Auch wenn man sich den Band Namen vom 1996
veröffentlichen gleichnamigen Album von Sting
„ausgeliehen“ hat, die Musik der Herren aus dem
Grossraum Fulda (Deutschland) hat weder mit Police noch
mit Sting irgendetwas am Hut. Im Mai 2012 brachten
Mercury Falling mit «Into The Void» ihr bisher stärkstes
Werk auf den Markt und bekamen international
wohlverdient gute bis sehr gute Kritiken. Packender
Power Metal, der mit einem Hauch von Progressivität
unglaublich einfährt und einen nicht mehr los lässt. Von A-Z
bietet diese Veröffentlichung kraftvolle mitreissende
Ohrwürmer und interessante Texte, die zum Überlegen
anregen. Eingängige Melodiephrasen, die einem ewig in
Erinnerung bleiben, sind durchweg präsent und das Album
klingt wie aus einem Guss. Bei Mercury Falling sind
hauptsächlich die Brüder Daniel (key) und Tobias (g)
Galmarini für das Songwriting verantwortlich. Wie ihr
bereits bemerken konntet, komme ich aus dem Loben schwer
heraus und möchte Euch daher ein näheres Kennenlernen
nicht vorenthalten...
MF: «Into The Void» ist nun die vierte Veröffentlichung von
Mercury Falling, wie würdet ihr die Entwicklung von
Album zu Album beschreiben? Persönlich wie musikalisch?
Daniel: Stetig! Ich finde wir haben uns immer
weiterentwickelt. Ich denke, dass die persönliche
Entwicklung stark mit der musikalischen Entwicklung
zusammenhängt. Zwischen den letzten beiden Alben ist
sehr viel Zeit verstrichen. In 5 Jahren passiert eben
sehr viel. Leider gestaltete sich die Suche nach einem
geeigneten Label, um die Alben zu veröffentlichen, sehr
schwierig. Beim Vorgängeralbum wurden wir von einigen
Firmen lange hingehalten und es kam im Endeffekt zu
keiner Veröffentlichung. Die erneute Suche nach einem
Partner, der Interesse hatte das aktuelle Album zu
veröffentlichen, war ebenfalls etwas langwierig. Bis wir
Ende 2011 von dem Label Phonotraxx (gegründet von
Bernhard und Harry von Axxis) hörten und ich einfach
mal dort anrief. Man traf sich schliesslich 2012 und
beschloss, zusammen zu arbeiten. Was ein wichtiger und
guter Schritt für die Band darstellt. Trotz stetiger
Entwicklung erkennt man Mercury Falling meiner Meinung
nach, von dem ersten bis zum aktuellen Album sofort.
Michaels Stimme ist seit damals viel intensiver
geworden, das Songwriting ausgewogener, instrumental hat
man sich weiterentwickelt, aber es gibt immer wieder
bestimmte Merkmale, sei es in der Melodieführung oder
vom Gitarrenarrangement, die eindeutig
Wiedererkennungswert besitzen. Die Band ist in den
letzten Jahren stark zusammengewachsen. Wir sind nicht
nur eine Söldnertruppe die das spielt, was irgendein Typ
oder eine Plattenfirma vorschreibt, sondern eine
richtige Band, die dahinter steht, was sie tut. Auch
sind die Songs sehr heavy – irgendwie rauer und
„dunkler“ geworden mit der Zeit. Die letzten Wochen
haben wir uns mit dem Schreiben von Liedern für ein
neues Album beschäftigt und mussten feststellen, dass
die nächste Scheibe sehr wahrscheinlich einen Zacken
härter werden wird. Man darf also gespannt sein…
MF: Leider findet man auf youtube nicht viel Material.
Ich hätte mir gerne mal was angeschaut. Gibt es einen
Video-Clip zu einem der Songs von «Into The Void»?
Tobias: Leider gibt es keinen offiziellen Video-Clip.
Wir haben von dem Vorgängeralbum Human Nature ein
professionelles Video gedreht. Die Produktion solcher
Videos ist immer mit Kosten verbunden. Wir wollten
lieber das Geld in die Produktion der CD investieren.
Ich glaube aber, dass man Live-Mitschnitte auf youtube
findet. Auch von Songs aus dem letzten Album. Alle die,
die sich einen Eindruck von unserem Stil verschaffen
möchten, finden auf verschiedenen Plattformen ausserdem
noch kurze Werbetrailer für «Into The Void», die
natürlich mit Songausschnitten des aktuellen Albums
unterlegt sind.
MF: Aus eurer Sicht, wie würdet ihr die Musik von
Mercury Falling beschreiben? Woher nehmt ihr die
Inspiration?
Daniel: Puuuhhh! Schwierige Frage. Die
Inspirationsquellen sind unglaublich unterschiedlich.
Die Texte beziehen sich beispielsweise auf Bücher,
Gedichte, Filme, Alltagssituationen oder drücken eben
eigene Gedanken und Gefühle aus. Der Text zu «Book Of
Hate» wurde durch eine Dokumentation über das CIA
Folterbuch „KUBARK“ inspiriert. Ein wirklich
interessantes und verstörendes Thema. Ich bin mir nicht
sicher, ob viele Menschen wissen, dass ein Regelwerk zum
Quälen von anderen Menschen existiert und von bestimmten
Ländern zur „Friedenssicherung“ eingesetzt wird. Ganz
schön pervers…. Das wahrscheinlich grösste Thema was
textlich von mir auf dem aktuellen Album behandelt wird,
ist die Psyche. Irvin Yalom, C. G. Jung, Erich Fromm,
Siegmund Freund oder Hermann Hesse standen hierbei Pate.
Ich bin sehr interessiert an solchen Themen und durch
das Nachdenken darüber, entstehen eben solche Lyrics.
Die musikalischen Inspirationen sind bei uns ebenfalls
vollkommen verschiedenartig. Mal hat man eine gute
Melodie, die sich in Deinen Kopf gebohrt hat und nicht
mehr aus diesem heraus möchte, ein anderes Mal einen
tolles Riff oder einen coolen Rhythmus auf dem alles
aufbaut. Bei «In Dark Waters» zum Beispiel, gab es erst
diesen Strophen-Rhythmus und parallel die
Anfangsmelodie. Bei «When Worlds Collide» stand zu
Beginn nur die Melodie. Bei «Queen Of Pain» war es das
Gitarren-Riff von Tobi. Ich glaube wir suchen bei jeder
Scheibe nach etwas Neuem. Es muss bei unserem
Songwriting immer so einen Aha-Moment geben. Es gibt
bestimmte musikalische Themen, die wurden schon x-Mal
bemüht, die müssen wir nicht auch nochmal verwursten und
auf ein Album bannen. Das würde uns keinen Spass machen.
Obwohl wir für uns, wie erwähnt, immer wieder was Neues
ausprobieren und auch geneigt sind etwas zu
experimentieren, würde ich diese Band allerdings nicht
unbedingt dem Gerne des Progressive Metal zuordnen, eher
dem Power-Metal mit leichten progressiven Zügen. Weitere
Inspirationsquellen sind natürlich auch andere Musiker
oder Bands: Annihilator, W.A.S.P., Malmsteen, Tori Amos,
Dream Theater..., da gibt's so viele Leute von denen wir
geprägt sind, das würde hier den Rahmen sprengen.
MF: Könnt ihr mir etwas über die Entstehung der Band
erzählen? Hier in der Schweiz kennt man euch leider noch
nicht sehr gut.
Tobias: Die Band gibt es bereits seit 1997. Nach den
ersten Auftritten hatten wir recht schnell eine
regionale Fanbase. Nachdem wir einige Wettbewerbe
gewonnen hatten, konnten wir uns von den Geldpreisen
unser erstes Demo finanzieren. Danach verliessen unsere
Mitmusiker die Band aus verschiedenen Gründen und wir
begannen uns nach Ersatz umzuschauen. Zunächst ist
Michael als neuer Sänger zu uns gekommen. Die
anstehenden Auftritte haben wir mit Sessionmusikern
bestritten. Zu dieser Zeit ist auch unser erstes Album «Panta
Rhei» unter diesen Umständen entstanden. Obwohl wir
damit einige Angebote von Labels bekommen haben und auch
„Demo des Monats“ im Metal Hammer Magazin wurden, waren
wir der Meinung, dass die Band in dieser Situation noch
nicht reif für den Wechsel ins professionelle Lager war.
Glücklicherweise sind 2004 Paul am Bass und Maicel an
den Drums als feste Mitglieder zur Band gestossen. Wir
haben sehr schnell festgestellt, dass wir einen
ähnlichen Musikgeschmack haben, den gleichen Humor
teilen und uns auch sonst gut verstehen. In dieser
Besetzung spielen wir bis heute zusammen und ich hoffe,
dass wir das auch noch sehr lange in der Zukunft tun.
Insgesamt ergänzen uns sowohl beim Songwriting und auch
bei den organisatorischen Dingen sehr gut. Wir als Band
haben viel Spass an der Sache und ich glaube, das
spiegelt sich auch in der Musik wieder. Wir versuchen
deshalb auch darauf zu achten, dass sich jeder mit den
Songs identifizieren kann und jeder die Möglichkeit hat,
sich einzubringen.
MF: Es mischen interessante Musiker beim Album «Into The
Void» mit, wie kam es zu der Zusammenarbeit?
Daniel: Jens Ludwig von Edguy hat uns eigentlich von
Anfang an begleitet. Er arbeitete bereits damals als
Engineer im Studio als wir unser Debüt-Album «Panta Rhei»
aufnahmen. Wir kennen ihn auch schon echt lange. Jens
kommt, wie wir, weitläufig aus Fulda. Wenn du hier Musik
machst, lernst du dich zwangsläufig irgendwann kennen.
Er ist ein ganz hervorragender Musiker. Piet kennen wir
mittlerweile auch einige Jahre. Er produzierte das
Vorgängeralbum «Human Nature». Beim aktuellen Album nahm
er die Vocals auf und mixte die Scheibe. Wie da der
Kontakt damals zu Stande kam, kann ich gar nicht genau
beantworten. Oliver Palotai lernten wir bei einem
Auftritt kennen, als wir vor «Sons Of Seasons»
eröffneten. Wir fragten ihn, ob er Lust hätte ein Solo
zu einem Song zu zusteuern und er willigt sofort
ein. Toll und überraschend ist immer wieder der Input den
du von aussenstehenden, in der Band nicht-integrierten
Musikern erhältst. Wie eben von Jens und Piet. Wenn du
dich schon ein halbes Jahr mit einem Song
auseinandersetzt, kann es passieren, dass du das Ganze
zu stark aus nur einem Blickwinkel betrachtest. Dann tut
es gut, wenn jemand sagt: „Hast du schon mal daran
gedacht, das…oder dieses…oder jenes zu probieren.“ Sowas
erweitert Deinen musikalischen Horizont. Piet und Jens
haben ganz fantastische Arbeit geleistet. Da hat alles
einfach echt sehr harmoniert – menschlich wie auch
musikalisch.
MF: Es ist bestimmt nicht einfach, einen geregelten Job
mit der Musik zu kombinieren. Was wäre, wenn ihr ein
Angebot für eine ausgedehnte Europa-Tournee bekommen würdet?
Was wäre die Traum-Kombination für euch?
Tobias: Natürlich ist es nicht einfach, Beruf, Familie
und Musik „unter einen Hut zu kriegen“. Wir versuchen
aber immer, unseren musikalischen Verpflichtungen
nachzukommen. In den letzten Jahren hat sich das
Musik-Business sehr verändert. Viele Musiker, die selbst
Songs schreiben und versuchen davon zu leben, müssen
irgendwie mit den sinkenden Verkaufszahlen durch
illegale Downloads klar kommen. Das bekommen natürlich
auch eher unbekanntere Bands wie wir zu spüren. Für uns
wäre es im Moment unmöglich, durch Plattenverkäufen oder
Gagen unseren Lebensunterhalt zu bestreiten. Daher gibt
es nur die Möglichkeit, entweder durch
Instrumentalunterricht und Cover-Bands oder eben einem
geregelten Beruf sein Geld zu verdienen. Bei unserem
Bekanntheitsgrad hat das natürlich nicht
notwendigerweise Nachteile.
Wir sind dadurch auch
unabhängiger und z.B. nicht von dem Produktionsbudget
einer Plattenfirma abhängig. Wenn es um Auftritte geht,
sind wir zwar zeitlich etwas eingeschränkt.
Normalerweise würden wir aber einen Weg finden, um
Konzerte und Touren spielen zu können. Natürlich ist
eine Tour auch immer ein Kostenfaktor. Eine komplette
Headliner-Tour würde sich für uns noch nicht lohnen;
dafür ist unser Bekannt-heitsgrad zu gering. Als
Support-Band muss man für gewöhnlich Buy-On zahlen. Dies
geht nur, wenn man ein finanzstarkes Label im
Hintergrund hat oder die Kosten aus eigener Tasche
zahlt. Da bei uns eher der zweite Fall zutrifft, haben
wir leider von ausgedehnten Europa-Touren nur träumen
können. Falls wir ein solches Angebot bekämen, würden
wir natürlich versuchen, es wahrzunehmen. Es gibt viele
Bands, mit denen wir gerne mal die Bühne teilen würden.
Natürlich möchten wir Shows mit unseren persönlichen
Helden spielen. Ich glaube, jeder Rock-Musiker träumt
davon, einmal im Leben mit Metallica, Iron Maiden, ACDC,
usw. auf der Bühne stehen zu dürfen. Vom musikalischen
Standpunkt aus denke ich, dass Bands wie Kamelot,
Brainstorm oder Stratovarius eine tolle Kombination
wären.
MF: Haben wir in der Schweiz die Chance euch mal live zu
erleben?
Tobias: Wir würden sehr gerne mal in der Schweiz
spielen. Leider haben uns bisher die entsprechenden
Kontakte gefehlt. Im Moment gibt es daher auch keine
konkreten Pläne für Konzerte dort. Natürlich lässt sich
das relativ schnell ändern: Nennt uns nur eine coole
Location oder bucht uns für ein Festival in Eurer Region
und wir kommen!!!
Michael: Das hoffe ich doch sehr! Mal ganz davon
abgesehen, dass die Schweiz an sich schon verdammt viel
zu bieten hat (schöne Landschaften, tolle Seen, leckeres
Essen und einen sehr attraktiven Steuersatz), würde es
uns stark reizen, uns auch bei euch mal live zu
präsentieren. Wir sind da für alle Locations offen und
freuen uns über Anfragen!
MF: Wie wäre eine Kombination mit Red Circuit, die ja
aus eurer Region kommen (mehr oder weniger)? Sie
schulden uns noch einen Gig! Das Dynamo in Zürich wäre
bestimmt optimal dafür.
Tobias: Wenn das eine Einladung ist, nehmen wir sie sehr
gerne an. Wir haben mit Red Circuit gespielt und auch
für nächstes Jahr ist ein weiteres Konzert geplant.
Daher wäre es gar nicht so abwegig, ein gemeinsames
Konzert in der Schweiz zu spielen. Das Dynamo klingt
sehr cool. Wen muss ich bestechen, um dort spielen zu
können?
Michael: Und da wäre ja auch schon die erste. Ich sag
mal spontan „ja“! Dass das Dynamo optimal dafür wäre,
glaube ich dir. Ich selbst war leider noch nicht in
Zürich und habe deswegen auch keine Erfahrungswerte. Ich
weiss aber, dass dort eine Menge für Jugend und Kultur
getan wird und wir würden natürlich ebenfalls gerne dazu
beitragen! Da schulden die Jungs von Red Circuit euch
noch einen Gig. Wir werden sie mal fragen, was da schief
gelaufen ist. Wir hatten in 2011 einen Gig mit ihnen bei
uns in Fulda. Wir hatten jede Menge Spass! Super Musik
und klasse Rahmenprogramm im Backstage; mit den Jungs
kommt man gut klar und Chity ist halt ein richtiger
Spassvogel.
MF: Ihr habt jetzt eine wunderbare Kurz-Tour mit Axxis
vor euch. Wie kam es dazu und wie bereitet ihr euch vor?
Tobias: Wie Daniel schon gesagt hat, sind wir bei
Phonotraxx unter Vertrag. Das Label wurde von Axxis
gegründet und von Harry und Bernhard geleitet. Für die
Beiden lag es daher nahe, uns mit auf eine ihrer Tourneen
zu nehmen, um den Bekanntheitsgrad von Mercury Falling
noch weiter zu steigern. Wie bereitet man sich auf eine
Tour vor? Gute Frage. Im Prinzip machen wir nichts
anderes als sonst auch. Ich glaube, wir proben einfach
nur gezielter und lassen uns nicht durch andere Dinge
ablenken. Wir freuen uns auf jeden Fall riesig auf die
Zeit auf Tour und sind Axxis sehr dankbar für ihr
Angebot.
Michael: Wir sind ja beim Axxis eigenen Label Phonotraxx
unter Vertrag, so steht man miteinander eng in Kontakt.
Um es kurz zu machen, die Jungs von Axxis fragten uns
und wir sagten natürlich gerne zu. Wir haben für die
Tour ein paar Proben mehr angesetzt. Das ist zwar
manchmal etwas stressig, da viele von uns ausserhalb der
Band noch anderen Jobs nachgehen, aber wir wollen für
unsere Fans das Beste geben und dafür nehmen wir dies
gerne in Kauf!
MF: Deutschland hat ziemlich starke Bands am Start: RPWL,
Red Circuit, Vanden Plas, Subsignal und natürlich
Mercury Falling. Für mich ist Mercury Falling eine
grandiose Neuentdeckung. Wie seht ihr die Musikszene in
Deutschland und was erwartet ihr für die Zukunft für
Mercury Falling?
Daniel: Erst einmal Danke! So was tut echt gut zu hören!
Wir haben so lange Zeit im tiefsten Underground
rumgedümpelt, dass es einfach echt schön ist, zu hören,
dass man eine grandiose Neuentdeckung sei. Was die
Musikszene in Deutschland betrifft, bin ich zwiegespalte.
Ich finde es schon ziemlich krass, wie sich die
Industrie quasi durch Instant-Produkte wie „Deutschland
sucht den Superstr“, „Popstars“ oder weitere
Grenzdebile Formate selbstzerstört und den Karren weiter
in die scheisse manövriert, kann man eigentlich nur
besorgt sein. Statt auf wirkliche Künstler oder Musiker
zu setzen und diese dauerhaft aufzubauen und zu
etablieren, wird nur versucht, Kids die Kohle aus der
Tasche zu ziehen und schnelles Geld zu machen. Wobei der gecastet „Star“ eigentlich auch nur Abfallprodukt des
Formates ist. Haltbarkeit: 6 Monate! Eine Spitze der
kulturellen Wegwerfgesellschaft. Den Gipfel stellt aber
zurzeit die GEMA (Gesellschaft für musikalische
Aufführungsund mechanische Vervielfältigungsrechte) dar.
Eine Vereinigung, die immense Summen von Veranstaltern
verlangen, wenn diese Konzerte organisieren und diese
Summen leider nicht mal den Künstlern, die bei diesem
Verein angemeldet sind, wirklich zukommen lassen,
sondern nur kleine Kleckerbeträge auszahlen, da man als
Künstler der Unterhaltungsbranche in Ihren Augen leider
weniger wert ist, als vergleichsweise Komponist von
klassischer Musik. Diese Vereinigung schadet den
Musikern mehr, als das sie hilft und bereichert sich in
unmoralischer Weise an dem Berufszweig den sie vorgeben
zu schützen. Nun soll ein neues Tarifsystem eingeführt
werden, was zu Folge hat, dass Konzerte für den
Endverbraucher noch teurer werden sollen, was wiederrum
bedeutet, dass weniger Konzert veranstaltet werden, da
die Nachfrage schrumpfen wird.
Die Metal-Szene in Deutschland ist meiner Meinung
wirklich sehr gut. Es gibt unglaublich gute Acts. du
hast ja bereits einige genannt. Es wird nur leider immer
schwerer von eigener Musik leben zu können, da CDs
beziehungsweise physische Tonträger immer weniger
verkauft werden. Da bleibt den Bands oft nur noch die
Möglichkeit live zu spielen. Und der Livesektor ist hart
umkämpft. Aber wir machen das was wir tun eben gerne,
deshalb werden wir einfach so weiter machen, wie wir es
bisher getan haben. Gute Alben aufnehmen, coole Konzerte
spielen und das machen, worauf wir Lust haben. Als
Nächstes steht eine Mini-Tour mit Axxis diesen Monat an.
Worauf wir uns total freuen! Danach spielen wir dieses
Jahr noch drei bis vier weitere Auftritte in Deutschland.
Nächstes Jahr wollen wir schliesslich neues Material
aufnehmen und produzieren. Vielleicht wieder mit derselben
Crew. Toll wäre es natürlich für grosse Festivals gebucht
zu werden und dass sich die CDs super verkaufen. Schreiende
Frauen in der ersten Reihe, schnelle Autos und ein echt fettes
Bankkonto….aber ganz realistisch klingt das leider
nicht. Aber wer weiss, vielleicht ist ja auf dem nächsten
Album ein Mega-Hit!
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