Immer um Qualität bemüht.
Es gibt Interviews, bei denen man schnell merkt, dass die Infos
der Musiker grundsätzlich eine schon fast auswendig gelernte
Phrasierung zum neuen Album sind. Dabei irgendwas heraus zu kitzeln,
das nicht schon an hunderten von anderen Gesprächen auch schon
kundgetan wurde, wird dann zu einer schwierigen Geschichte. Auf der
anderen Seite gibt es Mucker, dich sich einfach auf ein gutes
Gespräch freuen und dabei gerne frisch von der Leber weg
losplaudern. Trifft man dann noch Leute, die sich an dich erinnern,
stehen die Voraussetzungen für ein NICHT 08/15-Interview sehr gut.
So sass ich im Hotel und wartete auf The Dead Daisies,
besser gesagt auf Sänger John Corabi und Gitarrist Doug Aldrich.
John steuerte als erster auf mich zu, begrüsste mich sehr freundlich
und dicht gefolgt von Doug, der sich darüber freute, mich wieder zu
sehen. Anstelle des Interviews wurden zuerst die neusten Infos
zwischen Doug und mir über die eigenen Familien ausgetauscht. Hier
entpuppte sich John schon als sehr offener und lustiger Mann, denn was er
und auch Doug im folgenden Interview zum Besten gaben, gehörte mitunter zu
den besten Gesprächen, die ich führen konnte. Lest selber, wie sich
die beiden über The Dead Daisies, ihre musikalische Vergangenheit mit
Ronnie James Dio, Whitesnake und Mötley Crüe und das Kommende
äusserten.
MF: Wo nehmt ihr heute die Motivation her, noch
ein neues Album zu veröffentlichen?
Doug: Weil wir damit viel Geld verdienen und alle Mädels
abbekommen (grinst).
John: Wirklich (lautes Lachen)? Wir
tauchen in eine Grauzone ein (lacht).
Doug: Für ein neues
Produkt hast du meistens ein zu geringes Budget. Trotzdem wollen wir noch
immer neue Musik kreieren. «That's the part of the game». Die Band
hat sich in den letzten Monaten sehr weiterentwickelt. Obschon es
der Markt kaum mehr zulässt und schon gar nicht rentabel ist, ein
neues Album zu komponieren und zu veröffentlichen, fragten mich die
anderen Jungs an, ob ich Lust hätte, mit ihnen neues Material zu
schreiben. So begann eine neue und sehr gute Art einer neuen
Beziehung. Die andere Sache ist, dass man für eine neue Tour auch
neues Material zum Spielen braucht. Du kannst nicht auf eine
Konzertreise gehen und immer das Gleiche präsentieren, das würde die
Fans sehr schnell langweilen.
John: Als ich mit der Musik
begann, bist du auf Tour gegangen, um das neue Produkt zu
unterstützen und viele Alben zu verkaufen. Heute unterstützt du mit
einer neuen CD die Konzerte. Ich kann nicht für die anderen Jungs in
der Band sprechen, sondern nur für mich selber…
Doug: …klar
kannst du das, du machst den lieben langen Tag nichts anders…
John: …bloss weil ihr alle so still seid (lautes Lachen)…
Doug (grinst): …es war nur ein Scherz! «He's the mouth teacher in
the band!» Das ist sein Job!
John: Ganz ehrlich, ich bin der
Letzte, der jemandem seine Meinung aufzwingen will. Hey, die Musik,
das habe ich immer gemacht. Ich schmiss die Schule, um Sänger in
einer Band zu werden. Mit sechzehn Jahren liess ich alles hinter mir und
wollte die Welt mit meiner Stimme und der Gitarre erobern. Es spielt dabei
keine Rolle, ob wir an einem Tag ein oder zwei neue Songs schreiben,
sondern die Qualität ist das Gütesigel. Am Ende des Tages wollen wir
Spass haben mit dem was wir tun.
Doug: Beim neuen Album
hatten wir unzählige Ideen. Da floss in dieser kreativen Phase mehr
aus uns raus, als wir überhaupt verwenden konnten. Hoffentlich
bietet sich irgendwann die Möglichkeit, all diese nicht verwendeten
Ideen noch in Songs umzuwandeln.
MF: Wieso habt ihr nicht gleich eine Double-CD
veröffentlicht?
Doug: Weil uns dazu die Zeit fehlt!
John: Du darfst
nicht vergessen, wie verstreut die Bandmitglieder leben, geografisch
gesehen. Drei Leute leben in Kalifornien, einer lebt in Sidney
(Australien) und ich wohne in Nashville Tennessee. Das vorletzte Album
«Revolucion» wurde in 32 Tagen geschrieben. «Make Some Noise» wurde
in 35 Tagen komponiert. In dieser Zeit sitzen wir alle im gleichen
Raum, spielen uns gegenseitig unsere Idee vor, die wir irgendwann
auf dem Handy oder dem Laptop gespeichert haben. Wir arbeiten sehr
hart in dieser Zeit, jeden Tag zehn bis zwölf Stunden. Das ist eine
verdammte Knochenarbeit. Beide Werke wurden in dieser Zeit
geschrieben, aufgenommen, gemischt und gemastert. Ja, das ist eine
verdammt kurze Zeit. ABER! Als ich das erste Mal mit diesen Jungs
arbeitete und sie mir sagten, dass sie innerhalb eines Monats ein
komplettes Album erstellen wollten, sagte ich nur: «You're fucking
crazy!» Ihr könnt ein qualitativ gutes Album nicht nur während eines
einzigen Monats gestalten. Bleibt auf dem Boden und nehmt die
Geschichte ernst! Das Lustige war, als ich eine Dokumentation über
Deep Purple's «Machine Head» sah. Als der Fünfer damals in Montreux
ankam, existierte kein Song. Sie mussten die Ideen sammeln,
ausarbeiten und zu Tracks gestalten. So entstand ein Welthit, wie
«Smoke On The Water», der aus einer reinen Inspiration entstand.
Verstehst du, was ich meine? Acht Songs wurden in zweieinhalb Wochen
geschrieben. Also kalkulierte ich und ich wusste, dass wir es in
knapp einem Monat schaffen könnten, ein neues Album fertig zu stellen.
Hey und mit Doug an der Gitarre, Marco (Mendoza) am Bass, Brian
(Tichy) am Schlagzeug und David (Lowy) an der Gitarre… Ich denke, am
meisten brauchten wir Zeit für den Schreibprozess. Die Riffs
abzustimmen und die Gesangsparts einzubauen. Hey und diese Musiker…
Es macht nur «boom» und ein weiterer Song steht. Es ist unglaublich,
wie talentiert all diese Mucker sind und mit welcher Leichtigkeit
sie Neues komponieren. Die sitzen im Flieger, unterhalten sich,
machen sich Gedanken und «päng», schon steht der nächste Song.
«That's pretty cool!»
MF: Was mögt ihr denn mehr. Im
Studio zu sein oder auf der Bühne zu stehen? Es müsste eigentlich
das Zweite sein, so oft, wie ihr im Moment unterwegs seid.
Doug: Wir mögen beides! Wenn ich alleine für mich spreche…
Ich liebe die Arbeit im Studio. Klar, die Bühne gibt mir ein
unglaubliches Gefühl, wie auch das Reisen. Aber diese kreative Ader,
Neues aus dir raus zu lassen, mit anderen Musiker diesen kreativen
Prozess zu durchleben, das fühlt sich grossartig an!
John: Es
ist verdammt aufregend, wenn Doug mit einer neuen Idee ankommt und
sich dann alle daran zu schaffen machen, damit ein neuer Track
entsteht. Zu sehen, wie sich jeder mit dieser Idee identifiziert,
wie jeder für sich die einzelnen Parts erarbeitet und am Schluss
doch alles zu einer Mannschaftsleistung wird, das ist unglaublich!
Aus einem Riff noch eine Steigerung zu machen, die dann durch den
Drumbeat von Brian zu etwas ganz Besonderem wird, das ist sehr
spannend. Du hörst diese Entstehung immer und immer wieder und
bekommst einen ganz speziellen und eigenen Bezug zu dieser Idee, die
dann in einem neuen Song gipfelt. Je mehr zu diesem Lied kommt,
desto mehr kommt auch die Freude jedes Musikers auf. «Oh man, that's
a killer!» Zusammen mit dem Gesang und dem Text gehst du wie durch
einen See direkt in eine wunderschöne Blume. Weisst du, was ich
meine?
Doug: Wir haben in letzter Zeit dermassen viel
getourt… Da ist die Studioarbeit eine angenehme Abwechslung (lacht).
Aber hey, Beides hat seinen Reiz und darum bevorzugen wir Beides
(lacht)!
MF: John, du hast es vorhin schon gesagt,
bei The Dead Daisies spielen sehr talentierte und bekannte Musiker
mit. Wie schwer ist es da als renommierter Mucker, sein Ego einer
Band unter zu ordnen?
Doug: Das ist überhaupt nicht schwer. Weisst du,
grundsätzlich sind wir alle sehr gute Freunde, wo jeder den
anderen respektiert. Es gibt auch keinen Bandleader. Es ist, wie es
ist und wir unterstützen uns gegenseitig. Steht irgendwas im Raum,
wird es angesprochen und ausdiskutiert. Wir sind älter geworden und
brauchen diesen ganzen Ego-Kram nicht mehr.
John: An Ende
des Tages, wenn ich im Backstageraum herumlaufe oder draussen eine
Zigarette rauche, wird mir klar, dass wir alle das genau Gleiche
wollen. Zusammen wollen wir etwas Grossartiges gestalten. Eine tolle
neue CD komponieren. Wir kämpfen für das Gleiche, auch wenn wir aus
unterschiedlichen Richtungen kommen. Nach drei Hochzeiten weiss ich
wovon ich spreche (lacht).
MF: War die Zeit zusammen mit Whitesnake, Dio oder
Mötley Crüe wichtig für euch?
John: Diese Zeit gab mir die Möglichkeit, das Musikbusiness
von einer grösseren Seite aus zu sehen. Vielleicht aus einer anderen
Sichtweise, als es bei Mötley Crüe der Fall war (grinst). Ich kann
aber The Dead Daisies nicht mit etwas vergleichen, das ich bisher
erlebte. Okay, vielleicht am ehesten noch mit dem, was Bruce Kulick
und ich zusammen bei Union taten. Das Budget, das wir damals für
Union hatten, war absolut minimal. Trotzdem veröffentlichten wir
regelmässig neue Alben und gingen auf Tour. Alles war sehr gut
organisiert und uns standen die Egos nicht im Weg. Mötley war ein
verdammtes Animal und mit nichts anderem zu vergleichen!
Doug: Für mich waren die anderen Bands eine sehr gute Erfahrung
um zu sehen, wie das Business seine Gesetze hat. Truppen wie Mötley,
Whitesnake oder Dio waren einfach Hausnummern. Die gleichen
Erfahrungen machten Scott Travis oder Richie Faulkner, als sie bei
Judas Priest einstiegen. Wenn du in eine solche Maschinerie
hinein kommst, staunst du erstmal, wie alles seinen professionellen
Weg geht. Ich lernte sehr viel und verbrachte sehr viel Zeit mit
David (Coverdale, Whitesnake). Dabei plauderten wir über das
Songschreiben, das Aufnehmen und vieles mehr. Betreffend der
Stageperformance war es Ronnie (James Dio), der mir Vieles zeigte
und mich auf Vieles hinwies. Er hat jeden in seiner Band mitgezogen
und zu einem besseren Performer gemacht. "Schau, du stehst auf der
Bühne und hast dein Gitarrensolo. Mach daraus aber etwas Spezielles,
etwas, das nur du bist!" Jeden Abend versuchte ich, nur mich zu sein
und mein Bestens abzuliefern. Es war eine sehr gute Erfahrung, die
mir heute bei The Dead Daisies hilft, einen tollen Job abzuliefern.
In dieser Band spürst du den Rock'n'Roll Style. Ich kann es nicht
erklären…
John: …nenn es kompakter, das beschreibt es sehr
gut…
Doug: …ja, du hast recht.
John: Vielleicht kann
ich anhand einer Situation erklären, was du meinst. Bei Whitesnake
und Dio gab es einen sehr starken Mittelpunkt. Das waren die Sänger.
Der Rest war… Du weisst was ich meine (grinst). Bei uns dreht sich
nicht alles um den Sänger, sondern es geht um den Sänger, um die
Gitarristen, um den Bassisten und um dem Schlagzeuger. Bei uns haben
alle ihre Momente, die manchmal spontan sind oder auch vorhersehbar.
Wir sprechen nach den Shows immer darüber, was gerade auf der Bühne
passierte. Jeder hat seinen Spot während des Konzertes. Es geht
nicht nur um deine Persönlichkeit, sondern um das Kollektiv. Ich
denke, das beschreibt es ganz gut, was du sagen wolltest.
Doug: Genau, die Vergangenheit war für uns alle eine gute und
wichtige Erfahrung, die wir nun umsetzen können. Ich kann nur für
mich sprechen, ich bin glücklich über alles, das ich erleben durfte.
Ich bin stolz darauf, dass Ronnie mir die Gelegenheit gab, ein Teil
seiner Truppe zu sein. Ich bin stolz darauf, dass ich mit David
zusammen Lieder schreiben konnte…
John: …oder die Kurzantwort
auf deine Frage: YES (lautes Lachen)! Schneid den ganzen Rest raus,
das interessiert keinen und schreib einfach JA (lacht noch immer).
Doug und John bejahten die Frage (lautes Lachen).
MF: Habt ihr euch jemals als Rockstars gefühlt?
John: Das ist eine lustige Frage. Ich wuchs in den
70er-Jahren auf. Mit David Bowie, Freddie Mercury, Steven Tyler,
Robert Plant oder Mick Jagger. Es ist so verrückt, wenn ich diese
Persönlichkeiten mit mir vergleichen soll. «I do what I do!» Aber
ich sah mich nie auf der gleichen Höhe wie diese Jungs! Aber es ist
lustig, wenn Leute zu mir kommen und nach einem gemeinsamen Foto
fragen. Dabei legen sie ihren Arm um mich und ich fühle, wie sie
dabei zittern. Das ist wirklich verrückt. Weisst du was ich meine.
Ich bin weder Jagger noch Tyler noch Bowie. All diese Fans schauen
uns an, wie Doug und ich damals unsere Helden. Es ist echt verrückt.
Ich sagte immer zu meiner Frau, ich will keiner dieser verdammten
Rockstars sein. Meine Frau schlug mir dabei immer auf den
Oberschenkel und meinte: «Für deine Fans bist du aber einer!» Selber
sah und sehe ich das aber nicht so.
Doug: Wir lieben die
Musik, die wir spielen. Seit wir Kinder waren, wollten John und ich
nie was anderes machen. Uns interessiert immer, wie man einen
besseren Sound hinbekommt, oder wie man noch mehr beim Schreiben aus
einem Song etwas heraus holen kann. Ich denke, vielen Bands ist dies
scheissegal, Hauptsache, die Frisur sitzt und die Mädels schenken
ihnen die Aufmerksamkeit. Das ist eine individuelle Angelegenheit.
Den richtigen Chorus, die passende Melodie, die perfekte Bühnenshow
zu finden ist um einiges wichtiger, als der nächste Rockstar zu
werden, der du trotzdem nie sein wirst. Darum werden wir auch heute
Abend versuchen die perfekte Rockshow zu spielen…
John:
…während ich auf der Suche nach dem besten Leder für meine Bentley
bin (lautes Lachen). Den habe ich bis heute leider noch nicht
gefunden (lacht noch immer).
MF: Sex, Drugs and Rock'n'Roll. Ein Klischee oder
das Wahre im Rock-Zirkus?
Doug: Früher gab es davon sehr viel (grinst). Heute sind
wir alle verheiratet und das verändert so einiges. Hast du Kinder,
verschwendest du deine Zeit nicht mit solchen Dingen.
John:
Es verfolgt mich noch immer (grinst). Aber es hat sich alles
verändert. Sex habe ich nur noch mit meiner Hand, Drogen sind
Vitamintabletten und der Rock'n'Roll hat mich fest im Griff (lautes
Lachen von allen). Nein, das war ein Scherz.
Doug: Nein, das
war kein Scherz!
John: Nein, leider wirklich nicht (lautes
Lachen von allen). Der Scherz sitzt oben im Zimmer und wartet auf
mich (lacht). Im Ernst, wir alle sind älter geworden. Alles was wir
heute tun, wird eine Stufe langsamer gemacht. Durch viele Fehler
(grinst) haben wir einiges im Leben mitbekommen. Wir lernten, welche
Leute uns gut tun und von welchen wir uns fernhalten sollten. Es ist
wichtig, solche Dinge zu realisieren. Als ich jünger war, schaute ich
mich nach allen um, die ein Loch haben. Damit ich mich mit ihnen für
20 Minuten vergnügen konnte, benötigte ich eine Konversation für 23
Stunden. Um solche Dinge heraus zu finden, brauchst du Erfahrungen.
Heute haben wir tolle Frauen und tolle Kinder, die unseren Tag zu
einem besseren machen. Klar trinken wir unsere Cocktails oder
Drinks. Da hat sich nicht viel geändert. Aber heute wissen wir, wo
die Schmerzgrenze ist und überschreiten diese nicht, damit wir morgen
wieder eine gute oder sehr gute Performance abliefern können. Als
ich bei Mötley war, musste ich gewisse Dinge heraus finden. Du weisst
was ich meine. Da gab es aber einen Punkt, bei dem mir mein Doktor
riet: «Keine Ahnung was du machst, machst du dies aber nicht
besonnener und wirst bedeutend ruhiger, dann unterschreibst du deine
eigene Todesurkunde». Drosselst du das Tempo nicht und wirst
bodenständiger, schmeisst du dich selber aus der Kurve. Du
verstehst, was ich meine!
MF: Was war für euch wichtig in der Vergangenheit
und was ist es heute?
Doug: Definitiv ist für mich heute die Familie das
Wichtigste in meinem Leben. Klar liebe ich das Gitarrenspiel und
versuche ein noch besserer Künstler zu werden. Ein differenzierterer
Sound ist auch wichtig. Eine gute Grundausbildung hilft in vielen
Lebenslagen und ist nicht zu verachten.
John: Das versuche
ich auch immer meinen Kindern zu sagen, lernt einen anständigen
Beruf (lacht)! Als ich jünger war…
MF: …wo ist das nächste Girl…
John: …ja… Sex mit jungen, heissen Bräuten zu haben. Heute
bin ich im Hotelzimmer mit meiner Hand alleine sehr glücklich
(lautes Lachen). Oder ich gehe mit meiner Frau shoppen… Wie auch
immer (lacht). Keine Ahnung. Verdammt, das ist wirklich eine gute
Frage! Früher war es die Frage, wie ich an einen Plattenvertrag
komme. Dabei liess ich Leute hinter mir, nur um meinem Weg zu gehen.
Nach der Mötley Crüe-Geschichte stellte ich fest, wer wirklich meine
Freunde sind, auf die ich mich verlassen kann. Das Schöne daran ist,
dass viele Freunde mich die ganze Zeit begleiteten. Zudem ist es
meine Familie, die mir zusammen mit meinem Freunden die Balance
gibt, damit ich nicht vom Weg abkomme. Das ist ganz wichtig. Klar,
noch immer will ich Musik machen. Aber ohne diesen Ausgleich kannst
du in diesem Business nicht bestehen, langfristig gesehen. Trotzdem
wichse ich immer wieder in meinem Hotelzimmer (lautes Lachen).
MF: Was sind die Pläne für die Zukunft?
Doug: Auf dieser Tour haben wir ein paar Shows aufgenommen.
Die Band hat sich in den letzten Monaten gefunden und ist noch zu
einer verschworeneren Gemeinschaft geworden. Wir spielen noch
tighter und das war für uns Anlass genug, ein paar Shows
mitzuschneiden. The Dead Daisies haben einen Weg gefunden, dass
jeder auf den anderen eingeht und so zu einer unzertrennbaren
Einheit wird. Das ist eine natürliche Entwicklung…
John:
…«powerful»…
Doug: …genau. Wir hoffen, dass wir gegen Ende
des Jahres diese Live-CD veröffentlichen können.
John: Ich
denke, es sollte ein Album zusammen mit einer DVD sein. Damit die
Leute auch sehen, wie wir auf der Bühne zusammenspielen. Seit 2012
sind die Daisies fast ununterbrochen auf Tour oder im Studio. Da
grenzt es an ein Wunder, dass wir uns gegenseitig noch nicht an die
Kehle gegangen sind (lacht). So langsam sollten wir uns eine kleine
Auszeit nehmen, um sich in der freien Zeit an neue Riffs zu wagen,
so dass wir 2018 ein neues Studioalbum veröffentlichen können. Wir
sind alle sehr beschäftigt, Doug hat seine Sachen am Laufen, wie
auch Marco oder ich. Im Januar oder Februar soll eine Live-Scheibe
mit Mötley Crüe-Sachen aus dem Jahr 1994 veröffentlicht werden.
Ausserdem arbeite ich an einer Solo-Scheibe. Es gibt einiges zu tun
für uns (grinst).
Doug: Ja, dann wollen wir nächsten Sommer
zurück nach Europa kommen und eine Tour spielen.
John: Wir
haben in der letzten Zeit in 34 Ländern gespielt, das ist
unglaublich!
Doug: Wir möchten uns bei den Fans bedanken,
dass sie uns noch immer die Treue halten und anderen von The Dead
Daisies erzählen, so dass immer mehr Leute an unsere Konzerte
kommen. Dafür werden wir uns jeden Abend gegenseitig in den Arsch
treten, wenn wir auf der Bühne stehen. Wir werden unsere Batterien
kurz über Weihnachten und Neujahr aufladen und zurück kommen!
MF: Dann wünsche ich euch alles Gute für die Zukunft, bedanke
mich für das tolle Interview und hoffentlich bis bald!
Doug: Thanks brother!
John: Danke dir für das tolle
Gespräch. Hoffentlich sehen wir uns bald wieder!
Doug: Ja,
unbedingt!
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