Die Wölfe kommen bald
wieder ins Z7.
Diesmal jedoch präsentierten sich die Power /
Progressive Metal Götter Sonata Arctica von der (eher)
ruhigeren Seite. Weil das Quintett eine Pause von ihrer
Arbeit im Studio brauchte, entschieden sich die
Virtuosen, eine Akustik-Tour zuerst in Finnland und dann
in Europa zu starten, um etwas Abwechslung zu erhalten.
Henrik "Henkka" Klingenberg und Pasi Kauppinen äussern
sich zu diesem eher selten gesehenen und speziellen
Projekt, wie es dazu kam und was in der nächsten Zeit
auf uns zukommen wird.
MF: In diesem Interview
möchte ich gerne auf das Thema, eine Akustik-Tour zu
starten, eingehen. Ihr habt schon einige Shows hinter
euch.
Henkka: Ja, wir hatten schon
einige Konzerte. Wir starteten in Las Palmas (Spanien),
dann haben wir ungefähr zehn in Finnland, sowie bisher
elf Shows auf der Europa-Tournee gespielt. Jetzt stehen
noch fünf aus.
MF: Und wie lief es bis jetzt?
Pasi: Sehr gut soweit, denke ich.
MF: Wie
seid ihr eigentlich auf die Idee gekommen, eine ganze
Akustik-Tournee zu starten?
Henkka: Es begann schon vor mehreren Jahren. Zuerst
haben wir zwei bis drei Akustik-Versionen unserer Lieder
in der Mitte unserer Konzert-Sets eingebaut. In einem
Sommer, in dem wir kein neues Album veröffentlicht
hatten, wollten wir mal etwas anderes machen. So haben
wir uns 2016 dafür entschieden, ein Akustik-Set zu
kreieren und spielten circa zehn Konzerte in Finnland.
Jetzt hatten wir eine sehr ähnliche Situation. Wir
arbeiten gerade an unserem nächsten Album, aber haben so
viel Zeit im Studio verbracht, dass wir eine Abwechslung
benötigten. Wir mussten mal wieder raus und etwas
anderes tun. So kamen wir auf die Idee, eine
Akustik-Tour zu machen und diesmal auch an andere Orte
zu gehen als nur in Finnland zu bleiben. Und das
funktioniert nun wirklich gut.
MF: Wie war denn euer Vorgehen, euer
akustisches Set zusammenzustellen, beziehungsweise eure eigenen
Songs umzuschreiben?
Henkka: Wir sahen
uns zuerst das Material an, welches wir schon in 2016
gespielt haben und nahmen für dieses Set ungefähr fünf
bis sechs Lieder wieder auf. Für den Rest suchten wir
Songs aus, bei denen wir vermuteten, dass sie gut
funktionieren und fanden es bei der Umsetzung heraus. Es
war wie ein "Hit and Miss-Thing", wir probierten die
Lieder aus, und wenn sie sich doch nicht so gut eigneten,
gingen wir zum nächsten über.
MF: Habt ihr persönlich während diesem
Prozess ein paar Lieder wiederentdeckt, die ihr
insbesondere in der neuen Version gerne spielt?
Pasi: Ja, vielleicht bei einzelnen ist dies der Fall,
die in der neu arrangierten Version viel besser zu
spielen sind als im Original auf dem Studioalbum.
Henkka: Es ist natürlich eine total andere
Sache, einige dieser Lieder werden wir definitiv immer
noch elektrisch spielen.
Pasi: Klar! Und wenn
wir wieder mit dem elektrischen Set auf die Bühne gehen,
wird es sich so gut anfühlen, sie wieder in ihrer
normalen Version zu rocken! =)
MF: Das
glaube ich euch sofort! Nun, mein Eindruck von euch als
eine Live-Band war/ist, dass ihr sehr aktiv auf der
Bühne seid bezüglich eurer Performance. Wie ist es für
euch, nun auf der Bühne zu stehen und zu einer eher
ruhigeren Art von Musik aufzutreten?
Henkka: Also es ist nicht wirklich ruhiger, denn einige
der Lieder sind immer noch sehr wild. Aber ja klar, es
ist sicher ein total anderes Gefühl. Wir fokussieren uns
mehr auf das Spielen an sich. Ich persönlich sitze für
fast das ganze Set, was ich sonst normalerweise nie tue.
Pasi: Dazu kommt, dass an einigen Konzerten auch
das Publikum sitzend ist, was eine ganz andere
Atmosphäre für das Konzert zur Folge hat.
MF: Und gefällt euch diese?
Pasi: Es ist sicher anders, aber ja, ich mag auch diese
Stimmung.
Henkka: Ja, es ist sicher eine schöne
Abwechslung, aber ich bräuchte es nicht für immer so.
MF: Wie war die Reaktion eurer Fans, als
ihr bekannt gegeben habt, dass ihr eine Akustik-Tour
absolvieren werdet?
Pasi: Ich denke, einige haben unsere bisherigen
Akustik-Versionen von mehreren Songs schon gehört und
diejenigen waren auch erfreut und aufgeregt. Ich habe
aber auch gehört, dass es auch skeptische Reaktionen
gab, wie dies wohl funktionieren würde. Aber
schluss-endlich waren die Konzerte unglaublich.
Henkka: Die Leute wissen halt auch nicht, was sie
erwarten sollen. Wir haben ein paar Akustik-Versionen
von einzelnen Liedern veröffentlicht, aber auch diese
sind anders umgesetzt als diejenigen, die wir jetzt
spielen. Also, wenn man sie noch nicht gehört hat, ist
es sicher etwas ganz Neues. Aber allgemein denke ich,
dass es die Leute sehr gefreut hat, und alle wissen, dass
wenn sie zur Akustik-Show kommen, sie etwas total
anderes zu erwarten haben.
MF: Klar. Es ist sicher toll zu sehen,
dass euch auch bei etwas eher Untypischem eine erfreute
Reaktion entgegnet wird. Nun, später in diesem Jahr
werdet ihr mit Kamelot auf Tour gehen. Werdet ihr dort
wieder "Strom" geben oder möchtet ihr das Akustik-Set
beibehalten?
Pasi: Nein nein, schon
vorher auf den Festivals werden wir wieder in normaler
Form auftreten.
Henkka: Wir haben nun noch fünf
Shows, mit derjenigen heute (Di. 28. März im Z7)
inbegriffen. Die letzte ist in Bochum am Samstag (30.
März). Danach werden wir nicht mehr akustisch auftreten,
bis zum nächsten Mal (lacht). Jetzt werden wir mindestens
zwei Jahre mit dem neuen Album auf Tour gehen.
Pasi: Wir werden unser nächstes Album fertigstellen,
dann haben wir mehrere Festival-Shows auf unserem Plan.
Henkka: Das Album wird veröffentlicht und dann werden
wir wieder auf die Bühne zurückkehren. Es wird
Headliner-Shows vor und nach der Support-Tour mit
Kamelot geben. Dann haben wir ein paar Wochen Pause und
kommen im Herbst wieder zurück nach Europa.
MF: Ich freue mich schon! Wir sind schon
bei der letzten Frage angekommen. Ihr habt bereits
einige Konzerte hier in Pratteln im Z7 gespielt. Ist es
für euch schon wie ein "nach Hause kommen"?
Pasi: Ja! Tatsächlich haben die Jungs ausgerechnet, dass
die Band dreizehnmal im Z7 war. Das heisst, für mich
waren es circa fünf bis sechs Konzerte hier.
Henkka: Dann wären es wahrscheinlich elf Shows für mich
hier. Wir lieben diese Location sehr und eines der
Highlights, von dem du wahrscheinlich nichts wusstest
ist, dass es hier Waschmaschinen gibt! Insbesondere auf
einer langen Tour braucht man es wirklich. Wir denken
auch, dass wir hier ein paar super Konzerte hatten und
es ist schön an einem Ort zu spielen, den wir kennen und
an dem wir wissen, wo sich was befindet. Es ist wie ein
Zuhause weg von Zuhause.
MF: Schön zu hören. Habt ihr noch letzte
Worte an eure Schweizer Fans und an die Metal
Factory Leser?
Henkka: Wir werden im
November oder Dezember zurückkehren! Dieses
Akustik-Projekt wird wahrscheinlich wieder einmal
aufgegriffen, jedoch erst in mindestens ein paar Jahren,
man weiss ja nie. Wir freuen uns auf unser vollendetes
Album und auf das Spielen unserer neuen Musik.
MF: Vielen Dank für eure Zeit, und ich
freue mich sehr auf die Show heute Abend.
Pasi:
Danke dir – Enjoy!
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