Es ist es vollbracht: Mit „Wicked Symphony“ und
„Angel Of Babylon“ hat Tobias Sammet Teil zwei und drei
der Scarecrow-Trilogie fertig gestellt und gleichzeitig
abgeschlossen. Dabei darf nicht vergessen werden, dass
es bereits CD Nummer vier und fünf ist, die der quirlige
Deutsche Sänger und Komponist unter dem Namen Avantasia
erscheinen lässt. Im Vergleich zu seiner Stammband Edguy
handelt es sich hier um Konzeptalben, die mit
verschiedenen Gastmusikern glänzen. Jorn Lande, Klaus
Meine, Tim „Ripper“ Owens, Micheal Kiste, Bob Catley,
Jon Oliva oder (Symphony X) glänzen neben Eric Singer,
Bruce Kulick, Henjo Richter und Jens Johansson. So viele
Leute auf zwei Alben zu haben, ist mit viel Mühe
verbunden, wie Mastermind Tobias Sammet im Interview
gesteht. Ausserdem erzählt er, wieso er künftig Hasen
als seine Vorbilder nehmen möchte, und was die Scarecrow-Trilogie mit Goethes Monumentalwerk „Faust“
verbindet.
MF: Hallo Tobi. Wie geht’s? Das ist ja heute nicht das
erste und wird wohl auch nicht das letzte Interview
sein.
Tobias Sammet: Nein, ich habe heute bereits das ein oder andere
Interview gegeben. Ich habe sogar schon vor heute einige
gegeben (lacht). Aber mir geht es gut. Ich hatte gerade
eben 10 Minuten Pause und jetzt geht’s mir wunderbar.
Wie neu geboren.
MF: Kommen wir gleich zum neuen Album und den Gästen.
Wie hast du dir diesmal die Gäste ausgesucht?
TS: Eigentlich so wie immer. Wobei „ausgesucht“ klingt,
als würde ich mich irgendwo bedienen. Ich bin froh, dass
die Leute dabei sind. Das ist nicht so, dass ich jetzt
in etwa sage: „dich, dich, dich und dich“ und alle sagen
„alles klar, danke dass wir mitmachen dürfen“. Ich bin
glücklich, dass ich diese Leute gewinnen konnte und dass
die bei mir mitgemacht haben. Und ich wollte halt
einfach wieder Sänger haben, die zu den Rollen passen,
die also musikalisch zu den einzelnen Songs passen. Das
war das wichtigste. Und natürlich sollten es Sänger
sein, die mir selbst was bedeuten. Was natürlich klar
ist. Ich meine, wenn du einen Sänger haben willst, der
zu einem bestimmten Song passt, dann suchst du dir
natürlich erst einmal einen aus, der dir was bedeutet
und fragst den an. Ich finde das schön. Denn das
repräsentiert auch so meinen Geschmack, dass wir so das
ganze Metalbrett zusammen haben . Also mit Ripper Owens,
Michael Kiske als klasssischen Sänger, einen Rocksänger
wie Klaus Meine und einen theatralische Sänger wie Jon
Oliva.
Wir haben wieder eine unheimliche Vielfalt von Sängern
da drauf. Beim Schlagzeug war es so, dass eigentlich
Eric Singer der Schlagzeuger von Avantasia wäre. Eric
hat einen Teil eingespielt und als er den nächsten Teil
einspielen sollte, war er mit Kiss unterwegs. Also habe
ich mich gefragt, wer die noch ausstehenden Songs
spielen könnte? Dann kam mir Alex Holzwarth in den Sinn,
da er die ersten beiden Avantasia-Alben eingetrommelt
hatte. Also habe ich ihn wieder gefragt. Dann dachte
ich, das Felix Bohnke von Edguy auch so einen geilen Job
live gemacht hat. Also wäre es auch irgendwie uncool
gewesen, wenn ich den nicht gefragt hätte. Und im
Endeffekt haben sich dann die drei Schlagzeuger die 22
Songs geteilt. Bei den Gitarristen war es so, dass
Sascha schon gesetzt war. Er ist auch als Produzent,
Arrangeur dabei und so macht er auch die Rhythmus- und
einige Lead-Gitarren. Und mit Bruce Kulick kam das eher
zufällig. Er hat mich gefragt, ob ich auf seiner
Solo-Scheibe singen möchte. Ich war schon immer ein
grosser Fan von seinem Gitarrenspiel. Ich mochte die
Kiss-Alben mit Bruce Kulick am liebsten. Gerade das bei
vielen Fans verpönte Album „Crazy Nights“ mag ich total
gerne. Und dementsprechend habe ich Bruce gefragt, ob er
auch ein wenig bei mir spielen wollte. Und das wollte
er! Und Oli Hartmann als dritter Gitarrist im Bunde war
klar, weil der Live bei Avantasia mitgespielt hat. Er
hat da einen super Job gemacht. Drei Gitarristen sind ja
noch im Rahmen. Das ist noch akzeptabel. Das ist noch
nicht inflationär (lacht).
MF: Gibt es Sänger aus anderen musikalischen
Bereichen, die du toll findest, aber nicht angefragt
hast, weil das zu weit entfernt gewesen wäre?
TS: Nein, eigentlich nicht. Ich mag zwar Franzl Lang
(lacht). Kennst du Franzl Lang?
MF: Nein.
TS: Das ist ein Jodler. Ich weiss gar nicht, ob der aus
Bayern oder Österreich kommt. Ich glaube Bayern. Den
hätte ich natürlich nicht gefragt. Das habe ich nicht
ernsthaft in Erwägung gezogen. Ich hatte Yvonne
Catterfeld als Sängerin gefragt. Das ist eine deutsche
Schauspielerin und Pop-Sängerin. Eine tierische
Sängerin, allerdings hätten mir die Metalfans dafür den
Kopf abgerissen. Was natürlich ein Grund mehr gewesen
wäre, dass zu tun (lacht schelmisch). Aber sie konnte
nicht, weil sie Filme drehen musste. Und deswegen haben
wir das dann doch nicht gemacht.
MF: Gab es auch Schwierigkeiten bei den Sängern, die
jetzt drauf sind? Musstest du da auch nachhacken?
TS: Also nachhacken musst du immer. Das ist klar. Wir
sind ja alles Künstler. Wir sind alle kreativ. Da ist
niemand dabei, der irgendwie gut organisiert ist
(lacht). Das sind die wenigsten Sänger. Klar, das ist
schwierig. Jorn zum Beispiel erreichst du telefonisch
nur schwierig. Ich kenne Jorn jetzt schon sehr lange und
gut. Wir haben alle unsere Handy- und Festnetz- und
Büronummern und E-Mail-Adressen und Heimadressen. Aber
wenn du Jorn nicht erreichst, dann erreichst du ihn
einfach nicht. Und du erreichst ihn grundsätzlich
eigentlich nie. Du musst bei Jorn immer über seine Frau.
Du musst immer seiner Frau anrufen und ihr sagen: „So,
jetzt organisier mir bitte deinen Mann“ und dann läuft
das. Die hat das alles im Griff. Aber eben, wir sind
schliesslich alles Sänger. Sänger und Musiker sind meist
sehr kreative Leute und nicht so gut organisiert. Bei
Klaus (Meine) lief alles was mit der Organisation zu tun
hatte über den Manager. Wobei ich jetzt das mit dem
Video alles mit Klaus selbst abgemacht habe. Klaus ist
eigentlich sehr organisiert. Er als Alte-Schule-Profi.
Im Endeffekt ging aber alles gut. Du musst natürlich
immer nachbohren. Das ist klar. Aber das ist bei mir
genauso. Das muss bei mir ja nicht einmal ein anderer
Sänger sein, der mich ausleihen möchte oder ein anderer
Musiker. Das kann ja schon die eigene Plattenfirma sein,
die dann irgendwann mal schreibt „Hallo Toby, reagiert
du auch einmal?“. Und ich dann denke „Scheisse, da war
ja mal was.“ Man vergisst solche Sachen einfach. Man hat
so viel um die Ohren, Fussball und so (lacht).
MF: Also auch neben der Musik hast du noch viel um
die Ohren.
TS: Naja, es gibt halt so Sachen. Heute Abend zum
Beispiel spielen die Bayern. Das ist natürlich schon
wichtiger. Das ist natürlich wichtiger, als so eine
blöde Heavy Metal-Platte (lacht). Nein, quatsch. Klar
habe ich neben der Musik noch andere Sachen. Aber die
Musik erfüllt mich jetzt schon zur Hauptsache. Das ist
ganz klar. Aber trotzdem ist man nicht an allen Enden
super organisiert. Das ist halt einfach so. Es gehen
dann auch Sachen unter. Gerade in einer so heissen
Phase, wie wenn ich gerade am produzieren bin und viele
Sachen organisiert werden müssen. Wie z.B. Booklet und
anderes. Und wenn dann viele Mails kommen, dann gehen
mir manche einfach durch die Lappen. Das kriege ich gar
nicht mit und fühle mich dann auch Unwohl, wenn mich
jemand darauf hinweist: „Das habe ich dir vor zwei
Wochen geschickt und zwar am Dienstag um 17.22 Uhr“ und
ich dann in meiner Mail-Box nachschaue und denke „Oh,
also gestern war die noch nicht da!“.
MF: Henjo Richter ist diesmal nicht dabei?
TS: Doch!
MF: Er ist dabei?
TS: Ja, der spielt ein Solo. Es ist auf dem Lied „Promised
Land“, dass er bereits das letzte Mal eingespielt hat.
Aber er ist theoretisch auf den Platten drauf. Das hat
aber eigentlich gar keinen Grund. Es gibt keinen Grund,
dass Henjo nicht dabei ist. Irgendwie hatte ich einfach
etwas neues ausprobiert. Vielleicht ist Henjo das
nächste Mal wieder dabei. Er ist eigentlich immer
willkommen bei mir. Henjo und ich mögen uns ja auch. Wir
sind befreundet.
MF: Er war ein wenig darüber enttäuscht, als ich ihn
kürzlich darauf angesprochen habe. Er dachte aber
„wahrscheinlich hat Toby auf mich Rücksicht genommen,
weil ich zur gleichen Zeit ebenfalls im Studio war“…
TS: Ich weiss dass insgesamt auch Kai Hansen im Studio
war. Und wenn Kai im Studio ist, ist Henjo ebenfalls im
Studio. Wir sind ja bei der gleichen Agentur. Wir kennen
uns auch gut. Ich habe mit Kai vor drei Tagen
telefoniert. Also von daher. Ich habe seither auch schon
mit Henjo ge-emailt. Bei Henjo ist es so, dass wenn er
sich richtig auf eine Sache konzentriert, schon sehr
unorganisiert ist. Aber wenn er noch was anderes zu tun
hat, dann ist Henjo… Henjo ist schon sehr speziell. Ich
mag sein Gitarren-Spiel total. Ich bin ein grosser Fan
von Henjo. Und Henjo hat ja auch ein paarmal bei
Avantasia auf der Bühne gestanden. Als wir diese
Sommerfestivals im 2008 gespielt haben. Von daher gibt
es keinen wirklichen Grund. Aber sie waren tatsächlich
zu der Zeit mit Gamma Ray im Studio. Ich würde auch
gerne wieder irgendwann mal mit Henjo was zusammen
machen. Henjo ist immer noch einer meiner
Lieblings-Heavy-Metal-Gitarristen.
MF: Kommen wir zu den Songs der neuen Alben. Da sind
ja noch Lieder von der Scarecrow-Session drauf. Auf
welchem der beiden neuen Alben sind diese Songs
gelandet?
TS: Auf beiden. Weil ursprünglich war geplant, The
Scarecrow und The Scarecrow Part II zu machen. Da hatten
wir um die 20 Songs. Die waren fertig und schon über
einen längeren Zeitraum bereits entstanden. Wir hatten
das Schlagzeug dafür gemacht, den Bass, die Gitarren.
Und dann haben wir irgendwann gesagt, dass wir jetzt die
ersten 11 Songs der Story nehmen und veröffentlichen.
Also nicht die besten 11, aber die ersten 11, die im
Endeffekt auch auf der Scarecrow stehen, und machen die
fertig und The Scarecrow. Den Rest machen wir in einem
halben oder ganzen Jahr fertig. Dann haben wir The
Scarecrow rausgebracht und es kam uns eine kleine
Welttournee in die Quere. Anschliessend bin ich mit
Edguy wieder ins Studio gegangen. Bis wir dann Anfang
2009 gesagt haben „komm, wir könnten wiedermal die alten
Songs angehen und fertig machen“, hatte ich schon wieder
so viele neuen Ideen, dass ich gesagt habe „komm, dann
machen wir noch zwei Songs mehr, machen wir noch drei
Songs, machen wir noch vier Songs“.
Diese neuen Lieder habe ich nicht nur einfach dahinter
gestellt, sondern dazwischen. Im Endeffekt wurden es
schliesslich insgesamt 22. Die neun oder zehn alten und
zwölf oder 13 neuen. Ich weiss nicht mehr, wie genau die
Verteilung war. Und ich habe die neuen Songs nicht
einfach hinten ran gehängt, sondern habe sie
eingeflochten. Das heisst, dass du ungefähr die Hälfte
dieser Songs auf der Wicked Symphony und die andere
Hälfte auf Angel Of Babylon findest. Namentlich sind die
Songs die wir zu der Zeit bereits hatten „Crestfallen“,
„Wastelands“, „Runaway Train“ von Wicked Symphony und „Blowing
Out The Flame“, „Rat Race“ von Angel Of Babylon. Es
müssten noch drei oder vier mehr sein, die mir jetzt
aber nicht mehr einfallen. Ähm… „Dying For An Angel“ ist
auch eine der alten Nummern. Die sind also über beide
Alben verteilt.
MF: Mittlerweile hast du also alle Songs auf diesen
beiden Alben verwertet, oder gibt es da noch Tracks, die
ihr nochmals auf die Seite gelegt habt?
TS: Es gibt da noch die ein oder andere Idee, die noch
schlummert. Aber die wird bestimmt nochmals überarbeitet
und in irgendeiner Form auf einer der nächsten Alben
stehen. Es gibt noch eine schöne Ballade, die wir im
Prinzip einfach mal auf die Seite gelegt haben. Und es
gibt noch eine Coverversion. Aber damit haben wir gar
nichts gemacht. Es ist „Don’t Stop Believin“ von Journey.
Ich bin ein grosser Journey-Fan und finde den Song
tierisch und es gab eigentlich keinen Grund dazu, diesen
Song zu covern. Weil der ist im Original bereits
perfekt. Und wir haben ihn eigentlich nur ähnlich
gemacht wie im Original, weil das einfach ein Tribut an
Journey ist und ich schlicht Bock hatte, den Song zu
covern. Aber Sascha findet Journey wahrscheinlich
scheisse. Und deshalb haben wir das dann sein lassen.
Sascha und Miro haben beide gesagt „Oh, lass das bitte
unten. Das macht die ganze Platte kaputt“. Ich finde
Journey schön und es furchtbar, dass der Song nicht an
die Öffentlichkeit gelangt. Aber wenn das dem Produzent
ein solches Anliegen ist, dann dache ich, lassen wir ihn
eben weg.
MF: Man könnte dann immer noch ein reines Cover-Album
machen, wo der drauf kommt. Ich meine mit Edguy hast du
ja auch ein paar Cover-Songs auf Single-Auskopplungen
veröffentlicht.
TS: Ja gut, aber das haben wir mit Avantasia ja auch
schon gemacht. Ich meine mit „Lay Your Love On Me“, „In
My Defense“ und „Ride The Sky“ von Lucifers Friend und
„Dancing With Tears In My Eyes“. Wir hatten das schon
immer. Irgendwann könnte man mal was machen. Aber das
ist jetzt nicht irgendwie meine oberste Priorität, jetzt
ein Cover-Album zu machen. Das muss nicht sein.
MF: Gibt es von der Story her einen wirklichen
Unterschied zwischen den beiden Alben? Welches ist Part
II und welches Part III?
TS: Also Wicked Symphony ist Part II und Angels Of
Babylon Part III. Und die drei Alben machen auch in
dieser Reihenfolge Sinn. The Scarecrow, Angels Of
Babylon und Wicked Symphony. Du kannst auch jeden Track
für dich einzeln rausnehmen. Dadurch dass sie
metaphorisch geschrieben sind und sehr abstrakt sind,
kannst du die Songs aus dem Konzept rausnehmen und
trotzdem machen die Songs irgendwie Sinn. Aber nichts
desto trotz. Wenn man wirklich jetzt dieses Konzept den
Songs zu Grunde legt, dann wäre es wirklich diese
Reihenfolge, die Sinn macht. Also wirklich The Scarecrow,
Wicked Symphony und Angel Of Babylon.
MF: Ich habe gehört, dass das insgesamt keine
durchgehende Geschichte sei. Es wären mehr Gefühle…
TS: Es behandelt schon in erster Linie Gefühle. Diese
basieren aber trotzdem auf einer Chronologie. Da ist
also eine Dramaturgie drin. Es ist nur so, dass ich das
nicht so erklärt habe, wie man es jetzt in einem Musical
machen würde. Wo am besten noch zwischen den Liedern ein
Erzähler sagt: (mit tiefer, gemächlicher Erzählerstimme)
„So jetzt laufen die drei Gefährten durch den Wald. Und
werfen den Ring ins Feuer.“ Es gibt jetzt nicht so eine
Art Inhaltsangabe, wie man sie vielleicht bei einem
Fantasy-Buch oder in einem Roman lesen würde oder bei
einem Musical hören würde. Es ist ein Bisschen
losgelöster. Nichts desto trotz ist die Reihenfolge
nicht einfach austauschbar. Die Songs müssen schon in
dieser Reihenfolge stehen. Sie basieren aber auf
Gefühlen und erklären nicht die komplette Geschichte
inklusiv noch Landschaftsangaben und Kilometerangaben
der Strecken, die die Protagonisten zurücklegen und so
ein Käse. Es ist nicht so plastisch. Das Korsett ist
nicht so eng geschnürt. Also das Handlungskorsett. Und
das ist mir wichtig. Denn soo macht jeder Song auch
einzeln Sinn, während wenn du ein Musical hörst könnte
Song vier irgendein 1 Minuten 20 Lied sein, wo gesungen
wird, wie sie durch den Wald laufen. Das war mir zu
blöd. Ich wollte nicht, dass irgendwann mal Leute einen
Song von mir interpretieren, wo ich besinge, wie jemand
durch den Wald läuft. Jeder Song macht schon irgendwie
Sinn.
MF: Bei den ersten zwei Teilen hattest du noch den
Zusatz „A Metal Opera“. Das ist bei den neuen Scheiben
weggefallen.
TS: Es ist ja auch keine richtige Metal Opera. Bei den
ersten zwei hatte ich ja noch viel erklärt. Da habe ich
zwar auch nicht alles pedantisch erklärt, aber trotzdem
viel pedantischer als ich es jetzt bei diesen Alben tue.
Heute ist es doch abstrakter und ein stückweit
künstlerischer und ein stückweit weniger Metal Opera. Es
ist immer noch ein Konzept drin. Aber es ist… (überlegt)
…es ist nicht mehr so einfach zuzuordnen. Wenn jemand
sagt, dass das eine Metaloper ist. Super. Wenn jemand
sagt, dass das ein Musical ist. Super. Wenn jemand sagt,
dass das ein Konzeptalbum mit vielen Gastsängern ist,
ist das auch super. Also im Prinzip weiss ich nicht so
genau, was es ist. Aber ich bin glücklicher so wie es
jetzt ist. Weil du kannst einfach einen Song sieben
rausnehmen, ihn anhören und hast sofort eine Assoziation
zu einer Stimmung. Auch wenn du dich nicht vorher mit
einem 24 Seiten umfassenden Begleitheft befasst hast,
ergreift dich sofort eine Stimmung eines Songs, auch
Lyrisch. Während wenn du jetzt einen Song aus der Metal
Opera heraus nimmst, dann hörst du unter Umständen oder
hast einen Song indem irgendwie ein Elf, ein Zwerg und
ein Mönchsnovize in die Katakomben des Vatikans
einbrechen. Ich meine, wenn das jetzt ein normaler
Mensch hört, der sich nicht mit dem Konzept befasst hat
und dann diesen Text liest, dann muss der doch denken:
„Was raucht der Typ, der so was schreibt?“ Und das
wollte ich einfach nicht. Ich wollte nicht dass die
Leute denken, dass ich rauche (lacht).
MF: Aber die Wicked-Trilogie, also die
Scarecrow-Trilogie ist jetzt abgeschlossen?
TS: Die ist abgeschlossen. Es sollte auch nicht so
rüberkommen wie eine Rhapsody-Saga. So im Stile von „The
Dark Saga of Igor the Dwarf king“, so mit 25 Alben am
Stück „und jetzt geht’s weiter, jetzt kommt der Dark
Lord nach Algalord… und hast du nicht gesehen!“ Das
alles wollte ich nicht. Es ist wirklich so, dass alleine
das Wort „Trilogy“ bereits viel epischer klingt, als es
eigentlich von mir gemeint war. Es sollte wirklich so
sein, dass die Songs in erster Linie funktionieren. Und
wenn jemand Bock hat, dann befasst er sich mit dem
ganzen Konzept. Das ist wie wenn du zum Beispiel einen
Vierzeiler aus Goethes Faust zitierst. Dann macht er
unter Umständen Sinn. Viele Sprichworte basieren ja auf
Auszügen aus grosser Literatur. Gerade Goethes Faust
„Des Pudels Kern“ und der ganze Schnickschnack. Viele
Redewendungen und Phrasen und Metaphern sind auf Goethes
Faust zurückzuführen, die so Sinn machen, wenn du sie
einzeln rausziehst. Und trotzdem macht das Gesamtwerk
ebenfalls Sinn. Und genau das wollte ich haben Diese
Analogie war mir sehr wichtig. Also das das gesamte Ding
Sinn macht, für die Leute, die es wirklich interessiert,
und plötzlich alles wie Schuppen von den Haaren fällt
oder von den Augen (lacht) und die Leute sagen: „Das ist
aber genau das. Jetzt erschliesst sich mir das
Gesamtwerk.“ Trotzdem ist es schön, dass sich auch ein
einzelner Song erschliessen kann. Und das war eben bei
der Metal Opera nicht so. Und deshalb bin ich
glücklicher mit dem Werk, so wie es jetzt ist.
MF: Du hast mit Klaus Meine dieses Video zu „Dying
For An Angel“ gedreht. Wie schwer war es für dich, diese
Horrorfigur zu spielen?
TS: Ehrlich gesagt, finde ich Videoclips immer total
scheisse. Immer wenn Musiker schauspielern, geht das
immer in die Hose. Wir haben das mit Edguy so oft
gemacht. Dann stehst du da wie ein drittklassischer
Seifenoper-Schauspieler. Diesmal war es aber so, dass
ich das Drehbuch bekommen habe, und da irgendwas von
einem Typ und einer Frau drin drinstand. Und da habe ich
mich gefragt, was dann von uns, also von Avantasia noch
im Video zu sehen ist, wenn da wie bei „Carry me Over“
ein Typ und eine Frau eine auf Liebesgeschichten machen?
(betont stark) „Eine Tragödie und alles ist Scheisse,
und er ist traurig und sie ist traurig und alle sind
böse!“ Ich habe das ganze Konzept nicht so recht
verstanden und gesagt: „Alles was ich verstehe ist, dass
ich in dem Video kaum zu sehen bin!“ Und für einen
kleinen Egomanen wie mich ist das natürlich total
scheisse (lacht). Da habe ich gesagt, dass ich den Mann
schon selbst spielen muss. Und lass uns doch so etwas
Alice Cooper-mässiges machen. Wobei eigentlich nicht
Alice Cooper-mässig, das hat anschliessend jemand anders
vorgeschlagen, dass das Make-Up so wie Alice Cooper
wurde. Ich dachte eher an eine Figur aus einem Tim
Burton-Film. Da meinte ich, lass uns etwas im Stile von
„Charlie and The Chocolate Factory“ machen, aber in
gruselig. Dann hatte ich all dieses Zeugs an, also den
Zylinder an und musste an den Kinderfänger von Chitty
Chitty denken, der diese grosse Nase hat. Kennst du den
Film Chitty Chitty?
MF: Nein.
TS: Das ist so ein Kinder-Musical-Film aus den 80er.
Chitty Chitty Bang Bang handelt von einem Auto, das
fliegt und einem Kaiser, der Kinder von einem
Kinderfänger fangen lässt. Der hat so eine riesen Nase.
Gib mal „Child catcher chitty chitty bang bang“ bei
Google ein. So genau kam ich mir vor, als ich vor dem
Spiegel stand und mich selbst sah. Es war für mich dann
aber einfacher zu spielen, weil ich eine Verkleidung
anhatte. Ich kam mir plötzlich vor wie eine Mischung aus
Nosferatus und dem Kinderfänger von Chitty Chitty Bang
Bang. Und ich wusste jetzt auch nicht so richtig, wie
ich das umsetzen soll. Sollte ich etwa wahnsinnig
gucken? Da meinte Sascha nur: „Mach doch einfach Klaus
Kinski!“ Ich bin grosser Klaus Kinski-Fan. Und da habe
ich gesagt: „Genau, jetzt bin ich Klaus Kinski.“ Naja,
iIch will immer noch nicht sagen, dass meine
schauspielerische Leistung hervorragend ist, aber
zumindest ist es bis jetzt die Beste. Also man
entwickelt sich auch diesbezüglich weiter. Und das hat
komischerweise Spass gemacht. Wie gesagt, finde ich
schauspielern normalerweise ganz gruselig, weil es dafür
ja extra Schauspieler gibt. Aber in dem Fall finde ich
das Endresultat echt gut.
MF: Es sieht aus, als hättest du sehr viel Spass
gehabt.
TS: Ja, das hatte ich auch. Ich meine, da lag eine
entzückende Frau in Unterwäsche vor mir. Wer hätte da
keinen Spass gehabt (lacht). Und da habe ich halt so mit
meinem Stock an ihr rumge… Also mit dem anderen Stock…
in der Hand hatte ich einen Stock. Nicht meinen Stock,
sondern einen Stock und damit habe ich an ihr
rumgespielt. Wir hatten Spass. Das war ganz lustig. Das
ganze Video-Team war super. Das ist ja jetzt nicht so,
dass wir zwei alleine waren. Da standen noch ganz viele
andere Leute um uns herum. Also Ausleuchter, Kamera und
so. Das ist ja alles gestellt. Die Erotik, die wir beide
im Video ausstrahlen, die ist gar nicht dagewesen, also
dieses Knistern vor Ort. Das war alles gestellt. Da
waren ja noch Kameraleute rund herum. Wie bei einem
Pornofilm auch, da ist ja auch alles gestellt, so
meistens, glaube ich… (lacht). Jedenfalls waren wir mit
30 Leuten in einem Raum. Und es hat eher Spass gemacht,
weil die ganze Atmosphäre auf dem Dreh lustig war - und
weil ich drei Bier und zwei Wodka getrunken hatte
(lacht).
MF: Von wegen Dreh. Ihr hattet ja die
Avantasia-Auftritte in Wacken Open Air und am Rocksound
Festival in Huttwil aufgenommen. Wann wird das
veröffentlicht? Der Auftritt vom Rocksound lief ja
bereits am Schweizer Fernsehen.
TS: Ja, da wird noch mehr kommen. Wir haben noch an mehr
Orten aufgenommen. Wir haben noch am Masters Of Rock und
beim Sweden Rock Festival gedreht und haben für die
Welttour ein Kamerateam komplett mit um die Welt
genommen. Da ist richtig viel Material zusammen gekommen
und es wird eine richtige fette DVD geben. Wann es
rauskommt kann ich aber noch nicht sagen. Da steckt auch
keine Taktik dahinter. Ich möchte einfach im Moment
nicht darüber nachdenken. Weil ich habe jetzt im Moment
so viel geleistet. Wir haben irgendwo noch 250‘000
Kassetten Filmmaterial rumstehen und die werden wir
irgendwann komplett sichten und eine riesige DVD
zusammen basteln, oder vielleicht auch eine Doppel-DVD,
weil so viel Material da ist. Aber im Moment kann ich da
gar nicht darüber nachdenken. Weil im Moment einfach
andere Sachen Priorität haben. Aber die DVD wird kommen.
Dieses Jahr nicht, aber ich vermute im nächsten Jahr.
MF: Mit Edguy bist du auch schon bald wieder auf Tour
im Vorprogramm der Scorpions.
TS: Ja, in vier Wochen geht es los.
MF: Seht ihr oder die Scorpions das als eine Art
Zepter-Übergabe? Sie hören auf, und geben quasi das
Zepter der jungen Generation weiter.
TS: Ja gut, ich meine, so gross wie die Scorpions wird
nie wieder eine Band aus Deutschland. Aber das gilt wohl
für ganz Kontinental-Europa. Die sind einfach zu gross.
Aber in Deutschland merkt man das gar nicht. Ich weiss
nicht, wie es hier in der Schweiz wahr genommen wird.
Aber in Deutschland…. Sie sind immer da, die Scorpions.
Die waren immer da „Oh, Scorpions! Eine gute Band und
so…“ Aber wenn du mal in den USA tourst, dann merkst du,
was die wirklich für einen Einfluss haben. Sobald du im
Taxi sitzt und die dich fragen wo du her bist. Du sagst
aus Deutschland. Und dann fragen sie weiter, was du hier
in den USA machst und du gibst Antwort, dass du hier
eine Tour spielst. Dann kommt sofort „Ah, German-Band!
Rock-Music. I’m in love with the Scorpions.“ Das ist
immer gleich. Alle finden die Scorpions immer gleich
super. Das assoziiert man im Ausland mit deutscher
Musik: Scorpions. Das ist immer dasselbe. Und so gross
wird nie wieder eine Band werden. Aber trotzdem habe ich
das Gefühl, dass sie uns sehr die Steigbügel hingehalten
haben. Klaus sowohl mit der Mitsing-Aktion und auch
Rudolf damals, als er für die letzte Avantasia gespielt
hat. Klaus hat jetzt auch noch im Video mitgespielt. Auf
ausdrücklichen Wunsch der Scorpions sind wir im
Vorprogramm von ihnen. Ich meine, das hat die Band
selbst gewünscht. Das ist jetzt nicht so, dass das eine
Business-Entscheidung war. Da kam der Anruf direkt aus
dem Scorpions-Camp, „die wollen euch dabei haben. Wollt
ihr mitfahren? Ihr sollt da mitspielen. Direkt davor als
special guest. Die komplette Werbung wird von uns
übernommen.“ Ich bin einfach dankbar dafür. Das ist
sehr, sehr, sehr, sehr cool. Aber das Wort
Zepterübergabe klingt so, als hätten wir die Chance in
diese Fussstapfen zu treten. Die haben wir aber nicht.
Weil keine Band nochmals so gross werden wird wie die
Scorpions. Aber ich bin sehr dankbar, dass sie auf jeden
Fall uns diesbezüglich unter die Arme greifen. Und wir
werden unser Bestes geben im Rahmen der Tour im Mai, ein
Bisschen im Juni und im November geht es noch für ein
paar Konzerte los. Wir werden versuchen, ihnen einen
würdigen Rahmen für ihre Abschiedsparty zu geben. …und
noch ein paar Bier nachher zu trinken… mit ihnen… jeden
Abend (lacht).
MF: Wird sich eurer Support den auf Deutschland
beschränken?
TS: Bis jetzt ja. Also ich gehe davon aus. Ich habe
jetzt vom Ausland noch nichts gehört. Aber wir wollen
auch gar nicht so viel machen. Weil wir dieses Jahr auch
noch eine neue Platte machen wollen. Und wenn die
Scorpions jetzt drei Jahre touren, wäre das auch ein
Bisschen komplizierter für uns und die neue Platte, die
wir noch aufnehmen möchten. Wen wir jetzt also erstmals
noch mit ihnen drei Jahre lang unterwegs wären. Bis
dahin hätten wir schon verlernt, wie man Songs schreibt.
Also so lange wollen wir nicht warten (lacht).
MF: Wie ist denn der geplante künftige Rhythmus?
Immer ein Edguy-Album, dann eine neue Avantasia?
TS: Ich habe keine Ahnung, ehrlich gesagt. Ich plane gar
keinen Rhythmus. Man plant und plant und plant und plant
und lebt immer nur in der Zukunft, und plant und „okay,
und jetzt muss ich das machen…“. Das habe ich immer so
gehabt. Ich hatte etwas fertig gestellt, und sobald
irgendeine Platte fertig war, die war noch nicht einmal
im Laden erhältlich hiess es „Ja, und dann müssen wir
nächsten Jahr das machen, und das müssen wir machen.“
Man hat immer tausende Ideen. Und da habe ich keinen
Bock mehr drauf, weil ich es einfach auch einmal
geniessen möchte. Ich will auch einfach mal sagen
können: „Ja, scheiss drauf. Ob jetzt im Winter oder erst
im Februar ein neues Album erscheint.“ Und dann sagt
Nuclear Blast vermutlich: „Ja, aber im März müssen wir
ein neues Album haben!“ Und dann sagen wir vielleicht
auch mal: „Nö, wir kommen erst im Mai. Weil vorher
wollen wir das noch gar nicht.“ Man muss einfach mal ein
Bisschen das geniessen, was man so macht. Aber ich weiss
es nicht. Es kann sein, dass wir vielleicht jetzt vier
Edguy-Alben am Stück machen. Es kann sein, dass wir ein
Edguy-Album machen und dann irgendwann die
Avantasia-Live-DVD. Ich habe gar keine Ahnung, wie das
kommen wird.
Fakt ist: Hauptsache es macht Spass. Das ist das
Wichtigste. Es muss Spass machen, es muss natürlich und
organisch gewachsen sein. Jetzt grossartig Pläne machen,
das bringt nichts. Das ist auch völlig un-Rock’n’Roll.
Es kommt so wie es kommt. Es kann so viel passieren. Ich
habe heute Morgen auf dem Weg zum Flughafen einen Hasen
überfahren. Und wenn der Hase jetzt (also nicht, dass
ich jetzt überfahren werden wollte), aber wenn der Hase
jetzt grosse Pläne hatte, dann waren die verschwendete
Energie. Ich glaube jetzt zwar nicht, dass der Hase
geplant hat, was für Platten er in den nächsten Jahren
veröffentlichen will. Aber nehmen wir doch mal an
(lacht), dass der Hase grosse Pläne hatte. Dann habe ich
einfach so überfahren. Vielleicht hat der Hase ja zwei
Wochen nicht geschlafen, weil er Pläne darüber hatte,
was er alles in den nächsten Jahren machen will. Für den
Hasen gibt es jetzt aber gar kein nächstes Jahr. Da
hätte er vielleicht jetzt zwei Wochen verschwendet, weil
er nächstes Jahr etwas machen wollte und nicht wusste,
wie er es anstellen sollte.
Von daher, wenn ich jetzt der Hase gewesen wäre, hätte
ich mir wahrscheinlich gar nichts geplant. Ich hätte ein
Bisschen… was halt Hasen so machen, das hätte ich auch
gemacht. Und wahrscheinlich hat das der Hase auch
gemacht. Wahrscheinlich hat er gar nichts geplant, und
wahrscheinlich war es auch die beste Entscheidung,
einfach so ein Bisschen mit der Häsin zusammen im Wald
für Nachwuchs zu sorgen und so. Dann hatte der Hase ein
paar schöne letzte Tage. Also ich möchte auch gar nicht
sagen, dass ich jetzt meine letzten schönen Tage plane.
Aber ich wollte nur sagen, dass ich die Nase voll habe.
Ich muss mir abtrainieren, immer so viel zu planen. Ich
weiss ehrlich gesagt nicht, so ich Silvester 2034
verbringen werde, ich habe keine Ahnung . Ich weiss,
dass ich jetzt vier Wochen Pause mache, danach mit
meinen Jungs die Scorpions-Tour spiele und danach wir
anfangen, an der neuen Edguy-Platte zu arbeiten.
Vielleicht bringen wir die im Januar raus, vielleicht
auch im April oder im Mai oder im Dezember nächsten
Jahres. Ich habe keine Ahnung. Dann wenn sie gut ist,
kommt sie raus, das ist das Wichtigste.
MF: Du hast also jetzt doch die Zeit und die Musse
Ferien zu machen?
TS: Ja, wobei ich nicht so gut bin im Ferien machen.
Aber es bringt auch nichts, wenn du das nie geniesst.
Ich meine, wenn ich mir jetzt Zeit nehme, bin ich mit
Sicherheit am Komponieren. Ich meine, ich hatte das
schon letzte Woche. Da bin ich morgens wach geworden und
hatte eine Song-Idee. Die habe ich geträumt. Das ist das
erste Mal in meinem Leben, dass mir das passiert ist.
Dass ich eine Songidee träumte, aufwachte und sie immer
noch im Kopf hatte. Das ist mir noch nie zuvor passiert.
Das war geil, das hat sich super angefühlt und ich bin
sofort aufgesprungen, habe mich halbnackt ans Keyboard
gesetzt und diese blöde Songidee festgehalten. Und die
war auch gut. Ich weiss im Moment nicht mehr wie sie
geht, aber ich habe sie zu Hause aufgenommen. Das
heisst, wenn ich jetzt vier Wochen lang nichts mache,
werde ich vermutlich in der Zeit Songs schreiben, weil
mir Ideen kommen. Aber die kommen dann nicht, weil sie
kommen müssen, sondern weil diese Scheissideen halt
nicht warten können, und dann halt kommen. Und dann sage
ich bestimmt nicht: „Nein, ich habe jetzt Urlaub, ich
nehme diese Ideen jetzt nicht auf.“ So ein kleines
Diktiergerät habe ich ja immer dabei. Aber ich möchte
jetzt nicht 25'000 Pressetermine oder sowas. Man muss
auch mal runterfahren. Und ich möchte jetzt auch nicht
mit der Plattenfirma das nächste Meeting haben und schon
mal im Kalender rote Kreuze machen, wann die nächste
Edguy rauskommt. Man muss da echt mal ein Bisschen
runterfahren.
MF: Wir könnten wohl noch Stundenlang weiter reden.
Leider kommen wir trotzdem zum Ende. Gibt es noch etwas
unglaublich wichtiges, was die Leute über die beiden
neuen Alben wissen müssen?
TS: Die Alben sind tierisch gut. Das könnt ihr ja noch
nicht wissen, weil die meisten sie wohl noch gar nicht
gehört haben .Obwohl, vielleicht haben sie manche schon
gehört. Aber ihr kennt ja sicher aller „Number Of The
Beast“. Und „Number Of The Beast“ von Iron Maiden ist
eine echt super Platte, das gebe ich ja zu, das muss ich
neidlos anerkennen, das die gut ist… Aber meine beiden
neuen Alben sind besser! (bricht in schallendes lachen
aus) Nein, ich… also hört euch das Zeug mal an. Das ist
wirklich geil und hat viel Spass gemacht es aufzunehmen
und es würde mir auch sehr viel Spass machen, wenn die
Platten euch Spass machen würden zu hören. Das war jetzt
beschissenes Deutsch aber Scheissegal, denn die
Botschaft kam glaube ich rüber.
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