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Da mir Martin (rechts
im Bild), der Bassist von Profanity, schon vom Mountains of
Death her bekannt war, war es für mich ein besonderes Interview,
da ich somit die Band noch besser kennen lernen durfte. Zuerst
war als Interviewgegenüber nur Martin vorgesehen, aber als
wir uns zum Ort des Geschehens aufmachten, kamen uns Armin
(Drumms/ in der Mitte) und Tom (Guitar, Vocals/ links im Bild)
entgegen und schlossen sich uns an. Der Ort, eine Parkbank
im Freien, war genauso natürlich wie sich die Band gab, in
dieser lockeren Atmosphäre begann dann
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das Gespräch. Warum Profanity
wohl die netteste Band ist, seit es Schweizer Schokolade gibt
und wie es so ist mit Cryptopsy auf Tour zu sein, lest ihr
in dem nun folgenden Interview. An dieser Stelle noch ein
grosses Dankeschön an die Metal Die Hard Front, die dieses
Interview ermöglichten.
MF: Erzählt zuerst
mal kurz etwas von eurer Bandbiografie?
Tom: Kurz?! 1993 (Lacht)... Entstanden ist es aus der Idee,
da ich immer mehr technischen und brutalen Death Metal machen
wollte und in der Band in der ich damals gespielt habe war
das nicht möglich. Somit habe ich praktisch Profanity Ende
1993 gegründet. Nachdem wir die ganzen Leute beisammen gehabt
haben, haben wir in dieser Zeit zwei Demos aufgenommen. Aber
war eigentlich alles andere als technischer und brutaler Death
Metal und somit hats eigentlich nur eine Möglichkeit
gegeben die Band am Leben zu erhalten, indem das Line-Up geändert
wurde. Dann ist der Martin dazugekommen und dann der Armin
und dann haben wir angefangen für die erste CD Shadows
to Fall das Material zu schreiben. Danach hat Martin
aus familiären Gründen die Band verlassen, da kam Daniel dazu
und hat den Bass für die Shadows to Fall eingespielt.
1999 verliess Daniel dann die Band wieder und Martin kam nach
drei Jahren der Abwesenheit wieder zurück. Ja, und dann hats
so seinen Lauf genommen.
MF: Ihr seid zur Zeit ja mit Cryptopsy auf Tour, kommt
man sich da manchmal nicht etwas klein vor wenn man mit so
einer bekannten Band auf Tour ist?
Martin: Nein. Es ist natürlich schon ein Unterschied da, ganz
klar, Cryptopsy ist Headliner, der Bekanntheitsgrad ist grösser
und die Leute primär wegen Cryptopsy die Tour besuchen. Aber
es ist so von Seiten Cryptopsy aus das gegenüber Haemorrhage,
Spawn und uns, überhaupt keine, sag ich mal Benachteiligung
besteht, klar Soundcheck haben sie einen den längeren, aber
sonst, und da spreche ich wohl für die ganze Band, werden
wir relativ gut behandelt und fair, soweit ich dass bis jetzt
abschätzen kann. Es macht einen Riesenspass die Konzerte zu
eröffnen und von Tag zu Tag wächst dieses Bandgefüge zwischen
den vier Bands von mal zu mal mehr zusammen und Kleinigkeiten,
wie das Einladen/Ausladen, das geht mittlerweile Hand in Hand.
Klar manchmal gibts auch etwas Stress aber es macht
einfach viel Spass für so eine Band eröffnen zu dürfen und
auch zuzuschauen nebenher, genauso mit Haemorrhage und Spawn
natürlich auch.
MF: Wie viel Konzerte habt ihr bis jetzt schon gehabt?
Martin: Sieben. Das ist jetzt heut das siebte.
MF: Wie läuft eine typische Profanity Probe ab?
Armin: Typische Profanity Probe... Ja, es kommt drauf an,
wenn wir uns auf die Gigs vorbereiten dann läufts eigentlich
so ab, dass wir nur die Sets durchspielen und eben versuchen,
da so gut wie möglich alles wieder rauszuholen damits
am Live-Gig dann passt. Ansonsten läuft die Probe dann sehr
Kreativ ab wir versuchen dann möglichst an den neuen Liedern
zu arbeiten und sind dann so dreimal in der Woche drei Stunden
im Proberaum um an unserem Zeug zu arbeiten, also ohne gross
hier Party zu machen oder sonst was, sondern wirklich Arbeit
an der Musik.
Martin: Wir sind da ziemlich diszipliniert.
MF: Und wenn ihr gar keine Konzerte in Aussicht habt
und Stücke schreibt?
Armin: Dann sind wir eben hauptsächlich dabei neue Stücke
zu schreiben und auszuarbeiten, da wir ja jetzt wieder die
nächste Scheibe machen wollen, denke mal so Anfang bis Mitte
nächsten Jahres. Wir haben jetzt schon ein Stück auf unserer
7 CD Humade me Flesh und in dem Stil werden
wir diese Platte auch denk ich mal irgendwie Vollenden.
MF: Dauert es lange bis ihr ein Stück geschrieben
habt?
Martin: Ja, wir sind nicht die schnellsten, weil uns die Musik
einfach so wahnsinnig wichtig ist und wir solange an einem
Stück arbeiten bis wir wirklich alle damit zufrieden sind.
Es ist auch so, bei der Probe wo mans spielt gefällts
einem und bei der nächsten Probe nicht mehr, dass muss alles
ineinander greifen, da basteln wir wirklich solange bis es
stimmt. Wir sind keine Band die dreissig Stücke für ein Album
schreibt und sich die besten acht raussucht, wir schreiben
wirklich ein Stück nach dem andern und machen so lang rum
bis es für uns gut ist.
MF: Wer schreibt bei euch eigentlich die Songs? Wer
bringt die meisten Ideen?
Martin: Tom bringt die meisten Ideen und dann wird alles miteinander
ausgearbeitet. Zuerst das Schlagzeug und dann kommt noch der
Bass mit dazu.
Armin: Ich denke mal auch, dass die Geschichte zwischen uns
dreien entsteht, weil jeder dann seinen Teil miteinberingt.
Es ist natürlich klar das einer die Grundidee im Kopf hat,
wie das Lied so ausschauen sollte und auf dem wird dann gemeinsam
aufgebaut.
MF: Ich habe gelesen das euch der Underground auch
sehr wichtig ist. Was ist euch am Underground denn so wichtig?
Martin: Es ist zunächst mal schwierig zu definieren, was ist
der Underground. Für mich ist es so, dass je länger man bei
dem ganzen dabei ist auch sehr viel mitkriegt. Der Underground
ist auch wie ich mittlerweile festgestellt habe sehr engstirnig
und von daher ist dieses Wort Underground schon irgendwie
schwierig. Wenn ich eine Band sagen muss die Underground ist,
dann ist es für mich zum Beispiel Inhumate oder so Leute wie
Dani von Revenge Prod. oder die Metal Die Hard Front, das
ist Underground, die Leute die miteinander etwas machen. Es
gibt so viele Leute die so viel schwatzen, schönreden und
das hintenrum, dass finde ich nicht gut, aber das ist überall
so. Der wirkliche Underground, das sind Leute, das sind Freaks
die auf Konzerte gehen und die sich mit der Musik identifizieren.
Egal in was für Richtungen, seis aktiv Musik spielen
oder vor der Bühn/auf der Bühne, einfach das Zusammen und
Miteinander halt. Und das ist meiner Meinung nach in der Schweiz
saumässig gut.
MF: Wenn du die Schweiz gleich so ansprichst, was
gefällt euch denn so an der Schweiz?
Tom: Die Leute leben die Musik, sie gehen nicht einfach auf
Konzerte um sich darzustellen, sondern die nehmen aktiv Teil
am Konzert (Lacht).
Martin: Das ehrliche einfach, das offene. Auch wenn einem
etwas nicht gefällt ganz klar, dass man das auch sagen kann
und nicht hintenrum und niemand einem böse ist, einfach dieses
Miteinander. Seid wir das erste mal in der Schweiz gespielt
haben und der Kontakt immer mehr wird, mehr aufgebaut wird,
gerade mit der Metal Die Hard Front oder dem Mountains of
Death und all das, das ist unglaublich. Das bestätigt für
uns noch mehr das Schweiz, Death Metal, Extreme Musik und
Underground einfach alles zusammenpasst, das ist super!
MF: Jetzt weniger ne Frage, ich sage euch ein paar
Stichworte und ihr sagt mir was euch gerade so dazu einfällt.
Es muss einfach etwas mit Metal zu tun haben. Schoggi?
Martin: Profanity! (Lacht)
Armin: Ja, Schoggi denk ich mal mag jeder von uns und die
beste kommt natürlich aus der Schweiz.
Tom: (Lacht) Jetzt haben sie mir die Antworten schon weggenommen.
MF: Zeitreisen?
Martin: Herr der Ringe, Tolkien. Zurück nach Mittelerde.
Tom: Suffocation noch mal sehen können.
Armin: Auf jeden Fall, Suffocation noch mal sehen können.
MF: Kommerz?
Martin: Fuck the Commerce.
Armin: Kommerz gibts überall, muss man halt damit leben.
Tom: Gradwanderung.
MF: Vorbilder?
Martin: Keine.
Armin: Gene Hoglan.
Tom: Ähm... viele Gitarristen hab ich als Vorbilder, zum Beispiel
Trey Azagoth von Morbid Angel, den Suffocation Gitarristen
und auch einige Jazz-Gitarristen.
MF: Wie seid ihr zum Metal gekommen?
Martin: Das war bei mir glaube ich, mit Warlock, AC/DC und
solchen Sachen gings los und dann halt immer heftiger
und beim Death Metal hängengenlieben.
Armin: Bei mir war es der eigene Bruder der mich dazu verführt
hat und seit dem bin ich abhängig.
Tom: Bei mir warens meine Freunde, da hat einer mal
ne Accept Platte angeschleppt und dann gings so weiter
mit AC/DC, Iron Maiden, immer heftiger, immer derber und dann
halt Death Metal.
MF: Wollt ihr zum Schluss noch etwas an die Schweizer
Fans mitteilen?
Martin: Kill Fuck Die! Und ein riesengrosses Dankeschön an
die Unterstützung und dass wir bei jeder Show probieren das
auch zurückzugeben was wir erfahren dürfen in der Schweiz.
Vielen Dank!
Armin und Tom: Genau. Danke!
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