "Switzerland, are you ready?"- Spielchen, während dem der empfindliche Frontmann Blackie Lawless die Stimmung des Publikums abcheckte. Der gute Mann dreht nämlich gerne durch, wenn er lethargisch wirkende Fans vor sich hat, doch er schien mit "Switzerland" zufrieden zu sein, denn es ging darauf gleich weiter mit "L.O.V.E. Machine", wo die Leute brav mitsangen, was das Eis bei Blackie endgültig brach. Mit einer Menge Spielfreude brachte die Band vor allem alte Kracher wie "Wild Child", "The Headless Children" oder "I Wanna Be Somebody". Seltsamerweise wurde nicht ein einziger Song der aktuellen CD "Babylon" gespielt, und gerade mal zwei Songs des Vorgängers "Dominator". Optisch hatte die Band auch etwas Nettes zu bieten, denn zu jedem Song wurde das jeweilige Video dazu auf die Leinwand im Hintergrund projiziert. Ein besonders verspieltes Detail stellte der Schatten von Schlagzeuger Mike Dupke inklusive Drumset dar, welcher auf die Leinwand fiel, da er direkt davor sass. Von all den wirklich klasse Stücken nahm das Publikum besonders die emotionsgeladene Ballade "The Idol" entgegen, die es wirklich in sich hat. Alles in allem war es eine gelungene Show; zwar ohne grosse Überraschungen, aber insgesamt wirklich annehmbar! Auf ein nächstes, und dann hoffentlich wieder mit einer so tollen Setliste und einem gut gelaunten Herrn Lawless!

Setlist: «On Your Knees» - «L.O.V.E. Machine» - «Wild Child» - «Arena Of Pleasure» - «Chainsaw Charlie» - «The Idol» - «I Don't Need No Doctor» - «The Headless Children» - «Take Me Up» - «I Wanna Be Somebody» - «Heaven’s Hung In Black» - «Blind In Texas».