Am Tag zuvor spielten U.D.O. zum ersten Mal (so) tief
im Süden von Italien wie noch nie zuvor und ein paar
Stunden später musste man bereits wieder Promotion für
das neue Album «Dominator» machen, sprich Interviews
geben. Sänger Udo Dirkschneider war diesmal der
"Glückliche", der sich den Fragen von Metal Factory
stellen durfte. Dabei gab es Antworten zu den neuen
Songs, ein ehrliches Statement zur Co-Headliner Rolle in
Balingen sowie eine persönliche Einschätzung zum
gegenwärtig wieder aktuellen Thema Accept. Dies jedoch
unter dem Gesichtspunkt, dass der ehemalige Shouter der
deutschen Kult-Combo nach David Reece in der Person von
Mark Tornillo einen weiteren "Nachfolger" erhalten hat.
Darüber hinaus könnt Ihr nachlesen, was Lynyrd Skynyrd
mit U.D.O. zu tun haben und was passiert, wenn eine
Heavy Metal Band eigentlich in Finnland oben spielen
sollte, aufgrund eines verspäteten Fluges aber in
Spanien festsitzt! Das Interview begann mit etwa zehn
Minuten Verspätung, was mich jedoch nicht daran
hinderte, all meine vorbereiteten Fragen vortragen zu
können! (UD = Udo Dirkschneider)
MF: Hallo Udo!
UD: Hallo..., ich bin etwas hinterher..., aber wie das
so ist, wenn man einen Interview-Marathon macht...,
irgend-wann verschiebt sich das.
MF: Das macht gar nix..., ich habe Zeit und nehme mir
sie!
UD: Gut!
MF: Ok, dann legen wir gleich los..., oder?!
UD: Wir legen.., ja..., wir legen los..., ich muss ein
bisschen Zeit aufholen! (lacht)
MF: Kurze Frage..., wie war's gestern in Italien?
UD: In Italien? War sehr gut und das erste Mal, dass wir
eigentlich so tief im Süden gespielt haben. Hat aber
Spass gemacht und es war sogar mit dem Gefühl, ein
bisschen Neuland zu betreten. So südlich in Italien
haben wir noch nie gespielt und öhm..., war sehr
interessant, gute Reaktionen..., also auch da
funktioniert es!
MF: Ihr seid 2007 sehr lange auf Tour gewesen. Sind die
neuen Songs demnach alle erst letztes Jahr entstanden?
UD: Ja..., eigentlich haben wir angefangen im 2008,
nachdem wir mit dem DVD-Recording, Mischen und et cetera
fertig waren, haben wir angefangen, am neuen Album zu
arbeiten. Deshalb haben wir auch 2008, bis auf die
Russland-Tour so gut wie eigentlich gar nicht gespielt.
Wir haben uns da wirklich Zeit genommen, mal länger als
üblich an einem Album zu arbeiten.
MF: Das letzte Studio-Album von W.A.S.P. (2007) trägt
auch den Titel «Dominator». Wie seid ihr dazu gekommen?
UD: Ja, wir haben sagen wir mal..., wir wollten unser
Maskottchen «Mastercutor» weiter benutzen und dann
hatten wir den Titel «Dominator». Den kann man jetzt
nicht auf ein bestimmtes Thema festlegen. Viele Menschen
wollen ja andere Menschen dominieren..., ob es Politiker
sind, ob es im privaten Bereich ist..., im Beruf. Da
gibt es nun viele Facetten würde ich sagen und da hatten
wir den Titel «Dominator» und sagten, dass passt ganz
gut, um unseres Maskottchen weiter zu führen. Da ist
jetzt kein tieferer Sinn dahinter, sondern es passt...,
sagen wir mal so, es passte gerade. Aber den Titel von
W.A.S.P..., das wusste ich überhaupt nicht und habe es
eigentlich erst gesehen, als ich den zweiten Tag in
Balingen war, dass die da irgendwie 'nen Banner hängen
hatten mit «Dominator» drauf und ich dachte, was ist das
denn? Aber das hatte überhaupt keinen Zusammenhang,
also..., das wusste kein Mensch, dass die auch ein Album
rausgebracht haben.
MF: Wo liegen deiner Meinung nach die signifikanten
Unterschiede zwischen «Mission No° X», «Mastercutor» und
«Dominator»?
UD: Ahh, ich glaube, das ist alles eine
Weiterentwicklung. Bei «Mission No° X» haben wir
angefangen, uns mit den heutigen Hörgewohnheiten
auseinander zu setzen. «Mastercutor»..., haben wir
angefangen, mal in gewissen Formen anders zu
arrangieren, gesanglich ein paar Sachen
auszuprobieren..., nimm mal zum Beispiel «Tears Of A
Clown» und ich glaube bei «Dominator», wenn man mal die
Spannbreite der ganzen Songs nimmt, also noch einmal
sehr vielseitig..., ist das eigentlich, sagen wir mal
so, ein Ergebnis aus vielen vielen U.D.O.-Sachen. Ich
glaube, deshalb macht es dieses Album, soweit ich das
mitgekriegt habe..., von den Kritiken her auch so
interessant. Da ist alles drin, was man im Prinzip von
U.D.O. erwartet und solches, was man nicht von U.D.O.
erwartet. Deshalb haben wir hier ein Album, wo wir im
Augenblick alle glücklich mit sind.
MF: Im Vorfeld kam ja die Single-CD «Infected» heraus,
wo mit «Systematic Madness» und «Bodyworld» zwei
hammergeile Kracher den Weg auf's Album nicht fanden.
Was gab den Ausschlag dazu?
UD: Das war eigentlich der Albtraum für uns! Wir
mussten..., was heisst wir mussten..., wir mussten
eigentlich gar nix..., wenn man schon 'ne EP raus
bringt, was auch nicht unsere Idee war unbedingt,
sondern mehr 'ne Promotion-Sache war, um das Album
anzuheizen, wie man so schön sagt. Und deshalb mussten
wir, um die EP für die Leute interessant zu machen, und
dass sie, sagen wir mal, für's Geld auch was bekommen,
zwei Non-Album Tracks da drauf tun. Die sind uns sehr
sehr schwer gefallen..., welche wir nehmen, welche wir
dann weglassen auf dem Album und im Nachhinein haben
dann diese beiden den Weg auf die EP gefunden. Wir haben
uns dann hingesetzt und gesagt ok Album..., welche Songs
machen die ganze Geschichte rund und die stachen halt
ein bisschen raus. Für uns sind das immer so "lost songs"
sag' ich mal ja..., bei einer Auflage von 2'222..., hmm...,
ja..., aber die werden mit Sicherheit nicht verschwunden
sein, weil dafür finden wir sie auch eigentlich zu stark
und werden die in irgendeiner Form bestimmt auch
irgendwann dem breiteren Publikum zugänglich machen.
MF: Also dann stimmt das mit diesen 2'222...?
UD: Ja ja..., das ist auch..., das habe ich nicht so
ganz begriffen, aber schön..., ähmm..., das ist
eigentlich eher 'ne Promotion-EP, aber es tut einfach
weh, da wirklich zwei Songs wegzugeben, die ohne
Weiteres auch auf dem Album sein könnten.
MF: In welche Richtung gehen des Weiteren «Bleeding
Heart» (Japan-Bonus) und «Pleasure In The Darkroom» (Digipak-Bonus)?
UD: Ja..., das ist auch so eine Sache mit dem Digipak...,
das ist auch nicht so..., eigentlich hatten wir gesagt,
wir bringen ein Album raus, wo auch «Pleasure In The
Darkroom» drauf ist ja..., um da auch wieder noch zwei
weitere Sachen (Udo meint da die normale Jewelcase
Ausgabe - MF) draus zu machen. Das ist so ein bisschen
Plattenfirmen Politik, die ich sagen wir mal, in der
heutigen Zeit, wo die Leute sowieso kein Geld haben,
nicht so ganz nachvollziehen kann. Sagen wir mal
Bonus-Tracks für Japan..., ja die Japaner wollen immer
was extra haben und da hat eben..., haben wir uns für «Bleeding
Heart» entschieden, den Song nach Japan zu geben. Und «Pleasure
In The Darkroom» war für uns eigentlich ein kompletter
Album-Titel, aber dass wegen der Special Edition nun
daraus ein Bonus-Song gemacht wurde..., das ist Politik
und da könnten wir noch lange darüber reden, aber lassen
wir das..., (lacht laut)
MF: Wie war der diesjährige Auftritt am BYH!!!-Festival
für euch? Klar waren Journey danach stark, aber die
heimlichen Headliner wart ihr! Nervt sowas vor eigenem
Publikum nicht?
UD: Ja! Ich meine, es war uns schon bewusst, dass...,
also nachdem wir da auf der Bühne waren..., wenn man
dann sieht, was da unten passiert und haben uns gedacht,
danach zu spielen ist schon ganz schön schwer. Ich
denke, wir haben da, glaube ich, ein ganz schönes
Feuerwerk abgebrannt.
MF: Aber hallo...
UD: ...ehmm..., ja..., es ist schon so..., ähh... (Udo
ringt ächzend nach Worten - MF), Headliner..., dafür ist
den Verantwortlichen halt der Name U.D.O. zu wenig gross
genug. Wenn das Ganze Accept heissen würde, wäre das
wahrscheinlich für einige Leute einfacher. Ehmm..., aber
wir sind mittlerweile bei sehr vielen Festivals, wie
jetzt zum Beispiel in Italien waren wir Headliner..., in
Spanien waren wir Headliner..., es kommen immer mehr
Festivals, wo wir auch mittlerweile Headliner sind....,
ja. Die ganz Grossen stehen noch aus..., man wird sehen,
wenn..., wie dieses Album einschlägt. Das ist ja auch
noch so ein bisschen nach Verkaufszahlen et cetera. Da
steckt ja immer 'ne Höllen-Politik dahinter und
natürlich auch namensmässig. Der Name ist ja immer
ausschlaggebend..., aber das halte ich mal auch für ein
bisschen blödsinnig, weil U.D.O. ist mittlerweile...,
glaube ich, nach so langer Zeit doch auch ein
Markenzeichen.
MF: Auf jeden Fall...
UD: ...aber, das ist halt immer noch so ein bisschen
Politik..., aber sagen wir mal, wir waren ja gar nicht
so böse unbedingt..., aber nicht den Headliner machen
müssen..., manchmal ist es auch viel interessanter, der
Co-Headliner zu sein.
MF: Aber es wäre 'ne Option für später mal an gleicher
Stelle?!!
UD: Das mit Sicherheit..., also..., wird auch..., ich
hab' auch das Gefühl, das wird kommen. Da sind so einige
Sachen, die kann man nicht erklären, aber dafür ist man
lange genug dabei. Ich glaube, da passieren gerade ein
paar andere Geschichten.
MF: Ihr habt einen eigenen Download-Shop eingerichtet,
wo zum Beispiel 17 Konzerte der letzten Tour zu sehr
fairen 8,95 Euro angeboten werden. In Zürich (11.11.07)
wurde der USB-Stick für 50.- (rund 33 Euro) verkauft!
Wie das?
UD: Ja..., also ich meine..., normalerweise..., für 'nen
USB-Stick und mit dem ganzen Aufwand..., das ist
natürlich, wenn man das umrechnet in Schweizer
Franken..., das kann ich dir jetzt nicht beantworten.
Wir haben die auf der Deutschland-Tour für 20 Euro,
manchmal für 25 Euro verkauft, das kommt ganz drauf an.
Das war eigentlich auch, sagen wir mal, inklusive des
USB-Sticks soweit ok. Da haben die Leute dazu gesagt,
das sei ein fairer Preis..., ja..., da gehst nach Hause
und nimmst direkt ein Live-Konzert mit. Im Download-Shop
ist das im Prinzip hinterher so, dass der Aufwand schon
auf der Tour statt gefunden hat und dann kannste nachher
nicht beim Download sagen, du verkaufst das Ding wieder
für 20, 25 Euro. Das kauft kein Mensch mehr. Und das
werden wir mit Sicherheit auf der nächsten Tour, so wie
das aussieht, wieder machen. Weil, wir haben schon
Nachahmer gefunden! (lacht)
MF: Ja..., ich meine, irgendwie muss man ja heutzutage
an Kohle kommen, wenn die Tonträger nicht mehr so
laufen!
UD: Ahh..., es geht nicht nur, sagen wir mal, um Kohle.
Es gibt eigentlich..., wir haben jetzt auch einen Weg
gefunden, dass wir das wahrscheinlich noch billiger
machen können. Das war ja jetzt das erste Mal, ein
Höllen-Aufwand und das entwickelt man dann natürlich
auch weiter. Und das ist gar nicht so einfach, mal eben
zu sagen, du kannst direkt auf dem Nachhauseweg ein
Live-Konzert mitnehmen. Das bedarf auch Einiges an
Technik und da werden wir mit Sicherheit noch preislich
was anderes machen können und ich finde das eigentlich
auch einen ganz guten Merchandise-Artikel. Auf der
anderen Seite, da gebe ich dir Recht, da muss man nicht
drum herum reden, heutzutage lebt eine Band vom
Live-Spielen und vom Merchandise. Weil CD-Verkauf, da
müssen wir nicht drüber reden.
MF: Für das kommende "Best-Of Album" habt ihr die Fans
voten lassen. Wieviele der gewählten Songs hättet ihr
auch dafür verwendet?
UD: Vom "Best-Of Album"?
MF: Ja.., das vom kommenden Dezember!
UD: Da haben wir uns eigentlich ziemlich sogar..., das
hat sich..., wenn wir das mal in Prozenten sagen...,
würd' ich sagen..., zu 85% gedeckt mit dem, was wir auch
gemacht hätten. Das war eigentlich schon dicht dran...,
das war sehr interessant.
MF: Zu «Black And White» habt ihr ein "nettes" Video
gedreht! Warum so blutig (wird sicher zensiert und nicht
überall gezeigt!) und war deine Frau auch auf dem Set?
Ich frage wegen den Mädels und so...
UD: ...nö! Meine Frau war da nicht dabei. Wir bewegen
uns da im Entertainment-Bereich, das ist auch nix
Schlimmes passiert. Nö nö..., wir wollten einfach...,
wir haben einfach mal einigen Leuten freie Hand gelassen
und im Prinzip geht es ja eigentlich darum, dass das mit
"Metal Heart" immer noch schlägt..., das war so ein
bisschen der Sinn..., aber wir haben diesmal nicht
irgendwie wie bei «Wrong Side Of Midnight» oder bei
«Mean Street» jetzt wirklich 'ne Story in dem Sinne
verbraten. Das ist ein ziemlich offenes Video..., wir
haben mal ganz anders..., ja..., die Mädchen sehen je
auch schön hässlich aus..., wurden hässlich gemacht. Das
ist jetzt einfach mal eine andere Art von Video und...,
mit den Videos ist das ja so eine Sache! Machste eins
mit Story, dann ist das viel zu kompliziert..., das will
keiner sehen. Heutzutage so ein Video-Clip ist
eigentlich..., MTV und Viva kannste sowieso vergessen.
Dafür sind wir, glaube ich, auch zu wenig
boygroupmässig..., ne..., also sagen wir mal so,
videomässig macht man das mehr für Ostblock-Länder. In
Skandinavien läuft sowas viel, da hat man 'ne Chance,
dass man mit dem Video-Clip gezeigt wird..., Spanien,
Griechenland..., solche Geschichten laufen gut, aber
Deutschland ist verdammt schwierig.
MF: Deine Antworten zur Accept-Reunion fallen zum
Beispiel bei «Ask Udo» (auf der offiziellen
Band-Homepage - MF) sehr moderat aus! Ich finde das
einfach leichenfledderisch, was deine Kollegen da
machen. Wieso nennen sie sich nicht, wie beispielsweise
Heaven & Hell, anders?
UD: Das ist 'ne gute Sache..., da haste mir eigentlich
das Wort aus dem Mund genommen! (lacht) - Ähmm..., ich
weiss es nicht..., ich mein'..., das sind so..., auf der
einen Seite ok. Ich finde, es ist ok, wenn sie Musik
machen ja..., sind ja nun auch Leute, die ja nicht
unbedingt die Schlechtesten sind. Es ist auch so mit
Sicherheit eine gute Sache, da bin ich überzeugt von,
dass ein gutes Album mit guten Songs kommen wird. Es
wird halt nur nicht Accept sein und ich meine, wir sind
ja gefragt worden, der Stefan und ich, ob wir 'ne
Reunion machen wollen. Da hat man sich mal ganz
sachlich..., habe ich mich da mit dem Stefan in
Interviews dazu geäussert..., waren auch in dem Sinne
gar nicht so abgeneigt, wolln' mer mal sagen, aber es
gab da schon gewisse..., sag' ich mal..., wie soll man
das sagen..., Auflagen. Also unter gewissen
Voraussetzungen hätten wir das machen können..., diese
Voraussetzungen waren den Herrschaften sag' ich mal...,
anscheinend ein bisschen "touch to much". Nur, aus
Erfahrung wird man ja klug und sagen wir mal U.D.O.
deswegen zu begraben..., ähh..., da hätte ich mir
zusammen mit dem Stefan verdammt sicher sein müssen,
dass es auch eine Reunion wird..., nicht nur für ein
Album und für 'ne Tour und merkt dann, dass es sowieso
nicht klappt. Dann hätte man auch wirklich..., ja!
Ja..., doch mehrere Jahre machen müssen und da waren die
Voraussetzungen eigentlich nicht gegeben und dann haben
sie gesagt, pass mal auf, das Risiko ist uns zu hoch,
U.D.O. zu begraben. U.D.O. ist im Prinzip 'ne gestandene
Sache, die gut funktioniert..., und die funktioniert
immer besser..., und dafür das aufzugeben..., das wollen
wir nicht tun! Das Einzige, was mich bei der ganzen
Sache verwundert, ist, da öhmm..., was nun die Welt nach
aussen nicht unbedingt weiss..., da kam dann der
Kommentar ja ok, dann würde ohne U.D.O..., würde es
niemals Accept mehr geben und zwei Wochen später kommt
ganz sicher übers Internet "Accept sind weg"..., da
musste ich..., ganz ehrlich, habe ich mich ein bisschen
verarscht gefühlt. Also das heisst im Prinzip haben sie
Plan B in der Tasche gehabt und so einen Sänger zaubert
man nicht innerhalb von zwei Wochen aus dem Hut! Oder
die ganze Besetzung..., öhmm..., aber bitteschön..., ich
meine, ich weiss nicht, ob die aus Erfahrung klug
werden. Ich meine, wir haben nun erlebt mit «Eat The
Heat», was ja auch ein gutes Album ist, keine Frage,
aber es hat eben halt mit Accept nichts zu tun. Und da
frage ich mich, was sie da gerade machen..., (seufzt) -
was soll ich dazu sagen? Ich wünsche ihnen viel
Glück..., wir werden sehen, was passiert und ich glaube,
im Endeffekt wird das draussen entschieden..., bei den
Fans.
MF: Ihr musstet das Konzert in Finnland vor drei Tagen
wegen eines verspäteten Fluges canceln. Was habt ihr
unmittelbar danach gemacht, bevor es dann gestern nach
Italien ging?
UD: Da sind wir..., mussten wir uns ein Hotel suchen in
Barcelona und jo..., haben dann praktisch einen
Abend..., praktisch so gesehen dort verbracht. Aber
nicht irgendwie in der Innenstadt, sondern das war in
der Nähe vom Flughafen, weil wir am nächsten Morgen
ziemlich früh nach Italien mussten. Und das ist
natürlich immer..., auf Deutsch gesagt "scheisse"! Aber
was willste machen? Der Flug war weg nach Helsinki...,
wir wären zwar noch nach Finnland gekommen, wären
irgendwann um Mitternacht in Helsinki gewesen, hätten
dann aber noch weiter gemusst und da ging überhaupt kein
Flug. Da wären wir gar nicht mehr auf den Zeitpunkt
hingekommen.
MF: Dein Bruder Peter hat mit seiner Band Vanize
zwischen 1999 und 2006 drei Alben aufgenommen. Es
scheint aber schon länger nix mehr zu gehen. Hast du noch
Kontakt zu ihm?
UD: Ja..., logisch..., habe ich zu meinem Bruder
Kontakt, aber ich sag' mal..., in musikalischer Hinsicht
die Band Vanize..., die wird es also mit Sicherheit
nicht live geben oder die..., vielleicht machen die mal
noch so einfach "just for fun" ein Album, wie das
letzte..., weil da sind keine Liveaktivitäten geplant.
MF: Ich habe jetzt einfach gefragt, weil ihr schon mal
zusammen gespielt habt!
UD: Ja ja..., nee..., also das kann man eigentlich
sagen..., das wird wohl nicht mehr stattfinden.
MF: In England oder auch Schottland scheint ihr nicht
gross anzukommen, es fehlen die entsprechenden Angebote.
Hast du eine Erklärung dafür?
UD: Ja..., komischerweise..., die Leute fragen, warum
kommen wir nicht..., aber es ist sehr schwierig nach
England zu gehen. Also sagen wir mal..., man kann da
spielen, aber das sind dann Situationen..., und nun
weiss ich nicht, ob das überhaupt Sinn macht. Ich glaube
im Augenblick Sinn macht..., nun wir haben in London
öfters gespielt und das war da immer ausverkauft. Im
Moment würde es Sinn machen, vielleicht mit Motörhead
oder Saxon als Special Guest mitzumachen oder es gibt da
in England wieder ein ganz gutes Festival und sich dort
zu präsentieren. Es ist schade, weil ich weiss, es gibt
reichlich Fans in England.
MF: Spielt ihr dieses Jahr nochmals in der Schweiz nach
dem 19. Juni, etwa im Z7 oder so?
UD: Das könnte ich mir ganz gut vorstellen. Wir werden
mit Sicherheit in der Schweiz spielen, aber frag mich
nicht..., ich könnte mir vorstellen, dass das Z7 wieder
angesagt ist..., ja. (In der Tat werden U.D.O. am
1.12.09, wie vorausgesagt, ihre Aufwartung anlässlich
der «Dominator»-Tour im Z7 machen! - MF)
MF: Was geht mit 57 nicht mehr so gut bei Udo wie noch
vor 25 Jahren?
UD: Party machen! (lacht laut) - Also man muss schon ein
bisschen drauf achten sag ich mal..., so die wilden
Zeiten sind vorbei. Man kann nicht jeden Abend "hoch die
Tassen" und solche Geschichten durchziehen..., man ist
schon etwas ruhiger geworden. Ansonsten muss ich sagen,
hat sich da eigentlich nichts gross verändert. Also
nicht Gebrechen hier und Gebrechen da..., bis jetzt
konnte ich nichts anderes feststellen. Es ist genau wie
früher!
MF: Kurze Frage: Wer ist Michael Cartellone?
UD: (überlegt kurz) - War der nicht mal der Schlagzeuger
auf der «Predator»-Tour?
MF: Richtig!
UD: Und der ist..., ooch..., bei Journey gespielt...,
der hat..., ist, glaube ich, im Augenblick bei Ted
Nugent soviel ich weiss...
MF: ...war er...
UD: ...der war..., und ja..., ich hab' keine Ahnung
mehr, wo der rum tobt. Und der war zu dem Zeitpunkt
glaube ich, als er bei «Predator» dabei war, bei den
Damn Yankees oder sowas.
MF: Genau! Und heute spielt er bei Lynyrd Skynryd...
UD: ...echt?? (klingt ganz überrascht)
MF: Jawoll...
UD: ...ahh, ok.
MF: Last famous words für unsere Leser und die Schweizer
U.D.O.-Fans:
UD: Jaaa..., last famous words..., öhh..., ich hoffe,
wir sehen uns in der Schweiz auf der Tour...
MF: ...das hoff' ich auch...
UD: ja..., ich würd' sagen..., öhh..., wir werden viel
Spass haben!
MF: Das denke ich..., Udo..., ich danke dir vielmals und
alles Gute.
UD: Alles klar! Danke..., man sieht sich.
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