Sevendust sind kaum mehr aus der Alternative
Metal-Szene wegzudenken. Die Amerikaner machen bereits
seit 1994 zusammen Musik. Mit ihrem neuen Album “Cold
Day Memory“ (2010) haben Sevendust ihr bereits 8.Werk am
Start. Metal Factory (MF) hat Morgan Rose (Drums
und Background Vocals) getroffen und mit ihm über die
Schweiz, Amerika, den Krieg und Zukunftspläne
gesprochen.
MF: Ihr seid bisher erst einmal in der Schweiz gewesen.
Gefällts euch hier? Habt ihr schon was von der Stadt
gesehen?
Morgan Rose: Nicht wirklich, denn es regnet schon den ganzen Tag
und es ist bereits unsere 6. Show am Stück, also haben
wir eigentlich den ganzen Tag etwas ausgeruht. Aber
dieser Teil der Welt ist wirklich wunderschön, am
liebsten würde ich jetzt rauf in die Alpen. Ich steh auf
Skifahren und so und jedes Mal wenn ich mir die
olympischen Winterspiele anschaue ist da einer aus der
Schweiz der bei der Olympiade abräumt. Es ist ein
wirklich schönes Land und alle sind so freundlich hier –
es ist wirklich eine Freude hier zu sein.
MF: Spielt ihr dieses Jahr an vielen Festivals?
Morgan Rose: Ja, wir haben am “Rock im Park“ / “Rock am Ring“
gespielt und wir sind auch am “Download Festival“ dabei.
Aber eigentlich haben wirs dieses Jahr locker genommen.
Wir spielen ein paar Shows mit Disturbed und Avenged
Sevenfold – wir haben ein paar Shows mit ihnen zusammen
und dann noch ein paar Headline-Shows. Es wird also eher
ein kurzer Trip, so können wir sicher gehen, dass wir
nächstes Jahr wieder kommen können und nicht erst in
zwei, drei oder erst vier Jahren. Wir möchten jedes Jahr
zurück kommen!
MF: Hoffen wirs doch. Ihr seid ja nun schon mit
einigen grossen Namen unterwegs gewesen: Avenged
Sevenfold, Disturbed, Slipknot, Metallica…..Wie war das
so?
Morgan Rose: Oh man, da gibt’s immer diese tollen aber leider
vertraulichen Stories. Ich meine, ich stehe den Jungs
von A7x wirklich nah; wir stehen den meisten dieser
Bands sehr nah. Wir haben grade eine Tour mit A7x durch
die Staaten gemacht und jetzt sind wir hier mit A7x und
danach gehen wir mit A7x nach Australien und dann geht’s
fürs “Uproar“ in die Staaten mit A7x. Es ist also fast
schon Tradition, dass wir dahin gehen wo auch Avenged
Sevenfold sind, denn wir lieben es mit ihnen zu spielen
und mit ihnen abzuhängen – es sind einfach grossartige
Jungs! Wir hatten eine tolle Karriere, wir sind schon
sehr lange dabei und wir haben eigentlich schon mit
allen gespielt – ich meine,wir haben mit praktisch jedem
gespielt der einen Namen hat. Wie gesagt, wir hatten
Glück und wir sind froh, dass wir immer noch hier sein
und immer noch spielen können.
MF: Wann kriegen wir denn etwas Neues von euch zu
hören? Ihr habt letztes Jahr ein neues Album
rausgebracht – Gibt’s bereits Pläne für ein Neues?
Morgan Rose: Ja, wir werden diese Tour beenden, dann geht’s für
eine kurze Tour durch die Staaten und Australien, dann
“Uproar“ in Amerika für 6 Wochen und anschliessend
vielleicht noch eine kleine Akustik-Tour. Anschliessend
wollen wir dann ins Studio, also spätestens Anfang
nächstes Jahr. Das neue Album sollte dann hoffentlich im
Sommer rauskommen und wir hoffen, dass wir mal ein
Weilchen von den Staaten wegkommen und konzentrieren uns
vermehrt auf Europa, Australien, Japan und überall
sonst, sodass wir Amerika mal eine Pause gönnen können,
denn wir haben in letzter Zeit sehr oft gespielt.
MF: Apropos Amerika eine Pause gönnen – Ich hab
gehört ihr wart im Irak und in Afghanistan? Das muss
ziemlich speziell gewesen sein – bei den Truppen sein,
für sie da sein, für Amerika da sein – Wie wars?
Morgan Rose: Es war grossartig. Egal ob du nun glaubst, dass
dieser Krieg stattfinden sollte oder nicht, denn jedes
Mal, wenn irgendwo Krieg herrscht, wünschte ich es wäre
nicht so. Doch ich finde man muss die Leute, die drüben
kämpfen unterstützen. Wir haben eine enge Verbindung mit
dem Militär und unseren Verbündeten. Ich hab viele
Soldaten aus verschiedenen Ländern getroffen, die waren
alle in der selben Gruppe und es war einfach richtig
cool diesen Leuten mal einen Moment Realität zu schenken
- eine schöne Realität, weit weg vom Kämpfen und der
heissen Zone. Wir fühlten uns geehrt ihnen das geben zu
können. Es war zwar mitunter etwas beängstigend aber wir
hatten wirklich Glück, dass wir das tun konnten und ich
wünschte mehr Bands würden zu den Truppen gehen, denn es
bedeutet den Männern und Frauen da draussen sehr viel.
MF: Du hast gesagt ihr seid eng verbunden mit
Amerika, eng verbunden mit dem Militär – Gibt es sonst
noch etwas das euch nahe steht? Etwas das immer wieder
vorkommt in euren Lyrics, in eurer Musik?
Morgan Rose: Ah, wir haben uns nie wirklich mit dem politischen
Zeug beschäftigt. Es gibt genügend Leute die die das
tun. Wir teilen eigentlich eine Meinung mit dem Westen.
Wir waren im Irak und in Afghanistan und wir haben mit
den Soldaten und auch dem militärischen Personal da
drüben gesprochen und ich denke weil wir da waren,
wissen wir auch, wovon wir reden. Die Leute die nie da
waren können es sich auch nicht richtig vorstellen. Ich
meine, jeder sollte sich eine Meinung bilden dürfen.
Aber die, die wirklich dahinter stehen, sollten mal
rüber gehen und mit eigenen Augen sehen was da so abgeht
und die Leute die unsere Truppen da drüben nicht
unterstützen – Das ist einfach nur unglaublich traurig.
Ich meine da gibt es Leute die nicht da sein wollen und
dann gibt es Männer und Frauen die an die Sache glauben
und sich geehrt fühlen unser Land und unsere Alliierten
zu repräsentieren und für das Gute zu kämpfen. Aber wir
sprechen das in unseren Lyrics eigentlich nur selten an.
Ich sage nicht, dass wirs nie tun werden, aber meistens
schreiben wir über unser Leben, über was wir so
durchmachen…Manchmal hats was mit den Kindern zu tun,
manchmal damit, dass wir so oft weg von zu Hause sind,
oder wie es ist, durch eine Scheidung zu gehen oder all
die anderen Probleme und Sorgen die das Leben mit sich
bringt. Wir haben viel erlebt in unserer Karriere und
darüber schreiben wir auch meistens und ich denke, viele
Leute können sich auch damit identifizieren, denn das
Leben ist nun mal nicht immer einfach.
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