Auf zu neuen Ufern.
Das Jahr 2017 fängt ja hervorragend an, denn mit «Guardian Of
Time» veröffentlichen Gonoreas sowohl ein Best-Of Album ihres
bisherigen Schaffens (2002-2016) sowie Releases von fünf neu
eingespielten Songs in der aktuellen Besetzung. Diese interessante
und empfehlenswerte Kombination schreit nach einem Interview,
welches Ihr nun nachfolgend lesen könnt und dürft. Ach ja, mit von
der Partie sind der Saitenhexer Damir Eskic und der Shouter Leandro
Pacheco. Gemütlich bei einer Hülse Gerstensaft talken wir uns so
richtig warm. Aber halt, wir wollen ja nicht alles gleich verraten, so
nehmt Euch ebenfalls ein Bierchen und ich hoffe, dass Ihr dieses
Interview auch so geniessen könnt, wie wir es getan haben. Here we go...
MF: Hallo Zusammen & goil, dass ich das Interview mit
Euch führen darf, ist eine Ehrensache. Gehen wir doch gleich mal zur
ersten Frage, was war, bzw. ist die Ursprungsidee von «Guardians Of
Time», welche man sowohl in Vinylform als auch als Doppel-CD
angeboten kriegt?
Leandro: Also, Gonoreas ist eine Band mit einer 20-jährigen
Geschichte. In dieser vergangenen Zeit hatten viele verschiedene
Musiker in der Band gespielt, andere Drummer, andere Bassisten und
so weiter, somit hat sich auch die Konstellation von Gonoreas in
dieser Zeit stets geändert. «Guardian Of Time» ist so zu sagen ein
Tribut an die Band, an die Vergangenheit von Gonoreas, aber auch die
Vergangenheit in eine neue Version zu bringen, mit der aktuellen
Besetzung der Band (Damir - Guitars, Leandro - Vocals, Pat - Bass,
Stefan - Drums). Es ist sowohl ein Rückblick auf die Geschichte von
Gonoreas, als auch die Songs im aktuellen, metallischen Dress und
Geschmack.
MF: So zu sagen wie eine Biographie, rückblickend und
zugleich im aktuellen Kleid?
Damir: Ja, aber es hat schon Songs von den Alben
«Outbreak», «Apocalypse», «Plead Not Guilty» und mehr davon. Es ist
uns vor allem darum gegangen, dass wir uns die Songs ausgewählt
haben, welche noch heute - theoretisch - zu uns passen. Die Band hat
sich im Verlaufe dieser Zeit musikalisch doch sehr gewandelt. Es ist
wie ein Faden, der sich durch «Guardian Of Time» zieht, wenn man sich
alle unsere Alben anhört, der sich auf dem neuen Output wieder findet.
MF: Es ist ja wie ein Tonzeitdokument, wenn man das so sagen kann
...
Damir & Leandro: ...ja, genau, ein Tonzeitdokument.
Leandro: Es ist wie eine Reflektion auf diese Zeit.
Damir: Es ist auch eine neue Zusammenarbeit mit einer neuen
Plattenfirma (Minor Records), die wir mit diesem Output ins Leben
gerufen haben. Es ist jedoch nicht wie im gewohnten Sinne, sondern
die Plattenfirma ist neu dazu gekommen. Wir als Künstler haben heute
mehrere Möglichkeiten, uns auf verschiedenen Gleisen zu bewegen. Die
Deals heutzutage lassen dies zu. Somit ist es eine erste
Zusammenarbeit in dieser Konstellation, um auch Vertrauen zu
kreieren und aufzubauen, um dann gemeinsam für das neue, offizielle
Album den Weg zu beschreiten. Mit «Guardian Of Time» haben wir
gemeinsam die beste Möglichkeit gefunden, um uns auch mal kennen zu
lernen. Somit ist «Guardian Of Time» das erste Produkt, welches wir
von einer Plattenfirma unterstützt bekommen. In der Vergangenheit
hat die Band alle Releases selber gemacht, und nun gehen wir neue
Wege, wo wir mit einer Plattenfirma im Rücken arbeiten, die
Plattenfirma steht 100% hinter uns und gibt bis jetzt alles.
MF: Gibt es noch ein Management dahinter, oder wie setzt sich
nun alles zusammen?
Damir: Es gibt eigentlich nur die Plattenfirma und den
Vertrieb... und natürlich uns.
MF: Nun, so wie es die Spatzen von den Dächern
pfeifen, seid ihr bereits wieder mitten im Songwriting vom neuen
Album, denn auf dieser Compilation gibt es ja - wie schon erwähnt -
fünf neue Songs.
Damir: Yep, es sind fünf Songs drauf, auf der LP und CD,
welche vom Album «Apocalypse» neu eingesungen worden sind. Warum?
Der Grund ist ganz einfach, weil wir das Album «Apocalypse» zu Tode
poliert haben, wir wollten einfach frischen Wind rein bringen und
einen Tribut für unseren Freund Leandriño, damit das Ganze einfach
perfekt raus gekommen ist und auch weiterhin so gut weiter gehen darf.
Es geht vor allem auch darum, dass «Apocalypse» ein paar tolle
Kompositionen hat und wir finden, die gesamte Band wohlbemerkt und
auch ein paar Fans, dass «Apocalypse» etwas zu sauber produziert
wurde, und es hat aber auch zu viele orchestrale Parts. Wir sind das
live auch nicht, wir sind keine Liveband, die etwelche Files vom PC
laufen lässt, wir sind einfach Metal. Wenn wir ein Intro wollen,
dann spielen wir das Intro aber auch live.
MF: Well,
ihr habt ja auch kein Keyboard in der Band ...
Damir: Yep, wir haben kein Keyboard in der Band, hatten
auch nie eines.
MF: Weil live seid ihr ja sehr roh,
sehr powervoll, sehr druckvoll, ohne jeglichen Schnickschnack. Live
seid ihr ja wie die berühmte Faust auf das Auge. Nochmals zurück zu
den pfeifenden Spatzen, wie seht ihr die Verbindung vom letzten
Album «Destructive Ways» zu «Guardian Of Time» und den neuen, in
Arbeit befindenden Songs? Sind die fünf neu eingespielten Stücke
relevant zum neuen Songwriting?
Damir: Also, die fünf neu eingespielten Songs zeigen
definitiv nicht den Weg zu den neuen Songs, da haben wir anderes und
Neues vor.
Leandro: Die Anfangszeit bis zum «Guardian Of
Time» ist die gute Synthesis, welche wir behalten wollen. Aber die
neuen Songs sind eine klare Weiterentwicklung. «Guardian Of Time»
ist etwas zum Geniessen, zum Behalten, zum Weiterhören. Aber es ist
keine Schablone für das nächste Album, auch «Destructive Ways»
nicht. Ich selber bin sehr Fan von «Destructive Ways», aber ich
möchte kein zweites Album à la «Destructive Ways» machen wollen,
denn wir entwickeln uns jeden Tag weiter. Ich wünsche mir selbst ein
überraschendes, etwas anderes, neues Album, einfach was aus uns
allen heraus kommt, was wir hören, was wir spielen.
MF: Darf man das so sehen, dass «Guardian Of Time» ein Kapitel
eines Gesamtbuches ist, so zu sagen?
Damir: Ja, jedes
Album ist ein Kapital eines Gesamtbuches, welches aufgeschlagen,
aber auch wieder geschlossen worden ist. Wenn man es so
betrachtet, «Outbreak» ist zum Beispiel etwas roh, «Plead Not
Guilty» ist etwas überarbeitet, etwas dünn vom Sound, aber dennoch
auch hart und speedlastig, «Apocalypse» ist eben sehr ausarrangiert,
es hat ganz viele Parts, «The Mask Of Shame» setzt kompositorisch
einen drauf, hat hammermässige Songs und sowie eine hammermässige
Ballade und «Destructive Ways» ist wiederum sehr roh-metallisch
gehalten. Ich nehm' mal den alten Spruch auf "Der Weg ist das Ziel",
wir freuen uns
alle auf das kommende Album, es wird wieder toll werden. Jedes Album
soll auf seine eigene Art anders sein. Ich möchte nicht, dass jedes
Album gleich klingt. Es gibt genügend Bands, da klingen zwei bis
drei Alben gleich und man hat dann so zu sagen die "gesamte"
Diskographie. Nein, es ist doch schön, wenn die Alben stets eine
Struktur vom gegebenen Zeitmoment aufweisen können.
MF: Die Doppel-CD und LP sind nun veröffentlicht und ihr hattet ein Meet &
Greet bei Fribi & Michi im Outsider-Shop in Olten. Was man noch
sagen sollte, dass die LP logischerweise weniger Songs drauf hat,
als die Doppel-CD. Auch seid ihr zurück von einer kleinen Tour aus
Kroatien gekommen. Wie ist so die Symbiose zwischen den Alben live,
auch natürlich der neuen Compilation? Sammeln sich da auch neue
Ideen an für weitere Releases?
Damir: Nun, es sind
ja alles Zeitzeugen, unsere Releases wie auch die Liveaufritte und
ja, es sammeln sich Ideen an, es sammeln sich immer Ideen an. In
unserer Zeit wo es ja die Smartphones gibt, sammeln wir die Ideen
recht einfach auf diese Geräte. Wir sehen uns klar auch als
Metalheads, Metalfans, aber wir beschäftigen uns auch sehr,
Leandriño und ich, mit der ganzen Materie. Wir diskutieren intensiv
sehr viel darüber. Das Schöne im Leben ist ja, das was bleibt, und
das ist ja die Kunst. Das kannst du nicht in der Schule lernen, das
wird einem gegeben. Egal wie die Ideen gegeben sind, durch die
Shows, durch die Menschen, durch die Arbeit, und vieles mehr, das
alles ergibt dann die vielen, verschiedenen Ideen. Egal wo wir
spielen, ob es nun in Kroatien, in der Schweiz, in Deutschland, in
Japan und an vielen anderen Orten ist, wir bringen uns ja dorthin,
so fühlen wir uns überall wo wir spielen sehr wohl. In diesem Moment
gehört die Bühne uns, sobald wir diese entern und wir machen unser
Ding in der Zeit, in dieser uns die Bühne gehört.
Leandro: Es
ist egal, wo es ist, richtig. Es kann eine Garage sein, das Z7 in
Pratteln oder in Progressja in Warschau, Polen, die Hauptsache ist,
wenn die Band anfängt, es ist so wie ein Ritual. Wir leben das.
MF: Die Bühne ist also wie euer Wohnzimmer?
Damir: Ja, genau, wir fühlen uns wohl, egal wo wir spielen.
Leandro: Wir spielen für zwei Leute gleich, wie für 200, 300 oder
2'000. Die Energie, Freude und der Spass sind immer gleich. Der
Punch ist einfach da, der Sound, egal vor wievielen Metalheads wir
spielen.
MF: Wenn ich nochmals auf die Songs
zurück kommen darf, im Allgemeinen gesehen. Wie holst du dir, Damir,
die Inspirationen? Manche wissen, du hast die Ausbildung zum
Berufsmusiker gemacht.
Damir: Well, ich habe
mittlerweile auch Studentenabgänger, die komponieren auch mit
GuitarPro. Also, das Studium lasse ich definitiv hinter mir. Was ich
vom Studium zerre und einfliessen lasse, sind die Momente beim
Komponieren, zu welchen ich die Finessen und gewisse Techniken, aber
auch gewisse Spielarten, Dämpftechniken miteinbeziehe, aber das ist
inzwischen eine Nebensache. Mittlerweile kommt die
Inspiration einfach so aus mir heraus gesprudelt. Klar, Leandro hilft
mir auch bei den Riffs, Pat hilft ebenfalls mit. Da kommen einige
Ideen zusammen, Rohideen auf dem Smartphone aufgenommen, und dann
wird die Rohidee entwickelt. Es gibt aber auch Rohideen, die können
nach drei Monaten völlig anders klingen, weil man die Songs
schlussendlich dem Gesang anpasst. Ich finde es gut so und richtig, weil
es wäre nicht gut, wenn ich auf den Riffs beharren würde und dann
die gesanglichen Ideen nicht miteinander verschmelzen. Wir wollen
gestalten, bewegen, wie eine Schlange, wie sie sich bewegt, die Haut
abzieht und dann weiter geht. So werden bei uns Songs geschrieben,
sehr freestyle-mässig. Jeff Waters hat mal gesagt, er gehe an ein
Slayer Konzert und nach dem Konzert habe er Ideen für ein ganzes
Annihilator Album gesammelt, bis er zu Hause ist. Ich kann das nicht und
es nicht meine Art. Wenn ich mir Slayer ankucke, dann mit meiner
Frau, ein paar Bieren und geniesse das Konzert, das war es dann
auch schon gewesen (schmunzelt).
Leandro: Wenn ich am
Komponieren bin, dann bin ich Metal, auch bei den Texten. Steve
Harris von Iron Maiden hat während dem Komponieren Genesis gehört,
Led Zeppelin haben beim Komponieren zum Beispiel Howlin' Wolf und
Muddy Waters gehört, um sich die Inspirationen zu holen. Ich
probiere es auch aus, in letzter Zeit höre ich dann weniger Metal,
Power Metal, Thrash Metal, meist ganz was wirklich anderes.
Damir: Und darum ergibt sich ja auch der interessante Sound
schlussendlich.
Leandro: Auch mit den Lyrics. Für mich sind
da Thrash-Metal-Lyrics. Ich lese dann manchmal so Poesien, von
brasilianischen Poeten, das Buch «Art Of War» als Beispiel. Ich
lasse mich da auch verschiedentlich beeinflussen. Klar, die Basis
von Iron Maiden- oder Slayer-Lyrics beachte ich auch, aber ich
versuche dann auch etwas Eigenständiges zu kreieren, zu den
gegebenen Einflüssen. Ich probiere auch sehr intim mit der Thematik
eines Textes zu werden. Ich muss mich auch irgendwie selbst sehen in
den Lyrics, ich muss dazu stehen können. Ich möchte auch die Texte
ganz klar verstehen können, mit der Thematik und deren Aussage.
MF: Habt Ihr euch auch schon mal überlegt, ein
komplettes Konzeptalbum zu schreiben oder einzelne Stücke zu einem
Konzept zusammen zu fügen?
Damir: Bis jetzt noch
nicht. Da unsere Songs sehr individuell gehalten sind, wird ein
Konzeptalbum schwierig werden.
Leandro: Es müsste wirklich passen und schlussendlich sind wir vier
Individueen, da müsste einfach alles wirklich passen. Bei
«Powerslave» gab es ja genau zwei Songs, welche die ägyptische
Thematik behandelten. Bei «Destructive Ways» war die Thematik sehr
personell ausgerichtet und gelebt von uns. Aber es hat dann auch
verschiedene Facetten auf «Destructive Ways» gegeben, der Song
«Viking» ist ein Tribut an einen Komponisten aus New York.
MF: Was man bei Gonoreas auch immer vermehrt feststellen kann,
ist, dass das Cover-Artwork immer goiler wird (allgemeines
Schmunzeln).
Damir: Also, Leandro und ich sprechen
schon sehr lange über die Thematiken, was zum Beispiel läuft oder
eben nicht läuft. Da wir beide uns ein wenig in dieser Sparte
auskennen, haben wir doch die eine oder andere angeregte Diskussion.
Nämlich unseren Künstler, den Osmar Aroyo aus Brasilien, der seit «Serpents»
offiziell für uns die Covers macht, nicht für «Guardian Of Time» ins
Boot zu holen, da es doch etwas zu kurzfristig war. Wir geben ihm
lieber einen grösseren Auftrag, wo er sich genügend Zeit nehmen
und sich auch in Ruhe inspirieren kann. Die Coverthematik für
«Destructive Ways» war sehr hart und wir wollten für «Guardian Of
Time» ein klein wenig wieder mal die Underground-Luft schnuppern.
Viele Leute haben das Gefühl, dass wir keine Underground-Band mehr
sind, aber wir sind nach wie vor eine Underground-Band. Zudem sind
wir auch Liebhaber von Underground-Bands. Das Cover hat Nacaez
Mindartset aus Luzern gestaltet. Zuerst wurde das Cover-Artwork
abgelehnt, doch dann haben wir beschlossen, es einfach mal zu
probieren und nun..., voilà! Es ist interessant, wie es bei den
Fans, Metalheads und allen anderen ankommen wird. Es ist eher ein
düsteres Cover-Artwork, nicht so wie die helleren Artworks.
Leandro: Nun, meiner Meinung nach repräsentieren die Cover-Artworks
unsere Songs und die Texte viel mehr. Ich finde, die Symbiose von
der Musik, den Texten und den Cover-Artworks ist nun viel besser.
MF: Das stimmt, da kann ich euch nur zustimmen. Je
länger man eure Covers anschaut, desto faszinierter stehen diese
zusammen mit eurem Sound. Es ist ja so, eigentlich, dass man eher
mal auf ein Cover-Artwork schaut und dieses dich ja schlussendlich dazu
bewegt, genau diese Band mal anzutesten, das Auge isst mit,
so zu sagen. Und wenn dich der Sound halt nicht so überzeugt
letztlich, so hast du doch ein Cover-Artwork, welches dich
völlig fasziniert. Wie seht ihr das?
Leandro: Osmar
kenne ich schon aus meiner Kindheit aus Brasilien. Er führt dort zwei
private Kunstschulen und ich habe gute sechs Jahre bei
ihm studiert. Damir hat auch Kunst studiert. Wir suchen und
recherchieren dadurch viel intensiver und haben dabei stets immer
klare Vorstellungen. Wir können ein Computer-Artwork einfach nicht
akzeptieren, das ist so ähnlich wie eine GuitarPro-Komposition
(allgemeines Gelächter). Wir wählen es mit Bedacht aus, es muss
einfach wirklich komplett dazu passen.
MF: Wenn ihr
eine Show spielt, eine Tour habt, «Guardian Of Time» ist ja eure
Retrospektive in modernem Gewand. Spielt ihr live noch viel von den
Songs auf der Doppel-CD?
Damir: Da «Guardian Of
Time» ja uns widerspiegelt, spielen wir oft die Songs auf dieser
Compilation auch live, ja.
Leandro: Es ist schon so, dass wir
die Songs möglichst alle live spielen, welche man auf «Guardian Of
Time» vorfindet.
Damir: Ja, du kannst die erste CD von
«Guardian Of Time» als unsere Live-Setlist anschauen, das ist schon
so.
MF: Wie sehen eure weiteren Pläne aus? Die
Compilation ist ja nicht einfach nur eine eingeschobene CD, um so
die Zeit zu vertreiben bis zum nächsten Album. Diese Compilation -
meiner persönlichen Meinung nach - gehört einfach in jede gut
situierte LP- und CD-Sammlung. Wenn man Gonoreas noch nicht kennt,
so ist ja «Guardian Of Time» exakt die CD, um die Band kennen zu
lernen.
Leandro: Ja, das ist korrekt. Es ist
wirklich eine gute Möglichkeit, um die Band kennen zu lernen.
Damir: Absolut korrekt, mit «Guardian Of Time» geben wir auch
denjenigen die Möglichkeit uns kennen zu lernen. Und zudem ist es
auch eine preisgünstige Möglichkeit, um die Band kennen zu lernen.
Es sind 24 Songs auf der CD und diese geben einen guten Überblick über die
Band.
MF: Was ist jetzt das Nächste, was wir von euch
erwarten dürfen?
Damir: Wie Du es schon ein paar Mal
erwähnt hast, arbeiten wir bereits wieder am nächsten Album. Wenn
alles so läuft wie geplant, dann kommt das neue Werk Ende 2017 raus
und im 2018 werden wir wahrscheinlich wieder auf eine Japan-Tour
gehen, sofern natürlich alles klappt. Theoretisch ist ja alles
praktisch fix, aber wir sind vier Leute und alle müssen es
vorausplanen, kalkulieren und halt vieles mehr. Es muss alles ein
bisschen vorbereitet werden und sein. Letztes Jahr haben wir die
Balkan-Tour absolut geliebt. Eventuell - rein gefühlsmässig - könnte
auch eine weitere Balkan-Tour im 2018 stattfinden. Es ist zwar schade,
dass nicht soviele Leute zu den Shows kommen, weil es während den
Sommerferien stattfindet. Aber es ist einfach geil, wir haben eine
gute Zeit, treffen gute Leute, es macht einfach Spass.
Leandro: Die letzte Balkan-Tour war einfach geil, weil wir uns auch
die Zeit nahmen für die Kultur, die Denkmäler, die alten Gebäude.
Wir haben uns einfach die Zeit dafür genommen, das war auch geil.
MF: Zudem erreicht ihr auf diesen Tourneen auch Leute, die
vielleicht etwas weniger mit Metal am Hut haben und könnt trotz allem
neue Metalheads und Fans hinzu gewinnen. Ihr seid ja auch schon in
Japan gewesen.
Leandro: Yep, wir haben viele Fans in
Japan.
Damir: Absolut und viele Kontakte dort.
Leandro: Ja, vielleicht ergibt sich ja eine kleine Asientour daraus.
MF: Japan, Südkorea..., eventuell Nordkorea... (allgemeines
Grinsen).
Damir: Ja, die Kontakte sind auf jeden
Fall da. Jetzt ist natürlich die Frage, was nun von dem alles
realisierbar ist. Denke, so ab Sommer 2017 werden wir uns dann
tiefgründiger mit Japan und Asien beschäftigen.
MF:
Wo nehmt ihr denn das neue Album wieder auf?
Damir:
Ja, wir werden wieder beim V.O. aufnehmen. Er ist der "Master In
Command" (schmunzeln).
MF: Wie würdet ihr euren Sound
selber umschreiben? Wenn man sich die Compilation rein zieht, dann kriegt
man stilistisch alles geboten von euch.
Damir: Ja,
wir bezeichnen uns als Heavy Metal, einfach Metal. Wir sind nicht
Symphonic Metal, weder Within Temptation noch Nightwish,
Amaranthe und so weiter.
Leandro: Wenn ich an Power Metal
denke, da kommen mir zum Beispiel Control Denied in den Sinn.
Damir: Yep, das ist eine der härtesten Power Metal Bands gewesen.
Leandro: Oder Stratovarius. Das ist ja auch Power Metal. Rob
Halford..., Nevermore. Wir werden oft in den Power Metal Bereich gesetzt,
aber das sind doch Bands mit total unterschiedlichen Hintergründen.
MF: Yep, da kann ich dir beipflichten.
Damir: "Heavy Metal is the law" (allgemeines Lachen). Trotz den
verschiedenen Einflüssen die wir auf «Destructive Ways» gepackt haben, das
musikalische Grundelement ist und bleibt der Heavy Metal.
Leandro: Es ist ja schon interessant, wie die grossen Plattenfirmen
die verschiedenen Kategorien im Metal bedienen. Der Nachteil: Man
kategorisiert eigentlich den Metalhead. Klar, um eine Band zu
beschreiben, ist und kann es hilfreich sein. Schlussendlich ist doch
jeder ein Metalhead, jemand der Heavy Metal liebt.
MF: Was wollt ihr noch loswerden? Eure "last words" zu diesem
Interview?
Damir: Wir werden immer wieder neue
Territorien kennen lernen, das ist zeitweise schon heftig, die
Eindrücke. Wir sind froh dabei zu sein, haben Freude an unserer
Mucke. Wenn es die Zeit erlauben würde, so würde ich gerne viel mehr
live spielen, mehr reisen, mehr neue Kulturen kennen lernen. Jeder
von uns arbeitet noch, die Tourneen müssen gut geplant sein, da wir
alles selber berappen...
Leandro: ...ja, es braucht viel
Disziplin, alles unter einen Hut zu bringen. Aber es gefällt mir
sehr gut, so wie es läuft. Wir konzentrieren uns auf das, wonach wir
Lust haben. Wir beachten weniger, was nun aktuell angesagt ist im
Metal.
Damir: Zum Glück haben wir alle die Möglichkeiten,
all' das machen zu dürfen, was wir machen wollen. Wir bleiben uns
selber treu, zu 100%. Wenn man aber auch sieht, was an Bands so
von den Record Labels gepusht wird, macht mich das ein wenig
nachdenklich. Wenn es kein Publikumsmagnet ist, so wird die Band
fallen gelassen. Es ist doch einfach nur schwer, sehr schwer sogar,
voraussagen zu können, was nun der Nerv der Metalzeit ist oder
nicht. Deshalb bleiben wir uns stets selber treu und machen einfach
weiter, weil es uns allen Spass macht.
Leandro: Darüber
könnte man Wochen diskutieren...
MF: ...oder Jahre
... (allgemeines Lachen).
Damir & Leandro: Jahre!
(allgmeines Lachen geht weiter...)
...in diesem
Sinne ein "Cheers" auf Gonoreas, Damir, Leandro, Pat und Stefan und
ein Dankeschön für dieses Interview mit Damir und Leandro. Nun warten wir
gespannt auf das neue, kommende Album, und für alle, die nicht
so lange warten können: Geht an die Shows von Gonoreas und habt eine
gute Metalzeit. Habe fertig!
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