Die perfekten Ratgeber um eine
Beziehung zu beenden.
Nachdem „The Grandiose Nowhere“ bereits sehr gute Kritiken einfahren
konnte, konnte man zu Recht gespannt sein, wie der nächste Streich
der Deutschen aussehen würde. Nun, mit „Antiadore“ haben die
Lacrimas uns eine derbe, rockige Scheibe um die Ohren gehauen, die
auch vor metallischen Versatzstücken nicht zurückschreckt, dabei
aber keineswegs die Trademarks der Gruppe verraten. Zeit, mal beim
Mastermind Oliver Nikolas Schmid anzuklopfen und genauere Details zu
erfahren.
MF: Hallo Oliver, zuerst einmal danke, dass du dir die Zeit nimmst,
meine Fragen zu beantworten.
Oliver: Hi, sehr gerne doch!
MF: Ich weiss gar nicht, ob du’s gesehen hast, aber „Antiadore“ ist
sehr hoch oben in den MetalFactory-Reviews gelandet… Gratulation zu
einem sackstarken Album!
Oliver: Vielen lieben Dank! Ein sehr gutes Review! So kann es
weitergehen.
MF: Dein Bruder Christopher, welcher ja vor Robb hinter dem Mikro
gestanden hat und auch danach euch alle mit Rat und Tat zur Seite
gestanden ist, hat nun einen Gastauftritt – Kannst du uns verraten,
wie es dazu gekommen ist?
Oliver: Als wir bemerkt hatten, dass ein Release in 2012
unmöglich machbar war, wussten wir: „Antiadore“ wird sozusagen unser
Jubiläums-Album, da wir dieses Jahr ja 20 Jahre dabei sind. Als
Christopher dann im Studio war, um einige Backing Vocals
einzusingen, kam ihm die Idee, doch auf einem Part einige Growls
draufzupacken - und Rob und ich waren uns sofort einig in welchem
Song!
MF: Hat es Christopher Spass gemacht, wieder ein bisschen mehr im
Rampenlicht von Lacrimas Profundere zu stehen?
Oliver: Da musst du ihn selber fragen, aber ich war überrascht,
wie er seine Gesangsparts gemeistert hat… Hey, der Typ stand ja 10
Jahre nicht mehr in einer Gesangskabine. Als ob er nie weg gewesen
wäre!
MF: Wenn man sich „Antiadore“ im Zusammenhang mit den vorhergehenden
Alben anhört, merkt man deutlich, dass jetzt bei diesem Album
einfach alles gepasst hat. Wie sind deine persönlichen Eindrücke zu
eurem neuesten Werk?
Oliver: Ja, da geb ich dir 100% recht! Es ist ja, wie ich finde,
so, dass man mit sich und seiner Musik erst mal selbst zufrieden
sein muss, bevor man andere damit infiziert, und hey, wir sind
verdammt zufrieden mit uns, das kann ich dir sagen! Hahaha! Man
merkt, wir haben uns die Zeit genommen, die ein gutes Album braucht,
um ein sehr gutes Album zu erschaffen. Die Vorproduktion mit Hiili
Hiilesmaa (HIM, Sentenced, Apocalyptica), die Recordings mit Corni
Bartels (End Of Green) und natürlich der Brettsound von Tue Madsen (Heaven
Shall Burn, Moonspell) tun ihr Übriges dazu!
MF: Rein textlich gesehen dreht es sich bei Lacrimas Profundere in
der Regel um zwischenmenschliche Begebenheiten. Könntest du dir
vorstellen, dass auch andere Themenbereiche Platz in eurem Universum
bekommen könnten, beispielsweise philosophische oder
sozial-/gesellschaftskritische?
Oliver: Nein, überhaupt nicht. Wir verstehen uns mehr als
Entertainer und nicht als Prediger oder Politiker! Auch wollen wir
über Dinge sprechen, die jeder schon selbst erlebt hat, aber keinem
in sein Leben reinreden oder gar Ratschläge erteilen, und ich denke,
keiner wird unser Rezept zum Schlussmachen auf dem Album wörtlich
nehmen (lacht). Zwischenmenschliche Begebenheiten sind es ja, was
unser Leben tagtäglich ausmacht. Viele verrennen sich in ihre
Beziehungen und merken gar nicht, dass aus Liebe schon längst
Gewohnheit geworden ist. Aber Gewohnheit ist eben keine Liebe, auch
wenn es sich manchmal so anfühlt, also habt die Eier und gesteht
euch das ein und macht Schluss! Dieses Album ist also sozusagen der
perfekte Ratgeber, um seine Beziehung endlich zu beenden (lacht)!
MF: Was ich persönlich noch schön gefunden habe, ist, dass ihr
wiederum die Lyrics zu den Bonustracks im Digipack abgedruckt habt.
Danke auch dafür. Werdet ihr das in dem Fall in Zukunft wieder
machen?
Oliver: Ja, auf jeden Fall! Wir sind dankbar für jeden
einzelnen, der unser Album kauft, denn nur so funktioniert das alles
und nur so haben wir die Möglichkeit, wieder ein neues Album
aufzunehmen! Daher ist es das mindeste, dass wir ALLE Texte
abdrucken, weil auch ich, wenn ich mir ein Album kaufe, dies einfach
erwarte! Erstmals haben wir unser Booklet mit allen Texten auch als
Digital Booklet auf iTunes und Amazon mp3 beigelegt, und als ganz
neue Aktion werden wir zu dem Extra Bonus „A New Scar“, der nur bei
den Downloadalben enthalten ist, den handgeschriebenen Text von Rob
mit Widmung raussenden! Wenn das nicht fanfreundlich ist, was dann?!
MF: Kannst du uns die Symbolik der schwarzen Schmetterlinge, welche
sowohl im Artwork wie auch im Clip zu „My Release In Pain“ zu sehen
sind, näher erläutern?
Oliver: „Antiadore“ steht ja für die Nichtvergötterung, das
nicht mehr Lieben zu müssen, und wir haben uns wochenlang den Kopf
zerbrochen, wie wir diesen Titel denn darstellen sollten. Jeder
kennt ja den Spruch „Schmetterlinge im Bauch haben“ - wir zeigen
auf, wie es ist, wenn dieses Gefühl verschwindet, und das wollten
wir auch in unseren ersten Clip zum Album mit rübernehmen!
MF: Welches sind nun die weiteren Pläne für Lacrimas Profundere?
Werdet ihr auf einer folgenden Tour auch mal die Schweiz beehren?
Oliver: Wir hoffen doch! Wir lieben die Schweiz und waren schon
oft bei euch, ob im Z7 mit Crematory auf der „Into Darkness“-Tour
oder erst im Februar mit unseren Kumpels, den 69 Eyes oder unseren
eigenen Headlinershows! Wir hoffen sehr, die schöne Schweiz im
November erneut besuchen zu dürfen, ob als Headliner oder Support -
wir sehen uns, fest versprochen!
MF: Nun, das Ende naht… Dasjenige des Interviews natürlich. Oliver,
möchtest du abschliessend noch einige Worte an die
MetalFactory-Leser richten?
Oliver: Danke, dass ihr euch die Zeit genommen habt, dieses
Interview zu lesen und an dem interessiert seid, was wir denn so zu
sagen haben und machen! An alle da draußen, die erst jetzt neugierig
geworden sind: Besucht unsere Facebook-Seite: www.facebook.com/lacrimasprofundereofficial
Hoffe, man sich bald bei einem Festival oder nem Gig! Bis dahin,
Prost!
MF: Ich bedanke mich ganz herzlich bei dir für das Beantworten
meiner Fragen und wünsche euch allen alles Gute. Ich hoffe, euch auf
Tour erleben zu können.
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