Durch Ronnie James Dio
motiviert.
Die amerikanische Sängerin Leather Leone wurde
bekannt durch ihr Mittun bei David T. Chastain. Noch
heute hinterlassen Alben wie «Mystery Of Illusion»,
«Ruler Of The Wasteland», «The 7th Of Never» und «The
Voice Of The Cult» bei der Metal-Community offene
Kauleisten. Die stimmgewaltige Shouterin veröffentlichte
1989 ihr erstes Soloalbum «Shock Waves» und ist seit
sieben Jahren wieder in Diensten bei David. Zusammen mit
ein paar brasilianischen Musikern ging Leather nun auf
Europa-Tournee und beglückte dabei auch die Schweiz. In
Aarburg stand die schwarzhaarige Lady als Opener von
Killer auf der Bühne und hinterliess einen sehr agilen
und kaum zu bändigenden Eindruck. Ihre Stimmgewalt sucht
noch immer seinesgleichen. Dass dabei die alten
Chastain-Gassenhauer in einem (fast) neuen Licht
leuchteten, trieb so manchem Fan die Tränen in die
Augen. Lag es daran, dass Miss Leone die ganze Energie
bei der Show verbrauchte, oder dass sie grundsätzlich
nicht so eine wortverliebte Interviewpartnerin ist… Ich
weiss es nicht. Das Gespräch mit Leather nach der Show
erwies sich auf jeden Fall als kurz angebunden und
wortkarg, im krassen Gegensatz zur wirklich tollen
Vorstellung auf der Bühne…
MF: Leather, du
spielst das erste Mal in der Schweiz?
Leather: Ja. Moment? Gab’s da nicht mal eine
Show zusammen mit Vicious Rumors? Hmm, den Namen des
Clubs habe ich vergessen, aber ja, ich glaube, das ist
meine erste Show in der Schweiz.
MF: Wie war für dich die Show heute Abend?
Leather: Es war unglaublich! Sieht man von
meinen Problemen mit dem Mikrofon ab, habe ich den
Auftritt sehr genossen! WIR haben den Gig sehr genossen
(zeigt auf ihre Bandmitglieder).
MF: Wieso hast du dich für 20 Jahre vom
Musikbusiness entfernt?
Leather: Es gab wirklich nichts, das mich
gereizt hat. Es gab auch keine Angebote etwas zu machen.
Nach dem Tod von Ronnie James Dio erkannte ich meine
Stimme als Geschenk. Ich sang für ihn und so kam ich
zurück ins Business.
MF: Was macht heute für dich den Unterschied
zu früher im Musikbusiness aus?
Leather: Für mich hat sich überhaupt nichts
verändert. Aus dem einfachen Grund, weil ich noch immer
nicht bei einem Major-Label unter Vertrag stehe. Alles
ist gleich geblieben, auch mit meinen neuen Jungs. Okay,
mit ihnen macht es mehr Spass und ist aufregender.
MF: Was ziehst du für ein Fazit mit den
letzten 35 Jahren im Geschäft?
Leather: Wenn du nicht zum richtigen Zeitpunkt
am richtigen Ort bist, gewinnst du nichts. Es hat nichts
mit Talent zu tun, sondern mit Glück. Ich sah so viele
talentierte Musiker, die grössere Bands von der Bühne
geblasen haben und trotzdem spricht man nicht von ihnen.
MF: Was motiviert dich denn noch Musik
zu machen?
Leather: Die Motivation habe ich von Ronnie
James Dio. So kam ich wieder zu Chastain und wir
spielten 2015 in Brasilien. Dort fand ich diese tollen
Jungs und sie sind heute meine Motivation weiterhin
Musik zu machen.
MF: Du scheinst sehr begeistert zu sein,
von deinen neuen Mitmusikern…
Leather: …ja, mit ihnen werde ich auch ein
neues Album aufnehmen. Sie sind meine Zukunft.
MF: Wie wichtig war für dich die Zeit
zusammen mit Chastain?
Leather: Es tat nie weh, ein Chastain-Album
einzusingen (grinst). Es war eine seltsame Zeit…
MF: Hängt dies mit einen gewissen Druck
zusammen?
Leather: Als Musiker versprühst du immer Druck.
Du kannst jeden Musiker fragen, sie werden dir alle das
Gleiche sagen. Wir mögen es unter Druck zu arbeiten.
MF: Wolltest du immer singen, oder
startest du mit einem Instrument?
Leather: Ich wollte immer singen, aber zuerst
spielte ich Piano.
MF: Was war für dich früher wichtig und
was ist es heute?
Leather: Noch immer das
Gleiche. Das Beste zu geben, was möglich ist. Die Leute
glücklich zu machen mit unserer Musik.
MF: Was sind die Pläne für die Zukunft?
Leather: Zukunft? Das neue Album zu beenden und auf
Tour zu gehen.
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