Die Waliser hätten allen Grund frisch von der Leber
weg zu plaudern. Zu erzählen wie es sich anfühlt in den
Charts von sonnigen Plätzen zu grüssen. Wie es sich als
legitime Nachfolger von Iron Maiden und Metallica leben
lässt und aus nicht enden wollenden Monologen über das
neue Album „Fever“ zu sprechen. Aber, die Jungs gehen da
einen ganz anderen Weg ...
Was sich schon in anderen Interviews zwischen den
Zeilen, oder auch mal deutlicher herauskristallisierte,
durfte ich am eigenen Leib erfahren. Interviewtermine
scheinen für die Jungs eine Pflichterfüllung mit nur
einem Wunsch zu sein. Möglichst schnell die Fragen der
Journalisten mundtot zu beantworten. Okay, es ist sicher
nicht einfach für die ach-so-geschundene Musikerseele
immer die gleichen Antworten zu geben, aber woher soll
der Journi auch wissen, was Unzählige vor ihm schon
gefragt haben? Die Erfahrung hat gezeigt, dass das
Instrument spielende Gegenüber ab und an viel lieber
über Privates, denn die neue Scheibe, oder die
bevorstehende Tour sprechen möchte. Doch wenn selbst da
die Antworten einsilbig bleiben hat man irgendwann die
Schnauze als Fragesteller gestrichen voll. So sitze ich
nun vor dem Computer und versuche die „Antworten“ von
Schlagzeuger Michael „Moose“ Thomas so lesbar wie
möglich zu verpacken und hoffe, dass ihr einen kleinen
Einblick in das Seelenleben des Trommlers und seinem
Umfeld erhaltet.
Eins bleibt trotz allem so sicher bestehen wie das Amen
in der Kirche. Die neue Scheibe „Fever“ ist ein ganz
heisses Eisen geworden, das Moose selber mit den
folgenden Worten beschreibt: „Wir haben hart an den
neuen Tracks gearbeitet und sind alle mit dem perfekten
Endresultat zufrieden. Trotzdem war der ganze
Entstehungsprozess relaxter, als bis anhin. Mit dem
Songwriting starteten wir im Februar 2009 und schrieben
14 Lieder. Verwendet wurden für „Fever“ deren 11. Den
Rest werden wir vielleicht zu gegebener Zeit auf eine CD
packen. Es gibt keinen Song den ich herausheben möchte,
da ich alle wirklich sehr mag“, beschreibt der
Schlagzeuger das neue Album und sein Leben als Musiker
mit den folgenden Worten: „Ob ich nun neue Stücke
komponiere, oder auf der Bühne das Adrenalin spüre
spielt keine Rolle, da ich beide Parts sehr mag. Nett
von dir zu hören, dass du „Fever“ mit Metallicas „Black“-Album
vergleichst. Vielleicht können wir mit unserem neusten
Streich den gleichen Erfolg verbuchen. Die Zukunft wird
uns die Antwort dazu geben. Ganz klar sind Metallica
aber ein wichtiger Einfluss für uns. Schlussendlich aber
auch nur einer unter vielen aus der ganzen Hardrock- und
Metal-Landschaft“, gibt Moose die Einflüsse der Truppe
bekannt.
Da
mit „Fever“ auch die Charts in den unterschiedlichsten
Länder geknackt werden konnten stellt sich die Frage,
welche Wichtigkeit die hohen Platzierungen für die Band
hat. Den wovon andere Combos nur träumen können, setzen
Bullet For My Valentine locker um. Schweiz Platz 7,
Deutschland Platz 3, Österreich Platz 2, England Platz 5
und die US-Charts Platz 3. Die alles nach der erst
Veröffentlichungswoche. „Die Charts haben keine all zu
grosse Gewichtung für uns. Wir sind eine Live-Band, die
auf der Bühne ihre Stärken entfacht. Darum sind wir
gerne und oft unterwegs, und spielen momentan in den
Staaten, kommen für ein paar Festival-Auftritte nach
Europa, fliegen dann nach Australien und Japan, um im
Winter eine Headliner-Tour bei euch zu absolvieren“,
verspricht Mister Thomas. „Ganz ehrlich, wir hofften,
dass wir irgendwann einmal erfolgreich sein würden,
haben aber mit diesem Rummel um uns nicht gerechnet. Ob
wir damit aber die ganz Grossen wie Iron Maiden oder
Metallica jemals beerben können wird sich zeigen. Die
beiden Legenden sind schon lange im Geschäft und wir
können nur hoffen, dass wir jemals diese hinterlassenen
Löcher füllen können. Dazu ist es sicher auch notwendig,
dass wir weiterhin in der gleichen Besetzung spielen
können. So wie es Maiden und Metallica vorleben. Dieses
Familien-Band ist ganz wichtig“, ist sich der Taktgeber
sicher. „Allerdings ist es in der heutigen Zeit nicht
einfacher geworden als Truppe zu überleben. Mit all den
illegalen Downloads und den vielen Newcomer, die nur
darauf warten, deinen Platz bei der Plattenfirma zu
übernehmen, ist der Konkurrenzkampf bedeutend härter und
grösser geworden. Darum kannst du nur versuchen, das
Beste, was dir möglich ist, zu bieten,“, beendet ein
Musiker, der immer von seinen Eltern bei seinem
Werdegang unterstützt wurde, das Interview.
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