Trafen sich in der Schweiz.
Wenn zwei Sänger mit Weltklasse zusammen spannen, kann eigentlich
nichts schief gehen. Und tatsächlich sind die Akustik-Konzerte von
Jeff Scott Soto (Ex-Ingwie Malmsteen, Ex-Axel Rudi Pell,
Ex-Talisman, Transsiberian Orchestra und Soto) zusammen mit Terry
Ilous (Great White, XYZ) der Hammer. Die Chemie zwischen den Beiden
stimmt. Und wenn sie zusammen mit dem Soto-Gitarristen Jorge Salan Lieder
aus ihrer Umfangreichen Karriere zusammen mit einzelnen Covers
spielen, wird definitiv Gänsehaut erzeugt. Nicht minder gut
verstehen sich die beiden Sänger, wenn sie ab der Bühne sind. Das merkte man
auch beim Interview, welches aufgrund verschiedener Umstände
anstelle von vielleicht zehn bis zwanzig Minuten schliesslich nur knappe
sieben Minuten dauerte. Wo man anderen Musikern die Worte regelrecht
entlocken muss, sprudelte es hier aus den beiden Musikern heraus. Die
gute Stimmung im Backstage der Hall Of Fame war fast greifbar und
setzte sich zehn Minuten später nahtlos auf der Bühne fort. Vorhang
auf für ein kurzes, aber sehr informatives Interview!
MF:
Hallo Jeff und Terry, und vor allem nachträglich alles Gute zum
Geburtstag Terry (Terry hatte ein paar Tage zuvor Geburtstag).
Terry: Danke vielmals.
MF: Ich habe ein
paar Geschenke mitgebracht (MF übergibt den beiden Schweizer
Schokolade).
Terry und Jeff: Ohhh (sind
begeistert).
MF: Ich habe gehört, dass ihr Schweizer
Schokolade liebt.
Terry: Ja, wir mögen sie sehr.
Jeff: Es ist definitiv die Beste.
MF: Wie und wann habt ihr euch zum ersten Mal
getroffen?
Jeff: Das war sein Geistesblitz.
Terry: Wir haben uns im letzten Jahr hier getroffen.
Jeff: Eigentlich kennen wir uns schon sehr lange aus der L.A.-Szene,
aber das war eher lose. Aber wir lernten uns besser kennen, als wir
im letzten Jahr hier in der Schweiz ein Konzert zusammen gespielt
haben (Jeff mit seiner Band Soto, Terry mit Great White).
Terry: Ja, hier in der Schweiz. Wir haben eine Show gespielt, die
hiess…
Jeff: …Rock im Tal (Volken ZH - Anmerkung der
Redaktion)
Terry: Ja, Rock im Tal. Das war letztes Jahr. Und
ich sah ihn spielen und habe seine Stimme wie seine Art und Weise
auf der Bühne zu stehen sehr gemocht. Ich merkte, dass Jeff einfach
für die Bühne gemacht ist und dort richtig aufdreht. Ich fand, dass
er ein sehr guter Sänger ist. Also habe ich ihn gefragt, ob er etwas
mit mir zusammen machen möchte. Und er meinte: „Ja, ja, ja!“. Aber du
musst wissen, dass wir uns von Los Angeles gewohnt sind, solche
Gespräche zu führen. Aber wenn du fragst: „Möchtest du mal was mit
mir zusammen machen…“
Jeff: …dann hörst du danach eigentlich
nie mehr etwas von dieser Person.
Terry: Als ich zurück in
Los Angeles war, habe ich ihn aber angerufen und gefragt: „Erinnerst
du dich noch an mich? Und er meinte: „Ja“. „Bist du immer noch an
einer Zusammenarbeit interessiert?“ Und er: „Wow!“.
Jeff: Und
so kam es tatsächlich zu dieser Tour.
Terry: Wir haben
abgemacht, dass wir mal schauen, was wir zusammen tun können. Es
brauchte ein wenig Zeit, um alles zusammen zu stellen. Und hier sind
wir also zusammen in Italien! Nein, nur ein kleiner Scherz. Wir sind
heute in der Schweiz!
Jeff: Ich habe mit ihm eigentlich
abgesprochen, dass ich bei diesem Interview für die Witze zuständig
bin (lacht).
MF: Ich habe gehört, dass ihr die
Strecke durch die Schweiz von Belgien nach Italien sehr genossen
habt, speziell die Landschaft.
Jeff: Die Landschaft
ist sehr, sehr schön. Und jetzt auch als wir zurück gefahren sind.
Wir haben bei der ersten Fahrt vom Norden nicht viel gesehen, weil
es neblig war. Und heute kamen wir aus dem dunklen Gotthardtunnel
hinaus und waren schlicht überwältigt. Es ist sehr schön.
MF: Wir hatten heute auch ein Wahnsinns-Wetter.
Jeff: Bei der Hinfahrt konnten wir zwar die Berge sehen, aber heute
war es absolut der Hammer.
MF: Jeff, wie kam es dass
du deinen Leadgitarristen auf dieser Tour mitgenommen hast?
Jeff: Als Terry mir gesagt hat, dass wir einen Solo-Gitarristen für
diese Tour brauchen würden - weil wir natürlich keine wirklichen
Gitarristen sind und wir jemanden brauchten, der das kann - sagte
er, es wäre toll, wenn wir jemanden aus Europa dabei hätten. Weil
der bereits hier ist und bereits alles kennt. Und ich sagte: „Der
Erste der mir in den Sinn kommt, egal ob wir nach Südamerika oder
Europa gehen, ist Jorge (Salan). Weil, ich tue alles mit ihm, was ich
kann.
Terry: Und er ist zudem sehr günstig.
Jeff:
(lacht)
Jorge: Ja ja… ich mag euch auch.
MF:
Ist Jorge ebenfalls euer Tourmanager?
Jeff: Nein,
nein, ich bin der Tourmanager und ich bin der Boss (lacht). Es war ein
natürlicher Instinkt, Jorge mitzunehmen. Er lernt alles sehr gut und
sehr schnell. Aber du wirst heute hören, warum es eine gute
Entscheidung war, ihn mitzubringen.
MF: Jeff, du hast
in diesen Tagen ein neues Album unter dem Namen «Soto» raus gebracht.
Jeff: Ja, das ist eine neue Band. Es ist kein
Soloalbum mehr, sondern eine neue Band.
MF: Gibt es
Pläne für eine Tour mit dieser Band?
Jeff: Leider
kann ich keine Tour erzwingen. Wir gehen auf Tour, sobald es eine
Nachfrage dafür gibt. Wir haben das Album gerade veröffentlicht und
ich weiss im Moment nicht, wie gut es sich verkauft. Ich weiss
nicht, ob wir genug Verkäufe haben, damit es sich lohnt eine Tour zu
buchen. Aber wir werden bald nachschauen. Ich möchte den Leuten die
Chance geben, zuerst in die Songs rein zuhören.
MF: Terry, was sind die aktuellen Pläne mit Great
White?
Terry: Wir arbeiten an einem neuen Album und
haben bereits ein paar Lieder geschrieben. Ich denke, Ende Jahr
werden wir es rausbringen können. Danach ist eine weltweite Tournee
geplant. Das sind momentan so die Pläne.
MF: Diese Akustik-Tournee wird, falls nochmals, dann
in zwei oder 20 Jahren nochmals stattfinden?
Jeff:
Das wissen wir nicht. Für uns ist das ein erster Versuch. Es ist
eine Art Experiment um zu schauen, ob es funktioniert oder nicht. Im
Moment läuft es sehr gut. Wir hatten volle Häuser.
Unser Roger W. (mitte) mit Jeff und Terry >>
Terry:
Ausverkaufte Konzerte.
Jeff: Die Leute haben unsere Konzerte
genossen. Wenn man eine Akustik-Show zusammenstellt, ist es sogar
schwierig, die Aufmerksamkeit der Leute für eine Stunde zu halten.
Wir spielen zwei Stunden und vom Anfang bis zum Schluss kommt von
den Leuten die Reaktion: „Wir wollen mehr!“. Das ist unglaublich.
Ich war noch nie an einer Akustik-Show, wo die Leute auch nach zwei
Stunden noch mehr hören wollten.
Terry: Das liegt aber auch
daran, dass wir jeweils die Türen abschliessen.
Jeff: Also
müssen wir irgendetwas richtig machen.
MF: Jeff, du
wirst nach dieser Tour mit Gus G. in Schweden spielen.
Jeff: Ja, nach diesen Konzerten. Da haben wir ein paar weitere Auftritte. Ich
bin da aber nur Gast und werde nicht das ganze Set singen. Ich werde
drei, vier Songs singen. Es sind vier Konzerte in Schweden.
MF: Du gehst zwischendurch nicht nach Amerika zurück?
Jeff: Nein, nein. Ich werde nach direkt nach Schweden gehen.
MF: Du könntest ja auch gleich langfristig in Europa
bleiben?
Jeff: Nein, nein. Ich liebe es, hier zu
sein. Ich mag es aber auch zu Hause zu sein. Ich liebe das Beste aus
beiden Welten.
MF: Wir sind bereits am Ende des
Interviews. Gibt es etwas, was ihr noch gerne euren Fans hier sagen
möchtet?
Jeff: Ja, also falls ich in der Schweiz
Fans habe, würde ich mich über eure Likes per Facebook freuen. Zeigt
mir, dass ihr meine Fans seid! (lacht) Ich weiss es ehrlich gesagt
nicht, wie viele Fans ich in der Schweiz habe. Weil hier ich sehr
selten hier spiele. Letztes Jahr war es das erste Mal, dass ich mit
etwas ganz Eigenem hier war. Es ist schön zu sehen, dass für mich
hier weitere Türen aufgehen. Oh, das stimmt nicht ganz. Ich war
bereits schon einmal in Pratteln. Aber das ist sehr lange her und letztes
Jahr war ich ja wieder einmal dort.
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