Katerstimmung am Ende des alten und zu Beginn des
neuen Jahrzehnts: die Wirtschaft ist geschwächt, das
Bankgeheimnis bröckelt und unsere Alpenrepublik hat in
Sachen Image auch schon bessere Zeiten gesehen. Doch
während die Freude der Welt an Uhren, Schokolade und
Nummernkonten made in Switzerland zurückgeht, kann sich
eidgenössischer Rock und Metal immer grösserer
Beliebtheit erfreuen. Gotthard werden von Italien bis
Schweden abgefeiert, Eluveitie gelten nicht nur in den
USA als eine der heissesten Neuentdeckungen der letzten
Jahre und über den halben Globus verteilt warten Fans
auf das Reunionsalbum von Krokus. Doch nicht nur die
grossen, absatzstarken Kapellen sorgen für Optimismus.
Auch gerade erst aus der Taufe gehobene Bands warten mit
vielversprechenden Scheiben auf. Beispielhaft dafür sind
etwa Chapter II feat. Natalie Chandra, welche im Herbst
letzten Jahres mit «Angelface» ein überraschend
vielschichtiges und durch die Bank überzeugendes Debüt
ablieferten. Mit ihrer Mischung aus symphonischem Metal,
modern rockenden Riffs und der mal zarten, mal rauen
Stimme Natalie's sieht die Zukunft für die nicht mehr
ganz so jungen Newcomer im Gegensatz zu derer des
Schweizer Bankgeheimnisses alles andere als düster aus.
Wie es dazu kam, dass James Ender (JE), Gitarrist und
Songwriter der Band, nach Jahren des Nachspielens von
Songs Anderer in der Coverband Time Bandidts es nun doch
noch einmal wissen will, wie es zu der Kollaboration mit
Natalie Chandra kam (NC) und wieviele Stunden man als
Musiker heute im Internet verbringen muss um sich selbst
zu promoten, darüber und über vieles Anderes sprach
Metal Factory mit den beiden Vollblutmusikern aus dem
Mittelland.
MF: Hallo miteinander! Im Oktober habt ihr euer Debüt
«Angelface» in Eigenregie auf die Welt losgelassen. Wie
zufrieden seid ihr mit den bisherigen Reaktionen?
JE: Mit den Rückmeldungen sind wir sehr zufrieden. Wir
haben insbesondere aus dem Ausland, etwas aus den USA,
viele positive Feedbacks erhalten, was uns natürlich
sehr freut. Das geht soweit, dass wir schon einige
Konzertanfragen aus den Staaten erhalten haben. Diese
jetzt aber schon zu realisieren ist aber schwierig, denn
für einzelne Gigs in die USA zu reisen lohnt sich
finanziell natürlich nicht. In der Schweiz würden wir
uns dagegen noch etwas mehr Aufmerksamkeit wünschen, da
wir ja zuerst hier Fuss fassen sollten. Ich denke aber,
dass das noch kommen wird.
MF: Ihr firmiert unter dem Banner Chapter II feat.
Natalie Chandra. Diskutieren wir zuerst den ersten
Namensteil Chapter II. Wie seid ihr auf den Namen
gekommen? Chapter II klingt ja irgendwie nach
Fortsetzung...
JE: Man kann es in einem gewissen Sinne als Fortsetzung
verstehen. Wie man an unserem Äusseren ja unschwer
erkennen kann sind wir nicht mehr die Jüngsten.
Jahrelang haben vor allem Fredy, Kratti (Fredy
Wiederkehr, Chapter II-Drummer & Peter Krattiger,
Engineer und Mann hinter den Knöpfen der Band -
Anm.d.Verf.) und ich in einer Coverband, den Time
Bandits, gemeinsam Musik gemacht. Fredy und ich hatten
aber schon lange die Idee, etwas Neues zu machen, das
zweite Kapitel unseres Musikerlebens aufzuschlagen.
MF: Wie kommt man dazu, als, wie du gesagt hast,
nicht mehr die Jüngsten, ein solches Projekt zu starten?
JE: Naja, das hat weniger was mit einer Midlife-Crisis
zu tun als mit der Lust, etwas Neues zu versuchen.
NC (lacht): Viagra-Ersatz!.
JE: Nein, ich hab auch schon jahrelang viele Songideen
mit mir herumgetragen, die endlich einmal verwirklichen
wollte. Fredy macht seit 20, ich seit 10 Jahren
Coverrock, was auch cool ist, einfach etwas ganz anders.
Man spielt dann halt auf Biker-Parties und anderen
Feten, was Spass macht, aber wo man sich eben kreativ
nicht so austoben kann.
MF: Und die Frau, welche diese Songideen mit ihrer
Stimme veredelt ist eben Natalie Chandra, der zweite
Teil des Namens. Wie ist nun aber dieses „feat.“ zu
verstehen? Ist diese Besetzung nun eine waschechte Band
oder eher ein Projekt?
NC: Da muss ich etwas länger ausholen. James und die
Jungs suchten ja eine Sängerin und hatten deswegen schon
einige Sängerinnen ausprobiert. Zur gleichen Zeit fiel
meine eigene Band im Tessin, nachdem wir eine Scheibe
aufgenommen hatten, auseinander. So schnell wie möglich
wollte ich dann natürlich etwas Neues finden, wo ich
singen könnte. Wichtig war für mich dabei, dass ich auch
kreativ mitarbeiten könnte und das in dem Stil, der mir
auch passt. Als ich dann zu Chapter II stiess, wussten
wir noch nicht recht, ob wir längerfristig miteinander
arbeiten würden. Zu diesem Zeitpunkt sollten wir aber
einen Song zum „Heavy Metal Nation“-Sampler beisteuern
und deswegen nannten wir uns da drauf vorsichtshalber
Chapter II feat. Natalie Chandra.
JE: Ja, es ging eben zuerst nur um diesen einen Song.
Wir kannten uns damals nur von Telefongesprächen her,
hatten uns noch nie getroffen und wussten noch nicht, ob
wir überhaupt miteinander funktionieren würden. Natalie
wohnte da ja noch im Tessin, was ein weiterer ungewisser
Faktor war. Es war also eine Vorsichtsmassnahme. Chapter
II feat. Natalie Chandra ist aber kein Projekt, sondern
eine 100% Band, die auch live auftreten wird.
MF: Nachdem die Songs von „Angelface“ instrumental
schon im Kasten waren, habt ihr euch auf Sängersuche
begeben und dabei einige Anläufe gebraucht, bis die
richtige Stimme gefunden war. Sind Sänger/innen
schwierige Menschen?
NC (lacht): Ja, wir sind Freaks!
JE: Bei uns war das weniger ein menschliches Problem,
sondern eher etwas Pech. Zuerst hatten wir ja einen
Sänger, Roberto Amann hiess der. Durch seinen Beruf
verschlug es ihn aber nach Biel, was natürlich nicht
gerade praktisch war. Danach fanden wir eine Sängerin,
die aber damals noch in Costa Rica lebte und erst
irgendwann 2009 zurückgekommen wäre. Sie war aber noch
sehr jung, kam dafür aus dem klassischen Bereich. Wir
hatten damals vor, eher in Richtung Nightwish zu gehen,
und sie hatte eine klassische Gesangsausbildung. In
diesem Sinne war sie aber auch insgesamt ein klassisches
Mädchen mit einem ganz anderen Background, keine
Rocklady. Das spürten wir schon beim Aufnehmen des
ersten Songs. Man merkte, das da was nicht
zusammenpasst. Bei Natalie war das was ganz anderes. Als
sie ins Studio kam sang sie denn ersten Probetake und
wir alle kriegten eine Gänsehaut. Ob das gewisse Etwas
da ist, merkt man ziemlich schnell.
NC: Jöö... das war sicher, weil es so kalt war dort!
(lacht)
MF: Nightwish habt ihr als eine Referenz schon
erwähnt. Neben symphonischen Klängen durch Keyboards
finden sich aber auch vereinzelt Folk-Elemente, straight
rockende Sachen und anderes. In welchem Genre soll man
euch nun ansiedeln, Symphonic Metal, Rock oder einfach
Metal?
JE: Das kann ich dir auch nicht sagen. Ich vergleiche
uns weder gerne mit Nightwish, weder mit In Extremo noch
mit irgendeiner anderen Band. Mit einer einzigen Band
kann man uns sicher schlecht vergleichen. Man findet in
unserem Sounds einfache Riffs, die an Rammstein
erinnern, der Song „Stop Looking Away“ hat folkige
Elemente à la In Extremo und „Slumber With the Bogeyman“
hat was von Nightwish. Wir wollen ja auch nicht nach
jemand anderem klingen, sondern etwas eigenes sein. Was
mir als Vergleich, auch wenn wir vielleicht etwas
traditioneller klingen, gut scheint sind Guano Apes, da
Natalies Stimme schon etwas von Sandra Nasi? hat.
Daneben hörten wir aber auch schon Vergleiche wie Pat
Benatar oder natürlich auch Doro. Man kann bei uns
Verschiedenes raushören.
NC: Unser Stil hat sich auch auf spezielle Art
entwickelt. Ich bekam ja einfach die 12 Songs in
instrumentaler Form vorgesetzt und ich schrieb dann die
Texte und Gesangsmelodien. Es hätte also auch ganz
anders rauskommen können. Dieser Prozess war auch
spannend für mich, da ich bis dahin immer zuerst Melodie
und Text hatte und die Band dann drum herum einen Song
gemacht hatte. Bei Chapter II war die Musik schon da.
MF: Die Songs oder zumindest die Ideen dazu stammen
ja aus deiner Feder, James. Wenn man einen Song
schreibt, dann hat man ja schon ziemlich früh
Vorstellungen, wie er im Ende klingen soll. War es nicht
schwierig, wenn da jemand kommt und seine eigenen
Melodien und Texte darüberlegt?
JE: Zu Beginn hatte ich davor auch etwas Bammel. Aber
schon nach kurzer Zusammenarbeit war diese Angst weg,
denn Natalie hat das wirklich besser gemacht, als wir
erwarten konnten. Wir mussten die Songs auch kaum noch
umstrukturieren. Bei zwei Nummern oder so verlängerten
oder kürzten wir die Strophe vielleicht, damit der Text
passte. Etwas Bammel hatte ich, wie gesagt, vorher
schon, da es eben normalerweise umgekehrt gemacht wird,
also zuerst Melodie und Text und dann der Rest. Aber wie
ich vorher schon gesagt habe: Nach dem ersten Probetake
war die Sache geritzt. Auch bei den Aufnahmen gab's
überhaupt keine Probleme. Natalie kam ja nur an
einzelnen Samstagen aus dem Tessin herauf. Ihre Ideen
hatte sie zuvor auf einem kleinen Diktaphon aufgenommen,
doch wegen der schlechten Soundqualität konnten wir
eigentlich gar nicht eruieren, ob das was taugte.
NC (lacht): Da hiess es einfach: „Jaja, schon gut...
Sing einfach mal!“
JE: Danach haben wir vielleicht für die eine oder andere
Stelle noch alternative Vorschläge gebracht, welche sie
dann auch umgehend umsetzte. Perfekter konnten die
Gesangsaufnahmen eigentlich gar nicht laufen.
MF: Zu „Seventh Hour“ habt ihr ja indessen schon
einen Videoclip produziert, welcher bei der
Videoclip-Sendung „Roboclip“ zum Video des Monats
gewählt wurde.
JE (lacht): Was eigentlich ziemlich erstaunlich ist,
denn qualitativ bin ich mit dem Video nicht wirklich
zufrieden. Wir dachten einfach, es wäre für die
Promotion des Albums und an sich für die Band nicht
schlecht. Mit einer Handycam und einem Greenscreen haben
wir das Ding in kürzester Zeit gemacht. Umso mehr freut
es uns natürlich, das der Song immer noch im Schweizer
Fernsehen läuft.
MF: Auch bei einem anderen Wettbewerb scheint es für
euch gut zu laufen. Beim internationalen
Internet-Songcontest „The Best New Song in the World“
habt ihr's in die Finalrunde geschafft. Erzählt doch was
darüber. Vielleicht gibts ja die eine oder andere
weitere Stimme...
JE: In den letzen Jahren hat sich die Musikszene ja
immer mehr ins Internet verlagert und im Zuge stunden-
und tagelanger Internet-Promoarbeit, wobei wir uns bei
unzähligen Webseiten angemeldet haben etc, da sind wir
auch auf diesen Contest gestossen. Leider ist es ein
etwas mühsames Voting-System. Man muss sich die Stimmen
kaufen, d.h. Für 99 Cents kriegst du 5 Stimmen, wobei
man diese Stimmen auf verschiedene Länder verteilen
muss. Die Einnahmen dadurch gehen dann als Preisgeld an
die Gewinnerband. Ursprünglich waren es etwa 1000 Songs
und wir haben's soweit geschafft, das ist nicht
schlecht. Man darf das aber auch nicht überbewerten. Im
Internet gibt es so viele halb oder gar nicht berühmte
Homepages. Ich meine, wir haben auch schon
Auszeichnungen für unsere Songs erhalten. Man muss es
halt überall versuchen und wenn nicht viel dahinter
steckt, dann gibts wenigstens ein nettes Bildchen auf
der Website und ein Eintrag im Band-Lebenslauf. (lacht)
MF: Müssen unbekannte Bands, um berühmt zu werden,
heute fast mehr Zeit vor dem Computer verbringen als im
Proberaum? Oder anders gefragt: Was muss eine Band alles
machen, um den Sprung von der regionalen zur nationalen
oder internationalen Karriere zu schaffen?
NC: Ich glaube, die alten Tugenden sind nach wie vor
wichtig, obwohl das vielleicht klischeehaft klingt. Man
braucht Durchhaltewillen und Disziplin. Disziplin und
Hartnäckigkeit, glaube ich, sind sehr wichtig und
vielleicht auch eine realistische Sichtweise. Eine Band
muss wissen, wie sie funktioniert, bei was und was
nicht.
JE: Wenn ich jetzt 20 Jahre zurückschaue: Damals konnte
man froh sein, wenn man in einem Lokalradio gespielt
wurde oder in einem Fanzine ein Review stand. Dazu
brauchte man aber schon eine richtige CD. Viel mehr
Möglichkeiten gab es damals nicht. Heute, mit dem
Internet, gibt es so viele verschiedene Wege, wie Musik
auch abseits der grossen Medien gross werden kann. Die
andere Seite der Medaille ist natürlich die
Unübersichtlichkeit. Bald hast du Fans über den ganzen
Kontinent verstreut und kriegst Konzertanfragen aus
Italien oder eben den USA. Mit sechs Leuten aber schnell
an einem Samstag nach Hannover fahren ist aber nicht
gerade einfach. Da kommt dann eben der Wille ins Spiel,
denn Natalie erwähnt hat. Wir nutzen jetzt diese
internationalen Rückmeldungen momentan halt nur als gute
Publicity, denn in erster Linie muss man Konzerte
spielen. Gigs, Gigs, Gigs, das ist das Motto. So schauen
wir jetzt erstmal auch nach Deutschland. Nicht, um dort
gross raus zu kommen, sondern um einfach gute Konzerte
spielen zu können. Ich meine, in Deutschland sind viele
der Festivals irgendwo im Hinterland schon grösser als
einige national relevante bei uns. Und wenn dann 20 neue
Nasen deine Musik hören und vielleicht sogar eine CD
kaufen, dann ist das eine gute Sache.
NC (lacht): Ich will schon gross raus kommen. Ich will
ja, dass die Leute meinen Senf hören...
MF: Senf ist ein gutes Thema. Eure Texte bestehen ja
nicht einfach aus unüberlegten Phrasen, sondern muten
ziemlich durchdacht an und greifen auch ernste Themen
auf. Sind Chapter II eine Band mit einer Message?
NC: Also für mich, ich kann da jetzt nur für mich
sprechen, obwohl ich denke, dass die Jungs sich auch mit
meinen Texten identifizieren, ist es wichtig, dass
Lyrics einen Sinn und eine Message haben. Okay, wenn man
nach ein paar Bier einfach feiern und mitgröhlen will,
dann kann ein Text über Alkohol und einem Refrain
bestehend aus drei Wörtern schon super sein. An mehr
kann man sich dann ja auch nicht erinnern. Für mich als
Sängerin und Texterin macht es aber keinen Sinn, Songs
zu schreiben ohne Inhalt. Also, versteh mich nicht
falsch, ich will nicht wie ein Kanzler predigen. Es geht
mir vielmehr darum, die Leute auf Dinge aufmerksam zu
machen, damit Probleme stärker im Bewusstsein bleiben.
Ein solches Beispiel ist etwa unser Umweltproblem und
vieles andere sonst.
JE: Also mir ist das schon auch wichtig. Ab und zu
produziere ich ja auch noch andere Bands und gerade bei
jüngeren Kapellen begrenzt sich der lyrische Horizont
dann auf das klassische Motto „Sex, Drugs & Rock'n'Roll“.
NC: Sex ist aber cool! Und Rock'n'Roll auch! Bei Drogen
kann man darüber streiten...
JE: Ja schon! Ich sag ja nicht, dass man nicht darüber
singen sollte. Vielleicht ist das aber auch eine
Altersfrage. Das klingt zwar etwas altklug, aber
irgendwie bin ich aus dieser Phase raus. Ich will
einfach nicht über diese Klischee-Themen singen...
NC: Wir haben aber einen Song über Sex, das weisst du
schon?
JE: Du weisst was ich meine: Ein Typ sitzt auf sein Bike,
fährt durchs Land, geht mit seinen Kumpels einen trinken
und vergnügt sich dann mit einem Mädchen. Solche Sachen
brauch ich nicht mehr...
MF: Anderes Thema: Als Bandmitglied führt ihr nicht
nur die Leute auf der Bühne, sondern auch euren
Techniker und Mischer Peter Krattiger auf. Was sind die
Gründe dafür?
JE: Das war mir wichtig. Kratti begleitet mich seit
Jahren schon und leistet genau gleich viel wenn nicht
noch mehr als wir auf der Bühne. Deswegen die vielleicht
unübliche Entscheidung, ihn auch mit aufs Bandphoto zu
nehmen. Ohne guten Techniker und Mischer kannst du auch
die beste Band vergessen und deswegen wollte ich in auch
mal aus dem Hintergrund nach vorne bringen. Er hat
übrigens auch die gesamten Gesangsspuren aufgenommen,
was er super gemacht hat.
MF: Kommen wir zum Endspurt: Wie sieht das nächste
Jahr aus?
NC: Neue CD! Das neue Video kommt aber zuerst.
MF: Schon eine neue Scheibe?
JE: Ja! Da sind wir eigentlich schon dran, aber
insgesamt ist alles noch ziemlich vage. Ich denke, dass
sie so gegen Ende Jahr rauskommen sollte, hoffentlich.
Zuerst wird das neue Video kommen zu „Scorned“, der
obligatorischen Ballade auf „Angelface“. Im absoluten
Vordergrund steht natürlich, live zu spielen. Wir sind
wie wild daran, Auftrittsmöglichkeiten zu suchen. Wie
gesagt: Gigs, Gigs, Gigs!
NC: Damit wir auch unsere Fanbase vergrössern können.
Gigs sind sehr wichtig, auch für uns als Band
untereinander, damit wir unsere Schwächen und Stärken
kennenlernen. Was als nächstes ansteht ist der Auftritt
beim Emergenza Bandcontest am 21. Februar im Zürcher
Abart und hoffen, da es um Publikumsstimmen geht, auf
viele unterstützende Fans.
JE: Genau... ansonsten hoffen wir natürlich, bei den
verschiedenen Festivals in der Schweiz und Europa die
Gelegenheit zu Spielen zu bekommen. Tage- bzw.
wochenlang habe ich dafür Briefumschläge geleckt und
Promos verschickt.
MF: Dann die letzte Frage: Wo werden Chapter II
und/oder ihr in 10 Jahren stehen?
JE: Musik machen, das werde ich auch in 10 Jahren noch,
das ist indiskutabel. Bis zum bitteren Ende, denn mit
Alter hat das für mich nichts zu tun. Was Chapter II
betrifft: Da müssen wir schauen. Mit der nächsten CD
wird sich sicher zeigen, wie es mit uns weitergeht. Ich
denke auch, dass Natalie auch ohne uns das Potential
hat, etwas zu reissen.
MF: Deine Solokarriere wirst du also neben Chapter II
noch weiterverfolgen?
NC: Vorausgesetzt ich lebe in 10 Jahren noch, - also,
ich bin nicht krank oder so, aber man weiss ja nie -
dann hoffe ich schon, auf ein paar weitere ehrliche CD's
zurückblicken zu können, egal ob solo, mit Chapter II
oder anderen Leuten. Ein weiterer Traum, den ich bis
dann wirklich gerne verwirklicht hätte, wäre das Gründen
und Führen eines Gnadenhofs für Tiere, also ein Tierheim
für ausrangierte und offiziell nicht mehr nützliche
Tiere, die ansonsten das Zeitliche segnen müssten. Und
ansonsten hoffe ich, in 10 Jahren doch etwas weiser zu
sein als heute... vielleicht nicht mehr so viele
Zigaretten...
MF: Mit der Hoffnung auf Weisheit und weniger
Zigaretten (ein Wunsch, den ich persönlich nicht teile -
Anm.d.Verf.) wären wir am Ende unseres Gesprächs
angelangt. Natalie, James, danke für eure Antworten, die
alles andere als Senf waren!
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