Nur wenige Bands des überbevölkerten Genres “Female
Fronted Symphonic Metal“ schaffen es, positiv
herauszustechen. Eine dieser Bands ist Epica, die nun
schon seit bald 10 Jahren aus der Musikszene nicht mehr
wegzudenken sind. Die Niederländer haben kürzlich ihr 8.
Album “Requiem for the Indifferent“ herausgebracht und
sind nun damit auf Europatour unterwegs… Neben dem neuen
Album haben Epica auch einen neuen Bassisten im Gepäck:
Rob van der Loo ersetzt langjähriges Mitglied Yves Huts.
Metal Factory (MF) traf Gitarrist und Vocalist Mark
Jansen vor dem Gig am 27.04.2012 im Z7 in Pratteln und
plauderte mit ihm über das neue Album und den neuen
Bassisten.
MF: Also zuerst mal: Ich gratuliere euch zum wirklich
grossartigen neuen Album “Requiem for the Indifferent“.
Gibt es etwas Neues an diesem Album? Habt ihr etwas
verändert? Oder hat sich etwas an eurer Arbeitsweise
verändert?
Mark: Ich glaube dieses Album ist deutlich progressiver
verglichen mit den früheren Alben. Speziell wenn man das
letzte Album mit dem ersten vergleicht, hört man einen
riesigen Unterschied. Das haben wir eigentlich nicht
absichtlich gemacht, es hat sich einfach so ergeben. Auf
dem neuen Album gibt es auch mehr Gitarrensolos als je
zu vor und allgemein mehr Gitarrenriffs. Ich denke, dass
sind so die kleinen Veränderungen, die es gibt. Aber
mehr als alles andere versuchen wir immer wie Epica zu
klingen – egal was für Änderungen wir vornehmen, wir
versuchen immer nach uns selbst zu klingen.
MF: Du hast gesagt ihr wollt wie Epica klingen – was ist
denn das Spezielle an eurem Sound? Was hebt euch von den
hunderten anderen Bands des Genres Female Fronted
Symphonic Metal ab?
Mark: Oh, diese Frage ist immer unmöglich zu
beantworten. Für mich ist es immer das grösste
Kompliment wenn Leute sagen: „Wenn ich schon nur 10
Sekunden höre, weiss ich sofort es ist Epica.“ Ich kann
also nicht wirklich erklären was es ist, aber es ist da!
(lacht)
MF: Was mir persönlich am besten an eurer Musik gefällt,
sind die orientalischen Einflüsse. Wie seid ihr dazu
gekommen? Hat jemand von euch orientalische Wurzeln?
Mark: Absolut nicht! (lacht) Niemand hat Wurzeln oder
Familie da, aber ich war schon immer begeistert von der
Arabischen Kunstfertigkeit. Ich weiss auch nicht, was es
ist oder woher es kommt, aber ich habe immer ein
spezielles Gefühl bei arabischer Musik. Deshalb benutze
ich sie auch in Epica, denn wir benutzen jede Art von
Musik die uns gefällt in Epica. Arabische Musik ist
einfach ein grosser Teil von dem was uns gefällt und
deshalb ist es auch immer wieder dabei. Ich könnte mir
Epica ohne das arabische Element nicht mehr vorstellen.
Ich war selbst in Ägypten und der Türkei – Ich reise
sehr viel und da nimmt man natürlich viele verschiedene
Einflüsse auf.
MF: Eine andere Band, die oft mit arabischen Elementen
experimentiert ist Amorphis. Ihr habt ja gemeinsam mit
ihnen eine Single aufgenommen (“Martyr of the Free
Word“) – Wie war diese Zusammenarbeit? Habt ihr auch
noch mit anderen Bands zusammen gearbeitet?
Mark: Ich glaube die Metalband mit den meisten
orientalischen Einflüssen ist Orphaned Land, aber die
stammen ja aus Israel. Amorphis benutzen aber auch viele
orientalische Elemente und wir schätzen sie sehr. Schon
als Kind hab ich mir “Tears From A Thousand Lakes“ von
Amorphis immer wieder angehört. Dann gabs eine Zeit, da
hab ich sie etwas aus den Augen verloren, aber mit dem
neuen Sänger sind sie wieder voll zurück! Amorphis war
also schon ein bedeutender Einfluss, als ich anfing mich
für Metal zu interessieren, genau wie Megadeath und
Anthrax. Das sind so die Bands, die mich wirklich für
Metal begeistert haben.
MF: Ihr hattet aber nicht nur gute Zeiten in eurer
Bandgeschichte. 2008 hatte Sängerin Simone Simons
gesundheitliche Probleme und nun musste euer neuer
Bassist Rob van der Loo den Beginn der Europatournee
ausfallen lassen. Wer ist denn nun euer neuer Mann am
Bass für die Tour?
Mark: Der neue Mann am Bass ist Rob selbst! (lacht) Er
ist zurück! Er musste im Spital ein paar Tests machen
lassen, da er Herzprobleme hatte. Die Tests waren aber
alle positiv und so hat der Doktor grünes Licht gegeben,
sodass Rob uns wieder bei der Tour unterstützen kann. Er
hat zwar viele Medikamente gekriegt, man kann trotzdem
alt werden mit dieser Krankheit. Offenbar haben viele
Leute diese Krankheit, wobei die meisten es selbst nicht
mal wissen und es erst rausfinden, wenn sie eines Tages
plötzlich das Bewusstsein verlieren. So ist es auch Rob
passiert….Wir sind wirklich froh, dass es ihm wieder
besser geht, denn wir haben uns grosse Sorgen gemacht!
MF: Das ist natürlich schön zu hören! Danke für das
Interview, ich freue mich schon, euch heute Abend live
auf der Bühne zu sehen!
Mark: Und wir freuen uns schon zu spielen! Es ist fast
ausverkauft und das Z7 war noch nie so voll mit unseren
Fans – das wird also ein echtes Highlight!
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